"Wenn Ideen Gestalt annehmen" - Visualisierung unseres Studienauftrags - Priora

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"Wenn Ideen Gestalt annehmen" - Visualisierung unseres Studienauftrags - Priora
Nr. 2 | September 2012
                                                            Das Kundenmagazin der Priora

   Visualisierung unseres Studienauftrags

  «Wenn Ideen Gestalt
  annehmen»

Trend                                  Projektentwicklung                  Interview

Nachhaltigkeit                         Eigenheim                           Arno Del Curto
Eine Entwicklung mit vielen Facetten   Gut zu wissen                       Der Meistermacher
"Wenn Ideen Gestalt annehmen" - Visualisierung unseres Studienauftrags - Priora
Inhalt
    Editorial                                                                      3

    Generalunternehmung | Bauboom ohne Ende?                                       4

    Wir stellen uns vor | Geschäftsstellenleiter der Priora Generalunternehmung    5

    Flughafenprojekt | Wenn Ideen Gestalt annehmen                                 8

    Trend | Wie nachhaltig ist der Nachhaltigkeitstrend?                          12

    Interview | Arno Del Curto, Trainer HC Davos                                  14

    Projektentwicklung | Eigentum – News und nützliche Informationen              17
                                                                                       Impressum
    Neubauprojekt | «Foyer» in Zug                                                19   Priora View ist an Kunden, Partner,
                                                                                       Planer, Unternehmer und Freunde des
    Rechenzentren | Erweiterung des Dienstleistungsangebotes                      21   Hauses adressiert.

    Facility Management | Kosteneinsparung dank Outsourcing                       22   Herausgeberin
                                                                                       Priora Group AG
    Immobilien | Immobilienanlagen im aktuellen Marktumfeld                       23   Balz-Zimmermann-Strasse 7
                                                                                       CH-8302 Kloten
    Investment Services | Interview mit Dr. Walter Ritter von Nobel Biocare       25   marketing@priora.ch

    Neue Aufträge                                                                 26   Redaktionsleitung
                                                                                       Claudia Aepli, Priora Group AG
    Kurz notiert | bauenschweiz | Kloten Flyers | Priora Comic                    28
                                                                                       Grafik, Design und Gestaltung
    Events | Veranstaltungsrückblick                                              30   Daniela Weilenmann, Priora Group AG

    Priora Geschäftsstellen                                                       32   Fotografen
                                                                                       Antonella La Barbera, Winterthur | Seite 4
                                                                                       André Springer, Horgen | Seite 30
                                                                                       Jos Schmid, Zürich | Priora Portraitbilder

                                                                                       Visualisierungen
                                                                                       raumgleiter. gmbh, Zürich | Seite 8–11

                                                                                       Illustrator/Comic
                                                                                       Max Spring, Bern

                                                                                       Titelbild
                                                                                       raumgleiter. gmbh, Zürich

                                                                                       Druck
                                                                                       Südostschweiz Presse und Print AG
                                                                                       Kasernenstrasse 1
                                                                                       CH-7007 Chur

                                                                                       Auflage
                                                                                       15 000 Exemplare

2   Priora View | September 2012
"Wenn Ideen Gestalt annehmen" - Visualisierung unseres Studienauftrags - Priora
Editorial
«Teamentscheidungen sind
uns wichtig, weil diese von
allen getragen werden.»

                              Liebe Leserinnen und Leser

                              «Gruppen entscheiden anders als Individuen», sagt Matthias Sutter, Professor für experimentelle
                              Ökonomie, «oft sind drei Köpfe besser als einer.» Seine Experimente zeigen, dass Teams strategi-
                              scher entscheiden und gerade bei komplexen Herausforderungen im Vergleich zu Alleinentschei-
                              dern oft die Nase vorn haben.

                              Deshalb hat die Gruppenleitung mit dem Kader wichtige Feinjustierungen vorgenommen – um
                              Ihnen innovative und marktgerechte Dienstleistungen anbieten zu können. Am Ende des Tages
                              wurden gemeinsame Entscheidungen getroffen, denn auf den Einbezug unserer motivierten Mit-
                              arbeitenden legen wir bei der Priora grossen Wert. Als Team sind wir stark und können so für
                              unsere Kunden Höchstleistungen erbringen.

                              In dieser Ausgabe unseres Kundenmagazins Priora View widmen wir uns unter anderem dem Thema
                              Team. Im Interview mit Arno Del Curto, Trainer des HC Davos, lesen Sie über seine Ansichten zum
                              Thema Teamgeist und Gruppenentscheidungen. Ein grosser Mannschaftsgeist beweist auch unser
                              Team, welches die Entwicklung der neuen Global Business Area – First District in Kloten/Opfikon,
                              (rund um den Balsberg) vorantreibt und darüber berichtet. Lernen Sie unsere Priora Geschäftsstel-
                              lenleiter kennen, lesen Sie, was eine gute Immobilie ausmacht, erfahren Sie mehr über Mythos und
                              Wahrheit von Immobilienanlagen und vieles mehr.

                              Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen mit unserem Kundenmagazin Priora View.

                              Herzlichst Ihr

                              Hans-Peter Domanig
                              CEO Priora Group AG

                                                                                                       Priora View | September 2012   3
"Wenn Ideen Gestalt annehmen" - Visualisierung unseres Studienauftrags - Priora
Bauboom
    ohne Ende?
    Die Schweizer Bauwirtschaft eilt seit über einer Dekade von Jahr zu Jahr    BAUEN IST EINE VERTRAUENSANGELEGENHEIT
    zu neuen Rekorden. Das Hochbauvolumen ist in diesem Zeitraum um no-         Der persönliche Kontakt und die Identifikation mit der Region sind der
    minal 35 Prozent auf ca. 45 Mrd. Franken gewachsen. Während in diesem       Schlüssel für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Jeder, der einmal ge-
    Zeitraum der Umbausektor über ein Wachstum von 15 Prozent verzeich-         baut hat, weiss, wie intensiv der Prozess von der Planung bis zur Schlüs-
    nen konnte, stiegen die Neubauausgaben um über 46 Prozent. Treiber          selübergabe ist. Vertrauen in die Projekt- und Bauleitung ist für jeden
    des gesamten Baubooms war und ist der Wohneigentumsbau. Trotz in-           Bauherrn darum eines der wichtigsten Kriterien. Ein professionelles Pro-
    ternationaler Finanzkrise wird für 2012 ein weiteres Bauwachstum von        jektmanagement ist unser oberstes Gebot. Dafür stehen über 150 moti-
    real ein bis zwei Prozent vorausgesagt. Die Wachstumsgrenze scheint         vierte Mitarbeitende in unseren Geschäftsstellen. Die Kundenanforderun-
    mittlerweile allein von der Kapazitätsgrenze der Unternehmungen             gen stehen dabei für uns an erster Stelle – vom ersten Kontakt an bis zur
    abhängig zu sein.                                                           Garantiebetreuung.

    Vom Bauboom sind fast alle Regionen der Schweiz betroffen. Besonders        Unterstützt wird dies durch zertifizierte Prozesse nach ISO 9001 und
    rege wirkt sich die Bautätigkeit naturgemäss in den Wirtschaftszentren      OHSAS 18001. Ein besonderes Gewicht legen wir auf die Arbeits-
    Bern, Basel, Genf, Lausanne, St. Gallen, Zug/Luzern und Zürich aus.         sicherheit unserer Baustellen. Termindruck, interkulturelle Zusammen-
                                                                                arbeit, Wind und Wetter fordern alle Baubeteiligten. Priora setzt deshalb
    REGIONALITÄT ALS KUNDENVORTEIL                                              höchste Massstäbe an die Qualität ihrer Prozesse und das Resultat auf
    Bau ist eine der am stärksten lokal tätigen Branchen. Jedes Gebäude ist     der Baustelle.
    ein Unikat und wird trotz Verarbeitung von industriellen Produkten an Ort
    unter Einsatz von hohen Personal- und Materialressourcen erstellt. Hinzu    Bauen bedeutet die Zukunft gestalten. Wir sind uns bewusst, dass wir
    kommt, dass jeder Kanton und innerhalb dieser Kantone jede Gemeinde         eine grosse Verantwortung gegenüber unseren Kunden und auch allen
    ihre eigenen Baugesetze hat. Nicht umsonst ist das Bau- und Immobilien-     Stakeholdern tragen. Mit Herzblut, Engagement und Professionalität stel-
    gewerbe dermassen stark fragmentiert. Nur wer die lokalen Begebenheiten     len wir uns dieser Aufgabe.
    kennt, kann die Bedürfnisse aller am Bau Beteiligten (Bauherr, Behörden,
    Nachbarn, Unternehmer) in einen reibungslosen Bauprozess einbinden.

    Die Priora Generalunternehmung ist genau deshalb lokal aufgestellt. Mit
    den Geschäftsstellen Basel, Bern, Chur, St. Gallen, Zug/Luzern und Zü-
    rich decken wir alle grossen Wirtschaftszentren der deutschen Schweiz ab.
    Dies bedeutet für unsere Kunden kurze Wege, direkte Kontakte, schnelles                                           Raffael Brogna
    Agieren und profunde Kenntnisse des lokalen Marktes. Wir vergeben drei                                            Vorsitzender der Geschäftsleitung
    Viertel der Aufträge an Unternehmer aus der Region.                                                               Priora Generalunternehmung AG

4   Priora View | September 2012
"Wenn Ideen Gestalt annehmen" - Visualisierung unseres Studienauftrags - Priora
Wir stellen uns vor
                                                                            Geschäftsstelle Basel

GU-Geschäftsstellenleiter
stellen sich vor
                                           Manfred Meury                    Haben Sie auch Bauaufträge aus dem nahe gelegenen Ausland (Drei-
                                           (44 Jahre, ledig, ein Sohn na-   ländereck)? Aufgrund der geografischen Lage im Dreiländereck drängt
                                           mens Pascal 16-jährig, wel-      sich diese Frage auf. International präsentiert sich die trinationale Metro-
                                           cher diesen Sommer eine Leh-     politan-Region Basel unter dem Label «metrobasel» und tritt als Gross-
                                           re als Zimmermann beginnt)       region im internationalen Wettbewerb auf. Primär profitieren wir derzeit
                                                                            von sehr gut ausgebildeten Arbeitskräften, die vor allem aus Deutschland
                                           Geschäftsstelle:                 zuwandern. Aktiv gehen wir im angrenzenden Ausland keine Aufträge
                                           Margarethenstrasse 38            an. Selbst auf dem Gelände des EuroAirport tun sich schweizerische Un-
                                           4002 Basel                       ternehmen sehr schwer, im Baumarkt Fuss zu fassen; zu differenziert sind
                                                                            sowohl die Bauwirtschaft als auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen.
                                           Ausbildung: Hochbauzeich-
                                           ner EFZ, Zimmermann EFZ,
                                           Hochbautechniker FH, TEKO        Roland W. Schlegel
                                           Kaderschule                      (Senior, verheiratet, drei Töch-
                                                                            ter, sieben Enkelkinder)
Hobbys: Golfen, Biken und Skifahren
                                                                            Geschäftsstelle:
Anzahl Mitarbeitende in Geschäftsstelle: 30                                 Jubiläumsstrasse 93
                                                                            3005 Bern
Anzahl laufende Baustellen: 12
                                                                            Ausbildung: Dipl. Verkaufslei-
An welchem Bauwerk hätten Sie gerne «mitgebaut»? Ich hatte bereits          ter, dipl. Immobilientreuhänder
zweimal die Möglichkeit, den BURJ KHALIFA in Dubai zu besichtigen. Un-
glaublich, dass der 828 Meter hohe Wohn- und Geschäftsturm mit über         Hobbys: Familie und Golf
200 Etagen in nur sechs Jahren gebaut wurde und heute Platz für über
12 000 Menschen bietet, die darin wohnen und arbeiten. Trotz meiner         Anzahl Mitarbeitende in Geschäftsstelle: 20
Erfahrung bei der Realisierung von Grossprojekten kann ich nur erahnen,
welche Herausforderungen bei der Planung und Realisierung bewältigt         Anzahl laufende Baustellen: 8
worden sind. Gerne hätte ich meinen persönlichen Beitrag geleistet, und
mit Sicherheit wäre dies eine sehr interessante und einmalige Erfahrung     An welchem Bauwerk hätten Sie gerne «mitgebaut»? Am SRG Um- und
gewesen.                                                                    Neubau in Bern Ostring.

Welches war ihr spannendstes Bauwerk mit einem Stararchitekten?             Wird Bern auch im Wettstreit um das höchste Gebäude der Schweiz
Das Projekt Südpark im Gundeli-Quartier in Basel, das wir als Totalunter-   mitbuhlen? Die BewohnerInnen in Bern und Agglomeration haben Mühe
nehmer mit dem Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron gebaut ha-         mit Hochhäusern. In den letzten Jahren wurden mit einer Ausnahme alle
ben und den exklusiven Mieterausbau für die Atlas Stiftung realisierten.    Bauvorhaben mit Hochhäusern abgelehnt. Wir sind stolz beim ersten, seit
Nicht immer war es einfach, die hohen architektonischen Anforderungen       vielen Jahren durch das Volk genehmigte Hochhausprojekt in Wabern bei
mit den Nutzer- und Kostenvorgaben in Einklang zu bringen. Auch die         Bern mitmachen zu dürfen. Dieses Bauvorhaben ist dank klaren Vorgaben
Fassadengestaltung und Konstruktion hat dem gesamten Projektteam als        des Bauherrn ein einmaliges mit fünf verschiedenartigen Bautypen aus
auch den Unternehmern einiges abverlangt.                                   fünf Wettbewerben entstandenes Projekt.

                                                                                                                              Priora View | September 2012   5
"Wenn Ideen Gestalt annehmen" - Visualisierung unseres Studienauftrags - Priora
Geschäftsstelle Basel

    Was halten Sie von den Wohnformen «warme Betten» und «James»?                 Zweitwohnungen) gesucht werden. Auch ist ein energieeffizienter Sanie-
    Konzepte mit «warmen Betten» lassen sich gut in Tourismusregionen re-         rungsbedarf bei den Gebäuden der 70er- und 80er-Jahre zu erwarten.
    alisieren. Dagegen werden in Städten und deren Agglomerationen Über-
    bauungen «Wohnen mit Dienstleistung» immer beliebter. Vielbeschäftig-         An welchen bekannten Tourismusimmobilien waren Sie beteiligt?
    te Geschäftsleute und aktive Familien erhalten die Möglichkeit in einem       Am Umbau des Hotels Suvretta House in St.Moritz bei der ersten und
    James-Haus diverse Dienstleistungen (von Einkäufe besorgen, Dog-Walk-         zweiten Etappe sowie am Umbau des Waldhotels Davos im Jahr 2005.
    ing bis zu Auto waschen) in Anspruch zu nehmen.

                                                                                  André Bütler
                                                Heinz Czeslik                     (44 Jahre, verheiratet,
                                                (56 Jahre, verheiratet, eine      vier Kinder)
                                                Tochter)
                                                                                  Geschäftsstelle:
                                                Geschäftsstelle:                  Zug/Luzern
                                                Ringstrasse 34                    D4 Park 6
                                                7000 Chur                         6039 Root Längenbold

                                                Ausbildung: Architekturstu-       Ausbildung: Hochbauzeich-
                                                dium, Maurermeister (eidg.        ner, Bauleiter IBZ, Projekt-
                                                dipl. Baumeister), VSGU           leiter VSGU, Management-
                                                Projektleiter                     schulen

                                                Hobbys: Skifahren und Mo-         Hobbys: Familie, Haustiere, Haus und Garten
                                                torradfahren
                                                                                  Anzahl Mitarbeitende in Geschäftsstelle: 6
    Anzahl Mitarbeitende in Geschäftsstelle: 9
                                                                                  Anzahl laufende Baustellen: 1 und diverse GU-/TU-Submissionen
    Anzahl laufende Baustellen: 7
                                                                                  An welchem Bauwerk hätten Sie gerne «mitgebaut»? Am Swiss Re
    An welchem Bauwerk hätten Sie gerne «mitgebaut»? Am Wohn-                     Tower in London
    und Geschäftshaus Murrezzan in St.Moritz. Es wurde vom Architekten
    Norman Foster entworfen und forderte höchste Anforderungen an die             Sie haben im Mai 2012 Ihre neue Geschäftsstelle in Root eröffnet –
    Qualität und die Detailplanung. Ich hatte das Team des Generalplaners         und haben Ihre Büroräumlichkeiten im D4 Business Center. Welches
    geleitet und hätte diese Planung auch gerne realisiert.                       Gebäude ist das interessanteste, welches Sie erstellt haben? Das inte-
                                                                                  ressanteste Bauwerk war für mich das Spital Zimmerberg in Horgen. Die
    Bemerken Sie bereits im Immobilienmarkt die Annahme der Zweitwoh-             gesamten Arbeiten am An- und Umbau mussten während des laufenden
    nungsinitiative? Bei den laufenden Projekten ist die Annahme der Zweit-       Betriebs realisiert werden. Bei diesem Bauvorhaben wurden sämtliche Be-
    wohnungsinitiative nicht bemerkbar. Man geht zurzeit davon aus, dass          teiligte gefordert, und es war ein hochspannendes Projekt.
    2012 eingegebene Bauanträge für Zweitwohnungen bewilligt werden.
    Die Auswirkungen werden wir vermutlich erst ab dem Jahr 2013 spüren.          Hat es in der Region Zug und Luzern noch Platz zum Bauen? In Zug wird
    Es ist aber bereits festzustellen, dass Alternativlösungen (bewirtschaftete   freie Baufläche langsam knapp, infolgedessen ist die «Verdichtung» des

6   Priora View | September 2012
"Wenn Ideen Gestalt annehmen" - Visualisierung unseres Studienauftrags - Priora
Wir stellen uns vor
Geschäftsstelle Zürich

Wohnraums ins Zentrum gerückt. Die Zuger Bevölkerung hat sich da in        Geschehens. Die Landschaft ist attraktiv. Infolgedessen steigen jedoch die
den letzten 50 Jahren fast verdoppelt. Neues Bauland wird vorerst nicht    Landpreise immer mehr. Die Nachfrage nach Wohnraum ist noch immer
mehr eingezont und das wenige, welches noch erwerbbar ist, wird zu         gross. Daraus resultierend sind die Wohnungen und Häuser auf ein für die
sehr hohen Preisen gehandelt. Zug hat aus «Platzmangel» als einer der      Ostschweiz hohes Preisniveau gestiegen.
ersten Kantone ein Hochhauskonzept entwickelt. In diesem ist vorgese-
hen, in der Peripherie zwischen Zug und Baar «Wolkenkratzer» zu erstel-
len. Zudem wird die Bautätigkeit in den nächsten Jahren ungebrochen        Marcel Brutschin
auf hohem Niveau sein, da einige Bauten der öffentlichen Hand anstehen     (47 Jahre, verheiratet, ein
und bestehende Liegenschaften umgebaut oder Ersatzneubauten reali-         Kind)
siert werden.
                                                                           Geschäftsstelle:
Mit dem A4-Lückenschluss im Frühjahr 2010 wurde Luzern direkt mit          Schärenmoosstrasse 77
dem neuen Verkehrsdreieck Zürich-West sowie dem Flughafen Kloten           8052 Zürich
verbunden. Durch diese verbesserte Erreichbarkeit rückten die Märkte Lu-
zern und Zürich spürbar näher. Dadurch gibt es eine Ausweitung in die      Ausbildung: Hochbautech-
Agglomerationen – und es ist damit zu rechnen, dass auch der Bauboom       niker HF, Betriebswirtschaft
in den nächsten Jahren ungebrochen sein wird.                              NDS

                                                                           Hobbys: Wandern, alljährli-
                                          Markus Hanselmann                cher 200-km-Lauf in Holland,
                                          (46 Jahre, verheiratet, ein      Familie
                                          Sohn im Alter von 16 Jahren)
                                                                           Anzahl Mitarbeitende in Geschäftsstelle: 45
                                          Geschäftsstelle:
                                          Schuppisstrasse 7                Anzahl laufende Baustellen: 13
                                          9016 St.Gallen
                                                                           An welchem Bauwerk hätten Sie gerne «mitgebaut»? Am Marina Bay
                                          Ausbildung: CAS Integriertes     Sands, Singapore.
                                          Risikomanagement, dipl.
                                          Organisator, zertifizierter      Was sind für Sie die grössten Herausforderungen am Standort Zürich?
                                          Projektmanager IPMA, Pro-        Auf dem Bauplatz Zürich herrscht ein Verdrängungswettkampf. Um je-
                                          jektmanager Bau Nachdip-         des Bauvorhaben wird gefightet, als ob es das letzte wäre. Jede General-
                                          lomkurs FH, Betriebsökonom       unternehmung, welche etwas auf sich hält, möchte etwas von diesem
                                          BVS, eidg. dipl. Bauleiter       «Kuchen» abhaben und drängt, fernab Wurzeln, ebenfalls auf diesen
                                                                           vermeintlich attraktiven Marktplatz. Nebst der Akquisition neuer Projek-
Hobbys: Lesen, Skifahren, Golfen                                           te ist die Gewinnung neuer, gut ausgebildeter Mitarbeitender aller Funk-
                                                                           tionen eine ernst zu nehmende Aufgabe und nicht zu unterschätzende
Anzahl Mitarbeitende in Geschäftsstelle: 20                                Herausforderung.

Anzahl laufende Baustellen: 7                                              Welches sind Ihrer Meinung nach die Trendquartiere in der Stadt
                                                                           Zürich in der Zukunft? Eines der auffälligsten Quartiere im Bezug auf
An welchem Bauwerk hätten Sie gerne «mitgebaut»? An den Petronas           grossräumige Bauaktivitäten befindet sich unmittelbar vor meinem Büro-
Twin-Towers in Kualalumpur, Malaysia.                                      fenster. Das Oberhauserriet respektive der Opfikerpark ist vermutlich das
                                                                           flächenmässig grösste Quartier, welches sich in den nächsten drei bis fünf
Planen Sie in der Ostschweiz weitere Hochhausprojekte analog der           Jahren zu einem Stadtteil entwickelt. Weitere interessante Gebiete sind
drei Wolkerkratzer in Rorschach mit je 81 Wohnungen? Nein, zurzeit ist     das Zollfreilager, Hardturmareal, Kasernenareal und auch nicht zu verges-
kein weiteres Projekt mit einem Hochhaus in Planung.                       sen ist der Güterbahnhof, auf welchem das neue Polizei- und Justizzent-
                                                                           rum entstehen soll.
Wie beurteilen Sie den Immobilienmarkt in der Ostschweiz? Mit der
sehr guten Verkehrserschliessung nach Winterthur (40 Minuten) oder
nach Zürich (50 Minuten) von St.Gallen aus sind wir nahe am Puls des       Aktuelle Projekte finden Sie unter www.priora.ch

                                                                                                                            Priora View | September 2012   7
"Wenn Ideen Gestalt annehmen" - Visualisierung unseres Studienauftrags - Priora
Wenn Ideen Gestalt
    annehmen
    Seit Beginn ihrer Aktivitäten als schweizweit operierende Immobiliengesellschaft im Jahr
    2011 hat sich Priora unter Führung ihres CEOs Hans-Peter Domanig zum Ziel gesetzt, ihre
    grossflächigen Landreserven am Standort Zürich-Flughafen mittels einer professionellen Ent-
    wicklungsstrategie im Markt zu positionieren.

    Das in den Dienstleistungsbereichen Development, Generalunternehmung          In dieser heute schon funktionalen und künftig auch räumlich attraktiven
    und Facility Management tätige Unternehmen deckt bereits heute in ihrem       Umgebung wird ein Ort des Wissens, der Arbeit, der Kommunikation und
    eigenen Immobilienportfolio die gesamten Lebenszyklusaspekte von Im-          Begegnung entstehen. Die lancierte Masterplanung baut auf diesen Pfei-
    mobilien als Gesamtdienstleister ab. Nun gilt es in den kommenden Jahren,     lern auf und verknüpft sämtliche diesbezüglichen Themen und Aspekte mit
    die gemeindeübergreifenden Areale und Grundstücke im Umfang mehre-            Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Umwelt.
    rer hunderttausend Quadratmeter dem Markt zugänglich zu machen und
    sowohl nutzerspezifisch nachhaltig wie auch städtebaulich-raumplanerisch      Priora rechnet mit einem Entwicklungs- und Realisierungshorizont von zehn bis
    mit grösster Sorgfalt zu entwickeln.                                          fünfzehn Jahren. Der Beginn der Masterplanung hat im November 2011 be-
                                                                                  gonnen, und in wenigen Monaten werden die ersten Baugesuche eingereicht.
    DIE VISION
    Um den Umstand der heute zersiedelt anmutenden Areale entgegenzu-             DER NEUE BRAND
    wirken, wird durch die Schaffung eines einheitlichen Auftrittes eine eigene   Dem Umstand der heute zersiedelt anmutenden Areale wird gezielt entge-
    Identität geschaffen. So wird auch das gesamte Entwicklungsgebiet, inklu-     gengewirkt. Ein einheitlicher Brand, fasst das gesamte Entwicklungsgebiet
    sive den Bestandesliegenschaften namentlich zusammengefasst. Dies hilft       inklusive der Bestandesliegenschaften namentlich zusammen und verhilft
    der Wiedererkennung und erleichtert die Vermarktung der neu zu entwi-         dem Gesamtgebiet zu einer eigenen Identität.
    ckelnden Areale.
                                                                                  Priora hat zu diesem Zweck einen Brand-Wettbewerb unter vier renom-
    Priora Development wurde im November 2011 mit der Aufgabe betraut,            mierten Werbe- und Brandagenturen durchgeführt und hat sich nach sorg-
    eine Vision zu formulieren, in welcher die Transformation des vormals der     fältiger Analyse der eingegangenen Vorschläge für einen der Vision ent-
    Luftfahrt dienenden Gewerbegebietes in ein weltoffenes, pulsierendes          sprechenden, werthaltigen und auch international rasch fassbaren Namen
    Arbeits- und Dienstleistungsgebiet nachvollziehbar abgebildet wird.           entschieden:

8   Priora View | September 2012
"Wenn Ideen Gestalt annehmen" - Visualisierung unseres Studienauftrags - Priora
Unter der Dachmarke «First District» wird Priora Immobilienprojekte

                                                                                                                                                                     Flughafenprojekt
                                                                                auf den eigenen Landreserven lancieren, die durch ihre herausragende
                                                                                Architektur und optimale Visibilität zu veritablen Landmarks werden.

                                                                                 •   Der «First District» wird ein Ort mit höchster Standortqualität im
                                                                                     Wirtschaftsraum Zürich.

                                                                                 •   Der «First District» steht für ein Projekt, das den Begriff «Global
                                                                                     Business Area» neu interpretieren wird.

Visualisierung Vorstudienauftrag                                                 •   Der «First District» wird zum Standort, der Unternehmen hilft, sich
                                                                                     bestmöglich zu positionieren.

                                                                                 •   Der «First District» wird der pulsierende Stadtraum sein, den man
                                                                                     betritt, sobald man den Flughafen in Richtung Stadt verlässt – und
                                                                                     in umgekehrter Richtung wird der «First District» im Sinne einer
                                                                                     Headquarters-Homebase verstanden, von welcher aus man als Un-
                                                                                     ternehmung in die nationale wie auch internationale Businesswelt
                                                                                     hinaus agiert.

                                                                                DER MOBILITÄTSVORTEIL
                                                                                Mit 24,3 Millionen Passagieren, 279 000 Flugbewegungen, erweitertem
Das gesamte Entwicklungsgebiet wird unter dem neuen Brand «First Dis-           Shopping-Angebot und vielseitigen Verkehrsverbindungen hat sich der
trict» positioniert.                                                            Flughafen Zürich längst als wichtiger, globaler Knotenpunkt und HUB etab-
                                                                                liert. Unmittelbar angrenzend entsteht nun der «First District», der in den
Das bisherige Priora Landside-Portfolio bestehend aus drei Teilarealen          kommenden Jahren in intensiver Wechselwirkung mit allen Airport-nahen
– bisher bekannt unter den jeweiligen Bezeichnungen Balsberg-, Platten-         Nutzungen stehen wird.
und Ausbildungsareal und geografisch über die Gemeindegrenzen von
Kloten und Opfikon verteilt –, wird unter dem neuen Brand «First Dis-           Der «First District» verfügt über einen eigenen S-Bahnhof, eine eigene
trict» entwickelt und vermarktet. Der Name ist Programm und beschreibt          Glattalbahn-Haltestelle sowie über vier Bushaltestellen und ist dadurch
den Ort und die Lage mit internationalem Touch in unmittelbarer Nach-           von Mobilität geprägt. In drei Minuten Distanz werden beispielsweise
barschaft zum Flughafen Zürich.                                                 sämtliche Check-In-Terminals erreicht und in zehn Minuten der Haupt-
                                                                                bahnhof Zürich.
Der «First District» wird zum Dreh- und Angelpunkt zwischen der Stadt
Zürich und dem Flughafen Zürich und positioniert sich im Sinne einer            In einer globalisierten Welt wächst die Bedeutung der Mobilität und
Airport City als internationaler Geschäftsstandort mit direktem Bezug           damit einhergehend auch diejenige der Flughäfen und ihrer Verkehrs-
zur globalisierten Welt – der «First District» versteht sich somit als Global   knotenpunkte. Die Faszination solcher Knotenpunkte entsteht neben der
Business Area.                                                                  anfänglichen Faszination an der Kernfunktion selbst, auch aufgrund der

                                                    Masterplanung

     S-Bahnhof

     Haltestelle Tram

     Haltestelle Bus

     Hotel Mövenpick

     Hotel Dorint

     Hotel Hilton

     Boarding House Balsberg
     Haltestelle
     Glattbrugg, Riethofstrasse
     Haltestelle
     Kloten, Balsberg Hardacher
     Haltestelle
     Zürich Flughafen, Werft (Richtung Flughafen)
     Haltestelle
     Zürich Flughafen, Werft (Richtung Zürich)
     Haltestelle Glatttalbahn
     Kloten Balsberg, Bahnhof
     S-Bahnhof S7
     (Winterthur-Zürich HB-Rapperswil)
     Flughafen Zürich
     Tor 141
     Flughafen Zürich
     Bogenhangar
     Flughafen Zürich
     Werft 3

     Flughafenautobahn A51 (Zürich-Bülach)
     Schaffhauserstrasse

     Balz-Zimmermann-Strasse
     Flughofstrasse

                                                                                                                                  Priora View | September 2012   9
"Wenn Ideen Gestalt annehmen" - Visualisierung unseres Studienauftrags - Priora
typischerweise an Flughäfen entstehenden Konzentration unterschied-
     lichster Dienstleistungsangebote auf engstem Raum.

     Priora wird nun, aufbauend auf diesen Mobilitätsvorteilen, in den kom-
     menden Jahren ihr heute schon international positioniertes Nutzerseg-
     ment im Bereich von Büro-, Hospitality-, Dienstleistungs- und Gewerbe-
     flächen gezielt erweitern.

     Der Standort «First District» steht daher sinnbildlich für die gewünschten
     Attribute einer Global Business Area, wie, Erreichbarkeit, Internationalität,
     Effizienz und Aufenthaltsqualität.                                              Visualisierung Vorstudienauftrag

     DIE ENTWICKLUNG
     Vorrangiges Ziel der Entwicklung ist es, für sämtliche Areale innerhalb des     Die Teilnehmer
     Entwicklungsgebietes gegenwärtige und zukünftige Nutzersegmente zu               • Max Dudler Architekt
     beschreiben, beziehungsweise Absatzmärkte und potentielle Geschäftsflä-          • Fischer Architekten
     chennutzer (Ankernutzer) zu ermitteln.                                           • Dachtler Partner Architekten
                                                                                      • Bob Gysin + Partner BGP
     Als Basis für die Entwicklung aller Areale stehen zusammenfassend die fol-       • Burckhardt + Partner AG
     genden Kriterien:                                                                • OOS AG
                                                                                      • Stücheli Architekten
      •   Das Glattal ist dank der vorzüglichen Verkehrslage zu einer vernetzten      • Züst Gübeli Gambetti Architektur und Städtebau AG
          Dörferstadt zusammengewachsen. Mit rund 150 000 Einwohnern und
          125 000 Arbeitsplätzen ist das mittlere Glattal nördlich von Zürich die    Im besagten Studienauftrag wurden Themen wie Life-Cycle-Betrachtung,
          viertgrösste Agglomeration der Schweiz.                                    Umwelt, Ökonomie, Städtebau und architektonisches Gesamtkonzept als
                                                                                     wichtige Indikatoren vorgegeben, um die Positionierung nachgefragter Im-
      •   Die Liegenschaften und Grundstücke des «First District» verbleiben         mobilienprodukte im Wachstumsmarkt Glattal/Flughafenregion zu ermög-
          weitgehend im Besitze der Priora Gruppe und sind grundsätzlich in Be-      lichen (Medical-Health-, Boarding-, Life-Cycle-Produkte etc.).
          standesliegenschaften und Entwicklungsareale Airside und Landside
          aufgeteilt.                                                                Die Weiterbearbeitung
                                                                                     Nach eingehender Jurierung der Projektbeiträge durch die oben genannten
      •   Der Name «First District» steht für ein Immobilienportfolio am Stand-      Architekturbüros gingen Dachtler Partner Architekten und die OOS AG als
          ort Flughafen Zürich das dank dem intensiven Ausbau des öffentlichen       Sieger des Studienauftrags hervor. Priora wird mit beiden Teams in den
          Streckennetzes höchste Mobilitätskriterien erfüllt. Die zahlreichen An-    nächsten Monaten an der gemeinsamen Entwicklung der ersten «First
          schlüsse an das öffentliche Verkehrsnetz (S-Bahn, Glattalbahn, Bus)        District» Projekte intensiv arbeiten. Erste visuelle Umsetzungen der Projekt-
          stellen das Rückgrat des gesamten Entwicklungsgebietes dar.                ideen sind in diesem Artikel abgebildet und sollen einen ersten Eindruck der
                                                                                     künftigen Global Business Area vermitteln.
      •   Der «First District» ist ein idealer Geschäftsstandort für nationale und
          internationale Unternehmungen. Dies dank der Lagequalität innerhalb        Parallel dazu wurde auf einer weiteren Parzelle ein erstes Vorprojekt
          der Wirtschaftsregion Zürich/Glattal, der geplanten hohen Aufenthalts-     lanciert, das mit dem Zürcher Architekturbüro Atelier WW in Angriff ge-
          qualität und dank dem Flughafen Zürich als Wirtschaftsmotor.               nommen wurde.

      •   Die Entwicklung einer sorgsamen und marktkonformen Masterplanung           Die Entwicklungstätigkeiten sind in vollem Gange, und im Sinne einer in-
          ist ein erklärtes Ziel.                                                    tegralen Arbeitsweise werden Entscheidungsträger der öffentlichen Hand,
                                                                                     der Politik und Wirtschaft wie auch der Nutzerseite laufend miteinbezogen.
      •   Ein langfristiger Entwicklungshorizont von ca. zehn bis fünfzehn Jah-
          ren unter Berücksichtigung der Nachfragen am Nutzflächenmarkt trägt        DIE TRANSFORMATION
          diesem Umstand Rechnung.                                                   Das nun offiziell mit dem Begriff «First District» bezeichnete Entwick-
                                                                                     lungsgebiet wird heute weitgehend als Büro-, Dienstleistungs- und Ge-
      •   Die neue Business Area verknüpft die urbanen Zentren «Airport Zürich»      werbegebiet wahrgenommen. Diesem Gebiet stehen in den nächsten
          und «Stadt Zürich».                                                        Jahren Veränderungsprozesse bevor, die eine strategische und langfristig
                                                                                     angelegte Masterplanung notwendig machen. Priora Development hat
      •   Eine Intensivierung der strategischen Kooperation mit der Flughafen        sich diesbezüglich bereits grundlegende Überlegungen zur nachhaltigen
          Zürich AG ist lanciert, und somit die Etablierung einer partnerschaftli-   und räumlichen Stadtentwicklung in diesem von Mobilität geprägten
          chen Masterplanung für die Entwicklung der Global Business Area ein        Standort gemacht. Die Aufgabe, an diesem Ort eine Entwicklungsstra-
          formuliertes Ziel der Priora.                                              tegie zu formulieren, die den Nachhaltigkeitsbegriff zum Inhalt macht,
                                                                                     gewinnt an Bedeutung.
     Priora Development hat im Zusammenhang mit der lancierten Master-
     planung, im Frühjahr 2012 einen Studienauftrag unter acht renommier-            Die Basis aller infrastrukturellen und nutzungsbezogenen Überlegungen
     ten Schweizer Architekturbüros durchgeführt, um wichtige Erkenntnisse           liegt im Schlüsselfaktor «Mobilität». Die in der Mobilitätsstrategie des Kan-
     aus raumplanerischer und städtebaulicher Sicht zu gewinnen.                     tons Zürich festgeschriebene Zielsetzung einer Verschiebung des Verkehrs
                                                                                     zugunsten von ÖV und Langsamverkehr (Velo, Fussgänger) gilt als Vorgabe
                                                                                     aller Planungsschritte. Die Schaffung zusätzlicher Kapazitäten im Verkehrsan-
                                                                                     gebot und der gezielte Ausbau der Verkehrsinfrastruktu gelten als grosse He-
                                                                                     rausforderungen der von Priora Development ausgelösten Masterplanung.

10   Priora View | September 2012
Flughafenprojekt
Visualisierung Vorstudienauftrag

DIE POSITIONIERUNG                                                                                      Priora konnte erfahrene Branchenexperten mit der
Der «First District» schliesst dank seiner grossen Flächenausdehnung die                                Aufgabe der Masterplanung und Entwicklung am
Lücke zwischen der Stadt Zürich und dem Flughafen Zürich. Der «First                                    Airport Zürich betrauen.
District» wird als Global Business Area zum Ort, an welchem sich insbe-
sondere Unternehmen aus dem In- und Ausland zwecks Ansiedlung ihres                                     Stefan Wehner (oben) als Leiter Bautreuhand und
Headquarters oder einer Zweigniederlassung positionieren.                                               Michel Kempter (unten) als Leiter Development
                                                                                                        Zürich, werden sich in den kommenden Jahren
Die unmittelbare Nähe zum HUB-Zürich Flughafen, und somit zu allen ÖV-                                  für die Transformation der Areale gemeinsam
Anbindungen, machen diesen Standort zur bestgelegenen und zukunfts-                                     verantwortlich zeichnen und gemäss der Unter-
trächtigen Business Area.                                                                               nehmensstrategie der Priora die milliardenschwe-
                                                                                                        ren Investitionen steuern. Beide verfügen über
Innert weniger Stunden sind vom «First District» aus nicht nur sämtliche                                jahre-lange Erfahrung im Bereich der Entwicklung,
Schweizer Destinationen erreichbar sondern auch die wesentlichen                                        Finanzierung und Realisierung von Grossprojekten,
Businessstädte.                                                                                         sowie über eine weitreichende Vernetzung in der
                                                                                                        Immobilien- und Finanzbranche.
DAS FAZIT
Betrachtet man den Mieterspiegel der bereits heute in den Priora Liegen-
schaften eingemieteten Unternehmen, so entdeckt man heute einen nicht
nur stark international, sondern auch technologisch affinen und finanz-
marktorientierten Mietermix. Diese Tatsache ist mit Sicherheit auch dem
Umstand zu verdanken, dass insbesondere die Flughafenregion wie auch
die Stadt Zürich Spitzenplätze in weltweiten Standortratings belegen und
dadurch positive Auswirkungen auf die Ansiedlung von Firmen in wert-
schöpfungsstarken Wirtschaftszweigen haben.

Priora wird in den nächsten Jahren ihr Portfolio massgeblich verändern und
erweitern, um diesem Umstand Rechnung zu tragen und den «First District»
als Global Business Area langfristig zu etablieren.

In 3 Minuten am Flughafen und 10 Minuten in der City                         International optimal angebunden

                                                                                                                                 Priora View | September 2012   11
Wie nachhaltig ist der
     Nachhaltigkeitstrend?
     Das Wort «nachhaltig» hat sich zu einem beliebten Adjektiv entwi-              LEED (Leadership in Energy and
     ckelt. Nachhaltige Landwirtschaft, nachhaltiger Tourismus, nachhal-            Environmental Design), BREEAM
     tiges Bauen, und nicht zuletzt nachhaltiges Wachstum sind zu starken           (Building Research Establishment
     und lauten Schlagworten geworden. Der Begriff wird geradezu infla-             Environmental Assessment Me-
     tionär und beliebig verwendet. Dabei liegt der Ursprung, zumindest             thod) und weitere. Diese sind vor
     wird er diesem zugerechnet, einem simplen und logischen Prinzip aus            allem für international operieren-
     der Forstwirtschaft zugrunde – dem forstwirtschaftlichen Prinzip,              de Investoren interessant welche
     dass nicht mehr Holz gefällt werden darf als jeweils nachwachsen               einen weltweit gültigen Standard
     kann. Was die Nichtbeachtung dieser einfachen Weisheit zur Folge               suchen. Im Geschäftsflächen-
     hat, ist am Beispiel Island hautnah zu sehen.                                  markt dürfte eine Verlagerung
                                                                                    von Minergie hin zu ausländi-
     Ins breite Bewusstsein der Bevölkerung getreten ist in den vergangenen         schen Labels infolge der Globa-
     50 Jahre die Nachhaltigkeitsdiskussion 1972 mit der Studie «Grenzen des        lisierung unausweichlich sein.
     Wachstums», des Clube of Rome, welche auf das nahe Ende der Ölressour-         Dabei scheint LEED, eine der am
     cen aufmerksam machte. Die Erdölvorräte versiegten nicht im prognosti-         schnellsten wachsenden Labels
     zierten Ausmass und die Befürchtungen wurden im Zuge des Wachstums             mit weltumspannender Ausstrah-
     als Panikmache abgetan. Die folgende Wirtschaftskrise liess die Diskussion     lung, zu den bevorzugten Labels
     rasch verstummen. Wieder aufgeflammt ist die Diskussion 1995 mit dem           zu gehören. Im Wohneigentum
     Buch «Kurswechsel», welches vom World Business Council for Sustainable         dürfte die Marke Minergie nach
     Development und unter massgeblicher Beteiligung von Stephan Schmidheiny        wie vor seine führende Stellung in
     publiziert wurde und für weltweite Aufmerksamkeit sorgte. Klimawandel,         der Schweiz verteidigen.
     2000-Watt-Gesellschaft sind die jüngsten Schlagworte in der Diskussion.
     Und es scheint, dass ein echter Wandel im Klimabewusstsein stattfindet.        WO BLEIBT DIE GANZHEIT-
     Unternehmen versprechen sich handfeste ökonomische Vorteile. Coop wirbt        LICHE BETRACHTUNG?
     zum Beispiel als nachhaltigster Detailhändler der Welt. Neue gewerbliche Im-   In der ganzen Nachhaltig-
     mobilien kommen kaum noch ohne entsprechende Nachhaltigkeitslabels auf         keitsdiskussion liegt der Fokus
     den Markt. Es ist Bewegung in die Nachhaltigkeitsbewegung gekommen.            klar auf CO2-Reduktion und
                                                                                    Ressourcenschonung. Dies ist         Firmitas
                                                                                                                         TNT in Holland hat sich zum Ziel gesetzt,
     OHNE LABELS GEHT ES NICHT                                                      auch, zugegebenermassen, die
                                                                                                                         das nachhaltigste Bürogebäude der Welt zu
     So wie sich Labels im Qualitätsmanagement durchgesetzt haben, doku-            effektivste Massnahme, um un-        bauen. Der Fokus liegt einerseits auf einem
     mentieren Umwelt- und Nachhaltigkeitslabels die Einhaltung von Stan-           seren Ressourcenverbrauch zu         hohen Recyclinganteil – 60 Prozent des Ge-
     dards. Ob wir wollen oder nicht, können wir uns dieser Entwicklung nicht       senken. Zwangsläufig stellen         bäudes war schon einmal in Gebrauch – und
     verschliessen – und dies ist auch gut so. Jede Entwicklung benötigt Stan-      sich dabei aber auch Fragen          andererseits auf flexiblen, arbeitsfreundli-
                                                                                                                         chen (Grossraum-) Büros.
     dards und Vergleichsmöglichkeiten als Ansporn.                                 über Kosten, Wirtschaftlich-
                                                                                    keit, Amortisation wie auch
     Die Vorreiterrolle in der Schweiz gebührt dem Verein MINERGIE. 1995, im        über Architektur. All diese Themen unter einen Hut zu bringen, be-
     Gründungsjahr, wurde bereits das erste Bauobjekt in Kölliken AG reali-         deutet nachhaltiges Bauen. Die ökologischen Anforderungen mit den
     siert. Anfangs noch stark belächelt und etwas für die sogenannten «Al-         wirtschaftlichen Anforderungen – Kosten-Nutzen-Erwägungen müssen
     ternativen» bestimmt, hat sich das Label mittlerweile zu einem nationalen      erlaubt sein – wie letztendlich auch in Anbetracht der Langlebigkeit von
     Standard entwickelt.                                                           Gebäuden und deren gesellschaftliche Prägung und Relevanz, sind in
                                                                                    einem Nebeneinander zu berücksichtigen – eine Zielsetzung mit vielen
     Besonders kontroverse Diskussionen löste die für die Zertifizierung gefor-     inneren Widersprüchen. Die Herausforderung besteht nicht in einer Ni-
     derte kontrollierte Wohnraumlüftung auf. Nun, 15 Jahre später und nach         vellierung auf Mittelmass zu enden, sondern ein Gesamtpaket zu schnü-
     über 25 000 zertifizierten Gebäuden, ist Minergie ein fester Bestandteil der   ren, welches im besten Sinne nachhaltig ist.
     Schweizer Baukultur. Die Gesetzgebung hat sich in der Zwischenzeit im-
     mer mehr den neuen Standards angepasst und auch wer die Wohneigen-             DIE ALTEN RÖMER KANNTEN DAS NACHHALTIGE BAUEN
     tumsannoncen durchschaut, wird kaum noch ein Neubaugebäude ohne                Um eine ganzheitliche Betrachtungsweise haben sich immer wieder Bau-
     Minergie-Standard finden.                                                      meister in allen Epochen gekümmert. So hat zum Beispiel der berühmte
                                                                                    römische Baumeister Marcus Vitruvius Pollio («Vitruv») eine ganzheit-
     Zunehmende Konkurrenz erwacht dem Label Minergie nun durch ausländi-           liche Sichtweise vertreten. Ein Gebäude hat nach den vitruvianischen
     sche Labels wie DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) oder       Anforderungen drei Maximen zu genügen; der Firmitas (Festigkeit), der

12   Priora View | September 2012
Trend
Utilitas                                                                                 Venustas
Das neue Volkswagenwerk in Chattanooga USA erhält 2011 die LEED-Platinum-Zertifi-        Tour Montparnasse, Paris. – Nicht, dass das Gebäude besonders hässlich wäre; nein viel-
zierung. Bei einem Produktionsgebäude zählen vor allem Nutzungseffizienz, Flexibilität   mehr wird die Zerstörung der Stadtsilhouette stark kritisiert. Die Internetsite Virtualtourist
und Kosten. Die Berücksichtigung nachhaltiger Aspekte ist kein Widerspruch.              hat den Tour Montparnasse darum zum zweithässlichsten Gebäude der Welt gekürt.

Utilitas (Nutzbarkeit) sowie der Venustas (Schönheit). Also nachhal-                     Gute Architektur kann dabei provozieren, kann Zeichen setzen, wie zum
tiges Bauen im besten Sinne.                                                             Beispiel das Guggenheim-Museum in Bilbao, welches eine ganze Stadt zu
                                                                                         neuem Leben erweckt hat. Meistens drückt sie sich aber stiller und subtiler
FIRMITAS (FESTIGKEIT, QUALITÄT)                                                          aus. Die Schweiz verfügt, auch wenn beim Anblick der Siedlungsteppiche
«Firmitas» (lateinisch) steht als Synonym für «Qualität» im weitesten                    manchmal Zweifel aufkommen, über eine hohe Baukultur. Diese Baukul-
Sinne. Hier setzen Themen wie optimale Konstruktion, ressourcenscho-                     tur gilt es zu pflegen und weiter zu stärken, um unserer gesellschaftlichen
nender Bau, flexible Konstruktion, u. a. an. Trotz aller technischen Fort-               Verantwortung gerecht zu werden und eine lebenswerte Umwelt unseren
schritte ist das Bauen immer noch von handwerklichen und gewerb-                         Kindern zu hinterlassen.
lichen Strukturen und Prozessen geprägt. Und zunehmend rückt die
Qualitätsdiskussion, verursacht durch den Wohneigentumsboom, in den                      NACHHALTIGES BAUEN ALS GANZHEITLICHE DENKHALTUNG
Vordergrund. Diese Diskussion wird uns in den nächsten Jahren sicher                     Die Maximen von Vitruv haben seit über 2000 Jahren bestand und ver-
noch stark beschäftigen. Einzelne Kommentatoren gehen von einem Aus-                     einen treffend den Nachhaltigkeitsgedanken. Es ist die Verbindung von
mass von über 100 Mrd. Franken über die nächsten 30 bis 40 Jahre aus.                    Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft als gleichwertige und gleichge-
Einen wichtigen Einfluss hat zudem die Prozessqualität der Planung und                   stellte Parameter. In den Maximen von Vitruv bedeutet dies qualita-
Erstellung. Verbesserungspotenzial besteht meines Erachtens sicherlich,                  tiv hochstehend, den neuesten technischen Anforderungen genügend
indem vermehrt Erfahrungen aus der industriellen Fertigung in die bauge-                 (Firmitas), ökonomisch rentable Immobilien (Utilitas) und eine Architektur,
werblichen Prozesse einfliessen.                                                         welche den Menschen als Massstab nimmt und unsere Umwelt zu einem
                                                                                         lebenswerten Raum gestaltet (Venustas), indem geplant, erstellt und un-
UTILITAS (NUTZEN, WIRTSCHAFTLICHKEIT)                                                    terhalten wird.
Gebäude entstehen aus einem spezifischen Bedürfnis heraus. Die bedürf-
nisgerechte Nutzbarkeit spiegelt sich stark in den über die Lebensdauer                  Der Trend des nachhaltigen Bauens hält an. Wachstumsmärkte sind vor al-
anfallenden Unterhalts- und Betriebskosten wieder. Dass diese rasch die                  lem China, Indien und die USA. Für die Schweiz als Pionierin gilt es, den An-
Investitionskosten übersteigen, ist hinlänglich bekannt. Dies betrifft be-               schluss an die internationalen Tendenzen nicht zu verpassen. Eine wichtige
sonders stark infrastrukturelle Nutzungen wie Schulen, Spitäler, Bahn-                   Voraussetzung dazu ist: Nachhaltige Bauten benötigen nachhaltig denken-
höfe, Produktionsgebäude etc.                                                            de Bauherren und Investoren, welche den Mut aufbringen, nicht mit dem
                                                                                         Strom mitzuschwimmen, sondern voranzugehen.
In einer immer schnelllebigeren Zeit wird die Nutzungsflexibilität immer
evidenter. Aus einem Ladengeschäft werden zum Beispiel Büros, aus Bü-
ros werden Wohnungen, oder auch umgekehrt. Eine immer stärker wer-
dende Bedeutung erlangen dabei die Bestandesliegenschaften. So macht
doch der jährliche Zuwachs an Neubauten etwa um die ein Prozent des
Immobilienbestandes aus. Die Zielkonflikte (Ökologie versus Ökonomie
versus Gesellschaft) treffen hier am stärksten aufeinander. Zentrale
Elemente aus ökonomischer Sicht sind Energiegewinnung, Flexibilität,                                                                      Bruno Schelling
Erreichbarkeit, Komfort und gesellschaftliche Akzeptanz. Das Bestmög-                                                                     Leiter Business Controlling
liche (respektive das Nachhaltigste) aus Bestandesliegenschaften heraus-                                                                  Priora Group AG
zuholen, stellt Investoren, Planer, Bauherren und Behörden vor grosse
Herausforderungen.

VENUSTAS (SCHÖNHEIT)
Ein Gebäude muss nicht nur qualitativ hochwertig und von hohem Nutz-
wert sein, sondern es soll auch schön aussehen. Schönheit liegt nun ja
bekanntlich im Auge des Betrachters. Und dies gilt ganz speziell für die
Architektur. Die Diskussion um gute Architektur – und ich möchte diese
weiter fassen um gute Raumplanung –, denn Städteplanung darf in der
ganzen Nachhaltigkeitsdiskussion nicht untergehen. Bauten zählen zu
den langlebigsten von Menschenhand erbauten Erzeugnissen. Sie wirken
prägend auf unsere Kultur, unsere Umwelt und unser Wohlbefinden.

                                                                                                                                                        Priora View | September 2012      13
Der Meistermacher
     Ein Austausch über Führungsqualitäten, erfolgreiche Teams und die angeborene Leidenschaft
     Wie das Team vom HC Davos, haben auch wir bei der Priora ein junges, eingeschworenes Team, das hochmotiviert ist, um gemeinsam hohe
     Ziele zu erreichen. Interview mit Arno Del Curto, Trainer beim HC Davos | Hans-Peter Domanig, CEO Priora Group

     Domanig: Arno Del Curto, die neue Saison steht vor der Tür: Wie gehen             mut meiner Leistung gegenüber. Dies zeigt sich bei mir speziell bei grossen
     Sie diese an und was sind Ihre persönlichen Ziele?                                Erfolgen. Nicht zu verwechseln ist Demut aber mit Offenheit und Klarheit.
                                                                                       Wenn es die Situation erfordert, sage ich klipp und klar, was ich denke. Da-
     Del Curto: Das übergeordnete Ziel ist Meister zu werden und auf höchstem          bei muss man aber immer anständig bleiben.
     Niveau Eishockey zu spielen. Darauf fokussieren wir uns. Wir trainieren mo-
     mentan neue und bewährte Spieltechniken, um ein schnelles Spiel umzu-             Domanig: Sie nehmen die 17. Saison in Folge in Angriff. Was treibt
     setzen. Zusätzlich arbeiten wir an der Mentalität und der persönlichen Ein-       Sie an?
     stellung der Spieler. Ich will die Mannschaft vorwärtsbringen, fordern und
     optimal auf die anstehende Saison vorbereiten. Dazu müssen wir ein Team           Del Curto: Die angeborene Leidenschaft. Der liebe Herrgott hat mir diese
     sein, in dem sich alle aufeinander verlassen können.                              geschenkt und ich habe in meinem Leben das eine oder andere dazugelernt:
                                                                                       entweder durch Fehler, durch Abschauen oder durch Gespräche mit ande-
     Domanig: Der verbissene Trainer war früher eher an der Tagesordnung.              ren Leuten. Auch nach einer Niederlage steckt immer noch so viel Leiden-
     Wie ist es heute? Welche Führungsqualitäten muss ein erfolgreicher                schaft in mir, dass ich erneut auf dem Spielfeld antreten möchte.
     Trainer haben?
                                                                                       Domanig: Ohne Leistung ist kein Match zu gewinnen. Oft muss man als
     Del Curto: Die Trainer früherer Jahre mit ihrer streng autoritären Veranla- Chef oder Trainer 200 Prozent von sich und anderen fordern, um schluss-
     gung haben heute wohl wenige Chancen. Die Gesellschaft ändert sich. Die     endlich 100 Prozent zu erreichen. Wie sehen Sie das?
     Jungen von heute müssen anders geführt werden. Reiner Druck und die Ap-
     pellation alleine nützen nichts. Die Umsetzung von Spielzü-                                Del Curto: Das ist richtig gesagt. Wichtig ist zudem, dass diese
     gen verlangt eine Erklärung statt strikter Anweisung. Selbst                               Einstellung vom Trainer vorgelebt wird. So kann man keinen
     junge Spieler ziehen heute schon anhand meiner Spielidee          «Ich muss wissen,        Job machen und dabei an andere Sachen denken, wie bei-
     ihre eigenen Interpretationen, um die Spielanweisungen                                     spielsweise das Golfturnier von nächster Woche. Wenn man
                                                                       wie jemand tickt.»
     schliesslich umzusetzen. Für mich als Trainer ist das eine He-                             den Kopf nicht bei der Sache hat und sich ablenken lässt,
     rausforderung, und ich muss in der Lage sein, meinen Füh-                                  dann hat man verloren. Es gibt viele gute Leute, die Erfolg
     rungsstil anzupassen.                                                       haben, sei es im Beruf oder beim Sport. All diese Leute zeichnen die Leiden-
                                                                                 schaft und die Energie für eine Sache aus.
     Domanig: Darf ein Trainer auch mal das Bauchgefühl spielen lassen oder
     haben im harten Eishockey-Alltag Gefühle weniger Platz?                           Domanig: Trotz Höchstleistungen und Erfolg gibt es auch Niederlagen.
                                                                                       Wie motivieren Sie in dieser Situation Ihre Mannschaft, wie reissen Sie
     Del Curto: Die emotionale Intelligenz ist ganz wichtig. Ein Trainer muss wis-     das Steuer herum?
     sen und spüren, wie jemand tickt. Das lässt sich so nicht berechnen oder
     kalkulieren. Für mich ist dies ein zentraler Punkt. Klar ist, nicht immer spie-   Del Curto: Zuerst muss ich analysieren, wie die Niederlage entstanden ist.
     len Gefühle mit. Reissen alle Stricke und ein Spieler benimmt sich dane-          Es gibt beispielsweise die erklärbare Niederlage, die eintrifft, weil man im
     ben, muss man auch mal die Brechstange einsetzen. Doch dies ist heikel.           Sommer bis zu den Play-Offs zu hart trainiert hat und müde ist. Wenn man
     Brechstange heisst auch Gehorsam und Dominanz. Und dies widerspricht              jedoch verliert, obwohl man eine Topleistung gebracht hat, muss gründlich
     meinem Ansatz von Teamarbeit.                                                     recherchiert werden.

     Domanig: Sie haben mit dem HC Davos in den vergangenen 16 Jahren                  Domanig: Was sind Ihre Erfahrungen?
     einen grossen Leistungsausweis erbracht. In einem Interview haben Sie
     geantwortet, man muss auch Demut haben.                                           Del Curto: Ich machte die Erfahrung, dass Mannschaften vor allem dann
                                                                                       verlieren, wenn sie «satt» sind – also viel gewonnen haben. Ich muss also
     Del Curto: Das stimmt, ohne Demut kommt man nicht weiter. Wenn man                diese Sattheit bekämpfen, was für einen Trainer etwas vom Schwierigsten
     immer gewinnt und sich vor den Fans, Journalisten, anderen Mannschaften           überhaupt ist. Natürlich kann man Siege wiederholen, aber es wird im-
     oder dem Verwaltungsrat als den Grössten aufführt, fällt das irgendwann           mer schwieriger. Sehen Sie, obwohl die Spieler oftmals alles geben und
     auf einen zurück. Deshalb zolle ich anderen grossen Respekt und habe De-          eigentlich alles richtig machen, fehlen manchmal die entscheidenden zwei

14   Priora View | September 2012
Arno Del Curto (23. Juli 1956 in St.Moritz geboren) ist ein ehe-
                                                                               maliger Schweizer Eishockeyspieler und aktueller -trainer, der seit
                                                                               1996 beim HC Davos unter Vertrag steht.

                                                                               Als Spieler stand Del Curto für den EHC St.Moritz und GC (heute

                                                                                                                                                                        Interview
                                                                               GCK Lions) in der 1. Liga, der dritthöchsten Schweizer Spielklasse,
                                                                               sowie für die ZSC Lions in der Nationalliga B im Einsatz. Eine
                                                                               schwere Verletzung (Fussgelenkbruch) beendete seine Spielerkar-
                                                                               riere im Alter von 21 Jahren frühzeitig.

                                                                               Nachdem Del Curto in Buochs, Reinach und Küsnacht diverse Mann-
                                                                               schaften in den Amateurligen als Cheftrainer geleitet hatte, über-
                                                                               nahm er 1990 mit dem SC Herisau in der zweithöchsten Schweizer
                                                                               Spielklasse, bei dem er ein Jahr hinter der Bande stand, erstmals eine
                                                                               Mannschaft in einer Profiliga. Im Folgejahr wurde er von den ZSC
                                                                               Lions verpflichtet, dessen Mannschaft er drei Jahre in der National-
                                                                               liga A leitete. Anschliessend nahm er ein Angebot des EHC Bülach
                                                                               an und trainierte in den folgenden zwei Jahren ausserdem auch den
                                                                               HC Luzern und die Schweizer U20-Nationalmannschaft.

                                                                               Zur Saison 1996 / 97 unterzeichnete Del Curto beim HC Davos, bei
                                                                               dem er seither ununterbrochen als Cheftrainer im Einsatz steht.
                                                                               Mit dem Team gewann er 2002, 2005, 2007, 2009 und 2011 die
                                                                               Schweizer Meisterschaft und erreichte 1998, 2003 und 2006 die
                                                                               Play-Off-Finals.

                                                                               (Quelle: Wikipedia)

bis drei Prozent, die es zum Sieg braucht. Was macht man in dieser Situa-      Domanig: Abschliessend konfrontiere ich Sie mit drei Stichwörtern und
tion? Miteinander etwas unternehmen, gute Gespräche führen, sie moti-          bin gespannt, was Sie darunter verstehen.
vieren und aufbauen oder aber auch mal Glas zerschlagen – es kommt auf
die Situation an. Ich kann nicht zwei Tage vor einem wichtigen Spiel den       Was bedeutet für Sie Perfektion?
Trick 77 anwenden und alles wird gut. Es gilt, das ganze Jahr über die men-
tale Stärke zu trainieren. Ich versuche jeden Tag den Spielern beizubringen,   Del Curto: Perfektion ist mir sehr wichtig. Insbesondere im Spielsystem, aber
was mentale Stärke ist, was ein klassischer Sieger ist. Diese Einstellung zu   auch im mentalen Bereich und im Team. Ich lasse zwar eine gewisse eigene
vermitteln, das ist meine Aufgabe.                                             Kreativität der Spieler zu, verlange diese sogar und finde es super, wenn das
                                                                               ein Spieler macht. Trotzdem ist für mich Perfektion das Wichtigste im Spiel.
Schweizer Meister 2011
                                                                               Was fällt Ihnen ein zum Begriff Künstler?

                                                                               Del Curto: Ich bin ein kleiner Künstler, vermutlich habe ich die Anlage dazu.
                                                                               Früher besuchte ich die Höhere Fachschule für Wirtschaft und spezialisierte
                                                                               mich dabei auf das Fach Finanzen. Das bereue ich nicht, denn ich habe sehr
                                                                               viel dabei gelernt. Trotzdem wurde mir gegen Ende der Ausbildung vom
                                                                               Lehrer gesagt: Arno, du bist kein Finanzmann, du bist ein Künstler. Recht
                                                                               hatte er.

                                                                               Und was verstehen Sie unter Vorbild?

                                                                               Del Curto: Das ist schwierig. Ich bin kein Vorbild für meine Spieler. Ich selber
                                                                               habe keine Vorbilder – zumindest nicht im Sport. Ein Vorbild ist für mich
                                                                               der deutsche Politiker Richard von Weizsäcker. Er hatte eine gute Aura, war
                                                                               bei allen akzeptiert. Seine feine Art hat mich beeindruckt. Auch Charles de
                                                                               Gaulle gefällt mir; er hatte eine Vision und hat sie durchgezogen. Solche
                                                                               Leute sind für mich Vorbilder.

                                                                               Domanig: Arno del Curto, was ist das Ziel für die neue Saison?

                                                                               Del Curto: Es gibt nichts anderes als Meister zu werden.

                                                                               Domanig: Wir freuen uns schon heute auf die nächsten Spiele vom
                                                                               HC Davos. Herzlichen Dank für das Interview, Arno Del Curto!

                                                                                                                                    Priora View | September 2012   15
GLOBAL
  BUSINESS AREA
                         Angrenzend an den Flughafen Zürich
                         entsteht ein neuartiger Business Dis-
                         trict. Hier werden Headquarters, Tech-
                         nologie-Unternehmen, Forschung und
                         Entwicklung, aber auch Angebote aus
                         Hotellerie, Gastronomie, Kongress und
                         Kultur Einzug halten. Attraktive Aussen-
                         räume mit gepflegten Begegnungszo-
                         nen sowie vielfältige Business Services
                         schaffen eine hohe Arbeitsplatzquali-
                         tät. Die Anbindung an den Flughafen
                         sowie die Nähe zu Zürich machen den
                         Standort zusätzlich interessant.

                        FIRST-DISTRICT.CH
16   Priora View | September 2012
Projektentwicklung
Quartierplanung
Buchlochweg Reinach
Das Projekt entsteht an bester Wohnlage in                                  «Tris» – traumhaft
Reinach und ist optimal in die parkartige Um-
gebung mit altem Baumbestand und den an-
                                                                            residieren in Stäfa
grenzenden Wald eingebettet.                                                Modernes, komfortables Wohnen in der gröss-
                                                                            ten Weinbaugemeinde im Kanton Zürich.
Die geplante Wohnanlage im gehobenen Preissegment umfasst ein Hoch-
haus und ein Flachgebäude mit Eigentumswohnungen sowie eine Auto-
einstellhalle.                                                              Drei unterschiedlich gestaltete dreigeschossige Baukörper mit Orientie-
                                                                            rung Richtung See und Süden bieten dank zeitgenössischer Architektur
Basierend auf die städtebaulichen und architektonischen Anforderungen       eine begehrte Wohnadresse im alten Ortsteil «Rain». Das Grundstück
des Areals wurde das Bebauungskonzept sorgfältig definiert. Ein variabler   tangiert zwei Bauzonen: die Kernzone nördlich, die reguläre Wohnzone
Wohnungsmix bietet Flexibilität und Nachhaltigkeit in der Nutzung. Land-    südlich. Insgesamt 15 behindertengerechte Eigentumswohnungen im
schafts-, Emissions- und Lärmschutz werden durch das Parken in der Tief-    Minergie-Standard werden Mitte 2014 bezugsbereit sein. Sie zeichnen
garage gewährleistet. Die Gebäudehöhe des Hochhauses orientiert sich an     sich durch einen hohen Ausbaustandard und eine geschickte Raumdi-
den bestehenden Baumhöhen und das Flachgebäude an der angrenzenden          mensionierung aus. Grosszügige Grünflächen mit älterem Baumbestand
Bebauung, womit eine harmonische Einfügung erreicht wird.                   verleihen der Umgebung die gewünschte Ruhe und unterstreichen den
                                                                            Bezug zur näheren, teilweise noch landwirtschaftlich genutzten Umge-
Das zurzeit laufende Quartierplanverfahren sollte im Frühjahr 2013 abge-    bung. Baubeginn ist im September 2012.
schlossen werden können.                                                    www.tris-staefa.ch

Meilen – Perle am Zürichsee
Willkommen am Ort, wo Energie fliessen kann.
Willkommen bei MY PLACE.

Auch wenn die Architektur von MY PLACE zeitgemäss und luftig-modern
ist, fügt sie sich dennoch harmonisch in ein über Jahrzehnte gewachse-
nes Wohnquartier ein. Das dreieckige Grundstück mit Südausrichtung liegt
über dem Ortsteil Obermeilen. Blühende Hecken bieten teilweise einen at-
traktiven Sichtschutz.

Dazu wohnen Sie inmitten des Naherholungsgebiets des Pfannenstiels,
welches zum Entdecken und Verweilen einlädt.
www.myplace-meilen.ch

                                                                                                                           Priora View | September 2012   17
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