Wirtschaftsreport Oktober 2018 - Alarm- und Sicherheitstechnik - IHK-Siegen
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Wirtschaftsreport
Oktober 2018
Titelthema:
Alarm- und
Sicherheitstechnik
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Wirtschaftsreport Okt 18 1
Editorial
Das „H“ in unserem Namen weiter stärken
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Das gilt auch für die Imagekampagne
„Heimat shoppen“, an der Anfang September über 800 Händler aus allen
Kommunen in Siegen-Wittgenstein und Olpe teilnahmen. Sie machten
damit deutlich: Der stationäre Handel lebt. Und er glaubt an sich. Das
wurde an diesem Wochenende auch optisch in der Region deutlich.
130.000 Papiertüten wurden verteilt, um auf die Bedeutung des lokalen
Handels für lebendige Stadtteil- und Ortszentren aufmerksam zu machen.
Unzählige begleitende Aktionen von Händlern und Händlergemeinschaf-
ten zeigten zudem: Im IHK-Bezirk sind zahlreiche kreative Händler unter-
wegs, die auf originelle Art für attraktive Einkaufs- und Wohnorte eintre-
ten, tausende von Menschen beschäftigen, jedes Jahr mehrere hundert
junge Leute ausbilden, häufig auch soziale Treffpunkte darstellen, örtliche
Vereine unterstützen oder Stadtfeste sponsern und damit lebendige Zen-
tren mitgestalten. Schön, dass das alles an den „Heimat shoppen“-Tagen
so deutlich wurde. Indes reichen punktuelle Aktionen nicht, um dauerhafte
Veränderungen herbeizuführen. Nach den Aktionstagen ist also vor den
Aktionstagen! Händler, Kommunen, Werbegemeinschaften und IHK sind
heute mehr denn je aufgerufen, ihre auch in digitalen Zeiten vorhandenen
Möglichkeiten möglichst umfänglich zu nutzen.
„Heimat shoppen“ ist dabei ein Baustein. Ein weiterer ist die Struktur-
untersuchung zum heimischen Einzelhandel, die wir Anfang des Jahres ge-
meinsam mit den Sparkassen und Volksbanken in beiden Kreisen bei Prof.
Dr. Hanna Schramm-Klein (Universität Siegen) in Auftrag gegeben haben.
Das Besondere an diesem Gutachten ist seine Grundlage. Es basiert auf
Passanten- und Anwohnerbefragungen, die in allen 18 Kommunen unseres
IHK-Bezirks durchgeführt wurden. Etwa 4300 Menschen – also rund 1 %
der gesamten Bevölkerung in beiden Kreisen – bewerteten die Attraktivität
ihres jeweiligen Einkaufsstandortes. Die Gutachterin wurde gebeten, für
jeden einzelnen Standort Handreichungen zu entwickeln, in welchen Seg-
menten und mit welchen Instrumenten die Kundenfrequenz vor Ort zu germeistern gemeinsam wollen Sparkassen, Volksbanken und IHK danach
steigern ist. Auf die Ergebnisse sind wir mehr als gespannt. Wenn sie in die Erkenntnisse und Folgerungen der Gutachterin intensiv vor Ort erör-
vielen Städten und Gemeinden lebhafte Diskussionen auslösen, wäre unser tern; sowohl mit den ortsansässigen Händlern in ihren Werbegemein-
erstes Ziel erreicht. Dann nämlich könnten aus dem Gutachten neue in- schaften, Aktionskreisen und Interessengemeinschaften als auch mit den
novative Ansätze vor Ort entstehen, die nicht zuletzt auch die kommunal- politischen Gremien in den Städten und Gemeinden. Je intensiver dieser
politische Debatte befruchten dürften. Dass Sparkassen, Volksbanken und Dialog betrieben wird, desto größer dürfte der sich entfaltende Nutzen
IHK gemeinsam einen Siegener Lehrstuhl beauftragen, auf der Grundlage sein. Wir jedenfalls sind sicher: Der heimische Handel lebt; und er hat
einer derart breit angelegten Befragung von Passanten und Anwohnern auch große Chancen in Zeiten der Digitalisierung. Dass diese beherzt wahr-
Handreichungen für das weitere Vorgehen vor Ort zu entwickeln, deutet genommen werden, dafür wollen Sparkassen, Volksbanken und IHK einen
darauf hin, wofür das Gutachten steht: die Region gemeinsam voranbrin- Beitrag leisten. Schließlich sollen sich die Kunden auch im nächsten Jahr
gen, durch das zukunftssichere Aufstellen der lokalen Stadtteil- und Orts- über eine kreative, breit gefächerte Einzelhandelsstruktur freuen können,
zentren. Wir als IHK verdeutlichen damit auch, dass das „H“ in unserem wenn sie ihre Einkaufstüten beim „Heimat shoppen 2019“ erhalten.
Namen gestärkt wird.
In diesem Sinne grüßt Sie herzlich
Den Sparkassen und Volksbanken danke ich für die finanzielle Unterstüt-
zung des Gutachtens, aber auch für die vertrauensvolle Zusammenarbeit Jost Schneider
im Vorfeld. Im November werden die Ergebnisse vorliegen. Mit den Bür- IHK-Vizepräsident
2 Okt 18 Wirtschaftsreport
Inhaltsverzeichnis
Titelthema
4
Alarm- und Sicherheitstechnik
Arbeit auf höchstem Niveau
Der Sicherheitsmarkt befindet sich derzeit
im Aufwind. Die Zahlen für Deutschland,
die der BHE Bundesverband Sicherheits-
technik e.V. für 2017 herausgegeben hat,
sprechen für sich …
32 Hydraulik Schmitz Siegen GmbH
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Im Dienste der Medizin
Sicherheit, Qualität zum Erlebnis wird
Impressum
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Wirtschaftsreport Okt 18 3
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32 | Berichte » 11 Industrieumsätze weiter 64 | Börsen
» 32 Zuverlässigkeit, Sicherheit, geklettert
» 64 Recyclingbörse
Qualität » 16 Prüferinnen und Prüfer
» 65 Unternehmensnachfolgebörse
» 36 Wo Shoppen zum gesucht
Erlebnis wird » 66 Handels- und
» 21 16 WINGs-Teilnehmer
Genossenschaftsregister
» 40 Vermessungstechnik ausgezeichnet
der Zukunft » 52 Finanzielle Förderung für 78 | Kultur
» 44 Heimat mit Herz Siegerland Flughafen » 78 Keine Kunstausstellung
» 48 Im Dienste der Medizin » 53 Heimat shoppen » 80 Veranstaltungskalender
in 18 Kommunen
» 56 IHK-Beratertag in Olpe
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4 Okt 18 Wirtschaftsreport
Alarm- und Sicherheitstechnik
Arbeit auf
höchstem Niveau
Der Sicherheitsmarkt befindet sich derzeit im Aufwind. Die Zahlen für Deutschland, die der
BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V. für 2017 herausgegeben hat, sprechen für sich:
Der Umsatz für elektronische Sicherheitstechnik lag im vergangenen Jahr bei mehr als 4 Mrd. ¤ –
ein Wachstum von 6,1 %. Stetig nimmt das Bedürfnis nach Sicherheit zu, die unterschiedlichsten
Systeme im Bereich der Sicherheitstechnik gewinnen an Bedeutung.
Text: Anke Bösenberg | Fotos: Christian Wickler (7), Werkfoto (1)
Wirtschaftsreport Okt 18 5
Adalbert M.
Neumann,
Vorsitzender der
Geschäftsführung
bei Busch-Jaeger,
sieht in Modellen
wie Smart Home
oder Smart Building
die Zukunft.
» Das verstärkte Interesse an Zutrittssteuerung und Videosicher-
heitstechnik kommt nach Angaben des Verbandes nicht von
ungefähr: Die Anlagen schützen Areale, Gebäude oder Räume
vor unberechtigtem Zutritt und überwachen sensible Bereiche.
technik europaweiter Vorreiter. Dieses System ermöglichte es
erstmals, Leuchten und Elektrogeräte im Haus per Fernbedie-
nung über das vorhandene Stromnetz zu schalten und zu
steuern. Und der Marktführer auf dem Gebiet der Elektroin-
Somit sind sie für diverse Einsatzbereiche geeignet: Privathäu- stallationstechnik treibt die Entwicklungen weiter voran. „So
ser, Gewerbe, Industrie, Behörden, aber auch öffentliche Plätze haben wir ein neues funkbasiertes Alarmanlagen-System auf
und Einrichtungen. Für das Wachstum in der Einbruchmelde- den Markt gebracht“, hebt Produktmanager Tim Baltzer her-
technik gebe es vor allem zwei Gründe, so der Verband: zum vor. „Der große Vorteil ist, dass wir die Alarmtechnik mit der
einen die hohe Zahl an Wohnungseinbrüchen und das damit Hausautomation verbinden wie kein Zweiter. Unser System
verbundene Gefühl vieler Menschen, in ihren eigenen vier ,Busch-secure@home‘ kann ganz einfach in das Smart-Ho-
Wänden nicht sicher zu sein. Zum anderen hat die KfW-För- me-System integriert werden.“ Dadurch lassen sich Funktio-
derung für einen Aufschwung im Markt gesorgt. nen wie Heizung, Jalousie, Licht, Fenster, Präsenz- und
Rauchmelder zentral über ein System steuern. Der Sicher-
Hier bei uns im Kammerbezirk gibt es 159 Unternehmen, die heitsaspekt spielt schon immer eine Rolle
sich im weitesten Sinne mit Alarm- und Sicherheitstechnik be- in der Produktentwicklung von Busch-Jae-
Zentrale
fassen. Der Wirtschaftsreport stellt drei dieser Betriebe vor: ger – beispielsweise in Bezug auf Rauch-
Die Busch-Jaeger Elektro GmbH baut in Lüdenscheid und Bad und Bewegungsmelder, Anwesenheitssi- Steuerung
Berleburg neben kompletten Elektroinstallationsprogrammen mulationen im Haus bei Abwesenheit der
auch Smart-Home-Systeme. Neu im Sortiment ist eine Alarm- Bewohner oder intelligente Verknüpfungen wie automatisch
meldeanlage. Das Kerngeschäft der Emil Weber GmbH & Co. schließende Fenster beim Verlassen des Hauses. „Auf der
KG aus Siegen sind eigentlich Brandmeldeanlagen, aber sie be- smarten Haussteuerung liegt unser Fokus. Die neue Alarm-
treibt in Siegen auch eine Leitstelle und überwacht die Gebäu- meldeanlage erweitert unser Portfolio“, erklärt Simon Grae-
de und Anlagen ihrer Kunden. Darüber hinaus behauptet sich ber aus der Marketingabteilung. Also ein lohnendes Geschäft
das Unternehmen mit einer innovativen Software auf dem mit der Angst? „Nein. In der heutigen Zeit wächst einfach das
Markt der Gebäudeleittechnik. Für die Novus Alarm- und Si- Sicherheitsbedürfnis. Daher ist Busch-secure@home nur ein
cherheitstechnik aus Wenden geht es hauptsächlich um die weiterer Mosaikstein für ein angenehmes Leben im Smart
Bewachung von Unternehmen und darum, den Einbruch zu er- Home. Bei unseren Lösungen stehen Komfort, Sicherheit und
kennen, bevor er überhaupt passiert. Energieeffizienz im Mittelpunkt.“ Die Systeme fertigt Busch-
Jaeger in Deutschland, an den beiden Standorten Lüden-
Die Busch-Jaeger Elektro GmbH war schon immer innovativ, scheid und Bad Berleburg. Hier arbeiten insgesamt etwa 1300
zum Beispiel in Sachen Smart Home. Bereits 1981 entwickel- Menschen. In Bad Berleburg werden die Kunststoffteile pro-
te das Unternehmen die erste Haussteuerung per Fernbedie- duziert. In Lüdenscheid befinden sich die hochmoderne Pro-
nung und wurde damit auf dem Gebiet der Gebäudesystem- duktion und Konstruktion, die Entwicklung und Qualitätssi-
6 Okt 18 Wirtschaftsreport
ein internationaler Standard geschaffen: der Elektroinstalla-
tionsbus EIB/KNX. Darüber kommunizieren im Haus verschie-
dene Geräte, auch von unterschiedlichen Herstellern, mitein-
ander. Zu diesem Standard bekennen sich heute mehr als 400
Firmen weltweit. Diese neuen, innovativen Geschäftsfelder
ergänzen das klassische Kerngeschäft mit Schaltern und
Steckdosen ideal. Die Smart-Home-Produkte von Busch-Jae-
ger eignen sich sowohl für den Wohnbau – beispielsweise
das System Busch-free@home – als auch für den Zweckbau,
vornehmlich KNX-Anlagen. In die bestehende Anlage kann
zusätzlich ein Türkommunikations-System integriert werden.
„Dazu gibt es viele Funktionen bis hin zur Sprachsteuerung.
Auch ein Fernzugriff mit dem Smartphone ist möglich. So
kann ich von unterwegs sehen, wer vor der Tür steht, und ihn
sogar ins Haus lassen.“
„Busch-Jaeger setzt Busch-Jaeger macht es seinen Kunden so einfach wie möglich:
bei seinen Produkten cherung sowie das leistungsfähige Logistikzentrum, in dem Auf der Website www.yoursmarthome.de bietet das Unterneh-
auf Komfort, jährlich rund 50.000 Paletten mit 200.000 Paketen umge- men einen auf den Endkunden zugeschnittenen Konfigurator
Sicherheit und schlagen werden. an, der am Ende die passende Lösung im vorgegebenen Kos-
Energieeffizienz“, tenrahmen auswirft – also kann sich jeder sein eigenes System
erklärt Simon Die Anfänge des Unternehmens gehen weit zurück. 1879 von Busch-Jaeger zusammenstellen. „Wir sprechen unsere
Graeber aus der gründete Heinrich Jaeger eine Fassondreherei und schloss Endkunden über unsere Webseite und über soziale Medien an“,
Marketingabteilung. sich später mit der Firma für Militäreffekte und Hausinstal- berichtet Simon Graeber. „Außerdem platzieren wir zielgrup-
lationsmaterial von Friedrich Wilhelm Busch zusammen. Dar- pengerechte Beiträge in Zeitschriften. Auch auf Messen wie
aus entstanden bahnbrechende Entwicklungen für die Elek- der IFA suchen wir den direkten Kontakt zu den Kunden. Wir
trobranche. „Es begann mit der ersten Lampenfassung für arbeiten Hand in Hand mit dem Elektroinstallateur, der die Lö-
Edison, dann ging es schnell weiter mit dem Exzenter-Schal- sungen für die Kunden umsetzt.“
ter – dem ersten drehbaren Lichtschalter, bei dem der Fun-
kenflug vermieden wurde. Es folgte der erste Kippschalter. Wie sieht die Zukunft bei Busch-Jaeger aus? Adalbert M. Neu-
Außerdem konnten wir in Deutschland einen der ersten mann, Vorsitzender der Geschäftsführung, ist sich sicher, dass
Glühlampendimmer präsentieren“, unterstreicht Simon Grae- die Digitalisierung das Leben, Wohnen und Arbeiten in den
ber. Heute gehört Busch-Jaeger als hundertprozentige Toch- nächsten Jahren weiter völlig umkrempeln wird. Smart Home,
ter zum ABB-Konzern. Bereits in den 80er Jahren begann Smart Building und Smart Mobility seien erst der Anfang.
Busch-Jaeger, intelligente Gebäudesteuerungen zu ent- „Smarte Ecosysteme werden Insellösungen für die Steuerung
wickeln. Zusammen mit anderen Unternehmen wurde dann von technischen Prozessen und Geschäftsprozessen zu einer
Für Meinhard Weber
(l.) und Christian
Weber ist die
Sicherheit ihrer
Kunden das A & O.
Wirtschaftsreport Okt 18 7
Alles im Blick: In der
Leitstelle der Emil
Weber GmbH & Co.
KG werden die
Gebäude und
Anlagen der Kunden
überwacht.
Gesamtlösung konvergieren. Die Energiewende ist ein gesell- Fall, dass einer ausfällt. „Wir haben die Sicherheitsmaßnah-
schaftliches Zukunftsprojekt. Die verbesserte Energieeffizienz men kürzlich noch einmal erhöht und werden uns nach der
durch eine clevere Steuerung in Häusern, Siedlungen und Städ- EU-Norm EN 50518 zertifizieren lassen“, erklärt Christian We-
ten wird in den nächsten Jahren noch mehr in den Fokus ber, der geschäftsführende Gesellschafter der Emil Weber
rücken.“ Erst kürzlich hat das Unternehmen zudem einen ech- GmbH & Co. KG. „Damit sind wir bundesweit bestens aufge-
ten Meilenstein verbucht: die Aufnahme in das Verzeichnis der stellt und spielen auch in der EU in der obersten Liga.“ Die
Weltmarktführer und Bestleistungen. Diese Übersicht, die die wichtigste Sicherung fasst Christian Weber in einem Wort zu-
Industrie- und Handelskammern Arnsberg, Hagen und Siegen sammen: Georedundanz. „Wenn nach einem Sturm wie Kyrill
zum nunmehr fünften Mal zusammengestellt haben, rückt hier in NRW Chaos herrscht mit Stromausfällen etc., sind wir
südwestfälische Erfolgsgeschichten in den Mittelpunkt. Insge- trotzdem handlungsfähig. Denn wir haben eine identische
samt 14 Unternehmen aus der Region haben diesmal den Weg Leitstelle in Süddeutschland, die uns in Sie-
in die Riege der Topbetriebe gefunden. An der Zeremonie nahm gen zu 100 Prozent ersetzen kann.“ Für ei-
Enorm große
unter anderem Christoph Dammermann, Staatssekretär im nige Tausend Kunden in Deutschland über-
NRW-Wirtschaftsministerium, teil. Busch-Jaeger erhielt diese nimmt das Siegener Traditionsunternehmen Verantwortung
Auszeichnung für seine herausragende Stellung auf dem Markt in seiner Leitstelle die Überwachung ihrer
für SCHUKO-Steckdosen. Häuser, Firmengelände oder sonstigen Anlagen. Die meisten
Meldungen sind automatisiert. Im Vorfeld hat der Kunde fest-
Ortswechsel: ein unscheinbares Gebäude, mitten in Siegen an gelegt, welche Maßnahmen in welchem Fall zu ergreifen sind.
einer Bahnstrecke, ohne Namen an der Tür. Aber dieses Ge- „Wenn zum Beispiel in einem Supermarkt die Klimaanlage
bäude, das die Emil Weber GmbH & Co. KG vor zwei Jahren ausgefallen ist, erfordert das andere Maßnahmen, als wenn
bezogen hat, hat es in sich. Denn es ähnelt einer uneinnehm- ein Überfallalarm in der Leitstelle einläuft. Rund um die Uhr
baren Festung. Türen und Fenster sind schusssicher, der Zu- sind bei uns mindestens zwei Mitarbeiter anwesend, die dann
gang ist Unbefugten nicht möglich: Das ist die hochmoderne die Maßnahmen in die Wege leiten und zum Beispiel die
Leitstelle des Siegener Sicherheitsexperten Emil Weber. Wer Polizei rufen“, schildert Meinhard Weber, Abteilungsleiter der
hier arbeitet, unterliegt strengen Kontrollen. Bewerber werden Leitstelle. „Was auch passieren kann: In der Nacht kommt ein
durch das LKA gecheckt. Das ist auch nötig, denn die Verant- Signal, dass der Abteilungsleiter dieses Supermarktes seinen
wortung ist groß. Der Kunde vertraut Emil Weber ja im Grunde Laden aufschließt. Dann ist es unwahrscheinlich, dass er sich
alles an, was er besitzt. Um eine komplette Sicherheit zu ge- eine Tüte Chips holen möchte. Wahrscheinlicher ist, dass je-
währleisten, sind aber noch viel mehr Vorkehrungen notwen- mand hinter ihm steht und sagt, er solle die Tür aufmachen.
dig. Die Leitstelle ist mit einem Notstromaggregat ausgestat- Dann folgen die Mitarbeiter der Leitstelle dem festgelegten
tet und arbeitet mit verschiedenen Netz-Anbietern – für den Maßnahmenkatalog.“
8 Okt 18 Wirtschaftsreport
Zusätzlich kann das Außengelände eines Kunden überwacht großen Gebäuden ist ja heutzutage alles gebündelt – Licht,
werden – durch die sogenannte Perimeterkontrolle. Intelligente Heizung, Bewässerung. Das sind ganze Systeme. Die können
Außenmelder in Verbindung mit Videotechnik verhindern wir als einziges Unternehmen herstellerneutral in einer Soft-
Falschalarme durch Wetter, Tiere und Umwelteinflüsse. Die ware, die wir selbst entwickelt haben, kontrollieren“, bemerkt
Leitstelle kommt aber nicht nur bei Einbrüchen oder techni- Marc Jonas, Teamleiter der Leitstelle. „Dadurch können wir
schen Störungen ins Spiel. Von hier können auch Arbeitsplätze von hier aus Mitarbeitern die Tür öffnen, Zugänge gewähren,
überwacht werden, die Gefahren für die Mitarbeiter mit sich wir können Aufzüge abschalten, Jalousien rauf- und runter-
bringen. Durch ein BG- und UVV-konformes GPS-System mit fahren lassen, die Heizung anstellen: Wir können alles ma-
robusten Endgeräten erkennt die Leitstelle, wo sich der Mitar- chen, weil wir den Zugriff auf die gesamte Gebäudetechnik
beiter befindet und ob er in einer Notlage ist. haben.“
Dazu kommt die Überwachung und Steuerung von Gebäuden Den weitaus größeren Bereich bei Emil Weber macht aller-
mit der sogenannten Gebäudeleittechnik. Hierfür hat Emil dings die Brandmelde- und Einbruchmeldetechnik aus –
Weber eine spezielle Software entwickelt, durch die das Un- nämlich rund 80 %. Seit der Firmengründung 1920 ist
ternehmen auf dem Markt ein Alleinstellungsmerkmal hat. „In Emil Weber ein wichtiger Anbieter von Brandmeldeanlagen
Interview mit Dr. Urban Brauer, Geschäftsführer des BHE
Bundesverbandes Sicherheitstechnik e.V.
Wie ist die Entwicklung der Branche in hatten wir für die 2000er Jahre einen
den letzten Jahren? besorgniserregenden neuen Höchststand
Das Bedürfnis nach Sicherheit nimmt seit von 167.136 registrierten Fällen erreicht.
Jahren stetig zu. In allen Branchen und Erfreulicherweise war hier in den letzten
bei allen Anwendern, ob Privatbürgern, beiden Jahren ein geringer Rückgang zu
Unternehmen oder Behörden, gewinnen verzeichnen. Maßgeblich dazu beigetragen
die unterschiedlichen Sicherheitssysteme hat nach Aussage der Polizei und der Ver-
immer mehr an Bedeutung. Dies zeigt sicherer der vermehrte Einsatz von Siche-
sich auch in den kontinuierlich wachsen- rungstechniken. Trotzdem sind die Fallzah-
den Umsatzzahlen der Branche. Im len nach wie vor hoch und eine Vielzahl an
letzten Jahr lag der Umsatz der elektro- Häusern und Wohnungen unzureichend
nischen Sicherheitstechnik erstmals über gegen Einbrüche gesichert. Um nicht wie-
4 Mrd. ¤ der einen drastischen Anstieg zu erleben,
müssen die Bürger weiter vorsorgen und
Warum setzen viele Firmen und Privatleute vermehrt in Einbruchsschutz investieren. Qualitativ hochwertige Pro-
auf Alarm- und Sicherheitstechnik? dukte, die den gängigen sicherheitstechnischen Standards
Weil sich die Anwender immer mehr der Gefahren bewusst entsprechen und von einer Sicherheits-Fachfirma installiert
werden. Jeder will schützen, was ihm wichtig ist. Sicher- werden, bieten wirklichen effektiven Schutz gegen Ein-
heitstechnik kommt ja nicht nur gegen Einbruchsdelikte brüche.
zum Einsatz, sondern auch gegen Wirtschaftskriminalität,
Terror, gewalttätige Übergriffe etc. sowie die Gefahren Wie ist die Branche in NRW vertreten?
durch Feuer. In den letzten Jahren neu hinzugekommen Bedingt durch die hohen Einwohnerzahlen und die hohe
sind auch die Themen „Smart Home“ und „Cyber Security“. Dichte an Unternehmen, sind im Ballungszentrum NRW
natürlich auch viele sicherheitstechnische Firmen angesie-
Denken Sie, dass die Angst vor Einbrüchen begründet delt. Sowohl Errichter, die die Techniken beim Kunden ein-
ist? Hilft da Alarm- und Sicherheitstechnik wirklich bauen, als auch Hersteller, die die Systeme produzieren. So
weiter? ist es nicht verwunderlich, dass NRW auch im BHE das Bun-
„Angst“ ist eventuell der falsche Ausdruck. Aber über die Ge- desland mit den mit Abstand meisten Mitgliedsfirmen ist.
fahr bzw. das Risiko von Einbrüchen zu sprechen, ist berech-
tigt. Leider sind sich zu wenig Bürger dieser Gefahren be- Ihre Einschätzung: Wird sich das Wachstum fortsetzen?
wusst. Die Angst kommt meist erst nach einem Einbruch. Da sich die Sicherheitslage auf absehbare Zeit vermutlich
Fast 90 % der Opfer haben Angst vor weiteren Einbrüchen, nicht entspannen wird, werden auch in Zukunft passende
viele leiden unter schweren psychischen Folgen. Viele Be- Lösungen für die unterschiedlichen Bedrohungen erforder-
troffene fühlen sich in ihren eigenen vier Wänden nicht lich sein. Dem gegenüber steht allerdings die enorm ange-
mehr wohl und sicher. Sie müssen sich nur die Einbruchs- spannte Personalsituation in der Branche. Viele Firmen sind
zahlen der vergangenen Jahre anschauen. Im Jahr 2015 händeringend auf der Suche nach weiterem Personal.Wirtschaftsreport Okt 18 9
Volker von Jagow
bewacht mit seinem
Unternehmen
Gebäude und er will
Einbrüche bereits
erkennen, bevor sie
überhaupt passieren.
in der Region. Den Ursprung hat das Unternehmen im Sie- Kerngeschäft, allerdings im großen Stil. Der 47-Jährige plant,
gerländer Bergbau, wo Schachtsignal- und Grubentelefon- installiert und wartet Brandmeldeanlagen für öffentliche Ge-
anlagen benötigt wurden – Emil Weber hat sie gebaut, er- bäude, bei denen eine Feuerwehraufschaltung notwendig ist
innert sich Christian Weber. „Auch heute planen, installieren – alles zertifiziert nach DIN 14675. Sein
und warten wir Brandschutzanlagen. Dafür sind wir zertifi- zweites Standbein sind Einbruchmeldean-
Mehrere
ziert. Wir leben davon, dass wir als Komplettanbieter die lagen für verschiedenste Bereiche. Vom Pri-
Projektierung mitliefern. Dazu gehören auch sämtliche vathaushalt (was eher selten vorkommt) Standbeine
Unterlagen wie Feuerwehr- und Fluchtpläne, die von drei über kleine und mittlere Unternehmen (was
Mitarbeitern in unserer Zeichnungsabteilung angefertigt die Regel ist) bis hin zu Großbetrieben – die Anlagen der Novus
werden. Außerdem übernehmen wir in der Region die Auf- Alarm- und Sicherheitstechnik sind sowohl verkabelt als auch
schaltung auf die Feuerwehrleitstelle.“ Darauf ist Christian funkgesteuert und, wenn gewünscht, mit einem Videoüber-
Weber stolz, weil dies im Rest Deutschlands meist von Kon- wachungssystem ausgestattet.
zernen und nicht von einem kleinen Mittelständler mit rund
100 Mitarbeitern übernommen wird. Und wo sieht sich das Der Schwerpunkt des Sicherheitsexperten liegt ganz klar auf
Unternehmen in der Zukunft? Für den geschäftsführenden dem Perimeterschutz – der Überwachung von Freigeländen.
Gesellschafter Christian Weber ist klar, dass die Gebäude- „Wir können mit unseren hochwertigen Überwachungsanla-
leittechnik in der Zukunft an Bedeutung gewinnt, weil im- gen den Einbruch verhindern, bevor er passiert ist. Über eine
mer mehr zentral gesteuert wird. Das werde die ganze Bran- Sensorik im Außenbereich erkennt das System den Täter
che verändern. Aber mit der eigenen Software ist Emil schon, bevor er direkt am Objekt ist. Es meldet den Vorfall der
Weber gut aufgestellt. Auch von der neuen EU-Daten- Notrufzentrale, die Livebilder der Kamera gesendet bekommt.
schutzgrundverordnung, die im Mai in Kraft getreten ist, Die Mitarbeiter in der Zentrale sehen dann, ob vor Ort gerade
wird Emil Weber profitieren. Der Blick in die Zukunft fällt jemand versucht, einzubrechen. Das kann ich dann so weit
also positiv aus. treiben, dass ich die vermeintlichen Einbrecher direkt anspre-
chen kann“, sagt Volker von Jagow. Die sogenannten Detek-
Was wäre ein Fachmann für Sicherheitsfragen, wenn er sein tionsmelder sind so hochwertig, dass sie Menschen auf bis zu
Haus nicht selbst rundum gut geschützt hätte? Volker von Ja- 150 Metern Entfernung detektieren können. „Einer unserer
gow von der Novus Alarm- und Sicherheitstechnik sitzt in sei- Kunden versendet Luftfracht. Er muss sicherstellen, dass nie-
nem Büro in Wenden, nebenan sein Wohnhaus, ausgestattet mand mehr an die Artikel herankommt, wenn sie vom Zoll ab-
mit einer Alarmanlage inklusive Videosystem und Rauchmel- genommen und deklariert worden sind. Er könnte also einen
dern: „Ich komme ungerne vom Einkaufen und bekomme mei- großen Zaun um das gesamte Gelände bauen. Aber er hat sich
nen Hausschlüssel von der Feuerwehr.“ Rauchmelder sind sein für uns entschieden. Wir haben ihm einen virtuellen Zaun ge-10 Okt 18 Wirtschaftsreport
baut.“ Volker von Jagow ist selbstständig und arbeitet mit ei- Wachleuten auf Notrufzentralen umschwenken. Kunden für
nem Elektriker zusammen, mit dem er seine Anlagen aufbaut. die Notrufzentrale abzuwerben, funktionierte aber nicht. Dar-
Seine 250 Objekte werden rund um die Uhr von einer Notruf- um haben wir aus der Not eine Tugend gemacht und ange-
zentrale in Iserlohn elektronisch überwacht. fangen, selbst Alarmanlagen zu verkaufen.“ 2015 verkaufte
Volker von Jagow die Firma und machte alleine weiter. Heute
Dass Volker von Jagow in der Alarm- und Sicherheitsbranche plant, installiert und wartet er Alarmanlagen und Brandmel-
arbeitet, kommt nicht von ungefähr. Sein Großvater Robert desysteme in Eigenregie. Kunden bekommen so alles aus einer
von Jagow war Pionier auf diesem Gebiet. Er hat 1923 in Hand und sind darüber glücklich. Sie kommen hauptsächlich
Berlin den Deutschen Schutz- und Sicherheitsdienst gegrün- aus dem Ruhrgebiet, aber auch aus Pforzheim und der
det und teilweise bis zu 6500 Mitarbeiter gehabt. „Damals Schweiz. Für einen Immobilieninvestor bestückt Volker von
gab es noch keine Alarmtechnik und noch keine Handys, statt- Jagow gerade fünf Wohnkomplexe mit Brandmeldeanlagen –
dessen saß ein Mitarbeiter vor einem Haus und passte auf. Auftragsvolumen: rund 250.000 Euro.
Dadurch kam auch die hohe Zahl von Mit-
arbeitern zustande. Nach dem Krieg ging Novus bietet höchste Qualität. Darum hat sich Volker von Ja-
Lange mein Großvater nach Drolshagen-Halbhus- gow auch mit seiner Neugründung aus dem Billigsegment ver-
Historie ten und gründete erst die Olympia Draht- abschiedet. Seine Philosophie, auf Qualität zu setzen, hat sich
matratzenfabrik.“ Aber die Alarm- und Si- gelohnt, denn sie ist tatsächlich auch messbar – und zwar an-
cherheitsbranche schien es Robert von Jagow angetan zu hand von Fehlalarmen. „Gerade im Freigeländeschutz kann
haben. In den 50er Jahren verkaufte er die Matratzenfirma man viel verkehrt machen, und dann werden Falschalarme aus-
und fing wieder an zu bewachen: mit dem Deutschen Wach- gelöst. Diese kosten Geld und lassen die Mitarbeiter in der
und Schutzdienst. Als der Sohn das Unternehmen übernahm, Notrufzentrale unaufmerksam werden. Und ein System aus
bewachte der Deutsche Wach- und Schutzdienst sämtliche dem Low-Cost-Bereich hat nicht einen Fehlalarm in der Stun-
Bundeswehrstützpunkte. Die Zahl der Mitarbeiter sank damals de, sondern etwa 4000 Alarme pro Nacht.“ Bei ihm werden die
schon auf etwa 500. In den 90er Jahren – nach der Wende Anlagen störsicher montiert – da haben die Kunden keinen Är-
und dem Kalten Krieg – musste der Deutsche Wach- und ger. Denn Fehlalarme gab es bei Volker von Jagow aus techni-
Schutzdienst dann endgültig umdenken. Volker von Jagow, scher Sicht bisher nicht – außer, wenn in den Räumen geraucht
gelernter Kaufmann, stieg damals in den elterlichen Betrieb wurde. „Das ist aber ein guter Alarm, denn genau das soll die
ein. Es war klar, dass eine komplette Umstrukturierung erfol- Anlage ja melden: Rauch.“
gen musste. „Wir wollten vom klassischen Revierdienst mit Diesen Bericht finden Sie auch unter www.ihk-siegen.de, Seiten-ID 2649.
Rauchmelder und
Alarmanlagen sind
das Kerngeschäft der
Novus Alarm- und
Sicherheitstechnik in
Wenden.Wirtschaftsreport Okt 18 11
Industrieumsätze
Im In- und Ausland weiter geklettert
„Unsere Industrieunternehmen sind nach wie vor
gut im Tritt. In den ersten sieben Monaten dieses
Jahres steigerten sie ihre Umsätze im gesamten
IHK-Bezirk um satte 7,1 %. Wir liegen damit deut-
lich über dem NRW-Durchschnitt von 4,7 %. So-
wohl die Zuwächse im Inland von 6,7 % als auch
die im Ausland von 7,7 % können sich angesichts
der weiterhin sehr instabilen außenwirtschaftli-
chen Gesamtlage mehr als sehen lassen.“ Mit die-
sen Worten kommentiert IHK-Präsident Felix G.
Hensel die aktuellen Umsatzzahlen der Unterneh-
Carsten Schmale
men im verarbeitenden Gewerbe mit 50 und mehr
Beschäftigten. Besonders erfreulich ist aus seiner
Sicht auch die Beschäftigtenentwicklung. Felix G.
Hensel: „Ende Juli waren in der heimischen Indu- Die Umsätze der heimischen Industrie sind in den letzten Monaten erneut angestiegen.
strie alleine in diesen Unternehmen über 1000 Be-
schäftigte mehr in Lohn und Brot als im Sommer teren wirtschaftlichen Entwicklung auswachsen.“ men selbst steigerten ihre Umsätze um 13,7 % auf
2017. Der Zuwachs von knapp 2 % ist mehr als zu- Dem wiederum versuchten die Firmen durch er- über 1,72 Mrd. €. Die Hersteller von Metallerzeug-
friedenstellend.“ In Siegen-Wittgenstein stiegen hebliche Anstrengungen in ihrer betrieblichen Erst- nissen verzeichneten bis Ende Juli einen Umsatz-
die Industrieumsätze um 4,1 %. Im Inland erzielten ausbildung zu begegnen. Mit Erfolg, wie die hohe zuwachs von 7,3 %. Sie erlösten in diesem Jahr be-
die Unternehmen ein Plus von 4,7 %, im Ausland Zahl an Ausbildungsverträgen in beiden Kreisen reits 2,44 Mrd. €. „Nun sind Umsätze keine Erträge.
betrug die Steigerung 3,5 %. Noch kräftiger stei- eindrucksvoll unterstreiche. Die heimischen Unter- Und es geht auch nicht allen Firmen gut. Insofern
gerten die Unternehmen im Kreis Olpe ihre Leis- nehmen, die im Bereich der Metallerzeugung und sind die Daten vorsichtig zu interpretieren. Den-
tung. Hier betrug der Umsatzzuwachs 11,9 %. Im -bearbeitung unterwegs sind, liegen mit den in den noch verdeutlichen die Zuwächse, dass unsere In-
Ausland realisierten die Unternehmen ein sattes ersten sieben Monaten erzielten 1,91 Mrd. € Um- dustrieunternehmen in der Breite nach wie vor her-
Plus von 17,1 %, im Inland lag der Zuwachs im- satz um 5,4 % über den Vorjahresergebnissen. Felix vorragend aufgestellt sind. Bleiben einschneidende
merhin bei 9,1 %. IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus G. Hensel: „Dies ist durchaus ein Lichtblick, denn in Überraschungen aus, dürfte 2018 für unser verar-
Gräbener: „Fast alles, was nah am Auto unterwegs diesen Zahlen spiegeln sich auch die Umsätze der beitendes Gewerbe ein insgesamt sehr gutes Jahr
ist, brummt nach wie vor. Zahlreiche der wichtigen heimischen Gießereien, die noch immer mit erheb- werden“, bilanziert Klaus Gräbener die aktuellen
KFZ-Zulieferer sitzen im Kreis Olpe. Sie haben in lichen strukturellen Verwerfungen auf den Märkten Zahlen. „Dies darf allerdings nicht darüber hinweg-
den vergangenen Jahren nicht zuletzt durch kluge zu kämpfen haben. Hier scheint es zumindest par- täuschen, dass vor allem die zahlreichen interna-
Internationalisierungsstrategien sowohl Umsätze tiell bei den für den Maschinenbau gefertigten Pro- tionalen Gefahrenherde der stabilen Entwicklung
als auch Beschäftigtenzahlen im Inland stabilisiert dukten wieder etwas nach oben zu gehen, obwohl relativ schnell ein jähes Ende bereiten können.
und weiter ausgebaut. Allenfalls fehlende Fach- die erzielten Preise weiterhin zu wünschen übrig Schließlich hält kein Aufschwung ewig. Und wer
kräfte könnten sich hier zum Flaschenhals der wei- lassen.“ Die heimischen Maschinenbauunterneh- hoch klettert, kann eben auch tief fallen.“
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Weltmarktführer
Neue Bestleistungen aus Südwestfalen
dingungen Rechnung getragen werden. Zwin-
gend sei die Wirtschaft auch auf flexiblere
Vorgaben für Ausgleichsflächen angewiesen.
Deshalb bat der Siegener IHK-Präsident Staats-
sekretär Dammermann eindringlich, diese Forde-
rungen bei der Fixierung des Landesentwick-
lungsplans (LEP) zu berücksichtigen. „Das
brächte die südwestfälische Wirtschaft voran.“
Neu aufgenommen ins Verzeichnis der Welt-
Wolfgang Detemple
marktführer und Bestleistungen wurden:
– Borbet GmbH - Weltmarktführer für Leicht-
metallräder (Hallenberg)
– Busch-Jaeger Elektro GmbH - Weltmarktfüh-
Noch breiter aufgestellt präsentieren sich jetzt die Weltmarktführer aus Südwestfalen.
rer für SCHUKO-Steckdosen (Lüdenscheid)
166 Weltmarktführer und Bestleistungen aus Fachkräftemangel, weil sie die Stärken der Re- – Deutsche Holzveredelung Schmeing GmbH &
Südwestfalen, davon 14 neue Erfolgsgeschich- gion in Kombination mit den Karrieremöglich- Co. KG - Weltmarktführer für Kunstharzpress-
ten: Das hat das aktuelle Weltmarktführer-Ver- keiten herausstellten. „Deshalb freue ich mich holz als thermische Isolierung für Flüssiggas-
zeichnis der IHKs in Arnsberg, Hagen und Sie- auch, dass sich inzwischen mehr als 300 Unter- tanklager und als elektrische Isolierung für
gen zu bieten. An der offiziellen Präsentation in nehmen als Mitglieder im Verein Wirtschaft für Großformatoren (Kirchhundem)
Arnsberg hat auch Christoph Dammermann, Südwestfalen engagieren und damit aktiv das – dy-pack Verpackungen Gustav Dyckerhoff
Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministeri- Regionalmarketing unterstützen.“ Auch die IHKs GmbH - Technologieführer in Europa bei pa-
um, teilgenommen. Es ist seit 2013 die 5. gehörten von Anfang an zu den Motoren des pierbasierten Verpackungslösungen für feine
Auflage des Verzeichnisses, das wirtschaftliche Regionalmarketings. Pulver (Wenden)
Erfolgsgeschichten aus Südwestfalen ins Ram- – Kirchhoff GmbH & Co. KG - Weltmarktführer
penlicht rückt. 14 Unternehmen aus Südwestfa- Staatssekretär Christoph Dammermann: „Für die in der Herstellung und Bearbeitung von kun-
len sind jetzt neu in diese Riege aufgenommen Öffentlichkeit ist es immer wieder erstaunlich, denspezifischen Sonderflanschen für den Be-
worden. „Keine Region in Deutschland und erst wie viele Weltmarktführer es in einzelnen Indu- reich Sanitär und Heizung (Drolshagen)
recht nicht in NRW weist eine derartige Dichte striebranchen in Nordrhein-Westfalen gibt. Es – Julius Klinke GmbH & Co. KG - Weltmarktfüh-
an – vormals – Hidden Champions auf“, betonte sind nicht zwangsläufig nur die großen Konzerne, rer für Klavierbestandteile und komplexe Prä-
Andreas Rother, Präsident der IHK Arnsberg. sondern vielmehr auch kleine und mittlere, oft- zisionsdrehteile (Neuenrade)
„Dies korrespondiert mit der Stärke unserer In- mals familiengeführte Unternehmen, die in ihrer – KRACHT GmbH - Weltmarktführer für Durch-
dustrie insgesamt. Schließlich sind wir – gemes- jeweiligen Produktpalette Bestleistungen er- flussmesstechnik (Werdohl)
sen am Anteil der sozialversicherungspflichtig bracht haben und damit weltweit präsent sind. – Lübke & Vogt GmbH & Co. KG - Weltmarkt-
Beschäftigten – die drittstärkste Industrieregion Daher freut es mich als Wirtschaftsstaatssekretär führer für kleine technische Gummiformteile
in Deutschland und die stärkste in NRW.“ Diese unseres Landes ganz besonders, dass sich die in großen Serien (Sundern)
regionale Stärke gelte es zu halten beziehungs- IHKs in Südwestfalen zum Ziel gemacht haben, – MAGNA BDW technologies Soest GmbH -
weise weiter auszubauen. Dazu müssten die Un- diese ,Hidden Champions‘ auch in der 5. Auflage Weltmarktführer für dünnwandige PKW-
ternehmen ihren Beitrag leisten – und das nicht ihres Weltmarktführerverzeichnisses in ihren Re- Strukturbauteile aus Aluminium-Guss (Soest)
zuletzt, indem sie in die Ausbildung junger Men- gionen, aber auch darüber hinaus, bekannt zu – Georg MENSHEN GmbH & Co. KG - Welt-
schen investieren, so Rother. Er richtete aber machen.“ Im Anschluss erhielten die neu aufge- marktführer von Kunststoffverschlüssen und
auch einen Appell an die Politik: „Die infrastruk- nommenen Weltmarktführer und Bestleister ihre Systemverpackungen (Finnentrop)
turellen Rahmenbedingungen müssen stimmen. Urkunden. „Für Ihre Teilnahme danke ich Ihnen – P.J. Prause Durotec GmbH - EU-Marktführer
Dazu gehören nicht zuletzt schnelles Internet allen herzlich“, sagte Felix G. Hensel, Präsident für Blattfedern aus Faserverbundwerkstoffen
sowie ein qualitativ gutes Straßennetz.“ „Mit der der IHK Siegen, abschließend. „Und erlauben Sie im Flachformat (Arnsberg)
Weltmarktführer-Kampagne haben die süd- mir, meine Schlussworte mit einer Bitte zu ver- – SCHELL GmbH & Co. KG Armaturentechnolo-
westfälischen Industrie- und Handelskammern binden, Staatssekretär Dammermann. Denn er- gie - Weltweit führender Hersteller von Arma-
einen wichtigen Beitrag zum Regionalmarketing folgreiche Unternehmen brauchen auch genü- turen für die Gebäudeinstallation im Produkt-
Südwestfalen geleistet“, sagt Ralf Stoffels, Prä- gend und gut erschlossene Flächen.“ Industrie- segment Eckventile (Olpe)
sident der SIHK zu Hagen. „Das Weltmarktfüh- und Gewerbeflächen in der Region zu ent- – SCHMITZ u. Söhne GmbH & Co. KG - Welt-
rer-Verzeichnis stellt Leuchttürme der regiona- wickeln, verursache aufgrund der anspruchsvol- marktführer für gynäkologische und urologi-
len Wirtschaft heraus. Sie sind sozusagen len naturräumlichen Gegebenheiten in Südwest- sche Untersuchungsstühle (Wickede)
Botschafter Südwestfalens, gleichwohl es noch falen aber hohen Aufwand, so Hensel. Deshalb – Walter Stauffenberg GmbH & Co. KG - Welt-
weit mehr erfolgreiche Unternehmen in der Re- müsse die Landesentwicklung für Südwestfalen marktführer für Befestigungssysteme für
gion gibt“, betonte Ralf Stoffels. Sie alle leiste- einen pauschalen Flächenaufschlag von 20 bis Rohr- und Schlauchschellen in der Hydraulik
ten zudem einen wichtigen Beitrag gegen den 30 Prozent erlauben. Nur so könne örtlichen Be- (Werdohl). Wirtschaftsreport Okt 18 13
IHK-Berufsbildungsausschuss
Ingo Degenhardt zum neuen Vorsitzenden gewählt
Ingo Degenhardt, Regionsgeschäftsführer der
DGB-Region Südwestfalen, wurde in der konsti-
tuierenden Sitzung zum neuen Vorsitzenden des
Berufsbildungsausschusses der Industrie- und
Handelskammer Siegen (IHK) gewählt. Zu seinem
Stellvertreter wählten die Mitglieder des Aus-
schusses Christian F. Kocherscheidt, den Ge-
Carsten Schmale
schäftsführenden Gesellschafter der EJOT Holding
GmbH & Co. KG in Bad Berleburg. Der Berufsbil-
dungsausschuss beschließt Prüfungsordnungen
und Rechtsvorschriften als Grundlage für die IHK-Geschäftsführer Klaus Fenster, IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener, der Regionsgeschäftsführer der
Durchführung von Prüfungen in der Aus- und DGB-Region Südwestfalen, Ingo Degenhardt, und der Geschäftsführende Gesellschafter der EJOT Holding GmbH &
Weiterbildung. Das Gremium bereitet zudem Co. KG, Christian F. Kocherscheidt (v. l.), tagten nun beim IHK-Berufsbildungsausschuss.
wichtige bildungspolitische Weichenstellungen
in der Region mit vor. IHK-Geschäftsführer Klaus für Arbeit, bestärkte diese Einschätzung, indem Universität Siegen stellten den Teilnehmern das
Fenster berichtete bei der Ausschusssitzung über er darauf hinwies, dass sich mittlerweile 30 % Projekt „NAUZUBI – Nachhaltigkeitsaudits mit
die Lage auf dem regionalen Lehrstellenmarkt. Es der Lehrstellenbewerber auch für ein Studium Auszubildenden“ vor. Sie berichteten, dass in den
seien bislang 2232 Lehrverträge registriert wor- hätten entscheiden können. Für alle noch Su- beteiligten Betrieben der Region das Thema „Ver-
den. Dies entspräche einem Zuwachs gegenüber chenden seien reichlich Stellen vorhanden. Den schwendung“ in den Blick genommen worden sei.
dem Vorjahr um 2,5 %. Die Mitglieder des Gremi- 186 nicht vermittelten Bewerbern stünden noch Hier hätten die Auszubildenden wirksame Instru-
ums werteten das Zwischenergebnis angesichts 436 offene Ausbildungsstellen gegenüber. Der mente zum umweltschonenden Umgang mit Res-
des Trends zu Abitur und Studium und der demo- Ausschuss appelliert an alle noch unentschlosse- sourcen entwickelt. An einer Teilnahme interes-
grafischen Entwicklung als ein ermutigendes Sig- nen Schulabgänger, diese Chancen zu nutzen. sierte Unternehmen könnten sich an Frank Dieball
nal. Joachim Schneider, Teamleiter der Agentur Prof. Dr. Daniel Pittich und Frank Dieball von der wenden (frank.dieball@uni-siegen.de).
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Neues Verpackungsgesetz (VerpackG)
Alle Neuerungen auf einen Blick
Am 1. Januar 2019 tritt das neue Verpackungs- Verkehr gebracht werden. Verpackungen, die Sie bei Überschreitung der Mengenschwellen (80
gesetz (VerpackG) in Kraft. Im Vergleich zur bis- in Deutschland bereits in dieser Form von einem t/a Glas-, 50 t/a Papier-/Pappe-/Karton-Ver-
her geltenden Verpackungsverordnung (Ver- registrierten und lizensierten (Groß-)Händler er- packungen, 30 t/a Kunststoff-/Verbundstoff-
packV) ergeben sich einige Änderungen. Die halten haben, werden nicht erstmals in Verkehr /Weißblech-/Aluminiumverpackungen)
primäre Zielsetzung bleibt: Wer verpackte Wa- gebracht und sind daher ihrerseits nicht mehr Sonderregelungen für diverse Verpackungs-
ren für private Endverbraucher erstmals in registrierungspflichtig. arten werden beibehalten
Deutschland in Verkehr bringt, soll sich an einem Praktisch unverändert gelten auch künftig Spe-
dualen Entsorgungssystem beteiligen, um damit Wie, wann und wo kann und muss ich mich
zialregelungen für:
für die künftigen Entsorgungskosten aufzukom- registrieren?
» Serviceverpackungen (z. B. Tüten von Backwa-
men. Im folgenden Bericht informieren wir Sie Alle Händler, die von der Registrierungspflicht
ren): Nur bei diesen kann die Systembeteili-
über die relevantesten Neuerungen und haben nach § 9 VerpackG betroffen sind, müssen sich
gungspflicht vom Erstinverkehrbringer der ver-
die wichtigsten Fakten zusammengestellt. bis zum 1. Januar 2019 registrieren. Dabei ist die
packten Ware auf den Verpackungslieferanten
Registrierung mit keiner Gebühr an das Regis-
delegiert werden.
Wer ist von dem neuen Gesetz betroffen? ter verbunden. Die Zentrale Stelle Verpackungs-
» Pfandpflichtige Einweggetränkeverpackun-
Das VerpackG gilt für alle, die bisher auch nach register finanziert sich nicht aus den Beiträgen gen: Beteiligung am bundesweiten DPG-Pfand-
der VerpackV verpflichtet waren, für die Samm- der Händler, sondern bezieht ihre Einnahmen aus system und Pfanderhebung (neu: Kennzeich-
lung und das Recycling der Verpackungen ihrer den dualen Systemen und aus Branchenlösungen. nungspflichten der Regale im Handel)
gewerbsmäßig abgegebenen Produkte zu sorgen,
Derzeit ist eine Registrierung noch nicht mög- » Mehrwegverpackungen: Aufbau entsprechen-
wenn diese typischerweise beim privaten Haus-
lich, allerdings können Händler eine sogenannte der Rücknahmelogistik usw.
halt oder den gleichgestellten Anfallstellen als
Vorregistrierung durchführen. Vorregistrierte
Abfall anfallen (systembeteiligungspflichtige Pro- Für die Hersteller und in der Lieferkette nachfol-
Händler können ihre Stammdaten hinterlegen
dukte). Das heißt, es gilt für alle Hersteller/Händ- genden Vertreiber von
und erhalten dann eine entsprechende Vorre- » Transportverpackungen
ler, die ein verpacktes Produkt im stationären
gistrierungsnummer. Diese können sie dann » Um- und Verkaufsverpackungen für gewerb-
Handelsgeschäft oder online an den Endkunden
auch gegenüber ihren dualen Systemen ange- liche Endverbraucher
„als Erster“ verkaufen. Die Hersteller/Händler sind
ben. Nach Inkrafttreten des Gesetzes erhalten » Verpackungen einiger extra definierter schad-
zukünftig verpflichtet, sich vor dem Inverkehrbrin-
vorregistrierte Händler dann automatisch eine stoffhaltiger Füllgüter
gen von Verpackungen bei der neu geschaffenen
Registrierungsbestätigung. gelten Rücknahme- und Verwertungspflichten,
Zentralen Stelle registrieren zu lassen (§ 9 Ver-
packG). Die registrierten Hersteller/Händler wer- Die Zentrale Stelle Verpackungsregister stellt auf wobei abweichende Vereinbarungen möglich sind.
den auf der Internetseite der Zentralen Stelle ihrer Webseite umfassendes Informationsmate-
Weitere Vorgaben im Verpackungsgesetz
veröffentlicht (www.verpackungsregister.org), um rial zur Verfügung. Zusätzlich besteht für Händler
Das Verpackungsgesetz enthält diverse weitere
volle Transparenz für alle Marktteilnehmer zu die Möglichkeit, schriftliche Anfragen per E-Mail
Vorgaben – vor allem an die dualen Entsorgungs-
gewährleisten. Sofern eine Registrierungspflicht an anfrage@verpackungsregister.org zu richten.
systeme, die steigende bundesweite Verwertungs-
besteht, gilt diese unabhängig vom jährlichen quoten erreichen und ihre Sammelstruktur mit
Was geschieht, wenn ich mich nicht registriere?
Umsatz oder von der Menge der in Verkauf ge- den Kommunen und Landkreisen abstimmen müs-
Findet eine Registrierung nicht statt, ist es den
brachten Verpackungen. Als einzige weitere Ein- sen. Welche anerkannten dualen Entsorgungssys-
Händlern verboten, systembeteiligungspflichti-
schränkung existiert die Gewerbsmäßigkeit als teme es gibt, kann noch bis Ende 2018 auf der
ge Verpackungen in den Verkehr zu bringen. Bei
Kriterium. Allerdings wird diese „auf regelmäßigen IHK-Homepage www.ihk-ve-register.de abgeru-
Verstößen gegen dieses Verbot drohen Bußgel-
Erwerb gerichtete Tätigkeit” auf die allermeisten fen werden. Dann wird jene Homepage abgeschal-
der von bis zu 200.000 Euro.
Händler (und auch manche Vereine) zutreffen. tet, da die Hinterlegung von Vollständigkeitser-
Was gilt sonst noch? klärungen ab Anfang 2019 nicht mehr bei den
Für welche Verpackungen bestehen Pflichten
Im ersten Schritt müssen potenziell betroffene IHKs, sondern bei der Zentralen Stelle vorzuneh-
nach dem Verpackungsgesetz?
Erstinverkehrbringer an Hand des oben genannten men ist. Wie bisher benötigen die externen Prüfer
Ob die Verpackungen grundsätzlich systembe-
Katalogs prüfen, ob die von ihnen verwendeten hierzu eine qualifizierte elektronische Signatur.
teiligungspflichtig sind, können die Hersteller
Verpackungen betroffen sind. Falls ja, folgen dar- Ausführliche Informationen zu diesem
und Händler künftig bei der Stiftung Zentrale
aus im Wesentlichen folgende weitere Pflichten: Thema finden Sie auf der Homepage der
Stelle Verpackungsregister in einem Katalog zur
» Beteiligung an einem oder mehreren dualen Zentralen Stelle Verpackungsregister
Systembeteiligungspflicht einsehen. Alternativ
Entsorgungssystemen www.verpackungsregister.org. Ein Merkblatt
können Hersteller/Händler in Zweifelsfällen ei-
» Korrespondenz mit diesen Systemen (Mengen- finden Sie auch auf unserer Homepage unter:
nen Antrag an die zentrale Stelle stellen, um ihre
meldungen, Abrechnung) und analoge zeitglei- www.ihk-siegen.de, Seiten-ID: 2632.
Verpackung einzustufen.
che Meldungen an die Zentrale Stelle, Letz-
Gilt die Registrierungspflicht auch, wenn ich teres ebenfalls ausdrücklich durch die Verpflich- Ihre Ansprechpartner bei der IHK Siegen:
meine Produkte schon verpackt erhalte? teten selbst und nicht durch beauftragte Dritte Roger Schmidt, Referat Technologie, Energie,
Eine Registrierungspflicht besteht nur, wenn » Jährliche Abgabe einer Vollständigkeitser- Umwelt, Telefon 0271 3302-263, E-Mail: roger.
Verpackungen erstmals und gewerbsmäßig in klärung bei der Zentralen Stelle, dies aber nur schmidt@siegen.ihk.de Wirtschaftsreport Okt 18 15
Warnung
Gefährliche Bewer-
bungen per E-Mail
Die IHK Siegen hat Hinweise darauf, dass derzeit
Unternehmen verstärkt Angriffen durch gefähr-
liche E-Mails ausgesetzt sind. Dabei werden sie De
er nächste
e Zug
zum Öffnen virenverseuchter Dateien verleitet.
Die IHK warnt daher ausdrücklich davor, vor-
schnell E-Mail-Anhänge zu öffnen. Konkret hat-
te ein Siegerländer Unternehmen zwei Bewer- Weenn Sie uns Ihre Aufstellung und Ihre
bungen erhalten. Die Absenderinnen wollten Strate
egie verraaten, planen wir mit
m Ihnen die
sich angeblich bei dem Unternehmen bewerben nächstten Züge. Wir betrachten alle
a wichtigen
und fügten eine zip-Datei mit Unterlagen sowie Faktorren und begleiten Sie ganzz praagmatisch
ein Foto bei. Dem aufmerksamen Unternehmer
bei de
er Umsetzung. Sie entscheiiden heute
fiel rechtzeitig auf, dass für beide Bewerberin-
nen dasselbe Foto beigefügt war. Er wurde daher
über den
d Erfolg von morgen.
skeptisch. Auffällig war auch, dass sowohl der
Text in der Betreffzeile als auch der Text in der Starte ehmer DIALOG.
en Sie mit uns den Unterne
E-Mail selbst identisch waren. Es handelte sich
eindeutig nicht um ernst gemeinte Bewerbun-
gen. „Unternehmer sollten beim Öffnen von E-
Mail-Anhängen immer eine gewisse Aufmerk-
samkeit walten lassen und auch ihre Mitarbeiter
entsprechend sensibilisieren. Dabei muss Schad-
software nicht zwingend in einer Bewerbungs-
E-Mail versteckt sein. Immer wieder kommt es
auch vor, dass Unternehmen per Mail vermeint-
liche Rechnungen bekommen, die sie dann öff-
nen sollen“, verdeutlicht Nina Münker von der
IHK. „Wer eine verdächtige E-Mail erhalten hat,
sollte diese einfach löschen. Das Bundesamt für
Sicherheit und Informationstechnik empfiehlt
darüber hinaus auch, Anzeige zu erstatten“, so
die Juristin. Weitere Informationen: Nina Mün-
ker, 0271 3302-150, nina.muenker@siegen.ihk.
de.
REC Gruppe
Neues Firmengebäude
Neues Firmengebäude für die REC Engineering
GmbH: Das Breidenbacher Unternehmen, das
genau wie die REC Academy GmbH & Co. KG aus
Bad Laasphe ein wichtiger Baustein der REC
Gruppe ist, hat sich nun vergrößert, um die ste-
tig steigenden Nachfragen aus der Industrie be-
dienen zu können. Die REC Gruppe hat ihren
Tätigkeitsschwerpunkt in der Verbindungstech-
nik. Dabei steht insbesondere die Verschrau-
bungstechnik, nicht nur für die Automobilindu-
strie, im Fokus. Die „REC manufaktur“, so der www.VBinSWF
W .de
interne Name für das neue Firmengebäude, wur-
de nun mit einer Festveranstaltung eingeweiht.
Lüdenscheid: 02351 177-1129 | Sie
egen: 0271 2300-224
Gleichzeitig feierte die Firma REC damit ihr
20-jähriges Bestehen. Sie können auch lesen
