Logistik in der Region Zwickau S. 10 - IHK24
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S Ü D W E S T S A C H S E N 09 2 0 1 5 Logistik in der Region Zwickau S. 10 www.chemnitz.ihk24.de Formuliert: Erklärung „Zukunft Mittelstand“ S. 18 Kritisiert: Aufzeichnungspflichten Mindestlohn S. 22 Informiert: Neue und modernisierte Berufe S. 44
BMW i3 360° ELECTRIC Freude am Fahren EINFACHES AUFLADEN ZU HAUSE UND UNTERWEGS 360° ELECTRIC ALLTAGSTAUGLICHE ELEKTROMOBILITÄT 360° ELECTRIC BIS ZU 300 KM MIT RANGE EXTENDER* 360° ELECTRIC VERNETZTE NAVIGATION: REICHWEITENASSISTENT 360° ELECTRIC STETIG WACHSENDE LADESÄULENINFRASTRUKTUR 360° ELECTRIC MOBILITÄTSLÖSUNGEN FÜR LÄNGERE REISEN abhängig vom individuellen Fahrverhalten, ermittelt in BMW interner Verbrauchsstudie INNOVATIONEN KÖNNEN IHRE WELT VERÄNDERN. GEHEN SIE VORAN UND SEIEN SIE ERSTER EINER NEUEN ZEIT DER MOBILITÄT. WIE GUT PASST DER ELEKTRISCHE BMW I3 IN IHR LEBEN? FINDEN SIE ES HERAUS UND Abb üähnlich. VEREINBAREN SIE AM BESTEN GLEICH EINE PROBEFAHRT UNTER: +49 375 440066-34. * WEGWEISEND UND VOLLER WERTSCHÄTZUNG FÜR SIE. Autohaus Strauß GmbH BMW i Agent Filiale Zwickau BMW Vertragshändler . MINI Vertragshändler (Zwickau) . MINI Service Werdauer Straße 164 Firmensitz . Willy-Brandt-Ring 17 . 08606 Oelsnitz / V. . Tel.: 037421 465-0 Filiale Plauen . Pausaer Straße 190 . 08525 Plauen . Tel.: 03741 5574-0 08060 Zwickau Filiale Auerbach . Willy-Brandt-Straße 11 . 08209 Auerbach / V. . Tel.: 03744 8359-0 Tel.: 0375 440066-0 Filiale Zwickau . Werdauer Straße 164 . 08060 Zwickau . Tel.: 0375 440066-0 www.bmw-i-strauss.de · bmw-i@bmw-strauss.de www.bmw-strauss.de · welcome@bmw-strauss.de BMW i3 mit reinem Elektroantrieb BMW eDrive: Stromverbrauch (kombiniert): 12,9 kWh/100 km; CO2-Emission (kombiniert): 0 g/km. BMW i3 mit Range Extender: Stromverbrauch (kombiniert): 13,5 kWh/100 km; Kraftstoffverbrauch (kombiniert): 0,6 l/100 km; CO2-Emission (kombiniert): 13 g/km. Die Verbrauchswerte wurden auf Basis des ECE-Testzyklus ermittelt. Neue BMW i Fahrzeuge sind bei jedem autorisierten BMW i Agenten erhältlich.Abbildung zeigt Sonderausstattungen.
Vorwort 3 Logistik – das können wir! Wirtschaft heute ist produktiver denn je. Gü- Auch abseits der Automobillogistik befinden sich ter müssen in kürzester Zeit beim Kunden sein. viele Unternehmen im Wandel. Klassische Trans- Transportketten werden komplexer und die An- portdienstleistungen von der Quelle zum Ziel forderungen an die Transportdurchführung und existieren weiterhin. Unter dem Druck der in- und -abwicklung steigen an. Um stetig wachsende ausländischen Konkurrenz streben die Unterneh- Foto: Gütermengen zu bewältigen, bedarf es einer Viel- men jedoch danach, ihre Kunden und Mitarbei- zahl an Transport- und Logistikunternehmen mit moderner Technik und engagierten und gut aus- gebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. ter langfristig zu binden. Erfolgversprechende Strategien bilden Nebenleistungen und Mehr- wertdienste, die über den eigentlichen Transport » Eine tragende Rolle für die Zukunftssicherheit Dabei ist nicht nur die spezialisierte Arbeitstei- hinausgehen, siehe Titelgeschichte zu Spedition der Branche spielt der « lung im produzierenden Gewerbe, sondern auch Rößel Hohenstein-Ernstthal (Seite 12). Zum Teil Handel und Dienstleistungen auf eine qualitativ übernehmen Logistiker komplexe Prozesse und Berufsnachwuchs. hochwertige und verlässliche Logistik angewie- schaffen für ihre Kunden einen Mehrwert, indem sen. Die in Zwickau und Umgebung ansässigen sie Waren nicht nur transportieren, sondern bei- Betriebe haben sich auf diese Anforderungen spielsweise auch lagern, kommissionieren, mon- eingestellt. tieren, verpacken, installieren oder entsorgen. Infrastrukturseitig durch die Bundesautobahnen A In unserer Getränkebranche wird zusätzlich noch 72 und A 4 sowie mit dem Güterverkehrszentrum nach Mindesthaltbarkeitsdatum sortiert, auf Kom- in Glauchau sehr gut erschlossen, fungiert Zwi- mission geliefert und demzufolge auch Ware zu- ckau innerhalb Südwestsachsens als logistischer rückgeholt sowie Ausschanktechnik vermarktet. Knotenpunkt (Interview mit Stefan Matthes, Seite 11). Knapp 580 niedergelassene Unternehmen Eine tragende Rolle für die Zukunftssicherheit der im Verkehrsbereich zeigen die Bedeutung Zwi- Branche spielt der Berufsnachwuchs. Zur Gewin- ckaus als Logistikstandort auf. In keinem anderen nung von Fachkräften im Logistik- und Transport- Kreis Südwestsachsens trägt das Verkehrsgewer- bereich startet die IHK Chemnitz diesen Monat be in diesem Maße zur Wirtschaftskraft bei. Mit eine Medienaktion. Daneben bilden die West- einem Anteil von 4,7 Prozent an der gesamten sächsische Hochschule Zwickau und die Staat- Bruttowertschöpfung hält das Verkehrsgewerbe liche Studienakademie Glauchau mit ihren Stu- im Kreis Zwickau einen überdurchschnittlich ho- diengängen Logistik bzw. Vertiefungsrichtungen hen Wert. Auch sachsenweit (3,9 Prozent) liegt akademische Fachkräfte aus. Sie unterstützen die Zwickau damit über dem Durchschnitt. Unternehmen dabei, auf die Herausforderungen Die Branche wird dabei maßgeblich von den der Logistik von Morgen bereits heute gewapp- regionalen Produktionsstrukturen geprägt. Au- net zu sein. tomobilbau und Zuliefererindustrie binden hohe Ressourcen im Transportsegment, um die Produk- Ich persönlich wünsche mir eine noch stärkere tion rund um die Uhr abzusichern. Hierfür haben Zusammenarbeit mit der Westsächsischen Hoch- sich Unternehmen spezifische Kernkompetenzen schule Zwickau und den regionalen Unternehmen aufgebaut und nehmen bezüglich Innovation, im Landkreis Zwickau, dem Vogtland und Erzge- Technik und Qualität Vorreiterrollen ein. birge – die Vernetzung muss besser gelingen! Ulla Reichel, Präsidentin der IHK Chemnitz Herzlichst Regionalkammer Zwickau Ihre
4 WirtschaftWirtschaft Südwestsachsen Südwestsachsen · 6/2015 ·· Namen 9/2015 und · Inhalt Nachrichten Namen und Nachrichten Glückwunsch zum Villa Theodor ist 100-Jährigen Genießeradresse Wolfgang Görsch führt in 3. Generati- Rainer Wiesner, Inhaber der Villa Theo- on die Drogerie F.A. Görsch im Kurort dor in Grünhain-Beierfeld im Erzge- Bad Brambach. Kürzlich feierte er das birge, freut sich über einen Eintrag im 100-jährige Bestehen seines Geschäf- Feinschmecker-Führer „Die besten Re- tes. Die IHK gratuliert. staurants für jeden Tag 2015/2016“. 7 Seite 7 Seite 8 Wolfgang Görsch vor seinem Geschäft in Bad Brambach. Foto: IHK Unterwegs in der Logistik-Region Zwickau Titelgeschichte Was ist Mehrwertlogistik? Redakteur Volker Tzschucke besuchte Wir erklären den Begriff Mehrwert- Logistik-Unternehmen im Landkreis logistik. Zwickau und erfuhr, wie sich mittel- ständische Unternehmen neue Ge- schäftsfelder erschließen. 10 Seite 10 Seite 15 Auf dem Containerterminal im Güterverkehrszent- rum Glauchau. Foto: W. Schmidt IHK aktuell Pflicht zum Energie-Audit Der IHK-Arbeitskreis Immo- wurde erleichtert bilienwirtschaft informiert Die europäische Energieeffizienz- Der Arbeitskreis informiert im Inter- Richtlinie verpflichtet alle Unterneh- net unter www.chemnitz.ihk24.de/ men, die nach europäischer Definition akimmo sowie im Bereich Branchen/ keine KMU sind, ein Energie-Audit Dienstleistungswirtschaft/Immobilien- durchzuführen. wirtschaft zu aktuellen Themen. 18 Seite 18 Seite 20 DIHK erreicht Erleichterungen bei Energie-Audits. Foto: © Thinkstock by Getty Images Bekanntmachung Satzung der IHK Chemnitz Seite 33 Unser Titel: Der neue Firmensitz von Peter Rößel. Foto: Wolfgang Schmidt
Wirtschaft Südwestsachsen · 9/2015 · Inhalt 5 Für die Praxis Ratgeber Recht Informiert zur 10. TTIP- Verhandlungsrunde Die IHK Chemnitz kritisiert, dass die Im Mittelpunkt der 10. Brüsseler Ver- Aufzeichnungspflichten beim Mindest- handlungsrunde zur Transatlantischen lohn nach der Änderung zum August Handels- und Investitionspartner- 2015 nicht einfacher, sondern kompli- schaft (TTIP) im Juli stand vor allem zierter geworden sind und gibt Tipps. der Marktzugang im Dienstleistungs- Seite 22 bereich. Seite 28 28 Weltweiter Handel: offene Märkte – faire Handels- regeln!, lautet das DIHK-Motto. Grafik: Wolfgang Siewert, Bonn (w.siewert@typoplus.net) IHK Service IHK-Terminkalender Marketingpotenziale im Netz optimieren Die IHK bietet zahlreiche Veranstal- Der 7. Mitteldeutsche Exporttag am tungen und Seminare sowie Bera- 29. September in der IHK Erfurt bietet tungstermine und Sprechtage an. Alle unter dem Motto „Wege zum interna- Termine für September und Anfang tionalen Erfolg“ wertvolles Know-how 37 Oktober auf einen Blick. mit Praxisbezug. Seite 31 Seite 37 Foto: Fotolia Aus- und Weiterbildung IHK- Zeugnisse in der Messe Weiterbildungsprogramm Chemnitz überreicht Gute Aufstiegschancen haben Teil- Zur Messe „Floristik Trend – Trend nehmer von IHK-Weiterbildungen. Wir visuell“ am 18. und 19. Juli erhiel- bieten an unseren IHK-Standorten eine ten 15 Floristen und 12 Gestalter für große Auswahl von Weiterbildungs- visuelles Marketing in einem festlichen veranstaltungen an. Rahmen ihre Zeugnisse. Seite 40 Seite 46 46 Berufszeugnisse für angehende Floristen und Gestalter visuelles Marketing. Foto: Kristin Schmidt Unsere IHK-Standorte Chemnitz Straße der Nationen 25 Annaberg-Buchholz Geyersdorfer Straße 9a Tel. 0371/6900-0 Tel. 03733/1304-0 Freiberg Plauen Zwickau Halsbrücker Straße 34 Friedensstraße 32 Äuß. Schneeberger Str. 34 Tel. 03731/79865-0 Tel. 03741/214-0 Tel. 0375/814-0
6 Wirtschaft Südwestsachsen · 9/2015 · Namen und Nachrichten Dr. Rolf Weigand (Mitte) und sein Team. Foto: ancorro GmbH Existenzgründer blickt hoffnungsvoll in die Zukunft Die Idee, ein Beschichtungsverfahren für im Kontakt mit geschmolzenem Glas Komponenten der Aluminium- und Stahlherstellung sowie des Kupferrecycling. stehende Feuerfestkeramiken zu entwickeln, hatte er bereits während des Stu- Nicht nur die Nutzer sehen inzwischen die Vorteile der Anti-Korrosionsschicht. diums bearbeitet, in der anschließenden Promotion weiter vertieft und bei pro- Eine Kehrtwende scheint auch bei den Herstellern der Komponenten einzutre- duzierenden Unternehmen in der Praxis erprobt. Die Ausgründung aus der TU ten. „Vor 8 Jahren wurde ich noch belächelt und abgewiesen. Die Hersteller Bergakademie Freiberg im Herbst letzten Jahres war dann für Dr. Rolf Weigand wollten mir nicht helfen. Schließlich hätte ich ihren Umsatz halbiert,“ so Rolf und sein Team nur ein logischer Schluss und zog zahlreiche Publikationen und Weigand. Doch inzwischen sieht man den Mehrwert beim Originalprodukt, Medienberichte nach sich. Die regionalen Zeitungen und Fachmagazine berich- wenn die Beschichtung der keramischen Materialien beispielsweise bereits im teten ausführlich. Im Frühjahr erhielten die Gründer den begehrten Richard- Herstellungsprozess eingefügt würde. Dazu werden nun Kooperationsverträge Hartmann-Förderpreis des Industrievereins Sachsen 1828 e.V. und bereits im abgeschlossen. Die ersten Kunden kommen aus dem sächsischen Umfeld und Juni waren sie mit einem eigenen Messestand auf der Internationalen Gieße- werden durch individuelle Weiterentwicklungen der Beschichtungen vor Ort be- reifachmesse in Düsseldorf präsent. Nun folgt eine arbeitsintensive Phase, denn dient. Dazu bauen Weigands Mitarbeiter derzeit eine mobile Anlage auf. Neben nach der Messe erweiterte sich das Anfragespektrum von den anfänglich für den ersten Umsätzen ist das positive Feedback der Unternehmen dem Team der die in der Glasherstellung genutzten Feuerfestmaterialien auf hochfeuerfeste ancorra GmbH eine große Motivation. Maik Kästner IHK gratuliert: Sparkasse im Erzgebirge, Annaberg-Buchholz menjubiläum, Gartenheim „Wirtshaus Kirsch- Transport, Kirchberg zum 25-jährigen Firmenjubi- zum 175-jährigen Firmenjubiläum, Mitsubishi baum“, Chemnitz zum 25-jährigen Firmenjubi- läum, HARIBO-Wesa GmbH, Wilkau-Haßlau zum Autohaus Strobel, Auerbach zum 25-jährigen läum, bitec GmbH, Chemnitz zum 25-jährigen 25-jährigen Firmenjubiläum, Hotel & Restaurant Firmenjubiläum, Hotel & Cafe Heinz, Plauen Firmenjubiläum, Feinkost & Restaurant Richter, Köhlerhütte-Fürstenbrunn, Grünhain-Beierfeld zum 25-jährigen Firmenjubiläum, MusikMarkt- Chemnitz zum 25-jährigen Firmenjubiläum, zum 10-jährigen Firmenjubiläum, PROFIL Bil- Plauen GmbH zum 25-jährigen Firmenjubiläum, HOMAG Automation GmbH, Lichtenberg zum dungsgesellschaft mbH, Chemnitz zum 10-jähri- Christel Knoll Vertriebsservice GmbH, Plauen 25-jährigen Standortjubiläum, Baumschulen und gen Firmenjubiläum zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Reisebüro Otto Gartenbau GmbH, Freiberg zum 25-jährigen & Schütz GmbH, Kirchberg zum 25-jährigen Fir- Firmenjubiläum, Wolfgang Heid, Holzhandel & Herzlichen Glückwunsch
Wirtschaft Südwestsachsen · 9/2015 · Namen und Nachrichten 7 Strumpfwerk Lindner: bunt und innovativ ins 125. Jahr Rote Socken findet Thomas Lindner gut. „Endlich darf ,Mann‘ auch bei der Fuß- bekleidung Farbe bekennen“, freut sich der Geschäftsführer der Strumpfwerk Lindner GmbH in Hohenstein-Ernstthal über Zitronengelb, Orange und Himmel- blau in den Versandpaketen. Noch machen „LINDNER socks“ die Hälfte des Geschäfts aus. Doch eine weitere Produktlinie rückt im 125. Jahr des Famili- enunternehmens immer stärker in den Vordergrund: Das Zukunftsthema lautet „LINDNER medical“. Neben klassischen Strumpfwaren – die ins In- und Ausland in hoher Quali- tät, kleiner Menge und kürzester Zeit geschickt werden – hat sich das Un- ternehmen auf den medizinischen Bereich spezialisiert. Dieser Markt wächst stetig. Mit Produkten wie der Diabetiker-Strumpf (eingestrickte antiseptische Silber-Faser), die Anti-Zecken-Socke (eingebundener Wirkstoff Permethrin), der Kompressionsstrumpf oder die Neurodermitiker-Zink-Socke können wert- volle Kompetenzen entwickelt werden. Innovationen entstehen mit starken Foto: Andreas Kretschel Partnern. „Seit rund 15 Jahren arbeiten wir erfolgreich mit verschiedenen Forschungseinrichtungen zusammen, darunter die TU Chemnitz, STFI e.V. Initialen, finden im Webshop gerade eine rasant wachsende Fangemeinde. Eine Chemnitz, TITK e.V. Rudolstadt und TITV e.V. Greiz“, berichtet der 44-Jäh- weitere interessante Herausforderung für die 60 Mitarbeiter zählende Produk- rige. Auch für die Markteinführung des jüngsten medizinischen Produkts tionsstätte. Firmenchef Thomas Lindner jedenfalls, der in Augsburg und in Lei- – ein Kompressionstrumpf für den Arm – war eine Diplom-Arbeit Voraus- cester Betriebswirtschaft sowie Textilmaschinenbau studiert hat und das Unter- setzung. „Ist doch super, wenn Entwicklung zum gefragten Produkt wird!“ nehmen in 4. Generation leitet, wollte nie etwas anderes: „Mir macht die Arbeit Die Beinkleider für Medizin, Sport und Alltag, auf Wunsch mit eingestickten große Freude!“ (www.lindner-socks.com). Kathrin Buschmann Glückwunsch zum 100-Jährigen für Drogerie F.A. Görsch Wolfgang Görsch führt in 3. Generation die Droge- Ab 1960 ging das Geschäft an Vater Gotthold private Hände und führt es bis heute mit zwei Ge- rie F.A. Görsch im Kurort Bad Brambach. Vor 100 Görsch über, der von 1964 bis 1987 HO-Kommis- schäften im Kurort und erweitertem Sortiment als Jahren gründete der Großvater Franz Adolf Görsch sionshändler war. Danach übernahm Wolfgang „Haus der 1000 kleinen Dinge“ mit Post- und Rei- die Drogerie. Görsch das Unternehmen wieder vollkommen in nigungsdienstleistungen im Stammhaus am Markt. ANZEIGE Gewerbebau mit System: wirtschaftlich, schnell und nachhaltig konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de GOLDBECK Ost GmbH, Niederlassung Sachsen 08233 Treuen, Zum Bahndamm 18 Tel. 03 74 68 / 69-0
8 Wirtschaft Südwestsachsen · 9/2015 · Namen und Nachrichten Eine Woche Politik: Was ich im Bundestag gelernt habe… Der aktive Austausch zwischen Wirtschaft und Politik bung ausreichend Zeit zum Austausch. Unternehmer hatte schon vor längerem mein Interesse geweckt. könnten bei Entwürfen sofort Praxiserfahrungen Das Angebot der Wirtschaftsjunioren Deutschland, an einbringen. Schließlich wissen wir am besten, wie es einem Know-how-Transfer im Bundestag teilzuneh- uns betrifft und welche Folgen diese oder jene Ent- men, klang verlockend. So hatte ich mir Jahr für Jahr scheidung für uns hat. Carsten Körber, Mitglied des diese eine Woche im Terminkalender reserviert. Sich Bundestages, durfte ich eine Woche lang zu fast allen als junge Unternehmerin für mehrere Tage aus dem Terminen begleiten. Erstaunt stellte ich fest, dass ein Geschäft auszuklinken, erwies sich jedoch als schwie- Politikertag ebenfalls sehr, sehr lang ist. Der Abgeord- rig. Außerdem kamen als Kreissprecherin der Wirt- nete nahm sich viel Zeit für einen aktiven Austausch. schaftsjunioren (WJ) Zwickau ständig neue Termine Gemeinsam diskutierten wir getroffene Entscheidun- dazu. Und ich fragte mich: Gibt es einen Mehrwert? gen der Vergangenheit sowie aktuelle Themen. Bei Rückblickend kann ich sagen: Ich hätte mich schon diesen Gesprächen fielen uns immer wieder die – viel eher auf den Weg nach Berlin begeben sollen. naturgemäß – verschiedenen Sichtweisen von Politik Eines ist mir persönlich klar geworden: Politik braucht und Wirtschaft auf. Durch den gemeinsamen Dialog den Austausch mit der Wirtschaft und umgekehrt. wächst jedoch das Verständnis für die Position des Umso mehr wir zusammen debattieren, umso pass- anderen. Ich wünsche mir, dass viele weitere Junio- Mandy Breitenborn im Gespräch genauer können Entscheidungen ausfallen. ren diese Chance nutzen und am Know-how-Transfer mit dem Bundestagsabgeordneten Festgestellt habe ich, dass sich Politiker sehr wohl teilnehmen! Bereits das 21. Jahr wird diese Initiative Carsten Kröber. Foto: WJ Zwickau Gedanken darüber machen, wie es uns Unterneh- von den Wirtschaftsjunioren beworben und komplett mern mit einzelnen politischen Entscheidungen geht. organisiert. Dafür meinen Dank! Trotzdem denken sie anders. Eigentlich bietet der sehr Mandy Breitenborn, Kreissprecherin der Wirtschafts- lange Diskussionsprozess im Vorfeld einer Gesetzge- junioren Zwickau Villa Theodor ist eine Genießeradresse Deutschlands Reise-, Genuss- und Lifestyle-Magazin Sylt bis zum Bodensee werden vorgestellt. Alle bieten Der Feinschmecker brachte eine Neuauflage des zwanglosen Genuss, Wohlfühlatmosphäre, freundli- Guides „Die besten Restaurants für jeden Tag chen Service und günstige Preise. Das Heft lag der 2015/2016“ heraus. Der neue „Alltags-Guide“ Juli-Ausgabe des Magazins Der Feinschmecker bei. enthält legere Alternativen zu den renommierten Darin zu finden ist auch die Villa Theodor, Hotel und Gourmetrestaurants: Insgesamt 500 muntere Bistros, Restaurant in Grünhain-Beierfeld. Inhaber Rainer Foto: Carsten Wagner beliebte Szenelokale und gemütliche Gasthäuser von Wiesner freut sich, dass sein Haus genannt wird. 3D-Micromac produziert für Photovoltaik-Industrie Die 3D-Micromac AG konnte kürzlich einen Groß- tem diente zur Qualifizierung des Laserprozesses. Produktionsstätten in Asien mit unserem Laser- auftrag über insgesamt 27 Maschinen zum Abtrag Nach erfolgreichem Nachweis der Prozesssicherheit equipment ausstatten werden.“ so Tino Petsch, CEO der Rückenseitenpassivierung bei PERC-Zellen ge- wurden die ersten beiden Produktionsanlagen für der 3D-Micromac. „Dies bestärkt uns in unserer winnen. Ein weltweit führendes Photovoltaikunter- Asien bereits Ende 2014 bestellt. Die erfolgreiche Strategie zur Fokussierung auf industrielle Wachs- nehmen vergab den Auftrag für die Lasersysteme Integration in die Zellproduktion wurde kürzlich tumsmärkte und zeigt uns, dass der eingeschlagene zur Aufrüstung seiner Produktionsstätten in Asien vor Ort abgeschlossen. Weitere Aufträge folgten im Weg in Richtung konsequenter Kundenorientierung an 3D-Micromac aus Chemnitz. Damit steigt die An- Frühjahr. und Ausbau der internationalen Vertriebs- und Ser- zahl der an den Kunden zu liefernden Systeme auf „Wir freuen uns, dass wir einen der weltweit größ- viceorganisation aufgeht.“ Die 3D-Micromac AG ist nunmehr 36 Anlagen. Die Realisierung des Gesamt- ten Produzenten von Solarzellen für unsere Produk- ein führender Spezialist für Lasermikrobearbeitung. projektes soll bis Ende 2015 abgeschlossen sein. tionsanlagen microSTRUCT OTF gewinnen konnten. Das Unternehmen entwickelt Verfahren, Maschinen Bereits im April 2014 konnte die 3D-Micromac das Bereits nach kurzer Qualifizierungsphase haben und komplette Anlagen auf höchstem technischen Unternehmen als Kunden für die Laseranlage mi- wir durch Prozess-Know-how, Kundenorientierung und technologischen Niveau. Weitere Informationen: croSTRUCT OTF gewinnen. Das erste gelieferte Sys- und Servicequalität überzeugt, so dass wir nun die http://www.3d-micromac.com
Wirtschaft Südwestsachsen · 9/2015 · Namen und Nachrichten 9 Unternehmer-Interview: Uwe Seidel, XotonicsMED GmbH Die XotonicsMED GmbH ist ein Start-up-Unter- IHK: Herr Seidel, woran arbeiten Sie aktuell? Region stärken und fördern wir die sächsische Wirt- nehmen aus dem sächsischen Vogtland, das seit Geplant ist die Entwicklung, Produktion und Ver- schaft und schaffen ein positives Bild über die Lan- Januar 2015 besteht. Das Unternehmen entwickelt marktung eines multimedialen Dokumentations- desgrenzen hinaus. Ich habe ein junges engagiertes innovative Produkte, welche die Bereiche Medizin- systems in medizinisch relevanten Umgebungen und Team zusammengestellt und lokale Arbeitsplätze technik, Fotografie und IT-technische Vernetzung Infrastrukturen. Die XotoCAM 1.0 ist ein auf medi- geschaffen. Diese Ziele werden auch weiterhin ver- miteinander verbinden. zinische Anwendungen spezialisiertes digitales Ka- folgt. Intern fördern gute Arbeitsbedingungen und Gründer und Geschäftsführer der XotonicsMED merasystem für medizinische Bilddokumentationen, flache Hierarchien die Motivation, die Ideen und die GmbH ist Uwe Seidel. Er verfügt über mehr als speziell auf dem allgemeinen Gebiet der rechtssi- Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter. 25 Jahre Erfahrung auf dem nationalen und inter- cheren Patientendokumentation. Durch eine hoch- nationalen IT- und Medizintechnikmarkt und ist wertige Hardware, gekoppelt mit intelligenter Soft- IHK: Welches Potenzial sehen Sie in Ihrer XotoCAM nachweislich erfolgreicher Unternehmer in Sachen ware können Arbeitsprozesse im umfangreichen 1.0 im Bereich der Medizintechnik? Entwicklung, Herstellung und Vermarktung inno- Klinikalltag, aber auch im Rettungsdienst, beim Mi- Zunächst sehen wir als wichtige Aufgabe die erfolg- vativer und anwendbarer Medizintechnik. Dessen litär und bei der Polizei maßgebeblich rechtssicher reiche Positionierung und Durchdringung des deut- Netzwerk sowie Expertise beeinflussen dadurch und vor allem effizienter abgebildet werden. Zudem schen und internationalen Marktes für Medizintech- die angestrebte Produktneuentwicklung eines um- kommen noch die einfache Bedienbarkeit sowie die nik. Dies gelingt aus meiner Sicht mit Produkten, fangreichen medizinischen Kamerasystems positiv. Einhaltung strengster hygienischer Anforderungen deren Nutzen die Kunden überzeugend finden und hinzu. die sich von unseren Wettbewerbern eindeutig und dauerhaft abheben. Mit unserer XotoCAM 1.0 wer- Foto: XotoCAM 1.0 der XotonicsMED GmbH IHK: Wie würden Sie Ihre Unternehmensphiloso- den wir eine recht umfangreiche Nische im Bereich phie beschreiben? der Medizintechnik besetzen, die bisher recht inef- Wir als Unternehmen legen großen Wert auf effek- fizient und unsystematisch bedient wurde. Wir be- tives modernes Arbeiten und einen respektvollen wegen uns auf einem wachstumsstarken Markt, der Umgang, sowohl innerbetrieblich wie von hoher Innovationsnachfrage geprägt ist. Unsere auch in Kooperation mit externen neuen Produkte werden nachhaltig marktprägende Partnern. Das ist eine Grundvoraus- Eigenschaften besitzen! setzung für die Schaffung neuer und erfolgreicher Wege. Wir sind vor IHK: Wie soll die Etablierung der Produkte umge- setzt werden? Gibt es bereits konkrete Projekte? allem schnell, flexibel und kreativ, Am 24. September werden wir die Kamera im Rah- aber gleichzeitig diszipliniert und sehr modern. Das widerspricht sich scheinbar, hat men einer großen Kampagne dem Markt vorstellen. sich aber bewährt! Wir sind ein mittelständisches Im kommenden Jahr möchten wir dann die Xoto- Unternehmen aus Sachsen, wir sind offen für Ver-CAM 1.0 weltweit vermarkten. änderungen und innovative Entwicklungen. Zur Medica, vom 16. bis 19. November, in Düsseldorf präsentieren wir erstmals unsere Produkte live und IHK: Übernehmen Sie als sächsisches Unterneh- in allen Facetten vor Ort. Der IHK Zeitschrift stellen men soziale Verantwortung für Ihre Region? wir erstmalig ein Bild öffentlich zur Verfügung. Wir sind uns der Corporate Social Responsibility bewusst. Durch großes Engagement und eine viel- seitige Zusammenarbeit und Auftragsvergabe in der Das Gespräch führte Michael Barth. Orange Engineering realisiert Großauftrag An einem neuen Großauftrag arbeitet die ORAN- eingestellt. „Wir sind zweiterfolgreichster Standort GE Engineering Ost GmbH & Co. KG Zwickau am der in Bremen ansässigen ORANGE-Gruppe mit bun- Standort Lichtentanne: Der Ingenieurdienstleister desweit 12 Niederlassungen und 400 Mitarbeitern. konstruiert derzeit u.a. drei große Montagelinien für Das heißt auch, dass wir uns flächenmäßig – derzeit einen regionalen Endkunden der Automobilindustrie. 600 Quadratmeter – vergrößern werden“, informiert Fünfzig Mitarbeiter sind mit der Entwicklung und Niederlassungsleiter Günter Fischer. Anliegen des Di- Konstruktion von Betriebsmitteln und Sondermaschi- plom-Maschinenbauingenieurs: zuverlässiger, siche- nen beschäftigt, die im In- und Ausland zum Einsatz rer Arbeitgeber zu sein. Nur ein Drittel der Aufträge Foto: ORANGE Engineering kommen. Bisher wurden 15 Absolventen der WHZ werden durch Überlassung realisiert. K. Buschmann
Der Containerterminal im Güterverkehrszentrum Glauchau wird ausgebaut. Foto: W. Schmidt Auf den Zug aufspringen Unterwegs in der Logistikregion Zwickau, fast ohne das Auto Von Volker Tzschucke
Titelgeschichte: Logistik in der Region Zwickau 11 Kirchberg – Zwickau – Werdau – Limbach-Oberfrohna – Crimmitschau – Meerane – Hohenstein- Ernstthal – Callenberg – Glauchau: Es rollt sich mittlerweile gut durch die Kammerregion Zwi- ckau. Millionen wurden in den vergangenen 25 Jahren in Autobahnen und Bundesstraßen, in Ortsumgehungen und Brücken, in Trassen und Tangenten investiert. Die Schiene holt nur langsam auf. Der Logistikbranche in der Region geht es so gut, dass sie sich vor allem über die Probleme von morgen Gedanken machen kann. » Aber der Wagen, der rollt. « Wie gut sich das Straßennetz entwickelt hat, weiß den Bundesverkehrswegeplan. Auf der B 93 finden dann die durchgängige Verbindung bis zur A 72 in ziemlich genau Stefan Matthes. Er ist Dezernent für nach über 20 Jahren unter Verkehr vor allem Erneu- Reichenbach möglich sein. Bau, Kreisentwicklung und Vermessung im Land- erungsmaßnahmen statt. Einzig die B 173 bereitet Auf der Mitteltrasse werden aktuell 22 Millionen ratsamt Zwickau. Er selbst wohnt in Zwickau und Matthes ein paar Sorgen: Beschlüsse der Kommunen Euro in die Ortsumgehung Kirchberg investiert, pendelt seit 2008 beinahe täglich nach Glauchau, verhindern Ortsumfahrungen in Mülsen und Berns- bis Ende 2016 soll hier die B 93 bei Schneeberg wo das Dezernat seinen Standort hat: „Da sind wir dorf. „Wir bräuchten hier für flüssigen Verkehr große erreicht werden: „Dann haben wir einen zusätzli- doch gleich beim Thema“, sagt er. Über die Schie- Talbrücken, in deren Schatten die Orte dann lägen chen schnellen Weg ins Erzgebirge und damit eine nenanbindung der Region redet man mit Stefan – aus diesem Grund wollten das die Gemeinden wichtige Verbindung auf der Nord-Süd-Achse“, Matthes dabei nur kurz: Der Personennahverkehr nicht“, so Matthes. Taucht man noch tiefer ein ins so Matthes. Dass sich die Wirtschaft darüber hin- funktioniere, sofern es noch Haltepunkte gebe. Straßennetz, landet man bei den Staats- und Kreis- aus einen zusätzlichen Grenzübergang und eine „Aber beim Fernverkehr sind wir abgehängt.“ Für straßen. Seit Juni ist die Westtrasse zwischen Wer- schnelle Straßenverbindung nach Prag wünschen Autos und Lastkraftwagen sei der Landkreis hinge- dau und dem A 4- Anschluss Schmölln unter Verkehr. würde, weiß der Dezernent: „Da wurden aber in der gen inzwischen sehr gut angeschlossen, erläutert er. In Richtung Fraureuth wird sie mit Hauptbauzeit im letzten Legislaturperiode in Dresden ein paar Wei- Im Bereich der Bundesautobahnen mit A 72 und A 4 kommenden Jahr weitergeführt und in den nächsten chen anders gestellt – das wird wohl nicht in Kürze so gut, dass momentan keine weiteren Neubaustre- Jahren wird mit dem Bau im Abschnitt Römersgrün kommen.“ cken mehr nötig seien. Auch die Bundesstraßen, die den Landkreis durchziehen, haben einen guten Sta- tus erreicht – aber es geht noch weiter. „An der B 93 steht mit dem Ausbau nördlich Mosel – im Volks- mund ‚Knoten Mosel Anschluss VW‘ genannt – eine Maßnahme bevor.“ 11,7 Millionen Euro sind dafür eingeplant, noch in diesem Jahr sollen bauvorbe- reitende Maßnahmen erfolgen. Auch soll westlich Glauchau an der B 175 weitergebaut werden – hier wird von Glauchau bis zum Knoten Mosel ein vier- streifiger Ausbau erfolgen: „Die Planung für dieses Teilstück ist aber schon einige Jahre alt, sodass hier wohl eine teilweise Überarbeitung der Pläne erfol- gen wird“, weiß Matthes zu berichten. Bereits geplant wird die Ortsumgehung Walden- burg für die B 175 / B 180, sie ist aufgenommen in Stefan Matthes, Dezernent für Bau, Kreisentwicklung und Vermessung im Landratsamt Zwickau. Foto: W. Schmidt
12 Titelgeschichte: Logistik in der Region Zwickau Der neue Firmensitz von Peter Rößel in Hohenstein-Ernstthal. » Fahrn, fahrn, fahrn auf der Autobahn. « fährt heute vor allem Bekleidung. Für namhafte tung sparen, aber leider macht NRW beim Feldver- Textilketten ist er Hausspediteur. Das bedeutet: Die such mit den 25,60 Meter-Lang-LKW nicht mit.“ Waren werden aus den Hauptlagern vor allem in Dabei wäre es so praktisch, vor allem, wenn man Nordrhein-Westfalen geholt und dann insbesondere die Fachkräftesituation betrachtet: „Da gehen wir im Südosten Deutschlands auf die Fläche verteilt. wirklich trüben Zeiten entgegen“, sieht Rößel vor- „Die Ware kommt verkaufsfertig in die Filialen“, aus. Auch da heißt es für ihn: investieren. Ein or- erklärt der Unternehmer. Für die sogenannte Hän- dentliches Gehalt ist die Grundvoraussetzung. Und: Einer derjenigen, die sich die gut ausgebauten Stra- geware braucht es besonderes Equipment. „Es war „Mittlerweile schauen die Bewerber, welche Autos ßen der Region zunutze machen, ist Peter Rößel. Vor immer mein Bestreben, Aufträge nicht über den sie fahren können.“ Sein Kerngeschäft im Textilbe- 24 Jahren gründete er sein Unternehmen. Heute ist Preis zu gewinnen, sondern über die Qualität der reich macht auch die Arbeitszeiten zu einem Plus- es eines von 574 eingetragenen Fuhr- und Logistik- Dienstleistung.“ Und da seine Hauptstrecke im- punkt: „Unsere Fahrer gehen Montag früh auf Achse Unternehmen im Kreis Zwickau. Jedes 25. Kammer- mer wieder ins Ruhrgebiet führt, würde Rößel sie und Freitagnachmittag stehen fast alle Fahrzeuge unternehmen in der Region beschäftigt sich mit dem am liebsten mit 40-Tonnen-Gigalinern bedienen: wieder auf dem Hof.“ So muss er nur selten den Transport von Waren von A nach B, der Anteil liegt „Das würde bei zwei Fahrten eine in jede Rich- Weggang von Fahrern verkraften. höher als im sächsischen Durchschnitt. Rößels Trans- portbetrieb ist einer der größeren in der Region. 130 Mitarbeiter beschäftigt er. Die bewegen 100 Fahr- zeuge, davon 60 LKW. Anfang Juli bezog er im Ge- werbegebiet Sachsenring II in Hohenstein-Ernstthal seinen neuen Firmensitz: „Bisher hatten wir Zweig- stellen in Zwickau und Lichtenau – ab September legen wir alles hier zusammen“, erzählt er. Er hat einen Millionenbetrag investiert in 15.000 Quad- ratmeter Grund und Boden, in 1.500 Quadratmeter Umschlaghalle mit fünf Rampen und neun Toren, in 420 Quadratmeter Büro- und Sozialgebäude. „Jetzt haben wir richtig gute Bedingungen“, freut er sich. Statt in manchmal vier Stunden wie am vorherigen Standort könnte ein Umladeprozess jetzt in zwölf Minuten vonstattengehen. Das Geschäft scheint zu laufen, auch dank einer Spezialisierung: Rößel, früher selbst auf einem Tanklastwagen unterwegs, Peter Rößel, Textillogistiker. Fotos (3): W. Schmidt
Titelgeschichte: Logistik in der Region Zwickau 13 Fachkräfte, Fachkräfte, Fachkräfte. Das Thema beschäftigt auch Tino Bauer. Seit er sein Fuhr- unternehmen am 27. März 1990 angemeldet hat, ist es organisch gewachsen. Seit 1992 hat es seinen Sitz in Callenberg. Zunächst wurde eine Halle errichtet, 1998 eine zweite, Tank- stelle und Waschanlage kamen hinzu, eine 100-prozentige Tochter in Tschechien. Heute beschäftigt Bauer 80 Mitarbeiter. Die trans- portieren überwiegend Industriegüter vom Papier bis zum Stahl. „Die Region ist dank Volkswagen sehr auto- mobillastig – wenn der Konzern hustet, ist die Region krank“, weiß er: „Davon wollte ich mich etwas unabhängig machen.“ So ist er hauptsächlich zwischen Deutschland und der Schweiz unterwegs für große und kleine Pa- Tino Bauer, Vernetzer. Foto: W. Schmidt pierfabriken, die Verpackungen, Druckerzeug- nisse oder Spezialpapiere produzieren. Den »So fasst euch an, wir fahren Mangel an Fachkräften spürt die ganze Bran- che, weiß Bauer, der als IHK-Vizepräsident ei- nen guten Überblick hat: „Kraftfahrer ist als mit der Eisenbahn. « Beruf nicht mehr sonderlich beliebt. Wenn ich da vorausschaue, wird mir angst, es kommt wenig junges Personal nach.“ Ein Lösungsansatz: Wenn niemand mehr LKW fahren will, muss das Transportgut auf die Schiene. Das ist leichter gesagt als ge- tan, wenn man die Aussagen von Dezernent Matthes zum Bahnverkehr im Kopf hat. Doch die Straße flexibler“, so Bauers Erfahrung. Und die Ein Umstand, der sich mangels Fachkräften jedoch Bauer will nicht jammern: „Unsere Branche Kosten? „Eigentlich ist die Bahn nicht zu teuer – der bald ändern könnte. Als Schienenlogistiker benötige profitiert von der guten Auslastung der Unter- LKW ist zu billig“, denkt Bauer: „Der Wettbewerb auf man einen guten Kontakt zur Bahn – und eine or- nehmen in der Region.“ Und weil das auch für der Straße ist größer, auch durch Unternehmen aus dentliche Anbindung ans öffentliche Schienennetz: sein Unternehmen gilt, wagte er die größte In- Osteuropa – und dieser Wettbewerb wird häufig über „Da müsste der Druck im Kessel aus der Region noch vestition in der Firmengeschichte: In Chemnitz die Kosten entschieden.“ deutlich erhöht werden“, glaubt Bauer. investierte er in einen Railport. Unweit des Smart Systems Campus ließ er Gleise verset- zen, eine Weiche erneuern, eine Halle errich- ten. „Wir wollen diesen Railport auch anderen Logistikern zur Verfügung stellen, deshalb ha- ben wir zum Beispiel auf jede Labelung mit unserem Namen verzichtet.“ Die Herausforderung: die hiesigen Spediteure sind – auch wegen der Vernachlässigung der Schiene – mit der Straße groß geworden. Nun stellt sich die Frage, ob sich die Verkehre um- stellen lassen und ob man genug Transport- gut für Einzelwaggons, Wagengruppen, ganze Züge hat. „Die Schiene funktioniert vor allem für regelmäßig wiederkehrende Sendungen. Oft entscheidend ist der Zeitfaktor – da ist Foto: Bauer Spedition GmbH
14 Titelgeschichte: Logistik in der Region Zwickau »Da ist ein Licht ganz am Ende des Tunnels. « Alfons Wagener, Wirtschaftsförderer. Fotos (2): W. Schmidt ne bringt“, erläutert Alfons Wagener. Der verfügt darf das KV-Terminal in Glauchau jetzt wachsen: An gleich über mehrere Visitenkarten, unter anderem die vier Millionen investieren die Gesellschafter der von der Glauchauer Wirtschaftsförderung und von GVZ E mit Hilfe von Mitteln des EFRE-Strukturfonds. der Güterverkehrszentrum Entwicklungsgesellschaft Das Terminal erhält zwei weitere Gleise und wird Südwestsachsen mbH. Wer mit ihm redet, erfährt auf Portalkran-Betrieb umgestellt. Der riesige Kran viel über das Kirchturmdenken in der kommunalen hat eine Spannweite von 40 Metern und wurde im Politik. Bis zum Jahr 2000 wurde das Gewerbege- August geliefert. Am 16. Oktober sollen die Tiefbau- biet in Glauchau erschlossen, Produktions- und Lo- arbeiten abgeschlossen sein, im November soll die gistikfirmen angesiedelt. Doch das Herzstück fehlte Betriebsaufnahme erfolgen. So können künftig dop- bis 2010: der Umschlagplatz zwischen Schiene und pelt so viele Container umgeladen werden. Zugleich Straße. Einst waren mehrere Städte Gesellschaf- wurde die Abstellfläche auf 1.100 Container erhöht. ter, erst nach dem Ausscheiden von Chemnitz und In weiteren Ausbaustufen sollen Flächen für Gefahr- Immerhin, was die Bahnlogistik betrifft, ist Be- Zwickau entschied sich Glauchau, gemeinsam mit gutcontainer sowie ein Reinigungs- und Repara- wegung im Freistaat. In Glauchau wird das Gü- privaten Gesellschaftern, einen ersten Batzen Geld turservice für Container entstehen. „Das nutzt der terverkehrszentrum ausgebaut – und damit ein in die Inbetriebnahme des KV-Terminals zu stecken. ganzen Wirtschaftsregion Chemnitz“, ist sich Alfons Masterplan der Deutschen Bahn von 1992 endlich 30.000 TEU, die Maßeinheit für Containerware, Wagener sicher: „Ich bin zuversichtlich, dass weite- auch in der Region umgesetzt. Der Plan sah Ge- können jetzt pro Jahr umgeschlagen werden. Das re Unternehmen auf den Zug aufspringen werden. werbegebiete mit angesiedelten Logistikunter- Modell kam an: Allein mehrere Tausend TEU Mager- Und die kleinen Unternehmen müssen wir dahin nehmen und einem KV-Terminal vor. Das KV steht milchpulver aus dem Raum Dresden finden jährlich führen.“ Irgendwann, auch Wagener sagt es, hät- für „Kombinierter Verkehr“ und meint einen Um- ihren Weg über Glauchau nach Hamburg und von ten die schließlich keine LKW-Fahrer mehr: „Dieser schlagplatz zwischen Straße und Schiene. „Die Idee dort nach China. Alkoholika aus Meerane, Glas aus Mangel lässt sich vielleicht eine gewisse Zeit auffan- ist, dass man die Güter aus dem Nahverkehr hier Tschechien, Elektronik für Panasonic in Pilsen. Und gen, aber nicht auf Dauer“, sieht er die Zukunft des bündelt und dann für den Fernverkehr auf die Schie- weil immer mehr Produkte containerisiert werden, Güterfernverkehrs auf der Schiene.
Titelgeschichte: Logistik in der Region Zwickau 15 Logistik mit Mehrwert Spezialisierung auf bestimmte Warengruppen, für die man spe- tionieren. Ein noch größerer Schritt erfolgt, wenn der Logistiker zielle Ausrüstung braucht – das ist eine Möglichkeit, sich re- neben dem Transport auch einen Teil der Produktion von seinem gionale Alleinstellungsmerkmale zu schaffen. Die Palette der Auftraggeber übernimmt – zum Beispiel die Endmontage von In- Beförderungsmöglichkeiten zu erhöhen, wie es Bauer Logistik dustrie- oder Konsumgütern oder deren Aufbau und Installation unternimmt, eine weitere. Gemeinsam haben beide Wege: Sie am Verwendungsort. Einer der Vorreiter in der Region diesbezüg- verbessern die Chancen am Markt, weil sie aus einem Fuhrun- lich ist die WECK + POLLER Holding GmbH. Mit einer Errichtung ternehmen einen Dienstleister mit breiterem Angebotsspektrum einer neuen Produktionsanlage für Kompletträder vollzog das machen. Noch einen Schritt weiter in diese Richtung führt die Zwickauer Unternehmen im Jahr 2013 den Wandel vom langjäh- so genannte Mehrwert-Logistik. Der Name ist dabei Programm: rigen Logistikexperten für Kompletträder und Reifen hin zum All- Während Produkte beim Logistiker sind, wird an ihnen ein Mehr- rounder mit eigener Fertigung – als erstes Logistikunternehmen wert geschaffen, der Auftraggeber hat einen zusätzlichen Nut- in Sachsen. 12,5 Millionen Euro hatte das Unternehmen dafür zen. Das können ergänzende Services sein wie die Abwicklung investiert. Einen Mehrwert bietet diese Art der Zusammenarbeit von Zollformalitäten, die Archivierung von Dokumenten oder die beiden Seiten: Der Logistiker nimmt einen wichtigeren Teil in der Entsorgung von Abfallstoffen. Der Mehrwert kann auch darin Wertschöpfungskette ein. Und der Auftraggeber kann sich noch bestehen, Produkte zu verpacken, zu sortieren oder zu konfek- stärker auf seine Kernkompetenzen konzentrieren. Containerverladung im Güterverkehrszentrum Glauchau. Logistikarbeiter in der Spedition Bauer. Fotos (3): W. Schmidt Die IHK Chemnitz unterstützt Sie: Ihre Ansprechpartner sind: Informieren Sie sich über das Angebot und die Daniela Seidel in Plauen Dienstleistungen Ihrer IHK! Gerne helfen wir Ihnen Tel. 03741 214-3320 Fax: 03741 214-193320 bei Themen weiter, wie beispielsweise: E-Mail: daniela.seidel@chemnitz.ihk.de • Existenzgründung und -festigung Sebastian Polzer in Zwickau/ Erzgebirge Tel. 0375 814-2220 • Sach- und Fachkundeprüfungen im Fax: 0375 814-192220 Verkehrsgewerbe E-Mail: sebastian.polzer@chemnitz.ihk.de • Gefahrgutausbildung Rüdiger Haake in Chemnitz Tel. 0371 6900-1222 • Unternehmensnachfolge Fax: 0371 6900-191222 E-Mail: ruediger.haake@chemnitz.ihk.de
16 Wirtschaft Südwestsachsen · 9/2015 · Magazin Referentenentwurf zur Erbschaftsteuer Der Referentenentwurf zur Erbschaft- steuer vom 1. Juni wird – trotz der vom DIHK vorgelegten Rechtsgutachten und guten Argumente der Wirtschaft – nicht den Belangen des Mittelstandes und der Bedeutung der Familienun- ternehmen gerecht. Immerhin wurde der Grenzwert von 20 Mio. Euro für „große“ Unternehmen bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen auf 40 Mio. Euro angehoben. Damit wurde zumindest in kleinen Schritten einer Forderung des DIHK nachgekommen. Cartoon: Tomicek Die Verdoppelung des Grenzwertes ist aber gebunden an die Einhaltung von qualitativen Kriterien, wie z. B. typi- schen Verfügungsbeschränkungen der Gesellschafter von Familienunterneh- men. Der DIHK fordert ebenfalls, quali- tative Kriterien bei der Erbschaftsteuer zu prüfen, allerdings im Rahmen der Buchtipp: Verschonungsbedarfsprüfung. Die Berücksichtigung dieser Kriterien Franz Schuster beim Grenzwert ist im Vergleich zu Thüringens Weg in die Soziale den bisher bekannten Eckpunkten positiv, allerdings ist die Umsetzung Marktwirtschaft durch den Entwurf viel zu bürokra- tisch, nicht rechtssicher und nicht praxisgerecht. Das gilt auch für das Wahlrecht, wenn eine Übertragung Franz Schuster: Thüringens Weg in die Soziale Marktwirtschaft, den Wert von 20 bzw. 40 Mio. Euro 2015, 263 S., 23 x 15,5 cm, gebunden, 19,90 Euro, ISBN 978-3- übersteigt. Denn bei der vorgesehenen 412-22499-8, Böhlau Verlag GmbH & Co. KG Wien, Köln, Weimar Verschonungsbedarfsprüfung wird noch immer das Privatvermögen des Erben einbezogen und die alternativ 25 Jahre nach der Wiederherstellung der Deutschen Bundesregierung treffen musste, um die sozialisti- angebotenen Verschonungsabschläge Einheit wird es Zeit für eine Bilanz. Der Fokus dieser sche Planwirtschaft der DDR in die Soziale Markt- sind viel zu niedrig. Studie, die auf der Expertise von Akteuren beruht, wirtschaft der Bundesrepublik zu überführen, zeigt liegt auf der wirtschaftlichen Entwicklung des Frei- die von allen Beteiligten geleisteten Anstrengungen DIHK-Präsident Eric Schweitzer hält staates Thüringen und der dort vollbrachten Auf- auf. Um den Beitrag der Treuhandanstalt in diesem Korrekturen am Referentenentwurf bauleistung. Transformationsprozess darzulegen, wird ein Ein- für zwingend notwendig: „Wenn die Um die Ausgangssituation für diesen beispiel- blick in deren Arbeit gegeben. Ein Überblick über Erbschaftsteuer so kommt, wird die losen Transformationsprozess zu verdeutlichen, die unterschiedlich verlaufene wirtschaftliche Ent- Übertragung von Unternehmen zu steht am Beginn eine kurze Schilderung der deso- wicklung in den einzelnen Thüringer Regionen zeigt erheblichem Substanzverlust führen.“ laten Wirtschaftslage in der DDR Ende der 1980er zudem auf, was auf dem Weg vom Aufbau Ost zum Rainer Kambeck, DIHK Jahre. Ein Überblick über die Maßnahmen, die die Ausbau Ost im Freistaat Thüringen erreicht wurde.
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18 Wirtschaft Südwestsachsen · 9/2015 · IHK aktuell Neues aus Berlin & Brüssel Mittelstand hat beste Bedingungen verdient Berlin. Ziele einer modernen Mittelstandspolitik haben Bundeswirtschaftsminis- ter Sigmar Gabriel (SPD) und DIHK-Präsident Eric Schweitzer, sowie Vertreter von BDI und ZDH jetzt in der gemeinsamen Erklärung „Zukunft Mittelstand“ formuliert. Dabei geht es vor allem um die Themen Existenzgründung, Digi- talisierung, Finanzierung, Fachkräfte und Bürokratieabbau. „Der Mittelstand ist das Fundament unserer Wirtschaft, das uns so gut durch schwere Zeiten getragen hat. Er verdient beste Bedingungen“, betonte Schweitzer vor der Bun- despressekonferenz. Die Unterzeichner wollen sich gemeinsam für eine mittel- standsfreundliche Neuregelung bei der Erbschaftsteuer einsetzen. Aber auch die Anhebung der Abschreibungsgrenze von Kleinstinvestitionen auf mindestens 1000 Euro und die Einführung der degressiven Afa stehen auf der Agenda. Zu guter Letzt müsse „endlich Schluss sein mit den Datenmuseen in den Betrie- ben“, mahnte Schweitzer. „Diese sollten ihre Steuerunterlagen schon nach fünf und nicht erst nach zehn Jahren entsorgen können. Alle reden von den Vorteilen der Digitalisierung – dann sollten wir sie auch nutzen!“ Tim Gemkow, DIHK DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer im Gespräch mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel vor der Bundespressekonferenz am 23. Juli in Berlin. Foto: © Klaudia Hüls, DIHK Niedrige Gebühren und weniger Bürokratie für das europäische Einheitspatent Brüssel. Ein großer Schritt auf dem Weg zum europäischen Einheitspatent ist 35.555 Euro. Der Kompromiss erfüllt damit die Forderung des DIHK, der immer gemacht: Das europäische Patentamt hat sich Ende Juli auf neue Patent-Ge- wieder deutlich gemacht hatte, dass der Erfolg des Einheitspatents auch von bühren verständigt. angemessenen Gebühren abhängt. Aktuell kann Patentschutz in allen diesen Sie decken alle 25 teilnehmenden EU-Mitgliedsstaaten ab, betragen in den ers- Staaten bis zu sechsmal so viel kosten und ist extrem bürokratisch. ten zehn Jahren rund 5.000 Euro und steigern sich über 20 Jahre auf insgesamt Doris Moeller, DIHK DIHK erreicht Entlastungen bei der Pflicht zum Energie-Audit Brüssel. Die europäische Energieeffizienz-Richtlinie beispielsweise Unternehmen am gleichen Standort verpflichtet alle Unternehmen die nach europäischer oder Filialisten gemeinsame Energieaudits durch- Definition keine kleinen oder mittleren Unternehmen führen. Das spart Aufwand und Kosten. sind, bis zum 5. Dezember 2015 ein Energie-Audit Mark Becker, DIHK durchzuführen. Andernfalls drohen Bußgelder von bis zu 50.000 Euro. Durch die Novelle des Energie- dienstleistungsgesetzes wurde diese Verpflichtung ins deutsche Recht übertragen. Der DIHK konnte da- bei wichtige Erleichterungen erreichen: So können Foto: © Thinkstock by Getty Images
Wirtschaft Südwestsachsen · 9/2015 · IHK aktuell 19 IHK in Sachsen Position zur geplanten Änderung der Sächsischen Bauordnung Die Landesarbeitsgemeinschaft der sächsischen Industrie- und Handelskam- der Stellplatzablöse entscheiden können. Die dann zu erwartende Rechts- mern hat sich in einer Stellungnahme an das Sächsische Staatsministerium des zersplitterung durch die Kommunalisierung im Stellplatzrecht kann zu einer Innern zu den geplanten Änderungen in der Sächsischen Bauordnung (Sächs- Investitionsunsicherheit der Wirtschaft, insbesondere durch die Aufgabe der BO) positioniert. Der Referentenentwurf dient maßgeblich der Anpassung der Beschränkung der Stellplatzablöse führen. So würde die Stellplatzpflicht der sächsischen Regelungen an die von der Bauministerkonferenz 2012 beschlos- ständigen politischen Diskussion unterliegen. Daher ist zumindest eine De- sene Musterbauordnung und trägt zur einheitlichen Rechtslage im gesamten ckelung der Ablösebeträge gesetzlich festzulegen. Zudem halten die IHKs Bundesgebiet bei, denn für die Realisierung von Vorhaben sind investitions- mindestens eine Regelung für eine konkrete Anzahl ablösefreier Stellplätze freundliche Rahmenbedingungen bundesweit erforderlich. Dennoch sollten Än- für erforderlich. Abgelehnt wird auch eine zusätzliche Pflicht zur Bereithal- derungen der landesspezifischen bauordnungsrechtlichen Vorgaben nur vorge- tung von Abstellplätzen für Fahrräder. Da Investoren auf die spätere Ver- nommen werden, soweit dies eine Verbesserung darstellt. Kritisch äußerten sich marktbarkeit orientiert planen und bauen, sollte die Stellplatzpflicht bzw. die IHKs u. a. zu folgenden Aspekten: Ablöse im Fazit gänzlich abgeschafft werden. • Bei Ausweitung des Sonderbaubegriffs auf Schank- und Speisegaststätten • Problematisch werden die neuen Anforderungen an die Barrierefreiheit vor mit mehr als 1.000 Sitzplätzen im Freien müssten zukünftig z.B. Betreiber von allem bei Kleinstbeherbergungsbetrieben gesehen. Insbesondere die Umset- großen Biergärten für diese saisonalen Einrichtungen ein „herkömmliches“ zung lässt viele Fragen offen. Deshalb fordern die IHKs, eine sachsenweit Baugenehmigungsverfahren nach Art. 64 SächsBO durchlaufen. einheitliche Anwendung durch die Baugenehmigungsbehörden, die den Be- sonderheiten des Beherbergungsgewerbes und den finanziellen Spielräumen • Bei Inkrafttreten des Entwurfs soll zukünftig jede Gemeinde mittels Ortssat- der Unternehmen dieser Branche Rechnung trägt. zung über die Notwendigkeit der Errichtung von Stellplätzen sowie die Höhe Renate Kunze, Tel. 0371/6900-1330 Sächsische IHKs sehen IT-Sicherheitsgesetz kritisch Mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen hat der gung von Sicherheitslücken verpflichtet. Außerdem Unternehmen zwingend mit diesen Risiken ausein- Bundestag am 12. Juni das von der Bundesregie- wird der Aufgabenbereich BSI nochmals erweitert. andersetzen.“ rung vorgelegte IT-Sicherheitsgesetz beschlossen. Die sächsischen IHKs befürworteten die grundle- Hinsichtlich seiner konkreten Auswirkungen hinter- Das Gesetz regelt unter anderem, dass Betreiber so- gende Zielstellung der Gesetzesnovelle. Dr. Günter lasse aber leider auch dieser Gesetzvorschlag wie- genannter „kritischer Infrastrukturen“ ein Mindest- Bruntsch, Präsident der IHK Dresden und Sprecher der viele Fragezeichen. So werde von rund 2.000 niveau an IT-Sicherheit einhalten und dem Bundes- der IHKs in Sachsen betonte: „Für Information und großen und mittleren Unternehmen gesprochen, für amt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Kommunikation, aber auch als Absatzkanal besitzt die die Meldepflichten zutreffen sollen. Eine genaue IT-Sicherheitsvorfälle melden müssen. das Internet für die Wirtschaft existenzielle Bedeu- Definition dafür gäbe es ebenso wenig, wie zur Fra- Tun sie dies nicht, droht ihnen ein Bußgeld. Ebenfalls tung. Cyber-Attacken können daher enorme Auswir- ge, welche Vorfälle überhaupt zu melden seien. neu eingefügt wurde in das Gesetz eine Evaluierung kungen auf Wettbewerb und Sicherheit haben. nach vier Jahren. Gleichzeitig werden Hard- und Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Vernet- Diese und weitere Fragen sollen erst später im Rah- Software-Hersteller zur Mitwirkung bei der Beseiti- zung in einer ‚Wirtschaft 4.0‘ müssen sich Staat und men einer Rechtsverordnung geklärt werden. Geplante Neuregelung des Sächsischen Ingenieur- und Architektenrechtes Durch das geplante Gesetz zur Neuregelung des Die sächsischen IHKs begrüßen, dass das Sächsische Architektengesetzes vorgenommen. Kritisch werden Sächsischen Ingenieur- und Architektenrechts wer- Ingenieurgesetz und das Sächsische Ingenieurkam- die geplanten Regelungen zur Zuerkennung der Berufs- den das Sächsische Ingenieurgesetz sowie Architek- mer-gesetz zusammengefasst werden und so zu einer bezeichnung Ingenieur gesehen und die Regelungen, tengesetz überarbeitet sowie an die geltenden EU- Deregulierung beigetragen wird. Im Zuge dieser Neu- die für die öffentliche Bestellung von Sachverstän- Richtlinien 2005/36/EG bzw. 2013/55/EU angepasst. erungen wurden auch Änderungen des Sächsischen digen relevant sind. D. Börner, Tel. 0371/6900-1120
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