VMVERBA ND SMAG VDW RHEINLAND WESTFALEN

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vm               Ve r b a nd s M a g a z i n
                                       Themen, Trends und Fakten der Wohnungs- und
                                       Immobilienwirtschaft – VdW Rheinland Westfalen
                                                                                        #3
                                                                                        2020

                                                         26    STARKREGENVORSORGE
                                                               IM URBANEN RAUM

20   DIE BRANCHE TRIFFT SICH IN DÜSSELDORF –
     19. FORUM WOHNUNGSWIRTSCHAFT
     AM 3. UND 4. JUNI 2020

                                               4   SCHWERPUNKT – DEKARBONISIERUNG
                                                   DER WOHNUNGSWIRTSCHAFT
                                                   Gebäude auf dem Weg
                                                   zur Klimaneutralität
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IMPRESSUM
Herausgeber:                     Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e. V.
                                 Goltsteinstr. 29, 40211 Düsseldorf, Tel.: +49 (211) 16998-0, Fax: +49 (211) 16998-50
                                 E-Mail: info@vdw-rw.de, http://www.vdw-rw.de

Verantwortlich für den Inhalt:   Alexander Rychter

Redaktion:                       Katrin Stamm (KS, Leitung)
                                 Finn Dresen (FD), Fabian Engel (FE), Jürgen Gnewuch (JG), Christina Göbel (CG), Dr. Svenja Haferkamp (SH),
                                 Cindy Merz (CM), Lisa Metzger (LM), Alexander Meyer (AM), Oliver Niermann (ON), Christian Obert (CO),
                                 Hans-Joachim Palm (HP), Dr. Daniel Ranker (DR), Wolfgang Schäfer (WS), Roswitha Sinz (RS),
                                 Eva Stelzner (ES), Sebastian Tackenberg (ST), Angelos Tsiokas (AT), Jennifer Rüberg (JRÜ)

Layout & Gestaltung:             Statement GmbH – Agentur für Marketing- und Designlösungen, Saarbrücken, Köln, Berlin
                                 http://www.agentur-statement.de

Druck:                           Krüger Druck und Verlag

Erscheinungsweise:               10 x jährlich

Auflage:                         ca. 1.500 – 2.000 Exemplare

Anzeigen:                        Statement GmbH – Agentur für Marketing- und Designlösungen, Saarbrücken, Julia Kaiser, Tel.: +49 (681) 99281-37

                                 Der Bezugspreis ist für die Mitglieder der Verbände im Mitgliedsbeitrag enthalten.
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EDITORIAL 1

                                     Auf der Suche nach der „42“
                                     oder wie die Wohnungswirtschaft
                                     bis 2050 klimaneutral wird

                                     D
                                               ie Weltenformel aus dem Buch „Per     energieeffizienten Wohnungsneubau, schon
                                               Anhalter durch die Galaxis“ war       seit längerem gibt es EU-Förderprogramme
                                               namensgebend für die ad hoc ge-       wie Grow Smarter, europäische Strategiean-
                                     gründete GdW-Arbeitsgruppe „42“, die nach       sätze wie Energiesprong, zahlreiche KfW-
                                     einer wohnungswirtschaftlichen Strategie        Förderprogramme oder die Modernisierung-
                                     für die Klimaschutzziele des Pariser Abkom-     soffensive des Landes Nordrhein-Westfalen.
                                     mens sucht. Ein klimaneutraler Wohnungs-        Alle diese förderpolitischen Maßnahmen
                                     bestand im Jahr 2050 ist ein zwar politisch     sind richtig und wichtig, reichen aber bei
                                     klar formuliertes Ziel – die Wegbeschreibung    Weitem nicht aus. Wohnungswirtschaft und
                                     dahin fällt leider weniger deutlich aus. Doch   Mieterbund haben im Herbst letzten Jahres
                                     eines steht fest: Wir brauchen neue Lösun-      gemeinsam darauf hingewiesen, dass ohne
                                     gen für eine große Herausforderung, die         eine massive Ausweitung der öffentlichen
                                     unter neuen Vorzeichen steht. Klimaschutz       Förderung für die energetische Gebäudesa-
                                     muss neu gedacht und neu gemacht werden.        nierung diese zu Recht ehrgeizigen Klimazie-
                                                                                     le weder sozialverträglich noch wirtschaft-
                                     Die Wohnungswirtschaft steht vor einem          lich zu erreichen sind.
Alexander Rychter                    Paradigmenwechsel: Galt bisher die Re-
Verbandsdirektor des                 duktion des Primärenergieverbrauchs als         Und daran gibt es wenig Zweifel – weder nati-
VdW Rheinland Westfalen              maßgeblicher Faktor zur Erfüllung von Kli-      onal noch in Europa. So hat die Europäische
                                     maschutzzielen, so ist nun der ganz ent-        Kommission den ersten Entwurf eines euro-
                                     scheidende Faktor die Minimierung der           päischen Klimagesetzes vorgestellt, in dem
                                     CO2-Emissionen. Eine Jahrhundertaufgabe         neben der europäischen CO2-Neutralität bis
Foto: Rheinwohnungsbau/VdW

                                     für Politik, Wirtschaft und die Gesellschaft.   2050 auch anstatt den bisher angedachten
                                                                                     40 Prozent eine Einsparung um mindestens
                                     Wohnungsunternehmen und -genossen-              50 Prozent des CO2-Ausstoßes bis 2030 ge-
                                     schaften stehen vor der Herausforderung,        genüber dem Richtwert von 1990 vorgesehen
                                     wie eine Dekarbonisierung der Wohnungs-         werden.
                                     wirtschaft erreicht werden kann und gleich-
                                     zeitig durchaus widersprüchliche Ziele und      Neue Instrumente zur dezentralen Primär-
                                     Handlungsmaximen, nämlich die Ebenen            energieerzeugung, beispielsweise durch
                                     von ökologischer, ökonomischer und gleich-      Mieterstrom im Quartier und aus regene-
                                     zeitig sozialer Verantwortung miteinander       rativen Quellen, müssen langfristig fossile
                                     verbunden werden können. Wohnungs-              Energieträger ablösen, um das Zwischenziel
                                     wirtschaftliches Handeln muss an energie-,      der stark verringerten CO2-Emissionen bis
                                     klima- und umweltpolitischen Maßstäben          2030 und die vollständige CO2-Neutralität
                                     ausgerichtet, gleichzeitig wirtschaftlich und   bis 2050 erreichen zu können.
                                     am Ende auch für Mieter bezahlbar bleiben.
Thomas Hummelsbeck                                                                   Auf allen politischen Ebenen ist der Klima-
Geschäftsführer der                  Eine besondere Rolle spielt dabei die dy-       schutz das zentrale Thema dieser Dekade
Rheinwohnungsbau GmbH,               namische Bepreisung der CO2-Emissionen          und darüber hinaus. Die Wohnungswirt-
Vorsitzender der ARGE Düsseldorfer   durch die neue CO2-Steuer, wobei die bis-       schaft auch in Nordrhein-Westfalen und
Wohnungsunternehmen und              lang festgesetzten Schritte manchen politi-     dem nördlichen Rheinland-Pfalz wird ih-
Umgebung sowie Mitglied der          schen Verantwortungsträgern oder Umwelt-        ren Beitrag durch einen CO 2 -neutralen
GdW-Arbeitsgruppe „42“               organisationen noch nicht weit genug gehen,     und gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum
                                     während andere Akteure hinsichtlich der         leisten, wenn die Rahmenbedingungen für
                                     Bezahlbarkeit des Wohnens an den Plänen         innovative, wirtschaftliche vor allem aber
                                     zweifeln.                                       sozial verträgliche Lösungen sichergestellt
                                                                                     werden.
                                     Natürlich fördern Bund und Länder die ener-
                                     getische Bestandsmodernisierung und den

                                                                                           03/2020 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
VMVERBA ND SMAG VDW RHEINLAND WESTFALEN
2       INHALT

4                                                                                                    18
Gebäude auf dem Weg zur Klimaneutralität –                                                           Im Austausch mit dem
Dekarbonisierung der Wohnungswirtschaft                                                              Bundesinnenministerium –
                                                                                                     Regionalen Ausgleich stärken

                                                               CO2

        SCHWERPUNKT

    4   Gebäude auf dem Weg zur                         15   „Es braucht einen                       21   Wohnungswirtschaft
        Klimaneutralität                                     Paradigmenwechsel“                           wirbt um Nachwuchskräfte
        Dekarbonisierung der                                 Gastbeitrag von Thomas                       Stuzubi-Messe in Essen
        Wohnungswirtschaft                                   Hummelsbeck, Geschäftsführer
                                                             der Rheinwohnungsbau GmbH,              22   Stadtentwicklung im Wandel der Zeit
  8     „Die Wohnkostenbelastung
                                                             Düsseldorf
                                                                                                          Save the date: Polis Convention
        muss sich in Grenzen halten“                                                                      am 6. und 7. Mai 2020
        Interview mit Dr. Ingrid Vogler,                16   Nachhaltigkeit als
                                                                                                     23   Blick in die Zukunft:
        GdW Bundesverband deutscher                          wirtschaftliche Chance
                                                                                                          Digitalisierung der Zukunftswerk-
        Wohnungs- und Immobilienunter-                       Gastbeitrag von Matthias Fischer,
                                                                                                          statt des EBZ Berufkollegs
        nehmen e. V.                                         Geschäftsführer Unnaer Kreis-
                                                                                                          3. Zukunftswerkstatt des
                                                             Bau- und Siedlungsgesellschaft
10      Verbändebündnis unterzeichnet                                                                     EBZ Berufkollegs
        Klimaschutzpakt mit Umwelt-
        und Bauministerium
        Klimapakt „Prima. Klima. Wohnen.“                    AKTUELLES                                    AKTUELLES NRW

12      Schulterschluss für den
                                                        17   102 Jahre Mietendeckel                  23   NRW bekommt ein Fahrradgesetz
        Klimaschutz                                          BID-Diskussionsrunde                         Erstes Arbeitstreffen im
        Initiative Wohnen.2050                               „Wien – Ein Paradies für Mieter?“            Verkehrsministerium

13      1,8 Milliarden Euro zusätzliche
                                                        18   Im Austausch mit dem                    24   Neue Institution für Baukultur
        Investitionen in den Bestand                         Bundesinnenministerium                       in Nordrhein-Westfalen
        Gastbeitrag von Felix Lüter, Nach-                   Regionalen Ausgleich stärken –               Museum für Architektur und
        haltigkeitsbeauftragter Nassauische                  die Wohnwirtschaft als Gestalter             Ingenieurkunst NRW und Stadtbau-
        Heimstätte | Wohnstadt (NHW) und                     von Heimat                                   kultur NRW werden zu Baukultur
        Geschäftsführender Vorstand der                                                                   Nordrhein-Westfalen
        IW.2050                                         19   Arbeitgeber profitieren
                                                                                                          Bundespreis Umwelt & Bauen
                                                             von der Kombination aus
14      „Wir wollen unseren eigenen                          Wohnen und Arbeiten                          ausgelobt
        Gebäudebestand bis 2050                              Studie zum Mitarbeiterwohnen                 Nachhaltige Gebäude, Quartiere und
        klimaneutral stellen“                                                                             ökologische Innovationen
        Gastbeitrag von Rolf Buch,                      20   Die Branche trifft sich in Düsseldorf
        Vorstandsvorsitzender der                            Save the date: 19. Forum Wohnungs-      25   Frohes neues Jahr …
        VONOVIA                                              wirtschaft am 3. und 4. Juni 2020            Neujahrsempfänge der Parteien

03/2020 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
VMVERBA ND SMAG VDW RHEINLAND WESTFALEN
INHALT 3

26                                         30                                        44
Starkregenvorsorge                         Mietervereine machen das Leben            Höhere Förderung macht
im urbanen Raum                            schöner – Modernes Wohnen                 Gebäudesanierungen attraktiv –
                                           Koblenz eG                                serielle Sanierung

26   Starkregenvorsorge                    33   Wirksame Umsetzung von               37    Verabschiedung von Heinz Fels
     im urbanen Raum                            verhaltensbezogenen                        Vorstand der Wohnungsgenossen-
     Befragungsergebnisse                       Compliance-Richtlinien                     schaft Viersen tritt in den
     aus der Wohnungswirtschaft                 und Compliance-Kultur                      Ruhestand ein
                                                Arbeitskreis Compliance

     AKTUELLES RLP                                                                         VERBAND UND GREMIEN
                                                ARBEITSGEMEINSCHAFTEN
28   Gewobau Bad Kreuznach                                                           38    Abschied von Günter Hornung
     baut das erste Hotel                  34   Arbeitsgemeinschaft                        Wohnbau Dinslaken GmbH
     Projektpartner Lebenshilfewerkstatt        präsentiert positive Zahlen
                                                Jahresauftakt der Köln AG
29   Land fördert Weiterentwicklung
     von Wohnungsbau in Trier                   Volles Programm zum Jahresbeginn
     Kooperationsvereinbarungen                 Arbeitssitzung der ARGE
     mit Sozialwohnungsquote                    Düsseldorf und Region

30   Mietervereine machen                                                             38 TERMINE
     das Leben schöner                                                                39 STEUERN
     Modernes Wohnen Koblenz eG
                                                AUS DEN UNTERNEHMEN                   42 RECHT
31   Parlamentarischer Abend am
                                                                                      44 TECHNIK UND MULTIMEDIA
     25. Juni 2020 in Mainz                35   Mehr als Brot und Butter
     Save the date/Vorankündigung               Genossenschaftsbrunch in Essen        47 FÜR SIE GELESEN
                                                Innovationsquartier                   48 SEMINARE
                                                Bochum-Weitmar
     VdW-ARBEITSKREISE                          Vom Land NRW gefördertes
                                                Projekt der Vonovia
32   Chancen der digitalen
     Transformation für die                36   Nachhaltig von klein auf
     Wohnungswirtschaft                         Ökologischer Spielplatz
     Arbeitskreis Wohnungswirtschaft 4.0                                             Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbar-
                                                150 Jahre Altenaer Baugesellschaft
     Datenschutz-Audits, Penetrations-          Die Älteste in NRW                   keit wird die männliche Personenbezeichnung
     tests und Löschkonzepte                                                         gewählt. Die Angaben beziehen sich jedoch auf
     Arbeitskreis Datenschutz                                                        beide Geschlechter.

                                                                                            03/2020 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
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4                                           SCHWERPUNKT

Gebäude auf dem Weg zur Klimaneutralität
DEKARBONISIERUNG DER WOHNUNGSWIRTSCHAFT >> Der Klimaschutzplan 2030 und das Bundes-Klima-
schutzgesetz bilden die Grundlage für die Transformation Deutschlands zur nahezu 100-prozentigen
Klimaneutralität. Auch der Gebäudesektor hat wie die übrigen Sektoren die Aufgabe, seine CO2-
Emissionen sukzessive gegen Null zu senken. Auch wenn geeignete Strategien zurzeit erst entstehen,
ist eins schon klar: Beim Umgang mit Energie muss ein generelles Umdenken stattfinden.
 Foto: Zstock und frenta, stock.adobe.com

Klimaneutralität im Gebäudesektor bedeutet einen möglichst geringen Endenergiebedarf im Betrieb, der durch klimaneutrale Quellen
gedeckt wird. Nachwachsende Rohstoffe helfen, den CO2-Fußabdruck der Gebäudesubstanz zu reduzieren

Rund 21,7 Millionen Wohn- und Nicht-                      rund 118 Millionen Tonnen in die Atmo-           und im März des Folgejahres veröffent-
wohngebäude umfasst der Gebäudebestand                    sphäre.                                          lichen. Auf diese Weise möchte die Bun-
derzeit in Deutschland. Sie sind der Großteil                                                              desregierung größtmögliche Transparenz
dessen, was im Bundes-Klimaschutzgesetz                   Mit dem Klimaschutzplan 2030 und dem             und Erfolgskontrolle bei der Umsetzung des
(KSG) zum Gebäudesektor zusammenge-                       KSG hat die Bundesregierung nun einen            Gesetzes schaffen. Des Weiteren wird ein
fasst wird. Dort wird der Sektor definiert als            Plan festgeschrieben, in welchen Schritten       unabhängiger Expertenrat gegründet, der die
„Quellkategorie, in der Brennstoffe in Han-               die CO2-Emissionen im Gebäudesektor bis          vom Umweltbundesamt erhobenen Daten
del, Behörden und Haushalten verbrannt                    2030 gesenkt werden sollen (s. Grafik 1). Ins-   prüft und darüber an die Bundesregierung
werden“. Zum Gebäudesektor gehören per                    gesamt soll so der Ausstoß von klimaschäd-       berichtet. Für den Fall, dass die zulässigen
Definition im KSG auch „Sonstige Tätigkei-                lichen Treibhausgasen bis 2030 schrittweise      Jahresemissionsmengen in einzelnen Sek-
ten im Zusammenhang mit der Verbrennung                   um 55 Prozent gegenüber 1990 reduziert           toren unter- oder überschritten werden, lässt
von Brennstoffen – insbesondere in militäri-              werden. Ab 2050 soll Deutschland komplett        das KSG zu, diese Über- bzw. Untermengen
schen Einrichtungen“. Diese belaufen sich                 klimaneutral sein.                               gleichmäßig auf die anderen Sektoren zu
laut Verteidigungsministerium derzeit auf                                                                  verteilen. Gleichzeitig verpflichtet sich die
rund 1,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente.                Zukünftig wird das Umweltbundesamt jähr-         Bundesregierung bei Überschreitungen in
Und so emittiert der Gebäudesektor aktuell                lich die genauen Emissionsdaten ermitteln        einzelnen Sektoren, kurzfristig, d. h. inner-

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DEKARBONISIERUNG DER WOHNUNGSWIRTSCHAFT 5

                                                                                                                                           des Brennstoffemissionshandelsgesetzes
  Anteile der verschiedenen Sektoren am CO2-Ausstoß in Deutschland                                                                         einigte man sich im Vermittlungsausschuss
                                                                                                                                           von Bundesrat und Bundestag auf eine hö-
                                                                                            Abfall und sonstiges 1 %                       here CO2-Bepreisung. So soll der CO2-Preis
               Landwirtschaft 8 %                                                                                                          ab Januar 2021 zunächst 25 Euro pro Tonne
                                                                                                                                           betragen. Danach steigt er schrittweise auf
                                                                                                                                           bis zu 55 Euro im Jahr 2025. 2026 soll ein
                                                                                                                                           Preiskorridor von 55 bis 65 Euro pro Tonne
                                                                                                           Energie-                        CO2 gelten.
                                                                                                           wirtschaft 36 %
   Verkehr 19 %                                                                                                                            Während der CO2-Preis über die Jahre steigt,
                                                                                                                                           wird das CO2-Aufkommen gemäß Klima-

                                                                   CO2
                                                                                                                                           schutzplan sinken. Insofern entstehen ge-
                                                                                                                                           genläufige Effekte, die sich derzeit kaum
                                                                                                                                           qualitativ bewerten lassen. Tatsache ist, dass
                                                                                                                                           mit wachsender Beteiligung an der CO 2-
              Gebäude 14 %                                                                                                                 Vermeidung die Anzahl der zu kaufenden
                                                                                                      Industrie 23 %                       CO2-Zertifikate sinkt, allerdings bei steigen-
                                                                                                                                           dem Preis pro Zertifikat.
  Quelle: Klimaschutz in Zahlen, www.bmu.de
                                                                                                                                           Neben der CO2-Bepreisung ist der beschlos-
                                                                                                                                           sene Kohleausstieg bis zum Jahr 2038 von
                                                                                                                                           großer Bedeutung für die Weiterentwicklung
halb von drei Monaten, entsprechende So-                                     der Mehrwertsteuer auf Bahntickets seit                       des Energiesystems der Zukunft. Vereinfacht
fortprogramme vorzulegen.                                                    Anfang 2020.                                                  gesprochen ist es das Ziel, die Verbrennung
                                                                                                                                           von fossilen Rohstoffen auf ein sehr niedriges
Klimaschutzgesetz als ein Baustein                                           Die CO2-Bepreisung sieht vor, dass Unter-                     Niveau zu reduzieren. Im Energiesystem
im Klimaschutzprogramm 2030                                                  nehmen, die mit Heizöl, Erdgas, Benzin                        der Zukunft wird daher Strom als Energie-
Das KSG ist nur ein Baustein des Klima-                                      und Diesel handeln, ab 2021 dafür einen                       träger die Hauptrolle spielen. Dieser wird
schutzprogramms 2030. Weitere sind die                                       CO 2-Preis bezahlen müssen. Sie werden                        hauptsächlich aus erneuerbaren Energien
CO2-Bepreisung sowie die steuerliche Förde-                                  verpflichtet, für den Treibhausgas-Ausstoß,                   stammen. Windkraft und Photovoltaik wer-
rung für die Gebäudesanierung bei zu eige-                                   den ihre Produkte verursachen, Verschmut-                     den dann die Energieerzeugung dominieren.
nen Wohnzwecken genutzten Gebäuden, die                                      zungsrechte in Form von Zertifikaten zu                       Auch Wasserstoff wird an Bedeutung gewin-
Erhöhung der Flugsteuer und die Absenkung                                    erwerben. Gegenüber dem ersten Entwurf                        nen. In welcher Größenordnung ist jedoch
                                                                                                                                                                                       >>

  Grafik 1: Entwicklung der CO2-Emissionen bis 2030 im                                                      Ab 2021 wird jede Tonne CO2 Geld kosten
  Gebäudesektor                                                                                             zunächst 25 Euro bis schließlich zwischen 55 und 65 Euro ab 2026
  Seit 1990 entwickeln sich die CO2-Emissionen im Gebäudesektor rück-
  läufig. 2030 sollen sie bei rund 67 Prozent gegenüber 1990 liegen

       CO2-Äquvalente in Mio t                                                                                   CO2-Preis
 200                                                                                                        70

                                                                                                            60
 150

                                                                                                            50

 100

                                                                                                            40

 50
                                                                                                            30
       210

             188

                   167

                         154

                               149

                                     124

                                           118

                                                 113

                                                       108

                                                             103

                                                                   99

                                                                        94

                                                                             89

                                                                                  84

                                                                                       80

                                                                                            75

                                                                                                 70

  0
                                                                                                            20
       1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030                        2021      2022   2023   2024   2025    2026    2027     2028    2029     2030

  Quelle: Klimaschutz in Zahlen, www.bmu.de                                                                 Quelle: Klimaschutzgesetz

                                                                                                                                                  03/2020 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
VMVERBA ND SMAG VDW RHEINLAND WESTFALEN
6      SCHWERPUNKT

derzeit unklar. Neben zentralen Systemen
wird Energie zunehmend dezentral erzeugt.                 CO2-Quellen im Gebäudesektor
Quartierslösungen werden stark an Bedeu-
tung gewinnen müssen.                                     Die CO2-Quellen in Gebäuden gilt es, nahezu auf „0“ zu reduzieren. Zukünftig wird Strom der
                                                          wichtigste Energieträger werden – bestenfalls direkt im Quartier erzeugt und verbraucht
Neben dem Umbau des Energiesystems
muss außerdem eine Effizienzsteigerung in
allen Sektoren stattfinden, damit insgesamt               Verbrennung von festen                                                                                 Verbrennung von
weniger Endenergie notwendig ist, um den                  Brennstoffen 1,8 %                                                                                            Biomasse
Energiehunger der Menschheit zu stillen.                                                                                                                        (nur CH4 und N2O)
Gleichzeitig muss ein Umdenken beim Um-                                                                                                                                     0,5 %
gang mit Energie stattfinden. Die relati-
ve Denkweise in Energieeffizienz, die mit
dem Energiebedarf in Kilowattstunden pro
Quadratmeter Wohn- oder Nutzfläche und
Jahr beschrieben wird, muss sich zu einer
absoluten Betrachtung wandeln. Zwar müs-
sen Gebäude, Anlagen, Autos und Prozesse                   Verbrennung von
auch zukünftig möglichst effizient sein, ihre              Flüssigbrennstoffen
                                                           38,0 %                                                                                                    Verbrennung
Klimarelevanz wird aber durch die absolute
                                                                                                                                                                 von Gasen 59,6 %
Größe an emittierten CO2-Äquivalenten be-
schrieben werden. Vereinfacht gesprochen:
Zukünftig werden große beheizte Flächen
gegenüber kleinen abgewertet, auch bei                    Quelle: Klimaschutz in Zahlen, www.bmu.de
energetisch vergleichbaren Hüllen.

Erst Effizienz steigern,
dann auf Strom setzen                                   men zur Energieeinsparung massiv zu for-                                          den verstärkten Einsatz von Wärmepumpen
Eine Studie des Forschungszentrums Jülich               cieren, was eine energetische Sanierungsrate                                      und Biomasseheizsystemen flankiert.
kommt zu dem Schluss, dass sich die Trans-              von über 2 % bedeutet“, heißt es in der Stu-
formationsstrategie für den Gebäudesektor               die. In der zweiten Phase sei die energetische                                    Rohstoffverfügbarkeit und
in zwei Phasen einteilen lasse. „In der ersten          Sanierungsrate moderater. Die notwendigen                                         Nachhaltigkeit
Phase (bis zum Jahr 2035) sind die Maßnah-              Wärmedämmmaßnahmen würden durch                                                   Ein weiteres, viel diskutiertes Thema ist die
                                                                                                                                          Frage nach der zukünftigen Rohstoffver-
                                                                                                                                          fügbarkeit und der Klimarelevanz von Bau-
                                                                                                                                          stoffen. So stellen Baumaterialien wie Kiese,
                                                                                                      Illu: petovarga – stock.adobe.com

                                                                                                                                          Sande, gebrochene Natursteine und Kalk-
                                                                                                                                          stein und andere Baumaterialien derzeit die
                                                                                                                                          Gruppe mit der größten Rohstoffentnahme
                                                                                                                                          in Deutschland dar. Im Jahr 2015 wurden
                                                                                                                                          rund 517 Millionen Tonnen dieser Rohstoffe
                                                                                                                                          im Inland entnommen. Knapp die Hälfte
                                                                                                                                          davon sind mit 247 Millionen Tonnen Sand
                                                                                                                                          und Kies.

                                                                                                                                          Nachwachsende Rohstoffe gewinnen an
                                                                                                                                          Bedeutung, da sie je nach Verwendung CO2-
                                                                                                                                          senkend wirken. Bei nachhaltiger Bewirt-
                                                                                                                                          schaftung der Quellen sind sie langfristig
                                                                                                                                          verfügbar. Im Zuge dessen werden Baupro-
                                                                                                                                          jekte moderat zunehmend in Holzbauweise
                                                                                                                                          realisiert. Auch die Verwendung nachwach-
                                                                                                                                          sender Rohstoffe in anderen Baubereichen
                                                                                                                                          oder der Einsatz von Recycling-Materialien
                                                                                                                                          können CO2-Senken aktivieren und müssen
                                                                                                                                          zukünftig stets mitgedacht werden. Schließ-
                                                                                                                                          lich wird es notwendig sein, den CO2-Fußab-
                                                                                                                                          druck eines Gebäudes feststellen zu können.
                                                                                                                                          Dieser setzt sich zusammen aus dem CO2-

03/2020 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
VMVERBA ND SMAG VDW RHEINLAND WESTFALEN
DEKARBONISIERUNG DER WOHNUNGSWIRTSCHAFT 7

                                                                                                                  Illu: EkaterinaGr – stock.adobe.com

Aufkommen während des Gebäudebetriebes           Unabhängig von den genannten Größenord-         für eine klimaneutrale Zukunft beitragen.
und aus dem, was bereits bei der Produktion      nungen stehen jedoch mehrere Tatsachen          Die Energiewirtschaft ist gefordert, die Ener-
der Baustoffe und Gebäudekomponenten             und Fragen im Raum:                             gieproduktion auf grüne Füße zu stellen. Der
an CO2 in die Atmosphäre emittiert wurde.                                                        Verkehrssektor wird Elektromobilität forcieren
Vielleicht wird man in Zukunft beispielswei-     • Die Verbrennung von fossilen Rohstoffen       und weitere alternative Antriebe entwickeln.
se neben den energetischen Leistungsda-            zur Energieerzeugung wird zurückgehen.
ten einer Heizungsanlage auch deren Um-          • Energie aus der Verbrennung von fossi-        Auch die Wohnungswirtschaft muss Strategi-
weltproduktdeklaration abfragen müssen.            len Rohstoffen wird teurer werden und         en entwickeln, die ihr den Weg in die Zukunft
Allerdings ist derzeit keineswegs klar, auf        mit einem CO2-Preis belegt.                   ermöglichen, ohne dabei in ein wirtschaftli-
welcher Grundlage derartige Deklarationen        • Die Verfügbarkeit zahlreicher Rohstoffe       ches Desaster zu laufen. Diese Zukunft hat
erstellt werden. Tatsache ist aber dennoch:        wird zurückgehen, nachwachsende Roh-          bereits begonnen. Bereits jetzt müssen die
Ein Produkt oder Bauteil, bei dessen Her-          stoffe werden an Bedeutung gewinnen.          Weichen gestellt werden, um den Gebäu-
stellung weniger CO2-Äquivalente emittiert       • Der Gebäudesektor muss ab 2050 nahezu         debestand fit für die Zukunft zu machen.
werden, wirkt sich positiv auf den Sektor aus,     CO2-neutral sein. Die Wohnungswirt-           So müssen einerseits mittels energetischer
dem die Emissionen zugeschrieben werden,           schaftsunternehmen müssen ihren               Sanierung und Effizienzsteigerung die End-
also beispielsweise dem Energie- oder dem          Bestand energetisch ertüchtigen und fos-      energie der Gebäude reduziert und anderer-
Industriesektor.                                   sile Energiequellen durch Erneuerbare         seits möglichst umfassend auf Erneuerbare
                                                   ersetzen.                                     bzw. CO2-arme Energien umgestellt werden.
Offene Fragen                                    • Spätestens ab 2050 wird der Hauptener-        Im besten Fall wird grüne Energie unmittel-
Die Wohnungswirtschaft ist als Teil des Ge-        gieträger Strom sein.                         bar im Quartier erzeugt und auch dort – als
bäudesektors für einen Teil der eingangs         • Wer trägt die Mehrkosten, wie hoch wer-       Mieterstrom – verbraucht.
genannten CO2-Emissionen verantwortlich.           den sie für die Wohnungswirtschaft sein
Genau genommen verbraucht die Gruppe               und wie werden sie umgelegt?                  Gefragt ist insbesondere die Politik, die den
der Mehrfamilienhäuser etwa 25 Prozent der       • Wie viel Erneuerbare Energie kann in          Prozess mit Förderanreizen, ausreichenden
gesamten Endenergie im Gebäudesektor.              Deutschland überhaupt produziert wer-         Fördermitteln und zielführender Gesetzge-
39 Prozent werden in Ein- und Zweifamili-          den, welche Abhängigkeiten von Energier-      bung steuern muss. Die Befürchtungen der
enhäusern und 36 Prozent in Nichtwohn-             essourcen werden entstehen und welchen        Wohnungswirtschaft zu weiteren Marktein-
gebäuden verbraucht. Zwar können End-              Anteil an der Energieerzeugung können         griffen und Nachrüstpflichten sowie zu der-
energie und CO2-Emissionen nicht einfach           und werden Wohnquartiere einnehmen?           zeit unkalkulierbaren Auswirkungen der CO2-
gleichgesetzt werden, jedoch verdeutlichen                                                       Bepreisung sind ernst zu nehmen – genauso
diese Zahlen die Verhältnisse, wie sich der      Klimaschutz ist als gesellschaftliche Aufgabe   wie die grundlegenden sozialen und woh-
Gebäudesektor zusammensetzt.                     zu betrachten. Jeder Sektor muss seinen Teil    nungswirtschaftlichen Zielkonflikte.     WS

                                                                                                       03/2020 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
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8      SCHWERPUNKT

    INTERVIEW MIT >> Dr. Ingrid Vogler, GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V.

    „Die Wohnkostenbelastung
    muss sich in Grenzen halten“
    VM: Frau Dr. Vogler, Sie beschäftigen                     Auch hinsichtlich Klimaschutzmaßnahmen                                             Sie, wird entscheidend sein, um die
    sich seit Jahren sehr intensiv mit der                    sind die Wohnungsunternehmen weit fort-                                            Dekarbonisierung der Wohnungswirt-
    Energiewende und den Aufgaben,                            geschritten: Seit 1990 konnten in den bewirt-                                      schaft umzusetzen?
    die sich daraus für die Wohnungs-                         schafteten Beständen in der Verursacherbi-
    wirtschaft ergeben. Mieter wünschen                       lanz über 60 Prozent der CO2-Emissionen                                            Dr. Ingrid Vogler: Darauf gibt es eine tech-
    sich bezahlbare Mieten, eine hohe                         gemindert werden. Aus Sicht der Politik geht                                       nische und eine gesellschaftliche Antwort.
    Wohnqualität und gute Nachbarschaft.                      das jedoch nicht schnell genug. Das liegt                                          Technisch gesehen: Wenn der Gebäudebe-
    Die Klimawende erfordert niedrige                         u. a. an den hohen Vermeidungskosten für                                           stand 2050 keine CO2-Emissionen mehr auf-
    Energieverbräuche und minimale                            Effizienzmaßnahmen, die durch die meisten                                          weisen soll – und das legen alle vorhandenen
    CO2-Emissionen. Aber Wohnungsun-                          Mieter nicht getragen werden können.                                               Studien nahe – dann muss die Energiever-
    ternehmen müssen auch wirtschaftlich                                                                                                         sorgung emissionsfrei sein. Denn die CO2-
    handeln. Wie lassen sich all diese                        Beschleunigung benötigt daher planungssi-                                          Emissionen sind immer das Produkt aus
    Aspekte in Einklang bringen?                              chere zusätzliche finanzielle Unterstützung,                                       Energieverbrauch und Emission des Ener-
                                                              aber auch eine gewisse Sicherheit für das                                          gieträgers. Und der Verbrauch kann, wie die
    Dr. Ingrid Vogler: Wenn man sich die                      Bauhandwerk und die Bauindustrie, dass                                             Frage schon richtigerweise anmerkt, nicht
    Wohnungsunternehmen ansieht, so brin-                     sich der Aufbau zusätzlicher Kapazitäten                                           Null werden. Selbst die Mehrfamilienhäuser
    gen sie diese – im wahrsten Sinne nach-                   lohnt. Ansonsten müssten Zuschüsse zum                                             mit höchstem Effizienzstandard weisen für
    haltigen – Dimensionen der Wohnungs-                      Teil für höhere Baukosten statt mehr Effizi-                                       Heizung und Warmwasserbereitung noch
    bewirtschaftung tagtäglich in Einklang,                   enzmaßnahmen verwendet werden.                                                     einen Verbrauch von mindestens 50 kWh/
    indem sie sorgsam abwägen, wo welche                                                                                                         m²a, eher 60 kWh/m²a auf. Wir müssten
    Maßnahmen finanziert werden. Denn                         VM: Den Energieverbrauch auf Null zu re-                                           also dazu kommen, dass die Effizienz auf die
    jeder Euro Miete lässt sich nur einmal                    duzieren, ist unmöglich. Vielmehr müssen                                           Energieversorgung reagiert. Das ist sicher
    ausgeben.                                                 andere Maßnahmen greifen. Was, denken                                              für Gebäude an einem Wärmenetz und

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Illustration: Fiedels – stock.adobe.com
      Magisches Fünfeck der Wohnungswirtschaft                                                                                                    Mieterängste bei
                                                                                                                                                  energetischer Sanierung
      (in Analogie zum magischen Viereck der staatlichen Wirtschaftspolitik –
      das gleichzeitige Erreichen von allen vier Zielen ist nur mit magischen Kräften zu schaffen.
      Magisches Sechseck: + Umweltschutz + gerechte Einkommensverteilung.)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Quelle: Ostbayerische technische Hochschule Regensburg, eigene Darstellung

                                         Leistbare
                                          Mieten               Wohnqualität
                                                                                                     Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V.
                                                                                                     Quelle: GdW Bundesverband deutscher

                            Niedriger Energie-
                                                              Gute Nachbarschaft
                                verbauch,
                                                                 und sozialer
                                keine CO2-
                                                                                                                                                                    Lange Dauer der Sanierung

                                                                   Frieden
                                                                                                                                                                                                Schäden durch Sanierung

                               Emissionen
                                                                                                                                                                                                                          Platzverlust durch Dämmung

                                                                                                                                                                                                                                                                             Stress, Lärm, Schmutz
                                                                                                                                                                                                                                                       Verlust der Wohnung
                                                                                                                                                   Mietsteigerung

                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Umquartierung

                                                        Schwarze
                                                         Zahlen

03/2020 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
DEKARBONISIERUNG DER WOHNUNGSWIRTSCHAFT 9

   Strategische Aufstellung der Wohnungswirtschaft

                 Mit den Kosten der                             Dezentrale Energieerzeugung
                                                                                                               Nutzerunterstützung durch
         Treibhausgasvermeidung (EUR/t)                          ermöglichen und drastisch
                                                                                                               digitale/smarte Techniken
               transparent umgehen                                     vereinfachen

                                                                                                                Beibehaltung der aktuellen
       Konsistente Klima-, Sozial-, Energie-,
                                                                Bezahlbarer Klimaschutz                           Effizienzstandards für
              Bau- und Mietenpolitik
                                                                                                                  Neubau und Sanierung

      In den Leitindikator CO2 bei Förderung                    In den Leitindikator CO2 bei               Sozialpolitisch und wirtschaftlich
      mit einem zusätzlichen entsprechenden                        Ordnungsrecht mit der               nicht tragbare Differenzkosten durch den
            Förderprogramm einsteigen                          Innovationsklausel einsteigen                      Staat übernehmen

   Quelle: GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V.

damit in einem Quartierszusammenhang                   Dr. Ingrid Vogler: Als Wohnungsunter-           Einige der Punkte bewegen sich langsam.
anders zu beantworten als für dezentral                nehmen sollten sie wissen, wie der Ener-        Die Förderung wurde zum Januar 2020
versorgte Gebäude.                                     gieverbrauch ihrer Gebäude ist und welche       deutlich erhöht, das Gebäudeenergiege-
                                                       CO2-Emissionen damit verbunden sind. Und        setz wird einige, wenn auch noch kleine
Gesellschaftlich gesehen geht es darum,                sie sollten erarbeiten, wie weit sie bei der    Schritte in Richtung Steuerung der CO2-
soziale Verwerfungen zu vermeiden. Die                 CO2-Minderung aus eigener Kraft kommen          Emissionen und verbesserte Anrechnung
Wohnkostenbelastung muss sich in Gren-                 und welche Hilfe sie von außen benötigen.       erneuerbarer Energien machen. Aber an
zen halten. Allgemein gilt ein Anteil für die                                                          vielen Stellen besteht weiter Bedarf an
Warmmiete von mehr als 30 Prozent des                  Aus Verbandssicht fordern wir eine Neuaus-      politischen Änderungen. Insbesondere
Haushaltsnettoeinkommens als zu hoch.                  richtung der Klimapolitik und ihrer Förde-      die politischen Initiativen zum Mietrecht
Nach Daten des Statistischen Bundesamtes               rung von der Politik ein. Dabei geht es z. B.   und die Anforderungen an CO2-Minderung
liegen ca. 68 Prozent der Mieterhaushalte              um folgende Punkte:                             haben die Wohnungswirtschaft in ein Di-
jetzt schon darüber. Das liegt nicht nur                                                               lemma geführt, das nur politisch aufgelöst
an den Mieten, sondern auch an den Ein-                • Sofortige Evaluation der Strategie und        werden kann.
kommen. Dekarbonisierung darf jedenfalls                 Praxis (!) bei Energieeinsparung und Kli-
deren Wohnkostenbelastung nicht weiter                   maschutz der letzten zehn Jahre,
steigen lassen. Hier halten wir eine Förde-            • mehr Klimaschutztransparenz und mehr                        ZUR PERSON
rung in einem Umfang, die warmmieten-                    Klimaeffizienz,
neutrale Modernisierung ermöglicht, für                • die umfassende Einbeziehung der urba-
                                                                                                             Foto: GdW

unerlässlich.                                            nen Zentren durch drastische Vereinfa-
                                                         chung der dezentralen Stromerzeugung,
Und ein weiterer Punkt: Die dezentrale er-             • eine aktive, technisch unterstützte Einbe-
neuerbare Stromerzeugung könnte die Rolle                ziehung der Verbraucher,
eines „Game Changers“ übernehmen, wenn                 • eine in sich konsistente Energie-, Klima-,
sie deutlich vereinfacht würde. Nicht zuletzt            Bau-, Mieten- und Sozialpolitik,
bestehen zu viele Hemmnisse, z. B. die steu-           • die staatliche Übernahme der Kosten, die
erliche Infizierung der Vermietungserträge               am Ende weder von Mietern noch Ver-
durch Stromerzeugung.                                    mietern sozialpolitisch oder wirtschaft-
                                                         lich getragen werden können und                  Dr.-Ing. Ingrid Vogler leitet beim GdW
VM: Welche Strategien muss die                         • die strikte Vermeidung von negativen             Bundesverband deutscher Wohnungs-
Wohnungswirtschaft entwickeln, damit                     Verteileffekten für Haushalte mit niedri-        und Immobilienunternehmen (GdW) das
Klimaschutz bezahlbar bleibt und was                     gen Einkommen.                                   Referat Energie und Technik
sind konkrete nächste Schritte?

                                                                                                                   03/2020 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
10       SCHWERPUNKT

KLIMAPAKT „PRIMA. KLIMA. WOHNEN.“

Verbändebündnis unterzeichnet Klimaschutzpakt
mit Umwelt- und Bauministerium

                                                                                                                                                Foto: MHKBG 2020
Klimaneutral bis 2050: Mit den Landesministerinnen Ina Scharrenbach und Ursula Heinen-Esser unterzeichnete ein breites Bündnis aus
Fachverbänden und Institutionen den nordrhein-westfälischen Klimapakt „Prima. Klima. Wohnen.“

A
        uch im Land Nordrhein-Westfalen                 Kleinverbrauch“ rund 30,4 Millionen Ton-      Damit die Handlungsfähigkeit von Woh-
        gibt es seit dem 20. Januar 2020 ei-            nen CO2-Äquivalente. Gegenüber 1990 ist       nungsunternehmen und -genossenschaften
        nen Klimapakt. Die Ministerinnen                das ein Rückgang um rund 6,9 Millionen        nicht eingeschränkt wird, brauchen sie ver-
für Heimat, Kommunales, Bau und Gleich-                 Tonnen CO2-Äquivalente beziehungsweise        lässliche Ziele und einen definierten Entwick-
stellung, Ina Scharrenbach, sowie für Um-               um rund -18,5 Prozent – und das, obwohl       lungspfad bis zum Jahr 2050. Voraussetzung
welt, Landwirtschaft, Natur- und Verbrau-               sich die Anzahl der Wohnungen gegenüber       ist außerdem ein gemeinsames Verständnis
cherschutz, Ursula Heinen-Esser, gaben mit              der Volkszählung von 1987 um rund 25 Pro-     der Ziele und Aufgaben. Es ist notwendig, ei-
einem breiten Bündnis aus Fachverbänden                 zent erhöht hat.                              ne belastbare, datenbasierte Diskussionsba-
und Institutionen aus Wohnungs- und Bau-                                                              sis zu schaffen, beispielsweise um zukünftige
wirtschaft den Startschuss für den Klimapakt            Die Beschlüsse zum Klimaschutzgesetz und      (Förder-)Instrumente wie die Wohnraumför-
Wohnen.                                                 zum Klimaschutzprogramm der Bundesre-         derung oder die Städtebauförderung auf ihre
                                                        gierung aus September 2019 bedeuten für       CO2-Relevanz zu prüfen.
Unter dem Motto „Prima. Klima. Wohnen.“                 die Wohnungswirtschaft jetzt jedoch einen
vereinbarten die Unterzeichnenden, ge-                  Paradigmenwechsel. Fokussierten die Kli-      Die Wohnungswirtschaft in NRW hat vorge-
meinsam einen verstärkten Beitrag zum                   maschutzbemühungen und die anhängigen         schlagen, ein Instrument zur Bilanzierung
Klimaschutz und zur Reduzierung der CO2-                Förderprogramme der Vergangenheit noch        und dem Monitoring von CO2-Emissionen
Emissionen beim Bauen, Wohnen und in                    die Einsparung der Primärenergie (kWh)        im Gebäudebestand für NRW und darüber
der Stadtentwicklung zu leisten. Für Wohn-              werden jetzt zunehmend die CO2-Emissio-       hinaus zu schaffen. Daran sollen Wohnungs-
viertel und Stadtquartiere in Nordrhein-                nen zu einem relevanten Faktor. Die Woh-      unternehmen und -genossenschaften aus
Westfalen sollen sich durch die verein-                 nungswirtschaft in Nordrhein-Westfalen        allen Landesteilen beteiligt werden. Eine
barte Kooperation neue und noch weitere                 muss sich damit auseinandersetzen, wie eine   entsprechende Projektgruppe befindet sich
Chancen für eine nachhaltige Entwicklung                Dekarbonisierungsstrategie bis zum Jahr       in der Vorbereitung.
ergeben.                                                2050 aussehen kann.
                                                                                                      Die Kooperationspartner werden die kom-
Im Jahr 2018 gab es 9.014.363 Wohnun-                   Klimaschutz im sozialen Wohnungsbau ist       menden sechs Monate nutzen, um konkrete
gen in Nordrhein-Westfalen. Das ist der                 eine gemeinschaftliche Aufgabe und stellt     Maßnahmen zu unterlegen. Diese Zeit ha-
höchste Wohnungsbestand aller Zeiten in                 eine große Herausforderung dar. Diese wird    ben sich die Unterzeichnenden auch vor
Nordrhein-Westfalen. Auf Basis vorläufi-                perspektivisch große Investitionsnotwendig-   dem Hintergrund gegeben, dass vonseiten
ger Schätzungen für das Jahr 2018 beträgt               keiten auslösen.                              der Bundesregierung noch Maßnahmen in
die Emission aus dem Bereich „Haushalte/                                                              der Umsetzung sind.             ON/AT

03/2020 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
DEKARBONISIERUNG DER WOHNUNGSWIRTSCHAFT 11

                                „‚Prima. Klima. Wohnen.‘ ist Auftrag und            Wohnungsbeständen haben Bund und
Foto: MHKBG 2020/VdW RW

                                Verpflichtung zugleich: Mit dem heutigen            Länder gemeinsam gesetzt. Zugleich ist es
                                Startschuss für einen Klimapakt „Wohnen“            Nordrhein-Westfalen in den letzten zwei
                                setzt Nordrhein-Westfalen als einwohner-            Jahren gelungen, über eine verbesserte
                                reichstes Bundesland ein klares Signal und          Modernisierungsförderung im Rahmen
                                wir treten mit neuer Energie gemeinsam mit          der öffentlichen Wohnraumförderung des
                                Institutionen, Verbänden und Organisatio-           Landes die Themen Energieeffizienz und
                                nen für energetisch sauberes, nachhaltiges          Bezahlbarkeit des Wohnens in Einklang
                                Bauen und Wohnen in Nordrhein-Westfalen             zu bringen. Sicher, sauber und bezahlbar –
                                ein. Seit Jahresbeginn ist das Bundes-Kli-          das ist unser Verständnis der Wohn- und
                                maschutzgesetz in Kraft, steuerliche An-            Stadtentwicklungspolitik für die Bürgerin-
                                reize für die energetische Erneuerung von           nen und Bürger in Nordrhein-Westfalen.“

                                Ina Scharrenbach
                                Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung

                                „Für die Entwicklung der Städte und Sied-           von uns klimarelevante Entscheidungen:
Foto: Anke Jakob/VdW RW

                                lungsräume ist die Bewältigung der öko-             Wie hoch soll ich meine Heizung anstel-
                                logischen und ökonomischen Folgen des               len, wie lange stehe ich unter der warmen
                                Klimawandels von zentraler Bedeutung. Die           Dusche? Schätzungen zufolge sind die
                                Unterzeichnung des gemeinsamen Pakts                privaten Haushalte in Nordrhein-West-
                                für klimabewusstes Wohnen ist ein klares            falen für rund 11,5 Prozent der gesam-
                                Bekenntnis für gemeinsames Handeln im               ten Treibhausgasemissionen in unserem
                                Klimawandel und für die Zukunft unseres             Bundesland verantwortlich – hier steckt
                                Landes. Begrünte Vorgärten, Dächer und              also noch sehr viel Potenzial, das wir un-
                                Fassaden, insbesondere der Einsatz natür-           bedingt heben müssen. Der Übergang zu
                                licher und nachwachsender Baustoffe wie             einer treibhausgasneutralen Welt kann
                                Holz, sorgen für gutes Klima. Und auch das          uns nur gelingen, wenn er gesellschaftlich
                                persönliche Verhalten entscheidet: Bereits          mitgetragen wird.“
                                beim morgendlichen Aufstehen trifft jeder

                                Ursula Heinen-Esser
                                Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz

                                „Die Dekarbonisierung des Wohnungsbe-               Thema Mieterstrom. Hier müssen Ener-
Foto: VdW RW

                                standes und gleichzeitig bezahlbares Woh-           gie- und Mobilitätswende Hand in Hand
                                nen für alle Menschen zu schaffen sind große        gehen. Als sozial verantwortungsvoll han-
                                und vor allem gemeinsame Herausforde-               delnde Wohnungswirtschaft werden wir
                                rungen für Politik, Wohnungswirtschaft und          in den kommenden Jahren zusammen mit
                                Zivilgesellschaft. Viele Fragen im Bereich der      der Landesverwaltung, unseren kommu-
                                technischen Gebäudebeschaffenheit müssen            nalen, kirchlichen, genossenschaftlichen
                                noch beantwortet werden, gleichzeitig brau-         und privaten Mitgliedsunternehmen und
                                chen wir neue Wege in einer quartiersnahen,         vielen weiteren Partnern die dafür not-
                                regenerativen und damit CO 2-neutralen              wendigen Instrumente entwickeln, um bis
                                Primärenergieerzeugung in unseren Wohn-             2050 die klimapolitischen Ziele unseres
                                und Stadtquartieren, wie zum Beispiel beim          Landes zu erreichen.“

                                Alexander Rychter
                                Verbandsdirektor VdW Rheinland Westfalen

                                                                                            03/2020 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
12       SCHWERPUNKT

INITIATIVE WOHNEN.2050

Schulterschluss für den Klimaschutz
Nur ein Wohnungsunternehmen, das sei-                   und operativ handlungsfähig zu sein. Nur        Politik einzuwerben. Die Initiative Woh-
nen Bestand klimaneutral umbaut, wäre                   mit vereinten Kräften können nötige Ent-        nen.2050 steht weiteren Wohnungsgesell-
nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen               scheidungen für die Zukunftssicherheit aller    schaften jeder Größe offen. Dr. Thomas Hain,
Stein. Auf Anregung der Unternehmens-                   gefällt werden. Die Branche braucht eine        Leitender Geschäftsführer der Unterneh-
gruppe Nassauische Heimstätte I Wohn-                   starke gemeinsame Stimme, um der Bundes-        mensgruppe Nassauische Heimstätte I
stadt (NHW) und in enger Zusammenar-                    politik die Dimension der Herausforderung       Wohnstadt, stellvertretender Vorstandsvor-
beit mit dem Bundesverband deutscher                    zu verdeutlichen.“                              sitzender IW.2050: „Die von uns angeschobe-
Wohnungs- und Immobilienunternehmen                                                                     ne Initiative wird perspektivisch zur Verände-
(GdW) sowie dem Verband der südwest-                    Gemeinsam Lösungen erarbeiten                   rung der Landes- und Bundespolitik sowie zur
deutschen Wohnungswirtschaft (VdW süd-                  Der Zusammenschluss ist eine ideale Platt-      individuellen Verhaltensänderung beitragen.
west) wurde daher im Oktober 2019 die                   form nach dem Open Source-Prinzip, da           Unser Engagement muss zur Transformation
Initiative Wohnen.2050 (IW.2050) aus der                einerseits Know-how eingebracht, parallel       der gesamten Branche und seiner Akteure
Taufe gehoben.                                          aber auch vom Wissen und den Erfahrun-          führen.“           Duffner / Nassauische Heimstätte
                                                        gen anderer Partner profitiert wird – klas-
24 Wohnungsgesellschaften gehörten zu den               sisches Benchmarking inklusive. Lösungen
Gründungsmitgliedern Ende Januar 2020                   und Tools für die ressourcensparende Ent-               INITIATIVE WOHNEN.2050
in Berlin – darunter sechs der zehn größten             wicklung von unternehmensspezifischen
Unternehmen im GdW. Sie repräsentieren                  Wegen zur Klimaneutralität werden ge-             Die IW.2050 ist ein bundesweiter Branchen-
über eine Million Wohneinheiten, verteilt               meinsam erarbeitet und ausgetauscht. So           zusammenschluss mit dem Ziel, die CO2-
über das Bundesgebiet. Auch VdW Rhein-                  bekommen auch kleinere Wohnungsunter-             Emissionen der teilnehmenden Unterneh-
land Westfalen und die EBZ Business School              nehmen die Chance, Klimaziele zu formu-           men gemäß dem Pariser Klimaschutz-
als Bildungseinrichtung der Branche sind                lieren und diese später zu erreichen. Der         abkommen so zu minimieren, dass das
mittlerweile dabei.                                     neu gegründete Verein hat sich vordring-          globale Kleiner-2-Grad-Ziel eingehalten
                                                        lich auf drei große Klimaschutz-Bausteine         wird. Von den bislang 24 Unternehmen-
Die Wohnungswirtschaft                                  verständigt. Das erste Arbeitsfeld fokussiert     spartnern kommen sechs aus NRW.
braucht eine starke Stimme                              auf die Energie-/CO 2-Bilanzierung, das
Axel Gedaschko, GdW-Präsident, verwies                  zweite auf die Technik und Modernisie-            Insgesamt vereinen die Gesellschaften über
im Eröffnungsstatement der Gründungsver-                rung und der dritte Bereich auf die Finan-        eine Millionen Wohneinheiten, die bis 2050
sammlung auf das enge Zeitfenster und die               zierung. Interessenten können sich auf            klimaneutral entwickelt werden sollen.
hochgesteckten Ziele: „Um das postulierte               www.iw2050.de informieren und den Kon-            Weitere Partner sind die brancheneigene
Zwei-Grad-Ziel und einen klimaneutralen                 takt zur Initiative suchen.                       Hochschule EBZ Business School und der
Gebäudebestand bis 2050 zu erreichen, gilt                                                                Spitzenverband GdW. Unterstützt wird die
es, den Einsatz noch einmal deutlich zu                 Öffentlichkeit schaffen                           Initiative von den Regionalverbänden VdW
erhöhen. Jedes Unternehmen braucht hier-                Darüber hinaus geht es auch darum, die Vor-       südwest und VdW Rheinland Westfalen.
für zwingend eine klare Perspektive und                 reiterrolle der Branche und das Engagement
einen verlässlichen Entwicklungspfad für die            für den Klimaschutz öffentlich zu machen          www.iw2050.de
nächsten 30 Jahre, um politisch, strategisch            und finanzielle Unterstützung seitens der
                                                                                                                                                       Foto: NHW, Walter Vorjohann

24 Unternehmen umfasst der bundesweite Branchenzusammenschluss –
sechs davon gehören zu den zehn größten Wohnungsunternehmen in Deutschland

03/2020 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
DEKARBONISIERUNG DER WOHNUNGSWIRTSCHAFT 13

GASTBEITRAG VON FELIX LÜTER, NACHHALTIGKEITSBEAUFTRAGTER NASSAUISCHE HEIMSTÄTTE | WOHNSTADT (NHW)
UND GESCHÄFTSFÜHRENDER VORSTAND DER IW.2050

1,8 Milliarden Euro zusätzliche Investitionen in den Bestand

D
         er 17. September 2019 war ein ent-
         scheidendes Datum für die Woh-
         nungswirtschaft – und für die Um-
welt. An diesem Tag unterzeichneten die
hessischen Landesminister Priska Hinz (Um-
welt) und Tarek Al-Wazir (Wirtschaft) sowie
die Geschäftsführer der Unternehmens-
gruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt
(NHW) Dr. Thomas Hain, Monika Fontaine-
                                                 Foto: pitb_1 – stock.adobe.com

Kretschmer und Dr. Constantin Westphal
eine für die Branche einmalige Zielverein-
barung für den Klimaschutz. Sie soll als
Blaupause dienen für weitere Gesellschaften
in Hessen, die sich mehrheitlich im öffent-
lichen Besitz befinden. Das Wohnungsun-
ternehmen verpflichtet sich, bis zum Jahr
2050 seinen gesamten Wohnungsbestand
von derzeit knapp 60.000 Wohneinheiten
klimaneutral zu stellen.                        Rund 1,8 Milliarden Euro zusätzliche Inves-      eingesetzt – die kompensatorische Investiti-
                                                titionen in den Bestand wird die „Transfor-      on in Klimaprojekte in Entwicklungsländern
Was dies in der Praxis bedeutet, präzisiert     mation“ die Unternehmensgruppe kosten,           spart dort jährlich 55.000 Tonnen CO2.
Dr. Hain, Leitender Geschäftsführer der         so Dr. Hain. Bislang investiert die NHW
Unternehmensgruppe: „Wir müssen den             jährlich 113 Millionen Euro in die Ertüch-
jährlichen Primärenergieverbrauch für Hei-      tigung ihres Bestandes, nach vorsichtigen
zung und Warmwassererzeugung von der-           Schätzungen muss sie nochmals 56 Millio-
zeit 155 Kilowattstunden pro Quadratmeter       nen Euro pro Jahr aufbringen. „Wir haben
und Jahr bis 2050 auf 27 Kilowattstunden        bereits ab 2020 für fünf Jahre unsere Be-
senken.“ Bei Neubauten müsse die NHW            standsinvestitionen auf 134 Millionen Euro
ab Mitte der 20er-Jahre den Standard KfW        pro Jahr angehoben – davon 16 Millionen
Effizienzhaus 40 einhalten. Im Bestand          Euro zusätzlich für den Klimaschutz, dabei                                      ÜBER DEN AUTOR
habe die NHW mit ihrer Strategie der „ener-     sind wir aber auf eine entsprechende Finan-
getischen Quartiersentwicklung“ bereits         zierung angewiesen“, erklärt Dr. Hain. Denn
                                                                                                  Foto: NHW, Walter Vorjohann

beachtliche Erfolge erzielt – in den vergan-    eins ist klar: Klimaschutz darf nicht zulasten
genen 30 Jahren wurden rund 50 Prozent          der Mieter gehen.
CO2 eingespart.
                                                Pionier in Nachhaltigkeitsfragen
Schwerpunkt: Wärmepumpen                        Die NHW hatte bereits im Jahr 2014 eine
Der Fokus liege eindeutig auf der Quar-         Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt und ar-
tiersentwicklung. Das künftige Szenario: Die    beitet beispielsweise in den Bereichen Ein-
bis dahin angedachten 75.000 Einheiten im       kauf, Mobilität, Energie, Bestandsmoderni-
Jahr 2050 werden nur noch zu 13 Prozent mit     sierung und Neubau mit entsprechenden
Nahwärmenetzen aus Blockheizkraftwerken         Zielvorgaben. Mithilfe eines „Leitfadens für
und zu 13 Prozent mit Fernwärme versorgt.       die energetische und soziale Quartiersent-
Das Gros, fast drei Viertel, wird energetisch   wicklung“ wurden definierte Pilotquartiere
mit Wärmepumpen versorgt, diese wer-            entwickelt. Zentrale Fragen: Inwieweit ist –
den betrieben mit Strom aus erneuerbaren        über eine bloße Modernisierung hinaus –
Energien. Dr. Hain: „Der Strommix wird in       Neubau und Aufstockung möglich? Wo ist
den nächsten Jahren immer regenerativer,        eine zentrale Energieversorgung sinnvoll?
deshalb ist die Wärmepumpe sinnvoll und         Die NHW hat bereits ihren Energieeinkauf                Felix Lüter verantwortet das Thema
sollte Priorität haben – zumal wir auf vielen   auf Ökostrom umgestellt, der pro Jahr die               „Nachhaltigkeit“ bei der Nassauischen
Bestandsgebäuden mit eigenen Photovol-          Emissionen um rund 6.300 Tonnen CO2 re-                 Heimstätte | Wohnstadt und ist
taik-Anlagen den Strom selbst produzieren       duziert. Darüber hinaus wird für Heizung                geschäftsführender Vorstand der IW.2050
können.“                                        und Warmwasser klimaneutralisiertes Erdgas

                                                                                                                                03/2020 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
14       SCHWERPUNKT

GASTBEITRAG VON ROLF BUCH, VORSTANDSVORSITZENDER DER VONOVIA

„Wir wollen unseren eigenen Gebäudebestand
bis 2050 klimaneutral stellen“
Die Bundesregierung hat Ende 2019 ein
Klimapaket umgesetzt, mit dem die Pa-
riser Ziele erreicht werden sollen. Für
den Gebäudesektor bedeutet dies eine
Reduktion der Treibhausgasemissionen
in Deutschland von 118 Mio. Tonnen im
Jahr 2020 auf 72 Mio. Tonnen im Jahr 2030,
also um knapp 39 Prozent. Wir bei Vonovia
bekennen uns zu diesem Ziel, wir wollen
unseren eigenen Gebäudebestand bis 2050
klimaneutral stellen. Wie wollen wir das
schaffen?

Der allergrößte Teil der Emissionen von
Treibhausgasen entfällt bei Vonovia auf die
Bestandsgebäude. Um den CO2-Ausstoß
                                                                                                                                       Fotos: Vonovia
und die Energieverbräuche zu reduzieren,
setzen wir auf die klassische energetische
Gebäudesanierung mit bereits vorhandener                Photovoltaik-Anlagen der Vonovia in Dresden
Technik. Zudem werden ineffiziente Heiz-
systeme ausgetauscht. Einen weiteren Teil               dabei hilfreich, auch deshalb, weil es zur Er-   somit erneut in den Klimaschutz investiert.
des CO2-Austoßes wollen wir durch – zu-                 höhung der Sanierungsquote führen könnte.        Seit Start des Modernisierungsprogramms
mindest heute noch nicht wirtschaftliche –              Auch hierbei könnte die Politik helfen: Für      2015 haben wir das CO2-Profil des Bestands
Maßnahmen vermeiden. Hierbei setzen wir                 mehr E-Mobilität bzw. mehr E-Stationen im        um rund 100.000 Tonnen CO2 verbessert, das
u. a. auch auf regenerative Energien wie Pho-           Quartier, an denen Elektroautos die lokal im     entspricht 9,2 Prozent. Ohne die energeti-
tovoltaik. Denn der zweite große Hebel zur              Quartier erzeugte Energie laden könnten,         schen Modernisierungen lägen die Emissio-
Verbesserung der Klimabilanz besteht bei                wäre eine Änderung im Mieterstromgesetz          nen 2019 nicht bei vorläufig ermittelten rund
Vonovia in der Ausweitung der dezentralen               erforderlich. Somit könnte der Strom nicht       1 Mio. Tonnen CO 2 , sondern bei rund
Versorgung mit erneuerbaren Energien. Im                nur in dem Gebäude, auf dem er durch             1,1 Mio. Tonnen CO2.
Sommer 2019 gab es den ersten Rollout eines             Photovoltaik erzeugt wird, genutzt werden,
1.000 Dächer-Programms, mit dem wir in                  sondern im gesamten Quartier. Zudem
den kommenden Jahren mindestens 1.000                   müsste die Leistung der Anlagen 100 kWp
Dachflächen mit Photovoltaikmodulen aus-                übersteigen dürfen, damit für alle Mieter ge-
statten werden, die jährlich rund 10.000.000            nügend Strom erzeugt werden kann. Zudem
kWh Solarstrom erzeugen. Als weiteren He-               setzen wir darauf, dass es zu einer gerechten
bel, um CO 2 einzusparen, setzen wir auf                Verteilung der Kosten zur CO2-Bepreisung
Innovationen und die Erforschung neuer                  zwischen Mieter und Vermieter kommt.
                                                                                                           ÜBERÜBER
                                                                                                                DEN DEN
                                                                                                                    AUTOR
                                                                                                                        AUTOR
energiesparender Technologien. Hierfür
bedarf es u. a. der Experimentierklauseln im            Um Lösungen zu finden setzen wir bei Vo-
Gesetz zur Vereinheitlichung des Energie-               novia auf den Dialog mit der Politik und
einsparrechts für Gebäude (GEG).                        laden Vertreter aus Politik, Wohnwirtschaft,
                                                        Mieterverbänden und Wissenschaft am 28.
Konkret bedeutet das Thema Klimaschutz                  Mai zur zweiten Klimakonferenz „Perspek-
für uns bei Vonovia, das Spannungsfeld                  tiven klimaneutralen Wohnens“ nach Berlin
zwischen bezahlbarem Wohnraum auf der                   ein. Außerdem sind wir Gründungsmitglied
einen und energetischer Sanierung, also                 der bundesweiten Initiative Wohnen.2050. –
konkretem Klimaschutz, auf der anderen                  einem Zusammenschluss aus 24 Unter-
Seite zu praktizieren und in eine Balance zu            nehmen. Gemeinsam arbeiten wir an einer
bringen. Daher begrenzen wir sanierungs-                Lösung, um den Klimaschutz nachhaltig
bedingte Mietaufschläge auf maximal zwei                voranzubringen.                                   Rolf Buch ist Vorsitzender des Vonovia-
Euro je Quadratmeter. Schließlich soll der                                                                Vorstandes. Das Wohnungsunternehmen
Klimaschutz die Mieter nicht finanziell über-           Wir bei Vonovia haben unsere Investitionen        bewirtschaftet knapp 400.000 Wohnungen.
fordern. Ein Ausbau des Fördersystems wäre              in den Bestand 2019 vorangetrieben und

03/2020 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
DEKARBONISIERUNG DER WOHNUNGSWIRTSCHAFT 15

GASTBEITRAG VON THOMAS HUMMELSBECK, GESCHÄFTSFÜHRER DER RHEINWOHNUNGSBAU GMBH, DÜSSELDORF

„Es braucht einen Paradigmenwechsel“

D
          ie Einführung der CO2-Steuer sowie
                                                                                                                        Fotos: Rheinwohnungsbau GmbH
          die verbindlichen Klimaziele ge-
          mäß Pariser Abkommen führen zu
einem Paradigmenwechsel. War bei energe-
tischen Maßnahmen und Neubauinvestitio-
nen bisher der Primärenergiefaktor die ent-
scheidende Kenngröße und wesentlich für
die Erreichung bestimmter KfW-Standards,
so tritt an dessen Stelle der CO2-Ausstoß.
Dies führt zu einem radikalen Umdenken
in der Branche und stellt die Wohnungs-
wirtschaft vor große, aber aus unserer Sicht       2008 stellte die Rheinwohnungsbau GmbH im Düsseldorfer Medienhafen die erste Solar-
erreichbare Herausforderungen.                     siedlung der Landeshauptstadt fertig – die Nutzung regenerativer Energien war dabei ein
                                                   wesentlicher Aspekt
Die dynamische Entwicklung der CO2-Steuer
sowie eine mehr als fragliche 1:1 Weiter-          Motiviert werden wir bei der Rheinwoh-            3-Liter-Häusern. Auf den Flachdächern der
belastung an die Mieter muss und wird zu           nungsbau GmbH im Wesentlichen durch               Gebäude wurden Solarelemente installiert,
einem Umdenken bei der Bereitstellung von          ein sich veränderndes Energiesystem. Weg          die etwa 40 Prozent des jährlichen Warmwas-
Heizenergie führen. Fossile Energieträger          vom CO2 bedeutet im Umkehrschluss hin             serbedarfs decken. Die energetische Ausstat-
stehen vor dem „Aus“ und mehr denn je ist          zum Strom – hin zum grünen Strom. Und:            tung des Projekts in Garath zeigt, dass damals
grüne Energie gefragt. Woher diese in dem          Jede Kilowattstunde Strom, die klimaneu-          weniger unter dem Aspekt der CO2-Reduktion
benötigten Umfang kommen soll, fragen              tral im Quartier selbst hergestellt werden        geplant wurde, sondern die Minimierung des
sich viele. Wir bei der Rheinwohnungsbau           kann, ist ein Stück Unabhängigkeit in ei-         Primärenergiebedarfs im Mittelpunkt stand.
GmbH überlegen schon seit einiger Zeit, wie        nem sich verändernden Energiemarkt. Die           Zwar wirkt sich der geringe Energiebedarf
wir diesen Wechsel bewerkstelligen. Hilfreich      Rheinwohnungsbau GmbH geht das Thema              positiv auf die CO2-Bilanz aus, der Anteil der
ist hier u. a. die Mitwirkung in der Ad-hoc-       Klimaschutz bereits seit einiger Zeit aktiv an.   fossilen Energieträger ist jedoch von Nachteil.
Arbeitsgruppe 42 beim GdW, die sich mit            Über allem Tun steht das Grundprinzip des         Das Projekt steht beispielhaft für die Notwen-
dieser Thematik detailliert auseinandersetzt.      Bauens auf dem Stand der Technik. Des Wei-        digkeit des Paradigmenwechsels. Zukünftig
Übereinstimmende Erkenntnis vieler Fach-           teren hat Energieeffizienz, sowohl bei den        wird die CO2-Bilanz der verwendeten Energie
leute ist, dass künftig regenerativ und im Quar-   Gebäudehüllen als auch bei den technischen        für Raumwärme, Warmwasser und Gebäude-
tier erzeugter Strom die Lösung sein wird.         Anlagen, höchste Priorität. Und nicht zuletzt     strom entscheidend sein, weniger die KfW-
                                                   ist die Bewahrung der Schöpfung ein wich-         Effizienzklasse des Gebäudes.
Wo stehen wir eigentlich?                          tiger Aspekt in der Weiterentwicklung des
Aber bis es so weit ist, müssen noch viele         Gebäudebestandes unseres Unternehmens.
Hausaufgaben erledigt werden. Dazu ge-
hört, in einem ersten Schritt zu ermitteln, wo     Die Zukunft erfordert
man mit der CO2-Reduktion, bezogen auf             ganzheitliches Denken
das Kyoto-Protokoll von 1990, bereits steht.       Zukünftig wird es mehr denn je notwendig
Eine alles andere als triviale Aufgabe. Da ist     sein, ganzheitlich zu denken, wenn es um den
es mehr als hilfreich, wenn aus der Branche        CO2-Fußabdruck geht. So haben wir uns bei-               ÜBER DEN AUTOR
heraus Initiativen mit dem Ziel gestartet wer-     spielsweise mit unserem Neubau RKM 740 am
den, sich gegenseitig mit Wissen zu befruch-       Forschungsprojekt „Solarthermische Einspei-
ten, voneinander zu lernen und gemeinsam           sung ins Fernwärmenetz“ der Stadtwerke
an Lösungen zu arbeiten. Eine Aufgabe, die         Düsseldorf im Stadtteil Heerdt beteiligt. Des
weder der GdW noch die Landesverbände ob           Weiteren wurde vor wenigen Jahren die Solar-
ihrer Struktur leisten können. Umso erfreuli-      siedlung Garath gebaut, eines der größten
cher ist daher die Initiative der Nassauischen     Solarsiedlungsprojekte europaweit. In unmit-
Heimstätte, welche die Initiative Wohnen           telbarer Nachbarschaft dazu entstand außer-
2050 ins Leben gerufen hat. Hier haben sich        dem die Klimaschutzsiedlung Garath. Das
in kürzester Zeit zahlreiche Unternehmen           Projekt entstand damals unter dem Aspekt
unter Federführung der Nassauischen Heim-          eines minimierten Primärenergiebedarfs. Mit
stätte zusammengefunden, um die Klima-             einem hohen baulichen Wärmedämmstan-               Thomas Hummelsbeck, Geschäftsführer
schutzziele nicht nur zu diskutieren, sondern      dard realisierte man 187 Mietwohnungen mit         der Rheinwohnungsbau GmbH
vor allem mit innovativen Ideen zu erfüllen.       über 14.000 Quadratmetern Wohnfläche in

                                                                                                           03/2020 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
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