Leitlinien für die Programmgestaltung des MDR 2013 - (Stand: 10.12.2012)

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Leitlinien für die
         Programmgestaltung des MDR 2013

(Stand: 10.12.2012)
Leitlinien für die Programmgestaltung des MDR 2013

Inhaltsverzeichnis

1   Einleitung ...............................................................................................................4
2   MDR Unternehmensziele.......................................................................................4
3   MDR-Hörfunk .........................................................................................................6
    3.1    Kernkompetenz Regionalität, Information und Ratgeber ..................................... 6
           3.1.1 MDR 1 RADIO SACHSEN ................................................................................... 6
           3.1.2 MDR SACHSEN-ANHALT................................................................................... 7
           3.1.3 MDR THÜRINGEN.............................................................................................. 8
           3.1.4 MDR INFO – Das Nachrichtenradio.................................................................. 9
    3.2    Kernkompetenz Kultur ........................................................................................... 10
           3.2.1 MDR FIGARO – Das Kulturradio..................................................................... 10
           3.2.2 MDR KLASSIK – Die Ensembles ...................................................................... 11
           3.2.3 MDR KLASSIK – Das Digitalradio ................................................................... 12
           3.2.4 Kultur in den MDR-Landesprogrammen....................................................... 12
    3.3    Kernkompetenz Modernes Leben.......................................................................... 13
           3.3.1 MDR JUMP – Das moderne Radio für junge Erwachsene ............................ 13
           3.3.2 MDR SPUTNIK – Das innovative Jugendradio ............................................... 14
4   MDR FERNSEHEN ..................................................................................................15
    4.1    Kernkompetenz Regionalität und Information .................................................... 15
           4.1.1 Fernsehen im Landesfunkhaus Sachsen ........................................................ 16
           4.1.2 Fernsehen im Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt............................................ 17
           4.1.3 Fernsehen im Landesfunkhaus Thüringen .................................................... 18
           4.1.4 Nachrichten..................................................................................................... 18
           4.1.5 Magazine, Talks, Reportagen, Dokumentationen ....................................... 19
           4.1.6 Nachmittagsprogramm, Ratgeber und Service............................................. 20
           4.1.7 Sport trimedial................................................................................................ 21
    4.2    Kernkompetenz Kultur, Bildung, Wissen und Kirche ........................................... 22
           4.2.1 Bildung und Wissen........................................................................................ 22
           4.2.2 Magazine, Reportagen und Dokumentationen ........................................... 22
           4.2.3 Natur- und Tierfilme....................................................................................... 23
           4.2.4 Konzerte, Theater und Opern ....................................................................... 24
           4.2.5 Kirche, Religion und Soziales......................................................................... 24
           4.2.6 Kultursendungen der Landesfunkhäuser...................................................... 25

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Leitlinien für die Programmgestaltung des MDR 2013

    4.3   Kernkompetenz Unterhaltung ............................................................................... 25
          4.3.1 Große Unterhaltung und Shows.................................................................... 26
          4.3.2 Journalistische Unterhaltung......................................................................... 26
          4.3.3 Kabarett und Comedy .................................................................................... 27
          4.3.4 Talkshow ......................................................................................................... 27
    4.4   Kernkompetenz Kinder und Jugend...................................................................... 28
          4.4.1 Kinderfernsehen im MDR............................................................................... 28
          4.4.2 Federführung ARD/ZDF-KINDERKANAL ........................................................ 29
          4.4.3 Junge Formate ................................................................................................ 30
5   Telemedien des MDR ...........................................................................................30
    5.1   MDR.DE .................................................................................................................... 31
    5.2   Zeitsouveräne Nutzung........................................................................................... 32
    5.3   Hörfunk und Internet.............................................................................................. 34
          5.3.1 JUMPRADIO.DE............................................................................................... 34
          5.3.2 SPUTNIK.DE und mySPUTNIK.DE ................................................................... 35
          5.3.3 meinFIGARO.DE und myMDR-Klassik.DE ...................................................... 35
          5.3.4 FIGARINO ........................................................................................................ 36
    5.4   Fernsehen und Internet .......................................................................................... 36
    5.5   MDR TEXT ................................................................................................................ 37
6   Der MDR in der ARD und Gemeinschaftsprogrammen ....................................38
    6.1   Fernsehangebote des MDR in der ARD.................................................................. 38
          6.1.1 Nachrichten und Magazine............................................................................ 38
          6.1.2 Sport trimedial................................................................................................ 39
          6.1.3 Serien und Fernsehfilme ................................................................................ 40
          6.1.4 Unterhaltung .................................................................................................. 41
          6.1.5 Dokumentationen, Reportagen und Gottesdienste..................................... 41
          6.1.6 ARTE, 3SAT, PHOENIX und digitale ARD-Channel........................................ 42
    6.2   Hörfunk in der ARD................................................................................................. 42
    6.3   ARD ONLINE............................................................................................................. 43
    6.4   ARD TEXT ................................................................................................................. 43

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1     Einleitung

Der MDR legt in regelmäßigen Abständen Leitlinien für die Programmgestaltung vor, in
denen die geplante inhaltliche Entwicklung für die Hörfunk-, Fernseh- und Telemedienan-
gebote beschrieben wird. Die Leitlinien 2013 werden letztmals separat vorgelegt. Ab 2014
werden sie in den MDR-Entwicklungsplan integriert.

Der MDR ist zu Beginn des dritten Jahrzehnts seines Bestehens fest in Mitteldeutschland
verwurzelt. Gleichzeitig nehmen die Herausforderungen für den MDR auf dem Medien-
markt stetig zu. Der digitale Medienmarkt ist keine Zukunftsvision mehr, sondern Gegen-
wart. Er ist gekennzeichnet durch tiefe und rasante Umbrüche, die für alle Medienanbieter
Folgen haben. Die unterschiedlichen Anbieter, d. h. Suchmaschinen, Verlage, klassische
Hörfunk- und Fernsehanbieter, Internetkonzerne oder Telekommunikationsunternehmen,
treffen sich jetzt im Internet und kämpfen dort um die Gunst der Nutzer. Konvergenz,
Ortsunabhängigkeit, Zeitsouveränität und Interaktivität kennzeichnen die relevanten Ver-
änderungen und Entwicklungen. Zeitgleich verschmelzen in einer konvergenten Medien-
welt Internet und Fernsehen, so dass auch hierdurch der Konkurrenzdruck erheblich steigt.

Dieser Situation stellt sich der MDR mit der im Jahr 2012 formulierten MDR VISION 2017:

     In der digitalen Medienwelt kann der Nutzer wann er will, wo er will und wie er will
      Inhalte abrufen. Völlig neue, global agierende Anbieter drängen in den Markt. Im Fo-
      kus eines existenziellen Wettbewerbs steht der Kampf um die Aufmerksamkeit der
      Nutzer.
     Wir sind von hier. Wir sind die glaubwürdige und starke Stimme des Ostens. Wir bieten
      ein vielfältiges, regional verankertes Angebot mit hoher emotionaler Bindung.
     Wir sind für alle da. Als modernes, leistungsstarkes Multimediahaus in Sachsen, Sach-
      sen-Anhalt und Thüringen informieren, beraten, bilden und unterhalten wir.
     Wir sind Garant für politisch und wirtschaftlich unabhängigen Qualitätsjournalismus
      und sichern freie und demokratische Willensbildung.
     Wir bilden die Lebenswirklichkeit der Menschen in Mitteldeutschland ab und sichern
      den freien Zugang zu unseren Angeboten.

2     MDR Unternehmensziele

Ausgehend von der MDR VISION 2017 wurden im Jahr 2012 sieben zentrale UNTERNEH-
MENSZIELE entwickelt. An diesen richtet sich die Arbeit im MDR auch im Jahr 2013 aus,
von den Direktionen bis zum einzelnen Mitarbeiter. Die Ziele sind wie folgt formuliert:

(1) Wir sind der erfolgreichste Medienanbieter in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
      Gesellschaftliche Relevanz, Reputation und Akzeptanz bestimmen unseren Erfolg.
(2) Wir sprechen mit unserer Angebotsfamilie alle Zielgruppen an. Die regionale Veranke-
      rung ist dabei die inhaltliche Leitlinie.
(3)   Wir stärken die Marke MDR.
(4)   Wir stärken die ARD, den KiKA und die Gemeinschaftsangebote durch unsere Inhalte
      und Kompetenz.
(5)   Wir fördern Innovation und medienübergreifendes Arbeiten.
(6)   Wir steuern die vorhandenen Ressourcen entlang der Angebotsstrategie und handeln
      wirtschaftlich.
(7)   Wir schaffen eine transparente, leistungs- und wettbewerbsfähige Organisation, die
      von der Verantwortung jedes Einzelnen getragen wird.

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Leitlinien für die Programmgestaltung des MDR 2013

Um diese Ziele zu erreichen, läuft der Transformationsprozess „MDR 2017“ seit dem Jahr
2012 auf Hochtouren. Zu den anspruchsvollen Aufgaben im Transformationsprozess ge-
hört die Erarbeitung einer MDR-weiten Angebotsstrategie, die ab 2014 greifen soll. Mit
Blick auf die inhaltliche Entwicklung der MDR-Angebote in allen Mediengattungen wird
das Jahr 2013 deshalb als ein Übergangsjahr angesehen. Die Angebotsstrategie soll helfen,
das MDR-Gesamtangebot in Hörfunk, Fernsehen und Telemedien entlang der Unterneh-
mensziele auszurichten. Sie wird ab 2014 auch bei Programmentscheidungen und Mittel-
zuweisungen eine entscheidende Grundlage sein.

Eine erfolgreiche Programmarbeit ist nur möglich, wenn der öffentlich-rechtliche Rund-
funk und damit auch der MDR bedarfsgerecht finanziert sind. Beim Jahr 2013 handelt es
sich um das erste Jahr des neuen beitragsbezogenen Finanzierungsmodells. Mit dem neu-
en Rundfunkbeitrag wurde die Grundlage für eine zukunftsfähige Finanzierung des öf-
fentlich-rechtlichen Rundfunks im digitalen Zeitalter geschaffen. Der MDR ist auch 2013
aufgrund der nach wie vor geltenden Besonderheiten in seinem Sendegebiet (z. B. Ab-
wanderung, demografische Entwicklung) zu einem sparsamen Umgang mit den zur Verfü-
gung stehenden Mitteln angehalten, zumal die Prognosen zu den Erträgen aus dem neuen
Rundfunkbeitrag mit hohen Unsicherheiten behaftet sind. Der MDR wird deshalb auch in
diesem Bereich in den kommenden Jahren ausgehend von den MDR UNTERNEHMENSZIE-
LEN weitere Schritte einleiten. So wurde u. a. ein Großprojekt zu Prozessen und Strukturen
aufgesetzt, in dem MDR-weit Einsparmöglichkeiten gefunden und realisiert werden sollen.
Zudem beschäftigt sich eine eingesetzte Arbeitsgruppe Finanzen mit der Weiterentwick-
lung der Finanzplanung und der Flexibilisierung des Wirtschaftsplans. Es besteht das Ziel,
die noch bestehende Lücke zwischen laufenden Erträgen und Aufwendungen im Jahr 2017
zu schließen.

Mit Inkrafttreten des neuen Rundfunkbeitragsstaatsvertrages am 01.01.2013 werden auch
finanziell leistungsfähige Seh- und Hörgeschädigte zur Zahlung eines Drittels des regulä-
ren Rundfunkbeitrags verpflichtet. Hierdurch steigen auch die Anforderungen an die bar-
rierefreien Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Barrierefreiheit bedeutet dabei
den auch für Seh- und Hörgeschädigte uneingeschränkten Zugang zu den entsprechenden
Medienangeboten. Da der MDR nach seinen Unternehmenszielen für alle Zielgruppen im
Sendegebiet gleichermaßen Programm machen will, ergibt sich daraus eine Verpflichtung
zum weiteren Ausbau der Barrierefreiheit. Hierfür werden mit einer Bündelung und Auf-
stockung der Ressourcen für die Herstellung der Barrierefreiheit ab 2013 die Vorausset-
zungen geschaffen. Es besteht das Ziel, im Bereich Untertitelung des MDR FERNSEHENS
eine Quote von mindestens 40 % zu erreichen. Dabei werden in Ergänzung zum barriere-
freien Angebot 2012 alle regionalen Informationsangebote der Hauptsendezeit im MDR
FERNSEHEN (17:45 bis 22:05 Uhr) spätestens zum 01.10.2013 untertitelt angeboten. Die
Untertitel werden auch in der Mediathek nachgenutzt. Im Bereich Audiodeskription wird
die Anzahl der als Hörfilmfassung produzierten Filme im Jahr 2013 auf 20 pro Jahr ver-
doppelt. Zudem wird MDR UM ELF ab dem 02.01.2013 im Livestream und knapp zwei
Stunden später in der Mediathek mit Gebärdensprache angeboten.

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3     MDR-Hörfunk

Aktuelle Studien belegen, dass die Nutzung des Radios trotz aller Veränderungen am Me-
dienmarkt weiterhin hoch ist. Die drei Landesprogramme MDR 1 RADIO SACHSEN, MDR
SACHSEN-ANHALT und MDR THÜRINGEN stehen dabei auch künftig für ein qualitativ
hochwertiges Radioangebot mit einer starken Verankerung im jeweiligen Bundesland. Mit
einem modernen und massenattraktiven Programmbouquet soll den Wünschen und Be-
langen der Zuhörer Rechnung getragen werden. Die fünf Wellen des zentralen MDR-
Hörfunks, MDR INFO, MDR FIGARO, MDR JUMP, MDR SPUTNIK und MDR KLASSIK, werden
weiterhin die Informations-, Kultur- und Unterhaltungsansprüche seriös und zuverlässig
bedienen. Hierzu werden die regionale Verankerung sowie die Kompetenz in Information,
Kultur und Unterhaltung als Erfolgsfaktoren und Stärken gesehen.

Die wichtigsten Trends aus der Digitalisierung werden aufgegriffen, die Angebote an die
veränderten Rezeptionserwartungen angepasst. Beispielhaft zu nennen sind die Nutzung
auf Smartphones oder die Interaktion zwischen Programmmachern und Hörern. Alle MDR-
Hörfunkangebote werden terrestrisch auch über DAB+ verbreitet.

3.1    Kernkompetenz Regionalität, Information und Ratgeber

Die vorrangige Aufgabe der MDR-Landesprogramme ist die umfassende Berichterstattung
aus der Region. Über das regionale Angebot der Landesfunkhäuser hinaus bietet vor allem
das Nachrichtenradio MDR INFO rund um die Uhr Aktuelles aus Mitteldeutschland,
Deutschland und der Welt. Dabei kann auf zahlreiche Regionalstudios und Regionalbüros
zurückgegriffen werden, sodass eine solide Basis für eine aktuelle und journalistisch hoch-
wertige Versorgung der Hörer im Sendegebiet mit Informationen aus erster Hand besteht.

3.1.1 MDR 1 RADIO SACHSEN

MDR 1 RADIO SACHSEN sieht in der Orientierung auf landesspezifische Themen und der
musikalischen Akzentsetzung für Hörer ab 45 Jahren den Schlüssel für seine Marktführer-
schaft. Das Wortprogramm wird zu gut einem Drittel von Nachrichten und aktuell-
politischen Beiträgen mit besonderem Fokus auf Sachsen geprägt. Ein wesentliches Kriteri-
um für die Gestaltung des gesamten Wortprogramms ist der Alltags-Nutzwert für den Hö-
rer. Dementsprechend orientieren sich auch die Ratgebersendungen an den Hörerbedürf-
nissen. Sie werden durch ein umfangreiches Internetangebot ergänzt, das konsequent re-
gional ausgerichtet ist.

Die mehrmals täglich gesplittet ausgestrahlten Sendungen aus den vier Regionalstudios
werden ergänzt durch zusätzliche Regionalinformationen für das Vogtland und die nördli-
che Oberlausitz, insbesondere zu Wetter und Verkehr. Hierdurch und durch den Einsatz
von zwei Hör-Mobilen für die Live-Berichterstattung sowie ein dichtes Netz von Reportern
und Korrespondenten wird die Hörerbindung gefördert und zugleich die Informations-
kompetenz von MDR 1 RADIO SACHSEN gestärkt, von der auch die anderen MDR- und
ARD-Hörfunkprogramme, das Telemedienangebot sowie das MDR FERNSEHEN profitieren.
Durch den Aufbau von trimedialen Kompetenzzentren im MDR LANDESFUNKHAUS SACH-
SEN werden die Informationswege verkürzt und die Generierung von Nachrichten, The-
men und Beiträgen sowie die Landtagsberichterstattung verbessert. Zudem werden ab
2013 Landtagsdebatten über einen eigenen DAB+-Kanal ausgestrahlt.

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 Ziele und Ausblick:

        Verteidigung der Marktführerschaft in Sachsen 2013,
        Erneuerung der Musikmischung durch Ausrichtung auf die Oldies der 60er, 70er
         und 80er Jahre und das Beste der populären deutschen Musik bis zur Gegen-
         wart,
        Aufbau trimedialer Redaktionen (Politik, Kultur),
        Fokussierung auf aktuelle Themen aus Sachsen und Darstellung von Ereignissen
         und Sachverhalten aus sächsischer Sicht,
        Subregionalisierung der Nachrichten, insbesondere der Wetter- und Verkehrs-
         meldungen,
        Zeitliche Ausweitung der Regionalachsen im Programm,
        Beibehalten des jährlichen Gesamtvolumens von ca. 100.000 Minuten bei den
         zeitgleich ausgestrahlten Sendungen aus den Regionen,
        Schwerpunkte 2013: Deutsches Musikfest in Chemnitz, Berufsweltmeisterschaf-
         ten in Leipzig, Tag der Sachsen in Schwarzenberg, Jubiläum Völkerschlacht und
         Völkerschlachtdenkmal in Leipzig,
        Förderung und Pflege der sorbischen Sprache und Kultur mit weiterhin ca.
         84.000 Programmminuten pro Jahr im sorbischen Radioprogramm,
        Schwerpunkte 2013 im sorbischen Programm: Internationales Folklorefestival in
         Crostwitz, Hauptversammlung der Domowina, 60 Jahre Sorbischer Rundfunk,
         Hauptkongress der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEV),
         Dudelsackfestival in Schleife sowie Übertragung evangelischer und katholischer
         Gottesdienste am Wochenende,
        Stärkere Kooperation mit den Redaktionen der öffentlich-rechtlichen Regional-
         sender Polens und Tschechiens.

3.1.2 MDR SACHSEN-ANHALT

Wichtigste Aufgabe für MDR SACHSEN-ANHALT – DAS RADIO WIE WIR ist, 2013 den pro-
grammlichen Erfolg zu stabilisieren und nach Möglichkeit auszubauen. Mehr Exklusivität
der Themen durch medienübergreifendes Arbeiten im Funkhaus sowie ein stringentes Mu-
sikangebot aus internationalen Oldies und deutschen Schlagern sollen das Profil des Lan-
desprogramms weiter schärfen.

MDR SACHSEN-ANHALT setzt auch 2013 auf eine kompetente regionale Berichterstattung.
Der Einsatz des Hörmobils und publikumswirksame Veranstaltungen im Land sorgen dabei
für Hörerbindung in den Regionen.

Ein optimierter Online-Auftritt ergänzt die redaktionellen Programmangebote. Die sozia-
len Medien Facebook und Twitter werden als Themenquelle stärker genutzt. MDR SACH-
SEN-ANHALT erhält ein moderneres Image und spricht somit auch jüngere Zielgruppen an.

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 Ziele und Ausblick:

        Halten des Stammpublikums durch Ausweitung der Regionalisierung und der
         Serviceanteile,
        Hinzugewinnen von jüngeren Hörern,
        Steigerung des Anteils an eigenrecherchierten Beiträgen und der Zahl der Exklu-
         sivmeldungen,
        Ausbau der Präsenz vor Ort und Live-Berichterstattung mittels der Einführung
         eines 2. Schnellreportagewagens,
        Erhöhung des Stellenwerts des Hörer-Kontakt-Systems, um noch intensiver auf
         Hörerwünsche und Erwartungen einzugehen,
        Ausbau des Online-Angebotes durch verstärkte Nutzung von Fotos, Audios, Vi-
         deos und Streams,
        Verstärkter Einsatz von sozialen Medien,
        Optimierung des markenprägenden On-Air-Designs,
        Neuausrichtung der Strategie der Off-Air-Bühnenpräsenz im Land,
        Pflege der medialen Zusammenarbeit mit den Universitäten des Landes,
        Programmschwerpunkte 2013: 60 Jahre Volksaufstand in der DDR, 20 Jahre Stra-
         ße der Romanik, Völkerschlacht Leipzig – 200 Jahre Napoleon in Sachsen-Anhalt,
         Bundestagswahl, Landpartie.

3.1.3 MDR THÜRINGEN

Kern des Radioprogramms MDR THÜRINGEN bleibt die aktuelle regionale Berichterstat-
tung aus dem Freistaat. Durch die Konzentration auf die gemeinsame Marke MDR THÜ-
RINGEN für Radio, Fernsehen und Online wird die Landeskompetenz unterstrichen. Mit
dem Aufbau einer gemeinsamen multimedialen Planung werden neue Ressourcen in der
Programmgestaltung erschlossen. Oberstes Ziel der Radiomacher ist dabei die Ausstrah-
lung verlässlicher und gut recherchierter Fakten und Hintergründe über Themen aus allen
gesellschaftlichen Bereichen. Basis des regionalen Informationsangebotes bleiben die Re-
gionalstudios und Korrespondenzplätze mit ihren täglich aktuellen Regionalmeldungen.
Der Schnellreportagewagen kommt zum Einsatz, wenn vor Ort über wichtige, die Öffent-
lichkeit berührende Themen berichtet wird. Die medienübergreifende Content- und Re-
chercheredaktion steuert weiterhin exklusive Themen bei, die trimedial nach jour-
nalistischen Qualitätskriterien aufbereitet werden.

 Ziele und Ausblick:

        Festigung des Programmerfolgs durch qualitativ hochwertige journalistische Be-
         richterstattung,
        Sicherung der unabhängigen, vielfältigen und neutralen Berichterstattung,
        Weitere Optimierung der oldiebetonten Musikfarbe zur Erweiterung der Ziel-
         gruppe,
        Steigerung des Anteils regionaler Themen durch eine gemeinsame medienüber-
         greifende und vernetzte Planung,
        Profilierung des MDR THÜRINGEN als kompetenter Lieferant von exklusiven re-
         gionalen Themen,

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        Themenschwerpunkte 2013: 60 Jahre Volksaufstand 17. Juni, 20 Jahre Thüringer
         Verfassung, 14. Thüringentag in Sondershausen und ARD–Themenwoche,
        Stärkung des kulturellen Auftrags u. a. durch Präsentation der Erfurter Dom-
         Stufenfestspiele und des Weimarer Spiegelzelts,
        Stärkung der Hörerbindung durch identitätsstiftende Aktionen wie z. B. OSTER-
         SPAZIERGANG, SOMMERNACHTSBÄLLE und THÜRINGER DES MONATS / JAHRES,
        Etablierung attraktiver Gewinnspiele und Höreraktionen zur Stärkung der Hö-
         rerbindung.

3.1.4 MDR INFO – Das Nachrichtenradio

Als größte Nachrichtenredaktion des MDR wird MDR INFO auch 2013 rund um die Uhr
Nachrichten produzieren. Dabei verpflichtet sich die Redaktion, das umfänglichste und
aktuellste Nachrichtenangebot auch im Vergleich zu allen anderen Nachrichtenanbietern
Mitteldeutschlands zu liefern. MDR INFO will das meistgehörte Wortradio Mitteldeutsch-
lands sein. Die Redaktion wird dem Hörerbedürfnis nach umfassender regionaler, nationa-
ler und internationaler Information jeden Tag 24 Stunden lang Rechnung tragen. Das
MDR-Nachrichtenradio spiegelt dabei nicht nur die Ereignisse wider und lotet ihre Bedeu-
tung für die Menschen in Mitteldeutschland aus, sondern schreibt durch seine Interviews
auch die Meldungslage fort und sorgt damit für wichtige Diskussionsansätze im tagespoli-
tischen Gespräch. Um den MDR als Nachrichtenanbieter erlebbar zu machen, sollen auch
künftig Off-Air-Veranstaltungen, wie Foren und Podiumsdiskussionen, mit Publikumsbetei-
ligung stattfinden. Die Ergänzung des klassischen Radioprogramms mit programmbezoge-
nen Telemedienangeboten sind für MDR INFO in der digitalen Welt unverzichtbar.

 Ziele und Ausblick:

        Verteidigung der Marktführerschaft unter den Wortradios im MDR-Sendege-
         biet,
        umfassende Berichterstattung über das aktuelle Geschehen in der Welt, Europa,
         Deutschland und den Ländern mit ca. 44.000 Beiträgen pro Jahr,
        aktive Beteiligung an der politischen Meinungsbildung und dem gesellschaftli-
         chen Diskurs mit ca. 3.000 Radiointerviews pro Jahr,
        anhaltende Profilierung als Nachrichtenquelle mit selbstrecherchierten Beiträ-
         gen,
        mindestens 20 % des Programms mit unmittelbarem Bezug zum MDR-Sendege-
         biet,
        Ausbau der Berichterstattung aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen; Stär-
         kung der Zusammenarbeit mit den Landesfunkhäusern,
        Sicherstellung der Nachrichtenversorgung für MDR FIGARO, MDR KLASSIK, MDR
         JUMP, MDR SPUTNIK und das Nachtprogramm der MDR-Landesprogramme,
        Produktion der ARD-INFO-NACHT als nachrichtenbasiertes Vollprogramm zur
         Übernahme durch die Informationswellen von rbb, SWR, HR, BR, SR und NDR,
        Lieferung der Wetterinformationen an alle Hörfunkprogramme des MDR, die
         Fernsehbereiche der Landesfunkhäuser und MDR.DE sowie Weiterentwicklung
         der Präsentationsform.

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3.2   Kernkompetenz Kultur

Die Hörfunkprogramme des MDR spiegeln in vielfältiger Weise Entwicklungen, Ereignisse
und Personen des kulturellen Lebens in Mitteldeutschland und darüber hinaus wider. Kul-
tur hat in vielen Sendungen ihren Platz, sei es im Kulturradio MDR FIGARO, den Kulturma-
gazinen der MDR-Landesprogramme oder den Trend- und Szeneberichten in MDR JUMP
und MDR SPUTNIK. Kernkompetenz Kultur bedeutet neben der Abbildung von Hochkultur
im Programm auch die Reflexion des gesamten kulturellen Lebens in Mitteldeutschland.

Der MDR berichtet in seinen Programmen jedoch nicht nur über Kultur, sondern er ist auch
selbst Produzent und Veranstalter von Kultur. Das MDR SINFONIEORCHESTER, der weltweit
geschätzte MDR RUNDFUNKCHOR und der innerhalb der öffentlich-rechtlichen Rundfunk-
anstalten Deutschlands einmalige MDR KINDERCHOR sind hierbei wichtige Elemente der
hiesigen Musiklandschaft. Der MDR sieht sich insgesamt in der Verpflichtung, mit seinem
Programmangebot auch Wege zu beschreiten, um neue kulturinteressierte Publikums-
schichten für Kultur zu gewinnen und zu begeistern.

3.2.1 MDR FIGARO – Das Kulturradio

MDR FIGARO ist das kulturelle Leitmedium des MDR-Hörfunks und als Vollprogramm im
kulturellen Leben Mitteldeutschlands fest verankert. Die erfolgreiche und multimedial
ausgerichtete Programmstrategie gilt es auch in der digitalen Welt auszubauen. Themen
mit regionalem Bezug haben dabei den Vorrang. MDR FIGARO folgt mit seinen Tages-
begleit- und Einschaltformaten einem weiten Kulturbegriff. Dazu gehören die Themenbe-
reiche Musik, Literatur, Wissenschaft, Theater, Bildende Kunst, Film, Geschichte, Reisen,
Religion ebenso wie Lifestyle. Neben dem hochwertigen Angebot an Hörspielen, Features
und Lesungen ist die Musik das tragende Programmelement. Priorität haben hierbei Über-
tragungen und Produktionen mit den MDR-Klangkörpern.

Daneben sieht sich das Kulturradio in der Pflicht, die vielfältige und traditionsreiche Mu-
sikszene Mitteldeutschlands in den Sendungen abzubilden. Die Produktionen beschränken
sich nicht nur auf klassische Musik, sondern öffnen den Blick auf hochwertige Konzerte aus
den Bereichen Jazz, Weltmusik, Chanson und Singer/Songwriter. Insgesamt stellt sich MDR
FIGARO der Herausforderung, ein jüngeres Publikum für kulturelle Inhalte zu gewinnen.

 Ziele und Ausblick:

         Behauptung der Position unter den drei reichweitenstärksten ARD-Kulturradios,
         Bindung von jüngeren kulturinteressierten Hörern auch über moderne Internet-
          angebote wie z. B. meinFIGARO.de,
         neben klassischer Musik aus dem Sendegebiet auch Übertragung von Rock-,
          Folk- und Jazz-Konzerten,
         Unterstützung von Medien- und Kunstpreisen, wie z. B. MDR LITERATURWETT-
          BEWERB oder KINDERHÖRSPIELPREIS des MDR-Rundfunkrates,
         Förderung des musikalischen Nachwuchses mit der Programminitiative FIGARO -
          DIE NÄCHSTE GENERATION als überregionale Plattform für Musikhoch- und Mu-
          sikschulen,
         Erschließung von Synergien durch Kooperationen im Netzwerk KULTURPART-
          NERSCHAFTEN FÜR MITTELDEUTSCHLAND und mit anderen Kulturprogrammen
          der ARD, z. B. Fortsetzung der Featurekooperation mit dem rbb und Beteiligung
          am ARD RADIOFESTIVAL, am ARD RADIOTATORT und am ARD-RADIOTAG FÜR
          KINDER,

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Leitlinien für die Programmgestaltung des MDR 2013

        Nutzung multimedialer Elemente zur Stärkung des linearen Angebots, vor allem
         nachhaltige Einbindung des sozialen Netzwerks meinFIGARO.de, Konzert- bzw.
         Hörspiel- und Featureangebote on-demand,
        Qualitative Weiterentwicklung der bestehenden Webchannel-Struktur von
         CLASSIC IN CONCERT, FOLK IN CONCERT und FIGARINO,
        Programmschwerpunkte 2013: Leipziger Buchmesse, 200. Geburtstag von Ri-
         chard Wagner, 200. Jahrestag der Völkerschlacht zu Leipzig,
        Beibehalten der Kindersendungen im Programm und im Netz einschließlich Kin-
         derhörspiele.

3.2.2 MDR KLASSIK – Die Ensembles

Die MDR-Ensembles sehen es als eine wichtige Aufgabe an, neben dem Stammpublikum
auch neue Publikumsschichten an die klassische Musik heranzuführen. Dazu wird das An-
gebot an neuen und innovativen Konzertreihen weiter ausgebaut und um neue Zugangs-
möglichkeiten gerade auch für junge Menschen ergänzt. MDR SINFONIEORCHESTER, MDR
RUNDFUNKCHOR und MDR KINDERCHOR werden ihr Engagement in und für Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen intensivieren. Der MDR MUSIKSOMMER dient dabei als Ba-
sis für eine bessere Zusammenarbeit mit den Musikanbietern und Festspielen in Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Projekte wie MATRIX LIVE – FILM IN CONCERT, gemeinsam mit MDR JUMP im Oktober
2011, ein medienübergreifendes Neujahrskonzert zum 20. Geburtstag des MDR am
01.01.2012, spezielle Angebote für verschiedene Radiowellen und das MDR FERNSEHEN
sollen die Klangkörper noch enger mit den Hörfunk- und Fernsehangeboten des MDR zu-
sammenführen. Die Community myMDR-KLASSIK.DE erlaubt klassikinteressierten und on-
line-affinen Menschen, sich über Kultur auszutauschen. Über die gesonderte Rubrik CLARA
werden speziell Schüler und Lehrer angesprochen.

Mit dem Schul-Musik-Netzwerk CLARA hat der MDR die Voraussetzung geschaffen, ge-
meinsam mit den Kultusministerien des Sendegebiets interessante Angebote für Kinder
und Jugendliche im Bereich der klassischen Musik zu schaffen. Die MDR-Ensembles sind
regelmäßig in Schulen zu Gast. Kinder werden zudem in das Produktionsstudio am Augus-
tusplatz in Leipzig eingeladen. Spezielle Konzertformen ergänzen das Angebot.

Die engere Zusammenarbeit mit dem Digitalradio MDR KLASSIK sowie der Ausbau der Ak-
tivitäten des eigenen CD-Labels MDR KLASSIK sorgen für eine vielfältige Verbreitung vieler
Angebote der MDR-Ensembles.

 Ziele und Ausblick:

        Steigerung der Besucherzahlen bei MDR-Konzerten,
        Sicherung und Steigerung der künstlerischen Qualität der MDR-Ensembles,
        Entwicklung neuer Konzertformen sowie innovativer Konzertreihen,
        Weiterentwicklung des Internetauftritts in Richtung Interaktivität,
        Nutzung des eigenen Labels zur Steigerung der Präsenz der MDR-Ensembles,
        Ausbau des Musiknetzwerks CLARA für Kinder und Jugendliche,
        Verstärkung der Kooperationen mit Orchestern, Bühnen, Musikveranstaltern
         und Festivals im MDR-Sendegebiet,

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Leitlinien für die Programmgestaltung des MDR 2013

        Bereicherung des kulturellen Lebens in allen Regionen des Sendegebiets über
         prominente Konzerte innerhalb des MDR MUSIKSOMMERS,
        Verstärkung der Zusammenarbeit mit Hörfunk, Fernsehen und Telemedien des
         MDR.

3.2.3 MDR KLASSIK – Das Digitalradio

Das Digitalradio bietet eine hohe Klangqualität und multimediale Zusatzdienste. Mit der
stabilen und entwicklungsfähigen Datenplattform können innovative Anwendungen pra-
xisnah getestet werden, wie z. B. die digitale Mehrkanalausstrahlung von Konzerten im
DAB+-Übertragungsstandard. In diesem Forschungsprojekt mit dem Fraunhofer Institut
Erlangen soll auch der Textdienst JOURNELINE mit programmbegleitenden Informationen
weiterentwickelt werden. Durch die Visualisierung von Programminhalten werden vertie-
fende Zusatzinformationen zu den gesendeten Werken in neuer Form synchron zum linea-
ren Programm auf dem Empfängerdisplay angeboten. MDR KLASSIK wird sich im Betrach-
tungszeitraum durch die exklusive Ausstrahlung von kompletten Werken hochwertiger
Produktionen als öffentlich-rechtlicher Botschafter der klassischen Musik Mitteldeutsch-
lands weiter profilieren.

 Ziele und Ausblick:

        Schrittweise Weiterentwicklung des Nachmittagsprogramms,
        Ausbau des Beitragsaustauschprogramms MEDIAPOOL zu einer multimedialen
         Plattform der redaktionsübergreifenden redaktionellen Zusammenarbeit zur ef-
         fizienteren Nutzung vorhandener Inhalte,
        Weiterer Ausbau und Differenzierung der programmbegleitenden Dienste im
         Internet im Rahmen der ARD-Hybridstrategie.

3.2.4 Kultur in den MDR-Landesprogrammen

Ein wichtiger Bestandteil der als Vollprogramm ausgestrahlten MDR-Landesprogramme ist
auch 2013 die Berichterstattung über das kulturelle Leben, über Bücher, Filme, Theater,
Kunst, Musik und die Menschen, die sich beruflich oder in ihrer Freizeit mit Kultur beschäf-
tigen. Der Löwenanteil dieser Kulturberichte findet sich täglich in den Regelprogrammen
von MDR 1 RADIO SACHSEN, MDR SACHSEN-ANHALT, MDR THÜRINGEN und auch in den
ausgewiesenen Fach- sowie Sondersendungen.

Eine Besonderheit bildet hierbei das Programm der sorbischsprachigen Redaktion aus dem
MDR-Studio Bautzen, die Sendung AUFGEFALLEN auf MDR 1 RADIO SACHSEN sowie die
Sendungen MARLENE und KULTURNACHT auf MDR THÜRINGEN. Medienpartnerschaften
und Präsentationsvereinbarungen unterstreichen das Engagement der Hörfunkredaktio-
nen der Landesfunkhäuser für das kulturelle Leben des jeweiligen Landes. Zu den Zielen
und zum Ausblick wird auf die Darstellung bei den MDR-Landesprogrammen verwiesen.

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Leitlinien für die Programmgestaltung des MDR 2013

3.3   Kernkompetenz Modernes Leben

Vor dem Hintergrund des sich stetig verändernden Medienverhaltens der Jugendlichen
und jungen Erwachsenen ist es notwendig, dass der MDR mit seinen jungen Wellen
MDR JUMP und MDR SPUTNIK ein zielgruppengerechtes und attraktives öffentlich-recht-
liches Angebot unterbreitet. Dies erfolgt einerseits im klassischen Radioprogramm und
andererseits mit ergänzenden Angeboten im Telemedienbereich. Zu den Telemedienan-
geboten wird auf Kapitel 5.3 verwiesen.

Die beiden Wellen bedienen in Wort und Musik unterschiedliche Zielgruppen. Der Musik-
farbe kommt hierbei eine entscheidende Bedeutung zu: Rock- und Popmusik für junge
Erwachsene, die sich im aktiven Berufsleben befinden, bei MDR JUMP und Musik für die
Generation „unter 30“ bei MDR SPUTNIK – auch abseits des Mainstreams.

3.3.1 MDR JUMP – Das moderne Radio für junge Erwachsene

MDR JUMP erreicht seine Hörer vor allem durch sein Musikangebot. Informationen, die
zugleich schnell, nützlich und unterhaltsam sein sollen, sind eine weitere wichtige Pro-
grammsäule. Bei der Einbindung von Korrespondenten, Comedy-Produktionen, Konzert-
präsentationen und Themenwochen arbeitet MDR JUMP eng im ARD-Verbund. Die Hörer
stehen im Mittelpunkt. Deren Akzeptanz ist auch ein wichtiges Maß für die Qualität des
Programms. MDR JUMP sieht sich insgesamt als öffentlich-rechtliches massenattraktives
Angebot, das durch digitale Rückkanäle die öffentliche Kommunikation ergänzt. Die Posi-
tionierung auch gegenüber MDR SPUTNIK - und umgekehrt - wird im Berichtszeitraum
weiter optimiert.

 Ziele und Ausblick:

         Halten der Marktposition,
         Schärfung des journalistischen Profils durch höheren und vor allem regionalen
          Informationsanteil,
         Ergänzung des klassischen Radioprogramms durch zeitunabhängig und mobil
          nutzbare Angebote,
         Stärkung der MDR-Mobile-App, der Website JUMPRADIO.DE und der offiziellen
          MDR JUMP - Profile auf Drittplattformen innerhalb der Wellenstrategie,
         Stärkung der Hörerbindung durch regelmäßige Veranstaltungen wie JUMP AUF
          TOUR und JUMP ARENA,
         Ausbau des Serviceangebotes durch Intensivierung der Zusammenarbeit mit
          dem MDR FERNSEHEN,
         Versorgung aller MDR-Hörfunkwellen und MDR.DE mit Verkehrsinformationen
          durch das MDR JUMP-Verkehrszentrum.

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Leitlinien für die Programmgestaltung des MDR 2013

3.3.2 MDR SPUTNIK – Das innovative Jugendradio

MDR SPUTNIK ist ein Vollprogramm für die „Generation U30“, für Menschen von 14 bis
29 Jahren, die im Aufbruch sind, auf der Suche, in einer noch nicht abgeschlossenen Ent-
wicklung, sowohl beruflich als auch privat. Es sind Menschen, die dabei sind, entscheiden-
de Weichen für ihr zukünftiges Leben zu stellen und denen der Sender ein Begleiter sein
möchte, der sie im Alltag unterhält und der ihnen Orientierung in den für sie wichtigen
Dingen gibt. Im Mittelpunkt des Programms stehen die großen Themen der jungen Le-
benswelt wie Musik, Partnerschaft, Freundschaft, Beruf sowie Freizeit mit Kino, Büchern
oder Konzerten. Darüber hinaus gehören Information aus der Region, Deutschland und
der Welt zum selbstverständlichen Angebot eines öffentlich-rechtlichen Senders, auch für
diese Zielgruppe.

Die SPUTNIK-Zielgruppe nutzt das Internet und mobile Geräte zum Medienkonsum und
zur Pflege sozialer Kontakte sehr stark. MDR SPUTNIK setzt deshalb auch weiterhin seine
Telemedien zielgerichtet ein und nutzt neue Verbreitungswege und Kommunikationsfor-
men.

 Ziele und Ausblick:

        Steigerung der Attraktivität des Tagesprogramms im Wort- und Musikbereich,
        Kontinuierliche, qualitative Weiterentwicklung der musikjournalistischen Sende-
         strecken am Abend,
        Optimierung der Musikchannels im Netz und der Aktivitäten auf der Drittplatt-
         form,
        Ausbau des Bewegtbild-Contents,
        Integration des Internetangebots in das neue Content-Management-System
         verbunden mit einem redaktionellen Relaunch der Seite,
        Vertiefung der redaktionellen Kooperation mit dem MDR FERNSEHEN,
        On- und Off-Air-Schwerpunkte 2013: SPUTNIK LITPOP zur Leipziger Buchmesse,
         exklusive Radio-Konzerte, SPUTNIK-HEIMATTOUR, SPUTNIK SPRINGBREAK FES-
         TIVAL, SPUTNIK FESTIVALSOMMER,
        Optimierung der medienspezifischen Aufbereitung und Weiterentwicklung von
         Radioinhalten für Online und mobile Angebote sowie Weiterentwicklung der
         trimedialen Produktionsformen,
        Weiterführung der Nachwuchsförderung im Bereich Popularmusik und Profilie-
         rung des NEW MUSIC AWARDS in Kooperation mit allen jungen Wellen der
         ARD.

                                                                                    14/43
Leitlinien für die Programmgestaltung des MDR 2013

4     MDR FERNSEHEN

Mit 8,4 % Marktanteil war das MDR FERNSEHEN im ersten Halbjahr 2012 (Gesamtzahlen
2012 erst ab Januar 2013 verfügbar) wieder das einschaltstärkste Dritte Programm inner-
halb der ARD. Damit konnte es seine Position als Marktführer der DRITTEN seit 1997 zum
16. Mal in Folge behaupten. In der Prime Time wurde in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thü-
ringen sogar ein durchschnittlicher Marktanteil von 11,5 % erzielt. Das MDR FERNSEHEN
erreicht inzwischen in Mitteldeutschland ebenso viele Zuschauer wie ARD und ZDF. Dieses
erfreuliche Ergebnis soll im Berichtszeitraum gehalten werden. Daher wird das MDR FERN-
SEHEN weiter an seiner bewährten Programmstrategie festhalten und den Zuschauern
auch 2013 ein regional verankertes 24-Stunden-Vollprogramm mit Informations-, Bil-
dungs-, Kultur-, Sport- und Unterhaltungssendungen bieten.

Ein solcher Programm-Mix hat eine sehr hohe Quote von Erstsendeminuten zur Folge. Für
2013 sind rund 272.000 Erstsendeminuten geplant, davon ca. 43.000 Minuten Programm-
übernahmen. Dem stehen rund 268.000 Minuten Wiederholungen vor allem im Nachtpro-
gramm gegenüber.

Das Publikum des MDR FERNSEHNS ist mit durchschnittlich 61 Jahren das jüngste unter den
Dritten und 2011 erstmalig auch jünger als das von ARD und ZDF, obwohl der demogra-
phische Wandel im Sendegebiet schneller voranschreitet als in anderen Regionen. Gleich-
wohl müssen die 2012 eingeleiteten Maßnahmen zur Erneuerung und Verjüngung des
Programms weiter geführt werden, um den Erfolg des MDR FERNSEHNS für die Zukunft zu
sichern. Dazu zählen u. a.

     die Entwicklung neuer und junger Programmangebote,
     die Modernisierung der Unterhaltung,
     die Stärkung der regionalen Information,
     der Relaunch bewährter Sendungen,
     der Ausbau der multimedialen Programmbegleitung und –verwertung,
     die Optimierung der Sendungs-Platzierung,
     die Überarbeitung des Erscheinungsbildes,
     der HD-Umstieg bis 2014.

2013 erfolgt die Integration der HA Neue Medien in die Fernsehdirektion. Die Zusammen-
führung der Telemedien mit den Programmredaktionen eröffnet neue Möglichkeiten für
eine ganzheitliche Planung von Fernsehsendungen und ihre Begleitung im Internet. Zu-
dem ergeben sich zahlreiche Synergieeffekte im Produktionsprozess, etwa beim Rechteer-
werb und bei der Materialnutzung.

Im Rahmen der rechtlichen und finanziellen Möglichkeiten hält der MDR an dem Ziel fest,
Sendungen und Beiträge möglichst umfassend zeit- und ortssouverän nutzbar zu machen.

4.1    Kernkompetenz Regionalität und Information

Regionalität ist Auftrag und Erfolgsgarant für den MDR zugleich. Sie ist deshalb auch ein
Kernbestandteil der MDR UNTERNEHMENSZIELE (Ziel Nr. 2). Eine starke regionale Veranke-
rung betrifft dabei nicht nur die Sendungen der Landesfunkhäuser, sondern alle Fernseh-
formate. Der Programmauftrag umfasst hierbei den Alltag und alle Bereiche des öffentli-
chen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens in Mitteldeutschland.

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Leitlinien für die Programmgestaltung des MDR 2013

4.1.1 Fernsehen im Landesfunkhaus Sachsen

Der MDR SACHSENSPIEGEL gewährleistet täglich eine kompetente Begleitung und Einord-
nung des politischen Geschehens, der Alltagsereignisse, der Kultur, der Bildung, der Wirt-
schaft und des Sports im Freistaat. Aktualität, Hintergrund und Service stehen bei der Pla-
nung und der Realisierung der Fernsehproduktionen des Landesfunkhauses im Vorder-
grund. Darüber hinaus ist das Landesfunkhaus Sachsen bestrebt, über die Regelsendungen
hinaus weitere Angebote in das MDR FERNSEHEN einzubringen. Durch den Aufbau trime-
dialer Redaktionen zunächst für die Bereiche „Politik“ und „Kultur“, danach auch für
„Wirtschaft/Service/Verbraucher“ und „Sport“, werden die personellen Ressourcen gebün-
delt und die Generierung eigener Themen und Nachrichten gestärkt. Über das trimediale
Kompetenzzentrum „Politik“ wird die Landtagsberichterstattung qualitativ und quantita-
tiv verstärkt. Die trimediale Ausspielung und die Vernetzung der Produktion bis in die Stu-
dios wird im Landesfunkhaus weiter ausgebaut.

Ziele und Ausblick:

       Sicherung des bisherigen Reichweitenerfolgs des MDR SACHSENSPIEGEL auch
        durch kontinuierliche Zuschauer- und Themenanalyse,
       Aufbau trimedialer Redaktionen (Politik, Kultur),
       Verbesserung der regionalen Kompetenz und Aktualität durch Stärkung der Re-
        gionalstudios und gezielten Einsatz mobiler Übertragungstechnik,
       Konsequente Weiterentwicklung von FAKT IST zu einer landespolitisch ausgerich-
        teten Talksendung,
       weiterer Ausbau der Zusammenarbeit mit den zentralen Programmbereichen z. B.
        über gemeinsame Beauftragung und Finanzierung von Tagesreportern oder ge-
        meinsame Themenschwerpunkte,
       Hochwertige Einbringungen in die Sendereihen DER OSTEN – ENTDECKE WO DU
        LEBST, EXAKT – DIE STORY, SPUR DER TÄTER und SPUR DER SCHÄTZE,
       Schwerpunkte 2013: 5. Deutsches Musikfest in Chemnitz, Berufsweltmeisterschaf-
        ten in Leipzig, Jubiläum Völkerschlacht/Völkerschlachtdenkmal in Leipzig,
       Berichterstattung über die Vielfalt der Regionen Sachsens und ihre touristische
        Attraktivität in der Reihe UNTERWEGS IN SACHSEN,
       Neuausrichtung der Sendung BIWAK als Bergsport- und Outdoormagazin im
        Abendprogramm,
       Mediale Begleitung der großen Events in Sachsen wie Semperopernball, „Tag der
        Sachsen“, weihnachtliche Bergparaden,
       Produktion von 12 Sendungen des sorbischsprachigen Fernsehmagazins WUH-
        LADKO mit Beiträgen zur sorbischen Kultur, Geschichte, Religion und aktuellen
        Themen,
       Erweiterung der Berichterstattung zu Themen der polnischen und tschechischen
        Nachbarn zur Stärkung positiver Beziehungen,
       Engere Kooperation mit Telewizja Polska (TVP), Breslau.

                                                                                     16/43
Leitlinien für die Programmgestaltung des MDR 2013

4.1.2 Fernsehen im Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt

SACHSEN-ANHALT HEUTE bietet täglich aktuelle Informationen zum Geschehen in Sach-
sen-Anhalt sowie Hintergrund, Unterhaltung und Service. Das Dreiländermagazin MDR UM
ELF unter Federführung des Landesfunkhauses Sachsen-Anhalt trägt dem Zuschauer-
wunsch nach aktuellen Informationen aus den Regionen auch auf dem neuen Sendeplatz
schon am Vormittag Rechnung. Grundlage dafür ist eine verzahnte und enge Zusammen-
arbeit mit den Landesmagazinen der Funkhäuser und die Nutzung von Synergien mit den
aktuellen Redaktionen des MDR FERNSEHENS in Leipzig. Die Reportage-Formate EXAKT –
DIE STORY, DER OSTEN – ENTDECKE WO DU LEBST und SPUR DER SCHÄTZE ergänzen die
tagesaktuelle Berichterstattung und stärken die journalistische Qualität und die regionale
Verankerung der Marke MDR SACHSEN-ANHALT FERNSEHEN. Eine moderne Umsetzung
und investigativer Journalismus bieten dabei die Möglichkeit, auch jüngeres Publikum an-
zusprechen. Der Ausbau des Newsrooms als Kernstück der trimedialen journalistischen Ar-
beit, eine verstärkte bereichsübergreifende Planung und die Bildung von multimedialen
Themenressorts erhöhen die Anzahl von Exklusivmeldungen auf allen Ausspielwegen.

 Ziele und Ausblick:

        Ausbau des Programmerfolgs von SACHSEN-ANHALT HEUTE,
        Stärkung der regionalen Kompetenz durch intensivere Zusammenarbeit mit den
         Regionalstudios,
        Relaunch des Studio- und On-Screen-Designs,
        Fokussierung der Programmgestaltung und der Off-Air-Aktionen auf die Gruppe
         der „Aktiv Familienorientierten“,
        weiterer Ausbau der trimedialen Zusammenarbeit,
        stärkere Einbindung der sozialen Medien Facebook und Twitter, auch zur Ge-
         winnung von Themen,
        Förderung innovativer Ideen und Projekte,
        Ausbau der Zusammenarbeit mit Hochschulen und Verlagen des Landes als Ko-
         operationspartner,
        effiziente Zusammenarbeit mit den zentralen Programmbereichen bei Projek-
         ten,
        Berichterstattung über die kulturelle Vielfalt Sachsen-Anhalts in der Sendereihe
         UNTERWEGS IN SACHSEN-ANHALT,
        Programmschwerpunkte 2013: Lutherdekade, Bundestagswahl, Sachsen-Anhalt-
         Tag in Gommern, Sommertour.

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Leitlinien für die Programmgestaltung des MDR 2013

4.1.3 Fernsehen im Landesfunkhaus Thüringen

Zur weiteren Stärkung der Regionalmarke MDR THÜRINGEN für Radio, Fernsehen und On-
line trägt in hohem Maß das täglich ausgestrahlte MDR THÜRINGEN JOURNAL bei. Die Zu-
schauer erhalten aktuelle Informationen und Hintergründe aus ihrer Heimat journalistisch
aufbereitet und in einem neuen Studiodesign anspruchsvoll präsentiert. Das THÜRINGEN
JOURNAL profitiert von der medienübergreifend tätigen Recherche- und Contentredakti-
on und dem gemeinsamen Planungstool. Die Thüringen-Kompetenz wird auch durch zahl-
reiche Zulieferungen für andere aktuelle Formate, z. B. MDR AKTUELL, deutlich. Darüber
hinaus zeichnet sich das Fernsehen des MDR THÜRINGEN durch Einbringung weiterer ziel-
gruppenorientierter Formate in das MDR FERNSEHEN aus, z. B. den MDR GARTEN, das
Freizeitmagazin DRAUßEN, die Büchersendung FRÖHLICH LESEN, die Samstagssendungen
UNTERWEGS IN THÜRINGEN und VOR ORT UM VIER sowie das studentische Filmmagazin
UNICATO.

 Ziele und Ausblick:

        Sicherung der Position des THÜRINGEN JOURNALS als meistgesehene Informati-
         onssendung des MDR in Thüringen,
        Nutzung neuer Aufnahme- und Sendewege, wie z. B. Video-Journalist-Kameras,
         Smart-Phones und Easy-Links zur Sicherung der Aktualität neben dem Einsatz
         von EB-Technik, Ü-Wagen und SNG,
        Einhaltung der journalistischen Sorgfaltspflichten zur Sicherung der Qualität,
        Stärkung des MDR FERNSEHENS durch journalistisch und gestalterisch hochwer-
         tige Einbringungen auf den Sendeplätzen EXAKT DIE STORY, DER OSTEN - ENT-
         DECKE WO DU LEBST und DIE SPUR DER SCHÄTZE
        Produktion zusätzlicher Reportagen, Dokumentationen und Live-Übertragun-
         gen zu besonderen Anlässen, wie zum Tanz- & Folkfest Rudolstadt, zum Wasun-
         ger Karneval und oder zum Thüringentag,
        Beibehaltung der Produktion HERRLICHES, NÄRRISCHES THÜRINGEN von der
         Festsitzung der Thüringer Karnevalsvereine,
        Weiterentwicklung des Formats DRAUßEN für den neuen Sendeplatz am Sonn-
         tag,
        Weiterentwicklung der Gestaltung der Sendereihen im HD-Format.

4.1.4 Nachrichten

Im Gegensatz zu den meisten ARD-Landesrundfunkanstalten übernimmt der MDR nicht
die TAGESSCHAU, sondern verfügt mit MDR AKTUELL über eine eigene Nachrichtensen-
dung im MDR FERNSEHEN. Im Jahr 2012 wurde das werktägliche Nachrichtenangebot von
MDR AKTUELL um zehn Minuten erweitert. Die Nachrichtensendungen werden ständig
weiter profiliert und dem Wandel der Rezeptionsweisen und des Publikumsgeschmacks
angepasst. Im Jahr 2013 ist eine umfassende Überarbeitung des Sendungsdesigns geplant.
So sichert der MDR auch im Fernsehen seine hohe Informationskompetenz.

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Leitlinien für die Programmgestaltung des MDR 2013

Mit Schaffung eines trimedialen Newsdesks in Leipzig hat der MDR eine Vorreiterrolle in-
nerhalb der ARD eingenommen. Durch die enge Zusammenarbeit von Hörfunk, Fernsehen
und Telemedien sowie die Einbindung der Landesfunkhäuser ist eine optimale Ressour-
cennutzung von den Nachrichten bis hin zum Infotainment gewährleistet. Über den Desk
werden auch die MDR-Thementage als thematische Schwerpunkte zu aktuellen Ereignissen
koordiniert, die dann gleichermaßen im Hörfunk, Fernsehen und Telemedien ihren Nieder-
schlag finden.

 Ziele und Ausblick:

        Sicherung des Programmerfolgs von MDR AKTUELL,
        Profilierung der 17:45-Uhr-Ausgabe von MDR AKTUELL auch mit Blick auf be-
         nachbarte Bundesländer und die Nachbarländer Polen und Tschechien,
        Inhaltliche Ausrichtung der 21:45-Uhr-Ausgabe von MDR AKTUELL auf die Be-
         richterstattung aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt,
        Wirtschaftsschwerpunkt am Dienstag in der 21:45-Uhr-Ausgabe von MDR AKTU-
         ELL in Zusammenarbeit mit der UMSCHAU,
        Ausbau der Berichterstattung zur Entwicklung von Wirtschaft, Wissenschaft und
         Technik in Mitteldeutschland in den Regionalschwerpunkten der 21:45-Uhr-
         Ausgabe von MDR AKTUELL und weiteren aktuellen Formaten,
        Schwerpunkte 2013: WorldSkills–WM der Berufe, Bundestagswahl, Abzug der
         Bundeswehr aus Afghanistan,
        Optimierung des Online-Angebotes und der Nachrichten-App von MDR AKTU-
         ELL gemeinsam mit den anderen nachrichtenproduzierenden Bereichen.

4.1.5 Magazine, Talks, Reportagen, Dokumentationen

Die kritische Betrachtung der bestehenden Verhältnisse und die Aufdeckung von Miss-
ständen gehören ebenso zum Kern des öffentlich-rechtlichen Programmauftrags des MDR
wie die umfassende Information über alles, was in der mitteldeutschen Politik, Gesell-
schaft, Wirtschaft und Justiz geschieht, aber auch im Alltag. Mit investigativen Recherchen
und exklusiven Geschichten wollen die MDR-Nachrichten- und Verbrauchermagazine errei-
chen, dass sie gleichermaßen beim Publikum wie bei Nachrichtenagenturen und Zeitungen
präsent sind. In den Fokus der Berichterstattung werden auch die Veränderungen der Le-
benswirklichkeit verschiedener Gesellschaftsgruppen im Sendegebiet genommen. Ein be-
sonderes Augenmerk soll jungen Familien gelten, auch im Vergleich mit anderen Regio-
nen. Mit diesem breiten Themenspektrum sollen die verschiedenen Sendungsformate wei-
ter profiliert und jüngere Zuschauergruppen dazu gewonnen werden.

Auch 2013 werden die Landesfunkhäuser und die Fernsehdirektion in den Reportagefor-
maten EXAKT – DIE STORY, DER OSTEN – ENTDECKE WO DU LEBST und SPUR DER SCHÄT-
ZE / SPUR DER AHNEN interessante und hintergründige Themen aufgreifen. Ebenfalls fort-
gesetzt wird die Zusammenarbeit von Landesfunkhäusern und Zentrale bei der Produktion
von multimedialen Sonderprojekten. Das Talkformat FAKT IST aus den Landesfunkhäusern
konzentriert sich auf die Vertiefung tagesaktueller Ereignisse und gesellschaftspolitisch
brisanter Themen durch Gewinnung kompetenter Diskussionspartner und stärkerer Betei-
ligung der Zuschauer.

Jeden Samstag spiegeln die Landesfunkhäuser in der Sendereihe VOR ORT UM VIER ein
publikumswirksames Ereignis im Jahreskalender Mitteldeutschlands wider. Die Moderato-
ren besuchen Volksfeste, Sportereignisse, einmalige oder traditionelle Veranstaltungen,
sind mittendrin vor Ort und schauen hinter die Kulissen.

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Leitlinien für die Programmgestaltung des MDR 2013

Mit dem neuen, vierzehntägigen TV-Format HEUTE IM OSTEN am Samstag um 18:00 und
am Sonntag um 16:00 Uhr wird der MDR bei der historischen Aufarbeitung der Transfor-
mationszeit seit 1989 wichtige Akzente setzen. Hierfür nimmt er die Entwicklung im Sen-
degebiet und im Osten Deutschlands, aber auch in Ost- und Mitteleuropa in den Blick. TV-
Dokumentationen werden sich ebenfalls verstärkt diesem Themengebiet zuwenden.

 Ziele und Ausblick:

        Historische Aufarbeitung der Transformationszeit seit 1989 im neuen vierzehn-
         tägigen TV-Format HEUTE IM OSTEN und in weiteren TV-Dokumentationen,
        Fortführung der von Fernsehdirektion und Landesfunkhäusern gemeinsam be-
         stückten Sendeachse EXAKT/EXAKT - DIE STORY; Verstärkte Nutzung von Syner-
         gien zwischen Magazin und Story; Erhöhung der Aktualität der Angebote; Nut-
         zung der HD-Umstellung zu einem Relaunch des Auftritts des Magazins,
        Verschmelzung der Sendeflächen von EXAKT und EXAKT – DIE STORY 4 Mal
         jährlich zu einer 60-minütigen monothematischen Informationssendung am
         Mittwoch um 20:15 Uhr unter dem Titel EXAKT – WIE GEHT ES UNS?; gemein-
         same Produktion durch Landesfunkhäuser und Fernsehdirektion,
        Fortführung des ebenfalls gemeinschaftlich bestückten Sendeplatzes DER OSTEN
         – ENTDECKE WO DU LEBST,
        Ausbau der multimedialen Zusammenarbeit zwischen UMSCHAU und MDR
         JUMP durch gemeinsame Aktionen; strategische Partnerschaft mit dem Hörfunk;
         Relaunch des UMSCHAU-Designs.

4.1.6 Nachmittagsprogramm, Ratgeber und Service

Das MDR FEERNSEHN bietet seinen Zuschauern bereits am Nachmittag ein vielfältiges In-
formationsangebot. Dieses fand bisher seinen Ausdruck in unterschiedlichen Sendungen.
Die mit verschiedenen Formaten bestückte Programmfläche zwischen 14:00 und 17:45 Uhr
soll 2013 zum MDR NACHMITTAG vereinheitlicht werden. Auch die Ratgeberformate wer-
den stärker miteinander vernetzt und aufeinander abgestimmt. Gemeinsame Trailer für
ESCHER und HAUPTSACHE GESUND sollen den Donnerstag als Ratgebertag im MDR FERN-
SEHEN etablieren und eine größere Zuschauerbindung über das einzelne Format hinaus
herstellen. Ein gemeinsamer Video-Chat mit dem Arbeitstitel MDR RATGEBER IM WEB, an
dem auch HIER AB VIER beteiligt ist, soll die Vernetzung der Ratgeberformate auch im
Netz spiegeln.

 Ziele und Ausblick:

        Mehr regionale Informationen durch Verlängerung von DABEI AB ZWEI von 30
         auf 60 Minuten (ab Januar 2013),
        Schaffung einer durchgängigen Sendefläche am Nachmittag durch Einbindung
         von LEXI TV,
        Optimierung der Crosspromotion, bereichs- und medienübergreifende Themen-
         setzung bei DABEI AB ZWEI und HIER AB VIER,
        Abgestimmte trimediale Aktionen für den gesamten MDR NACHMITTAG,
        neues Design und neue Moderation für EINFACH GENIAL,
        Ausbau des Ratgeberanteils und Überarbeitung des Sendungsdesigns beim
         MDR-Ratgeber ESCHER,

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