Fischer & Angler in Sachsen - Landesanglerverband Sachsen
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Fischer & Angler in Sachsen Die Zeitschrift des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V. Juni • 2015 • 2 www.landesanglerverband-sachsen.de Fischer & Angler in Sachsen Dresden 22 (2015) 2 Seiten 053 – 104 ISSN 1434 – 3428 Großgewässervorstellung: Schladitzer See (L 02 - 132) 25 Jahre SLFV Sachstand DAFV Wie weiter mit dem Bundesverband?
Angeln & Fischen in Sachsen gemeinsam genau jetzt an einem Strang Vorwort zu ziehen. Über die aktuelle Entwicklung in dieser Region berichten wir ebenfalls in Doch es gibt auch die Schattenseiten, dieser Ausgabe. Diese Situation zu mei- denen wir als Angler und ebenso unsere stern benötigt Zeit, viele Gespräche und Fischerkollegen tagtäglich ausgesetzt sind. noch mehr Durchhaltevermögen. Hier ist Gewässer fallen weg, Restriktionen und es wichtig, zusammenzuhalten und ge- Behördenwahnsinn nehmen zu und für den meinsam für die Sache da zu sein und Ottonormalverbraucher sind die immer nicht übereinander zu reden, sondern komplizierteren Vorgänge, mit denen wir miteinander Probleme zu lösen. fertig werden müssen, kaum noch erklär- Für all diejenigen, die mich als Präsi- bar. Im Artikel „Wo ist der Haken?“ wird dent eines Anglerverbandes je gefragt ha- Udo Witschas, Präsident des Anglerverbandes „Elbflo- diese Thematik beleuchtet und darauf ben: „Warum tut man das neben einem renz” Dresden e.V. / Foto: privat eingegangen, welche Vorteile ein Mitein- Vollzeitjob?” Hier möchte ich den Ball ander zwischen den örtlichen Anglern, gleich weitergeben: fragt doch mal Euren den Kommunen und unseren Verbänden Vereinsvorstand. Die meisten werden Z eitgleich mit Erscheinen dieser Ausgabe der Zeitschrift „Fischer & für alle Beteiligten bringt. Ein Beispiel für Euch sagen, es geht allein um die Sache Angler in Sachsen” hat auch die eine solche Zusammenarbeit ist die Ein- und um das zu erhalten und weiter aufzu- wohl schönste Zeit des Jahres für uns heitsgemeinde Lohsa. Im Lausitzer Seen- bauen, was ohne die vielen Engagierten Angler begonnen. Der ein oder andere land gelegen, fühlten sich Angler seit um uns längst nicht mehr möglich wäre. Hecht wurde sicher schon gefangen, Fo- Jahrzehnten an Silbersee, Knappensee Das allein ist der Grund, denn nichts rellenangler konnten beim Abendsprung und seit ca. 10 Jahren auch am Dreiwei- bleibt für ewig, ohne ständiges Tun. Ich am Bach schon ihre persönlichen Glücks- berner See stets wohl. Die Sanierungsar- wünsche uns allen stets, dass wir gemein- momente erleben, die Karpfen sind wie- beiten und die damit verbundene Sper- sam für die Sache da sind und uns gegen- der aktiv auf Futtersuche und Zander und rung durch die potenzielle Rutschungsge- seitig helfen, wo es nur geht! In diesem Barbe dürfen auch ganz bald wieder be- fahr an den Ufern von Knappensee und Sinne – Petri Heil und eine Angel- und angelt werden. Dazu noch mehrere hun- Silbersee ist für zahlreiche Angler, aber Fischersaison nach „Meter“ Maß. dert Gewässer im Gewässerfonds un- noch viel mehr für die ortsansässigen Be- kompliziert beangeln zu können ist et- wohner, Pächter und Nutzer eine persön- Udo Witschas was, was das Glück fast vollkommen liche Katastrophe. Gerade in diesen Zei- Präsident Anglerverband „Elbflorenz” macht. ten ist es wichtig, zusammenzuhalten und Dresden e. V. Inhalt Vizepräsident für Natur- und Umweltschutz Forschung im DAFV gesucht 069 AVL-Mitgliederversammlung Osterfeuer des ASV Weiße Elster Pegau 087 087 Vorwort 055 Aufruf zum Fotowettbewerb „Nachhaltige Fischerei vereinigt Mensch und Tier” 069 Informationen des Anglerverbandes Angeln und Fischen in Sachsen Neustart Messe Angeln & Jagen 070 Südsachsen Mulde/Elster e. V. 088 Allgemeine Informationen des Lausitzer Seenland – AVS-Mitgliederversammlung 090 Sächsischen Landesfischereiverbandes e. V. 056 Sachstand in und um Lohsa 071 Geschützte Badeteiche TS Pirk 091 Mitgliederversammlung des SLFV 056 Wo ist der (Angel)Haken 073 Ausnahmeregelung 2015 zum Zum 80. Geburtstag von Udo Seidlitz 057 Nachhaltiges Urteil zur VGA 074 Gruppennachtangeln TS Dröda 092 Jubiläum: 25 Jahre SLFV 058 Vorkommen der Wollhandkrabbe 075 Lachsbesatz in Chemnitz 093 Verlauf der Lachssaison im Zusammen sind wir stark 093 sächsischen Elbegebiet Herbst 2014 059 Lokales und regionale Informationen Warum nicht mehr Forellen produzieren? 060 Informationen des Anglerverbandes Jungangler unter sich Biokarpfenpräsentation in Brüssel 061 „Elbflorenz“ Dresden e. V. 076 Der Sonnenbarsch 094 Hoffest in der Teichwirtschaft Zschorna 061 Wiesenteich Ebersbach (D09-108) 078 Junganglertag & Jungangler-Preisrätsel 095 Neuer Fischereibeirat berufen 062 NEZ Pirna Copitz (D10-102) – SLFV-Messebeteiligung Angeln & Jagen 062 (k)ein Problem mehr für Angler? 080 Von Anglern für Angler Gewässerstrecken mit ingenieurbiologischer 60 Jahre AVE – ein historisches Jubiläum 081 Großgewässervorstellung: Initialisierung – Abschließende Ergebnisse Schladitzer See (L02-132) 096 des Monitorings 064 Allgemeine Informationen Lesermeinungen 097 Gespräch mit Staatsminister Schmidt 065 des Anglerverbandes Leipzig e. V. 082 Quartalsthema 01/2015 098 Allgemeine Informationen des Der Eisvogel – Praxistipps: Angelposen selbst gebaut 099 Landesverbandes Sächsischer Angler e. V. 066 Symbol lebendiger Flüsse und Auen 083 Die letzte Seite 102 Delegiertenversammlung des LVSA 067 Frühjahrsputz 085 Wie weiter mit dem Bundesverband? 068 Aktionstag der FÖJ-Gruppe 086 Impressum 102 Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015 055
Angeln & Fischen in Sachsen Sächsischer Landesfischereiverband e. V. (SLFV) Sächsischer Rennersdorfer Straße 1, 01157 Dresden Landesfischereiverband e.V. Tel.: 03 51/ 4 82 46 45 Fax.: 03 51/ 4 82 46 44 E-Mail: saechsischer.fischereiverband@t-online.de Internet: www.saechsischer-fischereiverband.de ALLGEMEINE INFORMATIONEN Mitgliederversammlung des zu schaffen. Das geschieht durch aktuelle Informationen zu Gesetzesänderungen, über Fördermodalitäten, über Sächsischen Landesfischereiverbandes e. V. die Vermittlung kompetenter Hilfe und Darstellung von von Beate Ehrlich Lösungsansätzen für die Mitglieder. Ein großer Aufgabenbereich ist auch die Forderung, den Abbau der Bürokratie im Verwaltungsbereich der D ie 33. Mitgliederversammlung des SLFV fand am 10. März 2015 in Königswartha statt. Wir möch- staatlichen Stellen voranzutreiben, z. Bsp. bei der Ver- ten hier einige Ausführungen der Themen der Re- einheitlichung von Antragsverfahren. Die Belastung für de des Präsidenten darlegen: die Fischer durch Verordnungen und Richtlinien der EU, Präsident Bernd Lange setze in seinem Jahresbericht Bund, Land oder Landkreise bereiten Sorge. Auch des- als einen Schwerpunkt seiner Tätigkeit die Aufgabe, die halb wird die Einflussnahme auf Fehlentwicklungen bei Außenwirkung des Verbandes zu stärken, d. h., die Wert- Verordnungen sowie Richtlinien nachdrücklich als Auf- schätzung des Verbandes bei Partnern wie dem Ministe- gabe des Verbandes verstanden. Der Präsident bekräftig- rium für Umwelt und Landwirtschaft, den Behörden und te die Wichtigkeit einer noch intensiveren inhaltlichen Einrichtungen der staatlichen und kommunalen Verwal- Zusammenarbeit in der Partnerschaft der Fischer und tung zu erhöhen. Die konkrete Arbeit des Präsidiums lag Angler mit den Verbänden der Bauern und Jäger, um den und liegt darin, Stellung unter anderem zur Teichförde- Einfluss auf die Politik zu erhöhen. rung, zur Graureiherverordnung und zum Umgang mit Das Präsidium wird sich in den nächsten Monaten Nutzungsgrundlagen der Fischereibetriebe zu beziehen. auch mit der Weiterführung des Fischereimuseums be- Eine Problematik die sich seit Jahren fortsetzt, ist die fassen. Ansatz ist die aktive Einbindung in das touristi- Rückläufigkeit der Mitgliederzahl im Bereich der Fische- sche Konzept in Sachsen und der Oberlausitz. rei im Haupt- und Nebenerwerb, geschuldet dem Alter Zitat des Schlusssatzes des Präsidenten: „Und denken der ausgetretenen Mitglieder. Die Mitgliederentwicklung Sie alle daran, in einem Verband ist man in schwierigen im Bereich Angelfischerei ist hingegen positiv. Es ist die Situationen nicht alleine, hier gewinnt man neue Stärke. Herausforderung des Verbandes, die Sinnhaftigkeit der Ich wünsche Ihnen beste Gesundheit und ein gutes und Mitgliedschaft im SLFV zu verdeutlichen und Vertrauen ertragreiches Jahr 2015.“ Zum 80. Geburtstag von Udo Seidlitz von Dr. Hubertus Zelder Idylle seiner wunderschönen Kindheit. Nach Flucht vor der nahenden Front im Januar 1945, kurzer Rückkehr nach Nie- U do Seidlitz, zum Fischer geboren, feierte am 29. März derschlesien im Sommer 1945 und nach anschließender 2015 seinen 80. Geburtstag. Er erblickte 1935 als Vertreibung gelangte die Familie Seidlitz zunächst an den drittes von fünf Kindern einer intakten Fischerfami- Elsterstausee bei Leipzig, den Vater und Sohn aus ganzer lie in Niederschlesien das Licht der Welt. Sein Vater Kurt Kraft und mit allen zur Verfügung stehenden Geräten und bewirtschaftete den Schlesiersee im Kreis Glogau. Restbeständen an Netzen befischten. Weitere Stationen wa- Von Kindheit an kam Udo mit der Fischerei nicht nur in ren die Teichwirtschaft Moritzburg, von dort aus die Befi- Kontakt, er hatte Freude am Wasser, den Fischen und am schung des Braunkohlerestgewässers Knappenrode in der Fischfang. Doch jäh unterbrach das Kriegsgeschehen die Lausitz, dann die Bewirtschaftung der Talsperre Pirk im 056 Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
Angeln & Fischen in Sachsen Dem permanenten Satzfischmangel aller in den Teichen erzeugten Fischarten war nur durch jahreszeitlich vorgezo- gene Brutgewinnung in den Warmwasseranlagen zu begeg- nen. Als Vorkämpfer dieser Entwicklung hat sich Udo Seid- litz ein bleibendes Denkmal gesetzt. Nur so war es möglich, die enorme Produktionssteigerung in den Teichwirtschaf- ten und in den mit Karpfen besetzten Seen zu gewährlei- sten. Zu den Verdiensten des Jubilars gehören auch die zahlreichen Teichneubauten und Rekonstruktionen. Sein angenehmes persönliches Auftreten und seine klugen Ge- danken haben Probleme auf begehbare Wege geführt. Vom Weiterbestehen der Teichwirtschaft im Rahmen der Aqua- kultur ist er fest überzeugt. Als Vorkämpfer für eine mo- derne Teichwirtschaft hat sich Udo Seidlitz ein bleibendes Denkmal gesetzt. Als Direktor des VEB Binnenfischerei Wermsdorf pflegte er mit allen Betriebsangehörigen einen kameradschaftlichen Umgang, stets getragen von dem Ge- danken, das Beste für seine Kollegen zu tun. Es gelang ihm Udo Seidlitz / Foto: privat gemeinsam mit der Fischereischule Königswartha ältere Kollegen im Rahmen der Erwachsenenqualifizierung vor Vogtland, in Folge der Stausee Rötha bei Leipzig. Einher Ort als Facharbeiter auszubilden. Überhaupt lag ihm die ging immer der Schulwechsel mit erfolgreichem Abschluss Bildung sehr am Herzen. So entwickelte der VEB Binnenfi- der 10. Klasse. scherei Wermsdorf eine vorbildlich geführte Stätte für die Gleich danach begann Udo am 1. September 1951 die drei- praktische Ausbildung der Fischerei-Lehrlinge mit absch- jährige Lehre als Seenfischer bei Fischermeister Otto Speichert ließender Facharbeiterprüfung im Betrieb. 190 hochqualifi- in Päwesin bei Brandenburg mit sehr gutem Abschluss an der zierte Spezialisten, vom Facharbeiter, Meister, Fischereiin- Fischereischule Hubertushöhe bei Storkow/Mark im Juni 1954. genieur bis zum Diplom-Fischereiingenieur, erzielten allein Im Anschluss daran erlernte er den Beruf des Fischzüchters in im Jahre 1986 auf 1.150 ha Teichfläche 2200 kg Speise- und der Karpfenteichwirtschaft Froburg und theoretischem Unter- Satzfische je ha. Damit war der VEB Wermsdorf Spitzenbe- richt an der Fischereischule in Königswartha, die er ebenfalls trieb aller 12 VEB Binnenfischerei in der DDR. mit der Note „sehr gut“ verließ. Zu den wegweisenden Leistungen auf dem Gebiet der Weitere Berufsabschlüsse waren der Fischzuchtmeister Binnenfischerei kommt sein Sinn für Geselligkeit. Getragen an der Fischereischule in Königswartha mit der Note „sehr von schlesischer Gastfreundschaft und sächsischer Gemüt- gut“, der Abschluss als Fischereiingenieur an der Fischerei- lichkeit ist Udo Seidlitz ein talentierter Organisator von schule in Storkow und die Erlangung des Titels Diplom-Fi- kleinen und großen Festen. Spitzenleistung ist die Idee und schereiingenieur an der Humbold-Universität in Berlin. Sei- Umsetzung des „Wermsdorfer Horstseefischens“, das bis ne fischereiwirtschaftliche Entwicklung war stets begleitet heute alljährlich tausende Besucher nach Wermsdorf führt vom Pioniergeist gepaart mit Herzblut und zwar von An- und mittlerweile Volkfestcharakter angenommen hat. Die fang an im VEB Binnenfischerei Wermsdorf. Zunächst als großartigen Leistungen auf dem Gebiet der Binnenfischerei Produktionsleiter und danach als Direktor zeigte Udo Seid- waren stets mitgetragen von seiner Familie, vor allem von litz wie eine Entenfreiwasserhaltung gewinnbringend gestal- seiner Frau Christa, sie ist mit Udo seit 1960 verheiratet. tet und zur Karpfenertragssteigerung führen kann. Das war Aus der harmonischen Ehe sind 2 Kinder und 4 Enkelkin- eine Vorzeigeleistung für alle Teichwirtschaften und zahlrei- der hervorgegangen, die den Eltern bzw. Großeltern viel che Seenbetriebe in der DDR. Verdient machte sich Udo Freude bereiten. An dieser Stelle, liebe Frau Seidlitz, herzli- Seidlitz beim Aufbau und der Nutzung der ersten Warm- chen Dank. wasseranlagen in Risitz, Regis, Fockendorf, Bitterfeld, Nicht unerwähnt sei seine wertvolle und von Erfahrung Vockerode und Tierbach. Dies alles geschah stets in enger geprägter Mitgestaltung in verantwortlichen Funktionen Zusammenarbeit mit den Fischereiwissenschaftlern des In- des nach der Wende gegründeten Sächsischen Landesfi- stitutes für Binnenfischerei in Berlin-Friedrichshagen. schereiverbandes. Wir, die Fischer, die Angler und alle, die Es sollte nicht vergessen werden, dass zu jener Zeit die ihn gut kennen, wünschen Udo Seidlitz beste Gesundheit Wertschätzung der fischereilichen Forschung an den Pro- und noch viele glückliche Lebensjahre. duktionsergebnissen der Praxis gemessen worden ist. Veranstaltungskalender des Sächsischen Landesfischereiverbandes e. V. Datum, Uhrzeit Veranstaltung Ort Veranstalter ganzjährig Angeln auch ohne Fischereischein Teichwirtschaft Paultheo von Zezschwitz W. Baudis Di-Do 8-18 Uhr Bühlauer Str. 1 A Tel.: 03594/7791216 Fr-So 8-20 Uhr Großdrebnitz TW-Deutschbaselitz@t-online.de
Angeln & Fischen in Sachsen 25 Jahre Sächsischer Landesfischereiverband e. V. D ie Union der Berufs- und Angelfischerei in Sachsen des Verbandes, wird durch den Wegfall der Förder- feiert Silberhochzeit! Die Gründung des Sächsischen mittel ab Ausgabe 1.13 zur Zeitschrift des LVSA e. V. Landesfischereiverbandes e. V. erfolgte am 27. März 1990 in den Räumlichkeiten des Bezirksfachausschusses Aufgaben des SLFV (BFA) Dresden des DAV der DDR. Zu den Gründungsmit- Der Verband steht Fischereiunternehmen, Anglern und al- gliedern gehörten 20 Berufsfischer und drei Vertreter der len interessierten Personen im Freistaat Sachsen mit Rat Anglerverbände. Die Satzung des SLFV wurde seither und Tat und vielen Informationen zur Seite. In diesem Sin- mehrmals ergänzt bzw. geändert. ne betreut er den größten Teil der Bewirtschafter der In den 25 Jahren wurde der Sächsische Landesfischerei- 45.000 Hektar Teiche, Fließgewässer und Seen in Sachsen. verband e. V. von drei Präsidenten geleitet: Er versteht sich als Berater für Bürger, Fischereiunterneh- 1990-1993: Dr. Hans Jurk men, Ingenieurbüros im Bereich Fischaufzucht, Fisch und 1993-2013: Dr. Wolfgang Stiehler (seit 06.03.2013 Eh- Gesundheit, dem Natur- und Gewässerschutz und der renpräsident des SLFV) Fließgewässerdurchgängigkeit. Seit 06.03.2013: Bernd Lange Mitglieder Verbandsentwicklung seit 2010: Der Sächsische Landesfischereiverband e. V. vereint 70 Haupt- 2011: Die Fachberatung Fischerei wird nur noch für Fi- und Nebenerwerbsunternehmen, einen Anglerverband (seit schereiberechtigte kostenfrei gewährt. 01.01.2010 Deutscher Anglerverband - DAV), 29 Einzelmit- Der Deutsche Fischereitag findet vom 30.08. bis glieder, drei Fördermitglieder, insgesamt ca. 38.500 Mitglieder 01.09. in Dresden statt. und eine Fischkönigin. Die SLFV-Verbandsgeschäftsstelle zieht zum 31.12. auf die Rennersdorfer Straße in Dresden. LVSA, Weitere Informationen: AVE und SLFV befinden sich seitdem in einem Ge- schäftsgebäude Sächsischer Landesfischereiverband e. V. 2012: Die Fischereiabgabe entfällt. Der Verband hat seit- Rennersdorfer Straße 1, 01157 Dresden Fotos: SLFV-Archiv her ein großes Finanzierungsproblem. Die Stellen Tel.: 03 51/ 4 82 46 45 der Mitarbeiter Herr Dr. Sieg und Frau Damm müs- Fax.: 03 51/ 4 82 46 44 sen in der Folge zum 31.12.2011 gestrichen werden. E-Mail: saechsischer.fischereiverband@t-online.de Fischer & Angler in Sachsen, das Mitteilungsblatt Internet: www.saechsischer-fischereiverband.de
Angeln & Fischen in Sachsen Verlauf der Lachssaison im sächsischen Elbegebiet Herbst 2014 von Matthias Pfeifer und Fabian Völker, Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geo- Deutschland der zweit trockenste seit 1881. Sichtbar wird die logie, Referat Fischerei, Königswartha außerordentlich warme Witterungsperiode auch am Tempe- raturverlauf im Lachsbach, welcher seit Einsatz des Fish- D ie Aufstiegssaison der Lachse war im Jahr 2014 durch counters im Jahr 2007 mit erfasst wird, siehe Abbildung 1. extreme äußere Bedingungen geprägt. Charakterisiert Danach sind die Wassertemparaturen gegenüber den Ver- wurde der Beginn der Laichsaison durch sehr hohe gleichszeiträumen der anderen Jahre auffällig hoch. Wasserstände in der Elbe, die weit in den Lachsbach hinein Diese ungünstigen Bedingungen schlagen sich auch in den reichten. Die Lachsbachmündung wäre so für Lachse optimal Fang- und Beobachtungsergebnissen wieder. Im Lachsbach zu passieren gewesen. Der Oktober war in Sachsen gegen- konnte nur ein Lachs durch Fang nachgewiesen werden, zwei über den langjährigen Vergleichswerten deutlich zu warm Lachse wurden bei der Passage stromauf im Fishcounter re- und überdurchschnittlich sonnig. Im Lachsbach entsprachen gistriert. In der ungleich schwieriger zu befischenden Müg- die Abflüsse im Wesentlichen den mittleren Werten der Vor- litz konnte durch Mitarbeiter des Anglerverbands Elbflorenz jahre, da die Niederschlagssummen im Schwankungsbereich am 17. November ein abgelaichter Rogner von 83 cm Länge der mehrjährigen Mittelwerte lagen. Die registrierten Was- und 3,7 kg Stückmasse gefangen werden. Hoffnungsvoll sertemperaturen waren aber außerordentlich hoch, so dass stimmt trotz der schlechten Fangresultate und Aufstiegszah- zu diesem Zeitpunkt ein entsprechender Aufstiegsreiz für die len der Fund von sechs Laichgruben in der Müglitz, siehe Lachse gefehlt hat. Sie lagen bis zum 22. Oktober zwischen Abbildung 2. Auch im Lachsbach wurde eine solche gefun- 10 und 13 °C und sanken erst am 23. Oktober unter die 10 °C- den. Damit haben sich trotz des unbefriedigenden Laichauf- Marke. Der höchste Tagesmittelwert des Abflusses wurde für stiegs Lachse unter natürlichen Bedingungen in den Zuflüs- den 23. Oktober mit 3,38 m³/s berechnet. Doch schon am sen der oberen Elbe vermehrt. 28. Oktober fiel die Durchflussmenge unter 1,5 m³/s. In den Über einen außerordentlichen schlechten und verspäteten folgenden Tagen und Wochen sank wegen fehlender Nieder- Lachsaufstieg wird auch aus anderen Programmgebieten an schläge die Wasserführung beständig bis zum 12. Dezember, der Elbe von Böhmen bis Schleswig-Holstein und selbst aus um danach nur unmerklich von 1,1 m³/s auf 1,4 bis 1,5 m³/s Ländern wie Norwegen berichtet. Es ist davon auszugehen, anzusteigen, ein immer noch sehr geringer, nicht ausreichen- dass die Lachse in der Elbe verharrten und nicht in die Laich- der Wert. Erst am 19. Dezember wurde für vier Tage ein Ab- flüsse aufstiegen. Das untermauert auch der Fang eines flusswert von 2 m³/s überschritten. Die Hauptwanderzeit im großen Milchners in der Elbe bei Meißen, der Anfang No- November verzeichnete die niedrigsten Abflusswerte im vember beim Schadstoffmonitoring in den Kescher ging. Vergleichszeitraum und wie schon im Oktober überdurch- Da im Frühjahr erstmals in Zuflüssen der Elbe Präsmolts schnittliche Wassertemperaturen. besetzt wurden, kann damit gerechnet werden, dass dieser Die Monatsmitteltemperatur im Oktober lag in Sachsen zusätzliche Besatz sich in den folgenden Jahren in deutlich mit 2,3 bis 3,2 Grad und die des Novembers mit 1,9 bis höheren Rückkehrerraten niederschlägt. 3,3 Grad deutlich über den mehrjährigen Mittelwerten (Rei- Der vollständige Bericht kann im Internet unter he 1981 bis 2010). Die Niederschlagssummen im November http://www.landwirtschaft.sachsen.de/landwirtschaft/4514.htm ein- 2014 lagen nur bei 11 bis 40 % der mehrjährigen Vergleichs- gesehen werden. werte. Der Herbst 2014 (September bis November) war in Abb. 2: Frisch geschlagene Laichgrube in der Müglitz, Herbst 2014 / Foto: P. Kluß Abb. 1: Wassertemperaturen im Lachsbach 2007 bis 2014. Durch Platinenausfall existieren von 2013 keine Daten. Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015 059
Angeln & Fischen in Sachsen Warum nicht mehr Forellen produzieren? Informationen zum Furunkuloseprojekt des Fischgesundheitsdienstes der Sächsischen Tierseuchenkasse in den Jahren 2015 und 2016 von Grit Bräuer hohen wirtschaftlichen Verlusten einhergehen. Sie äußert sich in der Regel durch blutig eitrige Geschwüre in der Schleimhaut, P ro Kopf wurden 2013 in Deutschland 13,7 kg (Fang- die nach außen geschlossen sein können, jedoch bis tief in die gewicht) Fisch und Fischerzeugnisse konsumiert. Da- Muskulatur eindringen. Zur Behandlung sind neben verschie- mit liegt der Fischverbrauch in Deutschland immer denen Hygienemaßnahmen über das Futter zu verabreichende noch deutlich unter dem Weltdurchschnitt. Auf Platz fünf antimikrobiell wirksame Substanzen notwendig. Um Forellen der am meisten verzehrten Fische befindet sich inzwischen prophylaktisch (vorbeugend) vor der Erkrankung zu schützen die Regenbogenforelle, die sich hinter Alaska-Seelachs, und den Einsatz von Antibiotika in der Aquakultur auf ein Mi- Lachs, Hering und Thunfisch einordnet (Quelle: fischinfo.de). nimum zu reduzieren, kann der Einsatz einer Vakzine erfolgs- Schenkt man der Statistik Glauben, müsste jeder Einwohner versprechend sein. Andere Fischarten wie z. B. der atlantische in Sachsen ca. 700 g Regenbogenforelle jährlich verzehren und Lachs (Salmo salar L.) erkranken ebenfalls an Furunkulose mit insgesamt würden im Freistaat an die 2.800 t Regenbogenforel- der Folge hoher Verluste. Zur Bekämpfung der Furunkulose len an den Verbraucher gebracht werden. Nach vorsichtigen wird in Lachs und Forellen produzierenden Ländern seit Jahren Schätzungen stammt also nur jede 7. verzehrte Regenbogenfo- erfolgreich prophylaktisch vakziniert. Die Impfung wird über relle aus Sachsen. Die Erzeugung von Regenbogenforellen hat Impfautomaten vorgenommen (Abb.1). In Deutschland ist kein sich in den letzten Jahren in Sachsen auf einem nahezu gleich- kommerzieller Impfstoff gegen Aeromonas salmonicida subsp. bleibend relativ niedrigen Niveau stabilisiert. Die Ursachen salmonicida erhältlich. Versuche zum Einsatz einer kommerzi- dafür sind vielfältig und sollen hier nicht näher erläutert wer- ellen Vakzine wurden in den letzten Jahren nur innerhalb eines den. Wachstumspotential für die Erzeugung von Regenbogen- Forschungsprojektes bei Felchen (Coregonus lavaretus L.) in Ba- forellen wird künftig unter anderem in der Aufzucht der Fische den-Württemberg mit Erfolg vorgenommen. In Finnland wer- in Netzgehegeanlagen (NGA) auf wiederangestauten Tagebau- den Regenbogenforellen vor Besatz von NGA erfolgreich mit restseen mit geeigneten pH Werten gesehen. Die Förderung der der von der Firma Pharmaq (NO) zugelassenen Injektions- Investition für die Errichtung von NGA ist inhaltlich in der vakzine Alpha Ject 3000 behandelt. künftigen Förderperiode AuF/2015 zum Europäischen Meeres- Dieser Impfstoff ist in Norwegen, Dänemark, Finnland, Ir- fischereifond (EMFF) enthalten. Bei in Netzgehegen und Forel- land, Island und Schweden als Injektionsvakzine zur Anwen- lenteichwirtschaften produzierten Regenbogenforellen ist ein dung beim atlantischen Lachs zugelassen und wurde bei den guter Gesundheitszustand Voraussetzung für eine stabile Pro- Felchen in Baden-Württemberg mit guten Erfolgen getestet. duktion. Demnach ist bereits beim Besatzmaterial darauf zu In Sachsen soll deshalb der Einsatz der Vakzine bei Regen- achten, dass nur solche Setzlinge verwendet werden, die zertifi- bogenforellen in einer NGA getestet werden. Die Forellensetz- ziert frei von verschiedenen Krankheitserregern sind. Während linge werden zum Teil in der Herkunftsanlage, einer Quellwas- der Aufzuchtperiode sind Forellensetzlinge trotzdem gefährdet seranlage im Erzgebirge und zum Teil nach Zukauf von gesun- mit verschiedenen Krankheitserregern konfrontiert zu werden. den Fischen in der NGA per Hand geimpft (Abb.2). Das Pro- Eine bakteriell bedingte Erkrankung, der Regenbogenforellen jekt soll in den Jahren 2015/16 durchgeführt werden. Nach der bei schwankenden Umweltverhältnissen relativ schnell ausge- Vakzinierung erfolgt eine monatliche Bestandkontrolle mit Er- setzt sind, ist die Furunkulose, hervorgerufen durch das Bakte- fassung der Daten zur Wasserqualität und Fischgesundheit. rium Aeromonas salmonicida subsp. salmonicida. Furunkulose Die Finanzierung des Projektes erfolgt nach Beschluss des Ver- ist für Fische eine schwerwiegende Erkrankung und kann mit waltungsrates über die Sächsische Tierseuchenkasse. Abb. 1: Vollautomatischer Impfautomat / Foto: Dr. G. Bräuer Abb. 2: Impfung per Hand bei Karpfensetzlingen / Foto: Dr. K. Böttcher 060 Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
Angeln & Fischen in Sachsen Biokarpfenpräsentation in Brüssel von Sebastian Heynen Da im betrachteten Förderzeitraum ca. 10.000 Fische- reiprojekte gefördert wurden, ist es eine große Ehre und A m 02. und 03.03.15 fand die FARNET (Fishers Areas Ausdruck der Anerkennung, dass wir unser Imageprojekt Network) Abschlußveranstaltung zur vergangenen vorstellen konnten. Das Projekt „Imagesteigerung Karpfen” Förderperiode statt. Eingeladen wurde eine Auswahl bezieht sich auf die Gebietskulisse der Oberlausitzer Hei- von 42 Projekten, die im Rahmen des EFF (Europäischer de- und Teichandschaft und versucht durch Aufklärungs- Fischereifonds) gefördert wurden. arbeit und neue Vermarktungswege den Speisefisch Karp- fen zurück in den Fokus des Verbrauchers zu rücken. Da das Projekt als wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Regionalentwicklung in der strukturschwachen Oberlau- sitzer Heide- und Teichlandschaft zu bewerten ist und mit dem Oberlausitzer BioKarpfen bereits einige Erfolge er- zielt wurden, erhielten wir die Einladung zur Teilnahme an der Abschlußveranstaltung im Kongresszentrum zu Brüs- sel. Als Vertreter des Projektes waren Teichwirt Karsten Ringpfeil und Projektleiter Sebastian Heynen in Brüssel vor Ort, um die Ergebnisse vorzustellen. Auf 12 qm deko- rierter Standfläche, wurden die interessierten Besucher mit Verkostungshäppchen, Informationsmaterial und mündlicher Auskunft über das Projekt informiert. Die Resonanz zu unserem Projekt war durchweg positiv und der Zuspruch, den wir durch das Fachpublikum erhal- ten haben, ermutigt die Projektteilnehmer sich auch in der neuen Förderperiode in einem anknüpfenden Projekt zu Karsten Ringpfeil bei der Karpfenfütterung / Foto: Archiv Förderverein engagieren und die Arbeit weiterzuführen. Hoffest in der Teichwirtschaft Zschorna von Oliver Naumann Die Sächsische Fischkönigin Sandra I wurde beim Basteln von Fischmobiles von den zahlreichen Kindern förmlich über- A m Muttertag fand das diesjährige Hof- und Fischerfest in rannt. Auch alle anderen Angebote für die kleinen Besucher der Teichwirtschaft Zschorna statt. Eröffnet wurde das wie Kinderangeln, Boot fahren auf dem Mühlteich und die Fest durch die 15. Sächsische Fischkönigin Sandra I und Fahrt mit einem alten Feuerwehrbarkas über die Dammstraße begann mit dem Einholen der Stellnetze vom Großteich. Im fanden regen Zuspruch. Schweff des Kahnes befanden sich fast alle typischen Fischarten Umrahmt wurde das Fest durch die Poisentaler Blasmusi- des Sees. Stattliche Hechte, Welse, Bleien, größere Karpfen und kanten und dem Duo Karras, welches mit Bandoneon und Silberkarpfen wurden unter den Augen der zahlreichen Besu- Konzertgitarre ein wunderbares Flair zu Kaffee und Kuchen ge- cher vom Boot in die Hälterbecken umgesetzt. Im Laufe des schaffen hat. Interessiert zeigten sich die Besucher auch an den Tages wurde durch die Mitarbeiter der AVD Angel-Service Bildern und Grafiken der Dresdner Künstlerin Angela Hampel GmbH den Gästen die Bandbreite der Arbeitsaufgaben in der wie auch der Kunst der Kettensägenschnitzerin Karen Hobels- Binnenfischerei nahegebracht. So gab es noch eine Präsentati- berger, welche vor den Augen der Gäste einen Eichenstamm in on des Amphibienfahrzeuges Truxor 5000 für den Arbeitsbe- eine lebendig wirkende Fischskulptur verwandelte. reich Teichpflege und -sanierung, mit dem Netzziehen in ei- nem Hälterbecken wurde eine Teichabfischung simuliert und mit dem Filetieren eines Welses und zweier Karpfen, bis hin zum grätengeschnittenen Karpfenfilet wurde ein Teil der Ver- arbeitung demonstriert. Natürlich kam auch das leibliche Wohl nicht zu kurz. Angeboten wurde von Lachsforellenbrötchen über Fischbuletten, Räucher- und Steckerlforelle bis zur Brat- plötze eine breite Palette von Binnenfischprodukten. Der Fisch- präparator Oliver Jessenberger zeigte, wie schön auch die hei- mischen Fischarten als Präparat aussehen. Fischerei zum Anfassen / Foto: O. Naumann
Angeln & Fischen in Sachsen Neuer Fischereibeirat für 2015 bis 2019 berufen von Ulrike Weniger, Referentin im Sächsischen Staatsministerium - Herr Gunther Ermisch und Herr Jens Felix, Sächsischer für Umwelt und Landwirtschaft Landesfischereiverband e. V., - Herr Friedrich Richter und Herr Matthias Kopp, Lan- D er Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, desverband Sächsischer Angler e. V., Thomas Schmidt überreichte am 18. März 2015 den - Herr Joachim Schruth, Naturschutzbund Deutschland, neuen Mitgliedern des Fischereibeirates ihre Beru- Landesverband Sachsen e. V., fungsurkunden. Mit diesem Jahr beginnt ein neuer Ar- - Herr Bernd Dankert, SMUL, Fachabteilung Naturschutz beitsabschnitt für den Fischereibeirat. und Das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und - Frau Ulrike Weniger, Vorsitzende des Beirates, SMUL, Landwirtschaft, SMUL, beruft für jeweils fünf Jahre einen Fachabteilung Landwirtschaft. Fischereibeirat, als beratendes Gremium. Die einzelnen Mitglieder wurden vom Sächsischen Städte- und Gemein- Das sächsische Fischereirecht regelt, dass der Fischereibei- detag e. V., vom Sächsischen Landesfischereiverband e. V., rat zur Vorbereitung fischereifachlicher Entscheidungen vom Landesverband Sächsischer Angler e. V., von einer an- und für die zweckgebundene Verwendung der Fischereiab- erkannten Naturschutzvereinigung sowie vom SMUL vor- gabemittel anzuhören ist. Es finden regelmäßig zwei Sit- geschlagen. Insgesamt bilden neun Personen den Beirat: zungen im Jahr statt. - Herr Dr. Michael Richter, Staatsministerium für Sozia- Der Minister hob die Bedeutung der Beratung dieses les und Verbraucherschutz, Gremiums für die Arbeit des Ministeriums hervor und - Herr Matthias Müller, Sächsischer Städte- und Gemein- dankte allen recht herzlich für ihre Bereitschaft zur ehren- detag e. V., amtlichen Mitarbeit. Messebeteiligung „Angeln & Jagen“ von Beate Ehrlich wirtschaften, die Vermarktung des Biokarpfens und die Imagesteigerung u. a. durch neue Karpfenprodukte. Auch D er Sächsische Landesfischereiverband präsentierte die Mitgliedschaft im SLFV war Thema der Gespräche. Wir sich zusammen mit dem Anglerverband „Elbflorenz“ bedanken uns bei allen Besuchern für ihr Interesse an der Dresden e. V. vom 13. bis 15. März auf der Messe Arbeit unseres Verbandes! Bitte lesen Sie dazu auch den „Angeln & Jagen“ in Dresden. Die Messe fand dabei erst- Beitrag des AVE, Herrn René Häse. mals in dem besonderen Ambiente des neu gestalteten Ver- Auch auf der AGRA 2015 - Die Landwirtschaftsausstel- anstaltungsortes Erlwein-Forum Dresden statt. lung in Mitteldeutschland - auf dem Messegelände Leipzig Die Besucher unseres Messestandes informierten sich vom 23. bis 26. April 2015 war der Sächsische Landesfi- über die Grünen Berufe und insbesondere über das Berufs- schereiverband e. V. vertreten. Auch dort war der Themen- bild Fischwirt/-in und für Lehrgänge zur staatlichen Fische- schwerpunkt die Ausbildung in Grünen Berufen. reiprüfung. Den Schwerpunkt der Gespräche bildeten aber auch der Stand und die Perspektiven der sächsischen Teich- Messe „Angeln & Jagen“ in Dresden / Fotos: B. Ehrlich
Ausschreibung Fischereiausübungsrechte Der Freistaat Sachsen, vertreten durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, Niederlassung Leipzig I, Schongauerstraße 7 in 04328 Leipzig, schreibt die Verpachtung der Fischereiaus- übungsrechte ab dem 01.01.2016 für eine Dauer von 12 Jahren an den Speicherbecken Borna und Witznitz aus. Es handelt sich bei den Speicherbecken Borna und Witznitz um wasserwirtschaftliche Anlagen. Betreiber dieser Anlagen ist die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen. Die nutzbaren Gewässerflächen bei mittleren Betriebsstau betragen beim Speicherbecken Borna ca. 276,59 ha sowie beim Speicherbecken Witznitz ca. 226,80 ha. Der Pächter ist verpflichtet, das Fischereiausübungsrecht sowie die Naturschutzbestimmungen zu beachten, die verpachteten Flächen ordnungsgemäß zu bewirtschaften und ihre Ertragsfähigkeit zu erhalten. Der spätere Pächter hat nach § 13 SächsFischG einen Hegeplan zu erstellen, anzuzeigen und durchzuführen. Die Angebote bedürfen der Schriftform. Sie müssen mindestens folgende Angaben enthalten: ❚ Name und Wohnort der Bieterin bzw. des Bieters ❚ Gebotener Pachtzins in Ziffern und Worten pro Speicherbecken ❚ rechtsverbindliche Unterschrift der Bieterin bzw. des Bieters. Die Angebote sind in einem verschlossenen Umschlag bei dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, Niederlassung Leipzig I, Gruppe FPN, Schongauerstraße 7 in 04328 Leipzig bis zum 26.06.2015 mit der Aufschrift „Angebot über die Pacht der Fischereiausübungsrechte Speicherbecken Borna und Witznitz“ einzureichen. Der Zuschlag erfolgt nach Auswertung der Angebote. Der Freistaat Sachsen ist nicht verpflichtet, dem höchsten oder irgendeinem Gebot den Zuschlag zu erteilen. Ansprechpartner: Frau Nancy Pilz, Tel.: 0341/255-5312, E-Mail: nancy.pilz@sib.smf.sachsen.de Frau Silvia Thiel, Tel.: 0341/255-5313, E-Mail: silvia.thiel@sib.smf.sachsen.de www.immobilien.sachsen.de www.sib.sachsen.de
Die Fischereifachberatung informiert ... Die Fischereifachberatung informiert ... Die Fischereifachberatung informiert ... Angeln & Fischen in Sachsen Gewässerstrecken mit ingenieurbiologischer Initialisierung – Abschließende Ergebnisse des Monitorings von Uwe Peters und Thomas Müller Im Zuge des Junihochwassers von 2013 (Jahrhunderthoch- wasser für den Rödelbach) sind an den geschaffenen Struktu- Rödelbach ren des Rödelbachabschnitts erhebliche Schäden entstanden. Die Untersuchungsstrecke im ehemaligen Zustand des Jahres Besonders die beschriebene Furt mit Riegelgleite wurde stark 2005 war von einer heterogenen Gewässersohle mit einer Ab- beschädigt und muss wieder errichtet werden. folge von tieferen Sohlgumpen und flachen Furt ähnlichen Der Gewässerabschnitt gehört entsprechend der klassischen Strecken charakterisiert. Eine ausgeprägte Uferstruktur mit Einteilung nach HUET (LfULG 2014) zur fischereilichen Fließ- Mäandern, tiefen Wurzelkolken und Totholz fehlte. Die Ge- gewässerzone des Metarhithral, untere Forellenregion. Die Be- wässerstrecke kennzeichnete wenige tiefe, von Feinsand und wertung der ökologischen Qualitätskomponente Fisch nach Schlamm beauflagte Sohlgumpen, flache, kiesige Areale er- EU-WRRL (2000) mittels der fischzönotischen Grundaus- gänzten kleinflächig die Heterogenität und führten zu einem prägung der Oberflächenwasserkörper erlaubt eine übersichtli- differenzierteren Abflussbild gegenüber der sich oberstromig che, auf modernen Kriterien und Auswertungsverfahren basie- anschließenden, urbanen Gewässerstrecke mit Regelprofil und rende fischereibiologische Klassifizierung. Der Rödelbach wird gepflasterte Sohle. im betreffenden Abschnitt als Bachforellen-Groppen-Gewäs- Die ingenieurbiologische Aufwertung des Rödelbachab- ser I entsprechend fiBs DUßLING und LfULG (2014) definiert. schnitts unterstromig der Ortslage Kirchberg fand im Jahr Die Fließgewässerregion ist durch das dominante Auftreten der 2006 ihren Abschluss. Die vorgefundenen Verhältnisse lassen Bachforelle gekennzeichnet. Die Groppe ist ebenfalls eine be- sich wie folgt charakterisieren: deutende Leitart. Der Fischbestand wird durch die sonstigen - Es hat sich eine ausgeprägte Heterogenität der Gewässer- Arten Flussbarsch, Gründling, Plötze und Schmerle ergänzt. sohle und der Uferstruktur mit einer Abfolge von Mäan- Die Leitfischart Bachforelle kennzeichnet den Gewässerab- dern, tiefen Wurzelkolken, Totholz, Störsteinunterständen, schnitt mit ihrem dominanten Vorkommen (Abb. 1). Der längsdurchströmten tiefen Uferkolken entwickelt. Diese Fischartenbestand der Untersuchungsstrecke im Rödelbach strukturellen Gegebenheiten führen zu einem ständigen wird durch die weitere Leitart, Groppe, mit geringer Individu- Wechsel der verschiedenen, die Rhithralgewässer kennzeich- enzahl und den sonstigen Fischarten, Flussbarsch, Gründling, nenden Sohlsubstrate – Feinkies, Kies, Grobkies, Blöcke – Plötze und Schmerle mit sehr geringer Individuenzahl in der mit kleinräumiger, mosaikartiger Verteilung und zusätzli- fischzönotischen Grundausprägung charakterisiert. Der gerin- chen, kleineren Detritus-/Feinsand-/Schlammbänken. ge Anteil des Bachsaiblings als allochthone Fischart ist der Kul- - Die ausgeprägte Heterogenität der Uferstruktur und der Ge- turlandschaftsüberprägung des Einzugsgebietes geschuldet wässersohle kennzeichnen damit gleichfalls die Strömungs- (Abb. 1). muster und Wassertiefen des Untersuchungsabschnitts. Für die Bachforelle als Leitart liegt eine gesicherte Eigen- - Die Möglichkeit der Gewässerquerung wurde mittels Furt reproduktion auf einem recht hohen Niveau vor. Gewisse für den landwirtschaftlichen Verkehr sichergestellt. Die jährliche Unterschiede sind in der Reproduktion erkennbar Furt ist durch Blöcke in Verbindung mit einer Riegelgleite ohne jedoch die Bestandsentwicklung der Bachforelle negativ zur Gewährleistung der Gewässerdurchgängigkeit reali- zu beeinflussen (Abb. 2). siert worden. Artikel wird fortgesetzt. Literatur bei den Verfassern. Abb. 1 / Quelle: U. Peters, T. Müller 064 Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015 Abb. 2 / Quelle: U. Peters, T. Müller
Angeln & Fischen in Sachsen v.l.: Frau Henke (Untere Wasserbehörde), Sebastian Fritze (LTV Betrieb Spree/Neiße), Bernd Lange (Präsident des SLFV), Thomas Schmidt (Sächsischer Staatsminister für Um- welt und Landwirtschaft), Armin Kittner (Inhaber TEICHWIRTSCHAFTEN Armin Kittner), Ines Wollweber (ECOVIS WWS Niesky), Herr Lohmann (Mitglied des Sächsischen Land- tags), Gunther Ermisch (Kommissarischer Geschäftsführer SLFV), Rüdiger Richter (TW Kreba) / Foto: Kittner Gespräch mit Staatsminister Thomas Schmidt von Gunther Ermisch Kreba) erörterten die einzelnen Schwerpunkte. Zur Vereinfachung und praxistauglichen Verbesserung im A m 06.03.2015 bereiste der sächsische Staatsminister für Rahmen der neuen naturschutzfachlichen Teichbewirtschaf- Umwelt und Landwirtschaft Herr Thomas Schmidt tung wurden von Herrn Richter und Herrn Kittner konkrete den Landkreis Görlitz. Dem Besuch des Landratsam- Verbesserungsvorschläge ausgearbeitet und Herrn Staatsmini- tes und der Besichtigung des Berzdorfer Sees folgte ein zwei- ster Schmidt übergeben. Steuerberaterin Frau Ines Wollweber stündiges Gespräch in der Teichwirtschaft Kittner. Schwer- (ECOVIS WWS Niesky) erklärte der Teilnehmerrunde die punkte des Gespräches waren unter anderem die neuen För- schwierige finanzielle Situation in vielen Teichwirtschaften. In derrichtlinien in den Aquakulturunternehmen in Sachsen, der Mehrheit der Betriebe konnten in den letzten 7 Jahren nur Wasserrechte sowie der allgemeine Zustand der sächsischen in Ausnahmefällen Investitionen getätigt werden. Teichwirtschaften. Es ist zu hoffen, dass aus den gewonnenen Vorschlägen Herr Landrat Bernd Lange (Präsident des SLFV), Herr Loh- schnelle Verbesserungen für die neue Förderperiode 2014- mann (Mitglied des Landtages), Herr Sebastian Fritze (LTV), 2020 übernommen werden. Frau Henke (Untere Wasserbehörde), Herr Gunther Ermisch Die Teichwirtschaft Kittner bewirtete die Teilnehmer (kommissarischer Geschäftsführer des SLFV), Herr Armin der Gesprächsrunde mit einem zünftigen Fischessen. Dafür Kittner (Gastgeber) sowie Rüdiger Richter (Teichwirtschaft vielen Dank. Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015 065
Angeln & Fischen in Sachsen Landesverband Sächsischer Angler e. V. (LVSA) - Anerkannte Naturschutz- und Umweltvereinigung - Rennersdorfer Straße 1, 01157 Dresden Tel.: 03 51 / 4 27 51 15 Fax: 03 51 / 4 27 51 14 E-Mail: info@landesanglerverband-sachsen.de Internet: www.landesanglerverband-sachsen.de ALLGEMEINE INFORMATIONEN Auszug aus Terminplan Maßnahmen für eine saubere Spree Versammlungen: In enger Zusammenarbeit stimmen sich beide Bundes- 17.06.2015 Präsidiumssitzung LVSA länder Sachsen und Brandenburg bei dem Thema wei- Referat Angeln: terhin ab, so die sächsische Staatsregierung. Die beiden 13.-14.06.2015 LVSA Anglertreff Vereine Landesregierungen betonten in ihrer gemeinsamen Sit- 05.-06.09.2015 LVSA Anglertreff Einzel zung am 31.03.2015 in Görlitz, dass die Braunkohle- 26.-27.09.2015 LVSA Anglertreff Raubfisch (optional) sanierung auch über 2017 hinaus eine gemeinsame Auf- Referat Casting: gabe des Bundes und der Länder Brandenburg, Sachsen, 06.06.2015 6. Dresdner Werfertag für Nichtaktive Sachsen-Anhalt und Thüringen bleibt. Beide Länder un- in Freital-Weißig terstützen daher die bundeseigene Sanierungsgesell- 04.07.2015 25. Offene Sachsenmeisterschaften schaft LMBV bei der Erarbeitung eines nachhaltigen in Freiberg Konzeptes für die Entsorgung der in großen Mengen bei Ausschreibungen auf LVSA-Homepage einsehbar der Gewässersanierung anfallenden Eisenhydroxid- Referat Jugend: Schlämme. Achtung Terminänderung: Gleichzeitig fordern beide Landesregierungen, dass 15.08.2015 2. Sächsischer Junganglertag in Dresden der Bund sich weiterhin aktiv für eine Reduzierung der weitere Infos s. Jugendseite Eiseneinträge in die Fließgewässer der Lausitz einsetzt Aktionen/Veranstaltungen: und auf der Grundlage eines neuen Braunkohlesanie- 04.-06.09.2015 Tag der Sachsen in Wurzen rungsabkommens die organisatorischen und finanziellen 17.10.2015 Zentraler Umwelttag in ganz Sachsen Voraussetzungen für die kommenden Jahre zur Verfü- gung gestellt werden. Bootsnutzung und Futterboote (BN-Regelung) Darüber hinaus soll auch die Entwicklung des länderü- Derzeit erreichen uns viele Anfragen in Hinblick auf die neue bergreifenden Lausitzer Seenlandes als Folgenutzung des Gewässerordnung und die Regelungen zur Boots- und Fut- Braunkohletagebaus weiterhin unterstützt werden. terbootsbenutzung. Kurzum sind der Hintergrund und was der Angler darf bzw. nicht darf nicht in 3 bis 4 Sätzen zu be- Fischfang in und an Fischwegen antworten. Eine umfangreiche Erläuterung zur Thematik In einem Umkreis von 30 m der Ein- und Ausstiege von wurde auf der Website des LVSA veröffentlicht (landesang- Fischwegen ist jede Art des Fischfangs verboten (§ 10 lerverband-sachsen.de → Aktuelles → neue GO) und ist Abs. 2 SächsFischVO). Die unterschiedliche geographi- auch auf den Internetseiten der Regionalverbände zu finden. sche Lage von Wehren oder Wasserkraftanlagen bedingt verschiedene Bauarten von Fischwegen. Mitführpflicht aktuelle Gewässerordnung / Maßgeblich für den Vollzug des § 10 Abs. 2 Sächs- Gewässerverzeichnis lt. 1.1. GewO FischVO sind nach Darstellung der sächsischen Fische- Mit der neuen Auflage wurde die Mitführpflicht der aktu- reibehörde wasserbedeckte Kreisflächenteile mit einem ellen Gewässerordnung/Gewässerverzeichnis aufgenom- Radius von 30 Metern, deren Mittelpunkte sich am Ein- men. Wir möchten darauf hinweisen, dass der Mitführ- stieg und am Ausstieg des Fischweges befinden. pflicht auch genüge getan ist, wenn der Angler digital, Innerhalb dieser Flächen dürfen keine Anbiss-Stellen bspw. auf seinem Handy, auf die Inhalte der GewO/GewVz im Rahmen der Angelfischerei und sonstige Fischfang- zugreifen kann und die Buchausgabe nicht dabei hat. Maß- geräte ausgebracht werden. geblich ist, dass jeder Angler vor Ort am Wasser auf die Be- stimmungen der Gewässerordnung und des Gewässerver- zeichnisses zugreifen kann. 066 Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
Angeln & Fischen in Sachsen Delegiertenversammlung des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V. am 7. März in Dresden / Fotos: M. Hempelt Delegiertenversammlung des LVSA: Mitgliedschaft im Deutschen Angelfischerverband (DAFV) ist das dominierende Thema vom Präsidium des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V. D er Staatssekretär des Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Herbert Wolff äußer- te sich in seinen Grußworten anlässlich der LVSA-De- legiertenversammlung wie folgt: „Die beeindruckende posi- tive Mitgliederentwicklung, insbesondere vor dem demo- grafischen Hintergrund, ist das Ergebnis der sehr guten und aktiven Arbeit der Vereinsvorstände und der Verbandsfunk- tionäre. Der LVSA ist ein wichtiger Partner des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft. Die Re- gierungsparteien haben sich im aktuellen Koalitionsvertrag ausdrücklich dafür ausgesprochen, die Arbeit der Angler- verbände im Freistaat Sachsen zu unterstützen.“ Ein inhaltlicher Schwerpunkt der diesjährigen Delegier- tenversammlung, welche am 07.03.2015 im Ballhaus Watz- ke stattfand, lag zweifelsohne in der sachlichen Auseinan- dersetzung mit der Stellung unseres Verbandes gegenüber unserem Bundesverband, dem Deutschen Angelfischerver- band e.V. (DAFV). Über die Gründe haben wir ja bereits tigen Schritte zum Wohle der sächsischen Anglerschaft ausführlich in den letzten Ausgaben dieses Mitteilungsblat- einzuleiten. tes berichtet. Erfreulich zeigte sich der Präsident des LVSA, Herr Fried- Günter Schnitzendöbel, Vizepräsident des Landesang- rich Richter, bei der Präsentation der Entwicklung unserer lerverbandes Sachsen-Anhalt e. V., schilderte die Wahrneh- Mitgliederzahlen. Er sagte, dass „eine kontinuierliche Zunah- mung seines Präsidiums, welche deckungsgleich mit den me der Mitgliederzahlen in den letzten Jahren verzeichnet Ansichten in unserem Präsidium sind. Er brachte den Un- werden kann mit einem aktuellen Jahreszuwachs von über mut gegenüber dem Bundesverband zum Ausdruck und er- 450 Erwachsenen sowie über 300 Jugendlichen und Kindern läuterte diesbezüglich konkrete Beispiele. gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 40.465 Mitglieder“. Im Fazit der Darstellungen des Rechenschaftsberichtes, Dabei hob der Präsident die hervorragende Arbeit ins- der Wortmeldungen durch die Delegierten und dem Vor- besondere in unseren Mitgliedsvereinen hervor. „Die akti- trag der Antragskommission wurde mit überwältigender ve Arbeit in den Vereinen durch unsere Ehrenamtlichen ist Mehrheit der Beschluss gefasst, dass das Präsidium des LVSA der Motor für unsere positive Mitgliederentwicklung. Die bevollmächtigt wird, erforderlichenfalls in diesem Jahr Regionalverbände und unser Landesverband müssen die- fristgemäß die Mitgliedschaft im DAFV zu beendigen. sen Motor unterstützen und am Laufen halten“, so der Prä- Unsere Regionalverbände werden auch in diesem Jahr sident. schwerpunktmäßig die Regionalkonferenzen und Stütz- Weitere ergänzende Informationen zur Delegiertenver- punktberatungen diesem Thema widmen, um fristgemäß sammlung befinden sich auf unserer Internetseite unter durch das Präsidium des LVSA die notwendigen und rich- www.landesanglerverband-sachsen.de. Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015 067
Angeln & Fischen in Sachsen Wie weiter mit dem Bundesverband? Beschlossener Antrag des Präsidiums des Landesverbandes Sächsischer Angler e.V. (LVSA) durch die Delegiertenversammlung des LVSA vom 07.03.2015 in Dresden Präambel: Seitens unserer sächsischen Mitglieder kommen in den Das Präsidium empfiehlt der ordentlichen Delegiertenver- letzten Wochen und Monaten verstärkt Fragen hinsichtlich sammlung am 07.03.2015 angesichts der derzeitigen Ver- der öffentlichen Wahrnehmung, zur strukturellen wie auch hältnisse und Probleme im Dachverband den vereinspoliti- zielorientierten Arbeit des DAFV auf. Bereits im Juli des schen Entschluss zur Beendigung der Mitgliedschaft des Jahres 2014 haben wir uns als LVSA sehr kritisch in einem LVSA im DAFV zum Ende des nächsten Jahres zu fassen Offenen Brief an den DAFV gewandt. In diesem Brief ha- und hierfür den folgenden Beschluss zu fassen: ben wir die kritischen Wahrnehmungen unserer Mitglie- der und des Präsidiums gegenüber dem DAFV zum Aus- Beschluss: druck gebracht. Der LVSA wird auf entsprechenden Beschluss des Präsidi- Leider gibt die aktuelle Situation, insbesondere nach der ums gegenüber dem DAFV bis spätestens zum 31.12.2015 Jahreshauptversammlung des DAFV am 15.11.2014 weite- die Beendigung der Mitgliedschaft (Austritt) bei re Anhaltspunkte, sich grundsätzlich mit der diesem erklären, so dass diese gem. § 7 Abs. 1 des Fragestellung zu beschäftigen, inwieweit und DAFV am 31.12.2016 endet, soweit nicht das unter welchen Voraussetzungen wir zukünftig Präsidium bis zum 31.12.2015 aufgrund erheb- bereit sind, diesem Bundesverband als Mitglied lich veränderter Entwicklungen der Verhältnisse anzugehören. So haben sich unsere sächsischen im Dachverband zu der Einschätzung gelangt, Delegierten bei den dortigen Abstimmungen dass der von ihm vor der Kündigung zu fassende gegen eine Beitragserhöhung ab dem Jahr 2016 Beschluss nicht mehr sachgerecht erscheint und sowie gegen eine Umlage im Jahr 2015 ausge- deswegen die vereinspolitische Entscheidung über sprochen und bei der Abstimmung folgerichtig eine Kündigung zu späterem Zeit- dagegen gestimmt. Der DAFV hat punkt der Delegiertenkonferenz er- es versäumt bzw. für nicht erforder- neut zur Entschließung vorgelegt lich erachtet, diese Beitragser- wird. höhung in einem schlüssigen Kon- zept darzulegen. Antragsbegründung: Des Weiteren hat unser Verband in Die Zusammenführung von DAV einem Antrag an die Hauptver- und VDSF zum DAFV Mitte des Jah- sammlung die Einberufung einer Fi- res 2013 war ein langwieriger und nanzkommission gefordert, um ei- schwieriger Prozess. Allein bei uns in nen aus unserer Sicht notwendigen Sachsen gab es dazu zahlreiche Be- finanziellen wie personellen Reform- sprechungen und Diskussionen mit prozess im DAFV anzuschieben. unseren Regionalverbänden, Verei- Leider sieht auch hier das Präsidium nen, innerhalb der Präsidien und des DAFV keine Notwendigkeit für letztendlich auch anlässlich diverser einen derartigen Ausschuss. Hauptversammlungen. Unsere Re- Was ist nun die Konsequenz für gionalkonferenzen und Stützpunkt- unsere sächsischen Mitglieder bzw. beratungen widmeten sich ebenfalls unsere sächsischen Verbandsstruk- diesem Thema. Bei allen kontrover- turen? sen Diskussionen war uns auch be- Wir legen keine utopischen Maß- wusst, dass nach Bestandskraft unse- stäbe an den DAFV an, nur solche, res neuen Bundesverbandes ein län- an denen wir von unseren Mitglie- Weitere Details und Hintergründe sind in einem Resümee zur gerer Weg mit Neustrukturierung, Delegiertenversammlung zusammengefasst, einsehbar unter dern gemessen werden. In einem Anpassung von Arbeitsprozessen www.landesanglerverband-sachsen.de Brief an den DAFV hat das Präsidi- und Veränderungen vor uns liegen um des LVSA erneut die Unzufrie- würde. Im Ergebnis der vielfältigen Diskussionen innerhalb denheit seiner Mitglieder über die Arbeit und den ausblei- unserer sächsischen Vereinsstrukturen hatten wir das mehr- benden Reformprozess im DAFV angemahnt. heitsfähige Votum, dass ein einheitlicher und starker Bun- Nach aktuellem Sachstand sieht das Präsidium des LVSA desverband, welcher die anglerischen Interessen gegenüber ein derartiges Verfahren als notwendig an, um die Interes- der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen sen unserer sächsischen Mitglieder zu wahren. Union vertritt, notwendig und alternativlos ist. 068 Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
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