Industrie - Kultur - Mensch - S. 10 - IHK24
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S Ü D W E S T S A C H S E N 3 2 0 2 0 Das Fachkräfte- Kreislaufwirtschaft auf Startups einwanderungsgesetz S. 19 hohem Niveau S. 21 vorgestellt S. 24 Industrie – Kultur – Mensch S. 10 www.chemnitz.ihk24.de
Spezialisiert Haben Sie Fragen? Wir sind gern für Sie da. auf die Bedürfnisse von Gewerbe- kunden: ServicePlus im Autohaus Schmidt am Sachsenring. Ihre Vorteile auf einen Blick:
Vorwort 3 Industrie – Kultur – Mensch Sachsens Industriekultur lebt. Das werden Besu- Kontraste. Unbewusst vermittelt sich darüber cher der 4. Sächsischen Landesausstellung ein- hinaus unsere Herkunft, Verbundenheit, Hoffnung drücklich erfahren. Bemerkenswert ist nicht nur und Selbstvertrauen. das öffentliche Engagement, sondern auch das Foto: N+P Informationssysteme GmbH der privaten Unternehmer, die industrielles Erbe Eben dies will die Sächsische Landesausstellung erhalten und gleichzeitig mit neuen Inhalten und vom 25. April bis 1. November erreichen: Funktionen gestalten: zum Beispiel bei Events in Traditionen weitergeben und zugleich Bewusst- der Moccabar Zwickau, bei der Produktion tech- sein für Veränderung und Zukunftsoptimismus Der Mehrwert sächsischer Industrie- nischer Textilien in der Weberei Spengler & Fürst schaffen. Überraschende Zugänge in 500 Jahre kultur besteht im Originalen, Crimmitschau, bei der Sanierung und Umnutzung Industriekultur verspricht der Freistaat Sachsen Authentischen, Einmaligen. der ehemaligen Artiseda-Fabrik zur Bildungsein- als Veranstalter. richtung in Limbach-Oberfrohna. Heißen wir Schüler, Azubis, Studenten, Fachkräfte Erfindungsgeist, Produktqualität, Baukunst, die und Gäste herzlich willkommen: als potenzielle mit der industriellen Revolution in Europa einher- Gründer, Mitarbeiter, Förderer, Multiplikatoren. gingen, prägen uns bis heute, werden in der Welt Zeigen wir, dass hier ihr Zuhause, ihre Zukunft, geschätzt und nachempfunden. Der Mehrwert dass in Südwestsachsen Platz für Neues, Dynamik sächsischer Industriekultur besteht im Originalen, und Spirit ist. Gestalten wir Digitalisierung, High- Authentischen, Einmaligen. Historische Mauern Tech und E-Mobilität – durch Bildung, Forschung, und Maschinen – ergänzt durch zeitgemäßes Innovation. Nutzen wir Chancen, blicken nach Interieur, moderne Arbeitsmittel, künstlerische In- vorn. Mit „Machern“ in Wirtschaft, Politik und szenierungen – setzen fürs Erste spannungsreiche Verwaltung kann ein neuer „Boom“ gelingen. Dafür wünsche ich uns Neugier, Mut und Leidenschaft! Herzlichst Ihr Jens Hertwig Jens Hertwig Präsident der IHK Regionalkammer Zwickau
4 Wirtschaft Südwestsachsen · 03/2020 · Inhalt Namen und Nachrichten Tag der Bildung begeisterte 130 Jahre Freude am 3.900 Besucher Verkauf Die künftigen Fachkräfte standen im Max Röhner Lederwaren feiert ein Mittelpunkt des Tages der Bildung. großes Jubiläum. 8 Seite 6 Seite 8 Inhaber Peter Röhner in seinem Geschäft. Foto: IHK Industrie – Kultur – Mensch Titelgeschichte Eine historische Eisenbahn ist ein Kulturgut Unser Autor Volker Tzschucke infor- Student Alexander Päßler äußert sich mierte sich in der Region Zwickau zur zur 4. Sächsischen Landesausstellung Industriekultur. 10 Seite 10 Seite 15 Michael Uhlig und Marcel Kummers. Foto: G. U. Dostmann IHK aktuell Vorfahrt für Verkehrs- Wie wirtschaften wir in der vorhaben und Ersatz- Zukunft? neubauen Der Bundestag hat Gesetze zur Be- Über 150 Gäste waren der Einladung schleunigung von Verkehrsprojekten zum Jahresempfang in die Regional- beschlossen. kammer Mittelsachsen gefolgt. 16 Seite 16 Seite 18 Schienenwege müssen schneller erneuert werden. Foto: M_Janvooferpix/Fotolia Titelbild: Den Innenausbau des Audi-Baus in Zwickau leitet Kurator Thomas Spring (r.). Foto: Ralph Köhler
Wirtschaft Südwestsachsen · 03/2020 · Inhalt 5 Für die Praxis Das Fachkräfte- Kreislaufwirtschaft auf einwanderungsgesetz hohem Niveau Zum 1. März 2020 ist das Fachkräfte- In der Nickelhütte Aue haben Ressour- einwanderungsgesetz in Kraft getreten. censchonung und Umweltschutz eine lange Tradition. Seite 19 Seite 21 21 Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Christoph Neuberg überreicht Geschäftsführer Henry Sobieraj die Auszeichnung. Foto: IHK IHK Service IHK-Terminkalender Erfolgreiche Mitarbeiter- gewinnung im Internet Die IHK bietet zahlreiche Veranstaltun- In der Veranstaltung am 7. April in der gen und Seminare sowie Beratungster- IHK in Freiberg wird das sogenannte mine und Sprechtage an. Alle Termine E-Recruiting vorgestellt. für März und Anfang April auf einen 31 Blick. Seite 30 Seite 31 Foto: Adobe Stock, relief Aus- und Weiterbildung Entdecken Sie das neue Messe Bildung & Beruf IHK-Weiterbildungs- bringt‘s programm Gute Aufstiegschancen haben Teil- Wir berichten von der Messe Bildung nehmer von IHK-Weiterbildungen. Wir & Beruf am 1. und 2. Februar in der bieten an unseren IHK-Standorten eine Messe Zwickau. große Auswahl von Weiterbildungsver- anstaltungen an. Seite 34 Seite 39 39 IHK-Mitarbeiter Tino Ulbricht informiert auf der Messe. Foto: IHK Unsere IHK-Standorte Chemnitz Straße der Nationen 25 AnnabergBuchholz Geyersdorfer Straße 9a Tel. 0371/6900-0 Tel. 03733/1304-0 Freiberg Plauen Zwickau Halsbrücker Straße 34 Friedensstraße 32 Äuß. Schneeberger Str. 34 Tel. 03731/79865-0 Tel. 03741/214-0 Tel. 0375/814-0
6 Wirtschaft Südwestsachsen · 03/2020 · Namen und Nachrichten Tag der Bildung begeisterte 3.900 Besucher Die künftigen Fachkräfte standen im Mittelpunkt des Tages der Bildung am 25. Januar, für den sich in Chemnitz die Agentur für Arbeit, die Handwerkskammer sowie die Industrie- und Handelskammer mit einem anspruchsvollen Programm engagierten. Vor allem Schüler nutzten die Beratungen, sahen sich in offenen Lehrwerkstätten um und beteiligten sich an vielfältigen Aktionen, um sich auf die Berufswahl vorzubereiten. Eine Vielzahl von Unternehmen war vor Ort und kam mit den jungen Besuchern ins Gespräch über ihre Ausbildungsplätze. Insgesamt hatten die drei Partner 2.100 freie Lehrstellen anzubieten, davon 1.000 allein in den IHK-Berufen. Eingeladen waren ebenso Interessenten für eine Weiterbildung. Handwerkskammer sowie Industrie- und Handelskammer stellten ihre aktuellen Weiterbildungsprogramme vor und berieten junge Menschen zu ihren Karriere- chancen. Circa 1.700 Neugierige haben bei der IHK Chemnitz Station gemacht. Mit den über 70 anwesenden Firmen konnte ein breites Spektrum an Berufen Foto: W. Schmidt präsentiert und von den Jugendlichen erfragt werden. Ein großer Teil der Unter- nehmen ist bereits seit vielen Jahren beim Tag der Bildung dabei und nutzt so bei Berufsfilmen einen ersten Einblick in verschiedene Berufsbranchen bekamen. die Chance, freie Ausbildungsplätze direkt interessierten Schülern anzubieten. Ge- Die Veranstalter zeigten sich mit dem gemeinsamen Tag der Bildung sehr zufrie- meinsam mit Beratern konnte im neuen Ausbildungsatlas 2020 mit dem Verzeich- den. Eine Kräftebündelung wie zum Tag der Bildung wird auch weiterhin rich- nis der Ausbildungsbetriebe in Industrie, Handel und im Dienstleistungssektor tungsweisend sein, denn nur so können für die Zukunft ausreichend Fachkräfte in geblättert werden. Auch praxisorientierte Studiengänge standen zur Auswahl. Be- der Region gesichert werden. Gabriele Hecker, Geschäftsführerin Bildung sonderer Anziehungspunkt war auch in diesem Jahr das Kino, in dem die Schüler Beim Schülerquiz siegt Vielseitigkeit Zunächst konnte es Dominik Orth gar nicht fas- der 15-Jährige dagegen in den Bereichen Finanzen, Gründung/Unternehmertum, sen. „Doch als ich auf der Bühne stand, habe Internationalisierung, Politik und Wirtschaft. ich mich riesig gefreut“, sagt der diesjährige „Ich interessiere mich schon immer für alles“, bekennt der Reinsdorfer. Mittels Gewinner des Schülerquiz „Wirtschaftswissen TV-Nachrichten, Dokumentationen, Online-Diensten und Zeitungsartikeln verfolgt im Wettbewerb“. Als Schlauester von 752 Teil- der junge Mann das Weltgeschehen. Ganz bewusst hat er sich deshalb für das Ge- nehmern aus 31 Klassen und 12 Schulen vertritt meinschaftswissenschaftliche Profil am Gymnasium entschieden. Auch zu Hause er den Landkreis Zwickau beim Bundesausscheid werden Themen aus Wirtschaft und Politik diskutiert. Anfang März in Leipzig. Knifflig fand der Neunt- Auf einen Berufswunsch hat sich der mit den Lieblingsfächern Informatik, Ma- klässler des Internationalen Gymnasiums Reins- the sowie Naturwissenschaften interessierte Schüler und Freizeitgolfer noch nicht dorf die Quizfragen, insbesondere zur Berufsaus- festgelegt. Auch für das Preisgeld aus dem Schülerquiz gibt es noch keine Verwen- Foto: privat bildung – weil diese am Gymnasium eher eine dung. Die 150 Euro werden erst einmal gespart. Kathrin Buschmann untergeordnete Rolle spielen. Punkten konnte Marienberger Pestalozzi-Schule ausgezeichnet Am Marienberger Förderzentrum „Johann Heinrich Pestalozzi“ wird ein Motto beiten und darauf aufbauend eben genau diese zu fördern. Individualität wird des Namensgebers gelebt: „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“. Etwa 200 Schüler im im Förderzentrum ganz großgeschrieben, da die Ausprägung spezifischer Fä- mit dem Förderschwerpunkt Lernen stehen dort im Mittelpunkt. Ihnen werden bei higkeiten und der sonderpädagogische Förderbedarf völlig unterschiedlich sein weitem nicht nur fachliche Inhalte vermittelt, denn auch die Entwicklung ganz können. Ab Klasse 7 erhalten die Schüler den Berufswahlpass und ab der 8. Stufe individueller Fähigkeiten und die Vorbereitung auf den späteren Berufsalltag spie- wird in regelmäßigen Praktika Berufsluft geschnuppert. Unterstützt wird die Pes- len eine entscheidende Rolle im Konzept der Einrichtung. Für dieses besondere talozzi-Schule dabei von zahlreichen Betrieben und Einrichtungen aus der Region. Engagement erhielt die Pestalozzi-Schule im November 2019 das Qualitätssiegel Mit viel Herzblut und persönlichem Engagement widmen sich die Pädagogen ihrer für Berufs- und Studienorientierung. Mit der Zertifizierung prämiert der Freistaat Aufgabe, die Jugendlichen optimal auf den Arbeitsalltag vorzubereiten. Sachsen jährlich Einrichtungen, die herausragende Leistungen in der Vorbereitung Jana Dost, Geschäftsführerin der Regionalkammer Erzgebirge, gratulierte im ver- der Schüler auf das Berufsleben erbringen und dabei intensiv mit Unternehmen gangenen Jahr im Rahmen des Weihnachtssingens herzlich zur Auszeichnung. Die zusammenarbeiten. In der Pestalozzi-Schule beginnt die Berufsorientierung in der IHK Chemnitz prämiert das Qualitätssiegel für Berufs- und Studienorientierung 5. Klasse. Zunächst einmal gilt es, die Stärken eines jeden Einzelnen herauszuar- mit einem Wertscheck in Höhe von 1000 Euro. Janine Nicke
Wirtschaft Südwestsachsen · 03/2020 · Namen und Nachrichten 7 Frischer Wind bei den Wirtschaftsjunioren Erzgebirge Am 23. Januar war es soweit: Nach zweimaliger 2-jähriger Amtszeit haben Knut Weißflug, Melanie Barkschat und Martin Hübner den Führungsstab der Wirt- schaftsjunioren im Zuge der Jahreshauptversammlung an die neue Vorsitzende Laura Freymann, Torsten Wolf (Ressort Finanzen) und Annett Flämig (Ressort Förderverein) übergeben. Weiterhin im Vorstand bleiben natürlich der „Past Pre- sident“ Knut Weißflug sowie Marie Reuter als Vertreterin der IHK Chemnitz Regi- onalkammer Erzgebirge. Glücklich ist der neue Vorstand auch über die Unterstützung der Mitglieder Melanie Barkschat, Steve Lindner, Maika Siegert, Udo Zybarth, Ute und Torsten Wolf, Martin Hübner und Marie Reuter, welche die neu geschaffenen Stabsstellen Die Wirtschaftsjunioren Erzgebirge. Foto: Wirtschaftsjunioren Erzgebirge besetzen. Hiermit werden nun die Vorstandsaufgaben breiter verteilt und Konti- nuität in den Bereichen Social Media, Verwaltung des VereineOnline Portals, bei Projekten, allgemeiner Organisation, Präsenz bei Wirtschaftsjunioren Deutsch- komplizierte Wahl aller Ressorts sowie Tätigkeitsfelder. Die Mitglieder blicken nun land (WJD)-Events sowie Finanzen geschaffen. Ebenfalls wurde im Rahmen der optimistisch in eine vielversprechende Zukunft. Im Anschluss wurden bereits eini- Hauptversammlung eine geänderte Satzung verabschiedet, welche nun u.a. auch ge Agendapunkte besprochen und die Jahresplanung für 2020 angeschoben. Mit Fördermitgliedern wieder volles Stimmrecht und Vorstandsposten, außerhalb des frischem Wind und neuer Kraft geht es nun weiter voran - es bleibt spannend... Vorsitzes, zuspricht. Dieser Punkt spielt neben den neuen Stabsstellen gerade für Ein großer Dank geht vor allem an die „alten“ Vorstandsmitglieder, welche mit eine gesicherte Perspektive des Vereins eine wichtige Rolle. Sowohl der entlastete Herz, Verstand und Seele durch die vergangenen Jahre geführt und die Weichen als auch der neue Vorstand freuten sich über die geglückte, einstimmige und un- für die bevorstehende Zeit gestellt haben. Marie Reuter Wenn aus Ideen Unternehmen werden IHK gratuliert: Gewinner in der Kategorie „Wissenschaftler“ wurde das Freiberger Team „Quantus – Monitoring Solu- tions“. Der innovative Ansatz der Quantus-Agriculture Technologie beruht auf der Echtzeitcharakterisierung von Böden und modernisiert das Precision Farming in der Landwirtschaft. Das Team kann sich über ein Delta Barth Systemhaus GmbH, Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro freuen, welches LimbachOberfrohna zum 30jäh- vom Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS) gestif- rigen Firmenjubiläum, Fashion In, tet und übergeben wurde. Inhaberin Barbara Faustmann, Dö beln zum 30jährigen Firmenjubiläum, Den ersten Preis in der Kategorie „Studierende“ Udo Burkert Omnibusreisen, Sehma konnte mit Nancy Kolb und Marije Hectors ebenfalls talSehma zum 30jährigen Firmen- ein Team der TU Bergakademie Freiberg gewinnen. jubiläum, GFU GmbH, Zwönitz zum Um Bohrkerne zu dokumentieren, wird in den Geo- 30jährigen Firmenjubiläum, Dienstleis wissenschaften u. a. die Methode der Bohrkernfo- tungsgesellschaft DGT mbH, Chem Foto: Georg Hamann tografie genutzt: Die zwei Studierenden arbeiten nitz zum 25jährigen Firmenjubiläum, im Projekt „Corious“ an einem Verfahren, mit dem INJOY, Nicole Fiedler, Oelsnitz/Vogtl. Bereits zum 15. Mal waren Studierende, wissen- standardisierte Fotoaufnahmen von Bohrkernen nicht zum 25jährigen Firmenjubiläum, schaftliche Mitarbeiter sowie Professoren an den vier nur gemacht, sondern auch ortsunabhängig und Alte Klosterschmiede, Grünhain südwestsächsischen Hochschulen aufgerufen, inno- kostengünstig realisiert werden können. Der Preis ist zum 25jährigen Firmenjubiläum, Dr. vative und kreative Geschäftsideen beim SAXEED- ebenfalls mit 1.000 Euro dotiert und wurde von der STERNKOPF media group, Flöha zum Ideenwettbewerb „Schicke Ideen“ einzureichen. Volksbank Chemnitz eG gestiftet und übergeben. 20jährigen Firmenjubiläum, Roller Etwa 100 Gäste waren am 27. Januar der Einladung Das Gründernetzwerk SAXEED unterstützt Grün- GmbH, Chemnitz zum 20jährigen zur Abendveranstaltung mit Preisverleihung in die dungsinteressierte an Hochschulen und außeruni- Firmenjubiläum, Happy Promotion, Mensa auf dem Campus der Technischen Universität versitären Forschungseinrichtungen, von der Idee bis Inhaberin Romy Löbel, Chemnitz zum Chemnitz gefolgt. Gemeinsam kürten sie mit der Live- zur Unternehmensgründung, durch Qualifikation, Be- 20jährigen Firmenjubiläum Jury die besten Ideen. gleitung und Coaching. Alle Informationen auf www. Herzlichen Glückwunsch! saxeed.net. Susanne Schwanitz
8 Wirtschaft Südwestsachsen · 03/2020 · Namen und Nachrichten WIN Wartung und Instandhaltung wächst weiter an Büros und Außenstellen in Zwickau, Fraureuth, Handwerk vereinfacht das Zusammengehen beider Greiz, Reichenbach/V., Schwarzenberg und Penig wei- Dienstleister zusätzlich. Gefragt sind die fachgerech- ter aus“, informiert Geschäftsführer Swen Schindler. ten Instandhaltungs- und Wartungsleistungen sowie „Die Mitarbeiterzahl erhöht sich auf 147.“ der Sonderanlagen- und Maschinenbau, weil viele Erleichtert ist Ralf Steyer, seit 2004 Inhaber von Betriebe auf einen eigenen Instandhaltungsbereich Tetzner Maschinenbau: „Wachsende gesetzliche An- verzichten. „Wenn Maschinen und Anlagen ausfallen, forderungen sind für ein Kleinstunternehmen wie das ist Schnelligkeit, Improvisationstalent und besonde- unsrige – mit sieben Mitarbeitern – kaum noch zu res persönliches Engagement gefragt“, nennt Swen bewältigen. Über ein Beratungsunternehmen habe Schindler die besonderen Herausforderungen seines ich nach Kaufinteressenten gesucht und einen fairen Metiers. Partner gefunden.“ Der 56-jährige Maschinenbau- Erfolgreich agiert der 47-jährige BMSR-Techniker und „Ralf Steyer ist ein ausgesprochener Fachmann und wird unser Unternehmen im nördlichen Landkreis ausgezeichnet vertreten“, meister bleibt dem Betrieb als Außenstellenleiter Wirtschaftsingenieur: Etwa 1.200 südwestsächsische freut sich Swen Schindler (li.). Foto: IHK weiter verbunden. Dass mit dem Verkauf über 100 Kunden setzen bereits auf das WIN-Team mit aus- Jahre Firmentradition fortgesetzt werden (ab 1966 gebildeten Elektrikern, Mechatronikern, Schlossern, Tetzner Maschinenbau Meerane hat einen neuen Ei- im Besitz der Familie Steyer), freut den Meeraner Schweißern und Zerspanern. Den Umsatz konnte das gentümer. Der Handwerksbetrieb gehört seit 1. Janu- außerdem. Zwickauer Familienunternehmen in den vergangenen ar 2020 zur WIN Wartung und Instandhaltung GmbH Ein nahezu identischer Kundenkreis mit Auftragge- vier Jahren auf rund 7,5 Millionen Euro verdoppeln. Zwickau. „Damit bauen wir unser bestehendes Netz bern aus Automobilindustrie, Maschinenbau und Kathrin Buschmann Max Röhner: 130 Jahre Freude am Verkauf Mit diesem Jubiläum steckt „Max Röhner Lederwa- Reise, Sport, Schule, Beruf. „Sie bleiben uns hoffent- ren“ andere Firmen in die Tasche: 130-jähriges be- lich erhalten!?“, versichert sich die Kundschaft aus ging das Glauchauer Familienunternehmen im Janu- Crimmitschau, Glauchau, Meerane und Waldenburg ar. Das Traditionsgeschäft im hübschen Stadthaus am regelmäßig beim Verkaufsteam. Markt trägt noch immer die Idee vom persönlichen Bei Ulrike Landgraf und Daniela Singer fühlen sich Kontakt und fachkundiger Beratung, von Qualität junge und junggebliebene Konsumenten gut aufge- zum fairen Preis. „Handel ist weit mehr, als einfach hoben. „Ihnen ist es zu verdanken, dass der Laden nur Ware über die Theke zu reichen“, sagt Inhaber läuft. Auch wenn das immer schwieriger wird“, be- Peter Röhner. Immer heißt das: Neues lernen, Trends tont Peter Röhner, der seiner sozialen und christlichen aufnehmen, Entwicklung gestalten, mit Hingabe wir- Verantwortung in einer Doppelfunktion nachzukom- ken – zur Gründung 1890 mit Schäftefabrikation und men versucht. Als Inhaber von Max Röhner sowie als Lederhandel, wie in den 1920/30ern mit Schuhma- Geschäftsführer im Berliner „Haus der guten Taten“ Auf sein freundliches Team mit den Verkäuferinnen Daniela cher-Bedarfsartikeln bis in die heutige, 4. Generation beseelt ihn der Gedanke: „Suchet der Stadt Bestes...“ Singer (l.) und Ulrike Landgraf (r.) sowie Ehefrau Martina will mit großem Sortiment an Lederwaren und Taschen für Kathrin Buschmann Peter Röhner zum Jubiläum anstoßen. Foto: IHK Gemeinsame Initiative für Nachhaltigkeit In der Annaberger Innenstadt sind Papiertragetaschen mit dem Aufdruck „An- Transporte zu einer deutlich negativeren Umweltbilanz. naberg-Buchholz – Einkaufen in der Stadt“ im Umlauf. Hergestellt wurden diese Durch die Koordinierung des Werberings Annaberg und die gute Zusammenarbeit Tüten zu 100 % aus Schönfelder Recyclingpapier. Damit soll die Ausgabe von verschiedener Partner konnte die attraktive Tüte hergestellt werden. Möglich wur- Plastiktüten reduziert und die freiwillige Selbstverpflichtung des Handels um ei- de das Vorhaben durch ein Förderprojekt im Rahmen des LEADER-Programmes nen weiteren Schritt realisiert werden. Papiertüten sind in der Umwelt leichter der Europäischen Union, mit dem innovative Aktionen im ländlichen Raum ge- abbaubar. Durch die spezifische Herstellung und geringere Transportwege kann fördert werden und durch die Unterstützung der Schönfelder Papierfabrik bei der eine bessere Ökobilanz und damit ein besonderer Beitrag zu Nachhaltigkeit und Vorbereitung und Durchführung des Projektes. Umweltschutz erzielt werden. Damit wird auch sichtbar, dass der ortsansässige Christine Nestler bedankt sich im Namen des Werberings Annaberg e.V. bei allen Handel diesem Thema aufgeschlossen gegenüber steht. Demgegenüber führt der Beteiligten. Weitere Informationen über das Büro des Werberings: „Einzelpaket-Tourismus“ des Internethandels durch vielfältige Verpackungen und Tel. 03733/143 63 28, E-Mail: info@werbering-annaberg.de
Wirtschaft Südwestsachsen · 03/2020 · Namen und Nachrichten 9 ANZEIGE 30 Jahre Beckert & Dömel Versicherungsmakler GmbH 06:00 UHR 09:00 UHR 18:00 UHR 21:00 UHR 00:00 UHR Den Grundstein für das Unternehmen legte 1990 Mario Beckert mit einem kleinen Büro in Freiberg. Etwa 100 Kunden betreute er damals. Ein Jahr später wurde EIN EIN ECHTER ECHTER PROFI PROFI durch ihn das erste Versicherungsmaklerbüro in Freiberg gegründet. Es folgte bald der Umzug mit drei Mitarbeitern in die Domgasse. Etwas später begann Holm Dömel seine Ausbildung zum Versicherungskaufmann. Er gründete zusammen mit IST ISTIMMER IMMEREIN EINPROFI PROFI seinem Vater Dr. René Dömel die Maklerbüro Dömel GbR. 2004 fusionierten bei- RUND RUNDUM RUND UMDIE UM DIEUHR DIE UHRPERFEKT UHR PERFEKTAUSGERÜSTET PERFEKT AUSGERÜSTET AUSGERÜSTET de Unternehmen zur Beckert & Dömel Versicherungsmakler GmbH und bezogen neue Geschäftsräume in der Altstadt in Freiberg. Was als kleines Versicherungsmaklerbüro begann, ist im Laufe der letzten Wirtschaft 30 Jah-Südwestsachsen · 06/2019 · Namen und Nachrichten 9 re zu einem erfolgreichen mittelständischen Versicherungsmaklerunternehmen mit Zertifizierung nach DIN angewachsen. Mit der Auszeichnung als „Bester Ver- sicherungsmakler Deutschlands“ geehrt, betreuen heute 20 Mitarbeiter Kunden ANZEIGE in Sachsen, Sachsen/Anhalt, Thüringen, München, Hamburg und Berlin. Neben Bauzentrum zählt „90“ und seinen wirtschaftlichen Aufgaben engagiert sich das Unternehmen auch ehren- zelebriert Zukunft amtlich sozial für die Region. Außerdem wirkt Holm Dömel seit vielen Jahren im AUCH AUCH AUCH Arbeitskreis Versicherungsvermittler/Finanzdienstleister der IHK Chemnitz mit. ³³ ³ Der 90. Firmengeburtstag muss warten. Geschäftsführer Maik Jenny Göhler Martin besucht eine Fortbildung. Lachend begrüßt Junior Christian die Über- F I AT P R O F E S S I O N A L . D E F IFAI TAPT RP OR FOEFSESSISOI N O AN LA.LD. ED E raschungsgäste im Bauzentrum Martin Reinsdorf: „So ist das, wenn man auf dem neuesten Stand bleiben will.“ Herzlichen Glückwunsch MIT MIT SEINEM MIT SEINEM NEUEN SEINEM NEUEN 9-GANG-AUTOMATIK NEUEN 9-GANG-AUTOMATIK 9-GANG-AUTOMATIK Eine Ahnung, was das bedeuten mag, erhält der Besucher in fünf GETRIEBE GETRIEBE UND GETRIEBE UND 6D-TEMP-MOTOR UND 6D-TEMP-MOTOR SORGT 6D-TEMP-MOTOR SORGT SORGT Fachabteilungen auf 11.000 Quadratmetern Gesamtfläche: Den Kun- DER DERNEUE DER NEUEFIAT NEUE FIATDUCATO FIAT DUCATO2020 DUCATO 2020FÜR 2020 FÜR FÜR den erwartet ein riesiges Produktprogramm für den Bau vom Keller EIN EINEFFIZIENTERES EIN EFFIZIENTERESUND EFFIZIENTERES UNDENTSPANNTERES UND ENTSPANNTERES ENTSPANNTERES bis zum Dach, für Garten- und Landschaftsbau sowie Küchen- und FAHRERLEBNIS. FAHRERLEBNIS. FAHRERLEBNIS. Badeinrichtung. 20 Mitarbeiter beraten Profi-Handwerker, Heimwer- ABAB16.990,- €€¹¹ € 1 ker und Baubetriebe der Region und darüber hinaus. JETZT JETZTALS JETZT ALSEASY ALS EASYANGEBOT EASY ANGEBOTAB ANGEBOT 16.990 16.990€ 16.990 ¹ ODERAB ODER ODER AB 229 AB229 229€ 229 €€€LEASEN², LEASEN²,ZZGL. LEASEN², ZZGL.MWST. ZZGL. MWST. MWST. Ein gewachsener Kundenkreis honoriert Qualitäts-Baustoffe, ein an- gemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis (dank Kooperation leistungs- fähiger Unternehmen des mittelständischen Fachhandels) sowie ein ANGEBOT ANGEBOTNUR ANGEBOT NURFÜR NUR FÜRGEWERBLICHE FÜR GEWERBLICHEKUNDEN. GEWERBLICHE KUNDEN. KUNDEN. Dutzend Serviceleistungen. Der Slogan „Ideen & Machen, gemeinsam für Deinen Traum!“ ist Kundenversprechen und „Erbgut“ zugleich: ¹ UPE des Herstellers i. H. v. 27.140,00 € abzgl. Fiat Professional- und Händler-Bonus i. H. v. 10.150,00 €, zzgl. MwSt. ¹ UPE ¹ UPEdesdes Herstellers Herstellers i. H.i. v. H. 27.140,00 v. 27.140,00 € abzgl. € abzgl.FiatFiat Professional- Professional- undundHändler-Bonus Händler-Bonus i. H.i. v. H. 10.150,00 v. 10.150,00 €, €, zzgl. zzgl. MwSt. MwSt. Seit 1929 haben drei Generationen das Unternehmen mit Leiden- und Überführungskosten, für den Fiat Ducato Kastenwagen 2,8 t 2.3 MultiJet (Diesel) 88 kW (120 PS) (Version 290. undundÜberführungskosten, Überführungskosten, fürfür denden FiatFiat Ducato DucatoKastenwagen Kastenwagen 2,82,8 t 2.3 t 2.3 MultiJet MultiJet(Diesel) (Diesel)8888 kWkW (120 (120PS)PS) (Version (Version 290. 290. SL4.7). Nachlass, keine Barauszahlung. schaft und Fleiß weiterentwickelt. SL4.7). SL4.7).Nachlass, Nachlass, keine keine Barauszahlung. Barauszahlung. ² Ein unverbindliches Leasingbeispiel der FCA Bank Deutschland GmbH, Salzstraße 138, 74076 Heilbronn, für ² Ein ² Einunverbindliches unverbindlichesLeasingbeispiel LeasingbeispielderderFCAFCABank BankDeutschland DeutschlandGmbH, GmbH,Salzstraße Salzstraße138, 138,74076 74076Heilbronn, Heilbronn,fürfür Gewerbekunden, für den Fiat Ducato Kastenwagen 2,8 t 2.3 MultiJet (Diesel) 88 kW (120 PS) (Version 290.SL4.7), Gewerbekunden, Gewerbekunden, fürfür denden FiatFiat Ducato Ducato Kastenwagen Kastenwagen 2,82,8t 2.3 t 2.3 MultiJet MultiJet (Diesel) (Diesel)8888kWkW (120 (120 PS)PS)(Version (Version290.SL4.7), 290.SL4.7), zzgl. MwSt. und Überführungskosten; 48 Monate Laufzeit, 40.000 km Gesamtlaufleistung, 229 € Monatsrate (exkl. Christian Martin ist im Familienbetrieb aufgewachsen. Respekt zollt Foto: Wirtschaftsjunioren Freiberg zzgl. zzgl. MwSt. MwSt.undund Überführungskosten; Überführungskosten; 4848Monate MwSt.) inkl. GAP-Versicherung, ohne Leasingsonderzahlung. Monate Laufzeit, Laufzeit,40.000 40.000 kmkm Gesamtlaufleistung, Gesamtlaufleistung, 229229 € Monatsrate € Monatsrate (exkl. (exkl. MwSt.) MwSt.)inkl. inkl. GAP-Versicherung, GAP-Versicherung, ohne ohne Leasingsonderzahlung. Leasingsonderzahlung. der 29-Jährige dem Gründerpaar, seinen Großeltern und Eltern, die ³ 2 Jahre Fahrzeuggarantie und 2 Jahre Funktionsgarantie „Maximum Care Flex 100“ der FCA Germany AG bis maximal ³ 2³Jahre 2 JahreFahrzeuggarantie Fahrzeuggarantie undund 2 Jahre 2 JahreFunktionsgarantie Funktionsgarantie „Maximum „Maximum Care Care FlexFlex 100“ 100“ derder FCAFCA Germany Germany AGAG bisbis maximal maximal alle Höhen 100.000 km gemäß deren Bedingungen. Optional als „Maximum Care Flex“ auf bis zu 250.000 km Gesamtlaufleistung Die Wirtschaftsjunioren Freiberg habenundamTiefen 9. durchlebt Januar haben. gewählt:Dem Kreissprecher Groß- und Einzelhan- 100.000 100.000 kmkm gemäß gemäß derenderen Bedingungen. und um das 5. Fahrzeugjahr erweiterbar. undundumumdasdas 5. 5. Fahrzeugjahr Fahrzeugjahr Bedingungen. erweiterbar. erweiterbar. Optional Optionalalsals „Maximum „Maximum Care Care Flex“ Flex“ aufauf bisbis zu zu 250.000 250.000 kmkmGesamtlaufleistung Gesamtlaufleistung delskaufmann und Fachwirt (IHK) wird nicht bange davor, als Num- Angebot nur für gewerbliche Kunden, gültig für nicht bereits zugelassene Neufahrzeuge bis 31.03.2020. Nicht Martin Ferkinghoff (SAXONIAmerGemeinnützige Bildungsgesellschaft mbH), Vor- „Vier“ das Geschäft irgendwann zu übernehmen: „Macht Spaß, Angebot Angebotnurnurfürfürgewerbliche gewerblicheKunden, Kunden,gültig gültigfürfürnicht nichtbereits bereitszugelassene zugelasseneNeufahrzeuge Neufahrzeugebisbis31.03.2020. kombinierbar mit anderen Aktionen. Nur bei teilnehmenden Fiat Professional Partnern. Beispielfoto zeigt Fahrzeug 31.03.2020.Nicht Nicht kombinierbar kombinierbar mitmit anderen anderen Aktionen. Aktionen. NurNurbeibei teilnehmenden teilnehmenden FiatFiat Professional ProfessionalPartnern. Partnern. Beispielfoto Beispielfoto zeigt zeigtFahrzeug Fahrzeug der Baureihe, die Ausstattungsmerkmale standsmitglied Lutz GriesbachProbleme (G + zuMlösen Vacutherm und KundenHärterei- glücklich und Oberflächen- zu machen!“ derderBaureihe, Baureihe,diedieAusstattungsmerkmale Ausstattungsmerkmale des abgebildeten Fahrzeugs sind nicht desdesabgebildeten abgebildetenFahrzeugs Fahrzeugssind sindnicht nicht technik GmbH) und Schatzmeister Kai Weber (Eurofins Umwelt Ost GmbH KathrinLabor Buschmann Bestandteil des Angebots. Bestandteil Bestandteil desdesAngebots. Angebots. Freiberg) freuen sich über das in sie gesetzte Vertrauen. Neuer stellvertretender EINE EINEWERBUNG EINE WERBUNGDER WERBUNG DERFCA DER FCAGERMANY FCA GERMANYAG. GERMANY AG. AG. Kreissprecher wurde Sylvio Funke (Freddy Fresh Freiberg). Der gesamte Vorstand freut sich auf das kommende Jahr und auf die Arbeit mit den Wirtschaftsjunioren- Mitgliedern: Den Freiberger Silberball gilt es vorzubereiten, Netzwerk- und Infor- Ihr Ihrindividuelles Ihr individuellesAngebot individuelles Angeboterhalten Angebot erhaltenSie erhalten Siebei Sie beiIhrem bei Ihrem Ihrem teilnehmenden teilnehmendenHändler teilnehmenden Händlerin Händler ininIhrer IhrerNähe: Ihrer Nähe: Nähe: mationsveranstaltungen wollen organisiert werden und das Schülerquiz „Wirt- Ihr Fiat Professional Partner: schaftswissen im Wettbewerb“ wartet darauf, von Schülern der Region gelöst zu werden. Interessierte Jungunternehmer und Führungskräfte sind jederzeit herzlich willkommen an den zahlreichen Veranstaltungen teilzunehmen, um so auch vom Händler für PKW und Transporter Netzwerken sowie Wissenstransfer zu profitieren. Gewerbegebiet Nord-West 23 · 08228 Rodewisch Tel. 03744/35175-0 · Fax: 03744/35175-29 Für weitere Fragen und Informationen steht Ihnen Susanne Schwanitz (E-Mail: su- www.autohausmoeckel.de sanne.schwanitz@chemnitz.ihk.de, Maik undTel. Katrin03731/79865-5402) gern Martin arbeiten mit Sohn Christian als Ansprech- am digitalen „Showroom“. Foto: Finden Sie uns – dann finden Sie uns gut! IHK partnerin zur Verfügung oder unter http://wj-freiberg.de. Susanne Schwanitz
Michael Uhlig und Marcel Kummers, Geschäftsführer der Moccabar. Foto: G. U. Dostmann Industrie – Kultur – Mensch Industriekulturelles Erbe in der Region Zwickau Von Volker Tzschucke
Titelgeschichte: Industrie – Kultur – Mensch 11 11 Am 25. April wird in Zwickau die vierte Sächsische Landesausstellung „Boom.“ eröffnet. Im Audi-Bau als einem temporären Industriemuseum sowie darüber hinaus an sechs weiteren authentischen Schauplätzen in der Region Südwest- sachsen wird dann präsentiert, wie die Menschen in einem europäischen Kul- turraum leben, der seit über 500 Jahren von der Arbeit in Gewerbe, Handel und Industrie geprägt wird. „Wirtschaft in Südwestsachsen“ ging dieser Frage in der Region Zwickau nach – und stieß auf beeindruckende Beispiele im Umgang mit dem industriekulturellen Erbe. » Die Hauptpriorität in der täglichen Arbeit der Kreativwirtschaft in der Villa letzten Jahre war nicht, aus der Villa Wolf Unübersehbar steht sie am Rande des Zwickauer Stadtzent- wieder ein Schmuckstück zu machen, sondern rums – eine große neobarocke Villa, in den Jahren 1910/11 ein funktionales, zeitgemäßes und wirtschaft- nach Entwürfen des Architekten Johann Zimmermann errichtet für den Fabrikanten Paul Wolf. Dessen Vater hatte die Zwickau- er Grubenlampenwerke Friemann & Wolf gegründet und zu liches Innenleben zu ermöglichen « Größe geführt. Ein Zeichen anhaltender Größe im frühen 20. Jahrhundert: die neue Villa. Bis 1945 wohnte Paul Wolf dort mit seiner Familie, bis 1954 wurde die Familie schrittweise enteig- net. Neben der Grubenlampenfabrik, die zum volkseigenen Be- trieb wurde, ging auch die Villa ins „Volkseigentum“ über. Von 1960 an wurde sie als Gaststätte der staatlichen HO unter dem Namen „Mokka-Milch-Bar“ zur Einkehr- und Disko-Legende in Zwickau. „Die Mokka-Bar hat viele Zwickauer durch ihr Leben begleitet – Generationen von Menschen gingen dort tanzen, Paare haben sich dort kennengelernt oder ihre Hochzeit in der „MOCC“ gefeiert“, weiß Michael Uhlig, heute einer der Mit- eigentümer der Villa. Auch nach der politischen Wende setzte sich die gastronomische Tradition – trotz zwischenzeitlicher Reprivatisierung an die Erben der Familie Wolf – fort, mit den branchenüblichen Schwankungen. Ende 2007 entschloss sich Michael Uhlig gemeinsam mit Geschäftspartnern, die Mocca- bar unter den Namen „Villa Mocc“ und „Mocc Klub“ weiter- leben zu lassen. „Seitdem ist das Haus eine Lebensaufgabe“, sagt er. Glücklicherweise ist Uhlig gut vertraut mit allem, was mit dem Erhalt alter Bauwerke zusammenhängt. Er ist einer Villa Mocc. Foto: G. U. Dostmann
12 Titelgeschichte: Industrie – Kultur – Mensch 12 Wirtschaft Südwestsachsen · 03/2020 · Inhalt der Partner im Zwickauer Architekturbüro ABOA – die aufbauost- 60-jährigen gastronomischen Tradition“, erklärt Marcel Kummers, architekten. Das Büro mit seinen sieben Mitarbeitern ist nun auch der die Geschäfte führt: „Dadurch erreichen wir das Publikum in einer der Mieter in den weitläufigen Flächen der Villa – neben der maximaler Bandbreite von Jung bis Alt.“ Dass die Gastro in der Vil- Gastronomie, einer Werbeagentur und einem Kreativbüro. „Diese la weiter punktet, erklärt Michael Uhlig mit einer wiedergeborenen Mischnutzung ist eine Möglichkeit, solch ein Haus zu erhalten“, sagt Wertschätzung und Akzeptanz für alte Substanz im heimatlichen Uhlig: „Große Verkehrsflächen, schwer bespielbare Nutzflächen, Umfeld. Die Villa als Renditeobjekt zu betrachten, sei trotzdem kaum viele Auflagen wegen des Denkmalstatus des Gebäudes und der möglich: Sechsstellige Beträge flossen in den vergangenen Jahren in Versammlungsstättenrichtlinie – da braucht es sichere und breite neue Heizungsanlagen, Elektrik und neue Fenster, in Brandschutz- Einnahmen.“ maßnahmen, die Renovierung aller drei Etagen und Sanitäranlagen: „Die Hauptpriorität in der täglichen Arbeit der letzten Jahre war Die Gastronomie ist deshalb ein wichtiges Standbein: 250 Veranstal- nicht, aus der Villa Wolf wieder ein Schmuckstück zu machen, son- tungen mit bis zu 500 Besuchern pro Event finden im ausgebauten dern ein funktionales, zeitgemäßes und wirtschaftliches Innenleben Keller und im Erdgeschoss der Villa jährlich statt – von der „DDR- zu ermöglichen“, so Uhlig: Schließlich sei es eben ein altes Haus Disko“ bis zu Einmietungen aller Art, hinzu kommt auch ein Außer- mit Nachteilen, aber einem großen Vorteil: „Die Villa Wolf hat eine Haus-Veranstaltungsservice. „Der Mocc Klub lebt auch von seiner Authentizität, die nicht austauschbar und auch nicht kopierbar ist.“ Eine Schule in der Textilfabrik Eine solche authentische Bausubstanz hat auch das Ehepaar Wrzal kürzlich erworben. In einer Zwangsversteigerung erhielt das Unterneh- merpaar den Zuschlag für die Artiseda-Textilfabrik in Limbach-Ober- frohna. Das Gebäude war um 1925 als Sitz der Trikotagenfabrik von Louis Schaarschmidt gebaut worden, seit 1870 war dort die Textilge- schichte in der Region mitgeschrieben worden. Doch seit 1998 stan- den die Nähmaschinen still – in Sichtweite des Limbacher Rathauses galt das Areal mit seinem hohen Klinkerschornstein als die markan- teste Brache der Stadt. „Als wir in das Gebäude kamen, sah es aus, als wäre hier vor ein paar Tagen noch produziert worden. Die Pro- duktionsanlagen waren aufgebaut, die Lager mit Stoffen und Garnen voll und überall lagen fertige Textilien von der Baby-Wäsche bis zum Unterhemd“, erinnert sich Rico Wrzal. Vor einem Vierteljahrhundert hat der Elektrikermeister einen Handwerksbetrieb gegründet und sich früh Die Eigentümer Silke und Rico Wrzal. Foto: G. U. Dostmann Landesausstellung: AutoBoom. Unmittelbar neben der Zentralaus- Glashütte bis zum Hightech-Bearbeitungszentrum stellung im Audi-Bau beleuchtet das August-Horch- aus Chemnitz. „Boom. 500 Jahre Museum Zwickau 1 die Geschichte der mit dem Auto Industriekultur in Sachsen“ möglich gewordenen Mobilität und behandelt Zu- EisenbahnBoom. Auf dem Gelände des Schau- kunftsfragen und -probleme der Automobilproduktion. platzes Eisenbahn (Eisenbahnmuseums Chemnitz- Die sechs Schauplätze der Landesausstellung Hilbersdorf) 3 wird man zwischen historischen Die Themen der Zentralausstellung in Zwickau wer- MaschinenBoom. Was ist eine Maschine und Dampf- und Dieselloks in der rußigen Atmosphäre ei- den an sechs authentischen Schauplätzen der Indus- welche Rolle spielen Maschinen in unserem Le- nes Ringlokschuppens die industrielle Vernetzung von triegeschichte in weiteren Sonderausstellungen kon- ben? Diesen und anderen Fragen widmet sich das Mensch, Rohstoffen und Produkten in einem indus- kretisiert und vertieft: Industriemuseum Chemnitz 2 . Denn Sachsen ist triehistorischen Freilichtmuseum erkunden können. nicht nur die Wiege des deutschen Maschinenbaus. Hier werden seit mehr als 200 Jahren Maschinen kon- KohleBoom. Das Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzge- struiert und produziert: vom filigranen Uhrwerk aus birge 4 zeigt den für die wirtschaftliche Entwicklung
Titelgeschichte: Industrie – Kultur – Mensch 13 13 Ehemalige Artiseda-Textilfabrik Limbach-Oberfrohna. Foto: G. U. Dostmann auf Klima- und Umwelttechnik spezialisiert. Mit der wentec GmbH kam später Gebäude auf allen Etagen gearbeitet – zunächst vor allem zur Sicherung. Ein noch ein Industrieunternehmen rund um Fotovoltaik, Energietechnik und Auto- Schulgebäude soll entstehen – für das Freie Evangelische Limbacher Schul- matisierung hinzu. Heute beschäftigt Wrzal in seinen beiden Unternehmen 34 zentrum, kurz: FELS mit Oberschule und Gymnasium. Rico und Silke Wrzal, Mitarbeiter. Die alte Scheune aus dem Familieneigentum Eltern von vier Kindern, sind Mitglied des Evangelischen seiner Frau – der erste Firmensitz – ist längst um einen viermal so großen modernen Anbau erweitert. Und erst kürzlich wurde Wrzal zum „Unternehmer des Jahres“ in » Die junge Generation soll ein Schulvereins Limbach-Oberfrohna, der das FELS trägt. Im Spätsommer 2019 konnten die ersten Fünftklässler eingeschult werden, zunächst in einem alten Schulge- Gefühl dafür bekommen, dass Limbach-Oberfrohna gewählt. bäude in Limbach-Oberfrohna. In drei oder vier Jahren hier Menschen gearbeitet haben. dann soll das Schulzentrum ins Limbacher Zentrum Ein Grund dafür dürfte auch sein Engagement für die rücken, eben in die Artiseda-Fabrik, und auf bis zu 28 Dass das nicht nur ein altes Artiseda-Fabrik gewesen sein, die die Wrzals privat Klassen anwachsen. „Schon jetzt haben wir ein Ganz- erwarben. „Das Gebäude hat mich schon jahrelang Gebäude ist, sondern dass tagsangebot zum Bereich Nähen namens ‚Artiseda‘“, beschäftigt – es ist ein so schöner Bau in zentraler Lage, aber leider im Dornröschenschlaf.“ Als er ver- steigert wurde, entbrannte unerwartet ein Bieter- es jemand geschaffen hat. « berichtet Silke Wrzal. Das künftige Schulgebäude wird ein Museumszimmer erhalten, das sich mit der textilen Geschichte des Areals beschäftigt: „Die junge Generati- wettkampf, Rico Wrzal gab schließlich das höchste Gebot ab. Ob er das Ge- on soll ein Gefühl dafür bekommen, dass hier Menschen gearbeitet haben. Dass bäude um jeden Preis haben wollte? „Es lag im Limit“, sagt er. Nun wird im das nicht nur ein altes Gebäude ist, sondern dass es jemand geschaffen hat.“ Südwestsachsens fundamentalen Steinkohlenberg- SilberBoom. Das Forschungs- und Lehrbergwerk | MITTEL- bau und wirft einen Blick in die Zukunft der Energie- Silberbergwerk Freiberg 6 gewährt tiefe Einblicke SACHSEN versorgung. in die Geschichte des Erzbergbaus und zeigt unter 6 Freiberg Tage, welche Rolle die aktuelle wissenschaftliche ZWICKAU 2 3 TextilBoom. In der original erhaltenen Tuchfabrik Forschung für die Ressourcentechnologien spielt. 5 Crimmitschau Chemnitz 1 Gebr. Pfau in Crimmitschau 5 können die Besucher www.boom-sachsen.de Zwickau 4 Oelsnitz/Erz. eine Zeitreise in die für Sachsens Geschichte so wichtige Epoche der Textilindustrie unternehmen. Die ERZGEBIRGS- KREIS zum Teil 100 Jahre alten Maschinen und Webstühle werden in einer seit ihrer Schließung unveränderten VOGTLAND- Fabriksituation vorgeführt und alle Schritte der KREIS Tuchfabrikation nachvollziehbar.
14 Titelgeschichte: Industrie – Kultur – Mensch 14 Wirtschaft Südwestsachsen · 03/2020 · Inhalt Neue Produkte auf alten Flächen Und auch das gibt es: dass in alten Industriebauten noch produziert wird. 1837 Leipzig: „Anzugschneiderei braucht Wissen und Können – und wir haben uns da wurde in Crimmitschau die Tuchfabrik Carl Spengler gegründet, ein Textilunter- einen guten Ruf erarbeitet.“ Bis 2012 bildete die Produktion von Bekleidungsge- nehmen von vielen im sächsischen Zentrum der Wollverarbeitung. Das Unterneh- webe das Hauptgeschäft, inzwischen ist es die Entwicklung und Produktion tech- men wuchs auf mehrere 10.000 Quadratmeter Produktionsfläche, 1900 trat Karl nischer Textilien: „Textil muss billig sein und wird in Asien gemacht – das stimmt Bräuninger ins Unternehmen ein. Auch der heutige Geschäftsführer heißt Bräun- im Bereich der technischen Textilien nicht“, hat Bräuninger erkannt. Gewebe für inger, allerdings Eckhard. Karl war sein Urgroßvater, das Unternehmen ist in Fami- Flugzeugsitze oder schallschluckende Vorhänge für textile Architektur kommen lienhand. „Trotz Enteignung in der DDR konnte mein Vater Betriebsleiter bleiben – heute aus Crimmitschau, ebenso wie das antibakterielle Gewebe „bacteriaEX“, so bin auch ich mit Spengler & Fürst aufgewachsen“, erzählt der heutige Chef. Mit eine Eigenentwicklung von Spengler & Fürst, die vor allem in Krankenhäusern der Wiedervereinigung erhielt die Familie das Unternehmen zurück: „Sich auf dem zum Einsatz kommen soll. Im Gewebe sind Silberfäden verwebt: „Das ist zwar Textilmarkt neu zu orientieren, war ein schwieriges Unterfangen“, erinnert sich teurer als herkömmliche Gewebe, wirkt sich aber positiv auf die Betriebskosten ei- Eckhard Bräuninger: Hochwertige Bekleidungsgewebe für Modemarken wie Hugo ner Klinik aus – wenn Laken oder Patientenbekleidung beispielsweise nicht mehr Boss oder Joop! sicherten Spengler & Fürst das Überleben. Ab Mitte der 90er täglich gewechselt werden müssen“, ist Bräuninger überzeugt. Ein Praxistest im Jahre kam das Thema Maßkonfektion hinzu. Drei Geschäfte für maßgeschneider- Universitätsklinikum Dresden wurde bereits erfolgreich abgeschlossen. te Anzüge betreibt Spengler & Fürst mittlerweile in Crimmitschau, Dresden und Geschäftsführer Eckhard Bräuninger. Foto: G. U. Dostmann All dies genügt aber nicht, das große Werksareal auszulasten: „Wir hatten früher auch eine Färberei und die Textilveredelung im Haus – das geht heute innerstädtisch kaum noch“, er- läutert Bräuninger. Deshalb werden die alten Gemäuer in großen Teilen anderweitig genutzt: 16 Wohnungen sind entstanden, ein großes Fitnessstudio und Rechtsanwälte bezogen die » Textil muss billig sein und wird in Asien gemacht – das stimmt im Bereich der alten Websäle, eine Seidenmanufaktur und andere gewerbliche Nutzer haben sich angesie- delt. Fühlt sich Bräuninger da nun mehr als Immobilienmanager denn als Geschäftsführer eines Produktionsbetriebs? „Sicher ist die Vermietung ein wichtiger Teil, aber Textil bleibt die technischen Textilien nicht. « Hauptarbeit.“ Entsprechend freut er sich, dass die Landesausstellung zur Industriekultur auch nach Crimmitschau kommt – und dort die Textilindustrie in den Fokus nimmt. „Die Schau kann ein neues Licht auf unsere ‚alte‘ Industrie werfen.“ Spengler & Fürst wird selbst mit mehreren Exponaten vertreten sein: „Wir wollen zeigen, dass es uns noch gibt – und auch den jungen Leuten zeigen, dass Textil nicht nur etwas für Billigheimer oder fürs Museum ist.“ So wird das Alte mit dem Neuen verbunden – und wie an vielen Orten in der Region das industriekulturelle Erbe nicht nur gepflegt, sondern eine 200-jährige Geschichte im Heute und für's Morgen fortgeschrieben.
Titelgeschichte: Industrie – Kultur – Mensch 15 15 Zurück zu den Wurzeln soll es 2020 für die ibug gehen – in die Kulturregion Zwickau. Kunst auf Brachen Spezialist für Brachflächen ist auch Thomas werden. So konnten wir bei der Objektge- Zurück zu den Wurzeln soll es 2020 für die Dietze – jedoch auf eine ganz andere Art staltung sehr frei agieren.“ Das hat sich in- ibug gehen – in die Kulturregion Zwickau: und Weise. Als Jugendlicher trieb er sich in zwischen geändert: Die ibug ist gewachsen, „Wir sind aktuell in den Verhandlungen zu stillgelegten Fabriken rum, davon gab es im zog zunächst durch den Kreis Zwickau, dann mehreren Objekten, auch in der Stadt Zwi- heimatlichen Rochlitz einige. Irgendwann zweimal nach Chemnitz, zuletzt ins Vogtland. ckau selbst“, sagt Dietze. Doch werde das stieß der heute 36-Jährige auf den Kreis um Künstler aus aller Herren Länder kommen für Geschäft durchaus schwieriger: Manche Are- den Streetart-Künstler Tasso aus Meerane, der die ibug nach Sachsen, ohne Bezahlung, nur ale liegen inzwischen so lange brach, dass sie Sprayer und Breakdancer um sich versammelt die Reisekosten werden im Rahmen der Mög- für eine öffentliche Nutzung – und das ist die hatte. Vom Meeraner Bürgermeister erhielten lichkeiten erstattet. In Chemnitz kamen 2018 ibug mit ihrer Ausstellung am Ende – kaum sie die Erlaubnis, im Sommer legal Wände in etwa 18.000 Besucher, zuletzt ins ländlichere noch zu sichern sind: „30 Jahre Leerstand einer alten Fabrik zu besprühen, „Das hat Reichenbach im Vogtland immerhin 10.000. machen sich auch beim solidesten Gebäude sofort so eine große Aufmerksamkeit erhal- Und auch die Objekte werden variabler, man- bemerkbar.“ Ohne Fördergelder gehe das gar ten, dass spontan eine kleine Ausstellung che sollen nach der ibug neu genutzt werden: nicht. Einen kleinen Teil der Budgets überneh- organisiert wurde“ – die Idee der ibug, der „Wenn wir Objekte aufschließen können für men mittlerweile oft die Kommunen, in denen Industriebrachen-Umgestaltung war gebo- die Kreativszene, ist das für uns extrem span- die ibug gastiert. Auch Sponsoren aus der ren. Sieben Jahre am Stück fand die ibug als nend. Andererseits wollen wir mit unseren lokalen Wirtschaft sind gern gesehen: „Das Streetart-Festival in verschiedenen Objek- Aktionen auch nicht die Immobilienblase an- muss noch nicht mal Geld sein – kostengüns- ten in Meerane statt: „Für uns war immer heizen – dass wir mal nach Leipzig gehen, ist tige Räummaschinen, Hebebühnen oder Bau- klar, dass die Gebäude hinterher abgerissen deshalb extrem unwahrscheinlich.“ material helfen uns genauso.“ „Eine historische Eisenbahn ist ein Kulturgut“ Die Landesausstellung ist auch für die Westsächsische Schulausflug in der 8. Klasse ins Textilmuseum in Crim- Hochschule Zwickau (WHZ) ein spannendes Thema. Die mitschau sehr beeindruckt und ich finde es sehr schön, Hochschule unterstützt bei verschiedenen Themen das dass zu diesem Thema jetzt eine landesweite Ausstellung Ereignis – von der Vorbereitung von Selbstmach-Experi- stattfinden soll.“ menten, der Zusammenarbeit bei der Organisation von Veranstaltungen bis hin zu einem eigenen Projekt rund Für den 20-jährigen Schwarzenberger, der sich u. a. im um die Fahrzeuge von morgen am Schauplatz AutoBoom. Studentenrat der WHZ und als Tutor für „Erstsemester“ engagiert, ist die Industriekultur noch stark mit Maschi- Teil der Industriekultur ist der Wandel – und verschiede- nen aus Zeiten der Industrialisierung und der vergange- ne Sichtweisen des Themas. Alexander Päßler, Student nen Jahrzehnte verbunden. Auch noch im Zeitalter der Di- der Informations- und Kommunikationstechnik an der gitalisierung, zu dem er sich mit seiner Studiengangwahl Fakultät Elektrotechnik der WHZ, freut sich, dass die Lan- deutlich bekennt. „Eine historische Eisenbahn ist für mich Alexander Päßler. Foto: Silke Dinger desausstellung nach Zwickau und in die Region kommt: nicht nur ein atemberaubender Anblick, ich denke, sie ist „Wir haben hier viel zum Thema zu bieten. Gerade beim inzwischen auch zu einem Kulturgut geworden, das einen Automobilbau und der Textiltechnik war unsere Region noch heute beeindruckt,“ so Alexander Päßler. Vorreiter, da hat einiges hier seine Wurzeln. Mich hat ein Silke Dinger
16 Wirtschaft Südwestsachsen · 03/2020 · IHK aktuell Neues aus Berlin und Brüssel Vorfahrt für Verkehrsvorhaben und Ersatzneubauten gebracht und dabei auch eine Reihe von DIHK-Vor- 20 Jahre.“ Um Planungsprozesse wirklich schneller schlägen aus der Praxis aufgegriffen. Künftig sollen zu machen, müssten außerdem die Gerichtsverfah- wichtige Eisenbahnstrecken und Wasserstraßen per ren verkürzt werden. Derzeit machten viele Unter- Bundesgesetz beschlossen und aufwändige Planver- nehmen die Erfahrung, dass die Komplexität der fahren vermieden werden. Außerdem ist vorgesehen, Verfahren oft dazu genutzt werde, um wichtige In- dass alte, marode Eisenbahn- oder Autobahnbrücken frastrukturprojekte zu verzögern. Einwände würden im einfachen Genehmigungsverfahren ausgetauscht von Kritikern häufig nicht in den dafür vorgesehe- werden können. DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin nen Verfahren der Öffentlichkeitsbeteiligung geltend Wansleben wertete die Gesetze als „ersten richtigen gemacht, „sondern erst, wenn der Bagger rollt“. Schritt“ für schnellere Verbesserungen der Infrastruk- Deshalb, so Wansleben, „kommt es darauf an, dass tur: „Unsere Unternehmen brauchen leistungsfähige in Zukunft die Öffentlichkeit ganz frühzeitig beteiligt Straßen und Schienen, um Produkte just in time zu wird, die Argumente ausgetauscht werden und es Foto: M_Janvooferpix/Fotolia transportieren“, so Wansleben. In der Praxis vergin- eine Entscheidung für oder gegen ein Projekt gibt. gen von der Planung bis zur Fertigstellung von Pro- Einwände, die danach gegen Projekte vorgebracht Berlin. Der Bundestag hat zwei Gesetze zur Beschleu- jekten jedoch oft Jahre, nicht selten sogar Jahrzehnte: werden, sollten dann nicht mehr berücksichtigt wer- nigung von Verkehrsprojekten in das Kabinett ein- „Bei Schienenwegen sind es durchschnittlich rund den müssen.“ Tine Fuchs, DIHK Kabinett beschließt Rohstoffstrategie Berlin. Mit der vom Bundeskabinett beschlossenen Rohstoffstrategie will die ausreichende Versorgung mit diesen Rohstoffen sichergestellt werden soll. Wei- Bundesregierung die Unternehmen bei einer sicheren, verantwortungsvollen und tere Maßnahmen sind unter anderem die Forschungs- & Entwicklungsförderung nachhaltigen Rohstoffversorgung unterstützen. Dabei sollen ökologische, ökono- von Projekten im Bereich der Rohstoffverarbeitung (u.a. Aufbereitungstechnik und mische sowie soziale Aspekte berücksichtigt werden. Die Bundesregierung hat ins- Metallurgie) und im Leichtbau (Technologietransfer-Programm Leichtbau). Zudem gesamt 17 Maßnahmen beschlossen. Eine neue technologische Herausforderung soll ein „Runder Tisch“ eingerichtet werden, um gemeinsam mit der Wirtschaft ist die Elektromobilität. Durch die Elektrifizierung des Antriebs wird die Nachfrage den Einsatz von mineralischen Sekundärrohstoffen aus dem Recycling zu erhöhen. nach Rohstoffen wie Lithium, Kobalt und Seltene Erden ansteigen, weshalb die Eva Weik, DIHK EU-Medizinprodukteverordnung Brüssel. Wegen neuer EU-Regulierungen rechnen fast 80 Prozent der deutschen Europa noch zu wenige sogenannte Benannte Stellen, um Medizinprodukte nach Medizintechnik-Unternehmen mit erheblichen Schwierigkeiten bei der Marktein- der neuen EU-Verordnung zuzulassen. Eine Übergangsfrist bis Mai 2024 auch für führung neuer Produkte. Diese Befürchtungen gehen vor allem auf zwei Ende Mai Niedrigrisikoprodukte wie wiederverwendbare chirurgische Instrumente und viele 2017 in Kraft getretene EU-Verordnungen zurück, deren Nebenwirkungen insbe- Softwareprodukte kann einen harten Schnitt vermeiden. Viele Hersteller profitie- sondere für die deutsche Wirtschaft der DIHK intensiv thematisiert hat. Nun zeich- ren von dieser Neuregelung.“ Allerdings seien weitere Maßnahmen dringend er- net sich eine praktikablere Übergangsphase und damit mehr Rechtssicherheit für forderlich, um eine reibungslose Umsetzung der neuen EU-Vorgaben in die Praxis die betroffenen Unternehmen ab, wie DIHK-Experte Philipp Wien berichtet: „Die sicherzustellen. Andernfalls würden die Wettbewerbsfähigkeit und Innovations- Umsetzung des ,Corrigendum‘ ist ein erster wichtiger Schritt. Bislang gibt es in kraft der Branche gefährdet. Philipp Wien, DIHK
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