Supporters news - Leidenschaft und Emotionen Schwerpunkt: HSV e.V.
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68 HSV SUPPORTERS CLUB | 54.601 MITGLIEDER C 14003 GEBÜHR BEZAHLT | Oktober 2011 | Ausgabe 68 I 2,00 Euro supporters news DAS MAGAZIN DES HSV SUPPORTERS CLUB www.hsv-sc.de Schwerpunkt: Leidenschaft und Emotionen
Ein paar Worte vorweg Moin, HSVer! W as für ein holpriger Saisonstart! Dass der Neu-Anfang nicht ge- rade leicht werden dürfte, war wahrscheinlich allen HSVern klar. Aber, dass wir nach sieben Spielen mit nur vier Punkten dastehen würden, damit durfte keiner rechnen. Und dennoch ist das Stadion immer noch voll, die Unterstützung von den Zu- schauern für die Mannschaft lässt nicht nach. Warum eigentlich? Der Grund ist wahrschein- lich der Antrieb, HSVer zu sein und gleichzeitig der gemeinsame Nenner aller HSV-Mitglie- der, egal ob Amateursportler oder Supporter: Leidenschaft und Emotionen! Diesen Titel für unser Schwerpunktthema hat- ten wir schon lange vor Saisonbeginn ausge- Leidenschaft und Emotionen bedeuten aber Mitglieder/ Supporters Club an. Die AL besteht sucht und konnten nicht ahnen, dass es nun auch ehrenamtliches Engagement für unseren aus fünf Mitgliedern (dem/der Abteilungslei- so aktuell werden würde. In dieser Ausgabe Verein. Wir können stolz auf mehrere hundert ter/in, einer/m Stellvertreter/in und drei wei- werden Leidenschaft und Emotionen aus un- HSVer sein, die sich im Verein in den unter- teren Mitgliedern der AL). Alle Positionen sind terschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. So er- schiedlichsten Aufgaben, zum Beispiel als Ju- durch die anstehenden Wahlen turnusgemäß klärt zum Beispiel Marcell Jansen, wie es mit gend-Trainer oder auch beim SC als Ordner neu zu vergeben. Die aktuelle Abteilungslei- der Leidenschaft für unseren HSV aus der Sicht für Sonderzüge, zur Verfügung stellen. Es tung hofft auf eine rege Teilnahme. Vorstellun- eines Profis aussieht (ab Seite 24). gibt viele Möglichkeiten, sich ehrenamtlich gen der Kandidaten zur Wahl könnt ihr in der zu engagieren. Dieses gilt im Übrigen auch HSVLive lesen. Der Redaktionsschluss für diese Die Leidenschaft besteht aber nicht nur in der für alle Funktionäre im HSV – die Mitglieder supporters news lag vor dem Ende der Bewer- Unterstützung der Mannschaft am Spieltag. des Vorstands mal ausgenommen. Leider ist bungsfrist, so dass wir gegebenenfalls nicht al- Sie ist viel mehr. Zu ihr gehört auch die Pflege in den vergangenen Wochen ein sehr enga- len Kandidaten eine Vorstellungsmöglichkeit der Tradition. Am 29. September 2011 feierte gierter HSVer gestorben, der fast 60 Jahre hätten geben können. Aus diesem Grund ha- der HSV nicht nur seinen 124. Geburtstag, es aktiver Sportler in unserem Verein war und ben wir auf Vorstellungen der Kandidaten in wurden auch weitere verdiente HSVer feierlich über 40 Jahre als Ehrenamtlicher Verantwor- dieser Ausgabe verzichtet. in den Walk of Fame aufgenommen. Neben tung übernahm: Ilija Eplinius. Ulli Klüver ar- den Spielern Ditmar Jakobs, Kevin Keegan, Uli beitete drei Jahre im Amateurvorstand mit Mit der Abteilungsversammlung wird die Ab- Stein und Trainer Ernst Happel wurden mit Dr. Ille zusammen und verabschiedet sich mit ei- teilungsleitung natürlich auch Rechenschaft Peter Krohn und Dr. Wolfgang Klein erstmals nem persönlichen Nachruf von einem großen gegenüber den Mitgliedern über das abgelau- auch zwei ehemalige Funktionäre aufgenom- HSVer und seinem Freund (Seite 11). fene Geschäftsjahr 2010/2011 ablegen. Per- men und für ihre Verdienste für den HSV geehrt. sönliche Rückblicke der AL-Mitglieder auf das Dr. Krohn beteiligt sich über seine Amtszeiten In dieser Ausgabe der sn erwarten euch wie- abgelaufene Jahr könnt Ihr in diesem Heft le- hinaus bis heute engagiert an vereinsinternen der die beliebten festen Rubriken. So sind die sen (Seite 12). Diskussionen. In dieser Ausgabe der suppor- Rückblicke auf die Spiele unserer Profis von ters news blickt er in einem Interview auf seine Philipp Markhardt (ab Seite 34), die Rückbli- Die nächste supporters news wird vor Weih- Amtszeit zurück und äußert sich auch zu aktu- cke auf die Spiele unserer Amateure von Rai- nachten erscheinen. Hoffentlich haben wir ellen Vereins-Themen (ab Seite 6). ner Steffens (ab Seite 37) und das Schiri-Quiz dann mehr Punkte auf dem Bundesliga-Konto. von Bodo Scheuing (Seite 46) dabei. Denn auch zu Weihnachten bringt die Leiden- Ein anderer engagierter HSVer, Gründungsmit- schaft zum HSV mit einigen Punkten mehr auf glied des Supporters Club und fast sechs Jahre Vor dem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern dem Konto auch mehr Spaß! In diesem Sinne: Leiter unserer Abteilung, ist bald drei Jahre als findet am 30. Oktober 2011 ab 11:00 Uhr die NUR DER HSV! Vorstandsmitglied für die Belange der Mitglie- jährliche Abteilungsversammlung im CCH statt. der im HSV tätig. Was Oliver Scheel zur aktu- Es wird sicherlich eine spannende Versamm- Für die Abteilungsleitung ellen Lage des Vereins zu sagen hat, könnt ihr lung, stehen doch unter anderem die Wahlen Ralf Bednarek in einem Interview ab Seite 18 lesen. zur Abteilungsleitung der Abteilung Fördernde Ausgabe 68 3
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 68 · Oktober 2011 „Mit Händchenhalten 6 Schwerpunkt: kommen wir nicht weiter!“ Interview mit Dr. Peter Krohn Leidenschaft und Emotionen Alles dasselbe? 10 Kurz vor dem Herzinfarkt 23 HSV-Fanprojekt, Fanhaus und Supporters Club Auswärtssieg in der „Raute“ Vorbild Ilija Eplinius 11 Gespräch mit Marcell Jansen 24 ✝ 12. August 2011 „Das gibt dir einen richtigen Schub …“ Ein Blick zurück 12 Identifikation 27 Die Amtszeit der Abteilungsleitung endet HSV – mein Verein! Der Walk of Fame des HSV 16 Was bedeutet HSV und Leidenschaft für dich? 28 Menschen, die Spuren hinterlassen Nachgefragt Im Brennpunkt 18 „Blaues Blut“ sozial 29 Oliver Scheel drei Jahre im Vorstand Engagement für krebskranke Kinder Mitglieder! Bewegung! 20 Pfiffe 30 Wir sind ein Sportverein – also Hintern hoch! Pro und Contra Wahnsinnsarbeit! 21 HSV statt Krankenhaus 31 Unsere Fan-Clubs im Treppenhaus Über „Blondie“ Lehmanns Leidenschaft 6 Schwerpunkt 23 4 supporters news
34 56 Fehlentscheidung? 32 Lesen und Hören 52 Nachruf auf unseren letzten Trainer Ein Fußballprofi packt aus · René Schnitzler – Zockerliga Aktion gegen Homophobie 33 Barrieren abbauen 54 „Was soll die schwule Scheiße?“ HSV engagiert sich für Behinderte Ende der Durststrecke 34 HSV-Sommererlebnisse 56 Berichte über die Spiele der Profis Was hast Du so gemacht? Auf dem Jakobsweg für den HSV Spitzenreiter 37 Es geht voran Berichte über die Spiele von HSV II Mit der Raute zur Frauen-WM 2011 Saisoneröffnungsradtour der HSV-Fanszene Berlin Keine Brühwürfel-Arena! 38 Grüße an den SC Mitbestimmung beim FCK Leserbriefe 62 Besucherrekord 39 Trainingslager im Zillertal Liebe auf den ersten Klick 62 Die supporters news verbindet Kinder der Westkurve 40 Weitere Suche nach Bildern und Erlebnissen Regionalbetreuer 63 Erste Anlaufstation für HSV-Fans, die nicht aus Hamburg kommen. Neues aus den Fanclubs 42 „Dünn vorher“ Baccum | OFC Schwarzenbek Die wichtige Seite 64 HSV-Fanclub Fregatte Hamburg | Supporters Lohne Supporters Club · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc. Regelquiz 46 Rund um den HSV 65 Regelfragen aus der Praxis für die Praxis Zahlen, Fakten und Links Eltern aus der Kontrolle? 47 Die letzte Seite 66 Eltern-Fan- und Coachingzone! Was macht eigentlich Martin Zafirov | Impressum Quiz für Fußball-Kids 47 Regelfragen aus der Praxis für die Praxis Universalsportverein 48 Die anderen Abteilungen Ausgabe 68 5
„Mit Händchenhalten kommen wir nicht weiter!“ Interview mit Dr. Peter Krohn Interview + Fotos Ulie und Uwe Liebnau · Fotos Witters Lebendig beim Argumentieren Foto Liebnau W ir hatten schon länger vor, Dr. ten – Gesprächsauszüge zeigen doch, wie be- Konzept – darauf lege ich heute noch Wert – was Peter Krohn für die sn zu por- deutsam und horizonterweiternd das ist, was wirtschaftlich und sportlich war. Auseinanderrei- trätieren – unabhängig von Dr. Peter Krohn inhaltlich mitteilt und wie dahin- ßen kann man das nicht. Der HSV war sportlich der Aufnahme in den „Walk of ter ein Mensch steht, den man – trotz aller Wi- in einer kritischen Situation und die wirtschaft- Fame“. Doch schon bei der Vorbereitung des dersprüche – auch gut finden muss, weil er sich liche Situation war nicht rosig. Mehr möchte ich Gesprächs wurde uns klar, dass wir für die Cha- bedingungslos für den HSV engagiert. dazu nicht sagen, weil ich auch die Vorgänger rakterisierung dieses „Urgesteins des HSV“ ein nicht kritisieren möchte. ganzes Heft brauchen würden: Dr. Peter Krohn supporters news: Herr Dr. Krohn, auf welche Damals lebten die Bundesligavereine im Wesent- als Präsident (1973-1975), als Generalmana- Leistungen für den HSV sind Sie stolz? lichen von den Zuschauereinnahmen. Das Pu- ger(1975-1977), als Traditionalist und Visionär, blikum reagierte vor allem auf die sportlichen als Erneuerer, als Wirtschaftsfachmann, als De- Dr. Peter Krohn: Soll ich sagen, dass ich stolz Leistungen. Beispiel: Wenn der HSV im Westen mokrat und Provokateur, als Mahner und Mo- bin, den HSV aus einer Krisensituation heraus- irgendwo verloren hatte – und das war auch bei tivator, als … geführt zu haben? Ich meine, dass die Mensch- der Seeler-Mannschaft vorher häufig der Fall, 29. August, 15 Uhr, wir treffen Dr. Peter Krohn im heit immer dann vorangekommen ist, wenn ein wussten wir, beim nächsten Heimspiel bleibt das Elysee. Nach einem fast zweistündigen Gespräch Leistungsklima da war. Dafür habe ich gesorgt. Publikum teilweise weg. Von daher muss man und einer mehr als dreistündigen Fortsetzung Mit Händchenhalten kommen wir nicht weiter. mein Konzept verstehen, dass ich wie wild ge- am 12. 9. unser Fazit: So hellwach möchten wir Das gilt nicht nur für den Sport, sondern auch für trommelt habe, dass das Publikum zurück ins mit fast 80 Jahren auch noch sein! Und: Schade, andere Lebensbereiche. Als ich damals anfing, Stadion kommt. Und dazu bedurfte es einiger dass nicht mehr Mitglieder Dr. Peter Krohn in ent- als ich gewählt wurde 1973, war ich der Erste, Marketing-Maßnahmen, die waren neu im Fuß- spannter Atmosphäre live erleben können! Aber in der Geschichte des HSV, der den Mitgliedern ball-Geschäft. Die sind dann später nachge- unsere – notwendigerweise sehr stark verkürz- ein Konzept vorgelegt hat. Es war vor allem ein ahmt worden, bis zu Bayern München, Stichwort 6 supporters news
Foto Witters Show-Training. Aber, ich kriegte auch damals, Dr. Peter Krohn: Ja, aber ich bin heute ein biss- weil es neu war, Kritik. Von daher war es schon chen angeschlagen. Selbst im Alter, ist man doch bedeutsam, dass ich der Erste war, der in einem noch eitel (PK lächelt). Wahlgang zum Präsidenten gewählt wurde, ob- wohl oder weil er den Mitgliedern ein anspruchs- supporters news: Wie stehen Sie als Traditi- volles Konzept auf den Tisch gelegt hatte. Der onalist zum Marketing im Fußball? berühmte Satz: „Ich führe den HSV in die europä- ische Spitze“ war verdammt mutig, wir waren ja Dr. Peter Krohn: In seriösen Quellen, die die Tabellenvorletzter. Ist aber 1977 erreicht worden: Geschichte aufgearbeitet haben, werde ich heute erster Europapokal-Sieg.Das zweite war, Erhalt noch als Vater des Marketinggedankens im Fuß- des Universalsportvereins. Das habe ich auch ballgeschäft bezeichnet. Das stimmt ein biss- geschafft. Einen sehr breitgefächerten HSV. Wir chen, aber ich habe das nie losgelöst gesehen. haben sogar damals aus den Überschüssen des Ich sehe keinen Gegensatz zwischen Tradition Fußballgeschäftes auch Leistungsmannschaften und Kommerz. Ich kann ja Tradition pflegen, ich aus dem Amateurbereich finanziert. kann aber gleichzeitig Kommerz in einem Profi Ich habe auch gesagt, wir brauchen einen Welt- verein machen. star. Danach schrieb dann eine bestimmte Zei- Der große Fußball hatte immer eine wirtschaftli- tung mit großer Aufmachung: „Wo bleibt Ihr che Seite. Wir waren der erste Verein, der echte Weltstar?“ Völlig berechtigt. Meine Antwort: Trikotwerbung betrieb. Wir waren die Ersten, die hat sich bekannt, dass er einer der Ersten war Freunde, ihr habt den richtigen angemahnt, ich den Antrag gestellt haben mit Campari. Und wie- mit Trikotwerbung. Das ist aber etwas ande- war gerade in England und habe die ersten Ver- der gab es Kritik: Alkohol und Sport! Aber das res, wenn ich eine Gegenleistung bekomme oder handlungen mit Kevin Keegan aufgenommen. ist ja auch schon damals ein über den Sport hi- gebe. Wir als Verein haben dem Werbepartner Ich habe diese Ansprüche abgeleitet aus der nausgehendes gesellschaftspolitisches Thema eine große Steigerung des Bekanntheitsgrades Tradition unseres Klubs, denn wir hatten ja von gewesen. beschert. Das akzeptiere ich, da ist Leistung und Anfang an ganz große sportliche Erfolge. Auch Gegenleistung. Bei der Bandenwerbung übri- in unserer Paradesportart Fußball. Die erfolg- supporters news: Und was sagen Sie zu den gens auch. Obwohl das damals höchst umstritten reichste Zeit waren in der Geschichte des HSV Gesängen im Block 22C: „Wir scheißen auf Kom- war. Aber wenn jetzt ein Mäzen, ich will keine die zwanziger Jahre: dreimal Deutscher Meis- merz …“? Namen nennen, da Gelder hineinpumpt und ein ter; unter anderen mit meinem Vater. Neben den Verein kann das aus dem Fußballgeschäft gar sportlichen Erfolgen kamen damals aber auch Dr. Peter Krohn: Ach, ich habe von jungen nicht wieder zurückverdienen, dann ist das eine der Erwerb des legendären Klubhauses an der Leuten auch viel vernünftigere Sprüche gehört. ungute Entwicklung. Kommerz ja, aber mit die- Rothenbaumchaussee und des großen Ochsen- Da sind ja viele Leute, die mit jugendlicher Be- sen differenzierten Dingen, wie ich sie ange- zollgeländes hinzu. geisterung Tradition leben! Der Fußball ist aber sprochen habe. Der HSV der 20er-Jahre hatte ein eigenes Spiel- weltweit Showbusiness geworden. Vor 30 oder system, zugeschnitten auf die Spieler: den so- 40 Jahren hatte ich Recht mit der Prognose. Das supporters news: Sie sollen sich damals in den genannten Husarenstil. Dieser Husarenstil traf bedeutet aber nicht, dass ich das begrüße. Der Bereich des Trainers eingemischt haben. nun auf die süddeutsche Kleinkunst. Die gro- Fußball hat eine Entwicklung genommen, was ßen Vereine im Süden waren damals der 1.FC den Kommerz angeht, die ich nicht gut finde. Dr. Peter Krohn: Ja, aber … Letzte Entschei- Nürnberg und die Spielvereinigung Fürth, die dung muss doch immer in dem Gremium liegen, spielten den Kurzpass, also ein ganz anderes supporters news: Sie meinen die Abhängig- was juristisch die Verantwortung hat. Die trägt System. Der HSV mit seinen zum Teil sehr athle- keit von Geldgebern? der Trainer nicht. tischen Spielern, schnellen Außenstürmern, fünf In meiner Zeit konnte sich der HSV gar nicht über- Stürmern, drei Läufern, zwei Verteidigern. Und Dr. Peter Krohn: Zu meiner Zeit hatte ich im- all Spezialisten erlauben, also wurde ich dann nun prallten diese Spielsysteme aufeinander. Und mer einen eisernen Satz: Der HSV braucht keine zum Leiter der Lizensspielerabteilung gemacht. es passierte das Sensationelle, dass der HSV es Mäzene. Die Spieler kriegen vom Verein das, was Plötzlich rutschte ich dann auch hinein in die geschafft hatte, sich gegen die süddeutschen der Verein durch eigene Leistung zahlen kann. sportliche Seite. Trainer waren Einmann-Unter- Mannschaften durchzusetzen. Dieses Regulativ ist dann aber insbesondere in halter. Ich habe dann eingeführt, dass der Kuno Italien, Spanien, später in England – und die Klötzer einen Assistenztrainer bekam, nämlich supporters news: Dürfen wir nebenbei Fotos Verbände UEFA, FIFA haben zugeguckt – außer Arkoc Özcan, unseren Torwart, als seine aktive machen? Kraft gesetzt worden. Das ist der große Fehler Laufbahn beendet war. Es gab auch keine Kon- gewesen. Nun denken Sie vielleicht, der Krohn ditionstrainer. Das war die ganz große Stärke von Kuno Klötzer. Die Mannschaft war konditionell immer auf den Punkt da. Und es gab auch nicht extra Leute für Fußballtaktik. „Der Fußball ist aber weltweit Wenn nun, wie vorhin gesagt, die Einnahmen des Vereins vor allem über das Zuschauerinte- Showbusiness geworden.“ resse kamen, dann muss diese Mannschaft für Ausgabe 68 7
der Begeisterung, die wir vier Jahre zuvor ent- „Die Mitgliederversammlung hat zündet hatten, brannte nun ganz hell und weit über Hamburg hinaus. Irgendwie fühlte ich mich sehr wichtige Mitwirkungsrechte.“ auch persönlich an meinem Ziel angekommen. supporters news: Krohn und Vereins politisches? das Publikum entsprechend interessant sein. Schulz hatte natürlich recht, nur mit jungen Spie- Da sind wir dann bei meiner Personalpolitik. Alle lern kann man keine Bundesliga machen. Dr. Peter Krohn: Ja, das gehört zusammen. Ich Spieler in meiner Zeit habe ich geholt. Natürlich habe mich seit Jahrzehnten eingesetzt für die habe ich darüber auch mit dem Trainer gespro- supporters news: Und außer den Grünschnä- Mitgliederrechte des einzelnen Mitgliedes. Ich chen. Kein Spieler wurde geholt, der nicht auch beln? habe vor einigen Jahren auf einer Mitgliederver- eine Chance hatte, Stammspieler zu werden. sammlung gesagt: „Ich habe Sorge, dass dieser Dr. Peter Krohn: In der Kasse war in der Sai- Verein sich entwickelt zu einem Verein der Funk- supporters news: Wie müssen wir uns dieses son 1973/1974 nix für die Finanzierung großer tionäre und das Gros der Mitglieder verhält sich Holen von Spielern vorstellen? Ablösesummen. Da schufen wir dann die als ein- inaktiv.“ 1999 hatte ich einen Satzungsantrag malige und nur aus der damaligen Situation her- initiiert. Wir haben dann zwei Jahre gebraucht, Dr. Peter Krohn: Scouts gab es nicht, aber ich aus zu verstehende Aktion „Fans kaufen Stars“: um diese Satzungsänderung zu erarbeiten, die habe von einem profitiert, der war kurz vor mei- ein Aufschlag von einer Mark auf die Stehplätze Rechte des einzelnen Mitgliedes zu stärken. Das ner Wahl zum Präsidenten verstorben. Das war und zwei Mark für Sitzplätze -zweckgebunden Ergebnis konnte sich sehen lassen. Das waren Gerhard Heid. Der war, würde man heute sagen, für den Kauf eines Spielers. Und das Publikum z. T. Kompromisse, sehr viel wohl aus meinem ein Scout. Der kam nach Hamburg und brachte konnte darüber abstimmen, nicht welcher Spie- Kopf gekommen. dann vornehmlich aus dem Südwesten viele ju- ler, aber in welcher Position unsere Mannschaft Ich nehme mal so ein kleines Beispiel: die zweite gendliche Spieler mit, an die fünfundzwanzig verstärkt werden sollte. Die Fans votierten – das Mitgliederversammlung. Der damalige Vereins- Leute. Und mein Vorgänger, Dr. Barrelet, kam war nicht überraschend – überwiegend für die vorsitzende hat sich mit Händen und Füßen auf die sehr kluge Idee, diese Jungs, die in die Position eines Mittelstürmers. Das bestärkte uns, dagegen gesträubt. Dann hatten wir einen Kom- Weltstadt Hamburg kamen, z. T. aus den Dörfern den damaligen Publikumsliebling von Hannover promiss: Dann machen wir wenigstens eine In- oder Kleinstädten, bei Pateneltern unterzubrin- 96, Willi Reimann, zu verpflichten. Die Jahre da- formationsveranstaltung. Jetzt dränge ich immer gen. Sechs Spieler konnten wir behalten und da nach hatten wir endlich wieder sportlichen und darauf, dass diese Informationsveranstaltung haben wir das richtige Händchen gehabt. Wir ha- damit auch wirtschaftlichen Erfolg. Wir konnten stattfindet und möglichst zeitnah zum Ende ei- ben sie langfristig an den HSV gebunden, ihnen dann nacheinander Spieler holen wie Horst Bertl, ner Saison. die ersten Profiverträge gegeben: Manni Kaltz, Horst Blankenburg, Buffy Ettmayer, Ferdi Keller, Viele junge Leute im Fanhaus wissen das gar er ist Rekordnationalspieler geworden, Rudi Kar- Arno Steffenhagen, Iko Buljan und vor allem Fe- nicht, dass wir die Rechte der Mitgliedschaft gus, dreimal Nationalspieler und sehr guter Tor- lix Magath, den Torschützen bei den Europapo- wirklich vorangebracht haben. Dazu zählte auch wart, Peter Hidien, ein toller Verteidiger, Caspar kalspielen in Amsterdam und Athen. die Position eines Vorstandsmitgliedes für die Memering, wurde auch Nationalspieler, Kurt Eigl. Mitgliederbelange, das gewählt wird von den Willi Schulz schrieb damals als Bild-Kolum- supporters news: Und der versprochene Welt- Mitgliedern. Damals habe ich gesagt: „Wenn nist: „Herr Dr. Krohn, mit dieser Mannschaft star? ich zwanzig Jahre jünger wäre, würde ich mich der Grünschnäbel werden Sie absteigen.“ Willi sofort bewerben für diese Position“. Die Mitglie- Dr. Peter Krohn: Ja, da bin ich auch heute derversammlung als höchstes Satzungsorgan noch ein bisschen stolz. Das war nicht mehr zu hat also wichtige Mitwirkungsrechte. toppen: Kevin Keegan 1977. Dieser gelungene Das hat überhaupt nichts mit Basisdemokratie zu Transfer war eine Sensation in ganz Fußballeu- tun. Mir gibt es immer einen Stich: Der HSV hätte ropa! Ich werde nie vergessen, wie wir beim ers- Basisdemokratie. Basisdemokratie wäre, wenn ten Spiel mit Kevin Keegan beim „Galabend der wir auf dem Rathausmarkt mit 70.000 Mitglie- Weltstars“ den großen FC Barcelona mit Johann dern stehen und darüber abstimmen, welcher Cruyff mit 6:0 aus dem Volksparkstadion fegten. Spieler verpflichtet werden soll. Das ist opera- Und vier Tage später an gleicher Stelle im zweiten tives Geschäft des Vorstands und der muss der Spiel Keegans im „Hafenpokal“ den amtieren- beste sein, den der Aufsichtsrat als besten emp- den Sieger des Europapokals der Landesmeister, findet. Es ist also einfach Unfug zu sagen, wir ha- den FC Liverpool, mit 3:2 besiegten. Wir wa- ben Basisdemokratie. Die Journalisten schreiben ren ja auch selbst gerade Sieger des Europapo- so schnell: „Die sind ja bewegungsunfähig, weil kals der Pokalsieger geworden. Und die Fackel sie Basisdemokratie haben“. Und führen dann Miseren, sportliche Niederlagen und weiß der Überschäumende Freude nach Teufel was darauf zurück. DFB-Pokalgewinn Wir haben alle Rechte für die Mitgliedschaft im Foto Witters Rahmen des Deutschen Vereinsrechts festge- 8 supporters news
scheide hier. Und das stört mich immer an HSVlive: Wie kann man das Kapitel nennen „Mit- glieder/Fans“. Das sind zwei ganz andere Ge- schichten. Vielleicht würden es ja einige Leute im Verein lieber sehen, alles in die Richtung Fans und dann in eine Kapitalgesellschaft zu entwi- ckeln. Denn Fans sind ja nicht Mitglieder mit in der Satzung verankerten Rechten. supporters news: Wie sehen Sie die gegen- wärtige Situation beim HSV? Dr. Peter Krohn: Über aktuelle Fragen würde ich mich ungern äußern. Ich finde, es gehört sich auch nicht. Ich weiß, dass manche Vereins- kameraden da keine Skrupel haben, öffentlich gleich loszuhauen. supporters news: Ihre öffentliche Zurück haltung ehrt Sie. Wir haben Sie aber in Diskussio- nen beim HSV manchmal sehr ungeduldig erlebt. Dr. Peter Krohn: Vorweg: Aktuell freue ich Interessiert beim Zuhören mich auf sachliche und leidenschaftliche Dis- Foto HSV Supporters Club kussionen mit dem Satzungsausschuss. Aus der Sicht eines einfachen Mitgliedes habe ich da die schrieben. Es ist hier keine Vorschrift, die wir „Ihr pfeift, wenn ein eigener Spieler die Gelbe eine oder andere Ansicht. im Jahre 2000 zu Gunsten unserer Mitglieder Karte kriegt und jubelt, wenn der Gegner eine In der Vergangenheit war ich an manchen Stellen erstritten haben, die gegen das Deutsche Ver- bekommt. Das ist nicht fair!“. Da ist man über wirklich zu ungeduldig, weil ich das Gefühl hatte einsrecht verstößt. mich hergefallen: „Der Krohn ist ja wohl von oder auch wusste: Das ist ein Fehler, was der an- gestern.“ Also, ich habe da ja nicht nur positive dere sagt oder macht. Man will natürlich auch supporters news: Haben Sie eine Botschaft Resonanz gekriegt. Aber, ich glaube, die Jungs etwas bewirken, sich in der Diskussion durchset- für jüngere HSVer? wissen, ich sage ihnen auch das, was ich persön- zen. Das muss ich zugeben. lich für falsch empfinde. Auch bei den Konserva- Bei uns ist es oft so, dass gar nicht auf voraus- Dr. Peter Krohn: All die Jahrzehnte, nicht nur tiven im Verein bin ich angeeckt und nun habe gegangene Argumente eingegangen wird und als ich im Amt war, war mir klar, dass der HSV, je ich den Ruf – und hoffentlich bleibt das auch so, da bin ich manchmal ausgeflippt und habe da- mehr Mitglieder er bekam und erfreulicherweise auch wenn ich im Himmel oder in der Hölle dem- zwischengeredet. Aber oft werde ich auch noch auch junge Mitglieder, dass das die Zukunft des nächst bin –: „Mensch, der hat wenigstens seine im Nachhinein angesprochen, dass meine Ar- HSV als Verein ist. Ich habe damals immer so Meinung gesagt und hat immer irgendwie ver- gumente richtig waren. Wenn nun meine Art ein bisschen gepredigt, gerade auch an die jun- sucht, Position zu beziehen und war keiner Seil- zu diskutieren zu leidenschaftlich war, habe ich gen Leute: „Mensch, beim Verein könnt ihr auch schaft im Verein zuzuordnen.“ mich eigentlich nachträglich stets sehr schnell Demokratie lernen. Ihr müsst euch einbringen, bei eventuell Betroffenen persönlich entschuldigt fighten mit Worten, leidenschaftlich diskutieren. supporters news: Gibt es auch eine Botschaft So wie der alte Krohn, manchmal vielleicht zu für ältere HSVer? supporters news: Moniert wird das Beneh- temperamentvoll, aber Fairness gegenüber An- men, moniert werden ja nicht die Inhalte. dersdenkenden, bitte nie persönlich beleidigen! Dr. Peter Krohn: Ich wünschte mir manchmal Seid keine Duckmäuser, aber bitte keinen Kra- mehr Engagement von unseren älteren Mitglie- Dr. Peter Krohn: Wunderbar, dass Sie das sa- wall! Und wenn dann eine Entscheidung gefal- dern in allen vereinspolitischen Fragen. Wenn ich gen, das höre ich von vielen, selbst von denen, len ist, dann gehört es sich als Vereinsmitglied, manchmal bei den Senioren bin, dann tragen ich denen ich allzu schnell in die Parade gefahren loyal diese Entscheidung mitzutragen und nicht und noch nicht einmal eine Handvoll die Diskus- bin. So wird mir von Kontrahenten gesagt: „In- nachher noch rumzunörgeln. Das ist Demokra- sion. Ich finde, unsere supporters haben etwas haltlich war das ja großartig, aber, dass du gleich tie, so ist es auch in der Politik.“ geschaffen, dass sie zumindest in Teilbereichen da ausgerastet bist …“ Soll ich mich nun an die muntere Diskussionen führen. Und das fehlt mir Wand stellen? supporters news: Und das Echo? manchmal bei den Senioren. Meine Vereinsmit- gliedschaft definiere ich so, dass ich mich als supporters news: Bitte nicht! Was wäre der Dr. Peter Krohn: Mich hat im Fanhaus in ei- Mitglied engagiere. HSV ohne Peter Krohn? ner Diskussion sehr gestört, als ich kritisierte: Sonst brauche ich nur Fan zu sein. Ich unter- Ausgabe 68 9
Alles dasselbe? HSV-Fanprojekt, Fanhaus und Supporters Club Text Joachim Ranau · Fotos HSV-Fanprojekt Und: Ein Mal im Monat ist auch der HSV Sup- porters Club zu Gast im Fanhaus. Die Ab- teilungsleitung des SC lädt jeden ersten Dienstag im Monat zur öffentlichen Sitzung ein. Dann finden sich bis zu 70 Mitglieder zum Diskutieren ein, wollen Neues erfahren und manchmal auch Rechenschaft von ihrer Abteilungsleitung. Auch vom Fanprojekt ist immer jemand dabei (alle Fanprojektmitar- beiter sind Mitglied im HSV), um Meinungen, Informationen und Entwicklungen zu erfah- ren und Diskussionen zu verfolgen. Was die Fanprojektler gelegentlich jedoch irritiert, ist der Umstand, dass, obwohl es das Fanhaus in seiner beschriebenen offenen Konzeption seit 1988 gibt, einige HSV- Fans und HSV- bzw. SC-Mitglieder glauben, das Fanhaus gehöre zum Supporters Club (oder eben wahlweise den Ultras). All denen sei gesagt: Wer das Fanhaus mal für ein Treffen oder eine Veran- staltung braucht, kann sich gerne melden. Alle sind herzlich willkommen und es lässt Die Mitarbeiter des Fanprojekts (von links nach rechts): sich bestimmt ein Termin finden. Im Übrigen Joachim Ranau, Martin Zajonc, Geneviève Favé, Thorsten Eikmeier. kann man das Fanhaus auch für private Fei- ern oder Veranstaltungen nutzen, dann kos- H in und wieder herrscht bei einigen – tags) und „Poptown“ (montags) Räumlich- tet es allerdings etwas. vielleicht sogar vielen – Mitgliedern keiten. Vor und nach Heimspielen des HSV Die (weiteren) Aufgaben des HSV-Fanprojek- und Fans Verwirrung über die in der öffnen beide Gruppen im Wechsel die Fan- tes sollen an dieser Stelle schnell beschrieben Titelzeile genannten Institutionen räumlichkeiten für jeden interessierten HS- werden. Das HSV-Fanprojekt soll HSV-Fans bzw. Organisationen und ihre Beziehung zu- Ver, der sich mit Gleichgesinnten auf das Angebote machen (z. B. U-18-Fahrten anbie- einander. Dabei ist alles ganz einfach. Die Spiel vorbereiten oder selbiges ausklingen ten, Fußballturniere organisieren etc.), Pro- Abteilung Fördernde Mitglieder/Supporters lassen will. jekte initiieren („Volksparkett“, Filmprojekt Club ist bekanntermaßen eine Abteilung des Aber das Fanhaus ist trotzdem kein alleiniger „Trikottausch“, Theaterstück „Hinter euren Hamburger SV, das HSV-Fanprojekt eine Ein- Treffpunkt oder gar Eigentum der Ultras. Die Zäunen“, Jugendaustauschfahrten z. B. mit richtung der Stadt Hamburg und das Fanhaus „Hausherren“ des Fanprojektes legen Wert polnischen oder französischen Fußballfans), der Sitz des Fanprojektes. Im HSV-Fanprojekt darauf, dass alle HSVer willkommen sind. Und HSV-Fans beraten und unterstützen (z. B. bei arbeiten schon seit 28(!) Jahren Pädagogen so haben viele ganz unterschiedliche Grup- Konflikten mit Polizei und Ordnungsdiensten, und Sozialarbeiter (Stand heute: drei Män- pen, Abteilungen und Arbeitsgemeinschaften Stadionverboten oder persönlichen Proble- ner und eine Frau) hauptamtlich in verschie- das Fanhaus zu ihrem Treffpunkt gemacht. men), Fans oder Fanclubs Räumlichkeiten zur denen personellen Zusammensetzungen und Die HSV-Skatabteilung trifft sich dort jeden Verfügung zu stellen (z. B. im Fanhaus, Sport- machen mittlerweile der 4. Generation von 1. und 3. Mittwoch im Monat zum Zocken, hallen), auch mal für Fans gegen den HSV Par- 14-25jährigen HSV-Fans Angebote, entwi- Trainieren und Besprechen. Arbeitsgruppen tei ergreifen und seine Vertreter kritisieren ckeln Projekte und mischen sich ein. wie „HSV-Fans beobachten Polizei“, die „An- oder Neues anzuregen, aber auch eventuel- Zentrale Säule für das Fanprojekt ist das Fan- tidiskriminierungs-AG“, eine AG, die an einem les Fehlverhalten von Fans im Stadion oder haus. Dort sind die Büroräumlichkeiten des Buch über HSV-Fans arbeitet, die „Pyro-AG“, Sonderzug oder wo auch immer in Frage stel- Fanprojektes untergebracht, finden Veran- eine Fangruppe der HSV-Handballer und das len bzw. kritisieren. staltungen statt (z. B. Poker- und Kicker- „Volksparkett-Team“ treffen sich im Fanhaus Ihren Zielen und Aufgaben fühlen sich die turniere, Diskussionsveranstaltungen) und zum Vorbereiten, Planen und Organisieren Fanprojektmitarbeiter nicht nur persön- nutzen u. a. die Gruppen „CFHH“ (donners- von Aktionen und Veranstaltungen. lich verpflichtet, sondern haben einen ent- 10 supporters news
Termine (ab Ende Oktober, unter anderem) Young-Supporters-Touren für HSV-Fans von 14-18 Jahren am 5.11. nach Vorbild Ilija Eplinius Leverkusen, am 26.11. nach Hannover und am WE 10./11.12. nach Mainz ✝ 12. August 2011 Text Ulli Klüver · Foto HSV Volksparkett vor den Heimspielen gegen K´Lautern am 30.10. um 16 Uhr, gegen Hoffenheim am 20.11. um 16 Uhr, gegen Nürn- berg am WE 3./4.12 und gegen Augsburg am WE17./18.12. Pokerturniere im Fanhaus am 9.11. und 13.12. jeweils ab 19 Uhr Die Hallenmeisterschaft der HSV-Fans, der Indoor-Cup“, findet vo- raussichtlich am Sonntag, den 18.12. in der Alsterdorfer Sporthalle statt. sprechenden Auftrag von der Stadt zusammen mit dem SC gefördert und Hamburg und werden unter dieser unterstützt. So schließt sich der Kreis Bedingung von dort und durch den und lässt sich die anfangs gestellte Fußball (DFL, DFB) finanziert. Das Frage („HSV-Fanprojekt, Fanhaus 57 heißt, die Mitarbeiter können nicht und Supporters Club – alles das- Jahre war „Ille“ aktiver Sportler im HSV. 40 Jahre machen, was sie wollen, sondern selbe?“) zwar mit einem klaren Nein davon hat er sich gleichzeitig als treibende Kraft haben sich an den Aufträgen bzw. beantworten, aber beide Organisa- in verschiedenen Ehrenämtern des Amateur- Aufgaben zu orientieren. Wer sich tionen arbeiten eng zusammen. Das sports eingesetzt; zuletzt als Vorsitzender des Amateurvor- dafür näher interessiert, kann der sollten sie auch, schließlich wollen standes. Homepage des Fanprojektes mal ei- und sollen sich beide für HSV-Fans In seine Verantwortung fallen vor allem das Wachstum des nen Besuch abstatten. Oder kommt bzw. –Mitglieder einsetzen. Amateursports mit neuen Sportarten, die langfristige Aus- einfach mal vorbei. Wer die Angebote des Fanprojek- richtung des Amateursports im HSV mit der Amateurstrate- Der HSV Supporters Club unter- tes wahrnehmen will bzw. sich da- gie sowie die wirtschaftliche Absicherung des Jugend- und stützt übrigens auf Anfrage bzw. für interessiert, sollte einen Blick in Breitensports im HSV und die Initiative für den Masterplan Antrag einige Projekte und Aktivi- den Veranstaltungskalender werfen in Ochsenzoll. täten des Fanprojektes ideell und (siehe Infokasten) bzw. das Fanpro- Es war vor allem die Jugend, die ihm am Herzen lag. Nicht finanziell, wie z. B. Angebote für jün- jekt kontaktieren. Das HSV-Fanpro- nur dass er selbst bis zuletzt noch Jugendhandballspiele als gere HSV-Fans und Mitglieder („HSV jekt ist bei Heimspielen übrigens Schiedsrichter geleitet hat. Young Supporters“) oder das Projekt auch im Stadion mit einem Infostand Er hat die Übernahme der sozialen Verantwortung des HSV „Volksparkett“ sowie die „Westkur- vertreten (Ebene 4 ca. 50m vom vorangetrieben. Neben der Förderung von Gesundheitssport ven-Meisterschaft“ und den „In- Supporters-Stand – siehe Hinweis- und Rollstuhlsport ist vor allem das Handballprojekt in Schu- door-Cup“. Die Durchführung des schild). Also: Herzlich willkommen! len in sozialen Brennpunkten seiner Initiative zu verdanken. „Anti-Diskriminierungs-Tages“ An- Auch für die vielen weiteren Erfolge seines unermüdlichen fang des Jahres durch eine Arbeits- Joachim Ranau, HSV-Fanprojekt Einsatzes, danken ihm alle im HSV. gemeinschaft von HSV-Fans wurde Danken müssen wir Ille aber vor allem dafür, wie er seine Äm- ter gelebt und ausgefüllt hat. Mit großer Lebensfreude und Begeisterung hat er uns immer wieder mitgerissen. Pragma- tisch hat er Lösungen gefunden statt lange komplexe Details zu diskutieren. Er ist einen gemeinsam eingeschlagenen Weg auch dann weiter gegangen, wenn es statt Rückenwind auch mal Wind von vorn gab, der auch noch etwas rauer wurde. Ille war un- erschütterlich und gab nicht auf! Im Gegenteil, seine Gelas- senheit war bewundernswert, wenn es im Wasserglas HSV mal wieder stürmte. Was Ille getan hat, hat er nur für den Verein getan. Nie ging es ihm um seinen eigenen Vorteil oder eigenes Ansehen. Er war ein freier Geist und hat eher Nachteile in Kauf genom- men, als dass er sich selbst hätte verbiegen lassen oder, als dass er geschwiegen hätte, wo es wichtig war, Laut zu geben. Ille hat sich um den HSV verdient gemacht. Er war ein großes Symbol für das Ehrenamt. Ich danke dafür, dass ich Ille erleben und begleiten durfte. Ausgabe 68 11
Ein Blick zurück Die Amtszeit der Abteilungsleitung endet Text Die Abteilungsleitung · Fotos Witters · HSV Supporters Club wortung. Derzeit arbeiten insgesamt 15 fest- Shops anzubieten. Allerdings befinden wir Erfolgreich aktiv angestellte Mitarbeiter und mehrere Aushilfen uns in guten Gesprächen mit den jetzt Ver- Text Ralf Bednarek hauptamtlich in unserer Abteilung. antwortlichen und gehen davon aus, in Kürze In der Fan-Arbeit standen im vergangenen Ge- eine für alle gute Lösung zu finden. Der Ver- K urz vor Beginn des abgelaufenen Ge- schäftsjahr sicherlich die Nord-Derbies gegen trieb der Merchandise-Produkte erfolgte bis- schäftsjahres konnten wir nach mehrjäh- den FC St. Pauli und den SV Werder Bremen her im Wesentlichen über unseren Online-Shop rigen Verhandlungen mit dem Vorstand im Vordergrund. Während die Heimspiele im und den Verkaufsstand auf der Nordtribüne in des HSV im Juni 2010 die vom Vorstand vor Jah- Hinblick auf die Sicherheit eher ruhig verlie- der Supporters-Ebene. Trotz der schwierigen ren gekündigte Etatvereinbarung abschließen. fen, kam es bei den Auswärtsspielen teilweise Verkaufssituation konnten wir im vergange- Nach langen, teilweise nicht ganz leichten Ver- zu schlimmen Vorfällen. In Bremen kam es zu nen Jahr mit unseren Handelsaktivitäten (Mer- handlungen gelang es uns, eine an die aktuel- zahlreichen Verletzungen bei HSVern und Po- chandise und Auswärtsfahrten/-karten) einen len Gegebenheiten angepasste Vereinbarung lizeibeamten, die durch eine Massenpanik ver- Gewinn von über 200.000,00 € erzielen. Un- unter Beibehaltung der bisherigen Aufgaben ursacht wurden. Wesentliche Auslöser dieser ter Berücksichtigung von ca. 105.000,00 € zu schließen. Unsere Abteilung ist weiterhin für Panik waren die zu lange Blocksperre der Poli- nicht verbrauchten Etat-Mitteln konnte ein die Fanbetreuung im weitesten Sinne zuständig. zei Bremen und die mangelhafte Kommunika- „Abteilungs-Gewinn“ von über 300.000,00 € Das bedeutet nicht nur, dass die beiden Fanbe- tion der Polizei mit den Fans in dieser Situation. erreicht werden. auftragten in unserer Abteilung tätig sind, das Zum Glück geht es allen Verletzten inzwischen Die Anzahl der Abteilungs-Mitglieder ist auch bedeutet auch, dass wir auch weiterhin für den besser! In der Nachbetrachtung können wir alle im vergangenen Jahr angestiegen. Allerdings ist Verkauf von Auswärtskarten, die Organisation glücklich sein, dass nicht Schlimmeres passierte. der monatliche Zuwachs zurückgegangen. Zu und Durchführung von Auswärtsfahrten sowie Trotz der Kritik an dem Polizeieinsatz möchte Beginn der abgelaufenen Saison waren 52.448 die Verwaltung der eigenen Mitglieder zustän- ich ausdrücklich betonen, dass sich die Zusam- Mitglieder in unserer Abteilung, jetzt sind es dig sind. Auf Wunsch übernehmen wir auch die menarbeit mit der Polizei in Bremen in den ver- 54.601. Mitglieder-Verwaltung von Amateur-Abteilun- gangenen Jahren deutlich verbessert hat. Der Neben der Abteilungsversammlung im Herbst gen. Darüber hinaus vertreibt der Supporters Dialog zwischen dem Supporters Club und der haben wir eine Informationsversammlung im Club auch weiterhin eine eigene Merchandise- Polizei Bremen hat zu einer deutlichen Entspan- Frühjahr 2011 durchgeführt. Die monatlichen Linie, die in Eigenregie entwickelt, produziert nung im Verhältnis zu den Fans gesorgt. Auch Abteilungs-Sitzungen im Fanhaus fanden re- (über entsprechende Anbieter) und verkauft wenn noch nicht alles „rund läuft“, war der gelmäßig statt. Hier konnten aktuelle Ver- wird. Die Produkte werden ausschließlich Ver- Polizei-Einsatz beim letzten Spiel in Bremen in einsthemen diskutiert werden. Zu Gast waren einsmitgliedern zum Verkauf angeboten. Im dieser Saison für alle Beteiligten zufriedenstel- im vergangenen Geschäftsjahr unter anderem vergangenen Jahr sind aber auch neue Aufga- lend. Ein besonderer Dank gilt hier der Polizei Bernd Hoffmann und Carl Jarchow. Wir haben ben hinzu gekommen. So sind das Archiv und Bremen, aber auch allen HSVern, die das Spiel vier Ausgaben der supporters news (mit zwei die Autogramm-Post jetzt in unserer Verant- in Bremen besuchten, um Fußball zu gucken. Geschenken in Form von Aufklebern und SC- Nur ein Auswärtssieg in Bremen fehlte in die- Wimpeln) erstellt. Supporters TV (jeden letzten sem Jahr… Montag im Monat live auf TIDE TV und UKW Auch in dieser Saison hat der Supporters Club 96,0 sowie wenige Tage nach der Erstausstrah- Fahrten zu jedem Auswärtsspiel des HSV an- lung über unsere Homepage www.hsv-sc.de) geboten, um unserer Elf so viel Unterstützung hat sich etabliert und wird inzwischen seit mehr wie möglich zukommen zu lassen. Nahezu alle als zwei Jahren ausgestrahlt. Zur täglichen Dis- Touren waren ausgebucht, fast alle Gast-Kon- kussion von HSV-Mitgliedern bieten wir weiter- tingente wurden von uns HSVern ausgeschöpft. hin das HSV-Forum an. Wir haben Bus- und Bahnreisen, teilweise so- Im Namen der Abteilungsleitung danke ich al- gar mit Übernachtung angeboten. Auch der len Mitarbeitern des HSV, insbesondere den Sonderzug wurde in der vergangenen Saison Mitarbeitern unserer Abteilung und vor allem zu mehreren Spielen eingesetzt. Alle Fahrten den vielen Ehrenamtlichen, die so manches Pro- verliefen friedlich. jekt im SC erst ermöglichen, für die Zusam- Bis heute erhalten wir nahezu keine Mög- menarbeit. lichkeiten, die SC-Produkte in den HSV-Fan- 12 supporters news
Rund um die Uhr Text Andreas Kloss S chon wieder sind drei Jahre vergangen. Die Amtszeit begann mit den Aufsichtsratswah- len, für welche die vorherige Abteilungslei- tung (der ich damals bereits angehört habe) zum Ende ihrer damaligen Amtszeit vier Kandidaten aufgestellt hatte. Ein ganz normaler Vorgang, den es auch die Jahre zuvor schon gegeben hatte. Allerdings hatte dieses Mal wohl jemand etwas dagegen und eine Medienkampagne, wenn nicht sogar Medienhetze, setzte gegen die vier vorge- schlagenen Kandidaten ein. Auch jetzt, drei Jahre auch schon unsere Sendung „Supporters TV“ auf später, bin ich immer noch fassunglos, was Teile TIDE TV im Hamburger Kabelnetz bzw. später im der Medien von sich gegeben haben. Respekt an Internet. Immer am letzten Montag des Monats die vier Kandidaten, die trotzdem ihre Kandidatur gibt es interessante Diskussionsrunden, anfangs aufrecht erhalten haben. Aber leider hat es damals mit Manfred Ertel, jetzt mit Ralf Bednarek als Mo- keiner in den Aufsichtsrat geschafft. derator. Von Anfang an bin ich hier in der Redak- Über die gesamten drei Jahre sah sich aber auch tion der Sendung aktiv und bei fast jeder Sendung die Abteilungsleitung massiven Angriffen ausge- vor Ort im Studio. Dabei kümmere ich mich vor setzt. Vor allem anonym im Internet wurden oft allem um die Begrüßung und Bewirtung der je- genug Lügen und dummes Zeug verbreitet, was weiligen Gäste. Ein Mal war ich selber Gast der die Arbeit nicht immer einfach und angenehm ge- Sendung. macht hat. Höhepunkt eine Anzeige wegen Erpres- Neben den wöchentlichen Abteilungsleitungssit- sung (!), welche natürlich eingestellt wurde. Die zungen am Dienstagabend (am ersten Dienstag im betreffende Person hat es bis heute nicht für nötig Monat teilweise sogar öffentlich mit den Mitglie- gehalten, sich persönlich dafür zu entschuldigen. dern im Fanhaus oder auch mit Gästen im Stadion) Aber es gab auch viele positive Dinge in den ver- gibt es viele Termine, an denen ich regelmäßig als gangenen drei Jahren. So wurde begonnen, bun- Vertreter der Abteilungsleitung – und natürlich desweit regionale Fanclubtreffen und Stammtische auch aus Interesse – teilgenommen habe. Dazu auszurichten, immer in Zusammenarbeit mit den zählen u. a. die Montagstreffen der Senioren, Gre- Botschaftern oder Regionalbetreuern des Suppor- mientagungen und –treffen, Gespräche mit dem ters Clubs. Über 50 Termine habe ich so für den Vorstand und der sportlichen Leitung des HSV, Supporters Club wahrgenommen, u. a. in Schles- Fanclubversammlungen, Fanclubbesuche mit den wig-Holstein, Niedersachen, Brähm, Hessen, NRW, HSV-Profis, Versammlungen der Amateursportab- Berlin, Bayern etc. Und weitere Einladungen an die teilungen, Redaktionssitzungen für die supporters AL liegen vor, u. a. aus Luxemburg. news und Supporters TV usw. Ziel dieser Veranstaltungen war und ist es, über Viele Dinge konnte ich zudem begleiten oder an- die Arbeit des Supporters Clubs zu berichten, die stoßen und organisieren: Diskussionsrunden (zu- Fanclubs vor Ort untereinander bekannt zu machen letzt mit den HSV-Profis Marcell Jansen und Dennis und zu vernetzen, gemeinsame Veranstaltungen in Diekmeier sowie mit Michael Oenning und Frank der Region voranzutreiben und auch für Fragen zur Heinemann), vergünstigte Hafenrundfahrten für Verfügung zu stehen. Diese Treffen erfreuen sich Mitglieder, Saisoneröffnungskonzerte, Weih- immer größerer Beliebtheit und werden nun teil- nachtsfeiern, Ehrenamtlichenfeier, Allesfahreres- weise auch in Eigenregie vor Ort organisiert, was sen und vieles mehr. ich als großen Erfolg meiner Arbeit ansehe. Mein persönlicher Dank für die hervorragende Un- Nach der Neueinstellung von Nicole Hellendoorn terstützung in dieser Zeit geht an die Mitarbeiter als Fanbeauftragte haben wir zudem damit begon- des Supporters Clubs im Stadion, alle ehrenamtli- nen, die Struktur der Regionalbetreuung des Sup- chen Kräfte und an erster Stelle an meine Freun- porters Clubs zu aktualisieren. Neues dazu wird es din Nadine – danke, dass du das alles, manchmal an anderer Stelle in der supporters news geben. rund um die Uhr, mitmachst! Seit etwas mehr als zwei Jahren haben wir nun Ausgabe 68 13
Abschied Ende Januar, im Rahmen des Frank- furt-Heimspiels, fand bei uns im war natürlich auch die vorzeitige Entlassung der Vorstände Kraus & Text David Duddeck Volksparkstadion der „Pro-Vielfalt- Hoffmann und die Ablösung durch A ls im Oktober des letzten Tag“ statt, welcher von der Anti- Joachim Hilke und Carl Jarchow so- Jahres Jens Wagner aus der Diskriminierungs-AG, der auch ich wie die damit verbundenen Reakti- Abteilungsleitung zurück- angehöre, in Zusammenarbeit mit onen, die uns erreichten. Inhaltlich trat und mehrere HSVer auf mich dem Fanprojekt organisiert und anderer Meinung zu sein ist voll- zukamen und fragten, ob ich mir durchgeführt wurde. kommen normal, wenn nicht so- vorstellen könne zu kandidieren, Unterstützt wurde der „Tag der gar förderlich. Erschreckend fand fing ich an zu überlegen. Vielfalt“ vom Vorstand des HSV ich aber die teilweise sehr niveaulo- Dass mein junges Alter einige Skep- e.V. und auch von uns als Suppor- sen und sogar beleidigenden Mails sis hervorrufen würde, war mir klar, ters Club. Ich persönlich habe mich einiger Mitglieder an uns als Ab- allerdings sah ich dieses in gewisser sehr darüber gefreut, dass auch wir teilungsleitung. Doch natürlich gab Weise auch als Chance: Gerade für als SC uns dazu durchringen konn- es auch viele sehr kritische, aber die jüngeren HSV-Mitglieder sollte ten, die Aktion zu unterstützen, da dennoch konstruktive Kommen- meine Kandidatur ein Zeichen sein, antidiskriminierendes Engagement tare, unter anderem auch von der dass Vereins- und Fanpolitik nicht im Fußballzusammenhang beim „Initiative Pro HSV“. Auch z. B. im konservativ und langweilig sein Supporters Club in meiner Wahr- Rahmen von „Supporters TV“ an- müssen, sondern absolut wichtig, nehmung bisher eher als unwich- lässlich des 18. Geburtstages des um unsere Interessen als Mitglie- tig angesehen wurde. SC, wo ich neben Carl Jarchow, Ale- der und Fußballfans zu vertreten. Ein weiterer sehr erfreulicher Teil xander Laux und Fernando Silva als Bei der Abteilungsversammlung meiner Amtszeit war die Zusam- Vertreter der Initiative zu Gast war, Ende November 2010 wurde ich menarbeit mit den Amateuren, gab es durchaus sehr angeregte dann, als einziger Kandidat, mit insbesondere mit der Eishockey- Diskussionen, die aber dennoch nur einer Gegenstimme in die Ab- Abteilung, mit der der SC schon immer fair und konstruktiv abliefen. teilungsleitung gewählt. Auch an seit Längerem eng verbunden ist. Die Zusammenarbeit mit dem dieser Stelle möchte ich mich noch Neben der finanziellen Unterstüt- neuen Vorstand lief sehr gut an. einmal bei euch Mitgliedern für das zung sorgten wir für die Bewerbung Die monatlichen Treffen mit AL und in mich gesetzte Vertrauen bedan- der Spiele der 1. Herren über un- Vorstand, welche es unter dem al- ken. sere SC-Medien und verlosten unter ten Vorstand zuletzt nicht mehr Die Einarbeitung in das neue Amt unseren Mitgliedern einige Freikar- gab, wurden wieder ins Leben ge- lief dank der hervorragenden Un- ten für die Heimspiele im Eisstadion rufen. Die Dialoge führten zu dem terstützung der AL-Kollegen sowie Stellingen. ein oder anderen sehr guten Kom- unserer Mitarbeiter sehr gut. Bei Ich bin zuversichtlich, dass sowohl promiss, mit dem beide Seiten le- der Neuverteilung der Aufgaben in- nach dem Rückzug von Eishockey- ben können. nerhalb der AL übernahm ich die Abteilungsleiterin Kirsten Grün- Zu den bevorstehenden AL-Wahlen Bereiche „Fanprojekt/Young Sup- berg und ebenso dem Ende meiner werde ich leider nicht wieder antre- porters“ und „Amateursport“. Amtszeit die gute Zusammenarbeit ten. Das liegt vor allem daran, dass zwischen SC und Eishockey-Abtei- ich plane, im Laufe des nächsten lung weiterhin bestehen bleibt und Jahres für mindestens ein Jahr in sogar erweitert wird. den USA zu studieren. Die Arbeit Mit Bedauern erreichte uns in der in der AL hat mir sehr viel Freude Abteilungsleitung Mitte August die bereitet und ich schließe nicht aus, Nachricht vom Tod des Amateur- zur nächsten Amtsperiode 2014 er- vorstandsvorsitzenden Ilija Epli- neut zu kandidieren. Mein Dank gilt nius. Auch wenn ich persönlich ihn an dieser Stelle noch einmal meinen nur sehr kurz kannte, lernte ich ihn vier AL-Kollegen, den Mitarbeitern als sehr lebensfrohen, engagierten des SC und natürlich allen für den HSVer kennen. Wir werden ihn im- SC ehrenamtlich tätigen Mitglie- mer in ehrender Erinnerung bewah- dern. NUR DER HSV! ren. Ein weiteres Thema, welches uns ab März als AL beschäftigte, 14 supporters news
(zusammen mit dem Fanprojekt) und auch in Montagstreffen der Senioren oder das regelmä- die Schweiz zur UEFA. Aber auch in Deutsch- ßige Treffen der Gremien in Norderstedt. Weiter- land war ich unterwegs, um unsere Arbeit zu hin habe ich das „Volksparkett“, so gut es geht, präsentieren und unsere Interessen zu vertreten. mit begleitet und auch innerhalb der CFHH ver- So habe ich seit 2009 an jedem Treffen von „Un- sucht, mich so aktiv wie möglich einzubringen. sere Kurve“ teilgenommen und war unter ande- Normalerweise gehört hier auch die sportliche rem einer der Pressesprecher der „Fandemo“ in Entwicklung in den letzten Jahren mit in den Berlin und saß als Vertreter von „Unsere Kurve“ Rückblick, aber das erspare ich euch und uns, da bei der DFL/dem DFB in Frankfurt, um dort über schon viel darüber geschrieben wurde. den Fortbestand der gescheiterten „AG Fandia- Auch über die zahlreichen Diskussionen, welche log“ zu sprechen. wir im Verein geführt haben, will ich nicht mehr Der Supporters Club und damit auch unser Ham- viele Worte verlieren, da darüber schon oft ge- Große und burger Sport-Verein e.V. gilt mit seinen Struk- nug geschrieben wurde und man den Blick nach kleine Projekte turen in ganz Europa als Vorbild und aufgrund der Tatsache, dass sich Fans- und Fanorganisa- vorne richten sollte. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich viele Entwicklungen im Fußball immer Text Christian Bieberstein tionen immer mehr vernetzen und gemeinsam hinterfrage, aber mich nie einem Dialog ver- Fan- und mitgliederrelevante Themen angehen, wehre. Ich bin froh, dass wir diesen Weg mit M oin Moin alle zusammen, vor knapp nimmt diese Arbeit einen immer größeren Stel- dem neuen Vorstand gehen können und uns zwei Jahren wurde ich als Nachfolger lenwert ein. konstruktiv über viele Dinge ausgetauscht ha- für Tamara von euch als Beisitzer in Ich bin stolz darauf, diesen Weg mit beschrit- ben. Dass wir nicht immer den gleichen Nenner die Abteilungsleitung gewählt. Wie ihr euch si- ten zu haben, und konnte die Kontakte, gerade haben, ist vollkommen normal, aber wichtig ist, cher vorstellen könnt, war gerade die erste Zeit in der Zeit als Mitglied des FSE-Komitees, wei- dass wir am Ende eine gemeinsame Entschei- nicht einfach, da man sich erstmal einen Über- ter ausbauen. Auch wenn ich nach einem Jahr dung zum Wohle unseres Hamburger Sport-Ver- blick verschaffen musste und sich selber ein Bild nicht wieder angetreten bin, so war die Aufgabe eins e.V. treffen. machen musste, wie die Abläufe sind. bei FSE sehr lehrreich! Für mich gehört in einen Rückblick auch immer Dennoch wurde ich gleich ins kalte Wasser ge- Neben der Tätigkeit bei „Unsere Kurve“ gehört ein Danke! Danke an unsere Mitarbeiter und die worfen und reiste für den SC nach Griechenland, aktuell auch die Initative „Kein Zwanni“ zu den zahlreichen ehrenamtlichen Helfer, welche uns um dort bei einem Kongress zum Thema „Fan- „aktuellen“ Projekten, welche wir, zusammen immer mit Rat und Tat unterstützen. Danke an arbeit“ die Arbeit des mit der CFHH, bearbeiten und gemeinsam ei- das Fanprojekt, welches hervorragende Arbeit Supporters Club zu präsentieren und dies hat ge- nige Aktionen durchgeführt haben. leistet und eine Stellung innerhalb des Vereins fruchtet, denn unsere Arbeit hat es bis zum grie- Aber neben den o.g. Aufgaben gehören auch hat, um die man es in Deutschland vielerorts chischen Verband geschafft und wird dort oft als „kleine Projekte“ zu den Tätigkeiten in den letz- beneidet. Vorbild für Fan- und Mitgliederarbeit genannt. ten beiden Jahren dazu, wie z. B. das regelmä- Und zu guter Letzt ein Dank an alle, die unserem Weiterhin reiste ich für den Supporters Club ßige Schreiben von Texten für die supporters Hamburger Sport-Verein e.V., auch in turbulen- unter anderem nach Belfast (Projekttreffen news oder auch die Teilnahme an den vielen Ver- ten Zeiten, stets die Treue halten! „KISS-Workshop“ von der UEFA), Warschau anstaltungen abseits des Stadions, wie z. B. das Tschüss und Danke! mich in der Tätigkeit für die Abteilungsleitung auf verschie- Text Volker Knut denste Art und Weise unterstützt haben, und all denjenigen, die ihre Freizeit zum Wohle des Hamburger Sport-Verein e.V. M oin, zusammen! Drei Jahre Abteilungsleitung gehen im Ehrenamt „opfern“. nun für mich zu Ende. Über die Aufgaben in dieser Gleiches gilt für die Mitarbeiter des Supporters Clubs, wel- Zeit gab es entsprechende Berichterstattungen in che die verschiedenen Aufgaben der Mitgliederbetreuung, den verschiedenen Medien des Vereins und der Abteilung. des SC-Merchendise, der Fanbetreuung, des Auswärtsticke- Darum werde ich hier nicht noch einmal darauf eingehen. tings und der Geschäftsführung auch und gerade in stürmi- Für mich heißt es mit Ablauf der „Amtsperiode“, mit den schen Zeiten großartig erledigten. DANKE! Neuwahlen vor dem Spiel gegen den 1.FC Kaiserslautern, Ralf, Ossi und Klößchen werden hoffentlich von euch bei Abschied zu nehmen. Die letzten drei Jahre waren sehr (zeit-) ihrer erneuten Kandidatur unterstützt, damit die erfolgrei- intensiv und haben mich in beeindruckender Weise geprägt. che Arbeit der Abteilung Fördernde Mitglieder/ Supporters Die Entscheidung, nicht mehr zu kandidieren, erfolgt aus der Club im Verein sowie vereinsübergreifend in Deutschland Tatsache, dass der bisherige zeitliche Aufwand für mich künf- und Europa weitergeführt werden kann. tig nicht mehr möglich sein wird. Abschließend danke ich al- In diesem Sinne sage ich euch Tschüss, was in Hamburg ja len, die mir in den drei Jahren ihr Vertrauen ausgesprochen, bekanntlich „Auf Wiedersehen“ heißt! Ausgabe 68 15
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