Magazin Wirtschaft - IHK Stuttgart

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Magazin Wirtschaft - IHK Stuttgart
www.stuttgart.ihk.de 01.2018

                           Stuttgart - Böblingen - Esslingen-Nürtingen - Göppingen - Ludwigsburg - Rems-Murr

Magazin Wirtschaft     Ein Service der IHK für Unternehmen in der Region Stuttgart

Lobbyarbeit:
Wie wir Ihre
Interessen
vertreten
Seite 8

SEO: So finden Kunden
genau Ihre Homepage
Seite 18

Neue Datenschutz-
Grundverordnung: Was
Sie jetzt tun müssen
Seite 24
Magazin Wirtschaft - IHK Stuttgart
O    b Kongress, Event, Meeting oder
     Seminar, Weihnachtsfeier oder Bankett –
das Tagungshotel
Grand La Strada
in Kassel bietet Großes!
" zentral in Deutschland – bestens erreichbar
" 10 Minuten zum ICE-Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe
" 5 Minuten zur Autobahn und Stadtmitte
" 850 Parkplätze
" zentrale und ruhige Lage nahe dem „Staatspark Karlsaue“
" schickes Ambiente

E    ines der größten privat geführten Tagungshotels
     ist zugleich Kassels vielseitigste Hotelwelt:
" 1.000 Betten in 484 modernen Zimmern, Suiten und Appartements (komplett renoviert in 2017)
" 40 Tagungsräume
" Exklusiver Kongress- und Event-Saal „Palazzo“ für bis zu 1.000 Personen mit neun Metern
  Deckenhöhe, geschwungenen Galerien und imposanten Freitreppen rechts und links der Bühne
" vier Restaurants und Bars
" täglich Livemusik in der Lobby
" Wellness-Spa mit Sauna, Pool und Fitness
" Bowlingcenter mit vier Bahnen und eigener Bowling-Bar

HOTEL

                 Wir freuen uns auf Sie! Ihr Team vom Grand La Strada
Raiffeisenstr. 10 . 34121 Kassel . Tel.: 05 61 / 2 09 00 . E-Mail: info@lastrada.de . www.lastrada.de
Magazin Wirtschaft - IHK Stuttgart
EDITORIAL

                                        Das neue Datenschutzrecht:
                                        Handlungsbedarf für Unternehmen
                                               Mit der neuen europäischen Daten-          grundlegenden Datenschutzprinzipien nach-
                                               schutz-Grundverordnung        (DS-GVO)     weisen zu können. Verantwortlich für die
                                               kommen ab dem 25. Mai 2018 auf viele       Einhaltung dieser Vorgaben der DS-GVO ist
                                        unserer Mitgliedsbetriebe neue Pflichten zu,       in erster Linie der Vorstand beziehungsweise
                                        deren Vorbereitung und Umsetzung einen            der Geschäftsführer.
                                        großen Aufwand erfordern. Die künftigen              Eine der grundlegendsten Änderungen
                                        EU-Regeln werden wesentliche Teile des bis-       sieht die DS-GVO zur Haftung bei Daten-
                                        herigen nationalen Datenschutzrechtes erset-      schutzverstößen vor. Wer die neuen Regeln
                                        zen. Sie gelten unmittelbar in allen EU-Mit-      nicht einhält, muss mit empfindlichen Buß-
                                        gliedsstaaten und müssen nicht extra in           geldern rechnen. Diese können bis zu vier
                                        nationales Recht umgesetzt werden. Bereits        Prozent des global erzielten Unternehmens-
                                        im Vorfeld der Verabschiedung im EU-Parla-        umsatzes des Vorjahres oder alternativ bis
                                        ment 2016 hat die IHK-Organisation viel ver-      zu 20 Millionen Euro betragen. Außerdem
                                        sucht, das neue Regelwerk so wirtschafts-         sieht die Verordnung erstmals Schadenser-
 Christian Köhn                         freundlich wie möglich zu gestalten. Zum Teil     satzansprüche auch für immaterielle Schä-
 Leiter Stabsstelle Recht und Steuern   ist das gelungen. Aber dem übergeordneten         den vor.
 der IHK Region Stuttgart               Ziel, den Datenschutz in allen EU-Staaten ein-       Die DS-GVO macht die Etablierung eines
                                        heitlich zu regeln und überall ein gleich hohes   Datenschutz-Managementsystems nach dem
                                        Datenschutzniveau zu etablieren, mussten          Vorbild des bereits in vielen Unternehmen
                                        sich manche nationale Einwände und Forde-         vorhandenen Compliance-Managementsys-
                                        rungen der Wirtschaft unterordnen.                tems erforderlich. Bestandteile sollten neben
                                                                                          einer umfassenden Datenschutzdokumenta-
                                        Alle Unternehmen betroffen                        tion auch interne Datenschutz- und IT-Si-
                                                                                          cherheitsrichtlinien sein sowie Risiko- und
                                           Das neue Datenschutzrecht gilt für alle        Datenschutzfolgeabschätzungen zu allen re-
                                        Unternehmen, Behörden und andere Stel-            levanten Verarbeitungstätigkeiten und regel-
                                        len, die mit personenbezogenen Daten arbei-       mäßige Datenschutzschulungen der Mitar-
                                        ten. Der Begriff der „personenbezogenen           beiter.
                                        Daten“ ist sehr weit gefasst. Er umfasst bei-
                                        spielsweise Kontaktdaten, Bankverbindung,         IHK informiert ihre Mitglieder
                                        Autokennzeichen und die IP-Adresse. Ver-
                                        langt werden von den Unternehmen zukünf-            Die IHK Region Stuttgart unternimmt viel,
                                        tig umfangreichere Rechenschafts- und Do-         um ihre Mitgliedsbetriebe auf die neue Daten-
                                        kumentationspflichten. Zukünftig ist es er-        schutzordnung vorzubereiten. Auf Seite 24
                                        forderlich, den Datenschutz im Unterneh-          dieser Ausgabe stellen wir Ihnen die Neue-
                                        men planmäßig zu organisieren, alle daten-        rungen der DS-GVO im Detail vor. Ab Januar
                                        schutzrelevanten Vorgänge und die daraus          bieten wir eine „Roadshow Datenschutz“ an,
                                        resultierenden Datenschutzrisiken zu identi-      schon länger informieren wir in Beratungsge-
                                        fizieren und risikoangemessene Sicherheits-        sprächen, Workshops sowie im Internet. Dies
                                        maßnahmen und Handlungsanleitungen zu             setzen wir fort, wenn im Lauf der Zeit die bis-
                                        implementieren.                                   lang oft noch unklaren Regeln europaweit
                                           Dies alles muss sehr sorgfältig geplant und    einheitlich definiert werden müssen. Denn
                                        umgesetzt werden. Denn die in der DS-GVO          Interessenvertretung und Service für unsere
                                        vorgesehenen Transparenz- und Informati-          Mitglieder sind unser gesetzlicher Auftrag.
                                        onspflichten gehen spürbar über die bisheri-
                                        gen deutschen Regelungen hinaus. So wird            Ihr
                                        erstmalig die Pflicht eingeführt, auf behörd-
                                        liche Anforderung hin die Einhaltung aller

MAGAZIN WIRTSCHAFT 01.18                                                                                                               3
Magazin Wirtschaft - IHK Stuttgart
INHALT

17, 27                                           24                                                     35

                                                                                                       Foto: www.fine-images.de
                                                 Foto: fotolia

Frohes Neues Jahr und alles Gute                        Datenschutz-Grundverordnung –                   Karriere mit Lehre
wünscht Ihnen Ihre IHK Region Stuttgart!                Klingt kompliziert, ist es auch. Und bereits    Es muss nicht immer ein Studium sein. Elke
Wie jedes Jahr ändert sich auch 2018 einiges            Ende Mai tritt die EU-Verordnung in Kraft.      Eckert, die wir in unserer Porträtserie vor-
zum 1. Januar. In unsererer Rat-und-Tat-                Wir sagen Ihnen, was Sie jetzt tun müssen.      stellen, ist mit Leib und Seele Pflegerin. Der
Rubrik haben wir zusammengestellt, was                                                                  Abschluss als IHK-Fachwirtin im Sozial- und
steuerlich neu ist. Und wir geben Ihnen Tipps,                                                          Gesundheitswesen hat ihr einen Karriere-
wie Ihre Neujahrsvorsätze lange vorhalten.                                                              sprung ermöglicht.

                                                                                                        DIE LETZTE SEITE               74
                                                                                                        Kommentar Facebook,
                                                                                                        Instagram und Co. sollten
                                                                                                        sinnvoller genutzt werden,
                                                                                                        findet Prof. Jo Groebel
                                                                                                        Ärgernis des Monats Gewerbe
                                                                                                        abgemeldet -- Bußgeld kassiert
                                                                                                        Cartoon Soziale Kontrolle in
                                                                                                        sozialen Medien

4                                                                                                                                MAGAZIN WIRTSCHAFT 01.18
Magazin Wirtschaft - IHK Stuttgart
Die weltweit führende
                                                                                              Plattform der Intralogistik
                                                                                                                           gep
       MAGAZIN 6-49                           39   Ausbildung Beste IHK-Prüfungs-                                                rüft
                                                   absolventen in Bund und Land geehrt
     KURZ & KNAPP 6-7                         40   50 Jahre CMT Stuttgarts große
 6   Ventilatortausch hilft Energie sparen         Tourismusmesse wächst erneut
     Wahrheiten aktuell und unterhaltsam      41   Auto der Zukunft Gastvortrag von
     Neue Bücher über Stil und Intuition           Daimler-Forschungschef Källenius
     sowie soziale Medien                          bei der IHK
 7   Personalien                                   Herausragender Nachwuchs erhält
     Sagen Sie mal … Fragen an Martin              Ruetz- und Hofmeister-Preis
     Dürrstein (Dürr Dental AG, Bietigheim-   42   Neujahrswünsche von Unternehmer-            16. Internationale Fachmesse für
     Bissingen)                                    innen und Unternehmern                      Intralogistik-Lösungen und
                                                   Prüfungsaufgaben für Mexiko kommen          Prozessmanagement
     TITELTHEMA 8-15                               von der PAL aus Stuttgart
 8   Lobbyarbeit – wie die IHK und andere     43   IHK-Bezirksversammlungen blicken
     Organisationen die Interessen ihrer           aufs neue Jahr                              13. – 15. März 2018
     Mitglieder vertreten                          Andrea Bosch wird neue IHK-Geschäfts-
15   Interview Lobbyismus gehört zur               führerin Beruf und Qualifikation             Messe Stuttgart
     Demokratie, so Lobbyexperte              44   Digitalisierung Start des Beratungs-
     Dr. Rudolf Speth                              programms ProAW 4.0 bei der IHK
                                                   Flüchtlinge auf Schnuppertour mit
     RAT & TAT 16-31                               der Fachkräfteallianz                      INTRALOGISTIK
16   Telegramm Aktuelle Kurzmeldungen              Sachverständigentag beleuchtet
17   Steuer Das ändert sich 2018                   Digitalisierung der Gerichtsverfahren        AUS ERSTER HAND
18   Suchmaschinenoptimierung So finden        45   Berlin & Brüssel
     Kunden genau Ihre Homepage                    Symposium Vergaberecht 2017
20   E-Mobilität Innovationsgutscheine und         IHK-Berufsparcours im Kreis Esslingen
                                                                                                Digital   Vernetzt   Innovativ
     ein Wettbewerb fördern die Zukunfts-
     technologie                                   FIRMENREPORT 46-49
22   Digitales Projektmanagementsystem        45   Nachrichten über regionale Firmen
     So führen Sie es richtig ein
24   Die neue Datenschutz-Grundverord-             DIE LETZTE SEITE 74
     nung (DS-GVO) geht ausnahmslos alle      74   Kommentar, Karikatur und Ärgernis
     Unternehmen an                                des Monats
26   Industrie 4.0 lässt sich auch schritt-
     weise einführen
27   Coaching-Tipp Gute Vorsätze für das           BEKANNTMACHUNGEN
     neue Jahr                                55   Bezirksversammlung Esslingen-
28   Aktuelle Zahlen, Fakten und Tendenzen         Nürtingen Termine 2018
30   Wirtschaft im TV Das müssen Sie sehen
                                                   HANDELSREGISTER
     MENSCHEN & IDEEN 32-36                   55   November
32   Zeitsprung Heribert Miksch, Miksch            Neueintragungen, Veränderungen,
     GmbH, Göppingen                               Löschungen und Insolvenzen
33   Existenzgründer im Porträt
     Die Eliso GmbH managt die Infra-              BRANCHENSPIEGEL
     struktur für E-Mobilität                 59   Bezugsquellennachweis Angebote
34   Neuer Schwung im Handel Lieferdienst          aus der Wirtschaft
     für den Kerner Einzelhandel
35   Karriere mit Lehre Der Abschluss als          RUBRIKEN
     IHK-Fachwirtin hat Elke Eckert einen     63   Impressum
     Karrieresprung ermöglicht                64   Jubiläen
36   Die besondere Geschichte Helene Prölß    68   Termine
                                                                                                             Im Rahmen der LogiMAT
     gibt Starthilfe in Entwicklungsländern   70   Geburtstage

     IHK & REGION 38-45
38   Außenwirtschaft Unternehmen
     informieren sich bei den internatio-          Titelgrafik: Dieter Hermenau
     nalen Beratungstagen                          Soweit nicht anders angegeben, sind alle         Jetzt informieren
     Telegramm Aktuelles in Kürze                  Fotos im Heftinneren von Thinkstock               und dabei sein!

                                                                                                Tel. +49 (0)89 32391-259
MAGAZIN WIRTSCHAFT 01.18
                                                                                                 www.logimat-messe.de
                                                                                                                      5
Magazin Wirtschaft - IHK Stuttgart
MAGAZIN            KURZ & KNAPP

Energie sparen durch
Ventilatortausch
     Ein großer Teil des Stromverbrauchs in
Unternehmen entfällt auf Raumbelüftungsan-
lagen. Doch noch immer sind zahlreiche Anla-
gen in Betrieb, die zum Teil älter als 30 Jahre
sind und dem Stand der Technik im Hinblick
auf Systemwirkungsgrad und Energiever-
brauch längst nicht mehr entsprechen. Darauf
weist der Fachverband Gebäude-Klima mit sei-
ner Kampagne „Ventilatortausch macht’s effi-
zient“ hin. Die Kampagne, an der sich auch
Unternehmen aus der Region Stuttgart beteili-
gen, informiert über Potenziale des Austauschs
ineffizienter Ventilatoren und über die Mög-
lichkeiten, hierbei staatliche Förderung in An-
spruch zu nehmen -- etwa im im KfW-Pro-
gramm „Energieeffizient Sanieren – Nicht-
wohngebäude“ oder im BAFA-Programm
„Hocheffiziente Querschnittstechnologien“.

    Mehr Info: www.ventilatortausch.de               Durch den Austausch veralteter Ventilatoren lässt sich der Stromverbrauch oft nahezu halbieren.

                                                     Kinder aus bildungsfernen Schichten                  schen Stabilitätsmechanismus zu
                Wahrheiten
                W                                    besser an Bildung heranführt.                        einem Europäischen Währungsfonds
                aaktuell, denkwürdig                 Christian Montag, Psychologe, im Interview mit       auszubauen.
                                                     der „Süddeutschen Zeitung”                           Dr. Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen
 Zivilisierter Streit gehört zur                      Wenn die VVS Berufspendlern rät, die                Industrie- und Handelskammertags (DIHK)
Demokratie, er hält eine Gesellschaft                Hauptverkehrszeiten zu meiden, ist
zusammen.                                                                                                  Wir gehen mit der Europäischen
                                                     das sicher ein gut gemeinter Hinweis.                Union um, als hätten wir noch eine
Winfried Kretschmann, Ministerpräsident (Grüne)      Marjoke Breuning, Präsidentin der IHK Region
                                                     Stuttgart
                                                                                                          zweite auf Lager.
 Ich halte es für eine steile These, dass                                                                 Sigmar Gabriel, Bundesaußenminister (SPD),
man in Deutschland durch Handys                        Es ist der richtige Weg, den Europäi-              beim Forum Außenpolitik der Körber-Stiftung

                          Das Büchlein, das Stil und Intuition als Schlüssel zum beruflichen und privaten Erfolg preist, ist in Wirklichkeit ein
                        Kompendium für den Umgang mit den Widrigkeiten des Arbeitsalltags. Angefangen vom richtigen Loben über Kritik
                        vom Chef bis zur Abwehr des ideenklauenden Kollegen werden Verhaltensvorschläge gemacht. Hinzu kommen Tipps
                        zu Kleidung, Ernährung und Tischmanieren, außerdem Kreativitätstechniken und der Rat, sich weiterzubilden und
                        Netzwerke zu knüpfen. Im Großen und Ganzen sind das eigentlich alles Dinge, die jeder schon einmal gehört hat, zu-
                        mal bei der Fülle der Themen nur absolute Basics in dem Büchlein Platz finden. Dies trotz der kleinen Schrift und der
                        mehr als vollen Seiten, die dem Buch eine Anmutung geben, die wenig zum Titel passt. Und auch die Sprache ist für
                        solch einen Titel ziemlich burschikos.
                        Stil & Intuition, Der Schlüssel zum Erfolg – beruflich und privat, Susanne Helbach-Grosser, Jutta Hofmann, Renningen 2017, 136 Seiten,
                        19,80 Euro, ISBN: 978-3-8169-3410-3

  Der Filderstädter Autor und Unternehmer Ralph Dannhäuser nähert sich der Personalgewinnung über soziale
Medien mit einem klassischen – und mit rund 600 Seiten nicht eben schmalen – gedruckten Standardwerk. Das
mag überraschen in einem Sektor, der so schnellebig ist, dass man eher dazu neigt, sich mit Tutorials im Internet
auf dem Laufenden zu halten. Tatsächlich aber ist das „Praxishandbuch“ wohl das Beste, was man derzeit zu die-
sem Thema finden kann. Es ist umfassend, fundiert, praxisorientiert und – in der mittlerweile dritten Auflage –
auch aktuell. So wird unter anderem bereits auf die neue Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) eingegangen.
Praxishandbuch Social Media Recruiting. Experten Know-How/Praxistipps/Rechtshinweise. Springer-Gabler, 3. Auflage, Wies-
baden 2018, 532 Seiten, 49,99 Euro, ISBN 978-3-658-16280-1

6                                                                                                                             MAGAZIN WIRTSCHAFT 01.18
Magazin Wirtschaft - IHK Stuttgart
Personalien
Neue Namen und Gesichter in den Chefetagen der Region                                                                  Martin Dürrstein
                                                                                                                       Vorstandsvorsitzender
                                                                                                                       Dürr Dental AG
                                                              Ursula Ida Lapp ist im Rahmen ei-                        Bietigheim-Bissingen
                                                              ner Festveranstaltung im Neuen
                                                              Schloss in Stuttgart durch Wirt-
                                                        schaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeis-
                                                        ter-Kraut mit der Wirtschaftsmedaille              Sagen Sie mal,
                                                        des Landes Baden-Württemberg ausge-
                                                        zeichnet worden. Gemeinsam mit ih-                 Herr Dürrstein …
                                                        rem Ehemann Oskar, später mit ihren
                                                        Söhnen Andreas und Siegbert baute           … wie viele Zahnärzte kennen Sie
                                                        die Familienunternehmerin die Stutt-      persönlich?
                                                        garter Lapp-Gruppe in 58 Jahren zu ei-    Beruflich begegne ich auf der ganzen Welt
                                                        nem Global Player mit 3400 Beschäftig-    sehr vielen Zahnärzten mit dem jeweils
                                                        ten aus.                                  länderspezifische Arbeitsumfeld, aber als
                                                                                                  Patient auf dem Behandlungsstuhl kenne
                                                                                                  ich nur wenige ausschließlich in
      Renate Pilz ist mit der Auszeichnung „Entrepreneur Of                                       Deutschland.
      The Year 2017“ der Prüfungs- und Beratungsgesell-                                             … wurden Sie selbst schon mit Hilfe von
      schaft Ernst & Young geehrt worden. Die langjährige                                         Dürr-Dental-Produkten behandelt?
Chefin der Pilz GmbH & Co. KG (Ostfildern) erhielt den                                              Glücklicherweise ja, denn die Stärke
Preis, weil sie das Unternehmen nach dem Tod ihres Man-                                           unserer Geräte ist der Patientenkomfort
nes zu einem Vorreiter der elektronischen Automatisierung                                         und der hohe Informationsgehalt unserer
mit über 2200 Mitarbeitern entwickelt hat. Zum Jahreswech-                                        bildgebenden Systeme.
sel hat Renate Pilz die Geschäftsleitung ganz ihren Kindern                                         … was tun Sie mit einem Geldgeschenk
Susanne Kunschert und Thomas Pilz übergeben, mit denen                                            von 1000 Euro?
sie das Unternehmen seit zehn Jahren gemeinsam leitet.                                            Sobald ich solch ein Geschenk bekäme,
                                                                                                  würde mir spontan bestimmt das Richtige
                                                                                                  einfallen, auf jeden Fall wäre eine Spende an
                                        Dr. Andreas Pojtinger hat zum Jahreswechsel die Ge-       Mercy Ships eine nachhaltige Möglichkeit.
                                        schäftsführung der 2E Mechatronic GmbH in Kirch-            …warum engagiert sich ein Hersteller von
                                        heim/Teck übernommen. Uwe Remer, langjähriger             Dentaltechnologie für Afrika?
                                  geschäftsführender Gesellschafter des Kirchheimer Spezia-       Weil es unser Privileg ist, Menschen in Not
                                  listen für Mikrosystemtechnik, hat die Führung damit an         helfen zu dürfen. Wir als Dürr Dental
                                  seinen technischen Leiter und Prokuristen übergeben und         haben die wirtschaftliche Stärke und die
                                  sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Der pro-        passenden Geräte, und mit Mercy Ships
                                  movierte Physiker Pojtinger ist seit 18 Jahren bei 2E Mecha-    die richtige NGO. Mercy Ships betreibt
                                  tronic. Im Zuge einer Umstrukturierung stehen ihm in Zu-        schwimmende Krankenhausschiffe für die
                                  kunft vier erfahrene Mitarbeiter als Teamleiter zur Seite.      Ärmsten der Armen in Westafrika.
                                                                                                  (Weitere Info auf www.mercyships.de).
                                                                                                    … was schätzen Sie an anderen Menschen
      Thomas Müllerschön (49) wird zum 17. Mai neuer Vor-                                         am meisten?
      stand für Personal, Finanzen und IT des Stuttgarter                                         Authentische und wahrhaftige
      Prüfunternehmens Dekra. Er tritt an die Stelle von Ro-                                      Persönlichkeiten.
land Gerdon (56), der sein Mandat nach 14 Jahren im Dekra-                                          … was stößt Sie an anderen ab?
Vorstand aus persönlichen Gründen nicht verlängern wird.                                          Wenn Wort und Tat nicht deckungsgleich
Thomas Müllerschön ist derzeit noch Vorstandschef der Uzin                                        sind.
Utz AG in Ulm. Er verlässt den Bauchemie-Spezialisten nach                                          … welches Buch hat Sie beeindruckt?
mehr als 20 Jahren Mitarbeit, davon 16 Jahre im Vorstand.                                         Das Buch über Jim Elliot: Im Schatten des
Erst 2016 hatte er den Vorsitz im Führungsgremium des bör-                                        Allmächtigen. „Der ist kein Narr, der
sennotierten Familienunternehmens übernommen.                                                     hingibt, was er nicht behalten kann, damit
                                                                                                  er gewinnt, was er nicht verlieren kann.“
                                                                                                  Zitat von Jim Elliot.
  Personalnachrichten für das Magazin Wirtschaft: Gibt es auch in Ihrem Unternehmen personelle      … haben Sie ein Vorbild?
Veränderungen auf der Führungsebene? Wir veröffentlichen Ihre Nachricht gerne. Senden Sie einen   Jesus Christus, das perfekte Vorbild für die
kurzen Text mit Bild an presse@stuttgart.ihk.de                                                   Menschheit.

MAGAZIN WIRTSCHAFT 01.18                                                                                                                 7
Magazin Wirtschaft - IHK Stuttgart
TITELTHEMA
Lobbyarbeit – was sonst?
Lobbyisten gelten als Dunkelmänner, die in Hinterzimmern Politiker für die Interessen des großen Geldes einfan-
gen. In Wirklichkeit sorgen sie dafür, dass Betroffene bei politischen Entscheidungen Gehör finden und wichtige
gesellschaftliche Themen nicht unter die Räder kommen. Dies ist auch eine Kernaufgabe der IHK – ihr Arm reicht
manchmal sogar bis zur Welthandelsorganisation nach Genf.

        Wolfgang W. verschüttet einen ordent-     Internationalen Handelskammer (ICC) gibt        Gesetzesvorhaben erarbeitet wird. Für die
        lichen Schwall Kaffee auf seinen Ter-     es eine Empfehlung zum Umgang mit Mehr-         Industrie- und Handelskammern ist dieser
        minplaner, doch der braune Fleck, der     wegverpackungen. So ist es ihm gelungen,        Lobbyismus sogar eine Kernaufgabe. Das
sich dort zwischen Meetings und Kundenge-         das Thema auf die Tagesordnung der Welt-        IHK-Gesetz definiert es als eine ihrer Aufga-
sprächen ausbreitet, kümmert ihn nicht. Er        zollorganisation (WCO) zu bringen. Inzwi-       ben, das Gesamtinteresse der Wirtschaft in
packt den Telefonhörer fester und bittet sei-     schen beschäftigt sich sogar die Welthandels-   ihrer Region zu vertreten. Damit hat der Ge-
nen Mitarbeiter, die Nachricht noch einmal        organisation (WTO) damit.                       setzgeber vor allem an Klein- und Mittelbe-
zu wiederholen. Der Zoll am Kieler Hafen                                                          triebe gedacht, denn anders als die großen
hat eine Rücksendung aus St. Petersburg ge-       „Interessenvertretung“ nennt man dieses Ge-     Unternehmen können sie es sich nicht leis-
stoppt, weil Einfuhrpapiere fehlen. Nur:          schäft. Man kann auch Lobbyismus dazu sa-       ten, selbst in Politik und Verwaltung für ihre
Wengers Firma will gar nichts nach Deutsch-       gen, obgleich das natürlich niemand so gern     Anliegen zu werben.
land importieren. Bei den vom Zoll bean-          hört. In Stuttgart, Berlin und Brüssel versu-
standeten „Gütern“ handelt es sich um leere       chen dutzende von Verbänden, Organisatio-       In den vergangenen Jahren ist der Einfluss der
Behälter aus Kunststoff, in denen er Autotei-     nen, Großunternehmen und NGOs, ihre             Interessenverbände jedoch in ein schiefes
le -- ordnungsgemäß verzollt – nach Russland      Anliegen den Ministern und Staatssekretä-       Licht geraten. In Zeiten, in denen auf allen
verschifft hat. Jetzt will Wenger die leeren      ren, Abgeordneten und Beamten nahezu-           Feldern Transparenz eingefordert wird,
Kisten zurücknehmen und wiederverwen-             bringen – wenn zum Beispiel ein neues
den. Kurz erwägt der Unternehmer, sich hin-
ter das Lenkrad zu setzen und selbst nach
Kiel zu brausen. Dann besinnt er sich und
ruft die Zollexperten bei der IHK an. Denen
gelingt es, die Situation mit ein paar Telefon-
gesprächen zu lösen, Wengers Kisten dürfen
passieren.

„In der Situation konnten wir helfen, aber auf
Dauer bringt hier nur eine internationale Re-
gelung etwas“, seufzt Marc Bauer, Referats-
leiter Zoll bei der IHK Region Stuttgart.
Immer wieder erlebt er, wie diese sinnlose
Zollbürokratie die Verantwortlichen in gro-
ßen und kleinen IHK-Mitgliedsbetrieben
Zeit und Nerven kostet. Dass die Betriebe
Verpackungen, Behältnisse oder Gestelle
mehrfach verwenden, ist nämlich gar nicht
so selten. Manchmal winkt der Zoll sie
einfach durch, manchmal aber wird eine voll-
ständige Abfertigung wie für Handelswaren
verlangt – auch weil die Beamten keine Leit-
linien erhalten, mutmaßt Bauer. „Und das
betrifft nicht nur die Region, sondern ist ein
internationales Problem. Eine Lösung entlas-
tet Unternehmen und Zoll gleichermaßen.“
Deshalb hat Bauer in der Misere mit den
Mehrwegverpackungen nicht lockergelassen
und sie international thematisiert. Nach
intensiver Überzeugungsarbeit in der

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Magazin Wirtschaft - IHK Stuttgart
TITELTHEMA          MAGAZIN

erscheint jeder Kontakt zwischen gewählten       schon etwas bieten, weiß Herre. In erster Li-   Die meisten für die Wirtschaft wichtigen Geset-
Volksvertretern und Regierungsbeamten auf        nie fachliche Kompetenz -- ohne die komme       ze werden in Berlin und Brüssel gemacht. Im-
der einen Seite und Vertretern von               man bei den Fachreferenten in den Ministeri-    merhin stimmen 96 Abgeordnete aus Baden-
Partikularinteressen auf der anderen Seite       en, ihren wichtigsten Ansprechpartnern,         Württemberg und 28 aus der Region Stuttgart
verdächtig. Kritiker wie die Berliner Organi-    nicht weit. Und für die IHK ist auch die enge   im Bundestag über Gesetze ab. Und über den
sation Lobbycontrol sehen in solchen Netz-       Anbindung an die regionalen Unternehmen         Bundesrat regiert Baden-Württemberg ohne-
werken die Tendenz, Entscheidungen auf in-       ein großer Vorteil. „Schließlich werden unse-   hin im Bund mit. Gar nicht so selten sind
formelle Kanäle zu verschieben, wo sie für       re Positionen in Präsidium, Ausschüssen und     auch die Vetreter einzelner IHKs aufgrund
die Öffentlichkeit nicht mehr transparent,       Vollversammlung von aktiven Unterneh-           ihrer Sachkenntnis und Praxisnähe auch auf
geschweige denn beeinflussbar sind. Sie ver-      mern erarbeitet“, betont die IHK-Geschäfts-     Bundesebene gefragt. Als es um die Einfüh-
weisen auf Fälle, in denen sich von Branchen-    führerin. „Diese Verankerung in der Praxis      rung der E-Bilanz ging, wurde Herre zum
vertretern vorformulierte Texte wortgleich       schätzen auch unsere Gesprächspartner.“
in späteren Gesetzesvorlagen wiederfanden.

Ob sie schon einmal Gesetzestexte diktiert
hat? Dr. Susanne Herre lacht. „So funktioniert
unsere Arbeit nicht, und das wäre auch gar
nicht wünschenswert.“ Als Geschäftsführerin
Zentrale Dienste ist die promovierte Juristin
bei der IHK Region Stuttgart unter anderem
für die Interessenvertretung im Bereich Steu-
ern zuständig -- zeitweilig gehörten auch
Recht und Hochschulen zu ihrem Verant-
wortungsbereich. Um von seinem Gegen-
über in Politik oder Verwaltung überhaupt
ernst genommen zu werden, müsse man

MAGAZIN WIRTSCHAFT 01.18                                                                                                                      9
Magazin Wirtschaft - IHK Stuttgart
MAGAZIN            TITELTHEMA

Beispiel als Expertin gemeinsam mit einer         die bundespolitische Großwetterlage. So sind    Ist von Lobbyisten die Rede, dann denkt man
Delegation von Unternehmensvertretern im          IHK-Vertreter regelmäßig bei Veranstaltun-      wohl nicht zuerst an Menschen wie Brigitte
Finanzausschuss des Bundestages gehört.           gen zu Wirtschaftsfragen im Landkreis zu        Dahlbender. Aber die Landesvorsitzende des
„Das sind natürlich Highlights“, so die Juris-    Gast, bei akuten Themen greift man aber         Bundes für Umwelt- und Naturschutz in
tin. Ebenso wichtig sei es jedoch, auf der        auch einfach zum Telefonhörer oder unter-       Deutschland (BUND) hat mit dem Begriff
Fachebene in der Verwaltung gut vernetzt zu       wegs zum Smartphone. „Das gilt für beide        kein Problem. „Natürlich sind wir Lobbyis-
sein. „Wenn ein Gesetzentwurf erst einmal in      Seiten“, betont Boucsein.                       ten“, sagt die 62-jährige. „Aber Lobbyisten
den Parlamentsgremien ist, ist er schon viel zu                                                   für die Natur, die keine ökonomischen Inter-
weit gediehen.“                                   Wer sich über Lobbyismus empört, muss wis-      essen vertreten.“ Dabei arbeitet die Umwelt-
    Und manchmal beginnt die Pflege politi-        sen, dass keine Organisation das Geschäft al-   und Naturschützerin mit dem gleichen
scher Kontakte direkt vor der Haustür. So         lein betreibt, erinnert Susanne Herre. In den   Handwerkszeug wie ihre Kollegen beim
sind für die IHK-Bezirkskammern die lokalen       Landesbeiräten zum Beispiel, die es in den      Landesverband der Industrie oder bei der
Wahlkreisabgeordneten wichtig. Beispielswei-      Stuttgarter Ministerien zu praktisch allen      IHK: Arbeitskreise, Landtags-Hearings, per-
se hat das Präsidium der Bezirkskammer                                                            sönliche Kontakte zu den Mitarbeitern ein-
Ludwigsburg vor der Bundestagswahl das                                                            schlägiger Ministerien. Und immer wieder:
                                                                                                  Meetings, Meetings, Meetings. „Im Grunde

Gespräch mit Kandidaten aller aktuell dort        Themen gibt, begegnen IHK-Verteter Kolle-       besteht mein Alltag aus nichts anderem“,
vertretenen Parteien gesucht, wie Reiner          gen von den Gewerkschaften, von den Fahr-       stellt Dahlbender fest. Unter anderem sitzt
Boucsein, stellvertretender Geschäftsführer in    gast-, Versicherungs- und Umweltverbänden.      Dahlbender im Landesbeirat für Umwelt-
Ludwigsburg erklärt. Mindestens ebenso gro-       „Die Entscheider wägen die Positionen ab,       und Naturschutz, im Nachhaltigkeitsbeirat
ßen Wert legt man jedoch auf persönliche          aber damit sie dies können, müssen sie sie      und im SWR-Rundfunkrat. „Dabei begegnet
Begegnungen und einen kurzen Draht zum            natürlich erst einmal anhören“, argumen-        man immer den gleichen Menschen und
Landrat, zu Kreistagsfraktionen, Oberbürger-      tiert Susanne Herre. Ein Durchmarschieren       baut so Schritt für Schritt an seinem persön-
meistern und Bürgermeistern, die im Land-         gebe es dabei nicht, am Ende stehe immer        lichen Netzwerk, das die Arbeit ungemein
kreis die Kommunalpolitik bestimmen. Denn         ein Kompromiss. „Oft ist es schon ein Erfolg,   erleichtert.“ Politische und wirtschaftliche
oft interessieren sich die regionalen Unter-      Schlimmeres verhindert zu haben.“ Den           Unabhängigkeit und Fachkompetenz ihrer
nehmen mehr für Gewerbeflächen, schnelles          Mitgliedern sei dies nicht immer einfach        Organisation sowie die Zahl von gut 90.000
Internet, Parkierung und Verkehrsfluss als für     zu vermitteln.                                  Mitgliedern alleine in Baden-Württemberg

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    bzw. die in keinem gültigen Großkundenvertrag bestellberechtigt sind), selbstständiger Freiberufler, selbstständiger Land- und Forstwirt oder Genossen-
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Tel.: 07161/ 96252-0, audi-goeppingen@hahn-automobile.de                      Tel.: 0711 / 930734-0, audi-esslingen@hahn-automobile.de
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Von links: Dr. Susanne Herre (IHK), Dr. Brigitte Dahlbender (BUND), Christian Steffen (IGM), Stefan Küpper (Arbeitgeber Baden-Württemberg), Helmfried Meinel
(Umweltministerium Baden-Württemberg).

sicherten ihr und den rund zehn BUND-                 Biotopverbunds, der Klimaschutz oder ande-            wir sicher keine Außenseiter“, sagt Christian
Fachreferenten und Projektmitarbeitern in             re Schwerpunkte des BUND im Wettbewerb                Steffen von der IG Metall mit einigem Under-
allen Ressorts offene Ohren, so die promo-            mit anderen politischen Zielen haben, sei             statement. Als Referent von Bezirksleiter Ro-
vierte Biologin. Daran habe sich nichts geän-         dann eben doch von den politischen Prioritä-          man Zitzelsberger ist er unter anderem für
dert, gleich ob nun der Wirtschaftsminister           ten der Entscheider abhängig.                         bildungspolitische Fragen und für die Kontak-
Ernst Pfister, Nils Schmid oder Nicole Hoff-                                                                 te der Gewerkschaft zur Landespolitik zustän-
meister-Kraut hieß. „Eine andere Frage ist es,        Zu den wohl mächtigsten Lobbyorganisationen           dig. Wenn Steffen zum Telefonhörer greift,
wie viel von unseren Anliegen aufgegriffen            gehören Gewerkschaften und Arbeitgeberver-            dann findet er denn auch in CDU-geführten
wird“, sagt Dahlbender. Welchen Stellenwert           bände. „Mit 2,2 Millionen Mitgliedern, davon          oder „grünen“ Ministerien aufmerksame Ge-
das Insektensterben, die Schaffung eines              mehr als 430 000 in Baden-Württemberg, sind           sprächspartner, obwohl die Kontakte und
                                                                                                            persönlichen Verbindungen der Gewerkschaft
                                                                                                            zu SPD und Linken traditionell enger sind.
                                                                                                               „Letztlich geht es immer darum, dass wir
                                                                                                            unsere Position darlegen dürfen“, sagt Stef-
                                                                                                            fen, der früher schon als Interessenvertreter
                                                                                                            für die IG-Metall-Vorstandsverwaltung in
                                                                                                            Frankfurt tätig war, bevor er vor sechs Jahren
                                                                                                            nach Stuttgart wechselte. „Genau so, wie an-
                                                                                                            dere ihren Standpunkt eben auch vertreten.“
                                                                                                            Ob um das Recht auf Bildungszeit gestritten
                                                                                                            wird oder ob es um strukturpolitische Fragen
                                                                                                            wie die Transformation der Automobilindus-
                                                                                                            trie geht: Immer begegnet er auch „Mitlobby-
                                                                                                            isten“ von Arbeitgebern und IHK -- oft mit
                                                                                                            sehr unterschiedlichen Auffassungen. Christi-
                                                                                                            an Steffen findet das grundsätzlich in Ord-
                                                                                                            nung: „Die Entscheider müssen abwägen und
                                                                                                            die Lösung suchen, die für das Gemeinwohl
                                                                                                            am besten ist“, argumentiert er. „Wie sollen
                                                                                                            sie das tun, wenn sie die Erfahrung und die
                                                                                                            Kompetenz der Beteiligten nicht einbezie-
                                                                                                            hen?“ Einschränkend fügt er hinzu: „Wir sind
                                                                                                            mit Blick auf Lobbyismus und dessen Risiken
                                                                                                            und Schattenseiten aber auch nicht naiv.“
                                                                                                            Und verweist auf die Studie „Marktordnung
                                                                                                            für Lobbyisten“, die die IG-Metall-eigene Ot-
                                                                                                            to-Brenner-Stiftung veröffentlicht hat.

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Deutsche Bank

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MAGAZIN           TITELTHEMA

Dass Meinungsgruppen den politischen Pro-
zess mit gestalten, gehört für Stefan Küpper
zur Demokratie dazu. Damit ist sich der Ge-
schäftsführer Bildungspolitik der Landesver-
einigung Baden-Württembergischer Arbeit-
geberverbände mit seinem Gegenüber von
der Gewerkschaft völlig einig. Nur selbstver-
ständlich findet er, dass man seine Adressa-
ten in Parlamenten, Ministerien und Partei-
en kennt und ein positives Verhältnis zu ih-
nen aufbaut, denn: „Ohne Vertrauen geht es
nicht.“ Notwendige Voraussetzung sei neben
der fachlichen Kompetenz vor allem die
Glaubwürdigkeit der Lobbyvertreter, unter-
streicht Küpper. Diese dürften sie keinesfalls
durch Polemik oder taktische Spielchen ris-
kieren. „Über kurz oder lang würde mir
sonst niemand mehr zuhören.“
   Als einen Erfolg seriöser Lobbyarbeit sieht
Küpper die Verankerung der Berufsorientie-
rung und der ökonomischen Bildung in der
baden-württembergischen Bildungspolitik
an, so etwa das neue Schulfach Wirtschaft,
Berufs- und Studienorientierung. „Das ist
ein Beispiel, wie man die Entscheider durch
kontinuierliche Arbeit überzeugen kann.“
Für diese Neuerung hatten sich Wirtschafts-
verbände und Kammern über viele Jahre
eingesetzt. Über eines darf es nach Ansicht
des Arbeitgebervertreters aber keinen Zwei-
fel geben: „Wie ein Gesetz aussehen soll,        Geschäfts, wir sind auf ihre Meinung in Fach-
entscheidet am Ende immer ein Parlament.“        fragen angewiesen.“ Und: „Es kann doch
                                                 keine Alternative sein, dass wir die Dinge im
Eine der „Zielpersonen“ von Lobbyarbeit im       stillen Kämmerlein allein ausbrüten und
Land ist Helmfried Meinel. Der Ministerialdi-    dann gegen zum Teil berechtigte Einwände        Interessenvertreter, glaubt Meinel. Gestiegen
rektor im Stuttgarter Umweltministerium          mit Zähnen und Klauen verteidigen.“             seien vielmehr die Ansprüche an Transpa-
pflegt nach eigener Einschätzung einen ent-          Robustes Auftreten von Lobbyvertretern       renz und ethische Standards. „Und das ist
spannten Umgang mit dem Thema. „Wer              hat der Spitzenbeamte allerdings schon er-      trotz gelegentlicher Übertreibungen ja gut.“
glaubt, wir beten nach, was uns irgendein        lebt. „Da werden Positionen sehr energisch
Interessenvertreter vorkaut, sitzt allzu simp-   vorgetragen, manchmal auch Suggestivtech-       Zurück zu Marc Bauer. Der IHK-Mann steht im
len Vorstellungen auf“, sagt der 63-Jährige      niken angewandt.“ Probleme hat er damit         Sitzungssaal der internationalen Handelskam-
bissig. „Wir sind schon in der Lage, zu erken-   nicht. Schließlich kennt Meinel das Spiel       mer (ICC) in Paris und trägt dort seine Vor-
nen, wenn uns jemand ein X für ein U vorzu-      von beiden Seiten: Über Jahrzehnte war er       stellungen für eine zollrechtliche Regelung
machen versucht.“ Häufig komme das aber           in der Leitung der Verbraucherzentrale          der Mehrwegverpackungen vor. Die 80 Aus-
nicht vor, betont Meinel. Zu den „Stakehol-      Nordrhein-Westfalen tätig und somit selbst      schussmitglieder aus Handelsnationen wie
dern“, wie er die Verbands- und Interessen-      ein Lobbyist. Die derzeit große öffentliche     Frankreich und Japan, den USA oder Peru
vertreter bevorzugt nennt, bestehe ein Ver-      Erregung über das Thema spreche nicht           hören ihm aufmerksam zu. Am Ende werden
hältnis auf Augenhöhe. „Das ist Teil des         unbedingt für einen größeren Einfluss der        sie beschließen, eine Initiative zu starten, um

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TITELTHEMA           MAGAZIN

                                                                   „Transparenz ist das Wichtigste“
                                                                   Nicht der Lobbyismus hat zugenommen, sondern die
                                                                   Sensibilität dafür, meint Lobby-Forscher Dr. Rudolf Speth
                                                         Lobbyismus gehört zur Demokratie
                                                         dazu, sagt Dr. Rudolf Speth, der an
                                                         mehreren Universitäten zum Thema
                                                  Interessenvertretung lehrt und zahlreiche
                                                  wissenschaftliche Arbeiten zum Thema pub-
                                                  liziert hat.

                                                        Herr Dr. Speth, der öffentliche Unmut
                                                  über den Einfluss von Interessengruppen
                                                  auf die Politik ist groß, manche sprechen gar
                                                  von einer Lobbykratie. Ist die Macht der
                                                  Lobbys wirklich gewachsen?
                                                       Speth: Für mich sieht es eher so aus, dass
                                                  die Sensibilität für dieses Thema gestiegen
                                                  ist. Interessengruppen haben ihren Einfluss
                                                  gegenüber der Politik schon immer geltend
                                                  gemacht und auf Entscheidungen einge-
                                                  wirkt. Ganz besonders gilt das für das System
                                                  der Bundesrepublik, das ja oft als korporati-
                                                  ve Konsenskultur beschrieben worden ist.
                                                  Ich glaube, ohne diese Interessengruppen
                                                  würde die Entscheidungsfindung kaum                 Unser Interviewpartner
                                                  funktionieren. Was wäre denn die Alternati-        Dr. Rudolf Speth
                                                  ve? Niemand kann sich in der Politik immer         Privatdozent mit Fachgebiet Lobbying, Cam-
                                                  nur von moralischen Erwägungen leiten las-         paigning, politische Kommunikation, politische
                                                  sen, es geht immer auch darum verschiedene         Beteiligung und bürgerschaftliches Engagement
                                                  Interessen auszubalancieren. Damit dies
                                                  möglich ist, müssen sich diese Interessen
                                                  auch artikulieren dürfen.                        eigentlichen Entscheidungen würden im Ver-
das Thema vor die Welthandelsorganisation               Wäre eine Demokratie ohne Lobbyis- borgenen, abseits der Öffentlichkeit getrof-
(WTO) in Genf zu bringen. Dort liegt es nun       mus denkbar?                                     fen. Für Politiker und Lobbyisten ist es des-
zur Entscheidung an. „Das kann schon noch               Speth: Das ist nur schwer vorstellbar. halb wichtig, in ihrem Handeln transparent
ein paar Jahre dauern“, räumt Bauer ein --        Demokratie bedeutet ja, dass Bürger sich zu bleiben. Lobbyorganisationen müssen
die Mühlen auf internationaler Ebene mah-         beteiligen – nicht nur bei Wahlen und Ab- sich rechtfertigen, für welche Interessen sie
len eben langsam. „Dann aber dürfen wir           stimmungen, sondern auch, indem sie sich einstehen, welche Ziele sie verfolgen und wie
hoffen, das Problem gelöst zu haben – und         in Vereinen, Verbänden und Initiativen zu- sie sich finanzieren. Unseriös wird es, wenn
zwar weltweit.“ Freuen dürfen sich auch           sammenschließen, um ihren Anliegen Nach- man den Anschein der Gemeinnützigkeit
Wolfgang W. und viele andere IHK-Unter-           druck zu verleihen.                                                      erweckt, in Wirklichkeit
nehmer. Sie werden dann eine Sorge weniger        Eine solche Interessen-             Lobbyorganisationen                  aber Partikularinteres-
haben – dank Lobbyismus.                          vertretung ist völlig legi-                                              sen verfolgt.
                                                                                  müssen sich rechtfertigen,                     Sind finanzkräfti-
                                                  tim. Wollte man sie ver-
                                                  bieten, würde man an                für welche Interessen                gere Lobbys einfluss-
                      Walter Beck                                                                                          reicher als andere?
                      Redaktion                   den Kernbestand der                 sie einstehen und wie
                                                  Demokratie rühren.                                                           Speth: Das ist nicht
                      Magazin Wirtschaft                                               sie sich finanzieren.
                      walter.beck@stuttgart.            Warum sieht man                                                    so ganz klar. In den USA
                      ihk.de                      den Lobbyismus heute                                                     gibt es tatsächlich Hin-
                                                  so viel kritischer?                              weise, dass mit größeren finanziellen Ressour-
                                                        Speth: Ich denke, das hat mit dem Ge- cen mehr Wirkung erzielt werden kann. Aber
 Alles über die Interessenvertretung und andere   fühl der Intransparenz zu tun. Vor drei Jahr- unser politisches System ist komplizierter und
Aufgaben der IHK: www.ihk.de/ihktransparent       zehnten waren die Verhältnisse noch ver- Geld ist durchaus nicht die einzig wichtige
                                                  gleichsweise überschaubar und geordnet. Ressource. Mitgliederstärke oder moralische
 Häufige Irrtümer und Falschbehauptungen           Heute ist die Gesellschaft vielfältiger, kompli- Macht sind ebenso bedeutend. Damit werden
über die IHK: www.stuttgart.ihk.de                zierter und unübersichtlicher geworden. Das auch die Umwelt-, Sozial- und Verbraucher-
Such-Nr. 3002168                                  verstärkt bei vielen den Eindruck, die verbände zu mächtigen Lobbys.

MAGAZIN WIRTSCHAFT 01.18                                                                                                                       15
RAT & TAT                                                                                                        #
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 #                                                                       IHK-Lehrstellenbörse goes Instagram
                                                                                                                           #
                                                                         Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte – das erklärt die
                                                                         große Beliebtheit des Online-Dienstes Instagram unter Ju-
                                                                         gendlichen. Um die (potenziellen) Azubis auch in diesem
                                                                         Medium zu erreichen, ist die IHK-Lehrstellenbörse dort jetzt
                                                                         mit einem Account vertreten. Für jeden Wochentag gibt es
                                                                         einen eigenen Hashtag. Donnerstags beispielsweise heißt er
                                                                         #Ausbildungundjetzt? mit Infos zum Thema Weiterbildung.

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                 Telegramm Meldungen für den Mittelstand
                 Aktuelle Tipps und unternehmensrelevante Kurzmeldungen

     Zum 1. Januar tritt eine wichtige Ände-          Deutsche Unternehmen in China bewerten              Fünf Ministerien und 23 Verbände unter-
rung für die Nutzung der Steuersoftware Elster   die aktuelle wirtschaftliche Situation optimisti-   zeichnen beim Grundbildungstag Baden-Würt-
in Kraft. Die elektronische Abgabe von soge-     scher als 2016 und rechnen auch für das kom-        temberg eine Verpflichtungserklärung mit dem
nannten Unternehmenssteuererklärungen,           mende Jahr mit einer positiven Entwicklung          Ziel, den funktionalen Analphabetismus in Ba-
zum Beispiel für die Umsatzsteuer, die Ge-       der chinesischen Wirtschaft. Fast zwei Drittel      den-Württemberg spürbar zu verringern und
werbesteuer und für Einnahme-Überschuss-         der befragten Unternehmen erwarten im lau-          das Grundbildungsniveau auszubauen. Ziel ist
rechnungen, ist künftig nur noch authentifi-      fenden Jahr, ihre Geschäftsziele zu erreichen       es, sowohl die beruflichen Kompetenzen als
ziert über Elster möglich. Die Änderung          oder sogar zu übertreffen. 75 Prozent der Un-       auch die Alltagskompetenz der Menschen
betrifft zum Beispiel auch die Betreiber von     ternehmen rechnen 2018 mit weiteren Umsatz-         deutlich zu steigern und sie zur gesellschaftli-
Photovoltaik-Anlagen, Übungsleiter sowie         steigerungen. In Bezug auf den Ausbau der           chen Teilhabe in allen Lebensbereichen zu
Vereine. Wer seine Unternehmenssteuerer-         Beschäftigung und weitere Investitionen blei-       befähigen. Dazu gehört in erster Linie die
klärungen bisher komprimiert abgegeben           ben die Unternehmen jedoch zögerlich. Denn          Ausweitung der Grundförderung insbesonde-
hat, muss sich daher unter www.elster.de re-     langsames und beschränktes Internet, unzurei-       re für die Volkshochschulen, die das Land in
gistrieren, um die Erklärungen vom               chende Rechtssicherheit, fehlende Fachkräfte        den vergangenen Jahren auf 22,5 Millionen
01.01.2018 an authentifiziert abzugeben.          und steigender Wettbewerb bleiben die größ-         Euro verdoppelt hat. Damit sollen auch Kurse
www.elster.de                                    ten Herausforderungen.                              für Alphabetisierung und Grundbildung vor
Elster-Hotline: Tel. 0800 5235055                 www.stuttgart.ihk.de, Nr. 3899992                  Ort finanziert werden.

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RAT & TAT        MAGAZIN

                                                                                                                                   Sobald das Feuer-
                                                                                                                                   werk verglüht ist,
                                                                                                                                   gelten wieder ein
                                                                                                                                   paar neue Regeln
                                                                                                                                   und Freigrenzen in
                                                                                                                                   Steuersachen.

Auch der Fiskus feiert Silvester
Kleine Übersicht über die steuerlichen Änderungen zum Jahreswechsel 2018
                                                 fend zu führende Verzeichnis aufgenom-                 erklärung für das Jahr 2018 muss nun erst
                     Sebastian Schieder          men werden müssen. Die obere Grenze von                bis zum 31. Juli 2019 eingereicht werden.
                     IHK Region Stuttgart        1000 Euro bleibt bestehen. Die neuen Gren-             Bestimmte, vom Steuerberater erstellte
                     sebastian.schieder@         zen gelten für alle Anschaffungen nach dem             Steuererklärungen, wie die Einkommen-
                     stuttgart.ihk.de            31. Dezember 2017 (Dok- Nr. 8983).                     steuer- und Körperschaftsteuererklärung
                                                                                                        können sogar bis Ende Februar des über-
                                                    Die Sachbezugswerte bei der Lohnsteuer              nächsten Jahres, für 2018 also bis Ende Feb-
      Viele Steuervorschriften ändern sich       werden erhöht. Der Monatswert für Verpfle-              ruar 2020 abgegeben werden.
      im Jahresturnus. Auch für 2018 war der     gung wird ab 1. Januar 2018 auf 246 Euro
      Gesetzgeber aktiv. Nachfolgend sind        angehoben. Damit sind für verbilligte oder               Zur Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der
einige wichtige Punkte zusammengestellt:         unentgeltliche Mahlzeiten für ein Frühstück            Kassenführung kann die Finanzverwaltung
                                                 1,73 Euro und für ein Mittag- oder Abendes-            künftig eine sogenannte Kassen-Nachschau
  Der steuerliche Grundfreibeitrag wird um       sen 3,23 Euro anzusetzen. Ferner gelten für            durchführen, das heißt, sie kann ohne vorhe-
180 Euro angehoben und beträgt 9000 Euro         Verpflegungsmehraufwendungen und Über-                  rige Ankündigung während der üblichen
für den Veranlagungszeitraum 2018. Der           nachtungskosten für beruflich und betrieb-              Geschäftszeiten die ordnungsgemäße Auf-
Eingangssteuersatz von 14 Prozent bleibt         lich veranlasste Auslandsdienstreisen die              zeichnung und Buchung von Kasseneinnah-
konstant (Dok- Nr. 8983).                        neuen, vom Bundesfinanzministerium                      men und -ausgaben überprüfen. Dies gilt
                                                 (BMF) bekanntgegeben Pauschbeträge                     für elektronische Registrierkassen und offe-
   Die Grenze für die Sofortabschreibung von     (Dok-Nr. 8116).                                        ne Ladenkassen gleichermaßen.
sogenannten geringwertigen Wirtschafts-
gütern (GWG) beträgt künftig 800 Euro. Bis-        Die Abgabefrist für Steuererklärungen ab                Zum 1. Januar 2018 tritt in der Schweiz die
her lag die Grenze noch bei 410 Euro. Büromo-    2018 wird um zwei Monate verlängert. Bisher            Teilrevision des Mehrwertsteuergesetzes in
biliar, PCs und andere selbständig bewertbare,   galt bei der Einreichung von Steuererklä-              Kraft. Viele ausländische Unternehmen, die
abnutzbare und bewegliche Wirtschaftsgüter       rungen der 31. Mai als Stichtag. Die Steuer-           in der Schweiz Umsätze tätigen, dürften von
des Anlagevermögens können daher künftig                                                                der Neuregelung betroffen sein. Für die ob-
bei Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis                                                           ligatorische Steuerpflicht eines Unterneh-
zu 800 Euro je Wirtschaftsgut sofort im Jahr                        S
                                                                    Steuertipp                          mens ist künftig nicht mehr nur der in der
des betrieblichen Zugangs in voller Höhe als                        d Monats
                                                                    des                                 Schweiz erzielte Umsatz, sondern der Um-
Betriebsausgabe abgesetzt werden. Die Wert-                                                             satz im In- und Ausland maßgebend. Für
grenze versteht sich wie bisher als Nettowert,                                                          deutsche Unternehmen heißt das, dass sie,
                                                   Bi h ddurften
                                                   Bisher    ft G Gewerbetreibende der Einkom-
also ohne Umsatzsteuer (unabhängig davon,                                                               soweit sie weltweit einen Umsatz von min-
                                                   mensteuererklärung eine formlose Gewinner-
ob der Unternehmer zum Vorsteuerabzug be-                                                               destens 100 000 Franken erzielen und
                                                   mittlung beifügen, wenn ihre Betriebseinnah-
rechtigt ist). Daneben wird die untere Wert-                                                            gleichzeitig steuerbare Umsätze in der
                                                   men unterhalb von 17 500 Euro lagen. Diese
grenze für die Bildung von Sammelposten (§                                                              Schweiz erwirtschaften, grundsätzlich ab
                                                   Regelung gilt nicht mehr, das heißt, für die Steu-
6 Abs. 2a Einkommensteuergesetz (EStG)) von                                                             dem ersten Franken Umsatz in der Schweiz
                                                   ererklärung 2017 muss die Anlage EÜR elektro-
150 Euro auf 250 Euro erhöht. Die Anhebung                                                              mehrwertsteuerpflichtig werden und mit
                                                   nisch übermittelt werden (BMF-Erlass vom 9.
hat zum Beispiel zur Folge, dass unter die-                                                             lokaler Umsatzsteuer abrechnen müssen
                                                   Oktober 2017).
sem Wert erworbene Güter nicht in das lau-                                                              (Dok-Nr. 3889168).

MAGAZIN WIRTSCHAFT 01.18                                                                                                                          17
Schuhhaus Müller
                                                                       seit 1974 in Korb

                                                                         89,90 Euro

                                                           Rote Pumps mit 6 cm Absatz

                                                                      weitere Details

                                                                                                                  Viele Kunden kaufen gern regional –
                                                                                                               wenn sie das entsprechende Angebot im
                                                                                                                                         Netz finden.

So finden Kunden genau Ihre Homepage
Suchmaschinenoptimierung (SEO) sorgt dafür, dass Ihre Webseite im Internet besser gefunden wird
     „Der beste Platz, um eine Leiche zu                 Google erscheinen, von den allermeisten             Ergebnisseiten anzuschauen. Ziel jeder
     verstecken, ist auf Seite 2 von Google.“            Nutzern nicht wahrgenommen werden. Stu-             Suchmaschinenoptimierung muss es also
     Dieser alte SEO-Witz beruht darauf,                 dien zeigen, dass viele Menschen lieber eine        sein, auf Seite eins von Google zu erschei-
dass Webseiten, die nach Seite eins bei                  neue Suche starten, anstatt die weiteren            nen.

                   TIPPS FÜR DIE
                   ONPAGE-OPTIMIERUNG IHRER HOMEPAGE

     Meta-Daten:
     M   t D t Zu den wichtigsten Meta-Daten               Das Thema der Seite sollte sich in den             Inhalt der Webseitentexte: Content ist der
     gehören Seitentitel, Meta Description sowie           Überschriften wiederfinden und relevante            wichtigste Rankingfaktor. Der Text sollte aus
     Meta Keywords. Der Seitentitel sollte 56 Zeichen      Keywords beinhalten. Die Reihenfolge der Tags      mindestens 400 Wörtern bestehen, darunter
     nicht überschreiten, sonst wird er in der Anzeige     sollte eingehalten werden (erst h1, dann h2,       die wichtigsten Keywords. Er darf nicht von
     abgekürzt. Er sollte relevante Keywords               usw.) beziehungsweise der Einsatz der Tags         anderen Webseiten kopiert sein, sonst wird im
     beinhalten und kurz beschreiben, was den              sollte nach Gewichtung erfolgen (H1 = Was ist      Ranking abgestuft.
     Nutzer inhaltlich auf der Seite erwartet. Die         der Inhalt dieser Seite, H2 = Unterpunkt zum       Interne Verlinkung: Die interne Verlinkung ist
     Meta Description soll den User dazu animieren,        Hauptthema, H3 = Unterpunkt zu H2, usw.).          besonders für die Indexierung der verschie-
     auf die Anzeige zu klicken. Sie darf maximal          Wichtig bei den Überschriften ist es, immer nur    denen URLs wichtig. Durch die interne
     156 Zeichen lang sein, sonst wird der Text            die Hauptüberschrift der Seite mit einem           Verlinkung kann gewährleistet werden, dass der
     abgeschnitten.                                        -Tag zu versehen.                              Crawler alle URLs der Webseite erfasst.

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RAT & TAT          MAGAZIN

   Die Suchmaschinenoptimierung, im eng-
lischen Search Engine Optimization (SEO)                         TIPPS FÜR DIE
genannt, beinhaltet jegliche Maßnahmen,                          OFFPAGE-OPTIMIERUNG IHRER HOMEPAGE
die zur Optimierung einer Webseite für
Suchmaschinen sowie Nutzer führen. Die
wichtigste und am häufigsten genutzte                Backlinks: Neben der Optimierung des                Serverleistung spielt bei der Ladezeit eine
Suchmaschine der Welt ist Google. Die               Contents gehören die Backlinks zu den               wichtige Rolle.
Positionierung dort richtet sich nach dem           wichtigsten Faktoren des Google-Rankings.
sogenannten Google -Algorithmus, welcher            Dabei gilt jeder Link auf die eigene Seite als        Robots.txt: Mit der robots.txt-Datei wird
über 200 relevante Rankingfaktoren be-              Empfehlung. Die reine Anzahl ist dabei nicht        festgelegt, welche Seiten in den Index
inhaltet.                                           mehr entscheidend, sondern die Domain-              kommen. Wenn beispielsweise Impressum
                                                    popularität (Anzahl der verlinkenden                und Datenschutz nicht erscheinen sollen,
Jede zweite Suchanfrage                             Webseiten). Hierbei spielen vor allem die           kann dies in der robots.txt-Datei vermerkt
ist heute lokal                                     Werte des „Trust Flows“ und des „Citation           werden.
                                                    Flows“ eine wichtige Rolle. Gemeint ist, wie
  Bei der Frage der richtigen Strategie für         hoch die Vertrauenswürdigkeit der link-             XML-Sitemap: Die XML-Sitemap ermöglicht
eine Suchmaschinenoptimierung spielen               gebenden Webseiten und wie hoch die                 Google ein Auffinden von Seiten einer
mehrere Themen eine Rolle. Studien                  Anzahl der verlinkenden Websites ist.               Webseite, die dem Crawler eventuell sonst
zeigen, dass heutzutage jede zweite Such-                                                               verborgen geblieben wären. Dabei handelt
anfrage eine lokale Suche ist. Betreiben Sie        Ladezeit der Webseite: Wenn die Webseite            es sich um eine URL-Liste, die jegliche
beispielsweise ein Fitnessstudio in Göppin-         zu lange lädt, bricht der Nutzer ab. Sparen Sie     Unterseiten einer Webseite beinhaltet und
gen, sollten Sie diesen lokalen Bezug auch          am besten bei der Bildgröße: Sie sollte pro         mittels der Google Search Console hoch-
 in Ihren Meta-Daten aufgreifen. Schaut             Seite 100 kB nicht überschreiten. Auch die          geladen werden kann.
   man sich das Suchverhalten der Google-
     Nutzer genauer an, stellt man fest, dass
       Wegbeschreibungen, Öffnungszei-
         ten, Telefonnummern und Ange-
           bote am häufigsten gesucht wer-       teil an mobilem Suchen bei Google, also per           Ihre Webseite kommen. Auch eine Weiter-
              den. Deshalb ist es von           Smartphone oder Tablet, liegt momentan                empfehlung ist möglich, wodurch der lang-
                Bedeutung, diese Themen         bei 60 Prozent und soll auch in Zukunft               fristige Erfolg weiter gesteigert wird.
                   auch in den Titles und       weiter steigen. Daher ist es bei der Strategie-         Keine Folgekosten: Die Anzeigen im orga-
                   Meta Descriptions mit        planung immens wichtig, dass die Webseite             nischen Teil von Google sind kostenlos, das
aufzugreifen. Ein Muss für jedes Unterneh-      auch mobil optimal angezeigt wird.                    bedeutet, es fallen keine Kosten an, wenn
men ist die Eintragung in lokalen Branchen-                                                           ein User auf die Beschreibung klickt.
büchern wie Yelp, Gelbe Seiten oder Das         Zwei Nachteile hat die                                    Organische Sucher sind conversion-
Örtliche. Dadurch wird die digitale Sicht-      Suchmaschninenoptimierung                             stärker: Studien zeigen, dass Besucher die
barkeit weiter gesteigert.                                                                            durch eine Suche auf Ihre Webseite gelan-
                                                Das sind die wichtigsten Nachteile der Such-          gen, häufiger eine Conversion ausführen.
Auch Bilder des Unternehmens oder               maschinenoptimierung:                                   Ranking / Sichtbarkeit bleibt erhalten: Die
von Produkten einstellen                          Erfolgseintritt dauert länger: Geduld ist           digitale Sichtbarkeit, die durch die Optimie-
                                                angesagt, denn bei SEO dauert es mehrere              rungen erlangt wurde, bleibt erhalten, auch
  Des Weiteren wird empfohlen, das Unter-       Wochen oder sogar Monaten bis sich Wir-               wenn eine Zeit lang kaum Verbesserungs-
nehmen in Google MyBusiness einzu-              kung zeigt.                                           maßnahmen stattfinden. Es kann also mit
pflegen. Googelt ein Nutzer beispielsweise         Keine direkte Sichtbarkeit: Im Gegensatz            einem geringen Aufwand das Ranking ge-
nach Ihrem Unternehmen, erscheint dies          zur Suchmaschinenwerbung ist bei der                  halten werden.
mit allen wichtigen Daten, wie Name, Ad-        Suchmaschinenoptimierung keine direkte                Das Ergebnis zeigt, dass SEO enorm wichtig
resse, Telefonnummer, Öffnungszeiten und        Sichtbarkeit möglich, wie bei Anzeigen-               ist für die digitale Sichtbarkeit. Verstecken
Internetadresse. Auch Bilder vom Unter-         schaltungen bei bestimmten Seiten, Blogs              Sie sich also nicht auf Seite 2 von Google,
nehmen oder den angebotenen Produkten           oder Apps.                                            sondern nutzen Sie Ihre Möglichkeiten!
können mit Google MyBusiness angezeigt
werden.                                         Fünf Stärken der
  Neben dem Local SEO und Google My-            SEO-Optimierung
Business sollten auch die genannten On-
Page- und OffPage-Optimierungen bei der         Dem stehen folgende Vorteile gegenüber:                                    Marco Schreiber
Strategie berücksichtigt werden (siehe            Langfristige Erfolge: Wenn ein Nutzer                                    Marmato GmbH
Kästen).                                        beim Klick auf Ihre Anzeige bei den organi-                                Stuttgart
  Was heutzutage immer wichtiger wird, ist      schen Suchergebnissen fündig geworden ist,                                 www.marmato.de
eine mobile Ansicht der Webseite. Der An-       wird dieser Nutzer auch gerne wieder auf

MAGAZIN WIRTSCHAFT 01.18                                                                                                                              19
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