Eisbrecher - Bundesamt für Informatik

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Eisbrecher - Bundesamt für Informatik
Die Kundenzeitschrift des BIT   |  Nr. 58 / Juni 2015 | www.bit.admin.ch

                               Eisbrecher
Signaturdienste
Elektronische Unterschriften
online prüfen

Seite 6

«BIT in action»
Reger Austausch am
Kundenanlass

Seite 11

UCC
Teil 1 der Serie mit Tipps
und Tricks für Lync

Seite 16

                               Fachanwendung ARGOS
                               Kontrollergebnisse des Zolls zentral erfassen > 8
Eisbrecher - Bundesamt für Informatik
Eisbrecher Nr. 58 / Juni 2015 | www.bit.admin.ch

Inhalt
                                Fachanwendung ARGOS                          Editorial
                                Kontrollergebnisse des Zolls           3     Blick hinter die Kulissen
                                zentral erfassen
                                                                             Aus der Geschäftsleitung
                                Seite 8                                4     Elektronische Geschäftsabwicklung – weitere Schritte
                                                                             nach vorne

                                                                             Produkte & Projekte
                                                                       5     Kurzer, schneller Rat vom BIT
                                Signaturdienste                        6     Elektronische Signaturen online auf Echtheit prüfen
                                Elektronische Unterschriften           8     ARGOS: Zentrale Anwendung für Zollkontrollen
                                online prüfen
                                                                             Events
                                Seite 6                              11      64-Bit, Softwareupdates und spannende Einblicke
                                                                             in FISCAL-IT

                                                                             Produkte & Projekte
                                                                     13      Geräte mit 64-Bit-Betriebssystem erhältlich
                                «BIT in action»
                                Reger Austausch am                           IT-Thema
                                Kundenanlass                         14      So entstehen im BIT Java-Anwendungen

                                Seite 11                                     Tipps & Tricks
                                                                     16      UCC nach Belieben einrichten

                                                                             Aktuell
                                                                     18      Automatische Antwort vor dem Urlaub vergessen?
                                UCC                                  19      «Kitzelt doch unser System ein bisschen»
                                Teil 1 der Serie mit Tipps
                                und Tricks für Lync                          Bits & Bytes
                                                                     20      Kurz gelesen; Kurz notiert
                                Seite 16                             21      Trendreport
                                                                     22      SMS-Interview
                                                                     23      Mixed Pixels

                                                                            Version française sous www.bit.admin.ch/eisbrecher

                                Herausgeber                                                   Druck
                                Bundesamt für Informatik und Telekommunikation BIT            BBL, Vertrieb Publikationen, Bern
                                Monbijoustrasse 74, CH-3003 Bern
                                Telefon +41 58 465 90 11                                      Online-Version und Abonnement
                                Intranet: intranet.bit.admin.ch                               www.bit.admin.ch/eisbrecher
                                Internet: www.bit.admin.ch
                                                                                              Kontakt
                                Redaktionsleitung                                             eisbrecher@bit.admin.ch
                                Nora Kelemen                                                  Tel. +41 58 463 38 47

                                Redaktion                                                     Erscheinungsweise
                                Daniel Wunderli (WuDa), Florina German (GeF), Silvan Küenzi   Der «Eisbrecher» erscheint alle drei Monate,
Titelbild: Neu erfassen Zoll­   (KSi)                                                         die nächste Ausgabe im September 2015.
angestellte die Ergebnisse
ihrer Kontrollen zentral in     Layout und Illustration
einer Anwendung.                Eva-Maria Künzi (KEM)
                                2
Eisbrecher - Bundesamt für Informatik
Eisbrecher Nr. 58 / Juni 2015 | www.bit.admin.ch

Editorial

Blick hinter die Kulissen
                         Liebe Leserinnen und Leser

                         Wie wird eigentlich eine Anwendung entwi-            Wie funktioniert das mit der elektronischen Un-
                         ckelt? Ganz von vorne, auf der sprichwörtlich        terschrift? Wenn Sie ein digital signiertes Doku-
                         grünen Wiese fängt damit niemand mehr an.            ment erhalten, finden Sie darauf ein etwas
                         Die Java-Entwickler des BIT greifen auf eine         kryptisch aussehendes Textfeld. Wer garantiert
                         Plattform mit bereits vorhandenen Werkzeu-           Ihnen aber, dass dahinter tatsächlich diejenige
                         gen zurück. Dort finden sie vorgefertigte Code-      Person steht, die sie vorgibt zu sein? Wie kann
                         bausteine, die sie bei Bedarf einsetzen können.      man das überprüfen? Im Beitrag ab Seite 6 ver-
                         Die Richtlinien der Plattform sind so aufgebaut,     tieft der «Eisbrecher» das Thema digitale Signa-
Nora Kelemen             dass sie die IT-Vorgaben des Bundes bereits be-      turen.
Leiterin Kommunikation   rücksichtigen. So können sich die Entwickler
058 463 38 47            ganz darauf konzentrieren, die Wünsche des           Einen weiteren Wunsch unserer Kunden kann
                         Kunden beim Programmieren umzusetzen. Ab             das BIT nun erfüllen: Kurze Beratungen können
                         Seite 14 in diesem «Eisbrecher» erfahren Sie,        die Integrationsmanager einfach in Remedy be-
                         wie die Java-Entwickler vorhandene Werkzeu-          stellen. Sie haben eine Anwendungsidee und
                         ge geschickt einsetzen und weiterentwickeln.         möchten dazu die Anforderungen möglichst
                                                                              treffsicher formulieren? Sie haben Fragen zur
                         Die neue Kommunikationslösung UCC unter-             IT-Architektur? Mehr zu diesem neuen Angebot
                         stützt mobiles Arbeiten. Zum Beispiel indem sie      erfahren Sie ab Seite 5.
                         es Ihnen einfach ermöglicht, Ihren Kontakten
                         Ihren aktuellen Standort mitzuteilen. Nützliche      «Kitzelt doch unser System ein bisschen», for-
                         Tipps im Umgang mit UCC gibt es viele, darum         derte neulich BIT-Direktor Giovanni Conti die
                         greift der «Eisbrecher» das Thema in einer drei-     neuen Lernenden im BIT heraus. Dass sie das
                         teiligen Serie auf. In Teil 1 finden Sie Tipps und   Potenzial dazu mitbringen, haben Lernende des
                         Tricks zu Ihren persönlichen Einstellungen.          3. und 4. Lehrjahrs gerade erst wieder gezeigt.
                                                                              Für die Berufsschweizermeisterschaften 2015
                         Alle Informationen an einem Ort finden – das         haben sich gleich fünf Informatik- und fünf Me-
                         ist besonders wichtig für Zollangestellte, die       diamatiklernende qualifiziert. Auf Seite 19 stel-
                         schweizweit im Einsatz sind. Gemeinsam mit           len wir Ihnen die neuen Lernenden vor, die im
                         der Eidgenössischen Zollverwaltung hat das BIT       August ihre Ausbildung im BIT beginnen.
                         die Anwendung ARGOS entwickelt. So können
                         Zöllnerinnen und Zöllner die Ergebnisse ihrer        Viel Freude beim Lesen wünschen Ihnen Nora
                         Kontrollen zentral erfassen. Ihnen steht dank        Kelemen und das «Eisbrecher»-Team.
                         ARGOS eine Fülle an relevanten Informationen
                         vor Ort zur Verfügung. Damit sie diese auch op-
                         timal einsetzen können, haben sie diese An-
                         wendung schon früh im Projekt testen und be-
                         werten können. Mehr dazu erfahren Sie ab Sei-
                         te 8 in dieser Ausgabe.

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Aus der Geschäftsleitung

Elektronische Geschäftsabwicklung
– weitere Schritte nach vorne
                        Liebe Kundinnen und Kunden

                        Der UCC-Rollout schreitet rasch voran – mehre-     Möglicherweise wird somit GEVER eine der ers-
                        re tausend Bundesangestellte sind bereits mit      ten Anwendungen auf der Private Cloud sein.
                        diesem modernen Arbeitswerkzeug ausgerüs-          Denn vor kurzem konnte nach langen Vorarbei-
                        tet. Die meisten telefonieren damit, viele chat-   ten und Durchführung der Cloud-Ausschrei-
                        ten bereits untereinander und einige beginnen,     bung der Zuschlag als rechtskräftig erklärt
                        mittels Desktop-Sharing auch über Distanz am       ­werden. Das BIT-Team arbeitet nun mit dem
                        gleichen Dokument zu arbeiten. Nun fehlt ei-        Lieferanten an der Bereitstellung der Cloud-­
                        gentlich nur noch ein Schritt hin zur digitalen     Platt­form, damit die Cloud-Leistungen bald ­von
Giovanni Conti          Geschäftsabwicklung: Dokumente auch elek­           den Ämtern abgerufen werden können. Denn
Direktor BIT            tronisch zu unterschreiben, auf eine verbindli-     die Cloud-Plattform wird auch in vielen ande-
                        che und für andere nachvollziehbare Art. Die-       ren Gebieten Anwendung finden, da das BIT
                        sen Schritt will die Bundesverwaltung nun ma-       bereits heute etwa 3000 virtualisierte Server
                        chen. Denn damit besteht eine Grundlage, um         betreibt.
                        papierlos zu kooperieren, ohne dabei Verbind-
                        lichkeit zu verlieren. Mehr zur elektronischen     All diese Schritte zeigen: neben dem Tagesge-
                        Unterschrift erfahren Sie in dieser Ausgabe.       schäft arbeiten die IT-Spezialisten der Bundes-
                                                                           verwaltung in zunehmender Vernetzung und
                        Zugleich engagiert sich das BIT auch in den Vor-   Kooperation untereinander stetig an Innovatio-
                        arbeiten für die neuen GEVER-Plattformen.          nen, welche die effiziente Geschäftsabwicklung
                        Hierzu haben die Leistungserbringer der Bun-       der Verwaltung unterstützen.
                        desverwaltung seit geraumer Zeit untereinan-
                        der das Gespräch geführt und dem ISB sowie         Giovanni Conti
                        dem Informatikrat Bund Vorgehensweisen auf-
                        gezeigt, wie die neuen GEVER-Systeme in Ko-
                        operation unter den Leistungserbringern be-
                        trieben werden können. Im nun gewählten
                        ­Betriebsmodell soll sich das BIT um die Infra­
                         struktur kümmern, während der Leistungser-
                         bringer des WBF, das ISCeco, sich um die An-
                         wendungen kümmern wird. Auch hier werden
                         die Vorarbeiten vorangetrieben, damit, sobald
                         rechtskräftige Zuschläge vorliegen, die Grund-
                         lagen rasch und effizient aufgesetzt werden
                         können. Mehr dazu erfahren Sie in einer kom-
                         menden Ausgabe.

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Eisbrecher - Bundesamt für Informatik
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                                                                                                                en ligne
Produkte & Projekte

Kurzer, schneller Rat vom BIT
Neu können Kundinnen und Kunden dem BIT Aufträge für Kurz-                 ...und wie es gebaut wird
beratungen erteilen – maximal fünf Tage Beratung, z. B. zu Archi-           Nach der Entscheidung für eine der Varianten
tektur, Methodik oder Anforderungen des IT-Vorhabens. Da die                helfen die Experten aus den Bereichen Business
Schnittstellen zwischen den neu gegründeten Bereichen                       Requirements Engineering (BRE) und Lösungs-
fliessend sind, stellt Ihnen der «Eisbrecher» die Kernkompeten-             architektur (LAR) weiter. Das geschieht in enger
zen der Organisationseinheit Business Analyse und Lösungsar-                Abstimmung. Die Business Requirements En-
chitektur (BAL) vor.                                                        gineers unterstützen die Kunden bei der Spezi-
                                                                            fizierung ihrer Anforderungen. Ähnlich wie Ar-
BIT-Kontakt:                Es ist ein Wunsch der Kundinnen und Kunden,     chitekten, die ein Haus bauen, nehmen sie die
                            BIT-Dienstleistungen wie Beratung und Analyse Wünsche der Bauherren entgegen: Wie viele
Dimitrios Diamantis         einfach abrufen zu können. Dieses Anliegen      Zimmer sollen es sein? Braucht es einen Aufzug
Leiter Business Analyse     hat das BIT nun umgesetzt. Neu bietet die Or-   oder genügt eine Treppe? So stellen die Busi-
058 465 02 00               ganisationseinheit Business Analyse und Lö-     ness Requirements Engineers sicher, dass die
                            sungsarchitektur (BAL) Kurzberatungen bis fünf Entwickler bei der Umsetzung ihrer Kreativität
Jakob Erber                 Arbeitstage an. Sie umfassen Fragen zur Archi-  nicht freien Lauf lassen, sondern dass die Um-
Leiter Lösungsarchitektur   tektur, Methodik oder Spezifizierung der An-    setzung exakt nach den Wünschen der Kunden
058 463 08 94               forderungen eines IT-Vorhabens.                 erfolgt.

Carsten Plum                Was Sie brauchen...                                Die Lösungsarchitektinnen und -architekten
Leiter Business             Für Erstberatungen bei noch nicht näher defi-      kümmern sich darum, dass die gewählte Vari-
Requirements Engineering    nierten Anforderungen sind die Business Ana-       ante mit der vorgegebenen Umgebung kon-
058 463 06 63               lysten des BIT die richtige Anlaufstelle (mehr     form ist. So wie beim Bau eines Hauses wichtig
                            zum Thema Business Analyse im «Eisbrecher»         ist, dass es an das lokale Strom- und Wasser-
Text: Florina German        Nr. 54). Sie zeigen neutral, welche Möglichkei-    netz angeschlossen ist, sorgen die Lösungsar-
Grafik: Selina Reist        ten es gibt, das Anliegen der Kunden zu reali-     chitekten dafür, dass die massgeblichen
                            sieren und beraten, welche Optionen sich eig-      Schnittstellen zur IT-Landschaft des Bundes
                            nen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich bei   vorhanden sind (mehr zum Thema Lösungsar-
                            der Lösung um eine individuell entwickelte         chitektur im «Eisbrecher» Nr. 56).
                            Fachanwendung oder ein Standardprodukt
                            handelt.

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Eisbrecher - Bundesamt für Informatik
Eisbrecher Nr. 58 / Juni 2015 | www.bit.admin.ch                                                                Version
                                                                                                              française
                                                                                                               en ligne
Produkte & Projekte

Elektronische Signaturen online
auf Echtheit prüfen
Zunehmend elektronische Abwicklung von Amtsgeschäften be-                  tale Signatur echt und das Zertifikat, das der
deutet auch zunehmend digitales Signieren von Dokumenten.                  Absender verwendet hat, gültig ist. Sie können
Mit einem Online-Validator können Empfänger solcher Doku-                  auch einsehen, ob das Dokument nach Unter-
mente prüfen, ob die darin enthaltene Signatur gültig ist. Je nach         zeichnung verändert wurde. In einem Detailbe-
Anwendungsfall erfahren sie auch, ob die Person überhaupt die              richt können die prüfenden Personen auf
Berechtigung hatte, das Schreiben zu signieren.                            Wunsch ausweisen lassen, was mit welchem
                                                                           Ergebnis geprüft wurde.
BIT-Kontakt:            Endlich kommt die Zusage: Es hat geklappt mit
                        der neuen Stelle! Jetzt gilt es noch, einige Do-   «Wir unterscheiden zwischen normalen und
Nicole Roemmel          kumente einzureichen. Für diese Stelle braucht     Spezialvalidierungen», erklärt Jörg Böhlen, Ser-
Produktmanagerin        der neue Arbeitgeber auch einen Strafregister-     vice Manager und Projektleiter für Signatur-
058 462 15 15           auszug. Der lässt sich heute bequem online be-     dienste im Informatiksteuerungsorgan des Bun-
                        stellen und wird anschliessend als PDF-Doku-       des (ISB). Normal bedeutet, dass der Validator
Text: Florina German    ment versandt. Dieses Dokument ist mit einer       überprüft, ob das Dokument korrekt unter-
                        qualifizierten elektronischen Signatur versehen.   schrieben wurde – also beispielsweise mit ei-
                        Damit ist es rechtsgültig. Doch wer garantiert,    nem gültigen Zertifikat der Klasse A (qualifizier-
                        dass diese Unterschrift, die so gar nicht aus-     te Signatur, die der handschriftlichen Signatur
                        sieht wie eine handschriftliche Signatur, echt     gleichgesetzt werden kann) oder der Klasse B
                        und vor allem rechtsgültig ist?                    (fortgeschrittene Signatur). Mehr Informatio-
                                                                           nen zu den Zertifikaten finden Sie hier: www.
                                                                           bit.admin.ch > Themen > Digitale Zertifikate.

                                                                           Spezialvalidierungen gehen noch einen Schritt
                                                                           weiter: Die Ämter haben die Möglichkeit, für
                                                                           gewisse Dokumenttypen eine Registerprüfung
                                                                           einzubinden. In diesem Register sind die Perso-
                                                                           nen erfasst, die berechtigt sind, diesen Doku-
                        Validator.ch soll Vertrauen schaffen               menttyp zu signieren. Das kann zum Beispiel
                        Bei so sensiblen Daten wie sie digitale Strafre-   eine bestimmte Berufsgruppe wie Notare sein.
                        gisterauszüge enthalten, sind Zweifel berech-      Der Validator prüft bei diesen Schreiben so-
                        tigt. Darum hat das Bundesamt für Justiz diese     wohl die Gültigkeit des Zertifikats als auch, ob
                        Art von Dokumenten im sogenannten Validator        die Person, die das Dokument signiert hat, im
                        erfasst. Der Webdienst www.validator.ch            Register erfasst und dazu berechtigt ist.
                        bietet den Empfängern von Dokumenten seit
                        Anfang Jahr die Möglichkeit, diese auf Gültig-
                        keit und Unversehrtheit der Daten (Integrität)
                        zu überprüfen.

                        Dazu geben sie auf der Homepage an, welchen
                        Typ von Dokument sie validieren möchten. Ne-
                        ben Strafregisterauszügen können heute bei-        Prüfung in Fachanwendungen integrieren
                        spielsweise auch signierte Dokumente vom           Der Validator als Webdienst ist für alle verfüg-
                        Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) oder           bar. Bei Bedarf kann ein Amt ihn direkt in eine
                        der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) auf       Fachanwendung integrieren. Dieser Dienst
                        Echtheit überprüft werden.                         nennt sich dann diskreter Validator. Praktisch
                                                                           daran ist, dass Benutzer mit dem diskreten Vali-
                        Anschliessend laden sie das Dokument hoch.         dator direkt aus der Anwendung heraus den
                        Der Validator untersucht es auf verschiedene       Dienst zur Überprüfung von Signaturen aufru-
                        Aspekte: Die Empfänger erfahren, ob die digi-      fen können.

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                                                                                           PDF/A

                        Weniger Papier ist die Devise                          Local Signer: Richtig unterschreiben
                        «Heute werden noch immer viele Dokumente               Für Angestellte, die Dokumente unterzeichnen,
                        auf Papier unterschrieben und versandt», sagt          ist wichtig, dass dieser Schritt in den Workflow
                        Jörg Böhlen. Es gibt Ämter, bei denen bis zu           integriert wird. Rechtsgültig unterzeichnen
                        100 Verfügungen am Tag handschriftlich sig-            können sie mit Anwendungen wie dem Local
                        niert werden. «Hier besteht in vielerlei Hinsicht      Signer. Er signiert Dokumente mit den Zertifika-
                        ein grosses Einsparpotenzial, wenn sie die Ver-        ten der Klasse A, der Klasse B und der SuisseID.
                        fügungen neu elektronisch erstellen, unter-            Das sind die anerkannten Zertifikatstypen der
                        schreiben und versenden.»                              qualifizierten und fortgeschrittenen Signatur
                                                                               gemäss dem Bundesgesetz über die elektroni-
                        In einer Umfrage bei den Ämtern hat das ISB            sche Signatur ZertES. Aus einem Word-Doku-
                        festgestellt, dass der Bedarf nach einem Verifi-       ment erstellt der Local Signer dann auch ein
                        kationsdienst für digitale Signaturen ebenso           Dokument des Typs PDF/A. Das ist ein Format
                        gross ist wie das Interesse an den Signaturen          zur Langzeitarchivierung digitaler Dokumente
                        selbst. Deshalb sollen Signaturdienste künftig         und das einzige gültige Format, das der Valida-
                        im Rahmen eines Standarddiensts des ISB um-            tor prüft.
                        gesetzt werden. «Damit wollen wir langfristig
                        eine effiziente, papierlose und rechtsgültige
                        Kommunikation in Ämtern und Departemen-
                        ten ermöglichen», sagt Nicole Roemmel, Pro-
                        duktmanagerin im BIT.

                                                                               Künftig noch benutzerfreundlicher
                                                                               Aktuell wird der Online-Validator an die Bedürf-
                                                                               nisse der Anwender angepasst. In der Umfrage
                                                                               des ISB haben die Teilnehmer unter anderem
                        Selbst Dokumente im Validator erfassen                 angegeben, dass sie an Massensignaturen inte-
                        Ämter, die die Möglichkeit bieten wollen, eige-        ressiert sind. Das bedeutet, dass eine Gruppe
                        ne Dokumente im Signaturverifikationsdienst            berechtigter Personen Dokumente in geschütz-
                        zu prüfen, müssen dafür einen Dokumenttyp              ten Verzeichnissen speichern kann, sobald sie
                        hinterlegen. Dazu definieren sie die spezifi-          zum Signieren bereit sind. Diese müssen dann
                        schen Anforderungen – den Mandanten – in ei-           nicht einzeln unterschrieben werden. Über
                        ner Dienstleistungsvereinbarung mit dem BIT.           Nacht beispielsweise werden sie in einem einzi-
                        Darin ist geregelt, welche Eigenschaften sicher-       gen Vorgang mit einer rechtsgültigen elektroni-
                        stellen, dass es sich um ein offizielles Amtsdo-       schen Signatur versehen.
                        kument handelt. Die Ämter sind auch in der
                        Pflicht, die Register aktuell zu halten, die sie für
                        eine Spezialvalidierung einbinden.

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                                                                                                                                    en ligne
Produkte & Projekte

ARGOS: Zentrale Anwendung für
Zollkontrollen
Die Eidgenössische Zollverwaltung setzt mit der Anwendung
ARGOS auf eine zentrale Lösung zur Erfassung von Zollkontroll­
ergebnissen. Die gemeinsam mit dem BIT entwickelte Applikati-
on bildet die Grundlage für eine bessere Risikoanalyse und effizi-
entere Kontrollen. Um eine möglichst benutzerfreundliche An-
wendung zu realisieren, sind die Rückmeldungen der künftigen
Benutzer bereits in einer frühen Projektphase in die Entwicklung
eingeflossen – mit Erfolg, wie eine Umfrage gezeigt hat.

BIT-Kontakt:            Lebensmittel aus Spanien, Fernseher aus China                   Viele Kontrolltypen, eine Lösung
                        oder Autos aus Deutschland – jeden Tag passie-                  Für die Dokumentation der Zollkontrollen hat
Bernhard von Allmen     ren rund 70 000 Warenlieferungen die Schwei-                    die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) bisher
Projektleiter           zer Grenze. Für die Kontrolle der Güter, die                    eine Vielzahl an Erfassungswerkzeugen einge-
058 462 11 46           über die Strasse, die Schiene, den Luft- und                    setzt. Das hat dazu geführt, dass die Kontroller-
                        Was­serweg oder per Pipeline in die Schweiz                     gebnisse nur pro Anwendung ausgewertet
Text: Daniel Wunderli   gelangen, sind die Mitarbeitenden des zivilen                   werden konnten. Gesamtauswertungen waren
                        Zolls zuständig. Sie überprüfen zum Beispiel, ob                nur beschränkt möglich. «Mit der Applikation
                        die Waren korrekt angemeldet sind, verglei-                     ARGOS können die Mitarbeitenden des zivilen
                        chen die Zollanmeldung mit den Angaben auf                      Zolls nun alle Kontrollergebnisse der Zollstellen
                        der Rechnung oder kontrollieren die Ladung                      in einer Anwendung erfassen», sagt Markus
                        und klären allfällige Unstimmigkeiten. Die Kon-                 Hirschi, Projektleiter bei der EZV. ARGOS ist
                        trollen finden nicht nur bei Lastwagen an der                   schon seit Januar 2013 im Einsatz und wurde
                        Grenze statt, sondern auch am Flughafen oder                    bis Ende 2014 stetig weiterentwickelt.
                        in Frachthallen im Inland.

                        Ein Mitarbeiter des zivilen Zolls kontrolliert eine Ladung importierter Lebensmittel. Die Ergebnisse der Kontrolle wird er
                        nachher in der Fachapplikation ARGOS erfassen. Bild: EZV

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Produkte & Projekte

                        Keine Zeit für komplizierte Software                 eine andere Zollstelle – zu delegieren. Beson-
                        «Am Grenzübergang muss es speditiv gehen»,           ders praktisch: Mittels einer eingebauten Nach-
                        so Markus Hirschi. «Die Mitarbeitenden haben         richtenfunktion können die Benutzer Kommen-
                        keine Zeit, sich während einer Kontrolle mit         tare zu einer Kontrolle erfassen und mit ande-
                        komplizierter Software herumzuschlagen.» Die         ren involvierten Personen teilen. All diese
                        EZV hat deshalb schon während der Konzepti-          technischen Möglichkeiten führen zu einer we-
                        onsphase besonderen Wert auf eine intuitive          sentlichen Effizienzsteigerung innerhalb des
                        Benutzeroberfläche gelegt. «Zusammen mit ei-         Kontrollprozesses.
                        nem externen User-Experience-Experten haben
                        wir einen Prototypen der Benutzeroberfläche          Gute Datenbasis, bessere Risikoanalyse
                        designt, den Angestellte des zivilen Zolls getes-    Bei den Daten, die in ARGOS erfasst werden,
                        tet haben», sagt Markus Hirschi. Die Rückmel-        handelt es sich zum Teil um besonders schüt-
                        dungen der Anwender sind direkt in die Ent-          zenswerte Personendaten. Sobald ein Zollange-
                        wicklung von ARGOS eingeflossen. Die Zollan-         stellter Informationen speichert, werden diese
                        gestellten können in ARGOS unkompliziert aus         verschlüsselt über das Netzwerk der Bundes-
                        einer Vielzahl von Kontrollarten auswählen: Ne-      verwaltung übertragen, in einer Datenbank ge-
                        ben einer formellen Überprüfung der Papiere          sichert und danach an ein so genanntes Data
                        sind zum Beispiel Kontrollen des Transportmit-       Warehouse übertragen. Das Data Warehouse
                        tels und der Ladung oder verkehrspolizeiliche        der EZV ist ein Datenbanksystem, in dem ne-
                        Kontrollen möglich.                                  ben Informationen aus ARGOS auch Daten aus
                                                                             weiteren Zollapplikationen (zum Beispiel den
                        Daten nur einmal erfassen                            genannten e-dec, NCTS und IS-LSVA) in einem
                        Ein Vorteil von ARGOS ist, dass Daten aus ver-       einheitlichen Format zentral abgelegt sind. Das
                        schiedenen Fachapplikationen des Zolls wie           Data Warehouse der EZV ist ein wichtiger Be-
                        etwa e-dec, NCTS und IS-LSVA* bezogen wer-           standteil von ARGOS: Einerseits können die Be-
                        den können. Die Anwendung e-dec beispiels-           nutzer Daten, die in anderen Systemen bereits
                        weise dient der elektronischen Veranlagung           einmal erfasst wurden, einfach importieren.
                        von Importen und Exporten. «Wenn ein Last-           Andererseits stehen dank der zentralen Ablage
                        wagen an der Schweizer Grenze kontrolliert           die Daten für Auswertungen zur Verfügung.
                        wird, sind die Waren bereits in e-dec für die        Solche Auswertungen sind wichtig, denn der
                        Verzollung angemeldet», erklärt Bernhard von         Zoll kann nur einen Teil des enormen Warenver-
                        Allmen, technischer Projektleiter beim BIT. Statt    kehrs in und durch die Schweiz kontrollieren.
                        die gleichen Daten noch einmal in ARGOS ein-         Risikoanalysen sind das zentrale Element der
                        zugeben, genügt es, den e-dec-Beleg zu scan-         EZV, um Kontrollschwerpunkte zu bilden und
                        nen. Über eine Schnittstelle werden alle vor-        gezielt Kontrollen anzuordnen.
                        handenen Angaben importiert – die manuelle
                        Eingabe vor Ort fällt weg. Das spart Zeit.           Die Ergebnisse aus den durchgeführten Kon­
                                                                             trollen bilden den grössten Teil der zu messen-
                        Effizienter kontrollieren                            den Arbeitsresultate der EZV. Es handelt sich
                        Die Schweiz ist ein wichtiges Transitland – viele    dabei um festgestellte Verfehlungen und Fehler
                        Güter durchqueren die Schweiz auf dem Weg            von privaten und gewerblichen Zollbeteiligten.
                        zum Empfänger. «Dank ARGOS sieht ein Zollan-         Diese Arbeitsresultate werden anhand einer
                        gestellter in Basel, welche Kontrollen sein Kolle-   Leistungsvereinbarung mit dem Eidgenössi-
                        ge in Chiasso bei einem Lastwagen mit Transit-       schen Finanzdepartement gemessen. Die Aus-
                        ware bereits vorgenommen hat», sagt Markus           wertungen werden im Data Warehouse der
                        Hirschi. «So können doppelte Kontrollen der          EZV durchgeführt und basieren auf den von
                        gleichen Fahrzeuge vermieden werden.» Weiter         ARGOS gelieferten Daten.
                        besteht die Möglichkeit, Kontrollaufgaben in-
                        nerhalb einer Zollstelle oder nach aussen – an

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Eisbrecher - Bundesamt für Informatik
Eisbrecher Nr. 58 / Juni 2015 | www.bit.admin.ch

Produkte & Projekte

                        Durch das Scannen des e-dec-Belegs werden bereits erfasste Daten direkt in die Fachanwendung ARGOS importiert. Eine
                        manuelle Eingabe vor Ort fällt weg. Bild: EZV

                        Partnerschaftliche Zusammenarbeit               * Weitere Informationen zu e-dec (elektronische De-
                        Bis ARGOS entwickelt war, sah sich das Projekt- klaration) und NCTS (Neues Computerisiertes Tran-
                        team verschiedenen Herausforderungen ge-         sitsystem) finden Sie auf www.ezv.admin.ch >
                        genübergestellt. «Der enge Zeitrahmen war si-    Zollanmeldung. Informationen zum Thema LSVA auf
                        cher eine davon», sagt Bernhard von Allmen.      www.ezv.admin.ch > Information Firmen > Trans-
                        «Die Kernfunktionalitäten der Applikation ha-    port, Reisedokument, Strassenabgaben > Schwer-
                        ben wir in nur sieben Monaten umgesetzt.»        verkehrsabgaben (LSVA und PSVA).
                        Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der
                        EZV hat es möglich gemacht. Das Projektteam ** SCRUM ist eine Vorgehensmethode im Projektma-
                        hat nach der Vorgehensmethode SCRUM**            nagement. Das Projektteam arbeitet eng mit dem
                        gearbeitet. Die kurzen Arbeitsetappen, so ge-    Auftraggeber zusammen und erledigt die Aufgaben
                        nannte Sprints, und die häufigen Absprachen      in mehreren kurzen Etappen, so genannten Sprints.
                        haben geholfen, Herausforderungen früh zu
                        erkennen und die Kernfunktionalitäten recht-       Zahlen und Fakten zum Schweizer Zoll
                        zeitig fertigzustellen.                            Haben Sie gewusst, dass die Schweiz 2014
                                                                           Güter im Wert von 218 Milliarden Franken
                        ARGOS kommt bei den Benutzern gut an               exportiert hat? Dem stehen Importe im Um-
                        Dass ARGOS von den zivilen Zöllnern bei der        fang von 185 Milliarden Franken gegenüber.
                        täglichen Arbeit geschätzt wird, zeigt eine Um-    Der Schweizer Zoll verarbeitete im vergange-
                        frage, an der 400 von circa 1200 Benutzern         nen Jahr 32.8 Millionen Zollanmeldungen.
                        teilgenommen haben. «Die Rückmeldungen             Bei Kontrollen konnten z. B. über 32 000 ge-
                        sind positiv», freut sich Markus Hirschi. «Die     fälschte Produkte aus dem Verkehr gezogen
                        Benutzer schätzen an ARGOS insbesondere die        werden. Spitzenreiter sind gefälschte Ta-
                        intuitive Bedienung, das ansprechende Design       schen, gefolgt von Uhren und Schmuck.
                        und den stabilen Datenbezug aus dem Data           Aber auch 1225 Sendungen mit illegalen
                        Warehouse der EZV.»                                Medikamenten hat der Schweizer Zoll im
                                                                           vergangenen Jahr sichergestellt. Weitere In-
                                                                           formationen zum Schweizer Zoll finden Sie
                                                                           auf www.ezv.admin.ch > Dokumentation
                                                                           > Publikationen.

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Eisbrecher Nr. 58 / Juni 2015 | www.bit.admin.ch                                                                   Version
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Events

64-Bit, Softwareupdates und
spannende Einblicke in FISCAL-IT
Am 16. April hat das BIT zum Kundenanlass «BIT in action» einge-
laden. Neben 64-Bit-Geräten waren die Marktleistung Managed
Mobile VDI sowie die Kundenzufriedenheit 2014 und daraus ab-
geleitete Massnahmen Thema. In einem Podiumsgespräch zum
Programm FISCAL-IT erhielten die Besucher Einblick in das gröss-
te IT-Vorhaben der Bundesverwaltung.

BIT-Kontakt:             Rund 90 Kundinnen und Kunden nahmen am               auf verschiedenen Geräten selber testen. De-
                         16. April am Kundenanlass «BIT in action» in         taillierte Informationen zur Marktleistung Ma-
Nora Kelemen             der Aula des Eidgenössischen Personalamts            naged Mobile VDI finden Sie im «Eisbrecher»
Leiterin Kommunikation   (EPA) teil. Zum Auftakt hat Jacques Genoud,          Nr. 56.
058 463 38 47            Leiter Bestellabwicklung, den Weg von den
                         heutigen Arbeitsplatzsystemen (APS) mit              KUZU 2014: Erste Massnahmen vorgestellt
Text: Daniel Wunderli    32-Bit-Betriebssystem hin zu den leistungsstär-      Im Zentrum der «BIT in action» stand auch die-
Fotos: Daniela Schmutz   keren 64-Bit-Geräten, aufgezeigt. Aktuell lie-       ses Jahr eine offene Gesprächsrunde zwischen
                         fert das BIT nur 32-Bit-APS aus. Einzige Aus-        Kunden und der BIT-Geschäftsleitung. Als Ein-
                         nahme: Die Integrationsmanager können schon          stieg in den Dialog ging BIT-Direktor Giovanni
                         heute 64-Bit-Geräte für Tests ihrer Fachanwen-       Conti auf die Ergebnisse der Kundenzufrieden-
                         dungen bestellen. Denn bereits jetzt gibt es         heitsumfrage 2014 (KUZU) ein (vgl. auch «Eis-
                         Anwendungen, die ein 64-Bit-Betriebssystem           brecher» Nr. 56). Das BIT hat aufgrund der
                         voraussetzen. «Neu hat das BIT neben Testge-         Kundenfeedbacks verschiedene Massnahmen
                         räten auch 64-Bit-Produktivgeräte im Ange-           ergriffen, um häufig bemängelte Prozesse zu
                         bot», sagt Jacques Genoud. Detaillierte Infor-       verbessern. Die KUZU 2014 hat gezeigt, dass
                         mationen zu Arbeitsplatzsystemen mit einem           z. B. die Betreuung der Projektauftraggeber
                         64-Bit-Betriebssystem finden Sie auf Seite 13.       noch nicht optimal läuft. «Eigentlich sind Perso-
                                                                              nen dazu bereits im richtigen Gremium», sagt
                         Mobil und sicher arbeiten                            Giovanni Conti. «In über 90 Prozent der Projek-
                         Ganz neue Möglichkeiten des flexiblen und            te ist ein BIT-Vertreter Teil des Projektausschus-
                         standortunabhängigen Arbeitens eröffnen sich         ses.» Nun gelte es, die entsprechenden Mitar-
                         Benutzern der Marktleistung Managed Mobile           beitenden darauf zu sensibilisieren, dass sie kri-
                         VDI. «Mit Mobile VDI können sie mit beliebigen       tische Rückmeldungen der Projektauftraggeber
                         Geräten – egal ob Tablets, Notebooks oder            sofort aufnehmen und rascher als bisher ins BIT
                         Desktop-Computer – auf ihre E-Mails, Daten,          zurücktragen. Eine weitere Massnahme bezieht
                         Intranet- oder SharePoint-Seiten zugreifen.»,        sich auf die verschiedenen Wege, auf denen
                         sagt Produktmanager Philipp Sollberger. Benut-       die Kunden mit dem BIT interagieren. «Heute
                         zer arbeiten auf einem virtuellen Desktop (VDI       gibt es eine Vielzahl an Prozessen, wie Kunden-
                         steht für virtuelle Desktop-Infrastruktur). Die      anliegen zu uns gelangen», sagt Markus Hänsli,
                         Arbeitsoberfläche ist gleich, wie wenn der Be-       Leiter Governance. «Ziel ist, diese unterschiedli-
                         nutzer an einem Bundesrechner im Büro sitzt.         chen Eingangstore ins BIT zusammenzufassen.
                         «Mobile VDI eignet sich besonders für externe        Parallel sind wir daran, Prozesse die heute nicht
                         Mitarbeitende, die nur während eines be-             gut funktionieren, neu zu gestalten – z. B. im
                         schränkten Zeitraums auf Mandatsbasis für die        Bereich der Bestellabwicklung.»
                         Bundesverwaltung arbeiten», sagt Philipp Soll-
                         berger. Der Zugriff ist in sehr kurzer Zeit einge-   Updates zu Randzeiten einspielen
                         richtet. Die Nutzung von Mobile VDI für exter-       In der KUZU kritisieren die Benutzer die häufi-
                         ne Mitarbeitende ist günstiger, als wenn ein         gen Updates auf ihren Computern – vor allem
                         komplettes Arbeitsplatzsystem beschafft wer-         jene, die nach einem Neustart verlangen.
                         den muss. An einem Demostand konnten die             «Häufig spielte das BIT Software-Updates am
                         Kunden während des Stehlunchs Mobile VDI             Morgen auf die Computer», erklärt Thomas

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Events

Impressionen vom BIT-Kundenanlass in der Aula des Eidgenössischen Personalamts.

                             Jost, Leiter Engineering und Transition. «Bereits    tem im Griff haben», sagt Patrik Riesen. Die
                             ab diesem Monat wird sich das ändern: Künftig        Kompetenzen sauber abzugrenzen war ein
                             kommen die Software-Updates zu Randzei-              schwieriger Prozess. «Durch eine sehr starke
                             ten.» Die Zeitspanne, in der kritische Updates       Einbindung der Auftraggeber, häufige Abspra-
                             automatisch vom BIT ausgelöst werden, wird           chen und klare Spielregeln haben wir erreicht,
                             zudem ausgedehnt. Statt die Installation bereits     dass wir heute als ein Team die anstehenden
                             nach 24 Stunden zu erzwingen, beträgt die            Aufgaben anpacken können, um FISCAL-IT
                             Frist künftig zwischen fünf und sieben Tagen.        zum Erfolg zu bringen.»
                             Weiter ist das BIT gemeinsam mit der Relea-
                             se-Konferenz Büroautomation* daran, die An-          Aus technischer Sicht ist vor allem die komplexe
                             zahl Updateeinspielungen und Reboots durch           Architektur eine grosse Herausforderung.
                             eine Bündelung von Updates zu optimieren.            «Dazu kommen auch neue Technologien, die
                                                                                  wir im BIT rasch erlernen müssen, damit später
                             Herausforderungen von FISCAL-IT                      der Betrieb und Support sichergestellt werden
                             FISCAL-IT ist das aktuell grösste IT-Vorhaben in     können», sagt Matt Piller. Die dafür nötigen
                             der Bundesverwaltung. In 29 Projekten wird           Strukturen befinden sich bereits heute im Auf-
                             die Informatik der Eidgenössischen Steuerver-        bau.
                             waltung (ESTV) bis 2018 komplett erneuert.
                             Das Ziel des Vorhabens: Eine homogene, E-Go-          Ein neues IT-System bedeutet für die Benutzer
                             vernment-fähige IT-Landschaft, deren Module           immer auch eine Umstellung. Gewohnte Ar-
                             auch nach 2018 einfach weiterentwickelt wer-          beitsabläufe ändern sich. «Wir suchen regel-
                             den können. Was es heisst, ein so umfangrei-          mässig den Kontakt zu den künftigen Benut-
                             ches und anspruchsvolles Programm zu stem-           zern. Wir erklären ihnen, wo das Programm
                             men, darüber sprachen Dirk Lindemann, CIO            steht, zeigen Prototypen und stellen bereits
                             ESTV, Patrik Riesen, Fach-Programmleiter ESTV        ­fertiggestellte Teilsysteme vor. Denn der Erfolg
                             und Matt Piller, technischer Programmleiter BIT,      von FISCAL-IT steht und fällt schlussendlich mit
                             in einer Gesprächsrunde, moderiert von Nora          der Zufriedenheit der Mitarbeitenden in der
                             Kelemen, Leiterin Kommunikation BIT.                  ESTV», sagt Dirk Lindemann.

                            «Ein Programm dieser Grösse unter Kontrolle zu Präsentationen und Bildergalerie:
                            halten ist eine anspruchsvolle Aufgabe», sagt   intranet.bit.admin.ch/bitinaction
                            Dirk Lindemann. Die Herausforderung liege
                            nicht nur darin, die Technik zu beherrschen,
                            sondern ebenso die unterschiedlichen Stake-    * Die Release-Konferenz Büroautomation legt die
                            holder zu managen. Ganz wichtig ist dabei die   Inhalte und den zeitlichen Ablauf für die Einführung
                            Abstimmung mit den Auftraggebern aus den        von Minor- und Major-Releases der Büroautomation
                            Fachabteilungen der ESTV. «Die Auftraggeber     fest. Die Departemente EDI, EFD, EJPD, UVEK, WBF
                            steuern die einzelnen Projekte, aber die Pro-   sowie die Bundeskanzlei sind Mitglied der Release-
                            grammleitung muss FISCAL-IT als Gesamtsys-      Konferenz.

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Produkte & Projekte

Geräte mit 64-Bit-Betriebssystem
erhältlich
Die Arbeitsplatzsysteme des BIT sind aktuell mit einem 32-Bit-Be-
triebssystem ausgestattet. Zum Teil sind BIT-Kunden aber darauf
angewiesen, 64-Bit-Geräte einzusetzen – zum Beispiel wenn sie
Fachanwendungen nutzen, die auf Rechnern mit 32-Bit-Betriebs-
system nicht mehr funktionieren.

BIT-Kontakt:               Bits, Bytes, MHz, GHz, CPU – die Datenblätter   jedoch bereits über 64-Bit-Prozessoren, welche
                           für Desktopcomputer oder Notebooks sind         die Installation eines 64-Bit-Betriebssystems
Jacques Genoud             randvoll mit unterschiedlichen Leistungsmerk-   grundsätzlich erlauben*.
Leiter Bestellabwicklung   malen. Eine dieser Angaben ist, ob es sich
058 462 69 29              beim installierten Betriebssystem um eine 32-   IM testen vorgängig die Kompatibilität
                           oder 64-Bit-Version handelt. Was ist der Unter- «Kunden, die mit Fachanwendungen arbeiten,
Text: Daniel Wunderli      schied? Vereinfacht gesagt kann ein Rechner     die ein 64-Bit-Betriebssystem voraussetzen,
Foto: Eva-Maria Künzi      mit 64-Bit-Betriebssystem mehr Arbeitsspeicher können entsprechende Geräte ab sofort beim
                           verwalten als ein Gerät mit 32-Bit-Betriebs-    BIT bestellen», sagt Jacques Genoud. Einzige
                           system. Während die 32-Bit-Version maximal      Bedingung für den Bezug von 64-Bit-APS: Die
                           3.5 GB Arbeitsspeicher nutzen kann, sind mit    Integrationsmanager (IM) haben die Kompa-
                           einen 64-Bit-Betriebssystem auch 4 GB oder      tibilität ihrer Fachanwendungen und Scha-
                           mehr möglich. Dieses Plus an Arbeitsspeicher    le-3-Software mit 64-Bit-Testgeräten geprüft
                           macht sich vor allem beim Ausführen von spei- und bestätigen die volle Funktionsfähigkeit.
                           cherintensiven Anwendungen bemerkbar, z. B.
                           bei Programmen zur Bearbeitung von 3-D-Gra- «Mittelfristig wird in der Bundesverwaltung ein
                           fiken.                                          Mix aus 32- und 64-Bit-APS im Einsatz sein»,
                                                                           sagt Jacques Genoud. Spätestens bei der Ablö-
                           «Das BIT liefert heute Arbeitsplatzsysteme      sung von Windows 7 durch ein neues Betriebs-
                           (APS) mit der 32-Bit-Betriebssystem-Version     system werden alle APS mit 64-Bit ausgeliefert.
                           von Windows 7 aus», sagt Jacques Genoud,
                           Leiter Bestellabwicklung. Diese APS verfügen

* Computer mit
64-­Bit-Prozessoren
können ein 32- und
64-Bit-Betriebssystem
ausführen. Im Gegen-
satz dazu läuft auf
einem Computer mit
32-Bit-Prozessor nur ein
32-Bit-Betriebssystem.
                           Notebooks und Desktops, die das BIT ausliefert, sind mit der 32-Bit-Betriebssystem-Version von Windows 7 ausgestattet.
                           Neu können Kunden Geräte mit einer 64-Bit-Version bestellen, wenn sie die Kompatibilität ihrer Fachanwendungen
                           vorher getestet haben.

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IT-Thema

So entstehen im BIT
Java-Anwendungen
Viele Fachanwendungen in der Bundesverwaltung basieren auf                  gleichbar mit einer Word-Vorlage», sagt Oliver
Java. Das BIT arbeitet seit 2010 in allen Java-Individualentwick-           Santschi. «Die Verzeichnisstruktur ist grob vor-
lungsprojekten mit der Entwicklungsplattform jEAP. Sie baut auf             gegeben. Sie enthält bereits einige Kapitel, die
etablierten Open-Source-Bibliotheken auf und ist auf die Anfor-             jedes Dokument benötigt und gibt Hinweise,
derungen der Bundesverwaltung zugeschnitten. Der jEAP-Stan-                 welche Inhalte an welche Stelle gehören». Ana-
dard hilft, Projekte rasch zu starten und Fachanwendungen nach              log dazu enthält das jEAP-Template z. B. bereits
einheitlichen Vorgaben zu programmieren.                                    eine Webfunktionalität und definiert, welche
                                                                            Technologien die Entwickler für die Umsetzung
BIT-Kontakt:            Regelmässig berichtet der «Eisbrecher» über         verwenden müssen. Zum Stichwort Vorgaben:
                        die Entwicklung von Fachanwendungen in der          Ein grosser Teil der jEAP-Plattform besteht aus
Oliver Santschi         Bundesverwaltung. Viele dieser Anwendungen          Dokumentationen in Form eines Entwickler-Wi-
ICT-Architekt           basieren auf Java-Technologie, wie z. B. die        kis. Dort sind Richtlinien nicht als abstrakter
058 463 35 48           MWST-Applikation ESTV Suisse Tax, die im            Text enthalten, sondern in Form von Schritt-für-
                        «Eisbrecher» Nr. 57 Thema war. Java ist eine        Schritt-Anleitungen und zentral verwalteten
Text: Daniel Wunderli   Programmiersprache und Hauptbestandteil der         Codebausteinen. Ein Beispiel dafür ist die Ein-
                        Java-Plattform. Dazu gehören aber auch ver-         bindung der Identity- und Access-Manage-
                        schiedene Werkzeuge zum Entwickeln von Ja-          ment-Lösung eIAM. «Was Programmierer wis-
                        va-Programmen sowie Bibliotheken, die bereits       sen müssen, wenn sie eIAM für den Zugang zu
                        Lösungswege für häufig auftretende Problem-         ihrer Anwendung nutzen wollen, finden sie im
                        stellungen in Form von Codebausteinen bereit-       Entwickler-Wiki von jEAP», erklärt Java-Ent-
                        stellen.                                            wickler Thierry Peng. Ein weiteres Beispiel:
                                                                            Praktisch jede Anwendung benötigt eine Zeit-
                         Das Rad nicht jedes Mal neu erfinden               und Datumsfunktion. «Was trivial tönt, ist bei
                        «Es gibt viele Möglichkeiten, eine bestimmte        näherer Betrachtung nicht zu unterschätzen»,
                         Funktionalität für eine Anwendung zu pro-          so Thierry Peng. Für Programmierer stellen sich
                         grammieren», sagt Java-Architekt Oliver Sant-      verschiedene Fragen wie zum Beispiel: Wie
                         schi. Damit für ähnliche Funktionen nicht jeder    gehe ich mit unterschiedlichen Zeitzonen um?
                         Entwickler einen eigenen Lösungsweg suchen         Wie und in welchen Sprachen werden Datum
                         muss, stellt das BIT seit 2010 die Entwicklungs-   und Zeit auf der Benutzeroberfläche darge-
                         plattform Java Enterprise Application Platform     stellt? Nach welcher Logik bilde ich Zeit und
                        – kurz jEAP – zur Verfügung.                        Datum in der Datenbank ab?

                        jEAP basiert auf etablierten Open-Source-Tech-      Früher haben die Entwickler für jede Applikati-
                        nologien und Bibliotheken, mit denen auch           on eine eigene Konvertierung für Zeit und Da-
                        aus­serhalb der Bundesverwaltung program-           tum programmiert. «Mit jEAP ist das nicht
                        miert wird. Den Entwicklern stehen damit die        mehr nötig», sagt Thierry Peng. Im Entwick-
                        aktuellen Werkzeuge zur Verfügung. Die Platt-       ler-Wiki findet sich eine Anleitung, wie Datum
                        form beinhaltet aber auch Richtlinien und Pro-      und Zeit am besten programmiert werden, in-
                        zesse für die Softwareentwicklung, die den          klusive Link zur Bibliothek mit den entsprechen-
                        Vorgaben des Informatiksteuerungsorgans des         den Codebausteinen. Der vorgeschlagene Lö-
                        Bundes (ISB) und des BIT Rechnung tragen.           sungsweg entspricht der gängigen Praxis im Ja-
                                                                            va-Umfeld und hat sich bei anderen Anwen-
                        Bewährte Lösungswege aufzeigen                      dungen bewährt.
                        Für Entwickler bietet die jEAP-Plattform ver-
                        schiedene Vorteile: Wenn sie einen neuen Auf-       Gemeinsames Wissen aufbauen
                        trag erhalten, können sie eine Vorlage (Templa-     Der Bereich Entwicklung Java des BIT hat mit
                        te) auf ihren Computer laden, die bereits ein       der jEAP-Plattform seit 2010 bereits 17 Fachan-
                        Grundgerüst zum Programmieren einer Fachan-         wendungen realisiert. «Mittlerweile können wir
                        wendung beinhaltet. «Dieses Template ist ver-       den Kunden einen etablierten Java-Entwick-

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Eisbrecher Nr. 58 / Juni 2015 | www.bit.admin.ch

IT-Thema

                               lungsstandard anbieten, der die Erfahrungen          z. B., ob eine Anwendung mit den jEAP-Richtli-
                               der letzten Jahre sowie die Bedürfnisse der          nien konform ist, sie den geltenden Qualitäts-
                               Bundesverwaltung berücksichtigt», sagt Ralf          merkmalen genügt oder Sicherheitsmängel
                               Meyenberg, Leiter Entwicklung Java. Das bringt       aufweist», erklärt Oliver Santschi. Aber auch
                               neben einem schnelleren Projektstart weitere         Code Reviews von Anwendungen, die nicht im
                               Vorteile mit sich. Fachanwendungen, die mit          BIT entwickelt wurden, gehören zum Angebot.
                               dem einheitlichen jEAP-Standard entwickelt           Der Fokus liegt dabei nicht auf der Konformität
                               wurden, sind besser wartbar. «Auch der Know-         mit jEAP. Vielmehr geht es darum, die Qualität
                               how-Transfer an neue oder externe Mitarbei-          des Codes zu überprüfen und allfällige
                               tende ist einfacher, da die jEAP-Plattform Vor-      Schwach­stellen ausfindig zu machen.
                               gaben und Standards sehr gut dokumentiert»,
                               so Ralf Meyenberg. Wenn externe Lieferanten          Separater Baukasten für User Interface
                               den Auftrag erhalten, eine Fachanwendung zu          Nicht enthalten in der jEAP-Plattform sind
                               entwickeln, kann das BIT die jEAP-Richtlinien        Richtlinien zur Gestaltung der Benutzeroberflä-
                               einfach elektronisch übermitteln.                    che. «Bei Fachanwendungen, die mit jEAP pro-
                                                                                    grammiert werden, kümmern sich im BIT die
                               Damit das Wissen im BIT weitergegeben wird,          Spezialisten des Bereichs Entwicklung User In-
                               setzt der Bereich Entwicklung Java nicht aus-        terface um das Design einer intuitiven Benut-
                               schliesslich auf das Entwickler-Wiki: In monat-      zeroberfläche», so Oliver Santschi. Dabei arbei-
                               lich stattfindenden Tech Talks tauschen sich Ja-     ten sie mit dem Framework Oblique UI, das wie
                               va-Entwickler, -Architekten und weitere Inter-       jEAP Teil der Enterprise Application Platform
                               essierte zu ausgewählten Themen aus – immer          des BIT ist (siehe auch «Eisbrecher» Nr. 55).
                               mit dem Ziel, das gemeinsame Verständnis zu
                               schärfen.                                            Mit technischer Entwicklung Schritt halten
                                                                                    Die jEAP-Plattform ist Resultat einer stetigen,
                               Code Review als Service                              schrittweisen Weiterentwicklung. «Sie ist we-
                               Services für Java-Projekte sind ebenfalls Teil von   der von heute auf morgen entstanden, noch
                               jEAP. So bietet der Bereich Entwicklung Java so      wird sie je fertig entwickelt sein», sagt Thierry
                               genannte Code Reviews an. «Dabei prüfen wir          Peng. Die Java-Technologie ändert sich: neue
                                                                                    Ansätze und Best Practices lösen alte Gewiss-
                                                                                    heiten ab. Was heute als Standard gilt, ist in ein
                                                                                    paar Jahren vielleicht technologisch überholt.
                                                                                    Seit 2010 hat ein Projektteam im BIT stetig
                                                                                    neue Bausteine zur jEAP-Plattform hinzugefügt,
                                                                                    von denen nun verschiedene Projekte profitie-
                                                                                    ren. «Für den zukünftigen Erfolg ist aber auch
                                                                                    wichtig, dass neue Lösungsansätze aus aktuel-
                                                                                    len Kundenprojekten in die jEAP-Plattform in-
                                                                                    tegriert werden können», sagt Oliver Santschi.
                                                                                    «Denn nur, wenn die jEAP-Plattform mit den
                                                                                    technologischen Änderungen Schritt hält,
                                                                                    stösst sie auch in Zukunft auf so grosse Akzep-
                                                                                    tanz wie heute.»

                                                                                    Die jEAP-Plattform ist für Bundesangestellte
                                                                                    unter folgendem Link zugänglich:
                                                                                    https://confluence.eap.bit.admin.ch/dis-
                                                                                    play/JEAP/
Beispiel für Java-Code (Ausschnitt)

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Eisbrecher Nr. 58 / Juni 2015 | www.bit.admin.ch                                                                       Version
                                                                                                                     française
                                                                                                                      en ligne
Tipps & Tricks

UCC nach Belieben einrichten
Telefonieren, chatten, Bildschirm teilen: Mit Unified Communica-
tion and Collaboration (UCC) hält eine umfassende Kommunikati-
onslösung Einzug in die Büros der Bundesverwaltung. In einer
dreiteiligen Serie stellt Ihnen der «Eisbrecher» Tipps zur UCC-
Soft­ware Microsoft Lync* zusammen. Teil eins widmet sich unter
anderem Ihren persönlichen Einstellungen und Status.

BIT-Kontakt:                  Profilbild einrichten                               Definieren Sie Ihr Social Update
                              Jeder Lync*-Nutzer kann seinem Profil ein Bild      Ein treffender Spruch oder eine kurze Informa-
Service Desk BIT              hinzufügen. Dieses Bild wird zum Beispiel Ihrem     tion – Lync bietet Ihnen die Möglichkeit, sie
intranet.bit.admin.ch/web-    Gesprächspartner angezeigt, wenn Sie telefo-        mit­zuteilen. In der Sprechblase oberhalb Ihres
ticket                        nieren. In der Kontaktliste steht es neben Ihrem    Profilbilds können Sie eine Botschaft platzieren.
                              Namen. In Ihren E-Mails wird es dem Empfän-
Text: Florina German          ger als Absender angezeigt. Mit Ihrem Profilbild
Grafik: Silvan Küenzi         geben Sie Ihrem Gesprächspartner also ein Ge-
                              sicht zu Ihrem Namen.

*Microsoft lanciert aktuell   Das Profilbild kann nicht als Bilddatei hinzuge-
eine Umbenennung des          fügt werden. Sie können also lediglich Fotos
Programms Microsoft Lync.     von anderen Webseiten wie zum Beispiel dem
Falls sich dadurch Änderun-   Admin Directory verknüpfen. Um Ihr Bild auszu-
gen an der Bedienung er-      wählen, klicken Sie auf das Bildfeld neben Ih-      Für Anwender, die geschäftlich viel unterwegs
geben, wird der «Eisbre-      rem Namen. Wählen Sie in den Lync-Optionen,         sind, kann es zum Beispiel sinnvoll sein, hier an-
cher» darüber berichten.      die sich jetzt öffnen, die Option «Ein Bild von     zugeben, wo sie sich gerade befinden.
                              einer Website anzeigen». Kopieren Sie den Link
                              der entsprechenden Seite mit Ihrem Foto und         Automatische Outlook-Antworten
                              klicken Sie «Mit dem Bild verbinden». Nun er-       Sie planen eine längere Abwesenheit. Wenn Sie
                              scheint Ihr Profilbild in Lync. Sie können es je-   dazu in Outlook eine automatische Antwort
                              derzeit ändern.                                     definieren, wird diese automatisch auch in Lync
                                                                                  angezeigt. Ein kleines Zeichen im farbigen Sta-
                                                                                  tusbalken neben Ihrem Profilbild bedeutet für
                                                                                  Ihre Kontakte: Dieser Anwender hat eine auto-
                                                                                  matische Antwort hinterlegt. Die Benachrichti-
                                                                                  gung erscheint ebenfalls in Ihrem Social-Up-
                                                                                  date-Feld. Sie überschreibt automatisch Ihr bis-
                                                                                  heriges Update. Um die ganze Nachricht zu
                                                                                  lesen, klicken Sie auf den schwarzen Pfeil
                                                                                  rechts.

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Eisbrecher Nr. 58 / Juni 2015 | www.bit.admin.ch

Tipps & Tricks

                          Stets den passenden Status setzen                Statusänderungen melden lassen
                          Ihr Status zeigt anderen Lync-Nutzern an, ob     Sie versuchen, eine Kollegin zu erreichen. Ihr
                          Sie erreichbar sind. Eine Übersicht:             Lync-Status zeigt aber an, dass sie gerade ab-
                                                                           wesend ist. Statt immer wieder probeweise an-
                          Verfügbar: Sind Sie an Ihrem Computer an-        zurufen, können Sie sich bequem informieren
                          gemeldet und aktiv, legt Lync fest, dass Sie     lassen, wenn sich der Status der Kollegin än-
                          verfügbar sind.                                  dert. Mit einem Rechtsklick auf den Kontakt
                                                                           öffnet sich ein Menü. Wählen Sie die Option
                          Beschäftigt: Lync ist mit Ihrem Outlook-Ka-      «Für Statusänderungsbenachrichtigungen mar-
                          lender verbunden und setzt automatisch die-      kieren». Sie erhalten nun eine Meldung, wenn
                          sen Status, wenn Sie einen Termin haben.         der Status der Kollegin wieder wechselt.

                          In einer Besprechung: Haben Sie laut Out-
                          look-Kalender eine Besprechung, legt Lync
                          wiederum diesen Status fest.

                          Am Telefon / In einer Telefonkonferenz:
                          Sobald Sie ein Telefonat starten oder anneh-
                          men, ändert Lync entsprechend Ihren Status.

                          Hält Präsentation: Sobald Sie Ihren Bild-
                          schirm an einen Beamer anschliessen oder
                          Ihren Bildschirm freigeben, ändert Lync auch
                          Ihren Status. Ob Sie in dieser Zeit noch Mel-
                          dungen über eingehende Chats oder Anrufe
                          erhalten, können Sie individuell festlegen –
                          genau wie beim Status «Nicht stören».

                          Nicht stören: Wenn Sie ungestört arbeiten
                          möchten, können Sie diesen Status festle-
                          gen. Jetzt kann Sie niemand mehr anchatten
                          oder anrufen. In Ihren Einstellungen können
                          Sie aber festlegen, welche Personen Sie den-
                          noch erreichen können. Fügen Sie sie dazu
                          im Menü unter «Beziehungen» zu Ihrer Ar-
                          beitsgruppe hinzu.

                          Abwesend/Inaktiv: Läuft Ihr Rechner fünf
                          Minuten im Leerlauf, ändert Lync Ihren Sta-
                          tus auf «Inaktiv», nach weiteren fünf Minu-
                          ten auf «Abwesend». Unter Optionen > Sta-
                          tus können Sie diese vordefinierten Zeiten
                          auch ändern.
                                                                           Informationen, Lernvideos und weitere Anlei-
                          Setzen Sie Ihren Status manuell, bleibt dieser   tungen zu den Funktionen von Microsoft Lync
                          bestehen, bis Sie ihn mit der Aktion «Status     finden Sie auf Deutsch, Französisch und Italie-
                          zurücksetzen» ändern. Die Schaltfläche be-       nisch hier: http://intranet.bit.admin.ch >
                          findet sich im selben Dropdown-Menü wie          Projekte > UCC > Einführung > Schulung & Un-
                          alle Status.                                     terstützung

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Eisbrecher Nr. 58 / Juni 2015 | www.bit.admin.ch

Aktuell

Automatische Antwort vor dem
Urlaub vergessen?
Gerade bei längeren Abwesenheiten am Arbeitsplatz sind auto-                             neuen MAC-Auftrag* geschaffen. Integrations-
matische Antworten in Outlook ein praktisches Hilfsmittel, um                            manager können so Abwesenheitsmeldungen
Kunden und Kollegen zu informieren. Sollte die Aktivierung der                           für Mitarbeitende ihres Amts aktivieren lassen.
Abwesenheitsmeldung einmal vergessen gehen, können Integra-                              Dazu müssen sie lediglich den Text in einem
tionsmanager diese beim BIT nachträglich einrichten lassen.                              Word-Dokument als Attachment hochladen so-
                                                                                         wie den Zeitraum definieren. Dazu bestehen
BIT-Kontakt:                  «Besten Dank für Ihre Nachricht. Ich bin bis und           die Optionen, ein Enddatum festzulegen, oder
                              mit 5. Juli 2015 nicht erreichbar. Bitte wenden            die Abwesenheitsmeldung solange aktiviert zu
Dieter Ledl                   Sie sich in dieser Zeit an meine Stellvertreterin          lassen, bis der entsprechende Benutzer sie
Leiter Betrieb Messaging      Frau Müller (maria.mueller@amt.admin.ch). Sie              selbstständig wieder deaktiviert.
Services                      wird Ihre Anfrage gerne beantworten.»
058 463 56 53                                                                    Weiter gibt es die Unterscheidung zwischen in-
                              Wer in den Urlaub fährt oder aus anderen           ternen und externen Empfängern. Es besteht
Text: Daniel Wunderli         Gründen für längere Zeit nicht im Büro ist, akti- die Möglichkeit, für die beiden Zielgruppen se-
                              viert für gewöhnlich eine automatische Ant-        parate Abwesenheitsmeldungen zu erfassen
                              wort im Abwesenheitsassistenten von Outlook. (weitere Informationen siehe Infobox).
                              Doch was tun, wenn dies in der Hektik vor dem
                              Urlaub vergessen geht? Oder wenn ein Arbeits- Integrationsmanager finden den MAC-Auftrag
                              kollege aufgrund eines Unfalls länger nicht ar-    unter Büroautomation > Managed Büroauto-
                              beiten kann? Die einfachste Art ist, die Abwe-     mation > Automatische Antworten in Outlook
                              senheit via Outlook Web Access (OWA) nach-         aktivieren.
                              träglich selbst einzurichten. Informationen, wie
                              Sie OWA nutzen können, finden Sie auf             * Der Begriff Move/Add/Change-Auftrag bezeichnet
                              intranet.bit.admin.ch > Angebot 2015 > Bü-         eine einfache Bestellung mit standardisiertem Pro-
                              roautomation > Outlook Web Access Global.          zess.

                              Per MAC-Auftrag aktivieren lassen
                              Für Fälle, in denen dies einem Mitarbeitenden
                              nicht möglich ist, hat das BIT zusätzlich einen             Gut zu wissen: Unterscheidung interne
                                                                                          und externe Empfänger in Outlook
                                                                                          Wer in Outlook eine Abwesenheitsmeldung
                                                                                          aktivieren möchte, muss den Text zweimal
                                                                                          erfassen: einmal für Empfänger «Innerhalb
                                                                                          meiner Organisation» und einmal für
                                                                                          Empfänger «Aus­serhalb meiner Organi-
                                                                                          sation». Aber Vorsicht: Die Unterscheidung
                                                                                          bezieht sich nicht auf ein einzelnes Amt, son-
                                                                                          dern die Netzdomäne, respektive den Domä-
                                                                                          nenwald, in dem sich ein Amt befindet. So
                                                                                          sind z. B. die Ämter der Departemente EFD,
                                                                                          EDI oder UVEK im gleichen Domänenwald.
                                                                                          Andere Departemente oder Ämter, wie z. B.
                                                                                          das EDA, betreiben ihre eigene Netzdomäne.

                                                                                          Damit E-Mailkontakte ausserhalb der eige-
                                                                                          nen Organisationseinheit keine interne Ab-
Abwesenheitsmeldungen lassen sich in Outlook unter Datei > Automatische Antworten         wesenheitsmeldung erhalten, empfiehlt das
aktivieren. Falls dies einmal vergessen geht, können die Integrationsmanager automati-    BIT, für interne und externe Empfänger die
sche Antworten via MAC-Auftrag einrichten lassen.                                         gleiche Abwesenheitsmeldung zu erfassen.

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Eisbrecher Nr. 58 / Juni 2015 | www.bit.admin.ch

Aktuell

«Kitzelt doch unser System ein
bisschen»
Am 7. Mai hat das BIT seine 19 neuen Lernenden begrüsst. Die
vier Mädchen und 15 Jungen werden ab August zu Systemspezia-
listen, Applikationsentwicklern oder Mediamatikern ausgebildet
– im BIT und auch in einem schulischen Basislehrjahr.

BIT-Kontakt:               Am 7. Mai hat das BIT seine 19 neuen Lernen-          Zehn Qualifizierte für die ICTskills 2015
                           den an einem Begrüssungsabend in Zollikofen           Gratulation! An den Regionalmeisterschaf-
Remo Tschuy                kennengelernt. Remo Tschuy, der seit 2015 die         ten im März haben sich dieses Jahr fünf In-
Leiter Berufsbildung       Leitung der Berufsbildung übernommen hat,             formatik- und fünf (von insgesamt sieben)
058 465 17 91              freut sich vor allem, dass er sie als Mitarbeiten-    Mediamatiklernende des BIT für die ICTskills
                           de begrüssen darf. Denn um nach vier Jahren           2015 qualifiziert. Die Berufsschweizermeis-
Text: Florina German       fit für den Arbeitsmarkt zu sein, werden die          terschaften und eine ICT-Leistungsschau fin-
Fotos: Mediamatik-Studio   Lernenden im BIT voll in die Teams integriert         den dieses Jahr vom 8. bis 10. September in
                           und mit echten Aufgaben betraut. «Dass wir            der Halle des Hauptbahnhofs Zürich statt.
                           uns für euch entschieden haben, liegt auch an
                           eurem Wissensdurst», sagt er, und wünscht
                           ihnen, dass sie diesen in den nächsten vier Jah-
                           ren beibehalten.

                           Auch BIT-Direktor Giovanni Conti heisst die
                           Lernenden willkommen. Er gibt Einblick in die
                           Aufgaben des BIT innerhalb der Bundesverwal-
                           tung. «Wir sind stolz, dass wir den Ämtern IT
                           anbieten und diese für sie betreiben dürfen»,
                           betont er und gibt auch einen Ausblick auf
                           die innovativen Projekte, die in den nächsten
                           Jahren auf das BIT und die Lernenden zukom-
                           men – wie der Aufbau der Bundescloud. «Wir
                           brauchen den frischen Wind, den ihr mit-
                           bringt», sagt er den jungen Leuten schliesslich
                           und bittet sie: «Kitzelt doch unser System ein
                           bisschen.»

                           In echten Projekten mitarbeiten
                           Je zwei aktuell Lernende pro Jahrgang stellen
                           die verschiedenen Lehrjahre vor. Stolz berich-
                           ten sie, wie sie an grossen Vorhaben wie zum
                           Beispiel FISCAL-IT-Projekten mitarbeiten dür-
                           fen. Bevor die neuen Lernenden im BIT starten,
                           absolvieren sie aber zuerst ein Basislehrjahr. Sie
                           erwerben dort die Grundkenntnisse der Info-
                           matik und Mediamatik.
                                                                                Die neuen Informatik- und Mediamatiklernenden des BIT
                           Die Lehre startet im August mit einer gemein-        (von links nach rechts, von oben nach unten): David Schor,
                           samen Sportwoche, bei der die Lernenden sich         Dominik Krebs, Dominique Schürch, Driss Hafed, Jan
                           kennenlernen. Damit sie ihre neuen Kollegin-         Fuhrer, Jan Peter, Jan Pürro, Joel Häberli, Julia Baumgart-
                           nen und Kollegen schon über den Sommer               ner, Kilian Wampfler, Laura Sahli, Luca Kühne, Michelle
                           sehen, nehmen sie am Ende des Begrüssungs-           Berger, Miro Albrecht, Nina Egger, Roger Schneiter, Tim
                           anlasses ein Poster mit ihren Porträtfotos mit.      Leibacher, Yanis Weibel, Yannic Doutaz.

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