Zahllose Spielarten - Leporello - Kulturmagazin
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02 | 2011 ...wo sich Kultur entfalten kann 15. Februar bis 14. März KUNST zahllose Spielarten Kulturpreisträger Jürgen Hochmuth in der Sparkasse Mainfranken BÜHNE rezeptfreie Therapie Kabarettistin Heidi Friedrich erobert Bamberg unmöglicher Traum Theater Chambinzky wagt sich an den „Mann von La Mancha“ MUSIK geschützter Ort Professor Klembt schafft mit 99. Würzburger Opernschule Refugium SPEZIAL behütetes Haus Leporello-Patenschaftsprojekt Würzburger Kinderhaus St. Albert Ausgabe LEBENSART geerdeter Glanz Würzburger Residenzgaststätten: Großstadtflair mit Weltkulturerbe 9 Jahre Leporello nachhaltiger Kauf Schweinfurter Qualitätsroute stellt sich vor ihr kulturmagazin für würzburg, mainfranken und bamberg
Liebe Leserinnen, liebe Leser, Inhalt Spezial Hunter S. Thompson, ein amerikanischer 4 Wirken für andere! Journalist, war bekannt für seine unge- Leporello verschenkt zum 9. Geburtstag in der wöhnlich gründliche Recherche. Einmal 99. Ausgabe 99 mal Kultur verbrachte er ein Jahr zusammen mit den „Hell´s Angels“, um einen möglichst au- thentischen Bericht über die Rocker zu ver- KU NST fassen. Aufgrund seiner zeitaufwändigen 6 Vom Schädel zum Haus Nachforschungen verlangte er als Ho- Kulturpreisträger Jürgen Hochmuth stellt in narar immer 12 Dollar pro Wort. Aus Spaß der Sparkasse Mainfranken Würzburg aus schickten ihm Studenten 12 Dollar mit der 11 Kunst = Schön (heit) Bitte Ihnen sein bestes Wort dafür zukom- 9 Beseeltes Das Institut „Heinz“ in Münnerstadt stellt sich men zu lassen. Und es kam postwendend: Wilhelm Kohlhoffs frühes Werk vor „Danke“. Auch wir haben kein besseres in der Kunsthalle Schweinfurt Wort gefunden und können daher in der 99. Ausgabe nach 9 Jahren Leporello nur BÜ H N E „Danke!“ sagen, „Danke“ an all diejenigen, 13 Jahreswechsel in Afrika die Leporello Monat für Monat zu dem Bernhard Stengele bereitet Inszenierung von machen, was es ist: zu einem einzigartigen „Les funérailles du desért“ vor Kulturmagazin! Einzigartig deshalb, weil 17 Ganz normaler Wahnsinn es von vielen getragen wird, die den Slogan Ingolf Lück im Würzburger Bockshorn „Wir sind Leporello“ im täglichen Leben und Streben mit uns mit Sinn füllen - noch da- MUSI K zu in einem sich befruchtenden Geben und Nehmen, das die große Leporello-Familie 20 Üben, bis die Partie im Körper sitzt ausmacht. Ein besonderer Dank gilt hier Professor Holger Klembt und die Opernschule Würzburg als „geschützter Ort“ und heute einem Künstler aus Schwein- furt, dem Maler Heinz Böhm, der Leporello 33 Ausgezeichnet genießen 21 Schicksalsmächte ... „La forza del destino“ am MainfrankenTheater zum 9. Geburtstag ein Titelbild aus seiner Distelhäuser Brauerei kriegt alle Würzburg Feder geschenkt hat: Im Hintergrund die Zehne zum 200. Geburtstag Säulen Kunst, Literatur, Musik, Bühne und LebensArt; vorne: der kulturinteressierte Le- 27 DER RENNER porelloleser, den eine der neun Musen küsst (oder vielleicht sind es ja alle Neun personi- fiziert in Einer…?). Das wäre sicher die Les- LEB ENSART art von Jean Cocteau, dem französischen 30 Reisen erleben: Alles aus einer Hand Lyriker, Romancier, Novellisten, Zeichner, 31 Karlstadt erleben: Genussreich Grafiker, Maler, Filmautor, Regisseur und 32 Zen erleben: Achtsamkeit üben Jazzkomponisten, der von sich sagte, er sei 35 Wein erleben: ein Künstler, der im Dienste aller neun Mu- sen stehe. Und er war es auch, der sagte, Weingenuss in Reinkultur „Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge, 39 Im Gespräch: Gondel über den Main einfach zu sagen, nicht umgekehrt“. Im Stil 40 Schweinfurt erleben: von Leporello sagen wir: Kunst ist Lassen: 37 Erbe verpflichtet Schweinfurt hat Talent Weglassen – Zulassen - Einlassen. Viel Spaß 47 Qualität erleben: Gemeinsam aktiv Residenzgaststätten in Würzburg beim Schmökern der 99. Ausgabe! verbinden großstädtisches Flair mit 55 Werneck erleben: Mit Swing und Historie Humor aus dem Winterschlaf S. Khoury & P. Jendryssek Leporello l 3
spezial 9 Jahre Leporello! Wirke für andere! Leporello verschenkt zum 9. Geburtstag in der 99. Ausgabe 99 mal Kultur „Einszweidrei im Sauseschritt, die Zeit läuft und wir laufen mit“ (Wilhelm Busch). Mit der Februarausgabe 2011 startet das Leporello-Ma- gazin in sein 10. Jahr! Da kultur- wir gerne aus der Reihe tanzen, feiern wir nicht kompass unsere 100. sondern die 99. Ausgabe. Bevor wir je- Schwer liegt er in der Hand und doch in medias res gehen man staunt nicht schlecht, wie und verraten, was wir uns viele Kultureinrichtungen und zu unserem 9. Geburtstag Kulturtreibende in der Region Mainfranken und Bamberg dafür ausgedacht haben, richten sorgen, dass auch Geist und Seele wir den Fokus auf die Zahl 9, vollwertig genährt werden. Ihr die sich für uns gerade häuft…. Bemühen fällt auf fruchtbaren Bo- Die 9, bestehend aus dem all- den, denn für viele ist Kultur unver- mächtigen 3 x 3, steht im Chri- zichtbar, gehört untrennbar zum stentum für den Anfang und das Leben dazu. Diese Tatsache hat Ende, die Vollendung und die Leporello bereits im Jahre 2009 Erfüllung, das irdische Paradies dazu veranlasst, jenes bewegende Potential in einem KulturKompass und ist somit eine unzerstörbare Zahl. In China ist sie die glücks- 99 Freikarten zusammen zu fassen und es op- bringende aller Zahlen und be- tisch aufbereitet in vielen kleinen deutet „in der Halle des Lichts“. Leben zuge- Und Last but not least Porträts zu erschießen. Nach zwei Im Buddhismus steht sie für die sagt! für unsere Leser, die dieses Jahren liegt nun Ende Februar/ höchste spirituelle Macht und Auch wenn das Mal aufgerufen sind mit uns zu- Anfang März die 2. Auflage des ist eine himmliche Zahl. Im Ju- nur ein kleiner Diskurs über die sammen für andere zu wirken. KulturKompasses Mainfranken dentum steht die 9 für die reine 9 war, können Sie erkennen, mit Leporello verschenkt hier in der vor. Hunderte von Adressen, sor- Intelligenz, die Wahrheit, die welcher Dynamik wir es im 9. Le- 99. Ausgabe 99. mal Kultur für tiert nach den Rubriken Kaleido- sich selbst reproduziert, wenn porellojahr zu tun haben. Menschen, die sich die sonst skop, Kunst, Literatur, Musik und sie multipliziert wird. - Na, vielleicht nicht so oft oder gar Theater wollen neugierig machen und anregen, die ein oder andere wenn das keine guten Nachrich- ten sind? Symbol für Liebe nicht leisten können oder wol- len. Von daher würden wir uns bislang nicht bekannte Galerie zu besuchen, sich von dem einen oder wünschen, dass wir ganz viele anderen Theater für eine kurze Zeit Alle Neune! Einen letzten Blick werfen wir auf die Numerologie. Die grund- Zuschriften bekämen, in denen ein/e Leporelloleser/in sich je- aus dem Alltag herausholen zu lassen oder dazu verführen, den legende Idee der Numerologie manden aussucht, mit dem er Klängen eines bislang nicht ge- Sie dürfen es sich aussuchen, ist, dass Zahlen nicht nur Quan- den Kissinger Sommer besucht, kannten Musikers zu lauschen. Das ob sie Ihre Gedanken nun zum titäten angeben, sondern bedeu- ins Theater Bockshorn geht neuaufgelegte Kulturbrevier wird Kegeln oder zu den Töchtern von tungstragende Einheiten sind. Je- oder in die Kunsthalle Schwein- über viele Kultureinrichtungen, Zeus und Mnemosyne schweifen de Zahl hat demnach einen Cha- furt. Elf Kultureinrichtungen, den Buchhandel und natürlich lassen, den neun Musen. „Ach du rakter, ein eigenes Wesen, das auf die uns fast alle bereits seit 9 über Leporello (Pleicherkirch- grüne Neune!“ Dieser Ausdruck das, mit dem sie in Verbindung Jahren begleiten, haben jeweils platz 11, 97070 Würzburg, Telefon: geht übrigens auf unsere germa- steht, abfärbt. Dieser Annahme 9 Freikarten beziehungsweise 0931.329160, kvv@kunstvoll-ver- nisch-keltischen Ahnen zurück, nach ist die 9 die am höchsten Bücher für Leporello-Leser der lag.de) für 4,50 Euro erhältlich die den Kräften der Natur und entwickelte Zahl und vereint 99. Ausgabe zur Verfügung ge- sein. Auf Anfrage schicken wir den Vegetation immer die Zahl 9 zu- die Eigenschaften aller Zahlen stellt. Darunter natürlich auch KulturKompass gegen eine zuzüg- geordent haben. Und auch das in sich. Die 9 steht symbolhaft das Würzburger Mainfranken liche Versandkostenpauschale von Enneagramm mit seinen 9 Spit- für die Liebe, die Nächstenliebe Theater, das Theater Sommer- 1,45 Euro gerne auch zu. sek zen steht für sämtliche Möglich- und die universale Liebe. "Wirke haus in Sommerhausen, der keiten menschlicher Charaktere. für andere" ist das Motto der 9. Würzburger Echter Verlag, der Wenn Sie Kultur verschenken Schreiben Sie einmal eine 9 und Und hier machen wir einen Cut Kartoffelkeller in Giebelstadt, möchten, schicken Sie eine Post- sie werden sehen, dass sich der – „Wirke für andere!“, Das tun das Deutschordensmuseum karte mit eigenem Namen und nach unten gerichtete Schluss wir von Anfang an und werden in Bad Mergentheim, und das Telefonnumer an Leporello, Stich- öffnet. Die Neun hat keinen An- es auch immer tun, - für die Kul- Knauf Museum in Iphofen. Die wort „Wirke für andere“, Plei- fang und kein Ende, sondern es tur, die Kulturschaffenden und Rückennummer 9 gilt als Num- cherkirchplatz 11, 97070 Würzburg entwickelt sich etwas aus ihr. Kultureinrichtungen, für unsere mer des Mittelstürmers beim oder per Email kkv@kunstvoll- Dies bestätigt auch die positive Partner und Mitarbeiter, für un- Fußball – also stürmen Sie los verlag.de. Der Einsendeschluss Konnation der 9 in der chinesi- ser Patenschaftsprojekt, das Kin- und wirken Sie mit uns für an- ist der 7. März. Über die Gewinner chen Sematik, die 9 ähnelt dem derhaus St. Albert in der Lind- dere. Helfen sie uns, 99 mal Kul- entscheidet das Los. Der Rechts- Wort „für immer“. Und nicht nur leinsmühle, und für Würzburg, tur zu verschenken! Danke! weg ist ausgeschlossen. in China werden einer Katze 9 unsere Stadt. Susanna Khoury 4 l Leporello
spezial 9 Jahre Leporello! Mit leuchtenden Augen nah- men die Kinder vom Kinder- haus St. Albert ihre Geschenke aus der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ entgegen. Sie wurden überreicht von Daniela Graf, Alexandra und Angelo Sorrentino und Leporello-Chefredakteurin Susanna Khoury. Regungen des Herzens Die Leporello-Patenkinder strahlen über 100 Geschenkpäckchen zu Weihnachten D ie Blicke wandern neugie- rig immer wieder an die große Fensterfront. Dort stapeln für sie fest: Diese Einrichtung, in der rund 100 Kinder vom Säug- ling bis zum Schulkind in der 8. das Theater besucht werden, Pippi Langstrumpf stattete dem Kinderhaus einen Besuch ab, im sich bunt und liebevoll verpackt Klasse liebevoll betreut werden, Waldseilgarten wurde der Gleich- Schuhkartons über Schuhkar- möchten wir unterstützen. Rund gewichtssinn geschult und jedes tons. Auf kleinen Sitzkissen ha- einem Drittel der Kinder dort Kind konnte mit einem gesunden ben ringsherum einige Dutzend geht es nicht so gut wie vielen Frühstück versorgt werden. „Es Kinder Platz genommen. In der anderen. Manchmal fehlt es so- ist uns besonders wichtig, dass Mitte des Kreises brennen die vier gar am Pausenbrot oder ein paar jedes Kind mit einem vollwer- Kerzen eines Adventskranzes. warmen Schuhen. Die beiden An- tigen Frühstück den Tag beginnen Hier und da wird getuschelt und wältinnen wünschten sich, dass kann“, erklärt Bärbel Deckler, die herzlich gelacht. Irgendwas ist jedes Kinderhauskind zu Weih- sich davon verspricht, dass das anders, merkt man den Kindern nachten ein kleines persönliches ein oder andere Kind zu Hause an. Die Leiterin des benachbar- Päckchen bekommen würde, einen Impulse setzt, um etwas ten Kinderhauses St. Albert in der über das es sich freuen könne. Abwechslung in sein tägliches Lindleinsmühle, Bärbel Deckler, Und so haben die beiden Damen Pausebrot zu bringen. nimmt ihnen ein wenig die An- ihre eigene „Weihnachten im Es konnten auch drei Boote spannung, als sie ihnen den Grund Schuhkarton“-Aktion ins Leben für den Spiel- und Bewegungs- des Zusammenkommens erklärt: gerufen. Leporellino berichtete garten angeschafft werden. Er ist „Heute haben wir ganz besondere im November über das Vorhaben das nächste große Projekt. Zum Gäste zu Besuch, die mit uns zu- und schon kam eine Lawine in Gelingen sind hier aber weniger sammen feiern möchten und sich Gang, mit deren Ausmaß die bei- Geld als vielmehr gute Ideen und über euere Lieder freuen.“ Und so- den Anwältinnen nicht gerechnet fachlich kompetent zupackende fort sind die Kleinen bei der Sache. hatten. Knapp 170 Päckchen ka- Hände von Nöten. „Vielleicht Textsicher und aus vollem Halse men zusammen. Einen Großteil gibt es ja den einen oder anderen trällern sie Weihnachtslieder, be- davon packten die Mitarbeiter Hobbygärtner oder Heimwerker, „Es geht ... um die Regungen wegen sich im Takt dazu. Einige der Firma Schum in Würzburg, der uns unterstützen könnte“, des Herzens, denn Schenken sind sogar so mutig, dass sie den in der Angelo Sorrentino arbeitet. wünscht sich die Kinderhauslei- ist ein Brückenschlag über Besuchern ganz ungeniert mit Als er von der Aktion seiner Frau terin. Das Kinderhausteam und den Abgrund deiner Ein- leuchtenden Augen ein kleines dort erzählte, waren die Mitarbei- die Kinder würden sich über eine samkeit.“ Weihnachtsständchen singen, ter kaum zu bremsen. Auch viele telefonische Kontaktaufnahme Der kleine Prinz sogar auf italienisch und russisch. Leporello- und Leporellino-Leser unter 0931. 2994152 sehr freuen. (aus: Stadt in der Wüste) „Wenn ich daran denke, be- brachten immer wieder bun- Petra Jendryssek komme ich noch jetzt feuchte Au- te Päckchen im Leporello-Büro Fotos: Jendryssek gen“, erinnert sich Daniela Graf, vorbei, die dann alle zusammen die zusammen mit ihrer Anwalts- in jener Weihnachtsfeierstunde kollegin Alexandra Sorrentino an die Kinder verschenkt werden und deren Mann Angelo wenige konnten. Mit den rund 60 über- Tage vor Weihnachten zu Gast im zähligen Päckchen konnten die Kinderhaus St. Albert war. Mit- Anwältinnen vielen jungen Müt- gebracht hatten sie 103 sorgsam tern und ihren Kindern, die über eingeschlagene und mit Altersan- den Sozialdienst Katholischer gabe versehene Päckchen. Lange Frauen (SkF) in Würzburg betreut haben die beiden Anwältinnen werden, ebenfalls eine große nach einem Projekt gesucht, bei Freunde machen. dem sie etwas für andere tun kön- Mit vielen Aktionen hat Lepo- nen, denen es nicht so gut geht. rello in den letzten beiden Jah- Als sie im Würzburger Kulturma- ren das Kinderhaus bei seinem gazin über das Engagement der Bemühen unterstützen können, beiden Leporello-Macherinnen jenen benachteiligten Kindern für das Kinderhaus in der Lind- zu helfen. So konnte mit dem leinsmühle erfahren haben, stand zusammengekommenen Geld Leporello l 5
ku nst Im Portrait Jürgen Hochmuth entwickelt aus dem zeichnerischen Prototyp - vier Linien, Dachdreieck drauf - oder der plastischen Urform - Quader, Pyramide - unzählige Spiel-Arten in der Einzelform und im Ensemble. Dem Thema “Fliegen” widmet Franz Josef Maria Wittekind im KuK Dettelbach einen Aus- Vom Schädel zum Haus stellungsschwerpunkt. Kulturpreisträger Jürgen Hochmuth stellt in der Sparkasse Mainfranken Würzburg aus elementares D as Haus in unendlichen Va- Schädel, die Kopfform, den Helm künstlerischen Beruf bestimmt riationen ist seit 1990 das kam er zur dritten Haut des Men- war. Ab 1967 lernte er in der Bild- Feuer, Wasser, Erde, Luft und Licht - Thema des Plastikers und Zeich- schen, zum Haus. Die meist klein hauerklasse von Prof. Heinrich kurzum der Wirklichkeitsraum des ners Jürgen Hochmuth (geboren formatigen Bronze-, Eisen- oder Kirchner an der Akademie der Menschen - beherrscht die Bilder 1945), der im Dezember 2010 Holzhäuser bemalt und bezeich- Bildenden Künste in München, des 1956 in Kelkheim im Taunus den alle zwei Jahre verliehenen net er mitunter gestisch - und wurde 1970 Meisterschüler und geborenen Künstlers Franz Josef Kunstpreis der Stadt Markthei- damit gegenläufig zum strengen legte auch die künstlerische Prü- Maria Wittekind. Vom 19. Februar denfeld erhielt. Ab 24. Februar Modul - verkleidet sie mit ver- fung für das Lehramt am Gymna- bis 3. April widmet er sich im Kuk: wird er auch in der Sparkasse schiedenen Papieren und Folien. sium ab. Von 1973 bis 2006 war Dettelbach unter anderem unter Würzburg in der Hofstrasse aus- Er überwölbt sie mit Bogenele- er Kunstpädagoge in Würzburg. dem Titel “Vom Fliegen” dem Ele- stellen. Das Architektonische am menten, so dass das Haus in der Das praktische Schaffen gab er ment “Luft”. Die Bewegung spielt Haus interessiert ihn in seinen Schädelform geborgen/gefangen nie auf. „Nur wenn ich selbst tätig aber ebenso eine Rolle in seinem Kleinplastiken, Zeichnungen und ist. Und er setzt es, beklemmend bin, kann ich das auch vermit- Werk wie das Wasser. Seit 20 Jahren Collagen überhaupt nicht. Er ent- vereinsamt, auf große Platten oder teln“, sagt er. Er stellte seit 1979 arbeitet der Künstler eng mit „art wickelt aus dem zeichnerischen fixiert sie auf breiten Wippen. In überall in der Bundesrepublik aqua“ zusammen und beschäftigte Prototyp - vier Linien, Dachdrei- diesen „Schaukelhäusern“ möch- von Lübeck bis Ulm, Freiburg bis sich in diesem Zusammenhang weltweit mit großen Wasserin- eck drauf - oder der plastischen te der von kreativem Spiel in jeg- Klagenfurt, aber auch dreimal in stallationen. Mit seinen Arbeiten Urform - Quader, Pyramide - un- licher Art Begeisterte am liebsten Paris aus. Die Würzburger lernten möchte Wittekind dem Betrachter zählige Spiel-Arten in der Einzel- wohnen. ihn zuerst in der experimentel- neue Horizonte öffnen und ihn form und im Ensemble. Und jedes len Galerie am Zebrastreifen in dazu bringen, feste Standpunkte neu zu hinterfragen. Ab 19. Februar Modellhaus regt beim Betrachter durch Form, Material, skulpturale Offene Systeme Randersacker kennen. In der Sparkasse Würzburg Montag bis Samstag 10 bis 13/14 bis Eigenschaften, haptische Reize in der Hofstrasse werden in der 17 Uhr, Sonntag bis 16 Uhr. sek neue Denkmodelle an. Über den Selten haben seine Hausarche- Ausstellung „Reihenhaus und typen mit Heimeligkeit zu tun. andere Immobilien“ klein- und Sie sind abweisend, verschlossen, großformatige Objekte, Zeich- geheimnisvoll, auch unheimlich, nungen und Collagen zu sehen sie verbergen mehr als sie offen- sein, die noch nie in Würzburg baren. In „offenen Systemen“ gezeigt wurden. Wie schon im kauern Häuser nebeneinander, „Spitäle“ im letzten Jahr stellt rhythmisieren sich im Arran- Hochmuth eine ganze Reihe im gement, artikulieren Intervalle, „offenen System“ unter ein The- machen die Begriffe Raum und ma. „Ein Glück, dass wir ein Dach Ort sinnlich nachvollziehbar. über dem Kopf haben“ lautet der Im Gegensatz zum anonymen Titel des Arrangements von drei- Raum definiert das Haus einen ßig Zeichnungen (2008/09). Wie bestimmten Ort, an dem sich man Hochmuth kennt, wird die Subjekt und Objekt, Endlichkeit Situation unter dem Dach, trotz und Unendlichkeit, Draußen und verbal suggerierter Freude, eine Drinnen, begegnen. „Haus“ hat emotional und visuell ziemlich für Hochmuth niemals mit Hei- zweischneidige Angelegenheit mat zu tun. Es ist die Urzelle von werden. Eva-Suzanne Bayer Kultur und Gemeinschaft, Schutz Fotos: Hochmuth und Gefängnis zugleich. Der Vom 24. Februar 2011 (Vernissage: 17.30 gebürtige Würzburger studier- Uhr) bis 29. April in der Hauptgeschäfts- te nach dem Abitur zuerst Phi- stelle der Sparkasse Mainfranken Würz- losophie und Kunstgeschichte, burg, Hofstrasse 7-9. Öffnungszeiten: erkannte aber bald, dass er zum Mo bis Fr: 8.30 bis 16.30 Uhr. 6 l Leporello
Porzellan wurde zum Attribut des Glanzes und der Würde. Von A bis Z Sammlung Ludwig in Bamberg zeigt Porzellanraritäten N ur ganze neun Jahre, von 1710 bis 1719, konnte Meißen das Monopol der europäischen Por- Vielerorts brauchte es jedoch viel Zeit und noch mehr Geld, bis alle Geheimnisse entschlüsselt waren zellanherstellung durch das ge- und es zufriedenstellende Resul- heimnisumwitterte Arkanum, die tate gab. Aber nicht nur Fürsten, Kenntnis der Rezeptur und des sondern auch Bürger wagten das Brandes, bewahren. Die Produk- Abenteuer der Porzellanherstel- tionsstätte auf der Albrechtsburg lung und viele kleinere Fabriken war eine Festung mit zugemau- leisteten Erstaunliches. Sie run- erten Fenstern und streng be- den das Bild des europäischen wachten Angestellten - es wurde Porzellans im 18. Jahrhundert ab. alles getan, um Werksspionage In der Sonderausstellung der zu verhindern. Doch vergeblich - Sammlung Ludwig im Alten Rat- unzufriedene Arbeiter flohen und haus in Bamberg sind unter dem verrieten ihre Spezialkenntnisse Titel “Von Ansbach bis Zürich” nach Wien. Der Damm war ge- bis 6. November alle großen Ma- brochen, ein wahrer Gründungs- nufakturen vertreten, aber auch boom setzt ein. Man riss sich aller- kleine fränkische Manufakturen orten um die Porzellankünstler, wie beispielsweise Ansbach, da- warb sie ab, lockte sie und drohte neben äußerst rare Stücke aus ihnen. Neapel und Venedig, aus Sèvres Nach und nach entstanden und Zürich und sogar aus Würz- die anderen großen Porzellan- burg: Von dieser Manufaktur, die manufakturen wie Höchst und nur fünf Jahre lang existierte, sind Fürstenberg, Nymphenburg und weltweit nur noch 80 Geschirr- Berlin, Frankenthal und Ludwigs- teile bekannt. burg. Alle Fürsten wollten jetzt Viele der ausgestellten Kost- ihr eigenes Porzellan, es wurde barkeiten waren jahrelang nicht zum Attribut des Glanzes und mehr öffentlich zu sehen und der Würde, wie Herzog Carl Eu- werden ganz neu präsentiert. gen von Württemberg feststellte. Dabei werden sie nicht einfach nach ihrer Herkunft gruppiert, sondern thematisch zueinander in Beziehung gestellt: Wie sehen die Komödianten in den einzel- nen Manufakturen aus? Wie mal- te man sich die Orientalen, die Chinesen oder die Jahreszeiten aus? Wo waren Kinder ein Thema und wo drehte sich alles um die Liebe? Die Ausstellung gibt Ant- worten. sh Wertvolle Stücke begeistern. Fotos: Museen der Stadt Bamberg Leporello l 7
Cornelia Krug-Stührenberg, Bettina Seitz und Udo Breitenbach stellen einen Teil der Künstlergruppe “SpessArt”. Poesievolle Wandlung Künstlergruppe “SpessArt” stellt bis 20. März im Marktheidenfelder Franck-Haus aus S ie kommen aus der Region Main Spessart, verstehen sich jedoch nicht als program- die Metamorphosen von Hart- wig Kolb. Die im Vergehen de- formierten Pflanzen und Blüten Oberflächenwirkung von hap- tischer Qualität. Im Zentrum der grafischen Werke Roland Schal- matische Künstlergruppe. Unter erzeugen durch ihre brüchigen lers steht der Mensch in seiner dem Namen “SpessArt” zeigen Strukturen und fahlen erdigen konflikthaften Existenz. Durch sieben Individualisten noch bis Farben eine morbide Expressi- die transparente Sicht sowie die 20. März im Marktheidenfelder vität. fragmentarisch sich auflösende Franck-Haus aktuelle Positionen. Im Stile des Fotorealismus Darstellung des Körpers wird der Alltägliches findet in den Ob- widmet sich Jan Peter Kranig Blick bis ins tiefste Innere des jekten und Installationen von den Themen Mensch und Land- Menschen ermöglicht. Udo Breitenbach eine poesie- schaft. Seine Arbeiten offenba- In der bildhauerischen Tradi- volle Verwandlung. Hierfür be- ren die Welt im Labyrinth und tion der klassischen Moderne dient sich Breitenbach wegge- die Wesen, die auf ihr leben, als bewegt sich die in Irland leben- worfener Alltagsgegenstände Objekte und Opfer von Manipu- de Künstlerin Bettina Seitz. Die sowie Naturfragmenten, die er in lation und ungebremsten Fort- fließenden Linien und gerun- neue Zusammenhänge stellt. schrittglaubens. deten Formen ihrer figürlichen Kettensäge und Axt erlauben Farbe als Träger von Emo- Skulpturen aus Holz und Stein Konrad Franz die raue und grobe tionen beschwört Cornelia sowie die in Beton gegossenen Oberflächenbehandlung seiner Krug-Stührenberg in ihren vor- Gestalten strahlen Ruhe, Har- Holzskulpturen. Die archaisch wiegend abstrakten Gemälden. monie und Geborgenheit aus. wirkenden ausdrucksstarken Durch Beimischung von San- Petra Jendryssek Figuren spiegeln Verletzlichkeit den unterschiedlicher Körnung Fotos: Krug-Stührenberg, Seitz, Breitenbach und Verletztheit. Zwischen Wer- und Farbpigmenten erzielt die den und Vergehen bewegen sich Künstlerin eine äußerst reizvolle Mi bis Sa 14-18 Uhr, So + Fei 10-18 Uhr Unikat sucht Liebhaber Erster Markt für Kunsthandwerk und Design am 12. und 13. März im Kloster Bronnbach D esign trifft Kunsthandwerk: Außergewöhnliche und ori- ginelle Kreationen unterschied- ne, zu der das Weingut Schlör aus Reicholzheim Wein verkosten lässt. Der Markt kann an beiden Tagen zwischen 11.30 und 18 Uhr besucht werden. Mehr Infos unter www. unikat-sucht-liebhaber.de ah lichster Künstler buhlen um die Aufmerksamkeit und Gunst der Besucher am 12. und 13. März im Kloster Bronnbach, wenn es erstmals heißt: “Unikat sucht Liebhaber”. Nach strengen Quali- tätsmaßstäben ausgewählt, findet hier jeder fern der Industrieware außergewöhnliche Dinge, die dem Auge schmeicheln: Wunderschö- ner Schmuck, extravagante Hü- te, kostbare Textilien, Holz- und Steinbildhauerarbeiten, Keramik, Fotografie, Seidenunikate, hand- gesiedete Seifen und vieles mehr, von Künstlern und erfolgreichen Designern bereichern die Schau, zwischen Tradition und Moder- Schmuck aus recyceltem Papier und Seidearbeiten schmeicheln dem Auge. 8 l Leporello
Beseeltes Kunsthalle Schweinfurt zeigt noch bis 29. Mai das Werk Wilhelm Kohlhoffs zwischen 1915 und 1931 E in dunkel gekleidetes Paar be- wegt sich eng aneinander ge- schmiegt, verhaltenen Schrittes ginn der Zeitspanne bis 1931, die die Kunsthalle Schweinfurt mit ihrer Ausstellung “Wilhelm Kohl- an einer menschenleeren Häu- hoff - Impression - Expression” serkulisse vorbei. Fahl scheinen in den Blick nimmt, um das Werk Sonne und Mond vom Himmel. des 1893 in Berlin geborenen Aus- Einzig der sich in der Mitte des nahmekünstlers in den Kontext Bildes empor streckende Baum der Kunst des 20. Jahrhunderts und die rote Rose in der Hand der einzuordnen. In Schweinfurt ist bleichen Frau lassen auf einen po- dies die mittlerweile vierte Aus- sitiven Ausgang, auf einen Neu- stellung mit Arbeiten des 1971 beginn nach den katastrophalen hier verstorbenen Malers, dessen Kriegsjahren hoffen. Das 1915 ge- Frühwerk zum Großteil im Krieg malte Bild “Liebespaar” von Wil- Raub der Flammen wurde. Unter den Händen von Wilhelm Kohlhoff wurden Tiere zu Persönlichkeiten, helm Kohlhoff markiert den Be- Im Untergeschoss, in unmittel- deren Charakter er offen legen wollte. barer Nachbarschaft zu den Bil- dern des expressiven Realismus früh sein zeichnerisches Talent wie seinen “Apokalyptischen Vi- der Sammlung Joseph Hierling, und vertraute seiner Begabung. sionen”. Ziel seiner Malerei in all hat Kurator Dr. Erich Schneider Unter dem Titel “Impression - Ex- den Bereichen war es, stets unter die in erster Linie aus Privat- pression” folgte 1914 bereits ge- die Oberfläche zu dringen und In- sammlungen stammenden Werke meinsam mit Freunden die erste neres sichtbar zu machen. Zeigen in sieben Themen eingeteilt. Den Ausstellung in Berlin. Ein kome- sich die Bilder in den Anfangs- Auftakt machen mit Lovis Co- tenhafter Aufstieg begann. 1919 jahren noch schwer, gewinnen rinth, Max Liebermann und Curt mit dem Großen Preußischen sie mit den Jahren an Leichtigkeit Herrmann Mentoren, Freunde Staatspreis ausgezeichnet, wid- und Souveränität. sek und Weggefährtes des Autodi- mete sich Kohlhoff den gängigen Fotos: Kunsthalle dakten. Während seiner Lehre an Themenbereichen “Porträts”, Bis 29. Mai, Di bis So 10 bis 17 Uhr, Do bis der Königlichen Porzellanmanu- “Akte”, “Tiere”, “Landschaften”, 21 Uhr. Am 1. Mai um 11 Uhr führt Andrea Düster: “Liebespaar” von 1915. faktur Berlin erkannte Kohlhoff “Stillleben und Figuration” so- Semrau durch die Ausstellung. Leporello l 9
ku nst News Grenzüberschreitung Der Freundeskreis Kulturspeicher setzt im Jahr 2011 weitere Akzente mit Konzert, Künst- lergespräch und vielseitigem Kulturreiseprogramm kunstgenuss mal vier M it einer musikalischen Ver- anstaltung ganz besonderer Art startet der Freundeskreis Kul- Vier Museen in Würzburg ma- turspeicher die Reihe „Klangraum chen gemeinsame Sache: Das Kulturspeicher“ am 24. Februar Mainfränkische Museum, das um 19.30 Uhr: „Dada - Gehörtes Museum im Kulturspeicher, das und Unerhörtes - Sprechkonzert Museum am Dom und der Dom- mit Klaviermusik“. Die Solisten schatz bieten erstmalig eine Hanna Aurbacher, Ewald Liska Verbundkarte an. Zum Preis von 7,50 Euro kann jedes Museum (Stimmen) sowie Urs Liska (Kla- einmal besucht werden. Es müs- vier) - unter dem Namen „EXVO- sen nicht alle Museen an einem CO“ - bezeichnen sich selbst als Tag besichtigt werden; die Karte Grenzgänger zwischen Musik, behält ein Jahr Gültigkeit nach Sprache und Theater. Am 5. Mai Erwerb. Die Streifzüge zum Kom- um 19.30 Uhr findet erneut ein bi-Preis durch Kunst- und Kultur- „Künstlergespräch“ mit Anna geschichte, vom steinzeitlichen Tretter statt. Ihr Anliegen ist es, Grabfund über mittelalterliche sinnliche Erfahrungen sowie eine Altäre, barocke Bildwerke bis hin Sensibilisierung für Oberflächen zu Plastiken und Gemälden vom und Farben in Architektur und 19. Jahrhundert bis in die Gegen- Raum zu vermitteln. wart können ab sofort beginnen Sein Kunstreiseprogramm 2011 und sind an den Kassen der be- setzt der Freundeskreis am 19. Einblicke in die moderne und zeitgenössische Kunst - hier ein Werk A.R. teiligten Museen und in der Tou- März mit einem Tagesausflug Pencks - bietet ein Gang durch Dresdens Kunsttempel. ristinformation im Falkenhaus nach Sindelfingen und Stutt erhältlich. Abbildungen promi- gart fort. Das “Schauwerk”, er- das „Historische Grüne Gewölbe“ heute zeigt. Mit einer Stadtfüh- nenter Kunst-Stücke markieren öffnet im Juni 2010, präsentiert und das wiedereröffnete “Alber- rung durch das historische Straß- die Sammlungen der einzelnen internationale zeitgenössische tinum”. Auf der Rückfahrt gibt burg mit Münster endet diese Häuser auf der Eintrittskarte im Postkartenformat - viel Kunstge- Kunst aus der Foundation Peter der Besuch in den „Kunstsamm- Kunstreise. fk nuss für wenig Geld. Schaufler, einem Industriellen lungen Chemnitz“ einen Einblick aus Sindelfingen. Stuttgart wartet in die dortigen Kunstschätze. Zu Marisa Lotter 0931.72429, lotter@freun- am Nachmittag mit der großen grenzüberschreitenden Kunstge- deskreis-kulturspeicher.de und Irmgard Sonderausstellung „Kosmos Ru- nüssen lockt am 3.und 4. Septem- Heck 0931.274993, heck@freundeskreis- dolf Steiner“ in Kooperation mit ber 2011 die Stadt Baden-Baden kulturspeicher.de dem Kunstmuseum Wolfsburg mit dem Besuch der Sonderaus- und dem Vitra Design Museum stellung Neo Rauch im Museum auf. Vom 3.-5. Mai geht es nach Frieder Burda. Die Sonderausstel- Dresden und Chemnitz mit einem lung „Anselm Kiefer“ im Würth- abwechslungsreichen Programm Museum Erstein sowie Straßburg und Einblicken in die barocke und mit dem Musée d`Art Moderne zeitgenössische Kunst. Geführt et Contemporain MAMCS, das ei- wird unter anderem durch die Ge- ne umfangreiche Sammlung von mäldegalerie der „Alten Meister”, Werken des Impressionismus bis Prominenter Tester der Hörinsel kunst hörbar gemacht in der Kunsthalle: Oberbürger- In ihr sitzt man nicht nur bequem, sie eröffnet dem Kunstinteressierten auch ei- meister Sebastian Remelé. nen kulturellen, künstlerischen und sozialen Einblick rund um die Sammlungsob- jekte und den Künstler. Die Rede ist von der jüngst im Untergeschoss der Kunst- halle Schweinfurt installierten „Hörinsel“, die sich mit der Sammlung „Expressiver Realismus“ von Joseph Hierling befasst. Doch die Verantwortlichen des Museums- service „MuSe“, sind noch ein Stück weiter gegangen und haben dessen Leben mittels Audioguides greifbarer gemacht. Den Lauscher küsst in der 90-minütigen Hörführung die Muse und er erfährt viel Wissenswertes zu 28 Werken, ausgewählt nach einer „Hitliste“ des Sammlers Joseph Hierling. Die Info kann mit Kopfhörer oder handylike abgerufen werden. Für Konzept, Texte und Organisation zeichnet das MuSe-Team verantwortlich. Neben Friederike Kotouc und Thomas Ruppen- stein waren Gabriele Hendges und Andrea Semrau beteiligt. Beide Einrichtungen sind Teil eines geplanten „interaktiven MuSE-Wegs“, der auch Einzelbesuchern eine didaktisch aufgearbeitete Hilfestellung zur Beschäftigung mit der Kunst gibt und zum Verständnis der Kunst unserer Zeitgenossen beiträgt. Der Anfang des MuSe -Weges ist jedenfalls gemacht. luka, Foto: Ludwig 10 l Leporello
ku nst News „Wir berühren Grenzen“, sa- gen die Institutsleiter. Der Sitz im nördlichen Unterfranken ist demnach nicht zufällig gewählt. Ziel ist es, der Region zusätzliches kulturelles Po- tential zuzuführen. Weitere Informationen unter www. institutheinz.com Kunst = Schön(heit) Das „Institut Heinz“ in Münnerstadt stellt sich vor D ie Leporello-Redaktion staunte nicht schlecht. Denn im Betreff einer Email, die die drei pudelwohl. „Kreativ, na- türlich, progressiv, avantgardi- stisch, krisenfest, ausgependelt“, möglichen künstlerischen Aus- einandersetzung, liegt der wahre Reiz. „Alles ist offen. Denn Kunst sie kürzlich ereilte, war lediglich manchmal auch „unbequem, ist dafür da, auf eine andere Ebe- „HEINZ-Gesamtkunstwerk und unbestechlich, nützlich, nar- ne zu kommen...!“ Denkfabrik“ zu lesen. Darin folgte rensicher“: So beschreiben die Nicole Oppelt eine Einladung zur ersten öffent- Experten für „Trashformatik“, Foto: Institut Heinz lichen Vorstellung jenes „Institut „Integrationsmechanik“ und Heinz“. War das Ernst? War das „Subästethische Phänomene“ Spaß? Oder sogar beides? das Institut, welches dankens- Großes wurde da angekün- werterweise gleich auf mehreren digt: „Das neu gegründete For- Ebenen forscht und eben nicht schungsunternehmen (...) wid- nur „kreativ“ ist. met sich der Verbesserung und Daneben ist umfangreiches Verschönerung der Welt.“ Eine Angebot an Dienstleistungen neue, unabhängige Denkfabrik und Kursangeboten vorhanden. wird mitten in der Rhön entste- Oder hätten Sie etwas gegen ein hen. Und die soll dann auch noch Studium Generale unter dem Ti- den wissenschaftlichen Nach- tel „Haeng Pfui“ einzuwenden? weis erbringen, „dass Kunst und Immerhin handelt es sich hierbei kreative Arbeit zur eindeutig po- um eine exklusiv vom „Institut sitiven Entwicklung der Mensch- Heinz“ entwickelte Methode zur heit führen.“ Einfach gesagt: Im Wiedereroberung der eigenen Institut wird Humor genutzt, um Wohnung. Denn: „Nicht die Din- Kunst zu transportieren. ge beherrschen Sie, sondern Sie Zugegeben, ohne einen gewis- werden endlich Herr der Dinge!“ sen Lebenswitz und feinen Sinn für Ironie, kombiniert mit dem hierzu durchaus nötigen künst- Alles ist offen lerischen Ernst, befindet sich der „Otto-Normal-Rezipient“ schnell Der Anfang ist gemacht: Nach auf dem Holzweg. Denn die ein- einem Informationsabend und fache wie weitreichende Formel ersten Zusammentreffen mit in- Kunst = Schön(heit) verbindet teressierten „Studenten“, folgte die drei, in ihrem Schaffen völlig die eigene Zeitschrift „Heinz und unterschiedlichen Institutsleiter, Welt“, die von Hand bemalt und in einem offenen „Ideenraum“: nummeriert zum Kauf bereit Da gibt es Stephan Winkler, der liegt. Das Institut „unterstützt den „post kultur klub“ in Fla- (…) Alles und Jeden, interveniert, dungen unterhält, Jan Polacek, wo nötig, baut auf und setzt um. der in Oberwaldbehrungen lebt Legt den Finger auf die Wunden und arbeitet und schließlich und Hand an, überall wo es nötig Mia Hochrein, die ein Atelier in erscheint und die Kunst, also die Münnerstadt betreibt. Dort hat Schönheit zu kurz kommt“, heißt das Trio auch seine Zelte auf- es zur Philosophie. Welche Kreise geschlagen. Auf ihrer selbst er- das zieht, ist zweitrangig - in der schaffenen Plattform fühlen sich Plattform selbst und der hier Leporello l 11
Wohin marschiert die Kunst? Die art Karlsruhe gibt darauf Antworten. Drehscheibe Kunst der Klassischen Moderne und Gegenwart bei der art Karlsruhe vom 10. bis 13. März in den Messehallen Z um achten Mal wird die art Karlsruhe zur Drehscheibe der Kunst. In den Karlsruher Mes- und Fotografie, offerieren wie gewohnt in der Halle 1 ihre Aufla- genwerke. Dort ist gleichfalls die sehallen lockt sie vom 10. bis 13. Sonderschau "Modephotogra- März mit einem ausgezeichne- phien aus neun Jahrzehnten" aus ten Angebot an Malerei, Plastik, dem Bestand von Camera Work, Zeichnungen sowie Druckgrafik Berlin, zu sehen. Und in der dm- der Klassischen Moderne und der arena öffnet sich der Blick auf die Gegenwart, Multiples und Foto- Sammlung Kopp, München. grafie. Ihre fortwährende Quali- Der Landesverband Berliner tätssteigerung trug zuletzt weitere Galerien ist zum dritten und in Früchte: Mit über 40 000 Besu- diesem Format letzten Mal mit chern verbuchte die art Karlsruhe seiner Motto-Ausstellung “Art 2010 das bislang größte Besucher- from Berlin” zugegen. Junge Gale- interesse seit Bestehen. risten aus der Bundeshauptstadt Konstant ist die Zahl der rund gestalten einen eigenen Bereich 350 Bewerbungen nationaler in der dm-arena: Gefördert vom und internationaler Galeristen. Berliner Senat, erhalten sie die Über 200 Aussteller wählte das Gelegenheit, auf jeweils 25 Qua- Kuratorium zusammen mit Pro- dratmetern eine Einzelpräsen- jektleiter und Messe-Kurator tation auszurichten. Diese Halle Ewald Karl Schrade aus. Pre- ist traditionell der jüngsten Kunst miere gibt etwa die Galerie Hil- gewidmet. Neben dem frischen ger (Wien). "Es zeigt sich ein Berliner Wind stellen 30 Künstler Bekenntnis zur art Karlsruhe. ihre neuen Positionen vor. Unsere Kunden sind zufrieden Zum vierten Mal ist die Mes- und sind uns treu", lautet das se obendrein Plattform für die erste Fazit von Schrade: "Fast Verleihung des Hans-Platschek- alle Schwergewichte sind 2011 Preises für Kunst und Schrift. abermals dabei - von Baumgar- Ebenso ehrt der vierte art Karls- ten (Freiburg), Deschler (Berlin), ruhe-Preis des Landes Baden- Holtmann (Köln), Maulberger Württemberg und der Stadt (München), Scheffel (Bad Hom- Karlsruhe den Künstler und die burg), Schultz (Berlin, Peking, Galerie mit der schönsten One- Seoul), van der Koelen (Mainz, Artist-Show. Und zum Artima Venedig) bis Werner (Köln, Lon- art meeting beantworten erneut don, New York)". zwölf Spezialisten zeitgenös- Die art Karlsruhe verfolgt ihre sischer Kunst die Fragen von erfolgreiche Strategie, mit Vielfalt Karlheinz Schmid, Chefredak- und Qualität zugleich ein breites teur der Kunstzeitung. Am 10. Kundenspektrum anzusprechen. März heißt es: "Was gibt uns die Wiederum rhythmisieren 19 Kunst?", und am 11. März steht Skulpturenplätze den Parcours. "Was bringt uns der Markt?" zur Die 16 Spezialisten für Editi- Debatte. jk onen, also Grafik und Multiples Foto: Jürgen Rösner 12 l Leporello
bü h n e News Jahreswechsel in Afrika Unter Leitung von Schauspiel- direktor Bernhard Stengele absolvierten 24 Darsteller aus Würzburg und Ouagadougou Bernhard Stengele bereitet Inszenierung von „Les funérailles du désert“ vor einen einwöchigen Theater- workshop in Burkina Faso. Z wölf Schauspieler des En- sembles C.I.T.O. Theater in Burkina Faso fusionierten Ende lebhaft und äußerst kontrovers diskutiert. Das Thema selbst kam interessanterweise vom burki- derung: „Die Bedingungen sind völlig unterschiedlich.“ In Burki- na Faso wurde zum Teil in einer Dezember bei einem Workshop nischen Autor Paul Zoungrana, Hütte, zum Teil im C.I.T.O-Frei- unter Leitung von Schauspieldi- also nicht von deutscher Seite auf. lufttheater geprobt. Also nicht in rektor Bernhard Stengele in Ou- Was in Burkina Faso einstudiert einem abgeschirmten Haus. Und figuren theater agodougou mit zwölf Darstellern wurde, Ende Mai in Würzburg mit minimaler Technik. des Mainfranken Theaters. Schon fortzusetzen, bedeutet laut Sten- Pat Christ bei den ersten Szenen der Produk- tion „Les funérailles du désert“ gele eine gewaltige Herausfor- Foto: mainFranken tHeater festival ging es, so Stengele, thematisch Vom 13. bis 22. Mai 2011 findet „ums Eingemachte“. Was zum im Städtegroßraum Erlan- Beispiel würde passieren, wenn gen, Nürnberg, Fürth, Schwa- ein burkinischer Mann den El- bach das 17. Internationale tern seinen Freund vorstellen und Figurentheater-Festival statt. erklären würde, er möchte ihn Rund 50 Theater aus aller Welt präsentieren in 100 Vorstel- gerne heiraten? Das Thema „Fa- lungen zehn Tage lang an 20 ver- milie“ steht im Mittelpunkt der schiedenen Veranstaltungsorten zweisprachigen, interkulturellen was man heute unter zeitgenös- Theaterkooperation, die der sischem Figurentheater versteht: „Fonds Wanderlust“ des Bundes Puppentheater, Objekt- und Bil- mit 150.000 Euro unterstützt. Im dertheater, die Grenzbereiche zu Laufe des Workshops wurde rasch Tanz, Performance und Bildender klar, dass „Familie“ in Deutsch- Kunst sowie den Einsatz Neuer land ganz anders funktioniert als Medien auf der Bühne. Dazu wer- in Burkina Faso. „Homosexualität den in diesem Jahr wieder 20.000 zum Beispiel wird dort tabuisiert, Besucher erwartet. 1979 in Erlan- sie kommt schlicht nicht vor“, gen gegründet, ist es heute eines sagt Stengele. Bekennt sich etwa der bedeutendsten Festivals für eine Tochter dennoch zu ihrer spartenübergreifendes Figuren-, Freundin, läuft sie Gefahr, von Bilder- und Objekttheater welt- den Eltern, den Geschwistern und weit. Im Rahmenprogramm: der gesamten übrigen Verwandt- Straßentheater, Ausstellungen, schaft verstoßen zu werden - was Filme, Workshops, Vorträge, In- ihrem sozialen Tod gleichkommt. szenierungsgespräche und Dis- kussionen. In Kooperation mit Wie dieses Verhalten zu bewerten dem Institut für Theater- und ist, darüber wurde in der Gruppe Medienwissenschaft der Fried- rich-Alexander-Universität Erlan- coworking würzburg zog in die frankenhalle gen-Nürnberg bietet das „Junge Forum Intermedial“ Studieren- Im März 2010 begann die Raumsuche, im Januar wurde der Umzug organisiert: Der junge Verein „Coworking Würzburg“ hat den und jungen Theaterkünstlern in der Frankenhalle sein erstes Domizil gefunden. Bis zu 16 Kreative arbeiten hier. Teils an eigenen Projekten, teils gemeinsam. eine Plattform, ihre Arbeiten zu Wer die Räume nutzen will, ist willkommen. Zehn Euro kostet ein Tag im „Coworking Space“. Vereinsmitglieder können die präsentieren und sich mit dem Räume für 100 Euro im Monat rund um die Uhr benutzen. „Dass man zu zweit oder dritt an einem Projekt arbeiten kann, ist Genre Figurentheater auseinan- der schönste Nebeneffekt “ sagt Vorstand Markus Heurung, der den Verein Ende November mit aus der Taufe hob. Schicksal derzusetzen. der meisten jungen Selbständigen sei es, alleine vor dem Computer zu sitzen. Ständig müssen sie aus sich selbst schöpfen, an manchen Tagen bekommen sie niemanden zu Gesicht. Dabei sind soziale Kontakte so wichtig. Zum Brainstormen. Für eine Ab Mitte März 2011 unter rasche Antwort auf eine vielleicht ganz einfache Frage, an der man just hängt. Oder auch zum Entspannen zwischendurch www.figurentheaterfestival.de bei einer Tasse Kaffee. „Ein Jahr können wir voraussichtlich in der Franken- halle bleiben, und das ist für uns absolut in Ordnung“, so Heurung, der die Stadt Würzburg wegen ihrer unbürokratischen Hilfe bei der Suche nach passenden Örtlichkeiten lobt. Zu günstigen Mietkonditionen erhielten die Vereinsmitglieder das Objekt gegenüber dem Kulturspeicher, das ein Jahr leer stand. In drei Räumen könnten bis zu zwei Dutzend Kreative schaffen: „Wobei wir die Option auf Erweiterung haben, dann könnten hier 50 Frei- berufler tätig sein.“ Beispielhaft ist das Projekt „Coworking“, da es nicht nur auf Business ausgerichtet ist. Soziale und kulturelle Anliegen zu unterstüt- zen, steht ebenfalls auf dem Programm. Ein eigener Kulturbeirat des Vereins vergibt die Coworking-Räume außerhalb der Geschäftszeiten zu günstigen Vier „Coworker“ beim Brain- Konditionen an Kulturinitiativen. Als erstes Sozialprojekt möchten die stormen: Markus Heurung „Coworker“ im Sommer mit einer „Computertafel“ starten: Alte Rechner (vorne links), Daniel Seichter, sollen auf Vordermann gebracht und Hartz IV-Empfängern unentgeltlich Christph Herberth und Katha- überlassen werden. Pat Christ, Foto: Christ rina Rompf. Leporello l 13
bü h n e Vorhang auf! Fisch zu Viert Judy Winter am 2. März im Schweinfurter Theater U nvergessen ihre „Marlene“. Als Marlene Dietrich war Judy Winter auch in Schweinfurt Mit jeder hat er auch zärtliche Stunden verbracht, heimlich und hinter dem Rücken der anderen. zu sehen, ein tolles Stück, eine Alle drei haben ihn in ihrem Testa- großartige Schauspielerin, die ment bedacht. Doch als er vorzei- eine großartige Schauspielerin tig ans Geld will, rückt keine von spielte. Judy Winter steht nach den Damen damit heraus. „Ich wie vor auf der Bühne und kommt kann an das Geld nicht heran. am 2. März auch wieder nach Ich müßte erst sterben, Rudolf.“ Schweinfurt. In einer echten Ko- Nun, alles weitere kann man sich mödie, einem Genre, das viel zu denken. Ursprünglich ein Hör- selten zu sehen ist ein deutschen spiel, wurde 1970 aus dem Stoff Theatern. Leider hier etwas ver- ein Film und im gleichen Jahr steckt im Senioren-Abo in einer ein Theaterstück, uraufgeführt Nachmittagsvorstellung: „Fisch in Dresden. Seitdem ist „Fisch zu Viert“. Es ist eine jener klas- zu Viert“ auf zahlreichen Boule- sischen schwarzen Komödien vardbühnen zu einer der erfolg- mit einem völlig absurden Plot, reichsten deutschen Komödien aus dem heraus aber die unmög- der letzten Jahrzehnte geworden. lichsten Situationen entstehen, Judy Winter spielt Charlotte, die über die man dann nur lauthals älteste der drei Schwestern, in lachen kann. Im Mittelpunkt der einem Stück voller Witz, Tempo Diener Rudolf, gespielt von Ach- und Raffinesse. lorei im Wolff, seit dreißig Jahren in Foto: Schweinfurter Theater den Diensten dreier Schwestern. Karten unter 09721. 51475 Ein Traum? „Mann von La Mancha“ im Würzburger Chambinzky „Der Mann von La Mancha“ ist sein, wie es Johannes Friesen- ein beliebtes Musical, 1965 von egger im kleinen Theater Cham- Dale Wassermann (Buch) und binzky in Würzburg inszeniert. Mitch Leigh (Musik) entstanden. Aber vielleicht ist das gerade der Eigentlich sollte aus dem Stoff Reiz, wenn in diesem Rahmen des „Ritters von der traurigen Ge- der Dichter Cervantes im Verlies stalt“, also Don Quixote, und über der Inquisition seinen Mitgefan- den Autor dieser Geschichte, genen die Geschichte des Don Cervantes, ein Fernsehfilm wer- Quixote und seines Dieners San- den. Doch der Komponist über- cho Pansa, eines verwirrten alten redete den Autor Wassermann, Mannes und seines gutmütigen daraus ein Musical zu machen, Gefährten vorträgt, der gegen und entwarf dafür eine mitrei- imaginäre Gegner kämpft und ßende Musik, inspiriert von Fla- die Gelegenheitsnutte Aldonza menco, Bolero-Rhythmen und für die Prinzessin Dulcinea hält, spanischer Folklore. Berühmt bis er die klägliche Realität erken- daraus ist der Song „Der unmög- nen muss. Dennoch wird hierbei liche Traum“. Gewöhnlich finden die Kraft der Imagination und die Aufführungen des Musicals mit Hoffnung auf eine bessere Welt viel Volk auf der Bühne in großen sichtbar. Ab 10. März im Theater Häusern statt. Gerade deshalb Chambinzy. darf man besonders gespannt Renate Freyeisen 14 l Leporello
bü h n e Untertitel Geheimnis: Veitshöchheimer Straße 5 97080 Würzburg 33 Variationen Tickets: 09 31/4 60 60 66 Telefax: 09 31/4 60 60 67 Homepage: www.bockshorn.de Cordula Trantow spielt in einem Broadway-Erfolg Kabarett- Highlights J ane Fonda ist in Schweinfurt leider nicht dabei. Aber es sagt einiges über dieses Theaterstück, F E B R UA R dass sich die amerikanische Schauspielerin im März 2009 ent- bekannte Komponisten gebeten, Fr. 18. ALFRED MITTERMEIER schloss, nach 46 Jahren erstmals für einen Sammelband je eine Va- „Sündenbockerei“ wieder auf dem New Yorker Broad- riation über ein einfaches Walzer- way auf der Bühne zu stehen, um thema zu schreiben. Beethoven, Sa. 19. LUTZ von in den „33 Variationen“ zu spie- gesundheitlich angeschlagen ROSENBERG LIPINSKY len. Ihre Rolle übernimmt in der und in finanziellen Nöten, hat- „Gebrochen Deutsch” deutschen Produktion, die am 17. te zunächst verärgert abgelehnt, und 18. Februar in Schweinfurt zu den Walzer als „Schusterfleck“ senschaft anhört, wird zu einem So. 20. SCHMIDBAUER & sehen ist, immerhin aber Cordu- bezeichnet. Und dann verbrachte Puzzle samt Liebesgeschichte (17 Uhr) KÄLBERER la Trantow. Sie ist Dr. Katharine er vier Jahre damit, nicht nur ei- und Ausflügen zurück in die „Momentnsammler” Brandt, die im Bonner Beethoven- ne, sondern ganze 33 Variationen Biedermeierzeit, wenn Beetho- Archiv einem der großen Rätsel über dieses musikalische Thema ven höchstselbst auf der Bühne Do. 24. INGOLF LÜCK der Musikgeschichte auf die Spur zu schreiben, für einen Hunger- auftritt, im Disput mit seinem „Lück im Glück” kommen will: Was hat es mit den lohn. Warum? Man weiß es bis Sekretär Schindler und dem Mu- 33 Klaviervariationen auf sich, die heute nicht... sikverleger Diabelli. Dass dabei Fr. 25. HEINRICH DEL CORE Ludwig van Beethoven für den Das Stück von Moisés Kaufman natürlich auch die Diabelli-Va- „Durchbeißen“ Musikverleger Anton Diabelli ge- geht dieser Frage auf spannende, riationen zu hören sein werden, schrieben hat und die seither als vergnügliche und unterhaltsame versteht sich von selbst. Sa. 26. HANNES RINGLSTETTER „Diabelli-Variationen“ bekannt Weise nach. Was sich wie ein tro- Lothar Reichel „Meine Verehrung“ sind? Diabelli hatte 1819 fünfzig ckenes Problem der Musikwis- Karten unter 09721. 51475 Ein Hundeleben… MÄRZ Mi. 02. URBAN PRIOL Michaela May ist am 26. Februar in „Toutou – eine tierische Komödie“ zu sehen „Wie im Film” Fr. 04. HANS KLAFFL N ein, im neuesten „Polizeiruf 110“ befindet sich das Bad Kissinger Publikum nicht, wenn Absicht verloren? Oder ist Zoés barsche Art schuld, dass der Vier- beiner die Flucht ergriffen hat? + Sa. 05. „Restlaufzeit” Mi. 09. THOMAS FREITAG es Ende Februar den Weg ins Kur- Das Ehepaar dreht sich im Kreis. „Nur das Beste“ theater einschlägt. Zwar sind die Und so bahnt sich im Streit um Fragen, die Zoé (Michaela May) die letzte verbliebene Konstante Fr. 11. MARTIN MAIER-BODE ihrem Mann Alex (Günther Ma- in ihrem Leben ganz allmählich „Voll krass deutsch“ ria Halmer) stellt, durchaus ei- eine kritische Stimmung von be- ner Kommissarin würdig. Doch ziehungsgefährdendem Ausmaß Sa. 12. SVEN KEMMLER im Stück von Daniel Besse und an. Kann es da noch schlimmer „Endlich” Agnès Tutenuit geht es weder um kommen? Es kann. Als Pavel, Mord noch um Totschlag. Dreh- langjähriger Freund der beiden, Di. 15. DJANGO ASÜL und Angelpunkt des „Dramas“ Nichthundebesitzer und Hun- „Fragil“ unter der Regie von Bernd Scha- dehasser erscheint, gibt es kein dewald ist der gemeinsame Hund Halten mehr. In immer neuen Mi. 16. MICHL MÜLLER Toutou, der eines Tages während Zwei-Gegen-Einen-Konstellati- „jetzterstrecht“ eines Spaziergangs mit seinem onen werden Beschuldigungen, Herrchen abhanden kommt. Und Verdächtigungen und Beleidi- Sa. 19. ARTHUR SENKRECHT & so wird Alex, eigentlich erprobter gungen hin und her geschossen. BASTIAN PUSCH Krisenberater, mitten hinein in ei- Schließlich drohen gar die Schei- „Erfolg für Alle! ne häusliche Misere katapultiert, dung und das Ende einer langen die auch sein Dasein ganz schnell Männerfreundschaft. zum Hundeleben werden lassen. Nicole Oppelt Was ist bloß passiert? Bisher war Hat sie den Vierbeiner vergrämt oder Weitere Termine unter: www.bockshorn.de Toutou doch zufrieden mit sei- Karten unter Telefon 0971.8048-444 ist der einfach einer schönen Hündin nen Hundekroketten und seiner oder per E-Mail: kissingen-ticket@bad- hinterher? Zoé alias Michaela May Vorstellungsbeginn jeweils 20.15 Uhr Quietschgiraffe. Hat ihn Alex mit kissingen.de. Beginn: 19.30 Uhr. ist außer sich. Kartenreservierungen unter Tel. 09 31 / 4 60 60 66, Fax 09 31 / 4 60 60 67 Externer Kartenvorverkauf: Leporello l 15 Touristinfo im Falkenhaus, Würzburg Tel. 09 31 / 37 23 98
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