MASCHINEN LERNEN VERSTEHEN - 3D-Technologien für die Mensch-Maschine-Interaktion Strategiebericht 2020 - 3Dsensation
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MASCHINEN LERNEN VERSTEHEN 3D-Technologien für die Mensch-Maschine- Interaktion Strategiebericht 2020
Vorwort S eit dem Jahr 2013 arbeitet die Forschungsallianz 3Dsensation an der Herausforde- rung, Durchbruchsinnovationen für eine sichere und effiziente Interaktion zwischen Mensch, Maschine und Umwelt zu entwickeln. Für das Gelingen des Vorhabens wurde von Anfang an ein starkes Netzwerk von Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft aufgebaut. So treffen bei 3Dsensa- tion Experten aus dem Bereich der Physiologie, Ethik und des Rechts auf hoch qualifizierte Technologen. Aktuell arbeiten 87 Partner interdisziplinär an benutzerfreundlichen und anwendungsorientierten Lösungen für die Bereiche Gesundheit, Produktion, Mobilität und Sicherheit und konnten bereits weitreichende Erkenntnisse gewinnen. Dass die Arbeit von 3Dsensation wichtige Bedarfsfelder adressiert, zeigte sich am hohen Medieninteresse sowie an der positiven Resonanz zu Messeauftritten. Auf der weltweit größten Fachmesse für Consumer Electronic »CES« in LAS Vegas präsentierte 3Dsensation Sensorsysteme aus den Graduierten- und Nachwuchsforschungsprojekten HyperSense und 3DSWIR, die durch ihren Neuheitsgrad und innovative technologische Ansätze überzeugen. Weiterhin wurde das bisher erarbeitete Wissen aus der interdisziplinären Zusammenarbeit der Allianz auch in der aktuellen Pandemiephase rund um COVID-19 genutzt, um zur Bewäl- tigung der Corona-Krise beizutragen. So fand das Projekt „3DecontaminAid“, dass sich mit der Entwicklung eines Demonstrators zur Desinfektion von Oberfläche mittels UV-Beleuch- tung beschäftigt, Anklang beim Bundesministerium für Bildung und Forschung und wird mit zusätzlichen Mitteln über einen Zeitraum von drei Jahren unterstützt. Um die Erfolge von 3Dsensation an die Öffentlichkeit zu bringen erfolgte die Ausschreibung zum Innovationspreis 2020. Fünf Vorhaben haben sich um die Produktion eines Image-Videos beworben, das mittels professioneller Marketing-Begleitung entstehen und den Transfer der Forschungsarbeiten in die Praxis und Verwertungsmöglichkeiten forcieren soll. Wie können wir das Konsortium 3Dsensation in seinen etablierten Strukturen in unser Zu- kunftsbild weiterführen? Diese Frage stellen sich Koordinierungsstelle, Beirat, Lenkungskreis und natürlich auch das Ministerium für Bildung und Forschung seit Beginn des Jahres 2019. Innerhalb eines internen Strategieprozesses wurden in Zusammenarbeit mit den Konsortial- partnern konkrete Zukunftsthemen erarbeitet und Handlungsempfehlungen zusammengestellt und im 3Dsensation Whitepaper – Die Zukunft der Forschungsallianz, Hand in Hand in die Zukunft – Mensch-Maschine-Interaktion 2025 veröffentlicht. Gemeinsam blicken wir auf die Zukunft der Mensch-Maschine-Interaktion. Die Erläuterung zukünftiger Forschungsvorhaben der Allianz 3Dsensation soll dazu motivieren, notwendige Schritte zu unternehmen, die eine weitere disziplinübergreifende Forschung ermöglichen. Unser Dank gilt deshalb den Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft für die aktive und rege Beteiligung an der stetigen Weiterentwicklung von 3Dsensation. Ebenfalls möchten wir uns bei den Mitgliedern des Lenkungskreises und des Beirats für ihre langjährige konstruktive Beratung bedanken. Strategiebericht 2020 // 3Dsensation / 1
Inhaltsverzeichnis $QDO\VHXQG0RQLWRULQJ '+DS7LVFK 74 1HR9LWDO- Kontaktlose Überwachung der Vitalparameter Neu- und Frühgeborener durch multispektrale 76 Erfolgsmonitoring - Befragung der Vorhabenleiter 2019 04 3D-Messung in Echtzeit 6WUDWHJLHSUR]HVV ,GHHQ,QYHQWLRQV,QQRYDWLRQVYRUKDEHQ ,3 3URMHNWH Forschungsinfrastrukturen 06 +ROR6XUI- Visuelle 3D Oberflächenerscheinungen mittels mikro- und nanostrukturierter Schichtsysteme 80 +XPDQ0DFKLQH,QWHUDFWLRQ/DEV- HCD-Lab, Robo-Lab, Teching-Lab 08 7DNWLOHV)HHGEDFN',, - Taktiles Feedback für die berührungslose Gesteninteraktion 82 '7HFK/DE - Prüflabor für 3D-Technologien 12 89/$6 - Laserbasierte Stereophotogrammetrie zur Vermessung im UV-Bereich 84 Innovationspreis 2020 - Einleitung 14 (L0'- Wärmebildbasierter 3D-Scanner 86 ',0L5- Interview mit Dr. Mohamad Bdiwi 16 0RPHQW - Interaktive Hygienestation 88 '.RV\PD- Interview mit Dr. Tilo Lilienblum 18 '*KRVW - Plenoptisches 3D Messsystem auf der Basis korrelierter Lichtstrahlen 90 '/LYLQJ/DE - Interview mit Martin Naumann 20 5DLQERZ' - Aktives Single-Shot-3D durch Spektralmultiplexing 92 )ROORZ0H - Interview mit Dr. Michael Kämpf 22 (QGR6' - Endoskopische, speckle-basierte 3D-Vermessung 94 5RWDWRU - Interview mit Dr. Andreas Bley 24 VV' - Single Sensor 3D++ 96 Maßnahmen zur Verstetigung von 3Dsensation 26 ',P+DSW - 3D Image to Haptic Device 98 9HUEXQGYRUKDEHQ 4XDOLIL]LHUXQJXQG1DFKZXFKVI|UGHUXQJ 1.Call &RPI\'ULYH - Integration von 3D-Fahrzeuginnenraum- und -umfelderfassung zur 34 Graduiertenforschungskolleg 102 Steigerung des Nutzererlebnisses beim hochautomatisierten Fahren ')DVW)HHGEDFN - Methoden zur ultraschnellen Detektion und Manipulation von ultrakurzen Lichtpulsen 104 1.Call F6R&' - Echtzeitfähige 3D-Datenverarbeitung auf kaskadierten, analog-digitalen 36 customized System on a Chip (cSoC)-Architekturen '*,0 - 3D Gesichtsanalyse für Identifikation und Mensch-Maschine Kommunikation 106 '00, - Anwendung optischer und textilbasierter Sensoren zur Detektion von Ermüdungs- und 108 1.Call 029$' - Multimodaler Omnidirektionaler 3D-Sensor für die Verhaltensanalyse von Personen 38 Stressparametern in ausgewählten Arbeitsszenarien 2.Call ($6
Erfolgsmonitoring 2XWSXWJU|HQLP-DKUHVYHUJOHLFK MHZHLOV6XPPHDOOHULP%HULFKWV]HLWUDXPODXIHQGHQ9RUKDEHQ BEFRAGUNG DER VORHABENLEITER 2019 Anzahl NXPXOLHUW Im Berichtszeitraum laufende Vorhaben 58 97 118 108 - Veröffentlichte wissenschaftliche Publikationen 31 40 46 74 191 Vorträge und Präsentationen (3Dsensation-extern) 56 69 85 102 312 (Inter-)nationale Konferenz- und Messebesuche 46 53 97 102 298 S Betreute wissenschaftliche Abschlussarbeiten 34 33 65 53 185 eit Juli 2020 befindet sich die Innovationsal- sich die Gelegenheit, die bislang in der gesamten lianz im sechsten Jahr der vom Bundesminis- Innovationsallianz erreichten Fortschritte und Er- Neu gestellte Drittmittelanträge 33 24 23 25 105 terium für Bildung und Forschung bis Ende gebnisse übergreifend zu betrachten, aber auch Patentanmeldungen 1 6 9 10 26 2021 geförderten Umsetzungsphase des Programms Ansätze und Potenziale für die weitere erfolgreiche „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“. In Zusammenarbeit der 3Dsensation-Partner zu identi- u.a. Publikationen, Präsentationen oder Patentanmel- Etablierung gemeinsamer Forschungslabore, die Ent- diesem Rahmen sind bislang 207 Forschungs- und fizieren. Zahlen, Einschätzungen und Hinweise aus dungen den Projekterfolg und die Leistungsfähigkeit wicklung neuer Technologien sowie die Erweiterung Entwicklungsprojekte der Allianzpartner unterstützt den verschiedenen Teil- und Einzelvorhaben hierzu von 3Dsensation. Und auch die Zufriedenheit der der eigenen Kompetenzen bzw. des Leistungsportfo- worden, von welchen inzwischen mehr als zwei liefert die jährliche Vorhabenleiterbefragung. Befragten mit der Mit- und Zusammenarbeit in der lios. Die branchenübergreifende Vernetzung eröffnet Drittel abgeschlossen worden sind. Damit bietet Allianz über die jeweiligen Vorhaben hinaus liegt Kooperationspotenziale für neue Ideen und mit neuen wie schon in den vorangegangenen Befragungen Partnern. Die Innovationsfähigkeit einer Vielzahl der 9RP%0%)JHI|UGHUWH)X(3URMHNWHLQGHU'VHQVDWLRQ8PVHW]XQJVSKDVH Summe aus Einzel- und Teilvorhaben jeweils zum Stichtag 30. Juni (kumuliert) auf hohem Niveau und konnte in weiten Bereichen Allianzpartner ist gestärkt worden. Gleichwohl wird sogar noch erhöht werden. weiteres Potenzial vor allem in der Intensivierung 250 des verbundübergreifenden Austauschs gesehen. Vorhaben gesamt Damit haben sich – zu einem Zeitpunkt kurz vor dem 200 Davon abgeschlossene Vorhaben ursprünglich geplanten Auslaufen der BMBF-Förde- Die Sicherung und der Ausbau der aufgebauten Inno- 150 rung zum Jahresende 2019 – die Wirksamkeit des vationsstrukturen und erreichten interdisziplinären und Zwanzig20-Programmansatzes und die Umsetzung intersektoralen Zusammenarbeit noch stärker über die 100 der hieraus abgeleiteten strategischen Ziele von geförderten Vorhaben hinaus – und damit zugleich 50 3Dsensation grundsätzlich bestätigt. Als besondere die Sicherung der Nachhaltigkeit von 3Dsensation als Erfolge aus der Mitarbeit in der Allianz nennen die Ganzes – ist nun die zentrale Aufgabe der nächsten 0 2016 2017 2018 2019 2020 Befragten z.B. die verbesserte Positionierung in der Jahre. Sie ist nur gemeinsam von den Partnern und Quelle: Förderkatalog des BMBF, Stand: 14. August 2020 (eigene Darstellung) wissen-schaftlichen Gemeinschaft bzw. auf dem Mitgliedern der Innovationsallianz, dem Lenkungskreis (nur Zwanzig20-Förderung; ohne Strategieentwicklung, Koordinierungsstelle, Labore) Markt, den Aufbau von Anwendernetzwerken, die und der Koordinierungsstelle zu meistern. In der Befragung geben die Einzel- und Teilvorhaben- Teilvorhaben wurden Fragebögen versandt (Rücklauf- %HZHUWXQJGHU=XVDPPHQDUEHLWLQGHU$OOLDQ]'VHQVDWLRQLQVJHVDPW Q leiter schriftlich Auskunft über den Arbeitsfortschritt quote 71,8%). Für 14 im Jahr zuvor abgeschlossene Zusammenarbeit in und die erreichten Ergebnisse in ihren Vorhaben Vorhaben wurden Ergänzungen formlos abgefragt. 3Dsensation generell und beurteilen die Mit- und Zusammenarbeit in Weitere 35 Vorhaben, die bereits bis Juni 2017 Interdisziplinäre und der Innovationsallianz insgesamt. Die Befragung beendet worden sind, wurden nicht erneut in die intersektorale Zusammenarbeit fin-det innerhalb des Erfolgscontrollings der Inno- Befragung eingeschlossen. Zusammenarbeit von vationsallianz statt und wird seit 2016 jährlich im Wissenschaft und Wirtschaft Die Befragungsergebnisse bekräftigen erneut die Sommer/Herbst durchgeführt. Sie ist Teil der inter- positive Entwicklung der Forschungsvorhaben wie Information und Austausch nen Evaluation und gibt dem Lenkungskreis und in 3Dsensation generell auch der Innovationsallianz insgesamt. Die Projekte der Koordinierungsstelle wichtige Hinweise für das verlaufen i.d.R. nach Plan, vereinzelte Verzögerungen Information durch Leitung Monitoring, vor allem aber für die Weiterentwicklung und Koordinierungsstelle durch z.B. Personalengpässe oder unerwarteten der Strategie von 3Dsensation. Mehraufwand werden durch kostenneutrale Laufzeit- Austausch zwischen den Aktuell liegen die Ergebnisse der Befragung 2019 verlängerungen aufgefangen. Über die eigentlichen Allianz-Partnern vor, welche sich auf den Berichtszeitraum von Juli Forschungsergebnisse hinaus unterstreicht der gegen- 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 2018 bis Juni 2019 beziehen. Für 156 Einzel- und über den Vorjahren nochmals gesteigerte Output bei %HZHUWXQJQDFK6FKXOQRWHQ "sehr gut" und "gut" "befriedigend" 4 / 3Dsensation // Strategiebericht 2020 Strategiebericht 2020 // 3Dsensation / 5
HMI-Lab HUMAN-MACHINE-INTERACTION LABS – LABORE ZUR SIMULATION UND EVALUATION FÜR ANWENDUNGEN DER MENSCH-TECHNIK-INTERAKTION Quelle: TU Chemnitz, Dr.-Ing. André KaiserQuelle: TU Chemnitz, Dr.-Ing. André Kaiser Quelle: Neuro-Informationstechnik OVGU-Magdeburg emnitz Labs der TU Ch ell de s neuen HCD- Virtuelles Mod Bedingungen zu simulieren, und unter Einbezug der Nutzer zu evaluieren und nutzerzentriert zu Problembeschreibung entwickeln sowie daran anknüpfend Maßnahmen Aktuell werden innerhalb der Forschungsallianz zur Qualifizierung und zur Weiterbildung durch- Mobiler Roboter mit u.a. RGB-D-, Sonar- und Laser-Sensorik, sowie Mikrofon und Lautsprechern. 3Dsensation in verschiedenen Projekten spezifische zuführen. Zusammengesetzt sollen insgesamt drei Dazu ein Greifarm mit 5 Fingerhand. Zur Orientierung in einer unbekannten Umgebung wird ein Fragestellungen für begrenzte Anwendungssze- SLAM-Verfahren angewendet, welches aus den Eingangsdaten der Sensorik eine Umgebungskarte miteinander vernetzte Labore an den Standorten erzeugt und gleichzeitig den Roboter in dieser zu lokalisiert. narien untersucht und entwickelt. Eine beson- Chemnitz, Magdeburg und Jena entstehen. Diese dere Rolle nehmen dabei Verfahren zur sensori- sollen sich sowohl synergetisch ergänzen, aber auch schen Umgebungs- und Nutzererfassung sowie spezielle Charakteristika adressieren: die Evaluierung von realitätsnahen Szenarien der Mensch-Maschine Interaktion innerhalb kontrol- • So fokussiert sich das +XPDQ&HQWHUHG'HVLJQ Graduiertenschulen, wie beispielsweise das lierter Laborumgebungen ein. Im Rahmen der +&' /DEGHU78&KHPQLW] auf die frühzeitige Deep-Learning Rechners soll genügend 3Dsensation-Graduiertenkolleg oder die durchgeführten Bedarfsanalyse musste allerdings Erprobung von Anwendungskonzepten und Rechenkapazität geschafft werden, um auch Max-Planck-School of Photonics, erlaubt die festgestellt werden, dass die derzeit vorliegenden Forschung an daran knüpfende Fragestellungen in Zukunft international konkurrenzfähig thematische Heranführung des akademischen Labore und Aufbauten ausschließlich für spezifische zur Sicherstellung von menschbezogenen zu bleiben. Um den gleichzeitig weiter Nachwuchses an 3D-Technologien. Situationen, d.h. mit einem klaren Projektfokus, Kriterien, wie der Usability, der Akzeptanz und steigenden Datenbedarf zu decken, soll eine aufgebaut wurden. des Vertrauens. Mit neusten Technologien der Laborumgebung geschaffen werden, die eine Aktueller Stand und Virtual Reality und Augmented Reality wird es multimodale Datenaufnahme in der Mensch- Nutzungsmöglichkeiten Ziel des Vorhabens möglich, realitätsnahe Umgebungen virtuell Roboter-Kollaboration erlaubt. • Das Human-Centered-Design (HCD) - Lab und immersiv für den Menschen zu simulieren, Ziel des Vorhabens ist es daher, ein gesamtheit- • Im Rahmen des 7HDFKLQJ/DEVDQGHU)68-HQD der TU Chemnitz befindet sich aktuell noch insbesondere im Kontext der Mensch-Maschine- liches Simulations- und Evaluationslabor für die soll eine Infrastruktur entstehen, welche die im Aufbau. In diesem Rahmen werden drei Interaktion. 3D-Mensch-Technik-Interaktion an der TU Chemnitz Möglichkeiten von 3D-Technologien zur Mensch- Labore der TU Chemnitz umgestaltet und für sowie zwei inhaltlich daran anknüpfende Labore • Ziel des 5RER/DEVDQGHU2WWRYRQ*XHULFNH Maschine-Interaktion sowohl in die Gesellschaft den neuen Einsatz als HCD-Labor umgebaut. für spezifische Anwendungsfälle, der Mensch-Ro- 8QLYHUVLWlW ist es, das bisher erarbeitete Wissen transferiert, aber auch Schulungen von Die beschaffte Ausstattung befindet jedoch boter-Interaktion sowie der Aus- und Weiterbil- zu kanalisieren und in ein gemeinsames System Nachwuchswissenschaftlern und -ingenieuren schon in der kontinuierlichen Testung und wird dung, an der OVGU Magdeburg und der FSU zur Mensch-Maschine- und Maschine-Maschine- erlaubt. Mit dem Teaching-Lab sollen neue somit auch schon in ersten Studien verwendet. Jena aufzubauen. In den Laboren soll es möglich Interaktion zu integrieren. Die Erforschung Wege bei der Hochtechnologieausbildung Das Gesamtlabor wird voraussichtlich ab Ende werden, die Anwendungsszenarien innerhalb der und Umsetzung von Methoden zur Mensch- gegangen werden. 3D-Technologie wird 2020 zugänglich sein. Bedarfsfelder der Innovationsallianz 3Dsensation Maschine-Interaktion mittels künstlicher hierbei direkt im Laborkontext zugänglich und • Das Robo-Lab an der Otto-von-Guericke und darüber hinaus unter möglichst realitätsnahen Intelligenz bedürfen großer Rechenkapazitäten nutzbar gemacht. Als offenes Labor mit enger Universität befindet sich noch im Aufbau und großer Datenmengen. Mit Hilfe eines Anbindung an die Universität und die etablierten 8 / 3Dsensation // Strategiebericht 2020 Strategiebericht 2020 // 3Dsensation / 9
Quelle: Neuro-Informationstechnik OVGU-Magdeburg Quelle: FSU/LichtwerkstattJena ung jektvirtualisier au m it 3D Scanner zur Ob ch ts) Be su ch er (links) Au fb R Szenen. (re dung in AR /V m und Hochlei s- für die Verwen im Reinrau ellen Rundgang bei einem virtu r. tungslaserlabo und Geste- enerkennung SA für Person e Roboter Ro d kollaborativ Stationäre un erkennung. sowie Sprach nerkennung • Das Teaching-Lab an der FSU Jena wurde in Vernetzungsperspektive: Beteiligte Partner den Räumen des Abbe Zentrum Beutenberg Mit dem Aufbau der entsprechenden Labore soll Professur Arbeitswissenschaft in den Räumen des Fachgebietes Neuro- eingerichtet und befindet sich damit in und Innovationsmanagement - eine Infrastruktur entstehen, welche mittel- und Informationstechnik der Otto-von-Guericke Technische Universität Chemnitz unmittelbarer Nähe zum Abbe Center of langfristig die Sichtbarkeit der Innovationsallianz Prof. Dr. Angelika C. Bullinger Universität. Die im Rahmen des Projekts Photonics und dem Institut für Angewandte (Koordinatorin) – insbesondere im Zusammenhang mit mensch- beschafften Roboter werden teilweise bereits Physik der FSU Jena sowie dem Fraunhofer zentrierten optischen Systemlösungen für die Neuro-Informationstechnik - in Betrieb für die Studien und Datengewinnung IOF. Die im Rahmen des Projekts beschafften Otto-von-Guericke Universität Magdeburg Mensch-Maschine-Interaktion, gewährleistet. Prof. Dr.-Ing. habil. Ayoub Al-Hamadi eingesetzt. Der Deep-Learning-Rechner wird Geräte und Werkzeuge werden teilweise für das Training der größeren CCN und LSTM bereits für die digital unterstützte Aus- und Institut für angewandte Physik - Friedrich-Schiller-Universität Jena Netze verwendet. Die angeschafften Geräte Weiterbildung eingesetzt. AR/VR Technologien Prof. Dr. Stefan Nolte werden im zur Datengewinnung und Analyse für die praktische Ausbildung werden aktuell in der RoSA-Studie eingesetzt, welche Fragen in Betrieb genommen und können ab dem Autor der Mensch-Roboter-Interaktion durch Gestik Wintersemester getestet werden. Für den und Mimik sowie Sprache zum Inhalt hat. breiten Einsatz dieser Technologien im Sinne der Dr.-Ing. André Dettmann; Prof. Dr.-Ing. Ayoub Al-Hamadi; Projektziele und insbesondere praxisbezogener Dr. Reinhard Geiss Aus- und Weiterbildung werden Best-Practice Beispiele erarbeitet, die einen effizienten Einsatz der beschafften Infrastruktur ermöglichen. 10 / 3Dsensation // Strategiebericht 2020 Strategiebericht 2020 // 3Dsensation / 11
3DTech-Lab PRÜFLABOR FÜR 3D-TECHNOLOGIEN Quelle: Fraunhofer IOF Zeitlicher Ablauf des Beschaffungsvorgangs unter Normalbedingungen und unter o.g. Um- Quelle: Fraunhofer IOF welteinflüssen. Problembeschreibung Alle Hersteller von optischen 3D-Sensoren und (LQGHUDUWLJXPIDVVHQGDXVJHVWDWWHWHV/DERULVW die Forschungsinstitutionen haben Kalibrierlabore HLQ$OOHLQVWHOOXQJVPHUNPDOIUGLH9HUVWHWLJXQJ und -hilfsmittel, die speziell auf die dort entwi- GHU$NWLYLWlWHQGHU$OOLDQ]'VHQVDWLRQ Beispielfoto für eine Messszene zur Bewertung verschiedener 3D-Sensoren ckelten 3D-Sensoren zugeschnitten sind, wobei Das beantragte Labor mit der aufgeführten Aus- die Messungen unter Standard-Laborbedingun- stattung (s.u.) wird eine direkte weitere Koopera- Quelle: arxgeometres.de, faro.com , wenglor.com, dias-infrared.de, vialux.de, campbellsci.de, gigahertz-optik.de, jeti.com, gen erfolgen. Eine experimentelle Nachbildung tion und Zusammenarbeit der Forschungspartner der typischen Einsatz-/Umgebungsbedingungen deutlich befördern. erfolgt hierbei i.A. nicht, so dass deren Einfluss baslerweb.com, cubert-gmbh.com, laser2000.de, infratec.de, thorlabs.com, bresser.de, universalrobots.de auf die Sensor- und/oder Informationswiederga- Aktueller Stand und 4. Serviceleistungen bei Lichtquellen- und Projek Beteiligte Partner besysteme nicht bewertet werden kann. KMUs tionssystemcharakterisierung sind aus Kostengründen i.A. nicht in der Lage, die Nutzungsmöglichkeiten Fraunhofer IOF 5. Bereitstellung von technischer Kapazität zur Prof. Gunther Notni dafür notwendige technische Systemausstattung Im Projekt wurden ca. 50 verschiedene Kom- Lichtquellencharakterisierung (Koordinator) vorzuhalten. Ausgewählte Untersuchungen zum ponenten (Prüfanlagen und Infrastruktur) beschafft. Der Aufbau des Prüflabor erfolgt am Fraunhofer Einfluss von Einsatzbedingungen werden von der Standort MEOS in Erfurt und wird im Oktober Großindustrie in Fremdlaboren durchgeführt. beendet werden. Ziel des Vorhabens Verwertungsperspektive lDaher soll als Projektziel eine Infrastruktur in Form Das Prüfzentrum stellt seine Kapazitäten und einer Laborlösung realisiert werden, die solche Möglichkeiten allen Allianzpartnern sowie weiteren Untersuchungen mit qualifiziertem Fachpersonal Anwendern entgeltlich zur Verfügung. ermöglicht. Dies kann in unterschiedlichen Formaten erfolgen: Ähnliche/vergleichbare spezielle Labore wie das 1. Ser viceleistungen im Bereich Sensor- beantragte Prüflabor sind nicht verfügbar. Das gilt charakterisierung: insbesondere für Untersuchungen bzgl. Umweltein- 2. Bereitstellung der technischen Kapazität für flüssen und anderen Einflüssen wie Beschleunigun- Sensorcharakterisierungen: gen/Erschütterungen, aber auch für die Bewertung 3. Schulung und Beratung zu den Möglichkeiten neuartiger Beleuchtungs- und Projektionssysteme der Sensorcharakterisierungen: Beispiele Komponenten im Prüflabor 12 / 3Dsensation // Strategiebericht 2020 Strategiebericht 2020 // 3Dsensation / 13
STRATEGIEPROZESS Innovationspreis 2020 Z um Ende der Förderperiode von 3Dsensation soll das her- ausragendste Projekt der Allianz mit dem Innovationspreis 2020 gekürt werden. Das Gewinnerprojekt erhält die Chance, einen Werbefilm im Wert von 8.000 € zu produzieren. Das Projektteam erfährt so Unterstützung im Transfer der Forschung in die Praxis. Gleichzeitig wird die gemeinsame Arbeit der letzten Jahre gewürdigt, und die Erfolge des Konsortiums können wirksam an die Öffentlichkeit kommuniziert werden. Der Wettbewerb fand auf der digitalen Innovationsplattform Cluster- Feedback statt. Im Rahmen eines offenen Community Votings wurde dazu eingeladen, auf Basis der Bewerbungsprofile zu entscheiden, welches Projekt den Preis am meisten verdient. Das Ergebnis floss anschließend in die Bewertung der Lenkungskreis-Jury ein. Prämiert wird letztendlich das Projekt, das den größten Mehrwert für die Ge- sellschaft sowie die Entwicklung der Mensch-Maschine-Interaktion darstellt, einen hohen Neuheitsgrad sowie potenziellen Kundennutzen aufweist, in der Umsetzung fortgeschritten ist und breite Absatz- möglichkeiten verspricht. Die Bekanntgabe erfolgt im Herbst 2020. Insgesamt fünf herausragende Projekte haben sich für den Preis beworben. Im Rahmen des Wettbewerbs fanden Interviews mit den Bewerbern statt, in denen über Hintergründe und Ziele der Projekte gesprochen wurde. Auf den folgenden Seiten werden gemeinsam die Erfahrungen der letzten Jahre im Konsortium rekapituliert und Wege in die Zukunft beleuchtet. Beteiligte Partner:
3DIMiR INTERVIEW MIT DR. MOHAMAD BDIWI Fraunhofer IWU, Abteilungsleiter Robotertechnik, Verbundkoordinator 3DIMiR Was waren die Startimpulse für das Was war ein herausragender Moment Wie begründen Sie die Bewerbung für und Robotik. All diese Punkte sorgen dafür, dass unser Projekt? der Zusammenarbeit im Konsortium? den Innovationspreis 2020? Projekt viele Alleinstellungsmerkmale hat. Beim Testen neuer Algorithmen bewegen sich Ro- Insgesamt hat uns das interdisziplinäre Team sehr ge- Wir haben das erste multi-sensorische Konzept für die Wir werfen einen Blick in die Zukunft: boter manchmal in unerwartete Positionen oder mit holfen. Da haben einige einen Sensorik-Hintergrund, Messung mentaler Zustände in einer realen Umgebung unerwarteter Geschwindigkeit. Da kommen negative andere arbeiten im Bereich der Roboter-Technik und entwickelt. Vereint wurden sehr verschiedene Sen- Aus „3DIMir“ ist eine erfolgreiche Emotionen und Angstgefühle auf. Bei der Zusammen- wieder andere haben eher den Faktor Mensch im soren, die Informationen über beispielsweise Mimik, Innovation geworden. Was ist auf dem arbeit von Mensch und Maschine steht die Sicherheit Fokus. Das Projekt vereint viele verschiedene Bereiche Hautwiderstand, Herzfrequenz und Sprache wahrneh- Weg dorthin passiert? an erster Stelle. Die Effizienz soll jedoch nicht darunter und hat zu einem großen Wissenstransfer geführt. men. Mit den Daten können wir das Verhalten von Was noch fehlt, ist, vermehrt die Möglichkeiten zur leiden. Um beides zu gewährleisten, ist Vertrauen Wir haben alle viel dazu gelernt. Ansonsten haben Menschen beschreiben und ihre komplexen mentalen Veröffentlichung unserer Ergebnisse wahrzunehmen. unabdingbar. Daher ist unsere Fragestellung: Wie wir im Labor mit den Robotern viel erlebt. Mit der Zeit Zustände samt negativer und positiver Emotionen Wir streben noch einen Empfehlungsbrief an, der können unerwartete Situationen in der Interaktion haben wir den Roboter mit seinen Algorithmen so gut wiedergeben. Die komplexe Versuchsreihe mit 150 vermittelt, wie eine Mensch-Roboter-Kollaboration mit Robotern vermieden werden und wie kann das kennengelernt, dass wir jede Bewegung vorhersehen Versuchspersonen umfasste verschiedene Testsze- optimal gestaltet werden kann in Betracht von psycho- Vertrauen zur Maschine gefördert werden? Es gab konnten. Wenn absehbar ist, was passiert, und das narien und ergab vielseitige Ergebnisse. Das von uns logischen Aspekten und einem Aufbau von Vertrauen bereits einige Studien zu den mentalen Zuständen dann auch so kommt, gibt es keine Angstsituationen entworfene Kommunikationssystem ist neuartig und für eine möglichst reibungslose Interaktion. Es gilt von Menschen während der Zusammenarbeit mit mehr. Es kommen keine negativen Emotionen mehr umfasst Feedback-Möglichkeiten über Beleuchtung weiterhin, Sicherheit und Effizienz zu kombinieren. Maschinen. Die Daten beruhen jedoch auf subjektiver auf. Dieser Prozess war eine schöne Erfahrung. und Sprachfunktionen. In unserem Projekt haben wir Berichterstattung, die Erfahrungen wurden erst im verschiedene Disziplinen vereinen können: Informatik, Nähere Informationen zum Vorhaben finden Sie auf Nachhinein wiedergegeben. Daher stimmen sie nicht Was war eine Hürde, die im Projekt Sensorik, Design, Psychologie, Arbeitswissenschaft Seite 64. unbedingt mit der Realität überein. Es ist schwierig, gemeistert werden musste? Emotionen rückblickend akkurat zu beschreiben. Wir Wir hatten mehr als 150 Probanden, mit denen wir wollten die mentalen Zustände der Menschen wäh- verschiedene Tests gemacht haben. Die meisten Quelle: 3DIMiR rend der Interaktion mit Robotern objektiv messen kamen ins Institut und wussten, da ist alles geregelt und gleichzeitig die Angstsituationen dokumentieren, und es gibt Sicherheitsmechanismen. Die Menschen um die Angstfaktoren zu ermitteln. Darauf aufbauend wissen, dass da nichts passieren wird. Da kommt dann können die Kommunikationssysteme der Roboter das Thema „Over-Trust“ ins Spiel. Das war für uns optimiert werden, die den Menschen informieren dann eine Herausforderung, dass überhaupt negative oder vorwarnen können. Emotionen gemessen werden können. 16 / 3Dsensation // Strategiebericht 2020 Strategiebericht 2020 // 3Dsensation / 17
3DKosyma INTERVIEW MIT DR. TILO LILIENBLUM INB Vision AG, Leiter Entwicklung, Verbundkoordinator 3D-Kosyma Was waren die Startimpulse für das Gibt es einen herausragenden fehlerfrei zum Laufen zu bringen. Das ist ein langer Mit Blick in die Zukunft: Aus dem Projekt „3D-Kosyma“? Moment in der Zusammenarbeit des und komplexer Prozess. Wenn verschiedene Module Projekt ist eine erfolgreiche Innovation und Denkweisen der Partner verbunden werden Es gab im Rahmen von 3Dsensation eine Veran- Konsortiums? geworden. Was ist auf dem Weg sollen, ist das eine schwierige Aufgabe. Der Ablauf staltung, bei der alle Partner anwesend waren. Da Die Treffen, bei denen die Demonstratoren erstmals dorthin passiert? ist nicht vorhersehbar und lässt sich schlecht planen. haben sich die Teilnehmenden in losen Gesprächen funktioniert haben, sind natürlich als sehr positiv im Die Koordination ist eine große Hürde in solchen Die Stabilität und die Benutzerfreundlichkeit wurden getroffen. In solch einem Austausch hat sich auch Kopf geblieben. Solche Momente, in denen es endlich Kooperationsprojekten. Das braucht viel Geduld und optimiert. Nach Projektende muss der Demonstrator die Idee für unser Projekt gebildet. Wir wollten eine funktioniert, nachdem man da lange gemeinsam dran Verständnis auf allen Seiten. auch von Leuten außerhalb des Entwicklungsteams Verbindung von Maschine und Mensch schaffen. Es gearbeitet hat, sind schon herausragend. benutzt werden können. Die Anwendung muss mit wurden wissenschaftliche Partner mit solchen aus Wie begründen Sie Ihre Bewerbung für Bedienungsanleitung möglichst einfach sein, die der Praxis in Verbindung gesetzt. Die entsprechen- Was waren Hürden im Projekt? Frustschwellen sollen gering sein. Die Stabilität muss den Personen kamen bei uns aus dem Bereich der den Innovationspreis 2020? Eine Herausforderung war die Zusammenarbeit mit gesichert sein, alles muss einwandfrei funktionieren. Produktion, so ist auch unser Fokus des Projekts auf Das Konsortium zielt ja auf innovative 3D-Technologien Das ist schon ein weiter Weg. insgesamt neun Partnern. Im Projekt mussten mehrere ab, die den Menschen in den Vordergrund stellen. den Anwendungsbereich zustande gekommen. verschiedene Systeme und Module zusammengeführt Das Projekt „3D-Kosyma“ befasst sich intensiv mit Nähere Informationen zum Vorhaben finden Sie auf werden. Es ist schon schwierig, ein Modul alleine genau dieser Schnittstelle zwischen Mensch und Seite 60. Maschine. Das Ziel ist eine Symbiose von den beiden Seiten, sodass die momentanen Vorteile einer Ma- schine mit den Fähigkeiten des Menschen kombiniert werden können. So können Menschen körperlich und auch kognitiv entlastet werden. Aber auch die Maschine lernt vom Menschen und wird durch den Erfahrungsschatz und die Intuition des Menschen positiv bereichert. Welche Verwertungsperspektiven gehen aus dem Projekt heraus? Der Demonstrator steht bereits bei einer Firma und wird in der Praxis erprobt. Nach Beendigung des Projektes beginnt die Umsetzungsphase. Da fehlen noch die entsprechende Software sowie Hardware, um aus der Idee ein letztendliches Produkt zu ma- chen. Mit dem Ende der Förderung ist das Projekt ja Quelle: 3DKosyma nicht zu Ende, dann geht es eigentlich erst richtig los. Vorstellen können wir uns auch eine Anwendung im Quelle: 3DKosyma Consumer-Bereich oder der Medizin. Das sind jedoch Felder, in dem wir uns jedoch nicht auskennen. Da bräuchten wir zusätzliche Partner, für die wir natürlich offen sind. 18 / 3Dsensation // Strategiebericht 2020 Strategiebericht 2020 // 3Dsensation / 19
3DLivingLab Quelle: 3DLivingLab INTERVIEW MIT MARTIN NAUMANN Fraunhofer IWU, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Quelle: 3DLivingLab Verbundkoordinator 3DLivingLab Was waren die Startimpulse für das bearbeitung und Kommunikation untereinander haben Projekt? sehr gut funktioniert. Das spiegelt sich letzten Endes auch in den zwei Demonstratoren wider, mit denen Quelle: 3DLivingLab Grundlegend für die Allianz 3Dsensation waren zwei wir sehr zufrieden sind. Eine weitere Zusammenarbeit Aspekte: Zum einen sollte für Entwicklungsprojekte über das aktuelle Projekt hinaus ist gut vorstellbar. eine Demonstrator-Plattform geboten werden, um Quelle: 3DLivingLab deren Ergebnisse medienwirksam zu präsentieren. Was war eine Hürde, die im Projekt Zum anderen sollten in gemeinsamen Vorhaben verschiedene Technologien vereint werden. Darauf gemeistert werden musste? aufbauend sind bei uns zwei Dinge entstanden: Die Bei beiden Demonstratoren war das die Beschaffung interaktive Kugelwand, die mithilfe von 3D-Daten auf und Umsetzung der Komponenten. Das Design der Menschen reagiert, und der Roboter-Aktor, der über einzelnen Komponenten sowie der Gesamtdemons- Anwendungsfeld stark im Fokus. Mit unseren Entwick- eine 3D-Kamera Spielzüge von Menschen erfasst tratoren war mit sehr viel Aufwand und Zeit ver- lungen können beispielsweise Be- und Entladungen beitung der 3D-Daten mussten schnelle Algorithmen und wiederholt. Andere 3D-Sensoren und -Aktoren bunden, da hätten wir uns noch bessere Ergebnisse automatisiert werden. In Richtung der Bahnplanung entwickelt werden, damit eine latenzarme Reaktion können dort mit integriert werden. gewünscht. Vor allem aufgrund der Wirtschaftlichkeit von Roboter-Bewegungen sowie der Interaktion der Demonstratoren möglich wurde. sowie der Mobilität, z. B. für Messeauftritte, mussten zweier Roboter ist noch viel vorstellbar. Neben dem Was war ein herausragender Moment einige Abstriche gemacht werden. Auch in Bezug auf Einsatz direkt als Bearbeitungsmaschine kann der die Steuerung gab es Schwierigkeiten, da viele der Wie begründen Sie die Bewerbung für Roboter aufgrund des großen Arbeitsbereichs zum der Zusammenarbeit im Konsortium? Technologien, die mit integriert wurden, noch in der den Innovationspreis 2020? Beispiel auch für Qualitätsprüfungen Einsatz finden. Die Zusammenarbeit war insgesamt sehr positiv. Wir Anfangsstufe der Entwicklung steckten. Daher gab es Wir wollen unsere Forschungsergebnisse noch sicht- Der große Handlings-Bereich sowie die numerische haben viele verschiedene Partner im Projekt aus den manchmal zeitliche Probleme. Hinsichtlich der Verar- barer machen und zeigen, was damit möglich ist und Bahnplanung ermöglicht ein automatisiertes Abras- verschiedensten Bereichen. Die gemeinsame Projekt- wofür die Technologien nutzbar sind. Das Potential tern großer Bauteile mittels 2D- und 3D-Sensorik, Quelle: 3DLivingLab des Projekts liegt in der modularen Herangehenswei- wenngleich die 3D-Sensorik gegenwärtig noch nicht se: Viele der technologischen Komponenten können für alle Prüfaufgaben geeignet ist. auch einzeln demonstriert und verwendet werden. Die Sensoren können also ausgetauscht werden. Es Wir werfen einen Blick in die Zukunft: ist auch eine Kopplung mit VR-Steuerung möglich. Aus „3DLivingLab“ ist eine erfolgreiche Unsere Roboter haben die Besonderheit, dass sie direkt Innovation geworden. Was ist auf dem mit numerischen Steuerungen betrieben werden. So Weg dorthin passiert? berücksichtigen wir beispielsweise auch das Thema Werkzeugmaschine, und es wird eine flexible Nutzung Die 3D-Sensorik muss in den Punkten der Auflösung in verschiedenen Anwendungsfeldern möglich. und Bildaufnahme noch optimiert werden. Die Ent- wicklung der genauen Positionierung der Roboter kann auch noch verbessert werden, sodass zum Inwiefern sind auch verschiedene Beispiel auch Bearbeitungsprozesse wie Fräsarbeiten Verwertungsperspektiven denkbar? mit hoher Bahn- und Konturgenauigkeit möglich sind. Das Projekt dient als Plattform für die vergangenen Die Roboter sollen noch steifer und genauer werden. und auch zukünftigen Entwicklungen. Mit dem Hin- tergrund, dass der Roboter-Aktor eine numerische Nähere Informationen zum Vorhaben finden Sie auf Steuerung beinhaltet, sind Werkzeugmaschinen als Seite 72. 20 / 3Dsensation 20 3Ds 3D 3 Dsen Ds en ens nsati tiion on //// S Str St Strategiebericht tra trate te eggie gi i eb ie ber beeric ich cht 2 2020 020 02 20 Strategiebericht 2020 // 3Dsensation / 21
FOLLOWme INTERVIEW MIT DR. MICHAEL KÄMPF iFD GmbH, Research Manager, Verbundkoordinator FollowMe ILS Quelle: FollowMe Was waren die Startimpulse für Gibt es einen herausragenden „FOLLOWme?“ Moment in der Zusammenarbeit des Quelle: FollowMe Wir haben überlegt, wie wir am besten in den Rah- Konsortiums? men von 3Dsensation passen, ohne krampfhaft nach Das Highlight war natürlich, als am Ende das Fahr- einem Projekt suchen zu müssen. Zuvor haben wir zeug stand. Wir haben erreicht, was wir erreichen mit solch großen Konsortien die Erfahrung gemacht, wollten. Da sind wir auch wirklich stolz drauf. Unser dass die Zusammenarbeit etwas schwer und träge Fahrzeug hat einen Folgemodus, mit dem er Personen verläuft. Daher wollten wir nicht allzu viele Partner. hinterherfährt, es kann aber auch autonom fahren. Getriggert wurde das Projekt im Wesentlichen durch Es kann mit dem Menschen kooperieren, aber auch Quelle: FollowMe die Universität in Chemnitz. Das, was wir uns dann autark arbeiten. Da gibt es aktuell keine Konkurrenz. ausgedacht haben, war dann doch sehr umfangreich. Deswegen sind wir dann in der ersten Förderperiode Was gab es für Hürden im Projekt? direkt mit gestartet. Der Start hat sich dann leider Die Sensorik war vorher noch nicht im praktischen etwas verzögert. Wir hätten gerne in der letzten Umfeld erprobt worden. Das war eine Herausfor- Förderperiode noch die Überführung des Ganzen in derung, dass die Sensoren dann auch reibungslos die Anwendung durchgeführt. In dem Projekt war funktionieren und das Fahrzeug eine Person korrekt etwas entwickelt und das musste zusammengebracht zen. Eigentlich gibt es in allen Anwendungsfeldern sehr viel Forschungsvorarbeit notwendig, daher war erkennen kann, um ihr zu folgen. Da wir vier Partner werden. Das haben wir gut gemeistert. Ich kann mich Querschnittbereiche, in denen wir das Fahrzeug plat- absehbar, dass wir am Ende nur einen Prototypen aus verschiedenen Richtungen sind, war die Kopplung nur positiv über das Konsortium äußern. Wir kannten zieren können. Auch als Lieferfahrzeug wäre unser haben würden. Den haben wir bereits vorgestellt der einzelnen Systeme auch eine Hürde. Jeder hat da uns vorher nur bedingt. Die Zusammenarbeit hat Produkt anwendbar. Die Logistik war bisher nur der und sind damit auch sehr zufrieden. wirklich sehr reibungslos funktioniert. Hauptanwendungsfall. Wie begründen Sie Ihre Bewerbung für Wir werfen einen Blick in die Zukunft: Quelle: FollowMe den Innovationspreis 2020? Aus „FOLLOWme“ ist eine erfolgreiche Wir sind der Meinung, dass unser Ergebnis etwas Innovation geworden. Was ist auf dem ist, das vielseitig einsetzbar und bisher so in der Art Weg dorthin passiert? einmalig ist. Das Fahrzeug hat viel Potential, um sich Noch arbeiten wir an dem Transfer in die Praxis und in verschiedenen Bereichen durchzusetzen. Wir wa- auf andere Anwendungsfelder. Im Lager wurde das ren von Anfang an eines der Leuchtturmprojekt des Fahrzeug bereits getestet, aber das muss nun noch Konsortiums und haben unsere Ziele erreicht. Auf in den anderen Bereichen geschehen. Jedes Anwen- unser Ergebnis sind wir sehr stolz. dungsfeld hat seine Besonderheiten. Es geht jetzt darum, die Werbetrommel zu rühren und mit den Was sind mögliche Anwendungsfelder? entsprechenden Personen in Kontakt zu treten. Wir Gut vorstellbar ist eine Anwendung im Gesundheits- müssen die Bedarfe konkret ermitteln und Möglich- wesen. Da wird bereits viel auf die Beine gestellt in keiten untersuchen. Da suchen wir momentan noch Hinblick auf medizinische Transportfahrzeuge. Die nach Unterstützung. können dann zum Beispiel Pflegemittel zum Patienten Nähere Informationen zum Vorhaben finden Sie auf ans Bett fahren und so das Pflegepersonal unterstüt- Seite 22 im Strategiebericht 2019. 22 / 3D 22 3Ds 3 3Dsensation Ds Dsse ensati ens nssa ati tion o /// Strategiebericht Strrate St ate egie gie gie eber beriich cht 2 2020 020 2 Strategiebericht 2020 // 3Dsensation / 23
Rotator INTERVIEW MIT DR. ANDREAS BLEY MetraLabs GmbH, Co-Founder und Managing Director, Verbundkoordinator Rotator Was waren die Startimpulse für das Was war eine Hürde, die im Projekt Diese Ergebnisse konnten wir auf 7 internationalen Wir werfen einen Blick in die Zukunft: Projekt? gemeistert werden musste? wissenschaftlichen Robotikkonferenzen publizieren Aus „Rotator“ ist eine erfolgreiche und haben sie darüber hinaus auch auf zahlreichen MetraLabs und das Fachgebiet Neuroinformatik und Ein geeignetes Kamerasystem zu finden, war eine Innovation geworden. Was ist auf dem Anwenderkongressen und -messen vorgestellt. Au- Kognitive Robotik der TU Ilmenau beschäftigen sich große Herausforderung: Für die Regallückenerkennung Weg dorthin passiert? ßerdem bringen wir die Innovation noch „auf die schon recht lange mit der Herausforderung, Roboter ist es wichtig, dass der Roboter gute Bilder von den Straße“: Wir haben gerade drei Piloten mit unserer Auch im Einzelhandel gibt es einen Digitalisierungs- auf der Verkaufsfläche effektiv einzusetzen. Wir sind Regalen erstellt. Wir haben viel Zeit damit verbracht, Technologie in Hypermärkten in Frankreich und Por- trend. Der Roboter legt da mit seinen bisherigen mit interaktiven Robotern gestartet und hatten als die geeigneten Modelle herauszusuchen, zu integrieren tugal am Start. Wenn diese erfolgreich sind, können Funktionen die Basis. In Zukunft wäre über eine Inven- Mitglied der „METRO Future Store Initiative“ Inno- und zu bewerten. Ein anderer großer Punkt war die in den Folgejahren sehr viele solcher Roboter gebaut turarbeit hinaus auch das automatisierte Verräumen vationslotsen in einem Real,- Markt im Einsatz. Dort Performance. Solche Roboter sind besonders hilfreich, werden. der Produkte in die Regale möglich. Auch dafür legen wurden Innovationen für den Einzelhandel getestet. wenn der Markt besonders groß ist. Die Zeitspannen wir mit die Grundlage, denn unsere Roboter liefern Dabei sind neue Ideen dafür entstanden, was mit für die Regalaufnahme sind jedoch sehr kurz, da der Inwiefern sind auch andere die dafür notwendigen Daten. Robotern in dem Kontext noch so gemacht werden Roboter nur bei geringer Kundenzahl effizient agieren könnte. Eine Idee war die automatische Regallü- kann. Er muss deshalb idealerweise in ein bis zwei Verwertungsperspektiven denkbar? Nähere Informationen zum Vorhaben finden Sie auf ckenerkennung, also eine Prozessoptimierung im Stunden die wichtigsten Regale schaffen. Deshalb Die von uns entwickelten Technologien wie das au- Seite 46. Einzelhandel durch den Einsatz von Robotern. In der haben wir viel Arbeit in die intelligente Regalaufnah- tonome Mapping eines Areals lassen sich auch bei Zwischenzeit hatten wir bereits den Roboter TORY me gesteckt. Die andere große Herausforderung ist, fahrerlosen Transportsystemen einsetzen. So ist auch entwickelt, der Bestandsaufnahmen mittels UHF-RFID dass sich solche Märkte häufig sehr stark wandeln. ein Technologietransfer auf die Industrie-Logistik gut durchführen. Diese RFID-Tags sind jedoch noch nicht Es kommen Regale hinzu und es wird umgebaut. möglich. überall vorhanden, vor allem nicht im Lebensmittelein- Das muss der Roboter selbstständig erkennen, um zelhandel. Da bietet eine sensorische Erfassung der sich daran anzupassen. ht on; Gesamtansic Bestände eine tolle Alternative. Für diese Idee haben 3D -Rekonstruti wir Forschungsmittel gesucht und sind darüber auf Wie begründen Sie die Bewerbung für den Call von 3Dsensation gestoßen. den Innovationspreis 2020? Die Allianz 3Dsensation hat ja zum Ziel, die Mensch-Ma- Was war ein herausragender Moment schine-Kommunikation zu revolutionieren. Innerhalb der Zusammenarbeit im Konsortium? von ROTATOR konnten wir Schlüsseltechnologien zur Ich finde es immer spannend, wenn man die Techno- Anwendungsreife entwickeln, die einen robusten, logieentwicklung in einem Forschungsprojekt so weit skalierbaren und wirtschaftlichen Einsatz autonomer bringt, dass sie ihre Performance im realen Einsatz un- mobiler Roboter ermöglichen in Umgebungen, die sich ter Beweis stellen kann. Wir haben im Verbundprojekt Mensch und Roboter teilen. Das beinhaltet die 3D-Kar- zwei funktionstüchtige mobile Roboterplattformen als tierung der Projektpartner SICK und TU Ilmenau, die Prototypen mit entwickelt, die mit unterschiedlichen 3D-Hindernisvermeidung, die Kartierung sehr großer technischen Ansätzen in einem mehrtägigen Feldtest Umgebungen, das autonome Remapping durch den im EDEKA Sander in Ilmenau auf Akzeptanz durch Roboter bei Veränderung der Einsatzumgebung, die den Projektpartner YOUSE getestet wurden. Dass das Personenerkennung und das Personentracking bis dann alles so gut funktioniert hat, war definitiv ein hin zu einem „höflichen“ und akzeptierten Verhalten Quelle: SICK AG herausragender Moment. des Roboters in einer öffentlichen Einsatzumgebung. 24 / 3Dsensation // Strategiebericht 2020 Strategiebericht 2020 // 3Dsensation / 25
Verstetigung der Allianz 3Dsensation D as Forschungskonsortium 3Dsensation kann gepasst. Fünf Handlungsempfehlungen wurden für 723+DQGOXQJVHPSIHKOXQJHQMensch-Maschine-Interaktion auf sechs Jahre erfolgreiche interdisziplinäre die Mensch-Maschine-Interaktion für die natürliche für natürliche Zusammenarbeit in echten Lebensräumen und intersektorale Zusammenarbeit zwischen Zusammenarbeit in echten Lebensräumen abgeleitet Forschung und Industrie zurückblicken. Neben ers- sowie zukünftige Forschungsfelder definiert und im ten Transfererfolgen in Form von Umsetzungen in Whitepaper „Die Zukunft der Forschungsallianz“ reale Anwendungen und Praxistests (beispielsweise veröffentlicht. 3. Entwicklung multimodaler in den Verbundvorhaben: Rotator, 3D-Kosyma, Sensornetzwerke Diese Zukunft der Forschungsallianz 3Dsensation 1. Ausbildung der nächs- FollowMe) wurden eine Reihe an Demonstratoren nach Ende der Förderperiode der BMBF Initiative ten Expertengeneration auf Fach- und Publikumsmessen präsentiert (u.a. 4. Technologieintegration „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ steht von Sensorik, Robotik und aus den Vorhaben 3DLivingLab, NeoVital, 3DS- 2. Disziplinübergreifende im Fokus der Koordinierungsstelle. Zur Fortführung Künstlicher Intelligenz WIR); zusätzlich untermalt durch eine Vielzahl an Forschung und der interdisziplinären Forschungsthemen und -Ar- Patentanmeldungen und Ausgründungen. Die For- Zusammenarbeit beitsgruppen auch nach Ende der Förderlaufzeit schungsarbeiten in den Vorhaben wurden begleitet werden verschiedene Ansätze erörtert. durch Publikationen, Vorträge, Auszeichnungen und Messeauftritte, wodurch eine entsprechende Bei den Projekten von 3Dsensation stehen die kon- Sichtbarkeit und mediale Präsenz für 3Dsensation sumentenseitige Akzeptanz und die Benutzerfreund- erzielt werden konnte. Herausragende technologische lichkeit der entwickelten Lösungen im Fokus. Der Entwicklungen sind entstanden, die als Grundlage für 5. Szenarien einer natürlichen starke Anwendungsbezug soll die grundlegenden und neue Forschungsthemen und Zukunftstechnologien Zusammenarbeit im Alltag technologieorientierten Arbeiten der vergangenen dienen werden. Unter anderem wurden gemeinsame Jahre weiter voranbringen und real nutzbar machen. Strategiekonzepte und gemeinsame Forschungslabore Die Verwertung unserer Forschungsarbeit sollte erarbeitet, die infrastrukturelle Rahmenbedingungen somit einer der nächsten Schritte sein. Wie können und Testumgebungen zur Verfügung stellen. Das perspektivisch neue Projektmittel zur Bearbeitung entstandene interdisziplinäre Netzwerk zwischen der zukünftigen Forschungsthemen akquiriert, vor- (ost-) deutschen KMU, Forschungseinrichtungen herrschende Forschungsergebnisse weiter vertieft und Großunternehmen war und ist essentiell für und zur Verwertung gebracht und zusätzlich das nachhaltige Land- und Forstwirtschaft, Lebensmitte- wurden bereits vor zwei Jahren erste Gespräche mit das Gelingen des Vorhabens und strebt auch wei- etablierte Netzwerk aufrechterhalten werden? lindustrie und Wertstoffverwertung für geschlossene der Forschungsvereinigung Feinmechanik, Optik terhin an Kooperationsprojekte zur Entwicklung Stoffkreisläufe) kann somit die Forschungsarbeit im und Medizintechnik e.V. geführt, mit dem Ziel ins- von innovativen optischen Technologien für die Der erste Ansatz der Koordinierungsstelle hierzu Programm „WIR! – Wandel durch Innovationen in der besondere die Verwertung der FuE-Arbeiten durch Mensch-Maschine-Interaktion zu er- und bearbeiten. bestand darin sich mit ausgewählten Konsortial- Region“ für weitere drei Jahre fortgesetzt werden. Anschlussprojekte zu ähnlichen Rahmenbedingun- partnern in kleinen Clustern an aktuellen thematisch gen zu ermöglichen. Dies ist der zweite Ansatz die Der seit 2014 fortlaufende Strategieprozess wurde passenden Ausschreibungen des BMBF zu beteiligen. Diese Schritte werden aktuell noch durch die be- Arbeit des Konsortiums und auch den Verbund in entsprechenden Workshops unter Beteiligung der So wurde mit Beteiligung von 13 Konsortialpartnern stehende Koordinierungsstelle der Allianz begleitet. selbst in entsprechenden Strukturen zu verstetigen. Konsortialpartner fortgesetzt und die strategischen das Projekt „Advanced Multimodal Imaging - AMI“ Um auch nach Beendigung der am Fraunhofer IOF Die F.O.M. eignet sich aufgrund der gemeinsamen Ziele der Allianz sind nun den Erfordernissen durch für das RUBIN-Programm erarbeitet. Im Bereich angesiedelten Koordinierungsstelle geeignete Maß- Forschungsthemen und der Nähe zum BMWi für neuste Entwicklung in den Anwendungsfeldern an- multimodale Bildgebung (Prozessketten für eine nahmen zu forcieren und unterstützend zu begleiten, eine konstruktive Kooperation hinsichtlich der Um- 26 / 3Dsensation // Strategiebericht 2020 Strategiebericht 2020 // 3Dsensation / 27
setzung von Verwertungsprojekten basierend auf agieren und berät die Forschungseinrichtungen zu Projekten innerhalb der Vereinigung, wodurch sich den bestehenden Forschungsergebnissen. möglichen Förderungen im Rahmen des IGF- und ein hohes Potenzial für neuen Netzwerke sowie ZIM-Programms des BMWi. Auch Vorbegutachtung innovative Ideen ergibt. Den 3Dsensation Konsortialpartnern wird die Mög- der Projektanträge durch einen wissenschaftlichen lichkeit geboten als Mitglieder der F.O.M. Projektideen Innerhalb dieser Verstetigungsansätze wird natürlich Beirat sowie die Antragsstellung an sich werden für zu entwickeln und IGF- oder ZIM-Fördermittel zur angestrebt, die Marke 3Dsensation zu erhalten. Denn IGF-Projekt durch die F.O.M. als Forschungsvereini- Umsetzung zu beantragen. Die Forschungsverei- die weitere Sichtbarkeit der Marke und somit Präsenz gung innerhalb der AiF übernommen. Ergänzend nigung würde hier im Bereich übergreifende Pro- der Ergebnisse aus sechs Jahren Forschungsarbeit erhalten die Konsortialpartner so Zugang zu allen jektkoordination (administrative Projektabwicklung) innerhalb der Allianz ist ein wesentlicher Bestandteil der erfolgreichen Verstetigung des Konsortiums. Die Allianz soll an der Gestaltung der Zukunft im Bereich Mensch-Maschine-Interaktion beteiligt sein. Die Erfahrung hat gezeigt, dass nur durch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit der verschiede- nen Disziplinen eine ganzheitliche Bearbeitung der zukünftigen Forschungsthemen erfolgen kann. Mit Hilfe der Verstetigungsansätze werden Weichen für eine erfolgreiche Zukunft des Konsortiums gelegt, die eine weitere disziplinübergreifende Forschung ermöglichen sollen, in der Deutschland als starker Innovationsstandort überzeugt und der Mensch für die kommenden technologischen Herausforderungen gerüstet ist. 28 / 3Dsensation // Strategiebericht 2020 Strategiebericht 2020 // 3Dsensation / 29
Vorwort VERBUNDVORHABEN 1. Call 2. Call 3. Call 30 / 3Dsensation // Strategiebericht 2020 Strategiebericht 2020 // 3Dsensation / 31
VERBUNDVORHABEN 1. Call
ComfyDrive INTEGRATION VON 3D-FAHRZEUGINNENRAUM- UND -UMFELDERFASSUNG ZUR STEIGERUNG DES NUTZERERLEBNISSES BEIM HOCHAUTOMATISIERTEN FAHREN ag erplatinen IR Aufbau der Im Ergebnisse Problembeschreibung Für die 3D-Fahrzeuginnenraumerfassung wurde Quelle: SQB GmbH Die Veränderung der Fahrerrolle im hochautomati- ein System bestehend aus zwei plenoptischen Quelle: AIM Micro Systems GmbH sierten Fahren vom aktiven Lenker zum zunehmend Kameras und einem Musterprojektor entwickelt. Für die Echtzeitdatenverarbeitung dieser stereos- Teilbildern, die passiven Systemüberwacher wirft neue Fragen der Bild besteht aus kopischen Anordnung wurde ein Sensor-System Ein plenoptisches ng esetzt werden Mensch-Technik-Interaktion auf: zusam me anschließend entwickelt. Die informationsverarbeitende Einheit • Wie interagiert das automatisierte Fahrzeug mit dient neben der Bildübertragung auch zur Synchro- anderen Verkehrsteilnehmern? nisierung der Kameras sowie den notwendigen • Wie erkennt das automatisierte Fahrzeug, dass Vorverarbeitungsschritten, um aus den plenopti- der Fahrer weiter in der Lage ist, bei Bedarf die schen Einzelkanälen ein zusammengesetztes Bild Fahrfunktion zu übernehmen? zu rekonstruieren. Im Anschluss daran wurden die • Wie kann sichergestellt werden, dass eine zusammengesetzten Bilder anhand des projizierten automatisierte Fahrweise vom Fahrer bzw. Passagier als komfortabel erlebt wird? Musters zu einer 3D-Punktewolke verrechnet. Diese enthält die gewünschten 3D-Informationen des Eine Grundfunktion zur Erfüllung dieser Anfor- Fahrzeuginnenraumes und des Fahrers. Das Optik- derungen ist die maschinelle Wahrnehmung des design der jeweiligen Abbildungskanäle ist dabei Beteiligte Partner Quelle: SQB GmbH unmittelbaren Fahrzeugumfeldes und Fahrzeu- speziell an die jeweilige Blickrichtung angepasst. Technische Universität Chemnitz, ginnenraums. Das automatisierte Fahrzeug muss Optisches Übersprechen zwischen benachbarten Interdisziplinäres Zentrum für Fahrerassistenzsysteme dabei nicht nur die unmittelbare Umgebung (z. B. Abbildungskanälen wird durch ein Crosstalk-Mo- Prof. Dr. Angelika C. Bullinger-Hoffmann Verkehrsschilder oder Fußgänger) erfassen, sondern dul verhindert. Beide Teilkomponenten müssen (Koordinatorin) sollte zudem erkennen, ob der Insasse auf dem hochpräzise zueinander montiert und mit einem AIM Micro Systems GmbH Entwickelter Demonstrator mit den wesentlichen Teil- Fahrersitz interessiert das Verkehrsgeschehen beob- speziellen Klebstoff fixiert werden. Dr.-Ing. Andreas Fischer baugruppen. Dazu zählen der plenoptische Sensorkopf, achtet und sich bei vom Fahrzeug durchgeführten FusionSystems GmbH sowie das Basissystem mit Interface-Modul und Ener- Manövern unwohl bzw. unkomfortabel fühlt. Nur Dr.-Ing. Ullrich Scheunert gieversorgung so ist gewährleistet, dass die neue Technologie Fraunhofer IOF dauerhaft von einer breiten Bevölkerungsschicht Prof. Dr. Gunther Notni akzeptiert und genutzt wird. FORTecH Software GmbH Dr.-Ing. Egmont Woitzel SQB GmbH Steffen Lübbecke 34 / 3Dsensation // Strategiebericht 2020 Strategiebericht 2020 // 3Dsensation / 35
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