Das magazin für die exekutive - Polizeigewerkschaft FSG
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P.b.b., Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1010 Wien, Zulassungsnummer 02Z032685M 1,45 Ausgabe 157/18 - Juni das magazin für die exekutive Bundesvorständekonferenz des ÖGB ............................................ 12 NR Angela Lueger im Interview .. 32 Thomas Lehmann Danke, Michael ................................. 40 Foto:
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I N H A LT Inhalt AUS MEINER SICHT ... FRAUEN Vergallopiert...................................... 4 Sind alle Kinder gleich viel wert?...... 28 ZENTRAL MELDUNGEN AUSSCHUSS Polizei International......................... 30 Anpassung der Aufgaben, Ausbildung 185 Grenzpolizistinnen und -polizisten und Ausrüstung der Bereitschaftsein- feiern Ausbildungsabschluss............ 31 heit (BE) Wien.................................... 6 Nicht nur ÜBER die Polizei reden, sondern Bereitschaftseinheit - Anpassung von Antrag: Aufstellung von ballistischen Aufgaben und Ausrüstung............... 6 gemeinsam MIT der Polizei gestalten...... 32 Schutzkabinen................................... 7 Was tun, wenn Amtshandlungen Antrag: Persönliche Zuweisung von mitgefilmt werden?......................... 34 ballistischen Schutzwesten................. 7 Psychologischer Dienst .................... 35 WLAN-Zugängen auf den Polizeiin- Wiens beste Polizisten geehrt........... 35 spektionen......................................... 8 Mehr als 280 Mitarbeiter für Antrag: Ankauf Gel-Schutzhüllen für 14 Minister...................................... 36 dienstliche Mobiltelefone................... 8 „Nie wieder Faschismus! Nie wieder Antrag: Überprüfung der Sauberkeit und Krieg!“............................................ 38 Hygiene von Mannschaftsquartieren..... 9 Verstärkung für die Polizei in Einheitliches Überwurfgilet................. 9 Verstärkung für die Polizei in Kärnten........................................... 39 Kärnten......................................... 39 Antrag: Aufnahme von Hallenschuhen Danke, Michael!.............................. 40 in das Massa-Produktsortiment........ 10 Erholung der Staatsfinanzen hat schon Antrag: Freischaltung von Facebook 2017 begonnen............................... 42 auf Endgeräten................................ 10 FSG-Donaustadt hat neuen Vorsitzen- den.................................................. 42 POLIZEI GEWERKSCHAFT VORHANG Bundesvorständekonferenz des ÖGB...... 12 Wir bitten vor den Vorhang!............ 43 Positionspapier/ÖGB-Frauen............. 18 Bronzemedaille für Martina Kuenz Bundesvorständekonferenz/ bei Ringer-Europameisterschaft.... 53 Resolution........................................ 22 SPORT Bronzemedaille für Martina Kuenz bei JUSTIZWACHE Ringer-Europameisterschaft.............. 53 Tischtennis: Erfolg für Polizeisportler.53 Tätliche Angriffe.............................. 26 ua. Anträge der FSG im Zentralaus- schuss der Justizwache SERVICE im letzten Quartal............................ 27 Pensionsberechnung........................ 54 Lehrgänge....................................... 27 Schießtrainerlehrgang...................... 27 Redaktionsschluss: 31. Mai 2018 IMPRESSUM Herausgeber Verein zur Förderung des Klub der Exekutive, 1010 Wien, Herrengasse 7 Redaktion und Anzeigenrepräsentanz Herbert Leisser, 1010 Wien, Herrengasse 7, Tel.: (01) 531-26/3737 Fotos DOKU-Gruppe der BPD Wien, Gestaltung, Satz und Layout eon.at, 1090 Wien, Roßauer Lände 33/21, Tel.: (01) 319 62 20-0, Fax: DW - 8 Druck agensketterl Druckerei GmbH, 2540 Bad Vöslau. Die Meinung der Verfasser der Artikel muss nicht mit jener des Herausgebers übereinstimmen. Auszüge nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion gestattet. http://www.polizeigewerkschaft-fsg.at www.polizeigewerkschaft-fsg.at 3 www.fsg4you.at
AUS MEINER SICHT ... Hermann Greylinger Tel. 531-26/3772 Vergallopiert E inmal „Hü“, einmal „Hott“, Ärger wohin man schaut. Wo sind die angekündigten das Projekt positiv darzustellen, werden alle Register gezogen, je- des Mittel ist recht. In einem Mit- macht – Unkontrollierte Zuwan- derung, Islamisierung und explo- dierende Kriminalität“. Brrr, Brau- serungen auf den Polizeiinspekti- onen in Aussicht gestellt. Reakti- on aus dem vorher genannten Mi- Leuchtturmprojekte im BMI? arbeiterbrief schreibt der Innen- ner! Die Zuwanderung kontrolliert nisterium: Keine! Hier darf es kein Bis jetzt sind sie entweder zu minister, dass auch die Spanische doch jetzt der Innenminister, die „Hü oder Hott“ geben, eine ra- Teelichtern mutiert (z.B. Maß- Hofreitschule das Projekt unter- Integration war viele Jahre in der sche Erledigung im Sinne der Be- nahmen, um die Rekrutierung stütze und es positiv sehe. Brrr, Hand des jetzigen Bundeskanz- troffenen hat zu erfolgen. Noch von Menschen für die Polizei Brauner! - Schon am nächsten lers und die Bekämpfung der Kri- ein Wort zu den Karrierechancen. voranzutreiben) oder wur- Tag meldet die Spanische Hofreit- minalität ist ebenfalls Sache des Die FSG/Klub der Exekutive hat den so übermotiviert ange- schule, dass man die „Berittene Bundes, also des Innenministers! den Antrag eingebracht, 50 Kol- gangen, dass nur verbrannte Polizei“ ablehne! Der Kurier, dem Hier die Verantwortung auf den leginnen oder Kollegen zusätzlich Erde zurückbleibt (z.B. BVT). man Linkslastigkeit nicht einmal neuen Wiener Bürgermeister zu zum GAL/ E2a zuzulassen. Ent- Dabei wird darauf verges- andichten kann, dazu: „Regieren schieben, übrigens am Tag des Er- scheidung des BM: „Abgelehnt“! sen, dass es intern genug zu heißt nicht herrschen, sondern oft scheinens dieser Anzeige einen tun gäbe, was vor allem den nur sich beherrschen“. Zur „Cau- Tag im Amt, ist miese und schä- Geschätzte Kolleginnen Kolleginnen und Kollegen sa BVT“ rauscht es täglich im Blät- bige Politik! Zurück zu internen und Kollegen! den Dienst wahrlich erleich- terwald, erschütternd, welches Themen und einem der Teelichter. tern und ihnen auch die not- Bild hier die Verantwortlichen ab- Der Aufnahmeerlass wurde geän- Vieles wurde uns, den Polizistin- wendige Wertschätzung ge- geben. Hier wird eine Institution dert, man zeigt mehr Toleranz bei nen und Polizisten, sowie der ös- ben würde. Davon abgesehen beschädigt, Mitarbeiterinnen und Tätowierungen und auch Nicht- terreichischen Bevölkerung ver- ist man verwundert, wie die Mitarbeiter diskreditiert. Der Ab- schwimmern wird die Aufnahme sprochen. Die Wirklichkeit schaut Zahlen der Kriminalstatistik lauf „Bestellung des Direktors – nicht mehr versagt. Bei der Aus- anders aus, die Realitäten holen widersprüchlich vom Innen- Suspendierung – Aufhebung der bildung denkt man daran, pensi- uns schneller ein als angenom- minister im Gegensatz zu sei- Suspendierung – Beauftragung onierte Kollegen mit einem Werk- men (siehe die Vorhaben der nem Vizekanzler transportiert mit der Reform des BVT“ lässt vertrag für das Unterrichten ge- Bundesregierung zur Entwick- werden. Man hört so oft, dass einem eher an eine amateurhafte winnen zu können. Viel Glück, lung einer „Dritten Republik“ bei Politikern der Tag bis zu Laienschauspieltruppe denken als mit diesen Maßnahmen werden und die Stellung der Gewerk- 20 Arbeitsstunden hat. Was an eine professionelle Führung wir uns vor Bewerbern gar nicht schaften dazu - mehr im Blattin- schrieb Kurt Tucholsky (deut- im BMI. „Seit Innenminister Kickl mehr retten können und auch die neren). Wir werden weiter in eu- scher Journalist und Schrift- im Amt ist, werden die Grenzen Ausbildung ist gesichert! Wer er- rem Sinne tätig sein, die Leistun- steller): „Gebt den Menschen des Anstands und vielleicht auch innert sich noch an das „Dienst- gen des Dienstgebers FÜR EUCH mehr Schlaf, dann sind sie wa- des Rechtsstaats nicht mehr ge- stellenstrukturkonzept“? Jet- sind in unserem Fokus. In diesem cher beim wach sein“! wahrt, die Heimat ist in Gefahr“, zige Regierungspersonalvertreter Sinne wünsche ich euch und eu- schreibt Helmut Brandstätter da- sind damals dagegen Sturm ge- ren Familien einen schönen und Werte Kolleginnen zu im Kurier (30.5.2018). Die ak- laufen, jetzt sind sie verstummt. erholsamen Sommer, kommt alle und Kollegen! tuellen Statistiken zur Kriminali- Die Betroffenen ganz sicher, wer- wieder gesund zurück! tät in Österreich, vom Innenmi- den doch jetzt die ersten Einkom- Mit gewerkschaftlichen Grüßen, Passend zur Überschrift beginne nister veröffentlicht, sagen aus, mensverluste schlagend. Die FSG/ ich mit dem Projekt „Berittene Po- dass die angezeigten Delikte sin- Klub der Exekutive hat den An- lizei“. „Der Innenminister scharrt ken und die Aufklärung steigt. trag eingebracht, die Wahrungs- übereifrig, um seinen Hufabdruck Im Gegensatz dazu eine bezahl- bestimmungen zu verlängern. Re- in der österreichischen Geschichte te Anzeige der FPÖ im Boulevard, aktion aus dem BM für Öffentli- zu hinterlassen und Wildwest-Flair auf dem Foto auch der Vizekanz- chen Dienst und Sport: Keine! Im Hermann Greylinger, in die Städte zu bringen“ (Zitat ler: „Wien ist leider wirklich das, Zuge des Projekts „Gemeinsam Si- Vors.-Stv. der aus dem Kurier v. 30.5.2018). Um was Ludwig mit Rot-Grün daraus cher“ wurden Bewertungsverbes- Polizeigewerkschaft 4 www.polizeigewerkschaft-fsg.at www.fsg4you.at
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ZENTRALAUSSCHUSS AKTUELL ZENTRALAUSSCHUSS aktuell Hermann WALLY Hermann GREYLINGER & 01/53-126/3683 & 01/53-126/3772 Walter Haspl Franz FICHTINGER & 01/53-126/3455 & 01/53-126/3737 Anpassung der Aufgaben, Ausbildung und Ausrüstung der Bereitschaftseinheit (BE) Wien B ezug nehmend auf den GSOD Grundsatzerlass Zl.: BMI-EE1000/0176-II/2/b/2016 Die Angehörigen der BE Wien haben auf Grund des erwei- terten Aufgabenspektrums vom 06.09.2016, den ge- nach Absolvierung ihrer KSOD machten operativen Einsatzer- und GSOD Grundausbildung fahrungen in Wien sowie dem auch die Einsatzstockausbil- Ziel, Dienststellen verstär- dung und die GSOD Weiter- kt von GSOD-Kommandie- bildung zu absolvieren. Damit rungen zu entlasten, wird das sind die Angehörigen der BE Aufgabenspektrum der Bereit- Wien sowohl in Richtung der schaftseinheit Wien (BE-W) bis personellen Unterstützung für zur Gesamtüberarbeitung des Einsatzeinheiten als auch einer Grundlagenerlasses wie folgt Ordnungsdiensteinheit (ODE) erweitert. im Sinne der ggstl. Erlasslage anschlussfähig. Auf Grund des Der BE Wien obliegen grund- erweiterten Aufgabengebietes sätzlich die Aufgaben • die Bewältigung von ord- te (wie WEGA) anzufordern, und des damit verbundenen nungsdienstlichen Anlässen bzw. die Zuziehung dieser sei- verstärkten Schutzes der Ein- • der sichtbaren Präsenz in öf- im D1 und D2 Segment des tens der LPD Wien (Landesleit- satzkräfte sind die Kräfte der fentlichen Verkehrsmitteln gegenständlichen Grundla- zentrale) sicher zu stellen. Im BE Wien unter anderem mit und Stationen, generlasses. Anlassfall kann nach entspre- flammhemmendem Overall, chender Ausbildung und Aus- GSOD-Helm und Schlagschutz- • der Schwerpunktstreifen/ Sollten Erstinterventionen der rüstung auch die BE Wien im ausrüstung auszustatten. Schwerpunktkontrollen an BE Wien auf Grund der Prä- D3 Segment herangezogen Allenfalls weitere österreich- Hotspot Bereichen im Wie- senz als stehende Einheit im werden. Allenfalls weiterfüh- weite Aktualisierungen wer- ner Stadtgebiet nach Auf- D3 Segment ad°hoc erforder- rende Aufträge auf Basis die- den in eine kommende Ge- tragslage der LPD Wien, so- lich sein, sind jedenfalls primär ses Erlasses sind durch die LPD samtüberarbeitung des Grund- wie dafür ausgebildete GSOD Kräf- Wien zu treffen. lagenerlasses übernommen. 6 www.polizeigewerkschaft-fsg.at www.fsg4you.at
ZENTRALAUSSCHUSS AKTUELL Antrag des Zentralausschusses bzw. des Fachausschusses für die Bediensteten des öffentlichen Sicherheitswesens bei der Landespolizeidirektion Wien auf Aufstellung von ballistischen Schutzkabinen für die Überwachung aller schutzwürdigen Objekte B ezug nehmend auf: - den do. Antrag vom 1 9 . 1 0 . 2 0 1 7 , b e t r. Z a h l : rektion Wien eingeleitet wird. Diese weiterführende Prüfung hat folgende Punkte zu um- che Schutzkabine entspre- chen (Voraussetzung für ein Beschaffungsverfahren)? 31/86/17, Antrag der Polizei- fassen: • In welchem Zeitraum wä- gewerkschaft betreffend An- • Kann mit den bisher getrof- re eine Realisierung mög- schaffung ballistischer Schutz- fenen Maßnahmen das Aus- lich [Genehmigungs- und kabinen für die Überwachung langen gefunden werden? Beschaffungsverfahren (zur aller schutzwürdigen Objekte, • Kann darüber hinaus ein Gänze oder in Tranchen)]? - das ho. Antwortschreiben notwendiger Bedarf an bal- vom 06.11.2017, GZ BMI- listischen Schutzkabinen für Als erster Schritt wurde die EE1000/0253-II/2/b/2017, und bestimmte Überwachungs- Landespolizeidirektion Wien - den do. Antrag vom objekte erkannt und konkre- eingeladen, diese Vorfragen – 1 5 . 0 3 . 2 0 1 8 , b e t r. Z a h l : tisiert werden? soweit wie möglich – im do. 31/86/17, Fachausschuss Bereich unter Einbindung des Wien: neuerlicher Antrag auf Wenn ja: Budgetaufwand)? do. Fachausschusses für die Aufstellung von ballistischen • Wie könnte ein diesbezüg- • Welche Aufstellungsorte Bediensteten des öffentlichen Schutzkabinen für die Über- liches Einsatzkonzept dazu wären geeignet (Unter- Sicherheitswesens zu prüfen wachung aller schutzwürdigen lauten? grundbeschaffenheit, Ab- und das Ergebnis an das Bun- Objekte, wurde uns vom BMI • Wie groß wäre gegebenen- messungen, Möglichkeit für desministerium für Inneres, mitgeteilt, dass eine weiter- falls der erforderliche Be- einen Stromanschluss, etc.)? Abteilungen II/2 und II/10, zu führende Prüfung unter Ein- darfsumfang an ballistischen • Welchen technischen Anfor- berichten. bindung der Landespolizeidi- Schutzkabinen (Anzahl, derungen müsste eine sol- Antrag auf sofortige persönlicher Zuweisung von ballistischen Schutzwesten Z um oa. Antrag erging sei- tens des Dienstgebers fol- gende Mitteilung: geren Zeitraum hinweg ge- tragen werden können. Die- se ballistischen Gilets wer- mit werden vorrangig Be- dienstete ausgestattet, wel- che an sogenannten „Hot- den über einen Stichschutz, spots“ Dienst verrichten. Ei- Nicht nur die Terroranschlä- aber auch über einen ballis- ne Vollausstattung für alle ge und Amoklagen der letz- tischen Schutz verfügen und Außendienst versehenden ten Jahre in Europa son- können entweder unter als Einsatzbeamten wird 2020 dern auch Vorfälle im Rah- auch über der Oberbeklei- erreicht werden. Abschlie- men der täglichen Polizei- dung getragen werden. Die ßend darf festgehalten wer- arbeit haben den Bedarf an vergaberechtliche Prüfung den, dass der Schutz der Ein- einer Ergänzung der vor- der im Rahmen des erforder- satzkräfte im Außendienst handenen ball. Schutzausrü- lichen Beschaffungsverfah- für das Bundesministerium stung deutlich gezeigt. Des- rens eingelangten Angebote für Inneres oberstes Gebot halb werden Polizistinnen befindet sich derzeit in der ist. Mit der Einführung der und Polizisten, die im exeku- Endphase. Die erste Tranche ballistischen Gilets wird die tiven Außendienst tätig sind, Schutzwesten erhalten, die von 8.000 Stück der ballisti- persönliche Sicherheit der ab der zweiten Jahreshälfte im Rahmen des Außendiens- schen Gilets wird für das 4. Mitarbeiterinnen und Mitar- 2018 2,5 Kilogramm leichte tes auch über einen län- Quartal 2018 erwartet. Da- beiter wesentlich erhöht. www.polizeigewerkschaft-fsg.at 7 www.fsg4you.at
ZENTRALAUSSCHUSS AKTUELL Schaffung von WLAN-Zugängen und Erhöhung der Datenanbindung auf den Polizeiinspektionen Z u gegenständlichem An- trag erging seitens des Dienstgebers folgende Infor- he Auslastung münden entwe- der in eine Detailauswertung oder bereits direkt in eine Er- Wirtschaftlichkeit und Spar- samkeit unvereinbar. WLAN-Zugänge: mation: höhung der Bandbreiten. Die- Das Ziel der Versorgung der ses Permanentmonitoring er- Dienststellen mit WLAN wird Erhöhung der Datendurch- reicht jedoch nicht die Aus- auch vom BM.I verfolgt. Be- flussmenge sagekraft eines Detailmonito- treffend die WLAN-Verfügbar- rings und ersetzt in Einzelfällen keit in den Dienststellen wur- Seit Jahren besteht ein etab- auch nicht die in der Praxis vor den im Bereich der Sektion IV lierter Prozess zur Erweiterung Ort festgestellten Erkennt- bereits Lösungen erarbeitet, von Bandbreiten (Datendurch- nisse, weshalb die Mitteilung welche nun erprobt und par- flussmenge) bei Dienststellen hung der Bandbreiten, wenn von konkreten Bedarfen für tiell zum Einsatz gebracht wer- in denen mehrfach unbefrie- der Bedarf festgestellt wur- Leitungserhöhungen weiterhin den. Derzeit fließen diese Er- digende „Antwort-Zeit-Ver- de. Zusätzlich erfolgt seit Ok- einen essentiellen Bestandteil fahrungen in die Ausarbeitung halten“ festgestellt wurden. tober 2017 ein permanentes in der gemeinsamen Verbes- von konkreten Lösungsvarian- Dabei wird nach Evaluierung Monitoring der Leitungsausla- serung der Systemlandschaft ten für eine möglichst flächen- durch die zuständige Logi- stung aller Polizeidienststellen darstellt. Eine flächende- deckende WLAN-Versorgung stikabteilung das BM.I be- in Form einer wöchentlichen ckende, nicht auf den einzel- ein. Auf deren Basis wird eine fasst und es erfolgt eine De- Statistik mit laufender Bewer- nen Bedarf abgestimmte Ka- zeitnahe Entscheidung mit an- tailauswertung der Leitungs- tung. Im Zuge dessen festge- pazitätserhöhung ist mit dem schließender Umsetzung an- auslastung sowie eine Erhö- stellte Anzeichen für eine ho- Gebot der Zweckmäßigkeit, gestrebt. Antrag auf Ankauf dienstlicher Gel-Schutzhüllen für dienstliche Mobiltelefone iPhone Z um gegenständlichen An- trag erging seitens des Dienstgebers folgende Infor- ne Änderung der Ausstattung auf Schutzhüllen mit Kanten- schutz würde eine budgetäre hüllen mit Kantenschutz sind für ca. 25-30EUR/Stück er- hältlich. Bei einer noch auszu- gelieferten Devices, geringe Anzahl der beschädigten Ge- räte würde eine solche Inve- mation: Mehrbelastung von mehreren liefernden Menge an iPhones stition derzeit für alle Mobilte- Die dienstlichen Mobiltele- hunderttausend Euro bedeu- von ca. 18.000 Geräten wür- lefone nicht rechtfertigen. In fone iPhone 7 werden stan- ten. Die bisher angekauften de dies eine budgetäre Mehr- Einzelfällen obliegt die Ent- dardmäßig mit einer Gel- und im Managed-Service-Preis belastung von EUR 200.000 scheidung der zuständigen Schutzhülle und Panzer- pro Monat inkludierten Hüllen -300.000 bedeuten. Die, im Landespolizeidirektion. schutzfolie ausgeliefert. Ei- kosten EUR12,48.-; Schutz- Vergleich zu den bereits aus- Renngasse 2 Wr. Neustädterstrasse 10 2542 Kottingbrunn 2514 Traiskirchen Tel. 02252 / 251 231 Tel. 02252 / 260 280 Fax DW 15 8 www.polizeigewerkschaft-fsg.at www.fsg4you.at
ZENTRALAUSSCHUSS AKTUELL Antrag auf Einführung einer nachweis- lichen Überprüfung der Sauberkeit, Hygiene und somit Zumutbarkeit von Mannschaftsquartieren Z um Antrag auf Einführung einer nachweislichen Über- prüfung der Sauberkeit, Hy- • Grundsätzlich besteht für die Grundreinigung von Räumen ein aufrechter BBG- giene und somit Zumutbar- Vertrag der von der SIAK keit von Mannschaftsquartie- auch in Anspruch genom- ren durch die zuständige LPD, men wurde. Die Leistungen rechtzeitig vor Bezug durch die der Grundreinigung erfassen Einsatzkräfte bei Großeinsät- u.A. die Reinigung der Bö- zen“, teilte das BMI Folgendes den, der Möbel, der Flächen, mit: Lampen usw. • Im gegenständlichen Be- • Hinsichtlich der Abnahme schwerdefall erfolgte die Be- und Dokumentation der kanntgabe des Bedarfes an Leistungserbringung gilt die SIAK kurzfristig telefo- bei Reinigungsleistungen nisch. Die SIAK veranlasste der übergeordnete Leitfa- • Im gegenständlichen Be- Um derartige Beschwerden für darauf die Grundreinigung den „Vertragsvollzug im schwerdefall erfolgte dem- zukünftige Einsätze zu vermei- der notwendigen Räume. BM.I“, vom 30. Oktober nach die geforderte Doku- den wird jedoch angeregt wer- Aufgrund eines Kommuni- 2017, BMI-BH1110/0377- mentation der nachweis- den, dass bei Unterbringung kationsfehlers wurde jedoch III/11/a/2017.“ lichen Reinigung, lediglich in eigenen Unterkünften oder bedauerlicherweise nicht der • Dieser sieht im „Punkt 3.2.“ die „Beauftragung“ erfolgte in Unterkünften des ÖBH auch volle Umfang der benötigten vor, dass in einer Check-Li- irrtümlich nicht für alle be- ein dezidierter Auftrag zur vor- Räume gereinigt, wodurch ste u.A. das Datum der Lei- nötigten Räume! ab Überprüfung in den jewei- es zu den aufgezeigten stungserbringung, der Name ligen Einsatzerlass aufgenom- Missständen kam. des Abnehmenden sowie die Bei Einhaltung der Richtlinie men wird. • Das BMI entschuldigt sich erbrachte Leistung angeführt „Vertragsvollzug im BMI“ ist für die Unannehmlichkeiten. wird. Ohne diese Leistungs- somit die nachweisliche Über- In Hotels und Pensionen wird • Die Reinigung wurde jedoch abnahme ist die Rechnungs- prüfung der Reinigungslei- von einer laufenden Benut- sofort nach Bekanntwerden prüfung gem. „Punkt 3.3.“ stung gewährleistet und es be- zung, und damit auch einer der Beschwerde beauftragt der Richtlinie und damit der darf keiner zusätzlichen Rege- fortlaufenden Reinigungslei- und durchgeführt. Bezahlung nicht möglich! lung. stung ausgegangen. Einheitliches Überwurfgilet, Normierung I n Absprache mit dem Refe- rat IV/4/c wurde zu der im Betreff angeführten Angele- weiß/blau karierten, reflektie- renden Streifen am unteren Rand. An der Vorderseite bereits normierte Aufschrift „Polizei“ oder „BM.I“ und die 2. Zeile die Funktion z.B.: darfsmeldung 2019 durch die Logistikabteilungen erstmals angefordert werden. Die vor- genheit vom BMI Folgendes sind zwei Taschen mit Reiß- „Presse“, „Kriminaldienst“, handenen Überwurfjacken verlautbart: verschluss und an der rechten „Technik“, „Arzt“, etc. zu und Gilets können weiter ver- Für alle Exekutivbediensteten Brustseite sowie in der Mitte enthalten hat. wendet werden. Die Einsatz- und Bedienstete des BM.I und am Rücken Klettflächen an- Das Überwurfgilet ist eine jacke für den szenekundigen der LPD im Bereich „Tech- gebracht. Die Klettflächen Etatsorte und wird in Rahmen Dienst, die Escort Überziehja- nik“ (Beamte, VB und VB/S sind für das Aufbringen der und Standards aufgenom- cken (Frontex-Einsätze) und im Außendienst) wird ein ein- Funktionsbeschriftungen vor- men. Es ersetzt die Überwurf- die Einsatzkommandanten- heitliches Überwurfgilet nor- gesehen. Die Funktionsbe- jacken und Gilets, welche bis jacke sind hiervon nicht be- miert. Dieses ist in der Far- schriftungen für das Über- dato in Verwendung waren. troffen und bleiben weiterhin be „Steel Blue“ gehalten und wurfgilet sind zweizeilig ge- Die neuen Überwurfjacken in unveränderter Form beste- besitzt einen umlaufenden halten, wobei die 1. Zeile die können mit der Jahresbe- hen. www.polizeigewerkschaft-fsg.at 9 www.fsg4you.at
ZENTRALAUSSCHUSS AKTUELL Antrag betreffend Aufnahme von Hallenschuhen in das Massa-Produkt sortiment V om Dienstgeber wurde dazu Folgendes ausge- führt: schuhe nicht den individuellen Anforderungen des Nutzers entsprechen, kann es durch ber diese nicht mehr zur Ver- fügung stellt. Die Beschaffung von geeig- schaffung von Massasorten und Bekleidungsbeitrag, ins- besondere Abs. 2, Abs. 10 Im Massaproduktsortiment die sportliche Aktivität zu Su- und Abs. 13, zu verweisen ist. gab es in der Vergangenheit pinations- oder Pronations- Nach dieser Bestimmung kön- einen universell verwendbaren verletzungen kommen. Hin- nen seit dem Jahr 2006 30% Trainingsschuh. Die letzte dies- zu kommt, dass aufgrund der der Massapauschale zur Aus- bezügliche Beschaffung war produkttechnischen Weiter- zahlung gelangen (Abs. 10), im Jahr 2006 (letzte Auslie- entwicklung in diesem Bereich, um damit auch die Kosten für ferung 2010). Die mit diesen bei Einhaltung der Vergabere- die Anschaffung „anderer“ Schuhen gemachten Erfah- geln bzw. unter Ausschluss al- für die Dienstausübung erfor- rungen waren durchwegs un- ler markenspezifischen Para- neten Trainingsschuhen ob- derlicher Gebrauchsgegen- befriedigend, weil damit nicht meter, insbesondere Patente, liegt damit dem jeweiligen Be- stände abzudecken (Abs. 13). auf die individuellen Tragebe- die Wiedereinführung eines diensteten, wobei diesbezüg- Im Sinne der vorstehenden dürfnisse der Massateilnehmer Trainingsschuhs nur zu einem lich auf die Bestimmungen der Ausführungen kann dem An- eingegangen werden konn- suboptimalen Ergebnis führen Polizeiuniformvorschrift 2015, trag daher nicht zugestimmt te. Sofern Hallen-/Trainings- kann, weshalb der Dienstge- Pkt. 1.7., Beträge für die Be- werden. Antrag auf Freischaltung von Facebook für alle EB auf den zur Verfügung stehenden Endgeräten Z u gegenständlichem An- trag erging seitens des Dienstgebers folgende Infor- Ausstattung mit MPK-Geräten unterstreicht. alen Medien zu ermöglichen. Die diesbezüglichen Arbei- ten haben bereits begonnen, Software sowie durch die Be- reitstellung von entsprechend ausreichender Bandbreite mation: Für den Bereich der LPD Wien bedürfen jedoch einer aus- in der gesamten Prozessket- Im Zuge des Projektes MPK er- stehen inklusive der bereits reichenden Planung, Testung te innerhalbe des Netzwerks folgt die persönliche Ausstat- eingeleiteten Beschaffung für und nach derzeitiger Einschät- (von den Endpunkten bis zur tung aller Exekutivbedienste- den Monat Juni 2018 3.470 zung auch den Aufbau einer Übergabe in das Internet). Bei ten mit Smartphones, wel- Geräte (entspricht exakt 50% eigenen Infrastruktur, um den Vorliegen der Erfordernisse che den uneingeschränkten der Exekutivbediensteten) zur Betrieb der bestehenden In- (zu Ermittlungszwecke sowie Zugriff auf alle social media Verfügung, wobei die Vollaus- frastruktur und Services nicht bei begründetem Bedarf) be- Plattformen ermöglichen. Die stattung mit dem 1. Quartal zu gefährden. Zwei wesent- steht bereits heute ein etab- Nutzung sozialer Medien er- 2019 erreicht werden wird. liche Parameter sind dabei lierter Prozess zur punktuellen folgt im Privatbereich zu 86% Darüber hinaus wird vom BM.I unter anderem die Gewähr- bzw. personenbezogenen Er- mittels mobilen Endgeräten, das weitere Ziel verfolgt, al- leistung der Systemsicherheit weiterung der Nutzerrechte in was die Treffsicherheit die- len Exekutivbediensteten auch durch das Verhindern der Ein- BAKS auf soziale Medien. ser Bedarfsdeckung durch die im BAKS den Zugang zu sozi- bringung von Schad- und Spy- SICHERHEIT Sicherheitsschlösser • Fenstergitter • Scherengitter Türschließer • elektr. Öffner • Tresore • sämtliche Reparaturen für Ihr Eigentum 1140 WIEN, PENZINGER STRASSE 61, 894 52 24 SCHLÜSSELDIENST SCHLOSSEREI www.zauchinger.at • zauchinger@aon.at 10 www.polizeigewerkschaft-fsg.at www.fsg4you.at
ZENTRALAUSSCHUSS AKTUELL Einen schönen und erholsamen Urlaub wünschen Euch die Personalvertreter der FSG ... ... im Zentralausschuss ... in den Fachausschüssen ... in den Dienststellen- ausschüssen und ... in der Polizeigewerkschaft Datenschutz ist Vertrauenssache und Ihr Vertrauen ist uns wichtig! Information zur EU-Datenschutz- „Polizei-Aktuell“ an die jeweilige, mit Sie, ein Mail an die E-Mail-Adresse grundverordnung (EU-DSGVO) dem Druck und dem Versand beauftrag- buero@polizeigewerkschaft.at zu Ihre persönlichen Daten (Name, Ge- te Firma weitergegeben, wobei die Da- senden. burtsdatum, Dienststelle, Wohnadresse, ten nach jedem Versand seitens der Fir- Mit der Abmeldung werden alle Daten Mail-Adresse) werden in unserem Vertei- men vernichtet werden. aus unserem Verteiler gelöscht und Sie ler gespeichert und ausschließlich zum erhalten keine weiteren Informationen Zweck der Zustellung der Zeitung „Po- Um diese Zeitung weiterhin zu er- von uns. lizei-Aktuell“ sowie von allen aktuellen halten, müssen Sie nichts tun! Sollte dieser Widerruf nicht erfolgen, Informationen der Personalvertretung Sie erteilen uns hiermit die Genehmi- gehen wir davon aus, dass diese Einwil- und der FSG-Polizeigewerkschaft so- gung, Ihre Daten, wie oben angeführt, ligung auch für die Systematik der DS- wie Informationen des „Klubs der Exe- für den Zeitungsversand zu speichern. GVO gilt. Die Einwilligung können Sie kutive“ verwendet und verarbeitet und selbstverständlich auch zu einem spä- die Daten „Name“ und „Wohnadresse“ Wenn Sie in Zukunft keine Zeitung teren Zeitpunkt jederzeit widerrufen. zum Zweck der Zustellung der Zeitung mehr erhalten möchten, bitten wir Werter Leserin, werter Leser! Haben Sie Ihren Namen oder Ihre Adresse geändert? Wenn JA rufen Sie bitte 01/531 26/3479,faxen Sie uns auf 01/531 26/3690 oder mailen Sie an claudia.wally@bmi.gv.at! Wir danken für deine/Ihre Unterstützung! www.polizeigewerkschaft-fsg.at 11 www.fsg4you.at
POLIZEIGEWERKSCHAFT AKTUELL POLIZEIGEWERKSCHAFT aktuell Tatjana Sandriester & 01/31310/33 123 Hermann Greylinger Tel. 531-26/3772 Bundesvorständekonferenz des ÖGB Harald Segall Sozialversicherung – ÖGB macht mobil! & 01/31310/961700 D ie Vorstände aller Teilge- werkschaften (an die 800 Spitzenvertreter über die Frak- nahmen und Aktivitäten von uns geben. Wenn die Regie- rung nicht mit uns auf Au- und für deren Rechte eintre- ten“ so Anderl. tionsgrenzen hinweg!) wur- genhöhe umgehen will, müs- Bei dieser Veranstaltung wur- den am 23.5.2018 ins Austria sen wir uns die Augenhöhe er- de ein starkes Zeichen der Center Vienna zu einer Konfe- kämpfen“. Nicht anders klang überparteilichen Arbeitneh- renz einberufen, wo in einer der designierte FSG-Vorsitzen- mer-Interessensvertretung ge- Resolution (siehe unten) unter de Rainer Wimmer: „Wenn wir sendet. So versicherte der Tiro- anderem gegen die geplante gefordert werden, werden wir ler AK-Präsident Erwin Zangerl Reform der Sozialversicherung Kopf, Hände und Füße zum (FCG), dass die Arbeitnehmer- argumentiert wird. Der schei- Einsatz bringen. Er bezeichne- vertreter das Sozialsystem ver- dende ÖGB-Präsident Erich Fo- te die Regierung als Vorfeldor- teidigen würden. Dass die Re- glar scheute deutliche Worte ganisation der Industrieellen- gierung eine Milliarde Einspa- nicht. „Noch nie in der Zwei- vereinigung, hätten Unterneh- rungen durch die Sozialver- Bruno Kelz & 0664/5955465 ten Republik hat es eine Regie- mer doch nicht umsonst den sicherungsreform erwartet, rung gegeben, die so klar und Wahlkampf der türkisen Be- wertete er als „Pippi-Lang- ungeniert eine „Regierung der wegung gesponsert – „wer strumpf-Rechnung“, was Zan- Industriebosse“ sei. Diese ge- zahlt, schafft an“! VIDA-Chef gerl freilich nicht verwundert, gen die ArbeitnehmerInnen Roman Hebenstreit unterstell- seien doch manche in der Re- gerichtete Politik kriegt jetzt te der Regierung indirekt, über gierung noch nicht ganz er- eine Antwort. Die Regierung Leichen zu gehen, wenn sie die wachsen. Durchaus auf Linie plant mit ihren Absichten ei- Strafen für Verfehlungen beim mit den roten Gewerkschaften nen Gesamtumbau von der Arbeitnehmer-Schutz redu- zeigte sich auch der GÖD-Vor- Zweiten in die „Dritte Repu- ziere, es sei klar, dass man da- sitzende und Christgewerk- blik“, in dieser hätten Arbeit- mit Menschenlebe gefährde. schafter Norbert Schnedl. Die- nehmerInnen nur einen ganz Die neue AK-Präsidentin Re- ser befand, wer die Sozialpart- geringen Stellenwert“, so Fo- nate Anderl sieht die Angriffe nerschaft schwächen wolle, glar. Der künftige ÖGB-Chef der Koalition auf die Kammer wolle auch die Demokratie in Wolfgang Katzian meinte in als Ausdruck der Furcht. „Es Österreich schwächen. So kön- Richtung Regierung: „Wird sei klar, dass man die schwä- ne auch eine sinnvolle Reform Walter Deisenberger eine rote Linie überschritten, chen muss, die auf der Seite der Sozialversicherung nur ge- & 059133/55/2100 wird es entsprechende Maß- der ArbeitnehmerInnen stehen lingen, wenn sie von allen So- 12 www.polizeigewerkschaft-fsg.at www.fsg4you.at
POLIZEIGEWERKSCHAFT AKTUELL zialpartnern getragen wer- sein. Diese Konferenz war ein tene Sache im ÖGB. Dass ei- de, ansonsten werde nur ein Start in einen Marathon, mit ne solche nunmehr kurzfristig Murks herauskommen. einem Sprint wird man über einberufen wurde zeigt, dass diese derzeitige Situation nicht außergewöhnliche Situationen Anm.d.Red.: Mit schnellen Er- kommen. Bundesvorstände- außergewöhnliche Aktionen folgen wird nicht zu rechnen konferenzen sind eine sehr sel- brauchen. Faktencheck SOZIALPARTNERSCHAFT Hermann Wally & 01/53-126/3683 UND MITBESTIMMUNG Behauptung: Die Sozial- schläge und konkrete Maß- Mitgliedsbeiträge pocht, partner (also ÖGB, Arbei- nahmen für die jeweiligen müssten ArbeitnehmerInnen terkammer, Wirtschafts- Bundesregierungen erarbei- in vielen Fällen einen teuren kammer und Landwirt- tet, etwa zu den Themen Bil- Anwalt aufsuchen. Die AK schaftskammer) sind Blo- dung, Asyl und Integration, vertritt Beschäftigte auch vor ckierer, Bremsklötze und Energie- und Klimapolitik, Gericht: Alleine im Vorjahr Sargnägel. Bekämpfung von Lohn- und wurden 507 Millionen Euro Sozialdumping oder Zukunft für die Mitglieder erstritten. FAKT: Im Vergleich von 16 Europas. Nicht zu vergessen: Dass Unternehmer, die ihren europäischen Ländern ge- In der Krise waren es die So- MitarbeiterInnen dieses Geld hört Österreich zu jenen Staa- zialpartner, die durch rasches, rechtswidrig vorenthalten ha- ten, in denen die Sozialpart- unbürokratisches Handeln ben, mit der AK keine große nerschaft am stärksten aus- mit der Kurzarbeit viele Ar- Freude haben, ist auch klar. Franz Fichtinger & 01/53-126/3737 geprägt ist. Daher schneiden beitsplätze erhalten konnten. Die Einnahmen durch Mit- wir auch bei allen wirtschaft- gliedsbeträge beliefen sich lichen Daten (Arbeitsmarkt, Behauptung: Die AK-„ übrigens auf 450 Millionen Einkommen usw.) sehr gut ab. Zwangsbeiträge“ sind zu Euro – die AK bringt also ih- Dass das mit der Sozialpart- hoch, eine Pflichtmitglied- ren Mitgliedern deutlich mehr nerschaft zusammenhängt, schaft ist nicht mehr zeit- Geld, als sie kostet. wurde bereits durch wissen- gemäß. schaftliche Studien, z. B. vom Behauptung: Unserer Ju- Wirtschaftsforschungsinstitut FAKT: Von „Zwangsbeiträ- gend sollen alle Chancen (WIFO) bewiesen. Und zum gen“ zu sprechen, ist absolut offenstehen. (Aus dem Re- Vorwurf, die Sozialpartner unseriös, es gibt schließlich gierungsprogramm) wären Bremsklötze: Wenn auch keinen „Schulzwang“ jemand mit Vollgas auf ei- oder „Meldezwang“. Das FAKT: Mit der geplanten Ab- ne Menschenmenge zufährt, System der solidarischen Mit- schaffung der Jugendver- kann es Leben retten, wenn gliedschaft durch die Kam- trauensräte nimmt die Re- jemand auf die Bremse steigt. merumlage sorgt dafür, dass gierung jungen Menschen Hartmut Schmid man sich für einen Beitrag, ein demokratisches Grund- & 0676/6156697 Behauptung: Die Sozi- der durchschnittlich zwei Me- recht und damit die Chan- alpartner bringen nichts lange im Monat entspricht, ce, in ihrem Betrieb mitbe- weiter. von der AK in Sachen Ar- stimmen zu können. Außer- beitsrecht und Arbeitneh- dem wird es Jugendlichen FAKT: Die Sozialpartner- merschutz, Lehrlings- und auf diese Art unmöglich ge- schaft funktioniert 365 Tage Jugendschutz, Sozialversi- macht, sich für andere ein- im Jahr: Tausende Betriebs- cherungsrecht, Steuerrecht, zusetzen. Warum darf jeder vereinbarungen werden jähr- Lohnabrechung sowie Konsu- Schüler seine Klassenspreche- lich erzielt und 450 Kollektiv- mentenschutz beraten lassen rin wählen, aber ein Lehrling verträge neu ausverhandelt. kann. Gäbe es diese Service- keine Jugendvertrauensrä- Außerdem haben die Sozial- leistungen nicht mehr, weil tin? Jetzt kürzt die Regierung partner alleine in den vergan- die Regierung auf eine Kür- über 18-jährigen Lehrlingen genen Jahren zahlreiche Vor- zung der ohnehin niedrigen in überbetrieblichen Lehr- Markus Köppel & 0664/8113572 www.polizeigewerkschaft-fsg.at 13 www.fsg4you.at
POLIZEIGEWERKSCHAFT AKTUELL werkstätten (ÜBA) auch noch und Angestellten müssen en Belegschaft gibt es jeden- ternehmens betreuen - da- die Lehrlingsentschädigung gleichgestellt werden. falls den Betriebsausschuss, rum sollte es jeweils einen Be- von 753 auf 325,80 Euro pro der aus beiden Betriebsräten triebsrat für die Arbeiter und Monat. Während die Indus- FAKT: Das sind sie schon im- gebildet wird. Getrennte Be- einen für die Angestellten ge- trie mit Milliardengeschenken mer! Beschäftigte können und triebsräte zu haben kann sinn- ben, wenn die Belegschaft das bedacht wird, werden jun- sollen selbst entscheiden, ob voll sein. Neh- men wir zum so will. Der Regierung geht es ge Menschen ihrer Existenz- sie einem gemeinsamen Be- Beispiel die voestalpine: Die aber vor allem darum, die Zahl grundlage beraubt. triebsrat wollen, oder jeweils Beschäftigen, die am Hoch- der Betriebsräte insgesamt einen für ArbeiterInnen und ofen stehen, haben natürlich drastisch zu reduzieren und Behauptung: Die Betriebs- Angestellte. Für die gemein- andere Anliegen, als jene, die damit die Mitbestimmung im räte von ArbeiterInnen samen Anliegen der gesamt- im Büro die Website des Un- Betrieb zu erschweren. Faktencheck ARBEITSZEIT Die Regierung will die gene- RICHTIG: Wenn gerade wirk- RICHTIG: Das ist völlig welt- Warum dürfen Beschäf- relle Höchstarbeitszeit auf 60 lich viel zu tun ist, ist es mög- fremd. Die „Freiwilligkeit“, tigte nicht bis zu 12 Stun- Stunden pro Woche erhöhen, lich, per Betriebsvereinbarung von der die Regierung spricht, den am Tag arbeiten, wenn so wie es die Industriellen- auszumachen, 8 Wochen am existiert in der Realität einfach sie das wollen? vereinigung bestellt hat. Eine Stück die Arbeitszeit auf 12 nicht. Anders gesagt: Es gibt wöchentliche Höchstarbeits- Stunden täglich und damit keine Freiwilligkeit in einem ZUM SCHUTZ DER ALLGE- zeit von 60 Stunden ist be- 60 Stunden in der Woche zu Dienstverhältnis! Viel eher MEINHEIT! reits jetzt in klar geregelten erhöhen. Aber es gibt klare werden Beschäftigte enorm Das Arbeitszeitgesetz ist ein Ausnahmefällen und für be- Spielregeln: Lange Schichten unter Druck gesetzt werden, Schutz-Gesetz und dient so- grenzte Zeit möglich. Nun will müssen planbar sein und es damit sie „freiwillig“ 12 Stun- wohl dem Schutz des/der aber die Regierung diese Aus- muss einen Ausgleich geben, den arbeiten. Abgesehen da- Einzelnen als auch der All- nahme zur Regel erklären. entweder in Form von Zeit von erlaubt das Arbeitszeitge- gemeinheit. Es schützt Be- Dadurch drohen den Arbeit- oder Geld. setz bereits jetzt, dass vier Ta- schäftigte davor, zu überlan- nehmerInnen massive Ver- ge pro Woche 10 Stunden ge- gen Arbeitszeiten gezwun- schlechterungen, wie z. B.: FALSCH: Arbeitnehmer wol- arbeitet werden kann – was gen zu werden. Es soll aber len von der Baustelle nach einer 4 -Tage-Woche entspre- auch davor bewahren, sich • Aufgezwungener Zeitaus- Hause fahren und können chen würde. selbst auszubeuten. Überlan- gleich statt faire Überstun- nicht, weil sich das mit der FALSCH: Wenn mehr Ver- ge Arbeitszeiten schaden der denzuschläge. Wird das Arbeitszeit nicht ausgeht. handlungen auf betriebliche Gesundheit. Viele werden da- Zeitguthaben mehrmals Ebene verlagert werden, sind von krank und können auch ins nächste Jahr übertra- RICHTIG: Auch wenn die täg- wir flexibler. im Krankenstand gekündi- gen, und erst dann als Zeit- liche Arbeitszeit mit 10 Stun- gt werden – was bei langen ausgleich verbraucht, dann denbeschränkt ist, gibt es RICHTIG: Diese Verlagerung Krankenständen fast immer werden niemals Überstun- die Möglichkeit die Arbeits- bedeutet nichts anderes als der Fall ist. Wird also ein Be- denzuschläge bezahlt, und zeit auf 12 Stunden auszu- einen Angriff auf die Kollek- schäftigter wie eine Zitrone das bedeutet: dehnen, wenn davon 2 Stun- tivverträge und die Mitbe- ausgepresst und kann nicht • Weniger Geld durch die den aktive Reisezeit sind. Da- stimmung der Gewerkschaft. mehr arbeiten, kann der Be- entfallenen Zuschläge her kann man selbst nach 10 In letzter Konsequenz bedeu- trieb ihn einfach auf die Stra- • Arbeit auf Abruf und damit Stunden noch 2 Stunden mit tet das, dass nur noch das ße setzen. Die Kosten für Be- keine Vereinbarkeit von Be- dem Auto fahren. Wenn man Recht des Stärkeren gilt. Das handlung und Krankenstand ruf und Familie nicht selbst fährt, sondern et- setzt BetriebsrätInnen en- trägt dann die Allgemeinheit. wa mit dem Zug (passive Rei- orm unter Druck. Wo es kei- Darüber hinaus gibt es ja be- Behauptungen der Indus- sezeit), dann gibt es gar keine nen Betriebsrat gibt, wird es reits jetzt die Möglichkeit, in trie: Höchstgrenzen. noch schwieriger. Jede und Ausnahmefällen und für be- jeder Beschäftigte muss sich grenzte Zeit bis zu 12 Stun- FALSCH: Wir können mit den FALSCH: Es soll nur auf frei- dann seine Arbeitszeit allein den pro Tag zu arbeiten. Die- geltenden Gesetzen Aufträge williger Basis 12 Stunden ge- mit dem Chef oder der Che- se Ausnahme darf nicht zur nicht rechtzeitig fertig stellen. arbeitet werden. fin ausmachen. Regel werden! 14 www.polizeigewerkschaft-fsg.at www.fsg4you.at
POLIZEIGEWERKSCHAFT AKTUELL KANN ICH JETZT SCHON 12 lichkeiten flexibler Arbeits- ben werden,sofern sie nach SCHAFT LANGE DURCH- STUNDEN ARBEITEN? zeitgestaltung. So ist es be- Ende der Durchrechnungs- RECHNUNGSZEITRÄUME? In vielen Bereichen und un- reits jetzt gesetzlich möglich, periode wieder ausgeglichen Der Durchrechnungszeit- ter ganz genau geregelten die zuschlagsfreie Normalar- werden. raum ist jener Beobach- gesetzlichen und/oder kollek- beitszeit auf 10 Stunden pro tungszeitraum, in dem an- tivvertraglichen Rahmenbe- Tag auszudehnen (etwa bei Ein anderes Beispiel ist Gleit- gefallene Mehr- und Über- dingungen. Für die Gewerk- der 4-Tage-Woche oder bei zeit: Bei diesem Arbeitszeit- stunden wieder abgebaut schaft ist klar, dass es sich da- Gleitzeit). modell kann überhaupt bis werden können – und zwar bei um Höchstarbeitszeit han- zu 10 Stunden täglich und ohne Mehr- oder Überstun- delt, die mit entsprechenden Kollektivverträge haben zu- bis zu 50 Stunden wöchent- denzuschlag. Je länger die- Zuschlägen entlohnt werden dem die Spielräume für Ar- lich gearbeitet werden, oh- ser Zeitraum ist, desto mehr muss. Entscheidend ist, dass beitszeitflexibilisierungen ne dass Überstunden an- Möglichkeiten stehen dem ArbeitnehmerInnen (AN) auf geschaffen und erweitert. fallen. Wesentlich ist da- A r b e i t g e b e r z u r Ve r f ü - kollektivrechtlicher Basis mit- So kann einerseits auf die bei, dass im Abtausch ge- gung, Beschäftigte einfach bestimmen, wann und un- Bedürfnisse bestimmter gen die Zuschlagsfreiheit auf Zeitausgleich zu „schi- ter welchen Bedingungen sie Branchen (auch bei Auf- die Arbeitszeit und auch die cken“, wenn er es für an- länger arbeiten und dass die tragsspitzen) eingegangen Freizeit möglichst selbstbe- gemessen hält. Flexibilität Flexibilisierung nicht einfach werden, anderseits sind stimmt konsumiert werden bedeutet dann: arbeiten, vom Arbeitgeber (AG) diktiert aber wichtige Regelungen können. Am Ende der Gleit- wenn viel zu tun ist, und zu werden kann. für die Beschäftigten, wie zeitperiode sind nicht über- Hause bleiben, wenn we- Das Arbeitszeitgesetz ist ein Zeitausgleich, Zuschläge tragbare Zeitguthaben als nig zu tun ist – und das oh- Schutz-Gesetz. Es soll AN auf oder Schutzbestimmungen Überstunden in Zeit oder ne Zuschläge und ohne mit- davor schützen, vom AG zu enthalten. Flexibilisierungen Geld abzugelten. bestimmen zu können. Der- überlangen Arbeitszeiten ge- sind im Kollektivvertrag im- selbe Effekt tritt auch ein, drängt zu werden. mer mit Arbeitszeitverkür- WAS IST NORMALARBEITS- wenn Zeitguthaben am En- Es soll AN aber auch davor zung oder selbst gewähl- ZEIT/HÖCHSTARBEITSZEIT? de des Durchrechnungszeit- schützen, sich selbst zu sehr tem Zeitausgleich für die Normalarbeitszeit beschreibt raumes unbegrenzt in die auszubeuten. Überlange Ar- AN verbunden. Bereits jetzt im Regelfall die „normal zu nächsten Durchrechnungs- beitszeiten schaden der Ge- sind mittels Betriebsverein- arbeitende Zeit“ - das kann zeiträume übertragen wer- sundheit massiv. Die MedU- barung oder – bei Fehlen die gesetzliche (max. 40 Stun- den können. ni Wien hat erhoben, dass eines Betriebsrats – mittels den pro Woche), die kollektiv- man nach zwei aufeinander- Einzelvereinbarung 12 Stun- vertragliche (z. B. 38,5 Stun- WELCHE AUSWIRKUNGEN folgenden 12-Stunden-Tagen den pro Tag und 60 Stunden den pro Woche – je nach KV) HÄTTE DER 12-STUNDEN- drei Tage Freizeit braucht, um pro Woche möglich: aller- oder einzelvertraglich verein- TAG AUF DIE ZUSCHLÄGE? sich vollständig zu erholen. dings nur auf Überstunden- barte Arbeitszeit (z. B. Teil- Der 12-Stunden-Tag hätte Außerdem lässt sich kaum basis, das heißt mit entspre- zeit 20 Stunden pro Woche) insbesondere dann Auswir- feststellen, ob die überlangen chenden Überstundenzu- sein (ohne Überstunden und kungen, wenn es, wie von Arbeitszeiten wirklich frei- schlägen und zeitlich be- Mehrarbeit). Die Normalar- der Wirtschaft gefordert, zu willig geleistet werden. Und grenzt. beitszeit darf im Durchschnitt einer De-facto-Abschaffung selbst wenn das freiwillig ge- die im Arbeitszeitgesetz fest- der Zuschläge durch Erhö- schieht, setzt es die ande- AB WANN MÜSSEN ÜBER- gelegten 40 Stunden pro Wo- hung der zulässigen Norma- ren AN unter Druck, ihre Ar- STUNDENZUSCHLÄGE BE- che nicht überschreiten. larbeitszeit (10 Stunden pro beitszeit ebenso „freiwillig“ ZAHLT WERDEN? Höchstarbeitszeit definiert im Tag) und einer generellen zu verlängern. Das Arbeits- Das hängt sehr stark vom ver- Regelfall die gesetzlich bzw. Erhöhung der höchstzuläs- zeitgesetz soll genau davor einbarten Arbeitszeitmodell kollektivvertraglich festge- sigen Arbeitszeit (12 Stun- schützen. ab. Das Gesetz definiert ganz legte Maximalarbeitszeit. Im den pro Tag) käme. grundlegend eine mögliche Regelfall sind das 10 Stunden WELCHE MÖGLICHKEITEN Normalarbeitszeit von 8 Stun- pro Tag und 50 Stunden pro Im Extremfall wären die DER FLEXIBLEN ARBEITS- den täglich und 40 Stunden Woche. Es gibt aber einige Überstunden dann wohl ZEITGESTALTUNG GIBT wöchentlich. Darüber hinaus Ausnahmen (zB. Erhöhungen Geschichte, da in auftrags- ES BEREITS UND WELCHE entstehen dann Überstun- bei Arbeitsbereitschaft etc.). schwachen Monaten die BRANCHEN SIND DAVON den. Mit sogenannten Durch- an g eh äu f t en Stu n d e n – BETROFFEN? rechnungsmodellen können WAS IST DER DURCHRECH- im Sinne des Unter neh- Das Arbeitszeitgesetz bietet aber die täglichen und wö- NUNGSZEITRAUM UND mens – wieder verbraucht eine ganze Reihe von Mög- chentlichen Grenzen verscho- WARUM WILL DIE WIRT- werden„müssten“. www.polizeigewerkschaft-fsg.at 15 www.fsg4you.at
POLIZEIGEWERKSCHAFT AKTUELL Faktencheck SOZIALVERSICHERUNG Die Vorwürfe der Regie- Autos für Beitragsprüfer, Ge- sind sogar ausdrücklich verbo- kommen. Die AUVA wird von rung: Nichts als plumpe Pro- sundheitsdienstleister und für ten. Die Finanzen der Sozialver- den Arbeitgebern finanziert, paganda. Krankenbesuche sicherung werden von der Auf- und das hat einen guten Grund: Der Großteil der Fahrzeuge sichtsbehörde und dem Rech- Es geht in erster Linie darum, Die Bundesregierung hat zu- sind tatsächlich Transportfahr- nungshof laufend geprüft. Die dass die ArbeitnehmerInnen die letzt einige Unwahrheiten ver- zeuge, Autos für Beitragsprü- Regierung wirft also der Sozial- bestmögliche Versorgung ha- breitet, um die Sozialversiche- fer oder für Krankenbesuche. versicherung vor, dass sie sich ben, wenn sie einen Arbeits- rung (SV) schlecht zu reden, Echte Dienstwägen gibt es an die Gesetze hält! unfall erleiden. Außerdem lei- und einige Medien haben die- österreichweit nur 18. Hier stet die AUVA bei der Unfallprä- se ungeprüft weiterverbreitet. werden also Fahrzeuge zum FALSCH: Die SV macht unser vention wichtige Arbeit. Große Die Vorwürfe der Regierung Krankentransport als Dienst- Gesundheitssystem zu teuer Unternehmen wollen sich nun und die Wahrheit dahinter: wägen bezeichnet! aus ihrer Verantwortung steh- RICHTIG: SV ist eines der güns- len und schlichtweg nichts mehr FALSCH: „über 1.000 hochbe- FALSCH: „Luxuspensionen“ tigsten Versicherungs- systeme zur Finanzierung der AUVA bei- zahlte FunktionärInnen“ für alle SV-Beschäftigten innerhalb der EU tragen. Insgesamt sind in Ös- Eine aktuelle OECD-Studie terreich derzeit rund fünf Milli- RICHTIG: 90 Prozent der Funk- RICHTIG: Betriebspensions- stellt der österreichischen So- onen Beschäftigte, Schüler und tionärInnen arbeiten ehren- recht wurde bereits in den zialversicherung hinsichtlich ih- StudentInnen sowie freiwillige amtlich 1990er-Jahren geändert rer Verwaltungskosten ein her- HelferInnen und zirka 320.000 Die Selbstverwaltung der So- Fakt ist, dass das Betriebspen- vorragendes Zeugnis aus. Die Unternehmer gesetzlich bei zialversicherung verwaltet sionsrecht der Sozialversiche- Verwaltungskosten der Sozi- der AUVA versichert. Während das Eigentum der Versicher- rungen bereits in den 1990er- alversicherung liegen in Ös- die Industriellenvereinigung ih- ten, denn die SV gehört we- Jahren geändert wurde. Alle terreich bei 2,8 Prozent, wäh- re Verantwortung auf die Allge- der der Politik noch den Funk- seit 1996 neu eingetretenen rend bei privaten Krankenver- meinheit abwälzen will und mit tionärInnen, sondern der Ver- MitarbeiterInnen bekommen sicherungen fast 32 Prozent einem 500-Millionen-Euro-Ge- sichertengemeinschaft – al- keine „Sonderpension“, son- der Einnahmen für die Ver- schenk bedacht wird, schauen so uns allen! 90 % der über dern sind – wie 900.000 ande- waltung ausgegeben werden, die Versicherten durch die Fin- 1.000 FunktionärInnen arbei- re ArbeitnehmerInnen – Mit- das ist mehr als das Zehnfache ger. Gleichzeitig wittern große ten ehrenamtlich. Sie bekom- glieder einer Pensionskasse. der solidarischen Krankenver- Versicherungskonzerne ein Mil- men lediglich ein Sitzungsgeld sicherungen. Der Grund: Pri- liardengeschäft, wenn das gut von 42 Euro. Nur die Obleute FALSCH: „an der Börse wird vate Krankenversicherungen funktionierende Sozialversiche- bekommen maximal 4.147 Eu- mit Wertpapiere spekuliert“ müssen viel Geld für Werbung, rungssystem in Österreich aus- ro pro Monat brutto (12 x jähr- Marketing, Vertrieb etc. ausge- gehungert wird. lich). Zum Vergleich: Der Nach- RICHTIG: Rücklagen sind ge- ben und ihre Aktionäre mit Di- folger des jetzigen Finanzmini- setzlicher Auftrag, es gibt kei- videnden bei Laune halten. Was steckt dahinter? sters Löger, auch Vorstandsmit- ne Spekulationen Die Regierung will uns (also die glied der Uniqa (Marktführer Der Vorwurf, die Sozialversi- FALSCH: Die AUVA wird nicht Vertretung der Versicherten) bei privaten Krankenversi- cherung würde mit Beitrags- gebraucht und soll daher auf- aus der Sozialversicherung hi- cherungen) hat im Jahr 2016 geldern spekulieren, ist völ- gelöst werden nausdrängen, um Leistungen stolze 865.000 lig aus der Luft gegriffen. zu kürzen und das Gesund- Euro verdient. Das entspricht Die Sozialversicherung ist ge- RICHTIG: Die AUVA ist eine heitssystem zu privatisieren. einem monatlichen Bruttoge- setzlich verpflichtet, Reser- wesentliche Säule unseres Ge- Hinter den laufenden Angrif- halt von fast 68.000 Euro! Die ven zu bilden. Sparen ist keine sundheitssystems und muss er- fen auf die SV stehen die In- Regierung will Ehrenamtliche Spekulation!Die Veranlagung halten bleiben! teressen der großen Versiche- also offenbar durch wesentlich von Geldern der Versicherten Bleibt die Regierung bei ihrer rungskonzerne. teurere Manager ersetzen. ist gesetzlich ganz streng ge- Drohung, dass die AUVA 500 Wir kämpfen für den Erhalt der regelt (§ 446 ASVG). Die Be- Millionen Euro einsparen muss Selbstverwaltung und für ein FALSCH: „über 160 Dienstwä- träge müssen möglichst sicher (also rund 40 Prozent ihres Ge- gerechtes Gesundheitssystem gen“ angelegt werden – Aktien und samtbudgets), wird es notge- – denn selbstverwaltet ist bes- RICHTIG: Transportfahrzeuge, andere riskante Anlageformen drungen zu Leistungskürzungen ser als fremdbestimmt! 16 www.polizeigewerkschaft-fsg.at www.fsg4you.at
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