Unser Thema: Personalratswahlen 2020 - Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung - GEW Hessen
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung 73. Jahr Heft 4 April 2020 zum Inhaltsverzeichnis Unser Thema: Personalratswahlen 2020 Alle aktuellen Informationen angesichts der Corona-Pandemie: www.gew-hessen.de
HLZ HLZ 4/2020 2 Zeitschrift der GEW Hessen Auswirkungen der für Erziehung, Bildung, Forschung ISSN 0935-0489 HLZ: I M P R E S S U M Corona-Pandemie Herausgeber: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Landesverband Hessen Zimmerweg 12 Der Redaktionsschluss und der Drucktermin dieser Ausgabe der HLZ 60325 Frankfurt/Main fielen mit der deutlichen Zuspitzung der Corona-Pandemie zusam- Telefon (0 69) 971 2930 Fax (0 69) 97 12 93 93 men und der Schließung von Schulen, Kindertagesstätten und Hoch- E-Mail: info@gew-hessen.de Homepage: www.gew-hessen.de schulen in Hessen ab dem 16. März 2020. Die Auswirkungen auf in Verantwortlicher Redakteur: dieser HLZ angekündigte Veranstaltungen und auch auf die Durch- Harald Freiling führung der Personalratswahlen, die im Mittelpunkt dieser HLZ ste- Klingenberger Str. 13 60599 Frankfurt am Main hen, waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar. Telefon (0 69) 636269 • Alle aktuellen Meldungen, Stellungnahmen der GEW, Antworten E-Mail: freiling.hlz@t-online.de auf Rechtsfragen und Terminhinweise finden Sie auf der Homepage Mitarbeit: Christoph Baumann (Bildung), Tobias Cepok (Hoch- des GEW-Landesverbands unter www.gew-hessen.de. schule), Dr. Franziska Conrad (Aus- und Fortbildung), Holger Giebel, Angela Scheffels (Mitbestimmung), Michael Köditz (Sozialpädagogik), Annette Loycke (Recht), Andrea Gergen (Aus- und Fortbildung), Ka- rola Stötzel (Weiterbildung), Gerd Turk (Tarifpolitik Unser Titelfoto entstand am 22. September und Gewerkschaften) 2018 bei der großen Bildungsdemo der GEW Gestaltung: Harald Knöfel, Michael Heckert † in Kassel. Es zeigt, dass sich GEW-Personal- räte keineswegs nur in Beratungsgesprä- Titelthema: Harald Freiling chen, auf Sitzungen und in Verhandlun- Illustrationen: gen äußern, sondern auch öffentlich Flagge Thomas Plaßmann (S. 24, 33), Dieter Tonn (S. 18), zeigen. Das Foto zeigt in der ersten Reihe Ruth Ullenboom (S. 4) von links nach rechts: Carsten Leimbach Fotos, soweit nicht angegeben: (seit 2009 Mitglied des Schulpersonalrats Harald Knöfel (Titel), GEW (S. 9-17) der Philipp-Julius-von-Reuter-Schule in Verlag: Kassel, von 2008 bis 2012 Mitglied des Mensch und Leben Verlagsgesellschaft mbH Hauptpersonalrats der Lehrerinnen und Niederstedter Weg 5 Lehrer und jetzt Kandidat für den Gesamt- 61348 Bad Homburg personalrat der Lehrerinnen und Lehrer in Anzeigenverwaltung: Kassel), Andrea Michel (Mitglied des GPRLL Mensch und Leben Verlagsgesellschaft mbH in Kassel und Kandidatin der GEW für den Peter Vollrath-Kühne Postfach 19 44 nächsten HPRLL) und Johannes Batton, der 61289 Bad Homburg nach vielen Jahren aktiver Personalratsar- Telefon (06172) 95 83-0, Fax: (06172) 9583-21 beit in Nordhessen 2019 als Vorsitzender E-Mail: mlverlag@wsth.de des GPRLL beim Staatlichen Schulamt für Erfüllungsort und Gerichtsstand: den Landkreis Hersfeld-Rotenburg und den Bad Homburg Werra-Meißner-Kreis verabschiedet wurde. Starke Personalräte: GEW wählen (Foto: Harald Knöfel) Bezugspreis: Jahresabonnement 12,90 Euro (9 Ausgaben, ein- schließlich Porto); Einzelheft 1,50 Euro. Die Kosten sind für die Mitglieder der GEW Hessen im Beitrag enthalten. Aus dem Inhalt Rubriken 19-22 lea-Fortbildungsprogramm Zuschriften: 4 Spot(t)light Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder Einzelbeiträge 5 Meldungen wird keine Haftung übernommen. Im Falle einer Ver- öffentlichung behält sich die Redaktion Kürzungen 37 Jubilarinnen und Jubilare 23 Erfolgsmodell Schuldenbremse? vor. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen 24 Tariftreuegesetz ohne Biss nicht mit der Meinung der GEW oder der Redaktion Titelthema: Personalratswahlen 26 Lerngegenstand Antiziganismus übereinstimmen. 6 Aus der Arbeit des HPRLL 28 Schulgeschichte: Halbtagsschulen 8 Angestellte in den Schulen gibt es erst seit 150 Jahren Redaktionsschluss: 10 Die Kandidatinnen und Kandidaten 30 DGB fordert die Novellierung des Jeweils am 5. des Vormonats der GEW für den HPRLL Personalvertretungsgesetzes 12 Thema Lehrerausbildung 32 Recht: Werbung und Sponsoring 13 Grundschule: Wo geht die Reise hin? Nachdruck: an hessischen Schulen Fotomechanische Wiedergabe, sonstige Vervielfälti- 14 Sonderpädagogische Förderung 34 Bücher: Jean Ziegler, Was ist so gungen sowie Übersetzungen des Text- und Anzei- 15 Gymnasien: Das Abitur 2022 schlimm am Kapitalismus? genteils, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion und des Verlages. 16 Wahlen in der Bildungsverwaltung 35 Bildung statt Kinderarbeit: Fair 17 Personalräte an den Hochschulen Childhood – eine Stiftung der GEW Druck: Druckerei und Verlag Gutenberg Riemann GmbH 18 Wahlvorbereitung in den Schulen 36 Klimaschutz und Friedensbewegung Werner-Heisenberg-Str. 7, 34123 Kassel
3 HLZ 4/2020 zum Inhaltsverzeichnis KOMMENTAR Ein notwendiges Vorwort ... Diese Ausgabe der HLZ musste am 19. März gedruckt 2021“ zu verlängern. Deshalb ist heute noch nicht werden, um alle Fristen für das Beilegen und für abzusehen, wann exakt mit der Wiederaufnahme der den Postversand einzuhalten. An diesem Tag waren Wahlvorbereitungen zu rechnen ist. Die GEW wird die Schulen, Kitas und Hochschulen gerade einmal sich dafür einsetzen, dass die Wahlen im Bildungs- den vierten Tag geschlossen. Vor sieben Tagen stand bereich entweder doch noch zu den vorgesehenen noch ernsthaft im Raum, dass das Spiel der Frank- Terminen im Mai 2020 oder noch vor den Sommer- furter Eintracht gegen Basel vor 40.000 Fans durch- ferien durchgeführt werden. Denkbar ist aber auch, geführt werden kann. Wenn die HLZ ihre Leserinnen dass diese Überlegungen beim Erscheinen dieser HLZ und Leser erreicht, werden weitere drei Wochen ver- längst Makulatur sind. gangen sein. Heute kann niemand sagen, wie dann Schon die ersten Tage der Schließung von Kitas die Verhältnisse sein werden … und Schulen und die notwendigen staatlichen An- Die HLZ hatte aufgrund der Erstellung in ehren- ordnungen haben gezeigt, dass die Arbeitnehmerin- amtlicher Arbeit, des Kostenrahmens und der Ver- nen und Arbeitnehmer gerade in solchen Zeiten sandbedingungen noch nie den Anspruch, eine ta- starke Gewerkschaften, Betriebs- und Personalräte gesaktuelle Zeitung zu sein. Sie konzentriert sich brauchen. Die Landesrechtsstelle der GEW, der Lan- deshalb auf eher grundlegende Informationen und desvorstand der GEW, die Personalräte in den Schu- Debatten zu allen Fragen, die die Mitglieder einer len, in den Gesamtpersonalräten und in den Haupt- Bildungsgewerkschaft in Hessen interessieren könn- personalräten antworteten auf eine enorme Zahl von ten. Trotzdem greifen wir auch aktuelle Ereignisse, Anfragen, wurden bei den Schulämtern, gegenüber Aktionen und Veranstaltungen auf. Die Planung für dem Kultusministerium und in der Öffentlichkeit die April-Ausgabe der HLZ stand deshalb ganz im vorstellig, um die Interessen der Kolleginnen und Zeichen der Wahl der Personalräte in Schulen, Bil- Kollegen zu vertreten. Starke Personalräte im Bil- dungsverwaltung und Hochschulen im Mai 2020. dungsbereich gibt es nur mit der GEW: Die Botschaft dieser HLZ ist dringender denn je. Und deshalb hof- … zur Aktualität dieser HLZ fen wir, dass auch diese HLZ mit dem Rückblick auf die letzten vier Jahre, mit den Forderungen der GEW Noch vor zehn oder 14 Tagen, als die Wahlvorberei- im Personalratswahlkampf und der Vorstellung ih- tung nicht nur in der HLZ-Redaktion, sondern auch rer Kandidatinnen und Kandidaten gewinnbringen- in den über 2.000 Wahlvorständen in Schulen, Bil- de Einblicke ermöglicht. dungsverwaltung und Hochschulen und unter den Aktuelle und kompetente Informationen der GEW GEW-Personalräten auf Hochtouren lief, war es für zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die uns undenkbar, welche Auswirkungen die Corona- Beschäftigten im Bildungsbereich, zu ihren Rech- Pandemie auf das gesamte öffentliche Leben, die ten und zur Terminierung der anstehenden Perso- Versorgung der Bevölkerung, das soziale Zusam- nalratswahlen in Schulen, Bildungsverwaltung und menleben und die Grundfragen der Demokratie und Hochschulen findet man unter www.gew-hessen.de. des Sozialstaats haben würde. Die Personalratswah- len sind angesichts dieser Herausforderungen „Pille- Frankfurt, den 19. März 2020 palle“. Trotzdem haben wir uns entschieden, die am heutigen Tag druckfertige HLZ nicht einzustampfen, sondern sie mit zu diesem Zeitpunkt noch möglichen Hinweisen und diesem Vorwort erscheinen zu lassen. Die Vorbereitung der Wahlen war vor den Oster- ferien auf allen Ebenen weitgehend abgeschlossen. Das Innenministerium hat dem Landtag inzwischen ein Eilgesetz vorgelegt, die Amtszeit der amtierenden Personalräte im Geltungsbereich des Hessischen Per- Harald Freiling sonalvertretungsgesetzes „längstens bis zum 31. Mai HLZ-Redakteur
SPOT(T)LIGHT zum Inhaltsverzeichnis HLZ 4/2020 4 Brava! Bravissimi! durch die Philharmonie irren und ganz offensichtlich aus der Tuberkulose klinik entflohen sind. Kabarettisten lie- ben es, solche Zuspätkommer ins Pro- gramm zu integrieren: „Schön, dass Sie Noch eine Zugabe. Der Kabarettist deren Stücken spielen die Akteure ge- auch da sind! Ich hab schon mal ohne kommt richtig in Fahrt. Angela Merkel bückt in engen Gängen oder halten sich Sie angefangen“ oder „Lassen Sie sich und AKK hat er abgehandelt, jetzt wid- mühsam auf schiefen Ebenen. Bestimmt durch mich nicht stören!“ – Interes- met er sich Angsthasen, Faulenzern und alles wahnsinnig symbolisch. Von zen- siert beobachte ich seit Jahren, dass Rohrkrepierern – also Lehrern, die vor traler Bedeutung ist aber, dass das mit ADHS keine Kinderkrankheit ist. Die lauter Feiertagen und Ferien gar nicht mindestens einer Videokamera gefilmt zappelnden Erwachsenen, die keine Mi- wissen, wohin mit der vielen Freizeit. und auf verschiedene Leinwände pro- nute stillhalten können, sitzen immer Wollte der Kabarettist nicht auch mal jiziert wird. direkt vor mir. Manchmal auch hinter Lehrer werden? Es ist bereits 23 Uhr. Ich Aber auch die Kulturkonsumenten mir. Dann stemmen sie mir ihre Knie in werde unruhig. Ich muss noch zwei Un- sind moderner und weltoffener gewor- die Rückenlehne oder treten heftig da- terrichtsstunden vorbereiten und mor- den. So, wie ich mal sozialisiert wor- gegen. Manch einer hat halt noch nicht gen spätestens um sechs Uhr aufstehen. den bin, erscheint man zu Kulturveran- herausgefunden, wo sein Körper endet Ich zwänge mich durch das kichernde staltungen pünktlich, gibt Großgepäck und wo ein anderer beginnt. Publikum zum Ausgang. Manchmal bin und Wintermäntel an der Garderobe ab, Hamlet hält gerade seinen Monolog, ich so müde und entnervt, dass ich im bedankt sich, wenn die ganze Reihe für da klingelt laut und nervig ein Handy, Theater bereits in der Pause gehe oder einen aufstehen muss, und dreht den bis sich jemand findet, der der Besit- Karten einfach verfallen lasse. Leuten beim Rangieren nicht den Hin- zerin zeigt, wie man es abschaltet. Die Aber das war gestern! Seit ich nicht tern zu. Tritt man dabei jemandem ge- Schauspieler bauen das in ihr Stück ein mehr im Schuldienst bin, hole ich alle gen das Schienbein, sagt man Vokabeln und sprechen die Frau immer wieder an versäumten Konzerte, Theater- und Ka- wie „Entschuldigung“. Man schaut vor- („Das war sicher ein sehr wichtiges Ge- barettvorstellungen nach. Sogar in die her auf der Eintrittskarte nach, wo man spräch! Wir verstehen das!“). Man muss Oper gehe ich bisweilen, obwohl mich eigentlich sitzt, und nicht erst, wenn es der Frau hoch anrechnen, dass ihr die Sopran-Arien akustisch ziemlich be- man irritiert vor einem bereits besetz- Situation peinlich ist… lasten. Aber in der Oper haben sie oft ten Platz steht. Während der Vorstel- Beim Humor scheiden sich die Geis- so schöne Bühnenbilder, Kostüme und lung kommentiert man das Geschehen ter. Die Komödie, in der ich gerade lei- Massenszenen mit Statisten, Chor und nicht, isst und trinkt nicht – und hus- de, haben die Zuschauer zum „Stück Ballett. Ja, ich stehe auf Illusionsthea- tet und schnaubt allenfalls sehr, sehr des Jahres“ gewählt. Seine besondere ter mit Birken, Eseln und Karussells auf dezent in ein Taschentuch. Am Ende Komik liegt darin, dass es eine riesige der Bühne, ich bin hoffnungslos alt- des Stücks rennt man nicht sofort los, Teppichrolle auf der Bühne gibt, über modisch. Im modernen Theater sitzen um als Erster an der Garderobe und am die immerzu jemand stolpert und fällt. die Schauspieler manchmal nur auf ei- Taxistand zu sein, sondern zollt den Wahnsinnig witzig. Die beiden Frauen ner langen Bank, und wer dran ist, sagt Künstlern Beifall. hinter mir kriegen sich gar nicht ein. am Bühnenrand seinen Text auf. In an- Aber mit diesen kleinbürgerlichen „Bezaubernd! Hinreißend!“ Wenn ich Vorstellungen stehe ich ziemlich al- nicht mitten in der Reihe sitzen würde, lein da. Obwohl die Garderobe oft wäre ich schon längst entschwunden. gar nichts kostet, kommen man- Der moderne Kulturkonsument che Leute mit riesigen Rucksäcken zeigt gern, dass er etwas von Kunst ins Theater. Wollen sie hier und Fremdsprachen versteht. Kaum ist zelten? Haben sie Feuer- der Taktstock gesenkt, schallt ein furi- löscher, Beatmungsge- oses „Bravo“ durch den Saal. Der Rufer räte und Schlafsäcke beweist exzellente Grammatikkenntnis- dabei? Auf je- se. Er brüllt „Brava“, als sich die Titel- den Fall führen heldin verneigt, und „Bravissimi“, als sie einen ausrei- ihre Zofe dazukommt. Kreischen, Joh- chend großen Wasser- len, Pfeifen, Fußgetrampel, Standing vorrat mit sich, um Ovations haben das verklemmt-dezente bei „Hedda Gab- Händeklatschen abgelöst. – Die Zuga- ler“ oder „Woy- be hat bereits begonnen, aber der Run zeck“ nicht zu auf Garderobe und Taxistand setzt sich dehydrieren. Ein fort. Direkt vor mir bleibt ein Kleider- Selfie vorm Orchestergra- schrank von Mann stehen, weil er nun ben in der Oper brauchen sie doch noch die Zugabe mitnehmen will. natürlich auch. Also muss die Wenn ich den 30-Millionen-Jackpot ganze Reihe wieder aufstehen. im Lotto knacke, kaufe ich mir für jede Sorry. Bei der akuten Parkplatz- Veranstaltung neun Karten. Dann wä- not in Großstädten kommen na- ren drei Plätze vor mir frei, drei Plätze türlich mindestens zwanzig Leute hinter mir und jeweils einer neben mir. zu spät, die dann beim Pianissimo Gabriele Frydrych
5 HLZ 4/2020 zum Inhaltsverzeichnis M el d un g en Hauptpersonalrat: Erfolg DGB fordert Antirassismus- Große Beteiligung an bei Fortbildungsbudget Klausel in der Verfassung Arbeitszeitstudie der GEW Seit vielen Jahren haben die GEW und Anlässlich der Ermordung von zehn Das Interesse an der vom GEW-Be- die GEW-Mitglieder im Hauptpersonal- Menschen in Hanau erinnerte Micha- zirksverband Frankfurt und vom rat der Lehrerinnen und Lehrer (HPRLL) el Rudolph, der Vorsitzende des DGB GEW-Landesverband in Auftrag gege- gegen die völlig unzureichende Aussta- Hessen-Thüringen, an die traurige Rei- benen Arbeitsbelastungs- und Arbeits- tung der schulischen Fortbildungsbud- he von Verbrechen aus rassistischen zeitstudie übertrifft alle Erwartungen. gets protestiert. 40 Euro pro Stelle und Motiven in Hessen: den NSU-Mord in Bezirksvorsitzender Sebastian Gutt- Jahr seien insbesondere auch im Ver- Kassel, den Mord an Walter Lübcke, die mann berichtete, dass beim Start der gleich zu den Aufwendungen in Indus- Schüsse auf einen Eritreer in Wächters- Anfang März abgeschlossenen Mess- trie und Wirtschaft „lächerlich wenig“. bach und die vielen Brandanschläge auf reihe rund 1.500 Lehrkräfte an 69 Jetzt ist endlich – in Verbindung mit Unterkünfte von Geflüchteten. Der An- Frankfurter Schulen dabei waren. Dies dem DigitalPakt Schule – eine Verbes- stieg rechter Straftaten in den letzten garantiere „ein aussagekräftiges, reprä- serung in Sicht: Das Kultusministerium fünf Jahren um 80 Prozent sei „mehr sentatives Ergebnis“. Bestandteile der kündigte an, den Fortbildungsetat der als ein Alarmsignal“. Rudolph forder- Erhebung sind ein Online-Fragebogen Schulen auf 80 Euro pro Stelle aufzu- te energisches staatliches Handeln ge- zur Erfassung der Arbeitsbelastung und stocken und damit zu verdoppeln. Mehr gen Rassismus, Rechtsextremismus und eine ein- bis vierwöchige Erfassung der über die Arbeit und die Ziele der GEW- Rechtsterrorismus. Außerdem schlug er realen Arbeitszeit. Mitglieder im HPRLL findet man in die- vor, eine Antirassismus-Klausel in die Der Abschlussbericht der Studie ser HLZ auf den Seite 6 bis 15. Hessische Verfassung aufzunehmen. Sie soll im September 2020 vorliegen. Die könne „die Grundlagen der wehrhaften wissenschaftliche Verantwortung tra- Demokratie“ konkretisieren und mache gen die Kooperationsstelle Hochschu- Personalrätekonferenz in „die Abwehr rassistischer Agitationen len und Gewerkschaften der Universi- Kassel: Großes Interesse explizit zum Staatsauftrag“. tät Göttingen und das Umfragezentrum Der GEW-Kreisverband Hanau er- Bonn (uzbonn GmbH), die auch bereits Rund 120 Mitglieder von Schulper- neuerte seine Forderung, Björn Höcke die großen Studien zur Arbeitszeit und sonalräten und GEW-Vertrauensleute aus dem hessischen Schuldienst zu ent- zur Arbeitsbelastung der Lehrkräfte in folgten am 26.2. einer Schulungsver- lassen. Den Offenen Brief findet man Niedersachsen durchgeführt haben. anstaltung des GEW-Bezirksverbands auf der Homepage unter www.gew- • Weitere Informationen findet man Nordhesssen. Schwerpunkte waren die main-kinzig.de. unter frankfurt.arbeitszeitstudie.de. Themen Lehrerzuweisung und Digita- lisierung. Peter Zeichner, Vorsitzender Werkstattgespräche: Umsetzung des DigitalPakts Schule in Hessen des Hauptpersonalrats der Lehrerin- nen und Lehrer, stellte die GEW-Bro- Dietzenbach: Mittwoch, 29. April 2020, 15 – 18.30 Uhr: Ernst-Reuter-Schule, schüre „Stellenzuweisung und Deputate Dr.-Heumann-Weg 1, 63128 Diezenbach transparent machen“ vor. Der Vortrag Kassel: Dienstag, 5. Mai 2020, 15 – 18.30 Uhr: Paul-Julius-von-Reuter-Schule, war mit der Aufforderung verbunden, Schillerstr. 5-9, 34117 Kassel insbesondere bei der Verwendung des Zuschlags zur Grundunterrichtsversor- Bitte informieren Sie sich aktuell auf der Homepage der GEW, ob die Veranstal- gung in Höhe von 4 bzw. 5 Prozent und tungen zu den angegeben Terminen stattfinden können: www.gew-hessen.de der Verteilung der Deputate Transpa- renz herzustellen. In den Arbeitsgrup- Vorgesehene Themen • Personalrat und Digitalisierung: E- pen ging es außerdem um die Konfe- • Autonome Schulrechnernetze mit frei- Mail-Konten für Lehrkräfte, elektroni- er Software (Harald Vajkonny, Frankfurt sches Klassenbuch u.a. (Peter Zeichner, renzrechte, die Rechte von Lehrerinnen Free Software and Culture Institute e.V.) HPRLL) und Lehrern in Teilzeit, die sonderpä- • Digitale Mediennutzung in der Schu- • Jugendmedienschutz (Rolf Schuh- dagogische Förderung und Rechtsfra- le: Ab wann, wie oft, wozu? (Claudia mann, Landeskoordinator für Jugendme- gen für sozialpädagogische Fachkräfte. Bremer, Medienpädagogin) dienschutz) – nur am 29.4. in Dietzenbach In seinem Referat erklärte der Vor- • Digital ist besser? Nur wenn es ein • Zur physiologischen Wirkung von sitzende der GEW Nordhessen Carsten anderes Lernen möglich macht! (Dirk WLAN und Strahlung (Hans-Ulrich Hill, Leimbach, dass der DigitalPakt Schule Kretschmer, Lehrer, Ingo Antony, Hessi- Lehrer, Diplom-Biologe) – nur am 5. Mai durchaus in die richtige Richtung weise, sche Lehrkräfteakademie) in Kassel jedoch bei Weitem nicht ausreiche, um • Lobbyismus: Einflussnahme von Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer kön- die digitale Infrastruktur und Ausstat- privaten Unternehmen und Stiftungen nen jeweils zwei Arbeitsgruppen besuchen. tung der Schulen an die Notwendigkei- (René Scheppler, Lehrer) • Ausführliches Programm und notwen- ten anzupassen. Die mangelnde Inves- • Welche Kosten sind zu erwarten und dige Aktualisierungen: www.gew-hessen. reichen die Digitalpakt-Mittel aus? (Ro- de/themen/digitale-schule-hessen/ tition der öffentlichen Hand kann aus • Der Beitrag für die Teilnahme und ei- Sicht der GEW dazu führen, dass IT- man George, GEW) nen kleinen Imbiss beträgt 10 Euro, für Konzerne wie Apple, Google oder Mi- • Informationstechnische Grundbil- GEW-Mitglieder 5 Euro, für Lehrkräfte crosoft ihren Einfluss auf das Bildungs- dung: Was lernen Schülerinnen und im Vorbereitungsdienst und Studierende 5 Schüler über Netze, Programme, Daten Euro (GEW-Mitglieder frei). Anmeldungen system unzulässig ausweiten. Carsten im digitalen Wandel? Nichts! (Axel Stol- bis zum 26. April: geschaeftsfuehrung@ Leimbach betonte, dass für die GEW zenwald, Lehrer und IT-Trainer) gew-hessen.de der Primat der Pädagogik gilt.
Titelthema zum Inhaltsverzeichnis HLZ 4/2020 6 Aus der Arbeit der GEW-Mitglieder im Hauptpersonalrat der Lehrerinnen und Lehrer Die folgenden Stichworte benennen einige wichtige Themen aus dern des HPRLL stellte die GEW auch die stärkste Fraktion, die der Arbeit der GEW-Fraktion im Hauptpersonalrat der Lehre- die Arbeit der Personalvertretung in den letzten vier Jahren mit rinnen und Lehrer (HPRLL) beim Hessischen Kultusministeri- vielen Initiativen und Vorlagen bestimmte. Die GEW-Mitglie- um (HKM), der landesweiten Interessenvertretung der Lehre- der im HPRLL sicherten zudem in enger Abstimmung mit dem rinnen und Lehrer und sozialpädagogischen Mitarbeiterinnen GEW-Landesvorstand den Informationsaustausch mit den Ge- und Mitarbeiter. Zur Erinnerung: Bei der Wahl der Personal- samtpersonalräten in den Staatlichen Schulämtern und sorgten räte im Mai 2016 lag die GEW mit einem Stimmenanteil von so dafür, dass Personalräte auf der Landesebene und in den Re- 63,1 Prozent bei den Beamtinnen und Beamten und 75,8 Pro- gionen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Im Folgenden zent bei den Angestellten erneut mit großem Abstand vor den informieren die Mitglieder der GEW-Fraktion in Stichworten Verbänden im Deutschen Beamtenbund. Mit 15 von 23 Mitglie- über Schwerpunkte ihrer Arbeit in den Jahren 2016 bis 2020. Digitale Schule Hessen: HPRLL fordert Support vor Ort Schulleitungsqualifizierung: Verpflichtung abgelehnt! Wiederholt hat der HPRLL auf Probleme hingewiesen, die den Der HPRLL hat die einjährige Qualifizierungsmaßnahme „Support“ vor Ort oder die Begrenzung der Fördergelder be- mit anschließendem Eignungsfeststellungsverfahren als treffen, um die Zusage des HKM, dass es kein „Windhund- Voraussetzung einer Bewerbung auf die Funktion einer rennen“ um Fördergelder geben wird, auch Realität werden Schulleiterin bzw. eines Schulleiters abgelehnt. Der HPRLL zu lassen. Erreicht werden konnte, den Umfang der Medien- ist der Auffassung, dass das HKM Qualifizierungsangebo- bildungskonzepte stark zu begrenzen. Die Frage der konkre- te zur Vorbereitung auf Bewerbungen, zur Unterstützung ten Ausgestaltung und Zuteilung wurde an regionale „Steu- beauftragter Schulleiterinnen und Schulleiter und zur Be- ergruppen“ auf Schulamtsebene verlagert. Die Beteiligung der gleitung im Schulalltag machen muss. Er ist aber auch der Gesamtpersonalräte an diesen Steuergruppen hat der HPRLL Auffassung, dass Bewerberinnen und Bewerber selbst ent- vehement und erfolgreich eingefordert. scheiden sollen, welche Qualifizierungsschwerpunkte und -angebote sie für die Weiterentwicklung ihrer Arbeit als Dienstliche E-Mail-Adressen: Offene Fragen erforderlich ansehen. Inhaltlich hat der HPRLL in der zeit- aufwändigen Auseinandersetzung dem HKM anhand um- Die Einrichtung dienstlicher E-Mailadressen für Lehrkräfte strittener Formulierungen (von der „unterrichtswirksamen fordert der HPRLL seit über zehn Jahren. Solange es aller- Führung“ bis zur „neuen Autorität“) vor Augen geführt, dings immer noch nicht ausreichend viele dienstliche PCs wie groß der Unterschied zwischen dem Anspruch und den an Schulen oder dienstliche Laptops für den häuslichen Ar- dargestellten Aussagen ist und wie stark ausschließlich auf beitsplatz gibt, kann dies lediglich ein Angebot und die Nut- Leitung und Führung abgezielt wird. Die demokratischen zung nicht verpflichtend sein. Unabhängig davon fordert der Rechte der Kollegien und Gremien der Schule drohen so HPRLL klare Vereinbarungen und Grenzen der Nutzung. Dazu auf der Strecke zu bleiben. Die Ablehnung der Verbind- gehören die Regulierung der Erreichbarkeit von Beschäftig- lichkeit wurde zunächst von der Einigungsstelle bestätigt, ten, aber auch Fragen des Datenschutzes bei der Speiche- dann aber vom HKM gekippt. rung von E-Mails und eines möglichen Zugriffes von „au- ßen“. Derzeit noch nicht abschließend geklärt ist, ob sich für Einstellung von UBUS-Kräften: Erfolgreich verhandelt die Schulen durch die Einrichtung der E-Mailadressen ein neuer Administrationsaufwand ergibt. Zwingend notwendig 2018 wurde ein Programm zur Einstellung von sozialpäda ist die Einrichtung von Funktions-Mail-Adressen für Schul- gogischen Fachkräften zur unterrichtsbegleitenden Unter- personalräte, um einen Informationsfluss zu gewährleisten, stützung aufgelegt (UBUS). Die Verhandlungen des HPRLL der nicht nur „top-down“ erfolgt. betrafen Fragen der Arbeitszeit, der Aufgabenfelder, der Qua- lifikationsvoraussetzungen, der Fortbildung und der Gültig- Beurteilungsrichtlinie: Keine Normalverteilung keit der Dienstordnung. Das Einvernehmen über wesentli- che Themenbereiche und über den UBUS-Erlass wurde durch Der HPRLL konnte erreichen, dass in die Beurteilungsricht- verschiedene Aussagen des HKM oder einzelner Schulämter linie ein Passus aufgenommen wurde, der klarstellt, dass die konterkariert, die die Absprachen mit dem HPRLL in Frage Gauß‘sche Normalverteilung nicht Maßstab der Beurteilung stellten. Falsche Aussagen zu den Aufgaben der UBUS-Kräf- einzelner Personen sein darf. Dies war von Bedeutung, da te in „Schule Aktuell“ und zu der Verteilung der Arbeitszeit aus den Schulämtern wiederholt derartige Äußerungen ka- auf Zeit mit und ohne Kinder sowie ein „Planungsraster“, men und auch so verfahren wurde. Leider wurde die Zusage das einer Erfolgsfeststellung der sozialpädagogischen Ar- des HKM, eine fundierte Evaluation der Beurteilungsrichtli- beit gleich kam, mussten mühsam „gerade gerückt“ werden. nie zwei Jahre nach deren Einführung durchzuführen, nicht Die Auseinandersetzung um Präsenzzeiten und verbindli- eingehalten. Das HKM wollte diese nur unter der Bedingung che Fortbildungen konnte erfolgreich geführt werden. Wei- durchführen, eine „Dienstvereinbarung“ mit dem HPRLL ab- tere Informationen zur Arbeit der UBUS-Kräfte findet man zuschließen, wofür es keine nachvollziehbaren Gründe gab. in dieser HLZ auf Seite 8f.
7 HLZ 4/2020 zum Inhaltsverzeichnis Titelthema Weiterbildungsmaßnahmen: HPRLL setzt Vorlauf durch Weiterbildungsmaßnahmen: Grundsätze der Berufsausbildung der Fortbildung unterliegen der Mitbestimmung des HPRLL. Das HKM hat seit 2017 mehrere Maßnahmenpakete zur Wei- In den vergangenen Jahren wurden unter anderem die fol- terbildung zum Erwerb des Grundschullehramts, der Lehrbe- genden Angebote mit dem HPRLL erörtert: Weiterbildung für fähigung an Grundschulen und zum Erwerb des Förderschul- Deutsch als Fremdsprache und als Zweitsprache, Darstellen- lehramts vorgelegt. Der HPRLL konnte für die Weiterbildung des Spiel, Ethikunterricht an Grundschulen, Sonderpädago- für das Lehramt an Grundschulen in zähen Verhandlungen gische Zusatzausbildung für Sozialpädagogische Fachkräf- erreichen, dass Anrechnungsstunden nicht zu knapp und te, Musik und Physik. Der HPRLL wies regelmäßig auf den Vorlaufphasen ohne Unterrichtseinsatz gewährt werden. Für Mangel an Anrechnungsstunden hin und kritisierte die Er- die Weiterbildungsmaßnahme Förderschulen war ein um- hebung von Teilnahmegebühren. Erfolgreich war der HPRLL fangreicher Vorlauf leider nicht herauszuholen. Nach inten- bei der Festlegung der Auswahlkriterien und teilweise auch siver Erörterung ist es dem HPRLL noch gelungen, zumindest bei höheren Unterrichtsentlastungen für die Teilnehmerin- den Einstellungstermin um zwei Monate vorzuziehen, damit nen und Teilnehmer. die Kolleginnen und Kollegen hospitieren und Eigenstudien betreiben können. Die Kürzung einer halben Anrechnungs- Befristete Arbeitsverträge: Bei der Weiterbeschäftigung und stunde konnten wir jedoch nicht verhindern. Weiterbezahlung von TV-H-Kräften während der Sommer- ferien konnte der HPRLL eine minimale Verbesserung durch- setzen. Zukünftig wird nur noch eine Vertragsdauer von 35 TV-H-Kräfte an Grundschulen: Fit in wenigen Tagen? Wochen statt von 39 Wochen gefordert. Eine grundsätzliche Seitens des HKM wurden „Fortbildungsmaßnahmen“ ge- Lösung des Problems gibt es jedoch für sehr viele Beschäf- plant für Personen, die über keinerlei pädagogische Ausbil- tigte noch nicht. dung verfügen, um sie in wenigen Tagen „fit“ für den Un- EU-Datenschutzgrundverordnung: Hier konnte geklärt wer- terrichtseinsatz zu machen. Dem HPRLL ist es hier gelungen, den, dass für die Schulen kein Abmahnrisiko besteht. Das Regelungen nach den Vorgaben der Verordnung zur Sicher- HKM entschuldigte sich mehrfach für fehlende Personalmit- stellung verlässlicher Schulzeiten (VSS) einzufügen, die klar- tel, um den Fragen des HPRLL und der Thematik insgesamt stellen, dass pädagogisch nicht ausgebildete Beschäftigte gerecht werden zu können. keinen Unterricht erteilen können und dürfen. Im Rahmen Pünktliche Auszahlung von Gehältern: Der HPRLL hat ange- der BFZ-Arbeit konnte die absurde Konstellation verhindert mahnt, insbesondere bei den Lehrkräften im Vorbereitungs- werden, dass pädagogisch nicht qualifizierte Personen Lehr- dienst und bei befristet Beschäftigten für eine pünktliche kräfte beraten. Auszahlung der Gehälter zu sorgen, da diese Beschäftigten- gruppen in der Regel über keinerlei finanzielle Reserven ver- fügen. Außerdem wies der HPRLL dringlich auf die Personal- Aus Hunderten von weiteren Einzelmaßnahmen not in den Schulämtern hin. Auch die folgenden Einzelmaßmaßnahmen wurden mit zahlrei- Inklusive Schulbündnisse: Bereits im Vorfeld kritisierte der chen GEW-Vorlagen kritisch begleitet. Vorlagen der Dienststelle HPRLL, dass die Aufgaben und die Struktur der neuen „in- konnten im Sinn des HPRLL verändert oder – soweit ein förmli- klusiven Schulbündnisse“ vorrangig in Gesprächsrunden mit ches Mitbestimmungsrecht gegeben ist – auch verhindert werden. den Schulämtern und BFZ-Leitungen unter Ausschluss der Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger: Der HPRLL lehn- allgemeinen Schule entwickelt wurden. Bei den Beratungen te Förderkurse für Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger über die Verordnung über die Aufgaben und die Organisa- in schulischer Verantwortung, die in den Herbstferien statt- tion der inklusiven Schulbündnisse (VOiSB) bemängelte der finden sollten, ab und verwies auf die Angebote von ande- HPRLL das Fehlen praxistauglicher Konkretisierungen. Auch ren Trägern wie der Jugendhilfe u.a. die dem BFZ zur Verfügung gestellten „Tools“ zur Verteilung Evaluation von Schulen: Die verbindliche Schulinspektion der Stellen müssen im Beteiligungsverfahren vorgelegt wer- bleibt abgeschafft! Der HPRLL konnte in der „Kooperati- den, da es keine Vorgaben seitens des HKM an die Staatli- onsvereinbarung zur Neuausrichtung und Implementierung chen Schulämter gibt. der Schulevaluation“ die Formulierung festschreiben, dass Vertretungskonzepte: Der HPRLL konnte durchsetzen, dass es sich bei den Aufgaben der Schulberaterinnen und -be- er in einer Projektgruppe vertreten ist, die sich mit schuli- rater um eine „nachfrageorientierte Beratung von Schulen schen Vertretungskonzepten und der geplanten Erhebung (auf Abruf)“ handelt. von „Unterrichtsausfall“ befassen soll. Angesichts des Lehr- Abordnungen von BFZ an allgemeine Schulen: Auf Nachfrage kräftemangels wird dies auch in der nächsten Wahlperiode hat das HKM sehr deutlich erklärt, dass die Beteiligungsrech- ein relevantes Thema sein. te von GPRLL bei den Abordnungen von BFZ an allgemeine Seiteneinsteiger Metall und Elektro: Auf Druck des HPRLL hat Schulen nicht eingeschränkt werden dürfen. Das HKM hat das HKM für Berufliche Schulen erneut ein Seiteneinstiegs- in einem Schreiben an alle Gesamtpersonalräte darauf ver- programm in den Mangelfächern Metall und Elektro aufge- wiesen, dass Dienstvereinbarungen zur Abordnung und Be- legt und um das Fach IT erweitert. Hierbei konnte der HPRLL auftragung von BFZ-Lehrkräften darauf zu überprüfen sind, Rahmenbedingungen durchsetzen, die die Belastungen der ob sie dem HPVG entsprechen. Quereinsteigenden und der betreuenden Personen gegenüber Ersthelferkurse für LiV: Kultusminister Lorz erklärte auf An- früheren Maßnahmen merklich verringern. frage des HPRLL, dass auch für Lehrkräfte im Vorbereitungs- dienst (LiV) die Kosten für die Ersthelferkurse übernommen werden. Die Ableistung einer Ersthelferausbildung soll nicht Eine aktive Personalvertretung im HPRLL gibt es Voraussetzung für das Referendariat werden. nur mit einer starken GEW-Fraktion!
Titelthema zum Inhaltsverzeichnis HLZ 4/2020 8 Für eine einheitliche Interessenvertretung: Die GEW vertritt Beamte und Angestellte Die GEW vertritt die Interessen aller Beschäftigten in hessischen des Gruppenprinzips. Aber die GEW ist vor allem eine Interes- Schulen, die Interessen der Lehrkräfte und der sozialpädagogi- senvertretung. Und deshalb kennt sie die spezifischen, in vielen schen Fachkräfte, der befristet und unbefristet Beschäftigten, Punkten auch unterschiedlichen Bedingungen von Lehrkräften der Beamtinnen und Beamten genauso wie der Angestellten. Sie im Angestelltenverhältnis. Deshalb hat die GEW nicht nur ein kämpft für gute Tarifabschlüsse für die Tarifbeschäftigten und Referat für Beamtenrecht, sondern auch einen hauptamtlichen genauso für die Übertragung der Tarifergebnisse auf die Beamtin- Referenten für Tariffragen. Unsere Juristinnen und unsere eh- nen und Beamten. Die GEW tritt als Gewerkschaft im Deutschen renamtlichen Rechtsberaterinnen und Rechtsberater sind fit im Gewerkschaftsbund für ein einheitliches Dienstrecht ein und be- Beamtenrecht, aber auch in den arbeitsrechtlichen Fragen und kämpft die Spaltung der Kollegien in unterschiedliche Gruppen. in den Fragen der Eingruppierung. Und sie beantworten Fragen Deshalb ist sie auch bei den Personalratswahlen keine Freundin zum Rentenrecht genauso wie zur Beamtenversorgung. Angestellte im Schuldienst des Landes Hessen sen nach den Vorschriften der Pflichtstundenverordnung (§ 1 Absatz 5) eine zusätzliche Pflichtstunde erbringen. Die GEW Zu den tarifbeschäftigten Angestellten des Landes Hessen und ihre Angestelltenvertreterinnen und -vertreter fordern, an den Schulen zählen angestellte Lehrkräfte, sozialpädago- dass diese zusätzliche Unterrichtsstunde für Lehrkräfte ohne gische Fachkräfte, Sozialpädagoginnen und Sozialpädago- Lehramt, die es sonst in keinem Bundesland gibt, wegfal- gen, Lehrerinnen und Lehrer des herkunftssprachlichen Un- len muss. terrichts, Verwaltungskräfte an Selbständigen Schulen sowie Die Angestelltenvertreterinnen im HPRLL werden sich an Schulen in Trägerschaft des Landes Hessen. weiter dafür einsetzen, Für die GEW treten auf allen Ebenen Angestellte auf den • dass die Personalausstattung auf 110 % erweitert wird, Plätzen für die Gruppe der Arbeitnehmerinnen und Arbeit- • dass der Ausbau der Mobilen Vertretungsreserve vor- nehmer an. Sie setzen sich dabei aktiv und kompetent für an geht, die Belange der angestellten Beschäftigten ein. Die GEW ist • dass befristete Arbeitsverträge nur in Ausnahmefällen mit ihren Angestelltenvertreterinnen und Angestelltenvertre- vergeben werden und tern auf allen Stufen der Personalräte aktiv: an den Schulen • dass Qualifizierungsmaßnahmen für Seiten- und Querein- in den örtlichen Personalräten, in den Gesamtpersonalräten steiger ausgebaut und mit mehr Ressourcen versehen wer- der Schulamtsbezirke (GPRLL) und im Hauptpersonalrat der den, um der Entprofessionalisierung entgegenzuwirken und Lehrerinnen und Lehrer (HPRLL). Beschäftigten eine berufliche Perspektive und ein angemes- Wir, die Vertreterinnen und Vertreter der Angestellten senes Einkommen zu sichern. auf den Listen der GEW, stellen uns entschieden gegen die von der Landesregierung betriebene betriebswirtschaftliche Sozialpädagogische Fachkräfte in Schulen Sicht auf Schule. Zu groß sind die Auswirkungen auf die Ar- beitsbedingungen von Angestellten in der Schule. Steigen- Tarifbeschäftigte sozialpädagogische Mitarbeiterinnen und de Anforderungen, zunehmende Verwaltungs- und Organi- Mitarbeiter gibt es in hessischen Schulen in Förderschulen sationsaufgaben, zu knappe Personalbemessung und geringe mit dem Förderschwerpunkt geistige oder körperlich-moto- Wertschätzung sind, um nur einige zu nennen, Belastungs- rische Entwicklung und in inklusiven Klassen, aber auch an merkmale, die alle Berufsgruppen des öffentlichen Dienstes allgemeinbildenden Schulen in der Unterrichtsunterstützen- gleichermaßen treffen. den Sozialpädagogischen Förderung (USF) und seit 2018 in Die GEW und die GEW-Personalräte setzen sich dafür ein, der Unterrichtsbegleitenden Unterstützung durch Sozialpäd- dass befristete Beschäftigungsverhältnisse im Schuldienst agogische Fachkräfte (UBUS). Alle SozPäds, wie wir uns hi- eingedämmt werden, dass befristet Beschäftigte fest einge- erarchiefrei selbst nennen, sind Beschäftigte des Landes und stellt werden und Angebote zur Weiterqualifizierung und da- arbeiten im Team mit Lehrkräften. Für sie gilt das Schul- mit auch für eine faire Bezahlung erhalten. Auf Druck der gesetz genauso wie die Dienstordnung, so dass sie gleich- GEW-Fraktion im HPRLL wurden die Bedingungen für eine berechtigte Mitglieder aller Konferenzen und Schulgremi- Bezahlung während der Sommerferien nachgebessert. Die en sind – ein hart erkämpfter Punkt mit dem HKM. Neben Sommerferien müssen einbezogen werden, wenn die Ge- dem Tarifvertrag Hessen (TVH) haben aber auch spezifische samtdauer des Arbeitsvertrages einschließlich der Sommer- Erlasse und Richtlinien des HKM eine große Bedeutung für ferien mindestens 35 statt 39 Kalenderwochen beträgt oder die Gestaltung ihrer Arbeitsplätze. Die GEW-Mitglieder im eine Lehrkraft bis zum 31. 1. des Jahres als Lehrkraft im Vor- HPRLL haben für diesen Rahmen gekämpft und ausdau- bereitungsdienst eingestellt war und vom 1. 2. des Jahres bis ernd verhandelt. zum Unterrichtsende des zugehörigen Schuljahres ununter- So konnten sie erreichen, dass die unmittelbare Arbeit brochen befristet beschäftigt war. mit Schülerinnen und Schülern auf zwei Drittel der tarif- Auch unbefristet beschäftigte Lehrkräfte im Angestell- lichen Wochenarbeitszeit begrenzt ist. Ein Drittel steht für tenverhältnis werden ungerecht behandelt. Lehrkräfte ohne sonstige Tätigkeiten und für die Vor- und Nachbereitung Lehramtsqualifikation werden trotz gleicher Aufgaben und zur Verfügung, wobei letztere nicht der Präsenzpflicht un- Dienstpflichten mit niedrigen Gehältern abgespeist und müs- terliegen.
9 HLZ 4/2020 zum Inhaltsverzeichnis Titelthema Weitere Informationen zu den Verhandlungen mit dem HKM findet man in dieser HLZ auf Seite 6. Eine ausführli- Wir kandidieren für den Hauptpersonalrat che Broschüre der GEW zu den Arbeitsbedingungen, Rechten und Pflichten der UBUS-Kräfte kann bei den GEW-Kreisver- der Lehrerinnen und Lehrer bänden und der GEW Hessen angefordert werden. SozPäds sind im Schuldienst nicht mehr wegzudenken. In vielen Schulen ist jedoch ihre Profession noch nicht wirklich angekommen. Es herrscht großer Wildwuchs bei der Umset- zung der Erlass- und Gesetzeslage und es gibt Missverständ- nisse darüber, was SozPäds alles leisten sollen und leisten können. Sozialpädagogische Prozesse brauchen – wie päda- gogische Arbeit generell – Zeit und Ressourcen für die Aus- stattung und Ausgestaltung multiprofessioneller Teams. Ein Schwerpunkt der Arbeit der GEW im nächsten HPRLL wird auch die Bekämpfung der Zwangsteilzeit sein. Halbe Stellen müssen dringend aufgestockt werden. Die Arbeitsbedingun- gen an den Schulen sind so zu gestalten, dass die verschiede- nen Professionen auf Augenhöhe zusammenarbeiten können. Die GEW-Mitglieder im HPRLL und in den Gesamtperso- nalräten, die als Vertreterinnen und Vertreter der Angestellten kandidieren, brauchen eure Stimmen und eure Unterstützung bei der Werbung für die GEW bei den Personalratswahlen. (von links nach rechts): Stefan Edelmann, Bettina Happ-Rohé, Melanie Hartert, Markus Heberling, Nina Heidt-Sommer, Anna Personalräte und Tarifarbeit Held, Susanne Hoeth, Andrea Michel, Ralf Becker, Christina Nickel, Ulrike Noll, Patricia Kraus, Peter Zeichner, Annette Karsten, Inge Es ist der gesetzliche Auftrag von Personalräten, die Einhal- Konradi, Frank Engelhardt tung von Gesetzen und Tarifverträgen, die zugunsten der Beschäftigten geschlossen worden sind, zu überwachen. Sie haben das Recht und die Pflicht, die Beschäftigten über ak- Die Kandidatinnen und Kandidaten der GEW tuelle tarifliche Entwicklungen zu informieren. für den Hauptpersonalrat der Lehrerinnen und Lehrer Viele der von der GEW gestellten Vertreterinnen und Ver- treter der Angestellten im HPRLL und in den Gesamtperso- Beamtenliste: Frauen Schulform und Ort nalräten sind auch Mitglieder der Tarifkommission der GEW 1 Susanne Hoeth Grundschule in Frankfurt auf der Landesebene. Dort diskutieren sie über die Höhe der 2 Anna Held Förderschullehrerin Entgeltforderungen oder über Verbesserungen in der Ein- 3 Christina Nickel Studienseminar in Wiesbaden gruppierung. In den letzten Verhandlungsrunden konnte die GEW durchsetzen, dass die Entgeltstufe 6 auch für die Ent- 4 Andrea Michel Förderschullehrerin in Kassel geltgruppen 9 bis 15 eingeführt wurde. Ebenso wurde die 5 Melanie Hartert Gymnasium in Frankfurt „stufengleiche Höhergruppierung“ vereinbart. Diese günsti- 6 Nina Heidt-Sommer Grundschule in Gießen ge Regelung für die Beschäftigten ist im bundesweiten Tarif- 7 Ulrike Noll Grundschulrektorin in Darmstadt vertrag nicht enthalten, sondern eine Besonderheit in Hessen. 8 Inge Konradi Gesamtschule in Hattersheim Die Entgeltordnung regelt die Zuordnung einer von einem 9 Patricia Kraus Haupt- und Realschule in Hünfeld Arbeitnehmer auszuübenden Tätigkeit zur Entgeltgruppe des 10 Bettina Happ-Rohé Gymnasiallehrerin, entsprechenden Tarifvertrages. Die Eingruppierung der ange- Berufsschule in Frankfurt stellten Lehrkräfte erfolgt in Hessen immer noch nach einem 11 Dorit Schößer Grundschule in Fulda einseitig vom Arbeitgeber verordneten Eingruppierungser- 12 Judith Werner IGS in Frankfurt lass. In allen anderen Bundesländern gilt längst ein Eingrup- pierungstarifvertrag, die Lehrkräfte-Entgelt-Ordnung (L-Ent- Beamtenliste: Männer geltO). Die GEW hat die Landesregierung im Dezember 2019 1 Peter Zeichner Gesamtschule in Neu-Anspach zur Aufnahme von Verhandlungen aufgefordert und einen 2 Ralf Becker Berufliche Schulen in Rüsselsheim umfangreichen Forderungskatalog vorgelegt. Die Aufnahme 3 Stefan Edelmann Gymnasium in Seligenstadt der Verhandlungen ist tarifvertraglich für 2020 vereinbart. Die Anpassung der alten Erlasslage an ein modernes Ta- 4 Markus Heberling Berufliche Schulen in Gelnhausen rifrecht ist angesichts der vielen angestellten Beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an hessischen Schulen mehr als überfällig, da diese immer 1 Annette Karsten Sozialpädagogische Fachkraft, wieder zu Diskussionen und Auseinandersetzungen mit den Förderschule in Hofgeismar Dienststellen führt: „Der Eingruppierungserlass ist ein ge- 2 Denise Kuhnt Sozialpädagogische Fachkraft, lutschter Drops – er ist obsolet und darf abdanken.“ Förderschule in Marburg Annette Karsten und Frank Engelhardt 3 Claudia Kuse Lehrerin, Grundschule Raunheim 1 Frank Engelhardt Sozialpädagogische Fachkraft, Annette Karsten und Frank Engelhardt kandidieren für die Gruppe Förderschule in Kassel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf den Plätzen 1 der Frauen- und der Männerliste der GEW für den HPRLL (siehe Tabelle). 2 Holger Rompel Sozialpädagoge, IGS in Frankfurt
TITELTHEMA zum Inhaltsverzeichnis HLZ 4/2020 10 Hauptpersonalrat der Lehrerinnen und Lehrer: Die Kandidatinnen und Kandidaten der GEW Susanne Hoeth: „Zeit für Reflexion und Kooperation für alle - die Aufwertung der Profession ein. Grundschullehrkräfte tragen A13 auch für uns Grundschullehrkräfte!“ die Verantwortung für die individuelle Förderung aller Kinder Susanne Hoeth ist Diplompädagogin und Grundschullehrerin an der und den Kompetenztransfer in multiprofessionellen Teams. Frauenhofschule in Frankfurt. Im Hauptpersonalrat der Lehrerinnen Die Arbeitsbedingungen müssen dem gerecht werden und das und Lehrer (HPRLL) ist sie zuständig für Grundschulen, Inklusion und Lernen, die Gesundheit und die Arbeitszufriedenheit der Lehr- schwerbehinderte Lehrkräfte. Sie ist Mitglied im Landesschulbeirat. kräfte begünstigen. Dafür müssen Personalräte, GEW und die Als Vorsitzende der Fachgruppe Grundschulen setzt sie sich für Kolleginnen und Kollegen vor Ort eintreten. Peter Zeichner: „Alle Lehrkräfte und sozialpädagogischen Angela Scheffels seit Februar 2020 Vorsitzender des HPRLL. Neben Fachkräfte haben ein Recht auf gesunde Arbeitsplätze.“ den Arbeitsbedingungen von Lehrkräften und tarif-, besoldungs- Peter Zeichner arbeitet an der Adolf-Reichwein-Schule in Neu- und beamtenrechtlichen Fragestellungen liegen seine besonderen Anspach, einer Integrierten Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe. Schwerpunkte in der Hauptpersonalratsarbeit im Bereich des Mit seinen langjährigen Personalratserfahrungen auf Schulebene Arbeits- und Gesundheitsschutzes und des Datenschutzes. Darüber und im HPRLL führt er regelmäßig Personalratsschulungen durch hinaus vertritt er im HPRLL auch die spezifischen Anliegen der und ist nach dem Ausscheiden der langjährigen Vorsitzenden Gesamtschulen. Anna Held: „Förderschullehrerinnen und Förderschullehrer und der Landesfachgruppe Sonderpädagogik. Die Inklusive brauchen stabile, gleichberechtigte Arbeitsbedingungen.“ Schulentwicklung ist auch 10 Jahre nach Unterzeichnung der Anna Held ist Förderschullehrerin mit langjähriger Erfahrung UN-BRK ein dringlicher Auftrag und kann nur mit auskömmlichen als Leiterin der Kleinklasse Erziehungshilfe. Sie arbeitet im BFZ Ressourcen und beständigen Teams gelingen. Förderschullehrkräfte der Albert-Schweitzer-Schule in Limburg, ist Mediatorin und sind keine ambulante Einsatzmasse. Sie brauchen stabile, Coach. Sie ist Vorsitzende des GEW-Kreisverbands Limburg und gleichberechtigte Arbeitsbedingungen und personalrechtliche engagiert sich im Vorstand des GEW-Bezirksverbands Mittelhessen Vertretungen – wie alle anderen Lehrkräfte in Hessen auch. Ralf Becker: „Als Berufsschullehrer trete ich für die hat er sich in Fragen von Personalplanung, Personalzuweisung, Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung ein.“ Ranglisteneinstellungen und Versetzungen sowie in die Ralf Becker ist Berufsschullehrer an der Werner-Heisenberg- entsprechenden elektronischen Verfahren eingearbeitet. Weiterhin Schule in Rüsselsheim und Mitglied im Vorsitzendenteam der beschäftigt er sich mit den Übergängen von der Schule in den Beruf, Fachgruppe Berufsbildende Schulen der GEW Hessen. Er ist der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Berufsschullehrkräfte, mit mit den Fragen der beruflichen Bildung bestens vertraut und den Angelegenheiten der arbeitstechnischen Fachlehrerinnen setzt sich für die Belange dieser Schulformen ein. Im HPRLL und Fachlehrer und mit den Schulen für Erwachsene. Christina Nickel: „Ich engagiere mich für eine kontinuierliche an der Lehrkräfteakademie und Personalratsvorsitzende an ihrem Lernbegleitung im Referendariat mit bewertungsfreien Phasen.“ Studienseminar. Jedes Lehramtsstudium muss eine qualifizierte Christina Nickel ist Haupt- und Realschullehrerin und Ausbilderin Fachausbildung und eine fundierte allgemeinpädagogische am Studienseminar GHRF in Wiesbaden unter anderem für Ausbildung beinhalten. Im Vorbereitungsdienst liegt ihr die das Fach Musik. Sie leitet seit 2017 in der GEW das Referat Abschaffung der modularisierten Struktur am Herzen, so dass der Aus- und Fortbildung. Sie ist Mitglied im HPRLL mit dem Bewertungsmarathon durch eine kontinuierliche Lernbegleitung Arbeitsschwerpunkt Aus- und Fortbildung, Mitglied in der AG Recht mit bewertungsfreien Phasen ersetzt wird. Stefan Edelmann: „Die Korrekturbelastungen im Abitur müssen Inhaltlich beschäftigt er sich mit allen Fragen der allgemeinbildenden ernst genommen und endlich abgebaut werden.“ Schulen mit einem Schwerpunkt im Bereich der Gymnasialen Stefan Edelmann ist Gymnasiallehrer an der Einhardschule Oberstufe. Außerdem ist er im HPRLL zuständig für die Zuweisung (Gymnasium) in Seligenstadt. Er ist Mitglied des Vorsitzendenteams der LiV. Sein politisches Ziel ist es, die chronische Überlastung der Landesfachgruppe Gymnasien und des Referats Schule und von Lehrkräften durch zunehmende Arbeitszeitverlängerung und Bildung. Dem HPRLL gehört er seit zwölf Jahren an, unter anderem Arbeitsverdichtung zurückzudrängen, wie sie in den zahlreichen als Fraktionsvorsitzender und stellvertretender Vorsitzender. Überlastungsanzeigen dokumentiert werden. Andrea Michel: „Inklusion braucht multiprofessionelle Teams in der Landesfachgruppe Sonderpädagogik und ist seit über 20 und vor allem endlich ein zukunftsfähiges Konzept.“ Jahren im Kreisverband Kassel-Stadt aktiv. Personalratserfahrung Andrea Michel ist Förderschullehrerin an einer Förderschule sammelte sie als Personalratsvorsitzende ihrer Schule und als und arbeitet in der Inklusion an der Offenen Schule in Kassel- Mitglied im Gesamtpersonalrat. Sie setzt sich für die Verbesserung Waldau (Integrierte Gesamtschule). Sie ist Mitglied in den Vor- der Arbeitsbedingungen aller im sonderpädagogischen Be- sitzendenteams des GEW-Bezirksverbands Nordhessen und der reich Beschäftigten und für die Weiterentwicklung der sonder- Kreis- und Bezirksfachgruppe Sonderpädagogik. Sie engagiert sich pädagogischen Förderung in allen Schulformen ein. Auf den nächsten Plätzen der Liste der Beamtinnen und Beamten kandidieren Markus Heberling (Berufliche Schulen Gelnhausen), Dorit Schößer (Bonifatiusschule Fulda, Grundschule) und Judith Werner (Ernst-Reuter Schule Frankfurt, IGS).
11 HLZ 4/2020 zum Inhaltsverzeichnis TITELTHEMA Melanie Hartert: „Die Arbeitsbelastungen müssen reduziert sie das Referat Mitbestimmung und gewerkschaftliche Bildung. werden: Bildung braucht bessere Bedingungen!“ Außerdem arbeitet sie in der Landesfachgruppe für Gymnasien Melanie Hartert ist Gymnasiallehrerin und arbeitet an der mit. Aktuell engagiert sie sich als Multiplikatorin und in der Helene-Lange-Schule, einem Gymnasium in Frankfurt-Höchst. Betreuung der Schulgruppe Gymnasien aktiv in der laufenden Einen wichtigen Aspekt ihrer Gewerkschaftsarbeit sieht sie wissenschaftlichen Studie der GEW zur Erfassung der Arbeitszeit und in der Beratungstätigkeit und der Schulung von Personalräten Arbeitsbelastung von Lehrkräften in Frankfurt. Die Verbesserung der und Lehrkräften. Im Bezirksvorstand der GEW Frankfurt leitet Arbeitsbedingungen an Schulen ist ihr ein persönliches Anliegen. Nina Heidt-Sommer: „Ganztagsschule kann nur mit guten dürfen nicht ausgedehnt werden und die Vereinbarkeit von Arbeitsbedingungen für alle gelingen, die im Ganztag arbeiten!“ Familie und Beruf muss beachtet werden! Weil Grundschulen Nina Heidt-Sommer ist Grundschullehrerin und Personalrätin an viele neue Aufgaben bekommen haben, benötigen Lehrkräfte der Grundschule Gießen-West, einer gebundenen Ganztagsschule. mehr Räume und Ressourcen für die gestiegenen Anforderungen Planung und Organisation im Ganztag stellen vor dem bei der Umsetzung der Inklusion. Eine deutliche Senkung Hintergrund der Wahrung der Interessen der Beschäftigten eine der Pflichtstundenzahl muss erfolgen! Außerdem müssen große Herausforderung dar. Anwesenheitszeiten der Lehrkräfte Grundschullehrkräfte endlich mit A13 besoldet werden! Ulrike Noll: „Auf den Anfang kommt es an: Es ist Zeit für mehr und Budget (PPB). Die hessischen Grundschulen haben unter Gerechtigkeit und bessere Arbeitsbedingungen!“ den Schulformen nicht nur die höchste Unterrichtsverpflichtung, Ulrike Noll ist Schulleiterin an der Friedrich-Ebert-Schule sondern auch im Vergleich mit anderen Bundesländern die längste in Darmstadt und seit vielen Jahren in der GEW aktiv. Sie ist Arbeitszeit und meistens auch eine schlechtere Bezahlung: „Es wird Landesschatzmeisterin der GEW Hessen und Mitglied im HPRLL. Dort Zeit für mehr Gerechtigkeit und bessere Arbeitsbedingungen!“ befasst sie sich unter anderem mit der Digitalisierung, der Lehrer- Besondere Anliegen sind ihr die Demokratisierung von Schule und Schüler-Datenbank (LUSD) und dem Planungssystem Personal und ein kollegiales Leitungsverständnis. Inge Konradi: „Schule muss Teil einer solidarischen Gesellschaft finanzierung durch den Staat von Stiftungen, Sponsoring und sein und ist der Zukunft der Menschheit verpflichtet.“ Schulbuchverlagen im Rahmen der Digitalisierung erobert. Inge Konradi hat die Lehrämter für Haupt- und Realschulen Betriebswirtschaftliche Steuerungselemente wie Zentralprüfungen, und für Gymnasien und arbeitet an der Heinrich-Böll-Schule Lernstandserhebungen oder Kompetenztaxonomien führen zu in Hattersheim, einer Gesamtschule mit Oberstufe. Sie ist einer zunehmenden Entmündigung der Lehrkräfte: „Ich will die gewerkschaftliche Vertrauensfrau und Mitglied im Kreisvorstand Vision einer Schule aufrecht erhalten, die Teil einer solidarischen der GEW Main-Taunus. Schulen werden aufgrund der Unter- Gesellschaft und der Zukunft der Menschheit verpflichtet ist.“ Patricia Kraus: „Die Weiterentwicklung von Schule kann nur fe I nimmt sie immer mehr als pädagogische Herausforderung mit der Einbeziehung der Lehrkräfte funktionieren.“ wahr. Kleinere Klassen werden dringend benötigt, um allen Patricia Kraus ist Lehrerin an der Jahnschule in Hünfeld, einer Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden. Unter den Haupt- und Realschule. Personalratserfahrung sammelte sie im gegenwärtigen Bedingungen leiden die Qualität der Arbeit und Gesamtpersonalrat Fulda mit dem Schwerpunkt Arbeitsschutz. Sie der Bildungserfolg. Im HPRLL will sie sich für Arbeitsbedingungen ist GEW-Kreisvorsitzende von Hünfeld und aktiv in den Gremien einsetzen, die die Chancengleichheit der Schülerinnen und Schüler des Bezirksverbands Nordhessen. Die Arbeit in der Sekundarstu- verbessern und die Gesundheit der Lehrkräfte erhalten. Bettina Happ-Rohé: „Wer von Wertschätzung spricht, muss die „Selbstständige Schule“. Kolleginnen und Kollegen erleben Arbeitsbedingungen spürbar und nachhaltig verbessern!“ den Arbeitsalltag an den Schulen zunehmend belastender; der Bettina Happ-Rohé ist Gymnasiallehrerin für Biologie und Deutsch Zeitdruck steigt und die pädagogischen Herausforderungen im an der Klingerschule, einer Beruflichen Schule in Frankfurt, und Unterricht nehmen zu. Wer von Wertschätzung spricht, muss seit 2013 Geschäftsführerin des GEW-Bezirksverbandes Frankfurt. die Arbeitsbedingungen spürbar verbessern! Dazu gehören eine Im Rahmen ihrer bisherigen HPRLL-Tätigkeit ist sie zuständig Verringerung der Klassengrößen und eine Zuweisung, die an für die LiV-Zuweisung, die Berufsorientierung und das Thema die zusätzlichen Aufgaben angepasst ist. Annette Karsten: „Der Eingruppierungserlass ist ein gelutschter der GEW, in der Landesfachgruppe Sozialpädagogische Fachkräfte Drops. Er ist obsolet und darf abdanken.“ und im Referat Sozialpädagogische Berufe. Sie will sich im Annette Karsten ist Sozialpädagogische Fachkraft an der HPRLL weiterhin für die Belange der Tarifbeschäftigten in Hessen Käthe-Kollwitz-Schule Hofgeismar, einer Förderschule mit dem stark machen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit wird die Gestaltung Schwerpunkt Geistige Entwicklung. Sie arbeitet in der GEW überall einer dem TV-H angemessenen hessischen Lehrerentgeltordnung dort, wo es um Angestelltenthemen geht: als Vorsitzende des sein: „Der Eingruppierungserlass ist ein gelutschter Drops und Landesangestelltenausschusses, als Mitglied der Tarifkommission darf abdanken.“ Frank Engelhardt: „Für bessere Bildung brauchen wir mehr Arbeitnehmern. Auch im HPRLL will er sich für die spezifischen sozialpädagogische Fachkräfte in allen Schulformen.“ Interessen der Tarifbeschäftigten einsetzen. Die im HPRLL Frank Engelhardt ist Ergotherapeut und arbeitet als sozialpäda- erstrittenen Bedingungen für Sozialpädagogische Fachkräfte gogische Fachkraft an der Alexander-Schmorell-Schule in Kassel, im Schuldienst müssen korrekt umgesetzt werden, der einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt körperlich- Zuweisungsschlüssel für sozialpädagogische Fachkräfte muss motorische Entwicklung. In der GEW engagiert er sich in vielen gesenkt werden und Arbeitsverträge mit halbem Stellenumfang Funktionen für die Interessen von Arbeitnehmerinnen und sollten eine Ausnahme darstellen! Annette Karsten und Frank Engelhardt kandidieren als tarifbeschäftigte Angestellte für die Gruppe der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für den Hauptpersonalrat der Lehrerinnen und Lehrer. Weitere Informationen findet man in dieser HLZ auf Seite 8.
Sie können auch lesen