8/2014 Die Ökonomie urbaner Wälder
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I n h a lt Editorial Forum Aus den Regionen 4 Zwischen Theorie und Praxis 40 Helvetia schenkt Glarus Süd 10 000 Weisstannen AKTUELL 42 Kompetenter Berufsnach wuchs 5 Neues von der «Branchen lösung Forst» Weitere Rubriken 6 325 Jahre Husqvarna 44 Die Seite des WVS 10 Der Baumbiege-Simulator 45 Auslese 15 Die Ökonomie urbaner Wälder Urbane Wälder und Gärtchen Fast noch mehr als «Urban Forestry» (vgl. Seite 15) macht im Moment «Urban Gar- Holzmarkt Redaktion, dening» Furore: Manche Stadtmenschen Abonnemente 25 Die Sägeindustrie baut weiter haben das Gärtnern neu entdeckt. Sie pflanzen in Töpfen und Balkonkistchen ab 032 625 88 00 Kartoffeln oder ziehen Salat und Rüebli in Fax 032 625 88 99 speziellen Gestellen, die sich sogar an Redaktion: tschannen@wvs.ch senkrechten Wänden anbringen lassen. Wald und Holz Abonnemente: kaiser@wvs.ch Gemeinsam mit Freunden und Nachbarn 27 «Wir müssen das Heft selber wird das Gemüse gepflegt und schliess- lich mit grossem Tamtam geerntet, zube- in die Hand nehmen!» Inserate reitet und aufgegessen. Ein Porträt von Theo Kern. Der Sinn des Ganzen ist wohl weniger in 31 Auch Holz im Kombiverkehr 032 344 83 44 der Selbstversorgung zu suchen, denn mengenmässig reicht es ja nicht weit, Ein neuer Anlauf für mehr Holz- Fax 032 344 83 53 transporte auf der Schiene. anzeigen@gassmann.ch und ob in der dicken Stadtluft und fast ohne Erde wirklich Gesundes gedeiht, Inserateschluss nächste bleibe dahingestellt. Vielmehr geht es Ausgabe: den Leuten um die Freude an einem klei- 20. August 2014 nen Stück Natur mitten in der Beton- wüste, aber auch um die Geselligkeit beim Gärtnern und Speisen. Gerade für die Stadtkinder ist es meiner Meinung nach aber auch eine Chance, das Werden und Vergehen in der Natur kennenzulernen. Und lehrreich ist es alle- mal, nicht nur für die Kinder! Wie schrieb doch letzthin eine begeisterte Balkon- 35 Der Eichenprozessionsspinner gärtnerin in einer einschlägigen Zeit- Der Schädling aus dem Süden ist schrift: «Ich habs fast nicht fassen kön- nicht nur für Frassschäden am nen, dass da etwas aus der Erde kommt, Laubwerk von Eichen verantwort- einfach so, und ganz von selber zu wach- lich, sondern stellt auch für den sen beginnt!» Menschen eine gesundheitliche Gefahr dar. Vielleicht fördert Urban Gardening ja bei den naturentfremdeten Stadtmenschen 38 Bestattungen im Friedwald Titelbild Stadtwald in Genf, entlang der sogar das Verständnis für die Land- und Forstwirtschaft? Denn «einfach so» wird Seit bald zehn Jahren bietet die Rhône. die Natur wohl auch in der Stadt nicht Burgergemeinde Biel zusammen (Foto: A. Donard) genau das wachsen lassen, was sich die mit der FriedWald GmbH Baum- bestattungen im Wald an. Menschen wünschen ... Mit freundlichen Grüssen Walter Tschannen W A L D U N D H O L Z 8/14 3
Forum Forstlicher Gedankenaustausch Zwischen Theorie und Praxis Auf Einladung des Verbandes Schweizer Forstpersonal (VSF) trafen sich Anfang 2014 die Vorstandsmitglieder mit Prof. Dr. Bernhard Pauli, Forstökonom und Dozent für forstliche Betriebslehre an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften in Zollikofen (HAFL), zu einem forstlichen Gedankenaustausch. Der Gesprächsinhalt wird hier auszugsweise wiedergegeben. In der «Berner Zeitung» war am geht oft vergessen, dass dort die tieferen gen mehr praxiserprobte Kandidatinnen 1.10. 2013 der Fachbeitrag «Viel Lärm, Holzerntekosten zu einem ruinösen Preis und Kandidaten begrüssen zu können, aber zu wenig Ertrag» von Peter Steiger kampf unter den Anbietern und in der welche mit einer abgeschlossenen Forst- erschienen. Darin nahm Bernhard Pauli, Folge zu einer desolaten Ertragslage wartausbildung bereits einen gut ausge- als Fachexperte und Forstökonom, Stel der deutschen Forstunternehmerbranche statteten Startrucksack mit sich bringen. lung zur allgemeinen Lage der Schweizer führen. Diese unschöne, wenig nachah Dazu braucht es aber kooperative Wald- Forstwirtschaft; unter anderem würden menswerte Entwicklung ist mittlerweile eigentümer und bereitwillige Betriebslei- Strukturschwächen, die problematische auch der hiesigen Fachwelt bekannt. ter, die Vorstudienpraktikaplätze für Stu- strategische Ausrichtung der Forstbe Der VSF strebt eher langfristige, men dierende zur Verfügung stellen.» Wie triebe sowie Managementfehler jährlich schenverträglichere Lösungen an. In vie weit Bernhard Pauli mit seinen pointier zu Millionenverlusten bei den Waldbesit len Schweizer Forstbetrieben wird mit ten Äusserungen über die Schweizer zern führen. Die hiesigen Forstbetriebe naturnaher Waldbewirtschaftung auf Forstwirtschaft (s.o.) nicht das Gegenteil wären zu klein und würden daher un hohem Qualitätsniveau nachhaltig er bewirkt und die dem Waldberuf zuge rentabel arbeiten. Vergleiche mit Süd folgreich gearbeitet. Kleinstrukturiertes wandten, jungen Leute mit Negativ deutschland und Österreich zeigten, dass Eigentum, markt- und volkswirtschaftli schlagzeilen eher abspenstig macht, sei Waldbewirtschaftung gewinnbringend che Einschränkungen sowie gesetzliche dahingestellt. sein könnte. Vorgaben beeinflussen das Denken der Item, Nachwuchsförderung ist ein zen Der Artikel löste kontroverse Reaktio Waldeigentümer und prägen das Han trales Branchenanliegen. Es gilt, das An nen aus und führte in der Fachwelt ein deln der Branchenakteure stark. Es ist gebot an Lehrstellen in gut aufgestellten mal mehr zu Verärgerungen. Als Bran eine der Kernaufgaben des VSF, die forst und effizient arbeitenden Forstbetrieben chenverband ist es dem VSF ein Anliegen, betrieblichen Rahmenbedingungen der und -unternehmungen auszubauen und diese Ansichten zu diskutieren und die art mitzugestalten, dass nicht nur endlos den hohen Qualitätsstandard der Grund geschilderten Sachverhalte zu klären. um- und ausgelagert, wegrationalisiert bildung aufrechtzuerhalten. Hierfür sind Bernhard Pauli beteuerte auf Anfrage, und mechanisiert wird, sondern dass die zuständigen Betriebsleiter und Forst den Artikel nicht geschrieben zu haben dem Personal vertretbare Arbeits- und unternehmer zu motivieren und die ver und dass dieser seine Meinung nur teil Lohnbedingungen sowie zukunftswei antwortlichen Waldeigentümer zu sensi weise wiedergebe. Dennoch erachte er sende Perspektiven bleiben, insbeson bilisieren. Es gilt ausserdem, junge und es als seine Aufgabe, branchenspezifi dere auch in strukturschwachen Randre fähige Lernende aktiv zu fördern und sche Entwicklungen in der Schweiz zu gionen. ihnen das Tor zu weiterführenden Zusatz verfolgen, bestehende Defizite zu orten ausbildungen an den Fachhochschulen und auf mögliche Problemlösungen hin Kommunizieren und Nachwuchs zu öffnen. Denkbar und einfach wäre es, zuweisen. Zur Rentabilität der Forstbe fördern mit diesem Anliegen über die bestehen triebe meint er: «Die Forstbetriebe sind Nebst den vielen kontroversen Ansichten den Informationskanäle an die VSF-Mit nicht Sozialstationen der Gemeinden. und im Grundsatz verschiedener Stand glieder zu gelangen. Auch die Forstbranche hat sich dem punkte lässt sich aus dem forstlichen Ge Zum Schluss sei erwähnt, dass alle am Druck der freien Marktwirtschaft zu stel- dankenaustausch erfreulicherweise auch forstlichen Gedankenaustausch beteilig len. Es gilt das Prinzip der effizienten Res- Positives herausschälen. So ist bei Bern ten Forstfachleute mit ihren verschiede sourcenallokation, wobei die optimale hard Pauli die Einsicht gewachsen, dass nen Rollen und Funktionen an zukunfts Produktionsfaktorenmischung zwischen die holzproduzierende Forstbranche, die fähigen Lösungen zur Verbesserung der Mensch und Maschine zu finden ist. Dies stark dem Fokus der Bevölkerung ausge Ertragslage der Forstbetriebe und ihrer bei gegebenem Erlös, welcher europa- setzt ist, mit guter Aussenkommunika Auftraggeber arbeiten. Mag sein, dass weit durch den Holzpreis ja fixiert ist.» tion und professionellem Medienumgang der Weg zum Ziel unterschiedlich beur Die schwierige Situation der Forstwirt mehr öffentliches Wohlwollen und Ak teilt wird. Dabei sollten sich aber Theorie schaft in der Schweiz ist ebenso bekannt zeptanz gewinnen kann. und Praxis gegenseitig nicht ausschlies wie die hierzulande deutlich tieferen Im Weiteren wird in der Nachwuchsre sen, sondern soweit möglich ergänzen. Rundholzpreise. Auf der Basis von inter krutierung ein ernst zu nehmendes und Immerhin, der Entschluss, sich in Zukunft nationalen Vergleichen postuliert Bern gemeinsam anzugehendes Problem er periodisch zu einem Gedankenaustausch hard Pauli Erntekostenreduktion als be kannt. Dies gilt entlang der gesamten treffen zu wollen, wird von allen beim denkenloses Allerheilmittel. Dies mag Waldberufslaufbahn, von den Forstwart Gespräch Anwesenden als hoffnungsvol fallweise helfen, greift aber oft zu wenig lernenden bis hin zu den Ingenieuren. len Start in eine gute Richtung gewertet. weit und wird nicht allen Ansprüchen ge Dazu meint Bernhard Pauli: «Wünschens- ASF/VSF/AFS Geschäftsstelle Luzern, recht. Beim Vergleich mit Deutschland wert wäre es, in unseren Studienlehrgän- P. Hofer (www.foresters.ch) 4 W A L D U N D H O L Z 8/14
aktuell Schlagzeilen Branchenlösung Forst rezertifiziert ■ Indonesien überholt Brasilien Mit Vereinsmodell statt Vereinbarungen Indonesien hat – was den jährlichen Ver Seit in dieser Zeitschrift zum letzten Mal über die Branchenlösung Forst be- lust an Tropenwald betrifft – Brasilien überholt. Von 2000 bis 2012 sollen richtet wurde, ist mehr als ein Jahr vergangen. Nach intensiven Vorarbeiten 6 Mio. ha Primärwald verschwunden haben im März dieses Jahres die Verantwortlichen jenes Dokument unter- sein. Früher hielt Brasilien den zweifelhaf zeichnet, welches die Trägerschaft berechtigt, den forstlichen Arbeitgebern ten Rekord; in den vergangenen Jahren eine neue, rezertifizierte Branchenlösung zum Beitritt anzubieten. ist die Entwaldungsrate dort aber um ca. 70% zurückgegangen. Die Trägerschaft setzt sich zusammen Das hier umrissene Konzept für die aus drei Verbänden: Forstunternehmer «neue» Branchenlösung ist unumgäng ■ Naturgefahren auf einen Blick Schweiz (FUS), Waldwirtschaft Schweiz lich für die finanzielle Absicherung der Erstmals erlaubt eine übersichtliche Kar (WVS) und – neu dabei – dem Verband auferlegten Verpflichtungen. Das bishe tendarstellung auf dem neuen Portal Schweizer Forstpersonal (VSF). Die Ver rige Modell mit dem einmalig zu entrich www.naturgefahren.ch, die aktuelle Na treter dieser Verbände bilden zusammen tenden «Ticket»-Preis ist nicht mehr turgefahrenlage in der ganzen Schweiz mit dem Branchenbetreuer der Suva und praktikabel. auf einen Blick zu erfassen. Die Naturge einem externen Berater das Forum Forst. Der Vorteil der Vereinsmodells: An der fahrenfachstellen des Bundes haben das Hauptaufgabe dieses Gremiums ist die ordentlichen jährlichen Generalversamm Portal gemeinsam im Auftrag des Bun «Steuerung und Weiterentwicklung der lung kann eine revidierte Vereinsrech desrates entwickelt und damit ein weite Branchenlösung Sicherheit und Gesund nung eingesehen und diskutiert, das res Element zur Verbesserung der War heitsschutz der Schweizerischen Forst Budget beraten und beschlossen und die nung bei Naturgefahren realisiert. wirtschaft». Das die offizielle Bezeich Beitragshöhe reguliert werden. Die finan nung für die Branchenlösung Forst, wie zielle Transparenz ist gegeben. sie landläufig genannt wird. Die genauen Modalitäten des Vereins ■ Mindestlohn in Deutschland Zwischenzeitlich hat das Forum Forst beitritts werden den Betrieben in einem Für die rund 750 000 Beschäftigten in der das weitere Vorgehen skizziert. Für die Informationsschreiben im Laufe des deutschen Land- und Forstwirtschaft forstlichen Arbeitgeber und die verant Herbstes mitgeteilt. sowie im Gartenbau gibt es erstmals wortlichen Betriebsleiter zeichnen sich Stephan Isler, WVS einen tariflichen Mindestlohn. Dieser be nun Änderungen und Anpassungen ab: trägt zurzeit 7,2 bis 7,4 EUR und soll bis November 2017 auf 9,1 EUR pro Stunde –– Das Weiterbildungsangebot für Sicher ansteigen. heitsbeauftragte wird verbessert. –– Das Handbuch erfährt eine Überarbei tung. Es soll einfacher und informati ■ Alle Anbieter von Schweizer Holz ver gestaltet werden. Die rund 220 Firmen, die zur Führung des –– Jährliche Schwerpunktak Labels «Schweizer Holz» berechtigt sind, tionen werden transparen findet man neu auf einer interaktiven ter bekannt gemacht. Schweizer Karte bei Lignum im Web –– Die heutigen Vereinbarun (www.lignum.ch/tools/). Jede Firma ist gen zwischen Trägerschaft darauf mit Adresse und Web-Link lokali und Forstbetrieb treten siert. ausser Kraft. Die auferleg ten Bedingungen gestat ■ Wie vor 30 Jahren ten eine Weiterführung Seit 30 Jahren werden die Waldschäden des bisherigen Verhältnis ses nicht mehr. in Deutschland anhand eines systemati –– Neu wird den Interessenten schen Stichprobennetzes ermittelt. Bei ein Vereinsbeitritt angebo der Betrachtung der jährlichen Zahlen ten. Dieser entspricht dem reihen ergibt sich zum 30. Jahrestag der Beitritt zur Branchenlösung Berichterstattung nach Angaben der Forst. Die Mitgliedschaft Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbe muss periodisch erneuert sitzerverbände ein ernüchternder Befund: werden und wird mit der Der Waldzustand hat sich nicht verbes Bezahlung des Beitrags ak sert. Heute wie damals weisen 23% der tiviert. Sie berechtigt zum Bäume deutliche Kronenverlichtungen Zugriff auf regelmässig ak auf. Als gesund gelten aktuell lediglich tualisierte Daten, die ins Netz gestellt werden, sowie 38% der Waldfläche, 1984 waren es im zum Besuch von Weiterbil merhin noch 49,5%. dungsanlässen. W A L D U N D H O L Z 8/14 5
aktuell Unternehmensportrait Husqvarna Fotos: WALD UND HOLZ 325 Jahre Am 27. April feierte Husqvarna sein 325-jähriges Bestehen. Das Unter- nehmen wurde 1689 als Gewehrma- nufaktur gegründet und hat sich seither zum Multi-Technik-Konzern entwickelt. Mit der Herstellung von Motorsägen begann Husqvarna rela- tiv spät. Dank seiner Innovationskraft gehört das Unternehmen in dieser Folklore neben der Gewehrmanufaktur unterhalb des Wasserfalls von Huskvarna. Der Sparte heute zu den Marktführern. schwedische König liess 1689 an diesem Ort die Manufaktur errichten, um die Wasser- kraft zu nutzen. Heute beherbergt die Manifaktur das Husqvarna-Museum. Als der schwedische König wegen der Dabei machte er sich die Kompetenzen vielen Kriege in Europa Ende des 17. Jahr seines Betriebes in der Feinmechanik zu hunderts die Waffenproduktion erhöhen nutze: Husqvarna begann Sämaschinen wollte, suchte er einen geeigneten Stand (1872), Jagdgewehre (1877), Holzöfen ort für eine Waffenmanufaktur. Da Waf (1877) und Waagen herzustellen. Später fenmanufakturen Wasserkraft benötig kamen Schreibmaschinen (1895), Fahrrä ten, fiel die Wahl auf den südschwedischen der (1896), Nähmaschinen, Motorräder Ort Huskvarna (damals noch Husqvarna (1903), Gasöfen, Mikrowellenherde und geschrieben). 1689 wurde unterhalb des vieles mehr hinzu. Wasserfalls von Huskvarna die Gewehr Mitte des 20. Jahrhunderts gab es schmiede installiert. kaum Bereiche des täglichen Lebens, für Hundertachtzig Jahre nach Gründung die Husqvarna noch kein technisches Pro der Waffenmanufaktur in Huskvarna dukt auf den Markt gebracht hatte – und Gleich neben der ehemaligen Manufaktur ging der Bedarf an Kriegsgerät zurück in jeder Sparte bot das Unternehmen steht das Werk von Husqvarna, in dem und der Vertrag zwischen der Manufak qualitativ erstklassige Ware an. Z.B. ge heute noch produziert wird. Der Sitz des tur und der schwedischen Krone lief aus. wann bei den Motorrädern die MC 258 Unternehmens ist inzwischen nach Stock- 1986 Paris–Dakar in der 250 cc-Klasse, holm verlegt worden. Von der Musketen-Manufaktur der Rallye, die der Mechanik damals am zum Technologiekonzern meisten von allen Rennen abverlangte. Die Gewehrproduktion sollte zwar noch bis 1989 dauern, doch der inzwischen 1959 – die erste Motorsäge private Betreiber der Manufaktur musste Die erste Einmannmotorsäge brachte nach dem Auslaufen des Vertrages mit Husqvarna 1959 auf den Markt: die Hus dem Königshaus neue Geschäftsfelder qvarna 90. Die Säge war vom schwedi erschliessen. schen Designer Sixten Sason entworfen Unternehmen von Weltrang Husqvarna ist Teil der Husqvarna Group, des grössten Herstellers von Handmaschi nen im Grünbereich. Die Gruppe ist aus serdem in Europa Marktführer bei Aus stattung für die Gartenbewässerung Der Querschnitt eines Musketenlaufs mit sowie einer der Weltmarktführer bei Kimme und Korn (links) war das erste Fir- Schneidegeräten und Diamantwerkzeu menlogo von Husqvarna. «Wem dies im gen für den Bau. Husqvarna hat pro 16. Jahrhundert entgegenstarrte, für den fessionelle und private Kunden in über war das meist das Letzte, was er in sei- 100 Ländern. Der Vertrieb der Produkte nem Leben sah», scherzt Thomas Ahlebro erfolgt über den Gross- und Detailhandel. vom Husqvarna-Museum. Nachdem das Die Gruppe selbst beschäftigt 14 000 Mit Unternehmen lange Zeit ein anderes Thomas Ahlebro vom Husqvarna-Museum arbeiter in 40 Ländern. 2013 belief sich Logo verwendet hatte, erinnert das neue mit der Husqvarna 90, der ersten Motor- der Nettoumsatz auf 30 Mrd. Schwedi Logo wieder an die Ursprünge. säge, die Husqvarna 1959 auf den Markt sche Kronen (rund 4 Mrd. CHF). gebracht hatte. 6 W A L D U N D H O L Z 8/14
aktuell Wie die Musketen vor 325 Jahren stehen heute die batteriebetriebenen Freischneider und Präsentation der neuesten Serie der Heckenscheren in Reih und Glied. Die Batterie mit Rucksacktragegurten (rechts) passt zu Husqvarna-Sägen mit Verbrennungsmotor. allen Geräten. stellern – das Gewicht und die Autono mie der Batterien. Roboter, Sensoren und Cloud 1903 hatte Husqvarna den ersten Rasen mäher entwickelt und ist seither im Gar tensektor präsent. 1995 – fast 100 Jahre später – brachte das Unternehmen den Die kleineren Akkusägen bringen die glei- Motorsägenfertigung im Werk in Huskvarna ersten Mähroboter mit Solarbatterien auf che Leistung wie die jeweiligen Ketten den Markt. Die dritte Generation des Au sägen mit Verbrennungsmotor. tomower® hat eine integrierte GPS-ge steuerte Automatik. Sie kam 2013 auf den Markt. worden und war mit einer Auspufftech leiht der Säge eine besonders starke Be 2008 lancierte Husqvarna den DXR 310, nik ausgestattet, welche Husqvarna zuvor schleunigung, was v.a. beim Ablängen den ersten Roboter für Abbrucharbeiten für Motorräder entwickelt hatte. Dank von Stämmen nützlich ist. an Stellen mit Einsturzgefahr. dieser Technik war die Säge damals die AutoTuneTM ist ein prozessorgesteuer Die neueste Entwicklung von Husq leiseste am Markt. Später wurde sie zu ter Vergaser, der abhängig von Luft varna im Bereich Grünflächenpflege ist Schneidegeräten für den Bau weiterent feuchte, Höhe, Temperatur und Luftfilter «Husqvarna Fleet Services». Das System wickelt. durchlässigkeit die Maschinenleistung besteht aus Sensoren, die in Freischnei 1969 brachte das Unternehmen die optimiert, damit Treibstoff sparen hilft dern, Heckenscheren, Mähmaschinen Husqvarna 180 mit Antivibrationssystem und Abgase reduziert. Er wurde bei der oder Motorsägen eingebaut und über heraus und 1972 die erste automatische Husqvarna 560 XP® zum ersten Mal in Cloud drahtlos mit einem zentralen Com Kettenbremse der Welt. 1999 führt Hus eine Seriensäge integriert. puter verbunden sind. Der Leiter einer qvarna die TrioBrakeTM ein. Dieses System Die neue X-torq®-Technologie hilft die Arbeitsgruppe erhält somit in Echtzeit In erlaubte es dem Sägenführer, die Bremse Leistung der Motorsäge zu steigern und formationen über Belastungen seiner während der Arbeit mit der rechten Hand das Leistungs-Gewichts-Verhältnis von Mitarbeiter sowie über die Leistung und auszulösen, und erhöhte damit die Si 0,57 auf 0,65 zu heben. den Wartungsbedarf der Geräte. Anhand cherheit der Motorsägenarbeit. Seit 2012 verkauft Husqvarna auch solcher Informationen kann er zusam batteriebetriebene Geräte für den Grün men mit seinem Team die Arbeitsabläufe Mehr Effizienz, weniger Energie pflege- und Forstbereich, darunter auch optimieren. Jüngere Innovationen von Husqvarna Freischneider und Motorsägen. Die Ent fo sind die Verwendung der Systeme Rev wicklung ist bereits so weit fortgeschrit BoostTM und AutoTuneTM sowie die ten, dass kleinere Motorsägen und X-torq®-Technologie. Freischneider in der Leistung ihren Ver Infos Husqvarna ist der erste Motorsägen wandten mit Verbrennungsmotor in www.husqvarna.com/ch/de/home hersteller, der das RevBoostTM in seine nichts nachstehen. Die limitierenden Fak www.husqvarna.de/325jahr Geräte eingebaut hat. RevBoostTM ver toren sind jedoch – wie bei anderen Her www.husqvarnamuseum.se W A L D U N D H O L Z 8/14 7
aktuell «Försterschule» der ibW in Maienfeld Schweizer Meisterschaft im Baumklettern Neue Leitung Die Favoriten haben Am 1. Juli hat Beat Philipp seine Arbeit als sich durchgesetzt neuer Fachvorsteher Wald aufgenom men. Er übernahm diese Aufgabe vom An der 9. Schweizer Meisterschaft, Schulleiter Stefan Brülhart-Caprez, wel die Ende Juni in Basel durchgeführt cher bisher nebst der Gesamtleitung der Schule Wald, Holz und Bau auch dafür wurde, nahmen 29 Wettkämpfer und zuständig war. Die Schaffung der neuen vier Wettkämpferinnen teil. Es war Vollzeitstelle des Fachvorstehers Wald ein tolles Event – auch für Kinder, da war notwendig geworden, um den Schulleiter von den markant zunehmen sie unter kundiger Führung, wachsa- den Aufgaben in der forstlichen Ausbil men Augen und helfenden Händen dung zu entlasten. Seit der Integration das eigene Geschick auf die Probe der ehemaligen Försterschule in die ibW vor sechs Jahren haben sich die forstli stellen konnten. chen Ausbildungsleistungen der Schule praktisch verdoppelt. Charakteristisch für die Schweizer Meis Beat Philipp war bisher Leiter des Be terschaft im Baumklettern ist nicht nur reichs Forstbetriebe beim Amt für Wald der Wettkampfgeist, sondern auch der und Naturgefahren. Dort hatte er sich herzliche, kollegiale Umgang unter den während über 20 Jahren mit forstbetrieb konkurrierenden Wettkampfteilnehmern lichen Fragen und mit der Aus- und Wei und -teilnehmerinnen und der Spass, den Anja Erni (Baumpflegefirma astwerk, terbildung des Forstpersonals beschäf sie offensichtlich miteinander haben. Ent 4914 Roggwil) und Florim Ajda (Fa. Arbres tigt. sprechend entspannt wirkte denn auch & Partenaires, 1400 Yverdon-les-Bains) die Stimmung auf dem Wettkampfplatz, sind die Schweizer Meister 2014 im Baum- trotz emsigen Treibens an den Diszipli klettern. nenposten und hinter den Kulissen des sichtbaren Geschehens. Forstwartlehre Die Meisterrunde wurde von vier Män nern und drei Frauen bestritten. Bei den persönlich Bald auch 15-Jährige Männern gewann Florim Ajda vor Gregor Hansch (D), Samuel Veraguth und Severin Der Bundesrat hat das Mindestalter Signer. Bei den Frauen schwang einmal Raphael Häner hat am 1. Juli das Amt des für gefährliche Arbeiten in der beruf- mehr Anja Erni obenaus, die bereits vier Geschäftsführers des Waldwirtschaftsver mal Europa- und einmal Weltmeisterin bands beider Basel (WbB) übernommen. lichen Grundbildung von 16 auf geworden ist, vor Annette Neumann (D) Er ist Nachfolger der verstorbenen Maja 15 Jahre gesenkt, wobei allerdings und Lea Bonauer. Schneiter. Raphael Häner ist freierwer An der Meisterrunde dürfen jeweils bender Forstingenieur ETHZ und Mitinha Massnahmen für die Gesundheit und nur die Gewinner der Einzeldiszipli- ber der Firma Guaraci Forest Consulting. Sicherheit der Lernenden zu ergrei- nen Fussklemmtechnik, Personenrettung, fen sind. Was heisst das für Forst- Schnellklettern, Arbeitsklettern und Seil werfen teilnehmen. wartlernende? Weitere Infos Die revidierte Verordnung 5 zum Arbeits www. baumpflege-schweiz.ch gesetz ist am 1. August 2014 in Kraft ge treten. 15-jährige Jugendliche können jedoch erst angestellt werden, wenn die Mehr Holz für die Energiewende Bildungsverordnung Forstwart/-in ange Im Schweizer Wald wurde 2013 aufgrund steigender Nachfrage nach Energieholz mehr passt und die oben erwähnten Massnah Holz geschlagen als im Vorjahr. Dies geht aus der Forststatistik der Bundesämter für men formuliert und genehmigt worden Umwelt (BAFU) und für Statistik (BFS) hervor. Insgesamt wurden 2013 rund 3% mehr sind. Die OdA Wald Schweiz wird voraus Holz geschlagen als im Jahr zuvor. Bei einer totalen Ernte von 4,78 Mio. m3 betrug die sichtlich im September das Vorgehen für Zunahme rund 120 000 m3 Holz. Der leichte Anstieg beruht auf der steigenden Nach die Anpassungen festlegen. Für das frage nach Holzenergie: Gegenüber 2012 wurden 8% mehr Holz für die Energiegewin nächste Lehrjahr (2014/15) bleibt somit nung genutzt, in den letzten zehn Jahren nahm diese Erntemenge um knapp 60% zu. in unserer Branche die bisherige Rege Während die Holzernte in Wäldern von öffentlich-rechtlichen Waldeigentümern wie Gemein lung in Kraft: Lernende müssen 16 Jahre den und Kooperationen nur geringfügig zunahm, verzeichnete der Privatwald ein Plus von alt sein, damit sie gefährliche Arbeiten rund 7%. Mit rund 930 000 m3 (+8%) verzeichnet der Kanton Bern die höchste Erntemenge, ausführen dürfen. gefolgt von den Kantonen Waadt (466 000 m3, +1%) und Graubünden. (433 000 m3, +9%). Quelle: Codoc 8 W A L D U N D H O L Z 8/14
aktuell Foto des Monats Das Foto des Monats stammt diesmal von Hans Bitzi, 8582 Dozwil. Er schreibt dazu: «Es gibt sie doch noch, die Hand- holzspalter. Auf diesem Platz in Schö- nenbaumgarten (TG) wurden im letzten Winter über 100 Ster Hartholz mit Mus- kelkraft gespalten und zu herrlichen Beigen aufgeschichtet. Haben Sie aussergewöhnliche Fotos vom Wald, von der Arbeit im Wald, von Holzprodukten oder von Ereignissen rund um die Waldwirtschaft? Dann schicken Sie uns dieses zu (Redaktion «WALD und HOLZ», Rosenweg 14, 4501 Solothurn, oder tschannen@wvs.ch). Den Einsendern, deren Aufnahme hier erscheint, winken als Prämie wahlweise entweder Fr. 50.– oder aber sie bekommen «WALD und HOLZ» ein Jahr lang gratis (Normal-Abopreis Fr. 98.–). blätterwald «Chelleland» Tösstal Seit jeher wussten die Tösstaler ihren Holz reichtum für die Herstellung von Alltagsge genständen zu nutzen. So verliehen Drechs ler, «Chelle»- und «Chlüppli»-Macher mit ihren Erzeugnissen, die von Hausierern weit über die Kantonsgrenzen hinaus verkauft wurden, dem oberen Tösstal von Wila bis Fischenthal den Übernamen «Chelleland». Die Firma Nef Holzwaren aus Bauma lässt diese Tösstaler Tradition aufleben: Seit April werden im Kleinbetrieb mit acht Mitarbei tern wieder typische Kochkellen aus Holz hergestellt – wohl 45 Jahre nachdem der letzte Kellenmacher in Bauma seine Werk statt schloss. Von Hand wird heute aller dings nur noch der Feinschliff ausgeführt. Den grossen Rest der Arbeit erledigen pro grammierte Fräsen und Sägen. Total sieben Arbeitsvorgänge sind nötig, bis die Kellen innerhalb weniger Minuten fertiggestellt sind. Das Holz dafür stammt immer noch aus der Region: Es wird von der Sägerei in Wila geliefert. Für die Kellen verwendet Nef ausschliesslich Ahornholz. W A L D U N D H O L Z 8/14 9
aktuell Mit dem Baumbiege-Simulator Brenzlige Situationen trainieren Vor allem im Sturmholz sind manchmal Trennschnitte an Stämmen nötig, die unter Spannung stehen. Geht der Motorsägenführer dabei unbedacht vor, begibt er sich in grösste Gefahr. Mit dem Baumbiege-Simulator kann man realitätsnah geeignete Trenn- schnitte üben, ohne gleich Kopf und Kragen zu riskieren. Dass heute auch in der Schweiz ein Baumbiege-Simulator zur Verfügung steht, geht massgeblich auf die Initiative von Markus Ottiger zurück, dem heutigen Leiter des Forstbetriebes Brugg. Bei seiner Tätigkeit als WVS-Instruktor und Kurslei ter habe es ihn immer gestört, dass zwar Trennschnitte an gespanntem Holz instru iert wurden, dann aber fürs praktische Am Baumbiege-Simulator kann Üben kaum geeignete Objekte vorhan man gefahrlos Trennschnitte an den waren, sagt Ottiger. Denn es sei gespanntem Holz üben und äusserst wichtig, solche Trennschnitte auch fühlen lernen, ob die Kette «scharf» üben zu können: «Die Schnitt eingeklemmt zu werden droht. führung theoretisch zu erlernen oder an flach liegenden Stämmen auszuführen, ist das eine. Sie in der Praxis am wirklich gespannten Stamm anzuwenden, ist was ganz anderes! Man muss genau beob achten – schon vor, dann aber auch beim Sägen: Wie verläuft die Spannung? Wo sind Druck- und Zugzone? Und man muss fühlen lernen, ob die Kette einge klemmt zu werden droht. All das braucht Übung.» Da der Simulator verschiedenste Spannungssituationen herstellen kann, ermöglicht er den Kursteilnehmern ein sehr realistisches Erlebnis: «Nicht immer ist völlig klar, wie die Spannung verläuft. Und vielleicht erschrickt man, wenns kracht, aber es ist keine Gefahr dabei. Man darf Fehler machen und sieht ihre Folgen. Jeder kann üben, bis er sich si cherer fühlt.» Über Umwege ans Ziel Lange bevor Ottiger als Forstbetriebslei ter nach Brugg gewählt wurde, dachte er darüber nach, wie man diese Trenn schnitte in gespanntem Holz wirklich Der Baumbiege-Simulator von Serra ist auf einem Anhänger aufgebaut. Innert weniger üben könnte. Dabei ging es ihm nicht Minuten ist er betriebsbereit aufgestellt. nur um Forstleute, sondern auch um gelegentliche Motorsägenbenützer wie Feuerwehren, Rettungskräfte, Werkun struieren», dachte er, und wandte sich an Doch es kam anders. «Eines Tages terhaltsgruppen, Landwirte usw. In seinen technisch gewieften Kollegen Max hörte ich von einem Baumbiege-Simula Deutschland gab es bereits Baumbiege- Wenzinger. Der war früher Garagist ge tor, den der grosse bayerische Mobilsä Simulatoren, aber technisch wenig ent wesen und hatte – als begeisterter Privat gen-Hersteller Serra im Auftrag der Baye wickelte und von der Bedienung her waldeigentümer – bereits mehrere Mobi- rischen Forstschulen gebaut habe. Ich schwierige Geräte für max. etwa 20 cm Kurse besucht. Er erklärte sich sofort wollte unbedingt mal so eine Maschine dickes Holz. «Die Idee ist genau richtig, bereit, den idealen Baumbiege-Simulator mieten. Nach einer Urlaubsreise ging ich aber sowas könnte man doch besser kon zu konstruieren. sie zusammen mit Wenzinger nach Rims 10 W A L D U N D H O L Z 8/14
aktuell Förster Markus Ottiger (rechts) war die treibende Kraft hinter dem Baumbiege-Simulator. Eigentümer und Bediener der Maschine ist Max Wenzinger (links). ting am Chiemsee anschauen. Wir waren ben werden, wo passendes Holz, genug begeistert – und Max Wenzinger kaufte Platz (ca. 8 × 10 m, einigermassen flach) sie vom Platz weg!» Es war die siebte der und ein 380-V-Anschluss in der Nähe vor artige Maschine, die Serra gebaut hatte. handen ist. Wer das Gerät mal im Einsatz Sie ist nach wie vor Eigentum von Max beobachten möchte, wird dies voraus Wenzinger, der sie an den Kursen auch sichtlich nächstes Jahr an der Forstmesse immer selber bedient und wartet. «Das in Luzern tun können. Aber auch an der wird einstweilen sicher so bleiben, denn Holzerei-WM in Brienz (10.–13. Septem die Bedienung ist recht anspruchsvoll und ber 2014) ist es ausgestellt. braucht Fingerspitzengefühl. Max ist auch «Wenn man viele Kursteilnehmer hat, selber immer noch am Lernen.» In der Tat: stösst allerdings die Beschickung der Ma Die Steuerung – auch jene des Kranes bei schine mit neuen Stämmen an Grenzen», spielsweise – läuft über konventionelle berichtet Markus Ottiger. Er hat auch Ventile und nicht über einen Joystick wie schon Ideen, wie eine verbesserte Ma heute bei den meisten Maschinen üblich. schine aussehen müsste: «Unsere be herrscht Stämme bis max. ca. 40 cm Ein guter Start Durchmesser. Sinnvoll wäre aber bis etwa Seit Februar 2013 ist der Baumbiege- 55 cm. Um die Krümmungen optisch bes Simulatur nun praktisch im Einsatz und ser erfassen zu können, wäre ausserdem bewährt sich im Prinzip bestens. Etwa eine längere Einspannmöglichkeit vorteil 180 Personen haben in 18 verschiedenen haft. Der Simulator würde dadurch natür Kursen daran geübt, darunter 60 Forst lich schwerer und wäre dann wohl besser leute aus dem Kanton Zürich. Das Feed auf einer Hakenplattform aufgebaut statt back der Teilnehmer sei sehr positiv, be auf einem Anhänger.» richtet Ottiger – selbst von solchen, die Walter Tschannen nicht mit viel Motivation an den Kurs kamen. Das Gerät ist problemlos trans Weitere Infos portierbar (es ist ein Anhänger mit 2,3 t www.stadt–brugg.ch > Verwaltung > Gesamtgewicht) und kann überall betrie Forstbetrieb > Auf dem BBS wo Sie Ihren Traumjob finden! Stellenbörse auch auf www.waldundholz.ch W A L D U N D H O L Z 8/14 11
aktuell Waldschutz Aktuell – 2 / 2014 Ausserordentlich starker Springrüssler-Befall an Buchen Im laufenden Jahr kann in der Schweiz, insbesondere im Mittelland und Jura, ein weit verbreiteter und starker Befall durch den Buchenspringrüssler (Orchestes fagi, syn. Rhynchaenus fagi) beobachtet wer den. Nach 2011 und 2013 handelt es sich bereits um das dritte ausgeprägte Befalls jahr innerhalb von vier Jahren. In der Ver gangenheit trat der Springrüssler nur etwa ein bis zwei Mal pro Jahrzehnt deutlich in Erscheinung. Ausserdem ist Abb. 1: Bei starkem Springrüssler-Befall Abb. 2: Treten nach einem starken Spring- ein so verbreitetes, überregional starkes können sich die braunen Blattminen meh- rüssler-Befall auch noch Blattbräunepilze Auftreten wie 2014 eine Ausnahme. Der rerer Larven zusammenschliessen – es auf, werden die grünen Blätter soweit re- Grund für die aktuelle Massenvermeh bleibt nur wenig grüne Blattmasse übrig. duziert, dass die Buche nachtreiben wird. rung ist nicht bekannt. Durch den Lochfrass der erwachsenen, wird beispielsweise der Kirschbaum, dies cherweise befallenen Regionen in noch nur rund 2 mm kleinen Käfer und durch auch ausserhalb des Waldes in Obstanla befallsfreie Bestände gelangen. den Larvenfrass in den sogenannten gen. Da die Käfer nicht nur Blätter, son Eine detaillierte Beschreibung der Be Blattminen wird die grüne Blattmasse der dern auch heranreifende Kirschen befres fallssituation in der Schweiz findet sich im Buchen reduziert (Abb. 1). Dabei fressen sen, kann es zu Ertragsausfällen kommen. Forstschutzüberblick 2013. die kleinen Larven im Innern des Blattes, Einen einmaligen Frass überstehen die Weitere Infos zwischen unterer und oberer Blattober Buchen problemlos. Nach mehrmaligem, www.wsl.ch/fe/walddynamik/waldschutz/wsinfo/ fläche. Meist sieht der Schaden spektaku starkem Frass innerhalb von wenigen fsueb/fsub13d.pdf lärer aus, als er wirklich ist. Auch ein Jahren muss aber mit einer Schwächung deutlich befressenes Blatt weist oft noch der Bäume gerechnet werden. Sie erlei Eschen haben 2014 spät mehr als die Hälfte der grünen Blattfläche den möglicherweise einen Zuwachsver ausgetrieben auf. Werden die Blätter stark in Mitlei lust und werden unter Umständen denschaft gezogen, treiben betroffene anfälliger für zusätzliche Schädlinge Der Austrieb der Eschen erfolgte dieses Buchen im selben Frühsommer nochmals und Krankheiten wie Blattbräunepilze Jahr spät und uneinheitlich. Hatten ein aus. Da der Springrüssler nur eine Gene (Abb. 2), Hallimasch, Borkenkäfer oder zelne Eschen bereits Mitte Mai nahezu ration pro Jahr ausbildet, werden die Er Prachtkäfer. Mit einem flächigen Abster vollständig ausgetrieben, so waren an satzblätter nicht mehr befallen. ben von Buchenbeständen muss aber dere noch komplett kahl. Besonders an Wie schon bei früheren Massenver nicht gerechnet werden. Massnahmen den Waldrändern stachen die kahlen mehrungen kann auch 2014 beobachtet können keine getroffen werden. Eschen aus der grünen Umgebung auf werden, dass die erwachsenen Käfer für fällig hervor. Diese beunruhigende Situa- Weitere Infos ihren Reifungsfrass auch auf andere Laub tion besserte sich bis Anfang Juni, als die www.wsl.ch/forest/wus/diag/index. bäume übergehen. Gerne angeflogen php?TEXTID=136&MOD=1 meisten der blattlosen Eschen doch noch ausgetrieben hatten. Viele dieser Bäume zeigten jedoch deutlich geschädigte Kro Die Edelkastaniengallwespe nen, was mehrheitlich auf den Befall breitet sich auf der Alpen durch das Eschentriebsterben (Hymenos- nordseite weiter aus cyphus pseudoalbidus respektive Chalara In den vergangenen Wochen sind in den fraxinea), auch Eschenwelke genannt, Kantonen Aargau, Genf und Zürich wei zurückzuführen ist. Nach der nun vollen tere Kastanien entdeckt worden, welche deten Austriebsphase kann festgehalten einen Befall durch die Edelkastaniengall werden, dass sich der Gesundheitszu wespe (Dryocosmus kuriphilus) aufwei stand der Eschen im Vergleich zum Vor sen. Damit verdichten sich die Hinweise, jahr nicht stärker als erwartet verschlech dass die Gallwespe auch bei geringer tert hat. Weiterhin sind Jungwaldflächen Wirtsbaumdichte in der Lage ist, sich am stärksten durch die eingewanderte weiter auszubreiten und einzelne, weit Pilzkrankheit geschädigt (Abb. 4). verstreut stehende Kastanien gezielt zu Zunehmend sind auffällige Schäden finden (Abb. 3). Trotzdem empfehlen wir auch in Stangenhölzern. In älteren Be weiterhin Massnahmen, um isolierte Kas ständen zeigt sich, dass diese Eschen ver Abb. 3: Im Schweizer Mittelland stocken tanienvorkommen auf der Alpennord mutlich mehr Reserven aufweisen und mehr Edelkastanien, als man denkt. Mit- seite möglichst lange befallsfrei zu hal sich deshalb den jährlich von Neuem er hilfe solcher Bäume breitet sich die Kasta- ten. Insbesondere sollten weiterhin keine folgenden Angriffen durch die Pilzsporen niengallwespe weiter aus. Jungbäume oder Pfropfreiser aus mögli über eine längere Zeit erfolgreich zu wi 12 W A L D U N D H O L Z 8/14
aktuell Abb. 4: Von der Eschenwelke stark geschädigte Dickung Abb. 5: Fruchtkör- per von Hymenos- cyphus pseudo albidus auf abgefallenen letztjährigen Blattspindeln dersetzen vermögen. Ob die Krankheit in septosporum) nun leider erstmals auch einem Bestand vorhanden ist, kann je im Wald nachgewiesen. Betroffen waren weils anhand der typischen Befallssymp zwei kleinere Bestände mit Waldföhren tome an den jungen Eschen im Unter im Kanton Graubünden sowie Bergföh wuchs überprüft werden. Auch die sich ren auf etwa 1500 m ü.M. im Kanton Ob zwischen Juni und September unter be walden im Gebiet Rorwald, Glauben fallenen Eschen bildenden, weissen, bis berg- und Glaubenbielenpass. Wie die zu 5 mm grossen Pilzfruchtkörperchen Krankheit in diese Hochmoor-Gebiete ge des Erregers (Abb. 5) sind ein eindeutiges langte, ist unklar. Ob weitere Befallsherde Indiz für die Präsenz der Krankheit. Sie in der Schweiz vorhanden sind, wird wei werden an den abgefallenen und infizier terhin mittels eines vom BAFU finanzier ten, vorjährigen Blattspindeln in der Bo ten Monitorings abgeklärt. Auf typische denstreu gebildet. Befallsbilder wie nur noch Nadelbesatz Obwohl heute die meisten Eschen am Ende der Zweige, sogenannte Pu mehr oder weniger stark von der Eschen delschwänze, ist vermehrt zu achten welke befallen sind, findet man inmitten (Abb. 7). Die ausführliche Beschreibung der befallenen Bestände immer wieder der Befallssymptome findet man im Inter einzelne Exemplare, welche bis heute net unter www.waldschutz.ch > Diag noch keine Krankheitssymptome aufwei nose online > Rotbandkrankheit. sen. Vitale Eschen sollten nach Möglich Beat Forster, Roland Engesser, Alexan- keit stehengelassen und gefördert wer Abb 6: Schlecht belaubte Esche mit gros der Angst und Franz Meier, Waldschutz den, da deren Nachkommen vermutlich sem Totastanteil – an exponierten Stellen Schweiz, WSL, 8903 Birmensdorf auch widerstandsfähiger gegenüber der ein Sicherheitsrisiko Eschenwelke sein dürften. Bekanntlich stammt der Erreger der Eschenwelke aus Ostasien und wurde alte Eschen ein Sicherheitsrisiko darstel in den 1990er-Jahren in Polen einge len, da abbrechende Starkäste Personen- schleppt. Anschliessend breitete sich der oder Sachschäden verursachen könnten. Pilz in nahezu ganz Europa aus. 2007 in Eschen mit mehr als etwa 70% abgestor fizierte er die ersten Eschen in der Nord benem Kronenanteil sollten deshalb im schweiz, sodass dort 2008 erstmals die Auge behalten und im Zweifelsfall recht typischen Krankheitssymptome entdeckt zeitig genutzt werden (Abb. 6). Dies gilt werden konnten. Im vergangenen Jahr auch für Eschen mit ausgedehnten wurde der Erreger erstmals auf der Al Stammfussnekrosen mit anschliessender pensüdseite bei Faido (TI) gefunden, so Wurzelfäule. Solche Bäume sind instabil dass heute mit Ausnahme des Südtessins und können auch eine Gefahr bei Wald und einiger wenigen Gebiete in Grau- arbeiten darstellen, wenn sie unerwartet bünden nahezu alle Eschenvorkommen umstürzen. in der Schweiz mehr oder weniger stark befallen sind. Da die Pilzsporen vom Meldepflichtige Rotbandkrank- Wind äusserst erfolgreich verbreitet wer heit nun auch an Föhren im Wald den, hat sich das Befallsgebiet pro Jahr gefunden um 30–40 km ausgedehnt. Die Krankheit War die meldepflichtige Krankheit bis hat somit in nur sieben Jahren praktisch anhin einzig im nördlichen Teil der die gesamte Schweiz erobert. Schweiz ein Problem, und dies nahezu An exponierten Stellen wie z.B. ent ausschliesslich an Bergföhren in Gärten Abb. 7: «Pudelschwänze» an Bergföhren lang von häufig genutzten Weg- und und Parks, so wurde die Rotbandkrank nach mehrjährigem Befall durch die Rot- Strassenrändern können stark befallene heit (Scirrhia pini respektive Dothistroma bandkrankheit W A L D U N D H O L Z 8/14 13
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aktuell EFUF-Konferenz in Lausanne Die Ökonomie urbaner Wälder Bei der 17. EFUF-Konferenz, Anfang Juni, in Lausanne drehte sich ein Teil der Veranstaltungen um die Frage, wie sich ökologische und soziale Waldleistungen in Ballungsräumen bewerten und zu Geld machen las- sen, und wer wem das Geld zahlen soll. Die 17. Internationale Konferenz des Eu ropäischen Forums für Stadtnahe Wälder (17th International Conference of the Eu- ropean Forum on Urban Forests) war ein grösseres Ereignis: Während fünf Tagen trafen sich über 200 Fachleute aus 31 Ländern und aus den Bereichen Sozio logie, Waldwirtschaft, Ökonomie, Ökolo gie, Architektur, Stadt- und Grünflächen planung. Auf die Fragen, wie Wälder und Freiflächen in Ballungsräumen des 21. Jahr- Eine der 28 Posterpräsentationen während der EFUF-Konferenz an der Universität hunderts gestaltet und bewirtschaftet Lausanne. sein sollten, versuchten über 80 Vorträge, 28 Posterpräsentationen und vier Exkur wichtigsten Ergebnisse fasste Dr. Ursa Vil- tausch forschen und arbeiten dafür. sionen Antworten zu geben. har, Forscherin am Forstinstitut, zusam Die Arbeitsgruppe Informationsaus Mehrere Veranstaltungen behandelten men: «Mischwälder haben die höchste tausch will in den nächsten drei Monaten die ökonomischen Aspekte urbaner Kapazität, Regenwasser zu speichern eine interaktive Website aufschalten, auf Waldwirtschaft: den Wert verschiedener und den Wasserabfluss zu regulieren. der Wissenschaftler, Praktiker und Privat Leistungen der Wälder in Stadtnähe, die Mischwälder filtern auch die meisten leute kommunizieren können. Bis in drei Ermittlung solcher Werte sowie deren fi Schadstoffe aus dem Wasser. Für die Rei Jahren sollen Richtlinien für die Wahl ge nanzielle Abgeltung. nigung der Luft von Schadstoffpartikeln eigneter Baumarten erscheinen sowie ein sind Wälder aller Art die beste Option Buch, in dem die Ergebnisse der Aktion Nutzen der Flächennutzung.» (Vortragsunterla Green Infrastructure zusammengefasst «Wälder in der Stadt und in der Umge gen unter: www.efuf2014.org/contribu- sein werden. An der Aktion beteiligen bung von Städten beeinflussen das Mik tions-and-results/oral-presentations) sich 150 Personen verschiedenster Fach roklima. Sie mildern extreme Hitze ab bereiche aus rund 40 Ländern. (Weitere (immergrüne Bäume auch extreme Kälte) COST Infos: www.greeninurbs.com) und wirken als Wasserspeicher nach Re Untersuchungen von Umweltkriterien genfällen. Damit helfen sie Energie zu laufen auch im Rahmen der vierjährigen Bewertung und Kartierung sparen und verringern das Überschwem Aktion Green Infrastructure des euro Sheila Patrickson vom ICLEI (International mungsrisiko. Auch wirken Bäume der päischen Forschungsverbundes COST Council for local environmental Initiati Erosion entgegen, verbessern die Luft (European Cooperation on Science and ves), einem internationalen Verband zur qualität und bieten Schutz vor Lärm», Technology). Die Aktion hat zum Ziel, den Förderung lokaler Umweltinitiativen, er sagte der EFUF-Beirat Clive Davies zur Er ökologischen und soziologischen Stellen läuterte am Beispiel von Edmonton, wie öffnung der Konferenz. wert von Wäldern in Städten zu ergrün eine Stadt den Nutzen von Bäumen und Die von Clive Davies genannten As den und Bewertungsindikatoren zu ent Wäldern bewerten kann: «In Edmonton pekte sind zwar allgemein bekannt, sie wickeln. hat man eine Inventur des Baumbestan dienen aber zunehmend als Grundlage Bis 2017 sollen Stadt- und Grünflä des im Stadtbereich durchgeführt. Auf für die Bewertung von Waldleistungen in chenplanern konkrete Handlungsemp grund dieser Inventur hat die Grünflä Ballungsräumen und bedürfen deswegen fehlungen zur Verfügung stehen. Vier chenverwaltung den durchschnittlichen genauerer Analysen. So hat das sloweni Arbeitsgruppen in den Themenfeldern Nettogewinn pro Baum und Jahr auf sche Forstinstitut in Ljubljana die Wald Klimawandel, soziale und kulturelle 64,44 Dollar festgelegt.» Diesen Wert leistungen im Hinblick auf Luftreinigung Waldleistungen, Governance (Leitung habe die Stadt anhand der Kriterien Ver und Wasserrückhalt untersucht. Die von Projekten) und Informationsaus besserung der Luftqualität, Reduzierung W A L D U N D H O L Z 8/14 15
aktuell Was ist EFUF? EFUF (European Forum on Urban Forestry) ist ein Netzwerk von Wissenschaftlern und Berufsleuten der Forstwirtschaft, Ar- chitektur, Raum- und Landschaftsarchi- tektur sowie der Grünflächenbewirt- schaftung. Aufgabe des Netzwerks ist, die Verbesserung urbaner Grünflächen und damit der Lebensqualität zu fördern. EFUF ist u.a. Partner der International Union of Forest Research Organizations (IUFRO). Seit Juni ist auch die Schweiz of- fizielles Mitglied des EFUF. EFUF-Beiratsmitglied Clive Davies Robert Hostnik aus Slowenien des Regenwasser-Rückhalts und CO2- stadtnaher Grünflächen liefern sowie sein Image in der Öffentlichkeit. Für ein Speicherung ermittelt. über die Gründe des Besuchs. Dabei Unternehmen ist ein gutes Image ja bares Eine Kartierung der Bäume nach die- wurde explizit im Bezug auf Transport- Geld», erklärte Georg Schoop. Damit Un- sen Kriterien habe die Stadt Edmonton kosten befragt. ternehmen das Ökosponsoring nicht für bislang allerdings nicht vorgenommen. Das Ergebnis der Studie lautete: Die «Greenwashing» missbrauchen können Daher liessen sich Bäumen an bestimm- Bürger suchen für Tagesausflüge am häu- (d.h. als eine Art Ablasszahlung), wählt ten Orten auch keine individuellen Werte figsten Naturräume in näherer Umge- die Stadt Baden die Sponsoren streng zuordnen und die 64,44 Dollar blieben bung (
aktuell Vorbereitungen auf die Holzerei-WM in Brienz Gute Freundschaft unter Konkurrenten Das Swiss Team und das Team Liech- tenstein verbindet seit Langem eine tiefe Freundschaft. Alle zwei Jahre, zu den Vorbereitungen auf die je- weilige Weltmeisterschaft, treffen sich die beiden Teams je einmal in der Schweiz und in Liechtenstein zu einem gemeinsamen Trainingstag. So war es natürlich auch heuer für die Vorbereitungen auf die WM vom September in Brienz. Anfang Juli kamen die Wettkämpfer aus Liechtenstein zu uns nach Alosen. Bei einem solchen Treffen steht immer hartes Trainieren im Vordergrund. Natürlich wird auch viel über technische Details gespro chen. Beim Training in der Schweiz stand Gute Laune beim gemeinsamen Training, von links nach rechts: Martin Eggenberger (LI), nebst einem ganzen Lauf über alle fünf Marc Rinaldi (CH), Sigi Gstöhl (LI), Florian Isler (CH), Karl Henggeler (Trainer CH), Urs Neu- Disziplinen die Mastenfällung im Fokus. kom (Trainer LI), Robi Baumgartner (Trainer CH), Urs Amstutz (CH), Ralph Malzach (Team- Unsere Liechtensteiner Freunde hatten chef CH), Philipp Amstutz (CH) und Balz Recher (CH) den Wunsch, auf unserer Fällanlage, wel che Karl Henggeler in seinem Forstrevier aufgebaut hat, zu üben. Das Fällen von Stangen sieht einfach aus, hat aber seine eigenen, speziellen Tücken. Echtbäume im Wald zu fällen, ist für die meisten Wettkämpfer weniger schwierig: Man befindet sich dort in vertrauter Umge bung, im Wald, wo man in den Ablauf der täglichen Arbeiten des Forstwarts eintauchen kann. Draussen auf dem Fäll platz für Mastenfällung ist das völlig an ders. Man steht alleine mit sich und den Zuschauern vor dem 18 m hohen Mas Urs Neukom (LI) beim Messen eines super Robi Baumgartner (CH) beim Zeitmessen ten. Im Bereich der Fallkerbe und des Präzisionsschnittes von Balz Recher (CH) für Urs Amstutz (CH). In 8 oder 9 Sekunden Bandes ist die Fehlertoleranz gleich null, zu wechseln, ist immer wieder das Ziel! denn wenn der Mast einmal in Bewe gung ist, schiesst er blitzschnell auf das 15 m entfernte Ziel los. Jeder Wettkämp lage gut gemeistert. Dennoch fanden sie tenstein dritte in der Gesamtwertung der fer möchte diesen Zielpfosten ohne Ab am Schluss, dass es doch noch ein paar Nationen. Wie sagt man, einmal hinauf weichung treffen. Denn die 660 Punkte, Details brauche, um für die WM bereit zu zusteigen ist nicht so schwer, aber oben welche bei dieser Disziplin vergeben wer sein. zu bleiben umso schwieriger! den, sind für jeden Teilnehmer bereits ein Bereits am 6. Juni 2014 waren wir Nach getaner Arbeit darf jeweils auch erster Richtwert für den weiteren Verlauf nach Schaan (LI) für ein Training zu unse das Gemütliche nicht fehlen. Der gesel des Wettbewerbes. Jeder Zentimeter Ab ren Freunden eingeladen worden. Für die lige und lockere, freundschaftliche Aus weichung ergibt einen Punkteverlust. Die Schweiz und Liechtenstein ist es immer tausch ist auch ein wichtiges Element. Weltmeisterschaft wird meist innerhalb wieder ein guter Gradmesser, wie es um Genau deswegen zieht es wohl die von 10 Punkten entschieden von Rang 1 den Stand der Vorbereitungen bei beiden Schweizer und Liechtensteiner auch bis Rang 3. Das heisst, es ist angesagt, Teams steht. Gegenseitig puschen, so immer wieder zusammen. den Zielpfosten zu versenken und nicht lautet die Devise. Schliesslich standen vor Wir danken unseren Liechtensteiner danebenzuhauen! sechs Jahren beide Länder auf dem Kollegen für diese tolle Möglichkeit! Die liechtensteinischen Wettkämpfer Treppchen: Hinter Deutschland wurde die Das Swiss Team, i.V. Ralph Malzach haben die Aufgabe auf unserer Fällan Schweiz damals 2008 zweite und Liech W A L D U N D H O L Z 8/14 17
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