RIESEN WALD MURMEL BAHN - Halle 4.2 | Stand 505 Forstliche Öffentlichkeitsarbeit - Bund Deutscher Forstleute
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Ausgabe 3 • 2017 58. Jahrgang ISSN-Nr. 0945-6538 RIESEN WALD MURMEL BAHN Halle 4.2 | Stand 505 ■ Forstliche Öffentlichkeitsarbeit
EDITORIAL INHALT ÕÃ}>LiÊÎÊUÊÓä£ÇÊÊÊÊ58. Jahrgang ÊÊÊ-- À°Êä{xÈxÎn RIESEN WALD MURMEL BAHN Halle 4.2 | Stand 505 Liebe Kolleginnen und Kollegen! Unter dem Motto „Unser Wald tut dir gut“ stand in die- ■ Forstliche Öffentlichkeitsarbeit sem Jahr der gemeinsame Branchenauftritt der „Forst- Titelfoto: Was haben Murmeln mit Wald zu tun? wirtschaft in Deutschland“ bei der Internationalen 1. sind sie aus Holz und 2. stand eine riesige Murmel- bahn auf dem gemeinsamen Stand der Forstbranche Grünen Woche in Berlin. Ziel des Branchenstandes auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Diese 2017 war es, bei den Besuchern das Bewusstsein für die vielfältigen Waldfunktionen, hat an verschiedenen Stationen anschaulich unseren Wald und v. a. die Arbeit der Forstleute für die Gesell- welche durch die nachhaltige und multifunktionale Waldbewirtschaftung in Deutsch- schaft erklärt. Die Besucher haben mit den Füßen ab- gestimmt. Der Stand war immer gut besucht! land gewährleistet werden, zu wecken. Viele Leistungen des Waldes sind lebensnot- wendig für unsere Gesellschaft und tragen in erheblichem Maße zu unserem per- sönlichen Wohlbefinden bei. Dies wurde an verschiedenen Stationen anschaulich Titelthema vermittelt. Zum wiederholten Male habe ich persönlich für ein paar Tage Standdienst Unser Wald tut dir gut 3 geleistet und bin in meiner Meinung gestärkt worden, dass es gut und richtig ist, Gemeinsame forstliche Öffentlichkeitsarbeit dass die Forstbranche sich auf dieser größten Verbrauchermesse ihrer Art präsen- tiert. Manchmal ist es schon recht abenteuerlich, mit welchen Fragen oder welchem Halbwissen die Menschen dort auf einen zukommen. Man merkt deutlich, dass das urbane Milieu aus der Metropole Berlin schon recht weit weg ist von allem, was mit Natur und vor allem mit Landnutzung zu tun hat. Aber klar ist auch: Es gibt ein großes Grundinteresse für den Wald und alles, was damit zusammenhängt. Und wenn Forstleute, Waldbesitzer oder andere Akteure aus der Forstwirtschaft zu solchen Gelegenheiten wie bei der Grünen Woche die Möglichkeit haben, mit den Bürge- 5 rinnen und Bürgern zu sprechen, dann wird erfahrungsgemäß aufmerksam zuge- www.wunschwald.com 8 hört, aber durchaus auch mal kritisch nachgefragt – was ja zunächst erst mal nicht Neue BDF-Kampagne 10 verkehrt ist. Achtung: Wald! 12 Diese Erfahrung bestärkt mich in der Auffassung, dass wir Forstleute, aber auch alle Nadelholz-Offensive 13 anderen Akteure noch mehr Anstrengungen unternehmen müssen, um den Leuten zu erklären, was wir im Wald so machen. Dieses Feld dürfen wir nicht nur Peter Arbeitskreise/Vertretungen Wohlleben überlassen! Wobei ich hier auch gleich klarstellen will, dass ich kein fun- Höhere Einkommen für Tarifbeschäftigte 14 damentaler Gegner von ihm bin! Sein Verdienst ist es, mit seinen Büchern eine Spra- Hochschulgruppe Freiburg 15 che gefunden zu haben, die bei den Menschen ankommt. Kein Sachbuch hat sich Glückliches Alter – Teil 2 16 2016 besser verkauft als „Das geheime Leben der Bäume“. Mittlerweile übersteigt die Auflage wohl schon deutlich die 500.000er-Marke. Das hat mit dem Thema Wald Aus den Ländern bisher noch niemand geschafft und ist eigentlich ein echter Glücksfall. Deshalb bin Sabbatjahr möglich 17 ich auch alles andere als glücklich über die derzeit laufende Onlinepetition einiger Erste Bewertung vor OLG-Urteil 18 forstlicher Hochschulprofessoren gegen ihn. Unabhängig davon, dass dies nach Einladung zum Waldgebiet 2017 20 meiner Einschätzung überhaupt kein geeignetes Instrument ist und es ihn nach dem BDF-Landesvorstand trifft Spitze der Motto „viel Feind – viel Ehr“ wahrscheinlich nur noch größer machen wird, sollte man Bayer. Forstverwaltung eher von seinem Erfolg lernen, statt ihn zu bekämpfen. Das soll jetzt kein Plädoyer für das Postfaktische sein – auch wenn man damit voll im Trend läge. Mich stört auch, dass Peter Wohlleben zum Beispiel historische Zusammenhänge, die zum heutigen Erscheinungsbild des Waldes geführt haben, einfach weglässt oder nicht richtig ein- ordnet und auch die Verdienste der Entwicklung einer geregelten nachhaltigen Forst- wirtschaft nicht entsprechend würdigt. Das Glas ist in seiner Wahrnehmung wohl eher halb leer statt halb voll. Ok, das ist vielleicht eine Mentalitätsfrage oder Ausdruck einer bestimmten Lebenseinstellung, die mir persönlich fremd ist. Auf der anderen Seite ist es aber auch nicht gerechtfertigt, an sein Sachbuch einen strengen wissen- 22 schaftlichen Maßstab anzulegen. Er schafft es, Naturphänomene so einfach zu er- klären, dass auch Menschen ohne forstlichen Hochschulabschluss solche Prozesse Ausstellungseröffnung im Grunewald 24 nachvollziehen können. Das ist nicht verwerflich, sondern zunächst einmal sinnvoll. Forderungen zur Funktionalreform Aber scheinbar gehen die Meinungen unter Forstleuten und Waldbesitzern dazu in Brandenburg 25 sehr weit auseinander. Deshalb interessiert mich dazu die Position unserer Leser- Wen interessieren Hessens schaft. Also schreiben Sie uns, wenn Sie dazu eine Meinung haben. Verwaltungsangestellte? 26 BDF-Jugend MV zeigt Flagge! 27 Horrido! Verbeamtung junger Kollegen in der LWK 29 Erfolgreiche Privatforsttarif- verhandlungen in NRW 31 Ihr Vorzeitiger Stellenabbau in Rheinland-Pfalz 32 Saarland wählt neuen Landtag 33 Gemeinwohl im Blick 34 Ulrich Dohle Wechsel im BImA-Vorstand 36 Personelles Freud und Leid 38 2 BDFaktuell 3•2017 Mögen Sie den BDF? Dann besuchen Sie uns auf Facebook und „liken“ uns!
TITELTHEMA Akzeptanz für unsere Arbeit schaffen „Wenn wir mit den Menschen ins und Besucher der IGW konnten durch Januar nicht nehmen lassen, ge- Gespräch kommen und sie für den das umfangreiche Angebot auf den meinsam mit Michael Müller, dem Re- Wald begeistern können, schaffen wir Branchenstand gelockt und über die gierenden Bürgermeister von Berlin, Akzeptanz für unsere Arbeit. Denn vie- multifunktionalen Leistungen des Wal- und dem Präsidenten des Deutschen len Menschen ist nicht bewusst, was des informiert werden. Die vielfältigen Bauernverbandes, Joachim Ruk- der Wald alles für sie leistet und wie Wirkungsweisen des Waldes konnten wied, den ersten Baum im „Grüne- wichtig die Arbeit der Waldbesitzenden entlang einer fast 50 Meter langen WocheWald“ zu pflanzen und damit und des Forstpersonals ist“, so Georg Holzmurmelbahn auf spielerische Wei- den Startschuss für den Branchen- Schirmbeck, Präsident des Deutschen se entdeckt werden. Auf den einzelnen stand zu geben. Somit konnten nicht Forstwirtschaftsrates (DFWR). Stationen und Sonderständen des nur zahlreiche Besucherinnen und über 300 Quadratmeter großen Bran- Besucher, sondern auch eine Vielzahl chenstandes wurden unter anderem von namhaften Vertreterinnen und Schwerpunktthemen wie Gesundheit, Vertretern aus Politik, Verwaltung und Sport, Erholung, Wald als Klimaschüt- Gesellschaft an den Stand gelockt zer, natürliches Wasserwerk und Luftfil- werden. ter sowie Wald als Arbeitsplatz und Lieferant des Rohstoffes Holz aufge- Gemeinsamer Auftritt griffen. Viele Leistungen des Waldes sind lebensnotwendig für unsere Ge- In persönlichen Gesprächen und sellschaft sowie für die Erhaltung unse- durch entsprechendes Informations- rer Landschaft und tragen in erhebli- material konnten die Mitgliedsinstituti- chem Maße zu einem persönlichen onen des DFWR ihre Botschaften an Wohlbefinden bei. Außerdem schaffen den jeweiligen Stationen und Ständen die Forstwirtschaft und die nachgela- der interessierten Öffentlichkeit vermit- gerten holzverarbeitenden Betriebe teln und somit zur Akzeptanzsteige- Arbeitsplätze für mehr als eine Million rung der Arbeit der Forstwirtschaft Menschen, insbesondere im ländli- beitragen. Ein geschlossener Auftritt chen Raum. der Forstwirtschaft in Deutschland trägt dazu bei, als Berufsstand wahr- Eröffnung durch genommen zu werden, der mit hervor- Bundesforstminister ragend ausgebildetem Forstpersonal Unter dem Motto „Unser Wald tut an der Bewältigung der zukünftigen dir gut“ haben Akteure der deutschen Auch der Bundeslandwirtschafts- Herausforderungen, wie dem Klima- Forstwirtschaft, darunter auch Kolle- minister Christian Schmidt hat es sich wandel oder den Segregationsbestre- ginnen und Kollegen des BDF, vom auf dem Eröffnungsrundgang am 20. bungen, arbeitet. 20. bis 29 Januar 2017 auf der Inter- nationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin die interessierte Öffentlichkeit über die weitreichenden und wohltu- enden Leistungen des Waldes infor- miert. Wie bereits in den Vorjahren hat sich auch in diesem Jahr die Forstwirtschaft in Deutschland wie- der mit einem gemeinsamen Bran- chenstand präsentiert. Das bewährte Konzept eines Auftrittes der deut- schen Forstwirtschaft „unter einem Dach“ in Halle 4.2 konnte somit er- folgreich fortgesetzt werden. Murmeln im Wald Mit der Mitmachaktion des Bran- chenstandes „Murmeln für den Grüne- Eröffnung des Branchenstandes durch Bundesforstminister Christian Schmidt (Mitte), den Regieren- WocheWald“ wurde ein regelrechter den Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (rechts), und Bauernverbandspräsident Joachim Ruk- wied (links). Hilfestellung geben dabei Philipp Freiherr zu Guttenberg, Präsidium DFWR (links mit Besuchermagnet geschaffen. Zahlrei- Fichte), und Norbert Leben, Vizepräsident DFWR (rechts mit Schaufel). Den Überblick behalten Ro- che kleine wie große Besucherinnen land Burger, Präsidium DFWR (rechts mit Douglasie), und Messechef Dr. Christian Göke (ganz rechts) BDFaktuell 3•2017 3
TITELTHEMA Diskussion mit Sportbund WALD IM SPANNUNGSFELD Anlässlich einer Podiumsdiskussion zum Thema „Wald im Spannungsfeld zwischen Über die Koordination des Bran- wirtschaftlichen Interessen und gesellschaftlichen Anforderungen“ bekundeten DOSB chenstandes hinaus organisierte der und DFWR die Bereitschaft zu einer gemeinsamen Kooperation. Prof. Andreas W. Bitter, Vorsitzender von PEFC Deutschland, Dr. Karin Fehres vom DOSB und Norbert Deutsche Forstwirtschaftsrat eine Po- Leben, Vizepräsident des DFWR, tauschten sich dazu unter der Moderation von Ge- diumsdiskussion mit dem Titel „Wald rald Dohme, stellvertretendem Generalsekretär des DBV, aus (auf dem Foto von links). im Spannungsfeld zwischen wirtschaft- Der DOSB sieht im Waldbetretungsrecht eine gesellschaftspolitisch bedeutsame Re- gel – nicht nur für den Sport. Gleichermaßen gelte aber auch: Sportaktive haben im lichen Interessen und gesellschaftlichen Wald nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Gleichzeitig fordert der DOSB eine Anforderungen“. Hierzu diskutierten auf bessere Kommunikation und Abstimmung der Waldbesitzenden mit den örtlichen In- teressenvertretern des Sportes, wenn es um die Lenkung von Erholungssuchenden der Bühne des „ErlebnisBauernhofes“ geht oder Wege bei Holzerntemaßnahmen kurzfristig gesperrt werden müssen. Vertreter des Deutschen Olympischen Die Vision von Prof. Bitter ist, dass sich das Erholungswaldzertifikat als großflächiger Sportbundes (DOSB), von PEFC Standard etabliert – analog dem PEFC-Standard für eine nachhaltige Waldbewirt- schaftung – und sich so ein partnerschaftlicher Umgang zwischen allen Akteuren im Deutschland und des DFWR über die Wald einstellt. unterschiedlichen Anforderungen der Akteure an den Wald (siehe auch Info- box). Die Moderation erfolgte durch den Deutschen Bauernverband (DBV). Ziel des Gespräches war der Aus- tausch über eine angestrebte Koopera- tion zwischen DOSB und DFWR. Auf Wiedersehen im Jahr 2018 Dank der professionellen Unterstüt- zung der vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer war der gemeinsame Branchenstand der Forstwirtschaft in Deutschland ein voller Erfolg. „Zielgrup- pengerechte Kommunikation auf der Ba- sis wissenschaftlicher Erkenntnisse ist der Schlüssel, um einer zunehmenden Entfremdung der urbanen Bevölkerung von der Urproduktion entgegenzuwirken. Durch die positive Resonanz der Stand- besucher sehen wir uns darin bestärkt, Norbert Leben würdigte den gesellschaftspolitisch hohen Stellenwert von Bewegung dass wir auf dem richtigen Weg und mo- und Sport im Wald und erhofft sich von dem Abschluss einer bundesweiten Koope- rationsvereinbarung positive Signale für den Abschluss weiterer Vereinbarungen auf tiviert dazu sind, auch 2018 auf der IGW lokaler Ebene, die die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Akteure stärken. als Forstwirtschaft in Deutschland ge- Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung von DOSB und DFWR soll noch in der ersten Jahreshälfte 2017 auf den Weg gebracht werden und eine gemeinsame meinsam aufzutreten“, so Schirmbeck. 왎 Zielausrichtung beinhalten. Christian Langfeldt, DFWR BUCHTIPP: Kommunikation als Lebenskunst Philosophie und Praxis Humorvoll und ernst wer- Mensch auf dieses Leben machen, des Miteinanderredens. den die zentralen Modelle der was das Ganze soll und worauf es in Warum funktionieren Kom- Kommunikationspsychologie unserer Existenz ankommt. Mit dem munikationsrezepte nie? Was entblättert. Außerdem wird Buch bekommt man Lust, diese eige- bedeutet Schweigen? Mit wie verdeutlicht, wie sich die ver- ne Wirkung für sich selbst genauer zu vielen Ohren hören wir zu? War- schiedenen Modelle und Pers- fassen und ggf. auch entsprechend um sind Missverständnisse nor- pektiven in der Praxis bewäh- einzusetzen. mal? ren. Zum Schluss des Buches Ein Buch über die großen und begeben sich die Experten auf die Su- Friedemann Schulz von Thun und kleinen Fragen der Kommunikation ist che nach der Stimmigkeit in Kommu- Bernhard Pörksen, Kommunikati- aus dem Dialog zwischen dem Psy- nikation und Leben. Schulz von Thun on als Lebenskunst, Carl-Auer- chologen Friedemann Schulz von meint, dass es unser Gegenüber auch Systeme Verlag, 2014, Heidelberg, Thun und dem Medienwissenschaft- immer mit unserer Philosophie zu tun 217 Seiten, Kt, 2. Aufl. 2016, 21,95 ler Bernhard Pörksen entstanden. bekommt, dem Reim, den wir uns als Euro, ISBN 978-3-8497-0173-4 4 BDFaktuell 3•2017
TITELTHEMA Ministerpräsid ent Bodo Ram eine froh he Waldbotsc elow w, Thürin ingen, hinterlä nw ld – haft sst Jah des J ress – der Frankenwa hre „Unser“ Waldgebiet d ent prä sentiert wurde promin Forstminister mel, NRW, Johannes Rem ocheWald im GrüneW Unser Bundesvorsitzender Eine Delegation ati der d Botsc B haft der Mongolei war zu Ulrich Dohle mit seiner Wald- Besuch botschaft sucht r immer gut be Der Stand wa Pfalz, n, Rheinland- i Ulrike Höfke Forstministerin DF ) und Norbbert (B Ge spräch mit Ulrich Dohle im Thhü ürrin ingens Umw Vor allem Kinde Leben (DFWR) Anja Sieges ellttministerin Kind r und dFFamilien konnten viel auf dem mund pflanz Gemeinschaftsstand entdecken Fichte t eine GEMEINSAM ERREICHEN WIR MEHR Zusammenarbeit in der forstlichen Öffentlichkeitsarbeit Kaum eine forstliche Veranstal- Anlass genug, auf die aktuellen aufgestellt. Dies betraf insbesondere tung endet dieser Tage ohne den Ruf Ansätze der Branchenöffentlichkeits- strukturelle Fragen, die Zusammenar- nach einer Intensivierung der Kom- arbeit unter dem Dach des Deut- beit innerhalb der Branche, aber auch munikation und nach mehr gemein- schen Forstwirtschaftsrates (DFWR) die mittelfristige Orientierung der inhaltli- samer Öffentlichkeitsarbeit. Diejeni- einzugehen. chen Arbeit und die gemeinsame Be- gen, die diesen Wunsch artikulieren, setzung oder Bearbeitung von definier- denken dabei gerne an „schlagkräfti- Arbeitsfähige Strukturen ten Themen. ge“ Kampagnen, die bei bestimmten Seit zwei Jahren arbeitet der Aus- Zielgruppen oder in der Öffentlichkeit Motiviert von den Erfahrungen aus schuss für Öffentlichkeitsarbeit des allgemein mehr Einsicht für die Not- dem Jubiläumsjahr „300 Jahre Nach- DFWR (AfÖ) mit neuen Strukturen, die wendigkeit und den Wert forstlichen haltigkeit“ wurde die gemeinsame Öf- eine kontinuierliche Arbeit auch au- Handelns erzeugen sollen. fentlichkeitsarbeit der Forstbranche neu ßerhalb der nur zweimal jährlich statt- BDFaktuell 3•2017 5
TITELTHEMA findenden Sitzungen aller Mitglieder nen und ihrem jeweiligen Betrieb bzw. scheidet sich, ob die aus wohlformu- sicherstellen. Eine neunköpfige Stra- ihrer jeweiligen Organisation auf der lierten Broschüren, aus mit bewegten tegie- und Steuerungsgruppe trifft anderen Seite. Sie werden vonseiten Bildern animierten Internetangeboten sich alle vier bis sechs Wochen und des Servicebüros unmittelbar ange- oder in Image-Kampagnen angebote- steht auch in der Zwischenzeit im pro- sprochen und über einen eigenen In- ne „Hochglanz-Kommunikation“ auch duktiven Austausch, um sowohl me- fo-Brief über Ergebnisse aus der Ar- ein stimmiges und glaubwürdiges Bild thodische als auch strategische Fra- beit der Steuerungsgruppe oder der beim Empfänger erzeugt. gen zu diskutieren. Thementeams informiert. Mit Muster- Der Gruppe obliegt gleichzeitig die pressemeldungen oder Best-Practi- Aktuelle Arbeitsschwerpunkte Steuerung des im Frühjahr 2015 ein- ce-Beispielen erhalten sie konkrete und Beispiele gerichteten und von der Branche ge- Hilfestellungen und das Servicebüro meinschaftlich (mit einem überschau- knüpft Kontakte mit Kolleginnen oder Die Steuerungsgruppe hat maß- baren Budget) finanzierten Servicebü- Kollegen, die im konkreten Einzelfall geblich an der Außenwirkung zum 1. ros. Das Servicebüro konzentriert sich Auskunft oder Hilfestellung geben Deutschen Waldtag mitgearbeitet. Der auftragsgemäß auf die Vernetzung der können. Auftritt einer Gruppe von Waldarbeite- rinnen und Waldarbeitern aus allen Tei- len Deutschlands in Berlin wurde so- wohl in der zentralen Berichterstattung als auch von den regionalen Medien aufgegriffen. Dort wurden die Kollegin- nen und Kollegen häufig als offizielle „Abgesandte“ des Bundeslandes oder der Region umfassend an ihrem Ar- beitsplatz porträtiert. Dieses Konzept und vor allem das gemeinsame Bild mit Bundesforstminister Christian Schmidt haben auch das Zusammenstehen als Branche deutlich veranschaulicht und Der gemeinsame Auftritt der Branche zum 1. Deutschen Waldtag lebte vor allem auch durch die Anwesenheit der Waldarbeiter/-innen Deutschlands, die jeweils auch ihr Bundesland bzw. die jeweilige damit eine entsprechende interne Wir- Waldeigentumsart vertraten. Eine Idee der Steuerungsgruppe des AfÖ kung erzielt. Momentan wird auf Ein- ladung des Bundeslandwirtschaftsmi- Branchenakteure und deren Unterstüt- Der rote Faden nisteriums bereits am 2. Deutschen zung (z. B. durch regelmäßige Muster- der gemeinsamen Arbeit Waldtag und einer noch besseren Brei- pressetexte zur Adaption an lokale tenwirkung gearbeitet. Bedürfnisse) sowie auf konkret verab- Als Hauptbezugspunkt der gemein- Der Branchenauftritt zur Internati- redete, externe Kommunikationsmaß- samen Arbeit wurde das „Kommuni- onalen Grünen Woche wurde zum nahmen wie die Beteiligung der Bran- kationskonzept Alltagskommunikation“ dritten Mal in Folge durch ein eigenes che am ersten Deutschen Waldtag. erarbeitet, das den strategischen Rah- Thementeam in Zusammenarbeit mit Das Servicebüro berät die Steuerungs- men für die mittelfristige Ausrichtung einem Messebauunternehmen konzi- gruppe und organisiert und moderiert der forstlichen Öffentlichkeitsarbeit ent- piert und koordiniert. Hier zeigt sich die Arbeitsprozesse. wirft. Die konzeptionellen Ansätze sind der Effekt des gemeinschaftlichen Zur tiefergehenden Bearbeitung im Wesentlichen der Perspektivwech- Vorgehens sehr unmittelbar und die aktueller Fragestellungen, Aufgaben sel, die Dialogorientierung und empathi- Messebesucherinnen und -besucher und Projekte werden thematisch aus- sche Ansprache sowie der Wechsel in können die Forstwirtschaft als ge- gerichtete Arbeitsgruppen gebildet, die die Rolle des Problemlösers. Das klingt schlossene Branche mit einem ge- ein breit verankertes, schlagkräftiges selbstverständlich, bedeutet aber in der meinsamen Auftritt und gemeinsa- und arbeitsteiliges Vorgehen ermögli- Umsetzung ein völliges Neudenken der men Anliegen erleben. chen. Auch die Arbeit dieser Themen- Öffentlichkeitsarbeit, die bisher viel zu Die Baustellenkommunikation bleibt teams wird bedarfsgerecht vom Ser- oft in fachsprachereichen Erklärungen allerorten ein Dauerbrenner. Hier geht vicebüro unterstützt. gipfelte und die Adressaten häufig nicht es um den direkten Draht zu Waldbe- Um die Kommunikation und Ver- erreichte. sucherinnen und -besuchern, der netzung innerhalb der Branche weiter Im Vordergrund steht derzeit das bisweilen glühen kann. Ein weiteres zu verbessern, wurden durch jede Erarbeiten von Hilfen für die Akteure Thementeam hat hier systematisch Mitgliedsorganisation des Deutschen vor Ort, um den Anforderungen der gearbeitet. Ergebnisse, die bereits in Forstwirtschaftsrates verantwortliche Kommunikation im forstbetrieblichen vielen Verwaltungen umgesetzt wer- Ansprechpersonen benannt. Diese Alltag gewachsen zu sein. Prominen- den, wurden breit vorgestellt (KWF- „Beauftragten für Öffentlichkeitsar- tes Beispiel sind die Vorschläge zur Tagung, Fachartikel). beit“ übernehmen eine zentrale Rolle Umsetzung einer pro-aktiven Baustel- Im Thementeam Begleitende Bau- als Schnittstelle und Multiplikatoren lenkommunikation. Denn in den Wäl- stellenkommunikation wird weiter an ei- zwischen dem Servicebüro auf der ei- dern und bei den Akteuren vor Ort ent- ner Handreichung gearbeitet, die Emp- 6 BDFaktuell 3•2017
TITELTHEMA fehlungen enthalten soll, was über die pe ein Konzept ausgearbeitet, das nun Chancen nutzen Maßnahmen direkt vor Ort hinaus not- regional umgesetzt werden kann. Als ge- wendig ist, um die Arbeit im Wald kom- meinsamer Terminkalender für Veranstal- Wichtige Voraussetzungen auf dem munikativ (z. B. über gezielte Baustellen- tungen dient nicht nur dabei „Treffpunkt Weg zu mehr Miteinander in der Öffent- termine oder vorbereitende Pressearbeit) Wald“. lichkeitsarbeit unter dem gemeinsamen zu flankieren. Absender „Forstwirtschaft in Deutsch- Dem Dauerkonflikt zwischen Na- Service-Angebote land“ sind geschaffen und wesentliche turschutz und Forstwirtschaft und Schritte sind gemacht. Daran gilt es dessen Wirkung in der öffentlichen Gemäß einem mit der Steue- festzuhalten. Eine Wandlung der Öffent- Wahrnehmung widmet sich im Kon- rungsgruppe abgestimmten Jahres- lichkeitsarbeit ist bereits erkennbar. Eini- takt mit Prof. Suda, TU München, ein plan erhalten die Beauftragten nicht ge Beispiele werden in diesem Heft vor- weiteres Thementeam. Derzeit wird nur die oben beschriebenen Muster- gestellt. über einen gemeinsamen Workshop Pressemitteilungen und Hintergrund- Klare Analysen, gute Argumente, nachgedacht, um mögliche neue informationen, sondern auch eine etwas Beharrlichkeit und nicht zuletzt „Narrative“ für die Forstwirtschaft zu Presseauswertung aus verschiede- viele maßgebliche Unterstützer ha- erarbeiten. nen digitalen Kanälen. ben geholfen, die ausgetretenen Pfa- Nach dem Dialogforum 2016 In ähnlicher Weise werden überregi- de zu verlassen und neue Wege zu „Wald, Erholung und Gesundheit“ des onale Themen identifiziert, zu denen beschreiten. Jetzt muss es darum BMEL entwickelten sich bilaterale Pressemeldungen über eine externe gehen, gemeinsam etwas daraus zu Kontakte des DFWR zum Deutschen Journalistendatenbank bundesweit ver- machen! Olympischen Sportbund (DOSB), die schickt werden. Mittlerweile wird diese Es wird darauf ankommen, span- sich weiter intensivierten. In einer ge- Journalistendatenbank von der AGDW, nende Dinge aus unseren Wäldern so meinsamen Sitzung des AfÖ mit Ver- der ANW, dem BDF, dem DFV und der zu berichten, dass unsere Begeiste- tretern des DOSB im vergangenen SDW gemeinsam finanziert und ge- rung und unsere Liebe zum Wald, zu Herbst wurde das Thementeam „Forst nutzt. den Bäumen und zu den Menschen und Sport“ gebildet. In diesem The- Als überaus fruchtbar haben sich sichtbar werden. Und wir müssen da- menteam wird derzeit das Konzept für die halbjährlichen Treffen der Beauf- bei nicht einmal den Boden von eine strategische Partnerschaft mit tragten erwiesen. Nach einem ersten Wahrheit und Wahrhaftigkeit verlas- dem DOSB erarbeitet. Dabei sollen die Auftakt in Berlin folgten weitere zwei sen. 왎 Jens Düring, organisierten (und in einem zweiten Treffen im Norden und Süden der Re- Ralf Laux (AfÖ) Schritt auch die nicht-organisierten), publik. Perspektivisch soll es nun den Wald nutzenden Freizeitsportlerin- zweimal im Jahr Arbeitstreffen geben, nen und -sportler über die Medien der die vor allem der Vernetzung, dem Ŷ͊ Ğƌ ŽŐ ĂŶ ƟƐŬ tzt Sportverbände oder unmittelbar im Austausch und dem Anbahnen bilate- ƌĚ Ăů Ă e ĨŽ Ăƚ 'ƌ J Wald gemeinsam mit den Sportver- raler Kooperationsmöglichkeiten die- bänden angesprochen werden. Diese nen. Das nächste Treffen ist Anfang prinzipiell waldaffine Zielgruppe ist für Juni in Thüringen geplant. AUFFORSTEN MIT ERFOLG die Branchenkommunikation von gro- www.lieco.at ǁǁǁ͘ůŝĞĐŽͲĨŽƌƐƚƉŇĂŶnjĞŶ͘ĚĞ ßem Interesse, da es sich um Men- Qualifizierung der Akteure schen aus allen Berufsgruppen und 30 AUFFORSTEN MIT ERFOLG allen Teilen der Gesellschaft handelt, Im Zuge der bisherigen Umset- JAHRE ERFAHRUNG die auf eine Nutzung der Wälder Wert zung und der diese begleitenden legen und die in ihrem Alltag und in Diskussionen wurde schnell sichtbar, anderen Lebenszusammenhängen Mul- dass die strategischen Ansätze ei- tiplikatoren-Wirkung entfalten kön- ner erfolgreichen Alltagskommunika- nen. tion allein über Konzeptpapiere oder Derzeit befindet sich der Entwurf Infomaterialien und -veranstaltungen Das LIECO-System ŝŵŵĞƌĚĂďĞŝ͊ der Kooperationsvereinbarung mit dem nicht vermittelbar sind. Als Schlüssel- DŝƚĚĞŵYZͲŽĚĞĚŝƌĞŬƚ DOSB (vgl. Kasten auf S. 4) in der Ab- faktor für einen wirkungsvollen Ein- njƵƌŶůĞŝƚƵŶŐŝŵtĞď ŽĚĞƌĂůƐƉƉ͘ stimmung. Eine weitere strategische satz der bisher entwickelten Materia- Überlegung der gemeinsamen Öffent- lien und Konzepte wurde die lichkeitsarbeit ist die gemeinsame Nut- Notwendigkeit eines professionellen zung geeigneter, regelmäßig wiederkeh- Qualifizierungsangebotes für die Ak- render Anlässe, um so die Breitenwirkung teure vor Ort identifiziert. Daher wird der Kommunikation zu erhöhen. Für das gemeinsam mit Prof. Schraml und Jahr 2017 soll beispielsweise der Inter- seinem Team an der FVA Baden- nationale Tag der Wälder am 21. März Württemberg an der Entwicklung ei- unter dem Motto „Unser Wald tut Dir gut“ nes Weiterbildungsangebotes gear- gemeinsam gefeiert und kommuniziert beitet, das noch in diesem Jahr werden. Hierzu hat die Steuerungsgrup- aufgelegt werden soll. BDFaktuell 3•2017 7
TITELTHEMA PEFC fragt: Wie stellen sich die Deutschen ihren Wald der Zukunft vor? Mitmachen auf www.wunschwald.com Mit Beginn der diesjährigen Inter- nationalen Grünen Woche kann jeder unter www.wunschwald.com seinen persönlichen Wunsch an den Wald der Zukunft verfassen, einen Baum „pflanzen“ und so einen interaktiven „Wald der Wünsche“ wachsen las- sen. Mit dem Wettbewerb, bei dem die Wünsche in den sozialen Medien geteilt und geliked werden können und die Verfasser der 50 beliebtesten So sieht er aus: Der Wunschwald im WWW holzverarbeitende Unternehmen ein- men mitgetragen wird, konkrete Im- binden. Zum Abschluss der Aktion pulse: „Die Wünsche aus allen Teilen am Tag des Waldes (21. März) wer- der Gesellschaft können uns als welt- den die Wünsche der Deutschen an weit größter Waldschutzorganisation ihren Wald ausgewertet und heraus- wichtige Anhaltspunkte dafür liefern, ragende Ideen im Rahmen eines was den Menschen ein Herzensanlie- spektakulären Medien-Kunstwerks in gen ist, und zugleich das Verantwor- Berlin inszeniert. tungsbewusstsein beim Waldbesitz, PEFC hat auch auf der Grünen Woche in Berlin Wünsche gesammelt „Der Wald der Wünsche ist das in der Forstwirtschaft und in der Pa- Symbol für einen Wald mit Zukunft – pier- und Holzindustrie weiter schär- Wünsche die Chance auf attraktive der in der wahren Welt nur durch eine fen.“ 왎 PM PEFC/jd Hauptpreise erhalten, will PEFC für verantwortungsvolle und nachhaltige einen nachhaltigen Umgang mit dem Waldbewirtschaftung möglich ist“, er- Mehr Informationen zum Wald der Wald werben. Dazu möchte die Or- klärt PEFC-Geschäftsführer Dirk Tee- Wünsche gibt es unter www.wunsch- wald.com. Über das Finale am 21. ganisation zusammen mit seinen gelbekkers. Er erhofft sich von der März wird auch auf www.tag-des- Kampagnenpartnern möglichst viele Aktion, die von den genannten nam- waldes.de informiert. Verbraucher sowie Waldbesitzer und haften PEFC-zertifizierten Unterneh- Internationaler Tag der Wälder, 21. März 2017 „UNSER WALD TUT DIR GUT“ Das diesjährige deutschlandweite Motto für den Internationalen Tag der Wälder lautet „Unser Wald tut dir gut“. Unter diesem Motto können am be- ziehungsweise um den Tag der Wälder herum verschiedene Themen angesprochen und ent- sprechende Botschaften formuliert werden. Die Steuerungsgruppe des AfÖ des DFWR hat hierfür zahlreiche Ideen zusammengetragen. Machen Sie mit und tragen Sie nach außen, was der Wald und vor allem wir Forstleute für die Men- schen leisten! Mehr Informationen gibt es unter www.forstwirt- schaft-in-deutschland.de, bei den BDF-Landes- verbänden oder der BDF-Bundesgeschäftsstelle. Suchen auch Sie den Dialog mit der Bevölkerung! 8 BDFaktuell 3•2017
FORSTPOLITIK Kommt durch bei jeder Witterung. – einfach Subaru ankommen. Der Subaru Forester – Allrad erleben. (LQ+DODOLDXIKRKH.XQGHQ]XIULHGHQKHLWXQG/R\DOLW¦WVZHUWH'HQQZHUHLQHQ6XEDUXI¦KUWNRPPW¾EHUDOO VLFKHUDQV=LHO(JDODXIZHOFKHP7HUUDLQPDQLKQEHZHJW'DVOLHJW]%DQVHLQHQWHFKQLVFKHQ+LJKOLJKWV * Ř*DQJ6FKDOWJHWULHEHRGHU Ř3HUPDQHQWHU$OOUDG$QWULHE Ř*HVSDQQ6WDELOLVLHUXQJVV\VWHP Lineartronic Automatikgetriebe** ŘPP%RGHQIUHLKHLW Ř(OHNWULVFKH+HFNNODSSH Aber auch die äußerst attraktiven Konditionen für die Mitglieder des Bundes deutscher Forstleute machen ihn zum Platzhirsch. Kommen Sie also gleich zur Probefahrt und testen Sie den Subaru Forester in Ihrem Revier. Den genauen Preis erfahren Sie bei Ihrem teilnehmenden Subaru Partner vor Ort: 08523 Plauen 73271 Holzmaden 77728 Oppenau 85276 Pfaffenhofen Autohaus Jens Karnahl1 Auto-Scheidt2 Autohaus Roth KG1 Auto Weber1 Tel.: 03741-220491 Tel.: 07023-6481 Tel.: 07804-97460 Tel.: 08441-87160 Hammerstr. 7 Bahnhofstr. 30 Hofmattenstr. 2 Ingolstädter Straße 71 jens.karnahl@t-online.de auto-scheidt@t-online.de www.roth-autohaus.de www.autoweber.de 29646 Bispingen-Behringen 77654 Offenburg 79312 EM-Kollmarsreute 87527 Sonthofen Autohaus Buchholz GmbH & Co. Betriebs KG1 Autohaus Roth KG1 Ortlieb & Schuler1 Autohaus Eimansberger GmbH1 Tel.: 05194-7099 Tel.: 0781-919270 Tel.: 07641-460340 Tel.: 08321-780780 Seestr. 39 Scheerbünd 1 Hauptstr. 72 a An der Eisenschmelze 20 verkauf@autobuchholz.de www.roth-autohaus.de info@ortlieb-schuler.de autohaus.eimansberger@eimansberger.de Erhältlich als Forester 2.0D mit 108 kW (147 PS), 2.0X mit 110 kW (150 PS) oder 2.0XT mit 177 kW (240 PS). Kraftstoffverbrauch (l/100 km): innerorts: 11,2 bis 7,1; außerorts: 7,0 bis 4,9; kombiniert: 8,5 bis 5,7. CO2-Emission (g/km) kombiniert: 197 bis 148. Abbildungen enthalten Sonderausstattung. * Die gesetzlichen Rechte des Käufers bleiben daneben uneingeschränkt bestehen. ** Optional je nach Modell. 1 Subaru Vertragshändler. 2 Autorisierte Vermittler von Subaru Neufahrzeugen. Weltgrößter Allrad-PKW-Hersteller www.subaru.de BDFaktuell 3•2017 9
TITELTHEMA Tue Gutes und sprich darüber – wir erzählen unsere Wald-Geschichte Wirksame Kampagnen und öffentliche Wahrnehmung brauchen Erzählungen, in denen wir Forstleute positiv sichtbar werden. Ein Ausblick auf eine neue BDF-Kampagne rechtigten Anliegen so in der Öffent- che Kommunikation in die Welt außer- lichkeit und in der Gesellschaft zu halb der Forstwirtschaft? Und wir soll- „verkaufen“, dass wir auch wahrge- ten von ihm lernen, wie wir für unsere nommen und damit gesellschaftspoli- Kampagnen dieselben Mechanismen tisch wirksam werden. erfolgreich nutzen können. Am Beispiel der Diskussion um das Hinterherhecheln Kartellverfahren zur Nadelrundholzver- im öffentlichen Diskurs marktung lässt sich unser Dilemma sehr gut darstellen. Mit seiner Einschät- Das ist natürlich keine neue Er- zung, dass Forstwirtschaft in erster Li- kenntnis, denn auch bei anderen The- nie Holzproduktion sei und sich damit men wie der Diskussion um Flächen- grundsätzlich nicht von der Schrauben- stilllegung vs. die nachhaltige Erzeu- fabrikation unterscheidet, rüttelt das gung des Rohstoffes Holz müssen wir Bundeskartellamt am Grundverständ- regelmäßig erkennen, dass nicht wir nis unseres Berufsbildes. Die öffentli- die Agenda setzen, Meinungen bilden che Diskussion zeigt aber, dass wir und darauf aufbauend Politik mitgestal- bisher noch keine durchschlagende ten. Es sind fast immer andere Akteure, Kampagne für unsere Anliegen haben die mit ihrer Sicht auf den Wald die Are- lancieren können. na besetzen. Wir hecheln hinterher und „Der Wald ist keine Schraubenfa- verzweifeln fast daran, dass auf unsere brik.“ Mit diesem plakativen Satz hat der guten fachlichen Argumente keiner hö- BDF auf Bundes- und auf Landesebene ren will. Ich will nicht in den Kanon von in vielen Pressemitteilungen und State- der postfaktischen Welt einstimmen, ments dafür geworben, dass in der ich möchte auch nicht uns Forstleute Kartelldiskussion alle Aspekte der aufrufen, auf Fakten zu pfeifen und die- Nachhaltigkeit und die wichtige Arbeit Der Spruch „Der Wald ist keine Schraubenfabrik“ wurde kritisch analysiert. se durch „alternative Fakten“ zu erset- der Forstleute für eine umfassende Ergebnis: Nicht optimal! zen. Wir haben seit mehr als 300 Jah- Waldbewirtschaftung Berücksichtigung ren die besten Fakten auf unserer Sei- finden müssen. Richtig gezündet hat Seit mehr als drei Jahren be- te. Doch mit dem Aufzählen von der Satz aber offensichtlich nicht. Wor- schäftigt das Verfahren des Bundes- Zahlen, dem Hervorheben des Fachli- an liegt das? Kann der BDF nicht Kam- kartellamts zur Nadelstammholzver- chen, dem Verfassen von Erfolgsbilan- pagne? Fehlen uns die Argumente oder marktung nicht nur die Forstleute in zen und Nachhaltigkeitsberichten errei- interessiert sich einfach niemand für uns Baden-Württemberg. Die Frage, ob chen wir nicht die Aufmerksamkeit, die Forstleute? eine nachhaltige, umfassende und wir brauchen, damit wir eine ähnliche am Gemeinwohl orientierte Waldbe- öffentliche Schlagkraft entwickeln wie Mit den „Erzählprofis“ wirtschaftung denn tatsächlich am Greenpeace oder ein Peter Wohlleben. zu „Meine Förstergeschichte“ Ende auf die rein wirtschaftliche Tä- tigkeit reduziert werden kann und der Wie funktioniert Der BDF-Bundesvorstand war der Markt die Dinge schon regeln wird, erfolgreiche Kommunikation – Auffassung, dass es vielleicht einmal hat die Forstwelt in Deutschland und und wie nicht? lohnend und erkenntnisreich sein uns als Berufsverband in kontroverse könnte, zusammen mit „Erzähl-Exper- Diskussionen gestürzt und zu großer Nein, in diesem Beitrag geht es ten“ einen Blick auf unsere Kampag- Verunsicherung und Uneinigkeit ge- nicht um den Kollegen Wohlleben und nenfähigkeit zu werfen und erfolgver- führt. Mir persönlich hat – neben der seine Sicht des Waldes und der Welt. sprechende Konzepte zu entwickeln. intensiven Beschäftigung mit dem ei- Es lohnt aber, sich mit Peter Wohlle- Kurz vor Weihnachten 2016 hat sich genen Verständnis, was das Berufs- ben und seiner Art, wie er Geschich- ein Team aus Bundesleitung, Bundes- bild Förster für mich bedeutet – die ten über den Wald erzählt, zu be- vorstand und interessierten Landes- Kartelldiskussion klar vor Augen ge- schäftigen Wir sollten sehr ernsthaft verbänden in Freising mit den Kolle- führt, dass wir als Forstleute es selbst analysieren, warum seine Geschichte gen Michael Suda und Gerhard Seidl in einer zentralen Frage nicht schaf- wirkt und in der Öffentlichkeit positiv zusammengesetzt und einen Weg aus fen, unsere Themen und unsere be- präsent ist. Wie funktioniert erfolgrei- der Kommunikationsfalle gesucht. 10 BDFaktuell 3•2017
TITELTHEMA Die beiden „Erzählprofis“ haben auch nicht anschlussfähig. Die ge- auch Widersacher. Standesdünkel, Hi- gemeinsam mit uns am Beispiel un- wünschte Wirkung in der Öffentlich- erarchie, Ausbeutung, einseitige Inter- seres Mottos „Der Wald ist keine keit entsteht so nicht. Wir sagen essen, Beschränkungen, Chaos … Schraubenfabrik“ herausgearbeitet, nicht, was der Wald für uns ist (unse- worauf es bei einer erfolgreichen Ge- re positive Botschaft), wir bleiben als schichte ankommt. Eigentlich ist es Förster (wie fast immer) unsichtbar im ganz trivial. Etwas Wichtiges ist be- Hintergrund. Dann braucht es uns of- droht und diese Bedrohung wird er- fensichtlich auch gar nicht – denken folgreich abgewendet. Schaut man zumindest Außenstehende. Die Ret- sich unsere Kurzgeschichte „Der tung des Waldes werden sehr gerne Wald ist keine Schraubenfabrik“ dar- andere Akteure für uns übernehmen. aufhin an, so gibt es zwar das be- Diese Analyse war natürlich zuerst ein drohte Objekt, den Wald. Aber was wenig ernüchternd. Es hilft uns aber, ist genau der schützenswerte Zu- das Muster für die richtigen Ge- stand, der bedroht wird? Und wo schichten zu erkennen. sind eigentlich die Helden, die Garant Was braucht eine gute BDF-Ge- für den Erhalt dieses positiven Zu- schichte? Zuerst brauchen wir die stands sind? Wo sind wir Förster? Empfänger. Da gibt es die eigenen Mit- Ganz unbewusst transportieren wir glieder, die Mitarbeiter und Mitarbeite- mit diesem Satz das Gegenteil von rinnen in den Forstbetrieben und Forst- dem, was wir eigentlich bewirken verwaltungen, die Waldbesucher, die wollen. Wir platzieren eine negative Medien ... Keine gute Geschichte Botschaft („keine Schraubenfabrik“), kommt ohne das schützenswerte Ob- Ein Ausblick auf die Kommunikationsidee „Meine Förstergeschichte“ anstatt eine positive Assoziation zu jekt aus: der wertvolle, der bessere, der wecken. Wir wiederholen mit dem liebenswerte, der schöne Wald, die Aus diesen Bausteinen wollen wir Begriff „Schraubenfabrik“ die Aussa- Heimat, der ländliche Raum, die Wär- zusammen mit allen BDFlern „Meine ge von anderen Akteuren und ver- me, die Behaglichkeit, das Holz, die Förstergeschichte“ entwickeln. Diese stärken deren Aussage damit noch. Natur, die Familienforstbetriebe ... Un- Geschichten werden so vielfältig sein, Da es einer nicht forstlichen Zielgrup- sere Geschichten brauchen auch Hel- wie wir Forstleute selbst sind. Wir pe auch schwerfallen wird, eine Ver- fer wie Wissen, Kompetenz, Waldliebe, werden unsere Geschichten in BDF aktuell, in lokalen Medien, bei Veran- staltungen oder bei persönlichen Be- gegnungen erzählen. Dazu erarbeiten wir – auf Basis der Freisinger Work- shopergebnisse und von Basiserzäh- lungen – eine Handreichung für alle interessierten BDF-Mitglieder. Ich denke, dass die BDF-Familie wie keine andere „Waldlobby“ viele unterschiedliche Geschichten zu er- zählen hat. Und ich freue mich dar- auf, sie zu hören und zu lesen. Wir brauchen nicht unsichtbar im Hinter- Anhand der Figuren wurde deutlich gemacht, wie eine gute Geschichte aufgebaut werden muss grund zu wirken, sondern wir können selbstbewusst sagen: „… und des- bindung zwischen Schraubenfabrik Persönlichkeit, Ausstrahlung und An- halb braucht es uns Forstleute!“ 왎 und Wald oder Schraubenfabrik und trieb, die Nachhaltigkeit ... Und last but Matthias Schmitt Förstern herzustellen, ist die Aussage not least braucht eine gute Geschichte BDF-Bundesleitung DIE WELT BRAUCHT WALD! – 68. FORSTVEREINSTAGUNG IN REGENSBURG Vom 17. bis 21. Mai 2017 findet die 68. Tagung des Deutschen Forstvereins in Regensburg statt. Mit dem Tagungsmotto „Die Welt braucht Wald!“ möchte der Forstverein den Beitrag zu den Leistungen und Optio- nen der internationalen forstlichen Zusammenarbeit und zugleich auf die Walderhaltung und Waldvermeh- rung sowohl global als auch in Deutschland hinweisen. Zu der bundesweit größten Forsttagung werden über 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Mit seinem Vortrag zum Tagungsmotto „Die Welt braucht Wald!“ eröffnet der Kanzler der Internationalen Universität in Genf (IUG) und ehemalige Generaldirektor des WWF International Dr. Claude Martin den Seminartag am 18.05. In fünf Seminarreihen werden neben der internationalen Zusammen- arbeit und der Walderhaltung auch waldbauliche Themen sowie gesellschaftliche Ansprüche aus der Sicht verschiedenster Waldnut- zer diskutiert. Die auf den forstlichen Nachwuchs zugeschnittene Seminarreihe „Jugend Forst“ wird Perspektiven und Herausforde- rungen der Studierenden, Referendare bzw. Anwärter und Berufseinsteiger thematisieren. Außerdem werden über 50 Halb-, Ganztags- und Zweitagesexkursionen in Bayern, Österreich und Tschechien angeboten. Das Programm sowie weitere Information zu Anmeldung und Unterkunft können der Internetseite des Deutschen Forstvereins www.regensburg2017.de entnommen werden. BDFaktuell 3•2017 11
FORSTPOLITIK Achtung: Wald! Am 31. Januar fand auf Einladung des Bundesumweltministeriums in Ber- lin das 8. Forum zur Biologischen Viel- falt unter dem Motto „Achtung: Wald!“ statt. Ziel war es, den Dialog über den Wald und die Zusammenarbeit von Na- turschutz und Forstwirtschaft voranzu- bringen. Jochen Flasbarth, Staatsse- kretär im BMUB, machte deutlich, dass der Wald die volle Aufmerksamkeit ver- Es diskutierten u. a. Georg Schirmbeck (DFWR), Anja Siegesmund (TMUEN) und Jochen Flasbarth (BMUB) dient – politisch wie fachlich. Er hob au- ßerdem die Bedeutung des Waldes als streiten. Den BDF – Ulrich Dohle Jochen Flasbarth, Georg Schirmbeck Hort der biologischen Vielfalt, als Filter- nahm für uns teil – freute es. Aller- (Präsident Deutscher Forstwirtschafts- und Puffergigant, als Garant für saubere dings macht dies die Arbeit nicht ge- rat), Thüringens Umweltministerin Anja Trinkwasser, als Top-Klimaschützer, als rade einfach, weil oftmals wir Forst- Siegesmund und der Vorsitzende des Wirtschaftsfaktor und als Ort der Erho- leute die Interessenkonflikte durch BUND Hubert Weiger zu dem Schluss, lung und Inspiration hervor. Dr. Her- teils widersprüchliche Strategien vor dass in Deutschland wieder mehr Forst- mann Onko Aeikens, Staatssekretär im Ort aushalten müssen. leute und damit Fachkompetenz für für Wald und Forstwirtschaft zuständi- Vor dem Hintergrund, dass in den den Wald auf der Fläche benötigt wer- gen Bundeslandwirtschaftsministerium, vergangenen rund 20 Jahren etwa 40 den. Mit den Worten „Der neoliberale nahm Bezug auf die Bundeswaldinven- Prozent des Forstpersonals in Deutsch- Quatsch ist vorbei!“ ordnete Staatsse- tur und zeigte die Erfolge von Forstleu- land kahlschlagartig abgebaut wurden, kretär Flasbarth den massiven Perso- ten und Waldbesitzern bei der Weiter- ist das besonders bitter. Gleichzeitig nalabbau als Fehler ein. Auch bei der entwicklung des Waldes zu mehr sind in diesem Zeitraum die gesell- gemeinsamen Arbeit der Teilnehmer Naturnähe, Struktur und Vielfalt auf. schaftlichen und politischen Ansprüche des Forums an elf verschiedenen Dia- Schön, dass sich gleich zwei an den Wald deutlich gewachsen. Bei logtischen zu verschiedenen Teilaspek- Bundesministerien um die Zuständig- einer Gesprächsrunde auf dem Podium ten des Waldes und der Forstwirtschaft keit für unseren schönen Arbeitsplatz kamen deshalb auch Staatssekretär stellte sich unisono die Frage nach den personellen und finanziellen Ressour- cen, um die Lösungsansätze auch um- zusetzen. WIR SUCHEN Der BDF machte deutlich, dass sich Forstleute als Dienstleister für VERSTÄRKUNG! Waldbesitzer, die Natur und die Ge- sellschaft verstehen. Und das mit viel Liebe und großer Leidenschaft. Emo- tionen in Bezug auf den Wald sind .DXIPDQQIUDXI¾U uns daher alles andere als fremd. Und das gesellschaftliche Bedürfnis nach 9HUVLFKHUXQJHQ unberührter Natur ist grundsätzlich anerkennenswert. Trotzdem wün- XQG)LQDQ]HQ schen wir Forstleute uns an der einen oder anderen Stelle eine deutlich mehr auf Fakten basierende Diskussi- AUSBILDUNGSSTART on über Waldthemen. SEPTEMBER 2017 So gibt es immer noch sehr stark voneinander abweichende Zahlen da- rüber, wieviel Hektar Wald in Deutsch- Wir freuen uns auf Ihre aus- land aktuell tatsächlich dauerhaft ohne sagekräftigen Bewerbungs- forstliche Nutzung sind. Das ist nicht unterlagen! vermittelbar und trägt nicht zu einer Partner im ADMINOVA-Verbund glaubwürdigen Waldpolitik bei. Hier er- BDF Sozialwerk GmbH Folgen Sie uns auf warten wir und alle am Dialog beteilig- $P:HLQJDUWHQə$OWGRUI facebook ten Akteure belastbare Zahlen. Das ist 7HOə)D[ die Grundlage für einen ehrlichen, ver- LQIR#EGIVR]LDOZHUNGHəZZZEGIVR]LDOZHUNGH trauensvollen und damit zielführenden Dialog. 왎 ud/jd 12 BDFaktuell 3•2017
FORSTPOLITIK Nadelholz-Offensive im Klimawandel! Die Fichte verabschiedet sich im gramms „Nachwachsende Rohstoffe“ Holzindustrie Klimawandel gemäß BWI3 bereits in für eine bundesweite Praxis-Schulung braucht Nadelholz erschreckendem Ausmaß an den gestellt. Ab 1.2.2017 wird der Projekt- auch schon früher für sie grenzwerti- manager Timo Ackermann für 2017 und Nicht fehlen darf natürlich die Ab- gen Standorten. Insbesondere der 2018 zusammen mit der ANW und der nehmerseite, denn wir wollen ja Holz Naturschutz fordert dort, aber auch in AGR, dem Deutschen Forstverein und anbieten, das auch einen attraktiven anderen Regionen immer mehr Laub- anderen in allen Bundesländern etwa 20 Markt hat. Die Sägeindustrie braucht holz. 75 % der Wertschöpfung der Veranstaltungen organisieren. Eingela- Weißholz. Durch den Rückgang der deutschen Forst-und Holzwirtschaft den sind Waldbesitzer, Förster und Fichte wird das ohnehin nicht sonder- resultierten aber aus Nadelholz. sonstige Interessierte, die in für die Die ANW hat sich vorgenommen, Weißtanne geeigneten Regionen versu- für diesen Spagat zwischen ökologi- chen möchten, diese tolle Baumart zum scher Verantwortung, klimastabileren Aufbau einer klimastabilen ertragsstar- Wäldern und Ertrag bringenden Baum- ken nächsten Waldgeneration einzu- arten einen Lösungsvorschlag zu er- bringen. arbeiten. Er heißt: Weißtanne. Sie ist klimastabil, sie ist sogar et- Was erwartet die was zuwachsstärker als die Fichte, Teilnehmer dieser eintägigen sie liefert ähnliches Holz wie die Fich- Veranstaltung? te und es gibt keine Bedenken gegen ihre ökologische Verträglichkeit. Au- Forschungsergebnisse zeigen, dass ßerdem ist sie als sehr verträgliche die Weißtanne eine sehr viel größere Schattenbaumart an viel mehr Stand- Standortamplitude besiedeln kann als Die klimastabile und ökologisch unbedenkliche Weißtanne ist eine der orten als bisher angenommen ideal bisher angenommen. Die ANW möchte schattentolerantesten Baumarten geeignet zum Aufbau stabiler Misch- vorhandenes Praxis-und Forschungs- bestände. wissen so aufbereiten und kommunizie- lich große Angebot noch geringer. ren, dass auch wenig erfahrene Wald- Laubholz ist keine Alternative – wohl Anbauhindernisse für besitzer mit geeigneten Standorten aber die Weißtanne. Sie ist etwas die Weißtanne dazu in die Lage versetzt werden, die komplizierter im Einschnitt und der Weißtanne erfolgreich zu etablieren. Der Trocknung als die Fichte. Die Säger Als zentrale Ursache für manchen Flächenanteil der Weißtanne soll ent- werden sie aber als fichtenähnlichstes Anbaufehlversuch haben wir nicht nur sprechend ihrem möglichen Verbrei- Holz dankbar übernehmen. Daher ist überhöhte Wildbestände, sondern vor tungsgebiet erweitert werden. die AG Rohholzverbraucher auch ein allem fehlendes Wissen über erfolgver- Fachleute werden über an den sehr interessierter und engagierter sprechende Etablierungsstrategien aus- jeweiligen Standorten geeignete Her- Partner in dem Projekt. Sie wird die gemacht. Daher hat die ANW einen För- künfte informieren. Es gibt zum Beispiel betreffenden Betriebe der Holzwirt- derantrag im Rahmen des Förderpro- trockenheitsstabilere oder schneebruch- schaft und alle Interessierten über den resistentere Arten. Die beste Strategie Umgang und die Verwendungsmög- nutzt nichts, wenn man die falsche Her- lichkeiten der Weißtanne informieren. kunft wählt. Dann wird im Wald gezeigt, Nach der Praxisschulung stehen wie man Weißtanne sät oder welche den Interessierten in den einzelnen Pflanzensortimente man besser nicht Bundesländern auch für die Zukunft verwendet. Über den Erfolg entschei- kompetente Ansprechpartner der ANW den auch die Zusammensetzung und oder andere Partner gern beratend zur der Pflegezustand des vorhandenen Seite, denn nach dem einen Tag fängt Altbestandes. Er soll ja schließlich noch ja die eigentliche Arbeit erst an. für viele Jahrzehnte schützender Schirm Als Bundesvorsitzender der ANW für die Weißtanne und willkommener würde ich mich natürlich sehr freuen, Samenspender der Mischbaumarten wenn es uns gemeinsam mit der sein. Weißtannen-Offensive gelingen wür- Natürlich darf die Wald-Wild-Situa- de, den Anteil dieser tollen Baumart tion nicht ausgeblendet werden. Neben zu erhöhen. Es könnte ein erkennba- manchen „Hot Spots“ mit zwingender rer Beitrag zum Aufbau klimastabiler, Zäunung streben wir aber insbesonde- ertragreicher und ökologisch intakter re großflächigere Einbringungsregionen Mischwälder im Klimawandel wer- Die Weißtanne verfügt über ein hohes Verjüngungs- potenzial, dass leider allzu häufig von überhöhten an, wo dann ein Wachstum der Tanne den. 왎 Hans von der Goltz Wildbeständen abgeschöpft wird auch ohne Zaun möglich sein muss. Bundesvorsitzender der ANW BDFaktuell 3•2017 13
ARBEITSKREISEVERTRETUNGEN Neues Eingruppierungsverzeichnis zum TVöD in Kraft Ab dem 1. Januar 2017 gilt beim ßig wechselnd eingesetzt werden“, ein- bildereignungsverordnung (früher BAP) TVöD/VKA ein neues Eingruppierungs- gruppiert werden. Nach EG 8 können nach IHK hin. Als „Hilfsausbilder“ ist verzeichnis. Dies hat zum Teil erhebliche Forstwirte eingruppiert werden, die über man dann gut eingeordnet, die Ausbil- Auswirkungen auf die Eingruppierungen 50 % „selbstständig und verantwortlich dung zum Forstwirtschaftsmeister lohnt der Forstwirte im kommunalen Bereich. Maßnahmen zur Baumerhaltung durch- sich somit nicht mehr. Als Meister hat Waren vor dem Stichtag die Forstwirte in führen“. Hier wird die Frage nach der man nur die Möglichkeit, in die EG 9 der Eingruppierung kaum erfasst, so of- Baumerhaltung äußerst spannend: Sind aufzusteigen, wenn man in einer zentra- ferieren sich nun komfortable Möglich- in der EG 8 nur die reinen Spezialisten der len Ausbildungsstätte arbeitet. keiten. Dieses Eingruppierungsverzeich- Baumerhaltung oder gibt es auch eine Das neue Eingruppierungsver- nis gilt jeweils unterschiedlich für die ein- Möglichkeit, über das Ziel einer Durch- zeichnis (NRW) bietet für Forstwirte zelnen Bundesländer. forstung die Z-Bäume zu erhalten bzw. durchaus komfortable Aufstiegsmög- In NRW ergibt sich daraus folgende den verbleibenden Bestand mit seinen lichkeiten. (In der Vorgängerversion Lage: Gelernte Forstwirte finden sich multifunktionalen Eigenschaften und Öko- wurden Forstwirte mit ihren speziellen nunmehr einheitlich in der EG 6 wieder, systemleistungen als Arbeitsziel in den Tätigkeiten und Kenntnissen leider Forstwirte mit der Zusatzqualifikation Fokus zu nehmen und die hierfür notwen- nicht erwähnt, sodass sie meistens Forstmaschinenführer werden in die digen Baumfällungen durchzuführen und bei der Eingruppierung der Gärtner EG 7 eingruppiert. (Vor dem Inkrafttre- das Produkt Holz zu generieren? landeten.) Für betroffene Forstwirte ten der neuen EGO landeten diese oft Bei der Eingruppierung der Forst- bietet sich nun an, bei ihrem Arbeit- als Kraftfahrer in der EG 4 oder 5.) wirtschaftsmeister ist allerdings „ge- geber einen Antrag auf Überprüfung Ebenso nach EG 7 können Fahrer schlafen“ worden. Der Forstwirtschafts- ihrer Eingruppierung zu stellen. 왎 von „selbstfahrenden Arbeitsmaschinen, meister wird standesgemäß in die EG 8 die diese auch bedienen und die auf ver- eingruppiert. Dort kommt aber auch je- Vertretung der Forstwirte schiedenen Arbeitsmaschinen regelmä- der gelernte Facharbeiter nach der Aus- Gerhard.Tenkhoff@t-online.de Gutes Geld! Gute Struktur! Gutes Ergebnis! Der BDF saß, vertreten durch den die kommenden 24 Monate haben nen also von einem guten Ergebnis dbb beamtenbund und tarifunion (dbb), sich Gewerkschaften und die TdL am sprechen“, so Russ weiter. direkt mit am Verhandlungstisch der 17. Februar 2017 in Potsdam geei- Jetzt gilt es, diesen Abschluss auch Tarifpartner für die Beschäftigten der nigt. Zum 1.1.2017 steigen die Ge- für die Landes- und Kommunalbeam- Länder. Nach wochenlangen Verhand- hälter um zwei Prozent, zum 1.1.2018 tinnen und -beamten herzustellen. Wir lungen ohne wirkliches Ergebnis hatte werden sie um weitere 2,35 Prozent, gehen davon aus, dass sich die Lan- die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) mindestens aber 75 Euro erhöht. desfinanzminister/-innen ihrer Verantwor- nach zuvor großen Protesten einge- Auszubildende erhalten zu den ge- tung bewusst sind und eine zeitnahe lenkt. Es wurde ein guter Kompromiss nannten Stichtagen jeweils pauschal Entscheidung zur zeit- und inhaltsglei- erzielt. 35 Euro mehr, zudem gibt es für sie chen Übertragung des Abschlusses auf „Zuerst muss allen Kolleginnen einen zusätzlichen Urlaubstag (jetzt die Beamten und Versorgungsempfän- und Kollegen gedankt werden, die 29 Tage). Dass sich jedoch die Län- ger treffen werden. Eine Billigbesoldung unsere Forderungen auch hartnäckig der weiterhin weigern, ihren Azubis wäre ein Schlag ins Gesicht der Kolle- auf der Straße verteidigt haben“, eine unbefristete Übernahmegarantie ginnen und Kollegen und würde dem macht unser Bundesvorsitzende Ul- zu geben, ist ärgerlich und unver- Land insgesamt schaden. Im Länder- rich Dohle deutlich. Ohne diese Un- ständlich. Im Wettbewerb um qualifi- bereich besteht weiterhin umfassender terstützung sind kaum erfolgreiche zierten Nachwuchs haben sich die Bedarf, über die dort gültigen Entgelt- Verhandlungsergebnisse zu erzielen. Länder mit dieser Verweigerungshal- ordnungen zu verhandeln. Das war Dabei zählt auch, dass bei den Pro- tung keinen Gefallen getan. auch eine Kernforderung des BDF und testen BDF-Fahnen zu sehen sind „Wir können zufrieden sein. Bei ist eine Herkulesaufgabe. Es wurde u. a. oder die eine oder andere Motorsäge unseren wesentlichen Forderungen vereinbart, die allgemeine Entgeltord- heult. Denn auch die Forstleute gehö- haben wir gute Kompromisse er- nung bis zur nächsten Einkommens- ren zu den öffentlich Beschäftigten. zielt“, zog dbb-Verhandlungsführer runde zu erneuern, auszubauen und zu Auf Einkommenserhöhungen für Willi Russ vor der Presse in Potsdam verbessern. 왎 jd die Arbeitnehmerinnen und Arbeit- ein positives Fazit. „Kurz gesagt: Es nehmer der Länder im Gesamtvolu- gibt gutes Geld, wir verbessern die Angestelltenvertretung men von insgesamt 4,35 Prozent für Einkommensstrukturen spürbar, kön- Sabine.Wolter@bdf-online.de 14 BDFaktuell 3•2017
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