Gemeinwohl-Bilanz 2.0 - BRINGT BESONDERES ZUSAMMEN - FH Burgenland

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Gemeinwohl-Bilanz 2.0 - BRINGT BESONDERES ZUSAMMEN - FH Burgenland
BRINGT BESONDERES ZUSAMMEN

Gemeinwohl-Bilanz 2.0
Gemeinwohl-Bilanz 2.0 - BRINGT BESONDERES ZUSAMMEN - FH Burgenland
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Liebe Studentinnen und Studenten der FH Burgenland!
Geschätzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!

Die FH Burgenland hat sich mit vorliegendem Bericht nun zum 2. Mal der Herausforderung „Gemeinwohlbilanz“
gestellt. Gerade als gemeinnützige und gemeinwohlorientierte Organisation ist es uns wichtig, die Unterneh-
mensentwicklung auch jenseits der Finanzzahlen zu dokumentieren und uns des Beitrags unserer Institution
zum Gemeinwohl in Österreich bewusst zu sein.

Um ein noch breitgefächertes Bild zu erhalten, haben wir bei dieser Ausgabe auch die Tochterunternehmen der
FH Burgenland in unsere Betrachtung miteinbezogen.

Besonders freuen uns die Fortschritte, die wir in der Personalentwicklung gemacht haben. Die Umstellung auf
eine dienstnehmerfreundliche Gleitzeitregelung etwa, die viel Vertrauen in die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
ter setzt, hat sich in der Bilanz positiv niedergeschlagen und bessere Rahmenbedingungen für eine Beschäfti-
gung an der FH Burgenland mit sich gebracht.

Während die FH Burgenland bei der Präsentation der ersten Bilanz noch Pionier im österreichischen Bildungs-
sektor war und sich als damals einzige Hochschule dem Prozess unterzogen hat, sind mittlerweile auch andere
unserem Beispiel gefolgt. Gerne haben wir unsere Erfahrungen geteilt und uns im Sinne der Überlegungen der
„Gemeinwohl-Ökonomie“ zur Verfügung gestellt. Das wollen wir auch weiterhin tun.

Die Herausforderung für die kommende Periode, die wir in zwei Jahren auch wieder bilanzieren werden, wird
unsere laufende Eingliederung in eine größere Struktur, in die Landesholding Burgenland, sein. Die Frage ist:
Wird es uns gelingen in diesem Rahmen nicht nur die Synergieeffekte einer großen Organisation zu nützen, son-
dern auch wesentliche Werte aus dem Prozess der Gemeinwohlorientierung einzubringen? – Diese Perspektive
finden wir jedenfalls spannend.

In diesem Sinne arbeiten wir weiter an unserem Beitrag zum Gemeinwohl.

                Mag. Georg Pehm
                Geschäftsführer
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    Fachhochschule
       Burgenland –
   Daten und Fakten
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Fachhochschule Burgenland
Die Fachhochschule Burgenland bietet an zwei Studienzentren in Eisenstadt und Pinkafeld und zwei Ausbil-
dungsorten (Oberwart und Jormannsdorf) ihre Bachelor- und Masterstudiengänge an.

Derzeit haben wir fünf Departments: Wirtschaft (mit Schwerpunkt Zentral-Osteuropa), Informationstechnologie
und Informationsmanagement, Energie-Umweltmanagement, Gesundheit und Soziales. Über 6.000 Absolven-
tInnen in guten Positionen beweisen die hohe Ausbildungsqualität. Als eine der ersten Hochschulen Österreichs
hat die FH Burgenland nach den neuen gesetzlichen Regelungen das Qualitätssiegel der AQ Austria (Agentur für
Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria) erhalten.

Gemäß dem Motto „Bringt Besonderes zusammen“ wird seit der Gründung 1993 in der Ausbildung besonders
auf Interkulturalität, Innovation und Forschung sowie die „Regionalität“ mit den Stärken des Burgenlandes ge-
achtet. Dabei spielt im Studienalltag die persönliche und individuelle Betreuung der Studierenden eine wichtige
Rolle.

Die Internationalisierung des Ausbildungsangebots hat große Priorität. Studierende profitieren von interkul-
turellen Lehrveranstaltungen und Sprachvermittlung durch Native Speaker, Auslandsaufenthalten und Berufs-
praktika in verschiedenen EU Staaten. GaststudentInnen, -professorInnen und -forscherInnen aus den EU- und
MOE-Ländern machen das Campusleben bunt und interkulturell. StudentInnen haben die Möglichkeit an Som-
merhochschulen oder Studienexkursionen im Ausland teilzunehmen.

TOCHTERUNTERNEHMEN

AIM Austrian Institute of Management
Die AIM Austrian Institute of Management GmbH ist Teil der Fachhochschule Burgenland und bietet unter deren
Qualitätsdach akademische Lehrgänge zur Weiterbildung an. Die MBA Fernlehrangebote des AIM berücksichti-
gen den Lebensalltag der Studierenden und ermöglichen flexibles Lernen neben Beruf und weiteren Verpflich-
tungen. Die hohe Qualität sichert der Wissenschaftliche Beirat mit ExpertInnen der FH Burgenland und die stete
Ausrichtung der Studienprogramme am aktuellen Stand von Wissenschaft und Wirtschaft.

Akademie Burgenland
Die Akademie Burgenland GmbH bietet an zwei Standorten – Eisenstadt und Pinkafeld – ein breites, attraktives,
qualitatives Angebot an Seminaren und Lehrgängen für den öffentlichen Bereich. Die Akademie Burgenland
wurde im Juli 2013 gegründet und ist organisatorisch als 100%iges Tochterunternehmen der Fachhochschule
Burgenland GmbH zugeordnet.

Forschung Burgenland
Die Forschung Burgenland, eine 100 %-Tochter der FH Burgenland, widmet sich ausschließlich der Forschung
und Entwicklung. In Form von Research Centers entstehen dort Forschungsschwerpunkte, die in die FH hinein-
wirken oder aus der FH heraus vertieft werden. Das Forschungs-Spektrum reicht von großen internationalen
Projekten bis zu punktgenauen Auftragsforschungen. Dafür steht an den zwei FH-Standorten in Eisenstadt und
Pinkafeld modernste infrastrukturelle Ausstattung zur Verfügung. Das Energie-Umwelttechnik-Labor und das
Gesundheits-Labor in Pinkafeld bieten Versuchsanlagen und Prüfstände sowie Messtechnik für physikalische,
chemische und humanrelevante Parameter. Das Modellgebäude Energetikum ist hinsichtlich Energie- und
Gebäudetechnik ‚State of the Art’. Es dient als ‚Living Lab’ mit Simulations- und Versuchsräumen der Forschung
und Lehre. In Eisenstadt stehen ein Sensoriklabor und ein Eye Tracking-Labor für Studien zu Marktforschung
und Konsumentenverhalten bereit. IT-, Medien- und Kommunikationsprojekte werden im Medienlab und zwei
IT-Laboren erforscht.
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Studium
                                     2012/2013        2013/2014             2014/2015        2015/2016          2016/2017
Studierende Wirtschaft                     608              687                   726              734                718
Studierende ITM                            388              439                   492              539                541
Studierende Soziales                             0                0                50               88                130
Studierende EUM                            411              427                   468              484                547
Studierende Gesundheit                     160              168                   250              291                353
Studiengänge                                15                16                   20               21                  22
Semesterwochenstunden                     2.936            2.942                3.043            3.898              4.120
Entwicklung / Re-Akkreditierungen                1            10                   10                9                  10
AbsolventInnen pro Jahr                    428              461                   481              511               600*
AbsolventInnen kummuliert                 4.408            4.869                5.369            5.841              6.494

Personal
                                           2011/2012       2012/2013           2013/2014      2014/2015         2015/2016

Personal gesamt                                      399           430              493             546               596
Lehr- und Forschungspersonal                         339           356              398             424               465
davon hauptberuflich Hochschullehrende               38                42               53           56                58
Management (Studiengänge, Dienste, F&E)              54                61               74           90                90
Beschäftigte in Beteiligungen                         6                13               21           32                41

Internationales
                                     2011/2012        2012/2013             2013/2014        2014/2015          2015/2016
Ordentliche HörerInnen Ausland             205              215                   235              248                247
Staatsbürgerschaften                        28                28                   35               42                  44
Outgoings                                  128              123                   135              126                143
Incomings                                   41                41                   44               39                  50
Partnerhochschulen                          70                70                   72               72                  75

Forschung
                                     2011/2012         2012/2013            2013/2014        2014/2015          2015/2016
Projekterlöse gesamt                 1.351.900         1.557.100            1.745.100        2.191.700          2.420.000
neu gestartete Projekte                      31               38                    54               45                 76
abgeschlossene Projekte                      32               31                    37               56                 39
Forschungspersonal (FH und FB)               34               33                    38               47                 90
Unternehmens-/Forschungspartner                  *                 *                    *                *             426
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Das Unternehmen und Gemeinwohl
Als öffentliche und non-profit Institution, deren Aufgaben Bildung und Forschung sind, haben wir das Thema
„Gemeinwohl“ quasi schon in unserer Geburtsurkunde festgeschrieben.

Dazu kommt, dass sich die Inhalte unserer Studiengänge – zusammengefasst in den Departements Wirtschaft,
Informationstechnologie und –management, Soziales, Gesundheit und Energie- und Umweltmanagement – in
der einen oder anderen Form mit Aspekten des Gemeinwohls auseinandersetzen. Daher war es naheliegend
dies auch in Form der Gemeinwohl-Bilanz zu dokumentieren. Die vorliegende Bilanz ist bereits die zweite, die
von der FH Burgenland erstellt wurde. Auch dieser Prozess hat wieder einen Erkenntnisgewinn gebracht und
Bereiche für Verbesserungspotentiale identifiziert.

Der Berichtszeitraum für die Bilanz ist an unser kaufmännisches Wirtschaftsjahr angepasst und schließt an die
erste Gemeinwohlbilanz an. Somit erstreckt er sich auf den Zeitraum 10/2013 bis 9/2015.

Prozessbeschreibung der Erstellung der Gemeinwohlbilanz
Im Sommer 2016 hat das Projektteam unter Begleitung der zertifizierten GWÖ-Beraterin Anja Haider-Wallner
mit dem Prozess der Erstellung der 2. Gemeinwohlbilanz für die FH Burgenland begonnen. Im Team dabei waren
wie beim ersten Mail 12 MitarbeiterInnen aus verschiedenen Departments in Eisenstadt und Pinkafeld unter
ihnen die beiden Geschäftsführer und der Rektor, sowie die Gemeinwohlbeauftragte Claudia Gutmann, die die
interne Organisation übernommen hat. Beim ersten Workshop wurde beschlossen, dass diesmal auch die 3 Toch-
terunternehmen der FH mitbetrachtet werden sollten - hier haben die Geschäftsführerinnen in einem gesonder-
ten Workshop und Einzelgesprächen die relevanten Indikatoren mit der Beraterin erarbeitet.

In mehreren Workshops wurden die Veränderungen zur Erst-Bilanz gesammelt und die Ziele evaluiert. Die
jeweiligen Indikatorverantwortlichen hatten bis Herbst 2016 ihre Texte neu verfasst, bzw. ergänzt und in einem
Einzelgespräch mit Fr. Haider-Wallner nochmals verfeinert und im Open-Source Programm Plone eingegeben.
Im September waren die Inhalte zum Kommentieren für alle MitarbeiterInnen und Studierende offen. Die
Kommentare wurden eingearbeitet und im Oktober 2016 traf das gesamte Projektteam erneut zusammen, um
in einem Peerprozess die Eigenbewertung der FH Burgenland gemeinschaftlich abzustimmen. Im Dezember
wurden der Bericht und die Eigenbewertung nach einem abschließenden Gespräch mit der Geschäftsleitung
zum Audit eingereicht. Auditorin Angela Drosg-Plöckinger hat einen umfangreichen Auditbericht mit weiteren
Inputs abgegeben und einige wenige Bewertungen abgeändert.

Im April 2016 war der Bericht mit dem Testat durch die Gemeinwohl-Ökonomie fertig für die Veröffentlichung.
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          Indikatoren der
          FH Burgenland
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T E S TAT : A U D I T
GEMEINWOHL-                     für                       Burgenland GmbH
BILANZ                          AuditorIn             Drosg-Plöckinger/ Ulrike Häußler

                     WERT                                                                                            Ökologische                                                        Demokratische Mitbestim-
                                      Menschenwürde                             Solidarität                                                           Soziale Gerechtigkeit
BERÜHRUNGSGRUPPE                                                                                                    Nachhaltigkeit                                                        mung & Transparenz

 A) LieferantInnen            A1: Ethisches Beschaffungsmanagement
                                                                                                                                                                                                                        %

 B) GeldgeberInnen            B1: Ethisches Finanzmanagement
                                                                                                                                                                                                                        %
                                                                                                                                                                                                                             FH Burgenland | Gemeinwohlbilanz 2014/2015 | Seite 8

 C) MitarbeiterInnen          C1: Arbeitsplatzqualität und           C2: Gerechte Verteilung der            C3: Förderung ökologischen            C4: Gerechte Verteilung des          C5: Innerbetriebliche Demokratie
                              Gleichstellung                         Erwerbsarbeit                          Verhaltens der MitarbeiterInnen       Einkommens                           und Transparenz
 inklusive
 EigentümerInnen
                                                               %                                     %                                        %                                  %                                      %

 D) KundInnen /               D1: Ethische Kundenbeziehung           D2: Solidarität mit Mitunternehmen     D3: Ökologische Gestaltung der        D4: Soziale Gestaltung der Produk-   D5: Erhöhung der sozialen und
                                                                                                            Produkte und Dienstleistungen         te und Dienstleistungen              ökologischen Branchenstandards
 Produkte /
 Dienstleistungen /
 Mitunternehmen                                                %                                     %                                        %                                  %                                      %

 E) Gesellschaftliches        E1: Sinn und gesellschaftliche         E2: Beitrag zum Gemeinwesen            E3: Reduktion ökologischer            E4: Gemeinwohlorientierte            E5: Gesellschaftliche Transparenz
                              Wirkung der Produkte / DL                                                     Auswirkungen                          Gewinnverteilung                     und Mitbestimmung
 Umfeld: Region, Souve-
 rän, zukünftige Genera-
 tionen, Zivilgesellschaft,
                                                               %                                     %                                        %                                  %                                      %
 Mitmenschen und Natur

 Negativ-Kriterien            Verletzung der ILO-                    Feindliche Übernahme                   Illegitime                            Arbeitsrechtliches                   Nichtoffenlegung aller
                              Arbeitsnormen/                                                                Umweltbelastungen                     Fehlverhalten seitens des            Beteiligungen und Töchter
                              Menschenrechte                         Sperrpatente                                                                 Unternehmens
                                                                                                            Verstöße gegen                                                             Verhinderung eines
                              Menschenunwürdige                                                             Umweltauflagen                        Arbeitsplatzabbau oder               Betriebsrats
                                                                     Dumpingpreise
                              Produkte, z.B. Tretminen,                                                                                           Standort-verlagerung bei
                                                                                                            Geplante Obsoleszenz                                                       Nichtoffenlegung aller Finanzflüsse
                              Atomstrom, GMO                                                                                                      Gewinn
                                                                                                            (kurze Lebensdauer der                                                     an Lobbies / Eintragung in
                              Beschaffung bei / Kooperation                                                 Produkte)                             Umgehung der Steuerpflicht           das EU-Lobbyregister
                              mit Unternehmen, welche
                                                                                                                                                  Unangemessene Verzinsung             Exzessive Einkommens-
                              die Menschenwürde
                                                                                                                                                  für nicht mitarbeitenden             spreizung
                              verletzen
                                                                                                                                                  Gesellschafter

Mit diesem Testat wird das Audit des Gemeinwohl-Berichtes bestätigt. Das Testat bezieht sich auf die Gemeinwohl-Matrix 4.1. Nähere Infor-
                                                                                                                                                  Testat gültig bis                    BILANZSUMME
mationen zur Matrix, den Indikatoren und dem Audit-System finden Sie auf www.gemeinwohl-oekonomie.org
Gemeinwohl-Bilanz 2.0 - BRINGT BESONDERES ZUSAMMEN - FH Burgenland
FH Burgenland | Gemeinwohlbilanz 2014/2015 | Seite 9

Negativkriterien – Übersicht für GWÖ Bilanz

                                                                                  KANN ICH NICHT
                                                  KANN ICH BESTÄTIGEN
                                                                                    BESTÄTIGEN

KEINE VERLETZUNG DER ILO-ARBEITSRECHTENORMEN/
                                                              X
MENSCHENRECHT

KEINE MENSCHENUNWÜRDIGE PRODUKTE                              X

KEINE BESCHAFFUNG BZW. KOOPERATION MIT UNTER-
                                                              X
NEHMEN, WELCHE DIE MENSCHENWÜRDE VERLETZEN

KEINE FEINDLICHE ÜBERNAHME                                    X

KEINE SPERRPATENTE                                            X

KEINE DUMPINGPREISE                                           X

KEINE MASSIVE UMWELTBELASTUNGEN FÜR ÖKOSYSTEME                X

KEINE GROBEN VERSTÖSSE GEGEN UMWELTAUFLAGEN
                                                              X
(Z. B. GRENZWERTE)

KEINE GEPLANTE OBSOLESZENZ                                    X

KEINE UNGLEICHBEHANDLUNG VON
                                                              X
FRAUEN UND MÄNNERN

KEIN ARBEITSPLATZABBAU ODER STANDORTVERLAGERUNG
                                                              X
TROTZ GEWINN

KEINE UNTERNEHMEN IN STEUEROASEN                              X

KEINE EIGENKAPITALVERZINSUNG ÜBER 10%                         X

OFFENLEGUNG ALLER BETEILIGUNGEN UND
                                                              X
TOCHTERUNTERNEHMEN

KEINE VERHINDERUNG EINES BETRIEBSRATES                        X

OFFENLEGUNG ALLER FINANZFLÜSSE AN LOBBYISTEN
UND LOBBY-ORGANISATIONEN/EINTRAGUNG INS                       X
LOBBYREGISTER DER EU
Gemeinwohl-Bilanz 2.0 - BRINGT BESONDERES ZUSAMMEN - FH Burgenland
FH Burgenland | Gemeinwohlbilanz 2014/2015 | Seite 10

A1: Ethisches Beschaffungsmanagement
Berücksichtigung regionaler, ökologischer und sozialer Aspekte bzw.
höherwertige Alternativen
Beim Ankauf von Büromöbeln und Seminarraummöbeln achten wir auf hohe Qualität, um die Möbel möglichst
lange im Einsatz haben zu können. In diesem Bereich arbeiten wir bereits seit 20 Jahren mit der Firma Neudörfler
Office Systems GmbH zusammen. Es ist dies ein regionales, mittelständiges Unternehmen mit Hauptsitz in Neu-
dörfl im Burgenland. Neudörfler Office Systems arbeitet ständig an der Verbesserung des betrieblichen Umwelt-
schutzes, weit über alle Umweltvorschriften und -gesetze hinaus und versucht Umweltbelastungen durch den
Einsatz bester Technik so weit wie möglich zu reduzieren.

Die Versorgung mit Essen und Trinken wird an den beiden Standorten durch externe Firmen durchgeführt.
In Eisenstadt arbeiten wir mit der Österreichischen Mensen AG, in Pinkafeld mit dem Verein zur Förderung der
Schulen in Pinkafeld zusammen. Beide Unternehmen sind gemeinnützig ausgerichtet und legen ausdrücklich Wert
auf die Verwendung regionaler Lebensmittel österreichischer Produktion. Die Österreichische Mensen AG wurde
u.a. mit dem Tierschutzpreis „Das goldene Ei“ ausgezeichnet. Es werden nur Eier und Eierprodukte aus alternativen
Haltungsformen (Boden- bzw. Freilandhaltung) verarbeitet. Beim angebotenen Kaffee wird darauf geachtet, dass
die verwendeten Bohnen von Plantagen bezogen werden, die von der RAINFOREST ALLIANCE nach den Kriterien
der nachhaltigen Entwicklung zertifiziert sind. Seit Oktober 2011 kommt in den Mensabetrieben Fisch aus zertifi-
zierter, nachhaltiger Fischerei mit dem Öko-Siegel des MSC (Marine Stewardship Council) auf den Teller. Die öster-
reichische Mensen AG hat im Jahr 2015 das Österreichische Umweltzeichen erhalten. Diese Auszeichnung wurde
an die Mensen AG als erstes Unternehmen der Gemeinschaftsverpflegung in Österreich übergeben. Dieser Erfolg
ist mehreren Faktoren zur verdanken. Neben einer konsequenten Einkaufspolitik, die auf österreichische Produkte
den größten Wert legt (und die Lieferanten in die Pflicht nimmt), sind es die MitarbeiterInnen, die für den nachhal-
tigen Umgang mit den Rohstoffen Verantwortung zeigen.
Im Zuge der Studierendenbefragungen erheben wir auch die Meinung zur Qualität des Essens und besprechen das
Ergebnis mit den verantwortlichen Personen.
Die Öffnungszeiten der Betriebe werden in Abstimmung mit uns festgelegt. Den ethischen Umgang mit den
MitarbeiterInnen von Seiten der Firmen können wir nicht beurteilen, jedoch handelt es sich um durchaus familien-
freundliche Öffnungszeiten.

Im Bereich des Einkaufes bzw. des Infrastrukturmanagements versuchen wir, im Rahmen der Möglichkeiten des
Bundesvergabegesetzes, möglichst regionale Firmen als Partner zu gewinnen. Bei größeren Anschaffungen bzw.
bei Ausschreibungen, wird (je nach Möglichkeit bzw. anzuschaffendes Produkt) das Bestbieterprinzip angewandt.
Dabei wird eine Gewichtung der einzelnen für die Beschaffung wichtigen Punkte durchgeführt (siehe u.a. Beispiel).

     Beispiel einer Gewichtung im Bestbieterprinzip:
     Qualität [40], Preis [30], Termin [20], Referenzen [10] --- Gesamt 100 Punkte möglich.

Aktive Auseinandersetzung mit den Auswirkungen zugekaufter P/D und Prozesse
zur Sicherstellung sowie Ausmaß und Form der Nachweisführung
Speziell im Bereich der IT-Hardware ist es schwierig, die genaue Herkunft der einzelnen Bauteile zu bestimmen.
Es ist jedoch bekannt, dass vor allem Hardware zu einem großen Prozentsatz im asiatischen Raum hergestellt
wird. Hier ist es schwierig Informationen in Bezug auf Arbeitsbedingungen, Produktion und ökologischen Aus-
wirkungen zu gewinnen. Bei der Beschaffung von PCs, Laptops und dergleichen kaufen wir eine Garantieerwei-
terung auf 5 Jahre mit, um einen längeren Verbleib der Geräte garantieren zu können.
Das Büromaterial bestellen wir zentral und nach Bedarf, um möglichst wenige Lieferungen zu erhalten und die
Umweltbelastung durch häufige Lieferungen (Paketdienste) zu minimieren. Die Ausgabe erfolgt ebenfalls zent-
ral. Aus der Erfahrung haben wir gelernt, dass bei einer freien Entnahme der Verbrauch stetig gestiegen ist.
In den letzten Jahren haben wir einige Multifunktionsgeräte angeschafft, welche mit einer Scanfunktion ausge-
stattet sind, um die Verteilung von Unterlagen in digitaler Form (anstatt in gedruckter Form) zu ermöglichen.
Unser Ziel ist es, auf ein „papierloses“ Büro umzustellen. Uns ist bewusst, dass wir hier noch Einiges an Über-
zeugungsarbeit bei MitarbeiterInnen und KundInnen (Studierende, LektorInnen, Firmenpartner) leisten werden
müssen.
FH Burgenland | Gemeinwohlbilanz 2014/2015 | Seite 11

Um den Papierverbrauch bzw. die Tonerbelastung weiter zu reduzieren, wurde bei allen Multifunktionsgeräten
als Standard ein zweiseitiger Druck eingestellt bzw. muss die Farbfunktion durch dezidierte Freigabe aktiviert
werden. Die genaue Ersparnis von Ausdrucken kann nicht ermittelt werden, da der Ausgangsverbrauch nicht
bekannt ist.

Bei allen unseren Dienstautos wird mittels Tankkarten oder gegen Barzahlung bei unterschiedlichen Anbietern
getankt. Eine Vorgabe, gewisse Tankstellen zu meiden, gibt es nicht.

In Pinkafeld wurde für MitarbeiterInnen und Studierende ein GOFAIR Kaffeeautomat aufgestellt. Es handelt sich
dabei um den ersten klimaneutralen Kaffeeautomat mit einer Reihe von Vorteilen: die Becher sind zu 100% kom-
postierbar, der Kaffee entspricht höchster Bio-Qualität, die Milch ist zu 100% Biomilch. Der Automat ist Fairtrade
zertifiziert und arbeitet höchst energieeffizient – mit einem bis zu 80% niedrigeren Energiebedarf als andere
Kaffeeautomaten.

Für die MitarbeiterInnen an den beiden Standorten haben wir im Jahre 2013 Jura-Kaffeevollautomaten zur Ver-
fügung gestellt und somit die alten Nespresso Maschinen abgelöst. Diese Geräte sind so konstruiert, dass sie bei
guter Pflege viele Jahre voll funktionsfähig bleiben. Die Philosophie richtet sich aktiv gegen eine Wegwerfmen-
talität. Durch intelligente Energiesparmodi lässt sich zudem bis zu 40% Energie sparen.

Die Gebäude, in denen wir zu marktüblichen Mietpreisen eingemietet sind, stehen im Eigentum der landeseige-
nen Beteiligungs- und Liegenschafts-GmbH (BELIG). Ihre Aufgabe ist es auch, durch entsprechende Maßnahmen
eine möglichst hohe Energieeffizienz zu erzielen. Alle Gebäude wurden nach den zur Bauzeit gültigen Normen
gebaut.

Im Bereich der Gebäudeverwaltung wird nach einem Vertrag zwischen der Fachhochschule Burgenland GmbH
und dem Eigentümer der Belig (Fachhochschulerrichtungs GmbH) gearbeitet. So werden die Vergaben der Rei-
nigung, der Rasenpflege, des Winterdienstes, usw., vom Vermieter durchgeführt. Alle, für den täglichen Betrieb
notwendigen Abstimmungen, werden mit der Fachhochschule Burgenland GmbH getroffen.

Unseren Strombedarf decken wir zur Gänze aus erneuerbaren Energieträgern unseres Lieferanten Energie Bur-
genland. Von diesem decken wir auch unseren Gasbedarf. Die Wasserversorgung kaufen wir von den burgenlän-
dischen Wasserversorgungsunternehmen an. Seit ca. zehn Jahren verzichten wir auf die Bewässerung der Rasen-
flächen an den beiden Studienzentren. Die automatische Bewässerungsanlage am Studienzentrum Eisenstadt
wurde außer Betrieb genommen. Somit konnte der Wasserverbrauch um gut 50% gesenkt werden.

In unseren Gebäuden haben wir Müllsammelinseln aufgestellt und das sogenannte „Mülltrenn ABC“ ausge-
hängt. Die Studierenden und MitarbeiterInnen werden gebeten, eine optimale Mülltrennung durchzuführen.
FH Burgenland | Gemeinwohlbilanz 2014/2015 | Seite 12

Strukturelle Rahmenbedingungen zur fairen Preisbildung
Unsere Beschaffungen werden nach den internen Beschaffungsrichtlinien abgewickelt. Dabei wird nicht nur das
Billigstbieter-, sondern auch das Bestbieterprinzip gelebt. So achten wir z.B. beim Kauf von Elektrogeräten auf
den Stromverbrauch der Produkte. Als Zuschlagskriterien beim Bestbieterprinzip ziehen wir u.a. auch Betriebs-
kosten, Qualität, Lebens- bzw. Nutzungsdauer und auch Versorgungssicherheit heran.

Aufgrund gesetzlicher Vorgaben (Bundesvergabegesetz) ist es nur eingeschränkt möglich, mit Firmen längerfris-
tige Bindungen aufzubauen. Durch Ausschreibungsverpflichtung gehen immer wieder neue Firmen als Billigst-
bzw. Bestbieter hervor.

Nachfolgend eine Übersicht der prozentuellen Auflistung der Einkäufe zum gesamten Beschaffungsbudget:

                                                        %AUFTEILUNG

  BETRIEBS- UND ERHALTUNGSAUFWAND                          75,8%

  BÜROMATERIAL                                              1,6%

  EDV INKL. SOFTWARE                                        5,4%

  BETRIEBS- UND GESCHÄFTSAUSSTATTUNG                        2,3%

  BIBLIOTHEK (LIZENZEN, OHNE BÜCHER)                        1,7%

  SONDERPROJEKTE (Telefon, Netzwerk, ...)                  13,2%

TOCHTERUNTERNEHMEN

AIM Austrian Institute of Management
Große Beschaffung wie beispielsweise den Ankauf von Büromöbeln oder Druckern übernimmt die FH Burgen-
land für das AIM. Kleinere Beschaffungen, wie zum Beispiel Broschüren drucken, führt das AIM selbständig
durch.

Akademie Burgenland
Die Akademie Burgenland ist in den Räumlichkeiten der FH Burgenland eingemietet und veranstaltet auch ihre
Seminare direkt im FH-Gebäude (hierfür wird ebenfalls Raummiete bezahlt), und zwar an beiden Standorten in
Eisenstadt und Pinkafeld. Dies ermöglicht die Nutzung von Synergieeffekten. Da die Kurse der Akademie Burgen-
land von Montag bis Donnerstag stattfinden, kann die Raumauslastung zugunsten der Fachhochschule gestei-
gert werden. Gleichzeitig wird der Studienbetrieb, der (in Eisenstadt) hauptsächlich von Freitag bis Sonntag
stattfindet, nicht gestört.

Bei der Seminarverpflegung (Kaffee, Tee, Getränke, Kuchen, Mittagessen) greift die Akademie Burgenland auf die
Dienstleister vor Ort – die Österreichische Mensen AG in Eisenstadt und den Verein zur Förderung der Schulen
in Pinkafeld – zurück. Mit Ausnahme jener Seminare in Pinkafeld, die von Dienstag bis Donnerstag stattfinden
– hier passiert die Mittagsverpflegung durch ein örtliches Restaurant, das Restaurant Zapfel, das genau gegen-
über der Fachhochschule in Pinkafeld angesiedelt ist. Grund hierfür ist die Nähe zum Studienzentrum und die
qualitativ hochwertigen Speisen, die ebenfalls zur Zufriedenheitssteigerung der Kunden beitragen
.

Die Beschaffungen der Akademie Burgenland laufen zum einen zentral über die FH Burgenland (wie z. B. Büro-
material). Zum anderen kümmert sich die Akademie Burgenland selbst um die Beschaffung. So zum Beispiel bei
diversen Give Aways (Gummibärchen, Kugelschreiber etc.). Auch um die Vergabe der Produktion der zwei Mal
jährlich erscheinenden Seminarprogramme oder von diversen Foldern kümmert sich die Akademie Burgenland
selbst. Diese werden ebenfalls nach den internen Beschaffungsrichtlinien der FH Burgenland abgewickelt –
FH Burgenland | Gemeinwohlbilanz 2014/2015 | Seite 13

nämlich nach dem Bestbieterprinzip. Bei allen Beschaffungen, die durch die Akademie Burgenland selbst durch-
geführt werden, wird nach Möglichkeit mit burgenländischen Firmen zusammengearbeitet.
Die Seminarprogramme werden aus dem Grund noch immer in gedruckter Form an die Zielgruppe verteilt, da
aus Erfahrung und persönlichem Feedback die gedruckten Hefte ausdrücklich gewünscht werden.

Forschung Burgenland
Im Zuge von EU Förderprojekten wurden von der Forschung Burgenland GmbH einige Infrastrukturmaßnah-
men getroffen (u.a. Forschungshaus Gesundheit, Labor produktive Arbeit, ...). Ziel dieser Investitionen ist es, im
Echtbetrieb Möglichkeiten einer Verbesserung der Arbeitsumgebung zu schaffen (Stichwort: Wohlfühlen am
Arbeitsplatz bzw. im Studium).

In einer Bauzeit von ca. 6 Monaten wurde im Jahre 2014 das Energetikum errichtet und mit Ende 2014 fertigge-
stellt. Obwohl bei EU Projekten (in diesem Fall EFRE Schiene) sehr strengen Richtlinien gelten, sowie natürlich
unter Einhaltung des Bundesvergabegesetztes, konnten für alle Gewerke regionale Firmen gewonnen werden.
Dies war für die Forschung Burgenland bzw. die FH Burgenland ein wichtiger Aspekt in Bezug auf die Errichtung.
So werden die regionalen Firmen auch in Zukunft, mittels Wartungs- bzw. Serviceverträgen, laufend im Energeti-
kum tätig sein.

B1: Ethisches Finanzmanagement
Institutionalisierung
Ethisches Finanzmanagement haben wir derzeit nicht im Leitbild der FH Burgenland verankert. Wir arbeiten
jedoch dahingehend an der Schaffung neuer Strategieprozesse. Bei der Wahl des Finanzdienstleisters gilt für uns
das Vergaberecht. Grundsätzlich ist es möglich, ethisch-nachhaltige Kriterien in das Vergaberecht einzubezie-
hen. Kritisch sehen wir jedoch die Vergleichbarkeit aufgrund verschiedener Branchenstandards (Verifizierung).
Unser Ziel ist es, soziale und ökologische Kriterien in der Veranlagung miteinzubeziehen.
Im Geschäftsjahr 2015/2016 wurde die Fachhochschule Burgenland GmbH in die Burgenländische Landeshol-
ding eingegliedert. Vom nunmehrigen Eigentümer sind mittlerweile Richtlinien betreffend Finanzierung,
Beteiligungsberichterstattung und Budgetierung sowie Konzernrevision ergangen, die von der Fachhochschule
Burgenland umzusetzen sind.

Ethisch-nachhaltige Qualität des Finanzdienstleisters
Unsere Hausbank ist die Hypo-Bank Burgenland.
Die Hypo-Bank Burgenland ist Teil der GRAWE-Group und agiert als Regionalbank. Geschäftsfelder sind Privat-
kunden, Geschäftskunden (Freie Berufe), Firmenkunden sowie Immobilien und Projektfinanzierung. Ein Produkt-
portfolio für Geldanlagen existiert nicht.
Die GRAWE-Group sieht sich als Allfinanzanbieter und hat für den jeweiligen Kernmarkt verschiedene Banken
und Kapitalgesellschaften. Neben der Bank Burgenland sind die Capital Bank, SECURITY Kapitalanlage AG, Brüll
Dallmus sowie die Immo Vorsorge GmbH im Besitz der GRAWE.

Gemeinwohlorientierte Veranlagung
Weitere Veranlagungen bestanden bei:
   • Raiffeisenlandesbank Burgenland
   • Bawag PSK
   • Bank Austria
   • Erste Bank

Da es bis zum Ende des Berichtszeitraumes gelungen ist, langjährig offene Vertragsverhältnisse zu regeln, wur-
den zu diesem Zweck gebildete Rückstellungen und in weiterer Folge die genannten Veranlagungen aufgelöst.
Wir veranlagen ausschließlich in sichere, nicht spekulative Finanzprodukte, derzeit nur in Tagesgeldkonten. Alle
Zinserträge verwenden wir für weitere Bildungsausgaben.

Leider sind derzeit am österreichischen Markt (noch) keine Bankinstitute tätig, die mehr als „Erste Schritte“ im
Sinne der Gemeinwohlökonomie gewährleisten.
FH Burgenland | Gemeinwohlbilanz 2014/2015 | Seite 14

Als Mitarbeitervorsorgekasse haben wir die VBV Vorsorgekasse gewählt, die als aktives Mitglied der UN Princip-
les for Responsible Investments (UN PRI) ethisch-nachhaltige Aspekte wahrnimmt.

Von unserem Zentralbetriebsrat wurde eine Rahmenvereinbarung mit der BAWAG PSK Versicherung AG ausver-
handelt, wonach interessierte MitarbeiterInnen eine Bezugsumwandlung zur Zukunftssicherung gem. § 3 (1) 15a
EStG in Anspruch nehmen können.

Gemeinwohl-orientierte Unternehmens-Finanzierung
Der Großteil der Finanzierung (etwa 80%) erfolgt durch den Bund über die Studienplatzförderung und durch das
Land Burgenland über die Infrastruktur- und Landesforschungsförderung. Diese sind von ihrem Wesen per se
gemeinnützig und nicht spekulativ. Den Rest bilden Forschungsförderungen verschiedenster öffentlicher Förder-
programme sowie Drittmittel von Unternehmen bzw. der Industrie.

Die FH Burgenland hat keinen Bankkredit laufen, es gibt keine Fremdfinanzierung und auch keine Zwischen-
finanzierung.

TOCHTERUNTERNEHMEN

AIM Austrian Institute of Management
Ziel des Unternehmens ist die nachhaltige Erwirtschaftung von Erträgen durch Einnahme von Lehrgangsge-
bühren um eine kontinuierliche und pädagogisch-planmäßige Bildungsarbeit anbieten zu können. Das AIM ist
privatrechtlich organisiert aber dennoch eine Institution der öffentlichen Hand. Seine 100%-Eigentümerin ist die
gemeinnützige FH Burgenland GmbH, welche wiederum zu 100 % im Eigentum der Burgenländischen Lan-
desholding und somit im Eigentum des Landes Burgenland steht. Daher entscheidet die Generalversammlung
über die Verwendung des Reingewinns.

C1: Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung
MitarbeiterInnenorientierte Organisationskultur und Organisationsstruktur
Wir beschäftigen derzeit innerhalb der FH-Gruppe 176 MitarbeiterInnen (Stand 30.09.2015: 148 MitarbeiterIn-
nen). Davon sind ca. 60% Frauen. Wir haben somit eine Vorbildwirkung im Land Burgenland inne und leben
diese auch – nach innen und außen.

Unsere MitarbeiterInnen arbeiten in einer sehr gut strukturierten Organisation. An der Spitze standen im Be-
richtszeitraum zwei Geschäftsführer, die definierte Aufgabengebiete verantworteten. Seit 1.1.2017 werden diese
Aufgaben von einem Geschäftsführer wahrgenommen.

Zum Führungsteam zählen des weiteren fünf Departmentleiter. Den Departmentleitern unterstehen die Stu-
diengangsleiterInnen, HochschullehrerInnen und wissenschaftliche MitarbeiterInnen ihres jeweiligen Depart-
ments, zusätzlich sind sie selbst jeweils auch Studiengangsleiter.

Unsere MitarbeiterInnen können unterschiedliche Arbeitszeitmodelle nutzen. Wir bringen hier viel Vertrauen
entgegen – ortsunabhängiges Arbeiten und Gleitzeit können genutzt werden. Weitere Beispiele für angewandte
Arbeitszeitmodelle wären hier Altersteilzeit, Bildungskarenz oder Väterkarenz.

In der Lehre sind durchschnittlich 420 nebenberufliche Lehrbeauftragte tätig. Bei diesen handelt es sich vorwie-
gend um ExpertInnen aus der Wirtschaft bzw. Praxis, die laut Fachhochschulstudiengesetz diese Lehrtätigkeit im
Höchstausmaß von 6 SWS neben ihrer voll sozialversicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung ausführen. Ein
höheres Beschäftigungsausmaß oder eine Lehrtätigkeit rein durch hauptberuflich Lehrende ist vom Gesetzgeber
nicht erwünscht, um die hohe Praxisorientierung der Fachhochschulen zu gewährleisten.

Nebenberufliche Lehrbeauftragte werden bei uns als freie DienstnehmerInnen beschäftigt. Damit treffen für sie
eigene Verrechnungs- und Arbeitszeitregelungen zu. Intern werden sie eher wie KundInnen, als wie Mitarbeite-
rInnen gesehen und behandelt.
FH Burgenland | Gemeinwohlbilanz 2014/2015 | Seite 15

Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in schwierigen Situationen ist durch unsere Organisati-
onskultur gewährleistet. So ist die erste Anlaufstelle immer die unmittelbar vorgesetzte Führungskraft, die sich
partnerschaftlich bemüht, Lösungen zu finden. Zusätzlich steht unseren MitarbeiterInnen ein Betriebsrat zur
Seite, der sowohl mediativ wie auch rechtlich Unterstützungsleistung erbringt. Sollte eine Supervision bzw. ein
Coaching notwendig sein, wird auch diese unbürokratisch zur Verfügung gestellt.

Derzeit entwickeln wir ein Personalentwicklungskonzept mit neuen Karrierepfaden und einem darauf aufbau-
enden Gehaltsschema. Um die fachliche, pädagogische und soziale Kompetenz unserer MitarbeiterInnen zu
steigern und zu erhalten, bieten wir umfangreiche Möglichkeiten zur Inanspruchnahme von Aus- und Weiterbil-
dungen, auch für KollegInnen, die sich in Karenz befinden.

Unsere MitarbeiterInnen haben auch regelmäßig die Möglichkeit zur Mitbestimmung bei für sie wichtigen
Themen. Diese Möglichkeit wird sehr positiv wahrgenommen, vor allem wenn es um flexible Arbeitszeiten oder
die Gestaltung des eigenen Arbeitsumfeldes geht. Eine eigens dazu eingerichtete Ideenbox zur Einbringung von
Verbesserungsvorschlägen wurde hierzu installiert.

Erwähnenswerte nutzenstiftende Aktionen der Fachhochschule zugunsten ihrer MitarbeiterInnen sind des wei-
teren Vergünstigungen, die durch den Absolventenverein alumni FH Burgenland lukriert werden konnten, zwei
Duschmöglichkeiten im Gebäude der FH, gratis Parkmöglichkeiten inklusive Ausweichmöglichkeit auf weitere
Parkplätze an starken Unterrichtswochenenden, sowie die Möglichkeit, sich Pakete von der Post an den Arbeits-
platz zustellen lassen zu können.

Faire Beschäftigungs- und Entgeltpolitik
MitarbeiterInnen werden dabei unterstützt, Familie und Beruf in Einklang zu bringen und das in diesem Zu-
sammenhang für sie passende Arbeitszeitmodell zu finden. Bereits ab der Bekanntgabe einer Schwangerschaft
wird in partnerschaftlicher Manier auf die Bedürfnisse der werdenden Mutter eingegangen und eine passende
Lösung für die Karenzzeit und darüber hinaus gefunden. Müttern fällt die Entscheidung über den richtigen
Zeitpunkt, um nach der Karenz an den Arbeitsplatz zurückzukehren, dadurch erheblich leichter. Wir beraten
und unterstützen sie individuell. Eine zusätzliche Erleichterung für KollegInnen ist die Besetzung der jeweiligen
Karenzvertretung für die Dauer der Abwesenheit der werdenden Eltern. Zurückgekehrten Müttern und Vätern
steht seit einiger Zeit ein eigens eingerichteter Eltern-Kind-Raum als Rückzugsmöglichkeit für Stillen oder Wi-
ckeln zur Verfügung.

Die FH Burgenland hat im Jahr 2015 an dem Audit hochschuleundfamilie des Bundesministeriums für Familien
und Jugend teilgenommen und die Grundzertifizierung erhalten. Im Rahmen einer Zielvereinbarung wurden
Maßnahmen definiert, die innerhalb von 3 Jahren umgesetzt werden und die gute soziale Rahmenbedingungen
schaffen sollen, um den MitarbeiterInnen und Studierenden die Vereinbarkeit von Beruf, Studium und Familie zu
erleichtern.

Eine Maßnahme stellt die Einführung einer Papa-Woche in Form einer Arbeitswoche Sonderurlaub (max. 5 Tage)
bei Geburt eines Kindes dar, damit alle frischgebackenen Väter diese besondere Zeit intensiv mit der Familie
verbringen können. Bisher gab es bei der Entbindung der Gattin oder der Lebensgefährtin 1 Arbeitstag Sonderur-
laub. Die Väter können innerhalb der Schutzfrist der Frau wählen, ob sie die Tage geblockt oder einzeln verbrau-
chen möchten.

Grundsätzlich werden alle neu zu besetzenden Positionen von unserer Personalabteilung ausgeschrieben, in
diversen Kommunikationskanälen publiziert und den MitarbeiterInnen über die Homepage und via E-Mail zur
Kenntnis gebracht. Durch diese Transparenz besteht auch die Möglichkeit, sich für andere Positionen im Unter-
nehmen zu bewerben und somit einen anderen Karriereweg einzuschlagen.

Instrumente für eine mitarbeiterorientierte Karriereplanung, wie etwa das MitarbeiterInnen-Gespräch, sind
bereits in Verwendung, weitere Maßnahmen in Erarbeitung.

Unseren MitarbeiterInnen stehen zahlreiche freiwillige Sozialleistungen zur Verfügung. Neben Aufenthaltsräu-
men mit Kaffeemaschinen und Wasserspendern, die auch von Studierenden genutzt werden können, sind hier
FH Burgenland | Gemeinwohlbilanz 2014/2015 | Seite 16

zusätzliche freie Tage, wie Martini (Burgenländischer Landesfeiertag), Heiliger Abend oder Silvester zu nennen.
Einen zusätzlichen „autonomen“ freien Tag erhalten die MitarbeiterInnen seit Jahren am Dienstag nach Pfings-
ten, den sogenannten „Rektorstag“. Außerdem organisieren die Geschäftsführung und der Betriebsrat regelmä-
ßig einen Betriebsausflug, sowie eine besinnliche Weihnachtsfeier, zu welchen auch KollegInnen in der Auszeit
eingeladen werden.

Am 2.1.2015 erhielten alle MitarbeiterInnen einen freien Tag als Belohnung für die erfolgreich abgeschlossene
AQ-Zertifizierung. Im Juni 2015 wurden der „Pannonia Research Award“, „Teaching Award“ und „Mitarbeite-
rInnen Award“ verliehen. Kolleginnen und Kollegen, die im voran gegangenen Jahr Herausragendes geleistet
haben, sollten erstmals mit dem MitarbeiterInnen Award geehrt werden. Die Geschäftsführung widmete den
MitarbeiterInnen Award den Leistungen des ganzen Teams und bedankte sich mit einem zusätzlichen Urlaubs-
tag bei der gesamten Belegschaft.

Interne Kommunikationsstruktur und Informationspolitik
Die unternehmensinterne Abteilung für Marketing und Kommunikation ist zuständig für unseren Außenauftritt
sowie die Kommunikation aller relevanten Informationen an MitarbeiterInnen, Studierende und LektorInnen.

Wir bedienen uns sowohl in unserer Kommunikation als auch in allen unseren Marketingaktivitäten einer
wertschätzenden, verantwortungsvollen Sprache und Bildwelt, fühlen uns der Wahrheit verpflichtet und achten
– insbesondere in unseren Werbeaktivitäten – die Würde jedes Einzelnen.

Für die Kommunikation gibt es eigens eingerichtete Mail-Adressen, von welchen zum Beispiel der monatliche
Newsletter oder auch Stellenausschreibungen versandt werden. Außerdem erleichtern intern verwaltete Mail-
verteiler die Kommunikation auf unterschiedlichen Ebenen.

In besonderen Situationen kommen auch gut funktionierende informelle Kommunikationswege zum Tragen, die
bei der Verbreitung von wesentlichen Informationen helfen. In der Kommunikationskultur an unserer Institution
geben gegenseitiger Respekt und Offenheit den Ton an.

Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung
Wir haben an der FH Burgenland einen Mitarbeiter, der als Sicherheitsbeauftragter fungiert. Er führt neue Mitar-
beiterInnen in die sichere Nutzung der Gebäude ein und koordiniert die Besuche der ArbeitsmedizinerInnen, die
einmal monatlich Arbeitsplätze der MitarbeiterInnen inspizieren und Tipps zum ergonomischen Arbeiten geben.
An jedem Standort gibt es Brandschutzbeauftragte und Beauftragte für das Labor.

Ein eigenes Programm zur Gesundheitsförderung der MitarbeiterInnen ist durch das Department Gesundheit
in Arbeit. Als beispielhafte, bereits durchgeführte Maßnahme wäre an dieser Stelle die Evaluierung der psychi-
schen Belastung am Arbeitsplatz aller MitarbeiterInnen der FH Burgenland zu nennen. Zusätzlich wurde der Tag
der Physiotherapie mit Möglichkeiten der Untersuchung und Therapie ins Leben gerufen.

Gleichstellung und Diversität
Die erfreuliche Frauenquote von ca. 60% spiegelt sich derzeit auf der Führungsebene noch nicht wider: sieben
Studiengangsleiterinnen stehen 15 Studiengangsleitern gegenüber. Die Geschäftsführungen dreier Tochterun-
ternehmen der FH Burgenland sind jedoch mit Frauen besetzt und von sechs AbteilungsleiterInnen sind drei
weiblich.

Das Thema Barrierefreiheit ist uns sehr wichtig und Gegenstand häufiger Gespräche. Die beiden Studienzentren
in Eisenstadt und Pinkafeld sind behindertengerecht, nicht aber behindertenfreundlich. Maßnahmen zur Verbes-
serung sind angedacht.

Im Berichtszeitraum wurden MitarbeiterInnen nach dem Behindertengleichstellungsgesetz eingestellt. Noch
kommt die FH Burgenland ihrer Verpflichtung nicht in ausreichendem Ausmaß nach, arbeitet aber weiter daran.
Für die gesamte Fachhochschule wurde eine Gleichstellungsbeauftragte inklusive Arbeitsausschuss installiert,
welche sich um Frauenförderung und Diversity Management kümmert. Mit 9.4.2014 trat die vom FH Kollegium
verabschiedete Satzung „Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern“ in Kraft.
FH Burgenland | Gemeinwohlbilanz 2014/2015 | Seite 17

Zum Thema Diversität ist anzumerken, dass 8% der KollegInnen keine österreichische Staatsbürgerschaft haben,
dazu kommen weitere KollegInnen mit Migrationshintergrund (deren Zahl nicht erhoben wird). Bei Ausschrei-
bungen wird Diversität gleichgestellt behandelt. KollegInnen mit Migrationshintergrund finden sich auf allen
Hierachieebenen.

Zudem dürfen wir uns über die Auszeichnung der WKO freuen, die uns zum familienfreundlichsten Betrieb des
Burgenlandes 2015 gewählt hat.

TOCHTERUNTERNEHMEN

AIM Austrian Institute of Management
Das AIM beschäftigt vier Mitarbeiterinnen, davon eine Geschäftsführerin, eine Lehrgangsleiterin, eine Mitar-
beiterin im Qualitäts- und Lehrgangsmanagement sowie eine weitere Mitarbeiterhin im Bereich Lehrgangsma-
nagement. Das AIM kooperiert mit verschiedenen Weiterbildungsanbietern und beschäftigt nebenberufliche
LektorInnen.

Forschung Burgenland
Mindestens einmal im Jahr findet ein themenbezogenes Teamseminar statt. Das Seminar steht meist unter
einem Themenschwerpunkt (zuletzt: Change Management) und dient der Weiterbildung gleich wie dem Team-
building. Im jährlichen MitarbeiterInnengespräch werden Ziele für das kommende Jahr festgelegt und die Ziele
des abgelaufenen Jahres diskutiert. Mindestens einmal im Jahr findet auch ein Austausch zwischen Mitarbei-
terInnen der Forschung Burgenland mit der Geschäftsführung des Eigentümers statt. Mindestens zwei Mal im
Jahr gibt es ein standortübergreifendes Teammeeting, an den Standorten gibt darüber hinaus Jour Fixe.

In der Anstellungspolitik wird bei Bewerbungsverfahren der Grundsatz: Bei gleicher Qualifikation eine Frau zu
bevorzugen angewendet. Der Wunsch mehr Frauen in die technische Forschung zu bringen wird in der Füh-
rungsebene offen ausgesprochen und verfolgt. Er führte im vergangenen Jahr auch zu einer Zunahme an weibli-
chen Mitarbeiterinnen in der Forschung Burgenland.

In der Gesundheitsförderung haben Mitarbeiterinnen der Forschung Burgenland am Standort Pinkafeld die
Möglichkeit sich einmal im Monat zu einem 20-minütigen Massagetermin anzumelden. Die Arbeitszeit stellt
der Dienstgeber, die Kosten tragen die NutznießerInnen.
FH Burgenland | Gemeinwohlbilanz 2014/2015 | Seite 18

C2: Gerechte Verteilung der Erwerbsarbeit
Senkung der Normalarbeitszeit
An der Fachhochschule Burgenland inkl. Tochterunternehmen sind zum Bilanzstichtag 2015 176 MitarbeiterInnen
beschäftigt, das ist eine Steigerung von ca. 39% zu 2013. Die Quote von ca. 60% Frauen und 40% Männer blieb
allerdings gleich. Das Durchschnittsalter der Belegschaft beträgt 39 Jahre. 47% der MitarbeiterInnen sind im
lehrenden/forschenden Bereich und 53% im nicht-lehrenden/-forschenden Bereich tätig.

Rund 40% unserer MitarbeiterInnen sind am Standort Pinkafeld beschäftigt; 60% der MitarbeiterInnen haben
ihren Arbeitsplatz in Eisenstadt.

Mehr als die Hälfte der MitarbeiterInnen (57%) ist Vollzeit beschäftigt, 43% gehen einer Teilzeitbeschäftigung
nach. Erhöhungen oder Reduktionen der wöchentlichen Arbeitszeiten sind nach Absprache mit den Verantwort-
lichen möglich und wir versuchen – soweit es die betrieblichen Erfordernisse zulassen – auf individuelle Lebens-
situationen bestmöglich einzugehen.

Die konkreten Zahlen getrennt nach Firmen sehen folgendermaßen aus:

                                         Gesamt             FH            FB           AKB            AIM
                                        2014 | 2015     2014 | 2015   2014 | 2015   2014 | 2015    2014 | 2015

 PERSONENANZAHL                            158 | 176      137 | 148     13 | 20        4|4             4|4

 VOLLZEIT                                 58% | 57%      58% | 57%     54% | 45%     50% | 75%      75% | 75%

 TEILZEIT                                 42% | 43%      42% | 43%     46% | 55%     50% | 25%      25% | 25%

 M                                        41% | 40%      39% | 39%     85% | 60%      0% | 0%        0% | 0%

 W                                        59% | 60%      61% | 61%     15% | 40%    100% | 100%    100% | 100%

 EISENSTADT                               59% | 60%      63% | 64%     8% | 25%      75% | 75%     100% | 100%

 PINKAFELD                                41% | 40%      37% | 36%     92% | 75%     25% | 25%       0% | 0%

 LEHRE & FORSCHUNG                        48% | 47%      47% | 43%     85% | 85%      0% | 0%       25% | 25%

 VERWALTUNG                               52% | 53%      53% | 57%     15% | 15%    100% | 100%     75% | 75%

Erhöhung des Anteils der Teilzeit-Arbeitsmodelle und Einsatz von Zeitarbeit
Die wöchentliche Normalarbeitszeit an unserer Institution beträgt 40 Stunden. Mit September 2013 ist eine
Gleitzeitbetriebsvereinbarung in Kraft getreten, die den MitarbeiterInnen unter bestimmten Rahmenbedingun-
gen eine flexible und selbstbestimmte Einteilung der Arbeitszeit ermöglicht.

Unseren MitarbeiterInnen stehen 80 verschiedene Tagesmodelle und 205 Wochenmodelle zur Verfügung. Im
Bedarfsfall wird ein persönliches Modell für MitarbeiterInnen im Personalverwaltungstool BMD angelegt.

Die Gleitzeitperiode beträgt ein Jahr und orientiert sich an unserem Geschäftsjahr (1. Oktober bis 30. Septem-
ber). Während der Gleitzeitperiode können Zeitguthaben auf- und abgebaut werden. Die Ausrichtung der Gleit-
zeitperiode am Geschäftsjahr hat den Vorteil, dass gegen Ende der Gleitzeitperiode vor allem in den Sommermo-
naten, die Möglichkeit zum Abbau von Zeitguthaben besteht. Der Abbau von Zeitguthaben ist durch individuelle
Gestaltung der täglichen Arbeitszeit, aber auch durch ein- bzw. mehrtägigen Zeitausgleich möglich.

Zeitguthaben können im Ausmaß von 50 Gutstunden bzw. 25 Minusstunden in die nächste Gleitzeitperiode
übernommen werden. In unserer Betriebsvereinbarung zur gleitenden Arbeitszeit unterscheiden wir zwischen
Gleitzeitguthaben und Überstunden. Unter welchen Voraussetzungen Arbeitszeit als Zeitguthaben bzw. Über-
stunde gilt, ist in der Betriebsvereinbarung detailliert geregelt. In der Arbeitszeiterfassung werden Zeitguthaben
FH Burgenland | Gemeinwohlbilanz 2014/2015 | Seite 19

und Überstunden getrennt ausgewiesen. Nicht durch Zeitausgleich verbrauchte Überstunden werden am Ende
der Gleitzeitperiode mit einem Überstundenzuschlag ausbezahlt.

Ein Ampelsystem macht darauf aufmerksam, wenn MitarbeiterInnen zu viele Arbeitsstunden anhäufen. Mit den
einzelnen Betroffenen wird ein Maßnahmenplan zum Abbau von Mehr- bzw. Überstunden vereinbart.
Für unsere MitarbeiterInnen besteht die Möglichkeit, an einem Tag pro Woche ortsunabhängig zu arbeiten.
Hintergrund für die Einführung dieser Regelung war, dass viele MitarbeiterInnen eine lange Anfahrtszeit zum
Arbeitsplatz haben und durch diese Möglichkeit eine Entlastung für PendlerInnen und eine zusätzliche flexible
Einteilung der Arbeitszeit geboten werden sollte. Die Möglichkeit des ortsunabhängigen Arbeitens steht vorwie-
gend dem lehrenden und forschenden Personal, nach Vereinbarung mit dem Dienstvorgesetzten aber auch dem
nicht-lehrenden und nicht-forschenden Personal zu.

Notwendige Anwesenheitszeiten in den verschiedenen Departments/Abteilungen werden durch Funktionszei-
ten geregelt. Die Funktionszeiten sehen vor, dass die MitarbeiterInnen einer Abteilung durch Absprache unter-
einander sicherzustellen haben, dass eine betriebsbedingt erforderliche Besetzung gegeben ist. Welche/r Mitar-
beiterIn welchen Teil der Funktionszeit leistet, entscheiden die MitarbeiterInnen durch gegenseitige Absprache
untereinander. Nur 60% der Arbeitszeit der MitarbeiterInnen dürfen durch Funktionszeiten verplant werden.

Mit Einführung der Gleitzeitbetriebsvereinbarung wurden die bis zu diesem Zeitpunkt geleisteten Mehr- bzw.
Überstunden abgerechnet und finanziell abgegolten bzw. als Zeitguthaben in die erste Gleitzeitperiode über-
nommen. Damit wurde unter die alte, bis dahin laufende Regelung ein Schlussstrich gezogen und der Übergang
fair abgewickelt. Durch die Einführung der Gleitzeitbetriebsvereinbarung und der damit zusammenhängenden
elektronischen Arbeitszeiterfassung wird eine einheitliche und transparente Verwaltung der Arbeits- und Nicht-
leistungszeiten als auch der Überstunden für alle MitarbeiterInnen gewährleistet.

Wir bringen unseren MitarbeiterInnen sehr viel Vertrauen entgegen, indem die Arbeitszeitaufzeichnung von den
MitarbeiterInnen selbständig im BMD-Zeiterfassungs-System durchgeführt wird.

Bewusster Umgang mit (Lebens-) Arbeitszeit
All-in-Verträge schließen wir nur bei Führungspositionen (im Lehr- und Forschungsbereich) ab. Mit 2% der
Belegschaft ist eine Überstundenpauschale vereinbart. Im Zuge einer umfassenden Organisationsentwicklung
wurden im Jahr 2013 sämtliche Führungspositionen im Lehr- und Forschungsbereich neu ausgeschrieben und
besetzt. Während davor häufig von einem Studiengangsleiter/einer -leiterin mehrere Studiengänge geführt
wurden, so war es im Zuge der Neubesetzung erklärtes Ziel, für jeden Studiengang einen Studiengangsleiter/
eine -leiterin zu bestellen und somit zu gewährleisten, dass mehr Kapazitäten in die Weiterentwicklung der
einzelnen Studiengänge und in eine intensivere Betreuung der Studierenden gelegt werden können.

Weiterbildungen zu Selbst- und Zeitmanagement
Um die Anforderungen und Belastungen der heutigen Zeit besser bewältigen zu können und körperlicher,
emotionaler und geistiger Erschöpfung vorzubeugen, werden von unserem Tochterunternehmen, der Akademie
Burgenland GmbH, laufend diverse Seminare im Bereich Selbst-und Zeitmanagement angeboten, die von allen
MitarbeiterInnen in Anspruch genommen werden können. Zur Auswahl stehen z.B.:
    • Selbstorganisation – Zeit und Zielmanagement
    • Zeit zum Durchatmen
    • Burnout? Nein danke!

Lehrlinge
Um auch Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, ins Berufsleben einzusteigen, wurden im Zuge der Lehrling-
soffensive 2015 des Landes Burgenland, 5 Lehrlinge aufgenommen. An der Fachhochschule werden insgesamt
6 Lehrlinge in den unterschiedlichsten Bereichen ausgebildet. Die Abteilung Interne Organisation & Informa-
tion Service wird von 2 Lehrlingen im Lehrberuf Informationstechnologie-Technik bzw. einem Bürokaufmann
unterstützt. Ein Lehrling wird im Labor in Pinkafeld als Mechatroniker ausgebildet, ein Lehrling befindet sich in
Ausbildung zum Veranstaltungstechniker und zusätzlich befindet sich die erste angehende Bibliothekarin des
Burgenlandes in Ausbildung an unserer Institution. Die Hälfte der Lehrlinge hat sich für die Variante Lehre mit
Matura entschieden.
FH Burgenland | Gemeinwohlbilanz 2014/2015 | Seite 20

Um die sozialen und persönlichen Kompetenzen der Lehrlinge zu fördern, wird ergänzend zur fachspezifischen
Ausbildung jährlich ein Lehrlingsworkshop in Zusammenarbeit mit der Akademie Burgenland GmbH abgehal-
ten. Auch für die Lehrlingsbeauftragten stehen diverse Weiterbildungsmodule zur Verfügung.

TOCHTERUNTERNEHMEN

AIM Austrian Institute of Management
Am AIM sind zum Bilanzstichtag 4 Mitarbeiterinnen beschäftigt, davon 3 Vollzeit. Für die Mitarbeiterinnen (aus-
genommen Sekretariat) besteht die Möglichkeit, einen Tag pro Woche ortsunabhängig zu arbeiten.

C3: Förderung ökologischen Verhaltens der MitarbeiterInnen
Ernährung während der Arbeitszeit
Die Versorgung mit Essen und Trinken wird an den beiden Standorten durch externe Firmen durchgeführt. In
Eisenstadt arbeiten wir mit der Österreichischen Mensen AG, in Pinkafeld mit dem Verein zur Förderung der
Schulen in Pinkafeld zusammen. Beide Unternehmen sind gemeinnützig ausgerichtet und legen ausdrücklich
Wert auf die Verwendung regionaler Lebensmittel. Montag bis Freitag gibt es in Pinkafeld auch die Option das
Mittagsmenü im Internat der HTL einzunehmen, die von mehreren MitarbeiterInnen regelmäßig genutzt wird.

Vegetarische Auswahl
    • Eisenstadt:
        Eines von zwei Menüs zur Wahl ist immer vegetarisch und mit derzeit € 4,90 auch um € 0,70 günstiger
        als das Fleischgericht.
    • Pinkafeld:
        Eines von zwei Menüs zur Wahl ist immer vegetarisch. Die Kosten für vegetarisches und nicht
        vegetarisches Menü sind identisch und liegen bei € 5,-. Es gibt auch die Möglichkeit das Menü ohne
        Suppe zu beziehen, dann beträgt der Preis € 4,-. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit Salate und/oder
        Joghurt mit frischen Früchten zu beziehen. Leider werden am Samstag keine Menüs angeboten. Hier
        gibt es die Auswahl nur zwischen Salaten oder einfache Speisen wie Würstel, Toast oder Schnitzel-
        semmel.

Das Buffet am Standort Pinkafeld wurde mit dem Siegel „Gesunde Schuljause“ des Bundesministeriums für
Frauen und Gesundheit ausgezeichnet.

An beiden Standorten werden keine speziell ausgewiesenen veganen Speisen angeboten, außer Äpfel. Die
angebotenen „Weckerl“ sind grundsätzlich knusprig und frisch. Im Buffet am Standort Pinkafeld wird der Kaffee
immer frisch zubereitet. Porzellantassen stehen neben Plastikbechern als umweltfreundliche Alternative zur
Verfügung. Für die Zeit, in der das Buffet/die Mensa geschlossen hat, stehen Automaten mit Snacks bereit.

Neben den herkömmlichen Produkten der Getränkeautomaten gibt es einen neuen „GOFAIR-Automaten“ mit
heißen Getränken, wie Kaffee und Tee. Für MitarbeiterInnen und Studierende stehen Frischwasserspender bereit.
Die Anlieferung von Trinkwasser in Plastikbehältern und die andauernde Temperierung des Wassers ist jedoch
im ökologischen und ökonomischen Sinne zu hinterfragen und wird mit der kommenden Berichtsperiode abge-
stellt. Zusätzlich stehen an beiden Studienzentren auch Trinkwasserbrunnen mit Leitungswasser zur Verfügung.

Mobilität zum Arbeitsplatz
Unsere Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ist leider an beiden Studienzentren nicht optimal. Eine Ände-
rung liegt nicht in der Hand der FH Burgenland.

Aufgrund dieser Situation sind sehr viele MitarbeiterInnen und Studierende gezwungen, mit dem Auto zur
Arbeit bzw. zum Studium zu fahren. Die Fahrtstrecken betragen für die Hälfte der MitarbeiterInnen in Pinkafeld
im Schnitt mehr als 80 km pro Tag, da sie aus Wien oder Graz kommen. Vereinzelt gibt es auf privater Basis Fahr-
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