Self-image: Qui sommes-nous? - kulturissimo
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N° 175 14 février 2019 Paraît le deuxième jeudi du mois dans Self-image: Qui sommes-nous? Foto: Shutterstock:
2 ommaire ditorial N°175 3: tor So Accent aigu: Self-image: Qui sommes-nous? 4, 5: S e e er F r esse r ke ss esuer t os e rthe ser 6, 7: ro u ts e os h sto res u so es ous che ecker 8, 9: Soc t et e t t : tre et r er u u e our Fr ck o otte 10,11: e tt se t rt s u e est u utre e Sorre te 12: h res uest o s et r t o s r tu tes o orrh e Se e u e er Théâtre: 13: hro ues r s e es ers o es co es r itation du mois c e ot e sc e e dialo ue rita le Musiques: 14, 15: : eset u e our o the u uchs su ose la re onnaissan e de l autre Beaux-arts: la ois dans son identit 16, 17: s rt co te or u e our s et tes e rt e r co u h et dans son alt rit (Proverbe africain) Ici et ailleurs: 19: et e ss sche skuss o e Fe s us to s us o er s r r he 20, 21: er the st er s er sst ru us Fr k erte es 22, 23: er e eru es er or erte St tes u e e e t e e os ke t ro ss 24, 25: o e e o e ce se ue e e u co ts Schu 26, 27: et e r te : e e reu es our r ce r k s ks 28: r ot e Foto r u s eer r 29: r e us e e er sch er e ch e ho 30: etter ro u tur o se h te 31: the r e u e our ers re er Impressum: Retour sur image 32: o Editeur: Editpress Luxembourg S.A. Coordination générale: Alvin Sold; Coordination technique: Coryse Koch, Tania Oswald Coordination extérieure: Ian De Toffoli, Ariel Wagner Toute correspondance est à adresser exclusivement à kulturissimo@editpress.lu Supplément du Tageblatt du 14 février 2019 Site internet: http://www.kulturissimo.lu
Sommaire - Editorial N°175 3 Alvin Sold Le Luxembourg, un labo politique C ôté Belair, près de la place de sains, éthiquement indéfendables. Les guerres France (n’allez pas l’imaginer conduites au nom de la Nation, que ce soit grande et belle si vous ne la pour sa gloire ou son Lebensraum, sont là pour connaissez pas), il est une petite rue rappeler jusqu’où les convictions basées sur la dénommée Jean Bertels. puissance, la suprématie nationale peuvent Jean Bertels? – „PREMIER HISTO- conduire. RIEN NATIONAL, 1544-1607“, précise, en let- tres majuscules, la plaque. Evidemment, un pays minuscule comme le Luxembourg dans sa configuration territoriale Ah! Ioannes Bertelius Grundius, né à Louvain actuelle ne constitue aucun danger pour ses dans le Brabant, l’illustre bénédictin, abbé voisins. Nous n’allons pas, parce que plus ri- d’abord de Neumunster puis d’Echternach, a en ches que les autres, les attaquer, soumettre, as- effet écrit la première Historia Luxemburgensis, servir, exploiter ... publiée en 1595. C’est sans doute à juste titre qu’on l’élève au rang du premier historien Mais ne constatons-nous pas, en examinant luxembourgeois, car il a décrit et même dessiné sans parti pris la réalité quotidienne, que les les lieux et les gens de la province du Luxem- Luxembourgeois ne cherchent pas vraiment à bourg en les plaçant dans le contexte histori- dépasser la notion de „nation“, pourtant ancrée que. Mais pourquoi l’affubler d’un qualificatif dans un temps révolu? discutable, „national“? Il est vrai que l’évolution démographique, qui Depuis Gilbert Trausch, il est admis que l’Etat est en passe de mettre en minorité les Luxem- luxembourgeois, créé par les grandes puissan- bourgeois (non par rapport aux Portugais, aux ces au 19e siècle, rassemblait une population Français, aux Belges, aux Italiens, mais par rap- qui n’avait pas (encore) de sentiments natio- port à tous les étrangers réunis), est unique en naux. Depuis des siècles, la province dite de Europe. La crainte de subir un jour la loi des Luxembourg était intégrée dans des empires immigrés suscite parfois des réflexes de rejet changeants, et les gens s’en accommodaient certes compréhensibles, mais injustifiables poli- tant que la paix et le droit traditionnel étaient tiquement. Il faut donc apprendre à les maîtri- préservés. ser en imaginant, courageusement, le pays tel qu’il pourra s’épanouir à long terme. „Nation“, nous le sommes devenus peu à peu parce que le principe des nationalités devint la Au coeur de l’Europe, nous sommes appelés à règle dans la foulée de la Révolution française devenir des Européens, les premiers du genre de 1789 et la restructuration de l’Europe politi- peut-être. Le Luxembourg est aujourd’hui un que de 1815. Bertels ne pouvait, à son époque, laboratoire qui peut faire avancer la vie politi- n’avoir aucune idée de ce que l’on entendrait que, culturelle et sociale. Soyons à la hauteur! un jour par le mot „national“, lequel connaît, malheureusement, des emplois abusifs qui conduisent tout droit aux nationalismes mal- Alvin Sold
Accent aigu N°175 Ce que lSpieglein an der Wand’an 2018 n’a pas changé ir e en an r n en a ge uergt i e r ei er A uch enn es hier nicht um den? Eine omplexe Frage angesichts un- Reduzierungen und Pauschalisierungen ei- unser Nation Branding geht, serer Demografie, die noch omplexer da- nem ol als Ganzem z ar nur relativ ge- so haben die orbereitungen durch ird, dass auch eine leine Nation recht erden, aber trotzdem den Blic der dazu uns doch mit der Frage nicht aus einer einzigen homogenen anderen auf uns mitbestimmen, besonders onfrontiert, er ir als Gruppe besteht, auch enn sich bestimm- jener, die uns beurteilen, ohne unseren ol , als Nation, eigentlich te Chara teristi en heraussch len lassen, Alltag aus eigener Erfahrung zu ennen. sind. ie sehen ir uns selbst, ie sehen die man als „typisch ( enn auch nicht un- Der Blic von au en ann nat rlich auch uns die anderen, ie refle tieren ir den bedingt ausschlie lich) luxemburgisch“ positiv sein, ie bei jenen L ndern, die in Blic der anderen auf uns, und as tut das bezeichnen ann. Dass es dabei auch uns eine Sehnsucht er ec en, die ir als mit der Art, ie ir uns letzten Endes noch regionale nterschiede gibt, liegt auf Touristen zu befriedigen versuchen. nd selbst sehen? der Hand, doch um diese subtileren Nu- die durch das zeitlich begrenzte Erleben Die erste Frage, die es dabei zu l ren gilt, ancen geht es hier nicht. Auch nicht um unter optimalen Bedingungen noch ver- ist dieses „ ir“ Sind das nur die alteinge- die nterschiede, die durch die eigene st r t erden ann, hrend sie eine l n- sessenen Luxemburger oder auch jene mit Biografie, gesellschaftliche Stellung und gere Erfahrung unter den gleichen oraus- einem neuen Pass, sind es ebenfalls die sonstigen Lebensumst nde entstehen, setzungen ie die der lo alen Bev l e- Ausl nder, die hier leben und einen e- auch enn diese in unser Selbstverst nd- rung vielleicht nicht berleben rde. sentlichen Bestandteil der Bev l erung nis mit einflie en. Es geht hier, ie ge- enn ir uns mit unserem Selbst-Image des Landes ausmachen, und geh ren auch habt, um das, as man als „typisch luxem- befassen, m ssen ir uns auch urz mit die Grenzg nger dazu, deren Beitrag un- burgisch“ bezeichnen ann, obei man unserem Nationalmotto auseinanderset- verzichtbar ist f r unser Sein und er- sich be usst bleiben muss, dass solche zen, das ja im Prinzip unser Selbstver-
ent ai u N°175 5 ständnis in einem knappen Satz zusam- Und es geht uns gut, wir zeigen uns in ent- Risikobereitschaft, sind wir inzwischen menfassen sollte. Wenn die Häufigkeit des sprechenden Umfragen als ein eher zufrie- weit entfernt von der früheren Entmuti- Gebrauchs einer solchen Formel aus- denes Volk na ja, sofern wir nicht zu den gungstaktik à la „Das brauchst du gar schlaggebend wäre, müsste das Luxembur- unteren Einkommensschichten gehören. nicht erst zu versuchen, es wird sowieso ger Nationalmotto heißen: Fir Iessen an Und ob wir nun eins der reichsten oder nichts“. Was uns nicht davon abhält, Drénken ass gesuergt. das reichste Land der Welt sind, ist dabei trotzdem mit Vorliebe für „eng sécher unwesentlich, da solche Resultate be- Plaz“ beim Staat oder einer Gemeinde zu kanntlich mit dem Berechnungsmodus va- optieren, falls sich die Möglichkeit bietet. Permanentes Werden riieren und man es sowieso mit Churchills Selbstgerecht sind wir auch, besonders in Ausspruch halten sollte, dass man nur je- der digitalen Anonymität, wo so mancher Auf jeden Fall ist unser offizielles „Mir nen Statistiken trauen kann, die man ehrenwerter Bürger erstaunlich schnell wëlle bleiwe wat mir sinn“ mit Vorsicht zu selbst gefälscht hat. zum Teil eines gehässigen Mobs mutieren genießen. Nicht nur weil sich das „mir“, Das Wohlstandsimage spielt auf jeden Fall kann. Aber das ist nicht typisch luxembur- wie eingangs erwähnt, angesichts unserer eine große Rolle in unserem Selbstver- gisch. demografischen Entwicklung, angesichts ständnis. Wir wollen alles besitzen, uns al-Ziemlich stolz sind wir zu Recht auf unse- von Europäisierung und Globalisierung les leisten können, was unsere Konsumge- re Mehrsprachigkeit, mit der wir im inter- schwer definieren lässt, aber auch, weil sellschaft zu bieten hat, und sind uns nationalen Vergleich gut da stehen, auch sich dieses Motto, von seinem histori- meist nicht einmal bewusst, wie extrava- wenn das Niveau nicht immer so hoch ist, schen Kontext einmal abgesehen, als nicht gant unsere Anspruchshaltung ist und wie wie wir selbst glauben möchten. Auf der sehr realitätstauglich erweist: Eine Nation, sehr unsere Selbstverständlichkeiten keine anderen Seite darf man sich fragen, was es ein Volk, ist kein stagnierendes Sein, son- sind. Zum Glück macht uns das nicht wirklich auf sich hat mit unserer plötzlich dern ein permanentes Werden, bedingt blind gegenüber weniger Begünstigten, die entflammten Liebe zu unserer von Germa- durch die unzähligen Entscheidungen, die Luxemburger gelten als großzügige Spen- nismen und Anglizismen verunzierten täglich im Kleinen wie im Großen getrof- der und auch unsere Entwicklungshilfe Muttersprache, die auch die Parteien sich fen werden. Und wir wollen auch gar entspricht dem, was man von einem Land bei den letzten Nationalwahlen eifrig auf nicht bleiben, was wir mal waren, was wir wie dem unsrigen erwarten darf. Tendenz die Fahnen geschrieben haben. Denn Tat- gerade sind, wir wollen uns unseren Zu- steigend. sache bleibt, dass viele von uns sich noch kunftsvorstellungen annähern, dem Bild Ein weiterer Aspekt dieses Wohlstands ist immer nicht dazu aufraffen können, die von einem modernen, fortschrittlichen unser Autofetichismus, bei dem man sich Schreibweise ihrer geliebten Sprache zu Land, das das enorme Potenzial der auf doch fragen muss, wie sich unsere zuneh- erlernen, geschweige denn ein Buch auf uns zukommenden Entwicklungen zu nut- mende Vorliebe für schwere Geländewa- Luxemburgisch zu lesen. Davon abgese- zen weiß. Luxemburg im 21. Jahrhundert gen mit unserem ökologischen Gewissen hen sollten wir uns bewusst sein, dass es ist nicht vergleichbar, schon gar nicht und unseren ewig verstopften Straßen ver- auch von Vorteil ist, wenn man im tägli- mentalitätsmäßig und gesellschaftspoli- einbaren lässt. chen Leben gezwungen wird, die anderen tisch, mit dem Luxemburg zur Entste- Sprachen, die man erlernt hat, zu benut- hungszeit dieses Mottos. zen, schließlich ist gelebte Mehrsprachig- Liest man nationale und internationale keit besser als Gehirntraining als das Lö- Analysen und Kommentare über Luxem- Genussfreudig sen von Kreuzworträtseln. burg, fallen ein paar Schlagwörter immer Mögen wir uns selbst? Ja, kann man wohl wieder auf: Wohlstand, Banken und Steu- sagen, denn auch unsere ewigen Minder- erparadies. Trotz einiger Reformen klebt Der Luxemburger ist nicht nur ein begeis- wertigkeitskomplexe verhindern nicht ihr besonders Letzteres fest an uns, und auch terter Genießer des modernen Konsuman- Gegenteil, Widersprüche sind nun mal unsere Vorwürfe von Neid und Missgunst gebots, er ist ein Genießer schlechthin. Er Teil der menschlichen Natur. Man mag seitens unserer großen Nachbarn können wohnt gerne schön und gepflegt und vor zwar die Leistungen des Auslands bewun- nicht davon ablenken, dass diese Beurtei- allem isst und trinkt er gerne und getreu dern und respektieren, und sich im Ver- lungen nicht unbegründet sind. So be- dem im Titel angeführten Motto: Für Es- gleich dazu klein fühlen, aber unser geleb- schrieb kurz vor Weihnachten Pol Schock sen und Trinken ist gesorgt, egal ob es ter Wohlstand beweist zugleich, dass wir im „Tageblatt“ Luxemburg als ein Steuer- hierbei um ein populäres Fest oder ein ge- so falsch nicht liegen. Und künstlerisch paradies, als ein Land, das auf Steuerver- diegenes gesellschaftliches Event geht. und intellektuell können wir auch mithal- meidung spezialisiert ist: „Man kann noch Letzteres darf ruhig einen kulturellen ten, auch wenn das angesichts unserer so viel Gutes tun, nach so viel Nation Kontext haben, denn seit wir begriffen ha- niedrigen Bevölkerungszahl nicht das glei- Branding betreiben, noch so oft ein ‚Level ben, dass sich auch mit Kultur Geld ver- che Gewicht haben kann wie in großen playing field fordern, es löst den Wider- dienen lässt, stehen wir der kulturellen Ländern. Doch das internationale Ran- spruch nicht auf. Luxemburg bleibt ein Kreativität offener gegenüber, inklusive king der uni.lu beweist, dass da ein Poten- Steuerparadies ein Profiteur auf Kosten der angestrebten Professionalisierung. zial ist, das wir inzwischen umzusetzen von anderen. Nur die Bekämpfung der Ur- Unsere Genussfreudigkeit wirkt sich übri- verstehen. sache wird daran etwas ändern.“ Für ihn gens auch auf unser Benehmen aus. Wir Trotzdem hat man in anderen Ländern wählt ein Großteil der Luxemburger Ge- sind durchaus freundlich, aber auch behä- und besonders Großstädten immer wieder sellschaft jedoch den Weg des Schweigens. big, arbeitsam und doch gemütlich, und das Gefühl, dass uns hierzulande etwas „Niemand will so recht wissen, woher un- schnell mit unserer Leistung zufrieden. fehlt, auch wenn dieses „etwas“ schwer zu ser Reichtum stammt. Denn Teile dieser Letzteres hat wohl mit den bescheidenen definieren ist. Das hat ganz sicher auch Antwort könnten die Bevölkerung verun- Dimensionen des Landes zu tun, es ist damit zu tun, dass wir halt so wenige sind, sichern, die Gesellschaft entzweien. Kol- einfach, einen bestimmten Bekanntheits- was sich auf die Intensität des Erlebens lektives Schweigen heißt Tabu. Und das grad zu erreichen und zwar ohne den ho- auswirkt. Doch es bedeutet gleichzeitig, Tabu erfüllt die Funktion des gesellschaft- hen Einsatz, den das in größeren Ländern dass die gesellschaftlichen, sozialen und lichen Zusammenhalts.“ Unrecht hat er voraussetzt. politischen (inkl. rechtsextreme Tenden- damit nicht, besonders bei der Überle- Wir meckern gerne, besonders wenn etwas zen) Probleme weniger ausgeprägt sind gung, dass diese Steuergeschichte die we- Neues eingeführt werden soll, doch dank und wir bei ausländischen Investoren mit nigsten von uns juckt, Hauptsache, es geht unseres neu entdeckten Innovationswil- unserem sozialen Frieden punkten kön- uns gut. lens, kombiniert mit unserer ebenso neuen nen.
Accent aigu N°175 Produits de nos histoires ui omme nou Michel Decker ous savons que nous sommes guerre la plus meurtrière, la plus inhu- ( 0), le Benelux (11 ), mais également les en grande partie le produit de maine que l’histoire ait connue. Nous vou- anciens ennemis, l’Italie (11 ), l’Allema- notre environnement social, lons parler du plan Marshall, ce plan dont gne (10 ). L’ RSS et les pays de l’Europe c.-à-d. de la société dans la- le nom officiel aux Etats- nis était le Eu- de l’est n’ont pas participé au plan Mar- quelle nous avons grandi et ropean Recovery Program ou ERP. Nous shall pour, e.a. les raisons suivantes avant vécu. Et pour la grande majo- aimons encore nous référer à ce plan Mar- le plan Marshall, il existait du côté améri- rité d’entre nous, cette société est celle shall quand il s’agit de résoudre des pro- cain un autre plan pour l’Allemagne d’après guerre, donc depuis 1945, l’année blèmes économiques d’une extrême gra- d’après guerre, le plan Morgenthau, du de libération par les Américains. Ces sol- vité, comme p. ex. pour l’Afrique, pour le nom du ministre des finances S de l’épo- dats américains qui ont distribué à nos pa- Proche-Orient ou même pour la Grèce. que. Ce plan prévoyait, afin d’enlever à rents des che ing-gums, du chocolat et Encore faudrait-il savoir ce qu’était au l’Allemagne tout nouvelle possibilité des cigarettes. Ce cadre festif était com- juste ce fameux ERP ou plan Marshall. Et d’agression, de démanteler toute son in- plété par la musique jazz, les robes légères c’est à ce sujet qu’un film documentaire, dustrie lourde et d’en faire un état plutôt et les bas nylons. Leur commandant en montré à la télé publique allemande en agricole. Le plan était accepté par Roose- chef des armées s’appelait Eisenho er, ce 018 et début 019, nous fournit des infor- velt et Churchill en septembre 1944. For- que pour notre grand-père devenait „Prei- mations surprenantes (1). Dans ce docu- tement critiqué, notamment par les indus- senhauer“ surnom facile à retenir. Ces mentaire, le professeur erner Abelshau- triels, le plan Morgenthau finit par être souvenirs sont restés ancrés dans la mé- ser, après des recherches dans les archives abandonné en septembre 1946, et définiti- moire collective et ont conditionné notre à ashington, peut affirmer que pas un vement répudié en juillet 1947. Staline rapport avec nos libérateurs, et sous-en- seul dollar n’a été transféré vers l’Allema- était plutôt en faveur du plan Morgenthau tendu, avec les vainqueurs du fascisme al- gne dans le cadre du plan Marshall. Pour pour des raisons bien compréhensibles. La lemand. Il est vrai que les victimes de la d’autres pays européens, il y a cependant Russie avait de loin le plus souffert des guerre du côté anglo-saxon s’élèvent à bien eu des transferts d’argent. agressions allemandes au cours du e près d’un million, chiffre énorme. ue les siècle et un désarmement allemand ne victimes du côté de l’allié soviétique s’élè- pouvait que la rassurer. Ensuite, le dé- vent à 7 millions est une autre histoire et Le plan ar all montage des industries lourdes alleman- n’intéressait pas à l’époque, car l’allié so- des devait constituer une partie des répa- viétique était vite devenu le rival des alliés Il est bon de savoir que le plan Marshall rations de guerre mises sur la table par occidentaux ( SA, GB, F), puis l’adver- intervient plus de trois ans après les pre- Staline et acceptées par ses alliés. uand saire, pour enfin terminer ennemi. On mières distributions de chocolat au le plan Marshall fut présenté, avec un rôle peut laisser avec un sourire ces gestes de Luxembourg (septembre 1944). En effet, de partenaire junior pour l’ RSS, Staline bonhommie que constituent les distribu- c’est en juin 1947 que le ministre des affai- n’était pas enchanté et refusait ce change- tions de chocolats, de che ing-gums et de res étrangères S, George Marshall, an- ment de traitement de l’Allemagne. Sur- cigarettes et se référer à un programme nonce dans un discours à l’université de tout qu’il devenait évident que l’Allema- économique officiel beaucoup plus consé- Harvard „The role of this country should gne n’allait plus jouer le rôle de cet en- quent et qui devait permettre à l’Europe consist of friendly aid in the drafting of a nemi vaincu qui avait mis l’Europe à feu et de se remettre des catastrophes de la european program and of later support of à sang pendant cinq ans, y compris les gé- such a program so far as it may be practi- nocides des populations juives, Rrom et cal for us to do so.“ Si vous cherchez dans slaves. L’Allemagne allait devenir mainte- le grand ebster ce que signifie le mot nant un partenaire économique de tout practical, vous trouverez une dizaine de premier plan pour les vainqueurs occiden- significations. Au choix, donc! Dix mois taux. plus tard, en avril 1948, le congrès améri- cain donnait son accord pour le finance- ment de ce programme. Il s’agissait du irt at under montant impressionnant de 1 milliards de dollars (1 0 milliards en valeur d’au- Le plan Marshall aurait permis la remise jourd’hui) pour 16 pays de l’Europe de sur pied de l’Allemagne après guerre et en l’ouest, ainsi que des matières premières. parallèle celle de toute l’Europe occiden- Si cependant on avait l’idée de comparer tale. Or, nous apprenons dans le film do- les 1 0 milliards de plan Marshall aux cumentaire mentionné (1) que les destruc- sommes mobilisées par les Etats- nis tions en Allemagne avaient touché dans pour sauver son secteur financier après la une moindre mesure l’industrie du pays. crise de 008 (700 milliards), le plan Mar- En effet, en 1945, le potentiel industriel al- shall représente moins de 0 de cette lemand était 1 0 du potentiel de 19 6 action de sauvetage de la all Street. ui et les produits allemands étaient deman- a alors reçu de l’argent du ERP? D’abord dés de par le monde. La famine, quant à et surtout les alliés les plus proches, à sa- elle, était en 1945 et 1946 au moins aussi Sigle du plan Marshall voir la Grande-Bretagne ( 5 ), la France grave qu’en 1947 et suivantes. Or, dans le
ent ai u N°175 7 Chèvres grecques empêtrées dans leurs jambes ligotées (photo Michel Decker) cadre du plan Marshall, les USA livrent à moyens du plan Marshall n a pas connu le sur le point de commencer une gu re ab- l Allemagne, donc à partir de 1 , essen- m me phénom ne de relance u a connu surde contre la Russie, ancien allié et vrai tiellement du tabac et du coton, et cela l Allemagne. Ce ui a remis en marche vain ueur de l Allemagne de Hitler. Avec pour de la valeur totale de l aide ac- l économie allemande était la réforme mo- une Gr ce ui attend toujours les dédom- cordée. Ceci constituait manifestement nétaire et l introduction de la Deutsch magements des terribles dég ts de guerre plut t un financement de l agriculture Mark. Au printemps 1 , des billets de causés par les troupes allemandes. Cette américaine. Les produits livrés par le plan DM étaient importés des USA et le 2 dette est chiffrée à un montant de l ordre Marshall, donc surtout le tabac et le co- juin, tous les Allemands de l ouest obte- de 2 milliards EUR (variable en fonc- ton, étaient achetés par les entreprises al- naient comme fonds de départ la somme tion de la méthode de calcul adoptée). lemandes ui versaient l argent en de DM. Suite à cette réforme, les maga- L Allemagne a bien pu profiter d une ré- Deutsch Mark à une ban ue spécialement sins se remplissaient du jour au lendemain duction massive de de ses dettes créée pour la reconstruction, la Kredie- et une vie normale pouvait se développer. d apr s guerre lors de la conférence de tanstalt für Wiederaufbau, connue au- La zone d occupation soviéti ue a eu sa Londres en 1 . La Gr ce, de son c té, jourd hui encore comme KfW, avec si ge à nouvelle monnaie peu de temps apr s et est en droit de réclamer des dédommage- Francfort. Cet argent déposé à la KfW ser- en mai 1 , les deux Etats allemands ments, la communauté internationale est vait effectivement à financer la reconstruc- étaient créés. d accord là-dessus, mais seulement au mo- tion en Allemagne, notamment l approvi- ment de la signature du traité de paix final sionnement en énergie, des logements et avec l Allemagne unifiée. Comme l Alle- des industries. Les produits américains Les vrais objectifs magne a trouvé malin d appeler ce traité n étaient d ailleurs pas cadeau l Allema- final, non pas traité de paix, mais traité gne a remboursé ces fournitures dans les Les USA ont décidé, avec le plan Mar- 2 , la pauvre Gr ce devra probablement années , en dollars. D ailleurs, dit le shall, de réintégrer l Allemagne dans une attendre jus u aux calendes grec ues film, les prix demandés par les USA pour Europe de l ouest selon le mod le améri- avant de voir cette grande Allemagne cette „aide“ étaient tels ue les entrepre- cain. Cela constituait un signal au rival so- payer ses dettes datant de la deuxi me neurs allemands pouvaient s approvision- viéti ue. L Allemagne devait donc sortir guerre mondiale. Et les Etats-Unis ont ner en coton à meilleur prix en Egypte. au plus vite de la mis re de pays vaincu. protégé d s le début l Allemagne de l ouest Pour éviter cet affront, le ministre Ludwig ue cela n était possible u en permettant contre ces obligations de dédommage- Erhard a d subventionner les achats des le retour au pouvoir d une majorité de cri- ment, ce ui leur procure un formidable produits américains. L aide américaine ap- minels nazis était secondaire. Et l évolu- moyen de pression sur l Allemagne, en portée aux anciens ennemis allemands tion vers une Europe occidentale unie toute circonstance. Car les Etats-Unis consistait manifestement en autre chose. était ainsi en marche. En mai 1 , Robert pourraient bien un jour se souvenir ue D abord, les Américains ont réduit forte- Schuman a annoncé la collaboration entre l Allemagne, si puissante de nos jours, a ment les réparations à payer par l Allema- la France et l Allemagne dans les secteurs encore plein de dettes à régler de par l Eu- gne ils ont réduit les démontages conve- de l industrie lourde. De là est né en 1 1, rope, et notamment en Gr ce. nus des industries à , puis, en 1 ,à à Paris, la Communauté européenne du Les lecteurs, luxembourgeois ou autres, . Ils ont défendu aux alliés fran ais de charbon et de l acier, bien connue sous ui sortent de cette lecture irrités, parce se servir, en guise de dédommagements, l abréviation de CECA. Six ans apr s le ue le présent texte ne confirme pas le de la production courante en Allemagne. traité de Paris est née la Communauté narratif habituel, ont pu découvrir un des En échange, la France a re u des fonds du économi ue européenne ou CEE. C était aspects de leur personnalité ui fait u ils plan Marshall. Est-ce ue le plan Marshall l aboutissement des objectifs du plan Mar- sont aujourd hui ce u ils sont. a été la cause du miracle économi ue alle- shall. Avec comme résultat ue l Europe, (1) Die wahre Geschichte des Marshall- mand? Sans doute non, car le Royaume- de nos jours, est à nouveau dominée par Plans – Mythos oder Masterplan, dispo- Uni ui a obtenu largement plus de l Allemagne, et les pays de l TAN sont nible sur YouTube.
ent ai u N°175 o i t et identit tre et ar er a L e bo r r ck l e luriethni ue, multi- etc.), d o la nécessité de lingue, multicultu- mettre en jeu „une forme rel, le Grand-Duché spécifi ue de compétence de Luxembourg de communication“ la constitue, de fa on principale manifestation générale, un espace chez l individu consistant de proximité géographi ue, hu- en l alternance codi ue. maine et sociolinguisti ue. Par ailleurs, le multilinguis- L ADN luxembourgeois, com- me du Luxembourg est le me celui de nombreux pays fait de sa position géopoliti- d Europe et d ailleurs, est hy- ue et de son histoire. bride, fragmentaire, tissé (à Dans le passé, l on se réfé- l instar d un produit textile ou rait avant tout à deux d un texte littéraire dont les ra- langues, surtout présentes mifications sont nombreuses et dans la communication variées). En raison des vagues écrite : l allemand et le d immigration successives et de fran ais. Ce n est en effet sa taille (comparable à celle u en 1 ue le luxem- d un département fran ais), le bourgeois a été promu au Luxembourg, par le biais du rang de langue nationale. brassage pluridimensionnel ui cela s ajoute le fait ue, du- s y op re, crée, tant du point rant ces trente derni res de vue linguisti ue u identi- années, la situation linguis- taire, un espace poly-substrati- ti ue du Luxembourg a ue nécessitant, pour les au- beaucoup évolué en raison tochtones comme pour les des mouvements migratoi- (non-)résidents, l effort d un res de plus en plus impor- mouvement de balancier com- tants. Comptant plus de binant forces centrip tes de re- 2 habitants en avril centrement et forces centrifu- 2 1 , le Grand-Duché, se- ges de décentrement (par rap- lon le STATEC, est consti- port à soi et à autrui) en vue de tué d une population dont trouver un é uilibre et une , sont de nationalité identité propre. Un tel proces- étrang re (pour 2,1 de sus s av re-t-il tre fécond ou Luxembourgeois) : „le flot castrateur ? migratoire a eu raison d un S agissant de la situation lin- mutisme d antan recro ue- ail du a leau es e iselles d ign n guisti ue du Grand-Duché de villé sur uel ues langues. de a l i ass Luxembourg, il convient en Les mentalités s ouvrent à premier lieu de préciser le sens l image des fronti res ui des termes „ multilinguisme “ et „plurilin- distribution complémentaire est basée sur s effacent. Le village global prend la rel ve guisme“. Comme l indi ue la linguiste et une répartition fonctionnelle“, comme par de la tradition agraire et de ses allures cul- didacticienne Mich le Verdelhan-Bourga- exemple le Luxembourg et Singapour. La turelles implicites. Les langues cohabitent de, „le sens du terme multilinguisme était répartition entre les langues serait souvent et il leur arrive de s interpénétrer“ analyse identi ue à celui de plurilinguisme en liée à une échelle de prestige. Le plurilin- Vic Jovanovic dans son „Avant-propos : 1 , mais a été différencié depuis lors. Il guisme, uant à lui, est la „capacité d un Le renard en soutane“. Indubitablement, désigne aujourd hui la présence de plu- individu d employer à bon escient plu- le multilinguisme constitue un atout certes sieurs langues sur un m me territoirei“. En sieurs variétés linguisti uesiii“, ce ui con- sur le marché de l emploi, sur le plan éco- s appuyant sur le dictionnaire de Jean- forte la dimension psychologi ue déjà en- nomi ue, etc. Mais, dans la perspective Pierre Cu ii, elle précise également u un- trevue dans la définition du bilinguisme. ui est la n tre, force est de constater u il cas particulier de multilinguisme semble n note ensuite ue l utilisation de la fonctionne comme un agent multiplicateur tre la polyglossie : „Forme de multilin- langue est liée à un mod le social et à de des possibilités de rapport à autrui, c est- guisme sociétal standardisé ui compte au nombreux facteurs situationnels (statut à-dire, dans la terminologie sartrienne, moins trois variétés linguisti ues et dont la des participants, enjeux, types de discours, „l tre-pour-autrui“ en tant u homme
ent ai u N°175 conscient se définissant par rapport aux autres et entretenant avec eux, gr ce à dif- férents canaux linguisti ues, une sorte de communication des consciences individu- elles sur fond de réciprocité et de tension. e tit et i ve tio e soi Ajoutons à cela uel ues réflexions sur la construction de son rapport à soi et aux autres dans un tel environnement ue ca- ractérisent la fragmentation et l éclatement - pris dans son sens philosophi ue, et plus précisément sartrien. Dans son acception générale, „l éclatement“ renvoie à l idée de brisure, de division voire d explosion. Chez Jean-Paul Sartre, il désigne le fait de sortir de soi, d effectuer un mouvement vers l objet, comme en témoigne le passa- ge suivant : „La conscience et le monde sont donnés d un m me coup : extérieur par essence à la conscience, le monde est, par essence, relatif à elle. ( ) Conna tre, c est s éclater vers , s arracher à la moite intimité gastri ue pour filer, là-bas, par de- là soi, vers ce ui n est pas soi ( ) tre, c est éclater dans le mondev, c est partir d tre écrivain au Grand-Duché, la m me - et à l épreuve de perte ui est propre à ce d un néant de monde dans le monde pour problémati ue est posée : est-ce ue je me passage entre deux mondes. soudain s éclater-conscience-dans-le-mon- définis par mon pays d origine (voire d ac- Cependant, dans son essai intitulé „L in- de“. r, ue peut concr tement signifier le cueil) ou par la langue ue je prati ue vention de soi. Une théorie de l identité“ concept de „s éclater-conscience-au-Lu- (pour toutes les raisons imaginables) ? Un (Paris, Armand Colin, coll. „Individu et xembourg“, ui permet d tre et de con- exemple significatif nous a été fourni par société“, 2 ), Jean-Claude Kaufmann na tre ? le po te et anthropologue franco-algérien cherche également à démontrer ue l exis- Cette épineuse uestion est liée à celle, Habib Tengour ( ui a récemment lu ses tence se structure selon deux modalités : la non moins délicate, de l identité. Selon textes au TNL), pour ui la langue est le socialisation pure face à la subjectivité uels crit res opératoires définir son iden- lieu de l identité poéti ue, de m me ue la hypoth se dite de la „double hélice“. De tité, a fortiori si nous pressentons u elle nationalité de la poésie est la nationalité ce fonctionnement en „double hélicevi“ de est plurielle, c est-à-dire polymorphi ue et de l éditeur : en publiant au Grand-Duché l identité, envisagé à la fois comme phéno- polysubstrati ue ? Les données froides, („Le Tatar du Kremlin. BD fin de si cle“, m ne cherchant la stabilité et processus factuelles et chiffrées de l administration éditions PHI, 2 1 ), il devient un écrivain d invention de soi, découlent deux ca- ( ui renvoie, dans la perspective sartrien- luxembourgeois (sic) ractéristi ues principales du processus ne, à un „en-soi“, donc à un monde fixe et Passons enfin à la uestion des origines, identitaire : l une concerne l ambivalence, stati ue dans le uel les choses ont une es- ui s inscrit dans une dialecti ue située ui fait ue l immigré cherche autant à de- sence, c est-à-dire une fonction déter- entre la „double absence“ de Pierre Bour- meurer identi ue u à s inventer différent minée) n y suffisent pas. Les origines d un dieu et la „double hélice“ de Jean-Claude l autre touche sa dimension „interaction- individu ainsi ue les langues u il prati- Kaufmann problémati ue à la uelle le niste“, ce ui signifie ue dire „je“ impli- ue (m me à des degrés divers) constitu- Luxembourg confronte ses autochtones ue penser „nous“. Le fait de passer de la ent d évidentes clefs afin de répondre à comme ses résidents. Dans sa préface à „double absence“ à la „double hélice“ im- notre uestion. Pour la philosophe et phi- „La double absence. Des illusions de pli ue ainsi un état d é uilibre, un métis- lologue Barbara Cassin (Médaille d r du l émigré aux souffrances de l immigré de sage ontologi ue ui constitue le défi plu- CNRS 2 1 Académie Fran aise), „la Abelmalek Sayad“ (Paris, Seuil, coll. „Es- ridimensionnel de toute personne vivant langue est le lieu de l identité temporaire“. sais“, 1 ), Pierre Bourdieu (1 -2 2) au Luxembourg. Cette dimension „temporaire“ suppose, au s exprime en ces termes : „Comme Socrate sein d une mosa ue identitaire, une alter- selon Platon, l immigré est atopos, sans i VERDELHAN-B URGADE (Mich le), Plurilinguis- me : pluralité des probl mes, pluralité des approches , nance comparable à l alternance codi ue lieu, déplacé, inclassable. Se constitue ain- Tréma En ligne , 2 2 : http: trema.revu- prati uée par tous ceux ui vivent au si pour lui une „double absence“ non seu- es.org 2 D I:1 . trema.2 . ii CU (J.-P.), Dictionnaire de didacti ue du fran ais Grand-Duché ou du moins ui y sont, lement à soi comme appartenant à une lan ue tran re et seconde (initi et diri en tant ue d une mani re ou d une autre, liés. l in- terre d accueil ui n est pas enti rement pr sident de l D ), Paris, CLE International, verse, refuser le multilinguisme signifie sienne et un lieu d origine ui n est plus 2 en l occurrence, p. 1 . iii CU (J.-P.), op. cit., p. 1 . préférer son „essence“, c est-à-dire sa défi- tout à fait sien, ce ui peut conduire à une iv J VAN VIC (V.), Avant-propos : Le renard en sou- nition linguisti ue premi re à son „exis- sorte de „no man s land“ identitaire dans tane , yner ies. Pays er anophones, n (dossier Multilinguisme : enseignement, littératures et cultures tence“, donc à sa projection dans un mon- le uel il doit opérer une délicate con- au Luxembourg coordonné par Marie-Anne Hansen et de ui ne me définira pas et ne m imprég- struction de soi. Ainsi envisagée, la migra- Vic Jovanovic), Avinus Verlag, 2 1 , p. . V Sartre (J.-P.), „Situations I. Essais criti ues“, Paris, nera pas du sceau de la multiplicité. Ainsi tion peut entra ner une perturbation de la NRF Gallimard, 1 , p. 2- . considérée, la langue serait le lieu de représentation de soi, liée à la fois à la mo- VI Kaufmann (J.-C.), in ention de soi. ne th orie de l identité une et définitive. Par ailleurs, dification particuli re du lien à l Autre - l identit , Paris, A. Colin, coll. „Individu et société“, s agissant de l acte d écrire ou du fait voire à la défaillance de sa reconnaissance 2 , p. 1 .
ent ai u N°175 D'identités en altérités a je est a tre Jean Sorrente utant ue je m en souvienne, maine, les autres préfér rent les racines ju- vient en mémoire u au moment du traité c était, je crois, en réaction à déo-chrétiennes, d autres encore firent de de Maastricht, on vota une loi ui stipule ce u on a nommé, de fa on la Révolution le berceau du sentiment na- ue le fran ais est la langue de la Républi- bizarre, peut- tre par euphé- tional. Il y eut de longues et spécieuses ue. n se dispensa de préciser de uel misme, l islamisme radical. dissertations tant t sur les particularités fran ais il s agissait, mais le législateur M. Sarkozy, président de la communes permettant la cohésion et la voyait dans la langue le vrai et seul fonde- Républi ue, voulant se dresser contre „la solidarité, tant t sur la dimension spiri- ment sur le uel b tir un idéal et un destin tyrannie des minorités“, avait lancé l idée tuelle du vivre ensemble, tant t sur l ex- communs. L idée est belle, pourtant d un grand débat sur l identité fran aise. ception culturelle. n y entendit tout et j avoue ue je n en suis pas plus avancé. Je S il y eut débat, il sombra dans une mémo- son contraire, mais un consensus sembla ne suis pas s r de savoir ce ue recouvre rable cacophonie. Pour tenter de définir uand m me se former autour de la lan- de fa on exacte la notion d identité. Faut- l identité en uestion, on pensa d abord gue. Une identité pouvait s expli uer à il s appuyer sur le principe d une identité nécessaire de la situer dans le temps et partir de la langue, des idiosyncrasies se naturelle, comme on parlerait en biologie d en produire la généalogie. Les uns allé- déterminer collectivement sur le socle de synergie? Parle-t-on d identité au sens gu rent des origines celte, gauloise, ro- d un idiome. tait-ce suffisant? Il me re- juridi ue ou se place-t-on dans une pers- pective religieuse (soit dit en passant u étymologi uement, le terme d identité n a rien de métaphysi ue)? Doit-on se contenter, comme Renan, de n y voir u un „idéal de vie collective“ ou, comme Voltaire, de s appuyer sur les m urs? Est-ce une uestion d ethnie, de terri- toire? Est-il satisfaisant de n envisager l identité ue d un point de vue histori ue mais le uel? ou de la considérer comme une commodité bureaucrati ue, mais uel rapport peut-il y avoir entre la biométrie, l ADN, et la personne? Dans l Anti uité, l identité d un individu, à moins d tre celle d un tre d exception, d un héros, n était pertinente u absorbée, fondue, dans le corps social. C est la méta- phore u utilise Aristote uand il invo ue le corps vivant de l tat, l organisme, o la partie ne peut exister indépendamment du tout. Alors, principe holiste ou simple col- lection d individualités? D ailleurs ici aussi comment caractériser l individu? Doit-on remonter au cogito cartésien ou se rabattre sur la mort du sujet chez Mi- chel Foucault? u on tourne et retourne la uestion, u on multiplie les interpréta- tions, u on s enivre de subtilités dialecti- ues, on est au rouet, il faut le reconna - tre. Peut- tre la philosophie existentialiste offre-t-elle uel ues éclaircissements, uand elle affirme ue l existence préc de l essence, u on n est uel ue chose ou uel u un u au terme de sa vie, u une essence mettons une identité peut alors tre d écrite, encore la responsabilité de cette description échoit-elle aux autres ui ont à juger de la personne u on a été. Pour uoi pas. Nietzsche se méfiait de l in- dividualité, il y voyait la raison m me de l esprit grégaire. C est pour uoi l individu était ce ui devait tre „surpassé“. Pour en revenir à la uestion de l identité, il y a Mi hel u aul phil s phe d autres écueils. Le chauvinisme ui n est
ent ai u N°175 u une vulgaire variante du repli sur soi, le droits, à garantir sa sécurité? Ne s agit-il u il est dieu, mais surtout u il est une al- multiculturalisme ui impli ue paradoxa- pas, comme le formule Emmanuel Levi- térité irréductible. C est parce u il est lement la négation de l individualité, le na- nas, de répondre d autrui: j ai à répondre l autre en tant u autre u il est mon pro- tionalisme ui, d apr s René Girard, ne gé- de l autre, il est mon égal, je suis responsa- chain, u il me justifie, et u il est la jus- n re rien d autre ue la rivalité miméti ue ble de son inviolabilité, ce sont les bases tice. D s lors il est davantage ue mon et se transforme invariablement en „mon- m mes de l éthi ue ue Levinas place au égal, il me transcende en effet. n peut en tée aux extr mes“. L on sait les ravages plus haut. Il condense cette éthi ue dans déduire, u on tient ainsi son identité de ue le nationalisme a faits tout au long des la séduisante notion de „visage“. L autre, la bienveillance d autrui. Reconnaissance, I e et e si cles: guerres sur guerres, c est son visage. échange, partage, réciprocité, uelle ma- destructions apocalypti ues, génocides, Ce n est pas le visage ui méduse et tue, gnifi ue démonstration d amour, de com- Shoah. Aujourd hui encore, des groupes pas davantage le visage u on interdit ou passion n comprend u une telle appelés identitaires n ont de programme u on refuse, ce n est pas non plus le vi- conception fait tout de suite sauter les bar- ue celui de la discrimination, de la ségré- sage du raciste ou encore celui de la re- ri res, celles des clichés, des préjugés, de gation, du racisme, de l antisémitisme, du connaissance faciale. Il s agit du visage l égo sme, de la haine, de l esprit de lyn- féminicide. C est toujours l Autre ui est le dans ce u il a de singulier, d infini, d ab- chage, de la volonté de puissance et de do- probl me. n observe assez vite ue solument transcendant. Transcendant, mination. uel ue chose d aussi avilissant l identité se fait toujours au détriment de parce ue je ne peux le réduire au „m me“ ue la xénophobie n est plus possible, l autre, de ce ui n est pas soi, ui est ue je suis, infini, parce u il me déborde d aussi dégradant et infamant ue le rejet, étranger, ui n a pas le m me habitus. toujours déjà, u il est au-delà, parce par exemple, des migrants. Mais u on C était déjà le cas chez les anciens Grecs u enfin il re uiert la parole, l échange, songe aux années 1 , au sort réservé à uand ils objectivaient le non grec, le bar- l écoute, le témoignage. La parole, écrit la Tchécoslova uie, u on se rappelle la bare, celui ui ne parle pas la m me lan- Levinas, „annonce l inviolabilité éthi ue persécution des juifs, la brutale imminence gue. n objectera ue les Grecs tenaient d Autrui et, sans aucun relent de numi- de la guerre, on met en lumi re dans le l hospitalité pour un devoir et une vertu et neux, sa sainteté.“ La sainteté d autrui „visage“ selon Levinas une donnée fonda- u ils ont uand m me inventé la démo- n est pas de l ordre du sacré, il ne s agit mentale, et ui en est le moteur, c est la li- cratie. Justement, la bonne démocratie, au pas de théologie, ni d ontologie, mais in- berté. Il n y a d authenti ue liberté ue sens o on l entend aujourd hui, ne siste Levinas, d éthi ue. „Le visage, souli- dans le don et l accueil d autrui. tre libre consiste-t-elle pas à considérer l autre gne-t-il, est ce ui nous interdit de tuer.“ avec et depuis l autre, voilà l alpha et comme son égal, à lui accorder les m mes C est par-là, si l on y tient, u on peut dire l oméga de la seule éthi ue désirable. ue e s h oso he
ent ai u N°175 Chères questions et affirmations gratuites o orr a ie e f i a e l e er t i a t , connais-toi pauvres, le revenu moyen élevé, l’immigra- Qui sommes-nous vraiment? Les chiffres toi-même! Mission impor- tion de HNWI, le rating AAA, la proximité qui prétendent nous définir se trouvent tante, mais impossible? de la glèbe qui nous lègue un reste d’as- dans les statistiques. Mais, quel est l’être tuce, de débrouillardise et de bon sens. profond enfoui sous les chiffres? Image Il semble admis que cha- floue et mouvante, insaisissable. cun se connaît le mieux Sommes-nous bureaucrates? L’État est le lui-même. Il est en effet des choses que principal employeur du pays, employant Les statistiques sont une sorte de miroirs, nous essayons de cacher aux autres mais autant que les sept employeurs suivants qui selon Jean Cocteau devraient réfléchir ne pouvons cacher à nous-mêmes. réunis (Post, CFL, Cactus, ArcelorMittal, avant de nous renvoyer notre image. Je Dussmann, BGL, Goodyear). trouve que nous devrions réfléchir avant Cependant, les autres voient chez nous de nous complaire dans cette image. des choses dont nous ne sommes pas Avons-nous des bullshit jobs? Mieux: conscients et dont nous ne savons pas que nous avons des ministères où des quanti- Nous sommes gâtés, et comme tous les gâ- les autres les voient. Qui est plus près de tés non négligeables de zombies végètent tés-pourris du monde, nous sommes per- la vérité? dans des étages étiquetés cimetières. suadés de mériter notre chance. Sommes-nous hypocrites? Autant qu’il Il y a des décennies, la Ville s’est vu certi- N’en avons-nous jamais assez? it faut. Sans hypocrisie, pas de savoir-vivre. fier quelle pouvait faire l’économie d’un i r i t c rti i i , exhorte Sommes-nous cyniques? Autant qu’il faut. tiers de ses employés sans gêner son fonc- Horace. Sans cynisme, pas de sincérité. tionnement. Elle continua d’embaucher gaiement. Le existe bien en théorie: gram- maire, lexique, droit. Dans la vie, le réel est toujours le . Nous, mais lequel? Famille, amis, voisins, conci- toyens? Les concitoyens. Premier problème: les 300.000 Luxembourgeois ou les 300.000 non Luxembourgeois, ou les deux? 300.000 concitoyens sont toujours ré- pertoriés étrangers, si proches voisins qu’ils soient, au boulot, au loisir, à domicile. Étranger, au fond un vilain mot, presqu’une insulte. Étranger au monde? C’est l’idiot. Étranger au pays? L’étranger au pays n’est pas un ennemi. Hôte serait plus intelligent et plus gentil. Sommes-nous racistes? En bons pri- mates, nous sommes tribaux, et rares sont ceux qui voient l’humanité comme une seule et même tribu. Partageons-nous? Chaque année, 3.000 personnes acquièrent la natio- nalité luxembourgeoise. C’est la même proportion qu’en Suisse, et deux à trois fois plus qu’en Belgique, France, Allemagne. Qu’avons-nous encore en commun avec les Suisses? La religion finance qui nous fait vivre de la dette des
tre N°175 Chroniques arisiennes L i versio es co es ar ica Li e l il e c lle carl t tt r, roman de Na- sées. ien ne nous est épargné, c’est drôle thaniel Ha thorne, a librement et amer, constat de ce que les femmes, ces inspiré la dramaturge, metteur sorcières éternelles, subissent, l’air de rien, en scène et comédienne espa- un air de notre époque, fait d’un désir aus- gnole, Angélica Liddell, pour si plat qu’une recommandation médicale. un moment de théâtre pur, une Angélica Liddell dénonce notre société, à performance qui résonne longtemps en la froide raison, Paris, aux érudits insensi- nous, comme un ébranlement des sens et bles, cette vie transparente, alors qu’il faut © Simon Gosselin de la raison. héâtre total, cruel, à la fois les ténèbres du désir pour incarner une grotesque et tragique, abandon au vertige, existence. Angélica Liddell nous bouscule et nous met face à notre société, à l’Art, à ses in- terrogations, avec l’impossibilité de tri- es roses e ise cher. Pour certains, qui s’apprêtaient à passer une soirée tranquille au théâtre, sur e ba es le mode de la représentation béate et con- dell, en robe noire, à la fa on d’une i venue, c’en était trop. Ils partent, mais il y de Vel zquez, arpente la scène, orches- Le poète est toujours un étranger dans un en a peu. Les autres demeurent, fascinés tre les mouvements. La comédienne hurle monde réglementé. ( ) L’art sera toujours par cet étrange moment auquel ils partici- son désespoir, tandis que les pénitents dé- transgression car il inverse les règles socia- pent, par cette incarnation, ces corps, la voilent leur nudité. Le prêtre, le traître qui les et fait de l’immoralité une éthique. nudité sur scène. Ce n’est rien de dire que a fauté avec Hester, et qui doit également Grâce à la force de la poésie, nous trou- les codes de notre société, ceux de la re- être puni, erre, de rouge vêtu, le visage vons le moyen de travailler avec un espa- présentation où la femme est instrumenta- masqué d’un voile. Ces âmes crient leur don qui nous transperce le c ur, sans être lisée, jusque dans l’érotisation quasi per- désespoir à la face de la société et de son morts. Nous trouvons le moyen d’assassi- manente de son image, sont retournés hypocrisie puritaine. Moment de bascule, ner avec des roses en guise de balles. C’est comme un gant. De ces codes, on peut di- nécessaire, les hommes ici sont nus et in- là que réside notre générosité: on vous tue re qu’ils sont obscènes et que nous y som- strumentalisés, comme le sont encore en vous bombardant de fleurs et non de mes habitués. Lorsque Angélica Liddell souvent les femmes dans notre univers plomb. (Angélica Liddell) s’en empare, ils sont des oripeaux grotes- machiste où elles se dandinent on pense Dans un théâtre poussé à son paroxysme, ques qu’il s’agit de regarder en face. au Lido, au Crazy Horse , parce qu’on entre fureur et légèreté, Angélica Liddell Société puritaine où Hester, qui a fauté prétend aimer la beauté des femmes. Ici, il bouscule la convention et nous libère du avec un prêtre, est punie et condamnée à est écrit, en lettres majuscules, F LLE- carcan. Depuis le sanctuaire de nos lâche- porter sur la poitrine la lettre A, première MEN AM E SE DES H MMES. tés et de notre confort, grâce à cette or- lettre du mot adultère, mais aussi, et on le Et pour les femmes qui ont vécu ces chestration magistrale de la pulsion de vie, verra par la suite, première lettre du mot images d’autres femmes nues et offertes Angélica Liddell n’hésite pas à nous offrir ange aux regards comme une dégradation de son propre corps. Nous pouvons, par la leur propre corps, soumis, exploité, c’est force vive qu’elle nous insuffle jusqu’au une douce revanche de voir les spectateurs vertige, nous remettre à vivre, grâce à cette e tra s ressio mâles dans cette même gêne, dans ce res- catharsis, cette transe qui nous fait danser sa vatrice sentiment envers l’image qu’on leur ren- voie. Car les postures sont tout aussi offer- au bord du précipice. Angélica Liddell se met en danger et nous sauve par son exu- tes, sans gêne, un bouquet de fleurs dans bérance et la vérité qui nous oblige. n Le péché originel. Adam et Eve sont sur les fesses, obéissant aux codes de la publi- moment d’excès, de pure beauté, de vérité scène, dans leur nudité et leur beauté in- cité et du spectacle, selon cet idéal de et d’amour de cet amour tragique fait nocentes. Puis, transgression absolue pour beauté qui n’est qu’asservissement. Il est également de légèreté et d’éphémère. Cela qui a connu les processions de la Semaine assez jubilatoire de les voir en situation in- s’est passé au héâtre de la Colline. sainte en Espagne, un cortège de pénitents confortable. carl tt tt r. Ne ratez pas l’occasion apparaît, en cape longue, coiffés du capi Hester râle, se venge, hurle son désespoir. d’aller vous y frotter, lorsque vous la ver- r t , cette cagoule au bout pointu utilisée Et toujours à contre-courant, énonce un rez à l’affiche, de par le monde. également par le u lux lan, au son portrait à charge de la femme, magnifique Je suis un bouquet de douleurs. Le ton- d’une musique aussi austère que de texte ravageur, qui donne tous les clichés nerre est encore loin mais mes pensées longues psalmodies. La vision est d’une de la matrone, du tyran domestique, de tremblent déjà. En vigie infatigable, An- force prodigieuse, dans un écrin de ve- l’épouse ou de l’amante dominatrice, de gélica Liddell nous sauve de nos découra- lours rouge sang, tandis qu’Angélica Lid- celle qui ne séduit plus, aux chairs affais- gements et de nos désespoirs.
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