Einmal All und zurück: Forschung in der Schwerelosigkeit Infektionsforschung: Stiftung Tierärztliche Hochschule ...

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Einmal All und zurück: Forschung in der Schwerelosigkeit Infektionsforschung: Stiftung Tierärztliche Hochschule ...
Hochschulmagazin der Stiftung
Tierärztliche Hochschule Hannover

51. Jahrgang
März 2022
Ausgabe Nr. 1

Einmal All und zurück:              Infektionsforschung:
Forschung in der Schwerelosigkeit   Neue Projekte und Erkenntnisse zu
                                    SARS-CoV-2
Einmal All und zurück: Forschung in der Schwerelosigkeit Infektionsforschung: Stiftung Tierärztliche Hochschule ...
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    Deutsches Tierärzteblatt

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    Zeitschrift der Bundestierärztekammer
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                                                                                                                      ebucht
                                                                                                               Meistg
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                                                                                                                   Produk
    43.485

    Der Praktische Tierarzt

                                                                                                                                                                                                                                                 ✓                                  ✓
    Offizielles Organ des Bundesverbandes
    Praktizierender Tierärzte e.V.

    Druckauflage1:
    6.978

    Kleintierpraxis

                                                                                                                                                                                                                                                 ✓                                  ✓
    Journal der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin
    (DGK-DVG) und der Fachgruppe Chirurgie der Deutschen
    Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG)

    Druckauflage1:
    2.743

    vetline.de:

                                                                                                                                                                      ✓                                                                          ✓                                  ✓
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1 IVW-geprüft, Durchschnitt Ausgabe 7/20 bis 6/21 2 Laufzeit 30 Tage. 3 Quelle Google Analytics, monatl.Durchschnittswert 06/2020-06/2021

                                                                                                          4|2021                  Deutsches                                                                                         5                  Suchen Sie eine Stelle?
                                                                                                                                  Tierärzteblatt
                                                                                                                      April
                                                                                                              66. Jahrgang
                                                                                                          Kleintierprax 66:
                                                                                                                  205–256
                                                                                                          ISSN 0023-2076
                                                                                                          www.vetline.de

  Journal der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin (DGK-DVG) und der Fachgruppe Chirurgie
  der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG)                                                                                                                                                                                    Stellengesuche im Format 20 mm Höhe / 92 mm Breite
                                                                                                                                  Zeitschrift der Bundestierärztekammer | www.bundestieraerztekammer.de | Mai 2021 | 69. Jahrgang
                                                                                                                                                                                                                                             (zwei Spalten) sind kostenlos. Größere Formate kosten
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                                                                                                                                                                                                                                                             Format wird berechnet.
                                                                                                   Polydipsie bei

                                                                                                                                      GESETZGEBUNG
                                                                                                   einer Katze | 208

                                                                                                   Fallbericht
                                                                                                   Metastasierendes
                                                                                                   Leiomyosarkom der
                                                                                                                                      Das Tiergesundheitsrecht
                                                                                                   Vagina bei einem
                                                                                                   Zwergkaninchen
                                                                                                                                      der Europäischen Union
                                                                                                   | 216

                                                                                                            ATF
                                                                                                                                      BERUFSPOLITIK
                                                                                                   Diagnostikmöglich-
                                                                                                   keiten feliner
                                                                                                                                      Bericht aus dem BMEL
                                                                                                   chronisch-entzünd-

                                                                                                                                      STATISTIK
                                                                                                   licher Bronchial-
                                                                                                   erkrankungen – Teil 1
                                                                                                   | 224

                                                                                                                                      Die Deutsche Tierärzteschaft

                                                                                                                                                                                                                                                 Buchen Sie jetzt Ihre Stellenanzeige
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                                                                                                   66. Jahreskongress
                                                                                                   der DGK-DVG 2020 –                 in Zahlen
                                                                                                   Fachgruppe
                                                                                                   Chirurgie – Teil 3
                                                                                                   und der Thementage

                                                                                                                                                                                                                                                     unter anzeige.vetline.de
                                                                                                   Kleinsäuger 2021–
                                                                                                   Teil 4 | 243

                                                                                                   DGK-DVG-
                                                                                                   Nachrichten
                                                                                                   Tagung Innere
                                                                                                   Medizin und klinische
                                                                                                   Labordiagnostik,

                                                                                                                                                                                                                                                        Haben Sie Fragen oder
                                                                                                   DVG-Vet-Congress
                                                                                                   | 248

                                                                                                                                                                                                                                                 benötigen Sie weitere Informationen?
                                                                                                                                                                                                                                                  Telefon: 0511 / 8550-2434 E-Mail: vet@schluetersche.de

                                                                                                                                                                                                                                                             Wir beraten Sie gern!
Einmal All und zurück: Forschung in der Schwerelosigkeit Infektionsforschung: Stiftung Tierärztliche Hochschule ...
EDITORIAL
Fotos: Moritz Schmidt und Pia Reimann

                                        uns alle bedrücken die Ereignisse in der
                                        Ukraine. Der Angriff Russlands auf das
                                        land hat sicher auch Sie zutiefst erschüt-
                                        tert. Wir sind äußerst besorgt um das Le-
                                        ben der Menschen und der Tiere in der Uk-
                                        raine und setzen uns dafür ein, geflüchte-
                                        ten ukrainischen Wissenschaftlerinnen
                                        und Wissenschaftlern eine Möglichkeit zu
                                        bieten, an der TiHo zu arbeiten. Unsere
                                        Gedanken sind bei der ukrainischen Bevöl-
                                        kerung, bei Studierenden, Forschenden,
                                        Tierärztinnen und Tierärzten, Verwandten
                                        und Bekannten. Möge der Krieg, wenn Sie        um Professor Osterhaus und Professor
                                        diese Zeilen lesen, im Sinne der ukrai-        Baumgärtner untersuchten SARS-CoV-
                                        nischen Bevölkerung, beendet sein.             2-Infektionen bei Katzen. Dass die Tiere
                                                                                       sich infizieren können, war schon länger
                                        Trotz der äußerst traurigen Nachrichten,       bekannt. Professor Osterhaus konnte in
                                        wird an der TiHo weiter geforscht und ge-      einem internationalen Kooperationspro-
                                        lehrt. In unserer Titelgeschichte lesen Sie    jekt zeigen, dass in Europa etwas vier Pro-
                                        in dieser Ausgabe ein Interview über einen     zent der Katzen eine Infektion mit SARS-
                                        Forschungsaufenthalt in Nordschweden.          CoV-2 durchgemacht haben. Sie nutzten
                                        Hoch oben im dünnbesiedelten Norden            für ihre Nachweise einen alternativen La-
                                        des Landes, bei Kiruna, liegt der europä-      bortest, der den Virus-Nachweis auch oh-
                                        ische Raketenstartplatz European Space         ne Hochsicherheitslabor erlaubt. Profes-
                                        and Sounding Rocket Range (Esrange). Von       sor Baumgärtner untersuchte mit seinem
                                        dort lassen Forschende Raketen zu einem        Team, an Gewebeproben, welche Zellen
                                        Parabelflug starten, um Untersuchungen         und welche Bereiche des Atemtrakts
                                        in der Schwerelosigkeit durchzuführen. Et-     SARS-CoV-2 bei Katzen befällt – zugleich
                                        wa sechs Minuten dauert der Aufenthalt         zeigten sie, dass sich diese tierversuchs-
                                        der unbemannten Forschungsraketen im           freie Methode eignet, um die Interakti-
                                        All bis sie auf die Erde zurückkehren. Diese   onen zwischen dem Virus und den Wirts-
                                        wenigen Minuten reichen, um wichtige Er-       zellen in unterschiedlichen Geweben zu
                                        kenntnisse zu unterschiedlichen Fragestel-     untersuchen.
                                        lungen zu gewinnen. Moritz Schmidt und
                                        Pia Reimann aus dem Institut für Tieröko-      Ich wünsche Ihnen eine anregende
                                        logie untersuchen, wie die Schwerelosig-       Lektüre!
                                        keit das einfachste vielzellige Tier Tricho-
                                        plax adhaerens beeinflusst. Ein span-
                                        nendes Projekt mit hoffentlich interes-
                                        santen Erkenntnissen.                          Dr. Dr. h. c. mult. Gerhard Greif

                                        Wir alle wünschen uns nicht nur, dass der
                                        Krieg in der Ukraine möglichst bald vorbei
                                        ist, sondern auch, dass das Coronavirus
                                        aus unserem Alltag verschwinden möge.
                                        Die Infektionszahlen sind zunächst zwar
                                        gesunken und die Schutzmaßnahmen wer-
                                        den gelockert, dennoch wird uns das Virus
                                        weiter beschäftigen. An der TiHo arbeiten
                                        Forschende an unterschiedlichen Frage-
                                        stellungen rund um das Virus. Die Teams

                                                                                                                           TIHO-Anzeiger   |   1/2022   3
Einmal All und zurück: Forschung in der Schwerelosigkeit Infektionsforschung: Stiftung Tierärztliche Hochschule ...
Nr. 1|2022                           Inhaltsverzeichnis

    5          TIHO     titel | Einmal All und zurück
    8          TIHO     aktuelles | Insektenfilme, Bib-Tipp, Senatswahl
10             TIHO     campus | AACTING, Neue Institutsleitungen, Kinderuni
15             TIHO     forschung | Coronaforschung, Schweinswale, Progresstest
28             TIHO     freunde | Kurse im Peer Counseling
29             TIHO     persönlich | Nachruf Dr. Uwe Kersten

4       TIHO-Anzeiger   |   1/2022
Einmal All und zurück: Forschung in der Schwerelosigkeit Infektionsforschung: Stiftung Tierärztliche Hochschule ...
TIHO     titel                                                                        In der Halle, auch „Dome“ genannt, aufge-
                                                                                      baute Rakete, die im Januar gestartet wurde.
                                                                                      Foto: Moritz Schmidt

                                                                                      Wie kam Trichoplax nach Schweden?

                                                                                      Wir haben die Tiere , die ja nur einen hal-
                                                                                      ben bis maximal zwei Millimeter groß
                                                                                      sind, im Handgepäck in kleinen Röhrchen
                                                                                      transportiert. Unsere restliche Ausrüs-
                                                                                      tung wurde vorab nach Kiruna gefahren.
                                                                                      Für die gesamte Mission im Dezember, al-
                                                                                      so auch für die Experimente der anderen
                                                                                      Teams, waren zwei LKW zwei Wochen von
                                                                                      Köln nach Kiruna unterwegs.

                                                                                      Wie sah Ihr Tagesablauf aus?

                                                                                      Die Tage begannen um sechs Uhr mor-
                                                                                      gens. Vor dem Frühstück mussten wir je-
                                                                                      den Tag einen Corona-Schnelltest durch-
                                                                                      führen. Der Tagesablauf war abhängig
                                                                                      von den jeweiligen Aufgaben – und ob al-
                                                                                      les funktionierte. Da jeder Tag grundsätz-
                                                                                      lich sehr ähnlich war, vergisst man schnell
                                                                                      die Wochentage. Und durch das wenige
                                                                                      Tageslicht verliert man auch das Zeitge-
                                                                                      fühl.

                                                                                      Wie hat die Corona-Pandemie die Ar-
                                                                                      beiten beeinflusst?

                                                                                      Durch die Corona-Vorsichtmaßnahmen
                                                                                      waren wir sehr isoliert. Wir waren ange-
                                                                                      halten, Kontakte gering zu halten. Die ers-
                                                                                      ten sieben Tage durften wir nur Kontakte
                                                                                      innerhalb unseres kleinen Teams haben.
                                                                                      Danach waren Infektionen so unwahr-
                                                                                      scheinlich, dass wir uns freier bewegen
                                                                                      durften. Aber auch dann waren wir ange-
                                                                                      halten, Kontakte zu Außenstehenden zu

EINMAL ALL UND ZURÜCK                                                                 vermeiden, um die Mission nicht zu ge-
                                                                                      fährden. Im Januar hatten wir dann mehr
                                                                                      Interaktionen und es gab auch mal ein
Wie verändern sich das Verhalten und die Genaktivität des ein-                        Get-together mit allen Beteiligten.
fachsten bekannten vielzelligen Tieres Trichoplax adhaerens in der
                                                                                      Wie viele Personen waren auf der For-
Schwerelosigkeit? Dieser Frage widmen sich Moritz Schmidt und Pia                     schungsstation vor Ort?
Reimann aus dem Institut für Tierökologie und schickten Trichoplax
adhaerens zweimal auf einen Flug ins All. Im Interview berichten                      Das Team für unser Experiment bestand
die beiden von ihrer Reise zur European Space and Sounding Rocket                     im Januar nur aus Dr. Jens Hauslage vom
                                                                                      Deutschen Zentrum für Luft- und Raum-
Range (Esrange) im Norden Schwedens bei Kiruna.
                                                                                      fahrt und uns beiden. Unser Graviplax-
                                                                                      Projekt insgesamt ist eine internationale
Wie war es in Nordschweden?                wabernde Polarlichter gesehen. Das         Kooperation von Professor Schierwater
                                           war unbeschreiblich. Bei unserem ers-      mit dem DLR sowie Krebsforschern und
Es war Atemberaubend – nicht nur die       ten Besuch mussten wir erst alles ken-     Genetikern aus Australien, Frankreich,
wissenschaftliche Arbeit, sondern auch     nenlernen und einen Einblick in die Sta-   Spanien und den USA. Bei der nächsten
die winterliche Landschaft mit ihren un-   tion bekommen. Unser Experiment war        Kampagne werden auch Postdocs und
terschiedlichen Naturphänomenen. Wir       bei der ersten Kampagne nicht so auf-      Doktoranden von der La Trobe University
waren zweimal dort. Das erste Mal im       wendig wie bei der zweiten und unsere      in Melbourne dabei sein.
Dezember, das zweite Mal im Januar. Als    Aufgabe bestand zunächst vor allem da-
wir im Dezember ankamen, haben wir         rin, die Tiere zu versorgen. Im Januar     Wie sieht es in und um die Station he-
an unserem ersten Abend sofort grün-       ging alles schneller und fokussierter.     rum aus?

                                                                                                             TIHO-Anzeiger   |   1/2022   5
Einmal All und zurück: Forschung in der Schwerelosigkeit Infektionsforschung: Stiftung Tierärztliche Hochschule ...
TIHO     titel                                                                            Das Team der Dezember-Mission. Pia Rei-
                                                                                          mann, Dr. Jens Hauslage und Moritz Schmidt
                                                                                          stehen hintereinander direkt rechts neben
                                                                                          der Rakete Foto: DLR /Sebastian Feles

                                                                                          menten. Meistens sind das materialphy-
                                                                                          sikalische Untersuchungen. Sie erreichen
                                                                                          eine Höhe von etwa 260 Kilometern. Der
                                                                                          Flug dauert eine Viertelstunde, von der
                                                                                          sich die Rakete etwa sechs Minuten in
                                                                                          der Schwerelosigkeit befindet.

                                                                                          Wie hat Trichoplax den Raketenflug
                                                                                          überstanden?

                                                                                          Sehr gut. Wir haben Videoaufnahmen
                                                                                          der Tiere während der Beschleunigung
                                                                                          und in der Schwerelosigkeit. Beides
                                                                                          scheint ihnen nichts auszumachen. Tri-
                                                                                          choplax ist weltraumtauglich.

                                                                                          Wie sind Sie in das Projekt eingebun-
Die Station liegt inmitten einer weiten      einem Helikopter geborgen. Im Dezem-         den, Frau Reimann?
Leere. Man trifft kilometerweit nie-         ber war das zunächst nicht möglich. Es
manden – außer Tiere. Wir haben Elche,       waren fast minus 40 Grad Celsius und         Ich habe für meine Bachelor-Arbeit Vor-
Rentiere und Rotfüchse gesehen. Ein Rot-     der Helikopter konnte nicht starten, so-     versuche für die Untersuchungen in der
fuchs war sehr zutraulich und wartete        dass die Rakete erst am nächsten Tag ge-     Schwerelosigkeit durchgeführt. Mit
manchmal vor dem Hotel, das sich auf         borgen werden konnte. Die Rakete be-         einem sogenannten Klinostaten ist es
dem Gelände befindet. Er wurde anschei-      steht in der Mitte aus mehreren aufein-      möglich, auf der Erde die Schwerelosig-
nend schon häufiger gefüttert. Außer         andergesetzten Töpfen, in denen sich die     keit annähernd zu simulieren. Moritz hat
dem Hotel gibt es drei hohe Gebäude, in      verschiedenen Experimente befinden.          meine Arbeit betreut. Als klar war, dass
denen die Forschungsraketen zusam-           Alle hatten uns vorher berichtet, dass es    wir Trichoplax tatsächlich ins All schie-
mengebaut und senkrecht aufgestellt          völlig normal sei, dass der Start häufiger   ßen können, hat Professor Schierwater
werden können. Besonders war noch,           verschoben wird. Im Januar passierte         mich gefragt, ob ich mitfahren möchte.
dass wir Eiswolken gesehen haben. Sie        dann das Unvorhergesehene und der            Da habe ich natürlich gleich zugesagt.
entstehen, wenn die Temperatur unter         Start klappte sofort. Einige berichteten,
minus 35 Grad fällt und die Wassertröpf-     dass sie das noch nie erlebt hätten.         Und wie geht es für Sie jetzt weiter?
chen zu Eiskristallen werden. Sie schim-
mern wie Ölflecken und sehen wunder-         Was passierte vor dem Raketenstart?
schön aus.
                                             Die Starts sind immer sehr früh ange-
Der Raketenstart im Dezember verzö-          setzt, sodass wir um ein oder drei Uhr
gerte sich mehrmals. Wie kam es dazu?        nachts aufstehen mussten. Es gab jeden
                                             Tag ein meteorologisches Briefing. Au-
Der Raketenstart musste mehrmals we-         ßerdem wird anhand der Wetterdaten
gen des Wetters verschoben werden und        ein Modell errechnet, das Aussagen dazu
als das Wetter gut war und der Start kurz    erlaubt, wo die Raketen voraussichtlich
bevorstand, befanden sich Samen im Ge-       landen wird. Eine Stunde vor dem Start
lände. Es erfolgen eigentlich vor den Ra-    wird zudem ein Wetterballon steigen ge-
ketenstarts immer Absprachen mit ih-         lassen.
nen. Sie sind aber nicht gut zu erreichen,
da es keine dauerhaft bewohnte Siedlung      Und wenn der Start gar nicht möglich
gibt. Der Start wurde dann zwar erneut       ist?
verschoben, klappte aber kurz darauf.
                                             Die Esrange ist ausgebucht und die
Welche Wetterverhältnisse führen             Teams haben nur bestimmte Zeitfenster.
denn dazu, dass ein Raketenstart abge-       Wenn der Start währenddessen nicht
sagt werden muss?                            klappt, fährt man ohne Experiment wie-
                                             der nach Hause.
Der Wind muss aus der richtigen Rich-
tung kommen und darf nicht zu stark          Wie verläuft der Flug der Rakete?
sein, damit die Rakete, wenn sie herun-
terkommt, in einem bestimmten festge-        Diese Höhenforschungsraketen sind be-        Einer der zwei Rotfüchse auf dem Gelände.
legten Bereich landet. Sie wird dann mit     stückt mit unterschiedlichen Experi-         Foto: Moritz Schmdit

6       TIHO-Anzeiger   |   1/2022
Einmal All und zurück: Forschung in der Schwerelosigkeit Infektionsforschung: Stiftung Tierärztliche Hochschule ...
Pia Reimann kontrolliert die Proben.
Foto: Moritz Schmidt

Ich möchte auf jeden Fall meinen Master
machen – im Bereich Biomedizin an der
Medizinischen Hochschule.

Herr Schmidt, die Experimente sind Teil
Ihrer Doktorarbeit. Um was geht es?

Es geht um Untersuchungen von Placozo-
en, also Plattentieren, zu denen auch Tri-
choplax gehört, in der Schwerelosigkeit.
Ich untersuche ihre Bewegungen und Ver-
haltensmuster in der echten Schwerelo-
sigkeit und im Klinostaten. Außerdem un-
tersuche ich, wie sich die Genaktivität von
Trichoplax in der Schwerelosigkeit verän-     Der Richtungsgeber fehlt und sie wach-         nigung von 25 g oder während der Zeit in
dert. Von verschiedenen anderen Organis-      sen in alle Richtungen. Meine Untersu-         der Schwerelosigkeit verändert. Zum
men ist bereits bekannt, dass die Schwer-     chungen sind zunächst aber Grundla-            Vergleich: Astronauten oder Kampfpi-
kraft Auswirkungen darauf hat, welche         genforschung.                                  loten sind im Training kurzzeitig bis zu 9 g
Gene abgelesen werden. Im Laufe der                                                          ausgesetzt. Im Januar haben wir wäh-
Evolution ist die Schwerkraft der einzige     Wieso führen Sie die Untersuchungen            rend der Beschleunigungsphase und am
konstante Faktor auf der Erde, der immer      mit Trichoplax durch?                          Ende der etwa sechsminütigen Zeit in der
da war. Alle anderen Einflussfaktoren wie                                                    Schwerelosigkeit das Transkriptom, das
die Strahlung oder die Luftfeuchte haben      Trichoplax ist als einfachstes bekanntes       heißt, die gesamte zu dem Zeitpunkt vor-
sich verändert. Die Gravitation aber nicht.   vielzelliges Tier ein sehr guter Modellorga-   handene mRNA fixiert. Wenn wir alles se-
                                              nismus. Im Grunde ist es eine flache Schei-    quenziert haben, werden wir die fi-
Welche Effekte könnte die Schwerkraft         be, die nur aus fünf bis acht unterschied-     xierten Transkriptome mit Transkrip-
denn haben?                                   lichen Zelltypen besteht. Aber auch diese      tomen, die wir während des Fluges mit
                                              Zelltypen haben eine Polarität.                unseren Kontrollen am Boden gewonnen
Es ist bekannt, dass die Schwerkraft                                                         haben, vergleichen. Wir erwarten da-
während der Zelldifferenzierung mit-          Welche Experimente haben Sie in                durch neue Erkenntnisse darüber, wel-
verantwortlich dafür ist, dass die Zellen     Schweden durchgeführt?                         che Gene bei der Wahrnehmung von
eine Polarität ausbilden. Alle Zellen ha-                                                    Schwerkraft eine Rolle spielen, wie die
ben eine Richtung. Je nach Lage im Ge-        Im Dezember haben wir Trichoplax mit           Schwerkraft die Zelldifferenzierung be-
webe haben sie unterschiedliche Sei-          einem Mikroskop ins All geschickt, um zu       einflusst und wie sie zur Organisation
ten. Wenn sie ihre Polarität verlieren,       untersuchen, ob es sein Bewegungsver-          eines vielzelligen Organismus beiträgt. W
kann es zum Tumorwachstum kommen.             halten während der enormen Beschleu-           Das Interview führte Sonja von Brethorst

                                                Finden Sie die Eule?
                                                Irgendwo in diesem Heft haben wir eine kleine Eule ver-
                                                steckt. Wer sie findet, kann eine von drei TiHo-Eulen der Por-
                                                zellanmanufaktur Fürstenberg gewinnen. Einfach bis zum
                                                10. Mai 2022 eine E-Mail an presse@tiho-hannover.de schrei-
                                                ben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, die Gewinner wer-
                                                den aus allen richtigen Einsendungen unter Rechtsaufsicht
                                                gezogen und in der folgenden Ausgabe bekannt gegeben.
                                                Indem Sie am Gewinnspiel teilnehmen, erklären Sie sich mit
                                                der Veröffentlichung Ihres Namens in der Print- und in der
                                                Online-Ausgabe des TiHo-Anzeigers einverstanden. Infor-
                                                mationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie unter
                                                www.tiho-hannover.de/eule-gewinnen.

                                                In der vorherigen Ausgabe hatten wir die Eule auf Seite 26,
                                                rechts neben dem Arnhold-Mausmaki versteckt.

                                                Gewonnen haben:

                                                Dr. Katja Hille
                                                Prof. Dr. Hans-Joachim Selbitz
Eiswolken, sie können entstehen, wenn die       Maren Sommer
Temperatur unter minus 35 Grad Celsius
fällt. Foto: Moritz Schmidt

                                                                                                             TIHO-Anzeiger   |   1/2022   7
Einmal All und zurück: Forschung in der Schwerelosigkeit Infektionsforschung: Stiftung Tierärztliche Hochschule ...
TERMINE
    Bitte beachten Sie, dass sich wegen der           5.-6.5.2022                               3.-4.11.2022
    Corona-Pandemie bei einzelnen Termi-
    nen Änderungen ergeben können. Ak-                AACTING 2022                              103. Fachgespräch über Geflü-
    tuelle Informationen finden Sie unter             Institut für Biometrie, Epidemiologie
                                                                                                gelkrankheiten
    www.tiho-hannover.de/termine                      und Informationsverarbeitung              Klinik für Geflügel, DVG-Fachgruppe
                                                                                                Geflügelkrankheiten, Deutsche Gruppe
                                                      Hybridveranstaltung
    14.-21.3., 25.4.-2.5., 16.-23.5., 13.-20.6.,                                                der World Veterinary Poultry Associati-
                                                      Kontakt: Anne Schnepf
    22.-29.8., 19.-26.9., 10.-17.10., 21.-28.11.                                                on (WVPA)
                                                      Tel.: +49 511 953-7972
    und 5.-12.12.2022                                 anne.schnepf@tiho-hannover.de             Maritim Airport Hotel Hannover,
    Versuchstierkundliche Sach-                                                                 Flughafenstraße 5, 30669 Hannover
    kunde, Theorie                                    7.-8.6.2022                               Kontakt: Benjamin Rink, DVG Service
                                                                                                GmbH
    Institut für Tierhygiene, Tierschutz und          102. Fachgespräch über Geflü-             veranstaltungen@dvg.de
    Nutztierethologie                                 gelkrankheiten
    Online-Veranstaltung                              Klinik für Geflügel, DVG-Fachgruppe       9.11.2022
    Kontakt: Melanie Bederke                          Geflügelkrankheiten, Deutsche Gruppe
    Tel.: +49 511 856-8985                                                                      Vollversammlung der Studie-
                                                      der World Veterinary Poultry Associati-
    felasa@tiho-hannover.de                           on (WVPA)
                                                                                                renden
                                                                                                10-13 Uhr
                                                      Maritim Airport Hotel Hannover,
    14.-17.3., 20.-23.6., 27.-30.6., 5.-8.9.,         Flughafenstraße 5, 30669 Hannover
    12.-15.9., 28.11.-1.12. und 5.-8.12.2022          Kontakt: Benjamin Rink, DVG Service       9.12.2022
    Blockkurs Versuchstierkunde/                      GmbH
                                                                                                Feierliche Promotion
    Tierschutz nach FELASA B                          veranstaltungen@dvg.de
                                                                                                11.15 Uhr
    Institut für Tierhygiene, Tierschutz und
                                                      17.6.2022
    Nutztierethologie
    8.30 Uhr
                                                      Feierliche Promotion
    Online-Theoriekurs + Präsenz-Praxis-              14.15 Uhr
    training
    Kontakt: Melanie Bederke                          4.-8.7.2022
    Tel.: +49 511 856-8985
    felasa@tiho-hannover.de                           Epidemiologie und Biometrie:
                                                      Kursprogramm 2022
    11.4.2022                                         Institut für Biometrie, Epidemiologie
    Vorlesungsbeginn                                  und Informationsverarbeitung, FEP –
                                                      Förderverein für Angewandte Epidemi-
                                                      ologie und Ökologie e. V.
    2.-13.5., 8.-19.8. und 7.-18.11.2022
                                                      13.30 Uhr
    Blockkurs Versuchstierkunde/                      TiHo-Tower, Raum 214 und 217
    Tierschutz nach FELASA C                          Kontakt: Heike Krubert
    Institut für Tierhygiene, Tierschutz und          Tel.: +49 511 953-7951
    Nutztierethologie                                 heike.krubert@tiho-hannover.de

    Online-Theoriekurs
                                                      15.7.2022
    Kontakt: Melanie Bederke
    Tel.: +49 511 856-8985                            Letzter Vorlesungstag
    felasa@tiho-hannover.de
                                                      10.10.2022
                                                      Vorlesungsbeginn

                                       Weitere Informationen finden Sie unter www.tiho-hannover.de/termine

8         TIHO-Anzeiger   |   1/2022
Einmal All und zurück: Forschung in der Schwerelosigkeit Infektionsforschung: Stiftung Tierärztliche Hochschule ...
TIHO    aktuelles
                                                              BIB-TIPP: OPEN ACCESS
                                                              P Der freie Zugang zu aktuellen Forschungsergebnissen
                                                              ist eine zentrale Voraussetzung für wissenschaftlichen
                                                              Fortschritt und Erkenntnisgewinn. Für die Autor*innen
                                                              wissenschaftlicher Artikel in Open-Access-Zeitschriften
                                                              ist unter anderem eine erhöhte Zitationsrate ihrer Arti-
                                                              kel ein messbarer Vorteil. Bereits seit 2008 unterstützt
                                                              die TiHo ihre Autor*innen bei ihren Bestrebungen, wis-
                                                              senschaftliche Forschungsergebnisse frei zugänglich in
                                                              internationalen Fachzeitschriften zu publizieren. Zen-
                                                              trales Werkzeug ist hierbei seit 2016 der DFG-geförderte
                                                              TiHo-Open-Access-Publikationsfonds (www.tiho-hanno-
                                                              ver.de/publikationsfonds), der umfangreiche finanzielle
                                                              Mittel für Veröffentlichungen in reinen Open-Access-
                                                              Zeitschriften (Gold-OA) bereitstellt.

                                                              Mit dem Ziel, zukünftig möglichst alle Publikationen in reinen
 SENATSWAHL:                                                  Open-Access-Zeitschriften fördern zu können, hat die TiHo
                                                              die Förderrichtlinien des Publikationsfonds kürzlich umfas-
 STUDIERENDENGRUPPE                                           send geändert. Im Rahmen des neuen Hauptförderpro-
                                                              gramms werden Publikationsgebühren bis 2.000 Euro brutto
 P Jedes Jahres im Januar sind die Studierenden aufgeru-      anteilig mit 80 Prozent aus dem Publikationsfonds gefördert.
 fen, ihre Vertretung für den Senat zu wählen – anders als    Publikationsgebühren über 2.000 Euro brutto werden mit
 die Vertretungen der Beschäftigten, die jeweils für zwei-    einem Pauschalbetrag von 1.600 Euro unterstützt. Zwei spe-
 jährige Amtszeiten gewählt werden. Das Hochschulgremi-       ziell zur Nachwuchsförderung geschaffene Programme bie-
 um besteht insgesamt aus 13 stimmberechtigten sowie          ten sowohl promovierten (nicht-habilitierten) Erstantrags-
 beratenden Mitgliedern. Ab der Senatssitzung im April        stellenden sowie Habilitierenden mit Nachweis über einen
 dieses Jahres werden Lotta Henni Truyen und Oliver           bereits gestellten Drittmittelantrag eine erweiterte finanzi-
 Kirsch die Interessen der Studierenden im Senat vertre-      elle Unterstützung bei ihren Publikationsvorhaben. Beson-
 ten. Für Truyen ist es die dritte Amtszeit, für Kirsch die   ders erstgenanntes Förderprogramm soll zukünftig ver-
 erste. Als Nachrückende wurden Julia Bodemer, Corinna        mehrt junge Nachwuchsforschende ermutigen, selbst als
 Karl, Claire-Charlotte Wickensack, Jette Mueller, Kerstin    Hauptverantwortliche bei ihren Veröffentlichungen aufzu-
 Gruhle und Anna-Charlotte Weberling gewählt. Von den         treten und einen entsprechenden Antrag auf Förderung an
 insgesamt 2.169 Wahlberechtigten nutzten 165 Studieren-      den Open-Access-Publikationsfonds zu stellen.
 de ihr Stimmrecht.
                                                              Für Rückfragen rund um die neu ausgerichtete Open-Ac-
                                                              cess-Förderung an der TiHo steht Ihnen Dr. Hans-Jürgen
                                                              Osigus als Open-Access-Beauftragter der TiHo jederzeit
 DURCHGEBLICKT                                                gern zur Verfügung: open.access@tiho-hannover.de;
                                                              +49 511 953-7117.

                                                                                        MEHLWURM
                                                                                        ZUM MITTAG
                                                                                       P Haben insektenhaltige Lebens-
                                                                                       mittel eine Chance, in Deutsch-
                                                                                       land als neuartige Proteinquelle
                                                                                       akzeptiert zu werden? In einem
                                                                                       vom Niedersächsischen Ministe-
                                                              rium für Wissenschaft und Kultur und der Volkswagen-
                                                              Stiftung geförderten Projekt wollen Forschende des Insti-
                                                              tuts für Lebensmittelqualität und -sicherheit und des
                                                              Zentrums für E-Learning, Didaktik und Ausbildungsfor-
                                                              schung der TiHo mit verschiedenen Interessensgruppen
                                                              in den Diskurs treten. Um Verbraucherinnen und Ver-
                                                              brauchern eine Idee zu vermitteln, welche Gerichte sie
 P Wir stellen Ihr tiermedizinisches Wissen auf die Probe:    mit Insekten zubereiten können, ist es Teil des Projekts,
 Was ist die Besonderheit auf diesem Röntgenbild? Die         Rezeptvideos zu erstellen. Bisher sind sechs Video er-
 Auflösung finden Sie auf Seite 23 in diesem Heft.            schienen: www.tiho-hannover.de/inzukunft

                                                                                                  TIHO-Anzeiger   |   1/2022   9
Einmal All und zurück: Forschung in der Schwerelosigkeit Infektionsforschung: Stiftung Tierärztliche Hochschule ...
TIHO      campus                                                                           PD DR. Verena Jung-Schroers
                                                                                           Foto: Sonja von Brethorst

                                                                                           geistert, weil Fische so spannende Tiere
                                                                                           sind.“

                                                                                           Für viele Fischarten gibt es keine Refe-
                                                                                           renzwerte oder Fallberichte. Das kann in
                                                                                           der Praxis eine Herausforderung sein.
                                                                                           „Bei den Großaquarien, die wir betreuen,
                                                                                           sind wir inzwischen dazu übergegangen,
                                                                                           neuen Arten, wenn sie kommen, Blut ab-
                                                                                           zunehmen, damit wir im Krankheitsfall
                                                                                           Vergleichswerte haben.“ Die Zusammen-
                                                                                           arbeit mit den Großaquarien ermöglicht
                                                                                           auch Tierärztinnen und Tierärzten, die
                                                                                           sich auf Fische spezialisieren möchten,
                                                                                           spannende Einblicke: Die Abteilung bie-
                                                                                           tet Weiterbildungen zum Fachtierarzt für
                                                                                           Fische und zum Diplomate im European
                                                                                           College of Aquatic Animal Health an.

„WARUM KEINE RICHTIGEN                                                                     Jung-Schroers ist selbst Fachtierärztin für
                                                                                           Fische und hat die De-facto-Anerken-

TIERE?“                                                                                    nung des European College erhalten, als
                                                                                           es neu gegründet wurde. Schon seit 2014
                                                                                           ist sie Kommissionsvorsitzende für die
Nach ihrem Tiermedizinstudium spezialisieren sich nur wenige                               Prüfungen zum Fachtierarzt für Fische.
auf Fische. Dabei bieten die Tiere eine unglaubliche Vielfalt und                          Außerdem ist sie Mitglied des Ausschus-
                                                                                           ses „Fische“ der Bundestierärztekam-
viel Abwechslung, wie Privatdozentin Dr. Verena Jung-Schroers                              mer, stellvertretendes Mitglied der Stän-
weiß. Seit kurzem leitet sie die Abteilung Fischkrankheiten und                            digen Impfkommission Veterinärmedi-
Fischhaltung an der TiHo.                                                                  zin, Gebiet Fische, und Branch Officer
                                                                                           der Deutschen Sektion der European As-
                                                                                           sociation of Fish Pathologists.
P Zum August des vergangenen Jahres          fehler. Darum ist die Beratung besonders
hat PD Dr. Verena Jung-Schroers die Lei-     wichtig. Probleme sollten möglichst früh-     Es gefällt ihr, sich immer wieder in neue
tung der Abteilung Fischkrankheiten und      zeitig erkannt werden, indem Besitze-         Gebiete einzuarbeiten. Wie vielfältig die
Fischhaltung von apl. Professor Dr. Dieter   rinnen und Besitzer ihre Fische aufmerk-      Arbeit mit Fischen ist, zeigen ihre For-
Steinhagen übernommen. „Er bleibt uns        sam beobachten und die Tiere fit halten,      schungsinteressen: Mikrobiom, Funktion
glücklicherweise aber erhalten und ist       um Krankheiten vorzubeugen. „Dazu ge-         des Mukus bei Infektionen, bakterielle,
weiter für die Abteilung tätig“, berichtet   hören die Fütterung, die Wasserqualität       parasitäre und virale Infektionen, Antibi-
Jung-Schroers. Die beiden arbeiten schon     und gegebenenfalls die Strömung. Para-        otikaresistenzen, Aufzucht von Garnelen
lange sehr gut zusammen. Nach ihrem          sitenstadien, die frei im Wasser vorkom-      in Kreislaufanlagen, umwelt- und hal-
Tiermedizinstudium an der TiHo war er        men, können mit UV-Licht reduziert wer-       tungsbedingte Erkrankungen sowie Tu-
ihr Doktorvater. Sie untersuchte, wie ver-   den.“ Dieses komplexe Zusammenspiel           morerkrankungen bei Fischen. Außer-
schieden virulente Stämme des Bakteri-       vieler unterschiedlicher Parameter faszi-     dem sind das Betäuben und Schlachten
ums Aeromonas hydrophila mit der             niert Jung-Schroers. Nachvollziehen kön-      von Fischen ein Forschungsfokus der Ab-
Darmschleimhaut von Karpfen interagie-       nen tierärztliche Kolleginnen und Kolle-      teilung. Aktuell untersuchen sie in Koo-
ren. Bakterielle Infektionen sind ein ty-    gen das nicht immer. Fragen wie „Ach          peration mit einer Störfarm die Bolzen-
pisches klinisches Problem in Aquarien       echt, du machst Fische?“ oder „Warum          schussgerätbetäubung. „Die vorge-
oder Aquakulturen. Der Thematik blieb        denn keine richtigen Tiere?“ hat sie schon    schriebene Betäubungsmethode ist auch
Jung-Schroers auch in ihrer Habilitations-   häufig gehört. „Das Schöne bei der Ar-        bei den Stören, die ja bis zu 200 Kilo-
arbeit an der TiHo treu: Sie verglich für    beit mit Fischen ist, dass es so viele ver-   gramm wiegen können, zurzeit noch ein
mehrere Bakteriengattungen Methoden          schiedene Arten gibt und so vieles noch       Schlag auf den Kopf“, erklärt sie. „Das ist
zur Speziesbestimmung und untersuchte        nicht bekannt ist“, sagt sie. Zu Beginn der   eine ziemliche Herausforderung und wir
ihre Virulenz. Außerdem bewertete sie,       Coronapandemie hatte die Abteilung            hoffen auf eine Gesetzesänderung.“ Das
wie sich Managementmaßnahmen auf             schon früh Online-Wahlpflichtveranstal-       Interesse an solchen Untersuchungen ist
die Bakterien auswirken.                     tungen angeboten und damit auch Stu-          sehr groß. Schon die Ergebnisse eines
                                             dierende gewonnen, die sonst wohl eher        Projektes zum Schlachten und Betäuben
In der Fischhaltung entstehen viele ge-      keine Lehrveranstaltung für Fische ge-        von Regenbogenforellen und Karpfen
sundheitliche Probleme durch Haltungs-       wählt hätten. „Viele waren dann total be-     waren und sind stark nachgefragt. W vb

10      TIHO-Anzeiger   |   1/2022
TIHO      campus                                                                            Professorin Dr. Isabel Hennig-Pauka.
                                                                                            Foto: privat

                                                                                            nig-Pauka wechselte später wieder an die
                                                                                            Klinik für Klauentiere, blieb einige Zeit
                                                                                            und ging dann an die Vetmeduni nach
                                                                                            Wien, um dort für über fünf Jahre die Lei-
                                                                                            tung der Klinik für Schweine zu überneh-
                                                                                            men. Schließlich verschlug es sie aber zu-
                                                                                            rück an die TiHo und zurück zu ihrer Fa-
                                                                                            milie. Ihre drei Kinder und ihr Mann wa-
                                                                                            ren damals nicht mit nach Wien gekom-
                                                                                            men, sodass die Gelegenheit günstig war,
                                                                                            als die TiHo eine neue Leitung für die Au-
                                                                                            ßenstelle für Epidemiologie in Bakum
                                                                                            suchte. Im vergangenen Jahr wurde sie
                                                                                            auf die Professur für Schweinekrank-
                                                                                            heiten und Bestandsmedizin berufen.
                                                                                            „Die Arbeit ist sehr anspruchsvoll. Zu-
                                                                                            sätzlich zur Lehre und zur wissenschaftli-
                                                                                            chen Arbeit betreiben wir ein Diagnostik-
                                                                                            labor, das wir einmal jährlich von der Ak-
                                                                                            kreditierungsstelle begutachten lassen“,
                                                                                            berichtet sie. „Auch die enge Zusammen-
                                                                                            arbeit mit den Tierärztinnen und Tierärz-
                                                                                            ten hier vor Ort macht Spaß.“

                                                                                            Während des Praktischen Jahres erhalten
                                                                                            Studierende in Bakum praktische Ein-
                                                                                            blicke in die Bestandsmedizin, die

ALLES IM BLICK                                                                              Schweinehaltung und die diagnostischen
                                                                                            Herangehensweisen. „Wir fahren mit ih-
                                                                                            nen auf die Betriebe. Dabei arbeiten wir
Professorin Dr. Isabel Hennig-Pauka verfügt über eine breite kli-                           eng mit niedergelassenen Tierärztinnen
nische und eine breite mikrobiologische Erfahrung. Genau die                                und Tierärzten zusammen. Außerem
                                                                                            führen wir mit ihnen Sektionen durch
richtige Mischung für die Leitung der Außenstelle für Epidemiolo-                           und machen Bestandsuntersuchungen.“
gie in Bakum.                                                                               Ihr ist es wichtig, neue Aspekte in die
                                                                                            Lehre einzuflechten und die Studieren-
P Nach ihrem Tiermedizinstudium an der        aber eher steinig: „Ich hatte an der Klinik   den für die Tierbeobachtung und die
TiHo arbeitete Professorin Dr. Isabel         eine halbe Stelle als Tierärztin. Also        Kommunikation auf Schweinebeständen
Hennig-Pauka zunächst für ein Jahr in ei-     konnte ich nicht meine ganze Zeit in die      zu trainieren. „Um Probleme auf einem
ner auf Schweine und Kleintiere speziali-     Laborarbeit stecken. Das war sehr an-         Betrieb zu verstehen, hilft es, aus der
sierten Praxis. „Ich habe viel Zeit im Auto   strengend und ich würde es heute anders       Perspektive des Landwirtes zu denken“,
und wenig Zeit mit den Tieren verbracht.      machen.“ Dennoch war es am Ende gut,          erklärt sie. „Ich fordere die Studierenden
Auch die Kommunikation mit den Besit-         sie sagt: „Heute bin ich glücklich. Die An-   auf, alles zu benennen, was sie nicht ver-
zern war nicht immer leicht.“ Also wech-      strengungen haben sich gelohnt.“              stehen. Es ist erstaunlich, was dabei
selte sie bald an die TiHo und arbeitete                                                    durch ihre unterschiedlichen Wahrneh-
als Assistentin an der Klinik für kleine      Im Anschluss an ihre Zeit in der Klinik be-   mungen herauskommt. Ich wünsche mir,
Klauentiere. Gleichzeitig begann sie ihre     gann sie als wissenschaftliche Angestell-     dass sie ‚eine Antenne‘ für die Tiere und
Doktorarbeit und untersuchte bei              te am Institut für Mikrobiologie eine         ihren Gemütszustand entwickeln.“
Schweinen, die an einer durch Actinoba-       PhD-Arbeit im Sonderforschungsbereich
cillus pleuropneumoniae ausgelösten           587 „Immunreaktion der Lunge bei In-          Den Ansatz, auf einem Schweinebestand
Lungenentzündung erkrankt waren, die          fektion und Allergie“. Das PhD-Pro-           die Gesamtsituation zu betrachten, ver-
Erreger-Wirt-Interaktion. „Das Tiermo-        gramm hat sie komplett absolviert, den        folgt sie auch in ihrer Forschung. „Häufig
dell, das wir damals etabliert haben, wird    Titel am Ende aber nicht erhalten, weil       testen wir Schweine positiv auf Infekti-
auch heute noch an der TiHo genutzt“,         sie stattdessen gleich erfolgreich eine       onserreger, aber sie erkranken nicht.
berichtet sie. Dass ihr Weg in die Wissen-    Habilitationsschrift abgegeben hat. Sie       Mich interessiert, woran das liegt.“ Co-
schaft führt, war früh ihr Wunsch. „Nach      untersuchte die bronchoalveoläre La-          Infektionen, das Management, das Tier
dem Abi war ich erst noch unentschlos-        vage, Flüssigkeit, die durch eine Lungen-     und seine Verfassung, Umweltbedin-
sen, welches Fach ich studieren sollte,       spülung gewonnen wird, auf Krankheits-        gungen oder der Erreger selbst sind mög-
aber ich konnte es mir dann am besten         marker. Sie bildete sich außerdem zur         liche Ursachen. „Wir müssen uns den
vorstellen, meinen Wunsch in der Tier-        Tierärztin für Schweinekrankheiten und        Wirt ansehen, aber auch die Erregerei-
medizin zu verwirklichen“, erzählt sie. Ihr   zum Diplomate im European College of          genschaften. Außerdem spielt auch der
Start in die Forschung gestaltete sich        Porcine Health Management fort. Hen-          Faktor Mensch eine große Rolle.“ W vb

                                                                                                           TIHO-Anzeiger   |   1/2022   11
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„JETZT WEISS ICH BESCHEID“
Professorin Dr. Madeleine Plötz und Dr. Nils Grabowski aus dem
Institut für Lebensmittelqualität und -sicherheit hielten für die
KinderUniHannover eine Online-Vorlesung über Insekten als
Lebensmittel.

P „Wisst ihr, welche landwirtschaft-            gekennzeichnet sein muss, was in Le-
lichen Nutztiere wir haben?“, fragte Ma-        bensmittel-Produkten enthalten ist
deleine Plötz zu Beginn der Vorlesung           und die Verbraucherinnen und Ver-
und schnell war klar, dass es eine leb-         braucher nicht getäuscht werden dürf-
hafte Veranstaltung werden würde. Die           ten. Außerdem erklärte Plötz, dass
Kinder waren sofort mit Begeisterung            Tierärztinnen und Tierärzte auch dafür
dabei und zählten Kühe, Bienen, Pferde,         verantwortlich seien, Lebensmittel,
Hühner, Puten und einige Tiere mehr             die vom Tier stammen, zu kontrollie-
auf. Auf Nachfrage berichteten einige           ren. Dabei stünde immer die Lebens-
wenig später, dass sie selbst schon mal         mittelsicherheit im Vordergrund.
Insekten probiert hätten. Auch schrie-
ben viele in den Chat, den Nils Grabow-         Wichtig war den Kindern, wie die In-
ski während der Veranstaltung be-               sekten gehalten werden: „Dass es den
treute.                                         Tieren gut geht, ist wichtig.“ Plötz
                                                                                             Professorin Dr. Madeleine Plötz kurz nach
                                                führte aus, dass die einzelnen Insek-
                                                                                             der Online-Vorlesung. Vor ihr zu sehen ist ei-
Insgesamt war ihre Einstellung zu dem           ten-Arten unterschiedliche Anforde-
                                                                                             ne Kiste mit Grillen, deren Zirpen das Hin-
Thema so unterschiedlich wie bei Er-            rungen an die Haltung und die Fütte-
                                                                                             tergrundgeräusch der Veranstaltung bil-
wachsenen. Einige waren bereit, zumin-          rung haben. Die meisten von ihnen            dete. Foto: Silke Vasel
dest mal zu kosten: „Probieren könnte           werden lieber gemeinsam gehalten,
man es ja.“ Auch wenn sie ein Produkt es-       wie beispielsweise das Schwarmver-
sen würden, das nicht erkennbar Insek-          halten der Heuschrecken zeigt. Auch          waren die Kinder sehr aufmerksam:
ten enthält, wären sie nicht abgeneigt:         das Töten der Insekten sprach sie an         „Merken die das nicht?“ Am Schluss stell-
„Ich würde es essen, wenn ich es nicht          und erklärte, dass es am besten sei,         ten die Kinder viele Fragen und waren
wüsste.“ Gleichzeitig gab es an einigen         Insekten einzufrieren, um sie zu töten.      lautstark begeistert von ihrem neu er-
Stellen des Vortrages herrlich intensive ii-    Das sei schonender als sie zu kochen,        langten Wissen: „Jetzt weiß ich Be-
iiiiiihhhhh-Rufe. Die Kinder lernten, dass      wie es einige Zeit üblich war. Auch hier     scheid.“ W vb

     LIEBLINGSORT
     Jeder Mensch hat Lieblingsorte – auch an der TiHo. Wir haben Nina Volkmann,
     wissenschaftliche Mitarbeiterin am WING, Wissenschaft und Innovation für
     Nachhaltige Geflügelwirtschaft, mit Dienstort am Institut für Tierhygiene,
     Tierschutz und Nutztierethologie (ITTN), nach ihrem persönlichen Lieblings-
     ort an der TiHo befragt.

     „Mein Lieblingsort ist eine der Bänke auf der Grünfläche vor dem ITTN oder
     die Bank direkt am Haupteingang zum Campus am Braunschweiger Platz (wie
     auf dem Foto). Besonders schön ist es natürlich, wie heute, mit Sonne eine
     Pause an der frischen Luft zu machen. Auf einer solchen Bank verbringe ich         Nina Volkmann Foto: Tina Basler
     gern die Mittagspause mit Kolleginnen und Kollegen. Da ich den Großteil mei-
     ner Arbeitszeit am Schreibtisch verbringe, freue mich immer auf eine kurze
     Auszeit auf einer Bank. Alleine habe ich hier aber tatsächlich noch nie gesessen. Zu einem Lieblingsort wird eine solche Bank
     also erst durch die nette Gesellschaft der ITTNler. Hin und wieder treffen wir uns deshalb sogar auch auf ein Feierabendge-
     tränk auf der Bank. Wir tauschen uns über die Arbeit aus, besprechen gemeinsame Projekte oder Ideen, aber reden auch
     über Privates – thematisch weit weg vom Schreibtisch. In der Coronapandemie sind solche gemeinsamen Treffen auf der
     Bank leider selten geworden, weil viele Kolleginnen und Kollegen im Homeoffice arbeiten und nur selten im Büro sind. Aber
     zum Sommer, wenn es dann eher Bank-Wetter wird, ändert sich das ja hoffentlich auch wieder ...

     An der TiHo arbeite ich als ‚Quereinsteigerin‘ – ich bin studierte Agrarwissenschaftlerin – seit 2015 als wissenschaftliche Mit-
     arbeiterin. Der Fokus meiner Arbeit liegt in der Nutzung neuer Technologien für die Überwachung des Tierwohls bei Nutztie-
     ren. Thematisch habe ich mich in vergangenen Projekten der Detektion von Klauenerkrankungen bei Milchkühen sowie von
     Pickverletzungen bei Puten gewidmet.“

12        TIHO-Anzeiger   |   1/2022
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TIHO

UNGEBREMSTE
LEIDENSCHAFT FÜR
DIE NEUROLOGIE
„Mich faszinieren die neurologischen Tätigkeiten
als Tierärztin”

P Antja Watanangura ist als Tierärztin in
der Abteilung Neurologie der Klinik für
Kleintiere tätig und fertigt ihre Doktorar-
beit im PhD-Programm Systems Neuro-
science an. Ihren ersten Kontakte zur
Neurologie hatte sie zu Beginn des Studi-
ums und von da an war ihr klar: Genau in
diesem Bereich möchte sie arbeiten.

Wie sind Sie zu Ihrem PhD-Projekt ge-
kommen?

Als ich mit dem Studium an der Kasetsart
Universität in Bangkok angefangen habe,
wusste ich noch gar nicht, in welche Rich-
tung der Tiermedizin ich genau gehen                                  Foto: Tina Basler

wollte. Schon nach wenigen Semestern
bekam ich einen Einblick in die Abteilung
der Neurologie der Kleintierklinik und        In Ihrem Projekt arbeiten Sie mit Hun-       be des Kots nicht schmerzhaft und das
war beeindruckt. Bei vielen Patienten         den, die unter Epilepsie leiden und me-      ganze Prozedere dauert keine fünf Minu-
kann mit einer neurologischen Untersu-        dikamentös nicht therapiert werden           ten. Auch negative Nebenwirkungen kön-
chung eine treffende Diagnose erstellt        können. Welche Strategie verfolgen Sie       nen bei gutem Kot nahezu ausgeschlos-
und eine Therapie eingeleitet werden.         in Ihrem Projekt „Untersuchung der           sen werden. Außerdem wollen wir für die
Das fasziniert mich. Nach dem Studium         Auswirkungen von Mikrobiom-                  Zukunft an einer Gabe des Mikrobioms in
habe ich in der Kleintierklinik ein Intern-   veränderungen auf die Behandlung der        alternativer Form arbeiten – damit der
ship absolviert, war dort angestellt und      medikamentenresistenten Hundeepi-            Hund nicht so häufig zum Tierarzt kom-
bin anschließend zur Weiterbildung und        lepsie und ihrer Verhaltens-                 men muss. Die Schwierigkeit bei un-
Spezialisierung im Bereich Neurologie an      komorbiditäten”?                            serem Projekt bestand in der Suche nach
die Kleintierklinik der Universität Bern                                                   einem geeigneten Spender. Die Ansprü-
gegangen. Auf der Suche nach einem            Für unseren Therapieansatz ist es zu-        che an den Spenderkot sind sehr hoch.
PhD-Projekt bin ich durch Zufall auf das      nächst wichtig, auf die Bedeutung der        Dafür haben wir ein umfangreiches
PhD-Programm Systems Neuroscience             Darm-Gehirn-Achse hinzuweisen: Es be-        Screening und Kotanalysen durch ein
der TiHo gestoßen und habe mich natür-        steht eine intensive Kommunikation zwi-      Speziallabor in Texas durchführen las-
lich sofort beworben.                         schen den beiden Organen und häufig          sen, bevor wir ein geeignetes Spender-
                                              geht das initiale auslösende Signal sogar    tier gefunden haben.
Wie gefällt Ihnen das PhD-Programm?           vom Darm aus und beeinflusst die Ge-
Können Sie die Pflichtveranstaltungen         hirnfunktion. Ein vielversprechender         Wie sehen Ihre Pläne für die Zeit nach
gut mit Ihren praktischen Tätigkeiten         Trigger dieser Achse ist die Darmflora.      der Doktorarbeit aus?
in der Klinik für Kleintiere vereinba-        Deshalb führe ich in meinem Projekt eine
ren?                                          Pilotstudie zum Effekt vom Fäkaltransfer     Ich habe für insgesamt sechs Jahre ein
                                              bei Hunden durch, die an Epilepsie lei-      Stipendium aus Thailand. Das sieht nach
Für mich sind die Veranstaltungen eine        den. Dabei bekommen die Hunde mehr-          dem PhD-Projekt direkt die Weiterbil-
enorme Bereicherung. Neben den fach-          mals über einen längeren Zeitraum den        dung zum internationalen Fachtierarzt
lichen neurowissenschaftlichen Vorle-         Kot eines Spendertieres und wir erhoffen     für Neurologie vor, dem Diplomate of the
sungen gefallen mir auch die Aus-             uns einen positiven Effekt der neurolo-      European College of Veterinary Neurolo-
tauschmöglichkeiten mit anderen PhD-          gischen Symptome.                            gy (ECVN), bevor ich wieder zurück nach
Studierenden in ungezwungener Atmo-                                                        Thailand gehe. Im gesamten asiatischen
sphäre. Die Diskussionen über die un-         Fäkaltransfer klingt exotisch und un-        Raum gibt es nur eine Handvoll tiermedi-
terschiedlichen Projekte und die per-         praktikabel …                                zinischer Neurologen mit diesem inter-
sönlichen Treffen machen wirklich                                                          nationalen Abschluss. Aber momentan
Spaß. Außerdem bringen die Soft-Skills-       Überhaupt nicht! Die Therapie wird auch      warte ich gespannt auf die Ergebnisse
Kurse meine persönliche Entwicklung           für andere Erkrankungen eingesetzt. Für      unserer Pilotstudie! W Das Interview
deutlich voran.                               den Hund als Patienten ist die rektale Ga-   führte Tina Basler

                                                                                                         TIHO-Anzeiger   |   1/2022   13
TIHO      campus

                                                                                                                                      Foto: sonsedskaya, stock.adobe.com
AACTING – KONFERENZ ZUM                                                                  wie Professor Sylvia Checkley, PhD, aus
                                                                                         Kanada zum Thema „Comparison of dif-

ANTIBIOTIKAEINSATZ                                                                       ferent approaches to antibiotic restricti-
                                                                                         on in food-producing animals“ und Dr.
                                                                                         Inge van Geijlswijk aus den Niederlanden
Der Einsatz von Antibiotika bei Tieren beeinflusst die Entstehung                        zum Thema „Antimicrobial usage in com-
von Resistenzen. Um den Austausch zwischen Wissenschaft und                              panion animals“. Zusätzlich wird eine Pa-
                                                                                         neldiskussion mit Expertinnen und Ex-
Administration national wie international zu verbessern, haben                           perten zu dem Thema „Practical applica-
sich im internationalen Netzwerk AACTING 16 Staaten zusam-                               tion of the Regulation (EU) 2019/6“ statt-
mengeschlossen. Sie wollen die Datenerfassung rund um den An-                            finden. Ein ausführliches Programm wird
tibiotikaeinsatz weiterentwickeln und die Ergebnisse vergleichbar                        Anfang März veröffentlicht.
machen.
                                                                                         Weitere Informationen über AACTING
                                                                                         und zu der geplanten Konferenz inklusive
P Viele Staaten erfassen bereits systema-    gramming Initiative on Antimicrobial Re-    der Möglichkeit zur Anmeldung sind un-
tisch, welche Antibiotika in welchen Men-    sistance“.                                  ter https://aacting.org oder dem unten
gen in der Tierhaltung eingesetzt werden                                                 stehenden QR-Code zu finden. Die Kos-
oder entsprechende Systeme befinden          Um den Austausch zu fördern und neue        ten für Präsenzteilnehmende belaufen
sich in der Aufbauphase. Sie zielen da-      Ideen zu entwickeln, treffen sich die in-   sich auf 200 Euro inklusive Verpflegung
rauf ab, vor allem die Daten lebensmit-      ternationalen Expertinnen und Experten      während der Tagung und dem Konferenz-
telliefernder Tierarten zu erfassen. Da      einmal jährlich auf einer von dem Netz-     dinner. Für Online-Teilnehmende kostet
die Staaten unterschiedliche Systeme         werk organisierten Konferenz. Die erste     die Tagung 65 Euro. Der Anmeldeschluss
nutzen, sind die Ergebnisse bisher meist     Konferenz fand in Ghent in Belgien und      ist am 14. April 2022 für die Präsenzteil-
nicht unmittelbar vergleichbar. Die seit     die zweite Konferenz 2019 in Bern in der    nahme und am 4. Mai 2022 für die On-
dem 28. Januar 2022 gültige Verordnung       Schweiz statt. Die dritte Konferenz war     line-Teilnahme.
(EU) 2019/6 über Tierarzneimittel ver-       für 2020 in Hannover geplant, musste
pflichtet die Länder zukünftig, nicht nur    aufgrund der Pandemielage jedoch be-        Aufgrund der andauernden Pandemie ist
die Menge der verkauften Antibiotika,        dauerlicherweise mehrfach verschoben        es möglich, dass der Ablauf der Veran-
sondern auch die tatsächlich ange-           werden.                                     staltung entsprechend angepasst wer-
wandten Mengen inklusive Tierartbezug                                                    den muss. Das für die Präsenzveranstal-
zu melden.                                   Die kommende dritte internationale          tung gültige Hygienekonzept ist in der ak-
                                             AACTING Konferenz wird nun am 5. und        tuellen Version auf der AACTING-Web-
Das Akronym AACTING steht für „Net-          6. Mai 2022 als Hybridkonferenz durch-      site zu finden. W Anne Schnepf, Sandra
work on quantification of veterinary An-     geführt. Es konnten Beiträge über den       Brogden, Lothar Kreienbrock
timicrobial usage at herd level and Analy-   Einsatz von Antibiotika in der Veterinär-
sis, CommunicaTion and benchmarkING          medizin, Quantifizierung, Harmonisie-
to improve responsible usage”. Das Netz-     rung von Kennzahlen, Benchmarking,
werk analysiert weltweit bestehende          Antimicrobial Stewardship und Maßnah-
Überwachungssysteme und entwickelt           men sowie der praktischen Anwendung
Leitlinien zum Aufbau eines solchen Mo-      der EU(VO) 2019/6 über Tierarzneimittel
nitorings. Die Leitlinien und Informatio-    eingereicht werden.
nen zu den derzeit bestehenden Syste-
men stellen die Forschenden der Öffent-      Dr. Javier Yugueros-Marcos, Direktor der
lichkeit zur Verfügung. Die Europäische      Abteilung Antimicrobial Resistance and
Kommission förderte AACTING von März         Veterinary Products der OIE ist eingela-
2017 bis Februar 2018 in der „Joint Pro-     denen, einen Vortrag zu halten; ebenso

14      TIHO-Anzeiger   |   1/2022
TIHO     forschung                                                                     Toter Schweinswal (Symbolfoto, das Tier ge-
                                                                                       hörte nicht zu den in der Studie unter-
                                                                                       suchten Schweinswalen) Foto: Sonja von Bret-
                                                                                       horst

                                                                                       schichten und von essentieller Bedeu-
                                                                                       tung für Orientierung, Kommunikation
                                                                                       und Beutefang. Einer dieser Schweinswa-
                                                                                       le zeigte zusätzlich schwere Blutungen
                                                                                       und Hämatome in der Muskel- und Fett-
                                                                                       schicht, was auf ein stumpfes Explosi-

MUNITIONSSPRENGUNGEN
                                                                                       onstrauma hindeutet. Ein weiterer jun-
                                                                                       ger Schweinswal mit Explosionsverlet-

VERLETZEN SCHWEINSWALE
                                                                                       zungen wurde beigefangen. Bei beiden
                                                                                       Tieren gehen die Forschenden davon
                                                                                       aus, dass Sprengungsverletzungen die
Untersuchungen an 24 toten Schweinswalen aus der Ostsee zei-                           Orientierungsfähigkeit der Tiere erheb-
                                                                                       lich herabgesetzt hatten.
gen bei zehn Tieren, dass Unterwasserexplosionen durch unge-
schützte Sprengung von Fliegerbomben aus dem Zweiten Welt-                             Schadenspotenzial ungeschützter Un-
krieg für Verletzungen sorgten.                                                        terwasserexplosionen für Schweins-
                                                                                       wale

P Ein Forschungsteam aus dem Institut      krankungen ausschließen zu können,          ITAW-Leiterin Professorin Dr. Ursula Sie-
für Terrestrische und Aquatische Wild-     nahmen sie nach der Obduktion zudem         bert sagt: „Dank der Finanzierung un-
tierforschung (ITAW) der TiHo unter-       weiterführende feingewebliche, mikro-       serer Spezialuntersuchungen durch das
suchte 24 tote Schweinswale auf Hör-       biologische, virologische und parasitolo-   Bundesamt für Naturschutz konnten wir
schäden und veröffentlichte die Ergeb-     gische Untersuchungen vor. Das Institut     erstmals zeigen, dass die Unterwasser-
nisse im Fachmagazin „Environment In-      für Osteologie und Biomechanik des Uni-     sprengungen schwere Auswirkungen auf
ternational“. Eingesammelt wurden die      versitätsklinikums Hamburg-Eppendorf        Schweinswale haben können. Dies unter-
Schweinswale mit Hilfe des vom Ministe-    führte gemeinsam mit den Gehör-Fach-        streicht das hohe direkte und indirekte
rium für Energiewende, Landwirtschaft,     leuten des ITAW bildgebende Verfahren       Schadenspotenzial der Sprengungen.“ Da
Umwelt, Natur und Digitalisierung des      durch, um auch minimalste Schäden an        die Menge der Munitionsaltlasten in der
Landes Schleswig-Holstein finanzierten     den für die Orientierung der Tiere wich-    deutschen Nord- und Ostsee riesig sei,
Strandungsnetzes. Die Tiere wurden zwi-    tigen Ohren entdecken zu können.            so Siebert weiter, und mit zunehmenden
schen September und November 2019 an                                                   Aktivitäten, wie etwa dem Bau von Off-
verschiedenen Orten der Ostseeküste        Die Obduktionsergebnisse                    shore-Windkraftanlagen, regelmäßig
Schleswig-Holsteins tot aufgefunden –                                                  kurzfristig Sprengungen vorgenommen
einige Wochen nachdem 42 britische         Bei den entlang der Eckernförder, Kieler    würden, müssen Schweinswale und an-
Fliegerbomben aus dem Zweiten Welt-        und Lübecker Bucht aufgefundenen            dere Meerestiere besser geschützt wer-
krieg ohne weitere Schallschutzmaßnah-     Schweinswalen handelte es sich um drei      den. Um die Auswirkungen von Explosi-
men nahe dem Schutzgebiet Fehmarn in       Neugeborene, 15 Jungtiere und sechs         onen auf Populationsebene beurteilen
der Ostsee gesprengt wurden. Die Todes-    ausgewachsene Tiere (14 Weibchen und        zu können, sollten umfangreiche gesund-
ursache von zehn Schweinswalen brin-       10 Männchen). Bei zehn Schweinswalen        heitliche Bewertungen des Gesundheits-
gen die Forschenden mit Explosionsver-     fanden die Forschenden krankhafte Aus-      zustandes gestrandeter Wale inklusive
letzungen in Verbindung.                   kugelungen und Frakturen der Mittelohr-     Gehöruntersuchungen vorgenommen
                                           knochen, Blutungen im akustischen Fett      werden. „Die Sprengungen sorgen au-
Die auf Meeressäuger spezialisierten       des Unterkiefers und des Gehörappa-         ßerdem dafür, dass die Tiere ihr Verhal-
Tierärztinnen und Tierärzte sowie Biolo-   rates sowie der Melone. Derartige Verlet-   ten deutlich ändern und unter Stress ste-
ginnen und Biologen des ITAW führten       zungen können nur durch starke Druck-       hen, sodass dies auch in die Bewertung
eine umfassende pathologische Untersu-     wellen, wie sie bei Explosionen entste-     der Gesamtbelastung der Schweinswal-
chung der Tiere durch, die besonders       hen, hervorgerufen werden. Die Melone       populationen in deutschen Gewässern
auch den Hörapparat und das akustische     ist ein für die Echoortung wichtiges Or-    einbezogen werden muss“, so Siebert.
Fett berücksichtigten. Um andere Er-       gan aus verschiedenen Fettgewebs-           W tb

                                                                                                       TIHO-Anzeiger   |   1/2022   15
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                Illustration: Annabell Meier
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                                                                                        Foto: Lisa Herrmann, Fritjof Freise, Andrea Tipold, Elisa-
                                                                                        beth Schaper

                                                                                        ums verfügen sollten. Die Fragen sind in
                                                                                        die fünf Blöcke Basisfächer, Grundlagen,
                                                                                        klinische Wissenschaft, Tierproduktion
                                                                                        und Lebensmittelhygiene unterteilt. Die
                                                                                        Studierenden erhalten zu jedem der 34
                                                                                        Fächer vier Fragen, jeweils zwei Wissens-
                                                                                        und zwei Verständnis- bzw. Anwendungs-
                                                                                        fragen. Neben einer richtigen und mehre-
                                                                                        ren falschen Antwortmöglichkeiten gibt
                                                                                        es zusätzlich eine Ich-weiß-nicht-Option
                                                                                        (NN), um Verfälschungen des Testergeb-
                                                                                        nisses durch eventuelles Raten zu mini-
                                                                                        mieren. Diese Option wird mit null Punk-
                                                                                        ten bewertet. Jede richtige Antwort (R) er-
                                                                                        hält einen Pluspunkt, jede falsche Ant-
                                                                                        wort (F) einen Minuspunkt. Aus der Diffe-
                                                                                        renz der richtigen und der falschen Ant-
                                                                                        worten ergibt sich am Ende der Testwert
                                                                                        (R-F), der den Wissenszuwachs bemisst.

                                                                                        Nach Abschluss des Tests erhalten die
                                                                                        Studierenden eine ausführliche, indivi-
                                                                                        duelle Auswertung ihres Tests, mit der
                                                                                        sie unter anderem ihr Abschneiden mit

WAS WEISS ICH?                                                                          dem der anderen Teilnehmenden ihres
                                                                                        Semesters vergleichen können. Eine
                                                                                        2018 durchgeführte Evaluation unter
Studierende fürchten, nicht genügend zu wissen. Lehrende kön-                           Studierenden ergab, dass die meisten
nen nicht sicher sein, dass ihr Unterricht fruchtet. Um zu überprü-                     Studierenden den PTT genau dafür nut-
fen, ob das Wissen der Studierenden wächst, führt die TiHo ein-                         zen: Sie vergleichen ihren Wissensstand
                                                                                        mit dem ihrer Mitstudierenden.
mal jährlich den Progress Test Tiermedizin durch.
                                                                                        Wie geeignet ist der PTT?
P Jedes Jahr im Wintersemester erhalten     nischen Bildungsstätten der D-A-CH-Re-
TiHo-Studierende aller Semester per         gion hatte die TiHo erfolgreich das Kom-    Um herauszufinden, ob der PTT geeignet
E-Mail das Angebot, im Dezember am          petenzzentrum E-Learning, Didaktik und      ist, den Wissenszuwachs von Studieren-
Progress Test Tiermedizin (PTT) teilzu-     Ausbildungsforschung der Tiermedizin        den über den Verlauf ihres Studiums zu
nehmen. Verpflichtend ist das nicht, ihre   (KELDAT) beantragt. Einen Test zu entwi-    messen und abzubilden, wertete Herr-
Teilnahme ist freiwillig. Der Test bietet   ckeln, der es unter anderem erlaubt, den    mann in ihrer Studie die PTTs der TiHo
den Studierenden aber die Chance, ihren     Wissenszuwachs im Tiermedizinstudium        aus den Jahren 2013 bis 2019 aus. Dabei
eigenen Wissensstand zu überprüfen          zu beurteilen und das Curriculum univer-    zeigte sich, dass die Anzahl der teilneh-
und mit dem ihrer Mitstudierenden zu        sitätsintern zu evaluieren, war Teil des    menden Studierenden seit Einführung
vergleichen. Aber wie aussagekräftig ist    KELDAT-Projekts.                            des PTT kontinuierlich gestiegen ist und
der PTT? Eignet er sich, um den Wissens-                                                in den letzten vier Jahren bei 600 bis 700
stand der Studierenden im Verlaufe ihres    Der PTT ist ein Multiple-Choice-Test mit    lag. Die meisten Teilnehmenden stamm-
Studiums zu beurteilen? Lisa Herrmann       136 Fragen aus 34 Fächern. Alle Studie-     ten aus dem dritten Semester, gefolgt
aus dem Zentrum für E-Learning, Didak-      renden erhalten unabhängig ihrer Se-        von dem fünften, siebten, ersten, neun-
tik und Ausbildungsforschung ging die-      mesterzugehörigkeit dieselben Fragen.       ten und elften Semester.
sen Fragen für ihre Doktorarbeit nach       Die Ausbildungsstätten stellen sie jähr-
und veröffentlichte ihre Ergebnisse in      lich nach einem standardisierten Verfah-    Die Abbildungen zeigen für drei der fünf
den Fachmagazinen Frontiers in Veteri-      ren aus einem formal und fachlich ge-       EAEVE-Blöcke die durchschnittlich pro
nary Science und Berliner und Mün-          prüften Fragenpool neu zusammen. Da-        Semester erreichten richtigen, falschen
chener Tierärztliche Wochenschrift.         bei orientieren sie sich an den aktuellen   und neutralen Antworten in Prozent. Wie
                                            Vorgaben der European Association of        deutlich zu erkennen ist, steigt das Wis-
Der Progress Test Tiermedizin               Establishments for Veterinary Education     sen mit Voranschreiten des Studiums
                                            (EAEVE) für die sogenannten Ersttags-       und in Abhängigkeit von Prüfungs-
Eingeführt hat die TiHo den PTT im Jahr     kompetenzen. Die EAEVE definiert darin,     zeiträumen kontinuierlich an. Der Anteil
2013. Gemeinsam mit den anderen             über welche Fähigkeiten Tierärztinnen       richtiger Fragen nimmt zu, wohingegen
deutschsprachigen veterinärmedizi-          und Tierärzte nach Abschluss ihres Studi-   der Anteil der Ich-weiß-nicht-Option ab-

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