Bilan et perspectives - kulturissimo
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2 ommaire N°164 2 Editorial Al in old ent a g lan et er e t e elt ohne Empathie. amour out l camp arlo ass ückblick au . ber die Angst Michel Decker 8 es ers de la libert . es libert s sur le gril ean orrente h res uestions et a irmations gratuites. labla ilan et erspecti es aul Hemmer n the air. An A or Ariel agner ea art 2 e dis a e ne dis rien encerclement du carr Enrico unghi a rei i i t sage o es esser er e ir e e es a ers ir a er so egegnung mit ine Adam einer sehr ielseitigen belgischen omponistin Dann sind meine Musik ie a i sage es mu und ich mitten im eben Alain te en a ers er e e es gut L tt rat re er e so ierre Desproges - n humoraliste intemporel Franck olotte Georg Christoph Lichtenberg 8 hroni ues parisiennes. e pou oir des mots lotilde Escalle et a lle r Der europ ische rieg - Der kandina ien eldzug - D nemark ino onchail 2 2 Der ürger der was ermisst. Macht Frank ertemes 22 2 ndustrie . - Ausblick. Die digitalisierte Ausbeutung im chumann 2 rie aus ien. runk ehagen und Faschismus Mich le homa 2 Gramma apo tin Ellada. ber die amensgeberin Athens inda Gra 2 e lections on against the resent. Dear ob et petit a Fabienne ollignon 2 etter rom England. ew ear hink positi el Diana hite m ressum eto r r mage Editeur: Editpress Luxembourg S.A. 28 Gado Coordination générale: Alvin Sold; Coordination technique: Julien Primout Coordination extérieure: Ian De Toffoli, Luc Belling, Ariel Wagner Toute correspondance est à adresser exclusivement à kulturissimo@editpress.lu Supplément du Tageblatt du 11 janvier 2018 Site internet: http://www.kulturissimo.lu Prochain numéro: le 8 février 2018 - Clôture rédactionnelle: 20 janvier 2018
itoria N°164 od o da l est un appauvrissement plus dangereux En France, grand pays voisin et ami, dix pour que tous les autres, un appauvrissement cent de la population, soit pr s de sept millions rampant, pernicieux, aux effets politi- de personnes, ne poss dent que 00 mots pour ques ravageurs. s’exprimer dans la vie courante. Il est vident qu’ils sont spoli s et exploit s d’une fa on per- Les id ologues du nazisme, Hitler et manente dans la soci t contemporaine issue oebbels en t te, le savaient bien. ’est en de l’ conomie de march . Ils ratent leur vie cr ant l’allemand crit et parl nazi, cet alle- parce qu’on ne leur a donn aucune vraie mand m thodiquement appauvri, qu’ils ont jet chance de la r ussir. les bases de leur syst me totalitaire dont le bi- lan est connu. Autrement dit: sans l’appauvris- Le pourcentage de quasi-illettr s relev en sement de la langue, lien premier entre tous les France vaut sans doute pour la plupart des individus, il n’aurait pas t possible de Etats post-industrialis s. Il signifie, aussi, que conduire f hren tout un peuple Volk dans ces gens n’ont pas acc s la pens e des grands une guerre totaler Krieg suppos e n cessaire penseurs, crivains, po tes du pass et du pr - pour largir l’espace de vie Lebensraum de la sent, et que, par cons quent, l’appauvrissement „race aryenne“, ni de pousser ce m me peuple de la langue dont ils sont les victimes fait d’eux la destruction Vernichtung des uifs. des exclus: comment par exemple, pourraient- ils tirer profit des richesses culturelles accumu- Victor Klemperer, le philologue auteur de LTI l es pendant des si cles Lingua Tertii Imperii paru en 1 , a pu d - montrer comment les moyens infinis gram- Les enqu tes ont donn un autre r sultat effa- maire, syntaxe, vocabulaire d’une grande lan- rent: la plupart des adultes fran ais ma trisent gue ont t syst matiquement subordonn s aux .000 mots, dont la moiti sont pratiqu s, et les objectifs politiques du nazisme. En tant que lin- autres compris plus ou moins bien. ’est suffi- guiste, il tait en mesure de comprendre la por- sant semble-t-il pour „communiquer“, pour t e qu’aurait finalement le contr le absolu des „participer“, pour „comprendre“. mots et du sens nouveau des mots. En tant qu’Allemand juif, victime de la spoliation et du omment s’ tonner d s lors que les langages d tournement de la langue, il a laiss , avec LTI, politique, professionnel, publicitaire, etc., etc. un message fort aux g n rations d’aujourd’hui: glissent de plus en plus vers la simplification, Ne laissez plus jamais la langue s’appauvrir, car laquelle, pouss e trop loin, quivaut tout bon- l’appauvrissement est le premier pas vers les nement la falsification. abus de plus en plus graves. Mais tout cela arrange bien du monde. Les En ce d but d’ann e lectorale , o l’on fait mauvais esprits ont toujours su tirer profit poli- volontiers des voeux sens s, celui de votre tique, conomique de ce qu’entre eux, ils ap- chroniqueur d coule du manque d’attention et pellent „la b tise“. de soins port aux langues dans la vie quoti- dienne et surtout dans l’enseignement. Le voeu Il est temps, amis, de se lancer dans la bataille de voir retourner l’apprentissage approfondi pour le revalorisation des langues partout, en des langues au premier plan politique peut pa- famille, l’ cole, dans les entreprises, en pu- ra tre hors contexte conomique, social blic! m me , mais il suffit de r fl chir un tout petit peu pour le prendre quand m me au s rieux. Alvin old
e t aigu N°164 elt o ne Em at e a o o a a a edes ahr, auf der chwelle zum schmalsprechenden malltalk Politikern Pornofilms wie in einem Fleischerladen, in n chsten, im Monat anuar, dem im Mainstream sowohl aus dem westli- dem die K rper in ihre Einzelteile zerlegt Mond des doppelgesichtigen a- chen wie dem arabischen Lager, die die werden. Platz f r antizipierende Phantasie nus’, wird gerne nach hinten und Pal stinenser jahrzehntelang mit sch nen, gibt es hier keine mehr. Auch nicht in den nach vorne geschaut. Keine Pro- doch leeren Versprechungen hinhielten, sogenannten sexpositiven Pornos. jektion ohne Reflexion. Keine den piegel ihrer Hypokrisie vorhielt. Und Doch gl cklicherweise diskutiert die u- ukunft ohne Herkunft. Und so in etwa das zeigt wohl, dass sie nichts Besseres gend heute dar ber. o haben die Tage- sollte auch das verflossene ahr im Interes- verdienen. Oder blatt-Redakteure Anne chaaf und eff se des kommenden bewertet werden. Doch kommen wir zu einem komplexeren chinker eine sachliche Auseinanderset- Denn eins ist sicher: Fr her war nicht al- Thema, das auch in Friedenszeiten, diesen zung mit dem Thema Pornografie ange- les besser, doch scheint der Mensch mit aneinander gereihten k ndigt resp. ein interessantes espr ch affenstillst nden, allen Fortschritten die noch fehlenden mit unsere westliche ivilisation seit ahrhun- mit dem jungen Autor Edouard Louis ge- gef hrlicher ehnsucht zu vermissen. derten zersetzt. emeint ist unser Umgang f hrt, der extrem autobiografisch „ e In eiten, in denen Menschen wie der mit der exualit t, diesem f r das berle- n’avais pas le luxe de la fiction“ ber neureiche sexistische Narzisst Donald ben unserer menschlichen pezies unab- Missbrauch, ewalt und ihre yklen Trump sich ber ein ahr an der pitze der dinglichen eschlechtsverkehrs, der nicht schreibt. bisher als m chtigsten Nation angesehe- nur als Aufgabe sondern auch als Lust da- eine Figur, um nicht zu sagen sein Dop- nen Vereinigten taaten von Amerika hal- herkommt. pelg nger Eddy Bellegueule stammt aus ei- ten kann, m chte ich als politische Bilanz ner rmlichen Familie, die von m nnlicher lediglich bemerken, dass sich vor dem Dominanz, Alkoholismus und Rassismus Berliner Mauerfall kapitalistische und gepr gt ist. enn er dann von dessen kommunistische Diktatoren die aage hielten, w hrend die korrupten Land- und d a chwester schreibt, die geschlagen und missbraucht wird, will er nicht h ren, es arlords von heute lediglich in die pluto- sei gleichg ltig, ob das nun wahr ist oder kratische chublade passen. aren noch in meiner ugend Tabus an nicht, da er auch als Literat von einer Das einzig Positive, das ich diesem Tram- der Tagesordnung, wie wir sie nur vom „Ethik der ahrheit“ getrieben sei. peltier mit der Frisur aus Entenhausen ab- Herrgott kannten, von dem wir uns kein Als erichtschronist im reichen Luxem- gewinnen kann, ist die Tatsache, dass es Bild machen durften, so glaubt man sich burg ist man immer wieder mit geschlage- mit seiner erusalem-Resolution den heute beim Betrachten eines einschl gigen nen chl gern und vergewaltigten Verge-
e t aigu N°164 waltigern konfrontiert, die sich aus der Attraktivit t. Einziger Pluspunkt in dieser ahrhundert u. a. den Anteil des Bewusst- selbstpotenzierenden Missbrauchs- und berdigitalisierten elt ist die Tatsache, seins bei der Erforschung der physischen ewaltspirale n hren und sich nur mit dass Missbr uche an Minderj hrigen aus Realit t ausgeschlossen hatten. Das e- professioneller Hilfe, sei es geistiger oder d steren eiten immer fter ans Tageslicht wissen wurde vernachl ssigt. geistlicher Art, befreien k nnen. ind sie gezerrt werden. Auch wenn das den ver- aber erst vor ericht, muss man sie wohl wundeten und immer noch extrem ver- oder bel zu einer Therapie zwingen. wundbaren Opfern nicht gefallen d rfte. Und auch wenn laut ustizminister die Denn eine der bekanntesten Abwehrreak- Klagen wegen sexuellem Missbrauchs im tion dieser feigen Misset ter ist die Doch lassen wir diese akademischen Ex- vergangenen ahr leicht r ckl ufig waren, chuldzuweisung an ihre damaligen Op- kurse und wenden uns den Leuten zu, die so ist der cho fruchtbar noch, um es mit fer, die damit zum zweiten Mal ihr sich einst selbst beauftragten, als eelsor- Brecht zu sagen. Allein schon weil das sch ndliches Martyrium durchleben m s- ger im Alltag der Menschen zu wirken, um Umfeld in dieser schnelllebigen digitalen sen. deren eist zu st rken. Da ist einmal elt, in der man mit einem un berlegten Die dreistesten unter ihnen schrecken eorges Hellinghausen, der in seiner Klick in Teufels K che kommen kann, nicht davor zur ck, vor ericht Entschul- „ arte Blanche“ auf RTL unter dem Titel derart gepr gt ist von einem Mangel an digungen wie „h tte die 1 - hrige keinen „Kleeschen a co. - hapeau“ feststellt: „Vi- Empathie und Liebe. Minirock angehabt und derart sexy mit run acht Deeg ass de Kleesche komm..., as muss das f r eine verwaiste, ja fast dem Arsch gewackelt, w re halt nichts an elo waarde mer op d’ hr schtk nd- schon verweste spirituelle Ein de sein, in passiert“ vorzubringen. Ein Pfarrer, der chen.“ der 1 -j hrige M dchen es selbstverst nd- sich im internationalen kumenischen Derweil buddelt -Pater ean- acques lich finden, ihren K rper zum Erwerb von M nnerorden in Taiz von einem chutz- Flammang in seinem Leserbrief „ o w - Drogen zu verkaufen. nther Anders befohlenen einen blasen lie , hatte sogar ren die heutigen issenschaften ohne die der ude tern musste sich im Dritten die huzpe zu behaupten, der unge habe katholische Religion “ einige europ ische Reich „anders“ nennen , der Ehemann ihn angemacht, nur weil er in einem f- Priester aus, die Astrophysik, entechnik von Hannah Arendt, Philosophin und e- fentlichen Pissoir neben ihm urinierte. sowie Arch ologie revolutioniert haben richtschronistin im Prozess gegen den Na- sollen und sogar, man h re und staune, zi- chreibtischt ter Eichmann, hat es in die Urknall-Theorie zwei ahre vor den seinem Hauptwerk „Der antiquierte a a amerikanischen issenschaftlern entwi- Mensch“ sehr genau beschrieben. a ckelten. Nun ja, nach an Hus, der 1 1 in Kon- stanz verbrannt wurde, und iordano huzpe stammt aus dem jiddischen Bruno, der 1 00 auf dem ampo de’Fiori d a hutzpe ch tzpe und steht f r eine Mi- schung aus zielgerichteter, intelligenter in Rom lichterloh brannte, nachdem man ihm die unge angebunden hatte, damit er Unversch mtheit, charmanter Penetranz nicht zum gaffenden Volk sprechen konn- ein Hauptthema war die „ erst rung der und unwiderstehlicher Dreistigkeit. ie te, und nachdem die Kirche 1 1 auch Humanit t“. Er kam zur schlussfolgernden oft h rt man in den erichtss len zwi- den gef gigen alileo alilei mundtot ge- Analyse, dass nach den r ueln des schen den orten heraus, dass ein Be- macht hatte, ffnete sie ihre chulen zu- schrecklich blutigen weiten eltkrieges schuldigter Minderj hrige, ja sogar Kinder nehmend den genauen issenschaften. in der westlichen ivilisation mit dem unter sechs ahren, deren ehirn noch o hat sogar der bekennende ozialist und egsehen der kirchlichen M chte die e- nicht einmal ausgewachsen ist, f r sex- aktuelle Luxemburger irtschaftsminister xualit t enttabuisiert wurde, um das Tabu s chtig h lt. tudien zeigen, dass P do- Etienne chneider das renommierte des Besitzes zu retten. Als Kollateralscha- phile nicht den Hauptanteil am sexuellen I HE Institut catholique des hautes den, wie diese perversen Kriegstreiber seit Kindesmissbrauch darstellen. Die ahlen- tudes commerciales absolviert, das sich dem Balkankonflikt es zu nennen pflegen, angaben der Forscher auf diesem ebiet heute etwas un versch mt „Brussels Busi- litt und leidet noch heute die heranwach- schwanken zwischen 2 und 20 Prozent, ness chool“ nennt. chneider mag ein ge- sende ugend darunter. zum Teil auch, weil der Begriff p dophil wiefter Politiker und ein guter Unterneh- Denn in einer von eld, ex und Kom- nicht genau definiert ist. Auch wenn straf- mer sein, doch als einf hlsamer eelsorger merz getriebenen esellschaft wird der eh f llig gewordene P dophilie einer hohen d rfte er fehl am Platz sein. schon beschwerliche eg in die e- R ckfallgefahr an ungen deutlich mehr tatt also TV-M rchenstunden zu veran- schlechtsreife zum gef hllosen lalomlauf als an M dchen unterliegt, schlie t ein stalten oder eine l cherlich sp te Verein- ohne tangen, die den ethisch affektiven nennenswerter Teil von ihnen sexuellen nahmung der issenschaften zu betrei- Kurs abstecken sollen. Hinzu kommen in Kontakt mit Kindern aus. ben, sollten diese selbsternannten ottes- dieser vernetzten Beliebigkeit die M g- Vom „Heemelen“ ber die Manipulation m nner endlich der eelsorge gerecht wer- lichkeiten von digitaler Partnersuche und der enitalien bis zur Vergewaltigung der den. Und die Kurie t te gut daran, den fro- peed-Dating, die pers nliche Intimit t physischen Integrit t des Kindes durch hen Botschafter Franziskus nicht als Ket- nur am Rande zulassen. Ein schmaler welche Instrumente auch immer reicht die zer zu outen, oder zuzulassen, dass K ster Rand, der nur eine fiktive icherheit vor Bandbreite des Missbrauchs von Minder- ihren Erzbischof wegen des schn den dem emotionalen Abgrund bietet. j hrigen, der in den meisten zivilisierten Mammons mit einer ivilklage heimsu- Diese in den U A entwickelte Methode, L ndern unter trafe steht. Doch sexuell chen. Denn ob diese r misch-katholi- im chnellverfahren den „richtigen“ Part- aktive P dophile wenden selten ewalt schen F rsten der zentralisiertesten und ner zu finden, wurde 1 8 ausgerechnet an, sie setzen eher auf perverse emotiona- damit m chtigsten Kirche der Monotheis- vom Rabbi der j disch-orthodoxen Orga- le uneigung und erzwungenes, angstein- ten es wahrhaben wollen oder nicht: In nisation Aish HaTorah ausgeheckt, um Al- fl endes chuldbewusstsein. eiten, in der die wahre Liebe verduftet, leinstehende der laubensgemeinschaft Die Frage, warum dieses chuldbewusst- werden sie urbi et orbi mehr denn je ge- zusammenzubringen und die ahl inner- sein den meisten T tern abgeht, ist nicht braucht. Ihre unden aus Tausenden von konfessioneller Ehen zu erh hen. Bei den zuletzt deshalb schwierig zu beantworten, sexuellen bergriffen an Kindern weltweit kommerziell ausgerichteten Veranstaltun- weil laut den Princeton-Forschern Robert k nnen sie sp ter lecken. Ihr Pontifex gen, die daraus erwuchsen, ging es weni- ahn und Brenda Dunne die erkenntnis- warnt sie nicht unbotm ig vor „spirituel- ger um „innere“ erte als um physische theoretischen issenschaften im vorigen ler Demenz“.
e t aigu N°164 l a f d i he De e ch hoffe nichts. Ich f rchte nichts. EU L nder gibt, in denen die ugendar- ihm, uns ist in der Regel nicht wohl bei Ich bin frei!“ o steht es auf dem beitslosigkeit um die 0 liegt. Das hei t, dem, was in deren Handeln hineininter- rabstein des gro en griechischen dass jeder weite dort keine Arbeit hat. pretiert wird. Und das ist nur zu verst nd- chriftstellers N ikos Kazantzakis Auch wenn in unserem kleinen Land der lich, denn Kriege, bis zum Atomkrieg, sind 188 -1 in Heraklion auf Kre- Prozentsatz sehr viel niedriger liegt, ist es nicht dazu angetan, eine weihnachtliche ta. trotzdem nicht leicht f r junge Menschen, timmung zu erzeugen. Putin muss dazu einen vern nftigen Arbeitsplatz zu finden. herhalten, unsere osteurop ischen NATO- Im R ckblick auf das ahr 201 ist uns im Vern nftig hei t, dass man von der Arbeit L nder in Angst und chrecken zu verset- Besonderen das fortschreitende Ph no- gut leben kann; dass man, falls gew nscht, zen. Als probates egenmittel wird emp- men der Angst aufgefallen. Marx h tte eine Familie gr nden kann. Das ist jedoch fohlen nicht etwa vertauensbildende Ma - vielleicht gesagt: „Ein espenst geht um!“ immer weniger sichergestellt. Und was ist nahmen, sondern massive, milit rische Und zwar nicht nur die Angst vor Terro- mit jenen, die eine Arbeit haben Da auch Aufr stung. Das eld f r die R stungsin- rismus, Angst die immer wieder in Erinne- gut gehende Firmen Arbeitspl tze abschaf- dustrie muss aber irgendwo herkommen. rung gerufen wird, sei es in den Fernseh- fen, besteht notgedrungen die Angst, dass Es kommt von Einsparungen, die wieder- nachrichten, sei es durch die plumpen Be- man irgendwann selbst betroffen sein um den sozialen Druck auf die Menschen tonkl tze, die seit neuem unsere Fu g n- kann und seinen Arbeitsplatz verliert. Der erh hen und die Angst vor der ukunft gerzonen verzieren. Es gibt zus tzlich gesetzliche chutz wird ja systematisch ansteigen lassen. omit wird Angst vor Pu- noch jede Menge andere ngste die viele abgebaut; um die ettbewerbsf higkeit zu tin zum Teil in soziale Angst umgewandelt Menschen bedr cken. Es gibt die kono- erhalten, hei t es. Und da, zum Nutzen und die Menge an Angst wird mit icher- misch bedingte Angst, wie die Angst vor der Kapitaleigner Kosten gespart werden heit dadurch nicht verringert. Und somit der Altersarmut, von der im reichen m ssen, herrscht die Angst bei den Ange- wird zus tzlich Ablehnung und Angst ge- Deutschland fast jeder sechste Rentner be- stellten, dass sie bei der n chsten ehalts- gen ber anderen Menschengruppen gef r- troffen ist. Denn wenn in Deutschland et- erh hung leer ausgehen werden. Denn das dert. Denken wir an die Ablehnung der wa 80 der Befragten angeben, mit dem moderne Managementsystem sieht vor, uwanderer in Frankreich, oder der „ etzt“ zufrieden zu sein, so geben etwa dass nur die „Besten“ bedacht werden. Fl chtlinge in Deutschland, wenn nicht in 0 an zu bef rchten, dass die ukunft Das soll angeblich die Leistungssteigerung der ganzen EU. Neben den Russen m s- schlechter sein wird. anheizen. Das egenteil ist aber oft der sen auch die ach so zahlreichen hinesen Fall, dadurch dass unter den Mitarbeitern schon seit ahrzehnten herhalten, um uns Argwohn und Neid ges t wird und die u- Angst einzufl ssen. Das ist heute umso sammenarbeit darunter leidet. einfacher, als die hinesen das piel des Am Ende entscheidet oft, ob man dem Kapitalismus bestens von uns gelernt ha- Aber rund zur Angst haben nicht nur l- Vorgesetzten angenehm auff llt. Kon- ben und dem Meister in vielem voraus tere Leute, sondern auch junge Menschen. struktive interne Kritik kann dabei schon sind. ie k nnte es anders sein, wenn es in der st ren. Deshalb lieber den Mund halten. Die unangefochtene Feststellung, dass un- Dagegen hilft es sicher, Mitglied im glei- ser esellschaftssystem dabei ist, unseren chen Verein zu sein wie der hef, die glei- Planeten immer unbewohnbarer zu ma- chen eitungen zu lesen, somit die glei- chen, tr gt auch eher zu einer getr bten, chen politischen Meinungen zu vertreten. wenn nicht gar ver ngstigten timmung All dies untergr bt das Freisein. Aber auch bei. die hefs sind Druck ausgesetzt. In dem unerbittlichen Konkurrenzkampf der glo- balisierten elt will man sich sch tzen. o Dazu gibt es verschiedene Vereinigungen; einige werden korrekterweise ervice An prominenter telle bei den Angstverur- lubs genannt, in denen die Mitglieder sachern steht aber immer noch die Angst sich Dienste leisten. Doch auch da vor dem Terrorismus, und zwar vor dem herrscht der Druck der Anpassung. Nicht islamistischen Terrorismus. leich nach jeder ist bereit, eine Meinung zu u ern, dem 11. eptember 2001 wurde uns mitge- die dem Konsens in wichtigen Punkten teilt, dass ab nun die elt nicht mehr die widersprechen k nnte. gleiche sein w rde. Und esetze, die die menschlichen Rechte immer tiefer ein- schr nken, wurden aus der chublade ge- d zogen und umgesetzt. eitdem wird das piel in regelm igen Abst nden in unse- Und als w rde diese Angst nicht ausrei- ren L ndern fortgesetzt. Haben die e- chen, haben wir unsere Massenmedien, heimdienste w hrend ahren, absolut ille- die das Ihre dazu beitragen, dass von Ent- gal, Menschen bespitzelt, d.h. kontrolliert Die Angst on Ed ard Munch spannung keine Rede sein kann. Ob es und unter Druck gesetzt as soll’s! Die iki nun Trump ist, oder ein egenspieler von esetze werden nachtr glich angepasst
e t aigu N°164 Die Angst nach Gandhi smittensoul.com und schon stehen die Verbrecher wieder Nutzen sein, wenn die Menschen auch ge- en Philosophen empfohlen, um die wirk- fein da und sind bereit zu neuen Taten. h rig was zu f rchten haben, sei es nun lich gro en eltprobleme anzugehen. Falls notwendig wird auch einmal schnell den islamistischen Terror oder den Verlust Hans onas hat in seinem Hauptwerk das rundgesetz ge ndert. F r unsere i- ihrer Arbeit und somit ihrer Lebensgrund- „Das Prinzip Verantwortung. Versuch ei- cherheit, hei t es. Aber all dieses ist de- lage. ner Ethik f r die technologische ivilisati- nen, die N aomi Kleins Buch ber die on“ schon 1 darauf hingewiesen, dass chockdoktrin gelesen haben, l ngst ge- es ohne eine gesunde Angst nicht geht. Er l ufig. Unliebige gesellschaftliche Ver n- G d sagt Folgendes: „Dem Prinzip Hoffnung derungen, f r die man in normalen eiten stellen wir das Prinzip Verantwortung ge- niemals eine Mehrheit bei der Bev lke- ollte man sich also nicht f rchten Die gen ber, nicht das Prinzip Furcht. ohl rung finden w rde, k nnen durchgesetzt Antwort ist wahrscheinlich die, dass man aber geh rt die Furcht zur Verantwortung werden, wenn die Menschen sich in einem klaren Verstandes entscheiden soll. Es gibt so gut wie die Hoffnung, und da sie das Angstzustand befinden. von Immanuel Kant den Begriff des „ a- weniger gewinnende esicht hat, sogar in as die Terrorgefahr betrifft, verk ndet pere aude“, d.h. „ age zu wissen!“ issen besseren Kreisen in einem gewissen mora- die UNO seit 1 2: „Internationaler Terro- ist sehr n tzlich, hilft aber auch nicht im- lischen und psychologischen Verruf steht, rismus ist eine der ernsthaftesten Bedro- mer gegen die ewalt der M chtigen. Die so m ssen wir ihr hier nochmals das ort hungen des Friedens und der icherheit.“ F lle von sexueller Bel stigung durch Aus- reden, denn sie ist heute n tiger als zu Das zust ndige remium, der icherheits- nutzung einer Machtposition, und sei sie manchen anderen eiten, wo man in der rat, hatte wohl nicht damit gerechnet, dass noch so gering, sind ein beredtes Beispiel uversicht des guten anges der mensch- jemand sich trauen w rde, nachzuhaken. daf r. Der Fall einstein ist nur die pitze lichen Angelegenheiten auf sie als eine Das ist aber geschehen. emand wollte des Eisbergs. Angst vor solcher Macht ist chw che der Kleinherzigen und ngstli- konkrete ahlen ber diese gr te Bedro- nat rlich angebracht; und sie soll auf je- chen herabsehen konnte.“ hung der Menschheit. Die UNO konnte den Fall ffentlich gemacht werden. Das Die Furcht die Hans onas meint ist die sie aber nicht liefern, sie hatte sie nicht. ist aber leider ber ahrzehnte nicht ge- Furcht, die zum Handeln auffordert, nicht Das war die Antwort auf die Anfrage. In schehen. Die Medien haben vielleicht die, welche vom Handeln abr t. Das Han- die gleiche Richtung geht die Tatsache, nichts davon gewusst enau wie die re- deln muss aber bestimmt sein von einer dass in Deutschland mehr Menschen gelm ig aufgedeckten kandale der gro en orge um die Empfindlichkeit des- durch Trittleitern im Haushalt ums Leben Priester, die sich ber die ihnen ausgelie- sen, f r das wir Verantwortung tragen. Im kommen, als durch Terroranschl ge. Die ferten ugendlichen hermachen. N euere Falle von Eltern ist es das Kind. Im Falle Frage wurde gestellt, warum nicht katego- Untersuchungen in Australien haben erge- von politisch aktiven Menschen ist es die rischer vom bundesdeutschen Innenminis- ben, dass zwischen 1 0 und 2010 mehr Verantwortung f r unsere elt mit allen ter De Maizi re gegen die Trittleitern vor- als 0 000 ugendliche Opfer der dem - ihren empfindlichen ystemen. Aus intelli- gegangen wird. Ein rund k nnte sein, libat verpflichteten Priester wurden. Er- genter Angst sollte man die Atomwaffen dass eine Bev lkerung sich nicht so leicht staunlich ist, dass die Aufkl rung, wenn, abschaffen; zumindest nicht weiter aus- von Trittleitern einsch chtern l sst. Von dann oft f r ltere F lle erfolgt, bei denen bauen. Aus der gleichen Angst sollte man Terroranschl gen aber wohl. Nun muss auch die j ngeren F lle mit etwas l ck konkret unseren Ressourcenverbrauch zu- nur noch die Frage gestellt werden, die lei- und Verschleppungsgeschick nicht mehr r ckschrauben. Aber zu solchen chritten der viel zu selten gestellt wird, n mlich die rechtzeitig vor der Verj hrung spruchreif geh rt wohl mehr Mut als blicherweise vom „ ui bono “, also „ em n tzt es “ werden. as ist z. Bsp. im konkreten Fall erwartet werden kann von Politikern, die Es gibt Menschen die behaupten, dass von Australien in der ahren von 2010 bis nur zu gut wissen, wie viele Interessen Volksmassen sich leichter lenken lassen, 201 passiert Haben die kirchlichen T - hinter all diesen irtschaftszweigen ste- wenn sie ver ngstigt sind. Und in einer ter sich w hrend der ahre nach 2010 zu- cken. Da ist es doch wohl einfacher, zu elt, in der so Etliches nicht in Ordnung r ckgehalten den ternen oder den ternschnuppen zu ist, k nnte es also den Volkslenkern von N tzliche Angst wird auch von einem gro- fl chten.
8 e t aigu N°164 Le fer de la l ert ean ente ne sc ne de barricade, des Brook, est la fois historique et all gori- mier chapitre du ontrat ocial, notait: meutiers ouvriers, bour-que. Il comm more la R volution de 18 0, „L’homme est n libre, et partout il est geois, artisans, paysans, en- les Trois lorieuses, qui allait renverser dans les fers.“ Rien n’a donc chang . On fants des rues , toute une harles accus d’attenter la libert de le remarque l’exemple de la presse ou population bigarr e, arm e la presse, et donc la libert tout court. d’autres organes d’informations. uand ils jusqu’aux dents que pr c de Un combat sans cesse recommenc , ou ne sont pas censur s ou purement et sim- une Marianne en arme elle aussi, coiff e qui devrait l tre. On ne voit plus gu re plement interdits, ils sont gangren s de du bonnet phrygien et brandissant le dra- aujourd’hui, o partout les libert s sont l’int rieur par la d sinformation, les fake peau tricolore. l’avant-plan, des morts,battues en br che, s mouvoir les peuples news et les v rit s alternatives. Depuis le on compte un insurg , un garde suisse, un et passer l’acte insurrectionnel. temps qu’on vante, sur le ton ir nique, les cuirassier. Les in galit s se creusent, la faim dans le bienfaits du progr s et les conqu tes de la monde touche de plus en plus de gens, les d mocratie, force est de constater qu’on La violence ici repr sent e a quelque cho- guerres toujours absurdes se relayent les n’en a toujours pas fini avec l’obscurantis- se de lyrique, d’exalt , d’h ro que. Vu le unes les autres, l’oppression est le lot quo- me et l’arbitraire. ’est l’image que je gar- caract re frontal de la composition, le tidien de plus de la moiti de l’humanit , de de l’ann e coul e. spectateur est appel , de fa on directe, les libert s, s’il y en a, ne sont qu’une cor- Dans nos riantes contr es, le tout s curi- se joindre au mouvement. ’est La libert de tendue entre deux ab mes. Partout s - taire justifie, sans autre forme de proc s, guidant le peuple d’Eug ne Delacroix vissent les fl aux orchestr s par quelques les atteintes de plus en plus graves aux 1 8-18 . Le sujet du tableau, „ic ne autocrates, exploiteurs et meneurs d pra- droits fondamentaux. quoi, il convient de l’utopie au pr sent“, remarque arolina v s. ean- acques Rousseau, dans le pre- d’ajouter les retomb es n fastes de ce que
e t aigu N°164 l’on peut appeler la n vrose id ologique qui fait cran au r el ou en tient lieu. e pense notamment la France, l’un des pays les plus id ologis s au monde, o l’on s’ puise plier sous les fourches cau- dines de „l’id ologite“ les moindres pecca- dilles. ue de fesse-mathieu de la bien- pensance, dop s la moraline, perdus de d magogie, qui, pour faire la le on, se d - pensent dans le sophisme, les arguties et les p roraisons sp cieuses. D’un c t , Bourdieu, l’ vangile de notre temps, sous le coude, de l’autre subjugu s par tout ce qui vient des campus am ricains le poli- tiquement correct, le principe s gr gation- niste des safe spaces -, les nouveaux Tris- sotin de la culture et les Tartuffe chantres de l cum nisme, n’ont plus d’autre pro- jet soci tal que clivant et cliv . omme si cela ne suffisait pas, c’est sous l’effet de ces obscures bourdieuseries qu’ils en vien- nent suicider la langue, d sormais frap- p e d’infamie. ’est assez dr le de consta- ter que la langue qui a port la R volution soit devenue le champ de bataille de re- vendications d’egos qui essentialisent ce que justement ils pr tendent cor et cri combattre. Langue fasciste et sexiste, n’est-ce pas une raison suffisante pour donner un s rieux tour d crou ce qu’on croyait tre autre chose qu’un instrument de domination On est loin d cid ment de ce que pensait artre quand il crivait que „la libert hu- maine pr c de l’essence de l’homme et la rend possible“. Il avait aussi cette belle formule: „La libert d’autrui transcende ma libert “. Levinas l’exprimait en terme de „visage“ qui est autrui ce qu’est la courtoisie au vivre ensemble. La plus fas- cinante des d finitions reste mes yeux celle de ean- acques Rousseau, quand, dans une page sublime du m me ontrat ocial, il d montrait qu’il n’y a de moral que le fait d tre libre. H las, le combat pour la libert , d sormais obsolescente, a c d la place une guerre qui est celle, on de cesse aujourd’hui de tout verrouiller, ponse que donne Heidegger la question n’ose dire, des essences, ces essences qui, qui censure tour de bras, qui confond de la v rit : „L’essence de la v rit est la li- au-del du genre, peuvent tre raciales, l’ galit avec l galitarisme, la parit avec bert .“ V rit et libert sont pour ainsi di- ethniques ou religieuses. e sont des es- le nivellement, qui ne con oit le progr s re consubstantielles. Heidegger les pensait sences qui, par d finition, s’excluent les que sous la forme de la coercition, qui en termes de d voilement, de d gagement, unes les autres; l’on n’a plus qu’intol ran- n’imagine d ducation que dans l’abaisse- d’all gement, de d livrance. ’est aussi la ce, stigmatisations, anath mes, pers cuti- ment et l’appauvrissement. Aur ol s de sortie d gypte, quand le divin se manifes- ons. Le paradoxe est qu’au nom m me de leur pass de rebelles, les „consensufi s“, te par le don m me de la libert . ce qu’on d cr te sans vergogne tre la li- comme les appelle Louis ane, r vision- On rapproche souvent La libert guidant bert , on mette tout en uvre pour sur- nistes leur mani re, ne tol rent plus le le peuple d’un autre tableau de Delacroix veiller, censurer, d noncer, punir. On r in- moindre cart par rapport aux dogmes et peint en 182 -182 . On peut consid rer vente le blasph me sous la forme m diati- cat chisme dont ils balisent leur concepti- celui-ci comme son pendant saturnien, que du d lit d’opinion et d’expression. On on du monde. e faisant, ils font le lit de m lancolique et tragique. La jeune femme cloue au pilori, via les r seaux sociaux et l’extr me-droite qui rel ve la t te et pousse qu’on y voit carter les bras en signe la presse stipendi e, tout ce qui d roge ses pions. Bravo! d’horreur, de deuil et de chagrin, all gori- tant soit peu aux normes de rigueur. e Une gigantesque falsification est en cours, se la r ce dont les vell it s d’ind pen- qu’on observe, constern , il faut le recon- une in dite n gation du r el, une ali nati- dance ont t noy es dans le sang par la na tre, c’est que le retour de b ton r pres- on jamais vue - il suffit pour s’en convain- flotte ottomane. Il s’agit de La r ce mou- sif et l’hyst rie qui dans la surench re le cre de lire les hilarantes proph ties d’Yu- rante sur les ruines de Missolonghi. Parti caract rise, sont le fait de la g n ration val Noah Harari , qui font penser la nef guerroyer pour la libert , le grand po te . qui s tait insurg e en mai 8. Elle r cla- des fous lofant sur la mer d mont e. . Byron y trouva la mort. Peut- tre cette mait alors plus de libert s, plus d galit , u’en est-il, dans ce contexte, de la liber- uvre r pond-elle davantage au nihilisme dans un monde encore fortement cloison- t , du plus pr cieux des biens, de la plus d l t re de notre temps, o manque de fa- n et hi rarchis . Or c’est la m me qui n’a belle des conqu tes Il me revient la r - on cruelle l’h ro sme de la libert .
e t aigu N°164 re e t on et aff rmat on grat te Ba aB a a e e erri re nous la nature hu- ques, le langage symbolique, les sp cula- manque d’intelligence naturelle. L’I.A. maine. Devant nous la na- tions et autres fictions qu’il permet, l’in- est d j un produit de consommation ture humaine. N’en d plai- satiabilit courante. Mais qui la produira Les nou- se Nietzsche et Harari, le veaux seigneurs. surhomme n’est pas pour L’insatiabilit est probablement une bon- demain. ne chose quand il s’agit du savoir, pour Nous avons v cu le passage des temps tout le reste il est permis d’en douter. difficiles aux temps prosp res. Les g n - Esp ce d’eucaryote, m tazoaire, triplo- rations futures conna tront-elles encore blastique, deut rostomien, chord , t tra- Le grand singe humain est capable de la pression s lective darwinienne pode, amniote, mammif re, placentaire, d crypter la nature, d couvrir ses lois, en primate, homo , ce n’est pas le capitai- tirer des techniques nouvelles. Dans l’Antiquit les m res mettaient au ne Haddock qui nous injurie, c’est le monde des guerriers, aux Temps Moder- biologiste qui dessine notre arbre g n a- Le grand singe humain peut s’imaginer nes de la chair canon, aujourd’hui des logique. ma tre de la cha ne accidentelle d’ v ne- consommateurs. ments dont il est le t moin. Il peut se Parmi les esp ces sociales qui ont con- sentir responsable, voire coupable. Le pouvoir est aussi le pouvoir d’achat, quis la Terre, homo sapiens a t le plus mais le consommateur est-il conscient de performant. Il a fallu l’homme mille Il a domestiqu les grands animaux du sa puissance fois moins de temps qu’aux insectes pour monde, lui-m me inclus. Il invente des se r pandre. robots pour le travail et des uvres d’art Pour exiger un meilleur partage, le con- pour le plaisir. Il stocke des quantit s sommateur imaginera-t-il un jour la gr - La Terre ne suffit pas l’homme, il lui fantastiques de signes, y compris l’ar- ve de certaines consommations faut des satellites, d’autres plan tes, tou- gent. jours plus. ertains baignent dans le superflu alors urieux grand singe qui appelle sous- que d’autres manquent du n cessaire. Les animaux non humains sentent qu’ils grands singes d’autres humains et les ex- Donnez-moi le superflu, je vous tiendrai ont assez, l’animal humain non. Il veut ploite, torture, ex cute. quitte du n cessaire, ironisait Oscar il- poss der toujours plus. de. La culture versus la nature Notre cultu- L’animal humain du pal olithique ne re est dans notre nature et notre nature Le n cessaire a ses limites, le superflu poss dait pas la Terre, il en avait l’usu- est dans notre culture. non. Il est peut- tre temps de voir la per- fruit, la jouissance. version du superflu. Le superflu des ri- Pas besoin d’ tre Edison pour allumer la ches bouffe le n cessaire des pauvres ouissons-nous de nos progr s techni- lumi re, ni Marconi pour couter la ra- plus qu’il ne le renfloue. ques qui sont au fond des progr s de s - dio, ni obs pour utiliser un smartphone. curit et de confort Le n cessaire et le superflu ne sont pas Pas besoin de pr dire l’infantilisation des de la m me essence. quand la garantie e confort est probablement l’origine masses, elle a d j eu lieu. L’infantilisme du pouvoir d’achat pour le n cessaire, et de la sant et de la paix, ph nom nes est peut- tre le premier caract re des le casino de jeu pour le superflu nouveaux dans notre histoire. masses. u’avons-nous de plus que les autres Le jeu fait partie de la vie, mais qu’est-ce grands singes Le feu et d’autres techni- L’intelligence artificielle suppl era au qu’une vie faite uniquement de jeu
e t aigu N°164 nt ear B o 2 8 ie Wa ne Another year has ly pissed off with reigning over Brexitan- egun and I’m surely not the only one to nia, and face the horrifying threat of a be shivering in my shoes and wonde- state visit by D. Trump. hen all ring what new atastrophe is going one wants to do is etire to the to befall us hapless humans, and peace of one’s country resi- our animals, in 2018. ill onald dence, play with one’s corgis Trump, the „mentally deranged and watch that video where U dotard“ and or „Little one parachutes down into Rocket Man“ spark off a nu- the Olympic ames besi- clear conflict that will extin- de ames Bond guish all life on the planet orry, can’t keep up the Has the MDU D already levity. Have just re- lit the fuse of the time- membered Erdogan. bomb in the Middle East, hat’s he up to now, with his „recognition“ of sounding off about erusalem as the „capi- Austria’s anti-Islamic tal“ of Israel Or will stand on refugees disaster perhaps come And what exactly are creeping in, as it did in his plans for urkey in the 1 0s, here in the Middle East At Europe ill the V the time of writing, the sweep back to power here ultan seems to have in Luxembourg And who implicitly recognised can tell what the disastrous East erusalem as the ca- contaminating effect on ot- pital of somewhere, by her countries will be of the ex- proposing to open a consu- treme right party, the late there. Our world is un- P , doing so terrifyingly well in dergoing a period of dange- last October’s legislative elections rous instability, of npredictabi- and becoming a member of the coali- lity, of realignments, opportunist- tion overnment in Austria under ic alliances and jostling power strug- young VP hancellor, ebastian Kurz, gles. In Europe, will the isegrad roup who lacks everything save ruthless ambiti- be joined by Austria and become a solid on, and taking charge of the key areas of bloc of five countries in the east ill the Defence, Foreign policy and ome Af- general lurch to the right leave any room fairs How will their protectionist, natio- for the parties that still have some preten- nalist policies affect Europe’s already dan- sion to social democracy And orldwi- gerously shaky and divided attitude to- de, who will be end up allied with whom wards mmigrants ill still reasonable The U , Putin, hina hat will our governments gradually, imperceptibly give exporters of arms in general and the Na- world look like this time next year If it way under pressure and oin in the swel- tional Rifle Association in particular final- were a film, it would have to be -rated: ling European chorus calling for drastic ly assume some kind of human responsibi- „ ontains scenes of extreme violence. restrictions on immigration and the pena- lity for their products and what is done May cause distress to the sensitive.“ But lization of asylum seekers And in the U , with them. Or before politicians worldwi- what can we do except worry And keep how will Trump’s tacit recognition of the de utlaw, or at least make some serious on feeding our birds, who are starving be- u Klux Klan affect worsening race relati- effort to control the production of the cause homo self-named „sapiens“ is killing ons and discrimination against foreigners arms that are used in the wars that make off the insects they feed on Mexicans in the U And what of his the people flee and become refugees and esterday, sang the Beatles, all my trou- equally misguided support for the „una- be thrown on the mercy of oliticians in bles seemed so far away. But that was half lienable right“ to bear arms and the resul- Europe, who then have to cope with situa- a century ago. There was just as much ting refusal to face down the powerful gun tions they cannot control, let along mas- wrong with the world then, but we belie- Lobby: How many more massacres will ter. It’s all so predictable and unstoppable ved we could change it. Now, in 2018, we there be in North America this year How and depressing Let’s take five on a are reduced to wondering how long it will many more innocent humans must die, lighter note to wonder whether ueen Eli- be before ombies, aka bots and algo- not just in America but worldwide, before zabeth will finally resign, or abdicate, or rithms, take over the world. Or whether the asters of ar, the manufacturers and do whatever queens do when they’re total- perhaps they already have
2 eau rts N°164 ed a e ne d r en d a ni n hi ’ai d cid d’aller voir „The qua- stlund se d lecte utiliser le monde de fa ade - consentante, il faut le dire - pour re“ de Ruben stlund parce que l’art contemporain, car l’art ancien voire le mus e, et lorsqu’il faudra un bouc j’avais entendu dire qu’il parlait moderne, plus consensuel, ne suscite gu - missaire, il sera tout naturellement l’ani- d’art contemporain. n rale- re de d bats passionn s, on l’admire, c’est mal sacrifi . ment, je suis peu attir par les tout comme m taphore pour exposer son ar un scandale va clater, et il viendra films qui s’adonnent au sujet, ni propos: ce petit cercle cosmopolite, bran- d’un cabinet charg de la communication par les biopics d di s de grands artistes. ch , surm diatis et riche concentre, peut- de l’exposition que hristian est en train Dans ce domaine, je pr f re les reportages, tre plus que tout autre, les tensions inh - de pr parer. Ici aussi, ce n’est pas tant sobres et sans dulcorations romanesques, rentes la soci t actuelle. Il y a l’h ritage d’art qu’il s’agit, mais de la pr tendue li- sur un th me pr cis, un artiste, une uvre symbolique de l’art qui, pour beaucoup, bert qu’il permet par rapport aux consen- en particulier. Mais le fait que „The qua- reste une activit humaine particuli re en sus mous ambiants, et de sa soumission re“ ait eu la palme d’or annes m’a intri- ce qu’elle v hicule, depuis la philosophie aux lois de l’audimat. Les jeunes commu- gu , de m me que l cart entre les loges antique, l’id e d’une part d’insaisissable, nicants, en effet, ne connaissent que la d’une part, d’autre part les critiques acer- d’une relation privil gi e avec le divin, dictature du buzz: ils mettent en ligne une bes qui m taient vaguement parvenus. En avec l’incommensurable ou avec une quel- vid o tr s efficace elle pose du moins une me rendant au cin ma, je n’attendais rien conque essence invisible. Pourtant, la fi- question int ressante: „ uel degr d’inhu- et je n’avais pas lu le synopsis. nanciarisation laquelle est soumis l’art manit faudra-t-il atteindre pour toucher depuis des ann es racornit ce capital sym- votre humanit “ mais socialement, thi- Or, d s les premi res sc nes, il m’est appa- bolique comme une peau de chagrin: elle quement et philosophiquement myope, ru vident que ce film ne parlait aucune- en fait de plus en plus un produit mar- autiste m me. Elle n’ob it qu’aux logiques ment d’art, pas plus que le pr c dent film chand comme un autre, certes tr s cher, m diatiques qui s’adressent aux moti- du m me r alisateur, now Therapy Tu- mais finalement n gociable en esp ces ons primaires et n’honorent gu re l’intelli- rist , ne parlait de ski. Le mus e d’art con- sonnantes et tr buchantes. En banalisant gence humaine et place le conservateur temporain ici le -Royal Museum ainsi la relation avec l’incommensurable, dans une situation intenable qui l’oblige tockholm, qui n’existe pas, contraire- la sp culation sur l’art le d poss de de ce d missionner. ment au Moderna Museet et son conser- qui le rend d sirable, d’o la n cessit de Enfin, stlund imagine une sc ne d’an- vateur hristian laes Bang permettent faire grimper les prix jusqu l’absurde et thologie en mettant en sc ne un d ner de tout au plus stlund de cadrer son sujet, au ridicule pour pr server, artificielle- gala r unissant les riches m c nes du mu- en l’occurrence le foss grandissant entre ment, l’illusion de l’insaisissable. Et d’o s e dans un d cor de pacotille et de faus- l tre et le para tre dans la soci t su doi- aussi la triste et insatiable avidit des col- ses dorures. Pour gayer cette soir e d’un se, mais cela est valable pour le monde en- lectionneurs qui s’enferment eux-m mes ennui que l’on devine grand, une perfor- tier et les contradictions de plus en plus dans cette spirale morbide. mance par „l’artiste Oleg“ Terry Notary videntes qu’il engendre dans la vie de Par ailleurs, le mus e est le lieu autour du- est organis e j’y vois une r f rence claire tout un chacun. quel gravitent les diff rentes sortes de sp - au Russe Oleg Kulig qui, lors d’une perfor- L’interview du d but donne le ton: visible- cimens humains qu stlund veut d crire. mance o il se pr sentait en chien m - ment peu pr par e, Anne, la journaliste hristian d’abord, qui incarne la bonne chant tenu en laisse, avait mordu la jam- am ricaine Elisabeth Moss avec laquelle conscience de l’intellectuel arriv , avec sa be une personne un policier qui le tra - hristian couchera plus loin dans l’histoi- c l brit m diatique et ses petitesses per- nait vers le panier salade pour l’emme- re, demande ce dernier d’expliquer une sonnelles il suit la mode cologique en ner au commissariat si je me souviens phrase qu’elle a lue sur le site du mus e. roulant en voiture lectrique, il est tiraill bien la fin des ann es 1 0. L’assistance La phrase tant sortie de son contexte, la entre sa compassion et son m pris pour guind e est pr venue par un message enre- journaliste rend videmment le conservat- les exclus et les faibles, il vit de relations gistr diffus par haut-parleurs: elle est eur ridicule elle ne l’est pas moins que lui affectives superficielles, m me avec ses en- dans une jungle, elle sera confront e un d’ailleurs, c’est l’avantage de la fiction que fants . Par son r le au mus e, il incarne la animal sauvage et pour chaque individu, de le montrer, dans la vraie vie, le t l - r ussite - c’est lui la figure de proue de la meilleure d fense sera de se fondre dans spectateur ne pourrait s’en rendre compte, l’institution, il donne des conf rences de la masse. Au d but, on entend encore des puisque la journaliste serait derri re la ca- presse, il a du succ s aupr s des femmes - rires, mais lorsque le „gorille“ devient vio- m ra . En effet, comment parler s rieuse- alors qu’en r alit , il est le subordonn de lent, tout le monde se tait et baisse les ment d’art dans une interview t l vis e de la directrice qui elle, contrairement lui, yeux. Lorsqu’un convive r agira enfin quelques minutes stlund semble d’em- si ge au conseil d’administration. ur ce pour venir en aide sa femme en train de bl e vouloir indiquer les limites de la m - point aussi, l’observation du r alisateur est se faire violer, tous les hommes se ruent diatisation de l’art et la contradiction entre pertinente: dans les mus es, les professi- sur „l’animal“ en criant „ mort!“ ne l crit qui permet d’argumenter, de faire onnels de l’art tendent ne plus tre que croyant plus une performance artistique des r f rences et l’image t l visuelle qui les interpr tes de la volont des v ritables et ayant confondu l’art et la r alit - fai- ne vise que l’effet imm diat et l motion. dirigeants dont les apparitions sont discr - sant ressortir de plus belle la bestialit en- De fait, dans le reste du film, il ne sera tes, mais d cisives, et dont les soucis sont fouie sous leurs costumes civilis s. plus vraiment question d’art, mais seule- tr s loign s des v ritables pr occupations Il est vident qu’il ne s’agit pas ici d’une ment de la mani re dont on le traite, on artistiques. Dans tout le film, stlund se performance r elle: elle n’existe que pour l’utilise et on en abuse. plait montrer que hristian n’est qu’une ce film et c’est pour cela qu’elle est r us-
eau rts N°164 sie. Une telle prestation artistique serait gardiennage interviendrait d s les premi - re du para tre ceux qui sont en mal impossible dans la r alit et ne fonction- res secondes. stlund ne veut donc pas d’ tre. Mais stlund donne aussi une note nerait tout simplement pas: d’une part, en nous montrer l’art, mais ce qu’il est deve- d’espoir. usqu’au bout, en effet, hristian art et pour que cela puisse tre de l’art, la nu pour le fonctionnement des soci t s croit la force de l’art: il d fend avec con- violence ne peut tre que symbolique, et globalis es ce n’est pas un hasard si les viction le carr de l’artiste sud-am ricaine de toute fa on, aucun mus e n’exposerait artistes non r els, tout comme le mus e incitant l’altruisme qui est un peu com- son public ou ses m c nes une telle si- nomm s dans le film sont l’un russe, l’au- me le message subliminal, le subconscient tuation. D’autre part, supposer m me tre sud-am ricaine : un produit d’appel du film et, dans un moment de solitude, le que quelqu’un ose une chose qui s’en ap- pour les institutions qui sont constamment conservateur pr sente humblement ses ex- procherait mais certainement moins con- sous pression et n’arrivent plus faire s - cuses au petit gar on immigr qu’il avait s quente , dans une poque s curitaire rieusement leur travail, un produit m dia- bless dans son honneur. omme quoi, comme la n tre, on peut imaginer qu’en tique qui fait le bonheur des agences de l’amour de l’art parvient parfois humani- cas de d rapage impr vu, le personnel de communication, un faire-valoir qui procu- ser l tre humain.
usi ues N°164 egegn ng m t L ne dam e ner e r el e t gen elg en om on t n a d d ain te en ulturissimo: Line Adam, nen, dass die Musik die Tendenz hat, wie- L. A.: Nein, weil wir eben in einer eit le- was bedeutet es, heute der nat rlicher, tonaler und verst ndlicher ben, wo vieles m glich ist, was damals Komponist zu sein? Ha- zu werden. F r mich pers nlich ist es nicht m glich war. Damals waren die ben sich die Herausforde- sehr, sehr wichtig, in einer eit, die ag- Komponisten ziemlich an ihr pers nliches rungen nach vielen Jahr- gressiv, unpers nlich, laut und schnell ist, Umfeld gebunden, heute werden wir hunderten Musik eigent- eine Musik zu komponieren, die genau durch die Migration, das Reisen, die Me- lich verändert? das egenteil ausdr ckt, die verst ndlich dien mit neuen, fremden Einfl ssen gera- Line Adam: Ich denke, die eigentlichen ist, die zart ist und die ber hrt. a, auch dezu bombardiert. Es gibt viele interessan- Herausforderungen sind noch immer die Musik von heute darf den H rer ber hren. te Musikrichtungen, Klassik, azz, Rock, gleichen. eder Komponist, egal ob er vor Da sehe ich im egensatz zu vielen mei- hanson, Musical. All dies wirkt sich di- dreihundert ahren gelebt hat oder eben ner Kollegen, f r die Harmonie in der zeit- rekt oder indirekt auf das chaffen des heute lebt, hat prim r das Bed rfnis, sich gen ssischen Musik verp nt ist, nichts Komponisten von heute aus. musikalisch auszudr cken. ie er das tut, chlimmes darin. Musik soll prim r aus welchen eg er w hlt, das ist ihm dann dem Bauch herauskommen, nicht aus dem „k“: Sie selbst beschränken sich als berlassen. Ich denke, Musik ist eine Kopf. Komponistin ja auch nicht auf einen prache die jeder verstehen sollte und ei- bestimmten Stil sondern komponie- ne Kunstgattung, die auch gefallen darf. „k“: Und dennoch ist die Situation ren Instrumentalwerke, Opern, ma- Ich sehe es als sinnlos, den uh rer mit eines Komponisten heute nicht mehr chen Arrangements, Film- und Thea- h sslichen Kl ngen zu berfluten oder ei- mit der eines Beethoven und Mozart termusik und vieles andere. ner Musik, die f r den Komponisten viel- zu vergleichen. L. A.: lacht a, ich muss auch eld zum leicht interessant sein mag, der H rer aber Leben verdienen. eien wir ehrlich, es gibt nicht versteht. F r uns Komponisten heu- nur ganz wenige Komponisten, die von te besteht die gr te Herausforderung da- Ihren erken leben k nnen. Und ehrlich rin, etwas Neues, Eigenes zu schaffen. gesagt, in Belgien kenne ich keinen Kom- as immer schwieriger wird, denn eigent- ponisten, der nicht noch einen regul ren lich ist schon alles in der Musik gesagt ob nebenbei hat. Von der zeitgen ssi- und ausgelotet worden. Auf kompositi- schen Musik k nnen die meisten von uns onstechnischem Niveau wirklich neue heute nicht leben. Fr her gab es K nige ege zu finden ist schwierig. N at rlich und F rsten, die ihre Komponisten finan- kann man heute andere Hilfsmittel hinzu- ziell unterst tzt haben. Heute sind es viel- nehmen, wie beispielsweise Elektronik leicht Finanzinstitute, denen es eigentlich oder Video, aber ich denke, gerade diese um etwas ganz anderes geht als prim r um Begrenztheit wirklich neuer kompositori- Kunst als solche. Musik f r Filme und scher Mittel l sst uns nun auf anderem Theater zu komponieren, Arrangements Plan suchen und kreativ werden. Und die- zu machen, bringt f r mich aber noch ei- se uche f hrt uns dazu, besser in uns sel- nen ganz anderen, sehr wichtigen Aspekt ber hineinzuhorchen. mit sich. Ich lerne eine ganz andere musi- kalische und menschliche elt kennen „k“: Glauben Sie, dass der emotio- und kann so meinen Aktionsraum perma- nale Zugang, sich durch Musik aus- nent erweitern. erade bei der Filmmusik zudrücken, heute ein anderer ist als besitzt dieses visuelle Element etwas sehr zu Zeiten von Mozart, Beethoven Reizvolles f r. Ich habe auch keine oder Mahler? chwierigkeit damit, in meinen eigenen L. A.: enau das meinte ich vorhin. Es ist erken verschiedene enres zu vermi- nat rlich immer reizvoll, neue tilmittel schen. Diese Vermischung er ffnet f r auszuprobieren, das hat jeder gute Kom- mich ganz neue Horizonte. ponist getan. Und wer will nicht renzen sprengen oder Neues schaffen Das haben „k“: Sie sagen, dass Sie hier eine Beethoven, agner und Mahler auch ge- ganz andere musikalische und tan und wurden in ihrer eit auch nicht menschliche Welt kennenlernen. immer auf Anhieb verstanden. Aber ich L. A.: a, ich bin ebenfalls Leiterin eines glaube, wir kommen heute mehr und hores, der sich I anta toria nennt, und mehr zu den erten der alten Meister zu- der aus Amateuren besteht. iel ist es, al- r ck und ich glaube auch sagen zu k n- op right Gu erner te, meistens einstimmige italienische
usi ues N°164 Volkslieder zu sammeln, die ich dann selbst neu arrangiere. In anderen orten, alle Mitglieder dieses hores machen sich intensiv auf die uche nach musikali- schem Material, das wir dann zusammen einstudieren und vortragen. Und diese u- sammenarbeit ist von einer Menschlich- keit, einem ehrlichen, tief empfundenen Interesse und einer Begeisterung gepr gt, die ich in professionellen Ensembles und Orchestern oft nicht finde. Leider gibt es im professionellen Bereich der Musik auch sehr viele Musiker, die ihren Beruf nicht mehr aus Leidenschaft ausf hren, sondern ihn rein technisch sehen. Da wird gespielt, was der Dirigent will, um 12 Uhr ist Pause, auch wenn wir mitten in einem wichtigen Probenabschnitt sind. Kaum ei- ner bringt eigene Ideen mit und spielt ei- gentlich nur das, was von ihm verlangt wird. Eine richtige Beamtenmentalit t. Bei Amateuren ist da soft anders. Die leben die Musik mit einer Intensit t und Begeis- terung, die professionellen Musikern oft abhandengekommen ist. a, und ich wollte op right Gu erner diese Art Musik zu machen einfach nicht mehr mitmachen, weil sie nicht meinem Ideal entspricht. Und so habe ich mich „k“: Aber vorher hatte Belgien doch rundthemen festgelegt, kann ich mit ih- auch Bereichen zugewandt, wo ich die einige sehr bekannte Komponisten nen arbeiten, sie variieren. Ich kann ver- Kontrolle selbst in der Hand habe und wo hervorgebracht. schiedene tile wie Rock oder orld mit- ich mit gleichgesinnten, begeisterten Musi- L. A.: a, wie osquin Desprez, uillaume einbinden. kern arbeiten kann. Das bringt mich Duffay, Orlandus Lassus, oseph ongen, menschlich enorm weiter. sar Franck und noch einige andere. „k“: Wir müssen aber noch kurz auf Auch unter den sogenannten modernen Ihre langjährige Zusammenarbeit „k“: 2015 wurde Ihre zweite Oper Komponsiten gibt es einige, die bekannt mit den Baladins du Miroir zu spre- Fleur de peau an der Opéra Royal sind. Ich denke da an Henri Pousseur, chen kommen, einer ganz besonde- de Wallonie aufgeführt. Wie sehen Philippe Boesmanns, Pierre Bartholom ren Truppe, die in Belgien quasi Sie die Entwicklung der zeitgenössi- und Robert anssens. Aber international Kultstatus genießt. schen Oper jetzt allgemein? k nnen wir nicht so richtig mithalten. Al- L. A.: lacht Oh ja, die liegen mir sehr am L. A.: Ich sehe die zeitgen ssische Oper lerdings besitzt Belgien eine phantastische Herzen. Les Baladins du Miroir ist an sich eher kritisch. Einerseits hat man heute als Tradition im Bereich der azz-Musik, die eine chauspielertruppe, die als ander- Komponist sehr viele M glichkeiten. B h- den belgischen azz auch weltweit be- zirkus funktioniert und in einem elt auf- nentechnisch, videotechnisch ist fast alles kannt gemacht hat. tritt. Das hei t, sie leben in ohnmobilen m glich und es wird nat rlich auch sehr und reisen von Ort zu Ort. Regelm ig viel ebrauch von diesen M glichkeiten „k“: Momentan arbeiten Sie an ei- wird ein neues t ck eingeprobt, meistens gemacht. Andererseits aber habe ich den nem Filmprojekt THE MERCY OF ein Klassiker der eltliteratur und ich bin Eindruck, dass sich die Oper menschlich THE JUNGLE von Casey Schro- f r die musikalische Umsetzung zust ndig. immer mehr vom uh rer entfernt. Das en, Joel Karekezi und Aurélien Bodi- In anderen orten, diese chauspieler, esentliche, n mlich die Musik, der e- naux mit Joel Karekezi als Regis- die keine musikalische Ausbildung haben, sang, die eschichte kommen einfach oft seur. Ist man denn als Komponist bei spielen w hrend des t cks auch Instru- zu kurz. Die eschichte ist szenisch und der Filmmusik künstlerisch nicht zu mente. Und jeder kennt nur seine Noten musikalisch so verschachtelt, dass das Pu- sehr eingeschränkt? oder T ne, die er spielen muss. Das ist un- blikum sie nicht mehr versteht. Und vor L. A.: Im egenteil! Ich finde es unheim- heimlich toll, weil sich hier Theater und allem sollte Oper auch wieder sangbar lich spannend, wenn mir als Komponisten Musik auf eine ganz unkonventionelle und f r das Publikum unmittelbar erlebbar ein Rahmen gestellt wird. Ich habe f r ei- eise begegnen. berhaupt sind Les Bala- werden. ne bestimme zene 0 ekunden eit und dins du Miroir eine ungew hnliche Trup- ich muss etwas komponieren, was sofort pe, die ihre Kunst zu den Menschen brin- „k“: Wie sieht denn die Situation der auf den Punkt kommt. Ich muss also das gen, hnlich wie das ganz fr her war. Ich zeitgenössischen Musik in Belgien ef hl, den Ausdruck, die Klangfarbe pr - reise dann auch eine eit lang mit meiner heute aus? zise treffen und das in einer vorgegebenen eigenen Karawane mit und erlebe diese L. A.: chwierig. Die politische ituation eit. Das ist ein komplett anderes Kompo- au ergew hnliche Kunst wirklich hun- in Belgien verhindert ein einheitliches nieren als wenn ich es f r mich selbst dertprozentig mit. Viele Komponisten ma- Musikleben und somit fehlt eine gewisse schreibe. Da kann ich alles selbst bestim- chen den Fehler, dass sich in ihrem B ro Tradition, auf der junge Komponisten auf- men, ein Thema entwickeln, eine Melodie verschlie en und nur f r sich komponie- bauen k nnen. Diese hat mit Henri Vieux- brechen. Beim Film nicht. Und da gibt es ren. Komponieren ist aber nicht nur ein temps aufgeh rt, so dass es bei uns nicht parallel viele verschiedene Punkte zu be- intellektueller Prozess. Und wenn mit den diese kompositorischen tile und chulen achten, wie das Licht, das piel der Baladins du Miroir auf Tournee gehen gibt wie beispielsweise in Deutschland, chauspieler, der Rhythmus der zene kann, f hle ich mich frei und richtig Frankreich oder den skandinavischen u.s.w.. Aber der Film bietet mir auch viele gl cklich. Dann sind meine Musik und ich L ndern. Freiheiten. ind einmal die musikalischen mitten im Leben.
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