BUND MAGAZIN - AGRARWENDE JETZT 01 19 - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
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BUND FAKTEN, ANALYSEN, AKTIONEN UND TIPPS FÜR UMWELTBEWUSSTE 01 19 MAGAZIN WIE WEITER? Votum der Kohlekommission GUTER RAT Vogelschlag vermeiden Grüner Strom Asyl für Insekten AGRARWENDE JETZT EU-Landwirtschaft reformieren
BUNDstiftung Wildnis schaffen, NAtur bewahren © Fotolia/kyslynskyy d Jetzt kostenfrei un Nicole Anton ellen! Koordinatorin BUNDstiftung unverbindlich best Kaiserin-Augusta-Allee 5 10553 Berlin Tel: (0 30) 2 75 86-461 E-Mail: nicole.anton@bund.net www.bundstiftung.de
BUNDmagazin 1 | 19 › INHALT 3 INHALT 17 10 J. Farys LIEBE LESERINNEN UND LESER, ein niedliches Hausschwein als Titelheld, 31 dazu propere Hühner bei der Futtersuche im Gras, zum Auftakt unseres Titelthemas Landwirtschaft auf Seite 10: Verletzt eine Stefan Börnecke Redaktion, die derart schönfärbt, nicht ihre M. Post/GdO journalistische Sorgfaltspflicht? Hat sie nicht einfach das Thema verfehlt, angesichts dessen, was unseren Hühnern, Schweinen und Rindern heute in der AKTUELLES ZUR ZEIT industriellen Tierhaltung widerfährt? 4 Kurznachrichten 26 Umwelt und Digitalisierung Andererseits: Wer mag schon ein Heft 7 Gerettete Landschaft 27 Atomkraft: Risiken ausgeblendet aufschlagen, dessen Cover einem das 8 Kommentar 28 Klimaschutz und Verkehr ganze Elend der Nutztiere entgegenhält? 29 Demos für den Klimaschutz Trotz unserer Heile-Welt-Bilder TITELTHEMA 30 Grünes Band wird Naturmonument verschließen wir nicht die Augen vor dem 10 Agrarwende jetzt 31 Schmetterling und Libelle des Jahres massenhaften Tierleid. Davon können Sie 12 Landwirtschaft reformieren sich im Heftschwerpunkt überzeugen. 14 Interview: Das geht auch anders NATUR IM PORTRÄT 16 Agrarökologie: Mehr als Ökolandbau 32 Amphibien auf Wanderschaft Einer der ersten, der auf Missstände in 17 Wir machen was 34 Diepholzer Moorniederung der Tierhaltung hinwies, war Horst Stern. 18 Gentechnik: Alte Heilsversprechen Der Journalist und Filmemacher bewegte 19 Pestizide: Genauer hinkucken! AKTIV Anfang der 70er Jahre mit der TV-Serie 36 Sabine Wiedmann im Gespräch »Sterns Stunde« die Nation – auch mit AKTIONEN 38 Neues aus dem BUND Filmen zum Rind, Schwein und Huhn. 22 Rette unser Wasser 40 Internationales 1975 gründete er mit Weggefährten wie 23 Kohle: Wald und Dörfer sichern 42 Die junge Seite Bernhard Grzimek den BUND. Am 17.1. starb er in hohem Alter. Seinem Pionier- GUT LEBEN SERVICE geist hat der BUND viel zu verdanken. 24 Was tun gegen Vogelschlag? 44 Leserbriefe Wir werden sein Andenken in Ehren halten. 25 Stromwechsel + Insektenburg 46 Marktplatz 48 Medien: Neu erschienen 50 Kontakte und Impressum Severin Zillich Das BUNDmagazin ist die Redaktion Mitgliederzeitschrift des BUND.
4 BUNDmagazin 1 | 19 › AKTUELLES AKTUELLES WIR STREIKEN, BIS IHR HANDELT! Die globale Untätigkeit beim Klimaschutz for Future« inspirierte sie viele Schülerin- treibt immer mehr junge Menschen auf nen und Schüler in anderen Ländern. die Straße – zunehmend auch in unseren Am 26. November starteten Aktive der Städten. BUNDjugend den ersten Streik in Berlin. »Deutschland gibt sich international als Mit 200 Schüler*innen demonstrierten sie Klimaschützer, schafft es aber nicht, sei- vor dem Ministerium für Wirtschaft und ne eigenen Klimaziele einzuhalten. Dabei Energie. Sie forderten rasch aus der Kohle geht es um nichts weniger als unsere Le- auszusteigen und das Klima besser zu bensgrundlage. Wir möchten in einer Welt schützen. Seitdem unterstützt die BUND- leben, in der uns nicht ständig Stürme, jugend alle, die selbst einen Klimastreik in Hochwasser oder Dürren drohen«, so Ani ihrer Stadt organisieren wollen – siehe Ortiz, Berliner Schülerin einer 9. Klasse. die Kurzanleitung unter bundjugend.de/ Jakob Blasel, 18-jähriger Mitorganisator Streikende Jugendliche am 25. Januar in Berlin. klimastreik. Mitte Dezember erfasste der des Schulstreiks in Kiel, bekräftigt: »Ich Schulstreik 14, Ende Januar schon über streike hier, bis ihr handelt. Es bringt mir Greta Thunberg. Die Schwedin ging im 50 deutsche Städte. Weitere Streiks sind nichts, für die Zukunft zu lernen, wenn Sommer drei Wochen lang nicht zur Schu- in Planung! diese jetzt gerade verspielt wird.« le. Stattdessen setzte sie sich mit ihren Von Schweden bis Australien streiken Schulbüchern vors Parlament – als Auf Schüler*innen für den Klimaschutz. Be- forderung an die Regierung, mehr für den MEHR ZUM THEMA gonnen hat die weltweite Bewegung der »Climate Strikes« mit der 15-jährigen Klimaschutz zu tun. Seitdem streikt Greta jeden Freitag. Mit ihrem Motto »Fridays i Eine Übersicht der nächsten Streik termine bietet fridaysforfuture.de DIE ZAHL: 1 BILLION EURO Was sind eigentlich die wahren Kosten des Verkehrs? Jetzt gibt es eine Zahl: europaweit 1000 000 000 000 Euro jedes Jahr, in Worten: eintausend Milliarden! Diese Zahl veröffentlichte die Europäi- sche Kommission kurz vor Weihnachten Besonders teuer: der Straßenverkehr – ein Vorab-Ergebnis ihrer Studie zu den – im Bild die Brüsseler Innenstadt. negativen Effekten des Verkehrs auf Um- (Das Flugzeug ist nur Montage ...) welt und Gesundheit, auf die Luftqualität und das Klima. Verkehrsträger ließ die Kommission fer- Bei Weitem am teuersten schlägt der Als weitere Kosten für die Allgemeinheit ner untersuchen, wer für die externen Straßenverkehr zu Buche, er verursacht überschlug die Studie, wie viel Geld die Kosten aufkommt. Und egal, ob Straße, drei Viertel der ermittelten Gesamtkosten. Infrastruktur für den Verkehr benötigt, Schiene oder Flugverkehr: Die Kosten tra- 1 Billion Euro sind übrigens fast sieben und berücksichtigte auch Unfälle, Staus gen nur zu einem kleinen Teil die Nutzer, Prozent des Bruttosozialprodukts aller 28 und Verspätungen. Für jeden einzelnen zum größten Teil aber jede*r von uns. EU- Mitgliedsstaaten.
Bücher für Garten & Haus BUNDmagazin 1 | 19 › AKTUELLES 5 Anders gärtnern. Margit Rusch 94 S., 13,95 € Mein Selbstversorger-Garten. K. Forster 125 S. 15,95 € Mein kleiner Permakultur-Garten. J. Chauffrey 94S. 14,95 € Ralf Goehring Naturkeller. C. Lorenz-Ladener 139 S., geb. 19,90 € IN EIGENER SACHE Neue Anschrift Vermissen Sie schon die Zuwendungs- Kleine Baumhäuser. D. Stiles 93 S. Ideenbuch Garten. P. Himmelhuber 124 S. 12,95 € 15,95 € Neue Beiträge bescheinigung für Ihren Mitgliedsbeitrag Wie wir Ihnen im BUNDmagazin schon 2018? Wir verschicken sie in Kürze, am mitgeteilt haben, hat der BUND 2018 zum 20. Februar. Der Grund für die Verspätung ersten Mal seit 30 Jahren seine Mitglieds- ist, dass die Bundesgeschäftsstellen von beiträge angepasst. Die neuen Beiträge BUND und BUNDjugend kürzlich umge- hier noch einmal im Überblick: zogen sind. Dieser Kraftakt führte – auf Bahn-Deutsch gesagt – zu unvermeid Trockenmauern f. d. Garten. Spitzer, Dittrich 93 S. 13,95 € Art der Mitgliedschaft neuer lichen Verzögerungen im Betriebsablauf. Permakultur im Hausgarten. J. Gampe 141 S. 16,95 € Jahresbeitrag Spalierobst im Hausgarten. P. Himmelhuber 109 S. 14,95 € Wir bitten freundlich um Nachsicht! Einzelmitgliedschaft ab 60 € Nach 18 Jahren am Köllnischen Park in Familienmitgliedschaft ab 72 € Berlin-Mitte bezogen die hauptamtlichen Ermäßigte Mitgliedschaft ab 24 € Mitarbeiter*innen des Bundesverbands Ende Januar ihr neues Domizil in Berlin- Bis Ende März wird diese Anpassung nun Moabit. Es ist einige Kilometer weiter im umgesetzt sein – wir danken für Ihr Ver- Westen gelegen, direkt an der Spree. Sie ständnis. Ihr Beitrag garantiert so auch in finden uns nun in der Kaiserin-Augusta- Dächer begrünen. Gernot Minke 93 S. 14,95 € Zukunft, dass der BUND schlagkräftig und Allee 5, 10553 Berlin. Mailadressen und Kompost-Toiletten. W. Berger 102 S., geb. 17,95 € finanziell unabhängig bleibt. Telefonnummern sind die alten geblieben. Lauben und Hütten. C. Lorenz-Ladener 158 S. 16,95 € NACHRUF: MATHIAS GRÜNWALD BUND aktiv. Neben seinem vielfältigen Engagement für die Kreisgruppe Neu- Milchsauer eingelegt. Cl. Lorenz-Ladener, 117 S. geb. 16,95 € brandenburg stand er seit 2002 dem Lan- Backöfen in Haus u.Garten. Spitzer, Dittrich 94 S. 14,95 € Das Holzbackofen-Kochbuch. H.u.D. Jones 128 S. gb. 19,95 € desverband vor. Auch setzte sich Mathias Grünwald im Bundesarbeitskreis Natur- schutz, im Verbands- und Gesamtrat des BUND ein. Außerdem war er Präsident der Deutschen Naturschutzakademie. Ein besonderes Anliegen war dem ge- Überraschend verstarb mit 63 Jahren bürtigen Kieler die Landschaftspflege und Mitte Januar der Landesvorsitzende des der Naturschutz, hier legte er selbst gerne Möbel aus Wildholz. Daniel Mack 141 S. 16,95 € BUND in Mecklenburg-Vorpommern. Hand an. Den BUND hat sein plötzlicher Steine kreativ bemalen. F. Sehnaz Bac 93 S. 13,95 € Terrassen u. Decks aus Holz. P. Himmelhuber 102 S. 14,95 € Der Hochschullehrer für angewandte Zoo Tod erschüttert. Wir werden ihn als Men- logie, Tierökologie und Naturschutz war seit Jahrzehnten auf allen Ebenen für den schen und engagierten Vorsitzenden sehr vermissen. ökobuch Verlag & Versand GmbH Postfach 1126 79216 Staufen Katalog anfordern oder gleich im Shop bestellen: www.oekobuch.de Tel.: 07633-50613 · Fax: 07633-50870
6 BUNDmagazin 1 | 19 › AKTUELLES KURZ & GUT »Only bad news is good news« heißt es, vor allem Länger haltbar: Mitgliedsstaaten schlechte Nachrichten und EU-Kommission haben die Hersteller von Produkten wie Fern- erregen also unsere Fünf Prozent Waldwildnis: Auf seher, Kühlschrank oder Waschma- Aufmerksamkeit. 26 500 Hektar Wald sollen in Thü- schine erstmals dazu verpflichtet, ringen künftig die Sägen ruhen. deren Reparatur zu erleichtern. Zu Doch positive Neuig- Zwei Drittel dieser Fläche hat die den neuen Ökodesign-Vorgaben keiten aus unserem Forstwirtschaft bereits geräumt, zählt, dass Geräte einfacher aus- zum Beispiel in dem Nationalpark einanderzubauen und Ersatzteile Verband und aus dem Hainich. Bis Ende 2029 werden nun sowie Informationen zur Reparatur Umwelt- und Natur- über 30 Waldgebiete zu »Urwäldern« bereitzustellen sind – ein wichtiger rückgebaut – das größte im Possen- Schritt für die nachhaltige Produkt schutz tun einfach gut. wald bei Sondershausen. Thüringen gestaltung. Einige aus jüngster Zeit erfüllt mit diesem Beschluss als erstes Bundesland eine langjährige haben wir wie immer Forderung des BUND. Im Gegenzug für Sie ausgewählt. entschädigt es die Forstwirtschaft mit 750 000 Euro pro Jahr. 6,8 PROZENT Flussnatur gerettet: Unterstützt vom BUND-Partner »Friends of the Earth Bosnien-Herzegowina« ge- FREI VON PESTIZIDEN Schon über 460 Städte und Ge- meinden verzichten bei der Pflege lang es den Bewohnern des Dorfes ihrer Grün- und Freiflächen auf Mitgliederrekord: Zum Jahresende freute Kruščica im Dezember, zwei Was- chemisch-synthetische Pestizide. sich der BUND über exakt 440 849 Mit- serkraftwerke gerichtlich zu ver- Seit dem Sommer 2016 ruft der glieder – 6,8 Prozent mehr als im Vorjahr hindern. Diese hätten Trinkwasser- BUND Kommunen dazu auf, etwas und so viele wie noch nie! Besonders quellen bedroht und den noch natur- gegen das Insektensterben zu tun. unsere kleinen Landesverbände konnten nahen Lauf des gleichnamigen In den letzten zwölf Monaten hat überproportional zulegen. Mitsamt aller Flusses zerstört. Um den Bau zu sich die Zahl der pestizidfreien Spenderinnen und Förderer zählt der verhindern, hatten die Anwohner Städte und Gemeinden nun ver- BUND nun weit über 600 000 Unterstüt- monatelang Tag und Nacht Wache fünffacht. Informationen dazu– zer*innen. Ihnen allen unser bester Dank am Fluss gehalten. Viele Flüsse auf etwa ein Ratgeber für interessierte für Ihr Bekenntnis zum Schutz von Natur dem Balkan sind akut durch Stau- Kommunen – unter: www.bund.net/ und Umwelt! dämme gefährdet. pestizidfreie-kommune
GERETTETE LANDSCHAFT Der BUND Lübeck übernahm vor etwa dreißig Jahren eine brach gefallene Nasswiese bei Bliestorf im Südosten der Hansestadt. Hier blühten auf etwa einem Hektar nur noch weniger als zwanzig Exemplare des Breitblättrigen Knaben- krauts. Durch jährliche Mahd gelang es der Kreisgruppe, die einst artenreiche Orchideenwiese zu neuem Leben zu erwecken. In einigen Wochen werden hier wieder ein- bis dreitausend Knabenkräuter blühen, mit w eiteren gefährdeten Arten wie Fieberklee oder Kleiner Baldrian. Reinhard Degener
8 BUNDmagazin 1 | 19 › AKTUELLES KOMMENTAR KOMPROMISS FÜRS KLIMA Nach zähen Verhandlungen hat die Kohlekommission einen Kompromiss zustande gebracht. HUBERT WEIGER Die Zustimmung dazu ist dem Der Vorsitzende des BUND war BUND nicht leichtgefallen. Mitglied der Kohlekommission. W ie oft mussten wir schon leidvoll erfahren, dass die Inte- ressen des Natur- und Klimaschutzes im politischen All- tag unter die Räder kommen. Auch und gerade in der deutschen der BUND kämpft seit Jahren auch juristisch dagegen. Und das Kraftwerk Jänschwalde in der Lausitz, eine der größten deut- schen Dreckschleudern, soll 2025 ersetzt oder stillgelegt sein. Klimapolitik. Über viele Jahre verzeichnete sie kaum einen Bis spätestens 2030 sollen alle alten Kohlekraftwerke vom Fortschritt: ungenügende Ziele, zu schwache Maßnahmen, kei- Netz. Die Kraftwerksleistung wird dann von 42 auf 17 Gigawatt ne CO2-Minderung. Als Eingeständnis ihres langen Versagens gesenkt sein. Damit können auch alle Dörfer gerettet werden, die berief die Große Koalition im Herbst eine Kommission, die über noch vom Tagebau bedroht sind. den Ausstieg aus der Kohle und den damit verbundenen Struk- turwandel beraten sollte. Als einer von drei Vertretern der Um- ZU SPÄT, ZU VAGE weltverbände wurde ich für den BUND zur Mitarbeit eingeladen. Klar ist aber auch: Für die Umsetzung des Pariser Klimavertrags Mein Ziel war, den Kohleausstieg zu besiegeln und den klima- liefert der Beschluss viel zu wenig. Das Enddatum 2038 mit der politischen Stillstand aufzubrechen. Option, es auf 2035 vorzuziehen, ist schlicht unzureichend. Und der Ausstiegspfad ab 2023 wurde nicht konkret beschrieben. In VIEL DURCHGESETZT einem Minderheitenvotum haben wir uns deshalb von diesen Nach vielen Sitzungen und langem Ringen kam die Kommission beiden Punkten klar distanziert. am frühen Morgen des 26. Januar zu einem Ergebnis. Auch ich Außerdem wird es jetzt zentral darauf ankommen, wie die Bun- und meine Mitstreiter von Greenpeace und dem Deutschen Na- desregierung und auch die Landesregierungen den Beschluss turschutzring stimmten dem Kompromiss im Grundsatz zu. Eine der Kommission umsetzen. Die Bundesregierung muss einen Entscheidung, die uns – ehrlich gesagt – nicht leichtgefallen ist. klaren Pfad festlegen, der zumindest sicherstellt, dass Deutsch- Unser Ja galt dem ersten wichtigen Schritt, der jetzt – endlich – land seine Klimaziele erreicht. Spätestens das Jahr 2023 (wenn in Richtung Kohleausstieg gegangen werden soll. der Kommissionsbeschluss überprüft wird) muss genutzt wer- Wir konnten durchsetzen, dass im Rheinland alte Braunkohle- den, um den klimapolitischen Ehrgeiz deutlich zu erhöhen. kraftwerke mit einer Leistung von drei Gigawatt vom Netz gehen. Der Kohlekompromiss ist der Auftakt zum Ende der Kohle. Die- Und dass das, was vom wertvollen Hambacher Wald verschont ses Ende wird deutlich früher kommen, als die Kohlekommission geblieben ist, erhalten werden soll. Das heißt auch: Deutschlands festlegen wollte – davon bin ich überzeugt. Die Arbeit für uns vom größter Tagebau wird hier in wenigen Jahren zum Stillstand BUND geht daher unvermindert weiter: dafür, den Kompromiss kommen – statt (wie bisher geplant) erst 2040. nun konsequent umzusetzen, schneller aus der Kohle auszustei- Zugleich soll es keine neuen Tagebaue mehr geben. Auch neue gen, den Hambacher Wald und die von den Baggern bedrohten Kohlekraftwerke sollen in Deutschland nicht mehr anlaufen. Dörfer zu retten und die erneuerbaren Energien voranzutreiben. Das beinahe fertige, 1000 Megawatt große Kraftwerk Datteln 4 Der Wind hat sich gedreht, er bläst der Kohle nun noch schärfer und ein geplanter Neubau in Stade wären damit Geschichte – ins Gesicht – ein Verdienst der gesamten Klimabewegung!
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So gut wie diesen Demeter-Hühnern auf dem Bauckhof bei Uelzen geht es in Deutschland nur ganz wenigen Nutz- tieren. Tageslicht, genügend Auslauf, artgerechtes Futter, eine natürliche Umgebung – davon können die meisten unserer Hühner, Schweine und Rinder nur träumen. In Massen eingepfercht, oft verstümmelt, mit Kraftfutter und (häufig) Medikamenten vollgestopft, fristen sie ihr erbärmliches Dasein als Fleisch-, Eier- oder Milchlieferanten der Agrarindustrie. Während sich in immer größeren Ställen Millionen von Tieren drängen, verödet draußen die Kulturlandschaft. Auf weiter Fläche erwartet uns in einigen Wochen ein stummer Frühling. Wildpflanzen, Insekten und Vögel haben das Feld geräumt, ihr Lebensraum ist vielerorts verschwunden. Der Preis ist hoch, den wir für billige Nahrungs- mittel zahlen. Zu hoch, meint der BUND. Lesen Sie auf den nächsten Seiten, warum die Agrarwende jetzt wirklich fällig ist. Und welche Weichen die EU und die deutsche Bundesregierung dafür stellen müssen.
12 BUNDmagazin 1 | 19 › TITELTHEMA LANDWIRTSCHAFT JETZT REFORMIEREN! AGRAR Die Agrarpolitik der EU hat die deut- WENDE sche und europäische Landwirtschaft JETZT in eine Sackgasse manövriert. Mit der fortschreitenden Industrialisierung unterhöhlt sie das eigene Fundament – fruchtbare Böden, biologische Vielfalt, gesunde Nutztiere. Der BUND fordert eine rasche Reform, ökologisch und sozial. TILMAN UHLENHAUT CHRISTIAN REHMER ist Sprecher des Arbeitskreises Landwirtschaft. leitet die Agrarpolitik des BUND. B äuerinnen und Bauern haben in unserer Gesellschaft nicht nur die Aufgabe, hochwertige Lebensmittel herzustellen. Sie sollen auch vielfältige und artenreiche Landschaften be- TIERHALTUNG UMBAUEN Nicht nur auf den Äckern sieht es oft düster aus. Auch in den Ställen liegt vieles im Argen. In der Tierhaltung übliche Verfahren wahren, den Boden für künftige Generationen fruchtbar halten, sind damit verbunden, dass Nutztiere standardmäßig verstüm- Arbeitsplätze auf dem Land schaffen und dabei das Wohl von melt werden: Da werden Ferkelschwänze und Hühnerschnäbel Mensch, Tier und Pflanze beachten. Beitragen sollen sie ferner kupiert – und Ferkel ohne jede Betäubung kastriert. Ende 2018 zu sauberem Trinkwasser und lebendigen Dörfern. verschob die schwarzrote Mehrheit im Bundestag das Verbot Doch diese Erwartung erfüllt die Landwirtschaft immer seltener. dieser grausamen Praxis für weitere zwei Jahre. Und das, ob- Im Gegenteil: Sie schädigt heute Natur und Umwelt teilweise wohl die Fleischbranche fünf Jahre Zeit hatte, um schmerzarme ganz erheblich. Wo chemisch-synthetische Pestizide eingesetzt Alternativen einzuführen – ein Skandal! und Düngemittel im Überschuss verwendet werden, schwindet Vielerorts wächst der Widerstand gegen riesige Ställe und die Vielfalt der Agrarlandschaft schnell: Ehemals weit verbreite- enorme Tierzahlen. Viele BUND-Gruppen und Bürgerinitiativen te Vögel wie Rebhuhn (minus 95 Prozent in 25 Jahren), Kiebitz engagieren sich gegen neue Mastanlagen. In einigen Regionen (minus 75 Prozent) oder Feldlerche (minus 35 Prozent) nehmen Deutschlands ist die Belastung des Grundwassers durch Gülle im Bestand stark ab. Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten sowie Gärreste aus Biogasanlagen so groß, dass das Nitrat im finden heute kaum noch Nahrung. Bei lokalen Untersuchungen Trinkwasser seit Jahren deutlich die Grenzwerte übersteigt. brach die Menge der Fluginsekten in nur fünfzehn Jahren um 80 Wir brauchen also dringend eine sozial-ökologische Agrarwende Prozent ein. – weg von instabilen und anfälligen Hochleistungssystemen mit Massenproduktion und Überschüssen; hin zum ökologischen
BUNDmagazin 1 | 19 › TITELTHEMA 13 Anbau, der Bäuerinnen und Bauern eine Zukunft bietet und unsere DREI Ernährung sichert. Die Agrarpolitik muss dafür die Weichen stel- len. Sie muss denen, die unsere Lebensmittel erzeugen, helfen, ihre Wirtschaftsweise nachhaltig und grundlegend zu verändern. P. Schmenger Sei es die Förderung des Ökolandbaus passend zum Ziel der Bundesregierung (20 Prozent im Jahre 2030); oder sei es der FRAGEN Umbau der Nutztierhaltung hin zu artgerechten Ställen und zur Weidehaltung: Das alles kostet Geld. Und das können weder die Bauern und Bäuerinnen allein finanzieren, noch wir alle komplett AN … über die Einkaufspreise tragen. Was von unserem Steuergeld in Lutz Ribbe, stellvertretender die Fördertöpfe der Landwirtschaft fließt, muss deshalb viel ge- zielter die Agrarwende unterstützen. Sprecher des BUND-Arbeitskreises Landwirtschaft und seit 20 Jahren LEISTUNG STATT FLÄCHE BELOHNEN 58 Milliarden Euro gibt die EU jedes Jahr für ihre Agrarpolitik aus Mitglied im Europäischen Wirt- – 114 Euro von jedem von uns. Doch das Geld ist ungerecht ver- schafts- und Sozialausschuss. teilt: Wer viel Fläche hat, bekommt viel. 80 Prozent des Geldes landen deshalb bei nur 20 Prozent der Betriebe. Gesellschaftlich gewünschte Leistungen werden hingegen kaum honoriert. Wie stark sind die Chemie- Es ist absurd: Der Europäi- Der BUND fordert daher eine Reform, die das Geld gezielt in und Agrarlobby in Brüssel? sche Rechnungshof übt Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, in das Tierwohl und die Erhal- Überall dort, wo Geld verteilt offen scharfe Kritik an den tung bäuerlicher Betriebe steckt. Wir wollen, dass für jeden Euro und gesetzliche Rahmen fi- Flächenprämien. Doch der aus Brüssel gilt: öffentliches Geld nur für öffentliche Leistungen! xiert werden, sind die Lobby- Ministerrat diskutiert dessen Künftig darf es kein Geld mehr bloß dafür geben, dass sich isten der Chemie- und Agrar- Argumente nicht einmal. jemand an die Gesetze hält. Die EU sollte Leistungen für den industrie präsent. In Brüssel Schutz von Natur, Klima und Tieren vergüten, da sich damit am sind sie perfekt vernetzt. Was muss sich neben der Markt kein Gewinn erwirtschaften lässt. Dennoch erscheint mir Verteilung des Geldes vor Was die EU-Kommission aber für die künftige EU-Agrarpolitik ihr Einfluss auf nationaler allem ändern? vorschlägt, ist völlig unzureichend. Denn die mächtige Agrarlobby Ebene stärker. Oft entwickelt Agrarpolitik muss mehr sein, hält an der pauschalen Flächenprämie fest, auch Agrarministerin die EU ja durchaus umwelt- als nur Geld gerechter zu Klöckner. Gleichzeitig drohen die wenigen guten Vorschläge politisch sinnvolle Vorschlä- verteilen. Wichtig wären weiter verwässert zu werden. Um für die nächste Förderperiode ge, die dann erst von den Ordnungsmaßnahmen, um (ab 2021) trotzdem Positives zu erreichen, muss zum Beispiel Regierungen der Mitglieds- die Märkte zu stabilisieren. das von der EU geplante Instrument der Öko-Regelungen genutzt staaten verhindert oder Die konsequente Umsetzung werden. Es bietet die Chance, Zahlungen auf Klima und Umwelt massiv geschwächt werden. des EU-Umwelt- und Tier- zu konzentrieren und Leistungen der Bauernhöfe zu belohnen. schutzrechtes könnte einige Auch könnten so der Ökolandbau ausgebaut und die Tierhaltung Wieso ist die pauschale der schlimmsten Exzesse umgebaut werden. Ebenso nötig ist es, die Prämien für die Groß- Flächenprämie nicht längst beenden. Und wenn sich betriebe zu deckeln und kleine Bauernhöfe stärker zu fördern. abgeschafft? Brasiliens neuer Präsident Wir alle sollten uns daher intensiv einmischen in die Debatte Das ist ein klassischer Fall vom Klimaschutz verab- um die Zukunft der EU-Agrarpolitik. Die Wahl zum Europäischen für erfolgreichen Lobbyismus. schieden, am Amazonas die Parlament im Mai ist dafür ein wichtiger Termin. Auf dem Weg Und passt zu dem, was ich Rechte der Indigenen verlet- dorthin wird der BUND die agrarpolitische Ausrichtung öffentlich eben ausgeführt habe: zen und die Agrarindustrie diskutieren und alle, die kandidieren, an ihre Verantwortung für Die EU-Kommission zeigte fördern will, muss die Han- eine sozial-ökologische Reform erinnern. in den letzten 25 Jahren delspolitik greifen. Brüssel immer wieder zaghafte muss daher das geplante Ansätze, das System der Handelsabkommen mit den Flächenprämien zumindest Mercosur-Staaten (darunter partiell zu reformieren. Brasilien) sofort stoppen. MEHR ZUM THEMA i im neuen Agrar-Atlas unter www.bund.net/ eu-agrarpolitik; Bezug der Druckversion gratis Stets scheiterte sie am Widerstand von Ministerrat In unsere Futtertröge dürfen keine Produkte aus solchen über info@bund.net, online: www.bund.net/agraratlas und auch Europaparlament. Ländern gelangen.
14 BUNDmagazin 1 | 19 › TITELTHEMA AGRAR M. Ruppaner WENDE JETZT Bäuerliche Landwirtschaft: Isabella Hirsch hat auf ihrem konventionellen Hof die Anbinde- durch eine Laufstallhaltung ersetzt und das Futter für ihre Kühe selbst angebaut oder in der Region eingekauft. Schon lange verzichtet sie auf Totalherbizide wie Glyphosat. Streuobst und Fotovoltaik gehören zum wirtschaftlichen Erfolg. INTERVIEW DAS GEHT AUCH ANDERS Isabella, zuerst einmal: Wie kamst du zu verbandes, wir glaubten noch an die heilige Die Agrarexpertin des diesem Hof? Dreifaltigkeit – Bauernverband, Raiffeisen- Ich bin zwei Kilometer von hier geboren. verband und CSU. BUND in Bayern, 1990 habe ich meinen Mann geheiratet, Marion Ruppaner, mitsamt dem Bauernhof. Von Beruf bin Und davon seid ihr abgekommen? ich Krankenschwester, habe das aber erst Ja, vielleicht auch deshalb, weil ich Quer- sprach in Mittelfranken eingeschränkt und schließlich ganz auf- einsteigerin war und schon immer über mit Isabella Hirsch. gegeben, als wir entschieden, den Hof im regionale Wirtschaftskreisläufe nachge- Vollerwerb zu führen. Mein Mann hat ihn dacht habe. Jedenfalls stand ich irgend- Diese betreibt mit mit 22 Jahren von den Eltern übernom- wann im Stall und fragte mich: Warum ihrem Mann einen men. Wir haben einen Milchviehlaufstall kaufe ich eigentlich regionale Lebens- gebaut und diesen später noch erweitert, mittel, und unsere Kuh frisst Soja aus konventionellen Hof sodass wir von anfangs 22 Kühen auf 80 Südamerika? Das kann ja wohl nicht sein! bei Feuchtwangen und Kühe wuchsen. Um uns herum – im Bauernverband, im Damals meinten wir den Betrieb inten- Landwirtschaftsamt, in der Ausbildung – ist Vorsitzende der siv führen zu müssen, mit hoher Milch- lag der Fokus immer darauf, Menge zu Arbeitsgemeinschaft und Zuchtleistung. Als Ausbildungsbetrieb produzieren. Wir begannen dann zu re- hatten wir Lehrlinge oder Studenten, die flektieren, welche Schäden etwa der Soja- bäuerliche Landwirt- Hauptarbeit aber haben wir getan. Mein anbau in Südamerika verursacht. Und be- schaft in Franken. Mann war damals Obmann des Bauern- schlossen: Das muss auch anders gehen.
BUNDmagazin 1 | 19 › TITELTHEMA 15 Da wir damals keine gentechnikfreie Soja Wie alle Landwirte erhaltet ihr öffentliche Betriebe sind bereit, umweltgerechter zu bekamen, entschieden wir gar kein Eiweiß- Zahlungen? wirtschaften, wenn sie ihre Erzeugnisse futter mehr zu importieren. Stattdessen Richtig. Vor allem diese Direktzahlungen richtig vermarkten können und angemes- kauften wir regionalen Raps, bauten Klee, steuern seit Langem die Landwirtschaft. sen unterstützt werden. Erbsen, Ackerbohnen und Luzerne an. Der Bauernverband behauptet immer, das käme den kleinen Betrieben zugute. Doch Was erwartest du von der Politik? Wie groß ist eure Betriebsfläche? das Geld landet bei den großen, das ist Die Landwirtschaft ist ja nicht nur reine 19 Hektar sind Eigentum, und 60 Hektar die Crux. Wer viel ausgeräumte Fläche be- Produktion, sondern eine vielschichtige pachteten wir dazu: halb Acker, halb Grün- wirtschaftet, bekommt mehr als der, der Lebensform, eine Agrarkultur, auf die wir land, die ganze Ernte wurde an die Tiere auf seinem kleinstrukturierten Land auch uns rückbesinnen müssen. Da haben wir verfüttert. Mit der Arbeitsbelastung kamen noch Hecken, Randstreifen oder Obstbäu- heute ethische Grenzen überschritten: das wir damals an ein Limit: Man kann 60 bis me bewahrt und dadurch viel mehr Arbeit Schreddern der männlichen Küken, auch 80 Stunden pro Woche arbeiten, aber hat. Wir von der AbL fordern, den Bauern, die Bullenkälber des Milchviehs lohnt es nicht auf Dauer. Ich war dann häufiger bei die heute noch vielfältige, kleine Schläge nicht mehr aufzuziehen; die Gentechnik Treffen des Bauernverbands dabei, oft als bewirtschaften, für ihre höhere Leistung und der sorglose Umgang mit Totalherbi- einzige Frau, und nicht immer gern gese- auch mehr Geld zuzugestehen. ziden; oder der Humusverlust und Flächen- hen. Aktiv wurde ich im Verband deutscher verbrauch … So kann’s nicht weitergehen, Milchviehhalter, da war ich als politisch da muss sich gewaltig etwas ändern. Die- interessierte Frau sofort akzeptiert. Trotz all der Arbeit aber fraß jede Milch- »Warum kaufe se Welt liegt ja in unserer Verantwortung. Wir müssen runter vom Gaspedal. preiskrise unsere Rücklagen wieder auf. Die Milchquote stützte den Preis noch ein ich regional, Hast du einen Wunsch an die Mitglieder bisschen – als 2003 ihr Ende beschlos- sen wurde und wir Bauern für den Welt- und unsere Kuh des BUND? Zum einen, dass sie und alle Menschen frisst Soja aus markt produzieren sollten, wussten wir: die Lebensmittel wieder mehr schätzen, So können und wollen wir nicht arbeiten. da wird heute so viel weggeschmissen … Ich will doch als Bäuerin nicht für die Müll- Wie ging es dann weiter? 2011 gaben wir die Milchviehhaltung auf: Südamerika?« halde produzieren! Und ich wünsche mir wieder mehr Kon- Die Pachtpreise stiegen ständig, dazu takt zur Landwirtschaft. Dass also nie- kam die hohe Arbeitsbelastung, die wir Der BUND unterstützt diese Umschichtung mand einfach sagt: Der verschmutzt mit nur mit mehr Technik hätten verringern zugunsten der Umwelt. Warum geht da seiner Gülle das Grundwasser! Sondern können. Doch wollten wir uns nicht weiter so wenig voran? dass beide Seiten das Gespräch suchen. in die Abhängigkeit der Banken begeben. Die Politik will das nicht. Bisher hat sie, Auch viele Landwirte sehen den BUND als Einer unserer Söhne plant später den Hof beeinflusst vom Bauernverband, immer Partner. Im Rahmen meines Bildungspro- zu übernehmen. Er soll frei darin sein, ei- die großen Strukturen favorisiert. Und sie gramms im Winter lade ich Verbände wie gene Ideen umzusetzen. hat dafür gesorgt, dass die vor- und nach- den BUND, die Imker oder das »Netzwerk Wir entschieden dann Mastrinder auf- gelagerte Industrie gut an der Landwirt- Blühende Landschaften« ein. Echtes Ver- zuziehen, auf Grünlandbasis. Unser Part- schaft verdient. Natürlich ließe sich viel ständnis füreinander entwickelt sich erst, ner war die Bäuerliche Erzeugergemein- ändern. Uns sagt man oft: Es liegt am Ver- wenn man mehr vom anderen weiß. schaft Schwäbisch Hall, an die wir zu ei- braucher, der billig einkaufen will. Doch nem besseren Preis verkaufen konnten. welcher Verbraucher hat die Biogas-Ent- Seit letztem Frühjahr haben wir keine wicklung gesteuert? Da hat die Politik ja Tiere mehr – wegen längerer Krankheit, auch gezielt Einfluss genommen. und weil die Tierhaltung so aufwendig ist. Wir haben die letzte Ernte zu Heu gemacht Laut Bauernverband tragen vor allem und schauen jetzt, wie es weitergeht. Tierschutz und Umweltstandards heute Gleichzeitig haben wir alle Dächer mit zum Bauernsterben bei … Fotovoltaik bestückt. Seit 2014 führe ich Die Vorschriften treffen vor allem kleine, zudem den elterlichen Ferienwohnungs- vielfältig wirtschaftende Betriebe und Isabella Hirsch (links) betrieb. Unser Einkommen speist sich also Tierhalter hart. Doch die gesellschaft- und Marion Ruppaner aus mehreren Quellen. lichen Erwartungen verändern sich. Viele im Gespräch.
16 BUNDmagazin 1 | 19 › TITELTHEMA AGRARÖKOLOGIE AGRAR WENDTE MEHR ALS ÖKOLANDBAU JETZ Wie sind ländliche Räume, Ernährung, Landwirtschaft und Natur harmonisch unter einen Hut zu bringen? Das fragt sich auch das BUND- Netzwerk »Friends Vorbildlich: 1988 gegründet, zählen zur Erzeuger- Verbraucher-Gemeinschaft Landwege rund um Lübeck etwa 30 ökologische Höfe, über 800 Mitglieder und of the Earth«. Warum mehr als 100 Mitarbeiter*innen. www.landwege.de die Agrarökologie Die Agrarökologie bietet nicht fertige Lö- wächst ihr Zuspruch. Lokale Initiativen hierbei eine zentrale sungen, sondern einen Prozess: Ihre Ver- und internationale Organisationen erken- fahren werden von Indigenen entwickelt, nen, dass sie vielfältige Vorteile bietet: Rolle spielt, erläutert von Bäuerinnen und Hirten, Fischerinnen Frauen und jungen Menschen kommt eine Martin Drago. und anderen Kleinproduzenten. wesentliche Rolle zu. Agrarökologische Methoden können die Ernte stabilisieren MARTIN DRAGO VIELE VORTEILE und damit den Hunger bekämpfen. Agrarökologie darf nicht mit Ökolandbau Für unser Netzwerk »Friends of the Koordinator des Netzwerks für verwechselt werden. Beide Systeme äh- Earth« ist die Agrarökologie ein zentraler Ernährungssouveränität neln sich zwar, doch liegt beim Ökoland- Baustein für eine friedliche, gerechte und bau der Fokus auf der Umweltverträglich- umweltfreundliche Welt. Damit reicht ihre A grarökologie ist für uns eine Wissen- schaft, ein praktischer Erfahrungs- schatz und eine soziale Bewegung. Wir keit. Bei der Agrarökologie kommen dazu: der Umbau des Lebensmittelsystems, ein anderer Marktbegriff, veränderte Sozial- Bedeutung weit über Ernährung und Land- wirtschaft hinaus. Sie hat für uns eine ge- samtgesellschaftliche Dimension. verfolgen dabei eine ganzheitliche und und Machtbeziehungen. Die Agrarökologie langfristige Vision mit dem Ziel der Ernäh- konzentriert sich noch stärker auf die Be- rungssouveränität. Damit meinen wir das ziehung der Landwirtschaft zur Umwelt – Recht der Völker, ihr eigenes Ernährungs- und darauf, eine Kreislaufwirtschaft zu system zu definieren und Strategien zu entwickeln. Zu ihren Kernelementen zählt entwickeln, wie sie Lebensmittel herstel- die soziale Beteiligung, die Geschlechter- len, verteilen und konsumieren wollen. gerechtigkeit und die Bewahrung und Agrarökologie erzeugt lokales Wissen, Weiterentwicklung lokalen und traditio- fördert soziale und Geschlechter-Gerech- nellen Wissens. Dagegen ist der Ökoland- André Walther (2) tigkeit, Identität und Kultur. Sie stärkt die bau als zertifiziertes System enger an be- ländlichen Regionen und macht sie wirt- stehende Märkte gebunden, er schränkt schaftlich lebensfähig. Agrarökologische Bäuer*innen also stärker ein. Die Agrar- Verfahren sind auch für Arme technisch ökologie bietet lokale und partizipative umsetzbar und erschwinglich. Sie sind Chancen jenseits des Agrarhandels. politisch, sozial und kulturell akzeptiert, lokal angepasst und umweltverträglich. In der Entwicklungszusammenarbeit und in den Ländern des globalen Südens i WWW.BUND.NET/ AGRAROEKOLOGIE
BUNDmagazin 1 | 19 › TITELTHEMA 17 tionell: Beim Natur- und Tierschutz bietet dieser Austausch neue Perspektiven. Wintertagungen: Viele Gespräche er- geben sich auch bei den Fachtagungen des »Agrarbündnisses M’burg-Vorpommern«, die der BUND seit Jahren mit befreundeten Verbänden ausrichtet. Wiesenmeisterschaft: Viel Aufmerk- samkeit zollt der BUND der biologischen Vielfalt im Agrarland. So prämieren wir in Bayern – mit der Bayerischen Landesan- stalt für Landwirtschaft – jedes Jahr die schönsten und artenreichsten Wiesen: eine Anerkennung für jene, die wertvolle J. Farys Am 19. Januar gingen in Berlin wieder Zehntausende Menschen für eine bessere Landwirtschaft auf die Straße. Zu den zentralen Forderungen zählte diesmal: Wiesen so bewirtschaften, dass sie als gutes Essen, klimagerechte Landwirtschaft und die Erhaltung der Bauernhöfe. vielfältiger Lebensraum erhalten bleiben. Streuobst: Ein besonders reicher Lebens- BUND AKTIV raum sind die Streuobstwiesen. BUND- WIR MACHEN WAS Gruppen und Landesverbände sind hier- für vielerorts aktiv – vom Bodensee bis Flensburg. Hervorzuheben ist der BUND Lemgo mit seiner Datenbank zu mehr als 3500 Obstsorten und allein über hundert Apfelsorten auf seinen Streuobstwiesen. Arbeitskreise: Wollen Sie eine bäuer- Seit Jahrzehnten engagiert sich der BUND für liche und naturverträgliche Landwirtschaft eine bessere Landwirtschaft, von der Saatgut- fördern? Dann sind Sie herzlich eingeladen, sich einem der Arbeitskreise des BUND initiative bis hin zur Großdemonstration. auf der Bundes- und Landesebene anzu- Hier eine Auswahl unserer Aktivitäten. schließen. Hier sammelt sich das Fach- wissen des Ehren- und Hauptamts. Wir haben es satt: Auch diesen Januar Neuland: Wie lassen sich unsere Nutz- rief der BUND in einem großen Bündnis tiere verantwortungsvoll halten? Dieser zum Protest gegen die Agrarindustrie auf, Frage geht der BUND u.a. beim Verein parallel zur Grünen Woche. Ein bunter »Neuland« nach, den er 1988 (mit)gründe- TIPPS Demozug warb lautstark für eine umwelt- te. Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger freundliche und tiergerechte bäuerliche ist zugleich Vorsitzender von Neuland, Im Sinne einer naturverträglichen Landwirtschaft. Im Vorfeld produzierten das beweist die beiderseitige Verbunden- Landwirtschaft achten Sie bitte BUND und Böll-Stiftung den »Agrar-Atlas«. heit. Damals wie heute zeigen wir Höfen, besonders darauf, Er verdeutlicht, warum es sich lohnt, für die ihre Tiere artgerecht halten wollen: •• möglichst oft Bioprodukte mit eine bessere EU-Agrarpolitik zu kämpfen. Eine bessere Tierhaltung ist möglich. regionaler und saisonaler Massentierhaltung: Gegen eine be- Schafe: Der BUND selbst gibt ein Bei- Herkunft zu kaufen; sonders hässliche Ausprägung der Agrar- spiel: In Niedersachsen ist er unter die •• möglichst wenig Fleisch zu industrie zieht der BUND seit Jahren vor Schafhalter gegangen. Naturschutz und essen, und dieses aus Gericht: die Massentierhaltung. Mit Klagen die Bewahrung einer gefährdeten Rasse artgerechter Haltung; gelang es mehrfach, neue Riesenställe zu der Moorschnucke sind das Ziel in der •• möglichst wenige Lebensmittel verhindern – etwa im brandenburgischen Diepholzer Moorniederung. zu verschwenden, also: gut zu Haßleben. Wobei in der Regel nicht das Landpartien: Wichtig ist uns die Nähe planen, Reste aufzubrauchen Leid der Tiere gerichtlich anfechtbar ist, zur Praxis. In NRW etwa besucht der und zu verarbeiten. sondern die ungeklärte Entsorgung ihrer BUND regelmäßig verschiedene Betriebe. Mehr dazu: www.bund.net/ Fäkalien oder die Belästigung der Nach- Ob Tierhaltung, Obst- und Gemüseanbau, zu-bio-wechseln barschaft. Glashaus oder Freiland, bio oder konven-
18 BUNDmagazin 1 | 19 › TITELTHEMA AGROGENTECHNIK AGRAR WENZDTE NEUE VERFAHREN – JET ALTE HEILSVERSPRECHEN Am 25. Juli 2018 ent- schied der Europäische D as Urteil des Gerichtshofes hat die neuen Verfahren nicht verboten, wie Befürworter aus Industrie, Wissenschaft und Medien suggerieren. Doch müssen Gerichtshof: Auch neue die Risiken alter und neuer Gentechnik gentechnische Verfah- im Sinne der Vorsorge gründlich über- prüft werden, bevor sie draußen zum Ein- ren (wie die Genschere www.demeter.de satz kommen. Zudem sind alle derart CHRISP/Cas) sind Gen- veränderten Organismen und Produkte zu kennzeichnen, um die Wahlfreiheit von technik und entspre- Landwirten und Verbraucherinnen sicher- chend zu regulieren. zustellen. Ökolandbau – aus Prinzip frei von Gentechnik. Der BUND begrüßt das GENTECHNIK UNTER DRUCK und klimaschädliche Landwirtschaft. Ei- Urteil und rüstet sich Mit seiner Entscheidung hat der Gerichts- genschaften wie Dürreresistenz basieren hof der Agrarindustrie einen ordentlichen auf einem komplexen Zusammenspiel für den Gegenangriff Strich durch die Rechnung gemacht. Denn verschiedener Gene, Steuerungsmecha- der Gentechniklobby. Bayer und Co hatten darauf gesetzt, die nismen und der Umwelt. Sie erreicht man neuen Gentechniken mit fadenscheinigen viel eher durch klassische Züchtung. Argumenten von der Risikoprüfung und Kennzeichnung ausnehmen zu können WIDERSTAND NÖTIG MARTHA MERTENS und sie so auch in Europa marktfähig zu Mit einem Bündnis aus Landwirt*innen, machen. Nun erhöht die Gentechniklobby, Wirtschaft und Zivilgesellschaft schaffte ist die Sprecherin des Arbeits- kreises Gentechnik. unterstützt von Wissenschaftsvertretern, es der BUND in den vergangenen Jahr- den Druck auf die EU, das Gentechnik- zehnten, dass in Deutschland keine gen- recht aufzuweichen. Auch Agrarministe- technisch veränderten Organismen ange- rin Julia Klöckner kündigte bereits an, baut werden. Diese Erfolgsgeschichte SILVIA BENDER sich für eine Deregulierung einzusetzen, wollen wir fortsetzen. Nach wie vor lehnen leitet die Abteilung im Widerspruch zum Koalitionsvertrag. 79 Prozent der Deutschen die Agrogen- Biodiversität des BUND. Die Gentechnik-Befürworter behaupten, technik ab, wie eine Studie des Bundes- Europa verspiele mit einer strengen Regu- umweltministeriums belegt. In den nächs- lierung seine Innovationsfähigkeit. Gerade ten Monate werden wir uns und alle Mit- mit Blick auf den Klimawandel seien die streiter*innen fit machen für den Konflikt neuen Techniken nötig, um Pflanzen zum um die neuen Gentechniken. Dazu wollen Beispiel dürreresistent zu machen und wir Workshops und Argumentations- somit die Welternährung zu sichern. material anbieten. Doch das sind altbekannte Heilsver- sprechen. Agrogentechnik – egal ob alt MEHR ZUM THEMA oder neu – nutzt in erster Linie der Agrar- i Am 10. Mai findet ein BUND-interner industrie. Sie macht Saatgut patentierbar Workshop zu den neuen Gentechniken und manifestiert die industrielle, umwelt- statt: www.bund.net/gentechnik
BUNDmagazin 1 | 19 › TITELTHEMA 19 PESTIZIDE GENAUER HINKUCKEN! Das derzeitige Zulassungsverfahren für Pestizide leistet nicht, was es soll: blickwinkel/H.-J. Zimmermann Mensch, Tier und Umwelt umfassend vor Schäden durch Giftstoffe zu schützen. Wie lange noch? Im Westerwald spritzt ein Landwirt Glyphosat. FATALE FOLGEN komplettes Verbot steht weiter aus. Das KATRIN WENZ Viele Pestizide stehen im Verdacht, Krebs derzeitige Verfahren schützt also Mensch, zu erregen, die Fortpflanzung zu beein- Tier und Umwelt nur unzureichend. Die EU BUND-Expertin für Agrarpolitik trächtigen oder das Hormonsystem zu muss es dringend reformieren. stören. Noch nicht genügend untersucht und besonders gefährlich könnten die lang- BESSER PRÜFEN CORINNA HÖLZEL fristigen Folgen des hohen Gifteinsatzes Gegenwärtig überprüft Brüssel seine Zu- sein. Und die Wechselwirkung: Zahlreiche lassungspraxis. Der BUND setzt sich für BUND-Expertin für Bienen Lebensmittel enthalten Rückstände meh- ein strengeres Verfahren und eine deut- und Pestizide rerer Pestizide. Wie solche Giftcocktails liche Reduktion der Pestizide ein. Ein klei- wirken, ist nahezu unbekannt. Und falls es ner Schritt ist bereits getan: In Zukunft Studien dazu gibt, sie sind oft nicht frei müssen Studien, die bei der Zulassungs- U m ihre Ernte zu steigern und Ausfäl- le zu vermeiden, nutzt vor allem die Landwirtschaft große Mengen Pestizide. zugänglich. Pestizide sollen unerwünschte Tiere und Pflanzen töten. Doch das verursacht behörde eingereicht werden, veröffentlicht werden. Doch das genügt nicht. So müssen die Etwa 270 verschiedene Wirkstoffe sind hohe Kollateralschäden. Wildbienen oder Auswirkungen von Pestiziden – etwa auf momentan bekannt, über 34 600 Tonnen Schmetterlinge finden keine Nahrung Insekten wie Wildbienen – künftig stärker (reiner Wirkstoff) landeten 2017 bundes- mehr, wenn alles totgespritzt wird. Pesti- beachtet werden. Insekten sind nicht nur weit in der Umwelt. Im Obstbau erhalten zide wie die Neonikotinoide schädigen einem Pestizid ausgesetzt. Wie wirken einzelne Kulturen bis zu 20 Behandlungen Bienen und andere Tiere auch direkt. verschiedene Mittel in Kombination oder pro Jahr. Hieran wird deutlich: Das jetzige Zulas- bei wiederholter Anwendung? Durch Abfluss und Abdrift gelangen Pes- sungsverfahren ist gescheitert. Sobald Schließlich ist es nötig, vor einer Zulas- tizide in Gewässer und schädigen deren Hersteller mit eigenen Studien belegen, sung die Langzeitfolgen von Pestiziden biologische Vielfalt. Auch im Grundwasser dass ihre Pestizide ungefährlich sind, unter realistischen Bedingungen zu prüfen. finden sich ihre Rückstände. Und die Ab- werden diese zugelassen. Zeigen sich in Und das finanziert von der Industrie, doch hängigkeit der konventionellen Landwirt- der Praxis dennoch Schäden, kann es unabhängig von den antragstellenden schaft von der Agrochemie nimmt stetig Jahre dauern, bis ein Pestizid wieder vom Firmen, mitsamt der Information, welche zu. Pestizide sind ein lukratives Geschäft: Markt verschwindet. Obwohl engagierte Fachleute hier beteiligt sind. Geschätzt wird der globale Umsatz damit Wissenschaftler*innen und Umweltgrup- auf derzeit 45 Milliarden Euro. Sechs Kon- pen bewiesen haben, wie gefährlich Neo- zerne teilen sich das Geschäft, darunter Bayer, BASF und Syngenta. nikotinoide für Bienen sind, wurde deren Gebrauch bislang nur eingeschränkt. Ein i WWW.BUND.NET/PESTIZIDE
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22 BUNDmagazin 1 | 19 › AKTION RETTE UNSER WASSER Die EU-Kommission hat alle Bürger*innen erreichen, D ank der Unterstützung von über 115 000 Aktiven konnte der BUND dass sich Deutschland mit Nitrat und Schadstoffe beeinträchtigen die Wasserqualität, zudem sind viel zu viele Ufer verbaut. Im und am Wasser Europas aufgerufen, Umweltministerin Svenja Schulze für den schwindet die Vielfalt dramatisch. ihre Meinung über die Schutz unseres Wassers engagiert. Doch jetzt steht die Entscheidung der EU und Zeigen Sie mit Ihrer Nachricht an die EU: Schutzgesetze des ihrer Mitgliedsländer an. Die Agrar- und Der Wasserschutz muss gewährleistet Wassers zu äußern. Industrielobby setzen alles daran, die Schutzgesetze aufzuweichen. Viele EU- bleiben! Schicken Sie eine klare Botschaft – jede Stimme zählt und ist ein wichtiger Diese garantieren die Länder drohen ihnen zu folgen. Das aber Schritt hin zu intakten Gewässern. Lassen Qualität unserer Flüsse dürfen wir nicht zulassen! Sie die EU wissen: Ja, ich möchte starke Gesetze zum Schutz unseres Wassers. und Seen, unseres Wir wollen die EU überzeugen, dass es Grund- und damit gesundes Leben nur mit guter Wasser- qualität gibt. Der Zustand der deutschen Trinkwassers. Gewässer ist durchaus besorgniserregend: i WWW.RETTE-UNSER- WASSER.DE Save the date_Flüsse.qxp_Layout 1 13.12.18 16:14 Seite 1 a te e D h vet Sa Flüsse und Auen verbinden Tagung am 9. /10. April 2019 auf Burg Lenzen / Elbe
BUNDmagazin 1 | 19 › AKTION 23 Helfen Sie uns, Umweltministerin Schul- ze und Energieminister Altmaier zu über- zeugen. Unterstützen Sie unseren Appell: Kohleausstieg jetzt! artgerechte u. nachhaltige Fledermaushöhlen WALD UND DÖRFER Vogelnisthöhlen Insektenquartiere Futtersäulen und..und..und...Schwegler Artikel sind auch im BUNDLADEN erhältlich ENDGÜLTIG SICHERN Schwegler Vogel- u. Naturschutzprodukte GmbH Heinkelstraße 35 D- 73614 Schorndorf Der BUND fordert den Beschluss der Kohle- info@schwegler-natur.de www.schwegler-natur.de kommission nun konsequent umzusetzen. Unterstützen Sie uns dabei! Schmelzfeuer Stilvoll Kerzen recyceln D er Bericht der Kohle-Kommission fordert einen schnellen Einstieg in den Kohleausstieg – und kurzfristig auch Bundes- und Landesregierungen sind hier in der Verantwortung. Sie müssen die Ärmel hochkrempeln und zeigen, dass sie A O BS LU T drei Gigawatt Leistung in den Braunkohle- es ernst meinen mit dem Kohleausstieg. WI kraftwerken stillzulegen. Dies ist wichtig, Der BUND appelliert daher an die Bundes- N DSIC ER H um den Stillstand beim Klimaschutz end- regierung sowie die Ministerpräsidenten lich zu beenden. Bis zum Jahr 2030 soll Michael Kretschmer, Armin Laschet und die Leistung der Kohlekraftwerke um 60 Dietmar Woidke: Alle Dörfer müssen blei- Prozent gesenkt sein. Damit können auch ben, kein Baum darf mehr gefällt werden. die vom Tagebau bedrohten Dörfer geret- tet werden. Und der Hambacher Wald soll Unterstützen auch Sie unseren Appell: erhalten bleiben – das konnten wir in der »Hambacher Wald und die Dörfer retten! Kommission durchsetzen. Kohlekraftwerke stilllegen!« – Für unser Klima. Und für uns alle. Aber noch ist der Hambacher Wald nicht endgültig gesichert, noch sind nicht alle bedrohten Dörfer gerettet. RWE sträubt sich, und einzelne Politiker*innen drohen i WWW.BUND.NET/ WALD-UND-DOERFER-RETTEN Zu bestellen bei www.bundladen.de offen damit, die bedrohten Dörfer abzu- baggern. Es kommt jetzt also auf die kon- +49 (0)9563 5133 20 krete Umsetzung dessen an, was die www.denk-keramik.de Kommission entschieden hat.
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