NACHRICHTEN TUTZINGER - TUTZING 2021 Wie kann unser Ort noch schöner werden?
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39. Jahrgang www.tutzinger-nachrichten.de Ausgabe 01 / Januar 2021 TUTZINGER NACHRICHTEN Das Magazin für Tutzing und seine Bürger TUTZING 2021 Wie kann unser Ort noch schöner werden? Heft 01/21
FINDEN & LESEN EINBLICK Liebe Leserin, lieber Leser, 3 TUTZING REPORT Wo Tutzing stark ist, wo es schwächelt 4 Fotoreportage: Ortsspaziergang mit offenen Augen und Kamera 6 Lebensraum Tutzing – mehr als ein Standort 10 Kreuzworträtsel für Tutzing-Kenner 11 Wie Tutzing sich sieht und wie es gesehen wird 12 Welche Zukunft hat der Einkauf im Ort? 14 Zukunfts- und Zielkonzept für Tutzing 15 UNSERE GEMEINDE Thema Wohnen. Die Bürgermeisterin antwortet 16 Inserentenliste TN 01 / 2021 17 BÜRGER FRAGEN Wie geht weiter mit dem Leerstand in der Ortsmitte? / Sport für alle – Vereine machen es möglich 18 Ehrenbürgerrecht für Professor Ursula Männle / Landratsamt richtet Corona-Hotline ein 19 Stefanie von Winning für 24 Jahre als Gemeinderätin gewürdigt 20 WIE ICH ES SEHE Studienleiter Martin Waßink über die Gleichwertigkeit der Lebensbedingungen in Tutzing 22 Neue Bestattungsmöglichkeiten in Tutzing / Dienstjubiläum Markus Kuisl 23 HANDEL, HANDWERK & SERVICE Beste Heizung nicht nur in Krisenzeiten 24 Team Seefried Group hilft Kundenwünsche zu erfüllen 25 Was macht eigentlich eine „Jugendmotivatorin“? 26 Über die Schulter geschaut Zehn Fragen an Susann Dürr, Sansibar Werkstattladen 28 WIE ES FRÜHER WAR Tutzinger Pioniere beim Bau des Nord-Ostsee-Kanals Wo stand dieses Haus? 30 MENSCHEN IN TUTZING Antonin Maria Andert – vom nüchternen Mathematiker zum Buchrestaurator 32 Helmut Grund - er wird Tutzing fehlen 33 TUTZINGER SZENE Ökomenischer Unterstützerkreis: Tutzing hilft im Mittelmeer 34 Ökumenisches Forum 2021 / Andacht mit festlicher Barockmusik / Christbaumservice der Jugendfeuerwehr – entfällt 35 Musikfreunde Tutzing bieten mitreißende Melodien / Erstes Programm 2021 der Akademie für politische Bildung 36 Unterstützung für Tabaluga-Kinderhäuser / Bürgerbegehren in Bernried 37 JUNGES TUTZING Interviews: „Was gefällt Dir an Tutzing – und was nicht?“ / Tag der Ausbildung erst wieder 2021 38 Pandemiebekämpfung der Benedictus-Realschule / Neue Jugendbotschafterin der Evangelischen Akademie 39 KALENDER & KONTAKTE Aktuelle Termine im Januar 2021 40 KIRCHENMITTEILUNGEN Januar 2021 41 NACHLESE Leserbriefe / Notdienste im Januar42 Der Tratzinger / Januargruß / Impressum43 Redaktionsanschrift: Titelbild: Tutzinger Löwe vor Midgardhaus 39. Jahrgang TUTZINGER www.tutzinger-nachrichten.de Ausgabe 01 / Januar 2021 E-Mail: redaktion@tutzinger-nachrichten.de NACHRICHTEN Foto: Anzeigen: Roland Fritsche, Das Magazin für Tutzing und seine Bürger M. Simon anzeigen@tutzinger-nachrichten.de, Tel. 08807/8387 Verteilung: Walter Kohn, Tel. 0175/4501526 Post: Tutzinger Nachrichten Zugspitzstraße 30, 82327 Tutzing Redaktionsschluss für das Februarheft 2021 ist der 04. Januar 2021. Zulieferungen danach können leider nicht mehr berücksichtigt werden. Wir bitten um Verständnis. TUTZING 2021 Heft 01/21 Wie kann unser Ort noch schöner werden? Ihre Beiträge und Fotos sind uns sehr willkommen, bitte als E-Mail und mit Angabe der Quelle/Foto. Anzeigenschluss 12. Januar 2021, Erscheinungstermin: 28. Januar 2021. Der Redaktionsverein übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesendete Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Bitte besuchen Sie auch die Internet-Seite der Tutzinger Nachrichten mit zahlreichen aktuellen Leserinformationen und Inserentenkontakten - www.tutzinger-nachrichten.de 2
EINBLICK Liebe Leserinnen, liebe Leser, zu Beginn des neuen Jahres schaut der Tutzing Report darauf, wo Tutzing stark ist und wo es schwächelt. Tutzing hat viele Stärken, dennoch hat auch unsere heile Welt Risse und Schwächen. Wie kann man für positive Veränderungen zusammenwir- ken? Ein Ortsspaziergang durch Tutzing zeigt in Bildern die vielfältigen Seiten unseres Dorfes. Verschiedene Bereiche wer- den dabei unter die Lupe genommen. Lebensraum Tutzing -mehr als ein Standort? Wie sieht Tutzing sich und wie wird es gesehen - auch das trägt zum Thema bei. Detailliert berichten wir über zahlreiche sportliche Angebote aber auch den Leer- stand in der Ortsmitte. Eine Fotostrecke zeigt das Ausmaß. Eine Leserin fragt nach einem Zukunftskonzept für unseren Ort. Gegen die winterliche Langeweile hat RF ein Tutzing- Kreuzworträtsel ersonnen. Bürgermeisterin Marlene Grein- wald beantwortet Fragen zum Thema Wohnen. Die Verlei- hung des Ehrenbürgerrechts an Frau Professor Ursula Männle, das Dienstjubiläum von Markus Kuisl und das Ausscheiden von Stefanie von Winning sind weitere Gemeindethemen. Die Gemeinde vermeldet Vorbereitungen für den Ruhewald am Waldfriedhof. In „Wie ich es sehe“ wird darüber nachge- dacht ob die Lebensbedingungen in Tutzing gleich, gleich- wertig oder gerecht sind. Wir stellen ein alternatives Heizsys- tem vor, machen Sie mit der Team Seefried Group bekannt und auch mit einer Jugendmotivatorin. Über die Schulter schauen wir in einem interessanten Laden. Die alten Tutzinger sind gefragt: Wer weiß, wo das Haus auf Seite 31 in Tutzing stand? Ungewöhnlich der Bericht über Tutzinger Pioniere beim Bau des Nord-Ost-Kanals. Bei „Men- schen in Tutzing“ stellen wir Ihnen einen Mann vor, der vom Mathematiker zum Buchrestaurator geworden ist. Ein Nach- ruf gilt einem Mitbürger, der Tutzing viel gegeben hat und nun an Corona gestorben ist. Leider ist die Tutzinger Szene auch im Januar noch sehr übersichtlich. Eine vorweihnacht- liche Aktion, eine Andacht zum Abschluss der Weihnachts- zeit und ein Konzert sind kulturelle Angebote, Tagungen der Akademien bildungswichtig. Eine davon betrifft uns sehr nahe, denn sie behandelt die Anfänge der NSDAP im bayerischen Oberland. Einen Vortrag über die Kirchensteu- er im Fokus gibt es im Roncallihaus. Ein Bürgerbegehren in Bernried und eine Lichterkette, verbunden auch mit einem Spendenaufruf sind weitere Veranstaltungen bzw. Aktionen. In „Junges Tutzing“ erzählen zwei Jugendliche, was ihnen an Tutzing gefällt und was nicht. Damit Schule stattfinden kann, schlägt die Benedictus-Realschule eine effektive Pan- demiebekämpfung mit CO2-Ampeln vor. Wegen der Pande- mie gibt es erst wieder 2021 ein „Tag der Ausbildung“- aber es gibt Alternativen. Die Evangelischen Akademie hat eine weitere, neue Jugendbotschafterin. Mit dem Wunsch, dass Ihnen der Wechsel ins neue Jahr ge- lungen ist und die bleiernen Zeiten bald ein Ende finden Herzlichst Ihre Heft 01/21 3
TUTZING REPORT Wo Tutzing stark ist, wo es schwächelt Es gibt weiß Gott Orte, an denen zu leben schlimmer ist als binger Straße entlang. Schwach ist der Verfall und /oder die in Tutzing. Ich persönlich kenne auch niemanden, der sein mangelnde Nutzung unserer gemeindlichen Immobilien. Tutzing nicht liebt. Unsere geografische Lage ist Traumhaft, Schwach auch die vielen leerstehenden Geschäfte in der das Bildungsangebot Unvergleichlich. Wir pflegen Tradi- Ortsmitte, die nicht erst seit dem geplanten Ausbau der tionen, unser soziales Netz funktioniert Zuverlässig. Wir Hauptstraße verwaist sind. Schwach ist die Möglichkeit für lassen jeden so Individuell leben, wie er will. Die kulturellen ältere Menschen, ohne Auto einzukaufen oder gar- wie es Angebote bewegen sich auf hohem Niveau. Kurzum, unser früher möglich war- sich mit Lebensmitteln durch ortsansäs- Tutzing ist Großartig. sige Geschäfte beliefern zu lassen. Damit kein falscher Eindruck entsteht: es geht weder darum Tutzing ist nicht nur großartig, es ist auch stark. Stark ma- alle Stärken noch alle Schwächen der Gemeinde Tutzing an- chen es vor allem die Menschen, die hier nicht nur wohnen, zulasten. Vieles von beidem liegt auch in der Hand der Tut- sondern leben und sich mit ihrem Ort identifizieren - in den zinger selbst oder übergeordneter Stellen! esch Kirchengemeinden, in den Vereinen, in ehrenamtlicher Ar- beit. Stark war und ist der Zusammenhalt in schwierigen Si- tuationen: bei der Versorgung, Betreuung und Integration von Flüchtlingen, beim Brand eines großen Mietshauses, bei nachbarschaftlicher Hilfe in Corona-Zeiten. Stark ist Tutzing in der freundlichen Aufnahme neu zugezogener Mitbürger, wenn dieses das wollen. Stark machen uns die Leute, die Vertrauen Sie unseren Spezialisten im kulturelle Angebote und traditionelle Werte schaffen und Gelenk- und Wirbelsäulenzentrum die, die sie nutzen. Stark sind unsere Akademien und un- sere Schulen, die den Ort beleben und ihn über die lokalen KONTAKT: T (08158) 23 - 280 Grenzen hinaus bekannt machen. Stark ist die Betreuung wirbelsaeulenzentrum-bkt@artemed.de unserer Kinder in sieben Kindergärten, mehreren Krippen und Horten. Stark sind freiwillige Leistungen der Gemeinde für Feste, Vereine und Institutionen. Stark auch die Betreu- ung der älteren Generation mit Ambulanter Versorgung, Betreutem Wohnen und Tagespflege. Stark sind unsere vie- er len Parks, Bäder und Spazierwege. Stark zeigt sich Tutzing Tutzing s- u n d h eit auch in seiner medizinischen Versorgung mit zahlreichen Ges for u m Ärzten vor Ort, mit unserer Ambulanten Krankenpflege, mit dem Krankenhaus und vielen Praxen rund um das Wohl- digital befinden. Stark ist unsere Anbindung an die Umgebung mit Bundesbahn, S-Bahn und Buslinien. Aber wir müssen den Ort gar nicht verlassen, denn last but not least: Stark sind auch unsere Gewerbetreibenden, die dafür arbeiten, dass wir mit Service-Leistungen gut versorgt sind und fast alles vor Ort kaufen können. Dennoch hat auch unsere heile Welt Risse und Schwächen. Eine notorische Schwäche Tutzings ist die leere Gemeinde- KYPHOPLASTIE kasse und daraus resultieren sicherlich auch diverse andere Minimalinvasive Therapie bei Wirbelbruch Schwächen. Schwach ist, dass man dem Siedlungsdruck, der zu immer größerer Verdichtung führt, nichts entge- Mittwoch, 20. Januar 2021 gensetzen kann oder will. Schwach und schwächer wird dadurch Tutzing in der Infrastruktur, zu enge und kaputte von 17.00 bis 18.00 Uhr Straßen, unübersichtliche Tunnels, ständig fehlende Betreu- Referent: ungsplätze für Kinder (trotz großer Anstrengungen seitens Dr. Dominik Bengel, Leitender Oberarzt Wirbelsäulenchirurgie der Gemeinde). Schwach sind auch die Konflikte, die durch zu viele Menschen auf zu engem Raum entstehen- das ist Teilnahme: sogar in Tutzing inzwischen zu spüren. (Beispiele: Thoma- Die Teilnahme erfolgt ganz einfach online als GoToMeeting. platz- Badeplatz und /oder Ruheoase? Radfahrer und/ oder Für die Anmeldung schicken Sie Ihre E-Mail-Adresse Fußgänger an der Promenade? Waldschmidtschlucht: Spa- an sekretariate-bkt@artemed.de und Sie erhalten den zierweg und / oder Mountainbike Trail? Usw.) Schwach ist Teilnahmelink. die Steuerung des Parkplatzproblems, schwach die Überwa- Telefonische Anmeldung und Rückfragen: chung von Falschparkern- vor allem im Sommer. Schwach ist T (08158) 23 - 722 der Investitionsstau an unseren Schulen. Schwach sind oft www.krankenhaus-tutzing.de die Internet- und Handynetzverbindungen. Schwach sind kleinere Dinge, wie überquellende Mülleimer, kaputte und leere Seifenspender in den öffentlichen Toiletten (wenn sie nicht sowieso abgeschlossen sind). Schwach sind die verwahrlosten kleinen Verkehrsinseln im Ort und die Trau- 4
DIES und DAS Die Traubinger Blaskapelle wünscht Ihnen und Ihren Familien ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2021. Wir bedanken uns für die Unterstützung das ganze Jahr über, vor allem in dieser schwierigen Zeit, und hoffen, bald • Moderne Heiztechnik wieder für Sie spielen zu dürfen. • Schöne Bäder • Solaranlagen, Schwimmbadtechnik • Sanierung und Neubau • Kundendienst und Reparaturen WIR SUCHEN DICH! Starnberger Str. 7 · Traubing · Tel. 0 8157/83 08 · max.spagert@t-online.de Wir bieten ab sofort bei überdurchschnittlicher Bezahlung eine Arbeitsstelle und eine Ausbildungsstelle als Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r in familiärer Atmosphäre - auch als Quereinsteiger. Bewerbungen bitte unter: bewerbung@zahnarztpraxis-edelweiss.net Hauptstraße 57 82327 Tutzing (08158) 8500 www.zahnarztpraxis-edelweiss.net Heft 01/21 5
TUTZING REPORT Ortsspaziergang mit der Kamera Ein TN-Reporterteam hat sich auf einen Ortsspaziergang durch Tutzing begeben und dabei eindrucksvolle Beobach- tungen gemacht. Dieser Fußmarsch zeigt die vielfältigen Seiten unseres „ehemaligen“ Fischerdorfes. Auf der Fotosa- fari erfreuten wir uns an einigen Plätzen an der landschaft- lichen Schönheit Tutzings. Auffällig im Ort sind Leerstände und eine zunehmende Verkehrsdichte. Eine lebendige Orts- mitte sind das Herz und das Gesicht im ländlichen Raum. Unser Ort scheint dabei, sich von der dörflichen Seegemein- de zur Kleinstadt zu entwickeln, was für die Zukunft erheb- liche Probleme bereiten wird. Landschaft - Geschenke der Natur Jahreszeiten: Vorahnung auf den Winter Häuser - Gesichter des Ortsbildes Bleicherpark. Welcher Platz am See könnte schöner sein? Altes Schulhaus „Auf wackligen Beinen“ Fischerboote: Zeichen der Herkunft und Tradition Ärztehaus - Praxen im modernen Ambiente Schlossmauer: Fürstliches Areal mit herbstlichem Laub An der Marienstraße: Ruhe-Oase im Herzen von Tutzing 6
Der gewohnte Anblick tradierter Häuser im Nebeneinander von Fassaden moderner Funktiona- lität setzt neue Akzente in der Entwicklung des wirtschaftlichen und sozialen Infrastruktur, aber auch des Wohnens – verbun- den mit einer Erneuerung des örtlichen Staßennetzes, das den Ansprüchen moderner Mobilität aller Verkehrsteilnehmer gerecht wird. Die Zeit des Aus- und Umbaus wird in den kommenden Jahren im Ortsbild unübersehbar sein. Fischerhaus – Idylle am Thomaplatz Rathaus Tutzing - Neuer Eingang barrierefrei gestaltet Neubauviertel in Tutzing Nord-West Meier-Haus: Ein Haus mit Geschichte Verkehr - die Nerven der Mobilität Das Boeckehaus – nicht mehr sanierbar? Ausbau Hauptstraße – ein „Jahrhundert“- Projekt Neue, moderne Business Aerea auf dem früheren Roche-Gelände Der Kreisel: Südverteiler für alle Richtungen Heft 01/21 7
TUTZING REPORT Fahrradstreifen für Bernrieder Straße: Dampfersteg: Nunmehr geeignet zum Anlegen alternative Mobilität Verbindung zu den Nachbarorten von zwei Schiffen zur gleichen Zeit für die süd- liche und nördliche See-Runde Der Müll als Wegbegleiter Der Müll ist der unschöne Wegbe- gleiter eines Ortes, der mit seiner Attraktivität und seiner guten Ver- kehrsanbindung im Verbund Besu- cher und Ausflügler anzieht. Aber es gibt auch selbstgemachte Hin- terlassenschaften wie die unschöne Visitenkarte rund um den Bahn- hof, um den sich Fast Food-Müll zu einem Hügel türmt. Gedanken- und Rücksichtslosigkeit sowie auch Mut- wille geben sich die Hand. Empfangsmotiv am Dampfersteg und auf Visitenkarte Bahnhof: allen Wegen Müll als Willkommensgruß… Hinterlassenschaften …und Wegbegleiter Willkür 8
Blickpunkte Park-Oase: Parken ist auch auf eigenem Grundstück möglich Parkplatz in der Ortsmitte- Segen oder Verschwendung? Ein Ortsspaziergang mit offenen Au- gen findet in Tutzing zahlreiche Mo- mente für Fragen, warum manches so ist, wie es ist und nicht anders. Und es geht keineswegs immer um „revolutionäre“ Verschönerungspro- jekte. So fördert die Parknot manche Blüten, die der Überlegung wert sind. Der Parkplatz in der Ortsmitte ist oft eine kaum begehbare Pfützen- oder Glatteisplatte. Ortspflege ist eine Ge- meinschaftsaufgabe, die alle angeht, also die Aufmerksamkeit, Pflege und auch Disziplin aller erfordert. Den Lohn dafür ernten ja auch alle. Platz ist in der kleinsten Lücke Eingesäumte Parkidylle auf wertvollem Grund Parkdisziplin von Klein an Sorgen für Sicherheit: Neue Geländer Anschlagtafel: Wer stützt hier wen? Fotos: WK, esch, S. Kleemann Heft 01/21 9
TUTZING TUTZINGREPORT REPORT Lebensraum LebensraumTutzing Tutzing– –mehr mehrals alsein einStandort Standort Standort - der Terminus hat überwiegend eine Klangfarbe, sonal im Handumdrehen aus aller Welt zu gewinnen samt Standort - der Terminus hat überwiegend eine Klangfarbe, sonal im Handumdrehen aus aller Welt zu gewinnen samt die manchen hier beheimateten Tutzingern zu ökonomi- deren Familien. Der Vorteil daraus kommt nicht nur der die manchen hier beheimateten Tutzingern zu ökonomi- deren Familien. Der Vorteil daraus kommt nicht nur der stisch klingt. In der Tat, der viel verwandte Begriff greift örtlichen Gesundheitsversorgung zu gute. Gesellschaft und stisch klingt. In der Tat, der viel verwandte Begriff greift örtlichen Gesundheitsversorgung zu gute. Gesellschaft und zu kurz, um den Lebensraum zu kennzeichnen, in dem Wirtschaft im Ganzen profitieren von derart vitalisierendem zu kurz, um den Lebensraum zu kennzeichnen, in dem Wirtschaft im Ganzen profitieren von derart vitalisierendem Menschen ihr Dasein und Zusammenleben organisieren; Zuwachs in der Soziologie der Bürgerschaft bis hin zu den Menschen ihr Dasein und Zusammenleben organisieren; Zuwachs in der Soziologie der Bürgerschaft bis hin zu den die vielmehr auch das Gepräge einer gewachsenen Ortskul- Schulen und Vereinen und einer differenzierten Infrastruk- die vielmehr auch das Gepräge einer gewachsenen Ortskul- Schulen und Vereinen und einer differenzierten Infrastruk- turtur teilen, eine „Gemeinde“ imimwörtlichen Sinne sind tur. teilen, eine „Gemeinde“ wörtlichen Sinne sind- mit - mit tur. allem, was Identität und Identifikation schafft. allem, was Identität und Identifikation schafft. Man Man könnte könnte Zusätzlich Zusätzlichfördert fördertesesdie dieIdentifikation, Identifikation,inineinem einemOrt Ortzuzu auch auchsagen: sagen:Lebensqualität Lebensqualität durch durchBeheimatung. Beheimatung. Hause zu sein, der zum Teil durchaus auch verbesserungs- Hause zu sein, der zum Teil durchaus auch verbesserungs- Gleichwohl – die rationale Standortwahl Gleichwohl – die rationale Standortwahl samt samtBleiben Bleibenoder oder würdige würdige Mängel MängelundundMacken Mackenhaben habenmag, mag,derderaber aberzugleich zugleich Gehen prägt Lebensentscheidungen, bewirkt Gehen prägt Lebensentscheidungen, bewirkt langfristigelangfristige etwa etwa dank seiner prominenten Akademien überinternatio- dank seiner prominenten Akademien über internatio- Zukunftsorientierungen Zukunftsorientierungenpersönlich persönlichundundfamiliär familiärüber überGe-Ge- nale naleRufweite Rufweiteverfügt. verfügt. nerationen. Man denke nur an die vielen Zeitgenossen, nerationen. Man denke nur an die vielen Zeitgenossen, die die sich in in sich dendenvergangen vergangen Jahren Jahrennach nachsorgsamer, sorgsamer,komplexer komplexer Könnte, Könnte,müsste müsstedie dieGemeinde Gemeindeaus ausdiesem diesem Potential Potential anan Abwägung Abwägung persönlicher, persönlicher,beruflicher oder beruflicher gewerblicher oder gewerblicherAs- As- Vorzügen,-so Vorzügen,-so die immer wieder aufflammendeDiskussion die immer wieder aufflammende Diskussion pekte pektemitmit ihrem ihremZuzug amam Zuzug Standort StandortTutzing Tutzingverankerten. verankerten. - nicht - nichtmehr mehrmachen machenkönnen? können?Fast Fasthundert hundertBauanträge Bauanträgeinin einem einemJahr Jahrwerfen werfendie dieRichtungsfrage Richtungsfragestrategischer strategischerZiel- Ziel- WasWasnunnunsind sinddiedie Werte, Werte,diedie fürfürTutzing Tutzingsprechen sprechen– –nicht nicht orientierung orientierungauf aufininQuantität Quantitätund undQualität Qualitätder derOrtsentwick- Ortsentwick- nurnur im Blick Ansiedlungswilliger, sondern auchimimrealen im Blick Ansiedlungswilliger, sondern auch realen lung. lung.Mitbürger, Mitbürger,die diedank dankihrer ihrerFamilienbesuche Familienbesuchenäher näherinin Erleben Erlebenderer, derer,diedie hierzu hierzuHause Hause sind? Schließlich sind? Schließlichgibt gibtesesjaja andere andere Gemeinden eintauchen, zeigen sich mitunterregel- Gemeinden eintauchen, zeigen sich mitunter regel- auch auch eine Standortkonkurrenz durchaus nicht nurfernab, eine Standortkonkurrenz durchaus nicht nur fernab, recht rechterschüttert, erschüttert,etwa etwaüber überdie diechronische chronischeVernachlässi- Vernachlässi- sondern sondern ganz ganz nah nahimimselben selbenLandkreis Landkreis Starnberg. Starnberg.Neidisch Neidisch gung gungdesdesOrtsbildes Ortsbildes– –nicht nichtnur nurwegen wegendesdesSchlaglochreich- Schlaglochreich- blickt man blickt man ja ja aus Tutzing aus TutzingzumzumBeispiel Beispielauf aufwirtschaftlich wirtschaftlich tums. tums.DaDageht gehtesesnicht nichtnurnurum umKosmetik, Kosmetik,sondern sonderneseshathat besser dastehende besser dastehende Nachbargemeinden Nachbargemeinden oder oderauf solche auf solchemitmit auch auchdamit damit zuzutun, tun,dass dassdiese dieseSeegemeinde Seegemeindeoffenbar offenbarkeinen keinen panvoll panvollgepflegterem gepflegterem Ortsbild. Ortsbild. rechten rechtenBegriff Begriffvon vonsich sichselber selberhat, hat,ein einsolches solchesBewusstsein Bewusstsein zumindest zumindestnichtnichtplanvoll planvollkommuniziert kommuniziert(siehe(sieheauch auchBeitrag Beitrag Ganz Ganzvorne vornesteht in in steht derderSeegemeinde Seegemeinde Tutzing Tutzing- jeder - jederweiß weiß Seite Seite16) 16)Die Dieoffiziellen offiziellenSelbstaussagen Selbstaussagenetwa etwaimimInternet Internet es es - schlicht und einfach- das Himmelsgeschenk - schlicht und einfach- das Himmelsgeschenk der der geogra- geogra- begnügen begnügen sich sichdenn dennauch auchmehrmehroder oderweniger wenigermit miteiner einerpau- pau- fischen fischenLage, Lage,diedie eineineinzigartiges einzigartigesnatürliches natürlichesUmland Umlandmit mit schalen Reihung, die vielerorts aufscheint. schalen Reihung, die vielerorts aufscheint. den Chancen einer vitalen Wirtschafts- und Metropolen- den Chancen einer vitalen Wirtschafts- und Metropolen- region regionverbinden verbinden kann. kann. Nach Nachübereinstimmenden übereinstimmendenStudien Aber Aberwohin Studien wohindiedieReise Reisedieses diesessosovielfach vielfachbevorzugten bevorzugtenStand- Stand- rangiert rangiertOberbayern Oberbayern insgesamt insgesamt mit mitinnovativen innovativenIndustrienortes ortesgeht, Industrien geht,möchten, möchten,müssen, müssen,vor vorallem allemdie diewissen, wissen,die diehier hier undundhoch hochdifferenzierten differenzierten Dienstleistungen DienstleistungenininDeutschland leben. Deutschland leben. Das Dasnämlich nämlichschafft schafftBindung Bindungund undHeimat Heimat–persönlich –persönlich ganz ganzoben. Tutzing oben. Tutzingliegt inmitten. liegt inmitten. und undfamiliär, familiär,beruflich beruflichund undbetrieblich. betrieblich.Ansätze Ansätzedafür dafürgibt gibt esesimimZusammenhang Zusammenhangmit mitBusiness, der Technology Technology&&Science derNeuausrichtung Neuausrichtung Business, von Science vonHaupt-Haupt- DasDasführt führt einerseits einerseitszuzuWachstumsbeschwerden, anderer- straße Wachstumsbeschwerden,anderer- straßeundundOrtszentrum. Ortszentrum.Diese am amStarnberger Diese ChanceSee Chance Starnberger für fürLeitplanken See Leitplankender der seits aber zu Zukunfts- und Bleibechancen nicht zuletzt seits aber zu Zukunfts- und Bleibechancen nicht zuletzt für für Ortsentwicklung Ortsentwicklung insgesamt sollte nicht imDetaildickicht insgesamt sollte nicht im Detaildickicht jüngere jüngereund undwirtschaftsaktive wirtschaftsaktiveGenerationen. Generationen.Die Region von DieRegion von Planern Planernund undBehörden Behördenstecken steckenbleiben. bleiben. HKM HKM umumden denStarnberger Starnberger SeeSeemitmitihrem ihremhohen hohen Regionale Orienterung: Freizeit- Freizeit-und undWohn-Wohn- Wirtschafliches Wachstum und Lebensqualität ät wert wertschafft schafftAttrakti- Attrakti- vität vitätund undVorsprung Vorsprung §Südbayern Südbayernmitmitder derMetropolenregion MetropolenregionMünchen München imimWettbewerb Wettbewerb umum rangiert rangiertnach nachübereinstimmenden übereinstmmendenStudienStudienan ander der wirtschaftsaktive, wirtschaftsaktive,mo- mo- Spitze Spitzeder derZukunftschancen ZukunfschancenininDeutschland. Deutschland. bile Menschen bile Menschen mit ho- mit ho- herher Qualifikation Qualifikation - mit - mit §Die DieRegion Regionumumden denStarnberger StarnbergerSeeSeemit mitihrem ihrem einemDirektanschluss einem Direktanschluss hohen hohenFreizeit- Freizeit- und undWohnwert Wohnwertim imVoralpenland Voralpenland zurzurWelt. Welt.über überdiedie schafft schaft Attraktivität AtraktvitätundundBindung Bindungfürfürörtliche örtliche nahe Metropole Mün- Potentiale Potentale wirtschaftlichen, wirtschaflichen, gesellschaftlichen gesellschaflichen und und nahe Metropole Mün- kulturellen kulturellenLebens. Lebens. chen. Auch chen. Auch Tutzing Tutzing partizipiertvon partizipiert vondie-die- Die Die Kumulation Kumulatonpositiver positver Regionalfaktoren kommen Tutzingzugute. semsem Privileg. Privileg. ManMan vergegenwärti- vergegenwärti- Regionalfaktoren kommt Tutzing gegesichsichzumzumBeispiel, Beispiel, wiewiees es beibeiderder Einglie- Einglie- derung derung desdes tradierten tradierten Benedictus Kranken- Benedictus Kranken- hauses hauses in in eine eine moder- moder- nene Klinikkette Klinikkette gelang, gelang, PProfilebook rofl ebo | 2012 ok| 2012 ärztlichesSpitzenper- ärztliches Spitzenper- 10 10
In Tutzing bewandert? Kreuzworträtsel von Roland Fritsche Heft 01/21 11
TUTZING REPORT Wie Tutzing sich sieht und wie es gesehen wird 95 Prozent der ansässigen Unternehmen würden sich wie- • „Der Ort erscheint vom See her sowie von den höheren Aus- der in Bayern ansiedeln. Laut der Studie „Standort Bayern sichtspunkten aus als ein großer grüner Garten. Kein Wunder – Unternehmerperspektiven 2020“ der Vereinigung der Bay- also, wenn an diesem Orte bereits bekannte Komponisten, erischen Wirtschaft e. V. sind die bayerischen Unternehmen Künstler und Schauspieler ihre Ferien verbrachten.“ mit den Rahmenbedingungen im Freistaat äußerst zufrie- den. „Damit ist die hohe Standortloyalität im Vergleich zum Vorjahr (94,2 Prozent) noch einmal leicht gestiegen“, heißt Auf Reiseportal Guide-to-Bavaria.com es darin. Bayern sei ein „starker Wirtschaftsstandort, dem • „Der Starnberger See ist (glaube ich) der größte See im Um- die ansässigen Unternehmen gute Noten ausstellen.“ Gilt land von München und immer wieder eine Fahrt dorthin wert. das auch für Tutzing? Selbst die S-Bahn fährt direkt vom Hauptbahnhof nach Tutzing Die Gemeinde verfügt laut eigener offizieller Homepage am Starnberger See. Viele wohlhabende Münchner haben über gute Standortfaktoren wie: hier ihre Häuser, was auch ein Grund dafür ist, dass es um den Starnberger See viele sehr gute Cafés und Restaurants gibt.“ • Verkehrs- und Infrastruktur mit Martin G auf tripadvisor.com (ICE, Regionalbahn, S-Bahn, Bus) • „Schaut euch den See vor allem von Tutzing aus an! Hier • Breitbandversorgung in allen Ortsteilen – habt ihr den besten Alpenblick.“ schnelles Internet Dominikg283 auf dem Bewertungsportal TripAdvisor.com • Familienfreundliche Infrastruktur mit Kinderkrippen, Kindergärten und Kinderhorten • „Ilkahöhe - ein Highlight mit tollem Blick über See und Al- penkette.“ • Krankenhaus Markusk418 auf dem Bewertungsportal TripAdvisor.com • Breites Kultur- und Bildungsangebot im Ort • Eine Vielzahl von Vereinen für alle Interessen Das geht bis hinzu zu persönlichen Liebeserklärungen wie • Nicht zuletzt: die schöne Lage am See kürzlich in dem Facebook Post eines treuen Wanderfreun- • Der Gewerbesteuerhebesatz der Gemeinde liegt bei 300 %. des: von der Ilkahöhe aus. AB Und darüber hinaus wird angeführt: Durch gleich zwei Aka- demien (‚Akademie für politische Bildung’ sowie die ‚Evan- gelischen Akademie’) ist Tutzing sogar über Deutschland hi- naus für wissenschaftliche und politische Denk- und Diskus- sionsforen bekannt. Die Artemed-Klinikgruppe, Betreiberin des Benedictus Krankenhaus, nannte ihr Pionierprojekt der direkten Anbindung eines Dialyse-Zentrums an ein Kranken- haus das „Tutzinger Modell“, an dem sich inzwischen viele Krankenhäuser in Deutschland ein Beispiel nehmen. Gleich auf mehreren Websites, Tourismus Guides und Blogs ist prei- send die Rede vom „schönsten Ort am See“. • „Logenplatz mit Alpenblick (…). Freunde des Flanierens freuen sich über die zahlreichen Wander- und Spazierwege im Ort. Das gilt speziell für die mit 17 Hektar weitläufigen Seeuferanlagen. Nirgends kann man am Starnberger See so lange und so schön spazieren gehen wie in Tutzing.“ Beschreibung auf bergfex.de 12
Anzeigenkooperation mit Redaktionsverein Tutzinger Nachrichten e. V. Heft 01/21 13
TUTZING REPORT Hat der Einkauf im Ort noch eine Zukunft? Diese Frage stellt sich bei der Vielzahl von leerstehenden Gewerbeflächen in Tutzing. Allein auf dem Hauptstraßen- abschnitt in der Ortsmitte sowie den dortigen Seitenstra- ßen finden sich sechs leerstehende Geschäfte und Betriebe, die einst zur Geschäftsvielfalt in Tutzings Zentrum einen wichtigen Beitrag leisteten. Leere Schaufenster statt Le- bensmittel, Schreibwaren oder Kulinarisches. Hat der Ein- kauf in Tutzings Mitte überhaupt noch eine Zukunft? Hier hat ein gewisser Verdrängungsprozess- hinaus an die Ortsränder- stattgefunden. Aber auch ein genereller Wan- Hallberger Allee 14, bis Juli 2019 Café Käthe del im Einkaufsverhalten ist nicht rückgängig zu machen. Punkten können Einzelhändler in erster Linie mit ihrer Dienstleistung in Service, Beratung und persönlicher Zu- wendung zum Kunden. UC / TN Greinwaldstraße 3, bis Juni 2020 „Der Laden“ Schreibwaren Stadler Hauptstraße 39, bis Juni 2020 Edeka Bräuhausstraße 2 a, bis Sommer 2020 „Präsent“ Hauptstraße 58, bis 2012 Bäckerei Meier Hauptstraße 30, bis September 2019 Modehaus Tutzing Bräuhausstraße 2 a, wartet auf Beuzug Lindemannstraße 11, bis Juli 2019 „My Circus Loft“ Hauptstraße 25- 27, bis Januar 2012 Gasthof Andechser Hof Alle Fotos: UC 14
Zukunftskonzepte und Ziele für Tutzing? LEITPLANKEN SCHAFFEN – Zukunftskonzepte und Ziele für Tutzing Meine Familie und ich haben in Tutzing unser neues Zu- der Gesamtgemeinde zu einem effizienten Handeln im hause gefunden. Wir sind dankbar, an diesem schönen Ort Gemeinderat führen und das parteiliche Hin und Her im leben zu dürfen. Die angelaufene TN-Umfrage, wie sich Gemeinderat weiter einschränken. Darüber hinaus dient ein Tutzing noch schöner und lebenswerter entwickeln kann, Gesamtüberblick der Gemeindeverwaltung als klare Orien- interessiert mich daher sehr. tierung und wertvolle Arbeitshilfe im Einzelfall. Ich habe mir dazu folgende Fragen gestellt: Wie kann es ge- lingen, Tutzing und seine 10 Ortsteile als Gesamtgemeinde Die Beseitigung von ortsgestalterischen Defiziten muss da- zu stärken? Welche ortsgestalterischen Defizite gilt es zu bei ein wesentliches Ziel sein. Unsere Defizite sind bekannt beheben? Für welche Vorhaben reichen die knappen Mittel und vielfach erörtert. Daher nur beispielhaft: Unsere Ver- des Gemeindehaushalts? Wie soll sich unser Ort, ganzheit- kehrswege sind nicht sicher - Gehwege fehlen oft ganz, lich betrachtet, in den nächsten 10 Jahren entwickeln? sind teilweise in schlechtem Zustand oder zu schmal. Unser Für die Zielerreichung einer nachhaltigen Gemeindeent- Ortskern verdient eine Verschönerung und bedarf dringend wicklung ist, nach meiner langjährigen Erfahrung als Wirt- einer Vitalisierung - als Folge des Strukturwandels im Einzel- schaftsprüferin zu urteilen, vor allem ein parteiübergreifen- handel sehen wir bereits erste Geschäftsschließungen. Wir des Handlungskonzept unverzichtbar. Dieses Konzept muss Bürger und auch das dort angesiedelte Gewerbe benötigen auf einem breiten Bürgerkonsens basieren. Ohne ein Hand- aber einen intakten Ortskern. Es gibt viele Leerstände im Ort. Das brach liegende Grundstück „Seehof“ ist besonders auffällig und das Anwesen „Andechser Hof“ wartet schon seit Jahren auf Wiederbelebung. Viele Sanierungen und In- vestitionen stagnieren (z.B. die Sanierung der Mittelschule, das Projekt der Dorferneuerung in Traubing oder der von vielen geforderte Jugendtreff). Ein wesentlicher Grund für diesen beachtlichen Investitions- und Sanierungsstau, ist die knappe Gemeindekasse. Der Gemeindehaushalt hat eine strukturelle Einnahmelücke. So sind viele Vorhaben und Sanierungen, auch künftig finanzi- ell nicht zu stemmen! Eine gewisse Resignation: „aber dafür haben wir ja kein Geld“ hat sich breit gemacht. Und genau darum sollten wir mit dem Konzept „Leitziele Tutzing 2030“ jetzt handeln. Die offensichtliche Lösung ist die Steigerung der Eigen- einnahmen, also der Gewerbesteuer; einiges ist ja am Ent- stehen. Eine aktive Ansiedlungspolitik für emissionsfreies Gewerbe ist weiterhin erforderlich; sie braucht indes ein Handlungskonzept. Auch sind die Nebeneinnahmen zu stei- Lucie Vorlickova – Wirtschaftsexpertin und engagierte Mitbürgerin gern, z.B. durch Erlangung des Prädikats „Erholungsort“ Foto: privat und damit einer Ortstaxe. lungskonzept, welches strategische Entwicklungsschwer- Die Einnahmen aus Fördergeldern, fallen in der Gemein- punkte festlegt und dabei auf die unterschiedlichen Voraus- dekasse im Vergleich zu anderen Kommunen ebenfalls zu setzungen und Bedürfnisse der einzelnen Ortsteile eingeht, gering aus. Dabei stehen gefüllte Fördertöpfe für Investi- können wir die oben genannten Fragen nicht beantworten. tionen von Bund und Land bereit. Diese Fördermittel, sind So ein Konzept schafft einen Gesamtzusammenhang un- nur über ein komplexes Antragsverfahren zu erlangen. serer kommunalen Handlungsfelder (z.B. Bauen, Verkehr, Zwingende Voraussetzung ist die Vorlage eines Integrierten Landschaft nutzen und gestalten, Wirtschaft und Tourismus Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes, kurz ISEK. Wenn sowie Miteinander leben im Dorf) und weist damit über die es kleinere Gemeinden wie Bernried und auch größere wie bisherige Einzelfallbetrachtung hinaus. So ein integriertes Gauting geschafft haben, ein solches Konzept zu erstellen Handlungskonzept für die Entwicklung unserer Gesamtge- warum nicht auch Tutzing? Und auch dafür sind die Leitziele meinde existiert allerdings bislang nicht. Tutzing 2030 nützlich, die das Ortsprofil Tutzings zeichnen Die 1. Bürgermeisterin hat im letzten Jahr bekannt ge- und in eine Perspektive bringen. Aus dieser Vorarbeit kann geben, dass sie „gerne zeitnah und in Zusammenarbeit das ISEK abgeleitet werden, um so dringend benötigte För- mit den Bürgern an einem Zukunftskonzept für Tutzing dergelder für unsere Ortsentwicklung zu erlangen. arbeiten“ würde (TN 3/2020). Der Antrag, in diesen Pro- Die Erstellung eines Entwicklungskonzepts für die Gesamt- zess einzutreten, liegt dem Gemeinderat seit Mai 2020 vor. gemeinde „Leitziele Tutzing 2030“ und daraus ableitend Mein Rat lautet daher, dass die Bürgermeisterin und der eines ISEK bedeutet eine gewisse, aber lösbare Anstren- Gemeinderat unter Einbeziehung der Bürgerschaft unter gung im gemeindepolitischen und bürgerschaftlichen Mit- dem Arbeitstitel „Leitziele Tutzing 2030“ kurzfristig tragfä- einander, die Rendite verspricht. Lohnend nicht nur fi- hige, nachhaltige und parteiübergreifende Handlungsziele nanziell, sondern für unseren Zusammenhalt, die Prägung definieren und verfolgen, nämlich wo die Gesamtgemeinde unseres Ortes, seine Ausstrahlung nach außen und die Wir- Tutzing 2030 stehen soll. Dieser Konsens wird zum Wohle kung nach innen auf unsere Lebensqualität. Lucie Vorlicková Heft 01/21 15
UNSERE GEMEINDE BRENNPUNKT – THEMA WOHNEN Die Bürgermeisterin antwortet • Dem Zweckverband Wohnen im Landkreis Starnberg ge- Ersatz der alten Häuser im Schönmmoos läuft bereits ein hören die meisten Gemeinden, nicht aber die Kreisstadt an. Planungsverfahren. Nach dem derzeit gültigen Baurecht Der Verband hat derzeit im Verbandsgebiet ca. 2400 eigene könnten dort ca. 70 neue Wohnungen entstehen. Mit dem Wohnungen, davon befinden sich 280 in Tutzing. Die Ver- Bau ist 2023 zu rechnen, auch diese Wohnungen werden bandsvorsitzende ist derzeit unsere Bürgermeisterin. wieder nach einem Punktesystem vergeben. • Die Gemeinde hat bei den Neubauten am Kallerbach ein Vergebungsrecht von 80 %, das sind 56 der 70 Wohnungen, • In Tutzing gibt es derzeit 76 Zweitwohnungen. In die- die im Juli 2021 bezugsfertig sein werden. Die restlichen sem Jahr kann die Kommune mit der Einnahme von € 14 Wohnungen gehen an Berechtigte aus den anderen 148.059,36 an Zweitwohnungssteuer rechnen. Die Ferien- Gemeinden im Landkreis. Da der Zweckverband nicht ge- wohnungen werden in einer Broschüre o. ä. beworben. winnorientiert arbeitet, sind die Mieten im Verhältnis recht Dadurch wird die Eigennutzung ausgeschlossen und sie sind moderat. Für Bewerber mit Berechtigungsschein liegt sie damit nicht zweitwohnungssteuerpflichtig. Leerstehende derzeit pro m2 bei € 7,50 Kaltmiete. Häuser und Wohnungen sind grundsätzlich zweitwohungs- • Sofern kein WBS vorliegt, beträgt die Kaltmiete € 10.-. steuerpflichtig, es sei denn, dass ein Maklervertrag zwecks Natürlich beeinflussen die laufend steigenden Bau- und Verkauf oder Vermietung vorgelegt werden kann. Auch bei Grundstückspreise auch die Mietpreise. Für die Wohnungen laufenden Bau- und größeren Renovierungsarbeiten wird am Kallerbach liegen derzeit 196 Bewerbungen vor. Die keine Steuer fällig. In regelmäßigen Abständen wird dies Zahl kann sich noch ändern, einige haben ihre Bewer- kontrolliert. Nachgefragt von PGs bung wieder zurückgezogen. Die Vergaberichtlinien der Wohnungen erarbeitet derzeit der Haupt- Finanz- und Werksausschuss. Nach einem Punktekatalog sollen die Woh- nungen vergeben werden. Dabei spielt der Wohnungsbe- darf je nach Familiengröße eine Rolle. Auch das monatliche Einkommen der Bewerber wird gewertet. Ein notwendiger Auszug wegen Kündigung aus einer So- zialwohnung, wie lange die Bewerber am Ort leben und Dauer der beruflichen Tätigkeit werden bewertet. Auch für das ehrenamtliche Engagement, bei der Gemeinde und anderen Einrichtungen in Tutzing gibt es Punkte. Alle Woh- nungen wurden behindertengerecht gebaut und ausgestat- tet, alle Häuser haben Aufzüge. • Den Bewohnern der Sozialwohnungen in der Sudeten- deutschen Straße und Niederebersdorfer Straße wurde gekündigt. Im Punktesystem bei den neuen Wohnungen Hier entstehen 70 Wohnungen im sozialen Wohnungsbau: am Kallerbach werden diese Mieter bevorzugt. Für den am Kallerbach Foto: esch 16
Unsere Inserenten im Januar Adam Optik www.adam-optik-tutzing.de März Heizöl www.brr-kalt.de Ambulante Krankenpflege www.krankenpflege-tutzing.de Mestanza TV und HiFi www.mestanza.de Kommunikationstechnik Anns Boutique Neubacher Glaserei www.neubacher-glaserei.de Bablick Heizung Sanitär www.christian-bablick.de Parzl Ergotherapie www.ergotherapie-parzl.de Bamberg Traubinger Reiseservice www.traubinger-reiseservice.de Rasende Schere Mobile Friseurin Bayernpflege www.bayernpflege.de Renner Innenarchitektur Möbeldesign www.rennerdesign.de Benedictus Krankenhaus Tutzing www.krankenhaus-tutzing.de Richter Raumausstatter www.richters-pavillon.de Biomarkt Tutzing www.biomarkt-tutzing.de Rudolf Maryna Kosmetik Brennauer Zimmerei www.zimmerei-brennauer.de Massage med. Fußpflege Dillitzer Radsport www.fahrrad-dillitzer.de Schäfer Schreinerei www.tutzing-schreinerei.de Edelweiß Zahnarztpraxis www.zahnarztpraxis-edelweiss.net Schiefelbein Abdichtungstechnik www.isotec.de/schiefelbein Essink Herrenmoden Schubert Fahrschule www.fahrschule-tutzing.de Glatzel KFZ-Service Schubert Steinmetz www.steinmetz-traubing.de Gsinn Hören und Sehen www.hoeren-und-sehen.de Schuster Elektroanlagen GmbH www.elektroanlagen-schuster.de Hoyer Spielwaren www.spielwaren-hoyer.de Schwarzer Tierarztpraxis www.grossundklein-tierpraxis.de Huber EDV-Service www.edvservicetutzing.de Schwedler Permanent Make-up Jugendmotivator www.jugendmotivator.de Schwedler Maler Ihr Juwelier am See www.ihr-juwelier-am-see.de Spagert Heizung Sanitär Karwatka-Kloyer www.familienrecht-erbrecht- Stolp Trauerredner www.trauerredner-stolp.de Rechtsanwaltskanzlei international.de Thiel Maler Kefer Malermeister Tutzinger Hof www.tutzinger-hof.de Kellerprofi Bautrocknung www.kellerprofi.de Kellerabdichtung Sanierung U.B.I. Immobilien www.ubi-immobilien.de Lanio KFZ-Service und -Instandsetzung www.auto-lanio.de Walter Metallbau www.gm-walter-metallbau.de Leitner Bauunternehmung www.leitner-wohnbau.de Wozny Weinhandel Leitner Landschaftsbau Gartenbau www.leitner-landschaftsbau.de Zahnzentrum www.zahnzentrumtutzing.de Life Competence www.life-competence.info Ziep Fenster & Türen Figur Gesundheit Fitness Zirngibl Bestattungen www.zirngibl-bestattungen.de Loeger Immobilien www.loeger.de Gerne unterstützen wir unsere Anzeigenkunden bei Planung und Gestaltung ihrer Werbung Kontakt: Roland Fritsche, Tel. 08807-8387 - E-Mail: anzeigen@tutzinger-nachrichten.de Internet: www.tutzinger-nachrichten.de RF Heft 01/21 17
UNSERE GEMEINDE BÜRGER FRAGEN Wie geht es weiter mit dem Leerstand in der Orstmitte? Beispiel Edeka vertrag schien sich wohl mit den Vorstellungen von Edeka Schön ist der Anblick des leeren ehemaligen Edeka – nicht zu decken und kam deshalb nicht zustande. Welche Geschäfts in der Hauptstraße mitten in Tutzing nicht. Art von Laden oder sonstiger Nutzung mitten im Ort wäre für die nicht gerade kleine Fläche überhaupt denkbar? Si- Bettina Müller, die Eigentümerin der Immobilie ist nun cherlich könnte ein anderer Discounter als in Tutzing bereits auf der Suche nach einem Nachmieter. Schließlich hatte vorhandene hier einziehen. Eine dringend erforderliche Edeka, für die Vermieterin überraschend, den eigentlich Versorgung mit Lebensmitteln für die Ortsmitte wäre damit bis November 2022 laufenden Mietvertrag vorzeitig zum erreicht. 30.6.2021 gekündigt. Das Unternehmen hat in dem seit Denkbar wäre auch eine Art „Markthalle“ mit vielen ver- 1962 bestehenden Vertrag und in den vielen Nachträgen schiedenen kleineren Anbietern in Laden- oder Standform eine darin enthaltene Ausstiegsklausel zu einer vorzeitigen beispielsweise für Gemüse/Obst, Fisch, Käse, Süßwaren, Kündigung genutzt. Feinkost, Geschenke, Schreibwaren oder Kurzwaren. Durch- Bettina Müller kann es inzwischen positiv sehen. Nun hat sie lässigkeit von der Hauptstraße her zum Hof und dem dahin- selbst die Möglichkeit, die 600 m² große Ladenfläche inkl. terliegenden Parkbereich machen solch ein Ladenkonzept Dreiviertel unterkellerter Lagerraum, drei Tiefgaragenstell- attraktiv und damit lohnend für einen Betreiber. Bleibt zu plätze, sowie Parkmöglichkeiten im Hof neu zu beleben. wünschen, dass bald ein neuer Mieter mit dem von den Eigentlich gute Voraussetzung für einen Nachmieter. Der Tutzingern benötigten Angebot für diese sehr gute Lage Einstieg bisheriger Interessenten in den bestehenden Miet- gefunden wird. EK Sport für alle – Vereine machen es möglich Bewohner von Ortschaften mit circa 10000 Einwohnern treffen (mehr Informationen dazu u.a. auf der Facebooksei- müssen meist froh sein, wenn sich im Umkreis von 20 Ki- te von Intersport Thallmair). lometer eine Tennishalle befindet, geschweige denn ein „Die Vereine tragen nicht nur dazu bei, den Bürgern eine Segelverein. Nicht so die Tutzinger. Gleich mehrere Vereine Freizeitgestaltung zu präsentieren, sie sind vor allem auch bieten sportliche Abwechslung, es gibt einen Golfplatz, das Salz in der Suppe für eine intakte Dorfgemeinschaft“, Tennisplätze, einen Beach-Volleyplatz im Kustermannpark, heißt es auf der Homepage der Gemeinde. Dort finden sich eine Turnhalle, einen Fußballplatz, Loipen, gut ausgeschil- übrigens auch alle Adressen und Ansprechpartner: https:// derte Wanderwege und einiges mehr. www.tutzing.de/vereine/. AB Vereine leben durch ihre Mitglieder und das Ehrenamt. Spezielle Programme und Angebote sollen auch in Tutzing neue Mitglieder gewinnen, wie zum Beispiel mit dem in die- sem Sommer erstmals angebotenen „Fast Learning“-Kurs im Tutzinger Tennisclub. Innerhalb weniger Wochen konnten Anfänger oder aus der „Übung-Gekommene“ ihr Können spielend ausprobieren oder auffrischen. Der Ruderverein bietet schon seit mehreren Jahren mit einem speziellen „Damenrudern“ um 8.30 Uhr jeden Freitag Müttern einen Ob Golfen… zeitlich günstigen Termin: Wenn die Kinder in Kindergarten und Schule sind, geht es auf den meist noch ruhigen Starn- berger See. In Sichtweite des Vereinsheims der Ruderer liegt der „Deut- sche Touring Yacht-Club e.V.“, über 600 Mitglieder können dort mit Jollen und Kielbooten trainieren. Außerdem för- dert der Club alle offiziellen Jugendklassen, olympische Bootsklassen, moderne Sportboote oder Klassiker wie Dra- chen. Nicht weit entfernt liegt die große Sporthalle und der Beachball… Fußballplatz des TSV Tutzing e.V., der auch eine Leichtath- letik-, Volleyball-, Tischtennis-, Turn- und Skiabteilung hat. Außerdem gibt es noch einen Tanzsportclub, Schützenge- sellschaften in Traubing und Tutzing, einen Kampfsportclub und vieles mehr. Hinzu kommen noch die privaten Anbieter und Initiativen, wie der neue „Yogaraum Tutzing“, der auch in Corona-Zeiten Onlinekurse via Zoom anbietet. So- bald wieder geöffnet, gibt es Kurse und Training im Ge- sundheitsclub „Life Competence“, im „Powerhouse“, im „Tanzstudio Tutzing“ oder man kann sich bei Lauftreffs an Oder Wandern- Tutzings hat´s und noch viel mehr! der frischen Luft wieder fit machen und echte Menschen Fotos: Gemeinde Tutzing 18
Ehrenbürgerrechte für Landratsamt richtet Professor Ursula Männle Corona-Hotline ein: 08151 148 102 Normalerweise werden so seltene und besondere Ehrungen Unter der Telefonnummer 08151 148 102 hat das Land- wie das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Tutzing in einem ratsamt Starnberg jetzt eine Hotline zu Fragen rund um das anderen Rahmen gefeiert. Alle lebenden Ehrenbürger, viele Corona-Virus eingerichtet. Die Hotline ist montags bis don- Bürgermedaillenträger, Freunde und Verwandte, die ört- nerstags von 9 Uhr bis 18 Uhr sowie freitags von 9 Uhr bis 16 liche Geistlichkeit und die Presse hätten Sie gefeiert und im Uhr besetzt. Fragen können auch per Email gestellt werden, Anschluss sollte ein festliches Abendessen im „Roncallihaus“ dafür steht das Postfach coronafragen@LRA-starnberg.de stattfinden. Corona hat diese Pläne unmöglich gemacht. zur Verfügung. Vor etwa einem Jahr beschloss der Gemeinderat hier in die- sem Saal einstimmig, Sie liebe Frau Professor Männle zur Eh- Seit Beginn der Corona-Pandemie verzeichnet das Land- renbürgerin der Gemeinde Tutzing zu ernennen und Ihnen ratsamt ein enorm hohes Anrufer- und Emailaufkommen. damit für Ihr großes Engagement für unsere Gemeinde zu Viele Bürger sind verunsichert, sie haben eine Vielzahl danken. Ihre Tätigkeit in der politischen Akademie führte von Fragen, angefangen von der Allgemeinverfügung des Sie vor 50 Jahren in unsere Gemeinde und es scheint „Liebe Landratsamtes, über die Einstufung als Kontaktperson und auf den ersten Blick“ gewesen zu sein. Tutzing hat Sie nicht Quarantänemaßnahmen bis hin zu zulässigen Zusammen- mehr losgelassen, Freundschaften entstanden und als Mit- künften und Versammlungen. glied im Ortsvorstand der CSU-Tutzing haben Sie auch viele Insbesondere in Bezug auf die sich oft ändernden Rege- Einblicke in die örtliche Kommunalpolitik bekommen. Bei lungen zur Eindämmung der Pandemie herrscht ein ho- der Einschätzung kommunaler Probleme spielte für Sie die her Informationsbedarf. Das Callcenter im Bürgerservice, Parteizugehörigkeit der handelnden Politiker allerdings nur die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes und die zuständigen eine untergeordnete Rolle. Da wurden für Bürgermeister Fachbereiche erreichen täglich Unmengen an Anfragen. Die Termine bei Staatsministern möglich und viele Fragen wie Corona-Hotline soll Abhilfe schaffen und eine zügige Kom- etwa staatliche Zuschüsse konnten vorab geklärt werden. munikation gewährleisten. Ein Team von Mitarbeitern wird Dies geschah lautlos und diente Ihnen nie zur Aufwertung sich ab sofort mit tagesaktuellen FAQ-Listen um die Anfra- Ihres politischen Handels. Für Ihre großartige Karriere war gen der Bürger kümmern. dies auch nicht nötig. Sie haben von Anbeginn Ihrer poli- tischen Laufbahn durch Leistung, einer gesunden Portion Landrat Stefan Frey betont: „Das Informationsbedürfnis Hartnäckigkeit, Fleiß, Humor, furchtlosem Auftreten und ei- unserer Bürger ist groß. Es ist mir wichtig, dass unser Haus ner klaren eigenen Meinung überzeugt. Bekannt als hervor- den Menschen gerade in dieser schwierigen Zeit als zu- ragende „Netzwerkerin“ hatten Sie Zugang zu den höch- verlässiger Ansprechpartner zur Verfügung steht. Für die sten Repräsentanten unserer Republik und darüber hinaus. Mitarbeiter des Landratsamtes ist das bei den sich ständig Es sind und bleiben die vielen von der Öffentlichkeit oft ändernden Regelungen eine gewaltige Herausforderung. unbemerkten Vorstöße und Unterstützungen an höherer An der Corona-Hotline sitzen geschulte Mitarbeiter, die sich Stelle in München und bis in die Hauptstadt Bonn/Berlin jetzt ausschließlich und gezielt mit diesen Fragen beschäfti- hinein, die den Gemeinderat veranlassten, Ihnen die Ehren- gen.“ bürgerschaft der Gemeinde Tutzing zu verleihen. Sie haben sich um unsere Gemeinde und unsere Bürge- Viele Antworten zu Fragen rund um Corona findet man rinnen und Bürger in herausragender Weise verdient ge- auch auf den immer aktuellen Seiten der Ministerien unter macht. www.stmgp.bayern.de/coronavirus/haeufig-gestellte-fra- Aus der Rede der 2. Bürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg gen/ und www.stmi.bayern.de/miniwebs/coronavirus/faq/ Ehrenbürgerrechte an Prof. Männle - der kleine Kreis Das Landratsamt: Informativer Knotenpunkt tut der Ehre keinen Abbruch Foto: Gemeinde im Pandemie-Geschehen Fotoquelle: Landratsamt Heft 01/21 19
UNSERE GEMEINDE Stefanie von Winning: „Ich bin in kein Loch gefallen“ gesamt 18 Jahre einen Sitz hat. Sie ist im Schulausschuss und Verband Wohnen. „Für mich als Lehrerin ist alles, was mit Schule zu tun hat, ein wichtiges Thema und auch bezahl- bares Wohnen“, erklärt sie. Das habe sie schon in Tutzing gefördert. Sie selbst hätte noch viele Visionen für die Ge- meinde gehabt. Sie will gestalten, im Sinne von weiterent- wickeln. Der Siedlungsdruck nehme weiter zu, aber dieses Thema, sowie die Folgen von Corona müsse man angehen: „Was passiert, wenn durch Corona die Einkommenssteuer zurückgeht? Auch können wir nicht einfach eine Schranke aufbauen, wenn mehr Menschen in Tutzing wohnen möch- ten. Das geht nun mal nur in einer Diktatur, nicht in einer Demokratie.“ „Ich spüre auch eine Erleichterung“, sagt die 58-Jährige. Sie könne sich nun mehr auf ihre Arbeit fokussieren. Neben ihrem Parteiengagement hat sie einen Beruf, „der sehr viel fordert.“ Sie ist Leiterin des Instituts für Politische Bildung der Hanns-Seidel-Stiftung und gleichzeitig stellvertretende Generalsekretärin der Organisation. „Gerade in Corona- Zeiten ist das eine große Herausforderung, vor allem die Digitalisierung der früheren Präsenzveranstaltungen.“ Sie musste von einem Tag auf den anderen Alternativen ent- wickeln. Im Augenblick habe sie „echt was zu tun. Ich bin in kein Loch gefallen.“ Und auf was freut sie sich in Zukunft? „Auf das direkte Miteinander“, denn digitale Kommunikati- Stefanie von Winning fungierte 24 Jahre für die CSU im Tutzinger on könne nicht alles ersetzen. AB Gemeinderat. Foto: CSU Die Bürgermeisterin würdigt „Überraschend“, nennt Stefanie von Winning das Ergebnis Ihre Leidenschaft für Politik im Allgemeinen und für der letzten Gemeinderatswahl, bei der sie nach über 24 die Kommunalpolitik im Besonderen zeigte Stefanie Jahren nicht mehr wiedergewählt wurde. Und fügt jedoch von Winning nicht nur bei der Wahl ihres Studiums und schnell hinzu: „Ich habe schon öfters gewonnen und ver- Berufes, sondern auch durch ihre engagierte Tätigkeit loren, das ist für mich nichts Neues.“ Während derzeit in als Gemeinderätin über 24 Jahre und seit 18 Jahren der Weltpolitik US-Präsident Donald Trump zeigt, was ein als Kreisrätin. Die Themen Schulen und Bildung sowie schlechter Verlierer ist, spricht die Tutzinger Bürgermeister- bezahlbarer Wohnraum lagen ihr als Gemeinderätin sehr kandidatin von 2014 in Ruhe am Telefon über die Bedeu- am Herzen und werden für sie als Kreisrätin auch weiterhin tung des Verlierens in einer Demokratie. ein besonderes Anliegen bleiben. Als Sprecherin der CSU- Schade findet sie allerdings, dass von der CSU-Liste zwei Fraktion im Gemeinderat war sie durchaus streitbar. Stets Frauen nicht wieder in den Gemeinderat gewählt wurden. war sie bestens auf die anstehenden Themen vorbereitet Das Engagement der ehemaligen Kulturreferentin Brigitte und überzeugte durch großes kommunalpolitisches Grande hätten „die Leute offenbar für selbstverständlich“ Wissen. Ein gemütliches Zusammensein mit den genommen. Dabei lebe der Ort von Menschen wie Grande. Kolleginnen und Kollegen auch nach hitzigen „Damit kann man nicht zufrieden sein.“ Wenn man sich Diskussionen war ihr aber immer sehr wichtig. Da Stefanie nicht selbst einbringe, entscheiden andere. „Deswegen ist von Winning gerne auch zu entlegenen Zielen reiste und es so bedauerlich mit den Frauen. Der Gemeinderat muss re- sich für andere Länder und Kulturen sehr interessierte, präsentativ sein. Menschen aus allen Bereichen sollten sich lag es nahe, dass sie sich seit 27 Jahren als Vorsitzende des engagieren.“ Das müsse auch nicht immer im Großen sein, „Freundeskreis Tutzing – Bagnéres – Balatonkenese“ für sondern könne auch im Kleinen geschehen. „Das macht eine gelingende Städtepartnerschaft engagierte. Viele Spaß, auch wenn man mal verliert“, erzählt sie mit einem gemeinsame schöne Begegnungen mit den Freunden Lachen. Für sie steht die Eigenverantwortung der Bürger aus unseren Partnerstädten hat sie mit großer Freude ganz klar vor mehr staatlicher Fürsorge. Deswegen sei sie organisiert und daran teilgenommen. auch ganz bewusst Mitglied der CSU. Einst wurde die in Hei- Im Gemeinderat wird Stefanie von Winning als geschätzte delberg geborene, in Tutzing aufgewachsene von Winning Kollegin fehlen. Als begeisterte Tutzingerin wird sie in einem Zeitungsbericht als „Parteisoldatin“ betitelt: „Ich sich aber sicher auch in Zukunft für unsere Gemeinde habe das als Lob verstanden, denn es geht um Inhalte, nicht engagieren. Für ihren großen ehrenamtlich Einsatz danke um Personen“, sagt sie nüchtern. ich der Kollegin Stefanie von Winning im Namen des In Zukunft engagiert sich die Lehrerin (Deutsch, Geschichte, Gemeinderates und der Verwaltung herzlich. Sozialkunde) im Kreistag, in dem sie mit Unterbrechung ins- 20
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