GESUND AM ARBEITSPLATZ - DIE WIRTSCHAFT KÖLN

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GESUND AM ARBEITSPLATZ - DIE WIRTSCHAFT KÖLN
www.diewirtschaft-koeln.de | Ausgabe 02.17

WIRTSCHAFTS-
FAKTOR
FUSSBALL
Das Milliardengeschäft im Profisport

Ab Seite 48

                                                GESUND AM
                                              ARBEITSPLATZ
Illustration: Comotion Design / iStockphoto

                                                  Fit im Büro: Tipps und Tricks für den Job-Alltag

                                                                                       Ab Seite 6

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Die Zukunft der regionalen Wirtschaft?

Ab Seite 62
GESUND AM ARBEITSPLATZ - DIE WIRTSCHAFT KÖLN
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w
Vorwort

ERFOLGS-
FAKTOREN FÜR
DAS RHEINLAND                              Foto: Rotonda/Marcus Mueller Saran

                                                                                he zu Geschäftspartnern oder B2B-Kunden
                                                                                suchen. Trivago hat bspw. jenseits des Hy-
                                                                                pes mit Sitz im Rheinland eine beeindru-
                                                                                ckende Unternehmensentwicklung inkl.
                                                                                Börsengang hingelegt.
                                                                                Unternehmen richten sich durch die neu-
                                                                                en Möglichkeiten des vernetzten Arbeitens
                                                                                immer stärker nach den Lebensvorstellun-
                                                                                gen ihrer Mitarbeiter. Die Generation Y und
                                                                                                                                 Rechtspflichten
                                                                                                                                 schnell und
                                                                                eine neue Start-up-Kultur verändern die Er-
                                                                                folgsfaktoren für Zusammenarbeit und Un-
                                                                                ternehmertum merklich. Die Menschen und

Kein Tag ohne Workshop, Barcamp oder
                                                                                ihre Talente als die wichtigsten Erfolgsfakto-
                                                                                ren im digitalen Zeitalter richtig auszuwäh-     sicher abhaken!
Meet-up zum Thema Disruption und Digita-                                        len und einzusetzen, das ist die Basis für zu-
lisierung. Gerne verknüpft mit den Begriffen                                    künftigen Erfolg.
                                                                                                                                                                  Unternehmen und Wirtschaft
„zu spät“, „müssen etwas tun“ und der Fra-                                      Viele Gespräche zeigen darüber hinaus aber
ge: „Wie machen die das?“ Oft liegt es dann                                     auch, dass die Atmosphäre einer Stadt und                  Bosse
an Zeit und Ort, der das nicht fördern würde,                                   die kulturelle Vielfalt von entscheidender
anders das Silicon Valley, dort ist alles bes-                                  Bedeutung sind. Welchen prägenden Ein-
ser. Viele Prozesse müssen umgestellt wer-                                      druck gewinnt man im Erstkontakt mit Stadt                 Checklisten Handbuch
den, Geschäftsmodelle passen nicht mehr                                         und Kultur? Welche Haltung wird für Unter-                 GmbH-Geschäftsführer
und neue Wettbewerber kommen auf den                                            nehmer spürbar, wenn sie überlegen, sich                   Die wesentlichen Rechte, Pflichten
                                                                                                                                           und Gestaltungsspielräume
Markt. Wie gehen wir mit den Herausforde-                                       hier niederzulassen? Wie würden drei junge
                                                                                                                                           Kompakt · Effizient · Rechtssicher
rungen im Rheinland um?                                                         Gründer (wie z. B. 2005 Trivago) im Rhein-
Der gesellschaftliche Wandel bewegt Unter-                                      land begrüßt? Würden sie eine Finanzierung
nehmer, Manager und im Wahljahr auch Po-                                        bekommen? Welchen Eindruck gewinnt
litiker mehr denn je. Trotzdem tun sich vie-                                    man im Rheinland, wenn man beispielswei-                   2. aktualisierte und
                                                                                                                                           erweiterte Auflage
le Unternehmer und Manager schwer, sich                                         se in Köln an Hauptbahnhof und Dom vor-
diesen Themen zu nähern. Rasch werden                                           bei durch die Stadt spaziert? Ist das ein Ort,
Touren in Coworking Spaces in Deutschland                                       an dem man leben und Unternehmen ansie-
und jenseits des Atlantiks organisiert und                                      deln möchte? Dem Rheinland und Köln wird
die mit der Start-up-Szene einhergehende                                        ein enormes Einwohnerwachstum vorherge-
Dynamik als Allheilmittel, wenigstens zur                                       sagt. Die „Metropolregion Rheinland“ wurde
Inspiration genutzt.                                                            ausgerufen und durch neue Organisationen
Der Blick richtet sich in Deutschland da-                                       mit Leben gefüllt. Die hohe Geschwindigkeit      ISBN 978-3-8462-0525-9
bei vielerorts neidisch bis ängstlich auf die                                   verlangt politischen Institutionen und wirt-     2., aktualisierte und erweiterte Auflage 2016,
Berliner Start-up-Szene. Warum eigentlich?                                      schaftlichen Akteuren in diesem Kontext          386 Seiten, 52,00 €
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dort nieder, um mit dem Zugang zu Kapital
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oder die Hauptstadt wieder verlassen, weil                                                                    Uwe Kessel,        Telefon: 0221/ 9 76 68 -291 · Fax: -271
sie nach erfolgreicher Finanzierung die Nä-                                         Geschäftsführer Rotonda Business Club        in jeder Fachbuchhandlung

            IMMER UP TO DATE
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                                                                                                                                            www.bundesanzeiger-verlag.de
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GESUND AM ARBEITSPLATZ - DIE WIRTSCHAFT KÖLN
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HIGHLIGHTS DIESER AUSGABE
                                                                                                                        RUBRIK: BRANCHEN & BETRIEBE

                                                                                     Foto: Pixdesign123 / Fotolia.com
                                                                                                                                                      Das ist Köln aus
                                                                                                                                                      Sicht der Zahlen
                                                                                                                                                      .................... ab Seite 22
                                                                                                                                                      Foto: Alex Weis

                                                                                                                        Außerdem: Native Ads Camp Seite 12 | Logistik in NRW:
                                                                                                                        Schnittstelle zwischen den Branchen ab Seite 18 | Unter-
                                                                                                                        nehmergemeinschaften in Köln: Braunsfeld Seite 24

                                                                                                                        RUBRIK: GELD & GESCHÄFT
                                                                                                                                                      Konjunkturbarometer:
                                                                                                                                                      Aktuelle Trends
                                                                                                                                                      der Wirtschaft im
                                                                                                                                                      Rheinland
                                                                                                                                                      .................... ab Seite 32

                                                                  06
                                                                                                                                                      Foto: Sergey Nivens - Fotolia.com

                                                                                                                        Außerdem: Elektronisches Transparenzregister ab Seite 36 |
                                                                                                                        Neue Regelungen für Firmenerben Seite 38 | Finanz- und
TITELTHEMA                                                                                                              Versicherungsstandort Köln ab Seite 40
Gesund am Arbeitsplatz
                                                                                                                        RUBRIK: LEBEN & WISSEN
........................................................... ab Seite 06
                                                                                                                                                      Wirtschaftsfaktor
RUBRIK: MACHER & MÄRKTE                                                                                                                               Fußball: Das Milli-
                                                                                                                                                      ardengeschäft im
                                            Demos in Köln: Mei-                                                                                       Profisport
                                            nungsfreiheit vs.                                                                                         .................... ab Seite 48
                                            Wirtschaftsfaktor                                                                                         Foto: Burudron - Fotolia.com

                                                                                                                        Außerdem: Ulf Reichardt (IHK Köln) über die digitale Trans-
                                            .................... ab Seite 10                                            formation ab Seite 62 | Umwelt- und Klimaschutz: Ökopro-
                                            Fotos: pixabay.com                                                          fit geht in die nächste Runde ab Seite 58

    IMPRESSUM
    Verlag und Herausgeber:                                      Redaktion:                                                                 Jahrgang: 2, Heft 2/2017
    Weis Wirtschaftsmedien GmbH                                  Heribert Eiden (he), Monika Eiden (mei),
    Eugen Weis                                                   Matze Ehlers (me), Christian Esser (ce)                                    Druck: Druckhaus DOC
    Hahnenstr. 12, 50667 Köln                                    Catrin Kindler (ck), Katharina Loof (kl)                                   Zeißstr. 23-27, 50171 Kerpen
    Telefon 0221.4743924                                         Edda Nebel (en), Alena Staffhorst (as),                                    Telefon: 02237.9757011
    e.weis@diewirtschaft-koeln.de                                Astrid Waligura (aw), Eugen Weis (ew)
    www.diewirtschaft-koeln.de                                                                                                              Gestaltung / Layout:
                                                                 Fotos: Alexander Weis, Fotolia.com
                                                                                                                                            Amann Design
                                                                 sowie Kunden und privat
    Redaktions- und Objektleitung:                                                                                                          Rixdorfer Str. 9, 51063 Köln
    Alex Weis (ViSdP),                                           Anzeigenleitung:                                                           Telefon: 0221.3465088
    Hahnenstr. 12, 50667 Köln                                    Eugen Weis                                                                 E-Mail: kontakt@amanndesign.de
    Telefon: 0221.4743924                                        Hahnenstr. 12, 50667 Köln
    redaktion@diewirtschaft-koeln.de                             anzeigen@diewirtschaft-koeln.de                                            Auflage: 17.000 Exemplare
    © Weis Wirtschaftsmedien GmbH 2017 - Nachdruck und Vervielfältigungen jeglicher Art, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Alle Urheberrechte liegen bei
                     / oder beim Verlag bzw. den Autoren. Auch Werbeschaltungen sind urheberrechtlich geschützt. Es gelten unsere AGBs. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Köln.

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GESUND AM ARBEITSPLATZ - DIE WIRTSCHAFT KÖLN
Audi in Köln -
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110 kW (150 PS), inkl. Black Edition mit: 19-Zoll-Felgen in Titanoptik matt, Außenspiegel Schwarz, Privacy-Vergla-
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                                                                                                   Jährliche Fahrleisung: 10.000 km
                                                                                                   Vertragslaufeit: 36 Monate

*Kraftstoffverbrauch l/100 km: innerorts: 7,1; außerorts 5,0; kombiniert 5,8; CO2-Emission g/km: kombiniert:
133; Effizienzklasse: B.
1
  Abgebildete Sonderausstattungen sind im Angebot nicht unbedingt berücksichtigt. Es gelten die Merkmale des deutschen Marktes. Ein Angebot der Audi Leasing, Zweigniederlassung der Volks-
wagen Leasing GmbH, Gifhorner Straße 57, 38112 Braunschweig. Bonität vorausgesetzt. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.audi.de. Das Angebot gilt nur so lange der Vorrat reicht
und nur für Kunden, die zum Zeitpunkt der Bestellung bereits sechs Monate als Gewerbetreibender (ohne gültigen Konzern-Großkundenvertrag bzw. die in keinem gültigen Großkundenvertrag
bestellberechtigt sind), selbstständiger Freiberufler, selbstständiger Land- und Forstwirt oder Genossenschaft aktiv sind. Bei der vom Kunden ausgeführten Tätigkeit muss es sich um seine Haupt-
einnahmequelle handeln und nur bei gleichzeitiger Inzahlungnahme Ihres Gebrauchtwagen (ausgeschlossen Konzernfahrzeuge Audi, Volkswagen, Seat, Škoda, Porsche), der mind. 4 Monate
auf Sie zugelassen ist. Der Wert Ihres über DAT ermittelten Gebrauchten wird in Bar ausgezahlt 2 zzgl. Überführungskosten (655,46 € netto) und Zulassungskosten. Änderungen, Aktionsende
und Fehler vorbehalten.

Autohaus Jacob Fleischhauer GmbH & Co. KG
Audi Zentrum Köln-Mitte                                         Audi Zentrum Köln                                              Autohaus Fleischhauer Köln-Porz
Weinsbergstr. 160, 50823 Köln-Ehrenfeld                         Bonner Straße 328, 50968 Köln-Raderberg                        Frankfurter Straße 665–675, 51145 Köln
Tel.: 02 21 / 57 74-411,                                        Tel.: 02 21 / 37 68 3 -199,                                    Tel.: 0 22 03 / 37 07-32,
thomas.goethe@fleischhauer.com                                  frank.kohn@fleischhauer.com                                    christian.herrmann@fleischhauer.com,
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GESUND AM ARBEITSPLATZ - DIE WIRTSCHAFT KÖLN
| Titelthema
                                                                                                      PSYCHISCHE
                                                                                                      ERKRANKUNGEN

                                                                                                      17,1%
                                                                                                                                                     ERKRANKUNGEN DES
                                                                                                                                                     KREISLAUFSYSTEMS
                 BESCHWERDEN DES
                 NERVENSYSTEMS,                                                                                                                      4,4%
                 AUGEN, OHREN

                 4,3%

                                                                                                                                                          INFEKTIONEN

                                                                                                                                                          4,6%

                                                                                                             Illustration: Mangsaab / Fotolia.com
      BESCHWERDEN DES
      VERDAUUNGSSYSTEMS

      5,1%
                  VERLETZUNGEN &
                  VERGIFTUNGEN

                  11,9%                                                                                                                             BESCHWERDEN
                                                                                                                                                      DES MUSKEL-
                                                                                                                                                         SKELETT-
                                                                                                                                                         SYSTEMS

                                                                                                             22,2%

GESUND AM ARBEITSPLATZ
    Rückenschmerzen, gereizte Augen, psychische Symptome, Probleme mit der Atmung und dem Verdauungstrakt: Über acht Stun-
    den im Büro hinterlassen ihre Spuren. Zum Glück gibt es ja die Ergonomie. Ein Bündel an Maßnahmen, das – richtig umgesetzt –
    zu einer gesünderen Arbeitsumgebung beiträgt und Fehlzeiten reduziert.

Die Ergonomie ist ein wissenschaftliches       und Arbeitsmittel perfekt aufeinander ab-    Dass Arbeitsplatzgesundheit ernst genom-
Feld, das sich mit der menschlichen Arbeit     stimmt. Neben der Arbeitsplatzgestaltung     men werden muss, verdeutlicht ein Blick
befasst. Im Fokus stehen dabei die Gesund-     fließen auch Lichtverhältnisse, Lärmbe-      in den DAK-Gesundheitsreport 2017. Mit
heit des Mitarbeiters und die Frage, wie ein   lästigung sowie das Raumklima in die Be-     2,6 Millionen Versicherten liefert der Re-
Arbeitsplatz aussehen muss, der Mensch         trachtung bezüglich der Ergonomie mit ein.   port durchaus repräsentative Daten, die

SYMPTOME DES BÜRO-SYNDROMS

       Entzündete                Übergewicht             Rückenschmerzen              Knieschmerzen                                                 Nackenschmerzen
         Augen

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GESUND AM ARBEITSPLATZ - DIE WIRTSCHAFT KÖLN
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auch auf die Gesamtzahl der Arbeitnehmer        Ergonomisch                                    Nur, wer überprüft, ob die ergonomischen
übertragen werden können.                                                                      Richtlinien auch eingehalten, ja besser so-
                                                richtig arbeiten                               gar noch von sämtlichen Mitarbeitern ge-
                                                                                               lebt werden? Große Unternehmen können
Steigende Tendenz bei                           Das Thema Ergonomie hat sich in den ver-
                                                                                               es sich erlauben, eigene Mitarbeiter zum
psychischen Erkrankungen                        gangenen Jahren stark in den Vordergrund
                                                                                               Betrieblichen Gesundheitsmanager ausbil-
                                                gedrängt. Ergonomie mit all ihren Facet-
                                                                                               den zu lassen. Kleine Firmen stehen sich
Einige Zahlen aus dem Report zeigen, wel-       ten ist längst ein Studiengang. Ein ergo-
                                                                                               hingegen besser, wenn sie diese Leistung
che körperlichen Leiden ganz besonders für      nomisch konzipierter Arbeitsplatz wirkt
                                                                                               auf ein Fremdunternehmen übertragen.
Fehlzeiten sorgten. Verantwortlich für 22,2     dem falschen Arbeiten entgegen. Wobei
Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage wa-       gegen die im Büroalltag fast schon selbst-     In der Ehrenfelder Wahlenstraße 16 befin-
ren Krankheiten am Muskel-Skelett-System.       verständliche Bewegungsarmut spezielle         det sich das Büro von Christoph Damaske.
Auf den zweiten Platz vorgerückt sind die       Übungen helfen.                                „B.FIT – Ihre Experten für Betriebliches
psychischen Erkrankungen mit 17,1 Prozent                                                      Gesundheitsmanagement“ ist ein Team
(Vorjahr 16,2). Entsprechend abgerutscht        Anders als bei der „Verordnung über Si-        kompetenter Mitarbeiter, die das Betriebli-
auf Platz 3 sind Atemwegsprobleme, die für      cherheit und Gesundheitsschutz bei der         che Gesundheitsmanagement (BGM) in die
14,7 Prozent der AU-Fälle ausschlaggebend       Arbeit an Bildschirmgeräten“, die feste        Unternehmen bringen.
waren (2015: 16,6 Prozent).                     Werte vorgibt, arbeitet die Ergonomie mit
                                                umzusetzenden Richtlinien. Statt starrer
                                                Werte gibt es Toleranzen, was Sinn macht,      Die Kümmerer in Sachen
Einen gesunden, einen ergonomischen Ar-
beitsplatz wünscht sich wohl jeder. Ganz        zieht man allein schon die körperlichen        Arbeitsplatzgesundheit
                                                Unterschiede der einzelnen Menschen in
gleich, ob es um die meist am Schreibtisch
                                                Betracht. Und die Eckdaten von Monitoren,      In zwei- bis dreistündigen Workshops wird
sitzende Bürokauffrau geht oder den Fließ-
                                                PCs und Druckern ändern sich so schnell,       das Thema „Gesund am Arbeitsplatz“ in all
bandarbeiter in der Automobilfabrik. Ideale
                                                dass starre Vorgaben schon nach kürzester      seinen Facetten beleuchtet. Es geht um Fit-
Arbeitsbedingungen kommen allen zugute.
                                                Zeit überholt sein können.                     ness und Ernährung, es geht darum, die Mit-
Dem Mitarbeiter, der auf seine Gesundheit
                                                                                               arbeiter vor Ort zu unterstützen. „Wir sind
achtet, und dem Unternehmen, das weniger
                                                Einige Richtlinien sind sozusagen die          die Kümmerer, die eben nicht nur die neues-
AU-Fälle listet und somit besser dasteht.
                                                Überflieger – beachtet man sie, wird der       ten arbeitsmedizinischen Erkenntnisse in die
                                                Arbeitstag schon schnell entspannter:          Unternehmen bringen, und zwar an alle vom
Bleibt die Frage: Inwieweit ist der Arbeitge-
ber verpflichtet, den optimalen Arbeitsplatz
für seine Mitarbeiter einzurichten? Welche       •   Der Abstand zwischen Mensch und
Vorschriften gibt es, und wer kontrolliert,          Bildschirm sollte etwa einen halben
ob sie eingehalten werden?                           Meter betragen.

Nun, die Ergonomie ist ein wichtiger Teil-       •   Der Bürostuhl sollte eine Sitzhöhe zwi-
bereich des präventiven, also vorbeugen-             schen 42 und 53 Zentimeter haben.

                                                                                                                                        Illustration: Cookamoto / Fotolia.com
den Arbeitsschutzes. Dieser wiederum ist
gesetzlich geregelt, insofern handelt es sich    •   Der Schreibtisch sollte eine Mindestab-
auch bei der Ergonomie um Vorgaben, die              messung von 160 x 80 Zentimeter
für den Arbeitgeber verbindlich sind. Die            haben – alles darunter gilt nur als Ab-
Quintessenz unterschiedlicher Gesetzestex-           stellfläche.
te: Jeder Mensch hat das Recht, dass sein Ar-
beitgeber seinen Arbeitsplatz ergonomisch        •   Der Lärmpegel sollte einen Wert von
gestaltet und mögliche, die Gesundheit ge-           maximal 55 db(A) nicht überschreiten.
fährdende Zustände abstellt.
                                                                                                                                                                                Illustration: Cookamoto / Fotolia.com

 Schmerzen an den              Bauchschmerzen              Gelenkschmerzen              Kreuzschmerzen               Kopfschmerzen
     Schläfen

www.diewirtschaft-koeln.de                                                                                                                               7
GESUND AM ARBEITSPLATZ - DIE WIRTSCHAFT KÖLN
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                                                                                                                                            57+37+6
Lehrling bis zum Boss, sondern auch vermit-                                                       Seltenheit mehr. Hinzu kommen immer           Arbeitgeberaufgabe
teln müssen, dass ein BGM auch von allen                                                          häufiger psychische Erkrankungen.             oder Privatsache ?
proaktiv gelebt werden muss, damit es grei-                                                       Hierzu heißt es im DAK-Gesundheitsreport

                                                                                                                                                                                         Quelle: Bewegungsstudie Techniker Krankenkasse 2016
fen kann“, ist Christoph Damaske überzeugt.                                                       2017: Auch im Jahr 2016 ist die Zahl der                      Keine
                                                                                                  Fehltage aufgrund psychischer Erkran-                         Angabe
Gefragt nach den drei größten Fehlern, die
                                                                                                  kungen weiter angestiegen. Mit 246,2 Fehl-                    6%
einem in Sachen gesunder Arbeitsplatz un-
                                                                                                  tagen bezogen auf 100 Versichertenjahre
terlaufen können, hat Christoph Damaske
                                                                                                  sind es 1,0 Prozent mehr als im Vorjahr.                           Arbeitgeber
schnell eine überraschende Antwort zur
                                                                                                  Die Zahl der Krankschreibungsfälle sank       Bewegung ist         sind
Hand. „Alkohol, Nikotin und Arzneimittel                                                                                                                             Verantwortlich
                                                                                                  allerdings von 6,9 Fällen im Jahr 2015 auf      Privatsache
sind die ungesunden täglichen Begleiter                                                                                                                              Bewegungs-
                                                                                                  6,5 Fälle je 100 Versichertenjahre im Jahr             37%
vieler Menschen als Mittel zum Stressab-                                                                                                                             möglichkeiten
                                                                                                  2016. Der in den vergangenen Jahren be-
bau, die davon viel zu viel konsumieren                                                                                                                              zu schaffen
                                                                                                  obachtete Anstieg der Arbeitsunfähigkeits-
und sich und ihrem Körper gar nichts Gu-                                                                                                                             57%
                                                                                                  fälle aufgrund psychischer Erkrankungen
tes tun“, so Damaske über die Gefahren
                                                                                                  setzt sich aber im Jahr 2016 nicht fort.
dieser Zellgifte, die von diesen Alltagsdro-
                                                                                                  B.FIT kooperiert unter anderem mit der
gen ausgehen.
                                                                                                  Deutschen Sporthochschule Köln, mit Fit-
Viele der Folgen, die falsches Sitzen und
                                                                                                  rate und den führenden Krankenkassen.         ternehmen (KMU) von der wachsenden
mangelnde Bewegung an einem Büroar-
                                                                                                  Prävention statt Rehabilitation ist dabei     Bedeutung der Arbeitsplatz-Gesundheit
beitstag nach sich ziehen, sind hinlänglich
                                                                                                  der Leitspruch – der eben auch die Stär-      überzeugen will. Denn der Aufbau eines Ma-
bekannt. Haltungsschäden, generelle Mü-
                                                                                                  kung der Psyche mit einbezieht, um Mit-       nagementsystems kostet Geld. Das fehlt je-
digkeit, dauerhafte Überlastungen, die bis
                                                                                                  arbeiter und Management physisch und          doch, ebenso wie den meisten KMUs die per-
zum Burn-out-Syndrom führen können,
                                                                                                  psychisch gegen jeglichen Arbeitsstress       sonellen und zeitlichen Ressourcen fehlen.
und Übergewicht mit den Folgeerkrankun-
                                                                                                  resistent und topfit zu machen. Das Port-     Wie kann man diese Unternehmen dafür
gen wie z. B. Bluthochdruck bis hin zum
                                                                                                  folio des Unternehmens umfasst Work-          sensibilisieren, ein Betriebliches Gesund-

6+3+289
Herzinfarkt sind heutzutage leider keine
                                                                                                  shops und Seminare mit dem Schwerpunkt        heitsmanagement zu installieren? Sind För-
                                                                                                  Gesundes Führen, Fitness- und Entspan-        dermittel abrufbar, mit denen auch kleine
Volkskrankheit Rückenleiden                                                                       nungstrainings, Raucherentwöhnungen           und mittlere Unternehmen es bewerkstelli-
                                                                                                  und Gesundheitcoachings sowie die Bera-       gen können, die geforderten Maßnahmen in
                                          Quelle: Gesundheitsreport Techniker Krankenkasse 2016

                                                                                                  tung bei der Ausstattung professioneller      Sachen Gesundheit umzusetzen?
                                                                                                  Fitnessräume.                                 Dem BGM wie auch der BGF, also der Be-
                                                                                                  Auch der Verein „Gesundheitsregion            trieblichen Gesundheitsförderung, fällt ei-
                                                                                                  KölnBonn e. V.“ hat das Thema Betriebli-      ne zunehmend wichtige Rolle zu. Eine Ex-
     Rückenleiden                                                                                 ches Gesundheitsmanagement auf seiner         pertenrunde, bestehend aus Vertretern von
             insg.                                                                                Agenda. Er versteht sich als branchenwei-     BGM-Anbietern, Sport- und Fitnesseinrich-
             9,1%                                                                                 tes umfassendes Netzwerk von Unterneh-        tungen, Forschungseinrichtungen, Kosten-
                        Übrige                                                                    men, Einrichtungen und Verbänden des          trägern, Kommunen sowie Industrie- und
                        Diagnosen                                                                 Gesundheitswesens. Das erklärte Ziel ist,     Handelskammern, formulierte folgendes
                        91,1%                                                                     die Region KölnBonn zu einem national         Ziel: Auf einer virtuellen Plattform werden
                                                                                                  und international beachteten und aner-        Angebot und Nachfrage nach BGM- und
                                                                                                  kannten Gesundheitsstandort zu entwi-         BGF-Leistungen in der Region zusammen-
                                                                                                  ckeln und die gesamte Bandbreite zu den       geführt. Die Plattform soll zudem Infor-
                                                                                                  Themenkomplexen Medizin und Gesund-           mationen zum Thema enthalten, um die
    Rückenschmerzen                     5,1%                                                      heit aufzuzeigen.                             Unternehmen aufzuklären und die Akzep-
    Bandscheibenschäden                 2,2%
    Sonstige Rückenerkrankungen         1,7%                                                      Zur Thematik BGM besteht ein Arbeitskreis,    tanz zu fördern. Möglichst früh soll die
    Übrige Diagnosen                   91,1%                                                      der in erster Linie kleine und mittlere Un-   Zielgruppe in die Gespräche einbezogen

EINFACHE BÜRO-ÜBUNGEN
                                                                                                                                                                                                                                               Illustration: Cookamoto / Fotolia.com

     Kopf neigen          Kopf drehen                                                              Arme strecken           Handgelenke          Kreisbewegung             Nach hinten
                                                                                                                             drehen              Kopf / Nacken              beugen

8                                                                                                                                                               www.diewirtschaft-koeln.de
GESUND AM ARBEITSPLATZ - DIE WIRTSCHAFT KÖLN
Titelthema |

werden, um mit ihr gemeinsam die Maß-           nach und die Sitzhaltung zu wünschen üb-

                                                                                                                                                                                   Foto: Heribert Eiden
nahmen zu entwickeln. Dabei will man auf        rig. Dabei ist diese besonders wichtig, um
bestehenden Best-Practice-Konzepten auf-        nicht irgendwann unter Rückenschmer-
setzen und diese weiterentwickeln.              zen zu leiden. Sehen wir uns die Ideal-
                                                haltung doch einmal an: Die Winkel zwi-
Mehr Tipps für einen                            schen Oberkörper und Oberschenkel bzw.
                                                Unterarmen sollten mindestens 90 Grad
gesunden Arbeitsplatz                           betragen. Der Rücken liegt an der Rücken-
                                                lehne des Stuhles an und wird durch diese
Sofern möglich, sollte der Schreibtisch so      gestützt. Die Armlehnen ermöglichen ei-
ausgerichtet werden, dass man einerseits        ne entspannte Armhaltung und die Schul-
nicht mit dem Rücken zur Tür, andererseits      tern hängen locker, wobei die Oberarme            B.FIT-Inhaber Christoph Damaske berät
aber parallel zum Fenster sitzt, sodass das     am Körper anliegen. Die Füße stehen fest          Firmen beim Aufbau eines BGM
Tageslicht seitlich auf den Arbeitsbereich      und komplett auf dem Boden oder einem
fällt. Auch das Raumklima als kleiner Bau-      Keil auf, während die Kniekehlen sich ca.        chern kann, seien es Bilder der Familie oder
stein spielt im Arbeitsbereich eine große       4 cm vor der Sitzkante des Stuhles befin-        Pflanzen. Arbeiten jedoch mehrere Perso-
Rolle. Hier werden eine Luftfeuchtigkeit von                                                     nen in einem Büro, sollte man es mit der
40 bis 60 Prozent und eine Temperatur von
20 bis 22 Grad Celsius als ideal angesehen.
                                                den und mit den Fersen eine Linie bilden.
                                                Die Sitzfläche des Stuhles sollte außer-         persönlichen Note nicht übertreiben.    W
                                                dem beweglich sein. Beim Kauf eines Bü-                                         Heribert Eiden
Für ein gutes Raumklima ist es zudem uner-

                                                                                             24+19+16137543
                                                rostuhles sollte man darauf achten, dass
lässlich, regelmäßig zu lüften.                 dieser perfekt auf den Nutzer eingestellt
Sinnvollerweise sollte der Schreibtisch ge-     werden kann.                                     Die wichtigsten Diagnosen
nügend Platz für alle wichtigen und benötig-    Allerdings ist ein perfekt eingerichteter Ar-    beim Krankenstand 2016
ten Arbeitsmaterialien bieten. Ein perfekter    beitsplatz noch längst nicht alles, um eine
Schreibtisch ist zudem in der Höhe verstell-    gesunde Arbeitsatmosphäre zu erreichen.
bar und bietet genügend Beinfreiheit.           Die Experten haben dazu noch einige an-
Heutzutage arbeiten sehr viele Menschen

                                                                                                                                              Quelle: DAK-Gesundheitsreport 2017
                                                dere Tipps, die dabei helfen sollen, die Ge-
nur noch mit einem Laptop. Das ist auf Dau-     sundheit des Mitarbeiters möglichst lange
er mehr als schädlich. Am sinnvollsten ist      zu erhalten. Wichtigster Tipp: Bewegung
nach wie vor der stationäre Computer auf        – starres Sitzen über Stunden ist natür-
einem ergonomisch eingerichteten Schreib-
                                                lich Gift für den Körper. Also ist es sinn-
tisch. Aber auch dabei sollten einige Punk-
                                                voll, wenigstens einmal pro Stunde aufzu-
te beachtet werden. Wichtig ist ein flim-
                                                stehen und sich zu recken und zu dehnen.
merfreier, schwenkbarer Monitor, dessen
                                                Oder einmal mehr zum Kopierer gehen, als
Helligkeit an die Bedürfnisse des Nutzers
                                                es eigentlich nötig wäre. Hauptsache, der
und die räumlichen Gegebenheiten ange-
                                                Körper entspannt sich dabei.
passt werden kann. Die Tastatur sollte mög-
                                                Entspannen sollte man auch die Augen, die
lichst nahe am Körper liegen und die Maus
                                                durch die ständige Arbeit am PC einer be-          Muskel-Skelett-System                 22,2%
in greifbarer Nähe sein, ebenso wie alle wei-
                                                sonderen Belastung ausgesetzt sind. Emp-           Psychische Erkrankungen               17,1%
teren wichtigen Arbeitsmaterialien.                                                                Atmungssystem                         14,7%
                                                fohlen wird daher, die Augen gelegentlich
                                                                                                   Verletzungen und Vergiftungen         11,9%
                                                für einige Augenblicke zu schließen oder sie       Verdauungssystem                       5,1%
Bewahren Sie die Haltung                        in die Ferne schweifen zu lassen.                  Infektionen                            4,6%
                                                Auch wichtig für eine entspannte Arbeitsat-        Neubildungen                           4,6%
                                                                                                   Kreislaufsystem                        4,4%
Kommen wir zur Sitzhaltung. Jeder kennt         mosphäre ist eine angenehme Umgebung,              Nervensystem, Augen, Ohren             4,3%
das. Irgendwann lässt die Körperspannung        die man mit persönlichen Dingen berei-             Unspezifische Symptome                 3,9%

   rückengerecht  ergonomisch  einzigartig
                                                       Viel zu sitzen lässt sich häufig nicht vermeiden. Legen Sie deshalb Wert auf einen
                                                       rückenfreundlichen Bürostuhl, der komfortabel ist und Sie aktiviert, der sich indi-
                                                       viduell einstellen lässt und dessen Ausstattung Ihrem persönlichen Stil und An-
                                                       spruch gerecht wird.
                                                       Setzen Sie auf die einzigartige Ergonomie von Haider BIOSWING. Auf Wunsch
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                                                                                                                    Odenthaler Straße 138
                                                                                                                  51465 Bergisch Gladbach
                                                                                                                 Telefon 0 22 02 / 25 19 81
                                                                                                          www.ergonomieberatung.org

www.diewirtschaft-koeln.de                                                                                                                    9
GESUND AM ARBEITSPLATZ - DIE WIRTSCHAFT KÖLN
| Macher & Märkte

KOMMENTAR

MEINUNGSFREIHEIT VS.
WIRTSCHAFTSFAKTOR
Wie viele Massendemonstrationen verträgt Köln?

                                                                                Demonstartionen belasten Köln

  Köln gilt bundesweit als „bunte“ und weltoffene Metropole. Der Kölner an sich sagt        rungen. Und das, obwohl Köln als Milli-
  was ihm passt oder nicht! Mal als rheinische Frohnatur - beispielsweise in den zahl-      onenstadt jede Menge Erfahrungen mit
  reichen Liedern über die Domstadt oder im Karneval. Mal kreativ und bunt – wie bei-       Großveranstaltungen hat.
  spielsweise beim CSD – oder auch ganz unverblümt, laut und provozierend.                  Gewiss haben diese Mechanismen alle ih-
                                                                                            re Berechtigung, doch die (Außen-)Wir-
Zu den Letzteren zählen dabei auch die zu-   Mittlerweile führen diese Massenkund-          kung Kölns als Einkaufs-, Ausflugs- und
nehmende Anzahl an Demonstrationen die       gebungen zu besorgten Gesichtern bei Be-       Reiseziel – vor allem aber als Heimat –
in der Rheinmetropole stattfinden: Ob „Pro   suchern, Geschäftsleuten und natürlich         leidet darunter sehr. Ob und wie lan-
Türkei“, „Gegen Erdogan“, „Anti-AFD-Bun-     auch bei den Bürgern. Gewalttätige Aus-        ge die Domstadt dies ohne signifikante
desparteitag“ oder „STOPPT CETA / TTIP“.     einandersetzungen und Anfeindungen             Einbußen aushalten kann ist ungewiss.
Diese sind wichtig und gehören zu einer      der Meinungsgegner – sowohl im linken          Schließlich liegen die Alternativen in ei-
Demokratie. Freiheit, Toleranz und Weltof-   als auch im rechten Spektrum – bei die-        ner der dicht besiedelten Regionen Euro-
fenheit zählen zu den höchsten Gütern,       sen „Veranstaltungen“ haben eine ab-           pas im direkten Umfeld.
welche gelebt und verteidigt, ein soziales   solut abschreckende Wirkung. Enorme            Da können Stadtverwaltung, Polizei und
und multikulturelles Miteinander bilden.     Sicherheitsmaßnahmen mit einem riesi-          Politik gemeinsam und erfolgreich daran
                                             gen Personalaufwand. Straßensperrun-           arbeiten, die Sicherheit der Bürger und Be-
                                             gen welche die halbe Innenstadt blockie-       sucher bei solchen Massendemonstratio-
Demonstrationen                              ren oder umfangreiche Kontrollen. Die          nen zu gewährleisten – an den massiven
belasten Köln                                hieraus resultierenden erheblichen Ein-        Beeinträchtigungen ändert das nichts.
                                             schränkungen des öffentlichen Lebens in        Mit Sicherheit spielt hier auch die allge-
Allerdings belastet die Vielzahl an De-      der Stadt stellen nicht nur die Polizei- und   meine Bedrohungslage durch Terrorismus
monstrationen Köln auch immer mehr.          Ordnungskräfte vor enorme Herausforde-         und der Gefahr von Anschlägen eine wich-

10                                                                                                          www.diewirtschaft-koeln.de
Macher & Märkte |

                                                                                       Wir fördern
                                                                                       das Gute in NRW.

                                                                  Fotos: pixabay.com

tige Rolle. Doch wie weit sollte oder darf die Einschränkung für die
Allgemeinheit gehen, damit die Meinungsvertreter ihre Anliegen
vortragen können? Wieviel muss toleriert werden – wo liegt die
Grenze? Einfache Antworten auf diese Fragen werden auch in Zu-
kunft nicht leicht zu finden sein, sollten aber von allen Beteiligten
beobachtet, analysiert und angegangen werden.

Massive Beeinträchtigungen im Handel,
Gastronomie und Tourismus
Diese Demonstrationen mit einer Größenordnung ab 20.000
Teilnehmern sorgen auch dafür, dass in der Stadt der stationä-
re Handel, Hotellerie und Gastronomie in ihren Abläufen massiv
beeinträchtigt werden. Touristenmagnete oder die zahlreichen
Kultur- und Freizeitangebote werden zu Gunsten des Sicherheits-
gefühls zu Hochsicherheitszonen.
Besonders in der Wirtschaft sind die Ausmaße sichtbar. Vor allem
den Handel treffen an diesen Tagen hohe Frequenzverluste, was                                                             nz NRW
                                                                                                            ity Konfe–rVeom Start-up zum Global Play
                                                                                                                                                     er
der Branche noch weiter zusetzt. Dazu sagt Helmut Schmidt, Vor-                               iv a te E q u
                                                                                       11. Pr       agen und fi
                                                                                                               nanzieren
standsvorsitzender von Stadtmarketing Köln: „Wie das Institut für                      Wachstum
                                                                                                m   an
                                                                                                                                ldorf
                                                                                                                               e
                                                                                                                   rrasse Düss
Handelsforschung Köln in seiner aktuellen Studie gerade wieder
                                                                                          2 . M ai 2 0 17, Rheinte enz
                                                                                        2                  e/pekonfer
festgestellt hat, ist der schärfste Konkurrent des stationären Han-                               nk.d
                                                                                        www.nrwba
dels nicht das Internet, sondern die Nachbargemeinde. Und gegen
die wird sich die Domstadt weder als Einkaufs- noch als Reiseziel
auf Dauer durchsetzen, wenn überwiegend Massendemonstratio-                            Sabine Baumann-Duvenbeck und
nen die Wahrnehmung von Köln über die eigenen Grenzen prägen.
                                                                                       ihr Kraftpaket – unterstützt durch die
Die vielen Anstrengungen der Partner in der Stadt, die Rheinme-
tropole in seiner gesamten Attraktivität zu stärken, wird dadurch                      Fördermittel der NRW.BANK.
jedenfalls nicht gerade befördert. Viele finanzielle und personelle
Ressourcen bleiben ungenutzt.“                                                         Die Stärke mittelständischer Unternehmen ist ein wichtiger
Und ergänzt weiter: „Für uns als Stadtmarketing geht es darum,                         Motor der Wirtschaft in unserer Region. Eine Eigenschaft,
unser Stadtleben weiterhin frei, tolerant und weltoffen gestalten                      die es wert ist, gefördert zu werden. Z. B. durch den
zu können. Wir wollen gerade dadurch die Wettbewerbsfähigkeit                          NRW.BANK.Effizienzkredit: Zinsgünstige Darlehen
und Attraktivität Kölns nicht nur erhalten, sondern weiter stär-                       von 25.000 bis 5 Millionen Euro für Moderni-
ken.“ Die Frage ist, wie viele Großveranstaltungen die Kölner und                      sierungen, die Ihre Anlagen zukunftsfähig
ihre Stadt auf Dauer vertragen, ohne dass dies zu Lasten unserer
                                                                                       machen. Sprechen Sie mit uns über
Identität oder unserer offenen Gesellschaft geht und das Image
von Köln über seine Grenzen hinaus weiter beschädigt.     W                            Ihre unternehmerischen Ziele.
                                                                                       www.nrwbank.de/staerke
                                                       Matze Ehlers

www.diewirtschaft-koeln.de                                       11
| Branchen & Betriebe

NATIVE ADS CAMP 2017
Über 300 Teilnehmer beim Branchentreffen im RheinEnergieSTADION
                                                                                                                     Feedback der Besucher bestärkt die Veran-
                                                                                                                     stalter in ihrem Vorhaben auch für 2018

                                                                                           Fotos: Seeding Alliance
                                                                                                                     wieder ein Native Ads Camp auszurichten.

                                                                                                                     Zwei spannende
                                                                                                                     Podiumsdiskussionen
                                                                                                                     Besondere Highlights der Konferenz wa-
                                                                                                                     ren die beiden Podiumsdiskussionen. Zum
                                                                                                                     einen wurde der Frage nachgegangen, ob
                                                                                                                     Content-Marketing-Agenturen, Mediaagen-
                                                                                                                     turen oder Publisher den besten Content
                                                                                                                     in diesem Werbebereich machen. Die an-
                                                                                                                     dere Podiumsdiskussion beschäftigte sich
                                                                                                                     mit der Frage, ob 2017 der Durchbruch für
                                                                                                                     Native Ads kommt. Für Veranstalter Cos-
                                                                                                                     kun Tuna ist die Antwort klar: „Der Durch-
                                                                                                                     bruch der Native Ads ist bereits geschafft.
                                                                                                                     Die Branche zeigt ein konstantes Wachs-
     Podiumsdiskussion v.r.n.l.: Ingo Kahnt (Newcast), Karsten Krämer (C3), Karsten Lohmeyer
                                                                                                                     tum. Native Advertising hat sich bereits im
     (The Digitale), Abdelkader Barjiji (Ströer), Franziska Bluhm (Handelsblatt)
                                                                                                                     Markt etabliert und gewinnt darüber hin-
                                                                                                                     aus zunehmend an Bedeutung.“
  Zum zweiten Mal fand am Donnerstag, 30. März 2017, das Native Ads Camp im Köl-
  ner RheinEnergieSTADION statt. Fachleute, Brancheninsider und Neueinsteiger er-
  hielten bei Vorträgen und Diskussionsrunden auf zwei großen Bühnen detaillierte
  Einblicke in das Thema Native Advertising.

Beim zweiten Native Ad Camps nahmen              „Die sinkende Aufmerksamkeit für klassi-
mehr als 300 Besucher an der eintägigen          sche Display-Bannerwerbung und der hohe
Konferenz teil. Themenschwerpunkte in            Anteil an mobiler Internetnutzung verän-
diesem Jahr waren Cases, KPIs, Strategi-         dern den gesamten digitalen Werbemarkt“,
en und Content. Bei rund 20 Vorträgen auf        erklärt Coskun Tuna, Initiator des Native                            Coskun Tuna, GF Seeding Alliance
zwei großen Bühnen erhielten die Interes-        Ads Camps. „Native Ads bieten durch mehr
sierten im RheinEnergieSTADION detail-           Spielraum für Storytelling in Kombination                           STRÖER übernimmt
lierte Einblicke in Native Advertising. Ne-      mit einer datengetriebenen Ausspielung                              Seeding Alliance
ben Eindrücken aus der Praxis gaben die          deutliche Mehrwerte für Publisher, Ver-
                                                                                                                     Einen weiteren Beweis der immer höheren
Vorträge Antworten auf die Fragen: Wel-          markter, Werbetreibende und Nutzer. Die
                                                                                                                     Bedeutung von Native Advertising bietet
che Inhalte sind der ultimative Hebel für        Verdopplung der Budgets im letzten Jahr
                                                                                                                     die im Vorfeld der Veranstaltung gemelde-
die Kampagnen-Performance? Warum Na-             bestätigt, dass Native Advertising als at-
                                                                                                                     te Übernahme der Seeding Alliance GmbH
tive Advertising eine echte Alternative für      traktive Werbeform vollständig im digita-
                                                                                                                     durch die Ströer Media Deutschland GmbH.
die neuen Werbeformate im Internet sein          len Marketingmix etabliert ist.“
                                                                                                                     Das ebenfalls aus Köln stammende Unter-
kann oder wie auch Fach- oder Special-In-
                                                                                                                     nehmen erwarb die Mehrheitsanteile und
terest-Medien von Native Ads profitieren         Dieser Trend hält weiterhin an. Zu sehen
                                                                                                                     setzt damit die Strategie mit Unterneh-
können.                                          war das auch an dem hohen Besucher-
                                                                                                                     menskäufen im E-Commerce-Bereich fort.
                                                 andrang. Deutschlandweit ist das Native
                                                                                                                     Coskun Tuna und Cehavir Ejder bleiben
Native Ads längst                                Ads Camp die einzige große Veranstaltung
                                                                                                                     aber weiterhin die Geschäftsführer der 2011
im Markt etabliert                               zu diesem Themenbereich. "Der wirklich
                                                                                                                     von ihnen gegründeten Seeding Alliance.
                                                 tolle Zuspruch bestätigt, dass Native Ad-
                                                                                                                     2013 hatte das Kölner Unternehmen eigens
Pop-ups und Bannerwerbungen waren frü-           vertising zunehmend an Bedeutung ge-
                                                                                                                     eine Technologie für Native Advertising ent-
her die maßgebenden Werbeformen im In-           winnt", resümiert Coskun Tuna. Nach der
                                                                                                                     wickelt. Die 25 Mitarbeiter betreuen im Mar-
ternet. Das hat sich allerdings geändert.        erfolgreichen Premiere im vergangenen
                                                                                                                     keting über 12.000 Blogs und generieren
Werbeformate, die sich an Publisher und die      Jahr wurde nun die Marke von über 300
                                                                                                                     rund 45 Millionen Unique Visits im Native
Displays der User anpassen, erobern zuneh-
mend den Online-Werbemarkt. Das wissen
                                                 Teilnehmern geknackt. Auch das Feedback
                                                 der Besucher war durchaus positiv. Eine
                                                                                                                     Advertising. W
                                                                                                                                                   Christian Esser
auch die Veranstalter des Native Ads Camps,      Teilnehmerin twitterte, dass sie nach der
die Kölner Seeding Alliance GmbH um die          Veranstaltung nun richtig motiviert sei, di-                                                     ist offizieller
Gründer Coskun Tuna und Cehavir Ejder.           rekt neue Kunden zu erobern. Das positive                                  Medienpartner des Native Ads Camp

12                                                                                                                                    www.diewirtschaft-koeln.de
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HACK YOUR CITY
                                                                                                              Das Projekt „SOHMS (Secured Open Health
                                                                                                              Management System)“ will ermöglichen,
                                                                                                              dass Notärzten die Haustür elektrisch ge-
                                                                                                              öffnet werden kann, um den Verletzten
Tüfteln am Köln der Zukunft                                                                                   ohne Unterstützung der Feuerwehr zu er-
                                                                                                              reichen, falls der Patient zur Türöffnung
                                                                                                              nicht mehr in der Lage ist. Das Kunstpro-

                                                                                     Fotos: Christian Esser
                                                                                                              jekt „Schönheit des Lärms“ brachte mit
                                                                                                              Lärm mittels Motoren Scheiben zum Dre-
                                                                                                              hen. Die siebte Gruppe, „Open Air Colog-
                                                                                                              ne“, befasste sich mit der Feinstaub- und
                                                                                                              Stickoxidbelastung in Köln und deren Zu-
                                                                                                              sammenhang mit Inversionswetterlagen.

                                                                                                              Dom-Trophäen
 Die Ideen der Teams konnten am 3D-Drucker umgesetzt werden.
                                                                                                              aus dem 3-D-Drucker
  Zwei Tage lang wurde im Headquarters Downtown beim Stadtlabor „Hack your City“                              Die Jury, bestehend aus Prof. Dr. Gregor
  an intelligenten Lösungen (Hacks) und dem Köln der Zukunft getüftelt. Die Ergebnis-                         Büchel (TH Köln), Andreas Wolter (Bür-
  se und Hacks stellten sieben Teams einer Jury und den anderen Teilnehmern vor.                              germeister Köln) und Holger Frielingsdorf
                                                                                                              (Siemens), zeichnete im Anschluss an die
Am Samstag und Sonntag, 4. und 5. März       Sieben Teams                                                     Pitchs die drei besten Gruppen mit Sie-
2017, wurde beim Stadtlabor „Hack your                                                                        gerpokalen, die mit einem 3-D-Drucker
City“ an intelligenten und innovativen
                                             präsentierten ihre Hacks                                         gemacht worden waren, aus. Ein beson-
Lösungen für die Zukunft Kölns gear-                                                                          deres Augenmerk bei der Bewertung der
                                             Das erste Konzept war ein „City Perfor-
beitet. Die Teams, bestehend aus Nach-                                                                        Gruppenarbeiten wurde auf die Nachhal-
                                             mance Tool“, das sich mit der Frage be-
wuchswissenschaftlern, Designern, Pro-                                                                        tigkeit der Projekte gelegt. Mit den Wor-
                                             schäftigte, wie man „sexy von A nach B“
grammierern, Architekten, Start-ups und                                                                       ten „Das will ich haben“ verlieh Bürger-
                                             kommt. Dabei wurde auch das Nahver-
interessierten Bürgern, fragten sich, wie                                                                     meister Andreas Wolter dem Team „Public
                                             kehrsangebot der KVB ganz genau be-
der Fahrradverkehr per App verbessert                                                                         Depart Cologne“ eine Dom-Trophäe. Prof.
                                             trachtet und eine Umfrage erstellt. Die
und der öffentliche Nahverkehr attrak-                                                                        Dr. Büchel überreichte der Crew um das
                                             Gruppe überreichte am Ende des Pitchs
tiver gemacht werden könnte, wie Kölns       dem Jurymitglied Andreas Wolter, Bürger-                         „City Performance Tool“ wegen seines
Luft sauberer wird oder wie man die Stadt    meister und KVB-Aufsichtsratsmitglied,                           Nachhaltigkeitspotenzials und der Mög-
„staufrei“ machen könnte. Nachdem am         eine Liste mit Vorschlägen, wo nach ihrer                        lichkeit, das Projekt auch zu realisieren,
Samstagvormittag zunächst zwölf Ideen        Meinung bei der KVB Verbesserungsbe-                             einen vom 3-D-Drucker erstellten Kölner
vorgestellt worden waren, formierten sich    darf bestehe. Der zweite Pitch, „Staufreies                      Dom. Holger Frielingsdorf prämierte die
anschließend die Teilnehmer in Teams         Köln“, beschäftigte sich mit strategischen                       Gruppe „SOHMS“. Das Projekt schreie da-
und fokussierten sich auf sieben Ideen       Verkehrsdaten und Möglichkeiten, Staus                           nach, umgesetzt zu werden. Für den jüngs-
bzw. Hacks. Diese wurden am zweiten Tag      und Unfälle vorherzusagen, um den Ver-                           ten Teilnehmer bei „Hack your City“ gab
vor einer dreiköpfigen Jury, den anderen     kehr entsprechend umzuleiten. Die Grup-                          es einen Sonderpreis. Der 15-jährige Max
Teilnehmern und interessierten Gästen        pe SIBike forschte an einer „Grüne-Wel-                          Brinkmann wurde für sein Engagement
vorgestellt. Wissenschaft im Dialog (WiD)    le-App“ für Fahrradfahrer. „Public Depart                        ebenfalls mit einer Kölner-Dom-Trophäe
hatte in Kooperation mit Siemens, der        Cologne“ soll ÖPNV-Nutzer die genauen                            ausgezeichnet und erhielt einen Gutschein
Stadt Köln, der TH Köln, RheinEnergie AG     Ankünfte der Bahnen und Busse anzeigen                           für die Teilnahme bei „Jugend hackt West“
und dem Digital Hub Cologne den zweitä-      und die Frage beantworten, ob man sie                            2017 in Köln.W
gigen Hackday organisiert.                   auch noch rechtzeitig erreichen wird.                                                        Christian Esser

                                 Die siegreichen Teams präsentieren ihre Dom-Trophäen.

                                                                                                                            Der 15-jährige Max
                                                                                                                            Brinkmann bekam als
 Siegertrophäe ganz modern                                                                                                  jüngster Teilnehmer
 aus dem 3D-Drucker.                                                                                                        einen Sonderpreis.

www.diewirtschaft-koeln.de                                                                                                                           13
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NRW BRAUCHT EINE
                                                                                                                 Landesregierung. Darüber hinaus wird dem
                                                                                                                 Strukturwandel auch nicht mit neuen Ideen
                                                                                                                 begegnet. Denn anstatt in die Zukunft wird

FÄHIGE REGIERUNG
                                                                                                                 in die Vergangenheit investiert, symptoma-
                                                                                                                 tisch dafür ist die Subventionierung der Koh-
                                                                                                                 leindustrie. Wenn wir nicht endlich anfan-
                                                                                                                 gen, in die Zukunft zu investieren, bleiben
Familienunternehmer in Nordrhein                                                                                 wir das Absteigerland unter den Bundeslän-
                                                                                                                 dern. Denn das sind wir momentan.
                                                                                                                 Nicht nur beim Wirtschaftswachstum ist

                                                                                              Foto: Heinz Augé
                                                                                                                 NRW auf dem letzten Platz. Wir sind auch
                                                                                                                 das Flächenland mit den höchsten Pro-Kopf-
                                                                                                                 Schulden. Hohe Schulden sind ein negati-
                                                                                                                 ves Signal an potenzielle Investoren, denn
                                                                                                                 die Schulden von heute sind die Steuern
                                                                                                                 von morgen. Aber anstatt endlich zu spa-
                                                                                                                 ren, macht Rot-Grün fleißig weiter Schulden.
                                                                                                                 Das Ziel, die Schuldenbremse im Jahr 2020
                                                                                                                 zu erreichen, scheint mit Blick auf die aktu-
                                                                                                                 elle Haushaltslage ziemlich utopisch. NRW
                                                                                                                 braucht endlich wieder eine nachhaltige
                                                                                                                 Haushaltspolitik, denn nur ein Land mit ge-
                                                                                                                 sunden Finanzen kann in Infrastruktur und
                                                                                                                 Bildung investieren.
 Olaf Ziegs, beim Kölner Politik-Talk
                                                                                                                 Neue Kampagne „NRW –
  So langsam wird es ernst für die Parteien in Nordrhein-Westfalen. Nicht mehr ganz
                                                                                                                 zurück an die Spitze“
  zwei Monate, dann entscheidet sich, ob wir weitere fünf Jahre von Rot-Grün oder                                Das Bild, das ich von Nordrhein-Westfalen
  doch von einer anderen Koalition regiert werden.                                                               zeichne, ist kein gutes. Aber das liegt nicht
                                                                                                                 an unserem Land, sondern an der verfehlten
Die Landtagswahl in NRW wird gerne auch             größten deutschen Familienunternehmen –                      Landespolitik, die vor allem SPD und Grüne
die „kleine Bundestagswahl“ genannt, denn           Oetker, Henkel, Miele, Bertelsmann, um nur                   betreiben. Wir Familienunternehmer wollen
sie gilt als wichtiger Stimmungstest. Dabei         einige zu nennen.                                            nicht nur kritisieren, sondern konstruktiv
ist bei uns vieles anders als im Bund: Wäh-                                                                      sein. Aus diesem Grund haben wir anlässlich
rend Deutschland wirtschaftlich so gut da-          NRW – ein Absteigerland?                                     der Landtagswahl die Kampagne „NRW – zu-
steht wie lange nicht mehr, ist es lange her,                                                                    rück an die Spitze“ ins Leben gerufen. Denn
                                                    Die Politik weist die Schuld für die schlech-
dass Nordrhein-Westfalen das Synonym für                                                                         wir sind überzeugt davon, dass NRW mehr
                                                    te wirtschaftliche Lage NRWs gerne von sich,
den industriellen Kern der Bundesrepublik                                                                        kann. Die Chancen, die NRW bietet, müssen
                                                    dabei haben die Landesregierungen seit dem                   richtig genutzt werden. Deshalb muss Poli-
Deutschland war, das Herzland des europa-
weit beneideten Wirtschaftswunders. Wir             Beginn des Strukturwandels – von der eins-                   tik sich darauf fokussieren, Neues zu errei-
waren Spitzenreiter: beim Ausbildungsni-            tigen Montanindustrie hin zur Dienstleis-                    chen, anstatt bloß zu verteilen, was bereits
veau, hinsichtlich Erfindungen und bei der          tungsregion – eine falsche Politik verfolgt.                 erwirtschaftet wurde. Damit NRW wieder
Wertschöpfung pro Kopf. Diese Zeiten sind           Die SPD verweist häufig darauf, dass die                     zurück an die Spitze kommt, brauchen wir:
vorbei. Seit den 1980er-Jahren sinkt die            Energiewende die Unternehmen in Nord-                        eine moderne Infrastruktur, auf der Straße,
Wirtschaftskraft Nordrhein-Westfalens ste-          rhein-Westfalen besonders hart trifft, da ei-                aber auch im Breitbandnetz. Eine Bildungs-
tig. Seit dem letzten Jahr sind wir unter al-       nige der großen Energieversorger ihren Sitz                  politik, die den Fachkräftemangel beseitigt.
len 16 Bundesländern erstmals das Schluss-          hier haben. Aber auch die häufig rücksichts-                 Eine effiziente Verwaltung, die die vorhan-
licht beim Wirtschaftswachstum. Wie kann            los und planwirtschaftlich organisierte Ener-                dene Bürokratie reduziert. Und wir brauchen
das sein, in einem Land, das so viel Potenzi-       giewende ist nicht Schicksal, sondern Mach-                  einen verantwortungsvollen Umgang mit
al hat wie NRW? Sitzen doch hier einige der         werk. Und zwar auch von der rot-grünen                       Haushaltsüberschüssen. Von der neuen Lan-
                                                                                                                 desregierung fordern wir, dass sie Politik für
Durchschnittliche Bewertung der einzelnen                                                                        Innovationen, Investitionen und Wachstum
Ressorts und Landesregierung insgesamt (in Schulnoten)                                                           und damit für alle Bürger in NRW macht. Wir
                                                                                                                 brauchen eine Regierung, die das Potenzial
 Bildungspolitik                                                   4,75                                          erkennt und etwas daraus macht. Nur dann
                                                            4,68                                                 haben wir eine Chance, nicht mehr länger
                                                                                                                                 W
 Haushalts- & Finanzpolitik
 Landesregierung insgesamt                  4,51                                                                 Letzter zu sein.

 Umwelt- & Energiepolitik                   4,38                                                                          Der Autor, Olaf Ziegs, ist Regional-
                                                                                                                            vorsitzender von DIE FAMILIEN-
 Wirtschaftspolitik      4,29
                                                                                                                              UNTERNEHMER in Nordrhein.
 Arbeitsmarktpolitik 4,25     Quelle: DIE FAMILIENUNTERNEHMER                                                               www.nrwzurueckandiespitze.eu

14                                                                                                                                www.diewirtschaft-koeln.de
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„LIEBER KEINEN BERATER
ALS EINEN SCHLECHTEN“
Das Berater-Business auf dem Prüfstand

  Ein Gespräch mit Sevgi Ates, Kölner Erfolgsberaterin und Managementcoach über               nur ein kognitiver Prozess, sondern ins-
  Unternehmensberatung und den echten „Added Value“.                                          besondere einer, der auch über die Wahr-
                                                                                              nehmung, das Bewusstsein und die eigene
w                 : Eine Suchanfrage            Markt im Blick behalten. Dafür benötigt er    Reflexionsfähigkeit gebildet und kultiviert
bei Google nach dem Stichwort                   nicht nur theoretisches Wissen, sondern       wird. Daher bedarf es neben der grauen
Unternehmensberatung offenbart eine             auch viel Erfahrung und ein Gespür für al-    Theorie gewisser sozialer Kompetenzen.
unüberschaubare Vielfalt an Angeboten.          le drei Komponenten. Nur wer selbst seine
Zahlreiche Foren und Plattformen bieten         persönlichen und sozialen Kompetenzen         w                 : Nur sehr wenige
entsprechendes Wissen auf Abruf. In             entwickelt hat, wird überhaupt ein Berater    Berater verfügen über diese komplexen
Anbetracht dieser Entwicklungen, quo            sein, der echten Added Value bieten kann.     Kompetenzen. Müssen Unternehmen
vadis, Unternehmensberatung?                                                                  daher Abstriche bei der Beratungsleistung
                                                w               :                             in Kauf nehmen?
Sevgi Ates: Besonders durch die Digitali-       Märkte werden immer schneller,
sierung ist einerseits das Know-how auch        komplexer und unplanbarer. Welche             Sevgi Ates: Es existiert meines Wissens
im Beratungsbereich zur Billigware gewor-       Beratungskompetenzen erfordert diese          nach keine explizite Beraterausbildung,
den, die überall konsumierbar ist.              Entwicklung?                                  die jemandem dieses umfassende Ver-
Gleichzeitig verändert sich die Beratungs-                                                    ständnis beibringen könnte. Daher kann
kompetenz in zunehmendem Maße. Ei-              Sevgi Ates: Der Markt bedeutet ja mittler-    ich derzeit nur Berater empfehlen, die so-
ne Beratungsleistung ist bedeutend kom-         weile die Welt. Denn unabhängig davon,        wohl in ihrem persönlichen Selbstver-
plexer und ganzheitlicher als das, was an       ob ich selbst international agiere oder nur   ständnis als auch in ihrer Professionalität
Theorien auf den zahlreichen Plattformen        mittelbar – Immobilienkrise, Finanzkrise      die geforderte Komplexität und Kompetenz
und Foren zu lesen ist. Viele der Theorien      oder Brexit machen das Ausmaß der en-         erlebt nachweisbar machen.
versprechen Problemlösungen und Heils-          gen, internationalen wirtschaftlichen Ver-
bringerschaft, lassen sich aber in der Um-      zahnung deutlich. Das stellt Unternehmen      Jeder Beratungsansatz sollte zudem syste-
setzung im Unternehmen und am Mann              vor ganz neue und unbekannte Herausfor-       misch betrachtend sein und Mensch-Un-
nicht erfolgreich abbilden.                     derungen.                                     ternehmen-Marktorientierung nachweisen
                                                Daher verspricht nur der Beratungsan-         können. Ist weder das Verständnis noch
w                 : Woran erkennt man           satz einen originären Zusatznutzen, der       der Ansatz gegeben, dann sollte man lieber
einen "guten" Berater?                          die Komplexität und Interaktion zwischen      auf einen Berater verzichten, statt Abstri-
                                                Mensch, Organisation und vor allem dem        che in Kauf zu nehmen.
Sevgi Ates: Ein Berater sollte sich nicht nur   Markt erfasst und steuert.
auf eine Dimension fokussieren. Er muss         Die Betrachtung und das Verständnis für       w                 :
sowohl Organisation, Mensch und den             gesamtglobale Zusammenhänge sind nicht        Also besser keinen Berater?

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Branchen & Betriebe |

Sevgi Ates: Ja und nein. Die klassischen       für Organisationen der Mensch sein. Jeder
Prozess- und Optimierungsberater versu-        Mitarbeiter wird zum Key Performance Indi-
chen singuläre Lösungen für komplexe           cator (KPI). Er wird nur noch hoch speziali-
Probleme anzubieten. Dabei fehlt ihnen         sierte Dinge mit hohem Ergebnisnutzen tun,
selbst das geistig-schöpferische Bewusst-      die nach dem Wegfall der „banalen“ Tätig-
sein zu den übergeordneten Zusammen-           keiten durch das Ersetzen durch Maschinen
hängen.                                        noch übrig bleiben, und ist damit in seiner
Dann gibt es die Berater mit ganzheitlicher    Kompetenz sehr gefragt.
Betrachtung, die zwar sehr stark human,        Das bedeutet im Umkehrschluss, dass wir
aber nicht ergebnisorientiert sind. Dies       jetzt schon die Wünsche und Lebensprinzi-
ist für die Kultur in Organisationen geeig-    pien der zukünftigen High Potentials ken-
net, aber nicht zur Sicherstellung des wirt-   nen müssen und unsere Organisationen
schaftlichen und materiellen Erfolges.         und unsere Kultur genau darauf ausrich-
Besitzt der Berater also keine ganzheitli-     ten müssen. Das funktioniert natürlich im-
che Betrachtung in Kombination mit Er-         mer besser mit Unterstützung!
gebnisorientierung, dann würde ich Ihrer
Frage zustimmen: Im Zweifel besser kei-        w: Ihr Fazit?
nen Berater als einen schlechten Berater.
                                               Sevgi Ates: Auf den Punkt gebracht: Lieber
w: Werden dann                                 keinen Berater als einen schlechten! Nur
überhaupt noch Berater benötigt?               die Reflexion über das große Ganze schafft
                                               Zusatznutzen für alle Beteiligten. Das sin-
Sevgi Ates: Mehr denn je, zumindest kom-       guläre, standardisierte Know-how beste-
petente. Denn im Rahmen der Industriali-       hender Ansätze ist kein Allheilmittel und
sierung wird der wirtschaftliche Erfolg von    besitzt nur einen recht überschaubaren
Organisationen immer mehr von ihren Men-       Mehrwert.  W
schen abhängig sein. In Zeiten der absolu-                                   Matze Ehlers
ten Perfektionierung und Optimierung von
Betriebsabläufen und Prozessen – auch im               Sevgi Ates, Management-Coach und
Hinblick auf die nächste Dimension von 4.0              Geschäftsführerin der ATES GmbH,
– wird der letzte und größte Erfolgsfaktor                          founder@sevgiates.de
| Transport & Logistik

SCHNITTSTELLE
ZWISCHEN DEN
BRANCHEN
Die Logistik in NRW ist einer der profitabelsten Wirtschaftsbereiche –
mit einigen Schwachstellen

                                                                                                    Foto: Jörg Hackemann / Fotolia.com
 „Die Logistik ist der zweitwichtigste Markt in NRW“

  Fast 16 Prozent der deutschen Exportgüter sind „made in Nordrhein-Westfalen“, sie haben
  einen Wert von 180,6 Milliarden Euro. 22,4 Prozent aller deutschen Importe gehen nach
  NRW (206,7 Milliarden Euro). Um all diese Güter an ihr Ziel zu bringen, müssen hier jährlich
  über 250 Millionen Tonnen an Waren bewegt werden. Viele Arbeitsplätze und ein hoher Um-
  satz sind positive Aspekte dieser starken Wirtschaftsbranche, doch es gibt auch Schattensei-
  ten – wie etwa die Luftverschmutzung, die in Köln besonders hoch ist.

„Die Logistik ist der zweitwichtigste Markt            Hohe Luftverschmutzung
in NRW“, sagt Marcus Hover vom Verband
für Verkehrswirtschaft und Logistik Nord-              in Köln
rhein-Westfalen. „Nicht nur in Bezug auf Ar-
beitsplätze und Umsatz – auch ist die Logistik         Auch punktet die Region mit einer außerge-
eine Schnittstelle zwischen den verschiedenen          wöhnlichen Infrastruktur: Das dichteste Stra-
Branchen.“                                             ßennetz, das längste Schienennetz, eine der
                                                       verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt und
Fast 30.000 Unternehmen und knapp 70 Mil-              zwei internationale Großflughäfen sorgen laut
liarden Euro Umsatz (Stand 2012) kann die Lo-          Logistikcluster für beste Verbindungen ins In-
gistik-Branche im einwohnerstärksten Bundes-           und Ausland. Doch genau dieser Bereich birgt
land nach Angaben des Logistikclusters NRW             auch eine der größten Herausforderungen,
vorweisen. Marktnähe und Kompetenz haben               der sich die Region stellen muss: die Luftver-
viele Firmen angelockt – darunter auch 14 der          schmutzung.
40 größten deutschen Handelsunternehmen:
Firmen wie Aldi, C & A oder auch Rewe haben            „Köln ist eine Millionenmetropole“, betont
ihren Hauptsitz in NRW.                                Marcus Hover. „Es ist eine alte Stadt, die lang-

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Transport & Logistik | Branchen & Betriebe |

                                                                                                        40+25+141281
    sam gewachsen ist, daher konnte sich                Insgesamt verzeichne die Logistik seit Jah-     Jeden Tag werden in Deutschland
    der Verkehr nicht so gut entwickeln wie             ren ein kontinuierliches Wachstum, es ge-       transportiert:
    in neueren Städten – Staus gehören hier             he stetig aufwärts. „Natürlich gibt es da
    zum Alltag.“ In vielen Bereichen der Stadt          in den einzelnen Branchen Unterschiede“,
    werden die im Luftreinhalteplan vorgege-            sagt Hover. „Die Baubranche profitiert von
    benen Stickstoffdioxid-Werte überschrit-            der aktuellen Situation, besonders von der
    ten – teilweise um 20 bis 30 Prozent. „Das          Zinspolitik, natürlich enorm. Andere Be-
    sind Zahlen von 2013, aber seitdem hat              reiche, wie die Papierindustrie, nehmen je-
    sich nicht viel verändert“, sagt der stell-         doch ab. Gedruckte Zeitungen und Magazi-
    vertretende Hauptgeschäftsführer Wirt-              ne werden im heutigen digitalen Zeitalter
    schaft und Kommunikation. Doch nun sei              immer unbeliebter.“
    es an der Zeit zu handeln. „Bessere Ampel-
    schaltungen oder beispielsweise auch die
    neuen DHL-Autos mit Elektromotoren sind             Personalmangel
    ein Anfang, doch es sind nur kleine Stell-          trotz Ausbildungsrekord
    schrauben, an denen da gedreht wird.“                                                                 1.500.000 Tonnen
    Was fehle, sei ein Plan, um die Werte dras-         Die personelle Situation sei zwiegespal-          Rohstoffe (Gips, Zement,
    tisch und dauerhaft zu senken. „Es ist eine                                                           Glas und chem. Erzeugnisse)
                                                        ten – auf der einen Seite stehe ein Ausbil-       1.000.000 Tonnen
    riesengroße Herausforderung, der wir uns            dungsrekord, auf der anderen Seite fehlen         Lebensmittel
    in den nächsten Jahren stellen müssen.“             Arbeitskräfte. „Da die Ausbildung staatlich       570.000 Tonnen
                                                                                                          Exportgüter
                                                        gefördert wird – ein Drittel zahlt der Staat      520.000 Tonnen
    Priorität auf                                       –, steigt die Absolventenzahl an“, weiß           Importartikel
                                                        Marcus Hover. Dennoch reiche das nicht            390.000 Tonnen
    Leverkusener Brücke                                 aus, um die Lücken zu schließen, die durch
                                                                                                          Druckerzeugnisse
                                                                                                          (Zeitungen, Papier, Bücher)
                                                        eine Überalterung der Lkw-Fahrer entste-          30.000 Tonnen
    Ein weiteres großes Projekt, das die Logis-                                                           Bekleidung
    tiker – und besonders auch die Autofah-             he. „Es ist schwierig, junge Menschen für
    rer – bewegt, ist die Leverkusener Brücke.          den Beruf zu begeistern. Er ist zeitintensiv,
    „Bund und Land sind nun so weit, dass sie           fordernd und die Entlohnung wird der gro-       Autonomes Fahren ein
    absolute Priorität auf die Arbeiten an der          ßen Verantwortung des Fahrpersonals oft         Thema
    Brücke legen – und das ist auch gut so“,            nicht gerecht.“
    sagt Hover. „Wenn alles gut läuft, könnte                                                           „Die Zahlen könnten schon bald deutlich
    2020 der erste Teil fertig sein.“ Geplant ist       Beschäftigte, die Produkte und Dienstleis-      nach unten gehen, denn es kommen ein-
    statt einer Sanierung der maroden Brücke            tungen rund um Transport, Umschlag und          fach zu wenig Leute nach“, sagt Hover.
    ein Neubau – oder besser gesagt zwei Neu-           Lagerung anbieten, bilden den Kernsek-          Doch bei einem Blick in die Zukunft sieht
    bauten. „Es sollen zwei Brücken mit je fünf         tor der Logistik. 2014 waren es 314.000         er nicht alles schwarz – im Gegenteil. „Au-
    Fahrstreifen entstehen – für jede Richtung          Menschen, die diesem Bereich zugeordnet         tonomes Fahren wird ja immer mehr ein
    eine Brücke“, erklärt Hover. „Das ist eine          wurden. „Die Zahlen sind relativ konstant       Thema“, sagt er. „Doch ich denke nicht,
    wichtige Maßnahme, um die Situation dort            geblieben“, weiß der Logistik-Fachmann.         dass in zehn Jahren die Lkw komplett al-
    zu entzerren und für einen besseren Ver-            Zählt man das produzierende Gewerbe hin-        lein unterwegs sein werden. Es wird wei-
    kehrsfluss zu sorgen.“                              zu, kommt man auf 645.000 Angestellte.          terhin ein Fahrer benötigt, der die Rou-

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