Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Noch nicht angekündigte Titel Herbst 2021

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Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Noch nicht angekündigte Titel Herbst 2021
Scheidegger & Spiess
 Kunst I Fotografie I Architektur
Noch nicht angekündigte Titel
Herbst 2021

                          Scheidegger & Spiess
                          Herbst 2021		          1
Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Noch nicht angekündigte Titel Herbst 2021
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                                                                                                                                                                l e n
                                                                                                                           nh                    s           ta
                                                                                                    e     e                                             gi
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                                                                   Christoph Becker

                                                                                                   E            eit                         de
                                                                                                                                                                l e n
         Wir freuen uns, dass uns die Walter A.       Mirjam Varadinis und Franziska

                                                                                                              h                                  s
         Bechtler-Stiftung das singuläre Kunst-       Lentzsch sei gedankt für die kurato-

                                                                                                            n                                                ta
         werk The 2000 Sculpture von Walter           rische und organisatorische Beglei-

                                                                                                                                                        gi
         De Maria nach fast einer Generation          tung des Projekts, unserem langjähri-

                                                                                                     e abe
         wiederum für eine Präsentation zur Ver-      gen Kollegen Hanspeter Marty für die

                                                                                                   i                                                  i
         fügung stellt. Geschaffen wurde die-         restauratorische Betreuung über eine
         ses Hauptwerk der Minimal Art in den         lange Zeit und unserem bewährten

                                                                                                  D rh                                               D
         1990er-Jahren für den grossen Aus-           Team der Restaurierung, insbesondere

                                                                                                                eit
         stellungssaal im Kunsthaus Zürich.           Patrick Decker, für die gute Koopera-

                                                                                                                                            de                      n
                                                      tion bei der aktuellen Aufstellung der

                                                                                                   E                                                            le
         Mein Dank geht an Thomas und Cristina        Arbeit.

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         Bechtler für ihre Bereitschaft und für die

                                                                                                                                                            ita
         Fürsorge, die sie persönlich wie auch die    Albers & Co AG danken wir herzlich

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         Walter A. Bechtler-Stiftung dem Werk         für den finanziellen Beitrag zur Reali-

                                                                                                     e abe
         über so lange Zeit hinweg haben an-          sierung dieser Präsentation. Seit vielen

                                                                                                   i                                                    g
                                                                                                                                                     Di
         gedeihen lassen. Philip Ursprung hat         Jahren ist uns Albers & Co AG verbun-
         eigens für diese Publikation einen in-       den, nicht nur durch ihre wiederkehren-

                                                                                                  D rh
         formativen und einfühlsamen Text ver-        de Unterstützung, sondern auch und
         fasst, der die Genese und die Kom-           ganz besonders durch die freundschaft-

                                                                                                                eit                         de                       n
         plexität des Werks beleuchtet, es in         liche Verbundenheit der Menschen, die

                                                                                                   E                                                              le
         den weiter gefassten Kontext der Mini-       das Unternehmen seit mehr als einer

                                                                                                                                                 s
         mal Art stellt und auch eine Erinnerung      Generation führen – herzlichen Dank!

                                                                                                              h                                                 a
         an Harald Szeemann bietet, dessen

                                                                                                            n                                                 t
         tatkräftiger Vermittlung wir die erste       Der grosse Ausstellungssaal ist nur sel-

                                                                                                     e abe                                                  i
         Inszenierung des Werks in Zürich             ten ganz leer und in seiner ganzen Di-

                                                                                                                                                        g
         verdanken.                                   mension erfahrbar: The 2000 Sculpture,

                                                                                                   i                                                 Di
                                                      ein Kunstwerk von geradezu majestä-

                                                                                                  D rh
                                                      tischer Ruhe und Eindringlichkeit, ist
                                                      auch eine Reverenz an die Möglichkei-

                                                                                                                  it                        de                         n
                                                      ten, die dieser ausserordentliche Raum

                                                                                                   E
                                                      uns seit über sechs Jahrzehnten für un-

                                                                                                                e                                                 le
                                                      sere Arbeit mit und für die Kunst bietet.

                                                                                                            nh                                s
                                                      Unseren Besucherinnen und Besuchern

                                                                                                                                                              t a
                                                      wünschen wir eindrucksvolle Seh-

                                                                                                                                                            i
                                                      erfahrungen mit diesem grossen Kunst-

                                                                                                     e    e                                             g
                                                      werk: The 2000 Sculpture feiert mit uns

                                                                                                  Di rhab                                            Di
                                                      den denkbar schönsten Anlass – die Er-
                                                      öffnung der grossartigen Erweiterung
                                                      des Kunsthauses mit dem Chipperfield-

                                                                                                                  it
                                                      Bau am Heimplatz.

                                                                                                   E                                        de                     n
                                                                                                                e                                s             le
                                                                                                            nh                                           i t a
Abb.1

                                                                                                          e
                                                                         5

                                                                                                     e                                                  g
                                                                                                  Di rhab                                            Di
                                                                                                       Die Erhabenheit des Digitalen

                                                                                                   E

                                                                                                                   Abb.6

                                                                                                                   Abb.7

 Abb.2

                                                                                                     Ein Meilenstein
                                                                                                     der Konzeptkunst,
                                                                                                     geschaffen
                                                                                                     für den grossen
                                                                                                     Ausstellungssaal
                                                                                                     des Kunsthaus
 Abb.3
                                                                                                     Zürich
Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Noch nicht angekündigte Titel Herbst 2021
Herausgegeben vom
                                                                                                              Dokumentiert eine der grössten
    Kunsthaus Zürich
                                                                                                              Bodenskulpturen im Innenraum
                                                                                                              weltweit
    Mit Beiträgen von Mirjam Varadinis
    und Philip Ursprung sowie einem                                                                           Enthält den ersten Text überhaupt
    Text von Harald Szeemann                                                                                  über The 2000 Sculpture aus der
                                                                                                              Feder des legendären Ausstel-
    Gestaltet von Martin Stoecklin                                                                            lungsmachers Harald Szeemann
    & Melina Wilson                                                                                           (1933–2005)

    Broschur                                                                                                  Die Arbeit setzte seinerzeit neue
    72 Seiten, 23 farbige und                                                                                 Massstäbe in der musealen
    2 sw Abbildungen                                                                                          Präsentation von Kunst und zeigte
    19,5 × 26,5 cm                                                                                            neue Qualitäten der Skulptur
    978-3-03942-060-5 Deutsch                                                                                 auf als ein den Umraum prägendes
    sFr. 25.– | € 25.–                                                                                        und erfüllendes Subjekt
    Bereits lieferbar                                                                                         Walter De Maria zählt zu den
    ISBN 978-3-03942-060-5
                                                                                                              bedeutendsten Vertretern der
                                                                                                              Land Art, der Konzeptkunst und
                                                                                                              des Minimalismus

9   783039 420605                                                                                             Erscheint anlässlich der Ausstellung
                                                                                                              The 2000 Sculpture. Walter De
                                                                                                              Marias raumfüllende Installation im
                                                                                                              Kunsthaus Zürich (bis 20. Februar
                                                                                                              2022)

                                         Walter De Maria
                                         The 2000 Sculpture

                                         The 2000 Sculpture des amerikanischen Künstlers Walter De Maria (1935–2013) ist eine
                                         der grössten Bodenskulpturen im Innenraum weltweit. Eigens für den grossen
                                         Ausstellungssaal des Kunsthaus Zürich konzipiert, wurde sie dort 1992 erstmals gezeigt.
                                         Die Installation besteht aus insgesamt 2000 weissen Gipsbarren von gleicher Grösse,
                                         jedoch unterschiedlicher Anzahl Kanten, was in der Platzierung auf dem Boden nach
                                         einem spezifischen Rhythmus eine sich laufend verändernde Gesamtsicht des Werks
                                         ergibt. Der umgebende Raum, über den Tag wechselnde Lichtverhältnisse und der
                                         jeweilige Standpunkt der Betrachtenden unterstützen diese Wandlungen zusätzlich.
                                         Nach Präsentationen in anderen Institutionen sowie 1999/2000 ein zweites Mal im
                                         Kunsthaus Zürich wird The 2000 Sculpture nun erneut an diesem Ort gezeigt und ei-
                                         nen meditativen Gegenpol zur Eröffnung von David Chipperfields Erweiterungsbau im
                                         Herbst 2021 bilden. Das zu dieser Ausstellung erscheinende Buch dokumentiert die
                                         herausragende Arbeit von Walter De Maria in Bild und Text. Es enthält ein Interview
                                         der Kuratorin Mirjam Varadinis mit den Sammlern Thomas und Cristina Bechtler, die
                                         mit dem Künstler eng zusammengearbeitet haben, und einen Essay von Philip Ursprung
                                         zur Kontextualisierung des Werks. Die Wiedergabe des ersten Texts überhaupt über
                                         The 2000 Sculpture aus der Feder des legendären Ausstellungsmachers Harald Szee-
                                         mann (1933–2005), dank dessen Vermittlung sie entstanden ist, rundet den Band ab.

                                         Mirjam Varadinis ist seit 2002 Kuratorin der Grafischen Sammlung
                                         am Kunsthaus Zürich.

                                         Philip Ursprung ist Professor für Kunst- und Architekturgeschichte
                                         am Institut gta der ETH Zürich.

                                                                                                              Scheidegger & Spiess
                                                                                                              Herbst 2021		                     3
Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Noch nicht angekündigte Titel Herbst 2021
20                                                                                                                                                                                                            21     22                                                                                                                                                                                                                                                         23

                                                                                                                                                                                                                     Chipperfield-Bau,
                                                                                                                                                                                                                     Raum der Sammlung
                                                                                                                                                                                                Chipperfield-Bau,    Gabriele und Werner
                                                                                                                                                                                                grosser Raum der     Merzbacher mit Werken
                                                                                                                                                                                            Sammlung Emil Bührle     von Henri Matisse
                                                                                                                                                                                                                     und André Derain

                                                                                                  Moser-Bau, Raum der
                                                                                                    Sammlung Knecht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Chipperfield-Bau, grosse
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Halle mit einem Werk
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            von Ellsworth Kelly der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Fondation Hubert Looser

26                                                                                                                                                                                                             27     28                                                                                                                                                                                                                                                        29

                                               dem die ausklingende Historienmalerei in der Meeresdarstellung zur                                                                                                                                                Chipperfield-Bau
                                               reinen Malerei findet. Einen grossen Auftritt haben mit Werken von                                                                                                                                                Die Bespielung des Erweiterungsbaus ist inhaltlich reichhaltig und                                                                                                                  Cy Twombly
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Sammlung Merzbacher
                                              Édouard Vuillard, Pierre Bonnard und Félix Vallotton die Nabis. Ihnen                                                                                                                                             komplex. Werke aus dem Spätmittelalter und der Alten Meister aus                                                 (Pipilotti Rist, Pixelwald,
                                              beigeordnet ist ein Gemälde Paul Gauguins aus dessen für diese Künst-                                                                                                                                             der Sammlung Emil Bührle bis hin zu Gegenwartskunst finden sich                                                  2021)

                                             lergruppe prägenden Zeit in der Bretagne.                                                                                                                                                                          hier. Eine starke Präsenz entfalten die Dauerleihgaben der Samm-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Digitale Projekte
                                            Im Übergang zum Müller-Bau entstand mit einer in die neuere Kunst                                                                                                                                                  lungen Bührle im zweiten Stock sowie Merzbacher und Looser im
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Sammlung
                                            aufbrechenden Raumgruppe mit Werken Edvard Munchs und des von                                                                                                                                                      ersten Stock. Insgesamt nehmen sie mehr als die Hälfte der für die                                                                                                                            Looser
                                           ihm geprägten Georg Baselitz sowie einem Interventionsraum, der sich                                                                                                                                                Sammlung vorgesehenen Fläche ein.                                                                                                                                           DADA
                                          dem Thema Provenienzen widmet, ein Cluster zum Themenkreis Krieg,                                                                                                                                                    Als klar war, dass die Sammlung Emil Bührle im Chipperfield-Bau
                                          Kunst und Provenienzen (siehe dazu den entsprechenden Beitrag in die-                                                                                                                                               ihre neue Heimat finden würde, war es nur folgerichtig, auch die im-
                                         sem Buch, S. 70–77).                                                                                                                                                                                                pressionistischen und postimpressionistischen Werke des Bestands                                                                                                               Video
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Film
                                        Im Erdgeschoss, in den intimen Räumen rund um das Kabinett, werden mit                                                                                                                                               sowie Monets Nymphéas in dieser Enfilade zu denken. Daraus ergab                                                        Sammlung                                                              Sammlung
                                       Werken unter anderem von Marc Chagall, Paul Klee, Franz Marc, Wassily                                                                                                                                                 sich wiederum als sinnvolle Konsequenz die Einrichtung eines Raums                                                      Merzbacher                                                            Looser

                                       Kandinsky, der figürlichen Schweizer Kunst von 1910 bis 1950 sowie den Zür-                                                                                                                                          mit Hauptwerken zur Pariser Moderne rund um Pablo Picasso. Auf die-                                                                                                  Sammlung Looser
                                      cher Konkreten verschiedene wichtige Positionen der Klassischen Moderne,                                                                                                                                              se Weise konnte insbesondere die historisch wichtige Achse von Paul
                                      die ihren Schwerpunkt nicht in Paris hatten, zusammengefasst.                                                                                          Müller-Bau mit Werken                                          Cézanne zu den Kubisten und Fernand Léger erfahrbar gemacht wer-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Abstrakter
                                                                                                                                                                                                 von Francis Bacon                                          den. Gemeinsam mit den entsprechenden Werken der Sammlung Emil                                                                                                             Interventions-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Expressio-
                                                                                                                                                                                              und Rebecca Warren                                                                                                                                                                                                                       raum
                                                                                                                                                                                                                                                           Bührle entstand hier somit ein wichtiger und weit ausstrahlender Clus-                                                                                                                            nismus

                                                                                                                                                                                                                                                           ter zur Kunst in Paris und Frankreich von 1870 bis zum Zweiten Welt-
                                                                                                                                                                                                                                                          krieg. Ein letzter Raum in diesem Bereich ist vor allem den Landschaf-
                                                                                                                                                                                                                                                          ten Ferdinand Hodlers und Giovanni Segantinis gewidmet. Auf Monets                                                         Gegenwartskunst                               Gegenwartskunst           Gegenwarts-

        Müller-Bau                                                                                                                                                                                                                                        am Anfang der Saalreihe gezeigte Nymphéas antwortend, präsentie-                                                                                                                                   kunst

        Der seit seiner Entstehung vor allem für die Kunst von der Moderne                                                                                                                                                                               ren auch sie wesentliche frühmoderne Entwürfe eines ganzheitlichen
        bis zur Gegenwart bestimmte Müller-Bau ist mit seiner offenen                                                                                                                                                                                    Blicks auf Landschaft, Natur und Kunst (siehe S. 52–53).
        Struktur nicht immer leicht zu bespielen. Er hat eine weitgehende                                                                                                                                                                                Die Bestände des Kunsthauses des Abstrakten Expressionismus und von                                                                                               Erster Stock im Chipperfield-Bau
        Neustrukturierung erfahren und wurde dabei zum grossen Teil von                                                                                                                                                                                 Cy Twombly wurden im ersten Stock so an die Räume der Sammlung
        nachträglichen Einbauten befreit: Das Erdgeschoss ist als offener                                                                                                                                                                               Looser mit ihren Hauptwerken unter anderem von Willem de Kooning he-
        Raum für Präsentationen neuer Kunst unterschiedlichen Charakters                                                                                                                                                                               rangerückt, dass sich hier ein fast die ganze Länge des Baus einnehmen-        Zweiter Stock im Chipperfield-Bau
        vorgesehen. Auch hier sind verschiedene Cluster entstanden.                                                                                                                                                                                    der Cluster bilden konnte, der von der grossflächigen, meist abstrakten
        Die grosszügige Präsentation der bedeutenden Bestände Alberto Gia-                                                                                                                                                                             amerikanischen Malerei der Nachkriegszeit dominiert wird. Die Kunst der
        comettis im ersten Stock (siehe S. 55–57) trifft auf Arbeiten von Künst-                                                                                                                                                                       Gegenwart hat zum Heimplatz hin ihren grossen Auftritt. Hier sind aktuell
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Raum für variable
        lerinnen und Künstlern, die ihn prägten, mit denen er verbunden war                                                                                                                                                                           Arbeiten aus den 1960er-Jahren bis hin zu ganz aktuellen, installativen            Nutzung (temporäre
        oder die, vor allem in Paris, zeitgleich mit ihm tätig waren. So ist, dem                                                                                                                                                                     Werken zu sehen. Auf der anderen Gebäudeseite bildet die stark von ex-             Ausstellungen oder
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Gegenwartskunst)
        Werk Giacomettis folgend, ein dichtes Tableau mit der Entwicklung                                                                                                                                                                             pressionistischen und fauvistischen Werkgruppen dominierte Sammlung
        wesentlicher Stränge der Kunst der Moderne von 1900 bis 1965 entstan-                                                                                                                                                                        Merzbacher – zu der neu auch eine Version von Pipilotti Rists Pixelwald
        den. Nach Giacomettis Tod entstandene Werke von Francis Bacon und                                                                                                                                                                            (2021) gehört – einen eigenwilligen und interessanten Ausstellungsteil, den
        zum Schluss von Rebecca Warren ergänzen die Auswahl.                                                                                                                                                                                         der Sammler selbst initiiert hat. Er erwähnte die vitalisierende Wirkung, die
        Im Zwischengeschoss werden Werke von Jean Tinguely des Nouveau Réa-                                                                                                                                                                          die stark von der Farbe und vom Licht geprägte Kunst auf ihn ausübt. Sie
        lisme mit solchen der britischen und amerikanischen Pop-Art und neueren                                                                                                                                                                     war und ist ihm Ansporn zur Lebensfreude, trotz der schrecklichen Ereignis-
        Arbeiten von Sylvie Fleury und Abraham Cruzvillegas vereinigt. Letztere                                                                                                                                                                     se aus der Zeit des Nationalsozialismus, die seine Familie trafen.
        sind Positionen, die bis in unsere Zeit Elemente der Pop-Art weiterentwickelt                                                                                                                                                               Gegenüber diesen thematisch abgerundeten Bereichen sind andere Teile                 Temporäre                                 Sammlung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Ausstellungen                             Emil Bührle
        haben (siehe S. 62 und 63). Im obersten Geschoss schliesslich steht die                                                                                                                                                                     des Chipperfield-Baus kleinteiliger organisiert und leben vom Kontrast als
        Minimal Art im Mittelpunkt. In einem grossen, von Einbauten befreiten Saal                                                                                                                                                                 wichtigstem Gliederungselement. So besteht eine parallel zu der erwähnten
        dominiert Bruce Naumans majestätisch-lakonischer Gipsring Model for                                                                                                                                                                        «amerikanischen» Enfilade verlaufende innere Raumreihe im ersten Stock the-
        Tunnel. Square to Triangle (1981), Werke von Jenny Holzer und Anna Winteler                                                                                                                                                                matisch aus lauter Einzelsälen. Unter ihnen befindet sich je ein Raum zur digi-
        begleiten ihn. Wer von da in den Moser-Bau hinüberwechselt, wird dort von                                                                                                                                                                 talen Kunst, zu Dada, zur Videokunst sowie ein anlässlich der Eröffnung mit
        riesigen Werken willkommen geheissen, die ebenfalls aus den 1980er-Jahren                                                                                                                                                                 feministischer Gegenwartskunst bestückter Interventionsraum (siehe S. 84).
        stammen, jedoch von komplett verschiedener Machart sind: Hauptwerke von
        Georg Baselitz. Auch hier findet sich also, wie im ersten Stock, ein verbindendes                                                                                                                                                                                                                                                                       Pablo Picasso,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Ferdinand Hodler und                                              Claude Monet,
        Element zwischen Moser- und Müller-Bau.                                                                                                                                                                                                                                                                                          Giovanni Segantini
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Henri Matisse,    Impressionismus
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Nymphéas
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fernand Léger

                                                                                                                                                                                                                                                            Mehr Kunst zu sehen:
44                                                                                                                                                                                                             45

                                        Von Claude Monet                                                                Im zweiten Stock des Erweiterungsbaus sind vier prächtige Räume
                                                                                                                        der Malerei des Impressionismus, der Klassischen Moderne in Pa-

                                     bis Ferdinand Hodler :
                                                                                                                        ris sowie den Landschaftsbildern Ferdinand Hodlers und Giovanni
                                                                                                                        Segantinis gewidmet.

                                                neue Blicke
                                                                                                                                                                                                                                                            die Neuhängung
                                                                                                                        Die Nymphéas von Claude Monet
                                                                                                                        Emil Bührle schenkte dem Kunsthaus Zürich 1952 zwei Seerosenbil-

                                           auf das Sichtbare
                                                                                                                        der von Claude Monet (1840–1926 ), die im Kunsthaus nun mit dem-
                                                                                                                        jenigen aus der Sammlung Emil Bührle dauerhaft vereinigt sind. Da-
                                                                                                                        mit verbinden die Nymphéas die Bestände beider Sammlungen.
                                                                                                                        Die späten Seerosenbilder sind Monets letzter Beitrag zur Kunst der
                                                                                                                        Moderne und bieten etwas völlig Neues: Der Künstler senkte beim Ma-
                                                                                                                        len dieser Bilder seinen Blick erstmals unter den Horizont, der die frü-

                                                                                                                                                                                                                                                            der Sammlung
                                                                                                                        heren Jahrhunderte der Landschaftsdarstellung bestimmt hatte, und
                                                                                                                        schaute nur noch auf die Fläche des Wassers, die so zur Schwester der
                                                                                                                        sie wiedergebenden Leinwand wurde. Die Malerei avancierte auf die-
                                                                                                                        se Weise erstmals zu einer Membran für ein grosses, strömendes Gan-
                                                                                                                        zes – «All over» nannten die Amerikaner später eine solche grenzenlos
                                                                                                                        gedachte Malerei.
Chipperfield-Bau                                                                                                        Monets grosse Nymphéas entstanden in einer vom Krieg geprägten
mit Gemälden                                                                                                            Zeit, vielleicht sogar als Antwort auf diese. Die Front rückte teilweise
von Claude Monet
                                                                                                                        50 Kilometer an Giverny heran, wo er lebte und wo teilweise sogar der

                                                                                                                                                                                                                                                            im erweiterten
                                                                                                                        Gefechtslärm zu hören gewesen sein soll. Mit seinen friedvollen Seerosen-
                                                                                                                        bildern schuf Monet so eine Gegenvision zu dem katastrophalen, verlust-
                                                                                                                        reichen Krieg.

                                                                                                                        Impressionismus und Postimpressionismus
                                                                                                                        In Sichtweite zu den entsprechenden Meisterwerken der Sammlung Emil
                                                                                                                        Bührle vereint ein zweiter Raum die impressionistischen und postim-
                                                                                                                        pressionistischen Hauptwerke der Sammlung des Kunsthauses, ergänzt
                                                                                                                        durch bedeutende Dauerleihgaben von privater Seite. Einen besonderen

                                                                                                                                                                                                                                                            Kunsthaus Zürich
                                                                                                                        Akzent setzen Gemälde aus der Zeit nach 1888, drei von Claude Monet
                                                                                                                        sowie postimpressionistische Werke von Paul Cézanne, Vincent van Gogh
                                                                                                                        und Paul Gauguin.
                                                                                                                        Das Merkmal des Impressionismus ist die Malerei in Punkten reiner Farbe,
                                                                                                                        die sich anstatt auf der Palette nunmehr erst im Auge des Betrachters mischt.
                                                                                                                        Dadurch wird der Momentaneität der Wahrnehmung Ausdruck verliehen.
                                                                                                                        Die postimpressionistische Malerei geht darüber hinaus. So erhält sie etwa
                                                                                                                        in Cézannes (1839–1906) rhythmisierten Farbflecken einen Wert an sich,
                                                                                                                        der auf gleicher Höhe mit dem Inhalt, der Abbildung der sichtbaren Welt,
                                                                                                                        steht. Auf der anderen Seite münzte van Gogh (1853–1890) die flockigen Stri-
                                                                                                                        che der Impressionisten zu dynamischen Pinselhieben um, die Ausdruck einer
                                                                                                                        pulsierenden Emotionalität sind. Gauguin (1848–1903) schliesslich belebte
                                                                                                                        seine Bilder mittels Arabesken, die häufig durch Figuren gebildet werden. Da-
                                                                                                                        mit vermochte er die Farbflächen ganz neu zu gliedern.
                                                                                                                        Ebenfalls vertreten ist in diesem Raum der Neoimpressionismus oder Pointil-
                                                                                                                        lismus Georges Seurats (1859–1891) und Paul Signacs (1863–1935). Dieser
                                                                                                                        führte zu einer Systematisierung von Wahrnehmung und Farbauftrag, die eine
                                                                                                                        Weile lang auch Henri Matisse prägte.

46                                                                                                                                                                                                             47     52                                                                                                                                                                                                                                                        53

                                                                                                                                                                                                                     Chipperfield-Bau mit
        Chipperfield-Bau mit                                                                                                                                                                                         Werken von Ferdinand
        Werken von Claude                                                                                                                                                                                            Hodler, Giovanni Segantini
        Monet, Camille Pissarro,                                                                                                                                                                                     und Auguste Rodin
        Alfred Sisley und
        Auguste Rodin
Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Noch nicht angekündigte Titel Herbst 2021
Herausgegeben vom
                                                                                                                                  Eine höchst attraktive Einladung,
    Kunsthaus Zürich
                                                                                                                                  die Sammlung des Kunsthaus
                                                                                                                                  Zürich und die dort als Dauerleih-
    Mit Beiträgen von Christoph
                                                                                                                                  gaben deponierten Sammlungen
    Becker, Philippe Büttner, Joachim
                                                                                                                                  Bührle, Looser und Merzbacher zu
    Sieber und Mirjam Varadinis
                                                                                                                                  erkunden

    Gestaltet von Katarina Lang                                                                                                   David Chipperfields Erweiterungs-
    und Kezia Stingelin                                                                                                           bau für das Kunsthaus Zürich
                                                                                                                                  bildet einen Meilenstein der Bau-
    Broschur                                                                                                                      geschichte des Museums und der
    96 Seiten, 42 farbige und                                                                                                     Stadt Zürich und wird künftig eine
    2 sw Abbildungen                                                                                                              wichtige Touristenattraktion sein
    23 × 31 cm
    978-3-03942-058-2 Deutsch                                                                                                     Das Kunsthaus Zürich beheimatet
    978-3-03942-059-9 Englisch                                                                                                    den umfangreichsten Bestand an
    sFr. 25.– | € 25.–                                                                                                            Kunst des französischen Impressio-
    Erscheint im Oktober 2021                                                                                                     nismus ausserhalb Frankreichs

    ISBN 978-3-03942-058-2       ISBN 978-3-03942-059-9
    Deutsch                      Englisch

9   783039 420582            9   783039 420599

                                                          Kunsthaus Zürich
                                                          Die Sammlung in neuem Licht

                                                          Mit der Eröffnung des Erweiterungsbaus von David Chipperfield im Oktober 2021
                                                          verdoppelt sich die Ausstellungsfläche des Kunsthaus Zürich. Der wahre Gewinn die-
                                                          ser Expansion ist die Möglichkeit, künftig einen deutlich grösseren Teil der weltweit
                                                          gerühmten Sammlung des grössten Schweizer Kunstmuseums zu zeigen. Kunst vom
                                                          Mittelalter bis zur Gegenwart kann in neuen, spannungsreichen Gruppierungen und
                                                          buchstäblich in neuem Licht betrachtet werden.
                                                          Der Chipperfield-Bau beheimatet nun die renommierten Sammlungen Bührle, Looser
                                                          und Merzbacher, die sich als Dauerleihgaben im Kunsthaus Zürich befinden. Die formi-
                                                          dable Kollektion französischer Impressionisten bildet zusammen mit den Werken im
                                                          Eigentum des Museums den umfangreichsten Bestand impressionistischer Malerei aus­
                                                          serhalb Frankreichs. Zudem erhalten hier die Werke des Surrealismus, der Nachkriegs-
                                                          moderne, der Pop-Art und der Gegenwartskunst endlich den ihnen zustehenden Raum.
                                                          Reich illustriert beleuchten die Texte in diesem Buch zentrale Aspekte der Sammlung
                                                          und das kuratorische Konzept der neuen Präsentation. Es ist eine höchst attraktive
                                                          Einladung, fast 1000 Jahre Kunstgeschichte in den neuen und erneuerten Räumen des
                                                          Kunsthaus Zürich zu erkunden.

                                                          Christoph Becker ist seit 2000 Direktor des Kunsthaus Zürich.

                                                          Philippe Büttner ist seit 2011 Sammlungskurator des Kunsthaus Zürich.

                                                          Joachim Sieber ist seit 2017 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und
                                                          Provenienzforscher am Kunsthaus Zürich tätig.

                                                          Mirjam Varadinis ist seit 2002 Kuratorin der Grafischen Sammlung
                                                          am Kunsthaus Zürich.

                                                                                                                                  Scheidegger & Spiess
                                                                                                                                  Herbst 2021		                    5
Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Noch nicht angekündigte Titel Herbst 2021
17

             B                  C

             C, D

                    Die Preisträgerinnen
                    und Preisträger
                    des Schweizer
                    Grand Prix Design 2021

D   E        I
Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Noch nicht angekündigte Titel Herbst 2021
Herausgegeben vom
                                                                                                                   Schweizer Design und Schweizer
    Bundesamt für Kultur BAK
                                                                                                                   Designschaffende geniessen welt-
                                                                                                                   weit hohe Anerkennung
    Mit Beiträgen von David Bennewith,
    Jonas Berthod, François Cheval,                                                                                Der erste Band einer künftig
    Angie Keefer, Tatyana Franck und                                                                               jährlich erscheinenden Reihe zum
    Vera Sacchetti                                                                                                 Schweizer Grand Prix Design, mit
                                                                                                                   der die Entwicklung des zeitge-
    Gestaltet von Studio Ard                                                                                       nössischen Designschaffens in der
                                                                                                                   Schweiz aufgezeichnet wird
    Broschur
    116 Seiten, 31 farbige und                                                                                     Die Bände bilden eine stetig
    51 sw Abbildungen                                                                                              wachsende Sammlung illustrierter
    22 × 30 cm                                                                                                     Porträts von Gestalterinnen und
    978-3-03942-054-4                                                                                              Gestaltern in der Schweiz
    Deutsch / Englisch /
    Französisch / Italienisch
    sFr. 35.– | € 29.–
    Erscheint im September 2021
    ISBN 978-3-03942-054-4

9   783039 420544

                                         Schweizer Grand Prix Design 2021
                                         Julia Born, Peter Knapp, Sarah Owens

                                         Seit 2007 ehrt das Bundesamt für Kultur jährlich das Schaffen herausragender Schwei-
                                         zer Gestalterinnen und Gestalter, die mit ihrer Arbeit die Qualität und den weltweiten
                                         Stellenwert des Schweizer Designs in allen Sparten personifizieren. Kurzum: Der
                                         Schweizer Grand Prix Design steht für das Beste, was das Land in diesem Feld hervor-
                                         bringt. Die Liste der Preisträgerinnen und Preisträger macht die Vielfalt und Bandbrei-
                                         te der Schweizer Designproduktion sichtbar. In mannigfacher Weise haben sie alle die
                                         hiesige Kultur-Landschaft buchstäblich mitgestaltet und mit neuen Ideen bereichert.
                                         Sie inspirieren künftige Designer-Generationen und beeinflussen das zeitgenössische
                                         Design. Sie haben in ihrer Disziplin – und oft auch darüber hinaus – Geschichte ge-
                                         schrieben.
                                         2021 wird der Schweizer Grand Prix Design an die Grafikdesignerin Julia Born, den
                                         Fotografen und Art Director Peter Knapp und an die Forscherin und Dozentin Sarah
                                         Owens verliehen. Zum ersten Mal stellt dieses Buch nun die Preisträger des Jahres vor
                                         durch je einen konzisen Text und ein Gespräch sowie eine Kurzbiografie, ergänzt mit
                                         Abbildungen aus ihren Archiven.

                                         Das Bundesamt für Kultur ist Teil des Eidgenössischen Departements
                                         des Innern. Ihm obliegt die Förderung des Schweizer Kulturschaffens in
                                         den Feldern Literatur, Film, darstellende und bildende Kunst und Design
                                         sowie die Pflege des schweizerischen Kulturerbes.

                                                                                                                   Scheidegger & Spiess
                                                                                                                   Herbst 2021		                   7
Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Noch nicht angekündigte Titel Herbst 2021
Vibrierende Metropole und
beschauliche Schweiz:
Lill Tschudis modernistische
Linolschnitte
Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Noch nicht angekündigte Titel Herbst 2021
Herausgegeben von der
                                                                                                                           Die Schweizer Künstlerin Lill Tschudi
    Graphischen Sammlung ETH Zürich,
                                                                                                                           erlangte in den 1930er- und 1940er-
    Alexandra Barcal und Marcel Just
                                                                                                                           Jahren mit ihren dem Modernist
                                                                                                                           British Printmaking nahestehenden
    Mit Beiträgen von Alexandra
                                                                                                                           Linolschnitten grosse Bekanntheit
    Barcal, Jennifer Farrell, Marcel Just
                                                                                                                           im angelsächsischen Raum, die bis
    und Anna Lehninger. Vorwort von
                                                                                                                           heute anhält
    Linda Schädler
                                                                                                                           Das Buch präsentiert bislang un-
    Gestaltet von Vieceli & Cremers                                                                                        veröffentlichtes Material aus dem
                                                                                                                           Nachlass der Künstlerin und priva-
    Gebunden                                                                                                               ten Sammlungen, das neues Licht
    ca. 176 Seiten, ca. 70 farbige                                                                                         auf ihr Leben und Schaffen wirft
    Abbildungen
    22,5 × 27,5 cm                                                                                                         Abbildungen bekannter und unbe-
    978-3-03942-057-5                                                                                                      kannter Werke Lill Tschudis sowie
    Deutsch / Englisch                                                                                                     ihrer britischen Künstlerfreunde
    ca. sFr. 39.– | € 38.–                                                                                                 begleiten informative Essays zu
    Erscheint im Dezember 2021                                                                                             Tschudis Werk und dessen Bedeu-
    ISBN 978-3-03942-057-5                                                                                                 tung

                                                                                                                           Erscheint anlässlich der gleichnami-
                                                                                                                           gen Ausstellung in der Graphischen
                                                                                                                           Sammlung ETH Zürich (1. Dezember
9   783039 420575                                                                                                          2021 bis 13. März 2022)

                                            Lill Tschudi
                                            Die Faszination des modernen Linolschnitts 1930–1950

                                            Lill Tschudi (1911–2004), Tochter einer Kaufmannsfamilie aus dem ländlichen
                                            Schweizer Kanton Glarus, ging 1929–1930 nach London, um in der damals überbor-
                                            dend lebensfrohen Metropole eine künstlerische Ausbildung zu machen. In den Jahren
                                            1931–1933 führte sie ihre Ausbildung während mehrerer Aufenthalte im ebenso pul-
                                            sierenden Paris fort. Rasch fand sie mit ihren kühnen modernistischen Linolschnitten
                                            grosse Anerkennung. Bis heute sind ihre Werke in der angelsächsischen Welt gefragt
                                            und erzielen bei Auktionen stolze Preise. In ihrer Schweizer Heimat ist sie dagegen
                                            weitgehend in Vergessenheit geraten.
                                            Dieses Buch präsentiert zum einen bislang noch nie veröffentlichtes Material aus dem
                                            Nachlass von Lill Tschudi und aus privaten Sammlungen, das neues Licht auf ihr Leben
                                            und Schaffen wirft. Zum anderen führen die Abbildungen zahlreicher Arbeiten sowohl
                                            die einzigartige dynamische und bunte Bildwelt Lill Tschudis in ihrem gesamten thema-
                                            tischen Spektrum als auch ihre Leidenschaft für die Technik des Farblinolschnitts vor
                                            Augen. Die Texte erkunden und analysieren ihre Themenwahl sowie die Genese ihrer
                                            Bilder, gehen den Hintergründen ihrer grossen Popularität ausserhalb der Schweiz nach.

                                            Die Graphische Sammlung ETH Zürich wurde 1867 als Lehr- und Studien-
                                            sammlung des damaligen Eidgenössischen Polytechnikums gegründet. Mit
                                            rund 160 000 hochkarätigen Werken auf Papier vom 15. Jahrhundert bis zur
                                            Gegenwart ist die international renommierte Institution eine der grössten
                                            grafischen Sammlungen der Schweiz.

                                            Alexandra Barcal ist Slawistin und Kunsthistorikerin und seit 2007 Konser-
                                            vatorin für die Werke des 20. und 21. Jahrhunderts der Graphischen Samm-
                                            lung ETH Zürich.

                                            Marcel Just lebt und arbeitet in Zürich als freier Kurator und Autor. Er hat
                                            mehrere umfangreiche Ausstellungsprojekte realisiert und publiziert regel-
                                            mässig Texte zu kultur- sowie architekturhistorischen Fragestellungen.
                                                                                                                           Scheidegger & Spiess
                                                                                                                           Herbst 2021		                      9
Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Noch nicht angekündigte Titel Herbst 2021
Director’s Acknowledgments
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            MICHELLE HARGRAVE
                                                                                                                                            LESLEY DILL

                                                                                                                                            Wilderness: Light Sizzles Around Me
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           L            esley Dill, Wilderness: Light Sizzles Around
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Me features the work of multi-media
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        artist Lesley Dill, who works at the
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        intersection of language and fine art to
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            create sculptures and two-dimensional works that
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            represent significant historical and fictional literary
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            figures. In this installation, Dill continues her
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                them, we may share the experiences of these
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                individuals as well as a fuller and more nuanced
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                history of our region.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     I would like to thank Andrew Wallace, Director
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                of Collections and Exhibitions, for bringing this
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                project to the Figge, expanding the content to
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                include personas connected to our region, and
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            exploration of early America's obsessions with divinity             skillfully and enthusiastically bringing the exhibition
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            and deviltry and how the “American” voice grew                      and catalogue to fruition. Lesley Dill, Wilderness has
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            out of fears of the wilderness “out there” and                      also benefited from the contributions of many
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            the wilderness inside us. She highlights how both                   others inside and outside of the museum, and my
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            have shaped our history and the voices of these                     thanks extends to all the Figge’s dedicated staff
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            remarkable people. In her personas, Dill employs                    as well as catalogue authors Lesley Dill, Nancy
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            written texts and elongated clothing, two powerful                  Princenthal, Juaquin Hamilton-YoungBird and two
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            tools of communication that both conceal and                        incomparable contemporary poets, Ray Young Bear
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            reveal each figure’s identity, psyche, and faith. Her                and Tom Sleigh.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            larger-than-life sculptures seem especially relevant                     This project would not have been possible
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            at a time when many in our country are grasping                     without the generous funders who understand the
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            with their own questions of identity, and words and                 importance of Dill’s work and share our passion for
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            clothing are helping to establish kinship, spiritual,               it. I am deeply grateful for the support provided by
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            economic, and political associations for a new                      Humanities Iowa and the National Endowment for
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            generation of revolutionaries, martyrs, religious                   the Humanities, the John K. Figge Family in memory
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            leaders, warriors, and heroes.                                      of Mrs. Jean Nobis, Carolyn Levine & Leonard Kallio
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Among the personas in Lesley Dill, Wilderness                   Trust, and Linda and J. Randolph Lewis. Thanks to
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            are two made particularly for this exhibition: Black                their commitment, audiences in the Quad Cities and
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Hawk and Dred Scott. These additions align with                     other communities across the country will have the
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   WILd Dēor Nis 2021
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   WILd-Dēor-Nis,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Acrylic paint on cotton fabric                                                                                           the Figge’s commitment to present the culture                       opportunity to experience her art firsthand.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   60 x 60 in. | 152.4 x 152.4 cm.                                                                                          and history of our region as well as voices and                          My sincere appreciation also goes to my colleagues
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            perspectives that have often been neglected or                      at our partnering institutions for bringing Lesley
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            misrepresented. We are honored that these works                     Dill, Wilderness to audiences in the Northeast and
                          2                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 will debut in the Quad Cities and that through                      South. We look forward to working with Angie

                                                                                                                                                                                                                                                                                                   8                                                                                                                                                                                                              Wilderness: Light Sizzles Around Me   9

     Anne Hutchinson Banner Set, 2021
     Acrylic paint on cotton fabric
     Story Banner: 36 x 144 in. | 91.5 x 365.8 cm.                                                                                                                                                                                                                          Edward Taylor Banner Set, 2021
     Name Banner: 12 x 70 in. | 30.5 x 177.8 cm.                                                                                                                                                                                                                            Acrylic paint and hand-cut paper on cotton fabric
     Date Banner: 6 x 22 in. | 15.3 x 55.9 cm.                                                                                                                                                                                                                              Story Banner: 36 x 132 in. | 91.5 x 335.3 cm.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Name Banner: 12 x 67 in. | 30.5 x 170.2 cm.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Date Banner: 6 x 22 in. | 15.3 x 55.9 cm.

                                                               Anne Hutchinson 1591-1643
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Edward Taylor 1642-1729
                                                               A Puritan wife and mother of 15 children, Anne Hutchinson
                                                               was charismatic and outspoken about her personal religious                                                                                                                                                                                                                       Among America’s first poets, Edward Taylor’s poems
                                                               experience. Her spoken words were transcribed from her                                                                                                                                                                                                                           were long hidden away and forgotten in his private diary.
                                                               trial and are among the earliest recorded in America. Early                                                                                                                                                                                                                      The poems of the Massachusetts Puritan minister were
                                                               on, Anne Hutchinson had a Vision and experienced Grace.                                                                                                                                                                                                                          scribbled away in a private spiritual journal alongside his
                                                               From there, she began teaching in her home. Her personal                                                                                                                                                                                                                         sermons. In the poem painted on his clothing entitled
                                                               belief in grace and faith was a repudiation of the established                                                                                                                                                                                                                   “Upon a Wasp Chill’d with Cold,” he writes of a tiny insect
                                                               ministers' teachings. For this effrontery, she was taken to                                                                                                                                                                                                                       gently being unfurled by the warmth of the sun. This
                                                               trial and scorned and banished. One of her opponents stated                                                                                                                                                                                                                      downy nimble Spirit with a vital grace “enravisht” is in
                                                               during the trial: “She had rather bine a Husbande than a Wife,                                                                                                                                                                                                                   contrast to the poor crumpled spider scorched by hellish
                                                               and a Preacher than a Hearer.” She was famously branded as                                                                                                                                                                                                                       spiritual fire in the writings of his fellow minister Jonathan
                                                               “this American Jezebel.” I honor her for having the courage                                                                                                                                                                                                                      Edwards (1703-1758).
                                                               to be such an outlier and for continually affirming her view              Flewentness of Tongue (Anne Hutchinson), 2017
                                                                                                                                       Thread on fabric, wooden yoke, and shoe lasts
                                                               of faith.                                                               105 x 41.5 x 4 in. | 266.7 x 105.4 x 10.2 cm.

     Flewentness of Tongue (Anne Hutchinson), detail, 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                            Northern Blast (Edward Taylor), detail, 2017                                                                                           Northern Blast (Edward Taylor), 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Oil paint, ink, thread on fabric, wooden yoke, and shoe lasts
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   99 x 23 x 6 in. | 251.5 x 58.4 x 15.2 cm.

     44                                                                                                                                                                                                                    Wilderness: Light Sizzles Around Me        45
                                                                                                                                                                                                                                                                            52                                                                                                                                                                                                                                  Wilderness: Light Sizzles Around Me     53

                                                                                                                                                                                                                                                                                         An der Schnittstelle von
                                                                                                                                                                                                                                                                                         bildender Kunst und Sprache:
                                                                                                                                                                                                                                                                                         das Schaffen der
           See’rd (Jonathan Edwards), detail, 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                         amerikanischen Künstlerin
56
                                                                                                                                                        Jonathan Edwards: Purity, 2018
                                                                                                                                                        Fabric, thread, balsa wood, and ink
                                                                                                                                                        14 x 9 x 2 in. | 35.6 x 22.9 x 5.1 cm.

                                                                                                                                                                                                                             Wilderness: Light Sizzles Around Me       57
                                                                                                                                                                                                                                                                                         Lesley Dill

 Mother Ann Lee; The Shakers Banner Set, 2021                                                                                                                                                                                                                                 l k Hawkk Banner Set, 2021
                                                                                                                                                                                                                                                                             Black
 Acrylic
 A   li paint
          i t on cotton
                   tt ffabric
                            bi                                                                                                                                                                                                                                               Acrylic
                                                                                                                                                                                                                                                                             Acr                hand-cut
                                                                                                                                                                                                                                                                                  lic paint and hand c t paper on cotton fabric
 Story Banner: 36 x 144 in. | 91.5 x 365.8 cm.                                                                                                                                                                                                                               Story Banner: 36 x 144 in. | 91.5 x 365.8 cm.
 Name Banner: 12 x 87 in. | 30.5 x 221 cm.                                                                                                                                                                                                                                   Name Banner: 12 x 63 in. | 30.5 x 160 cm.
 Date Banner: 6 x 22 in. | 15.3 x 55.9 cm.                                                                                                                                                                                                                                   Date Banner: 6 x 22 in. | 15.3 x 55.9 cm.

                                                      Mother Ann Lee 1736-1784
                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Black Hawk 1767-1838
                                                      One of the earliest figures who I wanted to investigate and honor is
                                                      Mother Ann Lee, the founder of the Shakers. The illiterate daughter of                                                                                                                                                                               The Native American Sauk war leader, known in English as Black Hawk, was known
                                                      a Manchester blacksmith, Lee came to lead a group of dissidents from                                                                                                                                                                                 to his people as Mà-ka-tai-me-she-kià-kiàk. He was born in Saukenuk, near present
                                                      various religions who were called “shaking Quakers” for their ecstatic                                                                                                                                                                               day Rock Island, Illinois, and later removed to the Iowa prairie until his time of death.
                                                      forms of worship. After suffering at the hands of English authorities                                                                                                                                                                                 Like the other personas in this exhibit, he spoke and he wrote about spirit and justice
                                                      for allegedly violating the tenets of the Church of England, Ann received                                                                                                                                                                            in his own language. His writings were translated into English by Antoine LeClaire, a U.S.
                                                      a Revelation from God telling her to emigrate to the American Colonies                                                                                                                                                                               interpreter for the Sac and Fox.
                                                      in 1774. Ann Lee became the leader of the United Society of Believers                                                                                                                                                                                    Black Hawk is a warrior hero of his people. He grappled with the injustice of the
                                                      [in Christ’s Second Appearing] and was thereafter called Mother Ann.                                                                                                                                                                                 European-white people who hunted and massacred the American tribes in his writings.
                                                          Mother Ann believed that all animate life was both female and male;
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               “We can only judge of what is proper and right by our standard of right and wrong . . . .
                                                      therefore, God was manifest in both male and female forms. Mother
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                we must continue throughout our lives to do what we conceive to be good . . . . The
                                                      Ann was the first female to receive the fullness of the Christ Spirit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Great and Good Spirit . . . . We are nothing compared to His power, and we feel and
                                                      in the Shaker religion. “It is not I who speak; it is Christ who speaks
                                                                                                                                  Mother Ann Lee, 2021                                                                                                                                                          know it . . . . How smooth must be the language of the whites, when they can make
                                                      through me.” Through a series of visions, she became convinced
                                                                                                                                  Acrylic paint, hand-cut paper, thread on cotton fabric, wooden yoke, and shoe lasts                                                                                           right look like wrong, and wrong like right.”
                                                      that the Divine was available to anyone who would take the Christ           100 x 40 x 4 in. | 254 x 101.6 x 10.2 cm.
                                                      Spirit into themselves, thus subverting the traditional role of the                                                                                                                                                                                  His book concludes:                                                                                                       Black Hawk, Mà-ka-tai-me-she-kià-kiàk, detail, 2021
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Acrylic paint and hand-cut paper on cotton fabric
                                                      male clergy. The full embodiment of the Christ Spirit was something                                                                                                                                                                                                                                                                                                            100 x 60 in. | 254 x 152.4 cm.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               “I am now done. A few more moons, and I must follow my fathers to the shades!
 Mother Ann Lee, detail, 2021                         open to all who would be Shakers and each individual was capable of
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                May the Great Spirit keep our people and the whites always at peace—is the sincere
                                                      communing directly with God.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                wish of Black Hawk.”
 58                                                                                                                                                                                                                      Wilderness: Light Sizzles Around Me     59          64                                                                                                                                                                                                                                 Wilderness: Light Sizzles Around Me     65

      Walt Whitman Banner Set, 2021
      Acrylic paint on cotton fabric
      Story Banner: 36 x 144 in. | 91.5 x 365.8 cm.
      Name Banner: 12 x 80 in. | 30.5 x 203 cm.
      Date Banner: 6 x 22 in. | 15.3 x 55.9 cm.                                                                                                                                                                                                                             Horace Pippin Banner Set, 2021
                                                                                                                                                                                                                                                                            Acrylic paint and hand-cut paper on cotton fabric
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    in. | 91
                                                                                                                                                                                                                                                                            Story Banner: 36 x 132 in     91.5   335.3
                                                                                                                                                                                                                                                                                                             5 x 335   cm.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     3 cm
                                                                                                                                                                                                                                                                            Name Banner: 12 x 54.5 in. | 30.5 x 138.5 cm.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Date Banner: 6 x 22 in. | 15.3 x 55.9 cm.

                                                                 Walt Whitman 1819-1892                                                                                                                                                                                                                                              Horace Pippin 1888-1946
                                                                 Walt Whitman sprung fresh with a new and uniquely
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Horace Pippin is a truly original American artist. His paintings are poetic
                                                                 American voice. He celebrated America and its men,
                                                                 women, language, sensuality, and the “kosmos”, in his
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     and evocative, yet there is also a tense political edge to many of them.
                                                                 song of words. Some of his verses read: “I am the                                                                                                                                                                                                                   He fought in World War I as part of the “Harlem Hellfighters,” the
                                                                 poet of the Body and I am the poet of the Soul” and                                                                                                                                                                                                                 segregated 3rd Battalion of the 369th infantry regiment, and received
                                                                 “The English language befriends the grand American                                                                                                                                                                                                                  the Croix de Guerre as well as the Purple Heart. He was wounded in the
                                                                 Expression.” In the time Emily Dickinson was writing in                                                                                                                                                                                                             shoulder and lost the full use of his arm for many years.
                                                                 her own fashion in relation to the American Civil War,                                                                                                                                                                                                                 After coming back to the U.S., and to Jim Crow, he eventually
                                                                 Whitman nursed wounded soldiers in hospitals. He                                                                                                                                                                                                                    recovered enough to paint. When asked about his process, he said,
                                                                 wrote, “I say where liberty draws not the blood out of                                                                                                                                                                                                              “Pictures come to my mind . . . and I tell my heart to go ahead.”
                                                                 slavery—there slavery draws the blood out of liberty.”                                                                                                                                                                                                                 Here on the front of this sculpture are many of his words about faith,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     loneliness, wisdom, and prejudice. On his back is my version of Victory
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Vase, a painting he did of beautiful flowers. Amidst this beauty are two
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     soldiers at either side of the “V” of the vase. Below, in cutout silver
                                                                                                                                              Wanderer (Walt Whitman), 2017                                                                                                                                                          paper, is the emblem of the Double V—standing for Victory Abroad
                                                                                                                                              Dyed horsehair, thread, oil paint on fabric, wooden yoke, and shoe lasts
                                                                                                                                              99 x 22 x 6 in. | 251.5 x 55.9 x 15.2 cm.                                                                                                                                              and Victory at Home. This symbol was used by returning Black soldiers
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Horace Pippin, 2021
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     to affirm their American heroism in the War and to emphasize the                Acrylic paint, hand-cut paper, thread on cotton fabric, wooden yoke, and shoe lasts
                                                                                                                                                                                                                                                                            Horace Pippin Banner Set, detail, 2021                   continued fight for domestic racial justice.                                   100 x 25 x 11 in. | 254 x 63.5 x 28 cm.
      86                                                                                                                                                                                                                     Wilderness: Light Sizzles Around Me       87

                                                                                                                                                                                                                                                                            94                                                                                                                                                                                                                                  Wilderness: Light Sizzles Around Me     95
Herausgegeben vom
                                                                                                                  Lesley Dill arbeitet an der Schnitt-
    Figge Art Museum
                                                                                                                  stelle von bildender Kunst und
                                                                                                                  Sprache und zählt zu den wichtigs-
    Mit Beiträgen von Lesley Dill,
                                                                                                                  ten amerikanischen Künstlerinnen
    Juaquin Hamilton-Youngbird,
                                                                                                                  der Gegenwart
    Nancy Princenthal, Tom Sleigh,
    Andrew Wallace und Ray Young                                                                                  Das Buch präsentiert erstmals
    Bear                                                                                                          eine Gruppe von sechzehn neuen
                                                                                                                  Werken, die Lesley Dill für eine
    Gestaltet von Pederson Paetz                                                                                  Reihe von Ausstellungen in ameri-
                                                                                                                  kanischen Museen geschaffen hat,
    Gebunden                                                                                                      die im Sommer 2021 begonnen hat
    112 Seiten, 97 farbige Abbildungen
    24 × 28 cm
    978-3-85881-881-2 Englisch
    sFr. 35.– | € 29.–
    Erscheint im September 2021
    ISBN 978-3-85881-881-2

9   783858 818812

                                         Lesley Dill, Wilderness
                                         Light Sizzles Around Me

                                         Das Werk der amerikanischen Künstlerin Lesley Dill ist an der Schnittstelle von bil-
                                         dender Kunst und Sprache angesiedelt. In ihren Druckgrafiken, Skulpturen und Instal-
                                         lationen ebenso wie in ihren Performances erkundet sie, wie Worte die menschliche
                                         Psyche verhüllen und maskieren können, aber umgekehrt auch zu enthüllen vermögen.
                                         Sie transformiert die Emotionen aus Werken von Autorinnen und Autoren wie Emily
                                         Dickinson, Salvador Espriu, Tom Sleigh, Franz Kafka und Rainer Maria Rilke in
                                         Werke auf Papier oder in Objekte aus Draht, Pferdehaar, Metallfolie, Bronze und
                                         Textilien oder auch in Musik. Ihre Kunst bringt den Betrachtenden die physische Inti-
                                         mität und Kraft von Sprache näher.
                                         Lesley Dill, Wilderness präsentiert eine höchst inspirierte Gruppe dreidimensionaler
                                         Werke, die über mehr als ein Jahrzehnt hinweg entstanden ist. Sie zeugt von Lesley
                                         Dills langjähriger Beschäftigung mit bedeutenden Stimmen und Persönlichkeiten der
                                         nordamerikanischen Geschichte. In Dills Auffassung gründen diese Stimmen in der
                                         Besessenheit der frühen amerikanischen Kultur mit dem Göttlichen und dem Teufli-
                                         schen und in der Furcht vor der Wildnis der Natur und vor der inneren Wildheit der
                                         menschlichen Psyche.
                                         Die durchgehend farbigen Abbildungen im Buch werden begleitet von Essays zu Lesley
                                         Dills Schaffen sowie von kurzen literarischen Texten.

                                         Das Figge Art Museum in Davenport, Iowa, gegründet 1925 als Davenport
                                         Municipal Art Gallery, beheimatet eine eindrucksvolle Sammlung alter
                                         und neuer Kunst Europas, Amerikas und des kolonialen Mexiko, wichtige
                                         Bestände haitianischer Kunst sowie den Nachlass des bedeutenden ameri-
                                         kanischen Malers Grant Wood (1841–1942).

                                                                                                                  Scheidegger & Spiess
                                                                                                                  Herbst 2021		                    11
Jugendjahre                                  tens. Daneben unterstützte sie meinen                                                                             Webkunstaus-                                       Webmuster probiere ich immer wieder

                                       Am 20. August 1940 kam ich im Zür-
                                                                                    Vater, damit er sich vom Alltäglichen
                                                                                    unbehelligt all seinen verschiedenen
                                                                                                                                                                                                      bildung USA                                        neue Muster aus, bis der Warp nach mehr
                                                                                                                                                                                                                                                         als zwei Metern verwebt ist (Abb. 5).
                                       cher Rotkreuzspital zur Welt. Ich wuchs      Tätigkeiten widmen konnte. Sie nähte                                                                              1971–1972                                            Im «Off-Loom-Weben» (z. B. Knüpf-
                                       als jüngstes Kind in einem humanis-          nicht nur die Kleider für uns vier Kin-                                                                                                                              techniken) habe ich einen jungen Hip-
                                       tischen Elternhaus auf. Meine Ge-            der, sondern dekorierte z. B. unsre                                                                               Newton, 29. September 1971                         pie-Lehrer mit Rossschwanz und einem
                                       schwister waren der zwölf Jahre äl-          Sonntagsröcke mit Holzknöpfen, die sie                                                                            Gestern begann mein Intensivwebkurs                Fingerring aus einer Riesenmuschel –
                                       tere Bruder Klaus und meine zehn und         mit apart geometrischen Mustern be-                                                                               an einer Bostoner Kunstgestaltungs-                einfach mit einem fingergross gebohrten
                                       sechs Jahre älteren Schwestern Gerda         malte. Mit solch originellen Kleidern                                                                             schule. Ich bin die einzige Anfängerin!            Loch drin. Zum eigenen Namen musste
                                       und Erika. Wir wohnten in Zürich am          zeigten wir uns aber dann nur ungern in                                                                           Der Webstuhl flösst mir grössten Res-              man in der ersten Stunde irgendetwas
Abb. 1
                                       Waidberg in einem Einfamilienhaus mit        der Sonntagsschule.                                                                                               pekt ein! Aber was man später alles Fan-           nennen, was man gern hat. Einige sagten
                                                                                                                                                                 Abb. 5a
Fritz Brunner (1899–1991)              freier Sicht über die Stadt, den See und          Meine Eltern orientierten sich am                                       Detail von «WANDBEHANG MIT
Jugendbuchbeispiele:                                                                                                                                                MUSTERBEISPIELEN», 1971
                                                                                                                                                                                                      tastisches damit kreieren kann! All das            z. B. «Löwe», «Baum», «Blau» und ich
«Felix»*, 1970                         die Berge. Mein Vater, Fritz Brunner,        Bauhausstil: Unser Haus hatte schlichte
«Wer isch de Dieb»*, 1975 (Zür-                                                                                                                                                                       viele Neue macht mich aber ziemlich                sagte «Kinder». Alles schrieb er auf.
    cher Mundartgeschichten)           unterrichtete als Sekundarlehrer Spra-       helle Räume. Zur Wohnzimmerein-
«VIGI» (Vigi der Verstossene), 1940                                                                                                                    2                                              müde. Morgen geht der Kurs weiter und                Er will uns nicht nur Techniken leh-
«Aufruhr in Brussada»*, 1960           chen und Geschichte. Er war auch als         richtung in Rottönen stickte meine
* mit Illustrationen von Klaus                                                                                                                                                                        in derselben Woche beginnt der Kurs                ren, sondern unser Raumempfinden
    Brunner (1928–2018)                Schriftsteller tätig, verfasste zahlreiche   Mutter die passenden Kissenüberzüge,                                                                              für freies Textilgestalten (z. B. Indianer-        für späteres dreidimensionales Schaf-
Abb. 2
                                       Jugendbücher (Abb. 1) und war Mit-           indem sie in Kreuzstichtechnik ohne                                                                               knüpftechniken). Ich bin auf alles sehr            fen stärken und schulen. Auf Dias zeigte
Hedwig Brunner-Lienhart (1902–         begründer des Schweizerischen Jugend-        Entwurf laufend geometrische Figu-
   1986)                                                                                                                                                                                              gespannt!                                          er uns seine eigenen Textilskulpturen:
Kissenüberzug, um 1945                 schriftenwerks (SJW) und der Ju-             ren und Ornamente erfand und diese zu
B 42 cm / L 35 cm                                                                                                                              1                                                                                                         skurrile Grossobjekte aus verknoteten
Kreuzstich, Wolle                      gend- und Volksbibliotheken. Die Ver-        einem abstrakten, fantasievollen Stick-                                                                           Newton, 1. Oktober 1971                            Schiffstauen.
Abb. 3
                                       breitung des guten Buches war für ihn        bild zusammenfügte (Abb. 2). Ihren                                                                                Das Lernen, einen Webstuhl richtig fürs              Wir bekamen folgende Hausauf-
Hedwig Brunner-Lienhart                eine Herzensangelegenheit und in unse-       spontanen Formerfindungen beim Sti-
Kaffeekanne mit Milchkännchen,                                                                                                                                                                        Weben vorzubereiten und zu bespannen,              gaben: Wir müssen die ganze Woche
   um 1925                             rer Familie durfte es keine sogenannte       cken zuzuschauen, faszinierte mich als
H 18 cm / H 8 cm                                                                                                                                                                                      ist anspruchsvoll. Ich bin immer noch              eine Zitrone mit uns herumtragen und
Porzellanmalerei                       «Schundliteratur» (z. B. Mickeymouse-        Kind.                                                                                                             am Warp-Einfädeln, aber ich freue mich             sie immer wieder genau betrachten.
Abb. 4
                                       Hefte!) geben. Zudem kuratierte er                Bevor sie z. B. Türen von Holzmöbeln                          3                                              auf die vielen späteren Webmöglich-                (Womit ich in der Familie dauernd ge-
Johanna Brunner (*1940)                während 20 Jahren nebenamtlich die           oder Porzellangeschirr bemalte (Abb. 3),
«Schellenursli und Flurina», 1962                                                                                                                                                                     keiten und lasse mich von den Arbeiten             neckt wurde!) Auch müssen wir eine
H 60 cm / H 48 cm                      pädagogischen Ausstellungen im Pesta-        hielt sie ihre Kompositionsideen in Ent-
Marionetten aus Balsaholz                                                                                                                                                                             der Fortgeschrittenen anspornen und                Artischocke und zwei andere Dinge aus-
                                       lozzianum.                                   würfen fest.                                                                                                      inspirieren.                                       wählen, zerteilen und die Einzelstücke
                                                                                                                                                                                                        Die Kunstlehrerin ist streng und sehr            immer wieder zeichnen. Zudem müssen
                                       Meine Mutter, Hedwig Brunner-Lien-           Nicht nur die schöpferische Kreativi-                                                                             gut. Ihre grossartigen Textilkreationen            wir eine Schachtel mit Materialabfällen
                                       hart, war vor der Familiengründung als       tät förderten unsere Eltern in uns Kin-                                                                           habe ich in einer Ausstellung im «De-              in den Kurs mitbringen. Ich weiss also
                                       innovative Handarbeitslehrerin tätig ge-     dern, sie legten auch Wert auf eine gute                                                                          cordeva-Museum» bewundern kön-                     noch nicht, wie lehrreich dieser Kurs
                                       wesen. Ihre Kreativität kam nicht nur        Sprach- und Musikerziehung. Besonders                                                                             nen. Mein erster «Warp» (Kette) ist aus            sein wird.
                                       uns Kindern zugute, sondern zeigte sich      mein Vater achtete darauf, dass wir                                                                               schwarzem Garn und verläuft durch vier
                                       auch in der Pflege des Hauses und Gar-       fehlerfrei «Züridüütsch» lernten. Einige                                                                          «Harnesses» (Schäfte). In meinem erstes                                                             5a
                                                                                                                                                   4

                                                   8                                                                                                         9                                                    16                                                                                                 17

                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Web-
                                       das Textilmuster aus den farbigen Warp-
                                       Fäden. Der 4-fächerige Warp ermöglicht
                                       unzählige Mustervariationen, z. B. kön-
                                       nen plastische Sequenzen oder Schrift-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                           kunst-
                                       bilder gewebt werden! Nachdem ich das
                                       Brettchenbandweben auf einem Schul-
                                       Inkle-Loom gelernt habe, werde ich mir
                                       nun einen eigenen kleinen Webstuhl kau-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              aus-
                                       fen, damit ich zu Hause daran arbeiten
                                       kann. Nach den ersten Webmusterver-
Abb. 6
                                       suchen ist in der Schule ein Gürtel ent-
GÜRTEL, 1972                           standen (Abb. 6).

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          bildung
B 4 cm / L 116 cm
Technik: Cardweaving mit Baum-
   wollgarn in Weiss, Schwarz, Pink
   und Grautönen                       6. April 1972
Abb. 7
                                       Heute habe ich meine «Giraffen»-Ta-
DREI GIRAFFEN, 1971                    pisserie am Webstuhl in der Schule be-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              USA
B 50 cm / L 70 cm
Warp: verschiedenes Fadenmaterial      endet. Nun bekommt sie noch einen
   in Grün- Lila- und Blautönen,
Weft: Fadenmaterial wie oben, inte-    rückseitigen Futterstoff und wird an
   grierte Chenille in Grün, Violett
   und Blau                            zwei Stäbe montiert (Abb. 7).
Technik: Tabby und Inlay

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            1971–
                                       Ich war bei einem grossartigen Diavor-
                                       trag von Else Regensteiner. Von dieser
                                       Künstlerin besitze ich ein inspirierendes    6

                                       Lehrbuch, nämlich «The art of wea-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                             1972
                                       ving» (New York 1970).
                                         Dank Ursula kann ich zwei volle Tage,
                                       immer montags und dienstags, in der
                                       Schule in Boston Kurse besuchen und
                                       dazwischen an meinen Webprojekten
                                       arbeiten.
                                         Ein mehrschichtiger Wandbehang ist
                                       am Entstehen: Ich will ausprobieren,
                                       wie in die flache Längsfädenebene meh-
                                       rere übereinanderliegende Teilstücke ge-
                                       webt werden können (Abb. 8).

                                                   22                                                                           7                           23

                                                                                                                                                                                                            Das eigene Schaffen
Abb. 13
BERRY TREE, 1973
B 72 cm / L ca. 90 cm
Warp: naturweisse Baumwolle
Weft: griechische Wolle, Blau-,
   Grün-, Gelbtöne
                                                                                                                                                                                                            wiederentdecken:
                                                                                                                                                                                                            die Textilkünstlerin
Technik: Bound-Weave, Tabby

Abb. 13a
Entwurfszeichnung zu «BERRY
   TREE», 1973

                                                                                                                                                                                                            Johanna Morel
                                       13a                                                                                          13

                                                   34                                                                                                       35

                                       Aus Kanada wird er mir nach Kilchberg                                                                                                                          tende Keramikperlen nestartig vom
                                       geschickt werden! Diesen handlichen                                                                                                                            dunklen Doppelgewebe und von Federn
                                       Webstuhl werden wir in der Schweiz im                                                                                                                          umhüllt.
                                       Auto mitnehmen und ich werde damit
                                       auch im Ferienhaus weben können!                                                                                                                               Frühjahr 1978
                                       Meine Vorfreude ist gross!                                                                                                                                     Für die Basis meiner nächsten Projekte
                                                                                                                                                                                                      im Atelier wähle ich einen dunklen rus-
                                       Ab September 1976                                                                                                                                              tikalen Warp mit mehrheitlich schwar-
                                       Für mein erstes Werk auf dem neuen                                                                                                                             zen Fäden und mit wenig integrierten
                                                                                    46
                                       grossen Webstuhl (ich nenne ihn «Ca-                                                                                                                           dunkelbraunen und weissen Garnfäden.
Abb. 46
                                       dillac») lasse ich mich von Dreiecks-                                                                                                                            Die bunte, fröhlich klingende Jahr-
                                                                                                                                                                 Abb. 56
GEWEBE MIT FEDERN, 1976                formen mexikanischer Ponchos in-                                                                                          CHILBI-LICHTER, 1978
Gewebe auf Plexiglasrahmen mon-                                                                                                                                  B 180 cm / L 130 cm
                                                                                                                                                                                                      marktwelt hat mich seit meinen Be-
   tiert                               spirieren. Mein streng geometrisches                                                                                      Warp: verschiedenes Fadenmaterial,
B 175 cm / L 115 cm / T 5 cm,                                                                                                                                       Naturweiss, Dunkelbraun,
                                                                                                                                                                                                      suchen als Kind am Zürcher «Knaben-
Warp: verschiedenes Fadenmaterial,     Gewebebild wird mit Naturfedern aus                                                                                          Schwarz
   Beige, Ocker, Dunkelbraun,                                                                                                                                    Weft: verschiedenes Fadenmaterial,
                                                                                                                                                                                                      schiessen» fasziniert und gefällt mir als
   Schwarz                             den mitgebrachten Staubwedeln be-                                                                                            Violett, Gelb- und Rottöne,
Weft: verschiedenes Fadenmaterial,                                                                                                                                  Schwarz
                                                                                                                                                                                                      Mutter mit Kindern bis heute.
   Naturweiss, Beige, Brauntöne,       lebt. Ich wähle für Warp und Werft die                                                                                    Technik: Honey Comb, Leno, Tabby
   Schwarz und eingewebte Federn                                                                                                                                                                        Die Frage ist nun: Wird es mir ge-
Technik: Honey Comb, Leno, Tabby       zu den Federn passenden Farben: Natur-
                                                                                                                                                                 Abb. 57
                                                                                                                                                                                                      lingen, ein textiles Jahrmarktnachtbild
Abb. 46a                               weiss, Beige, Brauntöne und Schwarz.                                                                                      GESTRANDET, 1978
Detail von «GEWEBE MIT                                                                                                                                           B 180 cm / L 140 cm
                                                                                                                                                                                                      mit «Chilbi-Lichtern» zu gestalten? In
                                                                                                                                         47a
   FEDERN», 1976                         Das «Gewebe mit Federn» (Abb. 46)                                                                                       Warp: verschiedenes Fadenmaterial,
                                                                                                                                                                    Naturweiss, Dunkelbraun,
                                                                                                                                                                                                      meiner realisierten Nachtdarstellung
Abb. 47
                                       wird rechtzeitig fertig (und mit Jean-                                                                                       Schwarz                           «Chilbi-Lichter» (Abb. 56) verweisen
                                                                                                                                                                 Weft: verschiedenes Fadenmaterial,
TRAUBEN-TRICHTER, 1977                 Denis’ Hilfe auf einen passenden Plexi-                                                                                      Naturweiss, Ocker, Schwarz mit
B 180 cm / L 155 cm                                                                                                                                                 eingewebten brasilianischen Mu-
                                                                                                                                                                                                      die leuchtenden Farbakzente auf Bahnen
Warp: verschiedenes Fadenmaterial,     glasrahmen montiert), um mich damit                                                                                          scheln
   Naturweiss, Beige, Ocker, Grün,                                                                                                                               Technik: Honey Comb, Leno, Tabby
                                                                                                                                                                                                      und Buden und rotierende Karussells.
   Olive, Dunkelbraun, Schwarz         an der jurierten «Kunstszene Zürich                                                                                                                                                                                                                          57
Weft: verschiedenes Wollfaden-                                                                                                                                   Abb. 57a
   material Naturweiss, Beige, Gelb,   76»-Ausstellung anmelden zu kön-                                                                                          Muschel-Objekt für
   Gold, Ocker, Olive, Mauve, Au-                                                                                                                                   «GESTRANDET», 1978
                                                                                                                                                                                                      Die dekorativ fächerförmigen Muscheln
   bergine, Blautöne, Dunkelbraun,     nen. Ich freue mich sehr, dass es an-                                                                                     Kleine Jakobsmuschel aus Brasilien
   Wollstopfmaterial für Trauben-                                                                                                                                   Ø ca. 6 cm
                                                                                                                                                                                                      (Abb. 57a), die ich von meiner Schwes-
   beeren                              genommen wird! Vom 28. November
Technik: Honey Comb, Leno, Tabby                                                                                                                                 Abb. 57b
                                                                                                                                                                                                      ter Erika aus Rio de Janeiro bekommen
Abb. 47a
                                       1976 bis zum 2. Januar 1977 wird es im                                                                                    Entwurfszeichnung zu                 habe – das Muschelsammeln war in
                                                                                                                                                                    «GESTRANDET», 1978
Entwurfszeichnung zu «TRAUBEN-         Helmhaus ausgestellt sein!                                                                                                Blei- und Farbstiftzeichnung auf
    TRICHTER», 1977                                                                                                                                                 Häuschenpapier (ca. A5)
                                                                                                                                                                                                      den 1970er-Jahren noch nicht ver-
Filzstifte, Acrylfarben auf Papier
                                                                                                                                                                                                      boten –, inspirieren mich zum Wand-
                                       Ab Januar 1977                                                                                                                                                 gewebe «Gestrandet» (Abb. 56). Sie las-
                                       Auch in meinem nächsten grossen Ge-                                                                                                                            sen mich an die steifen Röckchen der
                                       webe dominiert die Dreiecksform. Sie                                                                                                                           Balletteusen denken und somit auch an
                                       stellt einen abstrahierten Trichter dar,                                                                                                                       Musik. Ich entwerfe drei «melodiöse»          56
                                       der mit neun Reihen blauer Weinbeeren                                                                                                                          Muschelgewebeteile (Abb. 57b). Jede
                                       ausgefüllt ist. Die darzustellenden Bee-                                                                                                                       der drei Muschelpartien hat ihren eige-
                                                                                    46a

                                                   100                                                                                   47                101                                                    116                                                                                                117
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    57a        57b
Gestaltet von Fritz Franz Vogel
                                                                                                                Eine autobiografische Erkundung
                                                                                                                des Werks der Schweizer Textil-
    Gebunden
                                                                                                                künstlerin Johanna Morel
    ca. 264 Seiten, 360 farbige und
    16 sw Abbildungen                                                                                           Erste umfassende Publikation
    24,5 × 30 cm                                                                                                von Morels gesamtem Schaffen
    978-3-03942-064-3 Deutsch
    sFr. 65.– | € 58.–                                                                                          Reich illustriert mit Werkab-
    Erscheint im Oktober 2021                                                                                   bildungen, Entwurfszeichnungen
    ISBN 978-3-03942-064-3                                                                                      und Dokumenten

9   783039 420643

                                      Johanna Morel von Schulthess
                                      Raum-Gewebe
                                      Mein Textiltagebuch

                                      Nach mehr als zwei Jahrzehnten entdeckte Johanna Morel von Schulthess zu ihrem
                                      eigenen Erstaunen ihr vielfältiges Webwerk wieder, das im Keller ihres Hauses gut und
                                      unversehrt verstaut lag. Nun öffnet sie dieses Archiv für die Öffentlichkeit. Ihr Textil-
                                      tagebuch zeichnet nach, wie sie in den frühen 1970er-Jahren zum Weben fand und in
                                      Amerika unterrichtet wurde, welche Techniken sie lernte, wo sie ausstellte und welche
                                      Einflüsse sie bis zum Ende ihres textilen Schaffens Mitte der 1990er-Jahre prägten.
                                      Diese Zeit ist gegliedert in unterschiedliche Perioden, die vom traditionellen Weben
                                      über skulpturale, raumgreifende Textilobjekte bis hin zu experimentellen, installati-
                                      ven Tafelwerken mit neuartigen, nicht textilen Materialien führen.
                                      Rund 140 abgebildete Werke werden begleitet von einer autobiografisch orientierten
                                      Kommentarspur, welche die Einflüsse der (Textil-)Künste auf Morels Schaffen und des-
                                      sen gesellschaftliche Relevanz reflektiert. Sie verdeutlicht auch, dass das in jener Zeit
                                      noch vorwiegend weiblich konnotierte Weben einen Anspruch auf künstlerische Ausei-
                                      nandersetzung geltend machte und mit eigenwilliger Ästhetik um gesellschaftliche An-
                                      erkennung kämpfte. Morels altersweiser Blick auf die produktive Vergangenheit vereint
                                      Biografie, Bekenntnis zur Textilkunst und Vermittlung künstlerischer Praxis.

                                      Johanna Morel von Schulthess, 1940 in Zürich geboren, lebt heute in
                                      Kilchberg ZH. 1971–1972 bildete sie sich in Boston zur Textilkünstlerin
                                      aus und schuf nach der Rückkehr in die Schweiz ein vielfältiges Œuvre,
                                      bis sie Mitte der 1990er-Jahre ihre künstlerische Tätigkeit beendete.
                                      1997 publizierte sie eine grosse Monografie über die Schweizer Textil-
                                      künstlerin Elsi Giauque.

                                                                                                                Scheidegger & Spiess
                                                                                                                Herbst 2021		                  13
ER N ESTO BA LT ISW IL ER , MAR K FR ANCIS , BER NAR D FR IZE, RO LF IS ELI, ANNE MA RI E JEHL E, I MI KN OEBEL , X AVI ER N OI RET-THOMÉ, BORI S N I ESLON Y, JÜRGEN PA RTEN HEI MER, MA RKUS RAE TZ, LIDDY                   E RNE STO BALTISWILE R, MARK FRANCIS, BE RNARD FRIZE , ROLF ISE LI, ANNE MARIE J E HLE , IMI KNOE BE L, XAVIE R NOIRE T-THOMÉ , BORIS NIE SLONY, J ÜRGE N PARTE NHE IME R, MARKUS RA ETZ , L ID DY
SC H EF F K N EC H T, RO M AN SIGNER , BER NAR D TAGWER K ER , FR ANZ ER HAR D WALT HER, I SOL DE WAWRI N , F RA N Z WEST, STEP HEN WESTFA L L , KEL LY WOOD, ERWI N WURM, DA N I EL ZI MMERMA N N & BE AT ZODE RE R           SCHE FFKNECHT, ROMAN SIG NE R, BE RNARD TAGWE RKE R, FRANZ E RHARD WALTHE R, ISOLDE WAWRIN, FRANZ WE ST, STE PHE N WE STFALL, KE LLY WOOD, E RWIN WURM, DANIE L ZIMME RMANN & B EAT ZOD ERER

                                                                                                               KUNST & HANDLUNG
                                                                                                                                                                                                                                                                  ST E P H E N W E ST FA L L
                                                                                                                                                                                                               ROLAND SCOTTI
                                                                                                                                                                                                                                                                  Advent, 2002
                                                                                                                                                                                                                                                                  Öl auf Leinwand, 46,5 x 61 cm

                                                                                                                                                Kunstsammlungen entstehen aus vielen Gründen, einer der vornehms-
                                                                                                                                                ten ist, wenn sich Kunstbegeisterung mit Vermittlung und Förderung
                                                                                                                                                vereinigt. Im Idealfall ergibt sich aus der Zusammenarbeit mit lebenden
                                                                                                                                                Künstler*innen, mit dem Kunstmarkt und selbstverständlich mit dem
                                                                                                                                                Publikum eine organisch gewachsene Sammlung, welche den Erfah-
                                                                                                                                                rungsschatz und das Engagement mehrerer Jahrzehnte der Kunstliebe
                                                                                                                                                nicht nur bewahrt, sondern weiterträgt.                                                    Kunstsammlungen entstehen aus vielen Grün-         mengetragen wurde. Bewusst wurde im Aus-
                                                                                                                                                Die Ausstellung Unerkannt – Bekannt. Zeitgenössische Kunst aus einer                       den, einer der vornehmsten ist, wenn sich          stellungstitel auf die namentliche Referenz ver-
                                                                                                                                                Ostschweizer Sammlung präsentierte in einer eigens für die 10 Kabi-                        Kunstbegeisterung mit Vermittlung und Förde-       zichtet, da es um die Kunst gehen soll – oder in
                                                                                                                                                nette des Kunstmuseums Appenzell komponierten Show eine Kunst-                             rung vereinigt. Im Idealfall ergibt sich aus der   den Worten von Wilma Lock selbst: «Mir ging
                                                                                                                                                sammlung, die in über 40 Jahren von einer Sammlerin, die eine der                          Zusammenarbeit mit lebenden Künstler*innen,        es immer um die Kunst und um die Künstler».
                                                                                                                                                bedeutendsten Galeristinnen der Ostschweiz war, gelebt, erarbeitet,                        mit dem Kunstmarkt und selbstverständlich          Die Gemälde, Plastiken, Objekte, Graphiken
                                                                                                                                                zusammengetragen wurde. Bewusst wurde im Ausstellungstitel auf die                         mit dem Publikum eine organisch gewachsene         von Ernesto Baltiswiler, Mark Francis, Bernard
                                                                                                                                                namentliche Referenz verzichtet, da es um die Kunst gehen soll – oder                      Sammlung, welche den Erfahrungsschatz und          Frize, Rolf Iseli, Anne Marie Jehle, Imi Knoebel,
                                                                                                                                                in den Worten von Wilma Lock selbst: «Mir ging es immer um die Kunst                       das Engagement mehrerer Jahrzehnte der             Xavier Noiret-Thomé, Boris Nieslony, Jürgen
                                                                                                                                                und um die Künstler».                                                                      Kunstliebe nicht nur bewahrt, sondern weiter-      Partenheimer, Markus Raetz, Liddy Scheff-
                                                                                                                                                Die Gemälde, Plastiken, Objekte, Graphiken von Ernesto Baltiswiler,                        trägt.                                             knecht, Roman Signer, Bernard Tagwerker,
                                                                                                                                                Mark Francis, Bernard Frize, Rolf Iseli, Anne Marie Jehle, Imi Knoebel,                    Die Ausstellung Unerkannt – Bekannt. Zeit-         Franz Erhard Walther, Isolde Wawrin, Franz
                                                                                                                                                Xavier Noiret-Thomé, Boris Nieslony, Jürgen Partenheimer, Markus Ra-                       genössische Kunst aus einer Ostschweizer           West, Stephen Westfall, Kelly Wood, Erwin
                                                                                                                                                etz, Liddy Scheffknecht, Roman Signer, Bernard Tagwerker, Franz Erhard                     Sammlung präsentierte in einer eigens für die      Wurm, Daniel Zimmermann & Beat Zode-
             J Ü RG E N PA RT E N H E I M E R                                                                                                   Walther, Isolde Wawrin, Franz West, Stephen Westfall, Kelly Wood,                          10 Kabinette des Kunstmuseums Appenzell            rer entfalten in der besonderen Architektur
             Der Plan (Drei Leben), 1992                                                                                                        Erwin Wurm, Daniel Zimmermann & Beat Zoderer entfalten in der be-
             Holz, Enkaustik, Papier, 41 x 20 x 33 cm
                                                                                                                                                                                                                                           komponierten Show eine Kunstsammlung, die          des Kunstmuseums Appenzell nicht nur eine
                                                                                                                                                sonderen Architektur des Kunstmuseums Appenzell nicht nur eine aus-                        in über 40 Jahren von einer Sammlerin, die         aussergewöhnliche ästhetische Präsenz – sie
                                                                                                                                                sergewöhnliche ästhetische Präsenz – sie beweisen darüber hinaus an                        eine der bedeutendsten Galeristinnen der           beweisen darüber hinaus an diesem Ort ihre
                                                                                                                                                diesem Ort ihre museale Qualität.                                                          Ostschweiz war, gelebt, erarbeitet, zusam-         museale Qualität.

                                                                                                  4            5                                                                                                                                                                                                                                  16   17

ER N ESTO BA LT ISW IL ER , MAR K FR ANCIS , BER NAR D FR IZE, RO LF IS ELI, ANNE MA RI E JEHL E, I MI KN OEBEL , X AVI ER N OI RET-THOMÉ, BORI S N I ESLON Y, JÜRGEN PA RTEN HEI MER, MA RKUS RAE TZ, LIDDY
SC H EF F K N EC H T, RO M AN SIGNER , BER NAR D TAGWER K ER , FR ANZ ER HAR D WALT HER, I SOL DE WAWRI N , F RA N Z WEST, STEP HEN WESTFA L L , KEL LY WOOD, ERWI N WURM, DA N I EL ZI MMERMA N N & BE AT ZODE RE R

                                                                                                                      Kunstsammlungen entstehen aus vielen Grün-         wurde. Bewusst wurde im Ausstellungstitel auf
                                                                                                                      den, einer der vornehmsten ist, wenn sich          die namentliche Referenz verzichtet, da es um
                                                                                                                      Kunstbegeisterung mit Vermittlung und Förde-       die Kunst gehen soll – oder in den Worten von
                                                                                                                      rung vereinigt. Im Idealfall ergibt sich aus der   Wilma Lock selbst: «Mir ging es immer um die
                                                                                                                      Zusammenarbeit mit lebenden Künstler*innen,        Kunst und um die Künstler».
                                                                                                                      mit dem Kunstmarkt und selbstverständlich          Die Gemälde, Plastiken, Objekte, Graphiken
                                                                                                                      mit dem Publikum eine organisch gewachsene         von Ernesto Baltiswiler, Mark Francis, Bernard
                                                                                                                      Sammlung, welche den Erfahrungsschatz und          Frize, Rolf Iseli, Anne Marie Jehle, Imi Knoebel,
                                                                                                                      das Engagement mehrerer Jahrzehnte der             Xavier Noiret-Thomé, Boris Nieslony, Jürgen

                                                                                                                                                                                                                                                               Eine Kunstsammlung als
                                                                                                                      Kunstliebe nicht nur bewahrt, sondern weiter-      Partenheimer, Markus Raetz, Liddy Scheff-
                                                                                                                      trägt.                                             knecht, Roman Signer, Bernard Tagwerker, Franz
                                                                                                                      Die Ausstellung Unerkannt – Bekannt. Zeitge-       Erhard Walther, Isolde Wawrin, Franz West, Ste-
                                                                                                                      nössische Kunst aus einer Ostschweizer Samm-       phen Westfall, Kelly Wood, Erwin Wurm, Daniel
                                                                                                                      lung präsentierte in einer eigens für die 10 Ka-   Zimmermann & Beat Zoderer entfalten in der
                                                                                                                      binette des Kunstmuseums Appenzell kompo-          besonderen Architektur des Kunstmuseums
                                                                                                                      nierten Show eine Kunstsammlung, die in über       Appenzell nicht nur eine aussergewöhnliche
                                                                                                                      40 Jahren von einer Sammlerin, die eine der        ästhetische Präsenz – sie beweisen darüber hi-

                                                                                                                                                                                                                                                               ästhetisches Statement
                                                                                                                      bedeutendsten Galeristinnen der Ostschweiz         naus an diesem Ort ihre museale Qualität.
                                                                                                                      war, gelebt, erarbeitet, zusammengetragen

                                                                                                                                                              E RW I N W U R M
                                                                                                                                                              One minute sculpture, 1998
                                                                                                                                                              C-Print, 6.tlg., je 100 x 100 cm

                                                                                                28             29

ER N ESTO BA LT ISW IL ER , MAR K FR ANCIS , BER NAR D FR IZE, RO LF IS ELI, ANNE MA RI E JEHL E, I MI KN OEBEL , X AVI ER N OI RET-THOMÉ, BORI S N I ESLON Y, JÜRGEN PA RTEN HEI MER, MA RKUS RAE TZ, LIDDY                   E RNE STO BALTISWILE R, MARK FRANCIS, BE RNARD FRIZE , ROLF ISE LI, ANNE MARIE J E HLE , IMI KNOE BE L, XAVIE R NOIRE T-THOMÉ , BORIS NIE SLONY, J ÜRGE N PARTE NHE IME R, MARKUS RA ETZ , L ID DY
SC H EF F K N EC H T, RO M AN SIGNER , BER NAR D TAGWER K ER , FR ANZ ER HAR D WALT HER, I SOL DE WAWRI N , F RA N Z WEST, STEP HEN WESTFA L L , KEL LY WOOD, ERWI N WURM, DA N I EL ZI MMERMA N N & BE AT ZODE RE R           SCHE FFKNECHT, ROMAN SIG NE R, BE RNARD TAGWE RKE R, FRANZ E RHARD WALTHE R, ISOLDE WAWRIN, FRANZ WE ST, STE PHE N WE STFALL, KE LLY WOOD, E RWIN WURM, DANIE L ZIMME RMANN & B EAT ZOD ERER

                                                                                                                                                                                                                                                           BERNARD FRIZE
                                                                                                                                                                                                                                                           Neoku, 2004
                                                                                                                                                                                                                                                           Acryl, Harz auf Leinwand, 174 x 144 cm

                                                                                                                           K E L LY WO O D
                                                                                                                           Nr. 49
                                                                                                                           Aus: Year Two, Continuous Garbage Project, 1998-2003
                                                                                                                           C-Print, 51 x 41 cm

                                                                                                                                                                                                                                                           DA N I E L Z I M M E R M A N N
                                                                                                                                                                                                                                                           Boje, 1989
                                                                                                                                                                                                                                                           Plastik, Eisen lackiert, bearb.
                                                                                                                                                                                                                                                           Spiegelglas, Ø 95 cm

                                                                                                32             33                                                                                                                                                                                                                                 60   61

ER N ESTO BA LT ISW IL ER , MAR K FR ANCIS , BER NAR D FR IZE, RO LF IS ELI, ANNE MA RI E JEHL E, I MI KN OEBEL , X AVI ER N OI RET-THOMÉ, BORI S N I ESLON Y, JÜRGEN PA RTEN HEI MER, MA RKUS RAE TZ, LIDDY                   E RNE STO BALTISWILE R, MARK FRANCIS, BE RNARD FRIZE , ROLF ISE LI, ANNE MARIE J E HLE , IMI KNOE BE L, XAVIE R NOIRE T-THOMÉ , BORIS NIE SLONY, J ÜRGE N PARTE NHE IME R, MARKUS RA ETZ , L ID DY
SC H EF F K N EC H T, RO M AN SIGNER , BER NAR D TAGWER K ER , FR ANZ ER HAR D WALT HER, I SOL DE WAWRI N , F RA N Z WEST, STEP HEN WESTFA L L , KEL LY WOOD, ERWI N WURM, DA N I EL ZI MMERMA N N & BE AT ZODE RE R           SCHE FFKNECHT, ROMAN SIG NE R, BE RNARD TAGWE RKE R, FRANZ E RHARD WALTHE R, ISOLDE WAWRIN, FRANZ WE ST, STE PHE N WE STFALL, KE LLY WOOD, E RWIN WURM, DANIE L ZIMME RMANN & B EAT ZOD ERER

          ST E P H E N W E ST FA L L
          Vanishing Point, 2008                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             X AV I E R N O I R E T-T H O M É
          Öl auf Leinwand, 76 x 91,5 cm                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Tout converge, 2006
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Acryl, Tinte, Glas auf Leinwand, 162 x 130 cm

                                                                                                42             43                                                                                                                                                                                                                                 32   33
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