Wirtscha ft Im Programm-Check! - Die Pläne der Parteien - IHK München
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Das IHK-Magazin für München und Oberbayern www.ihk-muenchen.de wirtschaft 10/2018 Im Programm- Check! Die Pläne der Parteien Verpackung Die neuen Regeln AutobusOberbayern Unterwegs in vierter Generation Brexit Für den Worst Case planen
Ford Gewerbewochen Mehrwert für Ihr Business bis zu € 1.000,- Gewerbebonus5 Der neue FORD FOCUS FORD TRANSIT CUSTOM CITY LIGHT Turnier, 1,0l EcoBoost, 63 kW (85 PS), u.a. mit 2,0l TDCI, 77 kW (105 PS), u.a. mit Berganfahrassistent, Fehlbetankungsschutz Ford Easy Fuel, Klimaan- Beifahrer-Doppelsitz, Berganfahrassistent, Doppelflügelhecktür, lage, MyKey Schlüsselsystem, Audiosystem USB mit Lenkrad-Fernbe- Schiebetür rechts, elektr. Zuheizer, Seitenwind-Assistent, Trennwand dienung, Bordcomputer. u.v.m. zum Laderaum mit Durchlademöglichkeit, u.v.m. ab monatlich netto ab monatlich netto € 99,- 1,2,3 € 178,-1,2,4 Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in der jeweils geltenden Fassung) bei 16/17“ Berei- fung: 6,0 (Innerorts), 4,3 (außerorts), 4,9 (kombiniert); CO2-Emissio- nen: 111 g/km (kombiniert). CO2-Effizienzklasse: A. Abb. zeigt Wunschausstattung gegen Mehrpreis. Automobilforum Kuttendreier GmbH 1 Hauptbetrieb mit Transit Center - Drosselweg 21 - 81827 München 2 Moosach mit Transit Center - Dachauer Straße 463 - 80993 München 3 FORD STORE | Solln - Meglinger Str. 30-32 - 81477 München 4 Berg am Laim - Neumarkter Str. 80 - 81673 München 5 Wolfratshausen - Hans-Urmiller-Ring 42 - 82515 Wolfratshausen www.kuttendreier.de - 5x in und um München! www.facebook.de/kuttendreier www.instagram.com/automobilforum_kuttendreier 1) Angebot gilt bei Vertragsabschluss bis 31.10.2018 und nur für Gewerbekunden (ausgeschlossen sind Großkunden mit Ford Rahmenabkommen sowie gewerbliche Sonderabnehmer wie z.B. Taxi, Fahrschulen, Behörden). 2) Ein Gewerbekundenangebot der Ford Bank Niederlassung der FCE Bank plc, Josef-Lammerting-Allee 24-34, 50933 Köln für die der Angebotsleistende als ungebundener Vertreter tätig ist. 3) € 0,- Leasing-Sonderzahlung, 36 Monate Laufzeit und 30.000 km Gesamtlaufleistung., zzgl. ges. MwSt, Frachtkosten i.H.v. 579,84 € netto und Logistikpau- schale i.H.v. 211,- €. 4) € 0,- Leasing-Sonderzahlung, 36 Monate Laufzeit und 30.000 km Gesamtlaufleistung, zzgl. ges. MwSt, Frachtkosten i.H.v. 831,93 netto, Logistikpauschale i.H.v. 211,- €. 5) Gewerbebonus i.H.v. 1.000,- beim Ford Transit Custom City Light, bzw. i.H.v. 500,- € beim Ford Focus ist im Angebot bereits berücksichtigt. *) Ein Leasingangebot für Gewerbekunden in Zusammenarbeit mit der Ford Bank GmbH. Nähere Informationen erhalten Sie bei uns.
EDITORIAL Foto: Faces by Frank Wohlstand braucht eine ruhige Hand Gute Politik schafft einen stabilen Rahmen Gleich vorweg: Auch wenn die Aus- Dass die Gleichung viel einfacher ist, einandersetzungen im Wahlkampf etwas fällt in dieser Unübersichtlichkeit unter Dr. Eberhard Sasse anderes suggerieren – Politik darf sich den Tisch. Eine gute Politik schafft die Präsident der nicht im Klein-Klein verlieren. Für das Ta- Voraussetzung, dass Arbeitnehmer und IHK für München und Oberbayern gesgeschäft ist eine funktionierende Ver- Unternehmer so viel Geld verdienen kön- waltung zuständig, die in einem Rahmen nen, dass sie gern Steuern zahlen. Das ist von Regeln und Gesetzen arbeitet. Dieser auch nötig, wenn wir die soziale Kompo- Rahmen ist politisch verantwortet, dafür nente unserer Marktwirtschaft am Leben gilt es in jeder Regierung, Kräfte und erhalten wollen: Jede gute Tat des Staats Ideen zu mobilisieren. benötigt gutes Geld, das von guten Bür- Dennoch – die Versuchung ist groß, sich gern bereitgestellt wird. So funktioniert aufs Klein-Klein zu stürzen. Dort lassen Gemeinwesen, so entsteht Wohlstand, das sich schnell Erfolg und Anerkennung muss die Grundlage jedes staatlichen In- erzielen. Wie wir heute sehen, hat diese vestitionsplans sein. Versuchung das Land in den Sündenfall Dies ist umso wichtiger, als wir uns gera- der Überregulierung und Bürokratisie- de in einer Phase des radikalen Umbruchs rung geführt. Die Fähigkeit, schnell zu in der Weltordnung befinden. Die Karten reagieren und uns auf Veränderungen zwischen Nordamerika, Asien, Europa einzustellen, ist zurückgegangen. Digita- und der arabischen Welt werden neu ge- lisierung und Breitbandvernetzung sind mischt. Der Euroraum sucht immer noch ein Beispiel dafür. Eine Politik, die einen nach innerer Stabilität. Rahmen setzt, hätte dem Thema vor zehn, Junge, zukunftsorientierte Unternehmen fünfzehn Jahren den nötigen Vorrang ein- im Land brauchen Spielraum, um unse- geräumt. Eine Klein-Klein-Politik überlegt re Wirtschaft zu beleben, zu beflügeln. 2018 nach wie vor, wie man das im Detail Unsere Haltung muss es sein, in diesem wohl hinbekommt. Spiel nicht am Rande zu stehen, sondern Ein anderes Beispiel ist die Steuerpolitik. ins Geschehen eingreifen zu können. Als Seit Jahren kennen wir die Problematik, Wirtschaft in Deutschland und als Unter- die aus dem komplexen, nicht mehr über- nehmen in Oberbayern müssen wir uns schaubaren deutschen Steuersystem er- darauf verlassen können, dass der Staat wächst: Es wird als ungerecht empfunden und die politisch Verantwortlichen dazu und verleitet zu immer neuen Drehs an willens und in der Lage sind. Als IHK wer- kleinen Stellschrauben, um hier ein biss- den wir das mit Nachdruck einfordern. chen zu korrigieren und dort ein bisschen anzuziehen. Stets mit dem Versuch fiska- lischer Gewinnmaximierung und dem Wunsch nach Finanzierung von Klein- Klein verbunden. Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 10/2018 3
I NHALT NAMEN + NACHRICHTEN Foto: zwehren_fotolia.com 6 Ausbildung Mehr Jugendliche in IHK-Berufen PERSONEN + PERSPEKTIVEN 10 Die Natur zu den Menschen bringen Barbara Scheitz, Chefin der Andechser Molkerei, setzt konsequent auf Nachhaltigkeit TITELTHEMA 12 Landtagswahl Die IHK analysiert die Pläne der Parteien zu 12 WAHL IN BAYERN wirtschaftspolitischen Kernthemen: 14 Flächennutzung Wie sehen die Konzepte zu Mobilität, Flächennutzung oder Digitalisierung aus? Die Antworten der Parteien auf wichtige Fragen der Wirtschaft. 16 Fachkräfte 18 Mobilität und Verkehr 20 Digitalisierung Foto: Airbus 22 Bürokratie 24 BIHK-Wahlarena Die Spitzenkandidaten liefern sich einen fesselnden Schlagabtausch STANDORTPOLITIK 28 Luftfracht Entscheidender Faktor für das Exportland Bayern 32 Verpackungsgesetz Registrierungspflicht und Kontrollen: Wie sich Unternehmen auf die neuen Regeln einstellen 38 ÜBERFLIEGER 34 Schienengüterverkehr Dem Stau davonfliegen? Ein Pilotprojekt in Ingolstadt untersucht, welches Für welche Firmen lohnt sich ein eigener Gleisanschluss? Potenzial Flugtaxis tatsächlich bieten (im Bild: Modell eines CityAirbus). 36 Schiene digital Das System Trenpex erfasst Waggondaten im Vorbeifahren 37 Umsatzsteuer Foto: metamorworks_fotolia.com Die EU-Pläne zum zertifizierten Steuerpflichtigen UNTERNEHMEN + MÄRKTE 38 Flugtaxis Die ersten Prototypen sollen bald auf einem Testfeld in Ingolstadt abheben 42 Brexit Unternehmen müssen sich auf mehrere Szenarien vorbereiten 44 AutobusOberbayern Eine Partnerschaft, die seit vier Generationen hält 50 EINZELHANDEL 46 Uniki GmbH Es muss nicht immer E-Commerce sein. Die Digitalisierung eröffnet auch Das Start-up ist mit einem Datenserver erfolgreich, der Lösungen für das klassische Ladengeschäft. viel Sicherheit und einfache Installation verspricht 4 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 10/2018
BETRIEB + PRAXIS 50 Einzelhandel Digitale Angebote für das klassische Ladengeschäft 54 Blockchain Anwendungsfälle in den Medien 56 Großer Hebel Seit 70 Jahren unterstützen wir erfolgreich Die Versicherungsbranche kann eine Entwicklung hin zu Unternehmen mit maßgeschneiderten Lösungen bei der mehr Nachhaltigkeit entscheidend befördern Vermarktung ihrer Produkte und Dienstleistungen. 59 Selbstständigkeit IHK EXISTENZ – Angebote für Gründer und Aus dem Verlagshaus ist ein universell Jungunternehmer aufgestellter Full-Service-Marketing-Dienstleister 62 ValiKom geworden, der alle Register zieht – digital und print. Wie das Zertifikat Unternehmen hilft, Fachkräfte zu Mit der Umstellung auf die neue Dachmarke bringen wir gewinnen diesen Wandel zum Ausdruck: EVENTS 64 Bayerisches Wirtschaftsarchiv Unterhaltsame Wirtschaftsfilme in der Museumsnacht DA SCHAU HER Der Keller Verlag wird zu 66 Technische Universität Zündender Funke für die Industrialisierung VERLAGSSONDERSEITEN D I A ME 68 Kfz-Spezial JKV RUBRIKEN 3 Editorial 8 IHK Digital 76 Termine/IHK-Aktuell 77 Ehrungen/Firmenindex 78 Marktteil 82 Vorschau/Impressum Online-Marketing LITERATUR + KULTUR + FREIZEIT Mehr Reichweite durch SEO, SEA & Social Media. 80 Kulturtipps und -termine Wir steigern Ihr Google-Ranking! Websites & Online-Shops Beratung, Konzeption, Umsetzung – Profitieren Sie von unserer Kompetenz! Folgen Sie uns Gelbe Seiten, Das Telefonbuch und Das Örtliche fb.com/ihk.muenchen.oberbayern Werben Sie in den bekanntesten Verzeichnismedien. @IHK_MUC Print, Online und Mobil. Das IHK-Magazin gibt es auch online: meinestelle.de www.ihk-muenchen.de/ihk-magazin Das Online-Jobportal für Ihre Region zum Flat-Tarif. Verlagsbeilagenhinweis: engelbert strauss GmbH & Co. KG; REWE Lieferservice Josef Keller GmbH & Co. Verlags-KG | Tel.: 08151 / 771-0 | www.jkv-media.de Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 10/2018
NAM EN & NACHRIC HTEN Ausbildungsstart PERSONALIA Mehr Jugendliche in IHK-Berufen Anfang September haben 48 120 Jugendli- Foto: industrieblick_fotolia.com HypoVereinsbank che in Bayern eine Ausbildung in IHK-Be- Markus Beumer neu im Vorstand rufen angetreten, so der Bayerische Der Aufsichtsrat der Industrie- und Handelskammertag (BIHK). Foto: ODDO BHF UniCredit Bank AG Nach der vorläufigen Statistik bedeutet das (HypoVereinsbank), ein Plus von zwei Prozent gegenüber dem München, hat Markus Vorjahr. „Angesichts des zunehmenden Beumer (54) in den Fachkräftemangels setzt die Wirtschaft Vorstand berufen. Er wie nie zuvor auf den selbst ausgebildeten wird zum 1. Dezember Nachwuchs“, sagt BIHK-Präsident Eber- Fachkräfte – Unternehmen setzen auf selbst 2018 die Verantwortung für die hard Sasse. ausgebildeten Nachwuchs Unternehmerbank und damit das Viele Unternehmen in Bayern haben auch Firmenkundengeschäft übernehmen. heuer große Mühe, alle ihre Ausbildungs- ten Ausbildungsplätze unbesetzt. Die Zahl Beumer tritt die Nachfolge von plätze zu besetzen. Rund 32 000 Lehrstel- der verfügbaren Lehrstellen stieg im Ver- Robert Schindler (54) an, der die Bank len sind immer noch frei, so die Statistik gleich zum Vorjahr um 4,8 Prozent. Das ist verlässt. www.hvb.de der Arbeitsagentur, die Lehrstellen im ein Plus von fast 5 000 Angeboten. Zu den Handwerk und in den freien Berufen mit- neuen Auszubildenden in Industrie, Handel berücksichtigt. Demnach bleibt also fast und Dienstleistungen gehören auch rund MünchenerHyp ein Drittel der seit Jahresbeginn gemelde- 1 500 Geflüchtete. Holger Horn in den Vorstand berufen Holger Horn (Jahr- Foto: MünchenerHyp gang 1974) wechselt von der Depfa Bank Firmenpleiten in den Vorstand der Weniger Insolvenzverfahren in Bayern MünchenerHyp. Die Berufung erfolgt Die Anzahl der Insolvenzverfahren ist venzverfahren beantragt, darunter 1 259 vorbehaltlich der Zu- im ersten Halbjahr 2018 gesunken. Ver- Unternehmens- sowie 3 294 Verbraucher- stimmung der Bankenaufsicht. glichen mit dem gleichen Zeitraum im insolvenzverfahren. Die Unternehmensin- Horn soll seine Tätigkeit zum Vorjahr, nahm sie um 4,6 Prozent ab. Das solvenzen gingen dabei um 3,7 Prozent zu- 1. Januar 2019 aufnehmen. Er folgt auf meldet das Bayerische Landesamt für Sta- rück, die Verbraucherinsolvenzen sogar um Bernhard Heinlein (Jahrgang 1956), tistik. Es wurden insgesamt 6 262 Insol- 8,9 Prozent. der in den Ruhestand geht. www.muenchenerhyp.de Bayern Quelle: dwif 2018/Tourismus in Bayern/Bayern Tourismus Marketing GmbH Wofür Touristen ihr Reisebudget ausgeben MunichRe (Gesamtumsätze in Bayern 2017) Christoph Jurecka wird Finanzchef Christoph Jurecka Foto: MunichRe (43) ist ab Januar 2019 neuer Finanzvor- stand der Münchener Rückversiche- rungs-Gesellschaft AG. Er übernimmt den Posten von Jörg Schneider, der auf eigenen Wunsch nach Vollendung des 60. Lebensjahres am Jahresende aus dem Vorstand des Konzerns ausschei- den wird. www.munichre.com Übernachtungsgäste und Tagesbesucher ließen im Vorjahr insgesamt 33,9 Milliarden Euro in Bayern. Fast die Hälfte davon ging an Hotels, Restaurants und andere Betriebe des Gastgewerbes. Die Touristen kauften aber auch kräftig ein – knapp ein Drittel des Geldes gaben sie im Einzelhandel aus. 6 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 10/2018
Nächste Messen: LogiMAT 19.02.-21.02.2019 FachPack 24.09.-26.09.2019 WLAN-Anbieter Haftungsbefreiung mit Ausnahmen Mit der Änderung des Telemediengesetzes Foto: NicoEINino_fotolia.com Freies WLAN – 2017 wurde die WLAN-Störerhaftung abge- neue Regeln für schafft: Anbieter von öffentlichem WLAN Anbieter sind bei Rechtsverletzungen durch Nutzer weitgehend von Kostenansprüchen der Rechteinhaber befreit. Also besteht keine Haftung des WLAN-Anbieters auf Unter- lassung, Schadenersatz, Beseitigung oder Abmahnkosten und sonstige Kosten der Rechtsverfolgung im Falle einer Rechtsver- letzung durch Dritte, für die er selbst nicht verantwortlich ist. Auch besteht keine allge- wiederholten Rechtsverletzungen schüt- meine Pflicht zu Sicherheitsmaßnahmen. zen. Geschädigte können diese Ansprüche Es gibt aber Ausnahmen: Bei Gefahr einer gerichtlich durchsetzen. WLAN-Anbieter Wiederholung von (bereits begangenen) können also im Verletzungsfall auch ohne Rechtsverletzungen können Urheber oder grundsätzliche Pflicht nachträglich zu Das Rechteinhaber Schutzmaßnahmen von Sicherheitsmaßnahmen verpflichtet wer- nach da? WLAN-Anbietern verlangen. Das können den. Weitere Infos zum Thema online: je nach Situation die Registrierung von Nut- www.ihk-muenchen.de/haftung-internet Läuft. zern, die Verschlüsselung des Zugangs mit einem Passwort oder die vollständige Sper- IHK-ANSPRECHPARTNER rung des Zugangs sein. Der Gesetzgeber Dr. Amelie Winkhaus, Tel. 089 5116-1689 will Urheber und Rechteinhaber damit vor amelie.winkhaus@muenchen.ihk.de Copyright Klicken Sie legal? Recht zum Lesen zur Verfügung, nicht je- Foto: Africa Studio_fotolia.com doch die Rechte für das digitale Teilen mit anderen oder das Speichern. Geschieht es dennoch, entstehen Rechteinhabern, de- nen für die beschriebene weitere Verwer- tung ihrer Werke eine Vergütung gesetz- lich zusteht, Schäden. Um das zu vermeiden, müssen Unternehmen für jede Nutzungshandlung eine Lizenz bei der VG Wort erwerben. Gerade für größere Unter- nehmen bietet sich die umfassende VG WORT Digital Copyright Lizenz an. Verla- Texte dürfen digital nicht einfach geteilt werden ge, Verwertungsgesellschaften und Indust- rieverbände haben diese Lösung entwickelt. Im Zweifel ist es gar keine Absicht: Aber Sie ermöglicht eine einheitliche unterneh- die Wahrscheinlichkeit, dass beim Weiter- mensweite Abdeckung mit einer Lizenz, leiten oder Speichern von Artikeln etwa aus und zwar weltweit. Infos sowie ein Erklärvi- Fachzeitschriften unbewusst Urheberrech- deo gibt es unter: www.ihk-muenchen. te verletzt werden, ist relativ hoch. Das gilt de/urheberrecht-texte vor allem, wenn Artikel als Datei weiterge- leitet werden. Bei einem Abonnement oder IHK-ANSPRECHPARTNER bei Fachartikeln, die als Einzeltext erwor- Dr. Amelie Winkhaus, Tel. 089 5116-1689 ben wurden, steht tatsächlich meist nur das amelie.winkhaus@muenchen.ihk.de Wir beraten Sie gerne. www.haro-gruppe.de Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 10/2018
www.ihk-muenchen.de BREXITHABEN KRAFT IDEEN und Oberbayern Foto: AA+W_fotolia.com Was ist jetzt 175 Jahre IHKzu tun? Zum Jubiläum Der Brexit stehtrichtet bevor die IHK denistBlick – Stichtag der in 29.die Zukunft. März 2019. Foto: IHK für München Insgesamt sechs Vortragsevents in besonderen Eine Übergangsphase ist noch nicht sicher. Die Zeit Locations – das sind zur Vorbereitung wirddie IHK also Talks. Unternehmen knapp. Jede Veranstaltung fin- greift ein Thema auf, das von großer Bedeutung wie den auf unserer Brexit-Webseite Informationen, für die Zukunft sie sich unserer auf den Welt ist. geplanten Lassen Großbritanniens Ausstieg Sie sich inspirieren und feiern Sie aus der EU vorbereiten können.mit. www.ihk-muenchen.de/175 www.ihk-muenchen.de/brexit AKTUELL ONLINE #IHK175 IHK Weiterbringer IHK Talk Nachhaltigkeit Weiterbringer sind wie ein Kompass: Sie geben eine Datenschutz-Grundverordnung DSGVO Verpackungsgesetz Die Schonfrist ist um: Seit 25. Mai 2018 ist die Daten- Richtung vor, an der sich andere orientieren können. Was bedeutet Nachhaltigkeit für die Wirtschaft? Sie prägen andere Menschen und beeinflussen de- Anfang 2019 tritt das neue schutzgrundverordnung Verpackungsgesetz (DSGVO) in in Kraft. Worauf Welchen Beitrag kann sie beispielsweise zum Erhalt ren beruflichen Werdegang positiv. Ab sofort sam- Kraft müssen– was Unternehmen Firmen zur Registrierungspflicht jetzt achten? der natürlichen Umgebung leisten? Mit diesen meln wir Geschichten von Weiterbringern und jenen, wissen müssen. Themen beschäftigt sich der IHK Talk auf dem Gipfel die bereits einen Schritt „weiter“gekommen sind. www.ihk-muenchen.de/dsgvo der Zugspitze. www.ihk-muenchen.de/verpackungsgesetz www.ihk-muenchen.de/175 ihkweiterbringer.de Fußball-WM: Wie darf ich werben? Landtagswahl Wenn Unternehmenin Bayern ihre Produkte und Dienstleis- LINKS DES MONATS Am 14. Oktober tungen 2018 im Kontext wählen der die Bürger im Weltmeisterschaft vermarkten Freistaat möchten,einen neuen gilt es, Bayerischen einige SpielregelnLandtag. zu beachten. Ratgeber Arbeitsrechtder IHK – Anträge und Infos Gewerbeerlaubnisse Wir stellen Sonst kann die eineDirektkandidaten WM-Werbekampagnein richtig teuer www.ihk-muenchen.de/arbeitsrecht www.ihk-muenchen.de/gewerbeerlaubnisse Oberbayern werden. vor. Bürokratieabbau Ausfuhr von Waren– wo mitwünschen Sie sich Carnet A.T.A. www.ihk-muenchen.de/landtagswahl www.ihk-muenchen.de/fussball-wm Entlastung? Teilen Sie uns Ihre www.ihk-muenchen.de/carnet Meinung mit! www.ihk-muenchen.de/buerokratie Wohnimmobilienverwalter Public Viewing Alles über außergerichtliche Streitbeilegung Wer eine gewerbliche Sie wollen Tätigkeit als Wohnimmobilien- in Ihrem Unternehmen die Spiele der Abmahnung – was tun? www.ihk-muenchen.de/mediation verwalter aufnehmen möchte, benötigt seit August Fußball-WM im TV oder auf Großbildleinwand über- www.ihk-muenchen.de/abmahnung 2018 eine tragen? Erlaubnis. Beim Public Viewing gibt es viele Auflagen Auszubildende einstellen – so geht's! Alle Infos und Formulare finden Sie hier: der FIFA. Gewerbeerlaubnisse der IHK – Anträge und Infos www.ihk-muenchen.de/ausbildungsvertrag www.ihk-muenchen.de/gewerbeerlaubnisse www.ihk-muenchen.de/wohnimmobilienverwalter www.ihk-muenchen.de/publicviewing Businessplan – Anleitung und Mustervorlagen Ausfuhr von Waren mit Carnet A.T.A. www.ihk-muenchen.de/businessplan www.ihk-muenchen.de/carnet Folgen Sie uns Überblick zur Innovationsförderung fb.com/ihk.muenchen.oberbayern Businessplan – Anleitung und Mustervorlagen www.ihk-muenchen.de/innovationsfoerderung Foto: Flavio Takemoto/freeimages.com www.ihk-muenchen.de/businessplan @IHK_MUC IHK-Newsletter und IHK-Magazin Den IHK-Newsletter können Sie abonnieren unter: www.ihk-muenchen.de/newsletter Das IHK-Magazin steht online unter: www.ihk-muenchen.de/ihk-magazin 8
Jetzt gratisn! r Ticket siche Große Ideen brauchen ein Umfeld, in dem sie wachsen können. Conrad vernetzt jetzt seine Unternehmensplattformen in einer dynamischen Infrastruktur zu einem einzigartigen kundenzentrierten Ökosystem, das nur ein vordringliches Ziel hat: Ihre individuellen Herausforderungen zu meistern. Jetzt und in Zukunft. Erleben Sie die digital platform auf der electronica in München 13. bis 16. November 2018, Halle C5, Stand 135 und auch auf der electronica experience in Halle C6. Gratis Tickets unter conrad.biz/electronica oder kundenservice@conrad.de
P E R SONEN & PERS P EKTIVEN | UN TER N E H ME R P R O FI L Foto: Marion Vogel Bunt und ungewöhnlich – Barbara Scheitz, Chefin der Andechser Molkerei, ließ die Firmenzentrale im Stil von Friedensreich Hundertwasser bauen 10 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 10/2018
U N T E R N E H ME R P R O FI L | P E R S O N E N & P E R S PE K T I V E N Eine klare Mission Barbara Scheitz, Chefin der Andechser Molkerei, setzt sich vehement für eine ökologische Landwirtschaft ein. Das Unternehmen produziert ausschließlich Bioprodukte und treibt die Aufklärung über gesunde Ernährung voran. HARRIET AUSTEN G anz so einfach ist die Andechser den elterlichen Betrieb und sprang über- irrt, wie ernst sie es meint: Als Erste in der Molkerei Scheitz in dem berühm- all ein, wo sie gebraucht wurde. Auch die Branche vereinbarte sie mit den Bauern ten bayerischen Wallfahrtsort nicht Übernahme der Geschäftsführung war eine gentechnikfreie Produktion und führ- zu finden. Am besten, man orientiert sich für sie ein „logischer und selbstverständ- te eine Weideprämie ein. 2009 stellte sie an dem rosafarbenen Gebäude, das mitten licher“ Schritt. Der Generationenwechsel das Sortiment komplett auf Bio um. 2012 in den Wiesen und Feldern liegt. Ein unge- verlief reibungslos, Vater Georg Scheitz startete sie die Kuhpatenschaften, die für wöhnliches Bauwerk mit bunten Mosaiken, zog sich mit den Worten „Jetzt ist der rich- Nähe zwischen Verbrauchern und Bauern runden Ecken und begrünten Dächern, tige Zeitpunkt gekommen“ zurück. sorgen – 1 500 sind es mittlerweile. 2015 fertiggestellt und deutlich beeinflusst Tochter Barbara setzt in vierter Generation von der Architektur des österreichischen sein Erbe konsequent und mit viel persön- „Wir überzeugen das Herz“ Künstlers Friedensreich Hundertwasser. lichem Engagement fort. Sie empfindet ein Scheitz ist eine Kämpferin, die sich trotz „Wir möchten die Natur zu den Menschen starkes Verantwortungsgefühl für die Fir- kostengetriebener und schwieriger Markt- bringen und damit ein Zeichen setzen, ma, das Unternehmen sei Teil der Familie, bedingungen durchgesetzt hat. Ihre konse- wie man in Zukunft bauen muss“, erklärt „das zeichnet uns aus“. Auch ihre Geschwis- quent durchdachte und gelebte Bio-Strate- Barbara Scheitz, Geschäftsführerin der ter sind in und für die Andechser Molkerei gie zahlt sich aus: Die Andechser Molkerei Andechser Molkerei, weshalb sie sich von tätig, und Neffe Georg macht gerade seinen ist Marktführerin der Branche, Andechser Hundertwassers Philosophie des naturna- Abschluss als Landwirtschaftsmeister. NATUR die führende Biomarke im Han- hen Bauens inspirieren ließ. Auf die Mit- Familienmitglieder, Mitarbeiter und Bio- del. „Wir überzeugen mit unseren Produk- arbeiter scheint sich der Baustil positiv aus- milch-Lieferanten eint dasselbe Ziel: den ten zuerst den Gaumen, dann auch den zuwirken: „Er ermöglicht offenes Arbeiten Menschen „verantwortungsvoll zu die- Verstand und schließlich das Herz“, verrät und schafft viel Verbindung zueinander“, nen“. Diese Haltung sei eng mit der ökolo- die Unternehmerin ihr Erfolgsrezept. findet Scheitz. Doch ihr geht es um mehr. gischen Landwirtschaft verknüpft, erklärt www.andechser-natur.de Die Kunden sollen wissen, dass es sich „bei die 53-Jährige, der die Kommunikation uns um ein vernetztes System handelt und „auf Augenhöhe“ mit Landwirten und Ver- alle Bereiche zusammengehören“. brauchern am meisten Spaß macht. Zwar Zur Person Scheitz verfolgt mit großer Überzeugungs- ist der Mittelständler in einer Nische tä- Barbara Scheitz, Jahrgang 1965, ist in kraft eine klare Mission. Architektur, Bio- tig – Biomilch macht erst 3,8 Prozent des Andechs geboren und aufgewachsen. milch-Lieferanten, Herstellung, Verpa- gesamten Milchmarktes aus. „Wir wollen Während ihrer Ausbildung als Milch- ckung, Produkte – alles unterliegt einem trotzdem unseren Teil zu einem gesell- technologin in Kempten verbrachte sie Prinzip: das ökologische Wertesystem zu schaftlichen Mehrwert beitragen“, betont einige Lehrjahre in Norddeutschland und verbessern und den Verbraucher zu einer Scheitz. Jeder Landwirt und jeder Verbrau- Frankreich. Neben ihrem BWL-Studium gesunden Ernährung zu motivieren. Die- cher, der auf Öko und Bio achtet, bringe in Augsburg baute sie zehn Milch- und se „Produktverliebtheit“, wie sie es nennt, den Umwelt- und Klimaschutz voran. Käsegeschäfte im Großraum München „lebt jeder von uns und gibt sie weiter“. Scheitz verfolgt zielstrebig ihr Credo, die auf. 1993 stieg sie als Assistentin ihres Vorbild der Unternehmerin ist ihr Vater, der Natur zu den Menschen zu bringen. Dazu Vaters in den Familienbetrieb ein; 2003 die 1908 vom Urgroßvater gegründete Sen- zählt die 2008 eingeführte Transparenz- übernahm sie die alleinige Geschäfts- nerei zur Molkerei ausbaute und 1980 als initiative, die eine Rückverfolgbarkeit der führung. Die Andechser Molkerei Scheitz Erster in Deutschland ökologisch erzeugte Produkte im Internet bis zum Erzeuger der macht über 150 Millionen Euro Umsatz, Milch verarbeitete. „Ein echter Pionier, der Milch erlaubt. Bisher einmalig in Deutsch- hat 190 Mitarbeiter. Sie wird von 630 Bio- seine Handwerkskunst beherrschte“, sagt land, „keiner hat uns das nachgemacht“, bauern beliefert und stellt 130 Produkte Scheitz. Über ihren Berufsweg musste sie sagt die Unternehmerin und vermutet als aus ausschließlich biologisch erzeugten nicht lange nachdenken: „Für mich war klar, Grund: „Man wird dadurch verletzbar.“ und zertifizierten Rohstoffen her. dass ich in der Firma bleibe.“ Das ficht sie nicht an, im Gegenteil: „Trans- Barbara Scheitz ist verheiratet und hat „Weil halt viel Arbeit da war“, kam sie gleich parenz gehört zu unserem Markenkern“, zwei Kinder. nach dem BWL-Studium als Assistentin in betont sie immer wieder – und zeigt unbe- Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 10/2018 11
T I T E LTHEM A | LAN DTAGS WAHL Foto: StockPhoto Pro_fotolia.com Digitalisierung – Foto: metamorworks_iStockphotos.com wie wollen die Parteien den digitalen Umbruch begleiten? 20 Bürokratie – welche konkreten Entlastungen sehen die Wahlprogramme vor? 22 Fachkräfte sind knapp – was wollen die Parteien gegen Foto: SolisImages_fotolia.com den Mangel unternehmen? 16 Foto:Tatjana Balzer_fotolia.com Flächennutzung – wie stehen die Parteien zu Foto: stux_pixabay.com Obergrenzen Mobilität und Verkehr – und neuen welche Haltung nehmen die Parteien zu Fahrverboten ein? Konzepten? Was planen sie zur Straßeninfrastruktur? 14 18 12 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 10/2018
LA N D TA G S WA H L | T I T E LT H E M A Zur Sache! Die Parteien im Programmcheck Was kommt in der nächsten Wahlperiode auf die Unternehmen zu? Die IHK hat die wirtschaftspolitischen Pläne der Parteien analysiert. F achkräftemangel, Digitalisierung, dern der Wirtschaftspolitik vorhaben und Parteiprogramme ist Teil der IHK-Informa- Flächennutzung: Die nächste Staats- mit welchen Ideen sie drängende Fragen tionskampagne #wirtschaftwählt. regierung hat große Aufgaben zu der Wirtschaft angehen. Ein Ergebnis lässt lösen, um den Standort Bayern attraktiv zu sich an dieser Stelle schon vorwegnehmen: Die Positionen der bayerischen IHKs und halten. Bei der Landtagswahl am 14. Okto- Zur Wahl steht keineswegs Einheitskost. alle Informationen zur Wahl sowie Inter- ber 2018 bestimmen die Unternehmer mit, Vielmehr zeigen die Programme deutlich, views mit den sechs Spitzenkandidaten oder mit welchen Ideen und Plänen die Politik wie unterschiedlich sich die Parteien die die IHK-Forderungen stehen online unter: diese Aufgaben angeht. Damit sie sich ein Zukunft des Wirtschaftstandorts vorstellen. www.bihk.de/landtagswahl Bild davon machen können, welche Neue- Mit den Themen Flächennutzung, Fach- rungen in den nächsten fünf Jahren auf die kräfte und berufliche Bildung, Mobilität Als Grundlage der Auswertung dienen die Wahl- Betriebe zukommen, hat die IHK die Pläne und Infrastruktur, Digitalisierung sowie Bü- programme der Parteien. Die CSU hat ihr Wahl- jener Parteien analysiert, die laut Umfragen rokratie wurden fünf Felder ausgewählt, die programm am 15. September 2018 und damit nach eine realistische Chance haben, im 18. Bay- auf Landesebene geregelt werden können Redaktionsschluss vorgelegt. Grundlage für die erischen Landtag vertreten zu sein. und zu denen möglichst alle Parteien subs- Auswertung der CSU-Pläne ist deshalb das CSU-Re- Auf den folgenden zehn Seiten stellt die IHK tanzielle, aber unterschiedliche Vorschläge gierungsprogramm vom 24. Juli 2018. kompakt, ungefiltert und ohne Wertung dar, machen. Bewusst konzentriert sich die Ana- Als realistische Chance für den Einzug in den Land- was CSU, SPD, Freie Wähler, Bündnis 90/ lyse auf Fragen mit besonderer Relevanz tag gilt, wenn eine Partei im Jahr 2018 in Umfragen Die Grünen, FDP und AfD in wichtigen Fel- für die Unternehmen. Die Auswertung der dauerhaft mindestens fünf Prozent erreicht hat. Foto: zwehren_fotolia.com Maximilianeum in München – Sitz des Bayerischen Landtags Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 10/2018 13
T I T E LTHEM A | LAN DTAGS WAHL Flächennutzung Bayern ist Wachstums- und Zuzugsregion. Immer mehr Men- chen das Landschaftsbild. Laut Statistischem Landesamt entfiel schen benötigen Wohnraum, der Verkehr nimmt zu, und die 2016 nur ein Prozent auf Industrie, Gewerbe, Handel und Dienst- Unternehmen möchten weiter expandieren. Einig sind sich alle leistungen. Die übrigen elf Prozent sind Siedlungs- und Verkehrs- Parteien, dass das typisch bayerische Landschaftsbild erhalten fläche. Dem intelligenten Umgang mit dem verfügbaren Grund werden muss. Mit einem Anteil von 88 Prozent prägen Freiflä- und Boden kommt daher eine entscheidende Rolle zu. ! Nein. Die CSU ! Nein. Die SPD strebt für Bayern je- hält Verbote und starre Flächengrenzen für den falschen doch eine Vorreiter- Weg, da dies zu Lasten der kommunalen rolle beim geringsten „Flächenverbrauch Selbstverwaltung und der Bürgerent- pro Kopf“ in Deutschland an. Erklärtes scheidung vor Ort ginge. Langfristziel ist die „Flächenkreislauf- wirtschaft“. ? Soll der Staat eine gesetzliche Obergrenze zur jährlichen Flächennutzung festlegen? !Nein. Damit das „Gesicht des Freistaats“ für kommende Generationen bewahrt bleibt, wollen die Freien Wähler ! Ja. Die Grünen wollen den „Flächenver- brauch in Bayern“ per Gesetz auf durch- jedoch den „Flächenverbrauch“ reduzie- schnittlich fünf Hektar pro Tag begren- ren. zen. Mithilfe eines Zertifikatehandels will die Partei Kommunen ermöglichen, darüber hinausgehende Flächennutzungsrechte zu erwerben. ! Nein. Die FDP bekennt ! Nein. Er- klärtes Ziel sich jedoch sowohl zur der AfD ist Stärkung des ländlichen jedoch der „Erhalt der länd- Raums als auch zu den Entwicklungs- lichen bayerischen Kultur- chancen in allen Regionen des Freistaats. landschaft“. Unnötigem „Flächenverbrauch“ und einer Foto: stux_pixabay.com vermeidbaren Zersiedelung möchte sie entgegenwirken. 14 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 10/2018
LA N D TA G S WA H L | T I T E LT H E M A ! Die CSU will Kommu- ! Die SPD will starke Anreize für interkom- munale Zusammenarbeit bei der Planung nen mit einer „Entsiegelungsprämie“ von Gewerbe- und Wohnbauflächen setzen. beim Rückbau von Brachflächen, Zudem soll die Lockerung des Anbindegebots, wonach übergroßen Verkehrsflächen oder Gewerbegebiete bisher nicht nur angrenzend an Städte mindergenutzten Gebäuden dabei und Gemeinden, sondern auch an nicht integrierten Stand- unterstützen, frei werdende Flächen orten (z. B. Autobahnanschlussstellen) eingerichtet wer- umzuwidmen oder naturnah zu den dürfen, umgehend rückgängig gemacht werden. Am gestalten. Dem Prinzip „Innen statt Ortsrand gelegene Einzelhandelsgroßprojekte sollen nur Außen“ folgend, sollen die Städtebau- zulässig sein, wenn sie an den öffentlichen Nahverkehr förderung ausgeweitet und Ortskerne angebunden sind. revitalisiert werden. ? Welche Vorschläge macht die Partei für eine effizientere Flächennutzung? ! ! Die Partei tritt für einen sorgsameren Nach Auffassung der Grünen lässt Umgang mit Baugrund und Gewerbeflächen eine Begrenzung auf fünf Hektar pro ein. Die kombinierte Nutzung von Baugrund Tag genug Raum für wirtschaftliche soll verstärkt und es soll „in die Höhe statt in Entwicklung und Wohnungsbau. Gleichzeitig sorge die die Breite“ gebaut werden. Darüber hinaus gesetzliche Grenze für einen sparsamen und intelli- sprechen sich die Freien Wähler für eine Ak- genten Umgang mit Grund und Boden. Zudem setzt tivierung von Leerstand und Gewerbebrachen sich die Partei unter anderem für Bestandsverdichtun- aus und möchten die interkommunale Zusam- gen, die Aktivierung von Leerständen, Geschossauf- menarbeit stärken. stockungen (auch für innerstädtische Gewerbeimmo- bilien) und die Vitalisierung von Ortskernen ein. ! Für die FDP hat in Siedlungsgebieten „Nachverdichtung Vor- rang vor Neubebauung“. Nicht genutzte Bestandsflächen müssten bei Bedarf ! Nach Ansicht der AfD werden den Landwirten zur leichter umgewidmet und Gewerbe- Ausweisung von Gewerbe- brachen leichter in Wohnfläche umge- gebieten und zum Bau von Straßen immer wandelt werden können. Insbesondere wieder Flächen entzogen. Bauliche Eingriffe in Ballungszentren möchte die FDP die in Natur und Landschaft sollen daher so interkommunale Zusammenarbeit über weit wie möglich minimiert werden. Innen- die Landkreis- beziehungsweise Ge- entwicklung, Flächenreaktivierung, Flächen- meindegrenzen hinweg fördern. Eine entsiegelung und Baulückenschließung Lockerung des Anbindegebots lehnt die sollen dem Bauen auf der „grünen Wiese“ FDP ab. vorgezogen werden. Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 10/2018 15
T I T E LTHEM A | LAN DTAGS WAHL Fachkräfte Der Fachkräftemangel stellt derzeit die größte Belastung für die se darauf, wie die Parteien zusätzliche Fachkräfte mobilisieren und bayerischen Unternehmen dar. In der jüngsten BIHK-Konjunktur- die berufliche Bildung stärken wollen. Da sich alle Parteien einig umfrage sahen 64 Prozent darin ein Geschäftsrisiko. Schon heute sind, dass digitale Bildungsinhalte vermehrt vermittelt werden fehlen den Betrieben rund 260 000 Fachkräfte, vor allem beruflich müssen und dem lebenslangen Lernen eine besondere Bedeutung Qualifizierte, sowie Azubis. Daher konzentriert sich die IHK-Analy- zukommt, werden diese Themen nicht gesondert aufgeführt. ! Die CSU zielt vor allem auf das hiesige Fachkräftepoten- ! Der Fachkräftemangel wird im Wahl- programm nicht gebündelt behandelt. zial ab. Ein „Bayerisches Fachkräfteprogramm“ soll Für eine bessere Vereinbarkeit von insbesondere Jugendliche ohne Ausbildung, Lang- Familie/Pflege und Beruf zielt die SPD vor allem auf zeitarbeitslose und Ältere qualifizieren. Ein Weiterbil- die Wünsche von Familien ab. Einige der Maßnahmen dungspakt soll die Nachqualifizierung stärken. Zudem werden dem Fachkräftemangel entgegenwirken – etwa will die CSU die Kinderbetreuung durch eine „Quali- längere Öffnungszeiten für Kitas oder mehr Plätze in tätsoffensive“, mehr Personal und längere Öffnungs- der Kurzzeit- und Verhinderungspflege. Zudem will zeiten verbessern und so die Vereinbarkeit von die SPD „Maßnahmen einleiten“, damit Familie und Beruf fördern. gut qualifizierte Arbeitnehmer in Bayern bleiben oder in den ? Wie will die Partei konkret zusätzliche Fachkräfte Freistaat ziehen. gewinnen oder mobilisieren? ! Die Freien Wähler ! Die Grünen wollen in einer „bayerischen Fachkräfteallianz“ kündigen an verschiedenen alle Akteure und Maßnahmen bündeln, Fachkräf- Stellen des Wahlprogramms Maßnahmen tebüros nach Vorbild des Familienpakts einrich- an, die dem Mangel entgegenwirken. So sollen Kinderbe- ten und regionale Fachkräfteinitiativen fördern. treuungsangebote mit einem „Sonderinvestitionsprogramm“ Zudem soll die Erwerbstätigkeit von Frauen durch ausgebaut, ihre Qualität verbessert und die Öffnungszeiten eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf flexibilisiert werden. Auch Beratungs- und Betreuungsmög- erhöht werden. Mit „attraktiven Anreizen“ wollen lichkeiten zur Pflege sollen ausgebaut werden. Die Grünen sie auf eine freiwillige Fortsetzung der Erwerbs- wollen den Zuzug von ausländischen Fachkräften erleichtern, tätigkeit nach dem Renteneintritt sowie auf ein unter anderem, indem die Anerkennung von im Ausland er- Einwanderungsgesetz hinwirken. worbenen Qualifikationen verbessert wird. ! Die Liberalen wollen mit Blick auf die Vereinbarkeit von Familie und ! Das Wahlprogramm greift den Fachkräftemangel nicht gesondert Beruf die Erwerbsbeteiligung erhö- auf, enthält aber Vorhaben, die das hen, unter anderem, indem sich Kindergärten, Krippen Fachkräftepotenzial beeinflussen. So und Horte an den Arbeitszeiten der Eltern orientieren will die AfD dem demografischen Wandel durch „in- sollen und das Betreuungsgeld abgeschafft werden soll. telligente Bildungs- und auch Zuwanderungspolitik“ Foto: SolisImages_fotolia.com Mehr ausländische Fachkräfte will die FDP durch ein entgegenwirken und die Beschäftigungslage von Ar- neues Einwanderungsgesetz und aktive Werbemaß- beitnehmern verbessern, die für Firmen nicht „erste nahmen im Ausland gewinnen. Mit „mehr Engagement Wahl“ sind. Mit Blick auf die Vereinbarkeit von Familie für die Bedürfnisse von ausländischen Auszubildenden und Beruf will sie die „Wahlfreiheit für Eltern“ stärken, und Studierenden“ sollen möglichst viele Absolventen etwa indem die eigene Betreuung genauso finanziell für eine Tätigkeit in Bayern gewonnen werden. unterstützt wird wie „frühkindliche Fremdbetreuung“. 16 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 10/2018
LA N D TA G S WA H L | T I T E LT H E M A ! Die berufliche ! Die SPD will das duale Ausbildungssys- tem stärken. Sie sieht die akademischen Bildung wird und beruflichen Bildungswege als gleich- nur an wenigen Stellen des Programms wertig an und will eine Werbeoffensive für den Einstieg in explizit genannt. Grundsätzlich soll die berufliche Bildung initiieren. Die SPD betont die Verant- die digitale Ausstattung von Schulen wortung des Staats, „die Berufsschulen handlungsfähig zu verbessert und gezielt gefördert wer- erhalten und für eine gute Personalausstattung zu sorgen“. den. Mit Blick auf das Handwerk soll Sie plädiert für eine gesetzliche Ausbildungsgarantie für die Investitionsförderung für berufliche alle Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern sowie Bildungsstätten gestärkt werden. für Mindestausbildungsvergütungen. Die SPD will Projekte fördern, mit denen Wohnraum für Azubis geschaffen wird. ? Wie soll die berufliche Bildung gestärkt werden? ! Die Freien Wähler treten für die ! Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung ein. Die Ausstattung der Berufsschulen soll verbessert und die Stammlehrerschaft ausgebaut werden. Die Grünen sehen in der Um mehr Schüler für eine berufliche Ausbildung zu gewinnen, dualen Ausbildung einen will die Partei unter anderem ein Betriebspraktikum für alle wichtigen Erfolgsfaktor für Schularten verpflichtend einführen und die Berufsorientierung den Standort und setzen sich für eine bessere an Schulen, vor allem an Gymnasien, ausbauen. Mit einer gesellschaftliche Anerkennung ein. An allen Imagekampagne soll für die duale Ausbildung geworben und Schularten soll die Berufsorientierung und die Übergänge zwischen akademischer und beruflicher Bildung -beratung ausgebaut werden. Um die Attrakti- optimiert werden. vität der Berufsschulen zu steigern, wollen die Grünen zudem in mehr Lehrkräfte und in bessere Ausstattung investieren. ! Mit einem umfassenden Maß- nahmenbündel will die FDP die duale Ausbildung stärken. Sie tritt für die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademi- scher Bildung ein und will hierzu eine bessere Anre- ! Die AfD setzt sich für eine stärkere Wert- chenbarkeit von Studienmodulen und eine intensivere schätzung nichtakade- Beratung zu wechselseitigen Übertrittsmöglichkeiten mischer Ausbildungen erreichen. Bestehende Berufsschulen sollen saniert, und handwerklicher Berufe ein. Sie will neue gebaut, und fortlaufend soll in die Ausstattung das duale Ausbildungssystem mit Gesel- investiert werden. Zudem will die FDP die Lehr- und len- und Meisterbrief „weiter stärken und Ausbildungspläne kontinuierlich an die sich wandeln- ausbauen“. Die „einseitige Propagierung“ den Berufsbilder anpassen und den Ausbildungsver- der akademischen Ausbildung sei nicht lauf „flexibilisieren, modularisieren und in Ausbil- sinnvoll. dungsbausteine aufgliedern“. Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 10/2018 17
T I T E LTHEM A | LAN DTAGS WAHL Mobilität und Verkehr Mobilität und eine gute Verkehrsinfrastruktur stellen einen infrastruktur oder den Ausbau des öffentlichen Personen- wesentlichen Standortfaktor dar. Die Parteien greifen in ihren nahverkehrs. Angesichts ihrer unmittelbaren praktischen Be- Programmen verschiedene Aspekte des Themas auf – unter deutung für die Wirtschaft konzentriert sich die IHK-Analyse auf anderem die Digitalisierung im Automobilbereich, die zwei Fragen: Wie stehen die Parteien zu Fahrverboten, und was Umweltauswirkungen des Verkehrs, die Zukunft der Schienen- planen sie bei der Straßeninfrastruktur? ! Die CSU lehnt Fahrverbote ab. Sie setzt auf Zukunftstechnolo- ! Die SPD lehnt Fahrver- bote ab und fordert eine gien beim Antrieb und auf die Digitalisierung im Fahr- Hardware-Nachrüstung von zeugbereich. Ein Forschungs- und Anwendungszentrum Diesel-Fahrzeugen auf Kosten der Hersteller. soll innovative Kraftstoffe entwickeln. Der im Juni 2018 Falls Fahrverbote unumgänglich werden, mit der bayerischen Automobilwirtschaft geschlossene soll die blaue Plakette eingeführt werden. „Pakt zur Zukunft der Fahrzeugindustrie“ soll umge- Ein bayerischer „Transformationsbeirat“ setzt werden. Außerdem soll ein neues Forschungs- und soll den Wandel in der Automobilindustrie Entwicklungszentrum an der Universität Bayreuth die hin zu neuen Antriebstechnologien und zu Batterietechnik voranbringen. emissionsfreiem Individualverkehr beratend und gestaltend begleiten. ? Wie steht die Partei zu Fahrverboten? ! ! Die Freien Wähler setzen sich für Die- Nur noch schadstoffarme Autos sol- sel-Nachrüstungen (Soft- und Hardware) statt len in die belasteten Innenstädte fahren Fahrverbote ein. Sie wollen E- und Gasmobili- dürfen. Vorübergehende Ausnahmen für tät sowie andere alternative Antriebe fördern. Handwerk und Dienstleistung sollen jedoch möglich sein. Zur Umsetzung wollen die Grünen unter anderem die blaue Plakette einführen. Zudem plant die Partei, die Forschung und Entwicklung an Fahrzeugen mit Elektro- und Wasserstoffantrieben zu fördern. ! Die FDP lehnt ein Fahr- ! Eine explizite Aussage zu Fahr- verboten ist im AfD-Programm verbot für Dieselfahrzeuge nicht enthalten. Die Partei sieht grundsätzlich ab. Statt- Verbrennungsmotoren und die Foto: Tatjana Balzer_fotolia.com dessen fordern die Liberalen die „ergebnis- sparsame Dieseltechnik als „noch lange Zeit domi- offene Erforschung und Entwicklung“ von nierende Antriebstechnik“ an. Sie will, dass alle An- neuen Antriebstechnologien. triebstechnologien erforscht und entwickelt werden. Erdgas- und Elektrotankstellen sollen „unideologisch und dem Markt folgend“ ausgebaut werden. 18 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 10/2018
LA N D TA G S WA H L | T I T E LT H E M A ! Die SPD sieht ein Drittel der Straßen im Freistaat als sanierungsbedürftig an; in ! Die CSU will ein zuverläs- manchen Regionen seien es sogar 40 Pro- zent. Um diesen Missstand zu beheben, sollen Bauämter mit neuen Planstellen gestärkt und für mehr Transparenz siges Straßennetz sicherstellen. Dazu bei der Finanzierung gesorgt werden. Jede Straßen- und will sie den Ausbau und die Moderni- Brückenbaumaßnahme soll zudem die Nutzung für mög- sierung der Staatsstraßen mit aktuell lichst viele Verkehrsteilnehmer verbessern, zum Beispiel historisch hohem Mitteleinsatz fort- durch Radwege, Gehsteige und Parkzonen. setzen. ? Welche Maßnahmen sollen bei der Straßeninfrastruktur ergriffen werden? ! Die Partei plädiert für „intelligente ! Die Grünen setzen sich für das Lückenschlüsse statt überdimensionierte Prinzip „Erhalt vor Aus- und Neu- Großprojekte“. Bestehende Infrastruktur soll bau“ ein. Da Bayern ein leistungs- ausgebaut anstatt neue „Verkehrsschneisen fähiges Straßennetz habe und der Erhalt der Infra- geschlagen“ werden. Beim Bau und Erhalt der struktur lange vernachlässigt worden sei, sollen Staatsstraßen setzt sich die Partei zudem für marode Straßen und Brücken saniert werden. Einzel- ein „stabiles Investitionsniveau“ ein. ne ortsnahe Umfahrungen können „nach Abwägung“ neu gebaut werden. ! Die FDP möchte die Ausgaben für die Ver- kehrsinfrastruktur deut- lich ausweiten. Die Zukunft der Mobilität liege weiterhin auf der Straße, und der ! Die AfD sieht insbesondere im Fernstraßennetz einen erheblichen „Investitionsstau“ im Straßennetz müsse Sanierungsrückstand und strebt gelöst werden. Daneben fordert die Partei, deshalb einen „gezielten Mittel- alle Straßen im Freistaat, unabhängig von einsatz“ an. Mit einem Sonderprogramm will sie der Baulastträgerschaft, in Stand zu halten Ortsumgehungsstraßen fördern. Auf einzelne Infra- und bei Bedarf auszubauen. Außerdem strukturprojekte geht die AfD gesondert ein: Die „seit wollen die Liberalen die Genehmigungs- Jahrzehnten überfällige Lückenschließung“ der A73 prozesse beim öffentlichen Infrastruktur- (Frankenschnellweg) will sie schnellstmöglich um- ausbau beschleunigen. setzen. Außerdem soll der Münchner Autobahnring vervollständigt werden. Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 10/2018 19
T I T E LTHEM A | LAN DTAGS WAHL Digitalisierung Die Digitalisierung beeinflusst alle Ebenen der Wirtschaft. Kleine lebenslanges Lernen, digitale Bildungsinhalte und die digitale und mittlere Unternehmen (KMU) haben jedoch oft Schwierigkei- Ausstattung der Schulen ausgebaut werden müssen. Aber welche ten, hier Schritt zu halten. Auch die Breitbandversorgung und die konkreten Unterstützungsangebote planen die Parteien für Unter- flächendeckende Abdeckung mit schnellen Funkverbindungen nehmen? Und wie wollen sie den Ausbau von Breitband- und müssen verbessert werden. Alle Parteien sind sich einig, dass Mobilfunknetzen vor allem für Gewerbegebiete vorantreiben? ! Die CSU will ! Die SPD macht die Digitalisierung zu einem ihrer Kernthemen und will Bayern mit ihr zu Bayern mithil- fe der Digitalisierung modernisieren. einem sozialeren und lebenswerteren Standort Durch Bildungsschecks für Weiter- weiterentwickeln. Die rasanten Innovationszyklen der Digita- bildungen in Höhe von 500 Euro pro lisierung sollen sich in den Förderprogrammen widerspiegeln. Mitarbeiter sollen Arbeitnehmer in KMU Das Zentrum Digitalisierung.Bayern (ZD.B) soll weiterentwickelt qualifiziert werden. Der Digitalbonus werden, sodass sich die beteiligten Forschungsakteure besser soll fortgeführt werden. Zudem will die vernetzen und die Arbeit des ZD.B überprüfbarer wird. Partei eine BayernCloud für KMU auf- bauen, in der sensible Firmendaten ge- ? sichert und geschützt werden können. Welche Maßnahmen sollen Unternehmen bei der Digitalisierung unterstützen? !Die Freien ! Die Grünen wollen die Chancen der Digitalisierung mit „Mut und Weitblick Wähler wollen nachhaltig nutzen“ und „negative Aus- mit einer bayernweiten Initiative Arbeit 4.0 wirkungen durch klare Regulierungen“ abwenden. Handwerk Fachkräfte sichern, Unternehmen vernetzen und KMU sollen beim Weg in die Digitalisierung speziell ge- und Analysen für Weiterbildungsbedarf fördert werden, auch, um die Aus- und Weiterbildung weiter- erstellen. Der Digitalbonus soll für KMU zuentwickeln. Gezielt sollen Innovationen gefördert werden, weitergeführt und Mittelständler bei IT- die nicht nur technisch führend sind, sondern auch hohe Sicherheitsmaßnahmen unterstützt werden. Daten-, Verbraucher- und Arbeitnehmerschutzstandards ein- halten. Gestärkt werden soll zudem der Austausch zwischen Forschung, digitalen Pionieren, traditionellen Firmen und der ! Die Digitalisierung stellt einen Schwerpunkt im Zivilgesellschaft. ! FDP-Wahlprogramm dar. Sie soll in landespolitischen Initiativen und Um die Chancen der Digitalisie- der Cluster-Strategie prioritär berücksichtigt Foto: metamorworks_iStockphotos.com rung zu nutzen, will die AfD diszi- werden. Mit digitalen Freiheitszonen sollen plinübergreifende Forschung und regional eingegrenzte Experimentierräume Entwicklung sowie Kooperationen geschaffen werden. Dort will die Partei ver- zwischen Lehre, Forschung und Industrie fördern. waltungs-, bau-, steuer- und arbeitsrechtliche Für den Mittelstand soll zudem ein sicherer „Indust- Vorschriften mildern oder zeitweise ausset- rial Data Space“ aufgebaut werden. zen. Darüber hinaus soll die digitale Bildung „auf vielfältige Weise“ gestärkt werden. 20 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 10/2018
LA N D TA G S WA H L | T I T E LT H E M A ! Alle Haushalte sollen bis 2025 ! Mit Up- und Download-Geschwindig- keiten im Gigabit-Bereich will die SPD die an das Gigabit-Netz angeschlossen sein. Gewerbegebiete versorgen. Bei privaten Ein explizites Ausbauziel für Gewerbe- Haushalten will die Partei Geschwindigkeiten ab gebiete ist nicht aufgeführt. Bis 2020 100 Megabit pro Sekunde erreichen. Zudem strebt sollen zusätzlich 1 000 Mobilfunkmasten sie eine flächendeckende Versorgung beim Mobil- aufgestellt und ein „Mobilfunkpakt“ mit funk mit 5G an. der Wirtschaft sowie den Kommunen ge- schlossen werden. Zudem soll Bayern zur „Modellregion für 5G“ werden. ? Wie soll der Ausbau von Breitband- und Mobilfunk- netz vorangetrieben werden? ! Bis 2023 soll jedes Unternehmen über ! einen leistungsfähigen Glasfaseranschluss verfügen und Bayern flächendeckend mit Die Grünen streben ein flächen- 5G-Mobilfunk versorgt sein. Zudem fordern die deckendes Glasfasernetz mit An- Freien Wähler einen Rechtsanspruch auf Hoch- schlüssen zu jedem Haus und ein geschwindigkeits-Internetanschluss und eine leistungsfähiges Mobilfunknetz an. Ein explizites Aus- „Geschwindigkeits-Garantie“. bauziel für Gewerbegebiete ist nicht aufgeführt. ! Glasfaser soll in je- nen Regionen Bayerns vorrangig ausgebaut werden, in denen die mangelhafte Erschließung das Wirtschafts- und ! Bis 2023 sollen alle öffentlichen Einrichtungen und mittelständi- Arbeitsplatzwachstum hemmt. Eine schen Unternehmen mit Glasfa- flächendeckende Gigabit-Leistung mit ser versorgt sein. Zudem will die Glasfaserausbau bis zur Haustür und Partei die Breitbandgrundversorgung für alle Bürger ein hochleistungsfähiges Mobilfunk- und eine weitgehende 5G-Mobilfunk-Abdeckung in netz sind erklärtes Ziel der Liberalen. der Fläche sicherstellen. Vor dem Ausbau der Mobil- funknetze mit 5G sollen die Risiken für Gesundheit und Umwelt durch staatliche Einrichtungen erforscht werden. Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 10/2018 21
Sie können auch lesen