ONLINEHANDEL 12 30 - IHK Frankfurt am Main
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140.|141. Jahrgang 12.17|01.18 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 ONLINEHANDEL 12 – 30 INFORMATIONSPFLICHTEN – SCHLICHTUNG – STEUERLICHE ASPEKTE – BEWERTUNGSPORTALE STANDORTPOLITIK AUSBILDUNG INTERNATIONAL RECHT Perform-Initiative: Fachausschüsse: Vereinigte Staaten: Offene Rechnungen: Strategieforum Von der Idee zur Visa rechtzeitig Verjährungsfristen gegründet 38 Prüfungsaufgabe 50 beantragen 52 beachten 56
O b Kongress, Event, Meeting oder Seminar, Weihnachtsfeier oder Bankett – das Tagungshotel Grand La Strada in Kassel bietet Großes! 앫zentral in Deutschland – bestens erreichbar 앫10 Minuten zum ICE-Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe 앫 5 Minuten zur Autobahn und Stadtmitte 앫850 Parkplätze 앫zentrale und ruhige Lage nahe dem „Staatspark Karlsaue“ 앫schickes Ambiente E ines der größten privat geführten Tagungshotels ist zugleich Kassels vielseitigste Hotelwelt: 앫 1.000 Betten in 484 modernen Zimmern, Suiten und Appartements (komplett renoviert in 2017) 앫 40 Tagungsräume 앫 Exklusiver Kongress- und Event-Saal „Palazzo“ für bis zu 1.000 Personen mit neun Metern Deckenhöhe, geschwungenen Galerien und imposanten Freitreppen rechts und links der Bühne 앫 vier Restaurants und Bars 앫 täglich Livemusik in der Lobby 앫 Wellness-Spa mit Sauna, Pool und Fitness 앫 Bowlingcenter mit vier Bahnen und eigener Bowling-Bar Wir freuen uns auf Sie! Ihr Team vom Grand La Strada 1@HƤDHRDMRSQ *@RRDK 3DK $ ,@HKHMENK@RSQ@C@ CD VVV K@RSQ@C@ CD
Editorial Weiter auf Kurs bleiben Liebe Leserinnen, liebe Leser! M it den politischen Weichenstellungen in Berlin und mit der hessischen Landtagswahl im Herbst 2018 treffen wir in un- serem Land Entscheidungen zur wichtigen Zukunftsfrage, wie weit die Investitionslücke in der öffentlichen Infrastruktur geschlossen wird. Der Verbrauch an Infrastruktur übertrifft Ersatz und Erneuerung seit Jahren deutlich. Deutschland fährt auf Verschleiß. Die Botschaft ist eindeutig: Ohne ausreichende Investitionen verliert unser Standort den Anschluss. Daher müssen wir den politischen Dis- kurs viel stärker auf dieses Thema lenken, in Berlin und in Wiesbaden: Straßen, Schienen, Glasfaser für FrankfurtRheinMain. „Der Brexit stärkt den Ein weiteres zentrales Thema für das kommende Jahr ist die He- Finanzplatz Frankfurt.“ rausforderung, die der Brexit für die Metropolregion mit sich bringt. Ungewollt und für Europa schädlich, stärkt der Brexit gleichwohl den Finanzplatz Frankfurt. Bei den weiteren Regulierungsentscheidungen müssen wir darauf hinwirken, dass auch das Euroclearing in den Eu- roraum geholt wird und sich in Frankfurt erfolgreich etabliert. Das dritte Anliegen für das kommende Jahr sollte der Durchbruch der Digitalisierung sein. Dies gilt insbesondere für die Entwicklung von digitalen Geschäftsmodellen und die Digitalisierung von Ge- schäftsprozessen in den Betrieben. Weil Zulieferer und Kunden immer mehr digitale Schnittstellen einsetzen, kann sich kaum ein Betrieb der digitalen Erneuerung auf Dauer entziehen. Es gibt viel zu tun im kommenden Jahr. Ihre IHK Frankfurt wird sich weiter für die Anliegen der Mitglieder einsetzen und dazu beitragen, dass der Wirtschaftsstandort FrankfurtRheinMain weiter auf Kurs bleibt. Ich wünsche uns allen eine gute Weihnachtszeit und ein erfolg- reiches neues Jahr. Prof. Mathias Müller Präsident, IHK Frankfurt IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 3
08–33 INHALT 12.17|01.18 EDITORIAL 3 03 Weiter auf Kurs bleiben Prof. Mathias Müller, Präsident, IHK Frankfurt 06 KURZMELDUNGEN 3 IHK INTERN 3 08 Jahresrückblick 2017 SPECIAL ONLINEHANDEL 3 12 Grenzüberschreitender Handel Kunden gezielt ansprechen 14 Informationspflichten Nicht die Katze im Sack verkaufen 16 Online-Marktplätze „Ein guter Einstieg“ 18 Amazon, Zalando & Co. Den E-Commerce-Riesen trotzen 20 Bewertungen Keine grenzenlose Freiheit 24 E-Commerce Rechtssicher Handeln 26 Zufriedenheitsanfragen Ohne Einwilligung geht nichts 28 Schlichtung Ein Mehrwert für alle 4 IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18
40 38 48 56 IHK-EHRENAMT 3 AUS- UND WEITERBILDUNG 3 32 Ausschuss Informationswirtschaft Den Wandel positiv gestalten 48 IHK-Bestenehrung Der Erfolg hat viele Väter 34 Steuerausschuss Einer für alle 49 IHK-Bildungszentrum 50 Fachausschüsse Von der Idee zur Prüfungsaufgabe UNTERNEHMENSREPORT 3 36 Serie Existenzgründung Gemeinsam geht es leichter INTERNATIONAL 3 52 USA Visa rechtzeitig beantragen STANDORTPOLITIK 3 38 Strategieforum An einem Strang ziehen RECHT UND STEUERN 3 40 IHK-Jahresempfang 2018 Vom Fluidum des Originals 54 Jahresabschluss / CSR-Berichtspflicht Offenlegung bis Jahresende 42 Tourismusbeitrag Entscheidung im Dezember 56 Offene Rechnungen Verjährungsfristen beachten 44 Beschäftigungsprognose Arbeitsmarkt mit neuen Rekorden 58 Steuer-Check-up 2018 Neue Gesetze und Vorschriften 45 IHK-Konjunkturumfrage Fachkräftemangel verschärft sich 67 VORSCHAU | IMPRESSUM | IHK INTERN 3 UNTERNEHMENSFÖRDERUNG UND STARTHILFE 3 46 Serie Unternehmensnachfolge Nachfolgen heißt neu gestalten Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegt eine Beilage der Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG, Frankfurt, sowie eine Teilbeilage der IHK Frankfurt bei. Wir bitten um freundliche Beachtung! IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 5
KURZMELDUNGEN FOTO: STADT FRANKFURT AUSBILDUNG Wirtschaft fordert Berufsschuloffensive Zusammen mit dem Bundesver- fensive von Bund und Ländern“, be- band der Lehrer an beruflichen tonte DIHK-Vizechef Achim Dercks. Schulen und dem Bundesverband Diese müsse für eine moderne der Lehrer an Wirtschaftsschulen digitale Ausstattung, betriebs- hat der DIHK ein gemeinsames nahe Berufsschulstandorte und Papier für bessere Arbeits- und einen ausreichenden Nachwuchs Lernbedingungen in den Schulen an qualifizierten Berufsschulleh- formuliert. „Wir brauchen darum rern vor allem in den gewerblich- eine gemeinsame Berufsschulof- technischen Fächern sorgen. \ STANDORTPOLITIK Sanierungsprogramm für UMWELT Frankfurter Industriestraßen Ladesäulenpflicht entschärft Der Industrie- und Gewerbe- vorgestellt. Der Magistrat hat standort Frankfurt wächst ste- zu den Haushaltsberatungen, Das Europäische Parlament und und Rat fordern stattdessen, sich tig. Das zeigt sich auch an dem in denen über das Investitions- der Rat sind einer Forderung des auf die Pflicht zur Installation hohen Verkehrsaufkommen in programm entschieden wird, ab DIHK nachgekommen, die von der einer einzigen Ladesäule zu be- den Industriegebieten. Hier rol- dem kommenden Jahr Sanie- EU-Kommission vorgeschlagene schränken. Zudem sollen Park- len besonders häufig schwere rungsmittel für Industriestraßen Ladesäulenpflicht für Elektroautos plätze mit Leerrohren oder Kabeln Lastwagen über die Straßen und vorgesehen. Von 2018 bis 2021 zu entschärfen. Die Kommission ausgestattet werden, die eine spä- schädigen langfristig die Bau- sollen jährlich 1,5 Millionen hatte in ihrem Richtlinien-Vor- tere Installation von Ladesäulen substanz. Mit dem Programm Euro zur Verfügung stehen. Die schlag vom November 2016 zur erleichtern. Gemeinsam mit der „Industriestraßen“ startet der Jahresraten werden je nach Gesamtenergieeffizienz von Ge- Wirtschaftskammer Österreich Magistrat ab 2018 umfassen- Fortschritt der Planungen und bäuden vorgeschlagen, in Nicht- und dem europäischen Kammer- de Sanierungsmaßnahmen. Kosten für den Bau angepasst. Wohngebäuden, die neu gebaut dachverband Eurochambres hat Oberbürgermeister Peter Feld- Das Programm ist langfristig oder renoviert werden, jeden sich der DIHK früh in den Gesetz- mann (l.) und die Stadträte für geplant und soll auch nach 2021 zehnten Parkplatz verpflichtend gebungsprozess eingebracht, um Verkehr und Wirtschaft, Klaus fortgesetzt werden. Über den mit einem Ladepunkt für Elekt- eine pauschale Ladesäulenpflicht Oesterling (M.) und Markus kommunalen Etat entscheidet roautos auszustatten. Parlament abzuwenden. \ Frank (r.), haben das Investiti- die Stadtverordnetenversamm- FOTO: PICTURE-ALLIANCE / M.I.S.-SPORTPRESSEFOTO onsprogramm Anfang November lung voraussichtlich im März im Industriegebiet Fechenheim nächsten Jahres. \ STEUERN Beruflich veranlasste Auslandsreisen Das Bundesfinanzministerium und betrieblich veranlasste Aus- hat in seinem Schreiben vom landsdienstreisen ab 1. Januar 8. November die Übersicht der 2018 bekannt gemacht. Weitere Pauschbeträge für Verpflegungs- Infos online unter www.bundes- mehraufwendungen und Über- finanzministerium.de (Suchbegriff nachtungskosten für beruflich „Auslandsreisen 2018“). \ 6 IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18
STANDORTPOLITIK FOTO: CHRISTOPH PARADE CA. 1974 Gründerreport Hessen 2017 Die gute Lage auf dem Arbeits- aufgestellt haben. Zum Stichtag markt wirkt sich auf die Zahl 31. Dezember 2016 war die An- der Unternehmensgründungen zahl der Gewerbeanmeldungen in Hessen aus. „Wer heute den mit rund 61900 im Vergleich Schritt in die Selbstständigkeit zum Vorjahr leicht rückläufig wagt, tut dies gut vorbereitet und (63 500). Das Gründungsgesche- auf der Basis von qualifizierten hen konzentriert sich weiterhin Chancen“, so Eberhard Flammer, auf Ballungszentren und Städte, Vorsitzender, IHK-Arbeitsgemein- 77 Prozent aller Neuanmeldun- schaft Hessen. Die Zahl der Be- gen sind Einzelunternehmen. Der triebe, die aus der Not heraus ge- Anteil an Gründerinnen in Hes- gründet werden, nimmt hingegen sen liegt mit 35,4 Prozent leicht weiter ab. Das ist das Ergebnis des über dem bundesweiten Wert von KULTUR Gründerreports 2017, den die hes- 34,1 Prozent. Download unter SOS Brutalismus – Rettet die sischen IHKs gemeinsam mit den Handwerkskammern in Hessen www.ihk-hessen.de (Suchbegriff „Gründerreport“). \ Betonmonster! FOTO: MARKUS GOETZKE Noch bis zum 2. April ist im www.sosbrutalism.org versam- Deutschen Architekturmuseum, melt mittlerweile mehr als 1000 Frankfurt, die Ausstellung „SOS Bauten weltweit, die sich dem Brutalismus – Rettet die Beton- Brutalismus zuordnen lassen. Sie monster!“ zu sehen. Erstmals sind nach dem Vorbild eines Ar- wird die brutalistische Archi- tenschutzprojekts in verschiede- tektur zwischen 1953 und 1979 ne Gefährdungsstufen gegliedert: in einem weltweiten Überblick Die rote Liste versammelt derzeit dargestellt: Mit dem Titel „SOS 108 Bauten, die unmittelbar von Brutalismus“ wird ein Hilferuf Zerstörung bedroht sind. Das Ziel formuliert, denn die brutalistische der Webseite besteht nicht nur Architektur ist weltweit von Ab- darin, ein Inventar anzulegen. IHK INTERN riss und Umgestaltung bedroht. Der Hashtag #SOSBrutalism ver- In Frankfurt zählten der AfE-Turm netzt Initiativen, die sich eben- Schreiben für den guten Zweck und das Historische Museum zur falls der Erforschung und dem brutalistischen Architektur, beide Erhalt brutalistischer Bauten Donquichotterie, À-la-carte- sieben Fehlern. In der Teamka- sind abgerissen. Die Webseite widmen. \ Restaurant und Hieroglyphen: tegorie gab es zwei erste Plätze Diesen und anderen Stolperfallen mit 14 Fehlern im Durchschnitt. der deutschen Rechtschreibung Sieger wurden die Teams „Die IHK INTERN stellten sich 13 Unternehmen aus Wilde HKS 13“, Deutsche Lea- Grenke im Eurochambres-Vorstand dem IHK-Bezirk Frankfurt im Dik- tatwettbewerb „Die Wirtschaft sing, und „Infraserv 2“, Infraserv Höchst. „Die Wirtschaft schreibt!“ Wolfgang Grenke, Vorstandsvor- Oktober in Brüssel in sein Amt schreibt!“. 15 Teams, darunter ist eine Veranstaltung der IHK sitzender, Grenke, Baden-Baden, gewählt und nimmt seine Tätigkeit auch das IHK-Team „Kammer des Frankfurt mit Unterstützung der und Präsident, Baden-Württem- Anfang 2018 auf. Eine Personalie, so schreibe“ mit Angelika Niere, Stiftung Polytechnische Gesell- bergischer IHK-Tag sowie der IHK die auch für den Deutschen In- Monika Göpfert, Hauptgeschäfts- schaft. Sie verdoppelten jeweils Karlsruhe, wird künftig als Vize- dustrie- und Handelskammertag führer Matthias Gräßle und Luise das Startgeld der Teilnehmer. So präsident beim europäischen Kam- von großer Bedeutung ist, denn Riedel (v. l.), gingen am 9. Novem- kamen 7 650 Euro zusammen, merdachverband Eurochambres Eurochambres gilt als europäi- ber an den Start. Die durchschnitt- die dem Programm „Lilo Lausch – die Interessen der deutschen und scher Absender für die Anliegen liche Fehlerzahl betrug 17,6 Fehler. Zuhören verbindet“ der gemein- europäischen Wirtschaft vertreten. der deutschen Wirtschaft bei der Sieger in der Einzelkategorie wurde nützigen Stiftung Zuhören zugute Der neue Vorstand wurde Ende Europäischen Union. \ Ulf Meyer, Continental, mit nur kommen. \ IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 7
„Wir verkaufen Emotionen“ IHK-Audit übergeben JAHRESRÜCKBLICK 2017 „Wir verkaufen etwas, was keiner von Ihnen in Die IHK Frankfurt bietet Unternehmen und Kom- seinem Unternehmen in diesem Übermaß zu bieten munen an, ihr Engagement in Sachen betriebliches hat – wir verkaufen Emotionen“, sagte Fredi Bobic Mobilitätsmanagement durch ein IHK-Audit formal (1. v. r.), Sportvorstand von Eintracht Frankfurt bewerten zu lassen. Das erste Audit wurde Mitte und Festredner des IHK-Jahresempfangs. Auch Februar an die Taunusgemeinde Sulzbach überge- in schwierigen Zeiten schaffe es der Sport, große ben. In einem Mobilitätskonzept wurden Ziele und Gefühle zu erzeugen und Menschen zu verbinden. Schritte hin zu einer effizienteren und nachhalti- Er wirke umso stärker als Bindeglied, je mehr eine geren Mobilität für die Mitarbeiter definiert. „Das Gesellschaft polarisiere und die Toleranz vor hohe Zertifikat macht den beispielhaften Umgang mit Hürden stelle. Die integrative Kraft des Fußballs der betrieblichen Mobilität gegenüber Mitarbei- habe er selber erlebt: „Durch sie konnte ich zu dem tern, Kunden und der Öffentlichkeit deutlich“, so werden, was ich heute bin.“ IHK-Geschäftsführer Dr. Alexander Theiss (1. v. r.). 139. Jahrgang 12.16|01.17 140. Jahrgang 02.17 140. Jahrgang 03.17 140. Jahrgang 04.17 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 SPORT UND WIRTSCHAFT 10 – 33 SPONSORING – PARTNERSHIP-MARKETING – BETRIEBSSPORT – PHÄNOMEN E-SPORT START-UPS INT JAPAN | KOREA UND FINTECHS STA LOGISTIK 6 – 29 8 – 32 10 – 31 FREIHANDELSABKOMMEN – INDUSTRIE 4.0 – FINTECH-HOTSPOT HESSEN – WACHSTUM DIE WAC MOBILES HESSEN – KOMBINIERTER VERKEHR – FRANKFURT, DAS TOR ZU EUROPA – DATENSCHUTZ BESCHLEUNIGEN – BUSINESS ANGELS BRAUCH PAKETLOGISTIK – INTELLIGENT VERNETZT STANDORTPOLITIK AUSBILDUNG INTERNATIONAL RECHT IHK INTERN AUSBILDUNG INNOVATION STEUERN STANDORTPOLITIK AUSBILDUNG INTERNATIONAL RECHT WEITERBILDUNG INNOVATION INTERNATIONAL STEUERN STAN Hochschulallianz: Zukunft der Berufs- Hessischer Export- Vorsicht Verjährungs- Jahresempfang mit Berufsperspektiven: Social Media Day Öffentliche Finanzen: Nachhaltigkeit: Pressekonferenz: Be- Römische Verträge: Qualitätsstandard: Fortbildung: Fach- We do digital: Bun- Going International: IHK-Bezirk: Kommu- Vitale Neue Perspektiven schulen: Standorte preis: Bekanntheits- falle: Stichtage Eintracht-Sportvor- Zukunftsmesse für in der IHK: Mehr als Trügerische Moment- Kompetenzzentrum rufliche Integration Gemeinsame Gütesiegel zertifi- berater für Service- desweite IHK-Kam- Eurozone bleibt nen drehen an der Passan eröffnen 34 sichern 44 grad steigern 51 beachten 54 stand Fredi Bobic 6 Geflüchtete 48 Katzen-Content 54 aufnahme 60 in der IHK 32 von Flüchtlingen 36 Verantwortung 40 zierter Mediator 45 management 39 pagne gestartet 43 Kernmarkt 52 Steuerschraube 58 in Bad Raus aus dem Stau Strategische Steuerung Die Perform-Initiative der Wirtschaftskammern Beim Tag der Metropolregion am 11. Mai standen in Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz hatte ge- eine stärkere strategische Steuerung und die Prä- meinsam mit den Landesstraßenbauorganisationen sentation von Projekten der regionalen Zusammen- der drei Bundesländer den Wettbewerb „Raus aus arbeit im Fokus. In seiner Eröffnungsrede machte dem Stau“ ausgeschrieben. Über 200 Vorschläge Prof. Mathias Müller, Präsident, IHK Frankfurt, zur Verbesserung des Verkehrsflusses in Frank- den Vorschlag zur Einrichtung eines Gremiums zur furtRheinMain wurden eingereicht. Die zehn strategischen Steuerung der Metropolregion unter besten Ideen wurden beim Tag der Metropolregion Beteiligung von Landesregierungen, Kommunen ausgezeichnet. Gewinner des Wettbewerbs war und Vertretern der Wirtschaft: „Eine koordinierende Thomas Freudenberger (2. v. r.), der ein verbes- Stelle sollte den Rahmen setzen, damit Initiativen sertes Störfallmanagement auf den Autobahnen gebündelt und Ressourcen zielführend eingesetzt vorgeschlagen hatte. werden können.“ 8 IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18
Schöne neue Mobilität Die Arbeitswelt der Zukunft Zusammen mehr erreichen Isabel Rosenbaum und Derviš Ekić sind am 27. Feb- Unter dem Stichwort „Führen 4.0“ tauschten Beim offiziellen Start des Business-Energieef- ruar mit dem Hans-Messer-Preis der IHK Frankfurt sich 450 Teilnehmer beim 7. Demografiekongress fizienz-Netzwerks haben 14 Unternehmen am ausgezeichnet worden. Der Preis würdigt hervor- darüber aus, wie Unternehmen in das digitale 14. März eine Gründungsvereinbarung in Frankfurt ragende Studienleistungen von Absolventen der Zeitalter geführt werden können. Hierbei geht unterschrieben und sich gemeinsam die Senkung Frankfurt University of Applied Sciences unter es vor allem auch darum, den Mitarbeitern die des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen Berücksichtigung der praktischen Relevanz der Angst vor Veränderungen zu nehmen. Denn zum Ziel gesetzt. Die Teilnehmer haben sich damit Abschlussarbeit. Michael Kadow, Geschäftsführer, unstrittig ist, dass die Digitalisierung vertraute verpflichtet, innerhalb von drei Jahren den Fokus House of Logistics & Mobility, entwarf im Rahmen Arbeitsabläufe umkrempelt und Führung nicht auf energiesparende Projekte zu legen und am der 20. Hans-Messer-Lecture ein Bild der Mobilität mehr hierarchisch, sondern agil sein wird. Von Ende eine Bilanz zu ziehen. Bereits Ende 2014 von morgen, die vor allem im urbanen Umfeld ein daher sind auch Führungskräfte gefordert: haben alle großen Wirtschaftsverbände vereinbart, bequemes, schnelles Reisen mit Service auf bislang Sie müssen nicht nur Arbeit neu organisieren, bis 2020 bundesweit insgesamt 500 Energieeffi- nicht gekanntem Niveau ermöglichen wird. sondern auch ihre eigene Rolle neu definieren. zienznetzwerke aufzusetzen. 140. Jahrgang 05.17 140. Jahrgang 06.17 140. Jahrgang 07|08.17 140. Jahrgang 09.17 140. Jahrgang 10.17 140. Jahrgang 11.17 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 LEBENSWERTE MARKETING 8-25 METROPOLREGION 8 – 35 INNENSTÄDTE 8 – 29 E-MAIL-MARKETING – WAS MARKEN WIRKLICH BRAUCHEN – CROSSMEDIALE KOMMUNIKATION FRANKFURTRHEINMAIN CITYMANAGEMENT – DIGITALISIERUNG – FRANKFURTS NEUE ALTSTADT – STÄDTEREISEN METROPOLEN IM VERGLEICH – ZUKUNFTSINITIATIVE PERFORM – DEN DIALOG FORTSETZEN - ROUTE DER INDUSTRIEKULTUR TEGRIERTE AUS- UND ADTENTWICKLUNG ENERGIE 8 –26 8 – 31 8 - 27 CHSENDE STADT – URBANE LEBENSQUALITÄT – INDUSTRIE FRANKFURT SPART STROM – ÖKOPROFIT – FOTOVOLTAIK: SONNIGE AUSSICHTEN WEITERBILDUNG BILDUNGSPOLITIK NEU AUSRICHTEN – HT FLÄCHE – VERKEHR MITDENKEN – TOURISMUS BOOMT STRATEGIEN GEGEN FACHKRÄFTEMANGEL DORTPOLITIK AUSBILDUNG INNOVATION RECHT STARTHILFE AUSBILDUNG INTERNATIONAL RECHT STANDORTPOLITIK AUSBILDUNG INNOVATION STEUERN STANDORTPOLITIK UMWELT INTERNATIONAL STEUERN STANDORTPOLITIK AUSBILDUNG UMWELT RECHT STANDORTPOLITIK INNOVATION INTERNATIONAL STEUERN Innenstadt: Handel ist Wandel: Netzwerk Industrie: Datenschutz in Unternehmensberatung: Fachkräftegewinnung: One Belt, One Road: Datenschutz in der EU: Passantenbefragung: Fachkräftesicherung: Öffentliche Aus- Serie Öffentliche Bundestagswahl: Neue Verordnung: Freihandel: Ceta – Öffentliche Finanzen: Tourismusabgabe: Projekt: Berufsfach- Klimaschutzplan: Richtig werben mit Marketing Club Nachhaltiges Gewer- Russische Regionen: Kommunale Finan- ntenbefragung Ausbildungsberufe Renaissance urbaner Europa: Karten auf Externer Rat als Erfolgs- Image der Berufs- China und die neue Verbot mit Erlaubnis- Oberurseler mögen Viele Wege führen schreibungen: Mehr Finanzen: Vorfahrt Weichen für Wachs- Betriebsbeauftragte Impulse für mehr Handlungsspiel- Mehrwert für Stadt schule zum Übergang Interview mit Umwelt- unverbindlicher Frankfurt: Marke- begebiet: Erste Pro- Der ferne Osten im zen: Die Zukunft d Homburg 32 modernisiert 34 Produktion 38 den Tisch legen 43 faktor 32 schulen stärken 38 Seidenstraße 47 vorbehalt 49 ihre Innenstadt 42 zum Ziel 52 Rechtssicherheit 55 für Investitionen 59 tum stellen 33 für Abfall 51 Wachstum 54 räume gesichert 59 und Betriebe 34 in Ausbildung 36 ministerin Hinz 40 Preisempfehlung 48 tingwissen to go 38 jekte angestoßen 52 Fokus 58 fest im Blick 6 Nachhaltiges Wirtschaften Ehrung für IHK-Prüfer Viele Wege führen zum Ziel Für Unternehmen aller Branchen und Größen Über 100 ehrenamtliche Prüfer wurden am 24. Mai Immer mehr wandelt sich der Ausbildungsmarkt ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema. Mit für ihr zehnjähriges Engagement in den Prüfungs- zu einem Unternehmermarkt. Umso wichtiger der Einrichtung eines Kompetenzzentrums ausschüssen der Aus- und Weiterbildungsprüfun- wird es für Unternehmen, in eigener Sache um Nachhaltigkeit unterstützt die IHK Frankfurt ihre gen der IHK Frankfurt geehrt. Außerdem noch 44 künftige Fachkräfte zu werben. Die IHK Frankfurt Mitgliedsunternehmen in diesem Prozess. Sie Prüfer, die dieses Ehrenamt seit mehr als 20 Jahren unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen dabei berät mit Erstinformationen, wie Unternehmen ausüben. „Ohne das große Engagement des Ehren- und bietet verschiedene Recruiting-Formate an, nachhaltiges Wirtschaften in ihrem Kerngeschäft amts würde der wirtschaftlichen Selbstverwaltung unter anderem das Azubi-Speeddating. Anfang erfolgreich verankern können. Darüber hinaus die Basis fehlen“, betonte Karen Hoyndorf, stellver- Juni waren über 430 Bewerber teilweise mit wurde auf Initiative des IHK-Arbeitskreises tretende IHK-Präsidentin, in ihrem Grußwort. Prüfer ihren Lehrern oder Betreuern ins Stadion am Nachhaltigkeit ein Positionspapier „Nachhaltiges seien nicht nur Vorbilder, sondern auch Garanten Bornheimer Hang gekommen, um sich die Chance Wirtschaften“ erarbeitet, das auch von der IHK- für eine praxisbezogene, hochwertige berufliche auf einen von über 150 freien Last-Minute- Vollversammlung beschlossen wurde. Aus- und Weiterbildung. Ausbildungsplätzen nicht entgehen zu lassen. IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 9
Ein Weltrekordversuch Gewinner am Arbeitsmarkt Energiefressern auf der Spur Am 22. Juni war ganz Frankfurt im Grie-Soß- In einer Feierstunde erhielten diesmal die Ab- Das IHK-Projekt Energie-Scouts trägt dazu bei, Fieber, um den Weltrekord im Grüne-Soße-Essen solventen der IT-Berufe ihre Abschlusszeugnisse. dass sich Azubis verschiedener Ausbildungsbe- aufzustellen: 231 775 Portionen mussten gegessen 213 junge Frauen und Männer aus 106 Unter- rufe mit den Themen Energiepolitik und -effizi- werden, das war die Vorgabe des Rekordinstituts nehmen im IHK-Bezirk Frankfurt nahmen an enz beschäftigen. Die Azubis sind Kundschafter für Deutschland. In Gaststätten, Unternehmens- den Sommer-Abschlussprüfungen teil. Allein in im Betrieb, um genau die Einsparmöglichkeiten kantinen, Schulen, Kindergärten, Eiscafés wurden FrankfurtRheinMain fehlen im Bereich Informatik aufzuspüren, die wegen Betriebsblindheit die sieben Kräuter trotz tropischer Hitze in ver- und Kommunikationstechnik etwa 1400 Fach- oftmals unentdeckt bleiben. Die Scouts sind schiedensten Varianten gefuttert. Schlussendlich kräfte. Also beste Karrierechancen für die zugleich Botschafter, um auch Kollegen zu waren es 103 711 Portionen – und damit kein frischgebackenen IT-Kräfte. „Mit großer Wahr- einem sensibleren Umgang mit Energie zu mo- Weltrekord. Auch die IHK Frankfurt beteiligte sich scheinlichkeit werden Sie daher die Gewinner tivieren. Die IHK Frankfurt beteiligt sich an dem an der Aktion „Frankfurt isst Weltrekord“, über am Arbeitsmarkt sein“, sagte IHK-Vizepräsident Projekt; ein Projektlauf fand beim Frankfurter 350 Portionen wurden dort verspeist. Thomas Reichert bei der Zeugnisübergabe. Entsorgungsdienstleister FES statt. 140. Jahrgang 02.17 140. Jahrgang 03.17 140. Jahrgang 04.17 140. Jahrgang 05.17 140. Jahrgang 06.17 140. Jahrgang 07 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 www.frankfurt-main.ihk.de SPORT UND MARKETING 8-25 METROPOLREGION WIRTSCHAFT 10 – 33 E-MAIL-MARKETING – WAS MARKEN WIRKLICH BRAUCHEN – CROSSMEDIALE KOMMUNIKATION FRANKFURTRHEINMAIN SPONSORING – PARTNERSHIP-MARKETING – METROPOLEN IM VERGLEICH – ZUKUNFTSINITIATIVE PER BETRIEBSSPORT – PHÄNOMEN E-SPORT DEN DIALOG FORTSETZEN - ROUTE DER INDUSTRIEKULTU START-UPS INTEGRIERTE JAPAN | KOREA 6 – 29 UND FINTECHS 8 – 32 STADTENTWICKLUNG 8 - 27 FREIHANDELSABKOMMEN – INDUSTRIE 4.0 – FINTECH-HOTSPOT HESSEN – WACHSTUM DIE WACHSENDE STADT – URBANE LEBENSQUALITÄT – INDUSTRIE FRANKFURT, DAS TOR ZU EUROPA – DATENSCHUTZ BESCHLEUNIGEN – BUSINESS ANGELS BRAUCHT FLÄCHE – VERKEHR MITDENKEN – TOURISMUS BOOMT IHK INTERN AUSBILDUNG INNOVATION STEUERN STANDORTPOLITIK AUSBILDUNG INTERNATIONAL RECHT WEITERBILDUNG INNOVATION INTERNATIONAL STEUERN STANDORTPOLITIK AUSBILDUNG INNOVATION RECHT STARTHILFE AUSBILDUNG INTERNATIONAL RECHT STANDORTPOLITIK AUSBILDUNG INNOVATION STEUERN Jahresempfang mit Berufsperspektiven: Social Media Day Öffentliche Finanzen: Nachhaltigkeit: Pressekonferenz: Be- Römische Verträge: Qualitätsstandard: Fortbildung: Fach- We do digital: Bun- Going International: IHK-Bezirk: Kommu- Vitale Innenstadt: Handel ist Wandel: Netzwerk Industrie: Datenschutz in Unternehmensberatung: Fachkräftegewinnung: One Belt, One Road: Datenschutz in der EU: Passantenbefragung: Fachkräftesicherung: Öffentliche Aus- Serie Öffentlic Eintracht-Sportvor- Zukunftsmesse für in der IHK: Mehr als Trügerische Moment- Kompetenzzentrum rufliche Integration Gemeinsame Gütesiegel zertifi- berater für Service- desweite IHK-Kam- Eurozone bleibt nen drehen an der Passantenbefragung Ausbildungsberufe Renaissance urbaner Europa: Karten auf Externer Rat als Erfolgs- Image der Berufs- China und die neue Verbot mit Erlaubnis- Oberurseler mögen Viele Wege führen schreibungen: Mehr Finanzen: Vor stand Fredi Bobic 6 Geflüchtete 48 Katzen-Content 54 aufnahme 60 in der IHK 32 von Flüchtlingen 36 Verantwortung 40 zierter Mediator 45 management 39 pagne gestartet 43 Kernmarkt 52 Steuerschraube 58 in Bad Homburg 32 modernisiert 34 Produktion 38 den Tisch legen 43 faktor 32 schulen stärken 38 Seidenstraße 47 vorbehalt 49 ihre Innenstadt 42 zum Ziel 52 Rechtssicherheit 55 für Investition Junge Botschafter geehrt Radeln für den Klimaschutz Wenn Kleines groß wirkt Wenn Azubis in die Schulen gehen, um von ihren Vom 1. bis 21. September haben sich 24 Mitar- Zum zehnten Mal wurde Ende September der Erfahrungen in der Ausbildung zu berichten, ist beiter der IHK Frankfurt an der Aktion Stadtra- Hessische Website Award verliehen. Zehn Jahre, das sehr authentisch und kommt bei den Schü- deln beteiligt, einer Kampagne zum Schutz des das sei im Internet ein ganzes Zeitalter, betonte lern gut an. Binnen eines Jahres haben 14 Azubis Weltklimas. Insgesamt haben über 1700 Kom- Antje-Imme Strack, Vorsitzende, Ausschuss an sieben Frankfurter Schulen über 450 Schüler munen in 26 Ländern Europas mitgemacht. Kleine und mittlere Unternehmen, IHK Frankfurt, über die Chancen einer dualen Berufsausbildung Für die Stadt Frankfurt erradelten ansässige bei der Preisverleihung. Zwei Unternehmen aus informiert. Für diesen ehrenamtlichen Einsatz Unternehmen, Institutionen und Verwaltungen dem IHK-Bezirk Frankfurt standen auf dem Sie- als Ausbildungsbotschafter sind sie Ende August rund 207 000 Kilometer in drei Wochen, was gertreppchen diesmal ganz oben: Just / Burgeff von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, der eine Vermeidung von knapp 29 500 Kilogramm Architekten, Frankfurt, belegten den ersten Platz, IHK Frankfurt, der Handwerkskammer Frankfurt- CO2-Belastung für die Stadt bedeutet. Die IHKler Pfitzer Rettungsausrüstung, Frankfurt, den zwei- Rhein-Main und der Gesellschaft für Jugendbe- erradelten fast 4 000 Kilometer, was einer CO2- ten Platz. Vergeben wird der Hessische Website schäftigung geehrt worden. Einsparung von rund 450 Kilogramm entspricht. Award vom Beratungszentrum BIEG Hessen. 10 IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18
Wirtschaft trifft Politik Integration durch Arbeit JAHRESRÜCKBLICK 2017 Festredner des IHK-Sommerempfangs „Wirtschaft Gesellschaftliche Teilhabe und Integration können trifft Politik“ im Bad Homburger Schloss war Man- vor allem mit einer existenzsichernden Beschäf- fred Krupp (M.), Intendant, Hessischer Rundfunk. tigung erreicht werden. Von daher engagiert sich Im Zeitalter der Digitalisierung sei eine neue jour- die IHK Frankfurt stark, um jungen Flüchtlingen nalistische Herangehensweise bei der Vermittlung einen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu ermögli- PETRA MENKE (1), MITTEILUNGEN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER FRANKFURT VOM 1. MAI 1967 (1), JOCHEN MÜLLER (3), SALOME ROESSLER (1) FOTOS: EINSTIEG GMBH (1), FOTOLIA / MALP (1), GEMEINDE SULZBACH (1), MARKUS GOETZKE (3), IHK FRANKFURT (1), STEFAN KRUTSCH (6), MAINOVA (1), von Nachrichten gefragt. Es gehe verstärkt darum, chen – ob nun in Gemeinschaftsinitiativen oder die Komplexität gesellschaftlich relevanter Themen -projekten wie Biff (Berufliche Integration von zu reduzieren, ohne dabei oberflächlich zu werden. Flüchtlingen in Frankfurt Rhein-Main / Foto), bei Traditionelle Medien wie unabhängige Tageszei- einer Zukunftsmesse für Geflüchtete oder einer tungen und öffentlich-rechtlicher Rundfunk seien Messe für Arbeitgeber im Main-Taunus-Kreis, weiterhin erforderlich, auch als Gegengewicht zu die auf das Potenzial anerkannter Flüchtlinge neuen Medien. aufmerksam machte. |08.17 140. Jahrgang 09.17 140. Jahrgang 10.17 140. Jahrgang 11.17 140.|141. Jahrgang 12.17|01.18 e A 4836 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 LEBENSWERTE 8 – 35 INNENSTÄDTE 8 – 29 CITYMANAGEMENT – DIGITALISIERUNG – FRANKFURTS NEUE ALTSTADT – STÄDTEREISEN FORM – UR ONLINEHANDEL 12 – 30 INFORMATIONSPFLICHTEN – SCHLICHTUNG – STEUERLICHE ASPEKTE – BEWERTUNGSPORTALE ENERGIE 8 –26 AUS- UND 8 – 31 FRANKFURT SPART STROM – ÖKOPROFIT – FOTOVOLTAIK: SONNIGE AUSSICHTEN WEITERBILDUNG BILDUNGSPOLITIK NEU AUSRICHTEN – STRATEGIEN GEGEN FACHKRÄFTEMANGEL STANDORTPOLITIK UMWELT INTERNATIONAL STEUERN STANDORTPOLITIK AUSBILDUNG UMWELT RECHT STANDORTPOLITIK INNOVATION INTERNATIONAL STEUERN STANDORTPOLITIK AUSBILDUNG INTERNATIONAL RECHT che Bundestagswahl: Neue Verordnung: Freihandel: Ceta – Öffentliche Finanzen: Tourismusabgabe: Projekt: Berufsfach- Klimaschutzplan: Richtig werben mit Marketing Club Nachhaltiges Gewer- Russische Regionen: Kommunale Finan- Perform-Initiative: Fachausschüsse: Vereinigte Staaten: Offene Rechnungen: fahrt Weichen für Wachs- Betriebsbeauftragte Impulse für mehr Handlungsspiel- Mehrwert für Stadt schule zum Übergang Interview mit Umwelt- unverbindlicher Frankfurt: Marke- begebiet: Erste Pro- Der ferne Osten im zen: Die Zukunft Strategieforum Von der Idee zur Visa rechtzeitig Verjährungsfristen nen 59 tum stellen 33 für Abfall 51 Wachstum 54 räume gesichert 59 und Betriebe 34 in Ausbildung 36 ministerin Hinz 40 Preisempfehlung 48 tingwissen to go 38 jekte angestoßen 52 Fokus 58 fest im Blick 6 gegründet 38 Prüfungsaufgabe 50 beantragen 52 beachten 56 „Echte Unternehmensperlen“ Jubiläum der Immobilienbörse „Wir haben echte Unternehmensperlen bei uns im Die Frankfurter Immobilienbörse bei der IHK IHK-Bezirk“, sagte IHK-Präsident Prof. Mathias Frankfurt ist ein Zusammenschluss von zurzeit Müller bei der IHK-Kreisbereisung im Main-Tau- 62 Unternehmen und wurde 1967 unter der nus-Kreis. „Sie zeigen uns, dass der Standort vor Trägerschaft der IHK gegründet (Foto). Das Ziel unternehmerischem Schwung geradezu vibriert.“ der Immobilienbörse ist die Verbesserung der Gemeinsam mit Michael Cyriax, Landrat, Alexan- Markttransparenz auf dem Immobilienmarkt im der Simon, Bürgermeister, Eppstein, und Albrecht IHK-Bezirk. Hierzu erstellen die Mitglieder und Kündiger, Bürgermeister, Kelkheim, und weiteren die IHK gemeinsam regelmäßig Immobilienmarkt- IHK-Repräsentanten des Ehrenamts und Hauptamts berichte. Die Mitglieder verstehen sich darüber besuchte Müller Ende November die Unternehmen hinaus als Fach- und Kompetenzzentrum rund Eppstein Foils, Eppstein, und Althen Meß- und um Immobilienfragen. Am 6. Dezember feiert Sensortechnik, Kelkheim. die Immobilienbörse ihr 50-jähriges Bestehen. IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 11
GRENZÜBERSCHREITENDER HANDEL KUNDEN GEZIELT ANSPRECHEN Die Europäische Union hat in den vergangenen Jahren wichtige Schritte unternommen, um Handelshemmnisse zu beseitigen. Doch ist der grenzüberschreitende Handel noch bei Weitem nicht so harmonisiert, wie es auf den ersten Blick scheint. I m E-Commerce bestehen innerhalb der EU in vielen Bereichen einheitliche rechtliche Regelungen, beispielsweise bei der Ausgestaltung der Bestellseite in Onlineshops, beim Wider- rufsrecht oder den fernabsatzrechtlichen Informationspflichten. So gibt es etwa seit 2014 keine unterschiedlichen Widerrufsfristen mehr, sondern es gelten überall einheitlich 14 Tage. Jedoch sind nicht alle Rechtsbereiche so weitgehend har- monisiert wie das Verbraucherrecht. Dies gilt unter anderem für Datenschutzrecht, Preisangabenrecht, das Vertragsrecht (zum Beispiel Vertragsschluss, Gewährleistung, Haftung) oder die Sanktionen bei Rechtsverstößen (Abmahnung, Bußgeld). Ab Mai 2018 gilt die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die jedoch 50 bis 60 Öffnungsklauseln enthält. Damit lässt sie den nationalen Gesetzgebern ebenfalls Raum für Unterschiede. Je nach Rechtsgebiet gelten zudem unterschiedliche Rechts- anwendungsprinzipien – nämlich Herkunftslandprinzip, Be- stimmungslandprinzip, Sitzlandprinzip oder Marktortprinzip. Dies macht auch ein kleineres Cross-Border-Projekt durchaus komplex. Impressum Was das Telemedienrecht betrifft, gilt das Herkunftslandprinzip. Damit richten sich die Impressumspflichten für Onlinehändler nach dem Recht ihres Niederlassungsstaates und nicht nach dem Recht des Staates, auf den er sich ausrichtet. Für deutsche Händler gelten damit die deutschen Vorschriften. Daher ist es zum Beispiel nicht erforderlich, den Hosting Provider im Impressum zu nennen, wie es das französische Recht vorschreibt. Die Im- pressumsvorgaben gelten für alle kommerziellen Websites – ganz gleich, ob darüber verkauft oder nur geworben wird. Vertragsrecht Vor der Freischaltung einer Verkaufswebsite stellt sich die Frage, ob der Händler seinen Kundenkreis begrenzen möchte. Je nachdem, ob ausschließlich an Unternehmer, ausschließlich an Verbraucher oder an beide Zielgruppen verkauft wird, gibt es unterschiedliche rechtliche Gestaltungsmöglichkeiten. Bei einem Angebot an Ver- FOTO: GETTYIMAGES / MOODBOARD braucher gelten strengere Vorschriften als gegenüber gewerblichen Kunden, weshalb eine klare Trennung sinnvoll sein kann. Nach Artikel 3 Absatz 1 Rom I-VO (Verordnung für die Rege- lung vertraglicher Schuldverhältnisse) können Parteien grund- Onlineshops müssen jeweils an die rechtlichen Beson- sätzlich frei wählen, welches Recht auf den Vertrag Anwendung derheiten des Zielmarktes angepasst werden – eine He- finden soll. Haben die Beteiligten von dieser Möglichkeit keinen rausforderung insbesondere für kleinere Unternehmen. Gebrauch gemacht, unterliegt der Vertrag grundsätzlich dem 12 IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18
Onlinehandel Recht des Staates, in welchem der Verkäufer seinen gewöhnli- Wettbewerbsrecht chen Aufenthalt hat. Aus deutscher Sicht eher vorteilhaft ist das sogenannte Markt- Schließt ein Unternehmer jedoch einen Vertrag mit einem ortprinzip im Wettbewerbsrecht. Danach gilt das Recht des Verbraucher, so gilt das Recht des Staates, in welchem der Ver- Marktortes, also das Recht des Landes, auf das der Händler braucher seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat. Vorausgesetzt, sein Angebot ausrichtet und mit anderen Unternehmen konkur- der Unternehmer richtet seine Tätigkeit „auf irgendeine Weise riert. Da es in anderen Staaten keine Sanktionen gibt, die mit auf diesen Staat oder auf mehrere Staaten, einschließlich dieses der deutschen Konkurrentenabmahnung vergleichbar sind, ist Staates, aus“ (Art. 6 Abs. 1 b) Rom I-VO). das Risiko, wegen Fehlern belangt zu werden, meist geringer. Die bloße Abrufbarkeit einer Website im Ausland kann jedoch Nichtsdestotrotz drohen Strafen bei Verstößen. Diese jeweiligen noch nicht als Ausrichtung gewertet werden. Die Frage, wann Risiken sollten Onlinehändler kennen und entscheiden, ob sie eine Marktausrichtung vorliegt, richtet sich laut einem Urteil diese eingehen möchte. des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vielmehr nach einer Ein- zelfallbetrachtung unter Berücksichtigung folgender Kriterien: Gerichtsstand gezielte Nutzung von Adwords in verschiedenen Mitgliedsstaa- Kommt es bei grenzüberschreitenden Geschäften zu Streitig- ten; Angabe von Telefonnummern mit internationaler Vorwahl; keiten, stellt sich zudem die Frage, in welchem Staat geklagt Verwendung einer anderen Top-Level-Domain (zum Beispiel „.at“) werden kann. Grundsätzlich sind nach der EuGVVO (Verordnung oder einer neutralen TLD („.com“ oder „.eu“); Verwendung einer über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung und anderen Sprache oder Währung; Wiedergabe von internationalen Vollstreckung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen) Kundenbewertungen. die Gerichte des Mitgliedsstaates zuständig, in dem der Beklagte Allein eine englischsprachige Website begründet noch keine seinen Wohnsitz hat. Bei Verträgen mit Verbrauchern gilt jedoch Ausrichtung. Ist die Seite jedoch in polnischer Sprache geschrie- etwas anderes: Hier hat der Verbraucher die Möglichkeit, Klage ben, Zloty die Währung, und werden Versandkosten für Polen bei dem Gericht seines Wohnsitzes zu erheben, wenn der Händ- genannt, liegt eindeutig eine Ausrichtung vor. ler seine gewerbliche Tätigkeit in diesem Mitgliedsstaat ausübt oder er seine Tätigkeit auf diesen Mitgliedsstaat ausrichtet. Für Verbraucherverträge die Ausrichtung gelten dieselben Kriterien wie bei der Frage des Die Rom-I-Verordnung gestattet es zwar grundsätzlich, auch anwendbaren Verbrauchervertragsrechts. im B2C-Handel eine Rechtswahl zu treffen. Diese darf jedoch nicht dazu führen, dass zwingende Verbrauchervorschriften Einer für alle unterlaufen werden. Dem Verbraucher darf ein höherer Schutz Gerade für kleine Unternehmen ist der erste Schritt ins Ausland durch Bestimmungen nach dem Recht seines Heimatlandes nicht häufig ein Onlineshop mit der Übersetzung der Website-Inhalte entzogen werden. Dies bedeutet, dass bei einem Onlineshop mit ins Englische. Sobald jedoch eine gezielte Ausrichtung auf Ausrichtung das gewählte Recht nur zur Anwendung kommen mehrere Länder erfolgt, zum Beispiel durch Verwendung einer kann, sofern es den Verbraucher besserstellt als das Recht des co.uk-Domain und / oder Angabe spezifischer Versandkosten, ist Verbraucherstaates. auch das Recht dieser Länder zu berücksichtigen. Damit steigt So gelten beispielsweise in Großbritannien sechs Jahre Ge- hier das Risiko, gegen einzelne landesspezifische Bestimmungen währleistung, in Deutschland nur zwei. Demzufolge erklärte der zu verstoßen. So dürfen in Österreich keinerlei Gebühren für EuGH die Amazon-Klausel („Es gilt luxemburgisches Recht unter bestimmte Zahlarten in Rechnung gestellt werden, und in den Ausschluss des UN-Kaufrechts“) für unzulässig, da diese auch Niederlanden dürfen nicht mehr als 50 Prozent des Kaufpreises zwingendes ausländisches Recht ausschließt. Eine Rechtswahl- per Vorkasse verlangt werden, um nur zwei Beispiele zu nennen. klausel in den AGB ist daher nicht zielführend. Die Alternative besteht darin, sich bewusst und gezielt auf einzelne Länder auszurichten und spezifische Ländershops Datenschutzrecht zu eröffnen. Der Vorteil ist, dass jeder Shop an die rechtli- Innerhalb der EU gilt im Datenschutz das Recht des Sitzlandes – chen Besonderheiten des jeweiligen Zielmarktes angepasst also das Recht des Landes, in dem die verantwortliche Stelle der werden kann und gleichzeitig eine gezieltere Kundenansprache Datenverarbeitung ihren Sitz hat. Danach ist es für das anwendbare möglich ist. \ Datenschutzrecht unerheblich, auf welches Land ein Onlineshop ausgerichtet ist. Von diesem Grundsatz gibt es aber auch Ausnah- AUTOR men: Die französischen und niederländischen Datenschutzbehörden DR. CARSTEN gehen davon aus, dass schon mit Setzen von Cookies auf dem FÖHLISCH Rechtsanwalt und User-Rechner, zum Beispiel im Rahmen von Google Analytics, Da- Prokurist, Trusted tenverarbeitung auf inländischen Rechnern stattfindet, sodass auch Shops, Köln carsten.foeh- das Recht dieses Staates Anwendung findet. Daher ist es sinnvoll, lisch@trusted- wenn sich die Händler auch mit den Datenschutzvorschriften der shops.com Länder befassen, auf die sie ihren Onlineshop ausrichten möchten. IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 13
INFORMATIONSPFLICHTEN NICHT DIE KATZE IM SACK VERKAUFEN Die Informationspflichten für Unternehmer im Onlinehandel sind aufgrund der umfangreichen Gesetzgebung in jüngster Vergangenheit ständig gewachsen. Die Gefahren für Unternehmer, in diesem Kontext Vertragspflicht- verletzungen oder Wettbewerbsverstöße zu begehen, sind daher überaus groß. N ach § 5a Abs. 2 Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb entsprechenden Informationen auf seiner Internetseite bereitzustellen (UWG) handelt unlauter, wer dem Verbraucher eine wesentliche und in der Bannerwerbung auf die Internetadresse hinzuweisen bezie- Information vorenthält, die er benötigt, um eine informierte hungsweise dorthin zu verlinken. geschäftliche Entscheidung zu treffen. Wesentlich ist eine Information Unlauter handelt im Sinne von § 5a Abs. 6 UWG insbesondere, wer dann, wenn ihre Angabe unter Berücksichtigung der beiderseitigen den kommerziellen Zweck einer geschäftlichen Handlung nicht kenntlich Interessen vom Unternehmer erwartet werden kann und ihr für die vom macht, sofern sich dieser nicht unmittelbar aus den Umständen ergibt, Verbraucher zu treffende Entscheidung erhebliches Gewicht zukommt. und das Nichtkenntlichmachen geeignet ist, den Verbraucher zu einer Die Frage, ob eine Information für die geschäftliche Entscheidung des geschäftlichen Entscheidung zu veranlassen, die er andernfalls nicht Verbrauchers von besonderem Gewicht ist, ist nach dem Erwartungs- getroffen hätte. Hierunter fallen etwa die Tarnung ei- und dem Verständnishorizont eines durchschnittlichen Verbrauchers ner Verkaufsveranstaltung als Freizeitveranstaltung zu beurteilen. (Verkaufs- oder Kaffeefahrten), das Ansprechen von Hiernach ist es dem Unternehmer in aller Regel nicht zumutbar, Passanten in der Öffentlichkeit, ohne sich als ungefragt negative Merkmale seines Produkts zu offenbaren. Deshalb Werber zu erkennen zu geben, Hausbe- ist im Allgemeinen zwar keine Information darüber geschuldet, wo, suche von Werbern, die den Werbezweck von wem und unter welchen Arbeits- oder Umweltbedingungen verheimlichen, oder aber Telefonan- das Produkt hergestellt wurde. Dies gilt allerdings nur dann, rufe, die Werbezwecken dienen, aber wenn dies ohne Einfluss auf die Qualität des Produktes ist. beispielsweise als Meinungsumfrage Ob ein Verkäufer ungefragt beispielsweise darauf hinweisen getarnt sind. Entsprechendes gilt auch muss, dass bei einem Produkt ein Modellwechsel bevorsteht, für getarnte Werbungen im Onlinehandel. hängt vom Einzelfall ab. Dort, wo der Verkehr auf Neuheiten Weitere Informationspflichten im Onlinehandel, Wert legt, wird der Verbraucher einen entsprechenden deren Verletzung ebenfalls Wettbewerbsverstöße Hinweis erwarten dürfen. So etwa bei Sportgeräten darstellen können, ergeben sich nicht unmittelbar oder Modekollektionen. aus dem UWG, sondern aus zahlreichen anderen Bei der Beurteilung, ob Informationen Gesetzen, die auch dazu bestimmt sein müssen, im vorenthalten wurden, sind außerdem die Interesse der Marktteilnehmer das Marktverhalten räumlichen und zeitlichen Beschrän- zu regeln (§ 3a UWG). Schließlich gibt es noch kungen durch das für die geschäft- zahlreiche weitere gesetzliche Vorschriften, die liche Handlung gewählte Kom- sicherstellen sollen, dass die Marktteilnehmer „in- munikationsmittel sowie alle formierte geschäftliche Entscheidungen“ treffen. Zum Maßnahmen des Unterneh- Schutz der Verbraucher enthalten sie daher ebenfalls mers, um den Verbrauchern konkrete Informationspflichten. die für die Kaufentschei- Hierzu zählen speziell für den Onlinehandel nicht dung nötigen Informa- nur die Informationspflichten nach dem Telemedien- tionen zur Verfügung zu gesetz (zum Beispiel Impressumspflicht), sondern etwa stellen, zu berücksichtigen. auch die Pflichten, den Kunden über die einzelnen tech- Praktische Bedeutung hat nischen Schritte, die zu einem Vertragsschluss führen, zu dies im Onlinehandel vor informieren. Das sind unter anderem Angaben darüber, allem für die Werbung mit ob der Vertragstext nach dem Vertragsschluss gespei- FOTO: GETTYIMAGES / BUBAONE Internet-Werbebannern. chert wird und ob er dem Kunden zugänglich ist, Dort besteht wenig Raum wie der Kunde Eingabefehler vor Abgabe der für alle möglichen Zusatz- Vertragserklärung erkennen und berichtigen informationen. Hier wird kann, welche Sprachen für den Vertragsschluss man in der Regel dem Wer- zur Verfügung stehen und welches die Verhaltenskodizes benden zubilligen müssen, die sind, denen sich der Unternehmer unterwirft, sowie 14 IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18
Onlinehandel welche Möglichkeit es gibt, sich elektronischen Zugang zu diesen ren. Des Weiteren hat der Unternehmer, der Dienstleistungen erbringt, Regelwerken zu verschaffen. auch noch die Dienstleistungs-Informationspflichten-Verordnung Hinzu kommen die Pflichten, spätestens bei Beginn des Bestellvor- zu beachten. Die dort geregelten Informationspflichten decken sich gangs klar und deutlich anzugeben, ob Lieferbeschränkungen bestehen teilweise mit den aufgezählten, unmittelbar im Vertragsrecht gelten- und welche Zahlungsmittel akzeptiert werden, und die Bestellsituation den Pflichten, betreffen jedoch auch die besonderen Umstände der so zu gestalten, dass der Verbraucher mit seiner Bestellung ausdrück- Dienstleistungserbringung. So müssen dem Kunden vor der Erbringung lich bestätigt, dass er sich zu einer Zahlung verpflichtet (zum Beispiel der Dienstleistung unter anderem bei erlaubnispflichtigen Tätigkeiten mittels eines Buttons „Zahlungspflichtig bestellen“). Informationen über die zuständige Behörde, bei der Ausübung eines Daneben gelten im Onlinehandel aber auch sämtliche Informa- reglementierten Berufs Informationen über die gesetzliche Berufsbe- tionspflichten, die bei jedem Vertrag mit einem Verbraucher sowie zeichnung, den Staat, in dem sie verliehen wurde, und gegebenenfalls regelmäßig bei Fernabsatzgeschäften zu beachten sind. Hierzu gehören eine Kammer, einen Berufsverband oder eine ähnliche Einrichtung unter anderem die Pflichten zur Angabe der wesentlichen Eigenschaften sowie bei dem Bestehen einer Berufshaftpflichtversicherung Angaben der Waren oder Dienstleistungen, der Identität des Unternehmers, bei- zu dieser, insbesondere der Name und die Anschrift des Versicherers spielsweise seines Handelsnamens und der Anschrift des Ortes, an dem und der räumliche Geltungsbereich, zur Verfügung gestellt werden. er niedergelassen ist, sowie seiner Telefonnummer, des Gesamtpreises der Seit 1. Februar müssen die Unternehmen, die mehr als zehn Beschäf- Waren und Dienstleistungen einschließlich aller Steuern und Abgaben tigte haben und eine Internetseite unterhalten oder AGB verwenden, die oder gegebenenfalls die Art der Preisberechnung sowie gegebenenfalls Verbraucher auch darüber informieren, ob sie bereit oder verpflichtet aller zusätzlichen Fracht-, Liefer- oder Versandkosten und aller sonstigen sind, an Streitbeilegungsverfahren vor einer Verbraucherschlichtungsstelle Kosten, die anfallen können. teilzunehmen. Sofern dies der Fall ist, müssen sie auch auf die zuständige Des Weiteren gehören hierzu beispielsweise die Pflichten zur Angabe Verbraucherschlichtungsstelle hinweisen. Die Unternehmer, die Onlinever- der Zahlungs-, Liefer- und Leistungsbedingungen, des Verfahrens des träge abschließen, müssen zudem schon seit dem 9. Februar 2016 auf ihren Unternehmers zum Umgang mit Beschwerden, des Bestehens eines Internetseiten einen Link zur Europäischen Online-Schlichtungsplattform gesetzlichen Mängelhaftungsrechts und gegebenenfalls des Bestehens einstellen. Bei Nichterfüllung dieser Informationspflichten drohen ver- und der Bedingungen von Kundendienstleistungen und Garantien, trags- und / oder wettbewerbsrechtliche Konsequenzen. \ der Laufzeit des Vertrags oder der Bedingungen der Kündigung un- befristeter Verträge oder sich automatisch verlängernder Verträge, AUTOREN der Funktionsweise digitaler Inhalte, einschließlich anwendbarer DR. HANS-JÜRGEN DR. JAN-FELIX technischer Schutzmaßnahmen für solche Inhalte, und gegebenenfalls RUHL (l.) ISELE (r.) Rechtsanwalt, Rechtsanwalt, Beschränkungen der Interoperabilität und der Kompatibilität digitaler Danckelmann und Danckelmann und Inhalte mit Hard- und Software, soweit diese Beschränkungen dem Kerst, Rechtsanwälte Kerst, Rechtsanwälte Notare, Frankfurt Notare, Frankfurt Unternehmer bekannt sind oder bekannt sein müssen. ra.dr.ruhl@danckel- ra.dr.isele@danckel- mann-kerst.de mann-kerst.de Steht dem Verbraucher ein Widerrufsrecht zu, ist der Unternehmer zudem verpflichtet, den Verbraucher über sein Widerrufsrecht zu beleh- HCS EDV-Service EPSON RIPS – innovative Drucker-Technologie der Umwelt zuliebe Neben wirtschaftlichen Aspekten bei der Auswahl neuer IT-Hardware hat der Umweltgedanke eine immer größere Bedeutung. (QHUJLHHI¿]LHQ]XQG/HLVWXQJVIlKLJNHLWEHLPRGHUQHU%URWHFKQLN schließen sich nicht aus. Die neuen EPSON RIPS*HUlWHVHW]HQ QHXH0DVWlEHDOVUHJLRQDOHU9HUWUDJVSDUWQHUOLHIHUQZLU'UXFNHU XQG0XOWLIXQNWLRQVJHUlWH$PLW9ROODXVVWDWWXQJ %LV]XZHQLJHU6WURPYHUEUDXFKZHQLJHU&2-Emissionen XQGZHQLJHU$EIDOODOVEHLNRQYHQWLRQHOOHQ/DVHUGUXFNHUQ NHLQH2]RQHPLVVLRQHQXQG/HLVHGUXFNGDVVLQGJURH9RUWHLOH die wir Ihnen mit den neuen EPSON RIPS*HUlWHQDQELHWHQ Wir liefern zukunftswHLVHQGH7LQWHQ7HFKQRORJLHIU,KU8QWHUQHKPHQ +&6('96HUYLFH*PE+ (VFKERUQHU/DQGVWU±ā)UDQNIXUW 7HOāLQIR#KFVHGYVHUYLFHGH www.hcs-edv-service.de IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18 15
Onlinehandel ONLINE-MARK TPL ÄT ZE „EIN GUTER EINSTIEG“ Ein Gespräch mit Dr. Joachim Stoll, persönlich haftender Gesellschafter, Leder-Stoll, Frankfurt, über Potenziale von Online-Marktplätzen und worauf Händler bei der Auswahl des Anbieters achten sollten. Herr Dr. Stoll, Sie sind bereits seit Jahren Multichannel- STOLL: Entwickelt sich nach dem Einstieg ins Onlinegeschäft Händler von Lederwaren und Reisegepäck und nutzen dabei ein einzelner Marktplatz zum zusätzlichen Standbein – das auch Online-Marktplätze. Würden Sie diesen Vertriebskanal heißt, erreicht der Umsatzanteil eines Marktplatzes eine für auch kleineren und bislang nur stationär agierenden Einzel- das Unternehmen relevante Größe –, besteht die Gefahr der händlern empfehlen? plötzlichen Sperrung. Gerade automatisierte internationale STOLL: Marktplätze sind auch – aber nicht nur – ein guter Einstieg Systeme führen leider regelmäßig zu einzelnen – mehr oder in den Onlineverkauf. Denn einerseits strukturieren die Markt- weniger temporären – Sperrungen des Zugangs. Bis zur Klärung platzbetreiber viele Funktionen vor, die der Händler nur genau des vermeintlichen Fehlers ist damit in der Regel gleichzeitig befolgen muss. Andererseits bieten sie von Anfang an ein großes auch das Guthaben des Händlers gesperrt. Liquiditäts- und Ri- Kundenpotenzial. Werbung, interne Suche, Zahlungsabwicklung, sikoplanungen sollten dies bedenken, insbesondere, wenn der aber auch Kundenbewertungen und Retourenabwicklung werden Händler seine Aktivitäten nicht breiter streut. meist vorgegeben beziehungsweise vom Marktplatzbetreiber organisiert. Damit kann der Einsteiger recht schnell erstmals Was empfehlen Sie Einsteigern ins Onlinegeschäft: Auf was online handeln – zumindest schneller und sicherer im Vergleich sollte bei der Auswahl eines Marktplatzes besonders geachtet zum Aufbau eines eigenen Systems. werden? STOLL: Zunächst sollten die wesentlichen Unterschiede der An- Auffindbarkeit und Reichweite des Angebots sind sicher große bieter analysiert und beurteilt werden: Betreibt der Marktplatz Chancen bei der Nutzung von Online-Marktplätzen. Inwieweit aktiv Eigenhandel oder nicht? Anbieter wie Amazon, die selbst können Abhängigkeiten der Händler vom Marktplatzbetreiber Interesse am eigenständigen Verkaufen haben, haben Zugriff auf entstehen beziehungsweise wie hoch ist das Risiko, dass dieser alle Daten, die bei jeder Transaktion auf dem Marktplatz generiert gut gehende Artikel selbst in sein Angebot übernimmt und werden, sowohl auf Kunden- als auch auf Verkaufsseite. Jede zum übermächtigen Wettbewerber wird? Transaktion eines Drittanbieters verbessert die Datenbasis des Einkaufen im Laden und im Internet Boomender Online-Handel Umsatz mit Endverbrauchern in Deutschland Anteil der Branchen am Gesamtumsatz des Einzelhandels in Deutschland 2016 in Milliarden Euro in Prozent 2006 07 08 09 10 11 12 13 14 15* 16* 46,3 Offline-Umsatz Online-Umsatz 438,8 Milliarden Euro 44,2 Milliarden Euro 41,7 37,1 davon davon 34,7 Lebensmittel, Getränke u. a.* 44,4 % 7,7 % 31,3 Heimwerken, Garten 8,7 4,1 26,3 Bekleidung 8,4 25,2 23,9 Wohnen, Einrichten 7,9 9,2 21,8 15,7 19,7 Unterhaltungselektronik, Elektrogeräte 7,4 24,9 Mrd. 17,8 € Freizeit, Hobby 5,0 14,7 Gesundheit, Wellness 5,0 6,3 Warenkorb Schmuck, Uhren 1,0 1,7 Büro, Schreibwaren 0,6 1,7 Sonstige 11,7 4,5 *sogenannte Fast Moving Consumer Goods *Schätzung bzw. Prognose Quelle: Handelsverband Deutschland © Globus 12020 Quelle: HDE Stand Januar 2016 © Globus 10818 16 IHK WirtschaftsForum 12.17|01.18
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