Unser Thema: Personalratswahlen 2020 - Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung - GEW Hessen

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Unser Thema: Personalratswahlen 2020 - Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung - GEW Hessen
Zeitschrift der            Hessen
                                      für Erziehung, Bildung, Forschung

                                   73. Jahr        Heft 4        April 2020
                                                              zum Inhaltsverzeichnis

Unser Thema: Personalratswahlen 2020
Alle aktuellen Informationen angesichts der Corona-Pandemie: www.gew-hessen.de
Unser Thema: Personalratswahlen 2020 - Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung - GEW Hessen
HLZ                                                                                                                                                   HLZ 4/2020        2

                                                                                                                                Zeitschrift der GEW Hessen

                                                  Auswirkungen der
                                                                                                                                für Erziehung, Bildung, Forschung
                                                                                                                                ISSN 0935-0489

                            HLZ:                                                                               I    M       P      R     E      S     S     U       M
                                                  Corona-Pandemie                                              Herausgeber:
                                                                                                               Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
                                                                                                               Landesverband Hessen
                                                                                                               Zimmerweg 12
                        Der Redaktionsschluss und der Drucktermin dieser Ausgabe der HLZ                       60325 Frankfurt/Main
                        fielen mit der deutlichen Zuspitzung der Corona-Pandemie zusam-                        Telefon (0 69) 971 2930
                                                                                                               Fax (0 69) 97 12 93 93
                        men und der Schließung von Schulen, Kindertagesstätten und Hoch-                       E-Mail: info@gew-hessen.de
                                                                                                               Homepage: www.gew-hessen.de
                        schulen in Hessen ab dem 16. März 2020. Die Auswirkungen auf in
                                                                                                               Verantwortlicher Redakteur:
                        dieser HLZ angekündigte Veranstaltungen und auch auf die Durch-                        Harald Freiling
                        führung der Personalratswahlen, die im Mittelpunkt dieser HLZ ste-                     Klingenberger Str. 13
                                                                                                               60599 Frankfurt am Main
                        hen, waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar.                                    Telefon (0 69) 636269
                        • Alle aktuellen Meldungen, Stellungnahmen der GEW, Antworten                          E-Mail: freiling.hlz@t-online.de

                        auf Rechtsfragen und Terminhinweise finden Sie auf der Homepage                        Mitarbeit:
                                                                                                               Christoph Baumann (Bildung), Tobias Cepok (Hoch-
                        des GEW-Landesverbands unter www.gew-hessen.de.                                        schule), Dr. Franziska Conrad (Aus- und Fortbildung),
                                                                                                               Holger Giebel, Angela Scheffels (Mitbestimmung),
                                                                                                               Michael Köditz (Sozialpädagogik), Annette Loycke
                                                                                                               (Recht), Andrea Gergen (Aus- und Fortbildung), Ka-
                                                                                                               rola Stötzel (Weiterbildung), Gerd Turk (Tarifpolitik
                                                                Unser Titelfoto entstand am 22. September      und Gewerkschaften)
                                                                2018 bei der großen Bildungsdemo der GEW
                                                                                                               Gestaltung: Harald Knöfel, Michael Heckert †
                                                                in Kassel. Es zeigt, dass sich GEW-Personal-
                                                                räte keineswegs nur in Beratungsgesprä-        Titelthema: Harald Freiling
                                                                chen, auf Sitzungen und in Verhandlun-         Illustrationen:
                                                                gen äußern, sondern auch öffentlich Flagge     Thomas Plaßmann (S. 24, 33), Dieter Tonn (S. 18),
                                                                zeigen. Das Foto zeigt in der ersten Reihe     Ruth Ullenboom (S. 4)
                                                                von links nach rechts: Carsten Leimbach        Fotos, soweit nicht angegeben:
                                                                (seit 2009 Mitglied des Schulpersonalrats      Harald Knöfel (Titel), GEW (S. 9-17)
                                                                der Philipp-Julius-von-Reuter-Schule in        Verlag:
                                                                Kassel, von 2008 bis 2012 Mitglied des         Mensch und Leben Verlagsgesellschaft mbH
                                                                Hauptpersonalrats der Lehrerinnen und          Niederstedter Weg 5
                                                                Lehrer und jetzt Kandidat für den Gesamt-      61348 Bad Homburg
                                                                personalrat der Lehrerinnen und Lehrer in      Anzeigenverwaltung:
                                                                Kassel), Andrea Michel (Mitglied des GPRLL     Mensch und Leben Verlagsgesellschaft mbH
                                                                in Kassel und Kandidatin der GEW für den       Peter Vollrath-Kühne
                                                                                                               Postfach 19 44
                                                                nächsten HPRLL) und Johannes Batton, der       61289 Bad Homburg
                                                                nach vielen Jahren aktiver Personalratsar-     Telefon (06172) 95 83-0, Fax: (06172) 9583-21
                                                                beit in Nordhessen 2019 als Vorsitzender       E-Mail: mlverlag@wsth.de
                                                                des GPRLL beim Staatlichen Schulamt für        Erfüllungsort und Gerichtsstand:
                                                                den Landkreis Hersfeld-Rotenburg und den       Bad Homburg
                                                                Werra-Meißner-Kreis verabschiedet wurde.
                       Starke Personalräte: GEW wählen          (Foto: Harald Knöfel)
                                                                                                               Bezugspreis:
                                                                                                               Jahresabonnement 12,90 Euro (9 Ausgaben, ein-
                                                                                                               schließlich Porto); Einzelheft 1,50 Euro. Die Kosten
                                                                                                               sind für die Mitglieder der GEW Hessen im Beitrag
                                                                                                               enthalten.
      Aus dem Inhalt

                       Rubriken                                  19-22 lea-Fortbildungsprogramm
                                                                                                               Zuschriften:
                        4 Spot(t)light                                                                         Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder
                                                                 Einzelbeiträge
                        5 Meldungen                                                                            wird keine Haftung übernommen. Im Falle einer Ver-
                                                                                                               öffentlichung behält sich die Redaktion Kürzungen
                       37 Jubilarinnen und Jubilare              23   Erfolgsmodell Schuldenbremse?            vor. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen
                                                                 24   Tariftreuegesetz ohne Biss               nicht mit der Meinung der GEW oder der Redaktion
                       Titelthema: Personalratswahlen            26   Lerngegenstand Antiziganismus            übereinstimmen.
                        6 Aus der Arbeit des HPRLL               28   Schulgeschichte: Halbtagsschulen
                        8 Angestellte in den Schulen                  gibt es erst seit 150 Jahren             Redaktionsschluss:
                       10 Die Kandidatinnen und Kandidaten       30   DGB fordert die Novellierung des         Jeweils am 5. des Vormonats
                          der GEW für den HPRLL                       Personalvertretungsgesetzes
                       12 Thema Lehrerausbildung                 32   Recht: Werbung und Sponsoring
                       13 Grundschule: Wo geht die Reise hin?                                                  Nachdruck:
                                                                      an hessischen Schulen                    Fotomechanische Wiedergabe, sonstige Vervielfälti-
                       14 Sonderpädagogische Förderung           34   Bücher: Jean Ziegler, Was ist so         gungen sowie Übersetzungen des Text- und Anzei-
                       15 Gymnasien: Das Abitur 2022                  schlimm am Kapitalismus?                 genteils, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher
                                                                                                               Genehmigung der Redaktion und des Verlages.
                       16 Wahlen in der Bildungsverwaltung       35   Bildung statt Kinderarbeit: Fair
                       17 Personalräte an den Hochschulen             Childhood – eine Stiftung der GEW        Druck:
                                                                                                               Druckerei und Verlag Gutenberg Riemann GmbH
                       18 Wahlvorbereitung in den Schulen        36   Klimaschutz und Friedensbewegung         Werner-Heisenberg-Str. 7, 34123 Kassel
Unser Thema: Personalratswahlen 2020 - Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung - GEW Hessen
3     HLZ 4/2020    zum Inhaltsverzeichnis                                                            KOMMENTAR

                          Ein notwendiges Vorwort ...
    Diese Ausgabe der HLZ musste am 19. März gedruckt       2021“ zu verlängern. Deshalb ist heute noch nicht
    werden, um alle Fristen für das Beilegen und für        abzusehen, wann exakt mit der Wiederaufnahme der
    den Postversand einzuhalten. An diesem Tag waren        Wahlvorbereitungen zu rechnen ist. Die GEW wird
    die Schulen, Kitas und Hochschulen gerade einmal        sich dafür einsetzen, dass die Wahlen im Bildungs-
    den vierten Tag geschlossen. Vor sieben Tagen stand     bereich entweder doch noch zu den vorgesehenen
    noch ernsthaft im Raum, dass das Spiel der Frank-       Terminen im Mai 2020 oder noch vor den Sommer-
    furter Eintracht gegen Basel vor 40.000 Fans durch-     ferien durchgeführt werden. Denkbar ist aber auch,
    geführt werden kann. Wenn die HLZ ihre Leserinnen       dass diese Überlegungen beim Erscheinen dieser HLZ
    und Leser erreicht, werden weitere drei Wochen ver-     längst Makulatur sind.
    gangen sein. Heute kann niemand sagen, wie dann            Schon die ersten Tage der Schließung von Kitas
    die Verhältnisse sein werden …                          und Schulen und die notwendigen staatlichen An-
       Die HLZ hatte aufgrund der Erstellung in ehren-      ordnungen haben gezeigt, dass die Arbeitnehmerin-
    amtlicher Arbeit, des Kostenrahmens und der Ver-        nen und Arbeitnehmer gerade in solchen Zeiten
    sandbedingungen noch nie den Anspruch, eine ta-         starke Gewerkschaften, Betriebs- und Personalräte
    gesaktuelle Zeitung zu sein. Sie konzentriert sich      brauchen. Die Landesrechtsstelle der GEW, der Lan-
    deshalb auf eher grundlegende Informationen und         desvorstand der GEW, die Personalräte in den Schu-
    Debatten zu allen Fragen, die die Mitglieder einer      len, in den Gesamtpersonalräten und in den Haupt-
    Bildungsgewerkschaft in Hessen interessieren könn-      personalräten antworteten auf eine enorme Zahl von
    ten. Trotzdem greifen wir auch aktuelle Ereignisse,     Anfragen, wurden bei den Schulämtern, gegenüber
    Aktionen und Veranstaltungen auf. Die Planung für       dem Kultusministerium und in der Öffentlichkeit
    die April-Ausgabe der HLZ stand deshalb ganz im         vorstellig, um die Interessen der Kolleginnen und
    Zeichen der Wahl der Personalräte in Schulen, Bil-      Kollegen zu vertreten. Starke Personalräte im Bil-
    dungsverwaltung und Hochschulen im Mai 2020.            dungsbereich gibt es nur mit der GEW: Die Botschaft
                                                            dieser HLZ ist dringender denn je. Und deshalb hof-
    … zur Aktualität dieser HLZ                             fen wir, dass auch diese HLZ mit dem Rückblick auf
                                                            die letzten vier Jahre, mit den Forderungen der GEW
    Noch vor zehn oder 14 Tagen, als die Wahlvorberei-      im Personalratswahlkampf und der Vorstellung ih-
    tung nicht nur in der HLZ-Redaktion, sondern auch       rer Kandidatinnen und Kandidaten gewinnbringen-
    in den über 2.000 Wahlvorständen in Schulen, Bil-       de Einblicke ermöglicht.
    dungsverwaltung und Hochschulen und unter den              Aktuelle und kompetente Informationen der GEW
    GEW-Personalräten auf Hochtouren lief, war es für       zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die
    uns undenkbar, welche Auswirkungen die Corona-          Beschäftigten im Bildungsbereich, zu ihren Rech-
    Pandemie auf das gesamte öffentliche Leben, die         ten und zur Terminierung der anstehenden Perso-
    Versorgung der Bevölkerung, das soziale Zusam-          nalratswahlen in Schulen, Bildungsverwaltung und
    menleben und die Grundfragen der Demokratie und         Hochschulen findet man unter www.gew-hessen.de.
    des Sozialstaats haben würde. Die Personalratswah-
    len sind angesichts dieser Herausforderungen „Pille-    Frankfurt, den 19. März 2020
    palle“. Trotzdem haben wir uns entschieden, die am
    heutigen Tag druckfertige HLZ nicht einzustampfen,
    sondern sie mit zu diesem Zeitpunkt noch möglichen
    Hinweisen und diesem Vorwort erscheinen zu lassen.
       Die Vorbereitung der Wahlen war vor den Oster-
    ferien auf allen Ebenen weitgehend abgeschlossen.
    Das Innenministerium hat dem Landtag inzwischen
    ein Eilgesetz vorgelegt, die Amtszeit der amtierenden
    Personalräte im Geltungsbereich des Hessischen Per-                                  Harald Freiling
    sonalvertretungsgesetzes „längstens bis zum 31. Mai                                  HLZ-Redakteur
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SPOT(T)LIGHT                                                                                zum Inhaltsverzeichnis          HLZ 4/2020       4

  Brava! Bravissimi!
                                                                                                durch die Philharmonie irren und ganz
                                                                                                offensichtlich aus der Tuberkulose­
                                                                                                klinik entflohen sind. Kabarettisten lie-
                                                                                                ben es, solche Zuspätkommer ins Pro-
                                                                                                gramm zu integrieren: „Schön, dass Sie
      Noch eine Zugabe. Der Kabarettist           deren Stücken spielen die Akteure ge-         auch da sind! Ich hab schon mal ohne
      kommt richtig in Fahrt. Angela Merkel       bückt in engen Gängen oder halten sich        Sie angefangen“ oder „Lassen Sie sich
      und AKK hat er abgehandelt, jetzt wid-      mühsam auf schiefen Ebenen. Bestimmt          durch mich nicht stören!“ – Interes-
      met er sich Angsthasen, Faulenzern und      alles wahnsinnig symbolisch. Von zen-         siert beobachte ich seit Jahren, dass
      Rohrkrepierern – also Lehrern, die vor      traler Bedeutung ist aber, dass das mit       ADHS keine Kinderkrankheit ist. Die
      lauter Feiertagen und Ferien gar nicht      mindestens einer Videokamera gefilmt          zappelnden Erwachsenen, die keine Mi-
      wissen, wohin mit der vielen Freizeit.      und auf verschiedene Leinwände pro-           nute stillhalten können, sitzen immer
      Wollte der Kabarettist nicht auch mal       jiziert wird.                                 direkt vor mir. Manchmal auch hinter
      Lehrer werden? Es ist bereits 23 Uhr. Ich       Aber auch die Kulturkonsumenten           mir. Dann stemmen sie mir ihre Knie in
      werde unruhig. Ich muss noch zwei Un-       sind moderner und weltoffener gewor-          die Rückenlehne oder treten heftig da-
      terrichtsstunden vorbereiten und mor-       den. So, wie ich mal sozialisiert wor-        gegen. Manch einer hat halt noch nicht
      gen spätestens um sechs Uhr aufstehen.      den bin, erscheint man zu Kulturveran-        herausgefunden, wo sein Körper endet
      Ich zwänge mich durch das kichernde         staltungen pünktlich, gibt Großgepäck         und wo ein anderer beginnt.
      Publikum zum Ausgang. Manchmal bin          und Wintermäntel an der Garderobe ab,             Hamlet hält gerade seinen Monolog,
      ich so müde und entnervt, dass ich im       bedankt sich, wenn die ganze Reihe für        da klingelt laut und nervig ein Handy,
      Theater bereits in der Pause gehe oder      einen aufstehen muss, und dreht den           bis sich jemand findet, der der Besit-
      Karten einfach verfallen lasse.             Leuten beim Rangieren nicht den Hin-          zerin zeigt, wie man es abschaltet. Die
          Aber das war gestern! Seit ich nicht    tern zu. Tritt man dabei jemandem ge-         Schauspieler bauen das in ihr Stück ein
      mehr im Schuldienst bin, hole ich alle      gen das Schienbein, sagt man Vokabeln         und sprechen die Frau immer wieder an
      versäumten Konzerte, Theater- und Ka-       wie „Entschuldigung“. Man schaut vor-         („Das war sicher ein sehr wichtiges Ge-
      barettvorstellungen nach. Sogar in die      her auf der Eintrittskarte nach, wo man       spräch! Wir verstehen das!“). Man muss
      Oper gehe ich bisweilen, obwohl mich        eigentlich sitzt, und nicht erst, wenn        es der Frau hoch anrechnen, dass ihr die
      Sopran-Arien akustisch ziemlich be-         man irritiert vor einem bereits besetz-       Situation peinlich ist…
      lasten. Aber in der Oper haben sie oft      ten Platz steht. Während der Vorstel-             Beim Humor scheiden sich die Geis-
      so schöne Bühnenbilder, Kostüme und         lung kommentiert man das Geschehen            ter. Die Komödie, in der ich gerade lei-
      Massenszenen mit Statisten, Chor und        nicht, isst und trinkt nicht – und hus-       de, haben die Zuschauer zum „Stück
      Ballett. Ja, ich stehe auf Illusionsthea-   tet und schnaubt allenfalls sehr, sehr        des Jahres“ gewählt. Seine besondere
      ter mit Birken, Eseln und Karussells auf    dezent in ein Taschentuch. Am Ende            Komik liegt darin, dass es eine riesige
      der Bühne, ich bin hoffnungslos alt-        des Stücks rennt man nicht sofort los,        Teppichrolle auf der Bühne gibt, über
      modisch. Im modernen Theater sitzen         um als Erster an der Garderobe und am         die immerzu jemand stolpert und fällt.
      die Schauspieler manchmal nur auf ei-       Taxistand zu sein, sondern zollt den          Wahnsinnig witzig. Die beiden Frauen
      ner langen Bank, und wer dran ist, sagt     Künstlern Beifall.                            hinter mir kriegen sich gar nicht ein.
      am Bühnenrand seinen Text auf. In an-           Aber mit diesen kleinbürgerlichen         „Bezaubernd! Hinreißend!“ Wenn ich
                                                    Vorstellungen stehe ich ziemlich al-        nicht mitten in der Reihe sitzen würde,
                                                      lein da. Obwohl die Garderobe oft         wäre ich schon längst entschwunden.
                                                       gar nichts kostet, kommen man-               Der moderne Kulturkonsument
                                                         che Leute mit riesigen Rucksäcken      zeigt gern, dass er etwas von Kunst
                                                              ins Theater. Wollen sie hier      und Fremdsprachen versteht. Kaum ist
                                                                  zelten? Haben sie Feuer-      der Taktstock gesenkt, schallt ein furi-
                                                                    löscher, Beatmungsge-       oses „Bravo“ durch den Saal. Der Rufer
                                                                       räte und Schlafsäcke     beweist exzellente Grammatikkenntnis-
                                                                           dabei? Auf je-       se. Er brüllt „Brava“, als sich die Titel-
                                                                           den Fall führen      heldin verneigt, und „Bravissimi“, als
                                                                           sie einen ausrei-    ihre Zofe dazukommt. Kreischen, Joh-
                                                                  chend großen Wasser-          len, Pfeifen, Fußgetrampel, Standing
                                                                      vorrat mit sich, um       Ovations haben das verklemmt-dezente
                                                                          bei „­Hedda Gab-      Händeklatschen abgelöst. – Die Zuga-
                                                                            ler“ oder „Woy-     be hat bereits begonnen, aber der Run
                                                                            zeck“ nicht zu      auf Garderobe und Taxistand setzt sich
                                                                            de­hydrieren. Ein   fort. Direkt vor mir bleibt ein Kleider-
                                                                 Selfie vorm Orchestergra-      schrank von Mann stehen, weil er nun
                                                               ben in der Oper brauchen sie     doch noch die Zugabe mitnehmen will.
                                                             natürlich auch. Also muss die          Wenn ich den 30-Millionen-Jackpot
                                                            ganze Reihe wieder aufstehen.       im Lotto knacke, kaufe ich mir für jede
                                                          ­Sorry. Bei der akuten Parkplatz-     Veranstaltung neun Karten. Dann wä-
                                                         not in Großstädten kommen na-          ren drei Plätze vor mir frei, drei Plätze
                                                        türlich mindestens zwanzig Leute        hinter mir und jeweils einer neben mir.
                                                       zu spät, die dann beim Pianissimo                             Gabriele Frydrych
Unser Thema: Personalratswahlen 2020 - Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung - GEW Hessen
5     HLZ 4/2020       zum Inhaltsverzeichnis                                                                               M el d un g en

          Hauptpersonalrat: Erfolg                   DGB fordert Antirassismus-                    Große Beteiligung an
          bei Fortbildungsbudget                     Klausel in der Verfassung                     Arbeitszeitstudie der GEW
    Seit vielen Jahren haben die GEW und       Anlässlich der Ermordung von zehn            Das Interesse an der vom GEW-Be-
    die GEW-Mitglieder im Hauptpersonal-       Menschen in Hanau erinnerte Micha-           zirksverband Frankfurt und vom
    rat der Lehrerinnen und Lehrer (HPRLL)     el Rudolph, der Vorsitzende des DGB          GEW-Landesverband in Auftrag gege-
    gegen die völlig unzureichende Aussta-     Hessen-Thüringen, an die traurige Rei-       benen Arbeitsbelastungs- und Arbeits-
    tung der schulischen Fortbildungsbud-      he von Verbrechen aus rassistischen          zeitstudie übertrifft alle Erwartungen.
    gets protestiert. 40 Euro pro Stelle und   Motiven in Hessen: den NSU-Mord in           Bezirksvorsitzender Sebastian Gutt-
    Jahr seien insbesondere auch im Ver-       Kassel, den Mord an Walter Lübcke, die       mann berichtete, dass beim Start der
    gleich zu den Aufwendungen in Indus-       Schüsse auf einen Eritreer in Wächters-      Anfang März abgeschlossenen Mess-
    trie und Wirtschaft „lächerlich wenig“.    bach und die vielen Brandanschläge auf       reihe rund 1.500 Lehrkräfte an 69
    Jetzt ist endlich – in Verbindung mit      Unterkünfte von Geflüchteten. Der An-        Frankfurter Schulen dabei waren. Dies
    dem DigitalPakt Schule – eine Verbes-      stieg rechter Straftaten in den letzten      garantiere „ein aussagekräftiges, reprä-
    serung in Sicht: Das Kultusministerium     fünf Jahren um 80 Prozent sei „mehr          sentatives Ergebnis“. Bestandteile der
    kündigte an, den Fortbildungsetat der      als ein Alarmsignal“. Rudolph forder-        Erhebung sind ein Online-Fragebogen
    Schulen auf 80 Euro pro Stelle aufzu-      te energisches staatliches Handeln ge-       zur Erfassung der Arbeitsbelastung und
    stocken und damit zu verdoppeln. Mehr      gen Rassismus, Rechtsextremismus und         eine ein- bis vierwöchige Erfassung der
    über die Arbeit und die Ziele der GEW-     Rechtsterrorismus. Außerdem schlug er        realen Arbeitszeit.
    Mitglieder im HPRLL findet man in die-     vor, eine Antirassismus-Klausel in die           Der Abschlussbericht der Studie
    ser HLZ auf den Seite 6 bis 15.            Hessische Verfassung aufzunehmen. Sie        soll im September 2020 vorliegen. Die
                                               könne „die Grundlagen der wehrhaften         wissenschaftliche Verantwortung tra-
                                               Demokratie“ konkretisieren und mache         gen die Kooperationsstelle Hochschu-
          Personalrätekonferenz in             „die Abwehr rassistischer Agitationen        len und Gewerkschaften der Universi-
          Kassel: Großes Interesse             explizit zum Staatsauftrag“.                 tät Göttingen und das Umfragezentrum
                                                   Der GEW-Kreisverband Hanau er-           Bonn (uzbonn GmbH), die auch bereits
    Rund 120 Mitglieder von Schulper-          neuerte seine Forderung, Björn Höcke         die großen Studien zur Arbeitszeit und
    sonalräten und GEW-Vertrauensleute         aus dem hessischen Schuldienst zu ent-       zur Arbeitsbelastung der Lehrkräfte in
    folgten am 26.2. einer Schulungsver-       lassen. Den Offenen Brief findet man         Niedersachsen durchgeführt haben.
    anstaltung des GEW-Bezirksverbands         auf der Homepage unter www.gew-              • Weitere Informationen findet man
    Nordhesssen. Schwerpunkte waren die        main-kinzig.de.                              unter frankfurt.arbeitszeitstudie.de.
    Themen Lehrerzuweisung und Digita-
    lisierung. Peter Zeichner, Vorsitzender
                                                Werkstattgespräche: Umsetzung des DigitalPakts Schule in Hessen
    des Hauptpersonalrats der Lehrerin-
    nen und Lehrer, stellte die GEW-Bro-        Dietzenbach: Mittwoch, 29. April 2020, 15 – 18.30 Uhr: Ernst-Reuter-Schule,
    schüre „Stellenzuweisung und Deputate       Dr.-Heumann-Weg 1, 63128 Diezenbach
    transparent machen“ vor. Der Vortrag        Kassel: Dienstag, 5. Mai 2020, 15 – 18.30 Uhr: Paul-Julius-von-Reuter-Schule,
    war mit der Aufforderung verbunden,         Schillerstr. 5-9, 34117 Kassel
    insbesondere bei der Verwendung des
    Zuschlags zur Grundunterrichtsversor-       Bitte informieren Sie sich aktuell auf der Homepage der GEW, ob die Veranstal-
    gung in Höhe von 4 bzw. 5 Prozent und       tungen zu den angegeben Terminen stattfinden können: www.gew-hessen.de
    der Verteilung der Deputate Transpa-
    renz herzustellen. In den Arbeitsgrup-      Vorgesehene Themen                          • Personalrat und Digitalisierung: E-
    pen ging es außerdem um die Konfe-          • Autonome Schulrechnernetze mit frei-      Mail-Konten für Lehrkräfte, elektroni-
                                                er Software (Harald Vajkonny, Frankfurt     sches Klassenbuch u.a. (Peter Zeichner,
    renzrechte, die Rechte von Lehrerinnen
                                                Free Software and Culture Institute e.V.)   HPRLL)
    und Lehrern in Teilzeit, die sonderpä-      • Digitale Mediennutzung in der Schu-       • Jugendmedienschutz (Rolf Schuh-
    dagogische Förderung und Rechtsfra-         le: Ab wann, wie oft, wozu? (Claudia        mann, Landeskoordinator für Jugendme-
    gen für sozialpädagogische Fachkräfte.      Bremer, Medienpädagogin)                    dienschutz) – nur am 29.4. in Dietzenbach
        In seinem Referat erklärte der Vor-     • Digital ist besser? Nur wenn es ein       • Zur physiologischen Wirkung von
    sitzende der GEW Nordhessen Carsten         anderes Lernen möglich macht! (Dirk         WLAN und Strahlung (Hans-Ulrich Hill,
    Leimbach, dass der DigitalPakt Schule       Kretschmer, Lehrer, Ingo Antony, Hessi-     Lehrer, Diplom-Biologe) – nur am 5. Mai
    durchaus in die richtige Richtung weise,    sche Lehrkräfteakademie)                    in Kassel
    jedoch bei Weitem nicht ausreiche, um       • Lobbyismus: Einflussnahme von             Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer kön-
    die digitale Infrastruktur und Ausstat-     privaten Unternehmen und Stiftungen         nen jeweils zwei Arbeitsgruppen besuchen.
    tung der Schulen an die Notwendigkei-       (René Scheppler, Lehrer)                    • Ausführliches Programm und notwen-
    ten anzupassen. Die mangelnde Inves-        • Welche Kosten sind zu erwarten und        dige Aktualisierungen: www.gew-hessen.
                                                reichen die Digitalpakt-Mittel aus? (Ro-    de/themen/digitale-schule-hessen/
    tition der öffentlichen Hand kann aus                                                   • Der Beitrag für die Teilnahme und ei-
    Sicht der GEW dazu führen, dass IT-         man George, GEW)
                                                                                            nen kleinen Imbiss beträgt 10 Euro, für
    Konzerne wie Apple, Google oder Mi-         • Informationstechnische Grundbil-          GEW-Mitglieder 5 Euro, für Lehrkräfte
    crosoft ihren Einfluss auf das Bildungs-    dung: Was lernen Schülerinnen und           im Vorbereitungsdienst und Studierende 5
                                                Schüler über Netze, Programme, Daten        Euro (GEW-Mitglieder frei). Anmeldungen
    system unzulässig ausweiten. Carsten
                                                im digitalen Wandel? Nichts! (Axel Stol-    bis zum 26. April: geschaeftsfuehrung@
    Leimbach betonte, dass für die GEW          zenwald, Lehrer und IT-Trainer)             gew-hessen.de
    der Primat der Pädagogik gilt.
Unser Thema: Personalratswahlen 2020 - Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung - GEW Hessen
Titelthema                                                                                     zum Inhaltsverzeichnis    HLZ 4/2020      6

           Aus der Arbeit der GEW-Mitglieder im
        Hauptpersonalrat der Lehrerinnen und Lehrer
     Die folgenden Stichworte benennen einige wichtige Themen aus     dern des HPRLL stellte die GEW auch die stärkste Fraktion, die
     der Arbeit der GEW-Fraktion im Hauptpersonalrat der Lehre-       die Arbeit der Personalvertretung in den letzten vier Jahren mit
     rinnen und Lehrer (HPRLL) beim Hessischen Kultusministeri-       vielen Initiativen und Vorlagen bestimmte. Die GEW-Mitglie-
     um (HKM), der landesweiten Interessenvertretung der Lehre-       der im HPRLL sicherten zudem in enger Abstimmung mit dem
     rinnen und Lehrer und sozialpädagogischen Mitarbeiterinnen       GEW-Landesvorstand den Informationsaustausch mit den Ge-
     und Mitarbeiter. Zur Erinnerung: Bei der Wahl der Personal-      samtpersonalräten in den Staatlichen Schulämtern und sorgten
     räte im Mai 2016 lag die GEW mit einem Stimmenanteil von         so dafür, dass Personalräte auf der Landesebene und in den Re-
     63,1 Prozent bei den Beamtinnen und Beamten und 75,8 Pro-        gionen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Im Folgenden
     zent bei den Angestellten erneut mit großem Abstand vor den      informieren die Mitglieder der GEW-Fraktion in Stichworten
     Verbänden im Deutschen Beamtenbund. Mit 15 von 23 Mitglie-       über Schwerpunkte ihrer Arbeit in den Jahren 2016 bis 2020.

         Digitale Schule Hessen: HPRLL fordert Support vor Ort              Schulleitungsqualifizierung: Verpflichtung abgelehnt!
     Wiederholt hat der HPRLL auf Probleme hingewiesen, die den       Der HPRLL hat die einjährige Qualifizierungsmaßnahme
     „Support“ vor Ort oder die Begrenzung der Fördergelder be-       mit anschließendem Eignungsfeststellungsverfahren als
     treffen, um die Zusage des HKM, dass es kein „Windhund-          Voraussetzung einer Bewerbung auf die Funktion einer
     rennen“ um Fördergelder geben wird, auch Realität werden         Schulleiterin bzw. eines Schulleiters abgelehnt. Der HPRLL
     zu lassen. Erreicht werden konnte, den Umfang der Medien-        ist der Auffassung, dass das HKM Qualifizierungsangebo-
     bildungskonzepte stark zu begrenzen. Die Frage der konkre-       te zur Vorbereitung auf Bewerbungen, zur Unterstützung
     ten Ausgestaltung und Zuteilung wurde an regionale „Steu-        beauftragter Schulleiterinnen und Schulleiter und zur Be-
     ergruppen“ auf Schulamtsebene verlagert. Die Beteiligung der     gleitung im Schulalltag machen muss. Er ist aber auch der
     Gesamtpersonalräte an diesen Steuergruppen hat der HPRLL         Auffassung, dass Bewerberinnen und Bewerber selbst ent-
     vehement und erfolgreich eingefordert.                           scheiden sollen, welche Qualifizierungsschwerpunkte und
                                                                      -angebote sie für die Weiterentwicklung ihrer Arbeit als
                    Dienstliche E-Mail-Adressen: Offene Fragen        erforderlich ansehen. Inhaltlich hat der HPRLL in der zeit-
                                                                      aufwändigen Auseinandersetzung dem HKM anhand um-
     Die Einrichtung dienstlicher E-Mailadressen für Lehrkräfte       strittener Formulierungen (von der „unterrichtswirksamen
     fordert der HPRLL seit über zehn Jahren. Solange es aller-       Führung“ bis zur „neuen Autorität“) vor Augen geführt,
     dings immer noch nicht ausreichend viele dienstliche PCs         wie groß der Unterschied zwischen dem Anspruch und den
     an Schulen oder dienstliche Laptops für den häuslichen Ar-       dargestellten Aussagen ist und wie stark ausschließlich auf
     beitsplatz gibt, kann dies lediglich ein Angebot und die Nut-    Leitung und Führung abgezielt wird. Die demokratischen
     zung nicht verpflichtend sein. Unabhängig davon fordert der      Rechte der Kollegien und Gremien der Schule drohen so
     HPRLL klare Vereinbarungen und Grenzen der Nutzung. Dazu         auf der ­Strecke zu bleiben. Die Ablehnung der Verbind-
     gehören die Regulierung der Erreichbarkeit von Beschäftig-       lichkeit wurde zunächst von der Einigungsstelle bestätigt,
     ten, aber auch Fragen des Datenschutzes bei der Speiche-         dann aber vom HKM gekippt.
     rung von E-Mails und eines möglichen Zugriffes von „au-
     ßen“. Derzeit noch nicht abschließend geklärt ist, ob sich für        Einstellung von UBUS-Kräften: Erfolgreich verhandelt
     die Schulen durch die Einrichtung der E-Mailadressen ein
     neuer Administrationsaufwand ergibt. Zwingend notwendig          2018 wurde ein Programm zur Einstellung von sozialpäda­
     ist die Einrichtung von Funktions-Mail-Adressen für Schul-       gogischen Fachkräften zur unterrichtsbegleitenden Unter-
     personalräte, um einen Informationsfluss zu gewährleisten,       stützung aufgelegt (UBUS). Die Verhandlungen des HPRLL
     der nicht nur „top-down“ erfolgt.                                betrafen Fragen der Arbeitszeit, der Aufgabenfelder, der Qua-
                                                                      lifikationsvoraussetzungen, der Fortbildung und der Gültig-
                  Beurteilungsrichtlinie: Keine Normalverteilung      keit der Dienstordnung. Das Einvernehmen über wesentli-
                                                                      che Themenbereiche und über den UBUS-Erlass wurde durch
     Der HPRLL konnte erreichen, dass in die Beurteilungsricht-       verschiedene Aussagen des HKM oder einzelner Schulämter
     linie ein Passus aufgenommen wurde, der klarstellt, dass die     konterkariert, die die Absprachen mit dem HPRLL in Frage
     Gauß‘sche Normalverteilung nicht Maßstab der Beurteilung         stellten. Falsche Aussagen zu den Aufgaben der UBUS-Kräf-
     einzelner Personen sein darf. Dies war von Bedeutung, da         te in „Schule Aktuell“ und zu der Verteilung der Arbeitszeit
     aus den Schulämtern wiederholt derartige Äußerungen ka-          auf Zeit mit und ohne Kinder sowie ein „Planungsraster“,
     men und auch so verfahren wurde. Leider wurde die Zusage         das einer Erfolgsfeststellung der sozialpädagogischen Ar-
     des HKM, eine fundierte Evaluation der Beurteilungsrichtli-      beit gleich kam, mussten mühsam „gerade gerückt“ werden.
     nie zwei Jahre nach deren Einführung durchzuführen, nicht        Die Auseinandersetzung um Präsenzzeiten und verbindli-
     eingehalten. Das HKM wollte diese nur unter der Bedingung        che Fortbildungen konnte erfolgreich geführt werden. Wei-
     durchführen, eine „Dienstvereinbarung“ mit dem HPRLL ab-         tere Informationen zur Arbeit der UBUS-Kräfte findet man
     zuschließen, wofür es keine nachvollziehbaren Gründe gab.        in dieser HLZ auf Seite 8f.
Unser Thema: Personalratswahlen 2020 - Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung - GEW Hessen
7      HLZ 4/2020   zum Inhaltsverzeichnis                                                                               Titelthema

        Weiterbildungsmaßnahmen: HPRLL setzt Vorlauf durch            Weiterbildungsmaßnahmen: Grundsätze der Berufsausbildung
                                                                      der Fortbildung unterliegen der Mitbestimmung des HPRLL.
    Das HKM hat seit 2017 mehrere Maßnahmenpakete zur Wei-            In den vergangenen Jahren wurden unter anderem die fol-
    terbildung zum Erwerb des Grundschullehramts, der Lehrbe-         genden Angebote mit dem HPRLL erörtert: Weiterbildung für
    fähigung an Grundschulen und zum Erwerb des Förderschul-          Deutsch als Fremdsprache und als Zweitsprache, Darstellen-
    lehramts vorgelegt. Der HPRLL konnte für die Weiterbildung        des Spiel, Ethikunterricht an Grundschulen, Sonderpädago-
    für das Lehramt an Grundschulen in zähen Verhandlungen            gische Zusatzausbildung für Sozialpädagogische Fachkräf-
    erreichen, dass Anrechnungsstunden nicht zu knapp und             te, Musik und Physik. Der HPRLL wies regelmäßig auf den
    Vorlaufphasen ohne Unterrichtseinsatz gewährt werden. Für         Mangel an Anrechnungsstunden hin und kritisierte die Er-
    die Weiterbildungsmaßnahme Förderschulen war ein um-              hebung von Teilnahmegebühren. Erfolgreich war der HPRLL
    fangreicher Vorlauf leider nicht herauszuholen. Nach inten-       bei der Festlegung der Auswahlkriterien und teilweise auch
    siver Erörterung ist es dem HPRLL noch gelungen, zumindest        bei höheren Unterrichtsentlastungen für die Teilnehmerin-
    den Einstellungstermin um zwei Monate vorzuziehen, damit          nen und Teilnehmer.
    die Kolleginnen und Kollegen hospitieren und Eigenstudien
    betreiben können. Die Kürzung einer halben Anrechnungs-           Befristete Arbeitsverträge: Bei der Weiterbeschäftigung und
    stunde konnten wir jedoch nicht verhindern.                       Weiterbezahlung von TV-H-Kräften während der Sommer-
                                                                      ferien konnte der HPRLL eine minimale Verbesserung durch-
                                                                      setzen. Zukünftig wird nur noch eine Vertragsdauer von 35
          TV-H-Kräfte an Grundschulen: Fit in wenigen Tagen?          Wochen statt von 39 Wochen gefordert. Eine grundsätzliche
    Seitens des HKM wurden „Fortbildungsmaßnahmen“ ge-                Lösung des Problems gibt es jedoch für sehr viele Beschäf-
    plant für Personen, die über keinerlei pädagogische Ausbil-       tigte noch nicht.
    dung verfügen, um sie in wenigen Tagen „fit“ für den Un-          EU-Datenschutzgrundverordnung: Hier konnte geklärt wer-
    terrichtseinsatz zu machen. Dem HPRLL ist es hier gelungen,       den, dass für die Schulen kein Abmahnrisiko besteht. Das
    Regelungen nach den Vorgaben der Verordnung zur Sicher-           HKM entschuldigte sich mehrfach für fehlende Personalmit-
    stellung verlässlicher Schulzeiten (VSS) einzufügen, die klar-    tel, um den Fragen des HPRLL und der Thematik insgesamt
    stellen, dass pädagogisch nicht ausgebildete Beschäftigte         gerecht werden zu können.
    keinen Unterricht erteilen können und dürfen. Im Rahmen           Pünktliche Auszahlung von Gehältern: Der HPRLL hat ange-
    der BFZ-Arbeit konnte die absurde Konstellation verhindert        mahnt, insbesondere bei den Lehrkräften im Vorbereitungs-
    werden, dass pädagogisch nicht qualifizierte Personen Lehr-       dienst und bei befristet Beschäftigten für eine pünktliche
    kräfte beraten.                                                   Auszahlung der Gehälter zu sorgen, da diese Beschäftigten-
                                                                      gruppen in der Regel über keinerlei finanzielle Reserven ver-
                                                                      fügen. Außerdem wies der HPRLL dringlich auf die Personal-
      Aus Hunderten von weiteren Einzelmaßnahmen                      not in den Schulämtern hin.
    Auch die folgenden Einzelmaßmaßnahmen wurden mit zahlrei-         Inklusive Schulbündnisse: Bereits im Vorfeld kritisierte der
    chen GEW-Vorlagen kritisch begleitet. Vorlagen der Dienststelle   HPRLL, dass die Aufgaben und die Struktur der neuen „in-
    konnten im Sinn des HPRLL verändert oder – soweit ein förmli-     klusiven Schulbündnisse“ vorrangig in Gesprächsrunden mit
    ches Mitbestimmungsrecht gegeben ist – auch verhindert werden.    den Schulämtern und BFZ-Leitungen unter Ausschluss der
    Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger: Der HPRLL lehn-       allgemeinen Schule entwickelt wurden. Bei den Beratungen
    te Förderkurse für Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger     über die Verordnung über die Aufgaben und die Organisa-
    in schulischer Verantwortung, die in den Herbstferien statt-      tion der inklusiven Schulbündnisse (VOiSB) bemängelte der
    finden sollten, ab und verwies auf die Angebote von ande-         HPRLL das Fehlen praxistauglicher Konkretisierungen. Auch
    ren Trägern wie der Jugendhilfe u.a.                              die dem BFZ zur Verfügung gestellten „Tools“ zur Verteilung
    Evaluation von Schulen: Die verbindliche Schulinspektion          der Stellen müssen im Beteiligungsverfahren vorgelegt wer-
    bleibt abgeschafft! Der HPRLL konnte in der „Kooperati-           den, da es keine Vorgaben seitens des HKM an die Staatli-
    onsvereinbarung zur Neuausrichtung und Implementierung            chen Schulämter gibt.
    der Schulevaluation“ die Formulierung festschreiben, dass         Vertretungskonzepte: Der HPRLL konnte durchsetzen, dass
    es sich bei den Aufgaben der Schulberaterinnen und -be-           er in einer Projektgruppe vertreten ist, die sich mit schuli-
    rater um eine „nachfrageorientierte Beratung von Schulen          schen Vertretungskonzepten und der geplanten Erhebung
    (auf Abruf)“ handelt.                                             von „Unterrichtsausfall“ befassen soll. Angesichts des Lehr-
    Abordnungen von BFZ an allgemeine Schulen: Auf Nachfrage          kräftemangels wird dies auch in der nächsten Wahlperiode
    hat das HKM sehr deutlich erklärt, dass die Beteiligungsrech-     ein relevantes Thema sein.
    te von GPRLL bei den Abordnungen von BFZ an allgemeine            Seiteneinsteiger Metall und Elektro: Auf Druck des HPRLL hat
    Schulen nicht eingeschränkt werden dürfen. Das HKM hat            das HKM für Berufliche Schulen erneut ein Seiteneinstiegs-
    in einem Schreiben an alle Gesamtpersonalräte darauf ver-         programm in den Mangelfächern Metall und Elektro aufge-
    wiesen, dass Dienstvereinbarungen zur Abordnung und Be-           legt und um das Fach IT erweitert. Hierbei konnte der HPRLL
    auftragung von BFZ-Lehrkräften darauf zu überprüfen sind,         Rahmenbedingungen durchsetzen, die die Belastungen der
    ob sie dem HPVG entsprechen.                                      Quereinsteigenden und der betreuenden Personen gegenüber
    Ersthelferkurse für LiV: Kultusminister Lorz erklärte auf An-     früheren Maßnahmen merklich verringern.
    frage des HPRLL, dass auch für Lehrkräfte im Vorbereitungs-
    dienst (LiV) die Kosten für die Ersthelferkurse übernommen
    werden. Die Ableistung einer Ersthelferausbildung soll nicht           Eine aktive Personalvertretung im HPRLL gibt es
    Voraussetzung für das Referendariat werden.                                  nur mit einer starken GEW-Fraktion!
Unser Thema: Personalratswahlen 2020 - Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung - GEW Hessen
Titelthema                                                                                        zum Inhaltsverzeichnis    HLZ 4/2020      8

            Für eine einheitliche Interessenvertretung:
             Die GEW vertritt Beamte und Angestellte
     Die GEW vertritt die Interessen aller Beschäftigten in hessischen   des Gruppenprinzips. Aber die GEW ist vor allem eine Interes-
     Schulen, die Interessen der Lehrkräfte und der sozialpädagogi-      senvertretung. Und deshalb kennt sie die spezifischen, in vielen
     schen Fachkräfte, der befristet und unbefristet Beschäftigten,      Punkten auch unterschiedlichen Bedingungen von Lehrkräften
     der Beamtinnen und Beamten genauso wie der Angestellten. Sie        im Angestelltenverhältnis. Deshalb hat die GEW nicht nur ein
     kämpft für gute Tarifabschlüsse für die Tarifbeschäftigten und      Referat für Beamtenrecht, sondern auch einen hauptamtlichen
     genauso für die Übertragung der Tarifergebnisse auf die Beamtin-    Referenten für Tariffragen. Unsere Juristinnen und unsere eh-
     nen und Beamten. Die GEW tritt als Gewerkschaft im Deutschen        renamtlichen Rechtsberaterinnen und Rechtsberater sind fit im
     Gewerkschaftsbund für ein einheitliches Dienstrecht ein und be-     Beamtenrecht, aber auch in den arbeitsrechtlichen Fragen und
     kämpft die Spaltung der Kollegien in unterschiedliche Gruppen.      in den Fragen der Eingruppierung. Und sie beantworten Fragen
     Deshalb ist sie auch bei den Personalratswahlen keine Freundin      zum Rentenrecht genauso wie zur Beamtenversorgung.

                   Angestellte im Schuldienst des Landes Hessen          sen nach den Vorschriften der Pflichtstundenverordnung (§ 1
                                                                         Absatz 5) eine zusätzliche Pflichtstunde erbringen. Die GEW
     Zu den tarifbeschäftigten Angestellten des Landes Hessen            und ihre Angestelltenvertreterinnen und -vertreter fordern,
     an den Schulen zählen angestellte Lehrkräfte, sozialpädago-         dass diese zusätzliche Unterrichtsstunde für Lehrkräfte ohne
     gische Fachkräfte, Sozialpädagoginnen und Sozialpädago-             Lehramt, die es sonst in keinem Bundesland gibt, wegfal-
     gen, Lehrerinnen und Lehrer des herkunftssprachlichen Un-           len muss.
     terrichts, Verwaltungskräfte an Selbständigen Schulen sowie             Die Angestelltenvertreterinnen im HPRLL werden sich
     an Schulen in Trägerschaft des Landes Hessen.                       weiter dafür einsetzen,
         Für die GEW treten auf allen Ebenen Angestellte auf den         • dass die Personalausstattung auf 110 % erweitert wird,
     Plätzen für die Gruppe der Arbeitnehmerinnen und Arbeit-            • dass der Ausbau der Mobilen Vertretungsreserve vor-
     nehmer an. Sie setzen sich dabei aktiv und kompetent für            an geht,
     die Belange der angestellten Beschäftigten ein. Die GEW ist         • dass befristete Arbeitsverträge nur in Ausnahmefällen
     mit ihren Angestelltenvertreterinnen und Angestelltenvertre-        vergeben werden und
     tern auf allen Stufen der Personalräte aktiv: an den Schulen        • dass Qualifizierungsmaßnahmen für Seiten- und Querein-
     in den örtlichen Personalräten, in den Gesamtpersonalräten          steiger ausgebaut und mit mehr Ressourcen versehen wer-
     der Schulamtsbezirke (GPRLL) und im Hauptpersonalrat der            den, um der Entprofessionalisierung entgegenzuwirken und
     Lehrerinnen und Lehrer (HPRLL).                                     Beschäftigten eine berufliche Perspektive und ein angemes-
         Wir, die Vertreterinnen und Vertreter der Angestellten          senes Einkommen zu sichern.
     auf den Listen der GEW, stellen uns entschieden gegen die
     von der Landesregierung betriebene betriebswirtschaftliche                            Sozialpädagogische Fachkräfte in Schulen
     Sicht auf Schule. Zu groß sind die Auswirkungen auf die Ar-
     beitsbedingungen von Angestellten in der Schule. Steigen-           Tarifbeschäftigte sozialpädagogische Mitarbeiterinnen und
     de Anforderungen, zunehmende Verwaltungs- und Organi-               Mitarbeiter gibt es in hessischen Schulen in Förderschulen
     sationsaufgaben, zu knappe Personalbemessung und geringe            mit dem Förderschwerpunkt geistige oder körperlich-moto-
     Wertschätzung sind, um nur einige zu nennen, Belastungs-            rische Entwicklung und in inklusiven Klassen, aber auch an
     merkmale, die alle Berufsgruppen des öffentlichen Dienstes          allgemeinbildenden Schulen in der Unterrichtsunterstützen-
     gleichermaßen treffen.                                              den Sozialpädagogischen Förderung (USF) und seit 2018 in
         Die GEW und die GEW-Personalräte setzen sich dafür ein,         der Unterrichtsbegleitenden Unterstützung durch Sozialpäd-
     dass befristete Beschäftigungsverhältnisse im Schuldienst           agogische Fachkräfte (UBUS). Alle SozPäds, wie wir uns hi-
     eingedämmt werden, dass befristet Beschäftigte fest einge-          erarchiefrei selbst nennen, sind Beschäftigte des Landes und
     stellt werden und Angebote zur Weiterqualifizierung und da-         arbeiten im Team mit Lehrkräften. Für sie gilt das Schul-
     mit auch für eine faire Bezahlung erhalten. Auf Druck der           gesetz genauso wie die Dienstordnung, so dass sie gleich-
     GEW-Fraktion im HPRLL wurden die Bedingungen für eine               berechtigte Mitglieder aller Konferenzen und Schulgremi-
     Bezahlung während der Sommerferien nachgebessert. Die               en sind – ein hart erkämpfter Punkt mit dem HKM. Neben
     Sommerferien müssen einbezogen werden, wenn die Ge-                 dem Tarifvertrag Hessen (TVH) haben aber auch spezifische
     samtdauer des Arbeitsvertrages einschließlich der Sommer-           Erlasse und Richtlinien des HKM eine große Bedeutung für
     ferien mindestens 35 statt 39 Kalenderwochen beträgt oder           die Gestaltung ihrer Arbeitsplätze. Die GEW-Mitglieder im
     eine Lehrkraft bis zum 31. 1. des Jahres als Lehrkraft im Vor-      HPRLL haben für diesen Rahmen gekämpft und ausdau-
     bereitungsdienst eingestellt war und vom 1. 2. des Jahres bis       ernd verhandelt.
     zum Unterrichtsende des zugehörigen Schuljahres ununter-                So konnten sie erreichen, dass die unmittelbare Arbeit
     brochen befristet beschäftigt war.                                  mit Schülerinnen und Schülern auf zwei Drittel der tarif-
         Auch unbefristet beschäftigte Lehrkräfte im Angestell-          lichen Wochenarbeitszeit begrenzt ist. Ein Drittel steht für
     tenverhältnis werden ungerecht behandelt. Lehrkräfte ohne           sonstige Tätigkeiten und für die Vor- und Nachbereitung
     Lehramtsqualifikation werden trotz gleicher Aufgaben und            zur Verfügung, wobei letztere nicht der Präsenzpflicht un-
     Dienstpflichten mit niedrigen Gehältern abgespeist und müs-         terliegen.
Unser Thema: Personalratswahlen 2020 - Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung - GEW Hessen
9      HLZ 4/2020   zum Inhaltsverzeichnis                                                                                      Titelthema

       Weitere Informationen zu den Verhandlungen mit dem
    HKM findet man in dieser HLZ auf Seite 6. Eine ausführli-                Wir kandidieren für den Hauptpersonalrat
    che Broschüre der GEW zu den Arbeitsbedingungen, Rechten
    und Pflichten der UBUS-Kräfte kann bei den GEW-Kreisver-                        der Lehrerinnen und Lehrer
    bänden und der GEW Hessen angefordert werden.
       SozPäds sind im Schuldienst nicht mehr wegzudenken. In
    vielen Schulen ist jedoch ihre Profession noch nicht wirklich
    angekommen. Es herrscht großer Wildwuchs bei der Umset-
    zung der Erlass- und Gesetzeslage und es gibt Missverständ-
    nisse darüber, was SozPäds alles leisten sollen und leisten
    können. Sozialpädagogische Prozesse brauchen – wie päda-
    gogische Arbeit generell – Zeit und Ressourcen für die Aus-
    stattung und Ausgestaltung multiprofessioneller Teams. Ein
    Schwerpunkt der Arbeit der GEW im nächsten HPRLL wird
    auch die Bekämpfung der Zwangsteilzeit sein. Halbe Stellen
    müssen dringend aufgestockt werden. Die Arbeitsbedingun-
    gen an den Schulen sind so zu gestalten, dass die verschiede-
    nen Professionen auf Augenhöhe zusammenarbeiten können.
       Die GEW-Mitglieder im HPRLL und in den Gesamtperso-
    nalräten, die als Vertreterinnen und Vertreter der Angestellten
    kandidieren, brauchen eure Stimmen und eure Unterstützung
    bei der Werbung für die GEW bei den Personalratswahlen.              (von links nach rechts): Stefan Edelmann, Bettina Happ-Rohé,
                                                                         Melanie Hartert, Markus Heberling, Nina Heidt-Sommer, Anna
                                      Personalräte und Tarifarbeit       Held, Susanne Hoeth, Andrea Michel, Ralf Becker, Christina Nickel,
                                                                         Ulrike Noll, Patricia Kraus, Peter Zeichner, Annette Karsten, Inge
    Es ist der gesetzliche Auftrag von Personalräten, die Einhal-        Konradi, Frank Engelhardt
    tung von Gesetzen und Tarifverträgen, die zugunsten der
    Beschäftigten geschlossen worden sind, zu überwachen. Sie
    haben das Recht und die Pflicht, die Beschäftigten über ak-                    Die Kandidatinnen und Kandidaten der GEW
    tuelle tarifliche Entwicklungen zu informieren.                           für den Hauptpersonalrat der Lehrerinnen und Lehrer
        Viele der von der GEW gestellten Vertreterinnen und Ver-
    treter der Angestellten im HPRLL und in den Gesamtperso-             Beamtenliste: Frauen       Schulform und Ort
    nalräten sind auch Mitglieder der Tarifkommission der GEW            1     Susanne Hoeth        Grundschule in Frankfurt
    auf der Landesebene. Dort diskutieren sie über die Höhe der          2     Anna Held            Förderschullehrerin
    Entgeltforderungen oder über Verbesserungen in der Ein-
                                                                         3     Christina Nickel     Studienseminar in Wiesbaden
    gruppierung. In den letzten Verhandlungsrunden konnte die
    GEW durchsetzen, dass die Entgeltstufe 6 auch für die Ent-           4     Andrea Michel        Förderschullehrerin in Kassel
    geltgruppen 9 bis 15 eingeführt wurde. Ebenso wurde die              5     Melanie Hartert      Gymnasium in Frankfurt
    „stufengleiche Höhergruppierung“ vereinbart. Diese günsti-           6     Nina Heidt-Sommer    Grundschule in Gießen
    ge Regelung für die Beschäftigten ist im bundesweiten Tarif-         7     Ulrike Noll          Grundschulrektorin in Darmstadt
    vertrag nicht enthalten, sondern eine Besonderheit in Hessen.        8     Inge Konradi         Gesamtschule in Hattersheim
        Die Entgeltordnung regelt die Zuordnung einer von einem          9     Patricia Kraus       Haupt- und Realschule in Hünfeld
    Arbeitnehmer auszuübenden Tätigkeit zur Entgeltgruppe des            10    Bettina Happ-Rohé    Gymnasiallehrerin,
    entsprechenden Tarifvertrages. Die Eingruppierung der ange-                                     Berufsschule in Frankfurt
    stellten Lehrkräfte erfolgt in Hessen immer noch nach einem          11 Dorit Schößer           Grundschule in Fulda
    einseitig vom Arbeitgeber verordneten Eingruppierungser-
                                                                         12 Judith Werner           IGS in Frankfurt
    lass. In allen anderen Bundesländern gilt längst ein Eingrup-
    pierungstarifvertrag, die Lehrkräfte-Entgelt-Ordnung (L-Ent-         Beamtenliste: Männer
    geltO). Die GEW hat die Landesregierung im Dezember 2019             1     Peter Zeichner       Gesamtschule in Neu-Anspach
    zur Aufnahme von Verhandlungen aufgefordert und einen                2     Ralf Becker          Berufliche Schulen in Rüsselsheim
    umfangreichen Forderungskatalog vorgelegt. Die Aufnahme
                                                                         3     Stefan Edelmann      Gymnasium in Seligenstadt
    der Verhandlungen ist tarifvertraglich für 2020 vereinbart.
        Die Anpassung der alten Erlasslage an ein modernes Ta-           4     Markus Heberling     Berufliche Schulen in Gelnhausen
    rifrecht ist angesichts der vielen angestellten Beschäftigten        Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
    an hessischen Schulen mehr als überfällig, da diese immer            1     Annette Karsten      Sozialpädagogische Fachkraft,
    wieder zu Diskussionen und Auseinandersetzungen mit den                                         Förderschule in Hofgeismar
    Dienststellen führt: „Der Eingruppierungserlass ist ein ge-
                                                                         2     Denise Kuhnt         Sozialpädagogische Fachkraft,
    lutschter Drops – er ist obsolet und darf abdanken.“                                            Förderschule in Marburg
    Annette Karsten und Frank Engelhardt                                 3     Claudia Kuse         Lehrerin, Grundschule Raunheim
                                                                         1     Frank Engelhardt     Sozialpädagogische Fachkraft,
    Annette Karsten und Frank Engelhardt kandidieren für die Gruppe
                                                                                                    Förderschule in Kassel
    der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf den Plätzen 1 der
    Frauen- und der Männerliste der GEW für den HPRLL (siehe Tabelle).   2     Holger Rompel        Sozialpädagoge, IGS in Frankfurt
Unser Thema: Personalratswahlen 2020 - Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung - GEW Hessen
TITELTHEMA                                                                                             zum Inhaltsverzeichnis       HLZ 4/2020       10

         Hauptpersonalrat der Lehrerinnen und Lehrer:
          Die Kandidatinnen und Kandidaten der GEW
     Susanne Hoeth: „Zeit für Reflexion und Kooperation für alle -          die Aufwertung der Profession ein. Grundschullehrkräfte tragen
     A13 auch für uns Grundschullehrkräfte!“                                die Verantwortung für die individuelle Förderung aller Kinder
     Susanne Hoeth ist Diplompädagogin und Grundschullehrerin an der        und den Kompetenztransfer in multiprofessionellen Teams.
     Frauenhofschule in Frankfurt. Im Hauptpersonalrat der Lehrerinnen      Die Arbeitsbedingungen müssen dem gerecht werden und das
     und Lehrer (HPRLL) ist sie zuständig für Grundschulen, Inklusion und   Lernen, die Gesundheit und die Arbeitszufriedenheit der Lehr-
     schwerbehinderte Lehrkräfte. Sie ist Mitglied im Landesschulbeirat.    kräfte begünstigen. Dafür müssen Personalräte, GEW und die
     Als Vorsitzende der Fachgruppe Grundschulen setzt sie sich für         Kolleginnen und Kollegen vor Ort eintreten.

     Peter Zeichner: „Alle Lehrkräfte und sozialpädagogischen               Angela Scheffels seit Februar 2020 Vorsitzender des HPRLL. Neben
     Fachkräfte haben ein Recht auf gesunde Arbeitsplätze.“                 den Arbeitsbedingungen von Lehrkräften und tarif-, besoldungs-
     Peter Zeichner arbeitet an der Adolf-Reichwein-Schule in Neu-          und beamtenrechtlichen Fragestellungen liegen seine besonderen
     Anspach, einer Integrierten Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe.    Schwerpunkte in der Hauptpersonalratsarbeit im Bereich des
     Mit seinen langjährigen Personalratserfahrungen auf Schulebene         Arbeits- und Gesundheitsschutzes und des Datenschutzes. Darüber
     und im HPRLL führt er regelmäßig Personalratsschulungen durch          hinaus vertritt er im HPRLL auch die spezifischen Anliegen der
     und ist nach dem Ausscheiden der langjährigen Vorsitzenden             Gesamtschulen.

     Anna Held: „Förderschullehrerinnen und Förderschullehrer               und der Landesfachgruppe Sonderpädagogik. Die Inklusive
     brauchen stabile, gleichberechtigte Arbeitsbedingungen.“               Schulentwicklung ist auch 10 Jahre nach Unterzeichnung der
     Anna Held ist Förderschullehrerin mit langjähriger Erfahrung           UN-BRK ein dringlicher Auftrag und kann nur mit auskömmlichen
     als Leiterin der Kleinklasse Erziehungshilfe. Sie arbeitet im BFZ      Ressourcen und beständigen Teams gelingen. Förderschullehrkräfte
     der Albert-Schweitzer-Schule in Limburg, ist Mediatorin und            sind keine ambulante Einsatzmasse. Sie brauchen stabile,
     Coach. Sie ist Vorsitzende des GEW-Kreisverbands Limburg und           gleichberechtigte Arbeitsbedingungen und personalrechtliche
     engagiert sich im Vorstand des GEW-Bezirksverbands Mittelhessen        Vertretungen – wie alle anderen Lehrkräfte in Hessen auch.

     Ralf Becker: „Als Berufsschullehrer trete ich für die                  hat er sich in Fragen von Personalplanung, Personalzuweisung,
     Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung ein.“         Ranglisteneinstellungen und Versetzungen sowie in die
     Ralf Becker ist Berufsschullehrer an der Werner-Heisenberg-            entsprechenden elektronischen Verfahren eingearbeitet. Weiterhin
     Schule in Rüsselsheim und Mitglied im Vorsitzendenteam der             beschäftigt er sich mit den Übergängen von der Schule in den Beruf,
     Fachgruppe Berufsbildende Schulen der GEW Hessen. Er ist               der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Berufsschullehrkräfte, mit
     mit den Fragen der beruflichen Bildung bestens vertraut und            den Angelegenheiten der arbeitstechnischen Fachlehrerinnen
     setzt sich für die Belange dieser Schulformen ein. Im HPRLL            und Fachlehrer und mit den Schulen für Erwachsene.

     Christina Nickel: „Ich engagiere mich für eine kontinuierliche         an der Lehrkräfteakademie und Personalratsvorsitzende an ihrem
     Lernbegleitung im Referendariat mit bewertungsfreien Phasen.“          Studienseminar. Jedes Lehramtsstudium muss eine qualifizierte
     Christina Nickel ist Haupt- und Realschullehrerin und Ausbilderin      Fachausbildung und eine fundierte allgemeinpädagogische
     am Studienseminar GHRF in Wiesbaden unter anderem für                  Ausbildung beinhalten. Im Vorbereitungsdienst liegt ihr die
     das Fach Musik. Sie leitet seit 2017 in der GEW das Referat            Abschaffung der modularisierten Struktur am Herzen, so dass der
     Aus- und Fortbildung. Sie ist Mitglied im HPRLL mit dem                Bewertungsmarathon durch eine kontinuierliche Lernbegleitung
     Arbeitsschwerpunkt Aus- und Fortbildung, Mitglied in der AG Recht      mit bewertungsfreien Phasen ersetzt wird.

     Stefan Edelmann: „Die Korrekturbelastungen im Abitur müssen            Inhaltlich beschäftigt er sich mit allen Fragen der allgemeinbildenden
     ernst genommen und endlich abgebaut werden.“                           Schulen mit einem Schwerpunkt im Bereich der Gymnasialen
     Stefan Edelmann ist Gymnasiallehrer an der Einhardschule               Oberstufe. Außerdem ist er im HPRLL zuständig für die Zuweisung
     (Gymnasium) in Seligenstadt. Er ist Mitglied des Vorsitzendenteams     der LiV. Sein politisches Ziel ist es, die chronische Überlastung
     der Landesfachgruppe Gymnasien und des Referats Schule und             von Lehrkräften durch zunehmende Arbeitszeitverlängerung und
     Bildung. Dem HPRLL gehört er seit zwölf Jahren an, unter anderem       Arbeitsverdichtung zurückzudrängen, wie sie in den zahlreichen
     als Fraktionsvorsitzender und stellvertretender Vorsitzender.          Überlastungsanzeigen dokumentiert werden.

     Andrea Michel: „Inklusion braucht multiprofessionelle Teams            in der Landesfachgruppe Sonderpädagogik und ist seit über 20
     und vor allem endlich ein zukunftsfähiges Konzept.“                    Jahren im Kreisverband Kassel-Stadt aktiv. Personalratserfahrung
     Andrea Michel ist Förderschullehrerin an einer Förderschule            sammelte sie als Personalratsvorsitzende ihrer Schule und als
     und arbeitet in der Inklusion an der Offenen Schule in Kassel-         Mitglied im Gesamtpersonalrat. Sie setzt sich für die Verbesserung
     Waldau (Integrierte Gesamtschule). Sie ist Mitglied in den Vor-        der Arbeitsbedingungen aller im sonderpädagogischen Be-
     sitzendenteams des GEW-Bezirksverbands Nordhessen und der              reich Beschäftigten und für die Weiterentwicklung der sonder-
     Kreis- und Bezirksfachgruppe Sonderpädagogik. Sie engagiert sich       pädagogischen Förderung in allen Schulformen ein.

     Auf den nächsten Plätzen der Liste der Beamtinnen und Beamten kandidieren Markus Heberling (Berufliche Schulen Gelnhausen), Dorit
     Schößer (Bonifatiusschule Fulda, Grundschule) und Judith Werner (Ernst-Reuter Schule Frankfurt, IGS).
11      HLZ 4/2020   zum Inhaltsverzeichnis                                                                                         TITELTHEMA

     Melanie Hartert: „Die Arbeitsbelastungen müssen reduziert             sie das Referat Mitbestimmung und gewerkschaftliche Bildung.
     werden: Bildung braucht bessere Bedingungen!“                         Außerdem arbeitet sie in der Landesfachgruppe für Gymnasien
     Melanie Hartert ist Gymnasiallehrerin und arbeitet an der             mit. Aktuell engagiert sie sich als Multiplikatorin und in der
     Helene-Lange-Schule, einem Gymnasium in Frankfurt-Höchst.             Betreuung der Schulgruppe Gymnasien aktiv in der laufenden
     Einen wichtigen Aspekt ihrer Gewerkschaftsarbeit sieht sie            wissenschaftlichen Studie der GEW zur Erfassung der Arbeitszeit und
     in der Beratungstätigkeit und der Schulung von Personalräten          Arbeitsbelastung von Lehrkräften in Frankfurt. Die Verbesserung der
     und Lehrkräften. Im Bezirksvorstand der GEW Frankfurt leitet          Arbeitsbedingungen an Schulen ist ihr ein persönliches Anliegen.

     Nina Heidt-Sommer: „Ganztagsschule kann nur mit guten                 dürfen nicht ausgedehnt werden und die Vereinbarkeit von
     Arbeitsbedingungen für alle gelingen, die im Ganztag arbeiten!“       Familie und Beruf muss beachtet werden! Weil Grundschulen
     Nina Heidt-Sommer ist Grundschullehrerin und Personalrätin an         viele neue Aufgaben bekommen haben, benötigen Lehrkräfte
     der Grundschule Gießen-West, einer gebundenen Ganztagsschule.         mehr Räume und Ressourcen für die gestiegenen Anforderungen
     Planung und Organisation im Ganztag stellen vor dem                   bei der Umsetzung der Inklusion. Eine deutliche Senkung
     Hintergrund der Wahrung der Interessen der Beschäftigten eine         der Pflichtstundenzahl muss erfolgen! Außerdem müssen
     große Herausforderung dar. Anwesenheitszeiten der Lehrkräfte          Grundschullehrkräfte endlich mit A13 besoldet werden!

     Ulrike Noll: „Auf den Anfang kommt es an: Es ist Zeit für mehr        und Budget (PPB). Die hessischen Grundschulen haben unter
     Gerechtigkeit und bessere Arbeitsbedingungen!“                        den Schulformen nicht nur die höchste Unterrichtsverpflichtung,
     Ulrike Noll ist Schulleiterin an der Friedrich-Ebert-Schule           sondern auch im Vergleich mit anderen Bundesländern die längste
     in Darmstadt und seit vielen Jahren in der GEW aktiv. Sie ist         Arbeitszeit und meistens auch eine schlechtere Bezahlung: „Es wird
     Landesschatzmeisterin der GEW Hessen und Mitglied im HPRLL. Dort      Zeit für mehr Gerechtigkeit und bessere Arbeitsbedingungen!“
     befasst sie sich unter anderem mit der Digitalisierung, der Lehrer-   Besondere Anliegen sind ihr die Demokratisierung von Schule
     und Schüler-Datenbank (LUSD) und dem Planungssystem Personal          und ein kollegiales Leitungsverständnis.

     Inge Konradi: „Schule muss Teil einer solidarischen Gesellschaft      finanzierung durch den Staat von Stiftungen, Sponsoring und
     sein und ist der Zukunft der Menschheit verpflichtet.“                Schulbuchverlagen im Rahmen der Digitalisierung erobert.
     Inge Konradi hat die Lehrämter für Haupt- und Realschulen             Betriebswirtschaftliche Steuerungselemente wie Zentralprüfungen,
     und für Gymnasien und arbeitet an der Heinrich-Böll-Schule            Lernstandserhebungen oder Kompetenztaxonomien führen zu
     in Hattersheim, einer Gesamtschule mit Oberstufe. Sie ist             einer zunehmenden Entmündigung der Lehrkräfte: „Ich will die
     gewerkschaftliche Vertrauensfrau und Mitglied im Kreisvorstand        Vision einer Schule aufrecht erhalten, die Teil einer solidarischen
     der GEW Main-Taunus. Schulen werden aufgrund der Unter-               Gesellschaft und der Zukunft der Menschheit verpflichtet ist.“

     Patricia Kraus: „Die Weiterentwicklung von Schule kann nur            fe I nimmt sie immer mehr als pädagogische Herausforderung
     mit der Einbeziehung der Lehrkräfte funktionieren.“                   wahr. Kleinere Klassen werden dringend benötigt, um allen
     Patricia Kraus ist Lehrerin an der Jahnschule in Hünfeld, einer       Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden. Unter den
     Haupt- und Realschule. Personalratserfahrung sammelte sie im          gegenwärtigen Bedingungen leiden die Qualität der Arbeit und
     Gesamtpersonalrat Fulda mit dem Schwerpunkt Arbeitsschutz. Sie        der Bildungserfolg. Im HPRLL will sie sich für Arbeitsbedingungen
     ist GEW-Kreisvorsitzende von Hünfeld und aktiv in den Gremien         einsetzen, die die Chancengleichheit der Schülerinnen und Schüler
     des Bezirksverbands Nordhessen. Die Arbeit in der Sekundarstu-        verbessern und die Gesundheit der Lehrkräfte erhalten.

     Bettina Happ-Rohé: „Wer von Wertschätzung spricht, muss die           „Selbstständige Schule“. Kolleginnen und Kollegen erleben
     Arbeitsbedingungen spürbar und nachhaltig verbessern!“                den Arbeitsalltag an den Schulen zunehmend belastender; der
     Bettina Happ-Rohé ist Gymnasiallehrerin für Biologie und Deutsch      Zeitdruck steigt und die pädagogischen Herausforderungen im
     an der Klingerschule, einer Beruflichen Schule in Frankfurt, und      Unterricht nehmen zu. Wer von Wertschätzung spricht, muss
     seit 2013 Geschäftsführerin des GEW-Bezirksverbandes Frankfurt.       die Arbeitsbedingungen spürbar verbessern! Dazu gehören eine
     Im Rahmen ihrer bisherigen HPRLL-Tätigkeit ist sie zuständig          Verringerung der Klassengrößen und eine Zuweisung, die an
     für die LiV-Zuweisung, die Berufsorientierung und das Thema           die zusätzlichen Aufgaben angepasst ist.

     Annette Karsten: „Der Eingruppierungserlass ist ein gelutschter       der GEW, in der Landesfachgruppe Sozialpädagogische Fachkräfte
     Drops. Er ist obsolet und darf abdanken.“                             und im Referat Sozialpädagogische Berufe. Sie will sich im
     Annette Karsten ist Sozialpädagogische Fachkraft an der               HPRLL weiterhin für die Belange der Tarifbeschäftigten in Hessen
     Käthe-Kollwitz-Schule Hofgeismar, einer Förderschule mit dem          stark machen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit wird die Gestaltung
     Schwerpunkt Geistige Entwicklung. Sie arbeitet in der GEW überall     einer dem TV-H angemessenen hessischen Lehrerentgeltordnung
     dort, wo es um Angestelltenthemen geht: als Vorsitzende des           sein: „Der Eingruppierungserlass ist ein gelutschter Drops und
     Landesangestelltenausschusses, als Mitglied der Tarifkommission       darf abdanken.“

     Frank Engelhardt: „Für bessere Bildung brauchen wir mehr              Arbeitnehmern. Auch im HPRLL will er sich für die spezifischen
     sozialpädagogische Fachkräfte in allen Schulformen.“                  Interessen der Tarifbeschäftigten einsetzen. Die im HPRLL
     Frank Engelhardt ist Ergotherapeut und arbeitet als sozialpäda-       erstrittenen Bedingungen für Sozialpädagogische Fachkräfte
     gogische Fachkraft an der Alexander-Schmorell-Schule in Kassel,       im Schuldienst müssen korrekt umgesetzt werden, der
     einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt körperlich-              Zuweisungsschlüssel für sozialpädagogische Fachkräfte muss
     motorische Entwicklung. In der GEW engagiert er sich in vielen        gesenkt werden und Arbeitsverträge mit halbem Stellenumfang
     Funktionen für die Interessen von Arbeitnehmerinnen und               sollten eine Ausnahme darstellen!

     Annette Karsten und Frank Engelhardt kandidieren als tarifbeschäftigte Angestellte für die Gruppe der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
     für den Hauptpersonalrat der Lehrerinnen und Lehrer. Weitere Informationen findet man in dieser HLZ auf Seite 8.
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