PFARRBRIEFMAGAZIN DAS ST. PETER UND PAUL PFARRMAGAZIN September 2021 - Pfarrei St. Peter und Paul Rheingau
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PFARRBRIEFMAGAZIN D A S S T. P E T E R U N D PA U L P FA R R M A G A Z I N • S e p t e m b e r 2 0 2 1 K i r c h o r t e : Unsere SIE: ste: EACHTEN gottesdien TE B e n e n d U hr BIT ung Woch ags 12:00 70 ld t 7 u.de Anme nners 23 / 703 einga b is do 1 aul-rh Imm e r u n t er 6 0 u n d p h er fonisc arrei@pet - tele a il pf e M - per ttelheim Basilika 8, 65375 Mi St. Aegidius, An der Kirchgasse 1, 65343 Eltville 65396 Niederwalluf St. Peter und Paul, ufer, Kirchgasse 15, St. Johannes der Tä r. 44, 65346 Erbach Oberwalluf St. Markus, Hauptst bethenstr. 1, 65396 St. Martin, St. Elisa nheim tstr. 44, 65347 Hatte 65375 Oestrich St. Vincentius, Haup St. Martin, Markt 5, 65375 Hallgarten 345 Rauenthal riae Himm elfahrt, Zanger Straße 6, . Antonius Erem ., Antoniusgasse 6-8, 65 Ma St h inkel str. 26, 65399 Kiedric tstraße 50, 65375 W St. Valentinus, Markt St. Walburga, Haup , 65344 Martinsthal urentius, Kirchstr. 25 St. Sebastianus & La Aus dem Inhalt: Editorial............................................................Seite 3 Zuerst das Wichtigste....................................... Seite 4 Gottesdienstordnung................................... ab Seite 6 Spiritualität und Glaube............................ ab Seite 10 Leben in der Pfarrei...................................ab Seite 28 Veranstaltungen.........................................ab Seite 46 Vermischtes............................................... ab Seite 48 Naturfotos Klasse 5b, St.-Ursula-Schule... ab Seite 52 Kirchenmusik................................................. Seite 54 Kontakt / Öffnungszeiten / Impressum...........Seite 55 -2- Ihr Pfarrer Peter Lauer Editorial Worte der H erausgebe r Vielfalt! E in regnerisc eine üppig her Somme i den letzten e Pflanzen Jahren hatt vielfalt gesc h r hat uns enkt. In Mutig, dass Christen vo n Gottes S Laudato S e sich oft sprechen! chöpfung „verbrannte d a s D a ss sie mit d Erde“ darg B il d sam b e n J u d e dem Vollen estellt. Jetz ezeugen, d n gemein- schöpfend. t: aus g ass alles „ In sekten. Sc u t“ is t, g u t“ u nd „sehr terlinge. W hmet- n wie es das ucherndes e si erste Kapit „Laudato S Grün. Da is s zum Ausd el der Ge- i“ zu singe t es leicht, ruck bring n . und der Gla t! Dass die Der Begri ube auch d Bibel ff Vielfalt und was je as, was Sc ganz aktue ist uns als d e und jeder h a tt e n ist ll nahegele Diversität von uns als g t, die Vielfalt te n e m p fi ndet, als „g S chat- Lebens darf ut“ ansieht! sein. Vielfa des die positiv bese lt, Diversit Welt nicht Dass Gott tzter Begri ät ist ein als „fail“ ff, führt ab tet all des ansieht, un den Schatt er auch E le n ds! Dass G geach- en mit, da w id e o tt si c h andere ist, ss das eine n rs prüchliche in dieser ja diesem icht das n Welt suc so g a lä ss t! D a hen und fin Das Werde r widerspri ss er sie z den n ist nicht cht. Voll ur Wandlu nicht ich. Z das Vergeh endung be ng und zu ur Vielfalt en, du bist stimmt. Da r g e h kramenten ss er in de ne Wesen, ö rt auch das k schon jetzt n Sa- das uns seit lei- delt die Eleme in Trab hält mehreren in das Neu n te w a n- , das uns m Monaten e hinein. it v e rs Der Vater rianten im chiedenen ist nicht de mer neu h Va- der r Sohn und wir nicht m erausforde Heilige Ge ist nicht ehr los we rt u n d d a s is t. In G o tt rden. Lass D iv ersität. Un g ib t es Vielfalt -3- an die Sch en sie uns d sie sind , uld denken sp ri e in s. das gehört u n d an den To c h t sein Wort Der Vater zur Vielfalt d, auch und der G . Nach de über den W eist schwe derbar ak m wun- de a ss e rn : Das ist de bt tualisierten m die Sch r Raum, in P. Helmut Sonnengesa ö p fung ist. D Schlegel O ng fügt ie Schöpfu FM in sein nicht Gott ng ist „Laudato S M usical A . G o tt ist nicht d i“ das Dies b e r ie S aus der Tote ir æ ein, den Ge n ic hts, was ge c h ö pfung. nmesse. sang Go worden ist, Für die alt tt. wurde ohn en Philoso e phen war Das fällt m genug, mit d as Grund ir le ic ht zu glaub der Vielfalt zenloses B en, wenn g Sein ist ein zu hadern, ejahen mic ren- s und Vielf d e n n das ein A h umgibt. A der Geschm a lt nicht, ihr h u g e nblick reic b e r schon ack des Ve aftet ein ht, um mir Geruch de rgängliche deutig vor die Grenze r Verwesu n an, der Augen zu n ng dringt und das Ja führen. Da vielen Wid d u rch, die , si e g e s N e in ersprüche hören zu m – das kann liegen dich einem Leb Werk sein! k e in g u t beieinan en, Darum mu tes Gott der. Und b che, die W ss te , so dachten e s W e rk. e id e sind elt mit ihre man- Fre len Werk n chaotisch uen Sie sic eines ‚Dem en Antei- h mit mir a iurgen‘ sein Beiträge, d n der Vielf gesagt eine , ie in diesem ne alt der m Mann fü einfach u rs Grobe, ein a u f S ie warten. Ve e n P fa rrbrief schenwese es Zwi- rsuchen Sie ns zwische zu harmon n und der ve n d e m reinen Se isieren. Die ic h t, alles rworrenen in andere Einheit ko Zerstörerisc W elt. Etwas Weise zust m mt auf hes haftet Dunkles, ande. d ie se Freuen Sie ker‘ an, un m ‚Handw sich mit de möglich, d er- Brud m hl. Fran ander von ass dieses er Sonne u ziskus an dem ‚Eine Durchein- nd Schwest n‘, ‚Guten‘ a ll e m, was kre e r M ond und an wurde. Die gemacht ucht und fl Überflutun m it d eucht. Geh katastroph g e n und die e m hl. Franzis en sie en lassen a Hitze- d kus den W der guten S uch in uns ie Widersp e g , G o tt für Zweifel an rüche zu lo chöpfung a Geduld ert ben, auch z ufkommen ragenen Sc u den in . hmerzen J und zum le a zu sagen iblichen To d. Laudato Si!
Zuerst das Wichtigste: -4- NEUANFANG & AUFBRUCH In den Monaten der Pandemie wurde das Leben in der Pfarrei „ausgebremst“, auch und besonders im Bereich der Caritas. Die- se ist jedoch eine der Säulen kirchlicher Gemeinschaft, neben der Verkündigung und dem Gottesdienst. Gerade dann, wenn Menschen uns vermutlich gebraucht hät- ten, konnten viele, die sonst im Bereich der Caritas mitgewirkt haben, nichts tun. Es gab keine Besuchsdienste, keine Senioren- NEUES LOGO FÜR UNSER nachmittage, keine ... Jetzt ist die Zeit für einen Neuanfang. Einen Neuanfang in der Nachfolge Jesu, in der Caritas, in der ge- lebten Nächstenliebe. • Was haben Sie in der Zeit der PRÄVENTIONSKONZEPT Pandemie vermisst? Das Schutzkonzept ist fertiggestellt - wir berichteten bereits in der Mai-Ausgabe. • Wem können wir ganz konkret helfen? Jetzt wurde es durch die Präventionsstelle des Bistums Limburg freigegeben. Nach • Wissen Sie von der Not in Ihrer Unterzeichnung durch die Verantwortlichen unserer Pfarrei kann es in Kraft gesetzt Nachbarschaft? werden. -5- Wir, die Mitglieder vom Caritasausschuss, Der Arbeitskreis wird weiter bestehen bleiben und wir können mit viel Energie dar- fragen Sie und bitten um Ihre Rückmel- an arbeiten, dass sich in unserer Pfarrei eine „Kultur der Achtsamkeit“ entwickeln dungen, Ihre Ideen, Anregungen, Wünsche kann. Dank an alle, die mitgearbeitet haben und auch weiter als Ansprechpersonen und, wenn Sie mögen, um Ihre Mitarbeit. zur Verfügung stehen: Lucia Ettingshausen (Kommunionvorbereitung und Verwal- Bitte schreiben Sie uns (uschi.immesber- tung), Gabriel Heun (Kiedricher Chorbuben), Tania Klein (Kita-Leitung Kiedrich), ger@onlinemed.de) oder sprechen uns per- Elisabeth Kunkel (Zeltlager Wallufthal), Daniela Lang (Erzieherin), Jessi Lorenz sönlich an. Wir freuen uns auf Ihre Rück- (Kommunionvorbereitung), Manfred Orth (Küster Hallgarten), Roy Wörsdörfer meldungen! (Küster Martinsthal), Petra Schleider (geschulte Fachkraft), Elisabeth Schulz (ge- schulte Fachkraft), Kerstin Walter (KÖB Oestrich), Florian Wende (Messdiener- Ihr arbeit Eltville), Anna Ott (Zeltlager Erbach/Hattenheim), Jenny Schepp (Zeltlager Pfarrer Joseph Sikamani Yambadi Oestrich/Hallgarten), Sebastian Eser (Zeltlager Oestrich/Hallgarten), Alexandra Hauptamtlicher Mitarbeiter im Kunz (Kinderschutzbund), Cornelia Frick (Firmvorbereitung). Caritasausschuss und Unser Logo: Gemeinsam mit Petra Götze-Nagel (Kita-Koordinatorin) haben wir ein Logo entworfen. Es zeigt zwei Hände, die wie Engelsflügel behüten. Dies soll die Ihre Dr. Ursula Immesberger Kultur der Achtsamkeit zum Ausdruck bringen. Mit der Arbeit des Präventionsrates PGR Vorsitzende sollen Räume in Kirche im Rheingau geschaffen werden, in denen sich Kinder, Ju- gendliche und schutzbefohlene Erwachsene frei und unbeschwert bewegen können, geschützt durch Hände und Engelsflügel vor jeglicher Übergriffigkeit. Pandemie In den nächsten Monaten werden hier im Pfarrbrief immer wieder Teile aus dem Schutzkonzept vorgestellt und erläutert. Aufbruch Ihre Elisabeth Schulz Gemeindereferentin
KW 39 -8- „Alle guten Gaben…“: Rezepte aus der Kirchenküche Hildegards Spätsommerküche: Geflügelfrikadellen mit Ziegenfrischkäse (4 Pers.) Geflügelfrikadellen mit Ziegen- ZUTATEN: • 2 EL Naturjoghurt • 400 g Hackfleisch (Pute) frischkäse und Birnensalat • 2 Eier • 2 EL Petersilie • 5 EL Semmelbrösel • Salz, Pfeffer, Zimt, Koriander • 2 Scheiben Dinkelbrot • 150 g Ziegenfrischkäse „Mahlzeit, Prost und Halleluja“, „Geheimnisse der kirchli- • 1 Zwiebel • Paniermehl zum Wälzen chen Küchengeschichte“, „Gott und Gaumen“: Ein Blick in die • 2 TL Senf • Olivenöl lange Liste kirchlicher Rezeptbücher genügt, um festzustellen, dass Kirche, Küche und Köstlichkeiten nicht nur auf dem Papier 1. Zwiebel schälen und würfeln. In ein wenig Öl andünsten. 2. Dinkelbrotscheiben in Würfel kleinschneiden, mit etwas als Alliteration überzeugen, sondern auch im Gaumen und spä- Wasser befeuchten und wieder ausdrücken. testens im Magen eine wohlschmeckende Melange bilden. Den 3. Hackfleisch, Semmelbrösel, Dinkelbrot, Eier, Senf, Joghurt, Auftakt unserer neuen Reihe „Alle guten Gaben“ möchten wir gehackte Petersilie und Zwiebeln in einer Schüssel miteinander vermengen. Mit Gewürzen abschmecken. mit einem Rezept der „Küchengöttin“ des Hochmittelalters 4. Mit angefeuchteten Händen jeweils ein TL Frischkäse nehmen, starten: Hildegard von Bingen. Die kräuterkundige Äbtissin der eine längliche Rolle formen. Klöster Rupertsberg und Eibingen schuf im 12. Jahrhundert 5. Ein wenig Hackmasse nehmen, in den Händen flach drücken. zahlreiche Werke, in denen sie ihr noch heute wertvolles Wissen In die Mitte den Frischkäse legen und mit Fleisch von allen Seiten umschließen. Weiter so verfahren bis die Fleischmasse über Kräuter und Gewürze vermittelt. Für Hildegard von Bin- aufgebraucht ist. gen war eine ausgewogene Ernährung eine Möglichkeit, den 6. Frikadellen in Paniermehl wälzen, in einer Pfanne mit Öl Körper zu stärken und vielen Krankheiten vorzubeugen. Dabei goldbraun anbraten. unterteilte sie Nahrungsmittel in gute und schädliche - so gal- ten Erbsen, Lavendel und Lauch als „Küchengifte“, während Birnensalat mit Walnüssen, Blauschimmelkäse & würzig-süßem Honig-Dressing (4 Pers.) sie Dinkel, Maronen, Fenchel und Honig besonders empfahl. -9- Während viele der Ernährungstipps nach Hildegard von Bingen ZUTATEN: bis heute ihre Berechtigung haben und wissenschaftlich nach- • 3 Birnen • 100g Feldsalat • 1 Kohlrabi • 200g Blauschimmelkäse (z.B. Gorgonzola) gewiesen wurden – beispielsweise die positiven Eigenschaften • 1 Rettich • 100g gehackte Walnüsse ihres Lieblingsgetreides Dinkel – so gibt es auch andere, die zwischenzeitlich widerlegt wurden. Obwohl Hildegard von Bin- 1. Salat putzen und in eine Schüssel geben. gen nie ein „klassisches“ Kochbuch geschrieben hat, wirkt ihre 2. Rettich und Kohlrabi schälen. Kohlrabi raspeln, Rettich in dünne Scheiben schneiden. Miteinander vermengen. holistische Betrachtung des Menschen, seiner Gesundheit und 3. Blauschimmelkäse in Würfel schneiden und mit der Kohlrabi- Lebensweise bis heute weiter. Streng genommen wäre also die Rettich-Mischung vermengen. Bezeichnung, dass es sich bei unserem vorgestellten Rezept um 4. Feldsalat vorsichtig unterheben. ein „Hildegard von Bingen-Rezept“ handelt nicht korrekt – si- 5. Birnen schälen, Kerngehäuse entfernen und achteln. 6. Das fertige Dressing mit dem Salat vermengen. cherlich hätte es ihr aber zugesagt, denn das Rezept verbindet 7. Auf den Tellern zuerst die Salatmischung in der Mitte platzieren. die althergebrachten Weisheiten mit leckerer und zeitgemäßer 8. Mit den Birnen garnieren und die gehackten Walnüsse darüber streuen. Küche. Viel Freude beim Zubereiten und Genießen wünscht das Redaktionsteam des PFARRBRIEFs! Zubereitung Honig-Dressing ZUTATEN: PS.: Sollte es Ihnen geschmeckt haben, senden Sie uns • 3 EL Buttermilch • 1 Knoblauchzehe doch gerne ein Foto oder auch einen Rezepttipp für kommende • 1 EL Honig (flüssig) • Koriander • 2 EL Balsamico bianco • Salz und Pfeffer Ausgaben per eMail an pfarrbrief@peterundpaul-rheingau.de 1. Frische Korianderblätter waschen und kleinschneiden. 2. Den Knoblauch abziehen und kleinschneiden oder durch eine Knoblauchpresse drücken. Quellen und weitere Rezepttipps: 3. Buttermilch, Balsamico, Honig, Knoblauch und Gewürze zu https://www.vivat.de/magazin/lebensart/kochen/hildegards-sommerkueche einem Dressing vermischen. https://www.katholisch.de/artikel/9846-die-hildegard-kueche-liegt-im-trend 4. Das fertige Dressing kurz vor dem Servieren mit dem Salat vermengen. Spiritualität & Glaube Einladungen e Liturgie M es se an der Göt tlich Heilige gidius be rg -Kapelle in St. Ae Hende l im Mittelhe Für Samstag, den 04. September, 18.00 Uhr, sind Sie herzlich zur Feier der Chrysos- tomos-Liturgie, einer Eucharistiefeier in der Weise der Ostkirchen, im Rahmen der Schöpfungszeit vom 01. September bis 04. Oktober eingeladen. Wenn es die Umstände erlauben, wird es im Anschluss am Fähranleger eine Segnung des Rheins geben. Die Kirche des Ostens hat sich über die Jahrhunderte eine große Nähe zur Schöpfung bewahrt. Die Ausrufung der Schöpfungszeit im Zusammenhang mit der Enzyklika „Laudato Si“ durch Papst Franziskus geht auf die Anregungen von Pa- triarch Bartholomaios von Konstan- tinopel zurück. Der 01. September ist in der Ostkirche neben dem Beginn des neu- en Kirchenjahres auch der Tag der Schöp- fung, der mit eigenen Bittgottesdiensten und Segnungen begangen wird. Bitte melden Sie sich im Pfarramt an! - 10 -
Traditione ll wird am im Septem zweiten W ber die hl. ochenende delberg-Ka Messe an der Hen- Die Arbeit pelle gefeie rt. Dies ko im Weinbe dem alten Brauch, na ch den abg m mt von rg nen Weinb e schlosse- „Das Bew ergsarbeit irtschaften um gutes W en Gott zu e in eines Reb etter bei d d a n k e n und e se h r aufwänd berges ist Weinlese z e r b ald beginn c h ig e und zuweil u bitten. enden e re Sache. Es en unsi- ist einer je schaftszwe ner Landw ige, der in irt- Bittprozess Wettergesc großem Au ionen, Wett hehen abh smaß vom und Kräute ersegen, E ckenheit, S ängig ist. rsegnung rntedank türme und Hitze, Tro- fahrt gehö a n M ariae Him v ie Hagelschla ren neben mel- l S chaden anri g können Eucharistie dieser beso chten. feier zu d nderen liturgische en Höhepu Um im He n Lebens n k te n des rbst eine chenjahr. „ im Hallga E rnte einfa qualitätsvo Waltet“ a rt ener Kir- h lle, reiche uf der Erd re n z u können, es die Bib e , so lässt re it s A nfang Feb b e g innen be- el Gott zu ruar die e Macht die den Mensc im rs te Erde zu ein hen sagen. Rebberg, n Arbeiten em Garten indem alte er im Gott . D ie z ä h li g e s Holz un esdienst g Fei- Fruchtrute d über- - 11 - Aktivität e ibt der me frühen Frü n entfernt inen Rahm nschlichen hling – kurz werden. Im alles Willk en: ohne G austreiben bevor die R ür zu werd ott droht – werden ebstöcke en. ten geboge d ie Zweige na n, gleichm ch un- Darum auc b u n d äßig verte h zu dieser e n , damit sich il t u nd ge- ladung fü Feier herz tum nicht die Triebe r Samsta liche Ein- in beim Wach g, den 11 die Quere s- ber, an de . Septem- wird der kommen. W r Hendelb B o d e n zwische e it e r 17:00 Uhr. erg-Kapell mechanisc n den Re Im Anschlu e, Beginn h aufgelo ihen Umtrunk st ss findet ein pflanzen e ckert und att, zu de kleiner ingesät. W mit Gras- Winzer ein m d ie Hallgart E n d ährend de laden. Bei ener e Juni wird r Blüte ab findet der anhaltende regelmäßig Gottesdien m R e gen Z u v ie le Blätter kö a u sg elichtet. st in der K der Reban nnen die D irche statt lage behin u rc hlüftung . dern und d Haben Sie z u st a rk ie Trauben weitere Fra beschatten Sie können gen? naht die E . Gegen E mir schreib rnte. Einm n d e August Therese G en, dieser Zeit al mehr is eibel, die Witteru t a uch in Vorsitzend d ie Q ng entsche e Ortaussc u alität und id end für eMail:uli-t huss, das Gewic Dann kom ht der Trau herese-geib mt der gro ben. oder mich el@unityb Winzer – d ße Momen anspreche ox.de, ie W t für jeden n, wenn wir einlese. Nu einander tr ob alle im n wird offe effen. Jahreslauf nbar, dungen ric g e tä ti gten Entsc htig waren hei- (Quelle: w .“ ww.umwelt netz-schwe iz.ch) Im Interview ... „ Die Sorge um das gemeinsame Haus ist berechtigt “ Hallgartens Küster Manfred Orth spricht über die Bewahrung der Schöpfung und den Klimawandel Vom lateinischen Wort „Custos“ leitet sich der Beruf des Küsters ab. Der Begriff be- deutet übersetzt ganz einfach Hüter oder Wächter. Einer dieser Hüter oder auch Be- hüter ist der gebürtige Hallgartener Man- fred Orth. Der 54-Jährige ist seit 1983 – damit seit 38 Jahren – Kirchendiener des kleinen Winzerdorfes in den Rheingauer Höhen. „Die Leidenschaft zu dieser Beru- fung“, wie er selbst sagt, „habe ich durch die Freude an den ganz banalen Dingen in der Messe gefunden.“ Im jugendlichen Al- ter hatte er beispielsweise Freude daran, das Weihrauchfass zu putzen. Im besag- ten Jahr Anfang der 80er Jahre sollte er dann nach dem Ausscheiden des vorherigen Amtsinhabers vorübergehend den Küster- dienst in der Hallgartener Kirche „Mariae - 12 -
rth fred O s Man ® Foto Himmelfahrt“ übernehmen. Aus der Not Ich sehe das weniger als Strafe Gottes. verschlimmern dadurch die Beziehung heraus in diese Position gelangt, ist Orth Es ist aber natürlich eine Folge des Kli- zwischen der Natur und uns. Dabei kön- bis heute Küster im Oestrich-Winkler mawandels. Mittlerweile entwickeln nen wir die Kräfte der Natur durchaus Stadtteil und bereut dies keine Sekunde. sich entweder lange Hochdruck- oder auch für uns nutzen. So freue ich mich Seine Aufgaben sieht er besonders in der Tiefdruckgebiete. Dies führt zu solchen über jeden, der zuhause seinen Garten Betreuung der Kirche und in der Vorbe- Katastrophen, die durchaus menschenge- bewirtschaftet, in ihm Obst, Gemüse, reitung der Gottesdienste. Hier nehmen macht sind. Der Verzicht eines Einzelnen Heilkräuter und Blumen anbaut und da- für ihn der Advent und das Weihnachtsfest nutzt dabei jedoch kaum etwas, wenn wir mit seine Wertschätzung für die Natur einen hohen Stellenwert ein. Als Küster den Klimawandel stoppen wollen, ist es zeigt. Sie ist ebenso als Gnade Gottes zu arbeitet Orth jedoch nur nebenberuflich. eine globale Herausforderung. Natürlich verstehen. Hauptberuflich ist er Gärtner in der Ro- muss jeder Einzelne seine Gewohnheiten senstadt Eltville. Im Rahmen seiner bei- überdenken, wie er mit dem Gebrauch Die Jahrhundertflut zeigte jedoch auch, den Tätigkeiten hat das Pfarrbrief-Maga- von Energie und Wasser umgeht. Auch dass viele Menschen in der Not enger zin mit Manfred Orth ein kurzes Gespräch eine bewusste Ernährung spielt dabei zusammengerückt sind. Wie haben Sie über die Bewahrung der Schöpfung, die eine große Rolle. Bei der Bewirtschaf- die Hilfsaktionen für die Menschen an Natur und den Klimawandel geführt. Das tung meiner Rosen beispielsweise versu- der Ahr erlebt, an der auch viele Hel- Interview führte Johannes Lahr, Winkel. che ich, auf eine naturverträgliche Basis fer aus dem Rheingau teilgenommen zu setzen. Um den ganzen Prozess jedoch haben? - 13 - Lieber Herr Orth, als Küster und Gärt- aufzuhalten, muss ein Umdenken gesche- ner kommen Sie täglich mit dem Be- hen. Wir müssen wieder mehr zurück zur Manfred Orth: griff der Schöpfung in Kontakt? Was Natur kommen und es schaffen, mit ihr zu Das war einfach atemberaubend, wie verbinden Sie mit diesem Thema? leben. Dies soll aber nicht heißen, dass Menschen zusammengerückt sind. Diese wir Leben müssen wie im Mittelalter. Hilfsaktionen in dem großen Stil haben Manfred Orth: etwas ganz Besonderes und sind bei- Ja das ist richtig. Die Schöpfung hat In seiner Umweltenzyklika „Laudato spiellos. Ich gratuliere jedem einzelnen nicht nur in meinem Alltag einen unwahr- Si“ beschreibt Papst Franziskus, dass Helfer, ob Feuerwehrmann, Polizist oder scheinlich hohen Stellenwert. Zu Beginn durch Klimakatastrophen oder Krank- Zivilist, für seinen einzigartigen Einsatz. ist es mir ein Anliegen herauszustellen, heiten die Beziehung zwischen den dass wir behutsamer mit ihr umgehen Menschen und der Natur auf die Probe Wir bedanken uns bei Manfred Orth für müssen. Wir müssen der Natur freien gestellt wird. Sehen Sie seine Sorge um seine Zeit und wünschen ihm auch für Platz geben, um sich zu entfalten. Ein „das gemeinsame Haus“ als berechtigt die kommenden 30 Jahre in der Pfarrei einfaches Beispiel: Warum schaffen sich an? viel Freude bei seiner Berufung. viele Menschen einen Schottergarten an oder gestalten ihre Gärten mit einer öden Manfred Orth: Rasenfläche? Vielmehr müssen wir auf Die Sorge ist durchaus berechtigt. Auch Artenvielfalt setzten und dürfen wichtige hier kann ich ein einfaches Beispiel an- Lebensräume nicht so einfach zerstören. führen: Immer mehr Menschen müssen Wer Fragen zur Rosenzucht hat, wer Die diesjährige Flutkatastrophe in eini- aus ihrer Heimat fliehen, weil Klima und gerne bei der Zachäusbruderschaft in gen Bundesländern macht uns alle sehr Natur dort kein Leben mehr zulassen. Die Hallgarten mitmachen würde und wer betroffen. Wehrt sich die Natur, weil wir Menschen werden ihrer Lebensgrundlage sich gerne mit Manfred Orth über Gott nicht umsichtig genug mit ihr umgehen? dort beraubt. Durch Abholzungen oder und die Welt unterhalten will, kann ihn Oder ist das gar als Strafe Gottes zu ver- das Anlegen von Monokulturen fördern ansprechen. Er ist (fast) immer in der stehen? wir Menschen den Verfall der Natur und Hallgartener Kirche zu finden. Angefragt ... Wie kommen Sie auf die Idee, Zeiten diese Gedanken tatsächlich von Zur-Schau-Stellen sind nur ein Hinweis den Zölibat zu leben? Bedeutung, den Kern treffen sie jedoch darauf. Es gibt nicht nur Bestrebungen, nicht. Der Zölibat ist die Lebensform durch Selektion die perfekten Nachkom- Eine der Standardfragen, wenn ich als Jesu. Und das hat durchaus Sprengstoff in men hervorzubringen. Auch der Wunsch, Priester erkannt werde. Und tatsächlich, sich, auch zu seiner Zeit. Für einen Rabbi den Menschen selbst zu überwinden, bei allen Absurditäten, die man der katho- war es eine Schande, keine Nachkom- begegnet immer öfter. Im sog. Transhu- lischen Kirche und ihren Priestern unter- men zu haben. Das Zeugnis der Evange- manismus wollen sich Menschen intel- stellt, ist der Zölibat ungeschlagen die listen ist eindeutig: Nicht nur in seinem lektuell, physisch oder psychisch, durch „Nummer Eins“. Gerade in unserer Zeit, freien Umgang mit dem Sabbat, mit den den Einsatz technologischer Verfahren die davon überzeugt ist, sich eine große se- Traditionen, mit den Frauen, die ihm fol- erweitern, eine neue Evolutionsstufe er- xuelle Unabhängigkeit erkämpft zu haben, gen, sondern auch in dieser gesellschaft- reichen. Auch hier macht das Christentum ist das „Sex-Verbot“ ein Skandal. lich-religiösen Norm zeigt sich Christus nicht mit. unabhängig und frei. Paulus wird später Die Kirche schaut realistisch auf den Zu Recht? sagen: „Der Unverheiratete sorgt sich um Menschen und erkennt ihn als den homo die Sache des Herrn – Der Verheiratete vulneratus, als den verwundeten Mensch. Keine eigenen Kinder, keine Beziehung, sorgt sich um die Dinge der Welt.“ Höre ich die Beichte – eine neue Erfah- die in der geschlechtlichen Vereinigung (1 Kor 7,32.32). rung – kommt mir das Wort des Paulus in ihren Höhepunkt und tiefsten Ausdruck fin- den Sinn: “Denn ich tue nicht das Gute, det: Der Priester geht als „Verwundeter“ Der von Christus demonstrierte Skandal das ich will, sondern das Böse, das ich durch die Welt. Und diese Verwundung ist seines Lebens liegt für mich in der Be- nicht will. […] Ich stoße also auf das Ge- deutlich spürbar, nicht nur im Unverständ- tonung der Verwundung des Menschen. setz, dass in mir das Böse vorhanden ist, nis der Zeitgenossen, sondern gerade auch Der gut geschaffene Mensch ist durch obwohl ich das Gute tun will.” (Röm 7,15 f) im eigenen Ringen. den Sündenfall homo vulneratus. Die menschliche Erfahrung zeigt, der Mensch Ich habe mich entschlossen, wie es Papst ist nicht nur verwundbar, sondern bereits em. Benedikt XVI. unlängst in einem Inter- verwundet. Diese Grunderfahrung findet view mit „Christ in der Gegenwart“ einfor- sich nicht nur in der antiken Philosophie, dert, als Antwort auf die Frage nach dem sondern auch in der Überlieferung der Zölibat ein „persönliches Glaubenszeug- Kirche wieder. Einen besonderen Aus- nis“ zu geben, denn: „so lange bei kirchen- druck jedoch findet diese Erfahrung im amtlichen Texten nur das Amt, aber nicht Leben Jesu: das Herz und der Geist sprechen, so lange Damals erwartete man den kraftvollen wird der Auszug aus der Welt des Glaubens Messias, der die Feinde besiegt und das anhalten.“ Darum ist meine Antwort ein- auserwählte Volk sammelt, wenn nötig seitig und unvollständig, eben: nicht insti- mit Gewalt. Spott ist die Inschrift am tutionell. Kreuz, die den „König der Juden“ titu- liert. Der Gekreuzigte enttäuscht. Viele sehen im Zölibat genau das: eine rein kirchliche Institution zum Erhalt der Auch heute sind Schwäche und Unvoll- ® Foto Lucas Weiss Machtfülle der Kleriker. In Dan Brown‘- kommenheit, Abweichungen von der ge- scher Manier wird verschwörerisch vermu- sellschaftlichen Norm, angesichts des tet, es ginge bloß um Erbrecht und Macht- Perfektionswahns unserer Gesellschaft, sicherung. Bestimmt waren zu gewissen inakzeptabel. Körperkult und das eigene - 14 -
Kurzum: Ich will das eine und tue doch Die Herausforderung für Priester, der Wäre die Ehelosigkeit bloß Ausdruck das andere. eine besonders enge Nachfolge Jesu ein- persönlicher Askese, eine Art geistig-mo- Gegen diese Verletzung tritt Christus als schlägt, muss in seinem ganzen Leben be- ralischer Hochleistungssport, wäre sie „medicus“, als Arzt, auf: „Ich bin der zeugen, dass er ein alter Christus, ein an- zweifelhaft, unvollkommen. Erst “um des Herr, dein Arzt“ (Ex 15,26) Doch damit derer Christus ist. Er muss sichtbar nicht Himmelreiches willen” (Matthäus 19, nicht genug! Der Herr, der Heiland, tritt nur Arzt, medicus, sein, sondern medicus 12) wird der Zölibat Zeichen des verwun- nicht nur als Arzt in Erscheinung, sondern vulneratus, ein verwundeter Arzt. Diese deten Jesus, des gekreuzigten Königs. als „medicus vulneratus“, als verwunde- Verwundung findet im Zölibat ihren Aus- So möchte ich heute den Zölibat leben: ter Arzt. Sein Weg führt ans Kreuz! Un- druck, nicht nur verborgen, sondern sicht- Als Priester der sich seiner Verwundung ser Gott wird Mensch und lässt sich selbst bar, als Zeichen für die Öffentlichkeit, bewusst ist. Nur der verwundete Priester verwunden, geißeln, kreuzigen. Keine verbunden mit der ständigen Gefahr des kann Arzt sein, ein alter Chritus medicus andere Religion kennt diesen Vorgang, Scheiterns, in der Nachfolge Christi, des vulneratus: ein anderer Christus, als ver- der Ausdruck größter Liebe ist; er selbst Gescheiterten. Denn gerade im Schei- wundeter Arzt. sagt: “Es gibt keine größere Liebe, als tern, im Tod – das ist das Entscheidende wenn einer sein Leben für seine Freunde – besiegt Christus den Tod, sein Scheitern Ihr Kaplan Lucas Weiss hingibt.” (Johannes 15, 13). wird zum Sieg. Medicus vulneratus - 15 - ... der Zölibat: Lucas Weiss Was ist der Zölibat? Und wozu ist er gut? Die ächzende Kreatur Zwei Jahre vor ihrem Tod wurde die große katholische Dichterin Annette von Dros- te-Hülshoff (1797 - 1848) von ihrem geist- lichen Mentor gebeten, ein Gedicht über Röm 8,18 - 23 zu verfassen. Sie tat es, konnte das Gedicht aber nicht mehr in eine endgültige Form bringen. Es ist trotzdem Paulus schreibt etwas abstrakter als die Heil und Unheil des Menschen verbun- bekannt geworden unter dem Titel „Die Dichterin von der „Nichtigkeit“ und der den. Das sehen wir gerade heute in der ächzende Kreatur“. Die Dichterin geht von „Sklaverei der Verwesung“, der die gan- Natur, die wir lieblos „Umwelt“ nennen, einem eigenen Erlebnis aus. Als sie einmal ze Schöpfung gegen ihren Willen unter- immer deutlicher. im Gras vor der Meersburg saß, versteckte worfen sei, und wie die Schöpfung ächzt sich ein Käfer angstvoll in ihrem Ärmel vor und in Wehen liegt und auf ihre Befreiung Dass durch die ganze Schöpfung ein einem Vogel. aus dieser Sklaverei hofft und harrt. Wer Bruch geht, dass der Mensch die Schöp- hat sie diesem Elend unterworfen? Zwei- fung Gottes nicht nur hütet und bebaut, Da ward ihr klar, wie nicht allein fellos Gott. Ist also Gott der Schuldige sondern auch ohne Not zerstört, Tiere an dem Elend der Schöpfung? Nein. Der ohne Not quält, Tod und Verderben bringt Der Gottesfluch im Menschenbild, Schuldige ist der Mensch. Paulus bezieht aus Habgier und Geldgier oder einfach zu Wie er in schwerer, dumpfer Pein sich hier auf die Erzählung vom Paradies seinem Vergnügen, dafür hat die Welt, die Im bangen Wurm, im scheuen Wild, und vom Sündenfall. Vor dem Sünden- nicht an Gott glaubt, keine Erklärung, ja fall lebten Adam und Eva im Frieden und es ist ihr egal. Juden und Christen haben Im durst’gen Halme auf der Flur, Einvernehmen mit der Schöpfung. Durch eine Erklärung. Und es ist ihnen nicht Der mit vergilbten Blättern lechzt, ihren Ungehorsam gegen das einzige egal, wenigstens dürfte es ihnen nicht In aller, aller Kreatur und leicht einzuhaltende Gebot, das Gott egal sein. Aus christlicher Sicht liegt hier Gen Himmel um Erlösung ächzt. ihnen gab, brachten sie nicht nur Elend Schuld vor, die mit einer urzeitlichen über sich selbst, sondern auch über die Sünde zu tun hat. Von dieser Schuld kön- übrigen Geschöpfe Gottes. Dabei kommt nen wir nur durch Christus, das Lamm Wie mit dem Fluche, den erwarb es nicht darauf an, welches Gebot Gottes Gottes, das unsere Sünden trägt, befreit Der Erde Fürst im Paradies, der Mensch übertrat, sondern nur dar- werden. Diese Befreiung aus Elend, Lei- auf, dass er überhaupt ein Gebot Gottes den und der „Sklaverei der Verwesung“ Er sein gesegnet Reich verdarb übertrat mit der Erwartung, er könne wie erfolgt überall, wo der Mensch sich an Und seine Diener büßen ließ; Gott werden. Wo man ohne Not dem Wil- Christus hält und dem Willen Gottes ge- Wie durch die reinen Adern trieb len Gottes zuwiderhandelt, kann nur Un- horcht. Das ist aber nicht alles. Paulus Er Tod und Moder, Pein und Zorn, friede, Elend und Verwesung entstehen. spricht ausdrücklich von „der künftigen Das ist die große Lehre vom Sündenfall, Herrlichkeit“, die auf uns wartet. Dann Und wie die Schuld allein ihm blieb die die Heilige Schrift in eine anschau- kommt es zur endgültigen „Sohnschaft“, Und des Gewissens scharfer Dorn. liche Erzählung gefasst hat. Das Heil und wir können auch sagen: zur endgültigen Unheil der Schöpfung ist also mit dem Kindschaft, die mit Gottes Willen voll- - 16 -
kommen eins ist. Und als Garantie für die- se künftige Herrlichkeit ist uns schon jetzt der Heilige Geist verliehen, wie Paulus ausdrücklich vermerkt. Die Droste freilich gibt diesem Hoffnungs- element des Paulus wenig Ausdruck. Sie konzentriert sich ganz auf die menschli- che Schuld am Elend der Schöpfung, die ihrer Ansicht nach „keiner fühlt und jeder trägt“, und schließt ihr Gedicht mit der eindrucksvollen Strophe: Das ist die Schuld des Mordes an Der Erde Lieblichkeit und Huld; An des Getieres dumpfen Bann Ist es die tiefe, schwere Schuld, - 17 - Und an dem Grimm, der es beseelt, Und an der List, die es befleckt, Und an dem Schmerze, der es quält, Und an dem Moder, der es deckt. Dass wir Menschen auch an dem „dump- fen Bann“ der Tierwelt schuld sein sollen, am tierischem Grimm und Hinterlist bis hin zum Moder, in dem es tot liegt, ist heute kaum noch zu vermitteln. Und doch hat die Prof. Dr. Marius Reiser ist in Gammertingen aufgewachsen und machte 1973 fromme Dichterin recht. Und wir täten gut in Sigmaringen das Abitur. Danach studierte er in Tübingen und Paris Katho- daran, uns mit diesem Gedanken vertraut lische Theologie, Sinologie und Klassische Philologie. Vor Antritt seiner Pro- zu machen. fessur an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz arbeitete Reiser als Seelsorger in einer Reutlinger Pfarrgemeinde und einem Krankenhaus. Reiser Ihr Marius Reiser war Wissenschaftlicher Assistent bei Gerhard Lohfink, 1983 wurde er an der Katholisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen promoviert und 1989 habilitierte er sich dort. 1991 erhielt er einen Ruf auf die Professur für Neues Testament am Fachbereich Katholische Theologie der Universität Mainz. Seither wohnt er mit seiner Frau in Heidesheim. In unserer Pfarrei war Prof. Reiser schon mehrmals zu Gast, bei Taizé-Like gabe er eine Bibeleinfüh- rung, bei Stammtisch in Hallgarten stellte er die neue Einheitsübersetzung vor. Quelle: Hochschule Heiligenkreuz Von Michael Schneider sj „ Nicht zerstört, sondern verwandelt Die Eucharistie höhte Herrn seinen Gläubigen, indem er sich mit ihnen auf geheimnisvolle Weise als Feier der vereint. Denn der Menschensohn kam, um alles auf sich hin zusammenzufas- sen, Himmel und Erde, Schöpfung und neuen Schöpfung“ Menschheit; doch dazu hat sich Christus in seiner Menschwerdung und Auferste- hung dem Menschen auf innigste Weise gleichgestaltet, damit dieser aus der Ähn- lichkeit mit dem Menschensohn zum Heil Das Buch der Heiligen Schrift ist ein Schöpfung. Gottes Sohn trat sogar selbst findet. Schlüssel für einen gläubigen Umgang mit in die Schöpfung ein, nicht dass sie bleibt, Der Auferstandene, der Anfang der Neu- der Schöpfung, denn es eröffnet ein tieferes was sie ist: endlich und sterblich, viel- schöpfung der Welt und Mittler des Neuen Verständnis dessen, was wir in der Schöp- mehr sollte sie fortan der Raum seiner Bundes, ist auch der Versöhner des ganzen fung erfahren, die wir heute meist nur noch realen Gegenwart sein; denn wie bei der Kosmos (Eph 1, Kol 2), in ihm wird die als „Umwelt“ bezeichnen: Abraham schaut Eucharistie gilt von der neuen Schöpfung: ganze Schöpfung vollendet. So steht am in den zahlreichen Sternen am Himmel die Der Heilige Geist erneuert diese Welt, Ende der Geschichte die neue, verklärte Größe seiner Nachkommenschaft, Jakob ohne sie zu ersetzen oder in eine neue Schöpfung (Offb 21), in der Gott alles in sieht im Traum die Leiter, auf der die En- auszutauschen, er macht vielmehr alle allem ist. Lässt der Sabbat Israels als der gel auf- und niedersteigen, und Job (Hiob) Dinge neu, aber nicht „neue Dinge“. siebente Wochentag auf die Schöpfungs- erkennt im Schauen auf die Gestirne seine Nach dem Zeugnis der biblischen Offen- werke Gottes und die eigene Wochen- Größe vor Gott. Vor allem lehrt die Heilige barung war es nicht nur Gottes Wille, die arbeit der Menschen zurückschauen, bli- Schrift den Menschen, Gottes Gegenwart Menschen zu erlösen; sein Verlangen ist, cken wir am Fest der Auferstehung und in seiner Schöpfung zu erkennen. bei ihnen zu wohnen. Auszugehen ist hier am Sonntag nach vorne in die Zukunft Gleiches schenkt die Feier der Eucharis- von dem paulinischen „Christus lebt in der neuen Schöpfung und dürfen schon tie. Sie wird mit den Schöpfungsgaben von mir“, das die restlose Ergriffenheit und anfanghaft an der Neuschöpfung der Welt Brot und Wein gefeiert, die in den Leib und Durchweihung der ganzen Existenz des teilnehmen. Deshalb zählt die Kirche das Blut des Herrn gewandelt werden; an Menschen von der Person Christi besagt. den achten Tag des christlichen Auferste- diesen Gaben vollzieht sich, was am Ende Paulus spricht von diesem Leben in Chris- hungsfestes zugleich als den „ersten Tag“ der Zeiten der ganzen Schöpfung verhei- tus auf Grund von Taufe und Eucharistie. der Woche: Jede Woche beginnt mit der ßen ist, wenn Christus in seiner Schöpfung Christus kommt nicht nur zu uns, er wan- Vision der neuen Schöpfung in der Hoff- alles in allem sein wird. Denn die eucharis- delt uns in sich selbst und in seine Heils- nung auf das ewige Leben. So heißt es im tische Wandlung löst ja den Charakter des wirklichkeit um, damit wir künftig ihn ersten Kapitel des Kolosserbriefes: „Gott Brotes als Brot und des Weines als Wein leben; jeder Getaufte ist – trotz und mit wollte mit seiner ganzen Fülle in Christus keineswegs auf, und was so in der Heiligen aller Sünde und Schuld – ein „heiliger wohnen, um durch ihn alles zu versöhnen. Messe an den Gaben von Brot und Wein, Boden“, in dem Christus erkannt wird, Alles im Himmel und auf Erden wollte er den „Früchten der Erde und der menschli- der uns bezeugt: Was ihr dem Geringsten zu ihm führen, der Frieden gestiftet hat chen Arbeit“, geschieht, wird am Ende der getan habt, habt ihr mir getan. am Kreuz durch sein Blut.“ Zeiten der ganzen Welt und Menschheit Dies gilt ebenso auf Grund der Eucharis- Sie sind eingeladen zur Feier der Chry- zuteil: Die Heilige Messe wird mit den Ga- tie: Die Wandlung der Gaben vollziehen sostomus-Liturgie mit P. Schneider am ben der Schöpfung gefeiert, ohne diese zu sich nicht über Brot und Wein als solchen, Samstag, den 04. September, 18:00 Uhr, zerstören, vielmehr wird alles in Christus sondern insofern sie die Gaben der Ge- in der Basilika Mittelheim. Anmeldung umgewandelt und erneuert, in Vorausschau meinde sind; durch die im Heiligen Geist im Pfarramt. auf die endzeitliche Vollendung der ganzen gewandelten Gaben schenkt sich der er- - 18 - Ewige Anbetung in Mainz Die Klarissen-Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung (Or- es schwer getroffen und völlig zerstört. 41 Schwestern, die in denskürzel OSCCap) sind ein römisch-katholischer Frauenor- den Keller geflohen waren, wurden verschüttet und erstickten. den. Sie gehören zum zweiten Orden des hl. Franziskus, den er Heute noch kommen viele Mainzer und Menschen aus der Um- gemeinsam mit der hl. Klara gründete. Die Schwestern leben gebung, um dieser dramatischen Tage mit den vielen Todesopfern in strenger Klausur, in kontemplativen Schweigen und persön- gemeinsam mit den Schwestern zu gedenken. 1952 wurde der licher Armut. Bereits gegen Ende des 13. Jahrhunderts gab es erste Gottesdienst im wieder aufgebauten Kloster gefeiert. 1996 erste Klarissen in Mainz. Mit der Eroberung durch die Franzo- folgte die Einweihung der neuen Klosterkapelle „St. Klara“. Die sen 1792 und der Aufhebung des Klosters 1802 ging diese Ära Schwestern wurden von der Corona-Pandemie sehr stark heim- zu Ende. Das Mainzer Anbetungskloster „Maria Hilf“, wurde gesucht. Für mich sind sie, wie schon am 27. Februar 1945, ein 1860 durch den Mainzer Bischof Wilhelm Emmanuel von Ket- Symbol stellvertretenden Mitleidens. Das Kloster ist den ganzen teler in der Gymnasiumstraße gegründet. Bei den Luftangriffen Tag über für die Beterinnen und Beter geöffnet. auf Mainz am 27. Februar 1945 im Zweiten Weltkrieg wurde - 19 - Schwester M. Franziska Katharina OSCCap Mainz ® Fotos Schwester M. Franziska Katharina Schwester ist, mit der wir das Leben hat der heilige Franziskus all das Schöne, teilen, und wie eine schöne Mutter, die Helle, Bunte der Schöpfung vor Augen, uns in ihre Arme schließt: ‚Gelobt seist wofür er den Schöpfer unaufhörlich dankt du, mein Herr, durch unsere Schwester, und lobt. Mutter Erde, die uns erhält und lenkt und vielfältige Früchte hervorbringt und bun- Er lobt und dankt mit allen Geschöpfen, te Blumen und Kräuter‘.“ die er in seinem weltbekannten Gesang aufzählt: Die poetischen Worte des Sonnengesan- ges aus dem Jahre 1224/25 machen deut- • mit dem leuchtenden, schönen, strah- lich, dass die Welt, in der wir leben, nicht lenden glänzenden Bruder Sonne als aus sich selbst entstanden ist, sondern ein Sinnbild Gottes, sich jemandem verdankt, eben einem Schöpfer, der in diesem weltbekannten • mit Schwester Mond und den Sternen, Lied besungen und gelobt wird. Von da- die allesamt so klar, kostbar und schön her ist es Papst Franziskus in seiner Sor- sind, ge über den Zustand des gemeinsamen Hauses so wichtig, alle Welt (nicht nur • mit Bruder Wind und Luft und Wolken die Kirche!) zur Mitarbeit an der Zukunft und heiteres und jegliches Wetter, unserer Erde aufzurufen, die uns doch von Gott anvertraut ist, was der Menschheit • mit der so nützlichen, demütigen, kost- in großen Teilen nicht mehr bewusst zu baren und keuschen Schwester Wasser, sein scheint (sonst würde sie sich nicht so verhalten, als hätte sie noch eine „Er- • mit dem die Nacht erleuchtenden, satzerde“ im Kofferraum…) schönen, fröhlichen, kraftvollen und starken Bruder Feuer, Schaut man näher auf die originalen Worte des Heiligen aus Assisi, so wird • mit der uns erhaltenden und lenken deutlich, dass dieses Lied keineswegs mit den und vielfältige Früchte und bunte Papst Franziskus hat am 24. Mai 2018 einer schwärmerischen oder sentimen- Blumen und Kräuter hervorbringenden seine Enzyklika „Laudato Si“ herausge- talen Schlagerschnulze heutiger Zeit zu Schwester und Mutter Erde, geben mit dem Untertitel „Über die Sor- vergleichen ist. Es ist vielmehr die ver- ge für das gemeinsame Haus“. Äußerst dichtete (ver-dichtete im wahrsten Sinne • mit jenen, die verzeihen um Seiner interessant sind sowohl der Titel dieser des Wortes) Sprache eines tief religiösen Liebe willen und Krankheit und Drang- Enzyklika als auch die ersten Worte und Menschen, der sich nicht nur Gott zu ver- sal in Frieden ertragen, Sätze, stammen sie doch vom großen danken wusste, sondern der dieses Lied Povorello aus Assisi, dem hl. Franziskus, nach einer tiefen Gotteserfahrung in • und mit Schwester Tod, dem kein bzw. beziehen sich auf ihn: einer schweren Krankheit und Nieder- Mensch lebend entrinnen kann. geschlagenheit Gott entgegensang – seit „ ‚LAUDATO SI`, mi` Signore – Gelobt Augustinus wissen wir ja: gesungenes Zu diesem Duktus passt es, wenn nun seist du, mein Herr‘, sang der heilige Gebet ist doppeltes Gebet! In all seiner Papst Franziskus in seiner Enzyklika da- Franziskus von Assisi. In diesem schö- Dunkelheit, krank in einer kleinen Hütte von schreibt, dass das ganze Universum nen Lobgesang erinnerte er uns daran, bei San Damiano in der Nähe der heili- „ein Ausdruck der Liebe Gottes, seiner dass unser gemeinsames Haus wie eine gen Klara und ihrer Schwestern liegend, grenzenlosen Zärtlichkeit uns gegen- - 20 -
„Laudato Si“ über.“ ist „…alles ist eine Liebkosung gesang“ in die Weltliteratur eingegangen „In der Sorge um Gottes Schöpfung be- Gottes“ (LS 84). Von daher fordert der ist, und der Enzyklika „Laudato Si“ unse- ten wir um mehr Rücksichtnahme und Papst eine von dieser Liebe getragenen res Papstes Franziskus. Beide Texte at- Achtung für ihre wunderbare Vielfalt. spirituellen Haltung wenn er in LS 91 men dieselbe spirituelle Luft, beide Ver- Wir setzen uns gegen ihre schamlose Aus- schreibt: „Verbundenheit, mit den ande- fasser wissen sich dem Schöpfer verdankt beutung ein, denn ‚die ganze Schöpfung ren Wesen in der Natur kann nicht echt und haben von daher eine verantwortli- wartet auf Erlösung’ (Röm 8, 23), und sein, wenn nicht zugleich im Herzen eine che Sicht auf die gesamte Schöpfung in wir verpflichten uns dazu, auf Versöhnung Zärtlichkeit, ein Mitleid, eine Sorge um all ihrer Schönheit, aber auch ihrer Ver- zwischen Menschheit und Natur hinzu- den Menschen vorhanden ist.“ Und er letzlichkeit. wirken. (...) macht anhand von Gen 1, 26 - 28 deut- So vermag Franziskus‘ altitalienischer lich, wie wir mit dem sogenannten Herr- Lobgesang auf die Schöpfung auch heu- Wir empfehlen, dass der Zeitraum zwi- schaftsauftrag umgehen sollten: nicht als te noch zum eifrigen Mitsingen einzu- schen dem 1. September und 4. Oktober herrschende und destruktive Menschen laden (was ja ganz besonders bei vielen dem Gebet für den Schutz der Schöpfung die Erde unterwerfen und wild ausbeuten, Kommunionkindergruppen immer wieder und der Förderung eines nachhaltigen Le- sondern sie schützen, pflegen und behü- gerne und lauthals getan wird!) mit Blick bensstils gewidmet wird, um den Klima- ten (vgl. LA 67 „… Jede Gemeinschaft auf all das Schöne, das uns der Schöpfer wandel aufzuhalten.“ darf von der Erde das nehmen, was sie zum Schützen und Bewahren in die Hand zum Überleben braucht, hat aber auch die gegeben hat – und dies verantwortungs- Schlussbotschaft der Dritten Europäi- Pflicht, sie zu schützen und das Fortbe- voll zu tun ruft uns Papst Franziskus mit schen Ökumenischen Versammlung in Si- - 21 - stehen für die kommende Generation zu „Laudato Si“ eindringlich zu! biu / Hermannstadt im September 2007 gewährleisten. Denn ‚dem Herrn gehört die Erde‘ ,Ps 24,1…“) Und welchen Akzent könnten wir als Knappe 800 Jahre liegen zwischen dem Ihre Gemeinde / als einzelne in der Schöp- Sonnengesang „Laudato Si“ des heiligen Schwester M. Franziska Katharina fungszeit vom 01. September bis zum Franz von Assisi , welcher ja als „Sonnen- OSCCap Mainz 04. Oktober eines jeden Jahres setzen? Fenster der Kapelle zum Sonnengesang im Caritas-Zentrum St. Franziskus Mannheim Ein Dankeschön Elisabeth Seitelmann Vor 42 Jahren, genau am 01.04.1979, trat Frau Seitelmann ihren Dienst an in der Kirchengemeinde St. Aegidius in Mittelheim, da- mals noch selbständige Pfarrei. Es war die Zeit der beiden „Wöl- fe“: Pfarrer Wolf und Pastoralreferent Wolf. Und danach hat sie verschiedene Pfarrer und den Zusammenschluss zum Pastoralen Raum erlebt und dann die Pfarrei neuen Typs, in der Mittelheim einer von zwölf Kirchorten ist. Und in dieser gesamten, langen Zeit oblag ihr die Sauberkeit in der Basilika und deren Umfeld. Und die Sauberkeit war zeitweise schon eine Herausforderung, wenn zum Beispiel an die Arbeiten am Innenputz der Kirche mit dem fei- nen Staub überall zu denken ist, oder an die jetzigen Arbeiten am Pfarrhaus, die viel Schmutz verursachen. Dann war es manchmal sogar notwendig, daß andere Gemeindemitglieder geholfen haben, die Sauberkeit wieder herzustellen, was in Mittelheim jedoch bei Bedarf immer möglich war. Und wenn Frau Seitelmann bei ihrer Tätigkeit auch Dinge jenseits ihres eigentlichen Aufgabenbereichs wahrnahm, hat sie sich gekümmert. Den Satz: „hier bin ich nicht zuständig“ gab es bei ihr nicht. Große Sorgfalt bei ihrer Arbeit, hohes Engagement - auch im Ehrenamt, wo sie zeitweise im Kreis junger Frauen aktiv war und bei den Pfarrfesten mitgeholfen hat – zeichneten sie aus. Im Herbst wird Frau Seitelmann ihre Tätig- keit in unserer Gemeinde nun nach 42 verdienstvollen Jahren auf eigenen Wunsch beenden. Wir verlieren in ihr eine ungemein en- gagierte, sehr zuverlässige und umsichtige Mitarbeiterin. Unseren Dank für die jahrzehntelange treue Mitarbeit verbinden wir mit allen guten Wünschen für ihre Zukunft und der Bitte um Gottes Segen und Geleit für sie. Ihr Otmar Fey „Betet für einander. Viel vermag das inständige Gebet eines Gerechten.“ (Jak 5,16) Liebe Schwestern und Brüder in der Pfarrei St. Peter und Paul, Rheingau viele von Ihnen kennen sicher die Erfahrung: Jemand betet für mich in einem bestimm- ten Anliegen. Wie gut das tut! Wie schön, auf diese Weise begleitet, getragen und auch getröstet zu werden. In der hl. Messe ist das Fürbittgebet ein fester Bestandteil der Liturgie: Die zum Gottesdienst versammelte Gemeinde „öffnet“ sich im Gebet für die Nöte und Anliegen anderer Menschen an vielen Orten dieser Welt. Im Gebet sind wir verbunden, im Gebet tragen wir mit. Glauben wir an die „Wirksamkeit“ des Gebetes? Auch da braucht es die Erfahrung und ich kann sagen, dass es für mich und mein geistli- ches Leben etwas fundamental Wichtiges ist: Andere im Gebet mitzutragen, zu stärken, für sie um Heilung zu bitten. An dieser Stelle im Pfarrbrief soll nun jeden Monat eine Gebetsintention vorgestellt werden: Unterschiedliche Menschen bitten uns in einem An- liegen um unser Gebet. Ich möchte Sie herzlich bitten, sich dies dann zu eigen zu ma- chen. Es „kostet“ nichts und bewirkt doch so viel. Und: Es bringt uns auch als Gemeinde geistlich zusammen. Wer kann eine Bitte vorschlagen: Alle! Mitglieder der Gremien, Hauptamtliche, Kirchorte … Melden Sie sich einfach bei uns! Ich bin gespannt, was sich daraus entwickelt. Denn: Das inständige Gebet eines Gerechten vermag viel! ® Foto Nico Mit herzlichen Grüßen, Ihr Pfarrer Dr. Robert Nandkisore - 22 - Das Geheimnis hinter dem Klostergarten: Benediktinerinnenabtei ® Fotos Schwester Lutgardis Bonitz St. Hildegard - 23 -
Sr Lutgardis (Verena) Bonitz, OSB ® Foto Nico Vita: Jahrgang 1978, evangelisch aufgewachsen bei Stuttgart 2002: Dipl. Ing. (FH) Chemieingenieurwesen (Farbe, Lack, Umwelt), FHT Esslingen 2002: zum Promotionsstudium in die USA 2007: Doctor of Philosophy (PhD) Coatings and Polymeric Materials 2007- 2011: Promotionsstudium Psychologie 2011: PhD General Psychology 2011 - 2016: Juniorprofessur, Lake Forest College (bei Chicago) in Psychologie 2015: Formale Konversion zum Katholizismus 2016: Eintritt in den Trappistenorden (2017: Rückkehr nach Deutschland) 2020: Übertritt von den Trappistinnen in die Benediktinerinnenabtei St. Hildegard (Rüdesheim am Rhein) - 24 -
Ich treffe Sr. Lutgardis an einem heißen, sonnigen Samstag an der Pforte des Klos- Benediktinerinnen ters. Wir haben uns verabredet, um Fotos Anno 529 stellte Benedikt von Nursia zu machen und weil ich unbedingt wis- seine Mönchsregel „Regula Benedicti“ sen möchte, warum jemand zuerst sehr auf, die sich mit dem allgemein bekann- erfolgreich Chemie und Psychologie stu- ten Spruch „Ora et labora“ – „Bete und diert und dann Nonne wird! Vor mir steht arbeite“ gut zusammenfassen lässt. eine junge Frau im Gärtner-Outfit mit Die erste Frau, die als Äbtissin einer Klos- Sonnenhut – cool! Sie zeigt mir den wun- tergemeinschaft vorstand, die nach dieser derschönen Garten und überrascht mit Regel lebte, war die Heilige Scholastika, fachmännischem Blick für falsche Triebe Benedikts Schwester. Daher werden die- bei den Rosen und behändem Umgang se Ordensfrauen noch heute Benediktine- beim Rückschnitt des riesigen Lavendel. rinnen genannt. Verena Bonitz wurde evangelisch erzo- gen und lebte das viele Jahre. Ihr Che- Abtei St. Hildegard – Eibingen miestudium begann in Deutschland – aber 1165 erwarb Hildegard von Bingen das das war nicht genug. Ehrgeizig wagte sie ehemalige Augustiner-Doppelkloster in den Sprung nach Amerika um noch eins Eibingen, um die wachsenden Zahl ihrer draufzusetzen, noch besser, noch mehr. Ordensschwestern aus Bingen beherber- Alles lief wie am Schnürchen, bis ein ge- gen zu können. Im Lauf der Jahrhunderte sundheitliches Problem sie ausbremste. wurde Hildegards Kloster jedoch zerstört. An Ostern 2015 folgte sie der Einladung Die heutige Abtei St. Hildegard wurde einer katholischen Freundin die Oster- von 1900-1904 erbaut. Am 17. Septem- nacht mitzufeiern. ber 1904 zogen die ersten zwölf Bene- diktinerinnen ein. Während des Zweiten Und da ist es dann passiert… Weltkrieges mussten die Schwestern ihr Verena hat Ihr Leben komplett umge- Kloster verlassen. Doch seit Juli 1945 stellt. Sie konvertierte zum Katholizis- sind sie dauerhaft zurückgekehrt. mus, legte Ihre Arbeit am College nie- der und trat dem Trappistenorden in den Vereinigten Staaten bei. Formalitäten machten die Rückkehr nach Deutschland erforderlich, wo Sie knapp drei Jahre später von den Trappisten zu den Bene- diktinerinnen übergetreten ist. Beide Orden leben nach der Regula Benedicti. Schwester Lutgardis wirkt auf mich, als sei sie angekommen und zufrieden. Was auch immer da an Ostern vorgefallen ist, es hat beeindruckende Spuren hinter- lassen. ® Foto Nico Eure Nico - 25 -
„ Suchst du das Höchste, das Größte?“ ... Die Pflanze kann es dich lehren.” fer selbst zu preisen (gemeinsam mit Gotteserfahrung; das Erleben der Natur (Friedrich Schiller) unseren Mitgeschöpfen, Abb. 1). Die prägt mein Seelenleben. Vor zwei Jahren Auch die Benediktinerin und Patronin Symbolwelt der Bibel ist für uns heute bin ich durch Zufall darauf gekommen, unseres Klosters, die Heilige Hildegard oft schwer erschließbar. Aber wenn der dass es möglich ist, dieses subjektive von Bingen, wusste: “Es gibt eine Kraft Diener in Mt 13, 24 - 30 sich wundert, wo innere Erleben sichtbar zu machen, es aus der Ewigkeit und diese Kraft ist grün”. denn das Unkraut herkommt – schließlich einzufangen, abzulichten. Ich wollte eine Diese Grünkraft (Viriditas), gezeugt aus hatte sein Herr doch nur gute Saat ge- seltene Kaktusblüte fotografieren, fand Gottes Wort und durch das Licht in die sät – ist dies eine Erfahrung, die jeder aber keinen geeigneten Hintergrund. Welt strahlend, ist die Lebenskraft, die Gärtner nachvollziehen kann. Das Erle- Ich beschloss kurzerhand, die Zimmer- alles Wachstum antreibt. Dies gilt sowohl ben der Natur ist universell und zeitüber- pflanze mit nach draußen zu nehmen und für biologische Prozesse als auch für die greifend und kann deshalb eine Hilfe zur sie gegen den Himmel als Hintergrund Seelenentwicklung des Menschen. Das Ergründung dieser alten Texte sein. Auch zu fotografieren. Als ich das Foto (Abb. heißt aber auch: Gott lässt sich in seiner Jesus, z.B. in seinen Gleichnissen über 3) später betrachtete, war nicht nur eine Schöpfung finden! Die Schönheit einer das Gottesreich, spricht oft in Metaphern, schöne Blüte zu sehen: Die Art und Wei- Pflanze, deren Gestalt mathematischen die der Natur, vor allem dem Ackerbau, se, in der sich die Blütenblätter mit dem Gesetzmäßigkeiten folgt (Symmetrie, entlehnt sind. Viele der Geheimnisse un- Wolkenhimmel verbinden, weist auf eine Goldener Schnitt, Fraktale, etc.); die Fül- seres Glaubens (z.B. Tod - Auferstehung andere Realität, auf Transzendenz, hin. le des Lebens, die aus einem scheinbar (Abb. 2); brennender Dornbusch; Wurzel Das Fotografieren erlaubt mir die krea- toten Samenkorn, einer verschrumpelten Jesse) werden gleichermaßen durch sol- tive und meditierende Beschäftigung mit Knolle hervorgeht; die Orientierung hin che Bilder ausgedrückt. Texten aus Heiliger Schrift und Liturgie. zum Licht, das eine Verbindung zwischen Ich persönlich hatte seit frühester Kind- Einen besonderen Stellenwert hat für Himmel und Erde herstellt; dies alles ver- heit ein besonderes Verhältnis zu Pflan- mich das deificum lumen, das vergöttli- mittelt eine winzige Ahnung der Wirkkraft zen und arbeite hier im Klostergarten chende Licht, das alles durchdringt und und Größe Gottes. Das monastische Stun- mit. Der tägliche Umgang mit den grü- Leben schafft und sich in besonderer dengebet, das wir Ordensfrauen mehr- nen Lebewesen ermöglicht mir die un- Weise in den Pflanzen spiegelt (Abb. 4). mals täglich vollziehen, ist voller Symbo- mittelbare Erfahrung ihrer Schönheit, Die Heilige Hildegard besingt dies tref- lik, die auf diese Verknüpfungen hinweist ihrer Lebenskraft, der eingefangenen fend in einem ihrer Lieder: “O edelste (z.B. Gott - Licht - Leben). Vor allem die Transzendenz - kurz: des Göttlichen. Grünkraft, die du in der Sonne wurzelst”. Hymnen und Psalmen ermöglichen es uns, Die Pflanzen sind für mich eine wichti- Diese Kraft der Schöpfung gilt es für zu- sowohl die Schöpfung als auch den Schöp- ge Quelle geistlicher Inspiration und der künftige Generationen zu bewahren. - 26 -
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