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3 | 13 Driven by Curiosity » Interview Pascale Ehrenfreund » internationale Aktivitäten & Strategie des FWF » Matching Funds » Frau in der Wissenschaft: Yvonne Schaffler » Persönliche Paradigmen: Manuel Güdel
INHALT 6 DER MARS, WASHINGTON D.C., WIEN … UND MITTENDRIN DER FWF 54 EVENT: MS WISSENSCHAFT 38 FRAU IN DER WISENSCHAFT: YVONNE SCHAFFLER EDITORIAL 32 Im Blickpunkt: 4 PROJEKTVORSTELLUNGEN Adaptierte Open Access Policy 5 BRIEF DER PRÄSIDENTIN 33 Im Blickpunkt: Neue Endberichtsvorgaben; Streichung der FWF-Sechs THEMA jahresklausel 9 6–8 Der Mars, Washington D. C., DRIVEN BY CURIOSITY – Wien … und mittendrin der FWF INTERVIEW MIT FWF-PRÄSIDENTIN 9–13 Interview Pascale Ehrenfreund: KONTEXT PASCALE EHRENFREUND Driven by Curiosity 34–35 club research: Schweiz – Österreich: Spieße sind nicht gleich lang FOKUS 36–37 ISSI 2013: Informetrics & 14–15 Die internationalen Scientometrics Aktivitäten des FWF 16–17 Die internationale Strategie des FWF PANOPTIKUM 18–23 Firnberg/Richter: Wissen 38–42 Frau in der Wissenschaft schaftliche Karrierevorbilder Yvonne Schaffler 24–25 Matching Funds 43–47 Persönliche Paradigmen 26–28 Der FWF nimmt sich unter Friedrich Stadler im Gespräch die Lupe: Antragsbegutachtung mit Manuel Güdel und -entscheidung 48–49 International ausgezeichnet 29–31 A coordinated approach Rudolf Zechner is key for open access 50–51 Unterwegs Christoph Lhotka in Rom
EDITORIAL 43 PERSÖNLICHE PARADIGMEN: MANUEL GÜDEL ms mas stb Inspired by Curiosity » Waren das Thema und die Missionen schon zuvor spannend und faszinierend, so kommt der gesamte FWF – und mit ihm die info- Redaktion – spätestens seit der Wahl Pascale Ehrenfreunds zur neuen Präsidentin des Wissenschaftsfonds Anfang Juni 2013 mit dem Thema Mars regelmäßig in Berührung. Pascale Ehrenfreund ist nicht nur Astrophysikerin, und somit jedenfalls mit der Materie befasst. Sie ist Lead Investigator am NASA Astrobiology Institute sowie Professorin am Space Policy Institute der George Washington University in Washington, D.C. in den USA. Und als solche ist sie an der Entwicklung von zukünftigen Raumfahrtmissionen zum Mars beteiligt. Wobei der Name des Mars-Rovers durchaus eine für den FWF programma- tische Seite anspricht. Sucht man nach einer Übersetzung, welche die FWF- Philosophie beschreibt, so stößt man unter anderem auf den Terminus „curi- osity-driven research“. Was mit „Neugierde“ oder „Wissbegierde“ bzw. „Forschungsdrang“ beginnt, wird die Basis zukünftiger Innovationen und Entdeckungen. Allesamt Attribute, die FWF-Projektleiterinnen und -Projekt- 50 leiter sowie deren Teams auszeichnen. Für die info-Redaktion war dies Inspiration genug, um die derzeitige Curiosity-Mission auf dem Mars für die UNTERWEGS: CHRISTOPH Covergestaltung vorzusehen. LHOTKA IN ROM Nach seiner Konstituierung Anfang September 2013 ist das „Thema“ dem neuen Präsidium rund um Pascale Ehrenfreund gewidmet. Im Interview spricht die Präsidentin über Motive und Möglichkeiten, ihren American Spirit sowie Leben auf dem Mars. EVENT 52–53 AmPuls 35: Brennstoffzelle – Weiters in „Fokus“: eine Übersicht über die internationalen Aktivitäten des Technologie & Hype FWF sowie seine internationale Strategie. FWF-Geschäftsführerin Dorothea 54–56 Forschung Ahoi! Sturn berichtet in „Matching Funds“ über Formen der Kooperation in der MS Wissenschaft 2013 Forschungsförderung. Die Serie „Der FWF nimmt sich unter die Lupe“ wird mit der Antragsbegutachtung und -entscheidung fortgesetzt. CALL In „Panoptikum“ portraitiert „Frau in der Wissenschaft“ die Kultur- und 57 Firnberg/Richter-Programm Sozialanthropologin Yvonne Schaffler. In „Persönliche Paradigmen“ gibt der Astronom und NFN-Leiter Manuel Güdel im Gespräch mit dem Wissen- schaftshistoriker und -theoretiker Friedrich Stadler Einblick in seinen For- TERMINE | FWF INTERN schungsbereich: warum es ihn als Schweizer nach Österreich zog, über 58 Aviso Grenzen und Grenzbereiche der Astronomie sowie habitable Planeten und 58 Personalia extraterrestrisches Leben. In „Unterwegs“ geht es mit Christoph Lhotka in die „ewige Stadt“ an die Universität Tor Vergata in Rom. 59 KARIKATUR Stefan Bernhardt, Margit Schwarz-Stiglbauer und Marc Seumenicht 60 PRESSECLIPPINGS IMPRESSUM Medieninhaber und Herausgeber Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), Haus der Forschung, Sensengasse 1, 1090 Wien, Tel.: 01-505 67 40-0, Fax: 01-505 67 39, office@fwf.ac.at, www.fwf.ac.at Präsidentin Pascale Ehrenfreund Geschäftsführerin Dorothea Sturn Redaktion Stefan Bernhardt (Chefredakteur), Marc Seumenicht (stv. Chefredakteur, CvD), Margit Schwarz-Stiglbauer Kontakt redaktion@fwf.ac.at Beiträge in dieser Ausgabe Christoph Bärenreuter, Reinhard Belocky, Christoph Kratky, Beatrice Lawal, Christoph Lhotka, Ralph Reimann, Elke Ziegler, Klaus Zinöcker Projektbeschreibungen (S. 18–23) Firnberg-/Richter-Stelleninhaberinnen Cover NASA/JPL-Caltech/ MSSS Grafik und Produktion Starmühler Agentur & Verlag Druck Stiepan & Partner Druck GmbH Erscheinungsweise viermal jährlich, kostenlos zu bestellen beim FWF Hinweis Kommentare und Statements externer AutorInnen müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben. Gender-Regelung Bei Zitaten und Interviews wird der Authentizität wegen darauf verzichtet, dieseggf. genderneutral umzuformulieren.
PROJEKTVORSTELLUNGEN IN KOOPERATION MIT DER AGENTUR FÜR WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATION PR&D STELLT DER FWF IN REGELMÄSSIGER FOLGE PROJEKTE VOR: HIER KOSTPROBEN UND MEHR … Vom FWF gefördert ... » Balance bietet bäuerlichen Be- » 450 m2 Getümmel: Schutzzone für neu » Mehr Bewegung in die Politik! Die Rol- trieben beständige Basis Bäuer entdeckte Einzeller in Salzburg Ein Tüm le von Körpersprache für die Meinungs- liche Familienwirtschaften über pel in Salzburg wurde unter besonderen Na bildung Die Bedeutung von Körperbewe © Sammlung Schrabauer, St. Leonhard am Forst, Wilhelm Foissner, Markus Koppensteiner, FWF/Hans Schubert lebten in der zweiten Hälfte des 20. Jahr turschutz gestellt – aufgrund einer unge gungen für die individuelle Einschätzung hunderts, da sie Anforderungen der regu wöhnlichen Vielfalt an Wimpertierchen. Wie von Politikerinnen und Politikern wird jetzt lierten Marktwirtschaft mit der Nutzung die Ergebnisse eines Projekts des FWF jetzt in einem Forschungsprojekt analysiert. eigener Ressourcen ausbalancieren konn zeigen, kommen in dem Kleingewässer weit Ziel des vom FWF unterstützten Projekts ten. Zu diesem Ergebnis kommt ein Pro über hundert verschiedene Arten vor. Die im ist die Identifizierung von Bewegungsmus jekt-Team des FWF, das sich mit der Ent Fachjournal Diversity veröffentlichten Daten tern, die für eine solche Beurteilung we wicklung der Landwirtschaft in diesem zeigen dabei sogar, dass einige der Arten sentlich sind. Eine zuvor entwickelte Me Zeitraum in Niederösterreich befasste. bisher unbekannt waren. Diese verdanken thode erlaubt dabei die Analyse von Bewe Die soeben in einer Fachzeitschrift veröf ihr Überleben aufmerksamen Taxonomis gungsmustern realer Politikerinnen und fentlichten Ergebnisse zeigen eindrück tinnen und Taxonomisten der Universität Politiker bei gleichzeitiger Ausblendung lich, dass der Agrarstrukturwandel im Salzburg: Sie bewahrten den zeitweise aus ihrer physischen Erscheinung. So können Nachkriegsösterreich in anderer Form trocknenden Tümpel vor seinem Ende und weitere Einflüsse auf die Beurteilung – wie verlief als oftmals vermutet – statt zu bemühten sich um seinen Schutzstatus. Die z. B. Aussehen und Geschlecht – von den „wachsen oder weichen“, nutzten viele sen erhielt er von der Stadt und das Natur Bewegungsmustern getrennt analysiert bäuerliche Familien die Stärke selbstkon denkmal gilt nun als weltweit einzigartig. werden. trollierter Ressourcen, passten sich an » www.fwf.ac.at/de/public_relations/ » www.fwf.ac.at/de/public_relations/ und machten weiter. press/pv201308-de.html press/pv201309-de.html » www.fwf.ac.at/de/public_relations/ press/pv201307-de.html 04 » FWF info86
BRIEF DER PRÄSIDENTIN » Ich sehe die FTI-Strategie der österreichischen Bundesregierung als exzellenten Wegweiser für die Stärkung der Grundlagenforschung. « Pascale Ehrenfreund, Präsidentin des FWF Mit Einsatz und Ausdauer » Zunächst möchte ich mich FWF eine sehr verantwortungsvolle Rolle, lichen Fachrichtungen. Es ist essenziell für herzlich bei den Mitgliedern der insbesondere im Lichte immer knapper wer- Österreich, eine neue wissenschaftliche Ge- Delegiertenversammlung bedan- dender Drittmittel. Der Rat für Forschung neration heranzubilden, um die komplexen ken, die mir das Vertrauen geschenkt und Technologieentwicklung empfiehlt in globalen Herausforderungen bewältigen zu haben und mich zur ersten FWF-Präsi- seinem Bericht 2013 eine sukzessive Anhe- können. Der Zeitpunkt einer Regierungs- dentin gewählt haben. Es freut mich bung der FWF-Mittel auf das Niveau der In- umbildung und der Start des „Horizon besonders, meine interdisziplinäre Aus- novation Leader sowie die flächendeckende 2020“-Programms bieten eine Chance für bildung und Wissenschaftskompetenz, Einführung von Overheads. Ohne Zweifel neue Programmlinien, auch in Kooperation aber auch meine Erfahrung in der For- muss um die Realisierung dieser Geldmittel mit anderen Institutionen. schungspolitik in meinem Heimatland gekämpft werden, damit der FWF in Zukunft einsetzen zu können und wieder nach nicht laufend exzellent begutachtete Anträge Wie auf den folgenden Seiten ausführlich Hause zu kommen. aus Geldmangel abweisen muss. Ich sehe die zu lesen ist, bietet der FWF ausgezeichnete FTI-Strategie der österreichischen Bundesre- Möglichkeiten, die Mobilität von Wissen- Als Astrophysikerin widme ich mich vor gierung als exzellenten Wegweiser für die schafterinnen und Wissenschaftern zu allem der Grundlagenforschung und un- Stärkung der Grundlagenforschung. Der fördern; diese sollen und müssen mit zu- tersuche den Ursprung des Sonnen FWF muss sich in diesem Sinne positionieren sätzlichen Geldmitteln noch weiter ausge- systems, den Ursprung des Lebens auf der und eine zu anderen Organisationen ergän- baut werden. Dem neuen FWF-Präsidium Erde sowie Lebensspuren im Universum. zende Rolle spielen. Als FWF-Präsidentin ist es auch ein großes Anliegen, dass Wis- Im Rahmen der Raumfahrt beschäftige ich werde ich mich effizient dafür einsetzen, die senschafterinnen und Wissenschafter sich mich seit 20 Jahren auch mit Instrumen- Grundlagenforschung als Ausgangspunkt für aktiver am Dialog mit der Gesellschaft be- tenentwicklung sowie der Transformation Innovation zu stärken. teiligen. Derzeit untersucht der FWF neue von Grundlagenforschung in die ange- Methoden der partizipativen Zusammen- wandte Forschung und Technologie. In Ich bin Teil einer Generation, die aktiv die arbeit. Das neue FWF-Präsidium stürzt der Forschungspolitik ist mein Schwer- Zukunft mitgestalten möchte, und glaube, sich in die Arbeit, mit „Ausdauer, ohne punkt die Verbesserung der internationa- dass jedes Land zur Lösung der eminenten den Mut zu verlieren“. « len Beziehungen in der Raumfahrtpolitik. Zukunftsprobleme beitragen muss. Um die „Grand Challenges“ zu meistern, spielt Als zentrale Einrichtung zur Förderung der auch die Grundlagenforschung eine zentra- Grundlagenforschung in Österreich trägt der le Rolle, und das umfasst alle wissenschaft- FWFinfo86» 05
THEMA » Driven by Curiosity Driven by Curiosity Waren das Thema und die Missionen schon zuvor spannend und faszinierend, so kommt der gesamte FWF – und mit ihm die info-Redaktion – spätestens seit der Wahl Pascale Ehrenfreunds zur neuen Präsidentin des Wissenschaftsfonds Anfang Juni 2013 mit dem Thema Mars regelmäßig in Berührung. Pascale Ehrenfreund ist nicht nur Astrophysikerin, und somit jedenfalls mit der Materie befasst. Sie ist Lead Investigator am NASA Astrobiology Institute sowie Professorin am Space Policy Institute der George Washington University in Washington, D. C. in den USA. Und als solche ist sie an der Entwicklung von zukünftigen Raumfahrtmissionen zum Mars beteiligt. Wobei der Name des Mars-Rovers durchaus eine für den FWF programmatische Seite anspricht. Sucht man nach einer Übersetzung, die die FWF-Philosophie beschreibt, so stößt man unter anderem auf den Terminus „curiosity-driven research“. Was mit „Neugierde“ oder „Wissbegierde“ bzw. „Forschungsdrang“ beginnt, wird die Basis zukünftiger Innovationen und Entdeckungen. Allesamt Attribute, die FWF- Projektleiterinnen und -Projektleiter sowie deren Teams auszeichnen. Für die info- Redaktion war dies Inspiration genug, um die derzeitige Curiosity-Mission auf dem © NASA/JPL-Caltech/MSSS Mars für die Covergestaltung vorzusehen. Nach seiner Konstituierung Anfang September 2013 ist das „Thema“ dem neuen Präsidium rund um Pascale Ehrenfreund gewidmet. Im Interview spricht die Präsidentin über Motive und Möglichkeiten, ihren American Spirit sowie Leben auf dem Mars. 06 » FWF info86
THEMA » Driven by Curiosity Anfang September konstituierte sich das neu gewählte Präsidium des FWF. Neben Präsidentin Pascale Ehrenfreund werden Christine Mannhalter als Vizepräsidentin (Biologie und Medizin) sowie Hermann Hellwagner (Natur wissenschaft und Technik) und Alan Scott (Geistes- und Sozialwissenschaften) als Vizepräsidenten den zukünftigen Kurs des Wissenschaftsfonds gestalten. Text: Marc Seumenicht Der Mars, Washington D.C., Wien … und mittendrin der FWF » Es war ein durchaus seltenes Er freund – wie es zu so einem Amt selbstver Partei – sei es auch nach der Wahl – miss eignis, welches man nach dem Hea ständlich dazugehört – zahlreiche Antritts bräuchlich aufgegriffen werden können. ring bei der Delegiertenversamm besuche zu absolvieren. So wurden Minis Im folgenden Interview kann man Pascale lung zur Präsidentenwahl Anfang Juni 2013 terien, Schwester- und Partnerorganisati Ehrenfreund, ihren „Spirit“ und ihre inter erleben durfte. Allzu oft kam es bislang noch onen ebenso besucht und kennengelernt nationale wissenschaftliche Vernetzung © NASA/JPL-Caltech/Malin Space Science Systems, FWF/ Hans Schubert nicht vor, dass jene Person, die zukünftig die wie zahlreiche Medientermine wahrgenom kennenlernen, etwas von ihren Ideen mit Geschicke des FWF lenken wird, in einer men. Und wo auch immer man informell nehmen sowie ein wenig über ihre span Wahlentscheidung identifiziert wurde. Dass nachfragte, wie es denn gelaufen sei, war nende Forschung zur Suche nach Lebens diese Wahlentscheidung nur aus einem ein der Tenor einstimmig und eindeutig: Herz spuren auf dem Mars erfahren. zigen Wahlgang bestand, spricht für Pascale lich willkommen! Ehrenfreund als neue und erste Präsidentin Pascale Ehrenfreund bleibt – wie sie auch im des Wissenschaftsfonds. Sie hatte offen Nun möchte natürlich auch die FWF info-Re Interview erzählt – der Wissenschaft treu, sie sichtlich die überwältigende Mehrheit der daktion seiner Leserschaft die Möglichkeit wird weiterhin an der George Washington Delegierten überzeugt. bieten, sich ein (erstes) Bild von der neuen University sowie dem NASA Astrobiology In Präsidentin machen zu können, und hat stitute in den USA tätig sein. Und so pendelt Auch das von Pascale Ehrenfreund vorge Pascale Ehrenfreund deshalb zu einem Inter sie regelmäßig zwischen Leiden (Niederlan schlagene Vizepräsidententeam wurde im view gebeten, um sie als Persönlichkeit in de), Washington, D. C. und Wien hin und ersten Wahlgang bestätigt. Ein mehr als Wissenschaftspolitik und Forschung kennen her – der Mars als wissenschaftliches Objekt deutlicher Vertrauensvorschuss für das zulernen. In einer Zeit, in der sich Österreich der Begierde ist immer dabei. Und der FWF? neue Präsidium. gerade mitten im Wahlkampf befand, hat die Der ist mittendrin statt nur dabei. Und in die Redaktion dabei bewusst darauf verzichtet, sem Fall ist nicht der Himmel, sondern erst Seit der Wahl galt es für Präsidentin Ehren Fragen zu stellen, welche von irgendeiner der Weltraum das Limit … « Lebenslauf Pascale Ehrenfreund Lebenslauf Hermann Hellwagner www.fwf.ac.at/de/portrait/pe.html www.fwf.ac.at/de/portrait/hh.html Lebenslauf Christine Mannhalter Lebenslauf Alan Scott www.fwf.ac.at/de/portrait/cm.html www.fwf.ac.at/de/portrait/as.html 08 » FWF info86
THEMA » Driven by Curiosity – Interview Pascale Ehrenfreund Die neue FWF-Präsidentin und Astrophysikerin Pascale Ehrenfreund im Gespräch mit info-Chefredakteur Stefan Bernhardt: über Motive und Möglichkeiten, ihren American Spirit sowie Leben auf dem Mars. Redaktion: Marc Seumenicht Driven by Curiosity » Stefan Bernhardt: Was motiviert schiedliche politische Ansichten haben. » Bernhardt: Wie haben Sie sich auf Ihre eine exzellent ausgewiesene Astro Aber ich bin dort auf Raumfahrt, Energie- Wahl vorbereitet? Mit welchen Chancen physikerin am NASA Astrobiology und Sicherheitspolitik limitiert. Seitens haben Sie gerechnet? Institute bzw. am Space Policy Institute der der Wissenschaft konnte ich noch die Mo George Washington University in den USA, lekularbiologie „einbringen“ und mein » Ehrenfreund: Das weiß man natürlich in die kleine, überschaubare Welt der For Spektrum insofern ein wenig verbreitern – nicht. Ich wusste, dass ich eine realis schungsförderung in Österreich einzutreten? Stichwort „Research for Life on Mars“, wo tische Chance habe. Auf dem Dreiervor ich an Instrumentenentwicklungen mitge schlag des FWF-Aufsichtsrats war ich die » Pascale Ehrenfreund: Die FWF-Präsi arbeitet habe – aber von der Wissen einzige Naturwissenschafterin, konnte dentschaft ist eine klare Leadership-Positi schaftspolitik war ich immer auf be aber trotzdem alle anderen Disziplinen on in der Forschungspolitik, die fächer stimmte Themen limitiert. Das war mir auf durch meinen Lebenslauf mit abdecken. übergreifend ist – das hat mich besonders Dauer zu wenig. Ich habe im Vorfeld der Wahl mit den De interessiert. Ich bin sehr glücklich an Jetzt komme ich beim FWF in der täglichen legierten räsoniert – nicht in einer Art meinem Institut in Amerika, es waren bis Arbeit mit den Geistes- und Sozialwissen Wahlkampf, sondern ich wollte wissen, wo her fünf Jahre ohne ne schaften, den Life Sciences und den Natur die Probleme in Österreich liegen und wie gative Erfahrungen. wissenschaften in Berührung – für mich ei ich zu Diskussionen gut beitragen kann. Mein Institut ist ne logische Entwicklung, wenn man wie Dabei habe ich unglaublich engagierte ös wie eine Oase in ich wissenschaftlich interdisziplinär soziali terreichische Wissenschafterinnen und Amerika, wo Di siert ist. Ich möchte mein ganzes Wissen Wissenschafter erlebt. Mein Vorteil ist, plomatie und „loswerden“ und einsetzen. Das ist un dass ich eine Wissenschafterin bin, die mit Höflichkeit all gleich schwieriger, wenn man eine Position beiden Beinen in der Wissenschaft steht, täglich sind, innehat, die auf einzelne Themen konzen aber auch seit fünf Jahren Wissenschafts selbst wenn die triert ist. Hier beim FWF kann ich mich im politik betreibt. Ich habe also zwei Zu Leute unter besten Wortsinne „ausleben“. tritte, und beide Welten faszinieren » » Ich möchte mein ganzes Wissen ›loswerden‹ und einsetzen. … Hier beim FWF kann ich mich › ausleben‹. « Pascale Ehrenfreund FWF info86» 09
THEMA » Driven by Curiosity – Interview Pascale Ehrenfreund » mich. Bei mir ist der Wunsch Hellwagner und Alan Scott drei Personen, man Erfahrung im wissenschaftspolitischen da, mit Politikern zu arbeiten, um die einen Track-Record in FWF-Gremien Bereich und Alltag in Österreich hat? etwas zu verbessern. haben. Bauen Sie auf diese Erfahrung? » Ehrenfreund: Es ist wichtig, dass man » Bernhardt: Wie hat Ihre alte Wahlheimat » Ehrenfreund: Bei Christine Mannhalter einen wissenschaftspolitischen Hinter darauf reagiert, als fix war, dass Sie Präsi war es für mich ganz wichtig, eine Person, grund hat, das haben nicht alle Wissen dentin des FWF werden? die im Präsidium über Jahre gute Arbeit ge schafter. Damit kann ich punkten. Ich habe leistet hat, auch zu halten, damit sie diese bereits fünf Jahre Wissenschaftspolitik be » Ehrenfreund: Mein Institut, die Elliott Erfahrung uns Präsidiums-Newcomern trieben, und das in Amerika, wo es we School of International Affairs, ist da viel weitergeben kann. Hermann Hellwagner sentlich härter und komplexer zugeht. Ich leicht ein wenig speziell. Dort gibt es viele, und Alan Scott verfügen beide über Erfah muss natürlich auf nationaler Ebene meine die Ehrenämter bekleiden, das ist gang rung im Kuratorium, das halte ich für sehr Aufholarbeit leisten und mich in den und gäbe. Der Direktor meines Institutes wichtig. Diese Arbeit ist sehr verantwor nächsten Monaten damit beschäftigen, war im US-Wahlkampf als Advisor tätig; tungsvoll, man muss als Vizepräsident ei aber länger wird das nicht dauern, bis ich das heißt, wir haben alle Tätigkeiten, die nen guten Überblick über jenen Fachbe mich eingearbeitet habe. so beschaffen sind, dass wir uns beispiels reich haben, für den man zuständig ist. weise in der Lehre arrangieren können. » Bernhardt: Kommen wir auf Ihre wissen Mein Institut war stolz und fand das gut. » Bernhardt: Sehen Sie es bei Ihrer Per schaftspolitischen Ziele zu sprechen. Was Sie haben das uneingeschränkt positiv ge son als Asset, dass Sie gleichsam von au wollen Sie erreichen? sehen. Sie wissen natürlich, dass ich ih ßen in die Wissenschaftspolitik in Öster nen verbunden bleibe und ich meine Posi reich eintreten? » Ehrenfreund: Der FWF hat sich durch ex tion in Washington nutzen möchte, um zur zellente Verfahren eine sehr gute Reputati Internationalisierung von Österreich bei » Ehrenfreund: Für den FWF ist es definitiv on aufgebaut, ein großer Teil der Wissen © NASA/JPL-Caltech/Malin Space Science Systems, FWF/Hans Schubert, FWF/ Marc Seumenicht zutragen. ein Asset, ein unbeschriebenes Blatt zu schaft verlässt sich auf den FWF und seine sein. Ich bin neutral und gehe in jedes Ge Programme. Diese Leute darf man nicht » Bernhardt: In Ihrem Präsidiumsteam spräch, sei es mit einer Universität oder mit enttäuschen. Diese erfolgreichen, langjäh sind mit Christine Mannhalter, Hermann einer außeruniversitären Forschungsstätte, rigen Programme müssen stabilisiert wer mit keiner bestimmten Erwartung. Ich höre den, das ist ein erster Punkt. Ein weiteres zu, versuche die Probleme sowie die posi Ziel muss es sein, die FTI-Strategie der tiven Dinge herauszufiltern und mache mir Bundesregierung zu unterstützen. Auf eu daraus ein Bild. So wissen sie, dass sie je ropäischer Ebene wird „Horizon 2020“ den manden vor sich haben, der konzentriert Takt vorgeben. Es geht vor allem darum, und unvoreingenommen zuhört, rational die Grundlagenforschung auf allen Ebenen denkt und arbeitet, und am Ende stets ver zu stärken. Da sind alle Forschungsorgani sucht, das Beste zu machen. sationen gefordert, sich möglicherweise neue Programme zu überlegen, die sich da » Bernhardt: Das wäre wohl auch die Ant für eignen, um mehr internationale Pro wort an Kritiker, die sagen, dass man das Amt gramme oder mehr Mobilität in Europa zu des Präsidenten nur ausüben kann, wenn ermöglichen. Auch mit den Grand Challen » Ein Wissenschaftspolitiker ist nie zufrieden, denn er hört nie auf zu arbeiten. Er arbeitet immer konstant auf neue Ziele hin.« Pascale Ehrenfreund
THEMA » Driven by Curiosity – Interview Pascale Ehrenfreund » Ein großer Teil der Wissenschaft verlässt sich schung zu investieren, dann wird es Kritik geben. Aber an unseren Ansichten, die ich auf den FWF und seine Programme. Diese Leute weiter fördern möchte, kann es niemals darf man nicht enttäuschen. « Pascale Ehrenfreund Kritik geben, weil es so gute und solide Prinzipien sind. » Bernhardt: Wie sehen Sie den teilweise ges wird sich Österreich in gewisser Weise » Bernhardt: Wie viel American Spirit ver überharten Wettbewerb in Amerika? Ist die beschäftigen müssen, um eine Generation trägt Österreich? se Überbetonung bereits kontraproduktiv? aufzubauen, die sich wissenschaftlich mit diesen Themen auseinandersetzen kann. Es » Ehrenfreund: Ich glaube, mein Spirit war » Ehrenfreund: Der Wettbewerb ist teilwei gibt also Bereiche, wo der FWF alleine schon „American“, als ich noch nicht in se wirklich hart in Amerika, das ist nicht agieren kann, andere, wo es sinnvoll ist, Amerika war. Man erwartet das ja nicht immer angenehm und bringt auch Schwie sich mit anderen Organisationen zusam vom Visavis. Man muss natürlich die Ar rigkeiten mit sich. Manchmal ist das eine menzuschließen, um beispielsweise Pro beitsweise und den „Timeframe“ respektie Energie- und Ressourcenverschwendung. gramme aufzubauen. Sobald die Regie ren. Ich selbst werde mit viel Einsatz und Es ist also sicherlich nicht immer die besse rungsbildung gesichert ist, werden wir die wenig Urlaub hart arbeiten, aber daran ha re Situation für die Wissenschaft, zu starke se Überlegungen und Gespräche sicher be ich mich schon in Amerika gewöhnt. Konkurrenz zu haben. Gewisse Konkurrenz ausweiten, um die besten Möglichkeiten Mir liegt aber auch die österreichische Art regt an, aber zu viel Konkurrenz verhindert für die zukünftige Entwicklung der wissen sehr, der österreichische Charme hat etwas Kooperation. Eine gute Balance zwischen schaftlichen Forschung zu schaffen. ganz Besonderes. Man kann mit Humor er beiden ist meiner Meinung nach der rich staunlich viel bewegen. tige Zutritt. » Bernhardt: Was muss erreicht werden, damit Sie als Präsidentin zufrieden sind? » Bernhardt: Ausgehend von der typisch » Bernhardt: Kommen wir zur Forscherin amerikanischern Einstellung „We don’t Pascale Ehrenfreund. Gibt es – kurz ge » Ehrenfreund: Eine Wissenschaftspolitike have problems, we have challenges“, fragt – Leben auf dem Mars? » rin ist nie zufrieden, denn sie hört nie auf könnte man dann meinen, dass Personen, zu arbeiten. Man arbeitet immer konstant die sehr stark österreichisch sozialisiert auf neue Ziele hin. Man muss immer alle sind, doch ein Problem mit dieser Mentali Möglichkeiten ausschöpfen, auf nationaler, tät haben? europäischer sowie internationaler Ebene. Ich glaube, persönlich wäre ich zufrieden, » Ehrenfreund: Die Leitprinzipien des FWF wenn ich gleichzeitig alle Möglichkeiten gab es ja schon vor mir. Ich sehe mich in ausschöpfe, dabei eine gute Kooperation einer unterstützenden Funktion für Wis mit anderen Organisationen pflege, um senschaft und Politik, damit sich Dinge ver neue Programme aufzubauen, und Politiker bessern – als Vermittlerin in europäischen uns zuhören sowie ein Gehör dafür entwi und internationalen Angelegenheiten. Das ckeln, wie wichtig die Grundlagenfor kann ich sehr gut, auch in meiner amerika schung für unser Land ist. nischen Position. Ich erwarte also nicht so Ich glaube nicht, dass man Zufriedenheit in viel Kritik, ich versuche schließlich das Be Zahlen ausdrücken kann, dafür gibt es zu ste zu tun. Da, glaube ich, ist man als viele Faktoren, die zum Erfolg führen. FWF-Präsidentin in einer relativ neu Selbst wenn wir z. B. ein Programm erfolg tralen Position. Wenn man das Bud reich starten, ist das noch nicht die Welt. Es get nicht stabilisieren, oder die ist wichtig, immer auf verschiedenen Ebe Politik nicht davon überzeugen nen zu punkten. kann, Geld in die Grundlagenfor
THEMA » Driven by Curiosity – Interview Pascale Ehrenfreund » Ehrenfreund: Das wissen wir nicht. Aber der Mars ist jener Pla » Jeder möchte wissen, wie es auf einem anderen net, der die größten Chancen hat Planeten aussieht. Jeder möchte wissen, ob wir und den wir in einer relativ kurzen Zeitspan ne erreichen können, um auf ihm kompe erfolgreich nach Lebenspuren suchen können. Es tente Instrumente einzusetzen, um nach Le berührt die Frage ›Are we alone?‹ « Pascale Ehrenfreund bensspuren zu suchen. Ein großes Problem, das wir mit den jetzigen Raumfahrtmissi onen noch haben, ist, dass wir auf die Ober » Bernhardt: Das Mars-Programm der worden. Doch die Wissenschafter „beschäfti fläche bzw. sehr kleine Bohrer begrenzt sind. NASA ist ja relativ stark unter Druck gekom gen“ sich mit der Politik, informieren dabei Die Zustände auf der Oberfläche und in der men und wurde gekürzt bzw. zeitlich so ge auch die Bevölkerung und kämpfen so Atmosphäre sind aber sehr lebensfeindlich. streckt, dass es bei Weitem nicht mehr so zurück. Und das können sie, weil ein sehr Wir gehen davon aus, dass, wenn sich Le ambitioniert daherkommt wie noch unter erfolgreicher Rover derzeit auf dem Mars bensspuren präserviert haben, man tiefer der Amtszeit von George W. Bush. Beein operiert. Das ist sehr spektakulär und für die wird bohren müssen. Die nächste Mars-Mis trächtigt das die Forschung? Bevölkerung interessant. Das ist ein starkes sion, welche die ESA für 2018 geplant hat, Argument, das natürlich eingesetzt wird. wird daher bereits zwei Meter tief bohren. In » Ehrenfreund: Ja, natürlich. Es ist aber auch weiterer Zukunft hoffen wir auch, dass wir ein schönes Beispiel, wie aktiv die wissen » Bernhardt: Welche Rolle spielt da der Proben zurück auf die Erde bringen können, schaftliche Community sein kann, denn die Outreach? um sie hier im Labor mit hochsensitiven Ins Wissenschafter sind auf die Barrikaden ge trumenten messen zu können. Bis wir eines gangen. Das Budget für planetare Forschung » Ehrenfreund: Der ist enorm wichtig, vor Tages Menschen auf den Mars bringen wer ist stark gekürzt worden, dann wieder teilwei allem für aufwändige Missionen, beispiels den, wird es noch sehr, sehr lange dauern. se zurückgegeben, und dann wieder gekürzt weise zum Mars. Als das MSL (Anm.: Mars © NASA/JPL-Caltech/Malin Space Science Systems, NASA/JPL-Caltech, FWF/Hans Schubert » Pascale Ehrenfreund ist seit September 2013 die neue Präsidentin des Wissenschaftsfonds FWF. Die As trophysikerin studierte Astronomie und Biologie/Genetik an der Universität Wien. Ihr Masterstudium der Molekularbiologie absolvierte sie in Salzburg an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften; ihren PhD in Astrophysik absolvierte Pascale Ehrenfreund in Paris und Wien. 1999 habilitierte sie sich an der Uni versität Wien im Fach Astrochemie, finanziert aus Mitteln eines APART-Stipendiums der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 2008 absolvierte Ehrenfreund zusätzlich ein Masterstudium in Management und Internationale Beziehungen. Ab 2001 war Pascale Ehrenfreund Professor für Astrobiologie in Amsterdam sowie Leiden, wo sie seit 2006 als Visiting Professor arbeitet. 2005 zog es Ehrenfreund in die Vereinigten Staaten. Dort wurde sie Distinguished Visiting Scientist bei JPL/Caltech in Pasadena. Seit 2008 ist Pascale Ehrenfreund Research Professor of Space Policy and International Affairs am Center for International Science and Technology Policy an der George Washington University (USA). Dort arbeitet sie an wissenschaftspolitischen Themen mit einem Schwerpunkt auf internationalen Beziehungen. Seit 2008 ist sie zudem Lead Investigator am NASA Astrobiology Institute und sucht nach Lebensspuren im Sonnensystem. Seit 2010 ist Ehrenfreund Vorsitzende des Committee on Space Research COSPAR Panel on Exploration PEX. Von 2011 bis 2013 war sie Mitglied der European Commission FP7 Space Advisory Group SAG. Neben zahlreichen anderen Mitgliedschaften ist Ehrenfreund seit 2012 Mitglied des NRC Committee on Human Space Flight. Seit dem Jahr 1999 ist sie auch im All zu finden, der Asteroid „9826 Ehrenfreund 2114 T-3“ trägt ihren Namen.
THEMA » Driven by Curiosity – Interview Pascale Ehrenfreund Science Laboratory) mit dem Curiosity-Ro müssen offen sein für neue Ideen. Die „rati weltweit wissenschaftlich tätig, wie gut ver am Mars gelandet war, wurde die Web onale Seite“ befasst sich damit, dass wir nur schneidet Österreich dabei ab? site der NASA regelrecht gestürmt. Die nach Leben suchen können, wie wir es ken Landung selbst wurde nicht nur am Times nen. Wir bauen Instrumente, um Moleküle » Ehrenfreund: Die Institutionen, die ich Square in New York, sondern weltweit live zu identifizieren, die wir in unserem gene kenne und an denen ich in Österreich gear übertragen. Und das Video zur Landungs tischen Material finden. Wir sind also auf beitet habe, waren einzigartig. Als Diplo sequenz unter dem Titel „7 Minutes of Ter unser Leben fixiert. Wir können vielleicht ei mandin in Österreich an der Akademie der ror“ ist immer noch ein Hit im Internet. nige Varianten erkennen, aber wir können in Wissenschaften hatte ich an meinem Institut Es ist ein Thema, das die Bevölkerung fas dem Sinn nicht nach Leben suchen, wie wir Zugang zu allen Utensilien, die ich für mei ziniert. Gute Wissenschaft kann das. Jeder es vielleicht noch nicht kennen. Dann haben ne wissenschaftlichen Arbeiten benötigt ha möchte wissen, wie es auf einem anderen wir noch eine technologische Limitierung. be. So konnte ich meine Arbeit zeitgerecht Planeten aussieht. Jeder möchte wissen, ob Zum Mars können wir alle 26 Monate reisen, fertigstellen. Für meine Dissertation bin ich wir erfolgreich nach Lebensspuren suchen in die äußeren Regionen unseres Sonnensy dann nach Paris gegangen. Das war ein fi können. Es berührt die Frage „Are we stems vorzudringen, ist eine technische He nanziell weniger gut ausgestattetes Institut, alone?“ Und das ist nun mal eine der wich rausforderung und braucht viel Zeit. Es ist und so konnten wir uns teure Geräte nur in tigsten Fragen neben „What’s for dinner anzunehmen, dass Leben in unserem Son Kooperation mit anderen Gruppen leisten. tonight?“. nensystem – wenn überhaupt – nur in Form Danach war ich in Holland, dort war es teil von einfachen Bakterien zu finden ist. Ob sich weise besser, aber Hürden in der Infrastruk » Bernhardt: Are we alone? irgendwo im Weltall komplexes Leben gebil tur und der Forschungsförderung habe ich det hat, wissen wir nicht, aber man darf nie auch dort erlebt. Und selbst an einigen » Ehrenfreund: Das kommt darauf an, wie mandem diese Vision nehmen. NASA-Instituten sind die Geräte veraltet, komplex man sich das Leben vorstellt. Ich man hat administrative Schwierigkeiten, sage immer, es ist eine offene Frage, wir » Bernhardt: Sie waren an vielen Orten Safety Rules etc. zu glauben, dass es woan ders immer besser sei, ist falsch. Es gibt überall gewisse Schwierigkeiten, und Öster 7 MINUTES OF TERROR: WWW.JPL.NASA.GOV/VIDEO/INDEX.PHP?ID=1090 reich ist in keinster Weise schlechter als an dere Länder. Die Forschungsfinanzierung ist derzeit ungenügend, wird diese aufgebes sert und gut eingesetzt, dann wird man das vorhandene Potenzial besser ausschöpfen können und Österreich wird sich durchaus an der europäischen Spitze bewegen. Das ist absolut machbar. » Bernhardt: Wie kam es dazu, dass der Asteroid „9826 Ehrenfreund 2114 T-3“ so genannt wurde? » Ehrenfreund: Das ist sehr österreichgebun den. Als ich das APART-Stipendium bekom men hatte und Ende der 90er-Jahre eine der wenigen Frauen in dieser Dekade war, die sich habilitierten, wurde mir anerkennend dieser Asteroid zugeordnet. Er bedroht nicht unsere Erde, wie ich hinzufügen möchte. » Bernhardt: Vielen Dank für das Gespräch. FWF info86» 13
FOKUS » Die internationalen Aktivitäten des FWF Spitzen forschung findet zunehmend in einem welt weit gespannten Netzwerk statt. Der FWF hat daher im letzten Jahr zehnt seine Bemühungen um die Inter nationalisierung der österreichischen Wissenschaft intensiviert und bringt heu te auf europäischer wie globaler Bühne seine Förderungsexpertise gestal tend ein. Text: Christoph Bären- reuter, Reinhard Belocky, Beatrice Lawal Die internationalen Aktivitäten des FWF » Schon in den 1990er Jahren hatte tischen Netzwerken von Wissenschafte trale Koordinationsstelle für die verschie der FWF eine Reihe von Abkom rinnen und Wissenschaftern abzielen. denen internationalen Aktivitäten des FWF men mit Partnerorganisation inner geschaffen. Seit damals wurde nicht zuletzt halb und außerhalb Europas abgeschlossen, An all diesen Initiativen war der FWF von der Bereich der bilateralen Forschungskoo die auf die Finanzierung von bi- und multi Anfang an beteiligt und hat sich bis zur peration mit Partnerorganisationen in- und lateralen Aktivitäten abzielten. Anfang der Einstellung der EUROCORES und der RNP außerhalb Europas deutlich ausgebaut. 2000er Jahre erlebte vor allem der Bereich im Jahr 2011 an Dutzenden Initiativen be der multilateralen Forschungskooperation teiligt und somit die Teilnahme der öster Eine der bemerkenswertesten Initiativen einen Boom: so fanden die ersten transnati reichischen Scientific Community an die in diesem Zusammenhang war die Ent onalen Ausschreibungen im Rahmen der sen internationalen Forschungsverbünden wicklung des sogenannten „Lead Agency- von der Europäischen Kommission finan und Forschungsnetzwerken ermöglicht. Verfahrens“ für die administrative Verein zierten ERA-Net Aktivitäten zur Verbesse Förderungsinitiativen im Rahmen von fachung von bi- oder trilateralen Projekt rung der Koordinierung nationaler und regi ERA-Nets stellen weiterhin einen Eckpfei anträgen im Rahmen der D-A-CH-Koope onaler Forschungsaktivitäten durch Vernet ler der Internationalisierungsbestre ration mit der Deutschen Forschungsge zung auf der Ebene von Förderorganisati bungen des FWF dar. So ist der FWF meinschaft (DFG) und dem Schweize onen ebenso erfolgreich statt, wie die von alleine derzeit an zehn ERA-Net-Aus rischen Nationalfonds (SNF). Dieses Ver der European Science Foundation (ESF) schreibungen beteiligt und zeichnet für fahren, in dem nur eine der beteiligten koordinierten „European Collaborative die Finanzierung der österreichischen Förderungsorganisationen die Begutach Research Programmes“ (EUROCORES). Teilprojekte verantwortlich. tung von bi-/multilateralen Projektanträ Darüber hinaus wurden die, ebenfalls von gen übernimmt, gilt international mittler © Shutterstock der ESF koordinierten, „Research Networ Mit der Einrichtung der Abteilung „Interna weile als best-practice-Modell und wird king Programmes“ (RNP) eingerichtet, die tionale Programme – Entwicklung & Strate sowohl vom FWF als auch einer Reihe auf die Schaffung von multilateralen thema gie“ im Jahr 2004 wurde erstmals eine zen anderer Organisationen angewendet. Ne 14 » FWF info86
FOKUS » Die internationalen Aktivitäten des FWF » Neben der D-A-CH-Kooperation hat der FWF in den letzten Jahren auch seine Kooperation mit zahlreichen internationalen Partnerorganisationen intensiviert. « ben der D-A-CH-Kooperation hat der FWF Finanzierung von Projektkosten in Ent Hälfte aller Einzelprojekte wird von die in den letzten Jahren auch seine Koopera wicklungsländern. Dadurch sollen wissen ser Möglichkeit Gebrauch gemacht, ein tion mit zahlreichen internationalen Part schaftlich begründete Kooperationen auch starker Indikator für die internationale nerorganisationen intensiviert. Der FWF mit Ländern ermöglicht werden, in denen Ausrichtung der Grundlagenforschung in zielt dabei darauf ab, möglichst themen die notwendigen finanziellen Mittel zur Österreich. offene, regelmäßige Ausschreibungen an Durchführung der wissenschaftlichen Pro zubieten. Durch diese Strategie soll der jekte nicht zur Verfügung stehen. Voraus Die internationalen Aktivitäten des FWF Scientific Community in Österreich der setzung ist auch hier die Einhaltung hoher erschöpfen sich jedoch nicht in der Er Aufbau von nachhaltigen Forschungskoo wissenschaftlicher Standards. möglichung internationaler Forschungsko perationen, unabhängig von wechselnden operationen. Der FWF bringt sich darüber Call-Themen, ermöglicht werden. Sie Die Bedeutung, die der FWF der Erweite hinaus aktiv in wissenschaftspolitische De stellt somit auch ein flexibles Instrument rung seines internationalen Förderungsan batten auf europäischer und globaler Ebe dar, welches die Universitäten und ande gebots beimisst, zeigt sich nicht zuletzt ne ein. Als eine der treibenden Organisati re Forschungseinrichtungen in der Reali am deutlich gestiegenen Anteil, welchen onen hinter der Gründung der neuen sierung ihrer strategischen Ausrich die Förderung von internationalen Pro Dachorganisation der europäischen For tungen unterstützt. Der FWF bietet mitt jekten am Gesamtbudget des FWF aus schungsförderungs- und Forschungsträ lerweile Kooperationsmöglichkeiten mit macht. Wurden etwa im Jahr 2007 noch gerorganisationen, Science Europe, ist der zahlreichen europäischen Ländern internationale Projekte mit einer Förder FWF in verschiedenen Arbeitsgruppen zu (Deutschland, Frankreich, Großbritan summe von insgesamt 4,2 Mio. € bewilli einer Reihe von wissenschaftspolitischen nien, Luxemburg, Schweiz, Slowenien, gt, so ist diese Summe im Jahr 2012 auf Themen tätig. So setzt sich der FWF im Ungarn) an, wobei diese Liste demnächst 16,2 Mio. € angestiegen. Im Jahr 2012 Rahmen von Science Europe aktiv für die um neue Ausschreibungen mit Partneror gingen somit rund 8 % des FWF-Gesamt Verbreitung des freien Zugangs zu wissen ganisationen in Tschechien und Flandern bewilligungsvolumens an internationale schaftlichen Publikationen (Open Access) erweitert wird. Auf internationaler Ebene Projekte (siehe dazu die Graphik). Zählt ein, trägt zur Diskussion rund um best- fokussiert der FWF seine Kooperationsak man auch die Mobilitätsprogramme practice Modelle der internationalen For tivitäten vor allem auf die bestehenden (Schrödinger, Meitner) hinzu, wurden schungskooperation bei oder bringt sein oder die aufstrebenden „Big Players“ im 2012 ca. 15 % des Gesamtbewilligungsvo Know-how in Bereichen wie Research Wissenschaftsbereich, wie z. B. Indien, lumens für „Internationalisierungsmaß Integrity oder der Entwicklung von die USA oder Süd-Korea. Ein weiterer nahmen“ aufgewendet. Forschungsindikatoren bei. Auf globaler Ausbau des Förderungsangebots ist auch Ebene unterstützt der FWF den 2012 hier geplant. Diese Aktivitäten ergänzen Abgesehen von den spezifischen interna gegründeten Global Research Council, die bewährten Mobilitätsprogramme des tionalen Programmen ermöglicht der eine informelle Kooperation von Förde FWF, die sowohl Incoming (Lise-Meitner- FWF auch die Einbindung internationaler rungsorganisationen aus aller Welt, die Programm) als auch Outgoing (Erwin- Kooperationspartner, wobei hier Finanz sich der Definition von globalen Standards Schrödinger-Programm) unterstützen. mittel für Kooperationsaktivitäten bean in Bereichen wie Peer Review, Research tragt werden können. In mehr als der Integrity oder Open Access widmet. « Während in all diesen Kooperationen der FWF jeweils für die Finanzierung der ös terreichischen Projektteile verantwortlich ist, die Projektteile in den Partnerländern jedoch von den ausländischen Förderungs FWF-Website (Internationale Aktivitäten) Science Europe organisationen finanziert werden, ermögli www.fwf.ac.at/de/internationales/index.html www.scienceeurope.org cht der FWF seit dem Jahr 2010 auch die FWF info86» 15
FOKUS » Die internationale Strategie des FWF Wissenschaftlicher Austausch, Kooperation und Wettbewerb über nationale Grenzen hinweg sind charakteristisch für das heutige globale Wissenschafts system, wobei der Trend zur internationalen Zusammenarbeit in den letzten Jahren deutlich an Dynamik gewonnen hat. Die zunehmende Bedeutung der diesbezüglichen Aktivitäten des FWF erfordert strategische Überlegungen zur Positionierung und die Entwicklung von Leitlinien für programmspezifische Umsetzungsaspekte. Text: Christoph Bärenreuter, Reinhard Belocky Die internationale Strategie des FWF » Der FWF hat in diesem Zusam wird durch eine pro-aktive, angebotsorien menhang ein Dokument erarbeitet, tierte Politik des FWF ergänzt. Der FWF das einen allgemeinen Rahmen für möchte, unabhängig vom bereits bestehen seine internationale Einbindung definiert. den Ausmaß des wissenschaftlichen Aus In diesem Dokument – „Der FWF im inter tauschs, die Beziehungen auch mit denjeni nationalen Kontext“ – werden drei Ebenen gen Ländern stärken, die als bestehende der internationalen Vernetzung des FWF oder aufstrebende „Big Player“ die globale unterschieden. Wissenschaftslandschaft prägen und zahl Generell ist es das Ziel des FWF, im Rah reiche Kooperationsmöglichkeiten bieten. men internationaler Programme den Auf Der FWF als Förderer internationaler For- Abgestimmte Kooperationsinstrumente, wand für die Antragsstellerinnen und An schungskooperationen Der FWF hat in den durch die substanzielle Finanzierungen ge tragsteller möglichst gering zu halten sowie letzten Jahren die Möglichkeiten für öster meinsamer Aktivitäten ermöglicht werden, die administrativen Abläufe weitestgehend reichische Wissenschafterinnen und Wis stellen einen direkten Wettbewerbsvorteil analog zu den anderen Programmen des senschafter, sich an internationalen For für die österreichische Scientific Communi FWF zu gestalten. schungsprojekten zu beteiligen, sei es bila ty dar. Dies trifft insbesondere auf thema teral mit Partnern aus einem einzelnen Land tische multilaterale Kooperationsaktivitäten Der FWF als internationaler wissen- oder multilateral, deutlich ausgebaut. Bei im europäischen Rahmen (z. B. ERA-Nets) schaftspolitischer Akteur Forschungspoli der Auswahl der in Frage kommenden Part zu, wo der FWF durch seine Beteiligung die tische Weichenstellungen finden zuneh nerorganisationen aus aller Welt wird der österreichische Wissenschaft in ihren Stär mend auf internationaler – speziell europä FWF vor allem von zwei Überlegungen ge kefeldern unterstützt. ischer – Ebene statt, mit konkreten Auswir leitet. Einerseits werden Kooperationen mit kungen auf die nationalen Wissenschaftssy denjenigen Ländern angestrebt, mit denen Ergänzend zu den spezifischen Kooperati steme. Der damit in Zusammenhang ste die Wissenschaftsgemeinschaft in Österrei onsprogrammen bietet der FWF vor allem hende internationale wissenschaftspoli ch bereits enge Bande unterhält. Die Instru Programme zur Unterstützung der interna tische Diskurs involviert nationale Ministe mente des FWF sollen einen Ausbau und ei tionalen Mobilität (Incoming und Outgoing) rien und Förderungsagenturen, For © Shutterstock ne Vertiefung dieser Beziehungen auf Basis sowie die Möglichkeit zur Einbindung inter schungsstätten und Forschungsträger, so einer substanziellen Finanzierung ermögli nationaler Kooperationspartner im Rahmen wie supranationale Akteure wie die EU- chen. Diese nachfrageorientierte Politik aller nationalen Programme an. Kommission und die Dachverbände natio 16 » FWF info86
FOKUS » Die internationale Strategie des FWF » Der FWF sieht sich in diesem Institutionengefüge als Vertreter der Interessen der österreichischen wissenschaftlichen Forschung. « naler Organisationen. Der FWF sieht sich in Internationale Standards als Leitlinien ne Expertise in entsprechenden internati diesem Institutionengefüge als Vertreter des FWF Nicht zuletzt orientiert sich der onalen Foren ein. Ein weiterer Bereich, in der Interessen der österreichischen wissen FWF in seinen Aktivitäten an internationa dem der FWF sich an internationalen schaftlichen Forschung mit dem Ziel, ihre len Standards bzw. entwickelt diese aktiv Standards orientiert, sind die in der „Hu Entwicklungsmöglichkeit und internationa mit. So ist etwa die ausschließlich interna man Resources Strategy for Researchers“ le Integration generell und unabhängig von tionale Begutachtung der Projektanträge festgehaltenen Grundsätze, Zuständig thematischen oder regionalen Fokussie ein zentraler Bestandteil des Qualitätssi keiten und Ansprüche von Forscherinnen rungen zu stärken. cherungsmechanismus des FWF. Auch in und Forschern als auch von Arbeitgebe Hinblick auf Fragen der wissenschaftli rinnen und Arbeitgebern im Wissen Die Aktivitäten des FWF fokussieren sich chen Integrität, der Förderung des freien schaftsbereich. Diese Bemühungen des vor allem auf Ebene der Dachorganisation Zugangs zu Publikationen und zu Daten FWF wurden 2012 von der Europäische der europäischen Forschungsförderungsor ist der FWF durch seine eigenen Aktivi Kommission mit dem „HR Excellence in ganisationen, Science Europe, welche die täten teils selbst Vorreiter und bringt sei Research“-Zertifikat ausgezeichnet. « Intensivierung der Kooperation zwischen den Mitgliedsorganisationen sowie mit der Europäischen Union und anderen Akteuren zum Ziel hat. Im Rahmen von Science Euro pe ist der FWF in mehrere Arbeitsgruppen Der FWF im internationalen Kontext (PDF) Science Europe involviert ist, die sich der gemeinsamen www.fwf.ac.at/de/internationales/pdf/ www.scienceeurope.org Entwicklung von Best-Practice Modellen FWF-internat_Kontext.pdf bzw. von konkreten Initiativen widmen. FWF info86» 17
FOKUS » Firnberg/ Richter Wissenschaftliche Karrierevorbilder Hertha-Firnberg- Der FWF unterstützt mit der Programm „Karriereentwicklung für Wissen Hertha-Firnberg- schafterinnen“ Frauen am Beginn Programm Ursula ihrer wissenschaftlichen Karriere Fürnkranz bzw. bei der Qualifikation zur Veronika Burz-Tropper Bewerbung um e ine in- oder aus » Auswirkungen der Interaktionen von ländische Professur. Im Folgenden Trichomonas vaginalis und Mycoplasma werden nun jene 17 Firnberg- bzw. » „Gottes-Rede“ im Johannesevangelium « hominis « Richter-Stelleninhaberinnen mit ihren Projekten vorgestellt, die in „Gottes-Rede“ – d. h. Theo-Logie im strikten Die Trichomonose ist die weltweit häu der Kuratoriumssitzung Mitte Juni Wortsinn – kam in der neutestamentlichen figste – nicht virale – sexuell übertragbare 2013 bewilligt wurden. Wissenschaft bisher, verglichen mit Christo Infektionskrankheit. Der einzellige Parasit Redaktion: Marc Seumenicht logie, Pneumatologie, Ekklesiologie, Soterio Trichomonas vaginalis verursacht Juckreiz logie und Eschatologie, kaum eigens in den und Entzündungen der vaginalen Schleim Blick. Das geplante Forschungsvorhaben häute; allerdings verlaufen etwa 50 % der greift dieses Desiderat auf und untersucht ex Infektionen (vor allem bei Männern) sym emplarisch eine bestimmte neutestament ptomlos. Warum das so ist, ist nicht vollstän liche Schrift – das Johannesevangelium – auf dig erforscht. Mycoplasma hominis, ein zell ihre Aussagen über Gott. wandloses Bakterium, wird ebenfalls mit ei Ausgehend von der Frage, was im Johan nigen Krankheitssymptomen im Geschle nesevangelium von Jesus als dem „einzigen, chtstrakt beschrieben. Eine enge Beziehung der Gott ist“ (Joh 1,18) über Gott selbst zwischen T. vaginalis und M. hominis wurde ausgesagt wird, werden die dabei auszuma schon beschrieben: Es gibt Studien, die ver chenden Bilder, Motive und Traditionen muten, dass es einen Zusammenhang zwi untersucht. Die Analyse der relevanten Pas schen M. hominis und T. vaginalis, die sagen zielt auf eine erstmalig umfassende Pathogenität und Medikamenten-Resistenz Zusammenschau der „Gottes-Rede“ im betreffend, gibt. Das Ziel der vorliegenden Johannesevangelium. Studie ist, die Auswirkungen dieser Interak tionen im Labor zu beleuchten und detail Veronika Burz-Tropper studierte in Graz und lierte Aussagen über die Art der Interakti Jerusalem Katholische Fachtheologie und Re onen und die Vorteile für den jeweiligen Mi © Bernd Schranz, Martin Doherty, Privat ligionspädagogik. Sie promovierte an der kroorganismus zu treffen. Universität Wien, wo sie gleichzeitig als Assistentin am Institut für Neutestamentliche Ursula Fürnkranz studierte Biologie mit Bibelwissenschaft arbeitete. Nach Stationen Schwerpunkt Anthropologie und Parasitolo an der Johannes Gutenberg-Universität gie in Wien. Nach dem Doktorat hat sie ein Mainz und der Universität Innsbruck kehrt paar Jahre lang mit Bakterien gearbeitet und sie wieder an die Universität Wien zurück, wo nun mit dem Hertha-Firnberg-Projekt eine sie ihr Projekt durchführen wird. Fusion dieser drei Gebiete erreicht. 18 » FWF info86
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