Unvergessliche Momente im Sängerleben - Nummer 6 57. Jahrgang November/Dezember 2010 Zeitung des Fränkischen Sängerbundes e.V - Fränkischer ...
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Nummer 6 57. Jahrgang November/Dezember 2010 Zeitung des Fränkischen Sängerbundes e.V. Unvergessliche Momente im Sängerleben
2 Fränkische Sängerzeitung November/Dezember 2010 Zur Notenzeile auf der Titelseite Melodie und Text: überliefert, 18. Jahr- Interessantes für Vorstände hundert. Deutsche Lieder. Ernst Klu- sen – © Insel Verlag Frankfurt am Main, Terminvorankündigung: Festakt zur Verleihung 1980 • ISBN 3-458-32732-0 der Zelter- und Pro-Musica-Plaketten Zum Titelbild: Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst hat den Baye- Polizeichor Nürnberg im Vatikan. Papst rischen Musikrat mit der Organisation und Koordination der Festveranstaltung zur Ver- Benedikt XVI begrüßt FSB-Vize Günther leihung der Zelter- und Pro-Musica-Plaketten betraut. Der Festakt wird ab dem Jahr 2011 Schubert und Chorleiter Pius Amberger vom Bayerischen Musikrat an einen BMR-Mitgliedsverband vergeben. Im Jahr 2011 wird der Festakt durch den Musikbund von Ober- und Niederbayern und durch den Bayerischen Sängerbund organisiert. Er findet am Sonntag, 8. Mai 2011 um 14.00 Uhr im Historischen Rathaus in Passau statt. Einladung zum 57. Chorleiterlehrgang Heute unter anderem: Veranstalter Joh. Brüggemann, Jürgen Klatte, Matthias Fränkischer Sängerbund e.V. Beckert, Dr. phil. Gerald Fink, Heinz Pal- Ort der Veranstaltung: lor, Timm Wisura, Christel Berg, Astrid 2 Einladung zum 57. Chorleiterlehrgang Musikakademie Hammelburg Datum der Veranstaltung: Schön 25. bis 30. April 2011 Anmeldung bei 3 Bundes-Singen in Bad Staffelstein Inhalt der Veranstaltung Allgemeine Musiklehre, Harmonielehre, Fränkischer Sängerbund Geschäftsstelle Coburg Postfach 1661, 96406 Coburg Gehörbildung, Formenlehre, Instrumen- Tel.Nr. 09561-94499 Fax 09561-75580 4 Aus der Werkstatt des Chorleiters tenkunde, Musikgeschichte, Dirigieren und Chorpraxis, Stimmbildung, chorprak- E-Mail: fsb.coburg@t-online.de tisches Klavierspiel Anmeldeformular 6 Chorakademie Der Lehrgang wird in die Kurse A = schwer bis sehr schwer Beilage in der FSZ Ausgabe 6/2010 oder Download aus dem Internet: B = mittelschwer bis schwer www.fsb-online.de 7 Chorbegegnung in Slowenien C = leicht bis mittelschwer geteilt. Die Kurse sind Voraussetzung für die Anmeldeschluss 31.01.2011 staatliche Prüfung. Der Lehrplan ist aus- 8 Kurze Geschichte des Ehrenmals gerichtet nach der Prüfungsordnung des BMR. Aufenthalt und Kursgebühr 180 € für Teilnehmer aus dem FSB 350 € für externe Teilnehmer Teilnehmerkreis 90 € für Schüler (extern 200 €) 9 Die Pressewarte berichten ChorleiterInnen, ChorleiterstellvertreterIn, ChorhelferInnen, SängerInnen Informationen gibt Bundes-Chorleiter Karl-Heinz Malzer 14 Schätze des Sängermuseums Leitung und Dozenten Karl-Heinz Malzer (Leitung), Wolfram Tel.Nr.: 09602-6753 Fax 09602-6753 E-Mail: khmalzer@googlemail.com 15 Pinnwand Personalie Die Geschäftsstelle informiert 18 Bücherecke Die FSB-Geschäftsstelle hat vom 23.12.2010 bis 09.01.2011 2011 die Bestandsbögen und das Formular FSB-Altersstruktur (www.fsb-online.de/service/formulare/) an ih- geschlossen!! 13 CD Empfehlungen Silbenrätsel Bestandserhebung 2011 ren jeweiligen Sängerkreis (oder an die Sängergruppe, je nach Sängerkreis ver- schieden) schicken. Mitte Dezember werden wir die Bestandser- Wenn sich Ihr Verein für OVERSO registrie- 20 Jugendseiten hebungsbögen (AO- und AN-Bögen vom DCV) für die Beitragsberechnung 2011 an ren möchte, dann bitte eine E-Mail an fsb.coburg@t-online.de. Sie erhalten dann alle Vereine per Post verschicken. Da wir Ihre Zugangsdaten. Falls im laufenden Jahr auch in diesem Jahr wieder die FSB-Alters- Veränderungen im 1. Vorstand oder 1. Chor- Die aktuelle Ausgabe der FSZ struktur aktualisieren müssen, liegt dem leiter anstehen, benutzen Sie bitte das Eil- enthält folgende Beilagen: Bestandsbogen das Formular für die Ab- meldungsformular, nur so können wir die gänge und Zugänge 2010 bei. Adressliste für die Fränkische Sängerzeitung – Anmeldung zum Alle Vereine, die für OVERSO registriert und die „Neue Chorzeit“ aktuell halten. 57.Chorleiterlehrgang 2011 sind, sollten bis Mitte Januar 2011 ihre Da- – Anmeldung zum Bundes-Singen in ten online aktualisiert haben, die restlichen Der Sendung liegen zusätzlich 2 Broschü- Bad Staffelstein 2011 Vereine sollten ebenfalls bis Mitte Januar ren Fortbildungen 2011 bei.
Fränkische Sängerzeitung November/Dezember 2010 3 Bundes-Singen 2011 in Bad Staffelstein Liebe ChorleiterInnen, liebe SängerInnen! 3. Der Altarraum der Evang.-Luth. Pfarr- diesem Grunde gibt es bei der Liedauswahl Das Bundes-Singen des FSB wird am kirche Hl. Dreieinigkeit ist für kleinere für die teilnehmenden Chöre „fast“ keine 23. und 24. Juli 2011 über die Bühne gehen. Chöre (bis 30 Personen) gut geeignet. Einschränkungen. Es kann und soll Chor- Ob es – wie 2009 im Erlebnispark von Es darf hier auch weltliche Literatur ge- literatur unterschiedlichster Prägung vor- Schloss Thurn – ein Erfolg wird, hängt von sungen werden. Zusätzlich ist hier eine gestellt werden. „150 Jahre Chorgesang in Ihrer Bereitschaft ab, der Öffentlichkeit große Empore für Chöre vorhanden, für Staffelstein“ will mit einem bunten Lieder- zu zeigen, dass die Pflege der Chormusik Doppelchor bis 50 Personen geeignet. Im reigen den erwartungsgemäß zahlreichen im Fränkischen Sängerbund keine leere Gemeindehaus kann man sich auf das Besuchern harmonisch und lautmalerisch Floskel, keine Worthülse ist, sondern mit Konzert prima vorbereiten. beweisen: Die Chormusik in Franken und Leben erfüllt ist – dass Chorkultur im 4. Als Ausweichort bei Schlechtwetter ist der Oberpfalz lebt und erfreut sich bes- wahrsten Sinne des Wortes tatsächlich ge- die akustisch absolut brauchbare Adam- ter Gesundheit. pflegt wird. Riese-Halle (Dreifachturnhalle) nutzbar. Es werden hoffentlich wieder viele FSB- Viele Vorbedingungen wurden vom Musik- Bühnenteile (Höhe 40, 60, 80 cm) bieten Chöre beim Bundes-Singen 2011 im „fami- ausschuss und vom Musikbeirat bereits or- Chören und Orchestern genügend Raum. liären Kreise“ mitwirken. Präsidium und ganisatorisch abgeklärt. Nun hoffen wir, Ideal sind auch die Omnibusparkplätze Musikausschuss erwarten, dass Chöre aus dass sich, wie schon 2009, viele Chöre auf- bei der Adam-Riese-Halle. Der Mehr- allen Sängerkreisen den Weg nach Bad machen, um am Bundes-Singen des FSB zweckraum und der Vorraum der Adam- Staffelstein finden und so ihre Verbunden- aktiv teilzunehmen oder mit ihrem Besuch Riese-Halle kann bei Bedarf für die heit zum Fränkischen Sängerbund doku- zumindest für die grandiose Zuhörerkulisse Verpflegung der Chöre genutzt werden. mentieren. Der Musikausschuss wird alle in Bad Staffelstein zu sorgen. Helfen Sie 5. Schönes Wetter vorausgesetzt sind Meldungen sammeln und daraus ein „run- alle mit, dass Bad Staffelstein ein Podi- mehrere puplikumswirksame Singplät- des“ Programm erstellen, das mit Auf- um wird, auf dem die fast 50-tausend Sän- ze (Openair) vorhanden, z. B. der Vor- führungsorten/zeiten versehen vor Ort allen gerInnen der FSB-Familie der Öffentlichkeit platz der Obermain Therme oder das Mitwirkenden und allen Besuchern kosten- erneut beweisen: Sonnensegel bei der Klinik. Ganz her- los ausgehändigt wird. „Singen im Chor ist echte Kulturpflege, Singen im vorragende, technisch gut ausgestattete Chor macht Freude, Singen im Chor vermittelt Auftrittsmöglichkeiten findet man auf Anzeige Freude“. Singen in geselliger Runde ist ein der überdachten Seebühne im Kurpark erwünschter, ein positiver Nebeneffekt, vor. Die 600 Zuhörerplätze sind aller- aber keineswegs vorrangige Triebfeder zeit- dings nicht überdacht! gemäßer Chorarbeit. 6. Und schließlich bietet sich der Innen- So sind unsere Kinder-, Jugendchöre der raum des Klinikums für sogenannte „So- FSB-Chorjugend ebenso eingeladen wie die ziale Konzerte“ bestens an. Frauen-, Männer- und gemischte Chöre des Falls sich ihr Chor aktiv einbringen will, FSB sich als große Chorfamilie in Bad Staf- dürfen Sie sich ab sofort mit ihrem Chor felstein zu treffen, um , wie es heißt „hab oft bei der FSB-Geschäftsstelle in Coburg im Kreise der Lieben“ ihr Liedlein zu sin- vormerken lassen. Verwenden Sie dazu das gen, dann, ja dann „ist alles wieder gut!“ Anmeldeformular (Beilage in dieser FSZ Die Stadt hat bereits Entgegenkommen oder Download aus dem Internet). Je früher gezeigt und große Unterstützung angekün- die Anmeldung in Coburg vorliegt, umso digt, soll doch beim Bundes-Singen 2011 sicherer kann Ihre Mitwirkung eingeplant das 150-jährige Vereinsjubiläum des Ge- und berücksichtigt werden. sangvereins Staffelstein nach dem Motto „150 Jahre Chorgesang in Staffelstein“ ein- Der vorläufige grobe Programmablauf gebunden werden. Sie können weltliche sieht vor: oder/und geistliche Literatur anbieten. Es Dem Bundes-Singen geht aus Anlass wird sicher eine Möglichkeit geben, wo Sie des 150-jährigen Jubiläums der Liedertafel dann auftreten können. Staffelstein am Samstag (23. Juli) ein Fest- Ihr zuständiger Kreis-Chorleiter war im konzert voraus. Juni bei einer Begehung der vielen Auf- Es wird gestaltet von der Liedertafel, der trittsplätze in Bad Staffelstein dabei. Fra- Gruppe „Good News“ sowie Kindergarten-, gen Sie ihn, wenn Sie Interesse an einer Schul- und Kirchenchören aus Bad Staffel- Teilnahme haben! stein. Am Sonntagvormittag (24. Juli) ist – 1. Zu einem besonderen Highlight im Ver- nach musikalisch gestalteten Gottesdiens- anstaltungskalender der Stadt haben ten (gegen 9 Uhr) – eine Chormatinee vor sich die stets gut besuchten Events „Mu- dem Rathaus vorgesehen. Ein „Offenes Sin- sik vor dem Rathaus“ entwickelt. Dort gen“ an verschiedenen Singplätzen (siehe wird für das Bundes-Singen eine Bühne unter 1–6) schließt sich an und gegen aufgestellt und der ganze Rathausbe- 17.30 Uhr treffen sich alle Chöre wieder reich in weitem Umkreis gesperrt. vor dem Rathaus zum abschließenden 2. Die Katholische Pfarrkirche St. Kilian ist mächtigen Finale. gut geeignet für Chöre bis 50 Personen Der GV Staffelstein feiert 2011 seinen 150. (in 3 Reihen – Grundebene + 1. Stufe + Geburtstag, deshalb soll das Bundes-Sin- Altarebene). Die Orgelempore, dazu wei- gen 2011 nach dem Motto „150 Jahre Chor- tere Emporen links und rechts erlauben gesang in Staffelstein“ die fasettenreiche auch mehrchörige Werke. Vielfalt der Chormusik dokumentieren. Aus
4 Fränkische Sängerzeitung November/Dezember 2010 Aus der des Chorleiters Chorintonation von MA-Mitglied Timm Wisora Vorbemerkungen Übt ein Pianist eine ihm unbekannte Kom- position, braucht er sich über Intonation nicht den Kopf zu zerbrechen. Jeder Tonhö- he ist eine Taste seines Instruments zuge- ordnet, das ihm ein Klavierstimmer in gere- gelten Abständen nachjustiert. Chorsänger dagegen müssen ihrem musikalischen Ge- hör vertrauen, um sich nicht im Ton zu ver- greifen. Damit ist nicht nur ein Vermeiden falscher Töne, sondern auch das Treffen der exakten Tonhöhe in der Nuance gemeint. Vokalisten sind in der Intonation freier und wählen im Vergleich zu den Instrumenta- listen unter verschiedenen Möglichkeiten, einen bestimmten Ton wiederzugeben. Man könnte dies mit verschiedenen Abstu- fungen einer Farbe vergleichen z.B. der Far- be „ROT“. Ist der Pianist auf den immerglei- chen Einheitsrotton beschränkt, so kann der Sänger durch Hoch- oder Tiefintonieren aus einer breiten Palette auswählen: Kar- min-, Zinnober- oder gar Signalrot. Kennen die Gesangskünstler diese einzelnen Abstu- fungen aber gar nicht, führt dies unweiger- Kanon mit Ihrem Chor a-cappella im Uni- Die reine Stimmung lich zu einer Unbefangenheit in der Wahl sono. Vergleichen Sie anschließend den Die reine Stimmung ist dagegen das ideale der Intonationsfärbung, was nicht selten Schlusston des Chores mit dem entspre- Stimmungssystem für den Chorgesang. Sie zum Detonieren des ganzen Chores führt. chenden Ton des Klaviers. Stimmen diese kommt nicht nur dem Intonations- und Als Ursache hierfür sehen Dirigenten (oft nicht überein, ist der Chorton z. B. tiefer, Unterscheidungsvermögen der Sänger ent- berechtigt) die Unkonzentriertheit ihrer stellt sich die Frage nach der Ursache gegen, sondern gewährleistet auch eine Sänger oder stimmbildnerische Mängel. dieses Sachverhalts. optimale musikalische Darstellung des Funktionales Stimmtraining kann dabei Um aber das Problem erkennen und lösen größten Teils unserer Chorliteratur. Da sie zwar wertvolle Dienste leisten, beschränkt zu können, ist eine gewisse Kenntnis von sich aus der Obertonreihe ableitet, stellt man seine Intonationsarbeit jedoch auf Stimmungssystemen unumgänglich. Im sie das einzige natürliche Bezugssystem die oben genannten Aspekte, wird man Folgenden soll dies durch das Gegenüber- dar. Die Obertonreihe ist eine Skala der trotz redlicher Bemühungen bald an seine stellen zweier Stimmungsprinzipien in aller Teiltöne, die über einem erklingenden Ton Grenzen stoßen, da es weiterhin der mehr Kürze vermittelt werden: Der „gleichstufi- mitschwingen. oder minder ausgeprägten Musikalität der gen Stimmung“ des Klaviers und der „rei- Sänger und des Chorleiters überlassen nen Stimmung“, die ein optimales System bleibt, „rein“ zu intonieren. für den Chorgesang darstellt. Die sich da- Obertonreihe auf dem Grundton C Der folgende Artikel ist ein Werkstattbe- raus ergebenden Konsequenzen werden im bis zum 16. Teilton richt aus der Praxis und verlangt über das Anschluss dargestellt und im Bezug auf den Lesen hinaus geistige Auseinandersetzung Kanon erörtert (s. oben). Durch Oktavieren der einzelnen Teiltöne und praktisches Tun, zuerst alleine und an- lässt sich beispielsweise eine vollständige schließend im Chor. Die gleichstufige Stimmung Durtonleiter erstellen. Die Abstände der Der Artikel soll, Die gleichstufige (auch bekannt als tempe- Stufen zum Grundton dieser Skala haben in – den Chorleitern ein verlässliches System rierte) Stimmung des Klaviers bestimmt der reinen Stimmung folgende Werte: an die Hand zu geben, mit dem sie ihren unsere heutige Hörgewohnheit. In diesem Chören Intonation vermitteln können künstlichen System wird die Oktave in zwölf – helfen ein Chorstück in derselben Tonart Halbtonschritte eingeteilt, die alle gleich beenden zu können, mit der man es be- weit voneinander entfernt sind. Reine Tonleiter in Cent gonnen hat Vergleicht man beide Skalen, fällt auf, dass – helfen im Chor reinere Akkorde zu sin- Um Abstände in der Musik darstellen zu die Werte sich teilweise erheblich unter- gen, als sie das Klavier bieten kann können, verwendet man die Einheit Cent. scheiden. Lediglich die Oktave stimmt – helfen einen homogenen und oberton- In der gleichstufigen Stimmung entspricht überein und stellt in der gleichstufigen reichen Gesamtklang mit einem Laien- ein Halbton 100 Cent, ein Ganzton 200 Cent Skala das einzige reine Intervall dar. Das chor zu erzielen. usw. Baut man in gleichstufiger Stimmung Klavier ist also nur begrenzt geeignet, eine Durtonleiter auf, so ergeben sich für den Chor bei seinen Bemühungen um reine Beginnen wir mit einem praktischen Bei- die Abstände zum Grundton folgende Werte: Akkorde zu unterstützen. Bei der reinen spiel des in Nürnberg geborenen Kompo- Stimmung hat jede Stufe der Tonleiter nisten Johann Andreas Herbst (1588–1666). einen eigenen klanglichen Stellenwert und Der vorliegende Satz steht Ihnen zur freien Funktion. Wohlgemerkt Stufe und nicht Verfügung und darf sowohl vervielfältigt Angabe der Abstände in der gleichstufigen Ton! Denn ein „D“ kann z. B. die zweite als auch aufgeführt werden. Singen Sie den Tonleiter in Cent Stufe in C-Dur oder die Dominante (fünfte
Fränkische Sängerzeitung November/Dezember 2010 5 Stufe) in G-Dur sein und muss in seinem Taucht sie jedoch in einem Subdominant- sen: Das Abfärben der Vokale. Bereits im harmonischen Umfeld unterschiedlich in- akkord als Sexte (also in einer anderen 17. Jahrhundert kritisierte Daniel Friderici toniert werden. Um dies gewährleisten zu Funktion) auf, muss sie als solche deutlich in seiner „Musica Figuralis“ (1638): „Im können, orientiert man sich an einem soge- tiefer intoniert werden (182 Cent). singen sol der Text / wie er stehet pronunciert und nannten „Referenzton“, der Tonika (erste ausgesprochen / auch fleißig in obacht genommen Stufe/Grundton) einer Tonart. Nur im Bezug werden,(...). Irren demnach die / und haben ein zu ihr erhalten die einzelnen Stufen ihren groß vitium im singen an sich/ welche aus einem a, charakteristischen Stellenwert. au aus einem e ein ae, aus einem i (...) ein ü, aus ei- Bspe für die unterschiedlichen Intonationsweisen nem o ein ou, aus einem u, o, machen. Als wann sie der zweiten Stufe vor Amen, Aumaen, vor Alleluja, Aullaeloja (...) Bsp. Fünfte Stufe und dergleiche singen.“ Die beiden beschriebenen Intonationswei- Die nach der Tonika bedeutendste Stufe sen werden als „kleiner Ganzton“ (Bsp. a) Doch nicht nur die Textverständlichkeit lei- in der abendländischen Musik ist die Do- und „großer Ganzton“ (Bsp. b) bezeichnet. det unter Vokalabfärbungen, sondern auch minante. Sie erscheint z. B. als Quinte Hier wird erstmals klar, dass Ganzton nicht die Homogenität des Chorklangs und die des Tonikadreiklangs und als Grundton gleich Ganzton ist, wie es uns das Kla- Intonation. des Dominantdreiklangs. Betrachtet man vier vorgaukelt, da an diesem Instrument Eine in meinem eigenen Chor sehr un- die Centzahl der reinen Quinte (702 Cent), ja alle Ganztonabstände gleich sind. Einen populäre, aber in Sachen Chorklang und ist auffällig, dass sie etwas größer ist als solchen kleinen Ganztonschritt finden wir Vokalfärbung höchst effektive Übung ist bei die des Klaviertons (700 Cent) und folglich im zweiten Takt des dritten Systems. Da der Einstudierung eines Stückes das aus- etwas heller (höher) intoniert werden er tiefer intoniert werden muss, ist er mit schließliche Singen der Vokale, was ich an- muss. Zugegeben, der Wert von zwei Cent einem „–“ gekennzeichnet. hand unseres Kanons kurz darstellen will. ist sehr gering (Bedenken Sie, ein gleich- Zu Beginn steht die rufartige Tonrepetition stufiger Halbton misst 100 Cent), dennoch Zusammengefasst gilt die Faustregel, dass „Alles, was lebt“. Jeder Chorleiter weiß von ist die Dominante – neben der zweiten Stu- die zweite Stufe in einem Dominantakkord der Problematik des Sinkens bei längeren fe – einer der Hauptgründe für das Fallen hoch (204), in subdominantischen Akkor- Tonwiederholungen, bei denen beispiels- eines Chores. Denn viele Laiensänger into- den jedoch tief (182) zu intonieren ist. weise dunkle Vokale tiefer erklingen als ihre nieren die Dominante sogar deutlich tiefer hellen Vorgänger. als den Klavierton. Kehren wir nach so viel Theorie zu unserem Lassen Sie die Sänger diese kurze Passage Meist genügt in diesem Fall schon ein praktischen Beispiel zurück. Wir kennen nur auf Vokalen singen. Zuerst jedoch auf Hinweis des Chorleiters, um die reine nun zwei mögliche Ursachen für das De- Zeichen und sehr langsam. Zu Gehör kom- Quinte „strahlend“ erklingen zu lassen. tonieren des Chores: Die zu tief intonier- men folglich: „a – ä – a – e“. Dabei ist unbe- Aufgrund der geringen Differenz bietet ten zweiten und fünften Stufen. Der Kanon dingt zu beachten, dass die einzelnen Töne sich bedingt auch der Klavierton als Un- steht in F-Dur. Folglich ist „f“ unser Refe- legato, also ohne Unterbrechung gesungen terstützung an. Einsingübungen, bei de- renzton, während „g“ die zweite und „c“ die werden. Schauen Sie ihren Sängern dabei nen z. B. die Dominante durch ein langsa- fünfte Stufe darstellen und ihrer Funktion bewusst auf den Mund! Wie bilden sie die mes Glissando vom Grundton aus erreicht gemäß angemessen hoch intoniert werden Verbindung von „a“ zu „ä“? Schließen sie wird, lassen erspüren, wann sich die reine müssen. Durch deren Kennzeichnungen zum zweiten Vokal hin das Kiefergelenk fünfte Stufe einstellt. Spielen sie dazu im Notenbild kann auch ein Sänger mit oder bewegen sie die Zunge? aber immer den Referenzton, damit die geringem musiktheoretischem Wissen er- Gesangstechnisch gesehen bewegt sich bei Sänger ein Gefühl für dieses reine Intervall kennen, welchen Noten er besondere Auf- der Vokalverbindung „a–ä“ ausschließlich entwickeln können. merksamkeit in der Intonation schenken die Zunge, während die Mundöffnung bei- Da die Quinte im Notentext natürlich nicht muss. Wie bereits erwähnt, bedarf es aber behalten wird. Gleiches gilt logischerweise von allen Sängern erkannt wird, bietet es außerdem der Unterstützung des Chor- auch für die Rückbewegung zu „a“. Viele sich bei der Einstudierung eines Stückes leiters, sei es durch manuelle Hinweise, er- Laiensänger verändern aber zusätzlich ihre an, die entsprechenden Noten vorher gänzende Übungen oder das Spielen von Kieferöffnung zwischen den beiden Voka- zu kennzeichnen. In unserem Kanon ge- Referenztönen am Klavier. Da die genaue len, was deren Klangbild erheblich verän- schieht dies durch das Zeichen (+). Es Erläuterung, welche Stufen denn eigent- dert. Sie werden matt und färben in Rich- bedeutet, dass die markierte Note etwas lich „hoch“ zu intonieren seien, viele Sän- tung „ö“ bzw. „o“ ab, wenn eine minimale höher als der entsprechende Klavierton in- ger überfordern und wertvolle Probenzeit Rundung der Lippen hinzukommt. Um dem toniert werden soll. kosten würde, empfehle ich, auf eine aus- entgegenzuwirken kann man die Sänger z.B. führliche Darstellung zu verzichten. einen Finger ans Kinn legen lassen, wo- Die zweite Stufe Besonderes Augenmerk sollte man den ge- durch in Selbstkontrolle unerwünschte Kie- kennzeichneten Noten schenken, die mit ferbewegungen vermieden werden. einem dunklen Vokal kombiniert sind (z. B. Der Vokal „e“ hingegen verlangt neben der Bsp. Zweite Stufe im Takt 3 „fröhlich“). Im Verbund mit der Zungenbewegung eine kleinere Kieferöff- absteigenden Linie verleitet diese Stelle nung im Vergleich zum vorhergehenden „a“. Wie bereits erwähnt, ist die zweite Stufe schnell zu einer tiefen Intonation. Dieser Hier sollte man besonders auf dialektale (204 Cent) ebenfalls gefährdet, zu tief into- Problematik kann durch das Spielen des Re- Abfärbungen wie „ä“ oder „ö“ achten. Leider niert zu werden. Auch sie liegt minimal ferenztons „c“ (Unterquinte) begegnet wer- fordern jedoch viele Chorleiter gerade sol- über dem entsprechenden Klavierton (200 den. Außerdem empfiehlt sich eine Vor- che Abdunklungen wie „löbt“, da ihnen der Cent). Da es sich hierbei um die fünfte Stu- übung, in welcher das dunkle „ö“ durch ein Klang eines korrekt artikulierten „e“ zu scharf fe der Dominante handelt, bietet sich diese „i“ ersetzt wird, da helle Vokale das Hochin- erscheint. Dies liegt aber vielmehr an einem als Referenzton zur Unterstützung am Kla- tonieren eines Tons erleichtern. Haben die stimmbildnerischen Mangel als dem Vokal vier an. Obwohl der Bezugspunkt etwas zu Sänger schließlich ein Gefühl für die korrek- selbst. Bestehen sie deshalb in ihrem tief ist, ermöglicht dieses Verfahren doch te Tonhöhe erworben, kann zum regulären Ensemble auf einheitlich geformte Vokale, ein hohes Intonieren der zweiten Stufe. Die Vokal zurückgekehrt werden. die der jeweiligen Standardsprache entspre- „hohe“ zweite Stufe wird ebenfalls mit ei- In diesem Zusammenhang sei auf eine weit chen. Nur auf dieser Grundlage kann ein nem (+) gekennzeichnet. verbreitete Unsitte im Chorgesang verwie- Arbeiten an der Intonation fruchtbar sein.
6 Fränkische Sängerzeitung November/Dezember 2010 20 Terminvorschau Januar bis Februar 11 (FSB, Chorjugend im FSB, Überregionale Chöre, Sängerkreis – SK, Sängergruppe – SG). – Stand: 12. 10. 2010 – Weitere Informationen, auch zu Aktivitäten von Einzelvereinen, finden Interessenten im Internet unter www.fsb-online.de/chorakademie 14.-16. Jan. FSB-Jugendchor Probenwochenende und Konzert Regensburg khmalzer@googlemail.com Malzer, Grünfelder, Treese, Spitzkopf 09602-6753 15. Jan. SK Ansbach Chorleiterforum, Jürgen Klatte Ansbach; Kulturzentrum Angletsaal Elfriede Werner, 0981-7262 elfriedewerner@t-online.de 15./16. Jan. FSB-Männerchor Probenwochenende und Konzert NN www.fsb-maennerchor.de Udo Reinhart 01728120455@vodafone.de 15. /16. Jan. SG Bad Kissingen im Singen nach Noten NN Keine Angabe SK Schweinfurt Hermann Freibott 16. Jan. FSB-Frauenchor Chorprobentag mit Martina Baumann Alfeld Martina Baumann, 09157-927643 21.-23. Jan. FSB-Kinderchor Konzertwochenende Vierzehnheiligen; Jugendherberge jochen-kaestner@web.de Christoph Hiller, Jochen Kästner 22. Jan. SK Nordoberpfalz Männerchortag 2011, Richard Waldmann Ensdorf; Salesianerkloster Adolf Gassner, 09624-2772 adolf_gassner@web.de 22. Jan SK Bamberg Singen im Kindergarten Hallstadt; Schule Wolfram J. Brüggemannn, Doris Hamann, Michael Forster 09533-981041 05. Feb. Chorjugend im SK Bamberg Kreisjugendtag Hirschaid; Alte Schule Keine Angabe 05. Feb. SK Erlangen-Forchheim Chorsängerfortbildung, „Lasst die Stimmen Herzogenaurach geraldfink@gmx.de klingen“, Dr. Christoph Meier, Knut-Wulf Gradert, Dr. Gerald Fink 05. Feb. FSB-Männerchor Probenwochenende und Konzert Neukirchen am Brand, www.fsb-maennerchor.de Udo Reinhart Haus Jakobus 01728120455@vodafone.de 05./06. Feb. Mixtura Cantorum Probenwochenende und Konzert Arnstein khmalzer@googlemail.com Karl Heinz Malzer, Stefan Grünfelder, 09602-6753 Manuela Spitzkopf 10. Feb. SK Bayreuth Weiterbildungsseminar, „Die Carusos“ Kulmbach; Gemeindesaal KITA Kulmbach, 09221-929226 Heiner Beyer des Johann Eck-Hauses oder ernstklughardt@gmx.de 11.-13. Feb. FSB-Jugendchor Probenwochenende NN khmalzer@googlemail.com Malzer, Treese, Spitzkopf, Popp 09602-6753 12. Feb. SK Ansbach Chorleiterforum Ansbach; Elfriede Werner, 0981-7262 Jürgen Klatte Kulturzentrum Angletsaal elfriedewerner@t-online.de 19. Feb. SK Bamberg Singen in der Grundschule Hallstadt, Schule Wolfram J. Brüggemann; Doris Hamann, Michael Forster 09533-981041 19. Feb. SK Erlangen-Forchheim Kinderchorleiter-Kontakttag, Heroldsbach; Sängerheim „Cäcilia“ Stella.haselbauer@ Stella Haselbauer, Dr. Gerald Fink, spk-forchheim.de Knut-Wulf Gradert 19. Feb. SK Schweinfurt Motivatiuonsschulung für Kinder- und Heidenfeld Robert Niklaus, 09521-954241 Jugendchorleiter, Robert Niklaus 20. Feb. FSB-Frauenchor Chorprobentag, Martina Baumann Alfeld; Gemeindehaus Martina Baumann, 09157-927643 25.-27. Feb. Chorjugend im FSB Freizeitgestaltung und Management Königsberg; Jugendherberge Chorjugend-fsb@t-online.de im Chor, Modul 2, Susanne Heininger Claudia Thomsen, Tel. 09543-851885 Fax 0943-851886 25.-27. Feb. Chorjugend im FSB Teenswochenende I, Kids-Wochenende 2011 Königsberg; Jugendherberge Chorjugend-fsb@t-online.de Julia Deutsch, Katrin Knauer Claudia Thomsen, Tel. 09543-851885 Susanne Heininger Fax 0943-851886 26. Feb. SK Erlangen-Forchheim Chorleiter-Kontakttag Dr. Gerald Fink, Höchstadt; Sängerarchiv geraldfink@gmx.de Knut-Wulf Gradert, Dr. Christoph Meier 26. Feb. Chorjugend im SK Ansbach Grundlagen der Kinderchorleitung NN Michael.Waldenmayer@gmx.de Michael Waldenmayer 26. Feb. SK Hersbruck Grundlagen der Chorarbeit Lauf a. d. Pegnitz; TSV-Sportheim Hans Klein; 09189-9474 Jürgen Klatte, Hans Klein Klein.Haimb@gmx.de 26. Feb. FSB-Männerchor Chorprobe, Udo Reinhart Neunkirchen am Brand; WWW.fsb-maennerchor.de Haus Jakobus 01728120455@vodafone.de
Fränkische Sängerzeitung November/Dezember 2010 7 Chorbegegnung in Slowenien Mixtura Cantorum werden, und natürlich nutzten auch wir die Möglichkeit, vor auf Konzertreise Ort die einzigartige Akustik zu Bozen, Polen und der Mittelrhein: Diese Or- testen: In einem kleinen Kon- te waren Ziele vergangener Konzertreisen zert nach der Höhlenführung der Mixtura Cantorum. Unsere diesjähri- konnten wir das Publikum be- ge Fahrt mit Bundes-Chorleiter Karl-Heinz geistern. Gerade Stücke wie Malzer führte uns zu einer Chorbegegnung Knut Nystedts „Komm süßer nach Slowenien, organisiert von den Chor- Tod“ sorgten in dem natürlich mitgliedern Susanne und Stefan Grünfelder entstandenen Konzertraum für und der Chorvorstandschaft. Gänsehautgefühl – nicht nur Frühmorgens am1.September bestiegen die bei den Zuhörern. ersten Sänger, teils von Partner oder Fami- Völlig anders, doch nicht min- lie begleitet, den Reisebus in Würzburg, der der beeindruckend war das sich auf seinem Weg Richtung Österreich Konzert zwei Tage später, das wir mit dem machten diese Konzertreise zu etwas ganz bis zu den letzten Plätzen füllte. Die Vor- international bekannten Kammerchor Ko- Besonderem. freude der ca. 50 Sänger des überregiona- morni Zbor AVE (Leitung: Andraž Hart- Neben der Chorbegegnung konnten wir auf len Chores auf das Wiedersehen unterein- mann) gestalten durften. Inmitten der zahl- dieser Fahrt auch ein einmalig schönes ander, auf das Land Slowenien, aber auch reichen Zuhörer – auch der ehemalige slo- Land kennenlernen: Wir besuchten Piran, auf die Begegnung mit dem Kammerchor wenische Staatspräsident gab uns die Ehre die an der klaren Adria gelegene Hafen- AVE in Ljubljana war groß. – lauschten wir zuerst dem überwältigend stadt, in der wir bummeln, schwimmen dichten Klangkörper des AVE- oder einfach die Aussicht genießen konn- Chores. Auch unsere musikali- ten. Wir erklommen den Berg Vogel (die schen Beiträge im zweiten Teil Mutigeren zu Fuß oder andere per Seil- schlossen sich gut an das Gast- bahn) und wanderten durch die Julischen geberprogramm an und vervoll- Alpen. Schließlich verbrachten wir eine ständigten unter der Leitung von wunderbare Zeit im charmanten Ljubljana, Karl-Heinz Malzer das Konzert. das wir im Rahmen einer Führung, in Be- Einen Satz von Handl (Gallus), gleitung slowenischer Sängerfreunde und einem berühmten slowenischen in Eigenregie erkundeten und lieb gewan- Komponisten, sangen wir unter nen. Das kleine, gastfreundliche und viel- dem Dirigat von Gastgeberchor- seitige Slowenien weckte nicht nur in unse- leiter Andraž Hartmann. Stefan rem Chorleiter den Wunsch wiederzu- Grünfelder dirigierte „Warning to kommen. Wir alle hoffen, dass bald eine the rich“ von Thomas Jennfeld, weitere Begegnung mit dem Kammerchor das er vor der Reise mit uns ein- AVE stattfinden wird – in Deutschland oder studiert hatte. Den fulminanten aber gerne noch einmal in Slowenien. Abschluss des Programms bilde- ten zwei gemeinsam gesungene Aufruf in eigener Sache Erster Höhepunkt der fünftägigen Reise Stücke. So ertönten aus beinahe 80 Kehlen Übrigens sind uns neue, begeisterte und war die Besichtigung der Tropfsteinhöhle Mendelssohns „Mitten wir im Leben sind“ engagierte Sängerinnen und Sänger, die in Postojna (Postojnska Jama), eines der und Biebls „Ave Maria – Angelus Domini“, Lust auf eine besondere Chorgemeinschaft größten touristisch erschlossenen Höhlen- beide von Karl-Heinz Malzer dirigiert. haben, immer willkommen. Informationen systeme mit über „20 km laufenden Grot- Das gemeinsame Konzert und der anschlie- und viele Bilder zur Mixtura Cantorum fin- ten“. Es umfasst einen Felsendom, in dem ßende gemütliche Teil mit dem AVE-Chor, den sich unter www.mixturacantorum.de seit 1929 regelmäßig Konzerte gegeben bei dem auch noch manches Lied erklang, Evi Portner & Carolin Fritz Stefan Grünfelder, Andraž Hartmann, Karl-Heinz Malzer
8 Fränkische Sängerzeitung November/Dezember 2010 Wie in der FSZ5/2010 berichtet, verstarb Anfang entschlossen, sich künftig dem Sänger-Ehrenmal, Oktober der langjährige Betreuer des Sänger- dieser deutschland- ja weltweit einmaligen Ge- ehrenmals Geo Dorscht. Sein Sohn Reiner hat dächtnisstätte ehrenamtlich anzunehmen. Damit sich überzeugt von der langen Familientradition erfüllt sich einerseits ein Herzenswunsch seines verstobenen Vaters, anderer- seits weiß der Fränkische Sän- gerbund, dass diese längst zur „Pilgerstätte für seine verstor- benen Sängerinnen und Sän- ger“ gewordene Einrichtung in beste Hände übergeben wor- den ist. Der FSB dankt Reiner Dorscht für seine selbstlose Be- reitschaft, dieses bedeutsame und zeitintensive Ehrenamt wahr zu nehmen. Kurze Geschichte des Ehrenmals Kurz nach dem Ende des Zweiten Welt- Die Bedeutung des Ehrenmals kriegs wollten die Sänger des Melkendor- fer Männerchores, unter ihnen vor allem „Wir Tote leben“ ist die eigentliche Bot- August Dorscht, Großvater des heutigen schaft dieser weltweit wohl einmaligen Betreuers Reiner Dorscht, ihrem Chorlei- Gedenkstätte, die längst zur Wallfahrtstätte ter Franz Seuling auf dem „Hohen Hahn“, für die Sänger des FSB geworden ist. Zehn- so die Flurbezeichnung, ein Wochenend- tausende sind im Verlauf der nunmehr fast häuschen errichten. Doch Seuling lehnte 50 Jahre hierher gepilgert und das Ehrenmal dieses Ansinnen ab – wohl noch unter den wurde zu einem Ort der Einkehr, der gewiss noch frischen Eindrücken der Schrecknisse auch wehmütigen Erinnerung an seine Ver- des Krieges, der Millionen von ebenso storbenen wach ruft, zu einem Ort der stil- qualvoll wie sinnlos hingemetzelten Men- len Zwiesprache mit unseren Toten. schen – und schlug im Gegenzug vor, an festigten landwirtschaftlichen Weg (Anlie- Unsere Verstorbenen haben mit uns die Lie- diesem Ort ein Sängerehrenmal für alle ger frei) bis zum Parkplatz am Ehrenmal be zur Musik, zum Gesang geteilt, haben mit verstorbenen Sänger der beiden Weltkriege hochfahren. und neben uns viele schöne Stunden im zu errichten. Es gelang ihm rasch, seine Chor verbracht. Unsere Toten leben in und Sänger, ja die ganze Dorfgemeinschaft, für Oben bietet sich das Denkmal mit sei- durch uns weiter! „Mortui vivimus“! seine Idee zu gewinnen und in Jahresfrist nen im offenen Kreisrund angeordneten 12 Oder wie es trefflich ausgedrückt ist: „Wenn (1953 bis 1954) wurden Tonnen von Steinen wuchtigen Kalksteinsäulen und dem altar- ihr mich sucht, sucht mich in euerem Herzen, habe im Steinbruch gebrochen, von Hand zuge- ähnlichen Sarkophag in schlichter, gleich- ich dort eine Bleibe gefunden, dann bin ich bei hauen, sodann mit allen sonst benötigten wohl Ehrfurcht und Ruhe ausstrahlender euch.“ Baustoffen in Pferde- und Kuhgespannen Schönheit dar. Im Gedenkstein finden sich, mühsam auf den Berg transportiert. Nach in einem abschließbaren Safe aufbewahrt, etwa 6000 freiwilligen und ohne Entgelt ge- die Gedenkbücher mit den Namen der Ver- Meldung der Verstorbenen leisteten Arbeitsstunden war das Werk storbenen aller Gesangvereine der damals nach Seulings Entwürfen und Plänen in 12, heute 13 Sängerkreise. Die schmiedeei- Zusammen mit der jährlichen Bestands- Schwerstarbeit vollendet und konnte am sernen Altarflügel zieren neben dem Fran- erhebung ist das „Meldeformular für ver- 26. Juli 1954 feierlich eingeweiht werden. kenrechen – dem damaligen Emblem des storbene SängerInnen“ abzugeben und FSB – der Schriftzug: „Mortui vivimus“. über die Sängerkreise gesammelt an die Geschäftsstelle des Fränkischen Sänger- Der Weg zum Ehrenmal Unser langjähriger Betreuer des Ehren- bundes nach Coburg weiterzuleiten. Der mals in Melkendorf Geo Dorscht ist am Eintrag in die Gedenkbücher erfolgt jeweils Das Ehrenmal erreichen Sie über die Auto- 02.10. 2010 verstorben. Sein Sohn Reiner in den Wintermonaten durch einen Urkun- bahn Nürnberg-Bamberg über die Ausfahrt Dorscht hat die weitere Pflege des Ehren- denschreiber vor Ort. „Memmelsdorf“, dann weiter in Richtung mals dankenswerter Weise übernommen. Litzendorf nach Melkendorf, dem Schild Spenden zum Unterhalt des Ehrenmals „Sängerehrenmal“ folgend. Vom Ort Mel- Melden Sie Ihren Besuch am Ehrenmal Spenden können überwiesen werden mit kendorf führt ein steiler, etwas beschwer- nunmehr bei ihm an. dem Hinweis „Ehrenmal Melkendorf“ auf licher, enger Weg zur Gedenkstätte empor. Familie Dorscht, Otterbachstr. 3, 96123 das Konto Nr.: 92 037 779 bei der Sparkasse Gehbehinderte können auch auf dem be- Melkendorf, Telefon 09505/7652 Coburg-Lichtenfels, BLZ 783 500 00. WON
Fränkische Sängerzeitung November/Dezember 2010 9 Die Pressereferenten der Sängerkreise informieren Sängerkreis Bamberg cher“ oder „Warte, warte nur ein Weilchen“, Glöckli“ servierte man – von Gudrun Bitter- Erwin Pager, 96103 Hallstadt, vom Gemischten Chor ebenso überzeugend manns glockenhellem Sopran ergänzt – als Am Sportplatz 22 kredenzt wie Schlagerhits von „Heimweh“ ein gesangliches Glückserlebnis. „An der über „Komm ein bisschen mit“ bis „Bella schönen blauen Donau“ von den Fölschnit- Herbstkonzert mit Ehrungen verbunden donna“ und „Rote Lippen soll man küssen“. zern und den Heinersreuth-Ködnitzern ge- Fünf Vereine der Sängergruppe Baunach- „Alexanders Ragtime Band“, „Tea for two“, meinsam vorgetragen, erklang zum jauch- und Itzgrund – aus Memmelsdorf, Hafen- „It don’t mean a thing“ und Hits der Come- zenden Finale. preppach, Reckendorf, Untermerzbach dian Harmonists interpretierten mit ge- Der aufbrausende Applaus, der sicherlich und Eyrichshof haben im Nembachsaal, wohnter Begeisterung der Kreisjugend- auch Renate Palder und Heiner Bayer für Untermerzbach ein buntes Herbstkonzert chor und mit Schlager von Lale Anderson ihr gekonntes Spiel am Klavier galt, wollte ausgerichtet. Durch das Programm führte gefiel das Instrumentalduo Reh/Fehn. kein Ende nehmen. /nach Horst Wunner./ der stellvertretende Gruppenvorsitzende Erfrischend für das sehr zahlreiche Publi- Michael Dieckmann. Der Liederreigen kum war der Auftritt des Kinderchores un- Musikalisches Herbstvergnügen stand unter dem Motto „Singen macht ter der Leitung von Daniela Siegemund, in Der Gemischte Chor Förbau-Edelweiß Freu(n)de“. Zusammenarbeit mit Christine Dorsch, der veranstaltete in der Jean-Paul-Grundschu- Mit „Wir laden gern uns Gäste ein“ aus die Oldies wie „Pack die Badehose ein“, le, Schwarzenbach an der Saale vor 150 Be- „Die Fledermaus“ eröffnete der „Lieder- „Ein Eis muss dabei sein“, „Freunde wie suchern ein Konzert, das den Herbst und kranz Memmelsdorf“ unter der Leitung wir“ und als Zugabe „Itzi bitzi tini wini ho- die Jagd zum Thema hatte. Durch das bunte von Arnold Millanovic und brachte weitere nolulu Strandbikini“ sang. Programm führte Hans-Jochem Wölfel, der drei Lieder, darunter die „Glocken von Isola Mit „La-le-lu, nur der Mann im Mond auch die Gesamtleitung der Veranstaltung Bella“ mit Chorleiter Millanovic als Solo- schaut zu“, einfühlsam gesungen vom Frau- innehatte. Im Wechsel ertönten stimmge- sänger zu Gehör. Sodann erfreute die „Lie- enchor des Vereins, endete das Herbstkon- waltige Gesänge und wuchtige Jagdhorn- dertafel Hafenpreppach“ (Ltg. Jens Fertin- zert 2010, in dessen Verlauf Wolfgang Reh, bläser-Klänge. ger) die Zuhörer mit drei auf die Jahreszeit für seine 40-jährige Chorleitertätigkeit Der Gemischte Chor Förbau-Edelweiß, von zugeschnittenen Liedern. Nach den beiden durch FSB-Vizepräsident Peter Märkel und Ursula Kofer und Hans-Jochem Wölfel ge- gemischten Chören sang nunmehr der ein- dem Vorsitzenden des GV „Cäcilia“, Ludwig leitet, unterhielt das Publikum mit Liedern zige Männerchor vom „Liederhort Recken- Walter, geehrt wurde. /nach Obermain TB-FT/ von der herbstlichen Natur über „schlaue“ dorf“ unter der Leitung von Annett Stähli. Wildschweine bis zur „Diplomatenjagd“ von Der gastgebende Verein, der „Liederkranz Reinhard Mey. Mit Titeln wie „La Montana- Untermerzbach“, erfreute zunächst mit den Sängerkreis Bayreuth ra“ oder „Wer hat dich, du schöner Wald“ beiden Stücken „Ich weiß nicht, was soll es Klaus-Peter Wulf, verwöhnte als Gastchor der MGV 1860 Kon- bedeuten“ und „Nun ruhen alle Wälder“, 95362 Kupferberg, Steigergasse 8 radsreuth (Ltg. Günter Spatschek) das Zu- ehe Peter Fromm mit seinem Chor bei den schauerohr mit kräftigem Gesang. Und kon- Liedern „Afrika Gloria“ – der afrikanischen Gruppenkonzert auf hohem Niveau trastreiche instrumentale Klangtupfer der Nationalhymne – und dem von ihm arran- Ein herzerwärmender Abend bezauberte Jagdhornbläser der Jagdgesellschaft Re- gierten „Amazing Grace“ alle Register zog. die zahlreichen Besucher des Chorkonzerts hau/Selb (Ltg. Dr. Helmut Bonnekamp) lo- Der Vorsitzende des Sängerkreises Bam- der Sängergruppe Neuenmarkt. Die 100 ckerten den Musikgenuss auf. berg, Peter Märkel, nutze den musikali- Interpreten in sechs Chören zeigten sehr Nach zwei sehr unterhaltsamen, mit viel schen Rahmen um verdiente langjährige ansprechende Leistungen und boten ein Beifall bedachten Konzertstunden schloss Sänger und Sängerinnen für ihre jahrelange gut ausgewähltes Programm, das von Hans-Jochem Wölfel mit dem Gedicht „Ver- Treue zum Chorgesang zu ehren und mit Volksweisen aus den USA und Deutsch- klärter Herbst“ von Georg Trakl: den Ehrenzeichen des FSB und des DCV land bis zu klassischen Stücken reichte. „Es ist der Liebe milde Zeit. auszuzeichnen. /nach Jens Fertinger/ Man kann getrost ein Gesamtlob ausspre- Im Kahn den blauen Fluss hinunter, chen, die Singgemeinschaften glänzten mit wie schön sich Bild an Bildchen reiht, Melodienbogen von den 20-er bis in die hörenswertem Potential. das geht in Ruh’ und Schweigen unter.“ 60-er Jahre So interpretierte der gemeinsame Männer- /nach Frankenpost – U. Michael/ Ein selbst gemaltes Bühnenbild und Acces- chor aus Forstlahm und Kauerndorf unter soires der 20- bis 60-Jahre sorgte in der Hermann Hamacher seine Weisen ful- Turnhalle von Zapfendorf für das stilechte minant und in voller, sonorer Stimmkraft. Sängerkreis Erlangen-Forchheim Ambiente für das musikalische Feuerwerk, Weiche, zarte Linien zeichnete der Ge- Alexander Hitschfel, Theodor- das der GV „Cäcilia“ Zapfendorf abbrannte. mischte Chor des GV Ludwigschorgast Körner-Weg 1, 91301 Forchheim Die Interpreten des niveauvollen Herbst- (Joachim Fischer) bei Kompositionen von konzertes waren: Der Gemischte Chor der Franz Schubert. Bekannte deutsche Volks- Der MGV „Eintracht“ Thurn 1878 e.V. prä- Cäcilia, der Kinderchor Zapfendorf, der lieder hatte der gastgebende Männerchor, sentierte im Romantiksaal zu Schloss Kreisjugendchor Bamberg und für instru- die Chorgemeinschaft Neuenmarkt-Hegna- Thurn einen gut besuchten Lieder- und mentale Klangtupfer sorgte Mario Fehn. brunn (Ltg. Bernd Winter) ins Programm Ehrungsabend. Gestaltet wurde das unter- Die musikalische Gesamtleitung lag bei genommen. An den vor 150 Jahren verstor- haltsame Programm durch Männerchöre Wolfgang Reh, der das Programm auch um benen Friedrich Silcher erinnerte, sauber aus Thurn und Oberweißbach, vom Singver- bekannte Bariton-Paradestücke solistisch intonierend die Singgemeinschaft Heiners- ein Baiersdorf (Leitung Alexander Ezhelev) bereicherte. reuth-Ködnitz mit Dirigentin Luise Wild. sowie vom erst neunzehnjährigen Nach- Zu Gehör kamen beliebte Operettenmelo- Unter dem temperamentvollen Dirigat wuchstalent Anton Mangold (Schweinfurt), dien aus den damaligen Musikmetropolen von Günter Wild setzte der Gemischte Chor der mit virtuosen und ausdrucksstarken Wien und Berlin, darunter der „Einzugs- des GV Fölschnitz Glanzpunkte des Abends Zwischenspielen an seiner Konzertharfe marsch aus dem Zigeunerbaron“ oder „Zwei und wurde dafür mit anhaltendem Beifall den Konzertgenuss bereicherte. rote Rosen“, „Die Männer sind alle Verbre- bedacht. Besonders das „Die Würzburger Zum Auftakt intonierte der gastgebende
10 Fränkische Sängerzeitung November/Dezember 2010 MGV Thurn „O wunderbares, tiefes Schwei- begeisterten. Als lustigen Programmpunkt Bayerischen Rundfunk aufgezeichnet. gen“ von Mendelssohn Bartholdy. Der fol- gab Josef Hofmann aus Großenbuch einige Anschließend nutzten die Chormitglieder gende bunte Melodienbogen reichte vom spaßige Geschichten zum Besten. die Zeit, die Blumenpracht der Landes- mittelalterlichen französischen Trinklied Beim gemischten Publikum – jung und alt - gartenschau zu bewundern. Die Schluss- „Tourdion“ über das „Danklied“ von Joseph hatte jeder seinen Spaß. Als die letzten veranstaltung durften der ASV-Chor und Haydn bis hin zu zeitgenössischen Kompo- dann gegen drei Uhr das Fest verließen, war die Stadtkapelle Rosenheim musikalisch sitionen von Henry O. Millsby (Daydream den Aktiven klar: Auch im nächsten Jahr umrahmen. Der Schirmherr, Dr. Friedrich Lullaby), Siegfried Herterich (Gesundheit, gibt’s sicher wieder ein Weinfest. Rothenpieler, Ministerialdirektor des Baye- Glück und Gottessegen), Sendel (Waldein- /nach H.L. Hahn/ rischen Staatsministeriums für Wissen- samkeit) oder Manfred Bühler (Zauber der schaft, Forschung und Kunst sowie der Prä- Musik). Zum Abschluss des schönen Kon- „Hallelujah in Concert“ sident des Landesverbandes Singen und zertabends sangen – vereint als machtvol- Der „Neue Chor Heroldsbach“ und der Musizieren in Bayern, Peter Jacobi, würdig- ler Gemeinschaftschor – die Männerchöre Gospelchor „Nameless Joy“ aus Haltern ten die Bedeutung der Laienmusik und aus Thurn und Oberweißbach. am See entfachten bei ihrem Gemein- dankten allen beteiligten Chören und Mu- Eingebettet in den harmonischen Rahmen schaftskonzert in der Pfarrkirche Sankt sikgruppen. /nach nmi/ zeichneten der neugewählte Vorsitzende des Michael am See ein Feuerwerk an guter Sängerkreises Erlangen-Forchheim, Norbert Laune. Beide Chöre präsentierten sich in „Vater unser – Vertonungen in concert“ Mischke, zusammen mit dem Eintracht- der Heroldsbacher Pfarrkirche Sankt Micha- Für das im zweijährigen Turnus durchge- Vorstand Stephan Buchner verdiente Aktive el ihrem Publikum auf hohem gesangli- führte Kirchenkonzert hatte stv. Kreis-Chor- und Fördermitglieder für 25-, 40-, 50- und chem Niveau, bei dem der berühmte Funke leiter Knut-Wulf Gradert heuer „Vater-un- 60-jährige „Treue zum Chorgesang“ aus. schnell auf die zahlreichen BesucherInnen ser-Vertonungen“ zum Leitmotto gewählt. /nach Alexander Hitschfel/ übersprang. Dieser reizvollen Aufgabe stellten sich fünf Die SängerInnen rissen ihre Zuhörer mit Chöre aus der Sängergruppe Erlangen in Herbstliche Kapriolen verschiedenen Gospelsongs, jede Menge der Kirche Hl. Kreuz in Erlangen: MGV Ten- Auch in diesem Jahr veranstaltet der Sän- Groove und starkem Gemeinschaftsgefühl nenlohe (Ltg. Iwona Bernad), Singgemein- gerkreis Erlangen-Forchheim gemein- mit. Die Chorleiterinnen, Eva-Maria Noé schaft Buckenhof (Ltg. Karl Wieser), Kosba- sam mit dem Landkreis Forchheim das (Heroldsbach) und Andrea-Claudia Kittel cher Stadlchor (Ltg. Knut-Wulf Gradert), traditionelle Landkreiskonzert. (Haltern am See) forderten ihren Sänger- Liederkranz Dechsendorf (Ltg. Ingo Beh- Als weltliches Herbstkonzert findet das Innen an diesem Abend einiges ab – auch rens) und Picobella, Ensemble von Dezi- Konzert in der Eggerbachhalle in Eggols- hinsichtlich der Lautstärke, ohne sie je- bella (Ltg. Eva Noé). Der Posaunenchor heim statt. doch zu überfordern, weil zu spüren war, Tennenlohe (Ltg. Dr. Andreas Quick) gefiel In den Liedbeiträgen soll der Herbst mit dass die Chöre Spaß am Singen und Freude mit instrumentalen Zwischenmusiken. seinen vielen Facetten dargestellt werden. an der Gospelmusik haben. Auch mit der Alle Beteiligten steuerten jeweils eine Auftreten werden Chöre und Künstler aus Auswahl der Stücke – mitreißende, aber Interpretation des „Vater unser“ aus ver- dem Landkreis Forchheim: Männerchor auch nachdenkliche Gospelsongs – trafen schiedenen Musikepochen bei: von Gott- Langensendelbach (Leitung Jochen Sitz- beide „voll ins Schwarze“. Mathias Abbé am fried A. Homilius (1714–1785), Johann Ch. mann), Männerchor Eintracht Reuth (Ltg. Schlagzeug, Mattias Riemenschneider am H. Rinck (1770–1846), Igor Strawinsky (1882– Erich Staab), der gemischte Gruppenchor Keyboard und Kreis-Chorleiter Christof 1971), Wilhelm Bein (1883–1966) bis in un- der Sängergruppe Forchheim West (Ltg. Meier an der Orgel begleiteten einfühlsam. sere Zeit mit Sätzen von Carsten Wegner, Christof Meier), Saskia Hecht (Sopran) und Der Melodienreigen reichte von Mark Bry- Helmut Hofmann und Jochen Rieger. Gulnara Büttner (Klavier). Durch das Pro- mer’s „Alleluja, be joyful“, über „Christ the Der eindrucksvolle Schlusspunkt mit der gramm führt Reinhold Schmitt. Lord is risen again“ von John Rutter bis hin Vereinigung aller Chöre und des Posau- zu „The Lord’s prayer, Babayetu“ von Cars- nenchores unter der Gesamtleitung von Frühere Erfolge getoppt ten Wegner. /nach Alexander Hitschfel/ Knut-Wulf Gradert sei gesondert erwähnt: In den letzten zwei Jahren beurteilten die Be- Die Aufführung des „Vater unser“ aus dem sucher die jeweilige Veranstaltung als das ASV-Chor sang am „Tag der Laienmusik“ „Großen Abendlob“ mit Chor und Bläsern „bisher schönste Weinfest des MGV Sän- in Rosenheim von Dr. Gerald Fink, welches anlässlich der gerkranz Cäcilia Neunkirchen“, ein Attri- Der Landesverband Singen und Musizieren Einweihung der neuen Evangelischen Kir- but, das auch heuer wieder ausgesprochen in Bayern veranstaltete im Rahmen der che in Herzogenaurach unter Leitung des wurde. Es macht deutlich, der MGV ist auf Landesgartenschau Rosenheim am Sams- Komponisten am 18. 4. 2010 uraufgeführt dem richtigen Weg. Und in der Tat, der MGV tag, 17. Juli, den inzwischen traditionellen wurde. hatte sich auch diesmal viel Mühe ge- „Tag der Laienmusik“. Er wird musikalisch Für ein weit gespanntes Spektrum sakraler macht, den Abend zu gestalten: Die Sänger- gestaltet von Chören, Instrumentalensem- Vokalmusik sorgte jeder Chor mit eigenen Gattinnen hatten mit viel Liebe und Ge- bles und Orchestern aus ganz Bayern. Heu- Repertoire-„Highlights“: Die Palette reichte schmack den Zehent-Speicher stimmungs- er wirkte auch der ASV-Chor Niederndorf von „Con spiritu“ mit Bläservorspiel von voll herbstlich dekoriert, die Gäste erwarte- mit. Chorleiter Manfred Meier hatte für den G. F. Telemann, „Wenn ich ein Glöcklein te guter Weine, ein buntes Abendpro- Auftritt in Rosenheim ein breites Spektrum wär“ für Männerchor mit einem einfühlsa- gramm und manches Tänzchen zu den an Liedbeiträgen ausgewählt. Es reichte men Baritonsolo, „Locus iste“ von A. Bruck- Klängen der bekannten Musikband Walter von Volksweisen über Spirituals bis zu be- ner, „Alta Trinita Beata”, „Cantique de Jean Rasser. liebten Schlager-Evergreens. Racine” von G. Fauré mit Klavierbegleitung Das musikalische Programm eröffnete der Auf dem Gelände der Gartenschau präsen- bis zu „Hebe deine Augen auf“ (Mendels- MGV unter Chorleiter Udo Reinhart mit tierte der Niederndorfer Chor sein etwa 40- sohn Bartholdy) und „Salve Regina“ (Xavier schwungvollen Weinliedern. Der Gastverein minütiges Programm vor größerem Publi- Busto) auf höchstem Niveau vom Frauen- MGV Eckenhaid folgte gekonnt mit an- kum. Da es reichlich Applaus für die Lied- stimmenensemble „Picobella“ interpretiert. spruchsvollen und heiteren Chorbeiträgen beiträge gab, wurde das Niederndorf-Lied Das Publikum dankte mit begeistertem Ap- und zum Abschluss trugen beide Chöre und „Irischer Segen“ als Zugabe gesungen. plaus als Lohn für die vielen Probenmühen. in Chorgemeinschaft, ebenfalls unter der Drei der Titel, „Wahre Freundschaft“, „Pre- /nach Christof Meier/ Leitung von Udo Reinhart, bekannte und cious Lord“ und „Diese flotte Melodie“ (am beliebte Schlager vor, welche die Zuhörer Klavier: Mareike Wiening), wurden gar vom
Fränkische Sängerzeitung November/Dezember 2010 11 500 Besucher genossen „Musical Night“ senheimer, „Singet dem Herrn ein neues Sängerkreis Fürth Das Rezept des Heßdorfer Singkreises für Lied“, passte im Stil und in der Aussage Uta Schwarz-Meixner, Spitzwiesen- ein erfolgreiches Konzert lautet: Man neh- vorzüglich in den kirchenmusikalischen straße 86, 90765 Fürth me 75 begeisterungsfähige SängerInnen, Konzertrahmen. Bei den Erlangern konnte einen einfallsreichen Chorleiter, ein zug- man sichtlich die Bereitschaft und Kon- Liederabend für Sängerjubilare kräftiges Programm, ausgezeichnete Musi- zentration verspüren, die schließlich zum Mit einem Liederabend ehrte der Männer- kerInnen und garniere das ganze mit bril- erfolgreichen Gelingen des Abends beige- chor des Sportvereins Willanzheim seine lanten Solisten. So war es kein Wunder, tragen haben. Zum Auftakt und zwischen langjährigen Mitglieder. Das harmonische dass die Musical Night über 500 Besucher den Chorsätzen steuerte Chorleiterin und Rahmenprogramm gestalteten neben dem in die Seebachgrundhalle lockte, darunter Kantorin in St. Peter und Paul, Manuela gastgebenden Willanzheimer Sängern (Lei- auch zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Backeshoff-Klapprott Orgelstücke bei. Die tung Karl-Heinz Wolbert), der GV der Sied- Musikverbänden. Zuhörer waren sichtlich beeindruckt und lung Kitzingen mit Michael Bausenwein Chorleiter Manfred Meier konnte aus dem spendeten reichlich und dankbar lange an- am Klavier und Helene Bausenwein als Di- Vollen schöpfen, als er das Programm für haltenden Beifall. rigentin, der MGV 1848 Bütthard und als die „Musical Night“ zusammenstellte, hatte Im Anschluss gab der WRC noch einige absoluter Stern die 19-jährige Sopranistin doch sein Singkreis bereits eine Riesenaus- Zugaben aus seinem weltlichen Repertoire. Derya Atakan aus Ochsenfurt, die mit ihren wahl in seinem Repertoire. Und so erleb- Mit Ausschnitten aus dem Musical „My Fair Soloauftritten für tosenden Beifall sorgte. ten die Zuhörer einen Querschnitt durch Lady“ und einem „Wanderliederpotpourri Die junge Sängerin schloss mit einem türki- Klassiker wie „My Fair Lady“, „Anatevka“, von Willy Trapp „Wohlauf in Gottes schöne schen Volkslied als Zugabe. „Annie get your gun“ oder moderne Renner Welt“ kamen die Zuhörer zu einem weiteren Mit „Grüß euch Gott, alle miteinander“ aus wie „Grease“, „Mamma mia“ und dem Kin- Kunstgenuss. der Operette „Der Vogelhändler“ eröffnete, dermusical „Tabaluga“. Der gemeinsame Besuch des Geburtshau- begleitet vom Bläserensemble des Musik- Der Singkreis präsentierte sich abermals ses von Walter Rein und ein geselliges und vereins Willanzheim (Ltg. Siegfried Graf), bestens vorbereitet und begeisterte die freundschaftliches Treffen im Pfarrhof, bei der gastgebende Chor und sorgte zu später Zuhörer besonders mit dem schwungvol- guter Stimmung und einem vorzüglich vor- Stunde u. a. mit „Can-Can“ aus „Orpheus in len „Hello Dolly“, dem träumerischen bereitetem Abendessen durch die Gast- der Unterwelt“ auch für das Finale. „I have a dream“ oder dem rhythmischen geber, mit vielen gemeinsam gesungenen Der Gastchor aus Kitzingen machte auf sei- „The lion sleeps tonight“. Instrumental be- Liedern rundete das erlebnisreiche Chor- ner „musikalischen Europareise“ Station in gleitet wurde der Chor von Hubert Forster treffen ab. /nach R. Michel/ Dänemark, Deutschland, England und Ir- (Kontrabass), Rainer Groh (Schlagzeug) land. Fast zu eng wurde die Bühne dann für und Walter Schwarz (Klavier), der auch die „Im Zauber schöner Melodien“ die 60 Sänger aus Bütthard (Ltg. Gerhard Moderation übernommen hatte. „Es war alles in allem gesehen ein groß- Walter mit Michael Pfrang am Klavier), die Als weitere musikalische Gäste sorgten artiger musikalischer Erfolg“, so schrieb die in ihren Liedern die „Frau musica“ und den der Harmonikaclub Röttenbach (Ltg. Simo- Tageszeitung. „Ein volles Haus, eine aussa- Wein lobten und zehn Männer des Chores, ne Felgenhauer), Sopranistin Anja Lugert gekräftige Chorgemeinschaft und Solisten, die „a capiano“, faszinierten das Publikum und der Bariton Thomas Vogler, begleitet die das Publikum bezauberten“. Der Walter- mit einer musikalischen Showeinlage der von Andreas Billmeyer am Klavier, für reiz- Rein-Chor Erlangen gab, verstärkt um Sän- Extraklasse. volle Klangfarben. Damit sich die Zuhö- gerInnen der Eintracht aus Forchheim, im Die Ehrungen nahm Sängerkreisvorsit- rer nicht auf das Mitsummen beschränken städtischen Redoutensaal vor nahezu 400 zender Herbert Faber, assistiert von der mussten, waren zwei Lieder aus „My Fair Zuhörern ein zauberhaftes Herbstkonzert. Gruppenvorsitzenden Elke Kuhn vor. In Lady“ zum Mitsingen eingeplant. Einen so Chorleiter Jürgen Klatte konnte so eine seinem Schlusswort drückte Vorsitzender großen Chor von fast 600 Sängerinnen und 90-köpfige Chorgemeinschaft vorstellen, die Hans Stöcker aus, was alle Zuhörer in Sängern hat Manfred Meier wohl noch nie hoch motiviert Musical- und Operetten- der Sporthalle empfanden: „Begeisterte In- dirigiert. Zum langen Beifall erhoben sich melodien zu Gehör brachten. Die Zuhörer terpreten hatten Herausragendes geboten“. die Zuhörer anerkennend und der Sing- erfreuten sich an den weltbekannten Me- /nach G. Bauer kreis bedankte sich mit einer Reprise von lodien aus dem Musical „Hello Dolly“, aus „The lion sleeps tonight“. /nachNN – ese/ „West Side Story“ oder „ Kiss Me, Kate“ und Gesang gepaart mit Bläserklang spendeten begeisterten Beifall. Als Solisten Einen Musik-Mix, wie er bunter kaum sein Walter-Rein-Chor auf Konzertreise hatte Jürgen Klatte die Sopranistin Agnes könnte, bot den recht zahlreichen Zuhörern Stotternheim ein Vorort von Erfurt, der Hahn-Pautz und den Bariton Hubert Gröbel ein sonntägliches Kurkonzert in der Fran- Geburtsort des Komponisten Walter Rein, engagiert. Sie beide brachten unter an- kenland-Klinik. Nach dem Motto „So sin- war Ziel einer zweitägigen Chorreise des Er- derem Schmankerl aus den Operetten, „Die gen und spielen wir“ hatte Gesamtleiter Pe- langer Walter-Rein-Chores. Seit der Wie- Czardasfürstin“, „Hochzeitsnacht im Para- ter Mayer für die Konzert-Matinee Vokales dervereinigung von „Ost und West“ pfle- dies“ oder aus dem Singspiel „ Im weißen neben Instrumentales gestellt. gen die Mitglieder des WRC Erlangen mit Rössl“. Passend zum Herbst steuerten die Jagd- der Walter-Rein-Kantorei Stotternheim ei- Mit einem großen „Maske in Blau“-Potpour- hornbläser des Jägervereines Bad Winds- ne freundschaftliche Beziehung. ri für Soli, gemischten Chor und Klavier heim (Ltg. Hornmeister Herbert Berger) Plakate im 4000 Seelen zählenden Ort hat- von Fred Raymond in der Bearbeitung von schmetternde Hornsignale bei. Der Frauen- ten für das WRC-Konzert geworben und so Willy Parten endete der kurzweilige Abend. Singkreis Marktbergel präsentierte zusam- konnten die 45 Sängerinnen und Sänger im Den Klavierpart übernahm Wolfgang Jokisch men mit den „Bergelmer Sängerinnen“ (Ltg. Altarraum der Peter und Paulskirche vor und den Kontrabass spielte Alfred Wehner. Karin Spallek) bekannte herbstliche Lie- zahlreichen Zuhörern ihre Chorqualitäten Recht lebhaft und gut akzentuiert gestalte- der wie „Auf, auf zum fröhlichen Jagen“ eindrucksvoll beweisen. Von Chordirigent te die große Chorgemeinschaft unter ihrem oder „Wie lieblich schallt“, danach stellten Jürgen Klatte bestens vorbereitet, sang der gemeinsamen Chorleiter „Es grünt so grün“, sich die Bergelmer Sängerinnen als Quar- Chor unter dem Titel „Eine kleine Abend- „Die Julischka aus Budapest“ und weitere tett mit humorvollen, originellen Mundart- musik“ ausgewählte geistliche Chorsätze unvergessene Melodien. Das begeisterte liedern vor. Das dritte Vokalensemble, ein alter Meister wie J. S. Bach, H. Schütz, Ph. E. Publikum spendete reichen Applaus und stattlicher, stimmgewaltiger Männerchor Bach oder Silcher, und auch ein Chorsatz wurde dafür mit dem „Fliegermarsch“ als des Volkschores Bad Windsheim widmete des fränkischen Komponisten Gustav Gun- Zugabe belohnt. /nach eigenem Bericht/ sich dynamisch und diszipliniert unter
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