Mitteilungen - designaustria
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mitteilungen Andreas Koop: Norm und Normalität, Form und Formalität | Inklusives Design in der Praxis | Österreichische Designgespräche: Gute Gestaltung als Lizenz zum Erfolg | L inda Wolfsgruber: Einfach Vielfalt | Im Studioporträt: Gruppe am Park | Sondermarke MKE-Hydrant von KISKA | VIENNA DESIGN WEEK 2021 | Buch Wien 21 | Studio F. A. Porsche: Design Team of the Year 2021 | European Design Awards 21 | Die schönsten Bücher Österreichs 2020 | Romulus-Candea-Preis 2021 1.2.3.4 2021 Linda Wolfsgruber: »Tage ohne dich«, Tyrolia
02 MITTEILUNGEN 03.2021 MITTEILUNGEN 03.2021 03 Editorial INHALT 04 INKLUSION 04 Andreas Koop: Norm und Normalität, Form und Formalität EDITORIAL 08 Inklusives Design in der Praxis COVID-19 die Sechsten: Sollen wir noch zählen? Streng genommen, ja. Die Situation hat sich zwar entspannt wie im letzten Sommer, 15 RÜCKSCHAU aber die Delta-Variante sitzt uns im Nacken und lässt die Zahlen wieder steigen. Hoffen wir auf eine möglichst hohe Durchimpfung, 15 Österreichische Designgespräche: damit wir dem Virus im Herbst ein Schnippchen schlagen und alles Gute Gestaltung als Lizenz zum Erfolg offen und am Laufen bleiben kann. Denn im Herbst geht es heiß her mit vielen tollen Veranstaltungen rund ums Design: mit der 18 VIENNA DESIGN WEEK von 24. September bis 3. Oktober 2021, FEATURE der Buch Wien 21 von 10. bis 14. November 2021, der blickfang von 32 15. bis 17. Oktober 2021, dem designaustria-Fortbildungsprogramm 18 Linda Wolfsgruber: Einfach Vielfalt AUSSTELLUNGEN & und tollen Ausstellungen wie den bis 3. Oktober 2021 verlängerten VERANSTALTUNGEN Austrian Brand Stories im designforum Wien. Liebe Kolleginnen und Kollegen, 22 STUDIOPORTRÄT DESIGNAUSTRIA- 22 Gruppe am Park 32 VIENNA DESIGN WEEK 2021 32 IDRV bei der VIENNA DESIGN WEEK 33 Austrian Brand Stories – Unser Themenschwerpunkt ist Inklusion. Andreas Koop macht sich Gedanken über Normen und Formen im Kontext von Inklusion: was sie bedeuten, was sie bewirken, aber auch, wie sie ihr im Wege Was auf den ersten Blick einschränkend wirkt, eröffnet mitunter neue Perspektiven. Wenn alles im Umbruch ist – wo sind die Inseln, die Österreichische Markengeschichten stehen können. Und ergänzend dazu zeigen wir Beispiele unserer uns einen Überblick ermöglichen? Inklusion ist 34 #DENKWEITER: Fortbildungs Mitglieder von inklusivem Design in der Praxis, in einem weit so vielfältig – allen im Schwerpunktkapitel 24 DESIGNAUSTRIA programm September – Dezember 2021 gefassten Sinn: Gestaltung, die möglichst viele Menschen einbe- dieser Ausgabe vorgestellten Projekten ist 35 Buch Wien 21 zieht bzw. sie in Lebenssituationen abholt, denen man normaler- gemein, dass sie die Welt ihrer NutzerInnen ACTIVITIES & SERVICE weise nicht unbedingt genug Aufmerksamkeit schenkt. größer machen, weiter machen, sie zu einem 37 selbstbestimmten Leben ermächtigen. 24 designaustria auf der Milan Design Week 2021 BUCH Zudem gibt es Jubileen zu begehen und Erfolge zu feiern: Die im deutschen Sprachraum weithin bekannte und national wie inter Schön, wenn es Design schafft, Scheuklappen 24 Verlängerung des staatlichen 37 Aesthetics of Sustainability national ausgezeichnete Illustratorin Linda Wolfsgruber ist im Juni fallen zu lassen und Horizonte zu erweitern. COVID-19-Unterstützungsangebots 60 geworden. Wir gratulieren herzlich und widmen ihr ein Feature. 25 Sondermarke MKE-Hydrant von KISKA 36 Die European Design Awards 2021 sind vergeben (leider nur mit Schön, bei designaustria zu sein. ERFOLGE einer einzigen Nominierung für Österreich), die Schönsten Bücher 26 MEMBERS@WORK Österreichs 2020 stehen fest, und das Studio F. A. Porsche in Zell am Bärbl Weingartshofer 36 Studio F. A. Porsche: Design Team See ist zum Red Dot: BY: Design @MICHAEL ZUTZ Team of the Year gekürt LITTLE worden. COVID 19 für den designaustria-Vorstand of the Year 2021 26 Mit Zuversicht gefüllte Leerräume 38 At the Top of European Design 26 Wellen schlagen ___ Die Redaktion 41 Wenn sich Schönheit zu Buche 27 Angewandt gefeiert schlägt… 27 Null Null 45 O riginell illustriert 28 A moadsDRUM Oaweid 28 Good News Only 47 MATERIAL & BEDARF 29 Die neue Quadratur des Kreises 29 Die Liebe zum Brot 30 Babyfest 47 Antalis Austria GmbH 30 Wagramer Pop-up 31 Beyond Daisy IMPRESSUM 45 31 Kaffeetassen mit Botschaft 1 1 M ichael Zutz: 9 VIENNA DESIGN WEEK 21: »Little Covid 19« für DESIGNAUSTRIA-MITTEILUNGEN & DESIGNAUSTRIA-WEBSITE Festivalkampagne von Illustrators Against FÜR DESIGNAUSTRIA-MITGLIEDER B ueronardin COVID-19 Wir freuen uns über Informationen zu euren Aktivitäten, Projekten, Veranstaltungen @ILLUSTRATORSAGAINSTCOVID19 #ILLUSTRATORSAGAINSTCOVID19 2 S ägenvier Design und Erfolgen, über Themenvorschläge und Beiträge in Wort und Bild! Kommunikation: redaktion@designaustria.at Ka mpagne für webredaktion@designaustria.at »Vorarlberg impft!« Follow us on and 2
04 MITTEILUNGEN 03.2021 MITTEILUNGEN 03.2021 05 , Inklusion Inklusion NORM UND NORMALITÄT, Da »das Ideal« in der Natur ja genauso wenig damit aber gleichermaßen Kindern und Familien vorkommt wie »der Durchschnitt«, ist das perfekt etwas Besonderes geboten wird, weil es dabei viele am Normalen und Durchschnittlichen Ausgerichtete Hands-on-Objekte gibt und sie auf diese Weise FORM UND FORMALITÄT letztlich vielleicht sogar das am denkbar Schlech- testen für alle: weil es damit für niemand richtig und zudem spielerisch mit anderen, speziellen Bedürf- nissen oder auch mit blinden BesucherInnen in passend ist – dem einen zu groß, der anderen zu Kontakt kommen. Das Abbauen von Hemm- klein. Etwas Imperfektes scheint fast besser zu sein, schwellen ist nämlich etwas jenseits aller Normen Anstoß zu diesem Text gab eine Ausstellung über »inklusives Design« im bauhaus archiv zwar ungerecht, da für manche arg unpassend, für und von größter Wichtigkeit. Weil es eben nicht die andere hingegen (fast) perfekt. Hieße das dann auf Umsetzung an sich gibt, sondern »nur« die Umset- berlin / Museum für Gestaltung: Die Rede ist hier von einigen Aspekte der Norm-al-ität die Anforderungen und Lösungen eines inklusiven zung im jeweiligen Kontext, mit den jeweiligen und vom Weg von der »Norm« zur »Form« zur »Inklusion«. Museums bezogen, um langsam zum Punkt zu Möglichkeiten, Mitteln, Rahmenbedingungen. kommen, wer die Barrierefreiheit und Inklusion So ist es überaus sinnvoll, dass beispielsweise eine perfekt und den Normen gemäß umsetzt, macht es DIN 18040 kein »Gesetz« ist, sondern »nur« eine wieder nur wenigen wirklich recht? Weil die Text- Empfehlung (die in öffentlichen Gebäuden allerdings von Andreas Koop mengen für Sehende und Interessierte zu gering bindend ist). Und eine, die man aufgreifen sollte – sind, wenn in einer Braille- und Pyramidenschrift um sie bei sich so auszulegen, wie es im speziellen Die Norm, wie wir sie kennen (in der ehemaligen Norm(alität) ist dabei eben in einem gewissen Sinn dargestellt? Weil die versale Schrift nicht angenehm Fall Sinn macht. Mehr Normen würden dies alles DDR hätte man dabei vielleicht zuerst an etwas immer so eine Art »Durchschnittswert« (und zu lesen ist? Weil der Platz fehlt, alles in allen vermutlich weder verbessern, noch gar lösen anderes gedacht) kommt ja letztlich von »normal«, -beobachtung). Wie breit eine Tür sein soll, wie erdenklichen Darstellungsformen zu zeigen – und können. Mitunter sind die bereits bestehenden von dem, was normal ist – nur was um alles in der hoch ein Toilettensitz, wie viel Kontrast eine Schrift es zudem auch dem Gedanken (und Geist) der Inklu- Normen schon nicht in vollem Umfang zu erfüllen, Welt ist normal? Und ist das überhaupt erstrebens- braucht… Natürlich hat aber diese Durchschnittslogik sion letztlich widerspricht, wenn für jede »Gruppe« sei es aus baulichen und denkmalschützerischen wert? In einer durchindividualisierten Gesellschaft ihre Tücken: Sie passt vermutlich auch nicht über- dann eine jeweils eigene (separate, exklusive) Ebene Gründen oder den erwähnten konträren Anforde- wäre es fast schon beleidigend, jemandem zu sagen, durchschnittlich oft, denn Menschen eigen sind existiert. Wobei die Problematik ja noch viel tiefer rungen. Was aber wirklich notwendig wäre, ist eine er sei »normal«. Denn normal heißt eben auch eben ihre (physischen) Unterschiede, da sind sozu- reicht, da es in der Tat nicht geht, »es jeder/jedem andere Haltung diesen Themen gegenüber – und Durchschnitt, lauwarm, fad und reizlos. Aber genau sagen alle gleich, nämlich anders – was ganz normal recht zu machen«. Es ist wirklich nicht möglich, da eine andere Kultur. Eine von Offenheit und Neugierde dieses »Normale« muss wohl der Maßstab für die ist. Werden die Menschen größer, wird (oder wenig- bestimmte Anforderungen von Menschen mit geprägte: das Bewusstsein für unterschiedliche Entwicklung einer Norm sein. Gerade der Durch- stens müsste) sich das auf den Durchschnittswert und ohne Handicaps konträre Anforderungen und Bedürfnisse und Möglichkeiten, das Weiterdenken in schnitt, das Ausblenden der »Ausreißer« nach oben auswirken, die Norm angepasst werden, was für die Bedürfnisse bzw. Notwendigkeiten bedingen und anderen Dimensionen. So ist es eben auch nicht und unten, der dicke Rumpf der Gauß’schen »Kleineren« dann nochmals weniger lustig ist. Man sogar konkurrieren können. Der Klassiker: Bei der verwerflich, wenn sich Museen oder einzelne Ange- Normalverteilung. Oh, schon wieder: normal. Das kann dabei fast nicht umhin, an die abartigen, aber- Wegeführung können sich blinde Menschen an bote gerade in großen Museen Schwerpunkte bei »Normale« schafft also die Basis für die »Norm«, witzig dimensionierten SUVs zu denken, deren einer Aufkantung gut mit dem Stock orientieren – der (Art der) inklusiven Umsetzung setzen. Sobald über die »Norm« definiert sich im Umkehrschluss, Breite sich immer mehr der 2,5-Meter-Normbreite für mobilitätseingeschränkte Menschen ist es eine man sich solche Ziele vornimmt, sollte man möglichst was »normal« ist. Ein Blatt Papier ist normalerweise der Parkplätze nähert. Ob es sinnvoller ist, diese zu zusätzliche, unangenehme und hinderliche schnell unbedingt »Betroffene« einladen und einbe- DIN Asoundso, zum Beispiel. Im Kontext der Euro- ändern oder wieder kleinere (und weniger) Autos Schwelle. Ein naheliegender Ansatz wäre also, für ziehen, um aus ihren Erfahrungen zu lernen, päischen Union hingegen denkt man dabei vielleicht zu bauen, tja, das steht auf einem anderen Blatt. jede Gruppe von NutzerInnen immer »eigene« durchaus auch eine nicht »norm-gerechte« Lösung an normierte Salatgurken – die in der Tat überzo- Schließlich und endlich aber sind diese Normen Lösungen anzubieten, sei es im Gebäude, auf dem gene Diskreditierung von krummem Gemüse wird immer eher reagierend und müssen, wenn es den Weg oder bei der Informationsvermittlung. Letzteres gerne aus der (Bio)Kiste gezogen, wenn man sich Menschen und seinen Lebensraum angeht, auch beispielhaft weitergedacht hieße im Museum: den über die EU lächerlich machen will. Man kann es also angepasst werden – in aller Regel im Gegensatz zu Text in Kurzform und »Leichter Sprache«; daneben auch übertreiben mit der Normierung, erst recht, technischen Normen, wobei es, bedingt durch ein ggf. nochmals gekürzter Text in Braille und noch wenn man Regulierung anderswo bleiben lässt. etwaige Innovationen, dort natürlich genauso einer in Profilschrift mit hohem Kontrast, als näch- Dummerweise dort, wo sie wirklich etwas bringen vorkommt. Aber ein DIN-A4-Blatt bleibt einfach stes dann den »ganz normalen« Text, diesen viel- würde, wie auf dem Finanzsektor. gleich groß, egal, ob wir größere Hände haben leicht noch zusätzlich zum Sich-vorlesen-Lassen. oder schlechter lesen können. Meist werden neue So, wäre es damit geschafft? Nein, irgendwie auch Dann gibt es aber auch noch ganz andere Normen – Normen (oder Grenzwerte etc.) gebraucht, weil wieder nicht, selbst wenn hypothetisch genug Geld, und die können durchaus nützlich sein. Eine DIN wie neue Geräte neue Funktionen haben und dafür Platz, Bewusstsein, Motivation etc. vorhanden sind. die Nummer 18040 etwa. Die Norm für barriere- wiederum neue Regeln oder Standards erforderlich Obwohl man damit eine scheinbar allumfassende freies Bauen erkundet die Normalität derer, die sind (bei 5G beispielsweise, das zwar keiner wirk- punktuelle Barrierefreiheit schaffen könnte, ist es (Verzeihung!) nicht normal sind, im Sinne von nicht lich braucht, aber um jeden Preis kommen muss). wie vorher angedeutet genau gegen die eigentliche der Norm entsprechend, und definiert für sie Die faszinierende philosophische Frage (weil eben Bedeutung und Absicht von Inklusion: dass etwas wiederum Normen, um ihnen die Teilhabe und eine weder lebensnotwendig, noch mit eindeutiger eben für alle (oder zumindest möglichst viele) da ist. gewisse Normalität zu ermöglichen. Sie wird damit Gewissheit zu lösen) hinter all dem ist, ob es – Wer wie den für sich »idealen« Text finden soll, fast schon zum Sprachrohr und einer Lobby für gnadenlos vereinfacht freilich – das Ding hinter wäre zudem noch ein spannendes Rätsel. Menschen mit Handicaps. All die gar nicht wenigen, dem Bild eines Dings auch und zuerst gibt, oder ob die nicht gut zu Fuß sind oder gar im Rollstuhl sitzen, das Bild das Ding ist. Denn sie könnte in ähnlicher Anders herum hat gerade diese inklusive Denk- und Menschen, die sehr schlecht oder überhaupt nicht Form so auch für die Norm gestellt werden: Ist die Herangehensweise wieder ganz andere und schöne ÜBER DEN AUTOR: : hören und/oder sehen und/oder sprechen können. Norm (im Sinne des Durchschnitts, der dann als (Neben)Effekte: Wenn beispielsweise in einem Andreas Koop, Diplomdesigner und Master of Advanced Studies, führt seit 1995 ein Gleichermaßen für Menschen mit limitierten kogni- normal gilt) etwas, das die Wirklichkeit abbildet – Freilichtmuseum das Haus und die Ausstellung darin international ausgezeichnetes Designbüro im Allgäu. In seiner Arbeit stehen vor allem tiven Fähigkeiten, um zumindest die (quantitativ) oder etwas, das es in Wirklichkeit gar nicht gibt? speziell für blinde und sehbehinderte Menschen nachhaltige, intelligent-ökologische und inklusive Ansätze im Fokus. Ein weiteres Inte- wichtigsten Gruppen zu nennen. Was brauchen sie, Wird sie im »Ideal« abgebildet, das aber »selbst« konzipiert und umgesetzt werden (wie in h istorischen resse gilt der Designforschung. Fester Bestandteil seines Schaffens sind die publizis- um sich zu orientieren, bewegen, informieren, betei- nicht existiert? Oder ist sie substanziell aus der Gebäuden oft nicht anders möglich, da Schwellen tische Arbeit sowie die Veranstaltung des multidisziplinären Symposiums Stadt. Land. ligen … zu können? An was muss man denken, was Existenz der Dinge erstellt? oder enge Treppen mobilitätseingeschränkten Schluss. Er ist Autor der Publikation »Inklusion – die Zukunft gehört den Mutigen!« vorsehen, was berücksichtigen? Personen den Zugang erschweren oder verwehren), www.designgruppe-koop.de www.koop-andreas.de
06 MITTEILUNGEN 03.2021 MITTEILUNGEN 03.2021 07 Inklusion Inklusion Trotzdem ein paar Fragen, die man sich selbst stellen auch in einem anderen Sinn. Und niemand von ihnen q K onzepte des kann: wird erwarten, dass man ein historisches Gebäude t V isual der UN- Zusammenlebens ___ W ann hast du zuletzt eine winzig gedruckte abreißt und neu baut – nach den Vorgaben der Behindertenrechts- (Quelle: Wikipedia) Kontonummer enträtselt? DIN 18040. Bei der Eröffnung einer neuen inklusiven konvention ___ W ann bist du zum letzten Mal über eine schlecht Ausstellung in einem Freilichtmuseum sagte eine stark sichtbare Stufe gestolpert? sehbehinderte Frau recht eindrücklich zur (sehr um ___ W ann hast du zuletzt dein eigenes Wort nicht gerade die leicht » slabartigen« Serifenschriften Inklusion bemühten) Leiterin einer staatlichen Stelle verstanden? Konjunktur: im Internet, wo man von blinkenden und einmal auf den Hinweis, sie solle sich in dem alten ___ W ann hattest du das letzte Mal ein Gefühl der hüpfenden Werbebannern, einer vielgliedrigen Haus nicht den Kopf am Türstock anhauen: »Ich bin Beklemmung? Struktur, interaktiven Elementen abgelenkt wird, blind, nicht blöd.« Ergo muss man nicht übervorsorg- ___ W ann hast du dich das letzte Mal orientierungs wenn man etwas lesen will – bei den Websites von lich sein; was freilich gut gemeint war, kann eben auch los gefühlt (oder dein Auto in der Parkgarage Zeitungen beispielsweise den eigentlichen Content, ins Gegenteil kippen. Es geht halt, wie eigentlich gesucht)? wobei diese Schriften einen gewissen Halt schaffen – immer, um mehr als Kontrast, Arial und Tasthöhe: und eine bessere Lesbarkeit. Eine positive Ausnahme nämlich um Menschlichkeit, um das Wahrnehmen, Aspekte der Barrierefreiheit und Inklusion sind ist hier die Website leserlich.info – dort sieht man auf das sich In-andere-Hineinversetzen, um die Geste, nicht so weit weg von jedem/jeder Einzelnen. Proble den ersten Blick, dass wirklich einmal GestalterInnen um das Bemühen nach bestem Wissen und matisch ist bei Normen (a priori?) nicht nur die dazugeholt wurden. Und es ist auch ein probates, Gewissen – im vollen Bewusstsein, vielleicht nicht (bequeme) Tendenz zur Verallgemeinerung, sondern einfaches Tool, das bei der Einschätzung und Orien- das Perfekte zu erreichen, aber etwas Besseres zu auch die Vereinfachung. Und traditionell ist es dabei tierung von Schriftgrößen etc. helfen kann. Freilich schaffen als vorher. Das wäre auch eine allgemeine gerade wieder das Design, wo man am allerwenig- nicht immer und nicht überall, klar, aber immerhin Definition für Design: durch einen neuen Entwurf sten auf Fachleute zurückgreift. Grassiert ansonsten rudimentär und als Anhaltspunkt (oder Rechtferti- eine Situation zu verbessern. Sei es rein ästhetisch, überall das Expertentum und die Expertengläubigkeit gungshilfe vornehmlich bei öffentlichen Auftrag oder auch praktisch, semantisch, ökologisch… (wo dann sogar Virologen auf einmal im ganzen gebern), denn der Witz an »richtiger« Gestaltung ist Und das erreicht man nicht durch Normen und Lande bekannt und mit Heiratsanträgen überschüttet ja gerade das Austarieren von verschiedensten Vorschriften, sondern durch Empathie, Erfahrung, werden), fragt man in Gestaltungsfragen selten einen Aspekten, Inhalten, Themen, Kontexten, Dimensi- Wissen, Können, Mut, Neugierde und Zuhören- Gestalter, eine Gestalterin. Was man ja auch sieht, auf onen, Parametern, Raum- und Rahmenbedingungen. können. Dann ist Design (fast) automatisch gut zu finden, die besser hilft. Das bereitet im Übrigen den Anzeigenseiten der Tageszeitungen, an den Was immer den Hauch (oder Generalverdacht) der für (fast) alle. auch Spaß, ist interessant und macht einen sowohl Schaufenstern der Läden, an den meisten Leitsys Subjektivität hat, die aber (hier) nicht das Problem ist. ein wenig demütig als auch mutig, mindestens aber temen in Innenstädten und öffentlichen Gebäuden. Das ist vielmehr die damit oft und leicht verwechselte neugierig und lässt ein Gefühl dafür entwickeln, was Das gilt gleichermaßen für Fragen der Inklusion. Hier Beliebigkeit. Oder der Wunsch nach einfachen Regel auf welche Weise vielleicht intelligent und pragma- wird radebrechend vereinfacht, nein simplifiziert, und Vorgaben auf fremdem Terrain. tisch gelöst werden kann. Was sollte wie groß auf dass es wehtut und der Sache meist selbst im Weg ON NORMS, FORMS, AND INCLUSION welcher Höhe angebracht sein? Welche Maße sind steht. Der Witz ist, dass sich nicht selten wiederum Einmal mehr merkt man in doppelter Hinsicht: Inclusive design is a design process in which a product, service or environment is designed to be bei einer Unterfahrbarkeit notwendig? Auch hier gilt: beratende Institutionen genau an diesen Empfeh- Typografie ist eine unsichtbare Kernkompetenz. usable by as many people as reasonably possible, without the need for specialised adaptions. Die DIN ist Empfehlung, nicht Vorgabe oder Gesetz. lungen und Normen orientieren und Gestaltungs- Im redlichen Sinne eines Dieter Rams, dass eben Although inclusive design can be inspired by engagement with extreme users who have Das ist gut so – sowohl eine klare Empfehlung zu büros sagen, welche Schrift sie bitte nehmen sollen auch eine gute Schrift, eine gute Schriftgestaltung specific needs, it is characterised by its mainstream focus. Inclusive design considers many bekommen als auch die Freiheit in der Umsetzung zu – alles andere sei nicht barrierefrei, und das müsse in gewissem Sinn selbst unsichtbar sein soll, sich also different aspects of human diversity such as ability, language, culture, gender, and age. In his behalten. Barrierefreiheit und Inklusion sind ein es unbedingt sein. Und da bleibt dann meist die nicht aufdrängen, vielmehr (der Lesbarkeit, dem essay, Andreas Koop argues that it is not so easy to define what is »normal« in an individualised wenig wie die Demokratie im Großen: Sie müssen Wahl (in der Tat eher Qual) zwischen einer Arial und Kontext, der »Atmosphärik«) dienen soll. Aber auch society. Is it a standard that has to be followed so as to establish certain »norms«? Sometimes, immer wieder und in jeder Anwendung neu verhan- DIN (so heißt die Schrift wirklich und ist nicht zuletzt in dem anderen, dass offenbar keine/r so wirklich norms and rules can be exaggerated. But they can also be useful, such as for barrier-free design delt werden. In gedruckter Form helfen weder ein auf deutschen Straßenschildern zu sehen). Letztere eine Ahnung davon hat, keine Unterschiede sieht and construction: in this conext, norms ensure normality for those not so »normal« – partici- Grundgesetz noch eine DIN. Sie leben nur im Machen! ist ja nicht verkehrt, keine Frage: dort, wo sie passt. (und zu sehen gelernt hat) und damit auch dieser pation for people with handicaps and special needs. The logic of normality or average can also Will man eine (auch noch so zeitgenössische und gut »Parameter Schrift« behandelt wird wie ein Stief- have its pitfalls, though. For people are different – this is what all of us have in common, Inklusion müsste ein dem Geist des Bauhauses sehr lesbare) Antiqua verwenden, bei der in großer kind. Wird von gestaltungsnahen Stellen und which is, in turn, entirely normal. Norms adapt to changes in human, demographic, social, nahes Thema sein, ging es den Gründern doch um Größe an einer Wand gerade die Serifen eine Art Menschen über Schrift gesprochen, dann gleicht and ecological development – at least one expects them to do so. This leads us to the philo- eine Demokratisierung von Design. Ein »Design für Zeilenbildung schaffen und damit für das Auge Halt das nicht selten den (man möge es verzeihen!) drei sophical question whether norms reflect reality and derive from it or whether they represent alle«, wie es tragischer- bzw. ironischerweise von und eine bessere Erkennbarkeit bieten würden, wird Blinden, die einen Elefanten beschreiben und eine an »ideal« that does not even exist. As an ideal or an average rarely occurs in reality, one IKEA vermutlich weit mehr erreicht wurde (allerdings das quasi verboten. Weil die Empfehlung vom Schlange, einen Baum und einen Speer vor sich zu might come to the conclusion that what is based on it is probably worst for every single one of jenseits sozialer und ökologischer Aspekte auf der Blinden- und Sehbehindertenverband und derglei- haben glauben. Es gibt einfach nicht immer und für us because it fits no one. Creating inclusive and barrier-free design in practice can take many Anbieter- und Herstellerseite). Hier wurde elitär zu chen sagt: Arial oder DIN, vielleicht noch die alles die perfekte Schrift, da kann man normieren, forms, depending on whom we seek to include for what applications or in what environments. egalitär. Demokratisierung bedeutet ja eine Teilhabe Frutiger (von der es jetzt eine nach der Norm für wie man will, und mit bestem Willen und redlichster The goal is to not create separate (exclusive) solutions for individual groups but to find solu- und die Einbeziehung möglichst vieler Menschen – Lesbarkeit benannte »1450-Version« gibt), aber in Absicht Richtlinien aufstellen. Ein Apfel ist gesund, tions that will meet the needs of as many users as possible – although it has to be admitted was konsequenterweise gerade Menschen mit einer jedem Fall »serifenlos«. Mehr Schriften kennen sie keine Frage, ernährt man sich ausschließlich von that you cannot please everyone: raised edges may facilitate the orientation of blind people but Behinderung existenziell betrifft. Man sagt ja nicht vermutlich gar nicht (nur das, was Microsoft mit ihm, sollte die nächste Toilette besser nicht zu weit are detrimental to those restricted in their mobility. On the other hand, inclusive approaches ganz ohne Grund, dass jemand nicht behindert ist, den Programmen installiert) und haben nie vom entfernt sein. Bei der Schrift ist das nicht unähnlich, may have positive side-effects: what has been conceived, for example, for the visually impaired sondern behindert wird. Und gleichermaßen gilt komplexen Verhältnis zwischen Schriftgröße, Zeilen- in semantischer Hinsicht. Nochmals von der Schrift may also be fascinating for children and families. Inclusive design is thus also useful to help die Faustregel, dass für rund 10 % der Bevölkerung abstand, Spaltenbreite, Textmenge etc. gehört, nie in den Raum. Der Dissens zwischen Barrierefreiheit people overcome their inhibitions. Stricter norms would probably not improve the situation as Barrierefreiheit unabdingbar ist, für circa 30 % damit experimentiert. Klar, warum auch? Auf dieser und gebauter Realität ist selbstredend dort größer, much as open-mindedness and curiosity and thinking in different dimensions. What also wichtig und für 100 % komfortabel. Das ist freilich überschaubaren »empirischen Basis« ohne typogra- wo man »im Bestand« agiert. Ist auf diesem dann helps is to invite those »concerned« and learn from them, which can lead to »non-normal« but nur so, wenn die Umsetzung intelligent und sensibel fische Kenntnisse dann aber Vorgaben zu formu- auch noch der Denkmalschutz, wie man so schön more helpful and pragmatic results. Only practice will show the worth of norms. A general ist, ansonsten hat man eine monströs große Arial in lieren ist durchaus abenteuerlustig. IngenieurInnen sagt, wird es nicht leichter. Doch so, wie viele definition of inclusive design would be that it is a new solution to improve the situation – less Versalien Schwarz auf Weiß – dahin sind Tausende passiert das normalerweise bestimmt nicht. Noch- Menschen mit Handicap sagen – »Man ist nicht through norms and regulations but rather trough empathy, experience, knowledge, expertise, Jahre Schriftkultur. mals zurück zur Antiqua: Interessanterweise haben behindert, sondern wird behindert« –, ist es dort curiosity, and listenting. Then design will (almost) automatically be good for (almost) all of us.
08 MITTEILUNGEN 03.2021 MITTEILUNGEN 03.2021 09 Inklusion Inklusion INKLUSIVES DESIGN IN DER PRAXIS Beim inklusiven Design handelt es sich um einen Gestaltungsprozess, bei dem ein Produkt, eine Dienstleistung oder eine Umgebung so konzipiert wird, dass das damit verbundene Angebot von möglichst vielen genutzt werden kann, ohne dass eine besondere Anpassung im Hinblick auf einzelne Gruppen erforderlich ist. Inklusives Design mag zwar ursprünglich von extremen Anforderungen bzw. Menschen mit besonderen Bedürfnissen angeregt worden sein, zeichnet sich jedoch durch die Ausrich- tung auf eine möglichst breite Gruppe von BenutzerInnen aus. Es berücksichtigt unterschiedliche Aspekte menschlicher Vielfalt wie Eignung, Sprache, Kultur, Geschlecht und Alter. Im Sinne eines derart breit aufgefassten Begriffs der Inklusion bzw. inklusiver Gestaltung und des »Abbaus von Hemmschwellen« (Koop) stellen wir hier vielfältige Beispiele aus der Designpraxis vor. (Hier sei auch noch auf den Beitrag von Katrin Beste, »Ich muss mal, nicht-binär«, in Ausgabe 2.2021 verwiesen.) 2 1 »STEINREICHE SCHAFE« – INKLUSIVE und Mitmachangebote in der Werkstatt. Gleich vom Was der einen Gruppe dient, soll auch für die andere DAUERAUSSTELLUNGEN FÜR ALLE Eingang weg dient ein Geländer als greifbare hilfreich sein bzw. ihr eine andere Ebene anbieten. In einer neuen (Dauer)Ausstellung im Fränkischen Führungslinie und bringt die Hände interessierter So kann man die Objekte allesamt sehen, sie aber Freilandmuseum Bad Windsheim ist Berühren BesucherInnen zu Tafeln, taktilen Infografiken, auch tasten, was besonders für Kinder eine reizvolle erwünscht. Hier wurde von der designgruppe koop in Podesten mit Werkstücken und Werkzeugen. Dort Erfahrung darstellt. Der Audioguide bietet zudem Marktoberdorf ein Konzept entwickelt, das speziell gibt es Taster für Audiosequenzen, die den Klang Informationen in »Leichter Grafik«, mit animierten für Blinde und sehbehinderte Menschen reizvolle der jeweiligen Bearbeitung hören lassen. Man spürt, Illustrationen, die das Weben, Spinnen, Stricken Inhalte und Objekte auf spannende Weise präsen- wie sich unterschiedliche Gesteinsarten anfühlen, oder Filzen verständlich erklären. Alle wichtigen tiert – in einem beeindruckenden Gebäude, einem erfährt, in welchen Arbeitsschritten eine Volute Ausstellungsobjekte und Exponate sind zudem mit zwischen 1669 und 1671 erbauten Kleinbauernhaus, entsteht, und bekommt akustisch, haptisch und auch dem Rollstuhl erreichbar und gut zu sehen. Alles, so das nach allerlei sensiblen Eingriffen und Inszenie- visuell einen Eindruck von der Verbindung zwischen gut es in einem historischen Gebäude eben geht, 1 rungen den passenden Rahmen bildet. Steine sind Werkzeug, Handwerkstechnik und Werkstück. Dazu barrierefrei. Hier werden Themen inklusiv und taktil, eine dankbare Sache, wenn es um taktile Aspekte gibt es eine Broschüre mit allen Texten in »Leichter mittels Video- und Audioeinbindung, interessant geht: hart und stabil, halten sie Abertausenden von Sprache« und auch einen Audioguide, zu dem sich in und ästhetisch anspruchsvoll vermittelt – für alle mit Händen stand (sofern man virentechnisch zugreifen der Ausstellung die jeweiligen Verlinkungen finden – und ohne Handicaps, für Große und Kleine, Laien 1 d esigngruppe koop: darf), sind interessant zu fühlen und überraschend auch zu einer weiteren inklusiven Präsentation mit und Kundige: Alle haben mehr davon, alle erfahren Ausstellungsgestal- vielschichtig – ideal, um damit eine inklusive Ausstel- dem Titel »Von Schafen und Schäfern«, eingerichtet mehr, alle haben mehr Spaß und ein intensiveres tung »Steinreich« lung zu konzipieren. Platz gefunden hat »Steinreich – im ehemaligen Schäferhaus. Besonderheit: Durch Erlebnis, wenn mehr Sinne angesprochen werden. 2 d esigngruppe koop: Naturstein im ländlichen Franken« in einem niedrigen eine Glasscheibe blickt man direkt in den Schafstall, www.designgruppe-koop.de freilandmuseum.de Ausstellungsges tal Stall und der Tenne daneben, wo es auch noch ein und umgekehrt können die Schafe direkt in einen tung »Von S chafen und raumhohes »Lapidarium« mit beeindruckenden Raum mit Menschen blicken. Auch dabei stand ein Schäfern« Werkstücken gibt – und viel Platz für Vorführungen integrativ-inklusiver Ansatz im Vordergrund.
10 MITTEILUNGEN 03.2021 MITTEILUNGEN 03.2021 11 Inklusion Inklusion »LICHT FÜR DIE WELT« – »ist es schon sehr ungewohnt, Grafikdesign für ACCESSIBILITY FÜR LESERINNEN Blinde zu machen.« Jedes Detail wird aus zwei 4 n au*design: Tätigkeits- Seit 2016 gestaltet Barbara Weingartshofer mit ihrem Richtungen betrachtet: Wie bereitet man die Infor- bericht »Licht für die Studio nau*design die auf Accessibility-Anforde- mation für Sehende am besten auf und wie ist zu Welt«, Cover, Icons, rungen ausgerichteten und dahingehend laufend zu gewährleisten, dass ein E-Reader dieselbe Informa- Tabellen & Diagramme adaptierenden Jahresberichte für »Licht für die tion bietet? Technisch geht es also darum, den 5 S chulbildung für Kinder Welt«, eine internationale Organisation für inklusive Bericht so zu gestalten, dass aus denselben mit Behinderungen in Entwicklung. Ihre Schwerpunkte liegen auf der Entwurfsdaten das Druck-PDF und das barrierefreie Entwicklungsländern Vermeidung von Blindheit und auf Rehabilitation. PDF erstellt werden können. Dabei sollen die vs. Industrieländern Das Ziel ist eine Gesellschaft, die niemanden zurück- trockenen Zahlen für Sehende veranschaulicht 6 E-Reader-fähige lässt und an der alle Menschen teilhaben können. werden – aber visuell so aufbereitet, dass sie auch Tabelle in Verbindung Die Organisation sieht die Herstellung von Accessi- von E-Readern gut gelesen werden können. Ein mit Donut-Diagramm bility als ihre grundlegende Aufgabe an, durch f ließendes Zusammenspiel zwischen Redaktion und 7 A ccessible Icon, 3 Vermittlung und Bewusstseinsbildung. Accessibility Grafik ist dafür vonnöten. Noch spricht das Team inspiriert vom betrifft aber auch die visuelle Sprache: Wie werden von »barrierearmen« anstatt von »barrierefreien« A ccessible Icon Project Personen mit Behinderungen dargestellt, etwa in PDFs, weil an vielen Stellen noch Kompromisse accessibleicon.org Fotos und Infografiken? Zudem wird Wert darauf notwendig sind. Denn mit der vorhandenen Soft- »LANDKARTEN DER EMPATHIE« – gelegt, dass alle Publikationen barrierefrei zugänglich ware lassen sich noch immer keine fehlerfreien ORIENTIERUNG, ILLUSTRATION & sind – also verlustfrei von E-Readern vorlesbar sind. Universal-Accessibility-PDFs erzeugen, ein kost S TORYTELLING IM RAUM Oft werden dafür eigene Dokumente angefertigt, spieliges Plug-in muss z ugekauft werden. Ebenfalls Das Krankenhaus St. Josef in Wien ist für seine Herz- doch hier war das Ziel »One File for All«: ein PDF für kritikwürdig sind einige UA-Standards, beispiels- lichkeit und individuelle Zuwendung bekannt. Der sehende und blinde LeserInnen, ohne visuelle Kompro- weise sture Überschriftenhierarchien. Wertekanon wird nicht nur in der persönlichen und misse. »Am Anfang«, so die Informationsdesignerin, www.nau-design.at www.licht-fuer-die-welt.at professionellen Betreuung spürbar, sondern auch im Gebäude selbst. Im Zuge der Gestaltung eines Leit- systems entwickelte buero bauer eine illustrativ- narrative Intervention, die die empathische Haltung auf Wänden, in Wartebereichen und Stationen spürbar macht. Die »Landkarten der Empathie« ergänzen das formelle Leitsystem und nehmen auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen Bezug, die sich beim Betreten des Hauses und während ihres Aufenthalts zumeist in mehrfacher Hinsicht in einer Ausnahmesituation befinden. Während eine verlässliche Wegeführung in Stresssituationen Ruhe und und klare Informationen vermittelt, inkludieren die »Landkarten der Empathie« die ganze Bandbreite an Gefühlswelten, die PatientInnen und Besuche- rInnen vor Ort erleben. So wurden die emotionalen Welten zur wortwörtlich gestalterischen Überset- zung des Konzepts: Die großzügigen Landkarten an 4 5 ausgewählten Wänden verleihen dem Haus trotz der lebenswichtigen medizinischen Ausstattung eine emotionale, warme Ausstrahlung. Sie führen an imaginäre Orte und spielen auf Ängste, Irritationen, Bedürfnisse, Emotionen und Reflexionen an. Dabei verbinden sich kartografische Attribute und Symbole 3 b uero bauer: »Landkar- mit metaphorischen Textbotschaften. Die verschie- ten der Empathie« im denen Landschaftstypen vermitteln den betracht- Krankenhaus St. Josef enden Menschen sicheres Terrain: Sie sind gut aufgehoben, werden verstanden und auf ihrem Weg zur Heilung begleitet. Die thematische Vielfalt der Herzen berühren. Sie variieren Raum für Raum, bis verschiedenen Wände ladet zum Entdecken ein. hin zu individuellen Mikrolandschaften im Geburten- Aus der Entfernung betrachtet, erscheinen die bereich. Als atmophärische Unterstützung zum klar »Landkarten der Empathie« in den Stationen und verständlichen und barrierefreien Leitsystem wird Wartebereichen wie abstrakte Wandgestaltungen, einerseits eine intuitive Orientierung garantiert, die sich in die helle und positive Atmosphäre des andererseits werden die Menschen direkt in ihren Krankenhauses einfügen. Im Detail eröffnen sich Erlebniswelten abgeholt. Welten, die automatisch Bilder im Kopf zaubern und buerobauer.com www.sjk-wien.at 6 7
12 MITTEILUNGEN 03.2021 MITTEILUNGEN 03.2021 13 Inklusion Inklusion »WIR WOLLEN WIEDER…« Media-Kampagne mit Influencern«, erzählt Sigi – VORARLBERG IMPFT! Ramoser, Geschäftsführer von Sägenvier Design Die Coronapandemie hat unser Leben stark beein- Kommunikation. Besonders innovative Ansätze waren flusst. Viele Dinge, die für uns selbstverständlich gefragt, wenn es darum ging, bestimmte gesellschaft- sind, waren plötzlich nicht mehr oder nur noch stark liche Gruppen anzusprechen, die häufig ihre eigenen eingeschränkt möglich. Anfang des Jahres starteten Informationskanäle konsumieren. Mit dem speziellen die Dornbirner Ideenschmiede Sägenvier Design- Angebot des »Wir wollen wieder«-Plakatgenerators Kommunikation und die Kommunikationsagentur kann mit wenigen Klicks ein individuelles Kampa- ikp Vorarlberg im Auftrag des Landes Vorarlberg die gnenplakat gestaltet werden, etwa für private Kampagne »Vorarlberg impft«. Unter dem Titel »Wir WhatsApp-Gruppen, Social-Media-Kanäle oder wollen wieder…« wurden die Wünsche und Sehn- Printprodukte – in unterschiedlichen Formaten, süchte der Menschen in Zeiten der Pandemie ange- Sprachen, Farben und mit eigenem Logo/Bild. Über sprochen. Die Kampagne ist so breit angelegt wie dieses Tool werden VorarlbergerInnen, Unter- ihre Zielgruppe: die gesamte Vorarlberger Bevölke- nehmen, Vereine oder Organisationen zu einem rung ab 12 Jahren durfte sich angesprochen fühlen. maßgebenden Teil der Kampagne. »Uns war es Im Mittelpunkt stehen Botschaften wie »Wir wollen wichtig, so gut wie möglich auf die individuellen wieder – Gastgeber sein, gemeinsam feiern, unsere Wünsche einzugehen. Mit dem Plakatgenerator Liebsten treffen, verreisen, Konzerte live erleben«. haben wir ein starkes Beteiligungstool programmiert Über 80 Sujets in verschiedenen Sprachen (Deutsch, – so wurde unsere Aktion #wirwollenwieder zu einer Englisch, Türkisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch), Open-Source-Kampagne für alle. Die bislang mehr sehr bunt und auffällig gestaltet und mit klaren als 500 selbstständig erstellten Plakate finden sich in Botschaften, sollten die Menschen dort erreichen, Vereinslokalen, Restaurants, Krankenhäusern, wo ihr Leben stark eingeschränkt war und ist. »Unser Unternehmen, auf Social-Media-Profilen oder in 8 S ägenvier Design gemeinsames Ziel war es, möglichst viele, insbeson- Messenger-Gruppen wieder«, berichtet Martin »NACHHALTIGES SPIEL« – FÜR KINDER Kommunikation: dere auch Minderheiten, zur Coronaschutzimpfung Dechant von ikp Vorarlberg. Weitere Hauptelemente ALLER ALTERSGRUPPEN P lakatkampagne zu motivieren. Die Kampagne selbst ist von über bilden Videoclips mit Personen unterschiedlicher Mit ihrem naturnahen Kinderhof Österreich für das »W ir wollen wieder…« zehn Initiativpartnern getragen und wurde über zahl- Gesellschaftsbereiche oder auch auffällige Familienresort Moar Gut in Großarl haben Anna für »Vorarlberg impft!« reiche Kanäle ausgespielt: von Plakaten und Inseraten »Vorarlberg impft«-Pflaster für die mittlerweile Maislinger und Michael Schwab von IN PRETTY bis hin zu Onlinewerbung, Radio- und TV-Spots oder bekannten Impf-Selfies. GOOD SHAPE einen bis ins kleinste Detail durch- einer eigens auf Jugendliche abgestimmten Social- saegenvier.at ikp.at vorarlberg.at/vorarlbergimpft dachten Spiel- und Aufenthaltsbereich für junge UrlauberInnen konzipiert. Als Gestalterin und 8 Gestalter hinterfragen die beiden Bestehendes, erkennen Probleme und entwickeln Lösungen. Im Kinderhof ermöglicht ein vielfältiges Raumangebot auf 1000 Quadratmetern den kleinen Hotelgästen, ihren Bedürfnissen und Interessen selbstbestimmt nachzugehen. Hölzer, Schurwolle, Kork und Leinen sorgen für ein gesundes Raumklima, Harmonie und fröhliche Stimmung; die geölten Holzböden und -wände vermitteln Geborgenheit. Gefertigt wurden alle Einbauten von heimischen Handwerksbetrieben. Auf Plastik wurde komplett verzichtet. Ein beson- derer Fokus liegt auf Nachhaltigkeit: »Klimawandel und Ressourcenverknappung sind Probleme, die uns alle betreffen.« Das Projekt wurde mittlerweile mit dem Green Products Award 2021 und dem BigSee Interior Design Award 2021 ausgezeichnet. Zentrale Anlaufstelle ist die Rezeption. Sollte sie nicht besetzt sein, kräht Hahn Gusti nach den BetreuerInnen. Eine kleine Tür führt in das Reich der Kinder: garantiert elternfrei. Kräftige Farbbereiche markieren die Gruppenräume. Besonderer Wert wurde auf Bewe- gungskonzepte und kindliche Selbstständigkeit gelegt. Für die ganz Kleinen stehen ein Bewegungs 9 podest mit Hühnerleiter, Rampen, Rutschen und Nischen bereit. Die Krabbelstube bietet Spiel- und Hängesitz laden zum Verstecken, Lesen und Relaxen Rückzugsmöglichkeiten, im Babybereich gibt es ein. Im Sanitärbereich können die Kinder dank einer 9 IN PRETTY GOOD einen abgeschlossenen Wickelraum mit Entlüftung, dreistufigen Waschrinne und WCs auf zwei kindge- S HAPE: Interior Design Ausguck und Waschbecken. Erholung finden die rechten Ebenen die für sie passende Höhe wählen. »Kinderhof Österreich« Kleinsten im duftenden Schlafraum mit Zirbenbett- Nach dem wilden Spiel im Garten geht es zum chen und Heutapete. Für ältere Kindern stehen Waschen in die Matschschleuse. Zum Gelingen des Spielküche und Bühne sowie ein Toberaum mit Projekts trug die intensive Zusammenarbeit mit der Rutsche, Kletterwand und Gruppenschaukel bereit. Gastgeberfamilie und der Kinderhofleitung bei. Gemütliche Höhlen auf der Hochebene und ein www.inprettygoodshape.com www.moargut.com
14 MITTEILUNGEN 03.2021 MITTEILUNGEN 03.2021 15 Inklusion , Rückschau 10 11 »DESIGN FOR UNDERSTANDING« – für die umfassend nutzerzentrierte Gestaltung und BARRIEREFREIHEIT UND MOBILITÄT Entwicklung von IKT-Anwendungen, herausgebracht. Veronika Egger ist mit ihrem Studio is-design auf Ziel des Forschungsprojekts – mit den Projektpart- mehreren Ebenen in Sachen Inklusion und Universal nern Austrian Institute of Technology, NOUS Design unterwegs. Als Kopf von Design for All in Wissensmanagement und iDr Design – war es u. a., Österreich und President Elect des International auf die Nutzung fokussierte Informations- und Inter- Institute for Information Design (IIID) unterrichtet die aktionsdesigns für einen digitalen, verkehrssystem 12 auf Orientierung, Wegeführung und Interaktion übergreifenden Mobilitätsassistenten namens spezialisierte Gestalterin zum Beispiel auch am Lehr- »MobiQuick« zu entwickeln. Das Handbuch beruht gang für barrierefreie Gebäude und Umgebungen auf der Evaluierung zahlreicher Testpersonen und GUTE GESTALTUNG ALS LIZENZ ZUM ERFOLG: 10 L ehrgang für b arrierefreie Gebäude (Leitung: Peter H. Spitaler), der in Zusammenarbeit mit Austrian Standards angeboten wird. Der modulare Kurs vermittelt ein breites Verständnis für unter- gibt prozessbezogene sowie inhaltliche, grafische und funktionale Gestaltungshinweise. Seine Inhalte können für nicht-kommerzielle und Schulungs- DESIGN ALS MINDSET DER ZUKUNFT und Umgebungen schiedliche Nutzungsanforderungen, das Zusammen- zwecke kostenfrei genutzt werden. Mobilität ist 11 V eronika Egger, Lisa wirken von Gesetzen, Verordnungen und Normen ein wesentlicher Teil unserer Gesellschaft und baut Zehn Paarungen aus Kreativen und Wirtschaftstreibenden verrieten am 7. und 8. Juli 2021 bei den »Österreichischen Ehrenstrasser: sowie praktische Beispiele. Ziel ist die Gestaltung von auf einem leistungsfähigen Verkehrssystem auf. H andbuch »FX Design gebauten Umgebungen mit umfassender Nutzungs- Derzeit weltweit erkennbare Trends wie Digitalisie- Designgesprächen« auf Schloss Hollenegg for Design in der Steiermark, wie der Entwicklungsprozess eines Guide« qualität für alle Menschen nach dem Universal- rung und automatisiertes Fahren leiten einen tief- Produkts oder einer Dienstleistung abläuft und welchen Beitrag Design zum Erfolg leistet. designaustria war 12 M obilitätsapp Design-Konzept. Zusammen mit ihrer Projekt- und greifenden Wandel ein und lassen erkennen, dass »M obiQuick« Netzwerkpartnerin Lisa Ehrenstrasser hat sie im sich die Fortbewegung im urbanen Raum massiv Kooperationspartner der von Creative Industries Styria (CIS) kuratierten Veranstaltung, zu der auch Rahmen des Mobilitätsforschungsprojekts »FX-Future verändern wird. Während die technischen Eigen- WEI SRAUM. Designforum Tirol und der Holzcluster Steiermark beitrugen. eXperience« den »FX Design Guide«, ein Handbuch schaften eines Verkehrsmittels als Auswahlkriterium an Bedeutung verlieren, ist die enge Verzahnung der Verkehrsträger und deren bequeme Nutzung eine Voraussetzung für zufriedene Fahrgäste. Eine Ganze zwei Tage standen auf Schloss Hollenegg im Birgit Beaca-Krenn von MAM Babyartikel und Desi- wesentliche Herausforderung ist es daher, das Zeichen der Zusammenarbeit von Design und Wirt- gnerin Inge Wurzinger eröffneten die Talks. Auch INCLUSIVE DESIGN IN PRACTICE Verkehrssystem trotz der zunehmenden Komplexität schaft. So vielfältig der Designprozess ist, das bei Babyprodukten stehen Trends wie Natürlichkeit, The practical examples introduced here are diverse: designgruppe koop’s inclusive conceptions einfach zugänglich zu machen und Informationen Ergebnis sind Produkte und Dienstleistungen mit Reduktion und Ursprünglichkeit hoch im Kurs. for exhibitions on stones and sheep at the open-air museum of Bad Windsheim in Franconia, individualisiert bereitzustellen. Dabei stellt sich die der Lizenz zum Erfolg. Denn Design macht den Farben, Illustrationsstile und Motivwelten unter- specifically directed at the blind and visually impaired, but actually fascinating for the whole Frage, ob wir NutzerInnen an Souveränität gewinnen entscheidenden Unterschied und schafft Innovati- liegen einem ständigen Wandel. Sie zu beobachten, family; buero bauer’s »Maps of Empathy« at St. Josef’s Hospital in Vienna, which are part of the oder uns aus Furcht vor einer Überforderung von onen, die Ästhetik, Funktionalität und Nachhaltigkeit zu adaptieren und auf Produkte umzulegen ist das barrier-free orientation system and take into account the special feelings and needs of both der »schönen neuen Verkehrswelt« abwenden. gekonnt verbinden – und das bei unterschied- Geheimnis hinter einer erfolgreichen Marke wie patients and visitors; the COVID-19 vaccination campaign thought out by SägenvierDesignkom- Essenziell wird sein, einen niederschwelligen Zugang lichsten Anwendungen, wie die in Deutschlandsberg MAM. Die gemeinsame Geschichte begann vor munikation to help Vorarlberg on its way out of the pandemic by motivating the most diverse zu künftigen Mobilitätsangeboten zu ermöglichen. vorgestellten Beispiele eindrucksvoll vor Augen mehr als zwei Jahrzehnten. Mittlerweile wird die groups imaginable; nau*design’s e-reader compatible annual reports for »Light for the World«, In dem Handbuch wird der Begriff »Wegekette« führten, vom mobilen Wassergiganten für die Trink- Gestalterin bei allen Entwicklungen hinzugezogen. which comply with the organisation’s task to create accessibility; Austrian Design-for-All pres- stets auf den gesamten Weg eines Individuums mit wasserproduktion über Babys liebstes Accessoire bis ident Veronika Egger’s and Lisa Ehrenstrasser’s efforts to impart knowledge about barrier-free einem bestimmten Ziel bezogen, inklusive Stiegen, hin zu einer außergewöhnlichen Badewanne. Wie Informationsdesigner Erwin K. Bauer von buero mobility, such as with their »FX Design Guide« and their digital mobility assistant »MobiQuick«, Lifte oder Rolltreppen – also von »Tür zu Tür«. solche intelligenten Lösungen, die viel mehr als nur bauer – Gesellschaft für Orientierung und Identität published and developed in the context of the research project »FX-Future eXperience«, con- Berücksichtigt wird ein Wechsel zwischen Fahr ästhetische Qualitäten aufweisen, zustandekommen, und Dieter Hardt-Stremayr von Graz Tourismus ducted in cooperation between is-design, iDr Design, the Austrian Institute of Technology, and systemen und Bewegungsmöglichkeiten. Eine darüber sprachen die ExpertInnen hinter den Ideen sprachen über die Entwicklung des neuen Orientie- NOUS; or the sustainable environment created by IN PRETTY GOOD SHAPE for kids of all age Betrachtung der gesamten Wegekette ermöglicht und ihren Umsetzungen. Durch das Programm rungssystems für die steirische Hauptstadt, das mit groups at a family resort in Großarl, offering the children everything they need and allowing den Fokus auf die Nutzung für die/den Einzelne/n. führten E berhard Schrempf (CIS) und designaustria- allen Stakeholdern erfolgreich abgestimmt wurde. Mit them to play and interact independtly of adults. is-design.at idrdesign.net designforall.at CEO Prof. Severin Filek. intelligenter Reduktion und digitalen Karten leitet es
16 MITTEILUNGEN 03.2021 MITTEILUNGEN 03.2021 17 Rückschau Rückschau 1 2 3 4 nicht bloß Gäste und BewohnerInnen, es schafft auch generator PHANTOR, der bis zu 10.000 Liter Trink- eine prägnante Identität im öffentlichen Raum. wasser täglich aus der Luft extrahieren kann und damit der drohenden globalen Wasserknappheit Gebogene Aluminiumstangen, wie sie für Treppen entgegentritt. Die Kooperation zeigt, wie zeitge- geländer an öffentlichen Orten eingesetzt werden, mäßes Design mit den Möglichkeiten modernster bilden das zentrale Designelement für den robusten Technologie als Schnittstelle zwischen Emotion und Outdoor-Stuhl TUBE CHAIR, der von dem 2019 von Funktion fungiert. Die fortschrittliche Produktlösung CEO und Creative Director Florian Lambl und Helen gewann beim Iceberg Innovation Leadership Award, Thonet gegründeten Unternehmen TYP vertrieben beim German Innovation Award 21 und jüngst auch wird. Ihr Motto ist die Demokratisierung von Design beim Energy Globe Award 21. in Verbindung mit ambitionierter Preisgestaltung. Kreativpartner Klemens Schillinger arbeitet als HALE electronic ist Komplettausstatter der Taxi- Produkt- und Möbeldesigner in Wien. Seine Ausbil- branche, von Taxametern und Dachzeichen bis zu dung absolvierte er an der FH Joanneum in Graz und elektronischen Lösungen für Fahrerabrechnung und am Royal College of Art in London. Flottenmanagement. 1972 von Martin Leitner als 1 Inge Wurzinger & MAM kleine Spezialwerkstätte gegründet, entwickelte 5 Babyartikel: Qualität Das Team rund um Walter Kreisel, Chairman & sich das Unternehmen zum Marktführer im deutsch und Anspruch für Founder der auf nachhaltige Geschäftsmodelle und sprachigen Raum. Für das Produktdesign des Schnuller & Co erneuerbare Energie fokussierten neoom group, Portfolios zeichnet studio novo verantwortlich. Das 2 b uero bauer & Graz entwickelte gemeinsam mit DO:IT, in Hollenegg Designstudio von Nik Pelzl erarbeitet auch Strate- Tourismus: Leitsystem vertreten durch CEO Florian Nimmervoll, den bereits gien zur Definition von Zielmärkten und zur Zusam- für die Stadt Graz mehrfach ausgezeichneten atmosphärischen Wasser- menstellung von Produkt- und Leistungsportfolios. 6 In den letzten 20 Jahren hat sich eine spannende Zusammenarbeit entwickelt, in der eine Vielzahl von anspruchsvollen und innovativen Produkten Weitere Ergebnisse von Erfolgsteams: eine Bade- LICENCE TO SUCCESS: DESIGN AS THE MINDSET OF THE FUTURE entstanden ist. wanne aus Massivholz von Nina Mair Architecture + 3 K lemens Schillinger & In early July, ten pairs of creatives and business managers/entrepreneurs gathered for the Design für die Tischlerei Forcher, die mittlerweile in TYP: Outdoor-Stuhl »Austrian Design Talks« at Schloss Hollenegg in Styria to reveal their secrets of success, offering kokon ist eine Rehabilitationsklinik, die sich auf Schauräumen von New York bis Toronto erhältlich ist; »TUBE CHAIR« insights into the development processes of their products and services – intelligent solutions Kinder und Jugendliche spezialisiert hat – in das völlig ohne Leimprodukte und künstliche 4 D O:IT & neoom group: showing how design can make a vital contribution. The two-day event was hosted by Creative Österreich eine Neuheit, waren doch Kinder bisher Baustoffe auskommende Holzbausystem von holz. Wassergenerator Industries Styria (CIS) in cooperation with designaustria. Design makes huge difference, in Einrichtungen für Erwachsene untergebracht. architekten und dem Produktionsunternehmen »PHANTOR« bringing together innovation, aesthetic qualities, functionality, and sustainability. The case Gemeinsam mit der wirtschaftlichen und der ärzt- Reinholz; die auf Prozessoptimierung ausgerichtete 5 s tudio novo & HALE studies presented attested to the benefits offered by design, ranging from mobile atmospheric lichen Leitung, den Projektentwicklern und den Software von VITAVO, im Einsatz bei Julia Fandler electronic: intelligente water generator »PHANTOR« (neoom group & DO:IT), internationally famous baby products Architekturteams erarbeitete moodley brand identity und ihrer traditionsreichen Ölmühle; und die von Produktlösungen rund (MAM & designer Ingrid Wurzinger), and the new wayfinding system for the city of Graz (Graz ein ganzheitliches Markenkonzept. Bei der Gestal- Parkside optimierte modulbasierte Online-Plattform ums Taxi Tourism & buero bauer) to the functional and robust outdoor »TUBE CHAIR« (TYP & Klemens tung waren auch betroffene Kinder und Jugendliche UNOY, die menschliches Wissen und Expertise ohne 6 m oodley brand identity: Schillinger), electronic devices for taxis (HALE electronics & studio novo), and the branding sowie deren Familien involviert. Über die intensive Programmierkenntnisse digital zugänglich und damit Branding-Strategie concept for a rehab hospital for children and young people (kokon & moodley brand identity). Zusammenarbeit sprachen Brand Strategist Lisa auch vermarktbar macht. für die Rehabilitations- Haller und Ärztin Anna Maria Cavini. www.cis.at klinik »kokon«
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