Weil der Klimaschutz am Teller beginnt - Medianet.at
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22. Jahrgang No. 2280 Freitag, 14. Jänner 2022 Euro 4,– Talk Der Wiener Regionalsender W24- Handel Vor Financial Long Covid Krise Die Pandemiefolgen TV setzt gerade in der Corona-Zeit auf warnt Handelsverband-Präsident werden jetzt sichtbarer. innovative Neuerungen und Ideen 10 Stephan Mayer-Heinisch 34 Eine Analyse 54 © Stephan Doleschal Mit 24 Seiten marketing & media ab Seite 9 Rosam.Grünberger. Jarosch & Partner 12 News von Futurezone 16 Konsumentenstudie 18 Special markt- & meinungsforschung 50. Neujahrsumfrage 30 VMÖ-Akademie 2022 32 © Ja! Natürlich/Christian Dusek Österreichische Post AG,WZ 20Z042164 W ••• medianet Verlag GmbH, Brehmstraße 10/4, 1110 Wien ••• Retouren an Postfach 555, 1008 Wien AGENDA AUSTRIA Wo die Preise am schnellsten steigen Weil der Klimaschutz WIEN. Die Inflation im Eu- roraum zieht weiter an. 2021 stiegen die Verbraucherpreise am Teller beginnt im Durchschnitt um 2,6%. Ös- terreich liegt mit 2,8% über dem Euro-Durchschnitt. An der Spitze liegt Litauen (4,6%); Grie- Geht es nach Ja! Natürlich-Geschäftsführerin Klaudia chenland verzeichnet nur 0,6%. Atzmüller, soll „Bio“ schon 2027 die 15%-Marke sprengen. 4 © Grand Hotel Wien © APA/Hans Punz Neustart Unter der Ägide von BM Susanne Europa-Debüt Das Grand Hotel Wien tritt Raab wird die Medienförderung reformiert. 24 der luxuriösen Vignette Collection bei. 60
LandKrimi Niederösterreich VIER Laurence Regina Julia Franz Manuel Rupp Fritsch Richter Rubey Premiere | Dienstag 18. Jänner 20:15 Jetzt schon auf Flimmit.at Landkrimi_NÖ_Vier_199x272.indd 1 10.01.22 10:47
medianet.at Freitag, 14. Jänner 2022 EDITORIAL / INHALT 3 Im Zeichen Jedes Produkt, das eine Bedienungs der Ökonomie anleitung braucht, Populäresoterik ist die Wurzel vielen Übels. um zu funktionieren, Mit wem es die Sterne dennoch gut meinen. ist kaputt.“ Leitartikel Die Basis für die Attraktivität von Horosko- Zitat der Woche ••• Von Sabine Bretschneider pen wurde schon in den 1920ern gelegt, von Anregung von Elon Musk einem Zirkusdirektor – Phineas Taylor Barnum, für Produktentwickung, AUSBLICKE. Wirtschaftsastrologie ist in den darum: Barnum-Effekt – , der, geschäftstüchtig, Marketing & Sales USA ein boomender Wirtschaftszweig. In Ös- „a little something for everybody“ bieten wollte, terreich hat die Nachfrage durchaus Luft nach Kuriositäten nach jedermanns Geschmack. oben. Warum eigentlich? Das Berufsbild As- Spätere Experimente belegten, dass es, banal trologie klingt (gemäß WKO-Leitlinien) recht erklärt, einen breiten Katalog an Allgemeinplät- vertrauenerweckend: Es „grenzt sich deutlich zen gibt, mit dem sich so gut wie jeder identifi- von der Wahrsagerei ab“. Der verantwortungs- zieren kann bzw. will. Davon profitieren Astrolo- bewusste Astrologe überprüft „bei der Inter- gen ebenso wie Wahrsager und sonstige Akteure pretation von Horoskopen nach bestem Wissen psychologisch angehauchter Esoterikangebote. Impressum und Gewissen das astrologische Know-how“ Anknüpfen könnte man damit an die steile Medieninhaber: und wendet es „nur innerhalb der Grenzen der Karriere des ehemaligen Finanzministers, der medianet Verlag GmbH Fachkompetenz an“. Und: „Horoskopinterpreta- kleine mathematische Schwächen jetzt mit 1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OG tionen können von verschiedenen Standpunkten einem Topjob bei einem internationalen Invest- http://www.medianet.at Gründungsherausgeber: Chris Radda aus erfolgen.“ Vom Standpunkt der Rationalität mentunternehmen kompensiert. Gernot Blümel Herausgeber: Germanos Athanasiadis, aus interpretiert, könnte man meinen, dass die ist nämlich Skorpion – und die Skorpione müs- Mag. Oliver Jonke Geschäftsführer: Markus Bauer Astrologie in etwa so gut zu Wirtschafts- und sen sich laut Politiker-Jahressternschau von Verlagsleiter: Bernhard Gily Börsenprognosen taugt wie das konzentrierte Frau Rogers heuer auf jeden Fall „warm anzie- Chefredaktion/Leitung Redaktionsteam: Lesen von Kaffeesud oder die regelmäßige Be- hen“. Per aspera ad astra. Mag. Sabine Bretschneider (sb – DW 2173; s.bretschneider@medianet.at), nutzung von Auraspray. Andererseits hat Gerda Andererseits arbeitet Superfund mit vollau- Stellvertreter der Chefredakteurin: Dinko Fejzuli Rogers eben ihren 80er begangen. Man kommt tomatisierten Tradingsystemen. Das kann jetzt (fej – DW 2175; d.fejzuli@medianet.at) also am Thema nicht vorbei. also so schief gar nicht gehen. Kontakt: Tel.: +43-1/919 20-0 office@medianet.at | Fax: +43-1/298 20 2231 Inhalt Fotoredaktion: fotored@medianet.at Redaktion: Christian Novacek (stv. CR; nov – DW 2161), Paul Hafner (haf – DW 2174), Helga Krémer (hk), Reinhard Krémer (rk), Martin Rümmele (rüm), COVERSTORY RETAIL HEALTH ECONOMY Josephine Wolfram (jw), Jürgen Zacharias (jz) Zuschriften an die Redaktion: Das Übermorgen im Blick ....... 4 Händler in der Bredouille ........ 34 Die Folgen der Krise ................ 54 redaktion@medianet.at Ja! Natürlich ist Treiber und Hilfen kommen verzögert oder Zwischenbilanz der Pandemie: Nutznießer des Bio-Booms gar nicht – die Lage spitzt sich zu Österreich schneidet schlecht ab Lektorat: Mag. Christoph Strolz Grafisches Konzept: Verena Govoni Grafik/Produktion: Raimund Appl, Peter Farkas Fotoredaktion: MARKETING & MEDIA Impfnachweis, bitte! ................. 36 Management-Deal .................... 58 Jürgen Kretten Fotoredaktion/Lithografie: Beate Die 2G-Kontrollpflicht im Herba Chemosan AG wurde vom Schmid Druck: Herold Druck und Verlag AG, Viva La Educación .................... 14 Non-Food-Handel trat in Kraft Management übernommen 1030 Wien Vertrieb: Post.at Erscheinungsweise: wöchentlich (Fr) Erscheinungsort: Wien educom ist ab sofort mit Drei Einzelpreis: 4,– ¤ Abo: 179,– € (Jahr) (inkl. Porto und neuen Tarifen unterwegs Rewe verlängert Vorstände ..... 37 DESTINATION & 10% MwSt.) Auslands-Abo: 229,– € (Jahr). Aufsichtsrat sprach frühzeitig Bezugsabmeldung nur zum Ende des verein- Neue Wege erkunden .............. 16 Vertrauen bis Ende 2025 aus Neue Luxusmarke in Europa.... 60 barten Belieferungszeitraums bei 6-wöchiger Kündigungsfrist; es gelten unsere Allgemeinen Der Wandel der Futurezone Das Wiener Grandhotel schließt Geschäftsbedingungen; Gerichtsstand ist Daten gegen Vorteile ............... 39 sich der Vignette Collection an Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Neuer Reformanlauf ................. 24 Consumer Trends Report 2022 Meinung der Redaktion decken. Agenden der Medienministerin Valamar Riviera wächst ........... 62 Offenlegung gem. §25 Mediengesetz: FINANCENET & REAL:ESTATE Zweites Hotel in Obertauern https://medianet.at/news/page/offenlegung/ SPECIAL MARKTFORSCHUNG BearingPoint trifft SIX .............. 48 AUTOMOTIVE BUSINESS Breitere Ausrichtung ................ 28 Kooperation im Bereich Request- Radiotest wird weiterentwickelt to-Pay und Zahlungsverkehr „Noch nicht über den Berg“..... 66 Abo, Zustellungs- und Adressänderungswünsche: E-Auto-Experte Heimo Aichmaier Traditionsreich .......................... 30 Historisches Jahr ..................... 52 abo@medianet.at IMAS-Neujahrsumfrage findet 2021 war ein rekordverdächtiges BMW bekennt Farbe ................ 71 oder Tel. 01/919 20-2100 heuer zum 50. Mal statt Re/Max-Jahr, 2022 wird „heftig“ Weltpremiere auf der CES
© Ja! Natürlich/Stefan Zamisch 4 COVERSTORY Freitag, 14. Jänner 2022 medianet.at Immer einen Schritt Verantwortung Klaudia Atzmüller kam pünktlich zum 25-Jahres- weiter denken Jubiläum der Bio-Marke zu Ja! Natürlich. Nun führt sie die Mar- ke gemeinsam mit Ja! Natürlich- Ja! Natürlich ist nicht nur Biopionier bei Lebensmitteln, Urgestein And- reas Steidl durch sondern hat auch schon das Übermorgen im Blick. die Pandemie.
medianet.at Freitag, 14. Jänner 2022 COVERSTORY 5 sie auf die letzten zwei Jahre in Pandemie mussten viele Men- dieser Position zurück; sie weiß, schen von heute auf morgen ins dass ein Pionier stets die Zu- Homeoffice, also wurde mehr kunft im Blick haben kann, will daheim gekocht. Zuvor wurden und muss. mehrere Snacks über den Tag Atzmüller kam pünktlich zum verteilt gegessen, nun wieder 25-Jahr-Jubiläum der Marke vermehrt das davor sonst eher mit dem Schweinderl zu Ja! nur noch am Wochenende statt- Natürlich. Davor war die Kom- findende Frühstück, Mittages- munikationswissenschaftlerin sen und Nachtmahl. zunächst internationale Marke- Der zweite Trend ist transpa- ting- und Produktverantwort- rente Herkunft bzw. Regionali- liche bei Nordsee, unmittelbar tät. Damit beschäftigen sich im- vor dem Wechsel zur Rewe mer mehr Menschen: Sie wollen Group war sie für Marketing wissen, wo ihr Essen herkommt und wie es hergestellt wird. Der dritte Trend, ein absoluter Boost für die Marke: Bio. Vor der Pan- demie hatte Ja! Natürlich ein stabiles einstelliges Wachstum, die Pandemie bringe ein zwei- Meine Vision ist es, stelliges: „Es herrscht wieder mehr Bewusstsein für Lebens- die 15-Prozent-Marke mittel.“ zu überschreiten, Bewusst essen denn Klimaschutz Und genau das ist die Stärke beginnt am Teller, von Ja! Natürlich. „Vor 27 Jah- und Bio kann einen ren gab es diesen Bio- und Öko- Trend nicht. Billa ist damals ganz wertvollen vorangegangen, hat Bio salon- Beitrag leisten. fähig gemacht“, erinnert sich Atzmüller. Diese Entwicklung Klaudia Atzmüller wäre ohne die Partner in der Geschäftsführung Landwirtschaft und deren En- Ja! Natürlich gagement nicht möglich gewe- sen. Eine wichtige Rolle spielen auch die Konsumenten. Unge- ••• Von Chris Radda Wohlergehen der Menschen, die und Kommunikation in der fähr eine halbe Mrd. € Umsatz und Georg Sander Landwirtschaft, die Biodiversi- kika-Leiner-Gruppe zuständig. erwirtschaftet Ja! Natürlich mit B tät, das Tierwohl und das Klima. Nun führt sie die Biomarke ge- einer sehr diversen Produkt io ist nicht nur ein Zum Vergleich: In Deutschland meinsam mit Ja! Natürlich- range, die mittlerweile bis hin Trend, sondern das betrug der Anteil im gleichen Urgestein Andreas Steidl durch zu heimischem Bio-Ingwer aus Gebot der Stunde im Zeitraum 6,4%. Doch Klaudia die Pandemie. dem Seewinkel im Burgenland Lichte der Klimakri- Atzmüller, seit 2019 Geschäfts- reicht. Die Knolle, die ursprüng- se. Einen maßgebli- führerin von Ja! Natürlich, hat Corona befeuert Trends lich aus China stammt, wird chen Anteil am in Österreich schon die Zukunft im Blick: Vieles hat durch die Pandemie dort saisonal angebaut. Der hohen Anteil an Bioprodukten „Meine Vision ist es, in fünf einen Turbo bekommen. Die Kri- Ingwer hat hinsichtlich des CO2- im Lebensmitteleinzelhandel Jahren bereits die 15-Prozent- se, so Atzmüller, nehme „einen Abdrucks einen Vorteil, muss er trägt Ja! Natürlich bei. Im letz- Marke zu überschreiten, denn starken Einfluss auf die Ernäh- doch sonst aus Asien importiert ten Jahr überschritt das erste Klimaschutz beginnt am Teller, rung und führt zu mehr Gedan- werden. Regionalität dürfe man Mal der Bio-Anteil im gesamten und Bio kann einen ganz wert- ken hinsichtlich bewusster Er- allerdings nicht mit Grenzen, LEH-Einkauf die Zehn-Prozent- vollen Beitrag leisten.“ Im Ge- nährung“. Trend Nummer eins: sondern muss man in Kilome- Marke – ein toller Erfolg für das spräch mit medianet schaut Homecooking. Mit Ausbruch der tern rechnen, so Atzmüller. Glas-
6 COVERSTORY Freitag, 14. Jänner 2022 medianet.at 80 Prozent der Öster- reicher sind bereit, einen Aufpreis für artgerechte Tier haltung zu zahlen. haustomaten aus Österreich gen Beitrag Bio zum Thema Um- Unsere Kälber wachsen auch im Das zeigt, dass es hätten einen größeren CO2-Ab- welt, Klima, Tierwohl und somit Herdenverbund auf.“ Ein weite- druck als Biotomaten aus Nach- bewusste Ernährung leisten rer Aspekt in Sachen Tierwohl ein Umdenken gibt. barländern. kann“, meint Atzmüller. sind männliche Küken. Bereits Die Produktpalette umfasst 2016 hat Ja! Natürlich verboten, heutzutage bereits auch Bio- Weniger, dafür besser diese zu töten, und mittlerweile Samen oder -Kräuter. Es ist ein Ein weiteres Indiz für das ge- ist dies im Biobereich eine Bran- Klaudia Atzmüller generelles Anliegen der Marke, steigerte Bewusstsein: Nach vie- chenlösung: „Man sieht, welchen den Nachhaltigkeitsgedanken len Jahren des Wachstums gibt Impact ein innerer Anspruch voranzutreiben. Dabei hilft auch es heute den Wunsch, weniger, leisten kann.“ sogar 86 Prozent“, erklärt die die eingangs erwähnte heimi- dafür besseres Fleisch zu essen. Die letzten Jahre zeigten eine Geschäftsführerin. Die Preise sche Bio-Stärke. Es gibt ein EU- Tierwohl spielt dabei eine große gute Entwicklung, das Interesse gerade im Fleischbereich sind Ziel, 2030 25% der Nutzfläche Rolle: „Seit der Gründung ist es an Bioprodukten nehme bei den höher, weil bessere Haltungs- für Bio bereitzustellen, Öster- unser Anspruch, weit über die Kunden zu. Die Zahlen geben bedingungen und biologische reich hat bereits jetzt über 26%. gesetzlichen Standards hinaus dem Team um Klaudia Atzmüller Fütterung mehr Geld kosten. Der „Österreich ist Vorreiter, und es Tierwohl ins Zentrum zu stellen. recht. „80 Prozent der Österrei- Kunde ist aber auch bereit, dafür freut uns, dass wir als Ja! Na- Unsere Ja! Natürlich-Milchkühe cher sind bereit, einen Aufpreis zu zahlen. Nicht nur, aber auch, türlich mit unseren Partnern können sich rund um die Uhr und für artgerechte Tierhaltung zu weil Bio immer ein Argument für einen Beitrag leisten konnten. 365 Tage im Jahr frei bewegen, zahlen. Das zeigt, dass es ein den Schutz des Tierwohls und Wir wollen aber noch stärker be- ohne jemals angebunden zu sein. Umdenken gibt. Bei jenen, die der Umwelt ist. wusst machen, welchen wichti- Das ist in Österreich einzigartig. regelmäßig Bio kaufen, sind es Die Pionier-DNA Gemeinsam mit Greenpeace hat Ja! Natürlich 2021 eine Klima- studie durchführen lassen. Da- mit beauftragt war FiBL, das Forschungsinstitut für biologi- schen Landbau. Die Frage: Wel- chen Impact hat der Lebensmit- telbereich auf das Klima? Dafür gab es zwei Gründe: Einerseits wollte man die eigenen Produk- te weiterentwickeln, um gemäß der eigenen Pionier-DNA zu überprüfen, was die nächsten Schritte sein können. Zum Bei- spiel auch durch den Wechsel auf nachhaltigere Verpackungen – ein Thema, das Ja! Natürlich bereits seit über zehn Jahren im Fokus hat. Denn die Umstellung auf eine nachhaltigere Verpackung kann bis zu 20% CO2 gegenüber der herkömmlichen Verpackung einsparen. Andererseits ist es Ja! Natürlich auch besonders wichtig, die Österreicher zu in- © Ja! Natürlich/Michael Reidinger formieren und zu motivieren, sich selbst Gedanken zu machen und dass wir somit gemeinsam den so wichtigen und wertvollen Beitrag zum Thema Klimaschutz leisten. Denn die gute Nachricht
medianet.at Freitag, 14. Jänner 2022 COVERSTORY 7 ist, dass jeder ganz einfach einen Betrag leisten kann. Dazu prä- sentiert Ja! Natürlich demnächst auch einen Ratgeber, der prakti- sche Tipps zum klimafreundli- chen Einkauf gibt. „Der Klima- wandel ist mittlerweile für uns alle spürbar geworden. Zwischen 20 und 30% der CO2-Emissionen gehen auf Lebensmittel zurück. Genau darum war es uns so wichtig, dieses Thema aufzugrei- © medianet fen und zu zeigen, dass man an vielen kleinen Schrauben drehen kann, um einen positiven Effekt für die Umwelt zu leisten“, so Atzmüller. Ein nachhaltiger Ge- den Bio-Gedanken vorantreiben, Tierwohl leben wohl im Fokus, aber auch die samtgedanke sei da ein Puzzle- auch wenn Österreich schon Ja! Natürlich- Thematik Gesunder Boden ist teil. (Details: siehe Kasten) Bioweltmeister ist. Wer auf Bio Chefin Klaudia uns wichtig“, so Atzmüller wei- In der Studie zeigt sich bei- umstellt, kann 25 Prozent CO2 Atzmüller in ter. Guter Humus kann Wasser medianet-TV: spielsweise auch: 61% des Le- einsparen. Wenn man bevorzugt und CO2 speichern, Fruchtbar- Tierwohl ist den bensmittelabfalls passieren im auch bio-regionale Produkte keit geben. Konsumenten Privatbereich. kauft, kommt man auf 31 Pro- wichtig und Ja! „Biodiversität ist uns eben- zent.“ Natürlich will falls sehr wichtig – es ist all- Zukunftsvisionen „Diesen gemeinsamen Ge- das vorleben. umfassend. Meine persönliche Am Ende des Tages muss sich danken und die Wichtigkeit Vision ist es, Bio weiter voran- Bio zwar für alle Beteiligten der biologischen Ernährung zu zutreiben“, spielt sie auf den auszahlen, Klaudia Atzmüller entwickeln, sehe ich als wichtig eingangs erwähnten Vergleich denkt aber weiter: „Wir wollen an. Derzeit sind Klima und Tier- mit anderen Ländern an. Essen für das Klima Wichtiger Beitrag CO2 sparen Jeder kann einen Beitrag Weitere Erkenntnisse aus leisten, denn Klimaschutz der Studie: Bio ist die beginnt am Teller; 20 klimafreundlichste Wahl bis 30% der gesamten und im Durchschnitt 25% Treibhausgas-Emissionen besser als konventionell (THG) in Österreich gehen produzierte Lebensmittel. auf Lebensmittel zurück. Ergänzt man zu Bio zu- Gesunde, fleischreduzierte sätzlich die österreichische Bio-Ernährung spart bis zu Herkunft,verbessert 5,3 Mio. t CO2 jährlich ein, sich der Wert sogar auf das entspricht 40% der 31%. Bei Reduktion des ernährungsbedingten THG Fleischkonsums auf ein in Österreich, was wiede- gesundes Maß lebt eine rum den jährlichen Emis- vierköpfige Familie nicht sionen in Tirol entspricht. nur gesünder, sondern Das sind einige Ergebnisse kann auch den Bio-Anteil einer gemeinsamen Studie ihrer Ernährung um 70% mit Greenpeace, beauf- steigern – ohne Mehr tragt bei FiBL, „Zusam- kosten. Dadurch können © Ja! Natürlich menhang Lebensmittel & rund 38% der verursachten Klima“. Treibhausgase eingespart werden.
MeinBezirk.at 35,7% ONLINE- REICHWEITE* 2,418 MI☼ UNIQUE USER*. *Quelle: ÖWA 11/2021: Unique User Netto-Reichweite in % und in Projektion im angegebenen Monat auf Basis Internetnutzer 14plus in Österreich für MeinBezirk.at. Die angeführten Mediadaten unterliegen einer statistischen Schwankungsbreite. MeinBezirk.at ist die Online-Plattform von RegionalMedien Austria gesamt. Druck- und Satzfehler vorbehalten. Nutzen Sie die Kraft unserer Reichweite für Ihre Werbebotschaften. Mehr Informationen auf RegionalMedien.at Aus Liebe zur Region.
medianet.at Freitag, 14. Jänner 2022 COVER 9 marketing & media Wende Rosam Grünberger Ausgezeichnet Ein „Jahr Diversität Claudia Zettel startet mit viel Change der Farben“ für KTHE über den steten Wandel bei ins neue Jahr 12 und das CS Hospiz 15 der Futurezone 16 © Gerhard Deutsch © Infinity Media/Andreas Aust Michael Wehofer Infinity Media Seit 1. Dezember 2021 unter- stützt der Außenwerbeexperte © medianet den Digital-out-of-Home-Anbieter Infinity Media als Key Account Manager. Zuvor konnte der Stadtsender W24 studierte Volkswirt unter anderem beim Werbecenter Austria, der ISPA-Werbung und zuletzt als setzt auf Innovation Senior Key Account Manager bei Megaboard Expertise aufbauen. CEO Marcin Kotlowski und CFO Markus Pöllhuber über Chancen und Herausforderungen in der Corona-Zeit. 10 © APA/AFP/John MacDougall © APA/Roland Schlager Ergebnis Die ÖWR-Konsumstudie gibt Rollenvergabe Thomas Prantner ist neuer Auskunft über die Relevanz von Werbung. 18 Vorsitzender des IAA Austrian Chapter. 26
10 MARKETING & MEDIA Freitag, 14. Jänner 2022 medianet.at © Alek Kawka (2) / Montage: B. Schmid „Wir haben uns Führungsduo Marcin Kotlowski und Markus Pöllhuber führen rasch angepasst“ die Geschäfte der WH Media GmbH. Der Wiener Regionalsender W24-TV setzt gerade in der Corona-Zeit auf innovative Neuerungen und Ideen. ••• Von Sascha Harold dabei wie bei vielen anderen he- mit der Wirtschaftskammer und Schnelle Reaktion zählt S rausfordernd, brachte aber auch stellt Wiener Unternehmern Ebenfalls in der Corona-Zeit eit 2012 führen Marcin Innovationen, die es sonst nicht unter dem Motto „Jetzt mitei- eingeführt wurde ein neues Kotlowski und Mar- gegeben hätte. Ein Beispiel da- nand!“ kostenlos Mediafläche Vertriebsmanagementtool, das kus Pöllhuber die Ge- für ist etwa der Bereich des Bil- zur Verfügung. Die Investition den Prozess vom Abschluss des schäfte der WH Media dungsfernsehens, wo mit dem hat sich bezahlt gemacht: „Wir Auftrags bis zur Rechnungs- GmbH. Bekanntestes „Lernplaneten“ schon im Früh- haben dadurch über 650 neue erstellung automatisiert und Aushängeschild der 100%igen ling 2020 ein Programm entwi- Kontakte im mittelständischen damit Ressourcen spart. Eben- Tochter der Wien Holding ist ckelt wurde, das Kindern schu- Bereich gewinnen können, aus falls neu: der W24 Werbema- der Regional TV-Sender W24, lisch relevante Inhalte im Web denen sich auch einige Projekte nager. „Über den Werbemana- der auf „hyperlokalen Content“ und TV vermittelte. Im Wirt- ergeben haben“, erläutert Kot- ger kann man bei uns über die setzt. Die Zeit der Pandemie war schaftsbereich kooperierte W24 lowski. Website sehr niederschwellig
medianet.at Freitag, 14. Jänner 2022 MARKETING & MEDIA 11 Über den W24-Werbe- manager kann man bei uns sehr nieder- schwellig Werbung buchen. Markus Pöllhuber CFO WH Media GmbH Werbung buchen. Man wählt Zuschauerzahlen kämpfen. Auch gionale Fernsehen gewinnen. Damit sollen Werbetreibenden einfach das entsprechende Pa- in der Gastro ist im Moment Aktuelles Beispiel ist das Talk- möglichst flexible und einfache ket, Woche oder Monat, und lädt noch schwierig“, so Pöllhuber. Format „Pelinka mit Hirn“, das Buchungen mit regionalen Vari- dann entweder seine eigenen Dennoch steht W24 aktuell sehr 2021 ins Leben gerufen wurde. ationen ermöglicht werden. „R9 Werbemittel hoch oder bucht gut da. 2020 konnte der Sender Der Historiker und Politikwis- ermöglicht, die größten österrei- Grafikleistungen dazu. Danach Spitzenzuwächse von über 20% senschafter Peter Pelinka lädt chischen Regionalsender zentral ist das Ganze nach vier Tagen verzeichnen und im gesamten gemeinsam mit der Philosophi- zu buchen. Der große Vorteil da- online bzw. auf dem Schirm“, Jahr um 4,5% an Reichweite en Lisz Hirn Gäste dazu ein, über bei ist der, dass ich Inhalte bun- führt Pöllhuber aus. Erreichen zulegen. „Rund 95.000 Wiener Fragen der „österreichischen desländerweise mutieren kann“, will man damit vor allem KMU schauen uns jeden Tag, dieses Seele“ zu diskutieren. Auch mit erläutert Kotlowski. Mit der Ent- und ihnen so die Möglichkeit zu wicklung ist man sehr zufrieden, niederschwelliger Bewegtbild- auch wenn der Markt aktuell na- Werbung bieten. türlich nicht der einfachste sei. Wirtschaftlich vorbei ist die schwierige Zeit allerdings wohl Talenteschmiede noch länger nicht. Die Umsätze Für die Zukunft sieht sich die sind noch nicht in dem Maße WH Media gut gerüstet. Man wieder da wie vor der Krise, und könne Partnern und Kunden die weiter angespannte Pande- aktuell eine Flexibilität bieten, mieentwicklung trägt ihres dazu die größer sei als je zuvor, meint bei. „Wir haben immer noch eine Kotlowski. Was die Zukunft des herausfordernde Situation, auch Regionalfernsehens allgemein wenn es nach den Lockdowns angeht, macht er sich wenig besser geworden ist. Wie sich Sorgen: „Wir schauen alle gerne, 2022 entwickelt, wird davon ab- was vor unserer Haustüre pas- hängen, ob es wirtschaftliche siert. Darauf setzen wir.“ Die un- Einschränkungen gibt. Im Re- mittelbare Zukunft des Senders gionalfernsehen merken wir die wird auch von Nachwuchskräf- Erholung noch nicht so stark, ten bestimmt werden, um die © medianet auch weil der KMU-Bereich noch sich W24 aktiv bemüht. „Wir sehr unter Druck steht und im wollen junge, gute Leute bekom- Kulturbereich Kunden mit den Kotlowski: „Das Erfolgsrezept bei W24 ist relevanter regionaler Inhalt.“ men und darüber hinaus auch Führungskräfte ausbilden“, erzählt Kotlowski, und Pöllhu- Niveau wollen wir jetzt halten“, anderen Marken und Anbietern ber ergänzt: „Für die nächsten erzählt Kotlowski. Auch digital soll die Zusammenarbeit ausge- Jahre wird die Suche nach den legte der Sender stark zu, rund weitet werden. Etwa in der „48 entsprechenden Fachkräften 20% der Zuseherinnen und Zuse- Tandler Lounge“, einer Erlebnis- die größte Herausforderung. Es her konsumieren das Programm sendung rund um den Altwaren- zeigt sich immer wieder, dass Wir schauen alle ger- online. markt „48er Tandler“. es sehr schwer ist, gute Leute ne, was vor unserer Stichwort Zusammenarbeit: zu bekommen, das wird uns die Haustüre passiert. Content-Maschine Bereits vor einigen Jahren ha- nächsten zwei Jahre sicher be- Das Erfolgsrezept bei W24 soll ben sich einige der reichwei- schäftigen.“ Darauf setzen wir. weiterhin relevanter regiona- tenstärksten Regionalsender ler Inhalt sein. Dazu versucht Österreichs auf Initiative der Sehen Sie das ganze Interview Marcin Kotlowski man sich bewusst an neuen WH Media, Wolf-Dieter Holzhey unter: tv.medianet.at/video/ CEO WH Media Programmformaten und will und der Kobza Media Group zu mediadome-relevante GmbH bekannte Gesichter für das re- „R9“ zusammengeschlossen. -regionale-tv-pioniere
12 MARKETING & MEDIA Freitag, 14. Jänner 2022 medianet.at lichkeit übersetzt werden, um Missverständnisse zu vermei- den. Gerade weil Gerichte und rechtsprechende Behörden die Öffentlichkeit über ihre Verfah- ren nur eingeschränkt infor- mieren dürfen, sollten Prozess- parteien die Möglichkeiten der modernen PR nutzen. Daher freue ich mich sehr, gemeinsam mit dem Expertenteam rund © Ian Ehm um Wolfgang Rosam und Silvia Grünberger meine Expertise ein- Als Partner in Zukunft zu viert: Martin Himmelbauer, Silvia Grünberger, Wolfgang Rosam und Gerhard Jarosch. bringen zu können.“ Neuer Name und Umbenennung der Agentur Entsprechend tritt die Agentur ab sofort mit neuer Partner- struktur auf. Sie stellt sich wie neuer Bereich folgt dar: Wolfgang Rosam (54%), Silvia Grünberger (26%), Gerhard Jarosch (10%) und Martin Him- melbauer (10%). Himmelbauer sammelte viele Jahre als Jour- nalist Erfahrung unter anderem Künftig als Rosam.Grünberger.Jarosch & Partner beim Kurier, trend und profil, sowie als langjähriger Presse- auch mit Kompetenz für Ligitation PR unterwegs. sprecher der Casinos Austria. Demgemäß wird die Agentur ab sofort als Rosam.Grünberger. WIEN. Die Beratungsagentur ter anderem Präsident und und dementsprechender juristi- Jarosch & Partner (RGJ & Part- Rosam Grünberger | Change Sprecher der Österreichischen scher Expertise als Background ner) firmieren. (red) Communications startet mit Staatsanwälte. Zuletzt war er entgegenzuwirken, ist das neue www.rgj-partner.com großen Veränderungen ins neue Österreich-Vertreter bei der EU- Beratungsangebot der Agentur. Jahr. „Um den steigenden Bedarf Rechtshilfeagentur Eurojust in Der Bedarf im Markt dafür ist an Kommunikationsberatung zu Den Haag. enorm“, so Wolfgang Rosam und Rechtsthemen, Klagen und Pro- „In Zeiten wie diesen ist je- Silvia Grünberger. zessen noch besser abdecken zu der Manager und Unternehmer können, wird der Bereich Litiga- mehr denn je in den Themen Ein logisches Dreieck tion PR neu implementiert“, so ‚Legal‘ und ‚Compliance‘ gefor- Gerhard Jarosch, Jahrgang 1968, die Agentur. dert! Bevor noch eine Anklage gebürtiger Oberösterreicher, In Zeiten wie diesen erhoben wird, steht ein Unter- freut sich auf die neue Heraus- ist jeder Manager Litigation Communication nehmer oder Manager häufig forderung: „In spektakulären, und Unternehmer Die Agentureigentümer Wolf- schon in den Medien. Je promi- medienwirksamen Gerichtsver- gang Rosam und Silvia Grün- nenter jemand ist, desto stärker fahren kann mangelhafte Kom- mehr denn je in berger haben mit Jahresbeginn läuft er Gefahr, durch eine Vor- munikation im Dreieck zwischen den Themen ‚Legal‘ Gerhard Jarosch, Erster Staats- verurteilung in der Öffentlich- Gerichten, Verfahrensbeteiligten und ‚Compliance‘ anwalt der Staatsanwaltschaft keit einen enormen Schaden an und Medien zu einem Reputati- Wien, als weiteren Partner an Reputation zu erleiden. Es gilt onsschaden führen, der die Fol- gefordert. Bord geholt. Jarosch verfügt nicht die Unschuldsvermutung, gen des Prozesses bei Weitem über 25 Jahre Erfahrung in sondern die Schuldvermutung! übersteigt. Silvia Grünberger Toppositionen in der österrei- Solchen Situationen mit profes- Die komplizierte Rechts- Rosam.Grünberger. chischen Justiz und war un- sioneller Öffentlichkeitsarbeit sprache muss für die Öffent- Jarosch & Partner Auf dem schnellsten Weg zur passenden Agentur
14 MARKETING & MEDIA Freitag, 14. Jänner 2022 medianet.at Mobilfunker für Wissbegierige Markus Müller Der educom- Geschäftsführer Mit Drei als neuem Netzpartner wird educom zum stellt die neuen Tarife für Schü- vollwertigen virtuellen Mobilfunkkomplettanbieter. ler, Studenten und Familien vor. ••• Von Chlodwig Petzl WIEN. educom, seit fünf Jahren im Mobilfunknetz von A1 auf dem Markt, hat mit Beginn des heurigen Jahres den Netzbetrei- ber gewechselt und funkt jetzt im Netz von Drei. Neu mit an Bord ist auch der ehemalige Mo- bilfunkmanager Boris Nemšic. Der ehemalige CEO der Telekom soll vor allem als Investor und beratend zur Seite stehen. Freie digitale Bildung Vielen Studenten ist der Tarif bereits bekannt; er ist der ein- zige Mobilfunkbetreiber in Ös- © educom/Pascal Resignier (2) terreich, der Mobilfunknetz und Lerninhalte für Schüler und Stu- dierende verbindet. Gründer und Geschäftsführer Markus Müller ist auch Gründer des edustore, hier können Schüler und Studen- ten elektronische Endgeräte wie Laptops, Tablets und Co kosten- günstig erwerben. ins Jahr 2022. Die zentrale Mis- Tarife bis auf den Einsteigertarif Unter dem Motto „Viva La sion, so beschreibt es Markus entsprechend den EU-Richtlini- Educatión“ startet das Unter- Müller, ist das Recht auf freie en roamingfähig. nehmen nun auch mit neuen digitale Bildung. „Niemand soll „Mit Drei als neuem Partner Tarifen und der Vorwahl 0678 aus Kostengründen von digi- wird das Unternehmen auch Niemand soll aus gegenüber dem Netzbetreiber Kostengründen von selbstständiger, Services und digitalen Bildungs Tarife können von der Firma nun eigenständig bestimmt werden“, möglichkeiten so Müller. ausgeschlossen sein. So erweitert das Unternehmen auch die Zahlungsmöglichkei- ten. Kunden können ihre Tarife in Zukunft mit dem educoin be- zahlen, eine vom Unternehmen lancierte Kryptowährung, die man unter anderem durch die talen Bildungsmöglichkeiten Vermittlung von Freunden als ausgeschlossen sein.“ Weiterhin Neukunden oder Abonnement soll der Datentransfer von und des Newsletters gutgeschrieben zu Bildungsinstitutionen gratis bekommt. „Die Zielgruppe bleibt bleiben, die e-learning Services weiterhin die der unter 30 jähri- sollen das Datenvolumen auch gen Schüler und Studenten und in Zukunft nicht belasten. Zu- somit gut zwei Millionen Men- Neue Partner Investor Boris Nemšic und Geschäftsführer Markus Müller. sätzlich sind seit 1. Jänner alle schen in Österreich“, so Müller.
medianet.at Freitag, 14. Jänner 2022 MARKETING & MEDIA 15 Tue Gutes und … Sichtbar Ab Mitte Dezem- Kobza and The Hungry Eyes (KTHE) und das ber waren Plaka- CS Hospiz ließen das „Jahr der Farben“ ausklingen. te auf mehr als 300 24-Bogen- Stellen zu sehen. © KTHE WIEN. Mit dem Rückenwind ei- Credits Farbe. Denn Sterben ist Tatsa- Lebensqualität, bestmögliche nes erfolgreichen Kampagnen- che. Nicht das ‚Dass‘ zählt also, Schmerzbehandlung, professi- jahres 2021, in dem CS Hospiz Auftraggeber CS Hospitz Agentur sondern das Wie. Wie wird man onelle Pflege, psychosoziale Be- und KTHE unter anderem mit ei- Kobza and The Hungry Eyes (KTHE) begleitet, wie aufgefangen? Wie gleitung und eine Hand, wenn nem Effie und dem Gewista OOH CD Cornelia Neidhardt Konzept/Text ist der Zeitraum gefüllt? Mit man sie braucht – das sind die Nikolaus Leischko AD Valerija Ilcuka Award ausgezeichnet wurden, Angst und Einsamkeit, also grau Ziele der Lebensbegleitung. Mit Projektmanagement Laura Minet, ging die Kampagne „Nehmen in grau. Oder mit Mut und in Be- der Jahreskampagne hat KTHE Klaudia Winkler Bildbearbeitung wir dem Schwarz die Kraft!“ im Vienna Paint Studios gleitung, in Farbe, wie im Hos- diesen Anspruch großartig um- Dezember ins Finale. piz.“ „Dem Leben Farbe zu geben gesetzt“, so Sabina Dirnberger- In der Aussendung hieß es: bis zum letzten Augenblick, das Meixner, Unternehmensspreche- „Das Thema ist wiederum die ist unser Ziel im CS Hospiz Wien. rin CS Caritas Socialis. (red) Finde deine maßgeschneiderte Agentur VÖZ mit neuer Pressesprecherin Michaela Reisinger kommt – Roman Vonderhaid geht in Väterkarenz. WIEN. Anfang des Jahres hat Reisinger arbeitete zuletzt im Vonderhaid, der sich aktuell Michaela Reisinger die Leitung Bundeskanzleramt als Spreche- in Väterkarenz seiner Familie der Presse- und Öffentlichkeits- rin der Bundesministerin für widmet. „Ich freue mich, mit arbeit des Verbands Österrei- Frauen, Familie, Jugend und In- Michaela Reisinger einen jour- chischer Zeitungen (VÖZ) über- tegration, Susanne Raab. Zuvor nalistischen Vollprofi für die nommen. Sie agiert in dieser war sie drei Jahre im Presse- Presse- und Öffentlichkeits- Funktion für den VÖZ, den Öster- sprecherinnen-Team des Öster- arbeit unserer Organisation reichischen Zeitschriften- und reichischen Integrationsfonds gewonnen zu haben, die mit © Maja Sito Fachmedienverband (ÖZV) sowie (ÖIF) für die Kommunikation ihrem langjährigen Know-how MISCHA, die Medienkompetenz- zuständig. das VÖZ-Team hervorragend er- Initiative Medien in Schule und In ihrer Funktion folgt Mi- gänzt“, so VÖZ-Geschäftsführer Michaela Reisinger leitet die VÖZ Ausbildung. chaela Reisinger auf Roman Gerald Grünberger. (red) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
16 MARKETING & MEDIA Freitag, 14. Jänner 2022 medianet.at Futurezone setzt auf mehr Diversität Chefredakteurin Claudia Zettel im Interview mit medianet über den stetigen Wandel ihrer Plattform und ihre Visionen. ••• Von Dinko Fejzuli Überhang, aber es hat sich ver- plattformen ein sehr wichtiges Wir haben eine Community und Josephine Wolfram bessert. Ein ähnliches Bild bot Thema – welche Bedeutung hat und treffen innerhalb dieser F sich aber auch in der Redaktion: das bei der Futurezone? auch immer wieder auf uns be- uturezone, die Platt- Neben nur noch einer Kollegin Zettel: Grundsätzlich sind Dis- kannte User, aber sie besteht form mit aktuellen war ich die einzige Frau in der kussionsforen wichtig, im Hin- nicht – wie früher – klassisch in Nachrichten aus den Redaktion und so war es mein blick darauf hatten wir jedoch einem Forum. Stattdessen haben Bereichen Technologie, Ziel – wenn sich die Gelegenheit bereits mit einigen Challenges wir auf Instagram, Twitter und Netzpolitik, Digital Life, bietet –, das ebenso anzuglei- zu kämpfen. Wir sind mittler- Facebook unsere Fanbubbles. Gadgets, Start-ups, Science und chen. Inzwischen sind wir ins- weile in diversen Social Media- Prinzipiell ist die Community Games, hat im Oktober ihren elf- gesamt zwölf Kolleginnen und Kanälen vertreten und gehen mit überall da verteilt, wo wir gerade ten Geburtstag gefeiert. media- Kollegen und das Geschlechter- unseren Inhalten auch dorthin, in unseren Kanälen unterwegs net sprach mit Chefredakteurin verhältnis beträgt genau 50:50. wo sich auch die jüngere Ziel- sind. Ein Forum, wie es zum Bei- Claudia Zettel über ihren ver- Wenn sich Gelegenheiten gebo- gangenen und zukünftigen Weg ten haben, habe ich verstärkt mit Futurezone. nach Frauen gesucht, die hier hi- neinpassen. Es ist auch wissen- schaftlich belegt, dass diverse Teams besser arbeiten als jene, die nur mit weißen Männern be- setzt sind. Wir sind heute – das hat aber nicht nur mit mir zu tun, son- Es ist auch wissen- dern mit unserer Zeit – auch schaftlich belegt, dass thematisch viel breiter aufge- diverse Teams besser stellt als früher, besonders auch im Wirtschaftsbereich. arbeiten als jene, Auch den Bereich ‚Science‘ gab die nur mit weißen es zwar immer schon als Res- Männern besetzt sort, aber wir haben dieses The- © Screenshot futurezone.at ma verstärkt ausgebaut. Parallel sind. dazu gibt es inzwischen einen sogenannten Forschungsmon- tag mit besonderem Fokus auf Claudia Zettel die österreichische Forschungs- CR Futurezone landschaft. Es hat sich durchaus futurezone.at – von Netzpolitik über Digital Life bis Gadgets ist alles dabei. bewährt, den Bogen zu öffnen und Wissenschaft und Technik medianet: Frau Zettel, was war unter einem Dach zu sehen. Sci- gruppen eher aufhält. Wir haben spiel Standard.at hat, lässt sich die Futurezone damals, als Sie ence ist momentan einer unserer gemerkt, dass es schwieriger ist, heutzutage nicht mehr so leicht die Chefredaktion übernommen stärksten Channels, da vor allem Personen auf der eigenen Platt- konzipieren. Der Standard hat hatten ? auch durch die Coronakrise das form zu binden. Ich bin grund- hierbei den Vorteil, einfach ext- Claudia Zettel: Als ich die Fu- Interesse an Wissenschaft or- sätzlich mit unserem Forum zu- rem früh angefangen zu haben – turezone übernommen habe, dentlich gestiegen ist. frieden, würde aber gerne noch nämlich zu einer Zeit, als es noch war es mir unter anderem ein paar Punkte verbessern. Ich keine Konkurrenz durch Social wichtig, mehr Leserinnen anzu- medianet: Sie haben eine sehr kann natürlich nicht viel verra- Media gab. Letztes Jahr gab es sprechen, denn die Leserschaft fachkundiges Leserschaft, die ten, aber es laufen aktuell be- bei uns eine Art R ebranding, mit der Futurezone damals war auch sehr kommunikations- reits Gespräche und Pläne, um einem geänderten Logo und ei- vermehrt männlich. Wir haben freudig ist. In anderen Medien eben in dieser Richtung etwas ner neuen Webseite. Aus dieser noch immer einen männlichen sind Foren und Diskussions- Neues für die User zu schaffen. Änderung konnten wir auch ein-
medianet.at Freitag, 14. Jänner 2022 MARKETING & MEDIA 17 Wettbewerb spornt ja auch an – s omit habe ich soweit keine Angst, dass etwas für uns Existenzbedrohendes auftauchen könnte. deutig mitnehmen, dass wir die Claudia Zettel Wichtiges Leute an unsere Marke binden über Konkurrenz Asset müssen – was mir grundsätzlich „Wir sind wichtiger ist als jeder einzelne mit unserer überaus starken Klick im Internet. Reichweite das zweite Zug- medianet: Sie gehören mit Fu- zur Futurezone entstehen, ha- pferd im Kurier turezone zum Kurier – wie ver- ben wir keine Angst davor, da Medienhaus“, läuft die Kooperation inhaltlich Wettbewerb auch anspornt. Ich so Futurezone und wie funktioniert der Aus- gehe generell mit konkurrieren- Chefredakteurin tausch? den Medien sehr freundschaft- Claudia Zettel Zettel: Wir sind mit unserer lich um. im Talk. überaus starken Reichweite das zweite Zugpferd im Kurier Me- dienhaus. Wir haben zusätzlich zu unserer Plattform eine Seite im Kurier. Die Letztverantwor- tung über die von uns veröffent- lichten Themen in der Zeitung hat nach oben hin natürlich die Print-Chefredaktion, wobei es hier so gut wie nie Probleme gibt. Abgesehen davon sind wir als Futurezone aber eine auto- nome Brand, wo ich als Chef redakteurin die oberste Stelle bin. medianet: Die Futurezone musste damals aus gesetzlichen Gründen aus dem ORF heraus- gelöst werden. Nun arbeitet man an einem neuen ORF- Gesetz, mit dem sich dieser digital mehr bewegen kön- nen soll. Denken Sie, dass der ORF mit einer möglichen Ausweitung der digitalen Möglichkeiten eine neue Plattform erstellen könnte, die der Futurezone Konkur- renz macht? Zettel: Ich habe am Rande mit- bekommen, dass es einen Plan für eine neue Plattform gibt beziehungsweise gab. Was aus diesem am Ende geworden ist, weiß ich nicht. Sollte tatsäch- lich eine Konkurrenzplattform © Gerhard Deutsch
© APA/AFP/John MacDougall 18 MARKETING & MEDIA Freitag, 14. Jänner 2022 medianet.at Werbung: Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor ÖWR-Konsumentenstudie über die Einstellung der Bevölkerung zur Werbung: Wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung von Werbung ist enorm. ••• Von Dinko Fejzuli Darstellungen werden von Kon- lichen Ergebnisse der aktuellen der Befragten würde Wirtschaft W sumenten nicht akzeptiert; ein Konsumentenstudie im Auftrag ohne Werbung überhaupt nicht erbung ist ein festgestellter direkter Zusam- des Österreichischen Werberats. mehr funktionieren. Das ist ein wichtiger Wirt- menhang von Gestaltungsfak- ÖWR-Präsident Michael Stra- signifikanter Anstieg von sieben s ch a f t s fa k t o r toren und tatsächlichem Kauf- berger dazu: „Konsumentin- Prozentpunkten gegenüber dem sowie Arbeitge- verhalten sowie eine gestützte nen und Konsumenten nehmen Jahr 2018 und für uns erneut die ber und bietet Bekanntheit von 46% für den Werbung als unverzichtbaren Bestätigung dafür, dass Konsu- Orientierungshilfe; gewaltver- Österreichischen Werberat – das Wirtschaftsfaktor wahr. Und menten ein hohes Verständnis herrlichende oder abwertende sind unter anderem die erfreu- nicht nur das: Für 67 Prozent für Wirtschaftsabläufe haben.“
medianet.at Freitag, 14. Jänner 2022 MARKETING & MEDIA 19 Nutzen von Werbung Angebotsreigen besser wählen Die aktuelle Konsumentenstudie, können und andererseits direkt konzipiert als Langzeitstudie im auf Angebote aufmerksam wer- Vergleich zu den durchgeführten den und dadurch Geld sparen. Befragungen von 2015 und 2018, Auch die Wertschöpfung der liefert damit wichtige Inputs so- Werbung, wodurch Produkte wohl für die Werbewirtschaft als und Dienstleistungen billiger auch für die gesellschaftlichen werden, wird erkannt.“ Entwicklungen im Allgemeinen. Entsprechend selbstverständ- Gefragt wurde unter anderem lich ist es, dass für Produkte, die nach dem Image und der Wert- legal verkauft werden dürfen, schätzung von Werbung sowie auch Werbung gemacht wird. der Bekanntheit und dem Selbst- Hier gibt es eine Zustimmung verständnis von Selbstregulie- von 85% bei dieser Frage. rung in der österreichischen „Die wirtschaftliche und ge- Bevölkerung. sellschaftliche Bedeutung von Die nun durchgeführte Studie Werbung in der österreichi- selbst ist repräsentativ für die schen Bevölkerung ist enorm“, österreichische Bevölkerung ab berichtet ÖWR-Vizepräsidentin für die Branche spricht und den chischen Konsumentinnen und 18 Jahren. und Studienleiterin Roswitha wir gerne in unsere weitere Ar- Konsumenten“, ergänzt Roswi- Hasslinger. „Besonders inter- beit für ethische und moralische tha Hasslinger. Information und Orientierung essant ist im Langzeitvergleich Kriterien aufnehmen und forcie- „Spannend ist in diesem Zu- Ein weiteres, wichtiges Ergeb- der Anstieg des Informationsge- ren“, erklärt Straberger. sammenhang die signifikante nis der Erhebung: Werbung halts und der Glaubwürdigkeit Steigerung – fünf Prozentpunk- fördert den Absatz von Gütern von Werbung.“ Akzeptanzbringer … te im Vergleich zu 2018 – der Ak- und Dienstleistungen, sichert „Die zunehmend bewusste zeptanz von medizinischen und Arbeitsplätze und ist eine wich- Werbung hilft dem Image Wahrnehmung von Werbung wissenschaftlichen Fachausdrü- tige Orientierungshilfe. Darüber hinaus werden den und deren Botschaften wird cken in der Werbung. Dies bestä- „Doch auch der persönli- Werbemaßnahmen Werte wie im Langzeitvergleich ebenfalls tigt die Aussage der erhöhten che Nutzen von Werbung wird „unterhaltsam“ und „interes- mehr als deutlich“, erläutert Glaubwürdigkeit, die Werbung von Konsumenten eindeutig sant“ zugesprochen, wogegen Michael Straberger. Absolut in- zugesprochen wird.“ erkannt“, ergänzt Straberger. Attribute wie „übertrieben“ und akzeptabel werden 2021 erneut Eine weitere, wichtige Er- „Gemeint ist damit die Informa- „beeinflussend“ rückläufig sind. Inhalte mit „gewaltverherrli- kenntnis der Studie: „Aufmerk- tions- und Orientierungsfunk- „Werbung konnte somit deut- chenden Darstellungen“ (42%), samkeit um jeden Preis zu ge- tion von Werbung, wodurch lich ihr Image steigern – ein wei- Aggressivität in Bild (42%) und nerieren, gehört 2021 eindeutig Konsumenten einerseits im terer Qualitätsfaktor, der sowohl Wort (39%) sowie „abwertende der Vergangenheit an“, erklärt Darstellungen“ aufgrund der Michael Straberger. Wichti- Sprache (44%), der Rasse (43%) ger sei, Konsumenten in deren und des Geschlechts (42%) gese- Kompetenz zu erkennen und ent- hen. „Doch auch Warnhinweise, sprechend dessen Abneigungen die oft nicht nötig sind, scheinen und Vorlieben zu respektieren. bei Konsumentinnen und Konsu- „Gelingt dies nicht, schlägt es menten nicht den gewünschten sich unmittelbar in der Kaufbe- Die wirtschaftliche Effekt zu erzielen“, so Straberger reitschaft von Konsumentinnen weiter. „So empfinden immerhin und Konsumenten nieder“, so und gesellschaftliche 19 Prozent der Befragten dies als Straberger. Bedeutung von Wer störend.“ So würden Konsumenten ein bung in der öster Produkt oder eine Dienstleis- … und Störfaktoren tung nicht kaufen, wenn dafür reichischen Bevölke „Im Umkehrschluss genießen Werbung gemacht wird, die rung ist enorm. Darstellungen von Menschen, für sie den Eindruck erweckt, die den klassischen Schön- unwahr (67%) oder irreführend heitsidealen nicht entsprechen, (55%) zu sein oder als aggressiv Michael Straberger sowie übergewichtige Models (46%) oder sexistisch (47%) er- Präsident Österrei- und gleichgeschlechtliche Paare lebt wird. Hasslinger ergänzt: © ÖWR chischer Werberat hohe Akzeptanz bei den österrei- „Könnte die Kaufbereitschaft
20 MARKETING & MEDIA Freitag, 14. Jänner 2022 medianet.at Besonders interes sant ist im Langzeit vergleich der Anstieg des Informations reits 2018 vom Österreichischen von Konsumenten noch als ein sozial gewünschtes Antwortver- gehalts und der Werberat abgelöst und hat sich halten ausgelegt werden, lassen Glaubwürdigkeit seither als vertrauensvolle Ein- die Ergebnisse zum tatsächli- richtung für Konsumenten eta- chen Kaufverhalten im Jahres- von Werbung. bliert“, so Straberger weiter. 43% vergleich kaum Interpretations- der Befragten (im Vgl. 2018 wa- © Sabine Klimpt spielraum.“ Roswitha Hasslinger ren es 36%) fühlen sich demnach Insgesamt 61% der Befragten ÖWR-Vize- beim ÖWR gut aufgehoben, 32% gaben an, dass sie aufgrund Präsidentin … beim Konsumentenschutz. einer für sie nicht akzeptablen Entsprechend dieser hohen Werbung schon einmal etwas Kompetenzzuordnung ist die bewusst nicht gekauft haben. nigt der Kampagne mit 26 Pro- Erwartungshaltung an den Ös- Als besonders kritisch zeigen zent ein sehr gutes Ergebnis“, sich vor allem Männer mit 63% ergänzt Roswitha Hasslinger. sowie ÖWR-Kenner mit 71% und „Ergebnisse dieser Größenord- die junge Zielgruppe bis 29 Jah- nung sind bei Produkten und re mit 68%. Dienstleistungen, die bisher noch nie beworben wurden, Werbung und Kaufverhalten außergewöhnlich gut. Bemerkt „Noch eindeutiger werden die wurde die Kampagne vor allem Darstellungen von Menschen, Ergebnisse im Hinblick auf die positive Wirkung von Werbung 57% in Zeitungen, auf Plakaten und im TV & Radio.“ die den klassischen Schönheits und dem tatsächlichen Kaufver- idealen nicht entsprechen, und halten“, erklärt Straberger wei- Vertrauen verpflichtet gleichgeschlechtliche Paare Regelwerk ter. „Demnach haben drei Viertel Gut 57% stufen Abgesehen von der gesteigerten genießen hohe Akzeptanz bei der Konsumenten schon einmal Bekanntheit ist das Vertrauen in ein Produkt gekauft oder eine ethische und den Werberat ungebrochen: „Lag den Konsumenten. moralische Dienstleistung in Anspruch ge- Regeln für Wer- im Jahr 2015 noch der Konsu- nommen, weil sie die Werbung bung als sehr mentenschutz auf Platz eins der dafür angesprochen hat.“ Unter wichtig ein, 36% Anlaufstellen für Beschwerden ÖWR-Kennern ist das Ergebnis als wichtig. über Werbung, wurde dieser be- … und Studienleiterin mit 78% noch deutlicher. „Wie gut Werbung funktio- niert und vor allem wirkt, konn- terreichischen Werberat groß: ten wir dieses Jahr in einer Art Die schnelle Reaktion auf Wer- Selbstversuch unter Beweis beverstöße (72%), die Sensibilität stellen“, schmunzelt Straberger. bei der Beschwerdebearbeitung „Eine Steigerung der gestützten (60%) sowie die transparente Bekanntheit um sechs Prozent- Vorgehensweise (49%) werden punkte auf 46 Prozent ist nicht von einer Institution der Werbe- nur im Sinne der Studie ein signi- Selbstregulierung erwartet. Da- fikantes Top-Ergebnis, sondern rüber hinaus findet die österrei- vielmehr noch der erfreuliche chische Bevölkerung Spielregeln Outcome einer breit angeleg- für Werbung wichtig: ten Aufmerksamkeitskampagne „57 Prozent stufen ethische des ÖWR.“ Bei der Zielgruppe und moralische Regeln für Wer- Männer liegt der Grad der Be- bung als sehr wichtig ein, 36 kanntheit mit 55% sogar noch Prozent als wichtig“, so Straber- höher, genauso wie bei Men- ger weiter. Für die Einhaltung schen bis 29 Jahren (52%). der ethischen und moralischen „Auch die Abfrage der gestütz- Spielregeln soll jedenfalls der ten Werbeerinnerung beschei- ÖWR verantwortlich zeichnen. Marketing & Media – hier findest du alle Experten
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22 MARKETING & MEDIA Freitag, 14. Jänner 2022 medianet.at Regierungskommunikation Parallel zur Präsentation der neuen Medienministerin zum Thema tauchte ein Regierungspapier mit strengeren Regeln zu Förderung, Transparenz und Qualität auf. D ienstag dieser Woche rungsbudget steigen und reine lud die neue Medien- Onlinemedien inkludiert wer- ministerin Susanne den, wobei Qualitätskriterien Raab zur Antritts- verankert werden sollen. konferenz, wo sie ihre Die Vorschläge im Minister- Agenda bezüglich der Themen ratsvortrag sind nur eine Dis- wie Medienförderung, Regie- kussionsgrundlage. Ab Februar rungsinserate, ORF-Gesetz und wird die Regierung mit der Bran- andere wichtige Themen für die che, den anderen Parteien und kommenden Monate skizzierte, Wissenschaftern diskutieren. wobei sie dabei nur einen gro- Ergebnisse sollen bis Ende des ben Überblick geben wollte und Jahres vorliegen, sagte Susanne u.a. beim Thema Regierungsin- Raab vor dem Ministerrat am serate mit ihren Vorstellungen Mittwoch. Auch die Medienspre- noch eher vage blieb. cherin der Grünen, Eva Blimlin- Ein der Austria Presse Agentur ger, hoffte gegenüber der APA APA aber vorliegendes Papier auf eine Umsetzung im heurigen zeigt, dass zumindest gerade bei Jahr. Sie gab jedoch zu bedenken, diesem viel diskutierten Thema dass diverse Fristenläufe einge- die Vorstellungen schon weiter halten und in diesem Bereich gediehen sein könnten. europäischen Rechtsstandards entsprochen werden muss, wo- Ergebnisse bis Ende 2022 mit eine Notifizierung durch die Wie die APA vermeldet, sieht ein EU-Kommission nötig ist. Ministerratsvortrag einen Maß- Ziel sei es laut Raab, die In- nahmenkatalog zu evaluieren seratenvergabe neu zu organi- vor, der unter anderem stren- sieren und Kriterien dafür zu © BKA/Andy Wenzel gere Regeln und mehr Transpa- entwickeln. Darüber hinaus renz für Inseratenschaltungen soll es eine klare Trennung zwi- als auch ein einheitliches Me- schen Inseraten und Medienför- dienförderungsgesetz beinhal- derungen geben. Inserate seien tet. Auch soll das Medienförde- nichts Anrüchiges, es gebe ein Im Fokus steht derzeit die entgeltliche Kommunikation der Regierung. legitimes Informationsbedürf- und unabhängige Medienland- nis seitens der Politik, um etwa schaft sei „wichtig für die De- über die Corona-Impfung oder mokratie“. Das habe sich in der Gewaltschutz zu informieren, Pandemie klar gezeigt. „Dabei ist Der Fokus auf Trans betonte die Medienministerin. Transparenz ganz wichtig.“ „Gerade das quantitative parenz und Nachvoll Grüne: „Impulse setzen“ Missverhältnis zwischen För- ziehbarkeit bei der Auch Grünen-Klubchefin Sigrid dervolumina, die nach klaren Maurer als Koalitionspartner gesetzlichen Regeln vergeben Inseratenvergabe ist bekräftigte, dass es ein legitimes werden, auf der einen Seite, und der einzig richtige Informationsbedürfnis gebe. Inseratenbudgets, die überwie- Weg, um etwaige Die Frage sei, ob die Vergabe gend ohne ausreichende Ziel- von Inseraten transparent sei. gruppen- und Wirkungsanalyse Interessenkonflikte Sie freue sich jedenfalls sehr da- gesteuert werden, auf der an- zu vermeiden. rüber, dass dieser Diskussions- deren Seite, steht einer zielge- © Styria/Marija Kanizaj prozess nun beginne und „wir richteten, transparenten Medi- einen ganz neuen Impuls setzen enpolitik im Weg“, heißt es im Markus Mair wollen“. Das sei den Grünen ein Ministerratsvortrag. Um dem VÖZ-Präsident großes Anliegen. Eine vielfältige entgegenzuwirken, soll „zeitnah“
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