MAGAZIN FÜR L ANGEN UND EGELSBACH - Stadt Langen

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MAGAZIN FÜR L ANGEN UND EGELSBACH - Stadt Langen
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   MAGAZIN FÜR L ANGEN UND EGEL SBACH   Nr. 90 Ausgabe 1/2022
                                                  JANUAR – APRIL

Reise nach ‚Jerusalem‘ – Ausflug
in den Skulpturenpark Niederhöchstadt

Niemals anderen zur Last fallen
Ehrenamtliche Arbeit japanisch

‚Grenzenlose‘ Seniorenarbeit
Langen und Egelsbach kooperieren
MAGAZIN FÜR L ANGEN UND EGELSBACH - Stadt Langen
MAGAZIN FÜR L ANGEN UND EGELSBACH - Stadt Langen
V O RW O RT

Liebe ZEITLOS Leserin,
lieber ZEITLOS Leser!

Mit ZEITLOS bleiben Sie mobil. Wenn           trage des anderen Last“ den Men-
Sie mit Gerd Grein durch die Frank-           schen mehr in seiner Ganzheit wahr-
furter Altstadt spazieren, können wir         nehmen. Annelie Keil spricht in die-
Ihnen versprechen, dass es net lang-          sem Zusammenhang von Halten und
weilisch wird. Bei seinem mit Humor           gehalten werden, lieben und geliebt
erzählten Geschichten hat man das             werden, helfen und Hilfe annehmen,
Gefühl, wirklich mit ‚dabei‘ zu sein.         von Freiheit und Abhängigkeit. Mehr
                                              zu dieser Auseinandersetzung finden
Wie ist das, wenn man Jahrzehnte
später an die Orte seiner Kindheit
zurückkommt? Eine Ehrenamtliche
                                              Sie ab Seite 52 in dieser ZEITLOS.

                                              Mit ihren E-Mobil-Angeboten ist
                                                                                                                   Inhalt
der Haltestelle machte das Experi-            die Haltestelle der Zeit weit voraus.
                                                                                                     Net langweilisch
ment und besuchte den Thüringer               Was macht eigentlich die Faszination                   Mit Gerd Grein in Frankfurts Altstadt          Seite 4
Wald. Aus der Erinnerungstour in den          dieser kleinen Fahrzeuge aus? Wie
ehemaligen Osten ist eine spannende           schaffen es die kleinen Dinger, dass                   Reise in die Kindheit
                                                                                                     Erinnerungstour nach Thüringen               Seite 12
Geschichte entstanden. Reisen Sie in          aus einer anfänglichen Ablehnung
Gedanken mit.                                 plötzlich eine große Begeisterung                      Neues aus dem Rathaus
                                              entsteht? Ganz einfach. Es macht                       Langen-Infos aus erster Hand                 Seite 16
Viel Bewegung gibt es zwischen
                                              Spaß. ZEITLOS zeigt, wie das Herum-                    Ehrenamt statt Ruhestand
Langen und Egelsbach. Die beiden
                                              stromern richtig Freude bereitet und                   Seniorenhilfe sucht Unterstützung            Seite 21
Kommunen gehen in der Altenarbeit
                                              wie man plötzlich viele Kontakte
aufeinander zu und werden sich in
                                              bekommt.
                                                                                                     Neues Gesicht in Egelsbach
Zukunft ergänzen. In allen Bereichen                                                                 Seniorenberaterin startet                    Seite 26
will man eng zusammenarbeiten                 Wir von ZEITLOS lassen den Kopf                        Buchvorstellung
und Veranstaltungen, Angebote und             nicht hängen, Pandemie hin oder her.                   Pockenalarm bei Romeo und Julia              Seite 34
Projekte gegenseitig öffnen. So wird          Wir setzen auf das Prinzip Hoffnung
es noch mehr Vielfalt und Austausch           und machen, was möglich ist. Veran-
                                                                                                     Tag des Bleistifts
                                                                                                     Ein etwas kurioser Feiertag                  Seite 38
geben. In ZEITLOS stellt sich die Neue        staltungen, die Sie heute nicht mehr
aus Egelsbach vor.                            in ZEITLOS finden, hoffen wir, bald                    Termine & Veranstaltungen
                                              wieder anbieten zu können. Und                         Corona bedingt noch sehr kurz                Seite 46
In der Tradition Japans gilt das alte
Gesetz: „Niemals darf man anderen
                                              wenn etwas nicht geht, suchen wir                      Wir. Alle. Zusammen.
                                              andere und neue Wege.                                  Anders gedacht von Annelie Keil              Seite 52
zur Last fallen“. Natürlich möchte je-
der seine Unabhängigkeit bewahren,            Wir wollen mit Ihnen im Kontakt                        Mimamori
aber was ist, wenn Hilfe nötig wird?          bleiben. Bleiben Sie uns auf jeden Fall                Für ältere pflegebedürftige Menschen
Da kann der Satz aus der Bibel „Einer         treu.                                                  mit Migrationshintergrund            Seite 56

                                                                                                     Hollywood in der Haltestelle
                                              Herzlichst                                             Das Mediencenter rüstet auf                  Seite 64

                                                                                                     Rätselhaftes Langen&Egelsbach
                                                                                                     Frühjahrs-Hautpflege-Sets zu gewinnen Seite 70
                                                              Martin Salomon

         Haltestelle der Stadt Langen    Seniorenhilfe Langen e. V.        Arbeiterwohlfahrt Langen e. V.                   Gemeinde Egelsbach
                                         eine Bürgerinitiative                                                              Amt für soziale und öffentliche
         Elisabethenstraße 59a		                                           Wilhelm-Leuschner-Platz 5
                                         für Jung und Alt                                                                   Einrichtungen
         63225 Langen                                                      63225 Langen
                                         ZenJA – Zimmerstr. 3                                                               Freiherr-vom-Stein-Straße 13
         Telefon 06103 203-920                                             Telefon: 06103 202620-0
                                         63225 Langen                                                                       63329 Egelsbach
         E-Mail: haltestelle@langen.de                                     E-Mail: info@awo-langen.de
                                         Telefon 06103 22504                                                                Telefon 06103 405-169
         www.haltestelle-langen.de                                         www.awo-langen.de
                                         info@seniorenhilfe-langen.de                                                       E-Mail: heike.vetter@egelsbach.de
                                         www.seniorenhilfe-langen.de                                                        www.egelsbach.de

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    Mit Gerd Grein durch Frankfurts neue Altstadt
    Net langweilisch
    Es war ım Jahre 1948, als ich das        Allerdings war das mit dem Vögel-       über den Wiederaufbau, weswegen
    erste Mal als Vierjähriger mit           chen nur eine Finte und außerdem        meine Großmutter ein gerngese-
    Frankfurt in Verbindung geriet.          wollte ich mich aus unerfindlichen      hener Gast in dem Café war. Zum
    Und das kam so:                          Gründen nicht fotografieren lassen.     Abschluss des Cafébesuches beka-
                                             Ich schrie, tobte und schluchzte. In    men wir noch ein Tütchen Pralinés
    Meine Großmutter hatte sich in den       dem Moment, indem ich Luft holte,       geschenkt, welche von meiner
    Kopf gesetzt „der Bub soll fotogra-      drückte der Fotograf schnell auf den    Großmutter wie ein kostbarer Schatz
    fiert werrn“. Das hätte wohl auch in     Auslöser und die missglückte Foto-
    Langen geschehen können, aber der        grafie war entstanden!
    örtliche Fotograf war ein glühender
    Nationalsozialist. Was sie aber am       Überhaupt war Frankfurt dreimal bis
    meisten störte, waren die Kommen-        viermal im Jahr das Ziel für Einkäufe
    tare der missgünstigen Nachbarin-        in den großen Kaufhäusern, denn
    nen, für die damals in der Zeit der      der örtliche Handel in Langen war
    Entbehrung die ganze Angelegen-          nicht in der Lage, die Waren so
    heit als purer Luxus erschien. Also      kostengünstig an den Mann oder
    wurde für das Foto die anonyme           besser die Frau zu bringen. Also gab
    Großstadt gewählt. Ich fuhr mit mei-     es für die Großmutter eine neue
    ner Großmutter mit dem Zug nach          Kittelschürze, für die Mutter ein be-
    Frankfurt am Main. Dort gab es im        quemes Korselett und für mich eine      Stadtansicht Frankfurt mit Dom
    Erdgeschoß eines zerbombten groß-        „Leib-und-Seel-Hose“. Dann ging es      aufbewahrt wurden, und zwar so
    bürgerlichen Hauses in der Kaiser-       zum Kaffeetrinken ins Cafe Gund-        lange, bis das Verfallsdatum abge-
    straße ein provisorisch eingerichtetes   lach in der Töngesgasse. Mein Groß-     laufen war! Doch eigentlich wollte
    Fotoatelier. Ich wurde auf eine alte     vater war nämlich Maurer und hatte      ich etwas von der neuen Frankfurter
    Holztruhe gehoben und es wurde           geholfen, das zerstörte Haus kurz       Altstadt erzählen. Wir beginnen un-
    mir gesagt, dass aus der Kamera ein      nach dem Krieg wieder aufzubauen.       seren Rundgang am Dom. Eigentlich
    Vögelchen herausfliegen würde.           Die Besitzer waren überglücklich        ist der Begriff „Dom“ irreführend,

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Frankfurt war keine Bischofsstadt.      reinigung und brachten alle Ge-
Man hat sich mit dem Konstrukt          biete nördlich des Mains unter ihre
„Kaiserdom“ beholfen, denn die          Fittiche. Für die Frankfurter Kaufleu-
deutschen Kaiser wurden lange Jahr-     te und Bankiers, aber auch für die
hunderte nicht nur im Dom gewählt,      ganze Stadtgesellschaft war dies ein
sondern auch gekrönt. Der Dom, wie      arger Schlag und mit Missbehagen
er heute aussieht, ist das Werk von     versehen. Entsprechend haben sich
Madern Gerdener, der im Mittelalter     die Preußen als Besatzer aufgeführt.
so etwas wie der Frankfurter Stadt-     Bei einem Sachsenhäuser Gärtner
baumeister war. Er errichtete den       war ein Berliner Offizier einquar-
                                                                                 1945: Frankfurter Altstadt in Trümmern
Eschenheimer Turm, die Mainbrücke       tiert. Es war mittags um 12 Uhr, es
und eine Reihe wichtiger Gebäude,       wurde zum Mittagessen gerufen. Da
die heute nicht mehr erhalten sind.     kam der Berliner Offizier in seiner
Man wundert sich, dass der Dom          Uniform, schnallte den Säbel ab
und der Dom-Turm in seinem Unter-       und legte ihn auf die Tischplatte.
geschoss schmucklos ist, entgegen zu    Der Sachsenhäuser ging hinaus und
seinem sonstigen Erscheinungsbild.      kam mit einer Mistgabel zurück und
Das hängt damit zusammen, dass die      sagte lakonisch: „Wenn ihr in Berlin
Altstadtbebauung in früheren Jahr-      so große Messer habt, mir hawwe
hunderten dicht an den Dom heran-       die Gawwel dezu.“ Der Dom wurde
gerückt ist. Da haben die Frankfurter   im Laufe seiner Geschichte zweimal
ganz pragmatisch geurteilt: „Den        zerstört. Einmal brannte er im Jahre
Dom unne zu verziern, däs brauch        1867 ab, ein halbes Jahr bevor der
mer net.“                               König von Preußen zur Huldigung
                                        nach Frankfurt kam. Dass er zum
1866 wurde Frankfurt von den Preu-      Wiederaufbau sein Scherflein dazu
ßen annektiert, denn die Preußen        beitrug, nutzte wenig: für die Frank-
machten seinerzeit auf der politi-      furter war klar, dass die Preußen
schen Landkarte eine Generalflurbe-     den Dom angezündet hatten. Das               Platz zwischen Römer (oben) und Dom 1961

                                                                            Die neue Franfurter Altstadt (STANDARD RAD. GmbH)   5
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                                                                                                                  fünfzehn rekonst-
                                                                                                                  ruierten „schöpferi-
                                                                                                                  schen Nachbauten“
                                                                                                                  und zwanzig frei
                                                                                                                  erfundenen, aber
                                                                                                                  „verträglichen“
                                                                                                                  Neugestaltungen,
                                                                                                                  war es ein weiter,
                                                                                                                  aber wenig zeitauf-
                                                                                                                  wändiger Weg. Dass
                                                                                                                  es so problemlos von
                                                                                                                  statten ging, war das
                                                                                                                  Verdienst des Gestal-
                                                                                                                  tungsbeirates, den
                                                                                                                  die Stadtverordneten
                                                                                                                  in weiser Voraussicht
                                                                                                                  installierten. Und die-
                                                                                                                  ser Beirat war beson-
                                                                                                                  ders „Langen“lastig!
                                                                                                                  Der Vorsitzende
                                                                                                                  des Gremiums war
                                                                                                                  Michael Gunters-
    Krönungsweg und Frankfurter Dom (Foto: visitfrankfurt, Holger Ullmann)
                                                                                                                  dorf, der über Jahre
    Bauwerk wurde innerhalb kürzester                    1972 machte sich das neue Techni-        hinweg am „Unteren Steinberg“ in
    Zeit wieder aufgebaut und erstrahl-                  sche Rathaus an der Braubachstraße,      Langen wohnte. Als Mitglieder des
    te schöner denn je. Im Zweiten                       bis weit auf das Areal der Brache,       Expertenstabes waren Dr. Dieter
    Weltkrieg wurde 1944 der Dom                         breit. Damals wurde der Bau von          Bartezko, Kunsthistoriker und Ar-
    zerstört, wie die gesamte Altstadt                   den Architektur-Kritikern hochge-        chitekturkritiker, aus der Langener
    mit all ihren Fachwerkhäusern.                       lobt. Doch die Frankfurter konnten       Mühlstraße, der leider allzu früh ver-
    Doch schon bald ging man an den                      sich nicht mit dem Gebäude an-           starb, dabei und Björn Wissenbach,
    Wiederaufbau, doch das historische                   freunden, als „Betonklotz“, „Elefan-     Stadthistoriker und Stadtführer in
    Altstadtquartier musste noch lange                   tenfuß‘“ und „Monstrum“ wurde es         Frankfurt, ebenfalls ein Langener
    auf sein Wiederauferstehen warten.                   tituliert. Ein rundum laufendes Band     Kind. Dazu gesellen sich Prof. Frank
    Das Fanal für die Wiedergeburt                       von Pflanzkübeln sollte den Eindruck     Oppermann und Gerd J. Grein, die
    historischer Bausubstanz im Gebiet                   versöhnlicher gestalten. Alleine zwei    Führungen durch die neue Altstadt
    der Altstadt ist in der altertümlichen               Stadtgärtner wären für die Pflege        von Frankfurt machen. Zu erwähnen
    Ost-Zeile am Römerberg zu suchen,                    notwendig gewesen und so blieb           sei noch Jesko Mann, ein junger Lan-
    die 1983 entstand. Ausgerechnet der                  der Betonbrutalismus augenschein-        gener, welcher im einzig erhaltenen
    damalige Oberbürgermeister Rudi                      lich. Doch dem Technischen Rathaus       Fachwerkbau am Römer, der den
    Arndt, als „Dynamit-Rudi“ verspot-                   erging es wie der Berliner Mauer:        Feuersturm des Jahres 1944 über-
    tet, machte sich für den Wiederauf-                  für die Ewigkeit bestimmt, so war        lebte, dem Haus „Wertheym“, eine
    bau stark. Sein Nachfolger Walter                    die einhellige Meinung der Bevöl-        vielbesuchte Konditorei betreibt.
    Wallmann erntete jedoch den Erfolg                   kerung. Doch das Schicksal wollte
    der Unternehmung. Zwar war die                       es anders, gottseidank! Mit Zeitver-     Unseren Rundgang durch die neue
    Errichtung der Ost-Zeile von zahl-                   schiebung, 39 Jahre hielt die Berliner   Altstadt beginnen wir am Haus „Zur
    reichen Unkenrufen und Missgunst                     Mauer und der gleiche Zeitraum war       Goldenen Waage“, dem prächtigs-
    begleitet, dennoch ist sie heute in                  dem Technischen Rathaus beschie-         ten Gebäude in dem wiedererstan-
    der Erinnerungskultur der Frankfur-                  den!                                     denen Quartier. Es wurde 1619 von
    ter fest verankert. Mit dem übrigen                                                           dem aus den spanischen Niederlan-
    Gebiet des Altstadtareals ging es                    Über die Neubebauung gab es zahl-        den geflüchteten Abraham van
    allerdings nicht so glücklich weiter.                reiche Wettbewerbe und Debatten          Hamel und seiner Frau Anna van Litt
    Zum unbefestigten Parkplatz war                      im Stadtparlament. Bis zum Ergebnis      erbaut. Der Frankfurter Oberbürger-
    das ganze Gelände degradiert, und                    der Diskussionen mit dem Ziel von        meister Peter Feldmann spricht
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MAGAZIN FÜR L ANGEN UND EGELSBACH - Stadt Langen
A LT S TA D T F Ü H R U N G
                                                             eine Auflistung des Hausrates aus
                                                             der Zeit Abraham van Hamels sich im
                                                             Stadtarchiv erhalten hatte. Bei der
                                                             Wiedererrichtung des Gebäudes
                                                             zeichnete Jochem Jourdan die
                                                             Verantwortung. Er stammt ur-
                                                             sprünglich aus Walldorf, später zog
                                                             er nach Langen, wo er seine Frau
                                                             kennen lernte, und lebt heute in
                                                             Dreieichenhain. Ausgerechnet
                                                             Trümmerreste der „Goldenen
                                                             Waage“ waren erhalten geblieben.
                                                             Eberhard Beckmann, der erste
                                                             Intendant des Hessischen Rundfunks,
                                                             hatte Anfang der fünfziger Jahre
                                                             das Erdgeschoss des Gebäudes zum
                                                             „Kilo-Preis“ von der Stadt Frankfurt
                                                             erworben. Aber auch Eckkonsolen,
                                                             Kragsteine und das in Sandstein
                                                                                                                „Rotes Haus“ (DomRömer GmbH / Uwe Dettmar)
                                                             geschlagene Wappen waren darun-
                                                             ter. Er verbrachte das Erdgeschoss in              Etwas entfernter steht das Haus „Zur
                                                             sein romantisches Anwesen, dem                     Grünen Linde“. Es wurde im 18.
Die „Goldene Waage“ (Foto: visitfrankfurt, Holger Ullmann)   „Dachreiterhof“, in einem aufgelas-                Jahrhundert anstelle zweier goti-
                                                             senen Steinbruch an Dreieich-Göt-                  scher Fachwerkhäuser errichtet. Im
         gelegentlich etwas von der „Will-                   zenhain. Beim Wiederaufbau der                     Mittelalter waren die Häuser giebel-
         kommenskultur“, welches seinerzeit                  „Goldenen Waage“ konnten nicht                     ständig zur Straße angeordnet, in
         die Stadtbevölkerung beseelt habe.                  nur das Erdgeschoss wieder einge-                  der Zeit des Barock und Rokoko
         Das Gegenteil ist jedoch der Fall! Die              baut werden, sondern auch die                      wurden die Häuser jedoch traufstän-
         Frankfurter schikanierten den                       Möblierung des Obergeschosses                      dig, mit der Breitseite zur Straße
         Erbauer des Hauses in kleinlicher                   wurde rekonstruiert, denn die                      gebaut. Das war einer verbesserten
         Weise: die Kubatur des Gebäudes sei                 Einrichtung war im Krieg ausgela-                  Wohnqualität geschuldet. Außer-
         zu groß und nicht mit dem städti-                   gert und blieb in Gänze erhalten!                  dem wurden Fensterbänder ange-
         schen Bauamt abgestimmt, die                                                                           ordnet, die mehr Licht und Luft in
         Geschossüberstände seien nicht                                                                         die Altstadthäuser brachten. Die
         zulässig und so weiter. „Reichtum ist                                                                  Dekoration der Barockhäuser ist im
         keine Schande“, meinte der begüter-                                                                    Gegensatz zu süddeutschen Städten
         te Gewürzhändler und ließ die                                                                          spartanisch ausgefallen. Überflüssi-
         missgünstigen Frankfurter reden                                                                        ger Zierrat war den besitzenden
         und räsonieren. Die Herrlichkeit war                                                                   aber sparsamen Frankfurtern
         jedoch nicht von langer Dauer. 1623                                                                    abhold! Heute kommt dem Ge-
         verstarb Abraham von Hamel bei                                                                         schmacksempfinden der zurückhal-
         einem Kuraufenthalt in Wiesbaden.                                                                      tende Stil sehr entgegen. Im Erdge-
         Zwölf Jahre später suchte seine Frau                                                                   schoss befindet sich jedoch ein
         eine Pestepidemie heim. Das Haus                                                                       aufwändiger Sockel aus rotem
         wechselte oft den Besitzer, bis es                                                                     Miltenberger Mainsandstein. Er
         Ende des 19. Jahrhunderts in die                                                                       wirkt durch seine weißen Einschlüsse
         Obhut der Stadt Frankfurt gelangte.                                                                    und Schlieren ungemein lebhaft und
         Die Stadt ließ das Gebäude restaurie-                                                                  reizvoll. Gleich daneben befinden
         ren und richtete eine Dependance                                                                       sich das „Rote Haus“ und das „Neue
         des Historischen Museums ein. Das                                                                      Rote Haus“, welches durch seinen
         Mobiliar stammte aus der Zeit der                                                                      ochsenblutroten Anstrich sein
         Erbauung des Hauses, denn ein                                                                          markantes Aussehen erhielt. Es hat
         glücklicher Umstand wollte es, dass                                                                    ein offenes Untergeschoss, in dem
     8                                                       Haus „Grüne Linde“ (DomRömer GmbH / Uwe Dettmar)
MAGAZIN FÜR L ANGEN UND EGELSBACH - Stadt Langen
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die Metzger früher ihre Verkaufs-       Art Laufsteg, damit er unter den         denkmal hat auf
stände („Schirnen“) hatten. Die         zahlreichen Zuschauern auch              wundersame
Metzger waren verpflichtet, in der      sichtbar wurde und über dem              Weise die
„Langen Schirn“ ihre Waren feilzu-      Publikum schwebte! Das Podest war        Bombennacht
bieten. Die „Frühstücksmeister“         mit kostbarem Stoff eingekleidet.        1944 über-
kamen morgens zu den Metzgern           Die Frankfurter hatten einem alten       standen,
und erstanden sich ein Rippchen,        Brauch zufolge das Recht, wenn der       fristete
einen Haspel oder auch nur heiße        Kaiser darüber geschritten war, von      danach
Fleischwurst. Dann gingen sie in die    dem Stoff abzureißen und mit nach        allerdings ein
nahegelegenen Apfelweinwirtschaf-       Hause zu nehmen. Das Volk war            unprätentiöses
ten, wo der Wirt einen Teller,          jedoch sehr undiszipliniert und          Dasein auf dem
                                                                                                       Portrait Johanna Melbers
Bestecke und Senf auf den Tisch         zerrte an dem Stoff so, dass der         Platz südlich der
                                                                                                      am „Haus der Tante Melber“
stellte. Das war kostenfrei! Der Wirt   Kaiser ins Stolpern geriet! Am           Katharinenkirche,
lebte nur vom Ausschank von             nahegelegenen „Hühnermarkt“              bevor es wieder auf seinen ange-
Apfelwein oder Bier. Später, in den     befindet sich ein Brunnen, dessen        stammten Platz zurückkehrte. Die
zwanziger und dreißiger Jahren,         Bekrönung nicht Karl Marx darstellt,     Häuser „Zum Esslinger“ und „Zum
mutierte die Schirn zur Touristenat-    sondern den Frankfurter Lokaldich-       alten Esslinger“ in der Gasse „Hinter
traktion. Jeder Besucher der Frank-     ter Friedrich Stoltze, der 1816          dem Lämmchen“ sind unweigerlich
furter Altstadt kam auch in die         geboren ist und 1891 verstarb. Sein      mit der Tante Melber, der Tante von
Schirn und verzehrte traditionsge-      Geburtshaus, der Gasthof „Zum            Johann Wolfgang Goethe in Verbin-
mäß heiße Fleischwurst oder Gelb-       Rebstock“ lag nur einen Steinwurf        dung zu bringen. Sie war die jünge-
wurst. Die Schirn war aber auch der     weit von dem heutigen Standort des       re Schwester von Goethes Mutter
Krönungsweg der deutschen Kaiser        Brunnens entfernt. Das von Friedrich     Katharina Elisabeth Goethe geb.
und führte vom Dom direkt zum           Schierholzer entworfene und von          Textor und eine ungemein lebhafte
Römer. Der Kaiser schritt auf einer     Fritz Klimsch geschaffene Brunnen-       und temperamentvolle Frau. Als

                                                                               WIR FREUEN
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                                                                               Ihr Hörgerätestudio-Team

                                                                               www.hoergeraetestudio.de

                     Wallstraße 41 | 63225 Langen | Telefon: 06103 54416

                                                                                                                              9
MAGAZIN FÜR L ANGEN UND EGELSBACH - Stadt Langen
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  Hühnermarkt und Friedrich Stoltze Brunnen, 1930

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                                                                                            und Friedrich Stoltze Brunnen heute (Foto: visitfrankfurt, Holger Ullmann

                                                                                       Besonders            Luther, der 1521 auf seinem Weg
                                                                                       erwähnens-           nach Worms einige Tage in Frankfurt
                                                                                       wert sind die        verbrachte, hatte die Stadt als „das
                                                                                       Laubengänge          Gold- und Silberloch“ des Reiches
                                                                                        als Holzgaleri-     bezeichnet. „Klein Nürnberg“ nennt
                                                                                        en eingefügt.       man das gotische, breitgelagerte
                                                                               Bocks“
                                           nen Waage“, Treppen
                                                              haus des „Weißen          Hier wurden         Gebäude gleich neben dem Golde-
                   ltzes Sofa in der „Golde
Kaminzimmer mit Sto                                            im 17. Jahrhundert die ersten Thea-          nen Lämmchen. Auch war es ein
         Kind soll sie anlässlich der Kaiserkrö-               teraufführungen in Frankfurt gege-           Messegewölbe mit steinernem Sockel
         nung Karls VII. im Jahre 1742 dem                     ben. Die Zuschauer saßen auf den             im Erdgeschoss und sechs Kreuzgrat-
         vorbeifahrenden Kaiser während                        Galerien, während die Kompagnie              gewölben, weswegen man es auch
         eines Augenblicks, da alles Volk                      der Schauspieler im Hof des Anwe-            „Kappellche“ nannte, als das Anwe-
         schwieg, so heftig „Vivat‘“ geschrien                 sens spielte. Die ersten Stücke, die         sen in den zwanziger Jahren des
         haben, dass der Kaiser den Hut abzog man gab, waren von William Shakes-                            vorigen Jahrhunderts zur vielbesuch-
         und ihr zuwinkte. Als das Goethehaus peare. Schon früh wurde Frankfurt                             ten und schönsten Apfelweinkneipe
         aus zwei gotischen Häusern zu einem wegen seiner Lage zum Verkehrskno-                             mutierte. Unter dem ersten Über-
         repräsentativen Wohnquartier                          tenpunkt. Als „Oppidum“, also eine           hang des Gebäudes sind originale
         umgebaut wurde, war der junge                         Stadt mit Markt, wurde Frankfurt             Kragkonsolsteine, die den Krieg
         Johann Wolfgang, der von seiner                       bereits 1140 bezeichnet. Daraus              überdauert haben, als Spolien
         Mutter nur der „Hätschelhans‘“                        erwuchs im Laufe der Zeit die wohl           wiederverwendet worden. Der
         genannt wurde, ein halbes Jahr im                     bekannteste Messestadt, neben                zweite Überhang wird durch ge-
         Haus der Tante Melber einquartiert.                   Leipzig. Zahlreiche Hausbesitzer             schnitzte Holzknaggen geformt, die
         Das „Goldene Lämmchen‘“, zwischen vermieteten die Untergeschosse ihrer                             Fratzen aus der antiken Mythologie
         der Braubachstraße und der Gasse                      Wohnhäuser an die Messegäste, die            zeigen. Von da führt der Weg zum
         hinter dem Lämmchen gelegen, ist                      teilweise über Jahrzehnte ihren              „Römerberg“, wo früher wochentags
         einer der Höhepunkte der Altstadtbe- Vermietern die Treue hielten. Anfang                          der grüne Markt abgehalten wurde.
         bauung. Besonders sein Innenhof, der des 17. Jahrhunderts zählte man                               Die Marktgängerinnen, die „Hockin-
         sich von beiden Straßen aus erreichen sechshundert Messegewölbe in den                             nen“, waren meist aus Sachsenhau-
         lässt, stellt eine besondere Sehens-                  Häusern und vierhundertsechzig               sen und waren für ihr loses Mund-
         würdigkeit dar. Das „Goldene                          Verkaufsbuden, von den zahlreichen           werk bekannt und gefürchtet. Von
         Lämmchen“ lässt sich urkundlich bis                   Tischen, Kästen, Karren und Bänken           einer wird der Ausruf „Feuer, de Maa
         ins 14. Jahrhundert zurück verfolgen, ganz zu schweigen. Im Jahre 1485                             brennt“ überliefert. Und das kam so:
         wurde aber in den folgenden Epo-                      kam die Buchmesse noch hinzu. Im             die Marktfrauen saßen sommers wie
         chen immer wieder umgebaut, von                       Laufe der Zeit kam zum Warenhan-             winters auf dem Platz. Um sich im
         der Renaissance bis zum Jugendstil.                   del der Geldhandel hinzu. Martin             Winter gegen die Kälte zu wappnen,
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nahmen sie ein eisernes Stövchen mit,    erweitert: „Feuer de Maa brennt,           se, der von der Bevölkerung verzehrt
entzündeten dieses und konnten es        Stroh bei zum Lösche.“ So richtig          werden konnte. Ein Gaudium stellte
unter die Röcke schieben, die Füße       belebt war der Römerberg zu Zeiten         der Kampf um die Ochsenbratküche
daraufstellen und sich so von unten      der Kaiserkrönungen. Jeder wollte die      dar, der von den Metzger- und
erwärmen. Am späten Nachmittag,          Verrichtung der Erzämter und das           Zimmermannsgesellen ausgetragen
als ihre Waren verkauft waren,           sonstige Geschehen auf dem Areal           wurde. Das Handgemenge war so
türmten sie die Körbe ineinander,        beobachten, weswegen die Häuser            arg, dass die Holzhütte mehrmals
stellten das noch brennende Stövchen     am Ostrand des Römerberges fast            zusammenbrach und die Metzgerge-
in den obersten Korb, nahmen den         ausschließlich aus Fenstern bestanden.     sellen den Kopf des Ochsen als
Berg auf den Kopf und traten den         Das war eine lukrative Einnahmequel-       Trophäe einheimsen konnten. Es gäbe
Heimweg an. Auf der Mainbrücke           le für die Hausbesitzer, denn sie          noch viel über die Frankfurter Alt-
blies ein scharfer Novemberwind in       vermieteten die Fensterplätze zu           stadt zu erzählen. Alles niederzu-
die aufgetürmten Körbe und entfach-      horrenden Preisen. Am Rande des            schreiben würde Bände füllen. Schon
te das Stövchen noch einmal kräftig,     Römerberges war der Weinbrunnen            Johann Wolfgang Goethe sagte:
sodass bei einer der oberste Korb        aufgebaut. Ein temporärer Brunnen          „Franckfurt stickt voller Merckwürdig-
anfing zu brennen. Als dieser in         aus Holz gefertigt, mit dem Reichsad-      keiten“.                    Gerd Grein
Flammen stand, flackerte auch der        ler als Bekrönung. Daraus floss roter
zweite und also weiter. Als sie es       und weißer Wein, der aus den                 Das Begegnungszentrum Halte-
merkte, lief sie entsetzt zur Brüstung   nahegelegenen Kellern herauf                 stelle plant, in diesem Jahr eine
und stieß die Körbe in den Main, die     gepumpt wurde. Etwas weiter befand           Führung durch die neue Frank-
brennend weiter geschwommen sind.        sich die Ochsenbratküche, eine               furter Altstadt für Menschen mit
Die Zuschauer riefen begeistert:         vorübergehend erstellte Holzhütte,           Mobilitätsproblemen durchzu-
„Feuer, de Maa brennt“. Mein Onkel       von den Zimmermannsgesellen                  führen. Die ZEITLOS wird darüber
Willi hat den Nonsensvers noch           errichtet. Hier briet der Krönungsoch-       informieren.

   Müssen Rentner Steuererklärungen abgeben?
   Seit ein paar Jahren ist das Alterseinkünftegesetz in Kraft. Wie viel Rente Sie danach tatsächlich versteuern müssen
   hängt ausschließlich vom Jahr Ihres Renteneintritts ab. Wenn Sie in 2022 erstmals Rente aus der gesetzlichen
   Rentenversicherung erhalten, sind 82 % davon zu versteuern, der Rest bleibt auch zukünftig steuerfrei.
   Grundsätzlich gilt: Jeder Rentner muss eine Steuererklärung abgeben, wenn das Finanzamt ihn dazu auffordert.
   Unabhängig davon ist ein lediger Rentner zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet, wenn er mit seinem gesamten
   zu versteuernden Einkommen über den steuerfreien Grundfreibetrag (2022 = 9.984,- €) kommt. Bei Ehepaaren
   verdoppeln sich die Grundfreibeträge (2022 = 19.968,- €). Denn nicht nur ein Teil der gesetzlichen und privaten
   Rentenbezüge ist steuerpflichtig, auch werden alle anderen Einkünfte wie z. B. Arbeitslohn oder Vermietungseinkünfte
   der Rentner mit einbezogen.
   Trotzdem muss es nicht unbedingt zu einer Steuerzahlung kommen, denn Versicherungsbeiträge, Spenden, Arzt- und
   Medikamentenrechnungen, eine amtlich festgestellte Körperbehinderung und vieles mehr mindern die steuerpflichtigen
   Einnahmen. Um aber zu wissen, ob am Ende Steuer anfällt und wie viel, muss eine vollständige Berechnung wie bei
   einer Steuererklärung durchgeführt werden.
   Wenn Ihnen das Ausfüllen der Steuererklärung zu kompliziert ist und damit Sie möglichst wenig Steuern zahlen müssen
   helfen wir Ihnen gerne fachmännisch weiter. Im Steuerbüro Helbing in Langen gibt es einen barrierefreien Zugang und
   ausreichend kostenlose Parkplätze direkt vor dem Haus.
   Darüber hinaus bieten wir für alters- oder gehbehinderte Personen auch die Möglichkeit eines Hausbesuches an.

                    Jörg Helbing – Steuerberater Rechtsanwalt
            Darmstädter Straße 78 │ 63225 Langen │ Telefon 06103 91030 │ www.helbing.tax
                              (neben dem Bauhof der Stadt Langen, sehr gute Parkmöglichkeiten)

                       ACHTUNG : AUCH HAUSBESUCHE MÖGLICH!
                                                                                                                             11
REISEBERICHT

     Eine ‚Thüringen-Erinnerungstour‘
     Öfter mal in die Kindheit reisen

     Wie ist es, wenn man zurück                                                                    nern. Am aufregendsten war die
     kommt an die Orte der Kindheit,                                                                Fahrt vom Tal aus mit der Ober-
     wenn man fast siebzig Jahre                                                                    weißbacher Bergbahn, schon
     später sieht, wie sich die Welt                                                                1923 erbaut. Aber manchmal fuhr
     verändert hat? Die ehrenamtli-                                                                 die Bahn nicht, dann musste man
     che Mitarbeiterin der Haltestel-                                                               den steilen Berg zu Fuß mit allem
     le, Konstanze Mehlhorn-Wie-                                                                    Gepäck hochwandern. Frau
     gand, hat uns von einer solchen                                                                Mehlhorn-Wiegand erinnert sich,
     Reise in den Thüringer Wald                                                                    dass sie dort den ganzen Tag
                                             Start Konstanzes ‚Musikkarriere‘ mit 6 Jahren
     berichtet.                                                                                  draußen war. „Wir sammelten
                                                                                                 Heidelbeeren. Da kam etwas Geld in
     Sie war eigentlich ein Großstadtkind                                                        die Kasse.“ Und natürlich Pilze, die
     und bis heute findet sie Leipzig                                                            zum Trocknen an einer Schnur
     „eine tolle Stadt“. Doch als Achtjäh-                                                       aufgehängt wurden. Es gab nur
     rige ist sie zum ersten Mal mit ihrer                                                       Bauernhöfe, Glasbläser und Hand-
     Mutter zu Bekannten in den Thürin-                                                          werksbetriebe. Nach 1989 stand die
     ger Wald gefahren. 1952 war das                                                             Bergbahn still, wurde erst 2002 mit
     mit dem Zug „eine halbe Weltreise“.                                                         neuer Technik ausgestattet und ist
     Ihr Ziel war Lichtenhain, ein Berg-                                                         heute touristische Attraktion mit
     dorf mit nicht einmal 400 Einwoh-                                                           jährlich über 200 000 Fahrgästen.

                                              Die Oberweißbacher Bergbahn, 1923 in Betrieb
                                              genommen und heute

                                                                                             Blick auf Oberweißbach-Lichtenhain und seine Dorfkirche
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              p a t e n s c haft
        Baum
                       neue
          für jedes
             Mitglied!

        e r w u  r z e l t
Fes t v
      e r R e g i o n .
in d                          Als Bank vor Ort möchten wir unserer Region immer
                              auch etwas zurückgeben. Deshalb pflanzen wir für jedes
                              neue Mitglied der Volksbank Dreieich eG einen Baum.
                              So bewegen wir etwas gemeinsam, setzen ein Zeichen
                              für einen bewussten, nachhaltigen Umgang mit unserer
                              Umwelt und der unschätzbar wertvollen Ressource Wald.
                              Werden Sie Mitglied und machen Sie mit unter
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                                                                                                                schwätzen.
                                                                                                                Das ist prägendes Merkmal bis
                                                                                                                heute. Früher war es überall im
                                                                                                                Thüringer Wald „gemütlich“, „weil
                                                                                                                sich die Leute kannten.“ Frau
                                                                                                                Mehlhorn-Wiegand berichtet von
                                                                                                                einem zufälligen Besuch im letzten
                                                                                                                offenen Krämerladen, sogar
                                                                                                                noch mit Bedienung. Hier
     Bei ihrem Besuch im Herbst 2021 hat                                                                        fänden noch Gespräche statt,
     sie nun auch viele andere Orte                                                                             auch mit Fremden, die ins
     wiederentdeckt.                                                                                            Persönliche gingen. Doch wenn die
     In Oberweißbach steht noch die alte                                                                        alte Besitzerin aufhört, gibt es auch
     Kirche, in der sie als Kind einmal die                                                                     den Laden nicht mehr.
     Orgel spielen durfte. Am intensivs-
     ten aber war der Gang durch                                                                                „Es ist vieles nicht mehr da von
     Rudolstein, einer fürstlichen Resi-                                                                        früher.“ Die jungen Leute wandern
     denzstadt im Saaletal.                                                                                     ab nach Leipzig oder Halle, viele
                                                                                                                Häuser zerfallen, kleine Pensionen
     „Ich habe viele Erinnerungen gehabt,                                                                       finden keine Gäste mehr, die neuen
      als ich dort auf dem Markt gesessen                                                                       Hotels müssten Wellness anbieten.
     hab.“ Das 24 000-Einwohner-Städt-                                                                          Die Ferienhäuser, die nach 1989
     chen ist heute ein wahrer Touristen-                                                                       meist von Westlern gebaut wurden,
     magnet, nennt sich werbewirksam                                                                            sind oft zu teuer für Einheimische.
                                                          Fassaden-Inschriften zieren viele Häuser Rudolstadt
     ‚Schillers heimliche Geliebte‘, nur                                                                        Auch die größte Attraktion, die
     weil Schillers Frau dort herstammt.                  gefallen haben ihr die Schillerzitate                 traditionsreiche Glasbläserei, sei
     Doch hier füge sich das Neue gut in                  an den schiefergedeckten Hauswän-                     heute verkümmert zu Schmuck- und
     das Alte ein. Rudolstadt sei immer                   den. Nirgendwo sei es leichter als                    Kunstgewerbe.
     noch „heimelig“ durch eine gelun-                    auf dem Rudolstädter Markt, sich
     gene Stadterneuerung. Besonders                      irgendwo dazuzustellen und mitzu-                     Aber durch Corona hat das Wandern

      Residenzschloss Heidecksburg in Rudolstadt, eines der schönsten deutschen Rokkoko-Schlösser                     Innenansichten der Oberweißbacher Dorfkirche
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                                                                      Blick vom Fröbelturm* in Oberweißbach über Thüringer Wald und Rennsteig

      einen neuen Aufschwung in          indem einer dem anderen aushalf.              gelder und „einen guten            *Friedrich
      die Region gebracht. Sie habe      Nur durch Tauschhandel von Hand               Bürgermeister“ habe sich           Wilhelm August

      „selten so gute Wanderwege         zu Hand sei ein gutes Leben möglich           die Stadt sehr positiv entwickelt, Fröbel (geb.1782
                                                                                                                          in Oberweißbach/
      wie im Thüringer Wald“ erlebt      gewesen. Diese Nähe gäbe es heute             sei immer einen Besuch wert.       Thüringer Wald),
      und viele positive Begegnun-       immer weniger, sogar ein Ort wie              Aber trotzdem liebe sie den        deutscher

gen gehabt. Wer kennt nicht den          Egelsbach verliere immer mehr                 Thüringer Wald: „Da gibt es keine Pädagoge, gilt als
                                                                                                                          „Erfinder“ des
Rennsteig, die mit 170 Kilomtern         seinen Dorfcharakter, die Menschen            Radfahrer, die an einem vorbei-    Kindergartens
Deutschlands längste durchgehende        seien sich immer fremder.                     sausen und einen erschrecken.“
und meistbegangene Wanderstrecke                                                                       Wolfgang Tschorn
zwischen Wald und Wiesen, als            So ist für sie die
Höhenweg von der Werra bis zur           Fahrt in den
Saale, über den Thüringer Wald bis       Thüringer Wald
                                                               Gartenpflege & Winterdienst
zum Frankenwald?                         auch eine Suche
Auch lohne sich der Besuch vieler        nach dem alten
großartiger Städte wie Weimar oder       Zuhause, weg
                                                                                                               Inh. Ralf Frank
Naumburg, auch der von Jena, wenn        von der heutigen
                      es dort bloß       Kälte in den
                      nicht „die         menschlichen
                      Betonklötze der    Beziehungen.                                             • Gartenpflege
                      DDR-Zeit           „Ich erinnere
                      gäbe“. Die         mich gern an die                                         • Winterdienst
                      Suche nach         Zeit und es                                              • Neu- und Umgestaltung
                      dem, was man       betrübt mich,
                                                                                                  • Baumpflege und Fällung
                      als Kind kannte    dass so viel
                      und genoss,        zerfällt.“ Aller-                                        • Ausführungen sämtlicher
                      bleibt aber        dings sieht Frau                                           Gartenarbeiten
                      schwierig. Ihre    Mehlhorn-Wie-
                                                                  Gartenpflege au
                                                                                 s                • Rollrasen
                      alte Heimat        gand auch ‚ihre‘
                                                                            Tr on!
                                                                              ad iti
                                                              Erfahrung und
                      DDR stand für      Großstadt Leipzig
                      Anteilnahme        als gutes Gegen-         Seit 1896
                      und Freundlich-    beispiel. „Leipzig
                      keit. Nur so war   war früher grau.“    Gartenbaubetrieb – Garten und Landschaftspflege
                      der Mangel-        Doch durch die       Wiesgässchen 37                 Telefon: 0 61 03 - 22 66 9
                      wirtschaft         sinnvoll einge-      63225 Langen                    Mobil: 0177 - 414 68 06
                      beizukommen,       setzten Förder-                                      E-Mail: frank-gartenbau@arcor.de
                                                                                                                                      15
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                                                                                                   ve des Arbeiter-Samariter-Bundes
                                                                                                   Hessen (ASB). Insgesamt 75 Kinder
                                                                                                   in drei Gruppen mit sportlichem
                                                                                                   Schwerpunkt finden ab sofort eine
                                                                                                   Heimat in den 17 rechteckigen Fer-
     Ersatz für markante                                                                           tigbaumodulen.
     Trauerweide
                                                                                                   Für den finalen Bau, der im Jahr
     Das Freizeit- und Familienbad an der
                                                                                                   2024 fertig werden soll, kommen
     Teichstraße ist beliebt bei Langenern
                                                                                                   noch mal zehn Module hinzu, so-
     und Gästen der Stadt. Neben den
                                                                                                   dass zwei zusätzliche Gruppen mit
     schönen Plantsch- und Schwimm-
                                                                                                   jeweils 25 Kindern dort Platz fin-
     becken tragen dazu auch die vielen
                                                                                                   den können. „Die neue Sport-Kita
     alten Bäume auf der großen Liege-
                                                                                                   hat mit fast 4.000 Quadratmetern
     wiese bei, die im Sommer Schatten
                                                                                                   das größte Außengelände aller
     spenden.
                                                                                                   Betreuungseinrichtungen in Lan-
     Allerdings hat Sturm Bernd im Au-
                                                                                                   gen. Zudem ist die Nutzung der
     gust 2019 den Baumbestand stark
                                             Dank der Langener Familie Schenko und sehr zur        benachbarten Sehring-Turnhalle
     reduziert. Und dass in diesem Jahr      Freude der Verantwortlichen von Stadt, BaHaMa
                                             und Kommunalen Betrieben hat das Freibad wieder       im Kita-Alltag fest eingeplant. Für
     auch noch die markante Trauer-          eine Trauerweide im Eingangsbereich. Das Erin-
                                             nerungsfoto entstand unter „2G plus“-Bedingungen.     die Stadt Langen ist sie ein weiterer
     weide im Eingangsbereich, die von                               Foto: Schaible/Stadt Langen
                                                                                                   wichtiger Baustein bei der Erfüllung
     einem Pilz befallen war, gefällt wer-
                                             stellt die Stadt gerne eine Spenden-                  des Rechtsanspruchs der Eltern auf
     den musste, hat speziell Stammgäste
                                             quittung aus, dies bitte unter dem                    einen Betreuungsplatz,“ freute sich
     sehr betrübt. Zu diesen zählt seit
                                             Verwendungszweck vermerken oder                       Bürgermeister Jan Werner bei der
     Jahrzehnten die Familie Schenko.
                                             per E-Mail an die Adresse im Rat-                     Schlüsselübergabe. Auch für den
     Weil die begeisterten Badegäste
                                             haus ref332@langen.de mailen.                         Turnverein Langen, dessen Vor-
     den traurigen Anblick ohne Weide
                                                                                                   standsmitglieder das Großprojekt
     nicht länger ertragen wollten, ha-
                                                                                                   im Rahmen ihrer ehrenamtlichen
     ben sie nun einen Ersatz gespendet.     Sport-Kita
                                                                                                   Arbeit gestemmt haben, ist die
     Und damit die gewohnte Optik
                                             Die Sport-Kita im Sport-Park Ober-                    Sport-Kita ein großer Gewinn, denn
     rasch wiederhergestellt wird, haben
                                             linden ist nun eröffnet. Getragen                     dadurch wird für den Nachwuchs ein
     Brigitte Schenko, Sohn Gerhard,
                                             wird sie von der Lehrerkooperati-                     wichtiger Zugang zum Breitensport
     Tochter Siegrid sowie die Enkel
     Frederik, Ferdinand, Tamara und
     Viktoria gleich für ein sehr respek-
     tables, kräftiges Exemplar gesorgt,
     das rasch wachsen und schon in vier
     bis fünf Jahren eine stattliche Höhe
     erreichen wird.

     Wer sich ebenfalls an den Baum-
     Neupflanzungen beteiligen will,
     kann dies auf dem Spendenkonto
     der Stadt Langen tun, das bei der
     Volksbank Dreieich eingerichtet
     wurde: IBAN DE62 5059 2200 0000
     1508 00 mit dem Verwendungs-
                                             Zeigten sich beim Rundgang durch das Haus sehr angetan von der neuen Kita: (von links) Bürgermeister
     zweck „Baumspende“. Auf Wunsch          Jan Werner, Erster Stadtrat Stefan Löbig, Gwendolyn Hartung (ASB-Lehrerkooperative), Kai Forst (TVL-
                                             Vorstand), Rainer Greunke (TVL-Vorstand), ASB-Geschäftsführerin Ulrike Berger und Sandra Wettlaufer
                                             (Leitung städtischer Fachdienst Kinderbetreuung).                       Foto: Stupp/Stadt Langen
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I N F O R M AT I O N
geschaffen.                                             mer kommt mit
                                                        einer kostenlosen         Hörgeräte Akustik Meisterbetrieb
Langen ist Streuobst-                                   Fortbildung in die             und Tinnitus-Therapie
kommune 2021                                            Stadt.
                                                        „Wir freuen uns
Der Regionalverband Frankfurt-                          sehr über diese
RheinMain hat die Stadt Langen                          Auszeichnung
beim Wettbewerb „Streuobstkom-                          des Regionalver-
mune 2021“ ausgezeichnet. Der                           bands“, so Lan-
Erste Beigeordnete des Regionalver-                     gens Bürgermeis-
bands Rouven Kötter übergab die                         ter. „Das bedeutet
Wettbewerbstrophäe an Langens                           Wertschätzung
Bürgermeister Jan Werner. „Die                          und Anerkennung
Streuobstwiesen als identitätsstif-                     für die zahlrei-
tendes Element unserer Kulturland-                      chen Akteure in
schaft sollen stärker ins Bewusstsein                   unserer Stadt.
der Bevölkerung gerückt werden,                         Pflege und Erhalt
um ihren Erhalt und ihre Pflege zu                      unserer Streu-
fördern. Außerdem wollen wir die                        obstwiesen sind
regionale Wertschöpfung intensiver                      für uns von gro-
bewerben. Gerade bei diesem Punkt                       ßer Bedeutung.
hat Langen die Fachjury überzeugt.                      Mit diesem Preis
Konzeption und Vermarktung der                          zeigt der Regio-
‚Siebenschläfer‘-Produktreihe in Ko-                    nalverband, dass
operation mit der Nachbarkommune                        dies auch auf re-
Egelsbach - das ist ein wirklich vor-                   gionaler Ebene so           Wir schärfen Ihr Gehör –
bildlicher Ansatz“, sagte Kötter. Die                   gesehen wird.
Akteure in der Gewinnerkommune                          Wir sehen diese
                                                                                    und schützen können wir
können sich neben der Auszeich-                         Auszeichnung                es auch!
nung selbst auch über zwei Aktio-                       als Ansporn für
nen im kommenden Jahr freuen: Die                       unsere weitere
mobile Kelter des MainÄppelHauses                       Arbeit!“
wird Station in Langen machen und
Streuobstwiesenexperte Josef Wei-
(von links nach rechts: Jörg Nitsch (Fachdienstleiter Umwelt, Kreis Offenbach);
Sandra Trinkaus (Bauwesen, Stadtplanung, Umwelt- und Klimaschutz, Stadt
Langen); Rouven Kötter (Erster Beigeordneter des Regionalverbandes Frankfur-
tRheinMain); Heike Gollnow (Fachbereichsleitung Dienste für Einwohner und
Stadt, Stadt Langen); Jan Werner (Bürgermeister Stadt Langen); Claudia Jäger
(Erste Beigeordnete und Umweltdezernentin des Kreises Offenbach) und Stefan
Löbig (Erster Stadtrat, Stadt Langen).         Foto: Stadt Langen

                                                                                    Ohrstudio Langen GmbH
                                                                                  Westendstraße 2 • 63225 Langen
                                                                                      Telefon: 06103 6048177
                                                                                    team@ohrstudio-langen.de
                                                                                     www.ohrstudio-langen.de

                                                                                            Öffnungszeiten:
                                                                                           Montag bis Freitag
                                                                                       9 – 13 Uhr und 15 – 18 Uhr
                                                                                   Mittwoch Nachmittag und Samstag
                                                                                         nur nach Vereinbarung
                                                                                                                           17
Baugenossenschaft Langen eG

     Dabei sein. Wohnen. Bleiben.
                  Auf dem Weg zur kundenfreundlichsten
                  Baugenossenschaft der Welt.
                  In Langen, Dreieich und Egelsbach bieten wir bezahlbaren Wohn-
                  raum für rund 5.000 Menschen. Unsere Mieter sind Mitglieder, mit
                  fairen Anteilen, geringen Betriebskosten und Mitspracherechten.
                  Ganz nach unseren drei Prinzipien: Selbsthilfe, Selbstverantwor-
                  tung und Selbstverwaltung. Darauf bauen wir seit 1947.

                  Und, wir machen‘s schön.
                  Bis 2030 investieren wir rund 150 Millionen Euro, modernisieren
                  70 Prozent unseres Bestandes energetisch und schaffen 500 neue
                  Wohnungen. Für unsere Mieter, für weniger Heizkosten, für die
                  Umwelt.

                  We share. We care.
                  Die Region liegt uns am Herzen. So gehören wir zu den Gründern
                  der Bürgerstiftung Langen, engagieren uns seit 19 Jahren im För-
                  derverein für Hilfen in Wohnungsnot Langen e. V. und unterstützen
                  viele lokale Projekte im Bereich der Wohnungslosigkeit. Wir wol-
                  len nachhaltige Mobilität in Langen für alle zugänglich machen,
                  beispielsweise mit gemeinschaftlich nutzbarem E-Carsharing und
                  Lastenrädern zum Ausleihen. Und wir haben noch so viel mehr vor!

     www.wohnraumkönner.de

18
Winter 2021/2022
Gleiches Bild wie im Jahr zuvor?

Auch wir als Vorstand der Senio-      die Inzidenz. Auch „vollständig       abgewogen. Alle eingehenden
renhilfe haben im Frühjahr/Som-       geimpft“ erwies sich nicht als der    Anfragen für Nachbarschaftshilfe
mer letzten Jahres nicht geglaubt,    erhoffte Schutz vor Infektion.        werden individuell entschieden.
dass wir im Winter 2021/2022          Teilweise erst gestartete Kurse und   Die Hilfegeber entscheiden, ob und
wieder vor großen Herausforde-        Angebote unterschiedlichster Art      unter welchen Voraussetzungen sie
rungen und Einschränkungen im         mussten wir wieder unterbrechen       die Hilfe leisten. Bei Spaziergängen
persönlichen Bereich, und auch für    oder absagen.                         fällt diese Entscheidung leicht, bei
uns als Verein stehen würden. Zu                                            Begleitungen mit dem PKW zu
groß war unsere Hoffnung, durch       Wir haben uns auch in dieser 4.       Ärzten oder Behörden muss das
den Impfstoff – so dachten wir –      Welle entschlossen, vorsichtig und    Risiko sorgfältig abgewogen
die Freiheit für vieles und den Weg   unter Berücksichtigung der beson-     werden.
in die Normalität zurückzuerhal-      deren Situation unserer Mitglieder
ten.                                  zu agieren. Nicht immer haben wir     Jetzt sind wir wieder in dem
                                      für unsere Vorgehensweise Ver-        bekannten Modus “Abwarten“:
Mit vielen Plänen und Ideen           ständnis gefunden, manche Ent-        Hoffen, dass die Infektionslage sich
starteten wir im Juli mit einem       scheidung hätten wir auf Grund        so entwickelt, dass wir ein Pro-
Treffen im ZenJA-Garten mit           politischer Vorgaben nicht – oder     gramm vorstellen können, wieder
unserem Bürodienst und in einer       noch nicht - treffen müssen.          einladen dürfen zu Treffen, Kursen
weiteren Veranstaltung mit unse-      Grundlage war immer unsere            und Ausflügen. In der momenta-
ren GruppenleiterInnen. Aus diesen    Verantwortung gegenüber unseren       nen Situation sehen wir allerdings
Gruppen kam große Zustimmung          Mitgliedern, die fast ausnahmslos     davon ab Termine zu veröffentli-
und Vorfreude. Kurse, Treffen und     der vielzitierten „vulnerablen        chen, bei denen wir nicht wissen,
Veranstaltungen konnten geplant       Gruppe“ angehören. Nie sind uns       ob und unter welchen Bedingun-
werden und auch starten. Mit dem      diese Entscheidungen leichtgefal-     gen die Veranstaltungen über-
Rückgang der Temperaturen stieg       len, sondern wurden sorgfältig        haupt stattfinden können. Wenn
                                                                                                                   19
I N F O R M AT I O N
     realistische Planungen und Ankün-      von 10.00 – 12.00 Uhr besetzt und            sammlung mit den anstehenden
     digungen wieder möglich sind,          unter der Rufnummer 06103 22504              Vorstandswahlen nachzuholen.
     werden wir dies kurzfristig über       erreichbar.                                  Wir freuen uns auf ein Wiederse-
     unsere Homepage, Schaukästen                                                        hen und bedanken uns für alle
     und die Presse, für unsere Mitglie-    Einen Termin haben wir trotzdem              Unterstützung und das Verständ-
     der per Mail oder schriftlich,         festgelegt. Für den 19. Mai 2022             nis.
     veröffentlichen. Unser Büro ist        wurde der Saal in der Stadthalle                          Der Vorstand
     weiterhin von Montag bis Freitag       gebucht, um unsere Mitgliederver-                    der Seniorenhilfe Langen

     Problem erkannt - Lösung gesucht – gefunden
     und umgesetzt
     Mal schnell etwas abgeben oder         verzinktem Stahl zu einem Podest
     abholen im Büro der Seniorenhilfe      montiert, welches den Zugang bis
     – bei den immer noch geltenden         zum Bürofenster ermöglicht. Für die
     Regeln ist das gar nicht so einfach.   Sicherheit der BesucherInnen wurde
     Garten und Terrasse dafür zu           ringsum ein Handlauf angebracht
     nutzen, im Herbst und Winter nicht     und bei der Grundfläche auch der
     mehr möglich. Deshalb wurde nach       eventuelle Einsatz mit einem Rolla-
     einer Lösung gesucht und auch          tor berücksichtigt.
     gefunden. Durch die PITTLER            Der Vorstand bedankte sich stellver-
     ProRegion Berufsausbildung GmbH        tretend bei Thomas Keil und Henry            die schnelle und professionelle
     Langen wurden Gitterroste aus          Brussig von der Pittler ProRegion für        Umsetzung.

             Ideen für Ihre
            Lebensqualität                                    Wir wissen weiter …

                                                              Einhorn -
                BELSANA
            VenenFachCenter:
         fachgerechte Anpassung
            von Kompressions-
                                                              Apotheke                                 20 %
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                                                  Telefon: 06103 22637
         Zahlung mit Kreditkarte                     Fax: 06103 27523                                              Einhorn -
                möglich                      info@ihre-einhorn-apotheke.com                                        Apotheke
                                            www.ihre-einhorn-apotheke.com                            Bahnstraße 69 • 63225 Langen

20
Seniorenhilfe sucht Unterstützung
Ehrenamt statt Ruhestand
Für unser Vorstandsteam suchen          Vorstandsmodell organisiert. Der        Der Gesamtvorstand wird durch
wir dringend Unterstützung. Für         vertretungsberechtigte Vorstand         Mitglieder des Fachvorstands er-
viele ist das eine Glücksformel,        nach den Bestimmungen des BGB           gänzt, die bisher die Bezeichnung
wenn es beruflich nichts mehr zu        wird als Kernvorstand bezeichnet        Beisitzer getragen haben. Für den
tun gibt.                               und hat mindestens zwei und             Bereich EDV suchen wir für unseren
                                        maximal fünf Mitglieder.                Fachvorstand EDV ein weiteres
Wer sich aus dem Berufsleben in die                                             Mitglied, das in der Lage ist, diese
Rente verabschiedet, vermisst oft die   Die früher als Schatzmeister bezeich-   Themenbereiche abzudecken.
Herausforderungen und den Aus-          neten Mitglieder des Vorstands sind
tausch im Kollegenkreis. Plötzlich      jetzt als Finanzvorstand tätig. Für     Für die Mitgliederverwaltung, die
sind da freie Zeit, viel Wissen und     diesen suchen wir Unterstützung.        Abrechnung der Hilfen und die
Erfahrung, die man gerne weiterge-      Voraussetzung sind Kenntnisse in        Durchführung des Kursprogramms
ben würde. Nicht mehr jeden Tag         einfacher kaufmännischer Buchhal-       setzen wir eine selbstentwickelte
und vor allen Dingen selbstbe-          tung, idealerweise auch im Pro-         Datenbank auf Basis MS-Access ein.
stimmt. Kein Wunder, dass viele         gramm „Lexware“. Die Bankgeschäf-       Um uns hier zu unterstützen, haben
Ruheständler nach neuen Aufgaben        te werden ausschließlich online über    Sie idealerweise gute allgemeine
suchen und sich im Alter aktiv für      die entsprechenden Programme von        EDV-Kenntnisse (Windows, Excel,
den guten Zweck einsetzen möch-         Sparkasse und Volksbank erledigt.
ten.                                    Beiträge werden
                                        über „Proficash“
Die Anforderungen an Vorstands-         eingezogen.
mitglieder haben sich stark verän-      Zum Erstellen von
dert. Aus der persönlichen Erfahrung    diversen Listen
können wir aber auch bestätigen,        und Tabellen und
dass das Einbringen der erworbenen      dem allgemeinen
Kompetenzen und Kenntnisse, die         Schriftverkehr,
immer wieder neuen Aufgaben, die        sowie für Mel-
Erarbeitung von Lösungen genau          dungen/Mittei-
das ist, was die gemeinsame Vor-        lungen an das
standsarbeit ausmacht. In einem         Finanzamt,
Team tätig zu sein, in dem jeder        Sozialversiche-
seine persönlichen Fähigkeiten          rungsträger und
einbringt, diese weiterentwickelt       Dachorganisatio-
und gefördert werden, bringt            nen werden
Erfolgserlebnisse und leistet einen     Dokumente in
großen Beitrag zur persönlichen         Word und Excel
Zufriedenheit.                          erstellt. Haben
                                        Sie in diesem
Im Büro und Vorstand der Senioren-      Bereich Erfah-
hilfe Langen setzen wir umfassend       rung und würden
auf moderne Technik, insbesondere       diese gerne in
die Office-Produkte von Microsoft.      unserem Verein
Der Vorstand der Seniorenhilfe hat      einbringen?
sich seit 2019 in einem neuen
                                                                                                                       21
I N F O R M AT I O N
     Word incl. Serienbriefe und Serien-E-   Projekten zum beruflichen Alltag.     anzunehmen, sich ehrenamtlich
     Mails), und gute Kenntnisse in          Kreative Ideen einzubringen und       einzubringen und Freude daran
     Microsoft Access einschließlich         umzusetzen zu ihren bevorzugten       finden, Teil eines Teams zu sein.
     VBA-Programmierung.                     Aufgaben? Auch dann finden Sie in
     Auch wenn Sie nur teilweise über        unserem Vorstandsteam eine            Dann nehmen Sie bitte alsbald mit
     diese Eigenschaften verfügen,           Möglichkeit, diese Fähigkeiten        uns Kontakt auf, per E-Mail an
     können Sie sich vorstellen, in unse-    eigenverantwortlich umzusetzen.       kernvorstand@seniorenhilfe-langen.
     rem Vorstandsteam als Fachvorstand                                            de oder fachvorstand-edv@senio-
     EDV mitzuwirken?                        Wir würden uns sehr freuen, wenn      renhilfe-langen.de oder 0174
                                             wir auf diesem Weg das Interesse      9106640 (Uwe Daneke, Fachvorstand
     Für Sie gehörten Organisation, von      von Menschen wecken können, die       EDV).
     Veranstaltungen, Aktionen oder          bereit sind, neue Herausforderungen

       Kulturausflug mit der Seniorenhilfe Langen
       Skulpturenpark Niederhöchstadt

     Bei strahlendem Sonnenschein            erreichten die 15 Teilnehmer*innen    Im Verlauf der 1 ½ stündigen
     konnten kunstinteressierte Mitglie-     die großzügige Parkanlage. Schon      Führung erhielt die Gruppe noch
     der der Seniorenhilfe Langen am         aus der Ferne waren verschiedene      viele Informationen über die
     23. September 2021 ganz besonde-        Menschengruppen wahrzunehmen,         beiden Künstlerinnen, Christel und
     ren Menschen begegnen, denn im          die sich zur Verblüffung der          Laura Lechner, die diese beeindru-
     Skulpturenpark in Niederhöchstadt       Teilnehmer*innen beim Näherkom-       ckenden Figuren aus Beton model-
     waren die Alltagsmenschen zu            men als lebensgroße und überle-       lieren, von denen eine immerhin 70
     Gast.                                   bensgroße Skulpturen aus Beton        bis 150 kg wiegt.
     Nach kurzer Anfahrt mit der S-Bahn      präsentierten.                        Alle staunten über die Größe der
22
Figuren und die feine pastellige      Dadurch kam sofort eine gute
Bemalung, aber vor allem regten       Stimmung auf und das blieb auch
die verschiedenen Szenen, wie z.B.    während der gesamten Führung
die der Wäscherinnen oder die des     durch den Skulpturenpark so.          schen bei den Teilnehmern und
Schwimmers, zum Austausch             Auf ihrer Homepage sagt Christel      Teilnehmerinnen der Seniorenhilfe
persönlicher Erinnerungen und         Lechner, eine der beiden Künstle-     Langen erreicht.
Erfahrungen an.                       rinnen: „Ich möchte die Menschen
                                      in ihrem Alltag abholen, sie unmit-   Die Seniorenhilfe Langen bedankt
Schon vor Beginn der Führung          telbar erreichen: Emotionen           sich an dieser Stelle herzlich für die
inspizierten alle ausgiebig die       wecken, innehalten, vielleicht auch   tolle Idee und die gelungene
Skulpturen der Polonaise-Gruppe       sich selbst wiederfinden lassen. …“   Organisation dieses Kulturausfluges
und reihten sich spielerisch in der   Und genau das wurde bei dieser        bei Uschi Langenberg und Helmut
Menschenschlange aus Beton ein.       Begegnung mit den Alltagsmen-         Jäger.

                                                                                                                     23
I N F O R M AT I O N

     Beide hatten von November 2021            geplant und vorbereitet, die leider    mussten.
     bis Februar 2022 den Besuch drei          erstmal aufgrund der Pandemie-
     weiterer Kunstausstellungen               entwicklung abgesagt werden

     Die Seniorenhilfe Langen trauert um
     Harald Becker
     Am 12. Oktober 21 mussten wir uns         für die Führung und Weiterentwick-
     von Harald Becker, langjähriges           lung des Vereins geschaffen. Alle
     Vorstandsmitglied der SHL, für            notwendigen und gewünschten
     immer verabschieden.                      Anpassungen wurden von ihm
                                               umgesetzt. Sein ehrenamtlicher
     Noch in der Woche vor seinem Tod          Einsatz hat nicht nur der Senioren-
     hat er, auch wenn es ihn sichtlich viel   hilfe Langen, sondern auch anderen     auf gesellschaftliche und strukturelle
     Kraft kostete, an unserer Vorstands-      genossenschaftlich organisierten       Missstände hinweisen.
     sitzung teilgenommen. Er hat sich in      Vereinen im Kreis Offenbach
     der Zeit seiner schweren Erkrankung       ermöglicht, die Herausforderungen      Mit Harald Becker hatten die
     nie unterkriegen lassen.                  einer strukturierten Organisation      Seniorenhilfe Langen einen großen
                                               mit den erforderlichen Daten und       Unterstützer und Ansprechpartner,
     Seit 2006 war er Mitglied des             Auswertungen umzusetzen. Mit viel      die Vorstandsmitglieder einen
     Vorstandes und hier zuständig für         Kraft und unendlicher Geduld hat er    geschätzten Kollegen verloren. Die
     den Bereich EDV. In diesen Jahren         die Aus- und Weiterbildung für         souveräne Art mit seiner schweren
     hat er sein Wissen und einen großen       diesen komplexen Aufgabenbereich       Erkrankung umzugehen und sein
     Teil seiner Zeit in die Entwicklung       übernommen. Mit humorvollen,           Schicksal klaglos anzunehmen, hat
     und Installation der Datenbank            aber durchaus kritischen Berichten,    uns tief beeindruckt. Wir werden
     investiert und damit das Fundament        auch in der ZEITLOS, wollte er immer   ihn nicht vergessen!

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