Souverän Unsere Enkelgeneration: Fehlt der heutigen Jugend der - Starker Auftritt - großer Erfolg - Senioren Union
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
souverän Senioren-Union der CDU Deutschlands · 12. Jahrgang · Nr. 4 · November 2013 DAS MAGAZIN FÜR MUT ZUR ZUKUNFT Unsere Enkelgeneration: Fehlt der heutigen Jugend der Schwung? Senioren-Union im Bundestagswahlkampf Starker Auftritt – großer Erfolg
%vÛvª öIÛ vÛîªm ¥IcåÅ Bvåv×v 9v¥vªi 9vªªÛI×¥i BIÛ ªvª ö×c å îªm öv 7v õ°×Yvîvª ³ªªvª ×üªvB×îªi Bv mv× I×¥ mv B×Ûå°îªI¥v YvvªîÛÛå Iîå×vYÛi BI×î¥ vªv ×ñ üvåv Iª°Ûv Û° öcå Ûå )I×°v¿Ûvi vÛ ñYv×
Das gegenwärtige Berliner Politikerensemble unter schwarz-roten bald die Tränen kamen. Girlanden inklusive einer Reihe von bereits bekannten Akteuren ist Ohne die Älteren, so ih- nicht neu. Ob Letztere eine „Entente cordiale“ führen werden, bleibt re zu Herzen gehende abzuwarten, eher wohl nicht. Doch auch weniger Herzlichkeit soll- Manifestation, seien kei- te genügen, vorausgesetzt, man ist an einem gemeinsamen Erfolg ne Wahlen zu gewinnen. Ihr Rat, ihre Erfahrung, ihre Klugheit, ihre interessiert. Andererseits wäre ein Zuviel an Herzlichkeit auch nicht Treue, ihre Zuverlässigkeit – das wurde wirklich gesagt, und zwar ratsam, wenn man an die Zukunft denkt und die FDP wieder ins immer wieder – seien für die Union unverzichtbar und gefragter denn Parlament zurückkehren könnte. Honi soit qui mal y pense! je. Der Höhepunkt ihrer an die Älteren geradezu gefühl- und liebevoll gerichteten Elogen gipfelte schließlich in dem überschwänglichen Sei’s drum, eine Große Koalition hat schon zweimal die Geschicke Bekenntnis: Wenn es die Senioren-Union nicht gäbe, so müsse man unseres Landes bestimmt. Für eine lebendige demokratische Aus- sie erfinden! Das saß, die Senioren waren tief beeindruckt, die Redner einandersetzung im Parlament gewiss kein Idealfall. Aber eine Zeit von ihren Worten. Alle an die Senioren gewandten und zu weiteren grenzenloser Irrungen und Wirrungen, die von politischen Fehlent- guten Taten aufmunternden Worte wurden anschließend nach der scheidungen nur so wimmelte, war sie gewiss auch nicht. Ob sich Wahl in außerordentlicher Weise dadurch unter Beweis gestellt, dass hingegen eine neue Große Koalition auch leistungsbezogen ein für die unzähligen Unter-, Mittel- und Oberkommissionen, Arbeits- solches Attribut zulegen kann, bleibt abzuwarten und ist zugege- kreise und Elitegremien für die anstehenden Koalitionsverhandlungen benermaßen wohl auch erst am Ende einer Legislaturperiode aus- kein einziger Vertreter der Senioren-Union der CDU benannt wurde, zumachen. Doch im Auge behalten sollte man ein solch hehres Ziel während selbstverständlich alle anderen Vereinigungen, die christli- schon, zumindest am Anfang der gemeinsamen Arbeit. chen Arbeitnehmer, die Junge Union, der Mittelstand und die Frauen- Union, sogar mehrfach Fachmänner und Fachfrauen stellen konnten, Frühere Parlamentariergenerationen hatten sich weitestgehend der für die letztgenannte Vereinigung ausschließlich Fachfrauen, versteht Aufgabe zu widmen, jene ungeheuren Schäden zu beseitigen, die uns sich. Und diese kluge Auswahl hat einen völlig einsichtigen wie über- die braunen Megastrolche hinterlassen haben. Sie wurden mit Prob- zeugenden Hintergrund, nämlich den des Mitgefühls für das Alter und lemen konfrontiert, die sich die gesamte Jugendweisheit von heute einer tiefen und inneren Verbundenheit mit der Senioren-Union. Nach nicht im Entferntesten vorstellen kann. Es waren Parlamentarier, die dem harten Wahlkampf wollte man sie einfach schonen, ihr Ruhe kriegsbedingt weit mehrheitlich der älteren Generation angehörten gönnen und sie vorerst nicht weiter belasten. Für so viel Edelmut der und heuer der sogenannten Rentner- und Pensionistengruppe zuge- CDU bleibt für die Senioren-Union nur eine Antwort übrig: Rührung! rechnet werden müssten. Ihre von großer Verantwortung, Lebens- Und schließlich, eingedenk der Tatsache, dass guter Rat teuer ist, und Berufserfahrung, Mut und Zuverlässigkeit, vor allem Opferbereit- musste man leider auch auf den speziell der Senioren-Union verzich- schaft betriebene Politik hat unser Land wieder in die Mitte der west- ten, um die Parteikasse der CDU nicht noch stärker zu belasten, zumal lichen Demokratie- und Wertegesellschaft zurückgeführt und ihm zu diese im Wahlkampf ohnehin über Gebühr gelitten hatte. einem kaum geahnten Wohlstand verholfen. Das Ergebnis zählt zu den größten Erfolgen der deutschen Geschichte überhaupt. Inwieweit solche Art wackerer Fürsorge und Nachsicht, vor allem exemplarischer Weitsicht der Mutterpartei den wahren Stellenwert Die Nachkriegszeit ist nun vorüber. Neue und andere Herausforde- der Senioren-Union inmitten der großen Volkspartei in seiner ganzen rungen stellen sich, und zwar mit voller Wucht: Demografie, sozi- Realität vermittelt, bleibt höchst zweifelhaft. Weil man damit aber ale Sicherungssysteme, globaler Wettbewerb, Eurokrise, Klimawan- hinter dem Busch hält und für eine faire Antwort keinen Mumm hat, del, freiheitsbedrohende Technik, Spannungsverhältnisse vor dem muss darüber jetzt gestritten werden, und zwar so lange und so oft Hintergrund neu entstehender Machtzentren außerhalb unseres und so emotional und so vernehmbar und so nachhaltig und so un- Kontinents, um nur einige zu nennen. Welche Weichenstellungen ablässig, wie es bislang nicht der Fall war. Andernfalls geht das Bin- müssen wir für Europa herbeiführen, nicht nur mit Blick auf seine demittel für das stabile Haus der Union, die „Union der Generatio- ökonomische Sicherheit und Stabilität? Wird es uns gelingen, die nen“, eben die Werte-„Gemeinschaft“ von Jung und Alt, zum Deu- auch uns bedrohenden Krisenherde im Nahen und Mittleren Osten bel. Zu einer starken Faust gehört es, alle Finger zusammenzuballen, einzudämmen, werden wir den weltweiten Extremismus erfolg- für die Senioren-Union allemal. Und nach der Wahl ist vor der Wahl, reich bekämpfen können, und welche Rolle wird dabei ein vertrau- das ist nicht neu, keine neue Erkenntnis, aber eine neue Einsicht! ensvolles atlantisches Bündnis spielen? Die Antwort darauf müssen Alt und Jung gemeinsam geben, ohne Jammern und ohne German Angst. Allein das lässt hoffen. Ach ja, fast hätte ich es vergessen. Allen Festrednern möchte ich nachträglich noch einmal herzlich danken für die ungemein warmen Worte vor und während des Bundestagswahlkampfes, mit denen sie Prof. Dr. Otto Wulff die Senioren-Union in einer Weise lobten, dass ihr vor Ergriffenheit Bundesvorsitzender der Senioren-Union der CDU Deutschlands souverän 4 2013 3
Impressum Herausgeber Senioren-Union der CDU Deutschlands Konrad-Adenauer-Haus Klingelhöferstr. 8 · 10785 Berlin Tel. 030 / 220 70 - 4 45 6 16 34 Fax 030 / 220 70 - 4 49 E-Mail seniorenunion@cdu.de www.senioren-union.de Verlag Senioren-Union im Titelthema: Energiewende: Was hilft Weiss-Verlag GmbH & Co. KG Postfach 30 · 52153 Monschau Bundestagswahlkampf Unserer heutigen Jugend gegen den Blackout? Geschäftsführer: Georg Weiss fehlt der Drive Verlagsleiter: Alexander Lenders Tel. 02472 - 9 82 118 Fax 02472 - 9 82 77 114 6 Stark gekämpft – mit Erfolg! 16 Unserer Jugend fehlt der Drive alenders@weiss-verlag.de Die Senioren-Union im Bundestags- Zukunftsforscher Matthias Horx über wahlkampf 2013. eine Enkelgeneration, die ihm zu Anzeigen und Beilagenkontakt „weichgespült“ erscheint. 8 Gelaufen, was nun? Verlagsrepräsentant Wolfgang Braun Schlussfolgerungen aus dem Ergebnis 18 Leben mit Helikopter-Eltern Braun-Medien GmbH der Bundestagswahl von Leonhard Der Chef des Deutschen Lehrerverban- Riedelstraße 14 · 42349 Wuppertal Kuckart, stv. Bundes- und Landesvorsit- des, Josef Kraus, fordert in einer Streit- Tel. 0202 - 3 17 86 93 zenden NRW der Senioren-Union. schrift „Schluss mit Förderwahn und Fax 0202 - 3 17 86 95 kbmedien.braun@t-online.de Verwöhnung“. 10 Die Macht der Alten Wie politisch ist die Generation 60plus, 21 Die überbehüteten Kinder? Auflage: welche Einflussmöglichkeiten hat sie? Melanie Mühl, Feuilleton-Redakteurin 71000 Exemplare über personali- Ein Interview mit Dr. Bettina Munimus. der FAZ, zur heutigen Enkelgeneration. sierten Posteinzelvertrieb, davon 58000 an Senioren-Union-Mitglie- 12 Armutsfalle für Ältere? 24 Gute Aussichten der und 12800 an CDU-Funktions- Prof. Dr. Axel Börsch-Supan zu den und Mandatsträger Das Ziel, die Energieeffizienz im Gebäudebestand zu erhöhen, birgt positiven Seiten des demografischen Gefahren für ältere Immobilienbesitzer. Wandels. Leserzuschriften an: Senioren-Union der 14 Die neue Bundesregierung 26 Kleinteiliges Sammelsurium? CDU Deutschlands ist gefordert! Ein Interview mit Dr. Reiner Klingholz Redaktion Souverän Konrad-Adenauer-Haus Jeder zweite Mitbürger über 60 hat die zur Demografiestrategie der Bundes- (Adresse s.o.) Union gewählt. Eine Rentenreform und regierung. der Kampf gegen Altersdiskriminierung ge- 30 Bedrohung oder Chance? Herstellung: hören daher nun auf die politische Agen- Wie steht es um die Wahrnehmung Weiss-Druck GmbH & Co. KG da. Hans-Georg-Weiss-Straße 7 und Akzeptanz religiöser Vielfalt in 52156 Monschau der europäischen Bevölkerung? Layout: Ute Meurer Bei Redaktionsschluss: Die Senioren-Union (SU) 32 Zäsur und Kontinuität in Schleswig-Holstein hat Bericht vom Kongress der Europäischen Redaktion: einen neuen Landesvor- Senioren-Union in Brüssel. Chefredakteur: Andreas Oberholz sitzenden: Kulturpolitiker Tel. 02056 - 5 73 77 Wolfgang Börnsen (Kreis 33 Die Dinge selbst in die Hand nehmen Fax 02056 - 6 07 72 Eine Würdigung des langjährigen ESU- pressebuero_oberholz@t-online.de Schleswig-Flensburg), der bisher 26 Jahre die Inter- Präsidenten Dr. Bernhard Worms. Weitere Autoren dieser Ausgabe: essen des Nordens im 34 Was hilft gegen den Blackout? Prof. Dr. Otto Wulff, Leonhard Bundestag vertreten hat, Kuckart, Fabian Schalt, Achim Mit dem zunehmenden Einsatz erneu- ist Anfang November in Hermes, Ulrich Winz, Prof. Dr. erbarer Energien steigt das Risiko von Neumünster mit 96 Pro- Detlef Pollack, Nils Friedrich, Josef Störungen im Stromnetz. Kraus, Matthias Horx, Prof. Dr. Axel zent aller abgegebenen Stimmen in dieses Börsch-Supan Amt gewählt worden. Er folgt Karl Heinz 36 Stromgeschäft mit Schlagseite Starck (Kreis Pinneberg), dem der Bundes- Carsten Liedtke, Vorstandschef der vorsitzende Prof. Dr. Otto Wulff für seine SWK Stadtwerke Krefeld AG, über die Bildnachweis: Anja Enzenberg, cdu.de, „konstruktive Mitarbeit“ dankte und ihm Tücken der Energiewende. Ulrich Winz, fotolia, Volker Zierhut, bescheinigte, dass seine Teamfähigkeit stets SWK Krefeld, Wikimedia positive Effekte in der Arbeit für die SU be- 15 Leserbriefe wirkt habe. 39 Buchtipps, Initiativen Titelfoto: fotolia 4 souverän 1 2013
vÛîªm îªm å ~ Iîc ¥ åv× Bvåv×v 9v¥vªi 7cmm×ñÛvªv××Iªîªvªi BIÛ 7v mI×ñYv× öÛÛvª ¥ñÛÛvª 7cv×vÛ Imi Bv 7v
Auf allen Ebenen kämpfte die Senioren-Union im Bundestagswahlkampf 2013 für den Wahlerfolg. Der Lohn: In der Altersgruppe 60+ wählte jeder Zweite die CDU. Die Senioren-Union im Bundestagswahlkampf: Stark gekämpft - mit Erfolg! „So einen dynamisch-charismatischen Red- Auch in Seelze, westlich von Hannover, „Generationen-Gipfel“ im nordrhein-west- ner erlebt man im Kreis Paderborn nicht hinterließ der SU-Bundesvorsitzende „blei- fälischen Hamminkeln, in Kaarst bei Düssel- alle Tage“, resümierte der Lokalreporter des benden Eindruck“. Zusammen mit der dor- dorf, in Recklinghausen, in Iserlohn (Letma- Westfalen-Blattes zum Auftritt des SU-Bun- tigen Bundestagsabgeordneten Maria Flas- the) oder auch im hessischen Hanau für die desvorsitzenden Prof. Dr. Otto Wulff in Hö- barth lobte er die Politik von Bundeskanz- Politik der Union. Während dort der JU- velhof im Kreis Paderborn. Kein Wunder, lerin Angela Merkel und appellierte an das Chef die Unterschiede zwischen CDU und denn wie immer sprach der Bundesvorsit- Selbstbewusstsein der älteren Zuhörer im Opposition in der Finanz- und Steuerpolitik zende Klartext und faszinierte so sein Audi- Saal, politisch wie beruflich aktiv zu blei- herausarbeitete, widmete sich Otto Wulff torium im randvollen Saal des Hotels Victo- ben. „Ein Staat, der die Fähigkeiten der äl- vor allem dem Thema Familie. „Mein Haus, ria. „Mucksmäuschenstille“ im Wechsel teren Bürger nicht einfordert, fährt gegen mein Auto, meine Yacht – so eine Gesell- mit tosendem Applaus vermerkt der Chro- die Wand. Jugend und Ältere profitieren schaft hat keine Zukunft. Meine Familie, nist, nicht zuletzt für Sätze wie: „Es gibt voneinander“, so vermittelte er sein Credo meine Kinder, meine Nachbarn, meine keinen Anlass zu Kleinmut und Gejamme- an die Zuhörer, die auf Einladung der Kreis- Freunde, das brauchen wir!“, forderte Wulff re, sondern vielmehr Anlass zu Patriotismus vereinigung Hannover-Land gekommen energisch und traf wie auch Philipp Mißfel- positiver Prägung." Schließlich genieße waren. der mit vielen seiner pointierten Aussagen Deutschland nicht nur wegen seiner wirt- Etliche Orts- und Kreisvereinigungen prä- den Nerv der Zuhörer. schaftlichen Erfolge hohes Ansehen in der sentierten Wahlkampf gleich im Doppel- Keine 24 Stunden nach dem Stopp in Hanau Welt. Anlass des Auftritts war der vom SU- pack, nämlich Otto Wulff im Duett mit dem saßen die beiden Verfechter für die Solidari- Bezirksvorsitzenden Bernhard Mihm we- Vorsitzenden der Jungen Union, Philipp tät zwischen Jung und Alt beim Redaktions- gen des Bundestagswahlkampfes vorgezo- Mißfelder. Das eingespielte Team, schon gespräch der Schaumburger Nachrichten gene Bezirkstag der Senioren-Union mehrfach für die „Union der Generationen“ im südlichen Niedersachsen und diskutier- Ostwestfalen-Lippe. auf Achse, warb beispielsweise auf einem ten mit den Redakteuren das ABC der aktu- Tuttlingen: Auftritt von Prof. Wulff im Wahlkreis von Volker Kauder, Vors. der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wahlkampf- auftakt der CDU am 8. September im ISS Dome in Düsseldorf 6 souverän 4 2013
Eingerahmt von Kandidaten: In Hameln Hamburger Quartett: Dirk Marx, CDU-Bundes- Klartext in Ludwigsburg: Gemein- kandidierte Uwe Schünemann (2.v.r.) tagskandidat, JU-Vorsitzender Philipp Mißfelder, samer Auftritt von Prof. Wulff mit als Landrat, Michael Vietz (l.) für den SU-Vorsitzende Hermine Hecker, Prof. Wulff Steffen Bilger MdB Großes Interesse in Marbach: Prof. In der Fachwerk- Wulff zu Gast stadt Alsfeld: beim Wahlkreis- Prof. Wulff mit abgeordneten Dr. Helge Braun Eberhard Gienger MdB (l.) und Kurt MdB Wiegel MdL (r.) Kleine Presseschau geordneten vor die Zuhörerschaft, so ellen Wahlkampfthemen. Zahlreiche Senio- beispielsweise in Heilbronn mit Thomas rinnen und Senioren strömten aus Gießen Strobl, in Bremen mit Elisabeth Motsch- CDU-Generationen strampeln gemeinsam und dem Vogelsbergkreis in die wunder- mann oder in Schöppingen (Kreis Steinfurt/ (Rheinische Post, 23.08.2013) schöne Fachwerkstadt Alsfeld, um einen Münsterland) mit Jens Spahn. Spahn beton- Generationengipfel in Hamminkeln Professor Wulff zu hören, der den Bogen te dabei angesichts des demografischen (Bocholter Report, 14.08.2013) spannte von Bundeskanzler Konrad Ade- Wandels die Wichtigkeit eines regelmäßi- nauer zur heutigen „soliden Politik der Uni- gen Dialogs zwischen Jung und Alt, auch Wulff: Familie wieder stärker in on unter Kanzlerin Angela Merkel“. In der außerhalb der Wahlkampfzeiten. Auch den Mittelpunkt stellen momentanen Krise in Europa bestimme beim zweiten Deutschlandrat der Jungen (Oberhessische Zeitung, 15.08.2013) Deutschland im Wesentlichen die Wäh- Union in Hamburg gehörte der SU-Bundes- rungspolitik und schaffe damit Stabilität, vorsitzende zu den hochkarätigen Gastred- Wulff: Gesellschaft muss sich ändern erklärte der ehemalige Bankdirektor seinen nern. Weitere Stationen seines Wahlkampf- (Lingener Tagespost, 14.09.2013) Zuhörern. Im baden-württembergischen einsatzes: Bottrop, Lingen Tönisvorst, Wies- Dynamik ist eine Frage der Persönlichkeit Ladenburg, im hervorragend besuchten loch, Wiesbaden, Sinsheim, Lübeck und, (Rhein-Neckar-Zeitung, 17.08.2013) Domhofsaal, ergriff der gelernte Jurist nur und, und. 48 Stunden später die Gelegenheit für ein Wie der Bundesvorsitzende, so kämpften Tour der Generationen im Märkischen Kreis flammendes Plädoyer für eine richtig ver- zahlreiche Orts- und Kreisvereinigungen für (Westfalenpost, 19.08.2013) standene Soziale Marktwirtschaft, in der die Wiederwahl von Angela Merkel und der Begriff der Solidarität nicht vergessen den Wahlerfolg der CDU. Mission geglückt werde. Vielerorts trat Professor Wulff zu- – ein herzlicher Dank! n sammen mit den regionalen Bundestagsab- Zu Gast in Lübeck: Prof. Wulff mit Pressegespräch Alexandra Dinges-Dierig MdB (2.v.l.) bei den Schaumburger Nachrichten Entspannter Talk mit Elisabeth Motschmann MdB nach dem Auftritt in Bremen
Bundestagswahl 2013: Gelaufen, was nun? Auch diese Wahl hat gezeigt, Diese Entwicklung stellt nicht nur unsere sozialen Sicherungssysteme dass die CDU nach wie vor in Frage, hier tickt auch eine sozial- die Qualität und das politische Zeitbombe. Potenzial hat, um Wahlen Weil die Zukunft unserer Gesell- schaft von guten und richtigen überzeugend zu gewinnen. Entscheidungen dieser zentra- len Frage abhängig ist, dürfte es Das Potenzial findet die CDU vor allem bei dringend geboten sein, ein Bun- Wählerinnen und Wählern, die älter als 60 desministerium für Demografie Jahre sind, also die Altersklientel der Seni- einzurichten. Es geht um die oren-Union. Es kann nicht oft genug darauf alles überragende gesellschaftli- hingewiesen werden, dass die Älteren für che Entwicklung für Jung und die CDU wahlentscheidend sind. Wenn es Alt, Einheimische und Zuwande- die CDU schafft, die Zielgruppe der über rer. 60-Jährigen mit deutlicher Mehrheit hinter Die demografische Entwicklung sich zu bringen, gewinnt sie auch die Wah- muss aber auch dazu führen, Rah- len. menbedingungen für eine nachberuf- Diese Bundestagswahl am 22. September liche Tätigkeit älterer Menschen zu ist das beste Beispiel dafür. Die CDU hat schaffen. die Älteren mit großer Mehrheit überzeu- Bereits im Jahr 2003 hat die Roman-Her- gen können. 49 Prozent der über 60-Jähri- zog-Kommission als Ergebnis ihrer Arbeit gen haben ihr Kreuz bei der CDU gemacht. eindeutig festgestellt, dass wir unsere Pro- Bei den Frauen ab 60 Jahren hat sie sogar bleme durch Einwanderung nicht lösen 53 Prozent der Stimmen geholt. können. Wir müssen unsere Probleme Die Süddeutsche Zeitung hat bei der Ana- selbst lösen. Und deshalb müssen wir er- reichen, dass äl- lyse der Bundestagswahl auf ihrer Internet- tere Menschen im seite unter anderem getitelt: „CDU attrak- Rahmen ihrer Fähigkeiten tiv für Wähler jenseits der 60“. Das ist eine und Möglichkeiten aktiviert werden. Schlagzeile, die nicht überhört werden Die CDU täte gut daran, endlich Initiativen darf. Es ist Aufgabe der Senioren-Union, einzureichen, um den Artikel 3, Absatz 3, sich dafür einzusetzen, dass die CDU auch des Grundgesetzes durch den Begriff „Al- in Zukunft mehrheitsfähig bleibt. Im Inte- ter“ zu erweitern. resse der älteren Menschen, aber insbeson- Bereits vor Jahren hat die Senioren-Union dere auch im Interesse der Enkelgenerati- ein Gutachten zu diesem Thema vorgelegt. on. Neben dem klaren Bekenntnis, dass nie- Wenn die CDU die ältere Generation wei- mand wegen seines Alters diskriminiert ter an sich binden will, muss sie auf die werden darf, wären diese Initiativen aber berechtigten Interessen und Bedürfnisse auch ein Zeichen an die ältere Generation, älterer Menschen in ihrer Politik eingehen. dass sie ein vollwertiger Teil der Gesell- Der demografische Wandel wird die größte schaft ist und gebraucht wird. Herausforderung der kommenden Jahre Schon lange ist bekannt, dass wir altenge- sein. Es besteht Hoffnung, dass die CDU rechte Wohnungen benötigen. Die Mittel dieses wichtige Problem für die Zukunft der Kreditanstalt für Wiederaufbau sollten unserer Gesellschaft erkannt hat. Der De- gezielt für diese Maßnahmen eingesetzt mografiegipfel der bisherigen CDU-geführ- werden. Auch der Wohnungsbau muss ten Bundesregierung dürfte Grundlagen sich auf die radikal veränderten Verhältnis- für wichtige politische Entscheidungen se unserer Gesellschaft einstellen. Als po- geliefert haben. sitiver Nebeneffekt könnte gesehen wer- den, dass andere Wohnungen, für jüngere Die zunehmende Alterung unserer Gesell- Der Autor: Leonhard Kuckart ist Menschen und Familien mit Kindern frei schaft, verbunden mit einer schrumpfen- stv. Bundesvorsitzender und Landes- werden. den Bevölkerung in Deutschland, ist die vorsitzender NRW der Senioren-Union. In diesem Zusammenhang muss auch das gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Problem der ständig steigenden Mietne- 8 souverän 4 2013
benkosten erwähnt werden. Bei dem Die Senioren-Union hat in den vergange- durchschnittlichen Rentenniveau, das sich nen Jahren immer wieder für diese Lösung kaum ändern wird, besteht zunehmend geworben. Sie liegt im Interesse der Enkel- die Gefahr, dass immer mehr Rentner in generation. Altersarmut geraten. Deshalb müsste zu- Letztlich, aber nicht weniger wichtig ist mindest erreicht werden, dass Rentner bei auch eine echte Reform des Gesundheits- Mietnebenkosten so behandelt werden wesens. Wenn wir in Zukunft wirklich wie Hartz-IV-Empfänger. kranken Menschen angemessen helfen Das Rentenproblem als finanzielle Le- wollen, müssen im Vordergrund Präventi- bensgrundlage muss dringend ange- on und Eigenverantwortung stehen. Nur fasst werden. In der Ausgabe vom auf der Grundlage von Solidarität kann 1.6.2013 berichtet die Frankfurter dieses Problem gelöst werden. Aus diesem Allgemeine Zeitung über eine Tele- Grund ist es auch unumgänglich notwen- fonkonferenz, in der die Bundes- dig, bestehende Risikofaktoren besonders kanzlerin Angela Merkel erklärt hat, zu bewerten. Wir brauchen Solidarabga- „sofort nach der Bundestagswahl ben auf Nikotin, Alkohol und fettreiche eine Rentenreform anzugehen, die Nahrungsmittel, um die aus diesen Risiko- mit der FDP so nicht möglich gewe- faktoren entstehenden Kosten abzudecken sen sei“. (siehe Fettsteuer in Dänemark). Aber auch Nun ist die FDP nicht mehr im Bun- die Extremsportarten müssten eine Soli- destag und auch nicht mehr in der darabgabe leisten. Bundesregierung, sodass der Rentenre- form nichts mehr im Weg steht. Aufgrund ihres satzungsgemäßen Auftra- Wir als Senioren-Union treten nach wie ges, den die Senioren-Union von ihrer vor für eine Lebensleistungsrente ein, wie Mutterpartei CDU erhalten hat, haben wir sie die Ministerin Ursula von der Leyen die Interessen älterer Menschen zu vertre- vorgestellt hat. Außerdem treten wir dafür ten und werden uns in diesem Sinne poli- ein, dass das längst überfällige Rentensys- tisch einbringen. Es geht in erster Linie um tem ersetzt wird durch ein System auf der das Wohl älterer Menschen, es geht aber Basis von Vorschlägen katholischer Sozial- auch (siehe Wahlanalyse) um das Wohl der verbände. CDU. n Foto: CDU Deutschlands / Michael Trippel souverän 4 2013 9
Politik und Gesellschaft: Die Macht der Alten Sie sind die größte Bevölke- Frau Dr. Munimus, Sie haben im Jahr 2012 die politische Macht der Senio- rungsgruppe im Lande, wer- ren unter die Lupe genommen. Von den zahlenmäßig immer stär- den Parteien wird diese Altersgruppe ker und gehen fleißiger zur künftig als wahlentscheidend wahrge- nommen. Wie politisch ist die ältere Wahl als alle anderen. Doch Generation nach Ihren Erkenntnissen schaut die Generation 60plus überhaupt? Infolge des demografischen Wandels ver- den Parteien tatsächlich im- schieben sich die wahlpolitischen Mehr- mer kritischer auf die Finger? heitsverhältnisse zugunsten der Wähler- Ein Interview mit Dr. Bettina gruppe der über 60-Jährigen. Das hat sich auch bei der jüngsten Bundestagswahl Munimus. gezeigt, die die Handschrift des demogra- fischen Wandels trägt. Der Anteil der unter 30-jährigen Wahlberechtigten lag bei 16,1 Prozent, die Gruppe der über 60-Jährigen war mit 33,7 Prozent doppelt so stark. Äl- tere gehen durchschnittlich häufiger zur Wahlurne als jüngere Wähler. Zudem gel- Zunächst ist festzuhalten: Je höher die Ebe- ten insbesondere die Geburtsjahrgänge ne der Führungsgremien in Parteien und 1940 bis 1950 als hochpolitisiert, seitdem Parlamenten, desto weniger Ältere sind sie als Jugendliche und junge Erwachsene vertreten. Gemessen an ihrem Anteil in in den 1960er- und 1970er-Jahren in die der Bevölkerung, aber auch in den Partei- Parteien strömten und diese als Volkspar- en, sind sie im neugewählten Bundestag teien prägten. Dieses hohe Politikinteresse unterrepräsentiert. Übrigens sind Jüngere findet einerseits in der höheren Wahlbetei- ebenso selten durch gleichaltrige Mandats- ligung der Älteren Ausdruck. Wählenge- träger vertreten. Politik als Beruf ist offen- hen wird als ein Akt staatsbürgerlicher bar für die Mehrheit der Senioren keine Pflicht verstanden. Andererseits charakte- erstrebenswerte Option. Bei der vergange- risiert diese Altersgruppe ein hohes politi- nen Bundestagswahl lag der Anteil der sches Engagement. In CDU und SPD stel- angetretenen Kandidaten über 60 Jahre bei len sie das Gros der aktiven Parteibasis. 16,8 Prozent in der CDU und bei 12,2 Lokal verankert, sozial vernetzt und mit Prozent in der SPD. Indes: Auch wenn Äl- freier Zeit gelten sie als wichtige zivilgesell- tere sich bislang adäquat in ihren politi- schaftliche Multiplikatoren. schen Interessen von Jüngeren in den Par- Unsere Interviewpartnerin, lamenten vertreten fühlen und sich nicht Dr. Bettina Munimus, promo- Gibt es wirklich eine neue Macht der zur Interessendurchsetzung zusammen- vierte zum Thema Demografischer Älteren? Hat die ältere Generation tat- schließen, besitzt diese Altersgruppe allein Wandel und Demokratie. Ihre Dis- sächlich das politische Sagen im Land, durch ihre numerische Größe politischen sertation ist im Oktober 2012 un- also auch die entsprechenden Ein- Einfluss. In Demokratien wandelt sich ter dem Titel „Alternde Volkspar- flussmöglichkeiten als Funktions- und Masse in Mehrheit. Man kann von einer teien – Neue Macht der Älteren in Mandatsträger, oder beschränkt sich antizipierten Macht sprechen, da die Poli- CDU und SPD?“ im transcript-Ver- der Einfluss eher auf die Wahlkampf- tik von vorneherein bestimmte Politikprä- lag erschienen. Sie ist Lehrbeauf- programme, weil nur durch die (Über-) ferenzen dieser Gruppe beispielsweise in tragte an der Universität Kassel. Macht der Stimmen für die Parteien Wahlprogramme aufnimmt. Nicht ohne Mehrheiten zu erringen sind? Grund finden Rentendiskussionen regel- 10 souverän 4 2013
Union über eine Bundesgeschäftsstelle. Eine solche günstige Ressourcenlage durch hauptamtliche Mitarbeiter existiert in kei- ner anderen Partei. Alle Seniorenorganisationen teilen das Nachwuchsproblem bei den sogenannten „jungen Älteren“, von denen eine Vielzahl sich nicht als „Senior“ begreift. Kürzlich legte die umfassende Altersstudie des Ge- nerali-Zukunftsfonds in Kooperation mit dem Allensbach-Institut dar, dass sich Älte- re im Schnitt etwa zehn Jahre jünger füh- len. Kurz: Sie fühlen sich zu jung, um sich bei der Senioren-Union oder der AG SPD 60 plus zu engagieren. Die Seniorenorga- nisationen stehen damit gegenwärtig vor der Herausforderung, dass zu wenige neue, jüngere Mitglieder hinzukommen. Das Durchschnittsalter der Aktiven liegt nicht bei 60, sondern eher bei 70, 80 Jah- ren. Wie sieht es perspektivisch aus? Wer- den die heute 50- bis 60-Jährigen im Alter verstärkt auf politische Teilhabe pochen? Zunächst einmal mag es paradox klingen: Alternde Gesellschaften werden erfahre- ner, zufriedener, aktiver, dabei zugleich mental jünger, aber auch weniger revoluti- onär und streitbar sein. Die heutigen Rent- ner und Pensionäre machen vor, dass man mäßig vor Bundestagswahlen statt. Der Senioren – und zwar auch außerhalb der mit dem Übergang in den Ruhestand kei- große Wahlerfolg der Union bei der Bun- Union – meldet er sich für deren Belange neswegs zum „alten Eisen“ zählt – ganz destagswahl erklärt sich unter anderem zu Wort; wenn es sein muss, benutzt er im Gegenteil. Ohne familiäre und berufli- darin, dass 50 Prozent aller über 60-jähri- auch den verbalen Zeigefinger. Die Tatsa- che Verpflichtungen suchen viele Senioren gen Wahlberechtigten ihre Stimme der che, dass die Gruppe der über 60-Jährigen ehrenamtliche Betätigungsfelder und erhö- CSU oder CDU gaben. Insofern lässt sich sowohl in der CDU als auch in der Gesell- hen in vielen Fällen sogar den zeitlichen in der Tat von einer relevanten politischen schaft eine wichtige machtpolitische Grö- Umfang für ihr Engagement – die gesund- Macht der Senioren sprechen. ße einnimmt, wird mitunter auch als Ar- heitliche Fitness vorausgesetzt. Dies zei- gumentationshilfe herangezogen. Insofern gen auch die hohen Engagementquoten Wie beurteilen Sie in diesem Zusam- ist die „gefühlte Machtbasis“ der Senioren- der über 65-Jährigen. Allerdings ist eine menhang die „Macht“ der Senioren- Union durch die gesellschaftliche Alterung wichtige Voraussetzung für ein Engage- Union der CDU? gewachsen. ment im Alter die Übernahme eines Ehren- Bei der Senioren-Union lässt sich beobach- amts bereits in jüngeren Jahren. Nur wer ten, dass sich die Vereinigung in den ver- Wie sieht es bei den übrigen Parteien sich als Jugendlicher und junger Erwach- gangenen 6-8 Jahren strategisch neu aus- aus? sener aktiv in und für die Gesellschaft ein- gerichtet hat und zunehmend selbstbe- Andere parteieigene Seniorenorganisatio- gebracht hat, beteiligt sich auch im fortge- wusster präsentiert. nen, wie etwa die Arbeitsgemeinschaft 60 schrittenen Alter (zivil-)gesellschaftlich. Das zeigt sich unter anderem in der Nut- plus der SPD (AG SPD 60 plus), verfügen Die heutigen 50- bis 60-Jährigen zählen zung moderner Kommunikationsinstru- nicht über eine vergleichbare Ressourcen- zur „Babyboomer-Generation“, die Ende mente, aber auch in professionellem Fund- ausstattung wie die Senioren-Union. Das der 1970er, Anfang der 1980er Jahre die raising. Die CDU unterstützt diese strate- liegt vor allem an der unterschiedlichen Neuen Sozialen Bewegungen und die De- gische Positionierung der Senioren-Union, Organisationsstruktur: Anders als die Ver- batten um Umweltverschmutzung, Wald- um in das Feld der wahlstrategisch wichti- einigungen der CDU sind die Arbeitsge- sterben, Atomenergie nach dem Reaktor- gen Wählergruppe wirken zu können. meinschaften der SPD keine eigenständi- unglück in Tschernobyl und Ressourcen- gen Vereine. Die politische Eigenständig- knappheit geprägt haben. Insofern können Nicht zuletzt nimmt der Bundesvorsitzen- keit und Möglichkeit zur Positionierung wir davon ausgehen, dass es sich diese de Prof. Otto Wulff eine profilierte Rolle sind damit eingeschränkt. Als wichtigen Generation nicht nehmen lässt, sich auch ein. Als Wortführer der Seniorinnen und Wettbewerbsvorteil verfügt die Senioren- im Alter gesellschaftspolitisch einzubrin- souverän 4 2013 11
Immobilienbesitz: Armutsfalle für Ältere? Das Ziel von CDU und CSU, die Energieeffizienz zu erhöhen und Energieeinsparungen zu fördern, ist grundsätzlich richtig. Allerdings ändert das nichts daran, dass Energie immer teurer und für viele Menschen – vor allem Ältere seher sein, um vorauszusagen, dass die ext- und damit auch ältere reme Verteuerung von Energie auch in Zu- kunft tiefe Löcher in die Haushaltskassen Immobilienbesitzer – mehr von Mietern und Eigenheimbesitzern reißen und mehr unbezahlbar wird. wird. Auch die Lebenshaltungskosten sind insgesamt zwischen 2005 und 2012 um gut Die Politik muss zudem Ideen dafür entwi- 14 Prozent gestiegen. Die Rentenentwick- ckeln, dass Immobilienbesitz für Ältere nicht lung kann da nicht ansatzweise mithalten. in die Armutsfalle und damit zu Altersarmut führt. Nicht wenige Ältere haben zwar ihre Rentenhöhe an Höhe Immobilie abbezahlt, wenn sie in den wohl- der Inflation koppeln verdienten Ruhestand gehen, ihre Rente Um Missverständnissen vorzubeugen: Es reicht dann aber oftmals „nur“ dazu aus, macht durchaus Sinn, dass der Staat denjeni- sich halbwegs „über Wasser zu halten“. Für größere Sprünge, wie z.B. mögliche Investi- gen Hausbesitzern Zuschüsse zahlt, die Geld investieren, um ihr Eigenheim energetisch zu Willkommen tionen in die eigene Immobilie, um energie- sanieren. Aber längst nicht alle Hausbesitzer Bernd Busemann (l.) ” effizienter und dadurch langfristig kosten- können sich das finanziell leisten. Richtig ist günstiger wohnen zu können, reicht ihre auch, wenn sich die Union in ihrem Wahl- Präsident des Rente nicht aus. Entsprechende staatliche programm dazu bekennt, den Energiever- niedersächsischen Fördergelder, die beispielsweise im CO2- brauch bis 2020 um 20 Prozent und den Landtags Gebäudesanierungsprogramm der Bundes- Stromverbrauch um mindestens 10 Prozent regierung erhältlich sind, sind für diese Men- in Gebäuden reduzieren zu wollen. Aber „Ich bin Mitglied der Senioren- schen finanziell außer Reichweite. wichtiger wäre es – insbesondere für die äl- Union, weil ich ihre Arbeit schon tere Generation –, den Anstieg der Energie- seit langem schätze. Gerade im Wohnnebenkosten werden zur preise deutlich zu reduzieren, im Idealfall zu Zeitalter des demografischen „zweiten Miete / zweiten Hausrate“ stoppen und die Entwicklung der Rentenhö- Wandels kommt es darauf an, Vor allem auch deshalb, weil sich die soge- he – analog zur Anpassung der Hartz-IV-Re- einen anderen Blick auf das Al- nannten Wohnnebenkosten in den letzten gelsätze – an die Höhe der Inflation zu kop- tern zu gewinnen. Aktivität bis Jahren immer mehr zu einer „zweiten Mie- peln. Das wäre ein großer Fortschritt für die ins hohe Alter ist heute keine te“ bzw. zu einer „zweiten Hausrate“ ent- ältere Generation in Deutschland. Ausnahme mehr, sondern wird wickelt haben. Das Statistische Bundesamt Denn die steigenden Kosten sind es, wovor längst zur Regel. Deshalb ist es hat im März dieses Jahres darüber berichtet, sich die Bevölkerung in Deutschland am wichtig, dass die Stimme der Ge- wie sich die Wohnnebenkosten von 2005 meisten sorgt. Eine Studie der R+V-Versiche- neration über 60 kräftig ist und bis 2012 entwickelt haben. Das Ergebnis: rung vom Sommer 2013 belegt u.a., dass 61 gehört wird.“ Heizöl ist um fast 61 Prozent, Zentralhei- Prozent der Bürgerinnen und Bürger große zung und Fernwärme sind um über 48 Pro- Angst haben vor steigenden Lebenshaltungs- (Anm. der Red.: Der Kreis schließt sich: zent, Strom um knapp 45 Prozent und Gas kosten. Diese Angst muss die Politik sehr Auf dem Bild heißt Robert Segna (r.), Kreisvorsitzender der SU Aschendorf- um 32 Prozent gestiegen. Ein Ende ist nicht ernst nehmen und Lösungen entwickeln. Hümmling, das Neumitglied bei der SU in Sicht. Die Strompreisbremse von Bundes- Die Senioren-Union ist dazu bereit, im Dia- willkommen. Im September 1968 umweltminister Peter Altmaier – von der log mit der CDU und der neuen Bundesre- schon nahm Segna Busemann in die Senioren-Union für gut befunden – ist leider gierung an entsprechenden Lösungsmög- Junge Union des Kreises auf.) ausgebremst worden. Man muss kein Hell- lichkeiten mitzuwirken. LK 12 souverän 4 2013
ßßß³ÞÆß?k³bkÌÏMØk ?Ï k ?ÏÏ?? kÏß?ƹ k .Ï?bÏ 0kkÆÆkk_ Æk¸ØkÏ Øb ÏØkÃW Ækk³ kÆk .ÏÃ?Ïkk_ 2.¹ !k¹ ?Æ ?Ï ?ØW kk ØÏk ÃØb³ Mkà bk Ï bkà ßà ØÆkÃk ¢ÆWk Æ®ÃØW åØÛxÏ kÃCÃk ßà k ? MkÆÏk Þà #Ãϳ .W?k .k ÆW ? ?ØW bkà +ÃbØÏ ØÆkÏåk_ kk ßà ÛMÃkÆ Øb MÃk .k Ãk .Ïå kk ?ØxÃkWÏk +ÆÏ_ ßà ¼0³ Øk³ ?WÏÃá³½³ Mkxbk ØÆ CW ÆW ?bk?xس ÆkÃk CWÆÏk .Ï?Ï_ bkà ¼0³ Øk³ ?WÏÃá³½ Ækà kÃÆÏkà ?Ï ÆÏ bk k?Ï kkÆ ØÆkÃkà åØ 0Ã?k Ï_ ÛMkÃxkk ßà Øà ÆWk^ kxxåkÏkÆÏk 7Æß?kßkÃk³ ØÃW k kØkÆÆ -Ûk³ !k k¢ÃϹ .kà Øϳ ØW kà ?WÏk 7kÃx?Ãk bkà ?WkÃkÃk Æ®?ÃÏ bk ?Mà ?Ï bk Ï?ÃMkÏkà b?Ã?Øx_ b?ÆÆ b?Æ 8kà bØÃW kk Ï?? ÏCW ÃØb Êz³ççç Ïkà 8?ÆÆkÃv 2b b åØ Ãk #ÖØ?MbÃØW ?ØxxCϳ kÃ Þ k?Ø bkÆßkk kÃÏ ? Þ bkÆk 8kà x?ÆÏÏ k ?ÏÏk bk bkk_ 0kW bkà k WÏƳ !WÏ Øà xÛà bkÆk ??k ?Mk ßÃà kØWÏØ kåØÆkÏåk³ !Øà kkà bkà +ØÏk_ bk +?ÏØ ß?Ãb kÃ?Ïk³ ?Æ xbk .k bØÃW bk b?Æ 8kà Ã?ØÆWßk Öç¦ç ?Æ kÃÆÏkà MkkbÃØWkb¹ !?_ b? xk .k ØÆ +ÃbØÏÆÆÏ?bÃÏ ßkÏßkÏ Ï bkà ! bW kÏåÏ ? ?W kà³ !à ! ¦Ëçç¦ xÛà kÃk??kkÏ ?ØÆk åkWkÏ åkW ßØÃbk³ =Ø -kWÏv kW_ .Ï?ÃÏ_ 0?Ïk Æ?xÏ_ ?bس 8k kÏ_ bk .WØM åØ bÃÆÆk Øb 7Æß?kßkà +ØkM?_ bk #ÆÏxÃkÆ?b ?åØÆÏkØkó ß ßà ? +®W?Ïl®kÏ ?ÏÞ kà ßØÃbk WÏ Øà ?à ? kÏß?Æ kk bk Ækbk Øb #ÏÏ 8??kÆ kMÃk_ Æbkà ÃØbß?ÆÆkÃÆ®kk kÏ? ? ?ØW ?Ø Þkk ØÆkÃkà MkÆÏk bkk³ ? ¦Ö Mk³ kà Ïk ßà bØÃW b?Æ +x?åk 8bÃ?xÏÃCbkà 8bÃ? Øb ÖÑçç .?ÃkÏÃk ?Øx Þ }Öç³ççç CØk s kÏß? bkà ?ØMkÆÏ?b ?å ØÆkÃk 8kÃÆkCbk ßkÃbk WÏ Øà ßÃ_ Æbkà kÃÆ s Øb bØÃW b?Æ kk Þ }ʳççç .WkÃØÆ ?ØW bk kÆ?Ïk -k Ï Æ?ØMkÃk .Ïà ÞkÃÆÃϳ ÃØMk kk ÏkÆÞkÃk !ØÏåØ Þ -kkß?ÆÆkà kÃÃkWk ØÃW bk Ã¢Ø bkÆ ÏkÆ bkà ?ØÆ ?ÆÆk kß Øb bk -k ÆÏ kÏ?ÆÏk³ kk 8CÃk Æ®?Ãk ßà åØbk p³ççç 0k #Ö ®Ã ?à k³ kÃkßkbk ?bk Má 7Æß?k³ Æb ßà bk Ø k?bkϹ .ÛbßkÆÏk ?Æ_ kbس ?Ï kbØ ?ØW =ØØxÏ Æ ØÆWkM?à ØW bk ÏkÃkÆÆ?ÏkÆÏk -kÆk kÏ k? ÞÃMk³ 2b MkMÏ ßk kØÏk_ ÆkÏåÏ bkÆk ?Mà åØ pç ² ?Øx ?ÏkÃ?k Mk bkÆkà ?Mk ßà Æ?à kk ?åk kk #Ö kÆ®?Ãϳ ?ØÆ bkà -k³ . ßkÃbk bØÃW ?k 0Ã?Æ®ÃÏßkk .k ßØÃbk ÆWkW Øà ?Øx +?®kà ?kÏÃkÏk³ 8à ßÆÆk kÏÆÏkkbk ÆÆk åØÞkÃCÆÆ ÞkÃkbk³ ØW bkà kMk^ ?Æ .®?îÏkÏ? ÆÏ ÞkxCÏ Øb bkÆßkk ?Mk kÃkMkb?Ãx ßØÃbk kà bk kÏåÏk åßk ?Ãk Ø ßà ØÆ k =kk kÆkÏåϳ !CW bkà +ÃbØÏ bk zç ² ÃkbØåkÃϳ #Ö ÆÆk MÆ Öç¦p Ø Öz ² Øb bkà kÃkÞkà ÆÃØ ØÆkÃkà 8kÃk MÆ ÖçÖç Ø }ç ² åØ ÃkbØåkÃk³ k Æ®?kbk -kÆk MÆ kÃkÃ_ ÆÏÏÀƹ 2b b?Mk kÆ_ b?Ï .k ØÆkÃk 8kÃk M?b ?à WÏ kà MkkÃk³ ?Mk .k kÃ?bk kÃÆÏ bÃk .Ï?bÃÏk kkkkÃÏ_ ? bkk ßà ØÆkÃk 8kÃk bk 2ßkÏMk?ÆÏØ kk ?_ b?ÆÆ .k Ï ØÆ kxk Æb³ Ãx?Ãk .k ?kÆ ÛMkà ¼0 Øk³½ Mk kkà ?ØÆxÛÃWk -ØbÃkÆk ?Øx ZZZYRONVZDJHQGHWKLQNEOXH
Kampf gegen Altersdiskriminierung: Die neue unionsgeführte Bundesregierung ist gefordert! Die Bundestagswahl am 22. September hat gezeigt: Die Union hat nach wie vor die Quali- tät und das Potenzial, Wahlen überzeugend zu gewinnen! Das Potenzial, das sind ins- besondere die Wähle- rinnen und Wähler, die Die Union hat die Älteren mit großer Mehrheit überzeugen älter sind als 60 Jahre. können: 49 Prozent der über 60-Jährigen haben ihr Kreuz bei der CDU gemacht. Anders formuliert: Die ältere Generation hat elementar zur Wiederwahl von Angela Merkel beigetragen. Umgekehrt erwarten wir Älteren nun, dass eine von der Union geführte neue Bundesregierung unsere Forderungen und Erwar- tungen im politischen Handeln aufgreift. Dazu gehört nicht nur eine Rentenreform, sondern vor allem 6)- "" -;)E "D: ; -;: '@ );@ D :"++)%4 -; : - ,C& F) : *)- :( ein starkes Signal im Kampf gegen Altersdiskriminierung. Eine C- ",)+) -": C-+)' F : - ;.-;@ F): ; * )- + -;F :@ C*C-"@ % -47 unserer zentralen Forderungen ist die, Altersdiskriminierung 2 .'-- :")- E.- ;@1'+ - gesetzlich zu verbieten und ein entsprechendes Verbot in das ( ': -E.:;)@I - 3 Grundgesetz aufzunehmen. Konkret: Die Senioren-Union for- dert, den Artikel 3, Satz 3, im Grundgesetz mit dem Wort „Le- bensalter“ zu ergänzen. Einschlägige Gerichtsurteile und Studi- en bestärken uns darin, weiter mit großem Einsatz für ein ge- ): ".: :- C44 setzliches Verbot von Altersdiskriminierung zu werben und 5 ,";; - C"*+:C-% D : ; - E.: : C:@ ) :C;,* )@ einzutreten. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes wissen : @: )C-% C- )': .+% - "D: ) :C - wir dabei an unserer Seite. 5 ;; : - 'C@I C- , ': -@ :;@D@IC-% "D: C@@ : C- )- 5 -@ -;)E : )+" - "D: ,)+) - C- ++ )- :I) ' - Auch die Union hat sich in ihrem Wahlprogramm zur Bundes- 5 -;'+)' , )I)-);' C- ; +;.:%+)' %+ )@C-% "D: C-' )+: tagswahl klar und deutlich dazu bekannt, sich entschieden ge- :-* C- @ : - 5 C;C : ++)@)E, )I)- C- ; .;1)I- @I ; gen jede Form der Diskriminierung von Menschen aufgrund 5 )- /@C-% C" :+-% - C- *@)E @ : ')+" 2C@'-;) 3 ihres Alters auszusprechen. Darüber hinaus will die Union star- 5 :.@ : 9E ::C' - -8 .:;'C-% - , -;'+)' - ,:H.- - ; +.- -; C- : -)1C+@).- - : , -;'+)' - :;C;@-I re Altersgrenzen auf den Prüfstand stellen. Das begrüßen wir als Senioren-Union ausdrücklich. Eine Gesellschaft braucht &#$$# $ (# $ $*& ''&$#" Vertrauen in die Leistungsfähigkeit Älterer. +' # # " *# &+& & # -".:,@).- - :'+@ - ) 1 : .;@ . : C-@ : *** Feste Altersgrenzen sind überholt, oft willkürlich und richten mehr Schaden an, als sie nutzen. Alle demokratischen Parteien (# &) ' $!'& '&+ $ $ ) $ +' &(# sollten bedenken: Die Menschen sind nicht gleich, aber sie ha- ben das Recht auf gleiche Behandlung, unabhängig von ihrem Alter! #$&#& (# $ -)@)@)E )- : > (C- ;% ;'"@;@ ++ Vor diesem Hintergrund fordert die Senioren-Union die Bundes- '+ ;) -;@:4 BJ 5 $!0=< D-;@ : +4 JB#0>=B!#0=J 5 G JB#0>=B!#0=A tagsfraktion der Union dazu auf, das Thema Kampf gegen Al- )-".+(.-+)- 4 1 - -*.-@. 1:*;; ;' tersdiskriminierung aufzugreifen und eine entsprechende Ge- .-@.(:4 B#!$ $=$ #0J 0B setzesinitiative in der neuen Legislaturperiode auf den Weg zu bringen, unabhängig vom Koalitionspartner. FS n 14 souverän 4 2013
men, über die seit mehr als vier Jahren Diese Klage wurde für ihn positiv beschie- Sie haben laufenden Aktivitäten der Hansestadt War- den. Also war der Gesetzgeber gefordert, burg (24 000 Einwohner, Kreis Höxter, dieses zu ändern. Das BVerfG hat nur kei- das Wort ... NRW) auf diesem Gebiet zu berichten. … nen Termin gesetzt, wann etwas zu ge- Ihre Meinung zu den Im Jahr 2008 wurden Überlegungen ange- schehen hat. … Weil der Gesetzgeber aber Artikeln in Souverän stellt, weite Bereiche des historischen keine Abhilfe geschaffen hat, hat dieser interessiert uns. Stadtkerns umzubauen, neu zu gestalten Betriebsrentner/Pensionär wieder Klage Bitte schreiben Sie uns: und dabei den besonderen Bedürfnissen beim BVerfG eingereicht und wieder recht mobilitätsbeeinträchtigter Personen Rech- bekommen. Bei diesem neuen Urteil hat Senioren-Union der nung zu tragen. Es ist der Initiative des dann das BVerfG der Regierung einen Ter- CDU Deutschlands damaligen Ministers für Bauen und Ver- min gesetzt, nämlich den 1.1.2005. Leserbriefe kehr des Landes NRW, Oliver Wittke Betriebsrentner/Pensionäre mit gleichzei- Konrad-Adenauer-Haus (CDU), zu verdanken, dass die beabsich- tigen Einnahmen aus der früheren Landes- Klingelhöferstraße 8 tigte barrierefreie Umgestaltung zum lan- versicherungsanstalt (LVA) und der Bun- 10785 Berlin desweiten Pilotprojekt erklärt wurde. Seit desversicherungsanstalt für Angestellte Die Redaktion behält sich vor, dem Jahr 2011 wurden und werden meh- (BfA) mussten schon immer eine Steuer- Leserbriefe sinngemäß zu kürzen. rere Straßen und Plätze im historischen erklärung abgeben. Wahrscheinlich ist das Stadtkern umgebaut. Eine besondere He- nicht immer geschehen. Nun kam auf- rausforderung ist dabei, die Belange des grund des Gesetzes das Problem auf, die- Denkmalschutzes mit den berechtigten jenigen, die eine Steuererklärung abgeben Ansprüchen, die geh- und sehbehinderte müssen, zu erfassen (es sollen ca. 1,2 bis sowie ältere Menschen an den öffentlichen 1,5 Millionen Fälle sein). Deshalb sollten Die Mütterrente kommt! Straßenraum stellen, miteinander in Ein- die Versicherungsträger die Daten an die Zur Souverän 3-2013, S. 14 klang zu bringen. … Nach insgesamt neun Finanzverwaltung übermitteln, was wiede- Das Thema der Mütterrente bewegt die Bauabschnitten soll im Jahr 2019 das Pro- rum – wie meistens in solchen Fällen – zu älteren ostdeutschen Frauen sehr maßgeb- jekt abgeschlossen sein. … Die veran- Schwierigkeiten führte. Weil die elektroni- lich, und das vor allem auch mit vielen schlagten Gesamtkosten belaufen sich auf schen Geräte nicht zueinander passten Emotionen – was ich in mehreren Diskus- rund zehn Millionen Euro. Gefördert wird (Kompatibilität), wurden die Daten wohl sionen feststellen konnte. Das betraf nicht das Pilotprojekt zu 70 Prozent aus Mitteln spät übermittelt. nur die Verärgerung der „Rente mit 67“, des Programms „Städtebaulicher Denk- Die Regelungen des neuen Gesetzes sind sondern auch sehr massiv die als Benach- malschutz“ durch den Bund und das Land eigentlich lange genug bekannt. Jeder hät- teiligung empfundene unterschiedliche NRW. …. te sich rechtzeitig informieren können Ost-West-Wertigkeit der Rentenpunkte. Michael Stickeln, Bürgermeister der (z.B. bei Steuerberatern, Lohnsteuerhilfen Obwohl die nach der Bundestagswahl in Hansestadt Warburg oder beim Finanzamt), ob er oder sie davon Aussicht genommene Mütterrente wirk- betroffen ist. … lich sehr vorteilhaft für die CDU diskutiert Senioren im Visier der Friedrich Dellmann, 22145 Hamburg wird, stößt aber andererseits die unter- Finanzverwaltung schiedliche Höhe der Rente pro Kind (Ost: Zur Souverän 2-2013, S. 8 25,-, und West: 28,- Euro) auf Unverständ- Der Autor, jetziger Präsident des Bundes nis hinsichtlich einer Festschreibung der der Steuerzahler, hätte etwas zur Historie Benachteiligung ostdeutscher Mütter, die des Alterseinkünftegesetzes sagen müssen vor 1992 geboren haben. … und nicht gleich mit dem Titel „Senioren Bei der letzten Wahl hatte ich mich bei der im Visier der Finanzverwaltung“ den Ein- Suche nach einem Wahlslogan zu Wort druck erwecken sollen, als würden Rent- gemeldet mit „Vertrauen gegen Vertrau- nerinnen und Rentner ungerechtfertigt en“. Bei gleicher Wertigkeit, beginnend verfolgt – dann wäre vieles verständlicher mit den Mütterrentepunkten in ganz geworden. Deutschland, wäre das z.B. ein Vertrauens- Die Rentenzahlungen waren einmal erheb- beweis dafür, merkbar Schluss zu machen lich höher als heute; wenn ich es richtig in mit den noch vorhandenen unterschiedli- Erinnerung habe, waren es bis zu 3.300 chen Bewertungen von Ost und West. DM pro Monat, nicht alle hatten diesen Eckard-Dietrich Ernst, Höchstbetrag erreicht; hier konnte ein 16356 Werneuchen Rentnerehepaar bis zu 80.000 DM Einnah- men erzielen, ohne Steuern zahlen zu Ortstermin Barrierefreiheit müssen, während ein Betriebsrentner/ Zur Souverän 3-2013, S. 39 Pensionär je nach Einnahmen Steuern zah- In der Ausgabe Nr. 3 berichteten Sie über len musste. … die Initiative der Stadt Heiligenhaus, die Gegen diese Ungleichbehandlung hat ihre Innenstadt barrierefrei gestalten will. ein Betriebsrentner/Pensionär Klage beim Ich möchte diesen Artikel zum Anlass neh- Bundesverfassungsgericht eingereicht. souverän 4 2013 15
Sie können auch lesen