Passt die Infrastruktur? - IHK-Jahresthema - WIRTSCHAFT IN MITTELFRANKEN 01 |2013 - wim-Magazin
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wim-magazin.de W I R T S C H A F T I N M I T T E L F R A N K E N 0 1 | 2013 IHK-Jahresthema Passt die Infrastruktur? Seite 12 Bionik: Special: Forscher lernen Messen I von der Natur Ausstellungen Seite 16 Seite 20
SPEKTRUM Firmenkundenvorstand Roland Burgis Firmenkundenbefragung (GfK) - 2012 Danke! Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen und die außerordentlich guten Ergebnisse. »Die Sparkasse Nürnberg, der zuverlässige Partner des Mittelstands, die Nr. 1 in der Region«. se Nürn b e rg i s t für mich… s Sparkasse D ie Sparkas rzehnten! ße seit Ja h ! Nürnberg e v e r t ra u te G rö a ll e n Le benslagen …ein tner in z u ve r lä ssiger Par …ein mer 1! …die Num rer Kunden) n unse (Aussage 2 01 | 13
EDITORIAL IHK - Die erste Adresse Hauptmarkt 25/27 | 90403 Nürnberg Liebe Politikerinnen, Postanschrift: 90331 Nürnberg Internet www.ihk-nuernberg.de E-Mail info@nuernberg.ihk.de liebe Politiker, Geschäftszeiten des Service-Centrums 2013 wird ein Doppelwahljahr in Bayern, bald da- Mo. bis Do. 8 –17 Uhr, Fr. 8 – 15 Uhr Tel. 0911 1335-335 | Fax 1335-150335 rauf folgen die Kommunalwahlen 2014. Der Wahl- der Geschäftsbereiche kampf ist längst eröffnet. Manches, was nun ge- Mo. bis Do. 9 –12.00 Uhr, 13 – 16 Uhr Fr. 9 – 12.00 Uhr und 13 – 15 Uhr schieht, erscheint uns Außenstehenden sonderbar, aber auch wir Wirtschaftsleute werden uns bemü- Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch hen, Euer Geschäft zu verstehen. Vielleicht ver- Tel. 1335-373 | Fax 1335-201 steht auch Ihr, wenn ich mir zu Beginn des Wahl- Standortpolitik und Unternehmenförderung jahres ein paar persönliche Bitten erlaube: Bitte Dr. Udo Raab Tel. 1335-383 | Fax 1335-333 streitet nicht so sehr über Einzelaktionen, sondern Berufsbildung verständigt Euch über das gewünschte Ziel – vielleicht ja auch mal über Ursula Poller Tel. 1335-254 | Fax 1335-255 Parteigrenzen hinweg. Es mag unterschiedliche Wege zum Ziel geben, aber Innovation | Umwelt ohne ein klares Ziel führen alle Wege in die Irre. Dr. Robert Schmidt Tel. 1335-299 | Fax 1335-122 Bitte kümmert Euch nicht nur um den medienwirksamen Start eines International Armin Siegert Projekts, sondern auch um dessen erfolgreichen Abschluss. In unserer Tel. 1335-401 | Fax 1335-488 Welt gibt es schon genug lautstark angekündigte Projektleichen. Bitte Recht | Steuern Oliver Baumbach sprecht Euch nicht gegenseitig die Kompetenz ab, das ist Sabotage am ei- Tel. 1335-388 | Fax 1335-463 genen Berufsstand. In keiner anderen Branche gibt es Versammlungen, in Kommunikation Dr. Kurt Hesse denen ein Redner nach dem anderen seine Kollegen der Unfähigkeit be- Tel. 1335-379 | Fax 1335-300 zichtigt. Und – meine letzte Bitte: Schmückt Euch gerne mit den Leistun- Zentrale Dienste gen unserer Unternehmen, aber bitte behaltet im Auge, dass diese Unter- Joachim Wiesner Tel. 1335-229 | Fax 1335-453 nehmen auch morgen noch international wettbewerbsfähig sein müssen. KundenService Sabine Edenhofer Dies alles ohne jegliche Anmaßung und in großer Achtung vor der Pro- Tel. 1335-335 | Fax 1335-150335 fession Politik. Auf ein gutes Neues Jahr! Geschäftsstelle Ansbach Karin Bucher Kanalstraße 2–12 91522 Ansbach IHK-Präsident Tel. 0981 97111-6 | Fax - 79 Dirk von Vopelius Mo. bis Do. 8 –12.30 Uhr u. 14 –16 Uhr Freitag 8 – 12.30 Uhr Geschäftsstelle Erlangen Renate Doeblin Henkestraße 91 91052 Erlangen Tel. 09131 97316-0 | Fax -29 Mo. bis Do. 8 –12 Uhr u. 13 –16 Uhr Freitag 8 – 12 Uhr u. 13 – 14.30 Uhr Geschäftsstelle Fürth Gerhard Fuchs Flößaustraße 22a, 90763 Fürth Tel. 0911 7707-75 | Fax -78 Mo. bis Do. 8 –13 Uhr u. 14 –16 Uhr Freitag 8 –13 Uhr Wirtschaftsjunioren Knut Harmsen ihk-sponsoringboerse.de Tel. 1335-320 | Fax 1335-122 bringt wichtige Projekte und engagierte Unternehmer zusammen . 01 | 13 3
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Januar 2013 Regionalpartnerschaft Nürnberg - Shenzhen Energie, Umweltschutz und Automatisierung sind Schwerpunktprojekte 2013. c 19 Wissenschaft und Kultur in der Region Nürnberg stärken Bayerns Finanzminister Dr. Markus Söder war Gast beim „IHK-Kammergespräch“. c 18 Technologien aus der Natur Am neuen Forschungszentrum für Bionik werden Innovationen entwickelt, für die die Tier- und Pflanzenwelt Vorbild ist. c 16 c SPEKTRUM c SPECIAL: 8 Kurzberichte aus Mittelfranken Messen | Ausstellungen 11 Cartoon von Gerd Bauer 20 Messe-Kommunikation 26 Spielwarenmesse Auf den ersten Blick Euro-Krise spielend bewältigt 22 Auslandsmessen c BERICHTE | ANALYSEN So gelingt der Markteinstieg 27 Seminar-Allianz Besser ausstellen 24 Export von 12 Infrastrukturvorhaben Messekonzepten 28 Hausmessen Transparent und fair Was kommt im Klein, aber fein 14 Kabinettssitzung auf der Kaiserburg Ausland an? 30 Bayerische Starke Signale für die Region Exportförderung 16 Bionik Starthilfe für das Von der Natur abgeschaut Auslandsgeschäft 18 145. Kammergespräch 32 SPS IPC Drives Wissenschaftsstadt Nürnberg Mesago stärkt Messe Nürnberg 19 Mittelfranken und Shenzhen Enge Kontake zum Perlfluss-Delta 33 NürnbergMesse Starkes Wachstum im In- und Ausland 34 Messekalender Nürnberg 2013 36 Berufsbildungsmesse Einblicke in die berufliche Praxis TITEL-GRAFIK Alexander Lotz/Blattwerkstatt 6 01 | 13
IHK-Jahresthema Infrastruktur Die Bürger sollen frühzeitiger in die Planung von Großprojekten einbezogen werden, so Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich in einem WiM-Gastbeitrag. c 12 Special: Messen | Ausstellungen Auslandsmessen, Erstkontakte auf Messen, Förderprogramme und Hausmessen sind Themen des WiM-Specials. c 20 c IHK-NEWS c RUBRIKEN c BEKANNTMACHUNGEN I 40 Ehrung in Berlin 38 Weiterbildungsprogramm der Börsen Vier Deutsche Meister IHK Akademie Mittelfranken aus Mittelfranken 59 Bekanntmachungen 39 Kurse | Tagungen | Seminare 41 Bayerische IHKs 64 Kooperationsbörse 65 Verbraucherpreisindex Spitzengespräch mit der 64 Existensgründungsbörse Staatsregierung 42 IHK-Vollversammlung Beitragssenkung und Transparenz-Offensive 65 Impressum 42 Projekt zur Berufswahl Aktionstag Handel und 66 Vorschau/Inserentenverzeichnis Dienstleistung 43 Energiewende Sichere und bezahlbare Versorgung c UNTERNEHMEN | PERSONEN 44 Firmenberichte aus Mittelfranken Inhalt: bayernpress.com, Fotolia.com (2), Fotos Titel: istockphoto.com, Fuchs Vauen • Kurbäder • Medical Valley • Dinkelsbühl / Kaiserburg Nürnberg • Schuster & Walther • Sembach • Exasol • Vertbaudet • Wicklein • iStockphoto.com, Atzenhofer BMW Niederlassung • Lattonedil • Innovationspreis Mikroelektronik 2012 • Leibniz-Preis • CDM Smith • Cinecittà • DTC • Infowerk • Frän- kische Brauereien • Atlas Top / Indoleo • SIT-Solutions • Orizon • EuromedClinic 48 Wirtschaft engagiert sich 52 Personalien | Auszeichnungen 01 | 13 7
SPEKTRUM Pilotprojekt in Nürnberg: Sparsame Rangierloks Die Region Nürnberg soll ein Kompetenzzentrum für energieeffiziente Antriebe im Schienenverkehr werden. Das sieht eine Vereinbarung vor, die Bayerns Wirtschaftsstaats- sekretärin Katja Hessel sowie Vertreter der DB AG und des Schienenfahrzeugherstellers Alstom unterzeichnet haben. Demnach sollen ab 2015 in Nürnberg und Würzburg fünf H3-Rangierlokomotiven mit Hybridtechnologie zum Einsatz kommen und dort acht Jahre lang auf ihre Praxistauglichkeit getestet werden. Die Hybridloks werden im Alstom-Werk Stendal hergestellt und verbrauchen rund 50 Prozent weniger Kraftstoff als herkömmliche Lokomotiven. Ihre Energie erhalten sie im Normalbetrieb abgasfrei und geräuscharm aus einem Batteriesatz. Erzeugt wird die Energie über ein kleines Dieselaggregat mit Generator. Vor allem an innerstädtischen Bahnhöfen wie Nürnberg und Würzburg würden die Anwohner profitieren, weil Lärm- und Abgasemissionen deutlich reduziert würden. Die Staatsregierung unterstützt zudem eine wissenschaftliche Studie zum Thema „Energieschonende Antriebssysteme“ an der Ohm-Hochschule Nürnberg. Initiiert wurde das Lok-Projekt von der Nürnberger Initiative CNA Center for Transportation & Logistics Neuer Adler e.V. und dem Cluster Bahntechnik. n www.c-na.de Beleidigung auf Facebook Wer Kollegen, Vorgesetzte oder Kunden in sozialen Netzwerken wie Facebook beleidigt oder diffamiert, muss mit der fristlosen Kündigung rechnen. Das hat das Arbeitsgericht Bochum in einem Urteil vom 9. Februar 2012 festgestellt (Aktenzeichen 3 CA 1203/11). Konkret ging es um einen Auszubildenden, der seinen Ausbildungsbetrieb in seinem privaten, aber für jedermann zugängli- chen Facebook-Profil mit Begriffen wie „Menschenschinder“ und „Ausbeuter“ bedacht hatte. n Pflichten des Gastwirts TIPP DES MONATS Inwieweit ist ein Gastwirt für die Sicherheit im Außenbereich seiner Der Freistaat Bayern hat der LfA Förder- Gaststätte verantwortlich? Mit dieser Frage der sogenannten Verkehrs- bank Bayern zusätzliche Mittel von 295 Mio. Euro sicherungspflicht hatte sich das Oberlandesgericht Koblenz zu zur Verfügung gestellt, die diese als zinsverbilligte Dar- befassen. Der konkrete Fall: Der Gast eines Restaurants, das direkt lehen an Unternehmen und Kommunen ausreichen kann. am Ufer des Rheins liegt, wollte seine Beine im Fluss abkühlen. Gefördert werden sollen vor allem Innovationen, die zur Ener- Doch er stürzte auf der nassen und glatten Treppe, die vom giewende und zu einer verbesserten Energieeffizienz beitragen. Grundstück der Gaststätte in den Fluss führte, und zog sich dabei Beantragt werden können u.a. Darlehen im Zuge des Programms u.a. einen Armbruch zu. Er verlangte deshalb vom Gastwirt „Investivkredit Energie“ (Steigerung der Energieeffizienz in kleinen Schadensersatz und Schmerzensgeld, weil dieser nicht ausreichend und mittleren Betrieben) sowie Ökokredite (u.a. Investitionen in auf die Sturzgefahr hingewiesen habe. Das Gericht sah jedoch in Fotos: Alstom, iStockphoto.com (3) Abwasserreinigung, Luftreinhaltung, Lärmschutz, Abfallwirtschaft, seinem Urteil vom 31. Mai 2012 (Aktenzeichen 8 U 1030/11) keine Energieeinsparung, erneuerbare Energien). Weitere Programme Pflichtverletzung des Gastwirts und wies die Ansprüche ab. Der beziehen sich auf die Technologieförderung (Einsatz neuer Tech- Gast hätte selbst erkennen müssen, dass wegen des Wellengangs nologien in Produkten und Produktionsverfahren), auf Pro- Wasser auf die Stufen schwappte, das diese rutschig machte. Die jekte zur Konsolidierung von Unternehmen sowie auf die Gefahrenstelle habe deshalb sozusagen vor sich selbst gewarnt. Aus Schaffung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum. diesem Grund seien keine zusätzlichen Warnhinweise des Wirtes Die Antragsstellung für die einzelnen Program- erforderlich gewesen. n me erfolgt jeweils über die Hausbank. n LfA, Tel. 0800 2124240, www.lfa.de 8 01 | 13
SPEKTRUM Elektromobilität Die Bayerische Forschungsstiftung fördert den neuen Bayerischen For- schungsverbund für Elektromobilität (Forelmo) mit 1,9 Mio. Euro. Die Wissenschaftler, die an dem neuen Forschungsverbund mitarbeiten, konzent- rieren sich auf die Themenfelder Elektromotoren, Batteriesysteme und Leistungselektronik. Konkrete Beispiele sind Elektromotoren, die auch ohne teure Magnetwerkstoffe sehr gute Leistungswerte erreichen, optimierte Batteriepacks und Batterie-Managementsysteme sowie passive Bauelemente mit erhöhter Zuver- lässigkeit und verbesserten Leistungsdaten. Einer der beiden Sprecher des bayernweiten Verbundes ist Prof. Dr. Lothar Frey, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB in Erlangen, zudem ist die Ohm-Hochschule Nürnberg am Forschungsverbund beteiligt. n www.iisb.fraunhofer.de Nürnberger Meisterhändler Bahn investiert in Neustadt Durch Zusammenarbeit den familiengeführten Einzelhandel in In Neustadt a.d. Aisch wurde die neue Bahnstation „Neustadt der nördlichen Altstadt stärken: Dieses Ziel verfolgt die Initiative Mitte“ in Betrieb genommen. Im Beisein von Bayerns Wirt- „Nürnberger Meisterhändler“, die vom City-Management schaftsstaatssekretärin Katja Hessel und Klaus-Dieter Josel, Nördliche Altstadt, vom Amt für Wohnen und Stadtentwicklung Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für den Freistaat und von Erlebnis Nürnberg e.V. ins Leben gerufen wurde. Die Bayern, wurde der neue Halt pünktlich zum Fahrplanwechsel Marke „Nürnberger Meisterhändler“ soll auf die gesamte Altstadt offiziell eröffnet. Nach jahrzehntelanger Planung erhält Neustadt und andere Stadtteile ausgedehnt werden. Die Einzelhändler abseits a.d. Aisch damit eine innenstadtnahe Bahnstation, die deutlich der Haupteinkaufsstraßen sollen die Möglichkeit bekommen, die näher am Stadtzentrum liegt als der eigentliche Bahnhof. In die Besonderheit und Alleinstellung ihres Angebotes herausstellen zu neue Station, die nun im Stundentakt angefahren wird, inves- können. Hierbei helfen Leistungen des Händlerverbundes, wie tierten Bund, Land und Bahn insgesamt rund fünf Mio. Euro. gemeinsame Anzeigen und Broschüren. Interessierte Unternehmen, Landrat Walter Schneider forderte dazu auf, die Bahnanbindung die sich für das Prädikat bewerben wollen, wenden sich an den im Nordwesten der Metropolregion weiter zu verbessern. Auch Erlebnis Nürnberg e.V. (info@erlebnisnuernberg.de) und werden die IHK Nürnberg für Mittelfranken setzt sich für die dritte dann von einer Jury nach bestimmten Kriterien ausgewählt. n Stufe des S-Bahn-Ausbaus in der Region ein, zu der die Strecken Nürnberg – Neustadt / Aisch sowie Nürnberg – Neuhaus a.d. www.nuernbergermeisterhaendler.de Pegnitz gehören. n Personalpolitik im Mittelstand Mit dem neuen Förderprogramm „unternehmensWert: Mensch“ unterstützt das Bundesar- beitsministerium kleine und mittlere Unternehmen bei der Einführung und Umsetzung einer modernen, mitarbeiterorientierten Personalpolitik. Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Bundes finanziert und läuft bis Ende 2014. Den teilnehmenden Unternehmen werden eine kostenlose Erstberatung sowie eine weiterfüh- rende Fachberatung geboten, um die aktuelle Personalpolitik zu analysieren und geeignete Verbesserungsmaßnahmen in die Wege zu leiten. In Mittelfranken, das als eine der Modell- regionen für das Programm ausgewählt wurde, ist die IHK Nürnberg für Mittelfranken für die Erstberatung zuständig. n IHK, Tel. 0911 1335-112 ronald.smutny@nuernberg.ihk.de, www.unternehmens-wert-mensch.de 01 | 13 9
SPEKTRUM Metropolregion: Neuer Förderverein Am 22. Januar 2013 findet in Erlangen die feierliche Gründungsveranstaltung des Vereins „Wirtschaft für die Europäische Metropolregion e.V.“ statt, der damit offiziell seine Arbeit aufnimmt. Der Verein verfolgt zwei Ziele: zum einen die Metropolregi- on Nürnberg zu fördern und zum anderen die Interessen der Wirtschaft zu sammeln und in der Metropolregion zu vertreten. Der Förderverein führt keine eigenen Projekte durch, sondern bringt die Anliegen der regionalen Wirtschaft ein und beschließt gemeinsam mit der Politik über die Aktivitäten der Metro- polregion (siehe WiM 12/2012, Seite 22 ff). „Nutzen Sie die Metropolregion und den Verein, um die Attraktivität der Metropolregion für Investitionen und für die Menschen in der Region und in aller Welt zu erhöhen“, so Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst, Vorstand des neuen Fördervereins. Der Verein wolle sich u.a. für eine bessere Infrastruktur einsetzen, Projekte zur Fachkräftesicherung initiieren und regionale Netzwerke der Wirtschaft stärken. „Bringen Sie deshalb Ihre Stimme in die Metropolregion ein. Werden Sie Gründungsmitglied des neuen Fördervereins“, appelliert Wübbenhorst. n Geschäftsstelle der Metropolregion, Tel. 0911 231-10510 www.metropolregion.nuernberg.de „Green Factory Bavaria“ Wie kann man bei der Industrieproduktion Ressourcen und Energie einsparen? Mit dieser Zukunftsfrage beschäftigt sich der neue Technologieverbund „Green Factory Bavaria“. Das zunächst auf vier Jahre angelegte Vorhaben, wird vom Freistaat Bayern in den Jahren 2013 und 2014 mit sechs Mio. Euro gefördert. Die Federfüh- rung des Verbundes hat Prof. Dr. Jörg Franke (Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystema- tik an der Universität Erlangen-Nürnberg) übernommen. Beteiligt sind außer der Universität auch die Ohm- Hochschule Nürnberg, die Hochschulen Ansbach, Coburg, Hof, Würzburg/Schweinfurt und Amberg/Weiden sowie die Fraunhofer-Institute in Augsburg und Bayreuth. Die Hochschulen bündeln in ihren Modellfabriken („Green Factories“) die Fachbereiche, die für die energieeffiziente Produktion relevant sind (z.B. Maschinenbau und Fertigungstechnik, Werkstoffkunde, Elektro-, Informations-, und Verfahrenstechnik, Wirtschaftswissenschaf- ten). Einige der Forschungsfelder des Verbundes sind Senkung des Energieverbrauchs in der Produktion, Mini- mierung des Wärmeverlusts in Laborhallen sowie dezentrale regenerative Energieerzeugung. Die einzelnen Projekte sollen in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus der Industrie vorangetrieben werden. n Uni Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Jörg Franke, Tel. 0911 5302-9069, franke@faps.uni-erlangen.de QR-Codes in WiM CAST In der WiM sind sogenannte QR-Codes („Quick Response-Codes“) abgedruckt. Damit können Sie mit Ihrem Smart- phone schnell und bequem weiterfüh- Die Themen im Januar 2013 rende Informationen und Videos aus unter www.ihk-nuernberg.de unserem Web-Angebot abrufen. IHK-Jahresthema Infrastruktur Bionik: Natur als Vorbild So funktioniert es: WiM-Special: 1. App im Software-Portal Ihres Messen | Ausstellungen Smartphone-Herstellers herunterladen. 2. QR-Code mit der App abfotografie- Partnerland China ren. Dann werden Sie automatisch auf IHK-Kammergespräch Neu! Jetzt das WiMcast unser Web-Angebot weitergeleitet. direkt auf Ihrem Smart- Bitte beachten Sie, dass bei der phone ansehen, siehe Übertragung von Videos je nach Tarif Die Moderatorin wird ausgestattet von Breuninger. nebenstehende Anleitung hohe Kosten entstehen können. n 10 01 | 13
GERD BAUER 01 | 13 11
BERICHTE | ANALYSEN Foto: Fotolia.com Infrastrukturvorhaben Transparent und fair Die Öffentlichkeit früh an geplanten Infrastrukturprojekten beteiligen: Dieses Ziel verfolgt die Bundesregierung mit dem geplanten Planungsvereinheitlichungsgesetz. Von Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich D ie Verwirklichung großer Infrastruk- und Landschaft. Gerade umweltfreundliche Mit dem „Gesetz zur Verbesserung der Öf- turprojekte wird für Deutschland auch und ressourcenschonende Politik braucht fentlichkeitsbeteiligung und Vereinheitlichung in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, aber Großprojekte zur Anwendung neuer von Planfeststellungsverfahren“ (Planungs- um die Voraussetzungen für eine funktionie- Technologien und damit auch eine größere vereinheitlichungsgesetz) will die Bundesre- rende Wirtschaft zu erhalten und die Lebens- Akzeptanz von solchen Großvorhaben. gierung erstmalig an zentraler Stelle eine all- qualität der Menschen zu sichern. Es geht gemeine gesetzliche Regelung für eine „frühe dabei zum einen um den Ausbau von Stra- Frühzeitige Information Öffentlichkeitsbeteiligung“ schaffen. Sie soll ßen, Bahnhöfen oder Flughäfen. Vor gewalti- vom Vorhabenträger vor dem eigentlichen ge Herausforderungen wird uns zum ande- Deshalb müssen wir die Planungs- und Ge- Genehmigungsverfahren durchgeführt wer- ren die flächendeckende Versorgung mit nehmigungsverfahren so ausgestalten, dass den und steht allen Interessierten offen. Kommunikations- und Stromnetzen auch betroffene und interessierte Bürger sich früh- und gerade im Zusammenhang mit der Ener- zeitig informieren können und eingebunden Transparenz und frühe Beteiligung giewende stellen. Es geht um werden. Niemand soll das den Erhalt der Wettbewerbs- Gefühl haben müssen, dass Der Vorhabenträger soll frühzeitig darüber fähigkeit Deutschlands, die einfach über ihn hinweg ent- unterrichten, was mit dem Projekt überhaupt Gewährleistung der Versor- schieden wird. Die Bereit- erreicht und wie es verwirklicht werden soll gungssicherheit, um Wachs- schaft, Entscheidungen zu und welche voraussichtlichen Auswirkungen tum und Beschäftigung. akzeptieren, steigt, wenn die es haben wird. Bedenken und Anregungen Schon wegen der dichten Bürgerinnen und Bürger mit können dann bereits in der Planungsphase Foto: Bundesinnenministerium Besiedelung in unserem Land ihren Anliegen ernst genom- eingebracht werden. Das Ergebnis wird an bedeutet jedes größere Pro- men werden und sie das Ver- die zuständige Behörde übermittelt und an- jekt auch, dass davon viele fahren als transparent und schließend im Planungsverfahren berück- Menschen betroffen sind, die fair erlebt haben. sichtigt. Diese frühe Beteiligungsmöglichkeit negative Auswirkungen be- Voraussetzung dafür ist eine schafft nicht nur Transparenz, sie hilft auch, fürchten und nach verträgli- effektive Möglichkeit der Be- Konflikte zu vermeiden. Auch der Vorhaben- cheren Alternativen fragen teiligung. Zwar ist eine Öf- träger kann von wichtigen Anregungen profi- bzw. die Notwendigkeit von fentlichkeitsbeteiligung be- tieren und auf Aspekte aufmerksam werden, Projekten generell in Frage Dr. Hans-Peter Friedrich reits in vielen Genehmi- die er sonst übersehen würde. Seine Planung stellen. Sie ängstigen sich vor gungsverfahren spezialge- kann im Idealfall sogar optimiert werden, so- der dauerhaften Veränderung ihrer gewohn- setzlich vorgesehen, sie findet dort allerdings dass sowohl für die Öffentlichkeit als auch für ten Umgebung und befürchten Lärm, erst in einem Stadium statt, in dem die ei- den Vorhabenträger eine Win-Win-Situation Schmutz und Verkehrsbehinderungen wäh- gentliche Planung des Vorhabens bereits ab- eintreten kann. rend der Bauarbeiten und beim Betrieb. Aber geschlossen ist. Die bisherigen Beteiligungs- Klar ist aber auch, dass selbst die beste Öf- auch Menschen, die nicht unmittelbar be- formen sind dabei vor allem auf die Klärung fentlichkeitsbeteiligung nicht jeden Konflikt troffen sind, machen sich bei solchen Groß- von Rechtsfragen ausgerichtet. Andere As- lösen kann. Es wird auch in Zukunft Streit projekten Sorgen um die Umweltverträglich- pekte spielen bislang lediglich eine unterge- über große Projekte geben. Wenn eine breite keit und um die Auswirkungen auf Natur ordnete Rolle. und frühzeitige Beteiligung aber dazu bei- 12 01 | 13
BERICHTE | ANALYSEN Foto: iStockphoto.com Foto: iStockphoto.com trägt, Konflikte zu entschärfen und für mehr Akzeptanz zu sorgen, hat dies auch positive Auswirkungen auf nachfolgende Genehmi- IHK-Jahresthema Infrastruktur gungs- oder Planfeststellungsverfahren. Sie können schneller abgewickelt werden, weil viele potenzielle Streitpunkte schon frühzei- Zentraler Standortfaktor tig identifiziert und vielleicht sogar schon Unsere Infrastruktur bringt nicht nur und ausreichende Energieversorgung be- bereinigt sind. Menschen und Güter von A nach B, sie sonders für die Wirtschaft ist. Der Ausbau transportiert auch Daten auf Hochge- intelligenter, verzahnter Netze ist nötig, da- Keine zusätzliche Bürokratie schwindigkeitsnetzen und Energie über mit wir hierzulande auch weiterhin günsti- Stromtrassen. Gut ausgebaut ge und sichere Energie für Un- Wir wollen jedoch keine zusätzlichen büro- sorgt sie nicht nur für Mobilität ternehmen bereitstellen kön- kratischen Hemmnisse aufbauen und neue und Erreichbarkeit, sie beein- nen. Verfahrenspflichten einführen. Die neue Re- flusst auch unsere Wettbewerbs- Neue Netze und Speicher gelung verzichtet deshalb aus gutem Grund fähigkeit und unsere Wachs- ebenso wie neue Kraftwerke auf staatlichen Zwang. Sie verpflichtet viel- tumschancen. Dabei brauchen oder auch Windräder finden je- mehr die Verwaltung, entsprechend auf den wir eine verlässliche Infrastruk- doch nicht automatisch Zu- Vorhabenträger einzuwirken. Jeder, der am tur, die modernen Ansprüchen stimmung bei den Bürgerinnen möglichst reibungslosen Gelingen seines gerecht wird. Das Mindeste ist und Bürgern. Immer häufiger Vorhabens interessiert ist, wird – schon aus der Erhalt der Substanz. Doch wenden sich Initiativen gegen Foto: IHK eigenem Interesse – gegenüber einer frühen marode Brücken, desolate Stra- Großbauvorhaben. Wir müssen Öffentlichkeitsbeteiligung aufgeschlossen ßen und langsame Stellen im hier auch als IHK-Organisation sein. Es geht um Kooperation, nicht um Schienennetz werden immer DIHK-Präsident mithelfen, frühzeitig neue und Zwang. Schließlich trägt auch der Vorhaben- mehr zum Engpass für Mobili- Prof. Dr. Hans offensive Wege der Kommuni- träger das wirtschaftliche Risiko seiner Un- tät. Neben der physischen Infra- Heinrich Driftmann. kation zu gehen, beispielsweise ternehmung und damit auch das Planungsri- struktur wird auch der Aspekt durch die direkte Teilnahme siko selbst. Es liegt deshalb in seiner Verant- der Sicherheit der IT-Netzinfrastruktur von Bürgern und Unternehmen am Pla- wortung, den richtigen Zeitpunkt für eine immer wichtiger, denn das Internet bietet nungsprozess, in Bürgerforen oder im In- frühzeitige Bürgerbeteiligung vor Antragstel- neben allen Chancen auch ein Einfallstor ternet. Deutschland betritt hier vielfach lung einzuschätzen. für Sabotage und Wirtschaftskriminalität. Neuland. Dieser Prozess benötigt Zeit, der Eine frühe Öffentlichkeitsbeteiligung soll Verlässlichkeit und Sicherheit spielen ge- Ausbau der Infrastruktur Geld. Am Ende es nicht nur bei großen Infrastrukturvorha- rade in der Energieinfrastruktur eine große steht hoffentlich ein Zuwachs an Erfah- ben geben, bei denen ein Planfeststellungs- Rolle. Erinnern wir uns: Im letzten Winter rung und Wissen – und vor allem eine bes- verfahren durchzuführen ist. Sie soll viel- stand Deutschland kurz vor einem Strom- sere Infrastruktur. mehr auch bei anderen Großvorhaben erfol- kollaps. Schuld waren Engpässe bei der Be- Mit dem IHK-Jahresthema 2013 wollen gen, die vergleichbare Auswirkungen auf die lieferung der Kraftwerke mit Gas. Dieses wir neue Impulse zur Debatte beisteuern. Belange einer Vielzahl von Menschen haben. Beispiel zeigt, wie wichtig eine konstante Wenn wir heute die Herausforderungen in Die neue Regelung wurde deshalb sehr weit der Infrastruktur angehen, sind wir auch gefasst und gilt z.B. auch beim Bau größerer morgen noch wettbewerbsfähig. Infrastruk- Anlagen mit immissionsschutzrechtlicher tur ist Zukunft, deshalb müssen wir heute Genehmigungspflicht. Viele Unternehmen in die Wege für morgen investieren. n haben bereits in der Vergangenheit positive Erfahrungen mit einer frühzeitigen Öffent- Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann, lichkeitsbeteiligung gemacht. Auch hieran Präsident des Deutschen Industrie- und wollen wir mit dem Planungsvereinheitli- Handelskammertages (DIHK) chungsgesetz anknüpfen; diese Vorbilder sol- len durch dieses Gesetz zur Regel werden. n 01 | 13 13
BERICHTE | ANALYSEN Kabinettssitzung auf der Kaiserburg Starke Signale für die Region Die Bayerische Staatsregierung hat bei ihrer Kabinettssitzung auf der Nürnberger Kaiserburg am 18. Dezember zahlreichen Projekten in der Region Mittelfranken ihre Unterstützung zugesichert. Foto: Bayerische Staatskanzlei Pressekonferenz des Ministerrats: Innenminister Joachim Herrmann, Finanzminister Dr. Markus Söder, Ministerpräsident Horst Seehofer, Wirt- schaftsminister Martin Zeil und Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel (v.l.). D ie Staatsminister um Ministerpräsi- benötigten kommunalen Eigenanteile zu re- Der Schwurgerichtssaal 600 soll nach dem dent Horst Seehofer beschlossen um- duzieren. Finanzminister Dr. Markus Söder Willen der Staatsregierung in seinen Zustand fangreiche Investitionen in den Berei- präsentierte Überlegungen, den Flughafen zur Zeit der Nürnberger Prozesse zurückver- chen Infrastruktur, Forschung, Medizin und Nürnberg durch ein internationales Kon- setzt und ausschließlich als Erinnerungsstätte Kultur. „Die Metropolregion Nürnberg ge- gress- und Tagungszentrum (Convention genutzt werden. Dadurch soll die Bewerbung hört zu den großen Wirtschaftszentren Center) der NürnbergMesse zu stärken. „Ein um eine Anerkennung als Unesco-Weltkul- Deutschlands und ist ein leistungsfähiger Convention Center könnte neue Perspekti- turerbe unterstützt werden. Zusätzlich will High-Tech-Standort mit hervorragenden ven für die Zusammenarbeit eröffnen und die Staatsregierung die Einrichtung einer Kompetenzen im Industrie- und Dienstleis- bereits am Flughafen einen starken Messes- „Internationalen Akademie Nürnberger tungssektor“, erklärte Seehofer, der insbeson- tandort repräsentieren“, so Söder. Prinzipien“ fördern, die zu den Themen Völ- dere die positiven Auswirkungen des Struk- kerstrafrecht und Menschenrecht forschen turprogramms Nürnberg/Fürth der Staatsre- Neuer Standort für die Forschung und lehren soll. Das Germanische National- gierung hervorhob. Er versprach: „Die konse- museum erhält 32 Mio. Euro für neue Depot- quente Standortpolitik für ein innovatives, Der Energie Campus Nürnberg (EnCN), für flächen und eine Technikzentrale. attraktives und lebenswertes Mittelfranken dessen Aufbau das Kabinett 50 Mio. Euro be- Um die Kultur- und Kreativwirtschaft werden wir auch in Zukunft fortsetzen.“ reitgestellt hat, wird im Sommer 2013 seinen nachhaltig zu fördern, plant die bayerische Zu den wichtigsten Entscheidungen der Standort auf dem ehemaligen AEG-Gelände Staatsregierung die Einrichtung eines „Baye- Sitzung gehört die finanzielle Unterstützung beziehen. Dort werden nach Überzeugung rischen Zentrums für Kultur- und Kreativ- für den kreuzungsfreien Ausbau des Fran- von Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang wirtschaft“. „Unser Ziel ist, Bayerns Spitzen- kenschnellwegs mit 395 Mio. Euro. Dieser Heubisch zur gleichen Zeit auch Teile des ge- platz unter den kultur- und kreativwirt- Ausbau sei das wichtigste kommunale Ver- planten Helmholtz-Institutes Erlangen- schaftlichen Regionen Europas weiter auszu- kehrsprojekt der Metropolregion, erklärte Nürnberg einziehen, das vor allem in den bauen“, erklärte Wirtschaftsstaatssekretärin Innenminister Joachim Herrmann. Die För- Bereichen Verfahrenstechnik, Materialwis- Katja Hessel. Das Zentrum soll Fachberatun- dersumme entspricht knapp 90 Prozent der senschaften und Elektrokatalyse forschen gen, Workshops sowie Markt- und Potenzial- geplanten Gesamtkosten für den Ausbau, der wird. Zusätzlich soll für acht Mio. Euro in analysten für Gründer in der Kreativwirt- spätestens im Jahr 2014 beginnen soll. Auch Nürnberg mit dem „Bionicum“ ein For- schaft anbieten und bei der IHK Nürnberg für die Stadtumlandbahn (StUB) wurde Un- schungs- und Besucherzentrum entstehen für Mittelfranken angesiedelt werden. Dabei terstützung zugesagt: Das Projekt soll we- (siehe Seite 16). soll es möglichst genau auf die Besonderhei- sentlich durch das Bundesprogramm nach Auch kulturell soll die Metropolregion ten einzelner Bereiche der Kreativwirtschaft dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz Nürnberg durch Investitionen aufgewertet eingehen. Für den Aufbau will die Staatsre- (GVFG) finanziert werden. Die Staatsregie- werden. Für eine Machbarkeitsstudie zur Er- gierung in den kommenden drei Jahren rund rung signalisierte darüber hinaus, die für den richtung eines Konzertsaals in Nürnberg fünf Mio. Euro investieren. n Bau der Straßenbahn zwischen Nürnberg, werden 100 000 Euro im Rahmen des Bayeri- Erlangen, Herzogenaurach und Uttenreuth schen Kulturkonzepts zur Verfügung gestellt. www.bayern.de 14 01 | 13
BERICHTE | ANALYSEN Anzeige SEPA kommt nicht irgendwann. Besser jetzt starten! Zum 1.2.2014 wird der nationale und internationale Zah- lungsverkehr endgültig auf SEPA umgestellt. Lassen Sie uns das Thema jetzt angehen, damit Sie rechtzeitig start- klar sind! Denn aus Erfahrung wissen wir, dass die SEPA Umstellung im Unternehmen mindestens ein Jahr dauert. • SEPA bietet Chancen. Wir sprechen mit Ihnen über betroffene Unternehmens- prozesse und zeigen Möglichkeiten auf, die SEPA bietet. • SEPA ist auch ein strategisches Thema. Mit einer strategischen und konsequenten Umstellung können Sie Ihr Unternehmen auf eine erfolgreiche Zukunft vorbereiten. Wir unterstützen Sie dabei. Unsere Spezialisten stehen bereit – sprechen wir darüber! sepa-n@unicreditgroup.de www.unicredit.de/sepa HVB-CIB-12-5016_Sepa_188x253.indd 1 22.11.12 11:21 01 | 13 15
BERICHTE | ANALYSEN Foto: Kaschibo/Fotolia.com Bionik Von der Natur abgeschaut In Nürnberg soll ein Forschungs- und Besucherzentrum für Bionik entstehen. Wissenschaftler der Ohm-Hochschule und der Universität Erlangen-Nürnberg entwickeln Innovationen, bei denen „Technologien“ aus der Tier- und Pflanzenwelt die Vorbilder sind. D as Kunstwort Bionik ist eine Kombina- Stachelschweines inspirierten Wissenschaft- Bayerns Umweltminister Dr. Marcel Huber. tion der Begriffe Biologie und Technik. ler, die Bauart auf medizinische und techni- Er unterstrich die Besonderheit des Kon- Als Wissenschaftsdisziplin befasst sich sche Anwendungen zu übertragen: Mit ihrer zepts: „Das Bionicum in Nürnberg verbindet die Bionik mit der „technischen Umsetzung glatten, schuppenartigen Oberflächenstruk- Forschung mit Umweltbildung vor der be- von Konstruktions-, Verfahrens- und Ent- tur dringen die Stacheln leicht ein und lassen sonderen Kulisse eines zoologischen Gartens. wicklungsprinzipien biologischer Systeme“, sich wegen ihrer kleinen Widerhaken nur Das ist deutschlandweit einmalig.“ so die Definition des Vereins Deutscher Inge- schwer entfernen. Diese Eigenart soll für die Das Besucherzentrum im Tiergarten, des- nieure. Dabei liefern Pflanzen und Tiere aber Entwicklung von Injektionsnadeln oder in- sen Eröffnung im Jahr 2014 geplant ist, dient keine Blaupausen. Im Kern geht es darum, novativen Klebeverschlüssen genutzt werden. außerdem als Plattform für die Wissenschaft, die Erfindungen der Natur zu entschlüsseln um Forschungsprojekte zu präsentieren. Vor und kreativ in technische Produkte und Ver- Besucher-Zentrum im Tiergarten diesem Hintergrund werden im Rahmen des fahren umzusetzen, wie einige Beispiele deut- „Bionicums“ drei Bionik-Projekte an der lich machen: Die Haut von Haien ist mit Pla- Das Bionik-Zentrum in Nürnberg, das die Ohm-Hochschule Nürnberg und der Univer- coidschuppen bedeckt. Diese fein gerillten Haut- Bayerische Staatsregierung mit acht Mio. sität Erlangen-Nürnberg gefördert: „Ohm- zähnchen vermindern nicht nur den Strö- Euro aus Mitteln der Initiative „Aufbruch Krabbler“, „Künstliche Muskeln“ und „Biosol“. mungswiderstand, sie verhindern auch, dass Bayern“ unterstützt, wird aus zwei Kompo- Mehr Beweglichkeit bei verbesserter Ener- sich unerwünschte Untermieter wie Algen oder nenten bestehen: einem Besucherzentrum im gieeffizienz – mit diesen Zielen wollen Prof. Seepockenlarven ansiedeln. Diese Eigenschaf- Tiergarten sowie Forschungsprojekten der Dr. Rüdiger Hornfeck und Prof. Dr. Peter ten der Haihaut standen Pate bei der Ent- Ohm-Hochschule Nürnberg und der Univer- Heß neue Dimensionen der Robotik erschlie- wicklung eines ungiftigen Anstrichs auf Sili- sität Nürnberg-Erlangen. Im Obergeschoss ßen. Als Vorbild dient dabei der Bewegungs- konbasis, der auf Schiffsrümpfen als Schutz- des Naturkundehauses auf dem Areal des apparat der Spinnen. Sie pumpen Flüssigkei- schicht gegen Bewuchs aufgetragen wird. Zoos wird eine Dauerausstellung zum The- ten in ihre Glieder, um ihre Beine hydraulisch Der Hai ist nicht der einzige Ideengeber ma Bionik eingerichtet, die von Führungen, anzutreiben. Die beiden Professoren von der aus der Natur: Die Früchte der Große Klette Seminaren und Vorträgen ergänzt wird. Das Fakultät Maschinenbau und Verfahrenstech- (Arctium lappa) lieferten dem Schweizer In- Veranstaltungsprogramm soll vor allem auf nik der Ohm-Hochschule entwickeln für ih- genieur Georges de Mestral die Anregung für die Interessen von Kindern und Jugendlichen ren Forschungsroboter (sogenannter „Ohm- den Klettverschluss. Die flexiblen Pfoten von eingehen: „Wir wollen vor allem junge Men- Krabbler“) eine Hydraulik, die durch Druck- Geparden waren Vorbild für Autoreifen, die schen für die phänomenale Vielfalt der Natur, unterschiede einer Flüssigkeit in der Kunst- selbst bei hohen Geschwindigkeiten die Bo- deren Innovationen und damit auch für die stoffhülle des Roboters sehr effizient für Be- denhaftung nicht verlieren. Die Stacheln des Naturwissenschaften begeistern“, erklärte wegung sorgt. Dies wäre eine Alternative zur 16 01 | 13
BERICHTE | ANALYSEN Verwendung von Elektromotoren als An- in die technische Anwendung zu bringen. Kunststoffkabel weiterzuleiten. Über speziel- trieb, die das Gewicht erhöhen und den Ro- Dieses Ziel wollen Prof. Dr. Sigrid Leyende- le Leuchtelemente, die sich am Ende des Ka- boter schwerfälliger machen. cker und Prof. Dr. Jörg Franke erreichen. Die bels befinden, kann das Licht dann Innen- Wissenschaftler der Universität Erlangen- Wissenschaftler vom Department Maschi- räume erhellen. Um eine möglichst große Nürnberg wollen Robotern ebenfalls zu mehr nenbau der Technischen Fakultät der Univer- Dosis Sonnenlicht „einzufangen“, müssen die Eleganz und gleichzeitig weniger Energiever- sität erforschen Struktur, Produktionspro- Lichtleiter direkt im Fokuspunkt der konzen- brauch verhelfen. Auch beim Projekt „Künst- zesse, Steuerung und Anwendbarkeit der trierten Strahlen stehen. Diese Herausforde- liche Muskeln“ ist der Ansatzpunkt, beim künstlichen Muskeln, die am Ende des fünf- rung soll das Forschungsprojekt „Biosol“ Antrieb eine Alternative zu den traditionel- jährigen Projekts gewöhnliche Antriebe in meistern: Nach dem Vorbild des menschli- len Elektromotoren zu finden. Ein Weg ist der Robotik ersetzen könnten. chen Auges soll eine Konzentratoroptik in Foto: iStockphoto.com dabei die Nachahmung der Muskeln, die Säu- Neue Wege beschreiten seit einigen Jahren Komponentenbauweise aufgebaut werden, getieren zu agilen, reaktionsschnellen und Prof. Dr. Hans Poisel und sein Team, um Son- die eine hohe Präzision der Lichtbündelung flexiblen Bewegungen verhelfen. In der nenlicht direkt zur hocheffizienten Raumbe- gewährleistet. Um die noch verbleibenden Grundlagenforschung wurden Kunststoffe leuchtung einzusetzen. Den Wissenschaftlern Abweichungen des Fokuspunktes auszuglei- entwickelt, die sich durch elektrische Impulse an der Fakultät Elektrotechnik Feinwerktech- chen, nehmen sich die Forscher Pflanzen zusammenziehen und damit ähnlich wie nik Informationstechnik der Ohm-Hoch- zum Vorbild: Deren Blütenblätter reagieren Muskeln funktionieren. Jedoch ist es bisher schule ist es gelungen, direktes Sonnenlicht auf Licht und strecken sich ohne Steuerung nicht gelungen, diese „künstlichen Muskeln“ um das 700-fache zu konzentrieren und über von außen der Sonne entgegen. aw. n GEWERBEIMMOBILIEN FÜR HÖCHSTE ANSPRÜCHE IN DER METROPOLREGION • NEXT Business Lofts - Fürth noch ca 2.000 m2 Nutzfläche, Räume ab 250 m2 • Zuckerbär-Villa und -Neubau - Nürnberg repräsentative Büroräume ab 160 m2 • Blumenstraße 6 - Nürnberg bis zu 5.300 m2 moderne und funktionale Büroflächen Als unabhängiges, kompetentes und erfahrenes Immobilienunternehmen ist P&P Liegenschaften die beste Basis für Ihre anspruchsvollen Immobilienprojekte. Abbildung ähnlich. Blumenstraße 6/Gleißbühlstraße 2, Nürnberg Ihre Ansprechpartner: Renate Lang & Tilo Kremling • 0911 891 89-300 • www.pp-liegenschaften.de 01 | 13 17
BERICHTE | ANALYSEN 145. Kammergespräch Wissenschaftsstadt Nürnberg Über die Investitionsprojekte der Bayerischen Staatsregierung in Mittelfranken sowie über Steuerpolitik und Euro-Krise referierte am 3. Dezember Bayerns Finanzminister Dr. Markus Söder beim „IHK-Kammergespräch“. gionalmarketing hinaus wichtige Projekte voranbringen können. Stärker wahrgenommen werde in Bayern das kulturelle Angebot in Nürnberg. „Hier holen wir auf“, sagte der Minister, der auch für die Bayerische Schlösserverwaltung zu- ständig ist und die Neugestaltung der Nürn- berger Kaiserburg angestoßen hat. Dort sol- len u.a. die Museen und Ausstellungen mo- dernisiert und der „Tiefe Brunnen“ besser präsentiert werden. Der Gerichtssaal 600 im Nürnberger Justizpalast, in dem die Nürn- berger Kriegsverbrecherprozesse stattfanden, soll mit Hilfe des Freistaates Weltkulturerbe werden und ein eigenes Tagungszentrum be- Foto: bayernpress.com kommen. Der angedachte Konzertsaal ist für Söder ein weiteres wichtiges Thema, um die Außenwirkung Nürnbergs zu stärken. Der Saal müsse in ein Gesamtkonzept der bereits vorhandenen Spielstätten eingebunden wer- den und sich mit „mutiger Architektur“ prä- Staatsminister Dr. Markus Söder bei seinem Vortrag im Historischen Rathaussaal. sentieren. Finanzminister Söder erläuterte beim D er gebürtige Nürnberger warb dafür, Verbessert werden soll laut Söder auch die „IHK-Kammergespräch“ im Historischen im Großraum „gute Ideen mutig vor- Verkehrsinfrastruktur in der Region Nürn- Rathaussaal auch seine Positionen zu Euro zutragen“. Der nächste bayerische Dop- berg: So solle mit Mitteln des Freistaats der und Euro-Krise sowie zur deutschen und pelhaushalt, in dem rund drei Mrd. Euro für kreuzungsfreie Ausbau des Frankenschnell- bayerischen Finanzpolitik. Abgesehen von Investitionen in der Region Nürnberg vorge- wegs endlich realisiert werden. der Überschuldung in den südeuropäischen sehen seien, biete eine gute Basis, um Infra- Um dem Flughafen Nürnberg wieder Auf- Staaten sieht er die neue Steuererhöhungspo- struktur, Forschung und Kultur in der Regi- trieb zu geben, sei dort ein internationales litik der neuen französischen Regierung als on voranzubringen. Eine „Wissenschaftsstadt Kongresszentrum der NürnbergMesse denk- „Praxisschock“. Die zweitgrößte EU-Wirt- von internationalem Rang“ schwebt dem Mi- bar, dessen Aufsichtsratsvorsitzender Söder schaftsnation entscheide über das Schicksal nister auf dem Quelle-Areal in der Fürther ist. Um das Potenzial des Flughafens „von der Euro-Zone wesentlich mit, mahnte der Straße vor. Die Universität Erlangen-Nürn- Aschaffenburg bis zum tschechischen Karls- CSU-Politiker. Zudem wies er auf den ausge- berg wäre bereit, dort einen High-Tech-Cam- bad“ besser zu erschließen, forderte er die glichenen bayerischen Haushalt hin, stellte pus mitzuentwickeln. Bereits der gegenüber- Realisierung der Nordanbindung des Flugha- erneut seine Kritik am Länderfinanzaus- liegende EnergieCampus Nürnberg (ECN) fens, um eine direkte Verbindung zur Auto- gleich dar und plädierte für einen Steuer- habe mit seiner Forschung aus dem Stand bahn zu schaffen. Ein „Prüfstein für die Stär- wettbewerb auf Bundesländerebene. So kann nationale Bedeutung erreicht. Zudem soll ein ken“ der Metropolregion Nürnberg ist für er sich etwa bei der Erbschaftssteuer einen Helmholtz-Zentrum nach Nürnberg kom- Söder die Stadt-Umland-Bahn (StUB) in das regionalen Wettbewerb vorstellen, der nicht men und die Ohm-Hochschule zur Techni- Erlanger Umland. Hier müssten die Beteilig- im ideologischen Streit, sondern im Praxis- schen Hochschule ausgebaut werden. ten zeigen, dass sie über das gemeinsame Re- test entschieden würde. tt. n Versicherungsmakler Günther Huissmann Nürnberg Versicherungs - Vermittlungs GmbH Spittlertorgraben 29 - 90429 Nürnberg Tel.: 0911 92610-0 EN Fax: 0911 92610-10 IM DIENST DES KUND info@huissmann.de SEIT ÜBER 50 JAHR EN www.huissmann.de 18 01 | 13
Foto: iStockphoto.com Skyline von Shenzhen. Mittelfranken und Shenzhen Enge Kontakte zum Perlfluss-Delta S eit 15 Jahren sind die Wirtschaftsregi- Patentschutz sowie Zugang zu Kapital und statt, Chinas Technologieleitmesse und seit on Nürnberg und die südchinesische öffentlichen Aufträgen. zwölf Jahren ein Höhepunkt des Bayerischen Sonderwirtschaftszone Shenzhen In diesem Umfeld fand im November ein Messebeteiligungsprogramms. Mit zwölf durch eine enge Partnerschaft verbunden. In gemeinsames Wirtschaftsforum der Regio- Unternehmen war der Freistaat wieder stark dieser Zeit wurde eine Vielzahl von gemein- nen Nürnberg und Shenzhen statt, zu dem auf der Messe vertreten, zu der über 600 000 samen Projekten in den Bereichen Wirt- eine Delegation aus Mittelfranken unter der Messebesucher aus ganz China nach Shenz- schaft, Hochschulen, Umweltschutz, Ge- Leitung von IHK-Präsident Dirk von Vopeli- hen gekommen waren. Auch 2013 wird Bay- sundheitswesen, Kultur, Verwaltung und Me- us und Hauptgeschäftsführer Markus ern wieder mit einem Gemeinschaftsstand dien realisiert. Lötzsch nach Shenzhen gereist war. In der auf der China Hi-Tech Fair präsent. Im vergangenen Jahr stand die Partner- Metropole am Perlflussdelta mit ihren 15 Ein weiterer wichtiger Partner für die Regi- schaft auch im Zeichen großer Umwälzungen Mio. Einwohnern äußerten beide Seiten ihr on Nürnberg ist der Pekinger Stadtbezirk in China: Mit der Benennung von Xi Jing- Interesse, die erfolgreiche Zusammenarbeit Changping, der nicht nur 740 000 Einwoh- ping, dem designierten Chef der Kommunis- fortzusetzen und dabei Schwerpunkte auf die ner, sondern auch moderne Wissenschafts- tischen Partei der Volksrepublik China, und Felder Energie- und Umwelttechnik sowie und Industrieparks sowie rund 1 300 Unter- Li Keqiang, dem künftigen Premierminister Automatisierungstechnik zu legen. Verstärkt nehmen und mehr als 40 Forschungsinstitute und Nachfolger von Wen Jiabao, hat China werden soll u.a. die Kooperation mit der beherbergt. einen Generationenwechsel in der politi- Shenzhen Energy Group, einem der führen- Zusätzlich zur allgemeinen wirtschaftli- schen Führung eingeleitet. Beide gelten als den Energiekonzerne Chinas, mit der die chen Zusammenarbeit, die bereits 2006 zwi- moderate Reformer und sagen öffentlich, IHK Nürnberg bereits bei der Ausbildung schen Nürnberg und Changping unterzeich- dass die Korruption eine der größten Gefah- von chinesischen Fachkräften zum „Euro- net wurde, will man nun auch in der Berufs- ren für die Stabilität des Landes sei. Zudem pean Energy Manager“ zusammenarbeitet. ausbildung nach dem Vorbild des deutschen sollen der wirtschaftliche Reformkurs und Wichtige Partner sind zudem das Chinesisch- dualen Systems zusammenarbeiten. Dieses die Öffnung des Landes fortgesetzt werden, Deutsche Zentrum für Erneuerbare Energien Abkommen wird vor Ort getragen durch die erklärte Xi bei der Vorstellung des neuen und die Deutsche Energieagentur. Als neuer Deutsch-Chinesischen Auslandshandels- ständigen Ausschusses des Politbüros, der im Partner gewonnen wurde die China Renewa- kammern, mit denen die Nürnberger IHK in März seine Arbeit aufnehmen wird. Zudem ble Energy Society (CRES) in Peking, eine der einem Pilotprojekt bereits chinesische Be- fanden im August 2012 die zweiten Deutsch- renommiertesten chinesischen Expertenge- rufsschullehrer aus Peking mit dem Thema Chinesischen Regierungskonsultationen meinschaften für erneuerbare Energien. Sie Prüfungswesen vertraut macht. Das erklärte statt, bei denen auch das 40-jährige Bestehen ist nicht nur in der Forschung aktiv, sondern Ziel ist es, deutsche Unternehmen bei der Su- der diplomatischen Beziehungen zwischen berät auch zu aktuellen energiepolitischen che nach qualifizierten chinesischen Fachar- China und Deutschland gefeiert wurde. Doch Fragen. Im Rahmen ihrer weltweiten Koope- beitern zu unterstützen. Interesse für ein Be- auch mit neuen chinesischen Partnern steht rationen bereitet die CRES derzeit gemein- rufsbildungsprojekt wurde zudem von Be- die deutsche Wirtschaft vor alten Herausfor- sam mit der Deutschen Energieagentur eine rufs-Colleges in der Partnerstadt Shenzhen derungen, denn deutsche Unternehmen se- vergleichende Studie zu den Energiestrategi- signalisiert. n hen sich bei Geschäften mit China noch im- en in China und Deutschland vor. mer mit zahlreichen Handelshemmnissen Zeitgleich zum Besuch der IHK-Delegati- IHK, Tel. 0911 1335-424 konfrontiert, z.B. in den Bereichen Rohstoffe, on fand in Shenzhen die China Hi-Tech Fair melanie.kress@nuernberg.ihk.de 01 | 13 19
Messe-Kommunikation Auf den ersten Blick Messen bieten wie kein anderer Kommunikationsweg die Chance, direkt mit potenziellen Kunden in Kontakt zu treten. Doch wie verläuft ein Erstkontakt optimal und wie kommt man mit den Besuchern ins Gespräch? Von Claas Freese / Illustration: Anton Atzenhofer D er Ablauf eines typischen Erstgesprächs möchte, sind beispielsweise das Fixieren von lässt sich in sieben Stufen unterglie- Produkten oder das Suchen des direkten dern: In der ersten Stufe – der „non- Blickkontakts. Im zweiten Schritt – der „An- verbalen Kontaktaufnahme“ – wird durch sprache“ – gilt es, freundlich und souverän Körpersprache und Blickkontakt die Basis das Gespräch aufzunehmen. Hier sollte die für das Gespräch gelegt. Einige grundlegende immer noch häufig verwendete Floskel „Kann Verhaltensrichtlinien sind hierbei zu beach- ich Ihnen helfen?“ jedoch vermieden werden. ten: Eine offene und positive Körpersprache Besser geeignet sind individuelle Einstiegs- ruft Neugier und Interesse bei den Standbe- fragen, die sich direkt auf den Kunden bezie- suchern hervor. Vor der Brust verschränkte hen, wie „Kennen Sie unsere Produkte?“, Arme dagegen signalisieren ihm, dass er nicht wenn dieser beispielsweise in einem speziel- erwünscht ist. Auch sollte der Firmenvertre- len Produktprospekt blättert. Wichtig hier- ter darauf achten, ob der Besucher ein Ge- bei: Der Aussteller sollte sich gleich zu Beginn spräch wünscht oder sich zunächst ein eige- des Gesprächs vorstellen und dem potenziel- nes Bild über die Produkte oder Dienstleis- len Kunden eine Visitenkarte anbieten. tungen verschaffen möchte. Indikatoren da- Ist der Kontakt hergestellt, folgt die dritte für, ob ein Besucher angesprochen werden Phase – die „Besucheranalyse“: Wenn Visi- 20 01 | 13
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