PARITÄTISCHER RUNDBRIEF - Im Rampenlicht! Kultur im Paritätischen Wohlfahrtsverband - Der Paritätische Berlin

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PARITÄTISCHER RUNDBRIEF - Im Rampenlicht! Kultur im Paritätischen Wohlfahrtsverband - Der Paritätische Berlin
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
                                                              MAI / JUNI 2016

Im Rampenlicht!
Kultur im Paritätischen Wohlfahrtsverband

Engagiert                       Neue Unterstützungswege      Echte Teilhabe
Berliner Freiwilligentag 2016   Junge Erwachsene mit Krebs   Film „Inklusion – eine Spurensuche“
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF - Im Rampenlicht! Kultur im Paritätischen Wohlfahrtsverband - Der Paritätische Berlin
9. und 10. September 2016
                                             im Rahmen des Aktionstages für ein schönes Berlin

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                                               gut eit für
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                                                       ten!
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Illustration: Ka Schmitz

    Seien Sie dabei!
    Gemeinsam engagiert für unsere Stadt
 Am Berliner Freiwilligentag erleben Sie, wie viel Spaß es macht, sich
 für andere zu engagieren. Zahlreiche Mitmach-Aktionen laden zum
 freiwilligen Einsatz ein. Finden Sie eine Aktion auch in Ihrer Nähe:                                                         www.freiwilligentag.berlin
 www.freiwilligentag.berlin

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     Der Berliner Freiwilligentag des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin ist Teil des Aktionstages für ein schönes Berlin,
     den wir gemeinsam mit dem Tagesspiegel und wirBERLIN in Kooperation mit Sternenfischer und Stiftung Gute-Tat durchführen.             In Kooperation mit:
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF - Im Rampenlicht! Kultur im Paritätischen Wohlfahrtsverband - Der Paritätische Berlin
VORWORT

Im Rampenlicht!
Kultur im Paritätischen Wohlfahrtsverband
Sehr geehrte Leserinnen und Leser, liebe Mitglieder,

wer sind eigentlich die Menschen, die auf der Bühne oder vor
der Kamera stehen, deren Bilder in Galerien gezeigt und de-
ren Bücher bei Lesungen präsentiert werden? Eins lässt sich
mit ziemlicher Gewissheit sagen: Viel zu selten sind es zum
Beispiel Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinde-
rungen. Oder sozial schwache oder obdachlose Menschen.
Auch Senioren »verirren« sich eher selten in den Kulturbe-
trieb. Und erst seit letztem Jahr ist das Thema Flüchtlinge so
»en vogue«, dass es mehr kulturelle Angebote gibt, die Ge-
flüchtete in Theaterproduktionen oder Chorauftritte einbin-
den.
    Daran sehen wir: Wie präsent eine Bevölkerungsgruppe
in der Kultur ist, sagt etwas über deren gesellschaftliche Re-
levanz aus. Deshalb sind wir beim Paritätischen Wohlfahrts-
verband überzeugt, dass wir ein wichtiges Zeichen setzen,
wenn wir die kulturellen Aktivitäten unserer Mitglieder för-
dern und in die Öffentlichkeit bringen. Es ist nämlich beein-
druckend, was da alles auf die Beine gestellt wird! Besondere
Berühmtheit hat das Theater RambaZamba erlangt, bei dem
schon seit 25 Jahren behinderte Menschen die Stars auf der
Bühne sind – und Schauspieler ohne Behinderung als Gäste
eingeladen werden. Etwas weniger bekannt ist, wie viele ge-
meinnützige Organisationen und Verbände Kunst ganz
selbstverständlich als Teil ihrer sozialen Arbeit betrachten.
Denn Kunst diskriminiert nicht, sie ist per se grenzenlos –
und steht dadurch allen offen.
    Nutzerinnen und Nutzer von Angeboten werden so selbst
zu Kunstschaffenden – sie singen in Nachbarschaftschören,            Barbara John ist Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtverbands Berlin.
malen Bilder für Ausstellungen, gestalten Kunst- und The-                                                                 FOTO: DORIS KLAAS-SPIEKERMANN
aterfestivals mit, stehen selbst auf der Bühne und erfahren,
dass sie selbst kreativ mitgestalten können. Diese aktive Rolle
macht Mut und gibt Selbstbewusstsein! Zum Beispiel die              sellschaft! Das Zusammenspiel funktioniert auf der Bühne,
Theater- und Trommelgruppe »Die Grünen Bananen« des                 sorgt für flüssige Tanzbewegungen oder Wohlklänge – wa-
berliner STARThilfe e.V., deren fetzige Rhythmen wir auch           rum soll dies nicht auch im Alltag und in der Arbeitswelt
schon beim Paritätischen Jahresempfang auf der Bühne erle-          funktionieren?
ben konnten: Menschen mit Lernschwierigkeiten und Sucht­                Im Vordergrund steht also der Kunstgenuss – aber die-
erkrankungen werden zusammen kreativ, üben dabei ihre               ser wird eingerahmt von einem größeren Ganzen. Teilhabe
Ausdrucksfähigkeit, ihr Körperbewusstsein – und bringen             an Kultur führt uns zu Fragen echter Teilhabe in der Gesell-
ihre gemeinsam erarbeiteten Ideen dann zur Aufführung.              schaft. Die Kunst setzt Zeichen, fordert eine offene Haltung
Denn, so bringt es die STARThilfe in ihrem Beitrag zu die-          und die Bereitschaft, dass wir uns aufeinander einlassen.
sem Rundbrief auf den Punkt: »Das ist ja gerade das Tolle
am Theater: Dass jede und jeder, ganz unabhängig von den            Ich wünsche Ihnen eine spannende und anregende Lektüre!
konkreten individuellen Voraussetzungen, sich einbringen
und vorkommen kann. Die gemeinsame Freude am Spielen,
Trommeln und Tanzen ist für uns das Wichtigste!«
    Wenn die Freude an der gemeinsamen Kreation der Öf-
fentlichkeit präsentiert wird, steht auch die Arbeit unserer
Mitgliedsorganisationen im Fokus. Wenn nämlich das Pub-
likum zu einer Aufführung in ein Stadtteilzentrum kommt,
gibt es Berührungen mit den Künstlern und dem Ort. Das
Bewusstsein für die Bedeutung sozialer Angebote wird ge-            Ihre
schärft. Und es geht noch einen Schritt weiter: Wenn zum
Beispiel bei der Parieté-Gala Menschen, die sonst in der Ge-
sellschaft eher unsichtbar bleiben, im Rampenlicht stehen
und tosenden Applaus bekommen, dann setzt das Zeichen.
Die Botschaft ist: Wir sind selbstverständlich Teil dieser Ge-      Barbara John

Mai / Juni 2016                                        PARITÄTISCHER RUNDBRIEF                                                                       3
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF - Im Rampenlicht! Kultur im Paritätischen Wohlfahrtsverband - Der Paritätische Berlin
INHALT

Der Paritätische
Wohlfahrtsverband Berlin
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                ParitaetBerlin

Impressum
Herausgeber:
Paritätischer Wohlfahrtsverband
Landesverband Berlin
Brandenburgische Str. 80, 10713 Berlin
Tel. 030 8 60 01-0, Fax 030 8 60 01 110
info@paritaet-berlin.de
Geschäftsführung: Dr. Gabriele Schlimper
Verantwortlich:
Nina Peretz, stv. Leitung Presse- und Öffentlich-
keitsarbeit, und Kathrin Zauter, Leitung Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 030 8 60 01 123
rundbrief@paritaet-berlin.de                        Ehrenamt                                                         Kindertagesstätten
Facebook.com/ParitaetBerlin                         Ehrenamtliche Mentoren begleiten geflüchtete                     Flüchtlingskinder in Kitas: Stefan Spieker,
Twitter.com/ParitaetBerlin                          junge Menschen ins Berufsleben: »Schritt für                     Fröbel e. V., wurde im Bildungsausschuss des
paritaet-berlin.de
                                                    Schritt« der Integra gGmbH              Seite 16                Abgeordnetenhauses angehört.              Seite 21
Layout und Satz:
unicom werbeagentur gmbh
unicom-berlin.de
                                                    6 – 10    Landesgeschäftsstelle                                  16 – 17 Gesundheit
Titelbild:                                                    ·· Stellungnahme des Paritätischen                             ·· Gesundheitsmesse
Großes Bild: Tanztheater „Seesaw“ des Theater
Thikwa, Foto: David baltzer/bildbuehne.de; kleine
                                                                 Wohlfahrtsverbandes Berlin zum Masterplan                      „Vital & Gesund – Heute & Immer“
Bilder: Postkarte des Berliner Freiwilligentages,                für Integration und Sicherheit                              ·· Neue Wege der Unterstützung für
(links), Illustration: Ka Schmitz; junge Krebspa-             ·· Gegen Betrug in der ambulanten Pflege                          junge Erwachsene mit Krebs
tientin (Mitte), Foto: Dirk Bleicker; Screen aus              ·· Änderungen bei Mitgliedsorganisationen
dem Film „Inklusion – eine Spurensuche“ (rechts),             ·· Herzlich willkommen beim Paritätischen              18       HIV/Aids
Quelle: YouTube
                                                                 Wohlfahrtsverband Berlin!                                    ·· Berlin braucht uns! Kampagne gegen Rechts.
Herstellung:                                                                                                                     Berliner Aids-Hilfe und Berliner Lesben- und
Union Sozialer Einrichtungen gemeinnützige          9         Geschäftsstelle Bezirke                                            Schwulengruppen rufen zur Wahl auf
GmbH.                                                         ·· Bezirkliche Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit
Gedruckt auf 100 Prozent chlorfrei gebleichtem                ·· Feierliche Übergabe des Willkommensbusses an        18 – 21 Jugendhilfe
Papier. Der Rundbrief hat eine Auflage von 1200                  Stadtteilzentrum Divan e. V.                                ·· Fünf Fragen an Tilmann Weickmann,
Stück. Der Verteiler umfasst alle Mitglieds­                  ·· Qualifizierung für Frauen in der Arbeit in
organisationen der Paritätischen Landesverbän-                                                                                  Geschäftsführer des Landesjugendring Berlin
de Berlin und Brandenburg. Weitere Adressaten:                   Flüchtlingsunterkünften                                     ·· U18-Wahl am 9. September 2016. Akteure der
Gesellschaftliche Institutionen, Verbände, Ver-               ·· ESF-Förderung von Projekten in der                             Kinder- und Jugendarbeit können sich beteiligen
waltung, Einrichtungen aus Politik, Wirtschaft                   Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit                  ·· Fünf Fragen an Georg Milzner, Psychotherapeut
und Wissenschaft.                                                                                                               und Autor des Buchs „Digitale Hysterie“
Der Rundbrief erscheint zweimonatig. Bitte sen-
                                                    11 – 12 Gesamtverband
den Sie Pressemitteilungen und Beiträge per Mail            ·· Menschenkette: Hand in Hand gegen Rassismus –         21 – 23 Kindertagesstätten
an die Redaktion (rundbrief@paritaet-berlin.de).               für Menschenrechte und Vielfalt                               ·· Fröbel e. V.: Zur Anhörung im Bildungsausschuss im
Stellenanzeigen tragen Sie direkt unter pari-               ·· Großdemonstrationen: TTIP&CETA stoppen!                          Berliner Abgeordnetenhaus
taet-berlin.de/stellen/stellenangebote.html ein.               Für einen gerechten Welthandel!
Sie werden online und, wenn zeitlich sinnvoll                                                                                ·· Mehr Erzieherinnen und Erzieher für Kitas.
(abhängig vom Erscheinungstermin), im Rund-         12 – 16 Ehrenamt                                                            Verbesserungen werden schneller umgesetzt
brief veröffentlicht.
                                                            ·· Xenion Psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte
Der Redaktionsschluss für Ihre Beiträge ist zu                 e. V. sucht Ehrenamtliche für Mentorenprogramm
Beginn jedes zweiten Monats:
                                                            ·· Gemeinsam engagiert für unsere Stadt. Einladung       24 – 40 Schwerpunkt: Im Rampenlicht!
                                                               zum Berliner Freiwilligentag 2016                             Kultur im Paritätischen Wohlfahrtsverband
Rundbrief 7/8 2016, Schwerpunkt: Ehrenamt,
Zuarbeit bis 8. Juli                                        ·· Weg der Mitte e.V.: Percy MacLean erhält
                                                               Bundesverdienstkreuz                                           ·· Fünf Fragen an Giorgio Madia,
Rundbrief 9/10 2016, Schwerpunkt: Mehrgenera-                                                                                    Musiktheater-Regisseur und Choreograph
tionenhäuser, Zuarbeit bis 7. September                     ·· Neues Patenschaftsprojekt zur Integration
                                                               von Geflüchteten gestartet                                     ·· Save the Date: Parieté-Gala am 9. September 2016
Rundbrief 11/12 2016, Schwerpunkt: Hilfen zur                                                                                 ·· Ein Besuch im Pfefferberg Theater des VIA
Erziehung, Zuarbeit bis 7. November
                                                    14 – 15 Familien                                                             Verbundes
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben                   ·· „Das Wechselmodell – Ist das was für uns?“                     ·· Art Cru: Das Werk des Künstlers Achim Maaz
nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wie-                                                                                ·· 25 Jahre „Unter Druck – Kultur von der Straße e. V.“
der. Der Rundbrief wird unter paritaet-berlin.de
                                                               Broschüre vom Verband alleinerziehender Mütter
veröffentlicht.                                                und Väter                                                      ·· Kultur in der Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen
                                                            ·· Familien in Notsituationen: Fünf Fragen an Astrid                 & Betreuen
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichtet
                                                               Kleinke und Uwe Fischer vom Weg der Mitte e. V.                ·· IN_Cultures nutzt Jugendkultur und erreicht
die Redaktion auf eine Genderschreibweise. Die
Bezeichnung von Personengruppen bezieht die                 ·· Kinder von Anfang an richtig fördern. Weiterbil-                  Inklusion
weibliche Form und Trans* jeweils ein.                         dung „Berater/in für Early Excellence-Zentren“ 2017

4                                                                                  PARITÄTISCHER RUNDBRIEF                                                          Mai / Juni 2016
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF - Im Rampenlicht! Kultur im Paritätischen Wohlfahrtsverband - Der Paritätische Berlin
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                                                                                               MAI / JUNI 2016

                                                                                                                                  HERZLICH WILLKOMMEN!
                                                                                                                                  Neuaufnahme von Mitgliedern
                                                                                                                                  im Paritätischen Berlin

                                                                                                                                  FINK (Familie in Krise) e. V.
                                                                                                                                  Konstanzer Straße 49, 10707 Berlin
                                                                                                                                  Tel.: 030 69 50 60 99
Kultur                                                            Soziales
                                                                                                                                  Fax: 030 69 50 60 67
Kann Kunst ein Türöffner für gesellschaftliche                    Seit 70 Jahren engagiert für soziale Dienst­                    hau-belschner@fink-berlin.de
Teilhabe sein? Sandrine Micossé-Aikins, Berliner                  leistungen in Berlin: Unionhilfswerk feiert                     fink-berlin.de
Projektfonds Kulturelle Bildung          Seite 34                Jubiläum                                  Seite 44
                                                                                                                                  Fachstelle für Suchtprävention
                                                                                                                                  Berlin gGmbH
         ·· Jubik macht sich und andere stark für inklusive                  ·· Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2015          Mainzer Straße 23, 10247 Berlin
            Lebensräume                                                      ·· Berliner Telefonseelsorge feiert 60. Geburtstag   Tel.: 030 29 35 26 15
         ·· Theater der Erfahrungen zeigte erneut „Altes Eisen“              ·· Folgen der Änderung des Anwendungserlasses        Fax: 030 29 35 26 16
         ·· Umgekehrte Inklusion beim Theater RambaZamba                        zur Abgabenordnung (AEAO): Stellungnahme der      info@berlin-suchtpraevention.de
         ·· Kunstausstellungen bei vista                                        Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien              berlin-suchtpraevention.de
         ·· Die Grünen Bananen: eine integrative Theater- und                   Wohlfahrtspflege
            Trommelgruppe                                                    ·· Tradition und Innovation: Unionhilfswerk          AnthroCare gGmbH
         ·· Fünf Fragen an Sandrine Micossé-Aikins, Leiterin                    feiert 70. Geburtstag                             Kladower Damm 221, 14089 Berlin
            der Geschäftsstelle des Berliner Projektfonds                                                                         Tel.: 030 343 33 47 00
            Kulturelle Bildung                                                                                                    Fax: 030 343 33 47 99
                                                                  49 – 52 Stadtteilarbeit
         ·· Kaspar Hauser Stiftung: Die außergewöhnliche                                                                          mail@anthrocare.de
            Kunst der Olga Mezencewa                                      ·· Gemeinsam für einen starken Kiez!
                                                                                                                                  anthrocare.de
                                                                             Kooperationsvereinbarung und Kick-Off-
40 – 42 Menschen mit Behinderungen                                           Veranstaltung des Kieznetzwerks Kreuzberg
                                                                                                                                  KVPB Kindertagesstätten
        ·· Partizipation im Sozialraum –                                  ·· „On the Move – At Home in the World” Internatio-     gemeinnützige GmbH
           Stärken durch Beteiligung. Fachtag anlässlich des                 nale Konferenz des IFS zum Thema Flüchtlinge         Danziger Straße 50, 10435 Berlin
           Europäischen Protesttages                                         und Migranten                                        Tel.: 030 44 67 77 30
        ·· „Inklusion – eine Spurensuche“.                                ·· Sommerfest der Albert Schweitzer Stiftung –          Fax: 030 44 67 77 39
           Film über die gleichberechtigte Teilhabe                          Wohnen & Betreuen                                    kontakt@kvpb.de
           von Menschen mit Beeinträchtigungen                            ·· 25 Jahre Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH –             kvpb.de
        ·· Krüppel-Tribunal 2.0 – #nichtmeingesetz:                          Fachwoche zum Jubiläum
           Der behindertenpolitische Mai 2016                                                                                     Nachbarschaftsmuseum e. V.
                                                                  53         Straffälligen- und Opferhilfe                        Crellestraße 45, 10827 Berlin
44       Selbsthilfe                                                                                                              Tel.: 030 693 56 76
                                                                             ·· Neuer Glanz für die Grunewald-Grundschule:
         ·· Berliner Selbsthilfe-Festival am 9. Juli                                                                              info@nmuseum.org
                                                                                Straffälligen- und Bewährungshilfe e.V.
43 – 44 Migration und Flüchtlinge                                               übergibt renoviertes Schulgebäude                 nmuseum.org
        ·· VIA Berufsfachschule: Einstiegsqualifikation
           für Menschen mit Migrationshintergrund                 54         Wettbewerbe und Förderpreise                         ASB Kinder- und Jugendhilfe
        ·· FluchtpunktBegegnung startet mit der Langen                                                                            Berlin gGmbH
           Tafel Reuterstraße                                     56         Fachgruppen und Arbeitskreise                        Rudolfstraße 9, 10245 Berlin
                                                                                                                                  Tel.: 030 21 30 70
44 – 45 Pflege                                                                                                                    Fax: 030 21 30 71 19
        ·· Serie „Pflege spezial“:                                56         Paritätische Akademie Berlin                         info@asb-berlin.de
           Entbürokratisierung in der Pflege                                 ·· Sozialarbeit und soziale Netzwerke                asb-berlin.de
                                                                             ·· Veranstaltungsinformationen,
45       Queer                                                                  Juli bis September 2016
         ·· Anti-Mobbing-Handreichungen                                                                                           Expedition e. V.
            für Brandenburger Schulen                                                                                             c/o Fairmondo
                                                                  59         Paritätisches Personalforum                          Glogauer Straße 21, 10999 Berlin
46 – 49 Soziales                                                  59 – 66    Pinnwand                                             Tel.: 0176 27 91 33 87
        ·· Planung und Dokumentation der Hilfen zur               69         Paritätisches Bildungswerk Brandenburg               info@expedition-ev.org
           Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten        70         Telefonverzeichnis                                   expedition-ev.org

Mai / Juni 2016                                                        PARITÄTISCHER RUNDBRIEF                                                                        5
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF - Im Rampenlicht! Kultur im Paritätischen Wohlfahrtsverband - Der Paritätische Berlin
LANDESGESCHÄFTSSTELLE

                                      Zur Verabschiedung des Masterplans für
                                      Integration und Sicherheit
                                      Pressemitteilung des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin vom 24. Mai 2016

ÄNDERUNGEN
Mitgliedsorganisationen des
Paritätischen Berlin

Seniorpartner in School e. V.

neue Adresse:
Lauterstraße 19, 12159 Berlin
Die Mitgliedsorganisation ist
weiterhin unter den bekannten
Telefon-/Faxnummern, E-Mail-Ad-
ressen sowie über die Homepage
erreichbar.

Gesellschaft zur Förderung
­musischer Erziehung und Le-
 bensgestaltung in der sozialen
 und therapeutischen Arbeit e. V.
Vereinssitz:
Argentinische Allee 9, 14163 Berlin
                                      Von Willkommenskultur zu echter Integration                                   FOTO: HANS-JOACHIM RICKEL/BMBF
Postanschrift:
Quermatenweg 6, 14163 Berlin

                                      D
Die Mitgliedsorganisation ist                  er Senat hat den Masterplan für Inte-       barschaftszentren besser zu vernetzen, schla-
weiterhin unter den bekannten                  gration und Sicherheit verabschiedet.       gen wir bezirkliche Regionalkonferenzen vor.
Telefon-/Faxnummern, E-Mail-­
                                               Ein im März veröffentlichter erster         Der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin
Adressen sowie über die Homepage
erreichbar.                           Entwurf zum Masterplan hatte den Eindruck            bietet hier seine Unterstützung an.«
                                      erweckt, dass es sich dabei vor allem um eine            Damit Integration gelingen kann, sind so-
abw – gemeinnützige Gesell-           Bestandsaufnahme bereits bestehender Pro-            ziale Kontakte wichtig. Zivilgesellschaftli-
schaft für Arbeit, Bildung und        gramme ohne konkrete Zeit- und Finanzie-             che Initiativen, Stadteilzentren und Nachbar-
Wohnen mbH                            rungspläne handelt. Der Paritätische Wohl-           schaftshäuser bieten dafür niedrigschwellige
neue Adresse:                         fahrtsverband Berlin wird den überarbeiteten         Angebote, die gestärkt und langfristig gesi-
Kaiserdamm 27, 14057 Berlin           Beschluss jetzt prüfen.                              chert werden müssen. Nach wie vor gibt es ei-
Die Mitgliedsorganisation ist             Auf den ersten Blick erscheinen die nun          nen großen bislang unbefriedigten Bedarf an
weiterhin unter den bekannten         eingeplanten finanziellen Mittel zumindest als       Sprachmittlerdiensten. Damit die Verständi-
Telefon-/Faxnummern, E-Mail-Ad-       ein Anfang, um die Herausforderungen zu be-          gung mit Geflüchteten in sozialen Diensten,
ressen sowie über die Homepage        wältigen. Auch wenn aktuell weniger geflüch-         Behörden und zum Beispiel auch in Schulen
erreichbar.                           tete Menschen Berlin erreichen als noch vor ei-      und bei Ärzten erleichtert wird, sind Dolmet-
                                      nem Jahr, bleibt der Handlungsbedarf groß.           scher nötig. Die Einrichtung einer professi-
Gemeinnütziges Schullandheim-             Insbesondere auf die Bezirke kommen              onellen Sprachmittlung über eine Hotline
werk Spandau
                                      zahlreiche Herausforderungen zu. Viele Asyl-         würde der Paritätische Wohlfahrtsverband
neue Adresse:                         bewerber und Asylbewerberinnen sind inzwi-           Berlin als einen ersten Schritt begrüßen.
c/o Kulturhaus Spandau                schen als Flüchtlinge anerkannt und werden           Ebenso wichtig ist, im Bereich psychologische
Mauerstraße 6, 13597 Berlin           deshalb nicht mehr vom Landesamt für Ge-             Betreuung die bestehenden Angebote an die
neue Telefonnummer :                  sundheit und Soziales (LAGeSo), sondern von          neuen Anforderungen anzupassen.
030 36 43 63 57                       dem jeweils zuständigen Bezirksamt bzw. den              Die Umsetzung der im Masterplan für In-
(Fr. Mekelburg, Vorsitzende)          dort ansässigen Jobcentern betreut. Dazu Dr.         tegration und Sicherheit beschlossenen Maß-
neue Faxnummer:                       Gabriele Schlimper, Geschäftsführerin des            nahmen muss nun schnell in Angriff genom-
030 36 43 63 56                       Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin:            men werden. Dabei ist wichtig, die Kommu-
(Fr. Mekelburg, Vorsitzende)              »Die Bezirke stehen vor großen Heraus-           nikation zwischen allen Beteiligten, wie z.B.
neue E-Mail-Adresse:                  forderungen und dürfen damit nicht allein-           den zuständigen Senatsverwaltungen, Flücht-
info@schullandheim-weissenstadt.de    gelassen werden. Wichtig ist jetzt u.a., die im      lingsheimbetreibern, Ehrenamtlichen, Job-
Die Mitgliedsorganisation ist         Masterplan versprochenen bezirklichen Stabs-         centern und Bezirken zu koordinieren und zu
weiterhin unter der Homepage          stellen Integrationsmanagement einzurichten          stärken. Der Paritätische Wohlfahrtsverband
www.schullandheim-weissenstadt.       und zu finanzieren. Um alle Akteure wie zum          Berlin und seine Mitgliedsorganisationen wer-
de erreichbar.                        Beispiel Verwaltungen, Jobcenter und Nach-           den den Prozess konstruktiv begleiten.

6                                                               PARITÄTISCHER RUNDBRIEF                                        Mai / Juni 2016
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF - Im Rampenlicht! Kultur im Paritätischen Wohlfahrtsverband - Der Paritätische Berlin
LANDESGESCHÄFTSSTELLE

Gegen Betrug in der ambulanten Pflege
Pressemitteilung des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin vom 25. April 2016

D
         er Deutsche Paritätische Wohlfahrts-   und den zuständigen Stellen die konstruktive
         verband, Landesverband Berlin e. V.    Mitarbeit bei der Aufdeckung von Betrugsfäl-
         und seine Mitgliedsorganisationen      len zugesichert wurde. Im Jahr 2015 wurde
verurteilen den in den vergangenen Tagen        dazu eine Grundsatzerklärung des Paritäti-
wiederholt bekannt gewordenen organisierten     schen und seiner Mitgliedsorganisationen ge-
Pflegebetrug durch einzelne ambulante Pfle-     genüber dem Senator für Gesundheit und So-
gedienste auf das Schärfste. Wir begrüßen die   ziales, den Pflegekassen sowie den entspre-
Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden       chenden Bezirksstadträten abgegeben.
ausdrücklich. Dadurch wächst die Chance,            Wir erneuern hiermit unsere Bereitschaft
dass die Pauschalverurteilungen gegen eine      gegenüber den Pflegekassen, der zuständigen
ganze Branche aufhören, die betrügerischen      Senatsverwaltung und den zwölf Berliner Be-
Unternehmen genannt und zur Rechenschaft        zirksämtern, gemeinsam gegen Korruption
gezogen werden.                                 vorzugehen.
    Dazu erklärt Beate Mettin, Fachreferentin       Zugleich fordern wir die oben genann-
für ambulante Pflege des Paritätischen Wohl-    ten Institutionen und die für Betrug zustän-
fahrtsverbandes Berlin: »Tagtäglich werden      digen staatlichen Stellen auf, konsequent zu
kranke und pflegebedürftige Menschen ge-        prüfen und betrügerisches Handeln aufzu-
wissenhaft und professionell durch die Mit-     decken. Nur so können kriminelle Machen-
gliedsorganisationen des Paritätischen ge-      schaften aufgedeckt werden. So müssen zum
pflegt. Wir warnen davor, nun die gesamte       Beispiel die Möglichkeiten zur Teilnahme an
Pflegebranche unter Generalverdacht zu stel-    Abrechnungsprüfungen, die in den Verträgen
len. Dies führt nur dazu, die insgesamt gute    mit dem Sozialhilfeträger und den Pflegekas-
und wertvolle Arbeit der Mehrheit der ambu-     sen vereinbart sind, konsequent genutzt und
lanten Pflegedienste bei der Bevölkerung in     ausgeschöpft werden.
Misskredit zu bringen und die auf Hilfe ange-                                                                         ÄNDERUNGEN
wiesenen Menschen zu verunsichern.«                                                                                   Mitgliedsorganisationen des
    Seit der Transparenzoffensive ab Sommer                                                                           Paritätischen Berlin
2010 setzen sich der Paritätische Wohlfahrts-   Wissenswertes
verband Berlin und seine Mitgliedsorganisati-   Die oben angegebene Grundsatzerklärung zu Betrugsvorwürfen            LebensWerkGemeinschaft
                                                kann über die Pressestelle des Verbandes presse@paritaet-berlin.
onen für die Bekämpfung von Korruption im       de oder im zuständigen Fachreferat Ambulante Pflege und Hospi-        gGmbH
Bereich der ambulanten Pflege ein. Im Jahr      ze mettin@paritaet-berlin.de angefragt werden.
                                                                                                                      neue Adresse:
2013 unterzeichnete der Paritätische gemein-    Allein im Bereich ambulante Pflege und Betreuung von kranken          Argentinische Allee 9, 14163 Berlin
                                                und pflegebedürftigen Menschen sind Mitglieder des Paritäti-
sam mit anderen Verbänden die Berliner Er-      schen Wohlfahrtsverbandes mit rund 200 verschiedenen Pflege-
klärung, in der Abrechnungsbetrug verurteilt    angeboten aktiv.                                                      Die Mitgliedsorganisation ist
                                                                                                                      weiterhin unter den bekannten
                                                                                                                      Telefon-/Faxnummern, E-Mail-Ad-
                                                                                                                      ressen sowie über die Homepage
Gut versorgt durch ambulante Pflege                                                            FOTO: RAIS KHALILOV
                                                                                                                      erreichbar.
                                                                                                                      VIA Schankhalle Pfefferberg
                                                                                                                      gemeinnützige GmbH
                                                                                                                      neue Adresse:
                                                                                                                      c/o GSG-Hof
                                                                                                                      Geneststraße 5 // Eingang
                                                                                                                      Reichartstraße 2 (Aufgang G)
                                                                                                                      Die Mitgliedsorganisation ist
                                                                                                                      weiterhin unter den bekannten
                                                                                                                      Telefon-/Faxnummern, E-Mail-Ad-
                                                                                                                      ressen sowie über die Homepage
                                                                                                                      erreichbar.

                                                                                                                      Fachstelle für Suchtprävention
                                                                                                                      Berlin gGmbH
                                                                                                                      neue Adresse:
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                                                                                                                      10115 Berlin
                                                                                                                      Die Mitgliedsorganisation ist
                                                                                                                      weiterhin unter den bekannten
                                                                                                                      Telefon-/Faxnummern, E-Mail-Ad-
                                                                                                                      ressen sowie über die Homepage
                                                                                                                      erreichbar.

Mai / Juni 2016                                     PARITÄTISCHER RUNDBRIEF                                                                                7
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF - Im Rampenlicht! Kultur im Paritätischen Wohlfahrtsverband - Der Paritätische Berlin
LANDESGESCHÄFTSSTELLE

Herzlich willkommen!
Neue Mitarbeitende des Paritätischen Berlin

Torsten Wischnewski-Ruschin, 52, seit 1. Januar 2016                                                             Dass ich gut in die Arbeitsprozesse
Referent für Kinder, Kindertagesstätten und Schule                                                               komme und dass die Mitgliedsorgani-
                                                                                                                 sationen sich weiterhin gut durch unser
Auf welche Aufgaben freuen Sie sich be-                                                                          Referat vertreten fühlen.
sonders? Was gehört eher zum Pflichtpro-
gramm?                                                                                                           Sind Sie auch neu in die Stadt gekommen,
Mir bereitet es viel Freude, an der Ver-                                                                         oder haben Sie »nur« den Job gewechselt?
besserung der Strukturen in der Kin-                                                                             Viele kennen mich aus den jugendpoli-
dertagesbetreuung und der Schulen in                                                                             tischen Zusammenhängen dieser Stadt.
freier Trägerschaft mitzuwirken. Hier                                                                            Ich lebe seit über 30 Jahren in Berlin
mit den Kolleginnen aus dem Referat                                                                              und fühle mich weiterhin sehr wohl in
und mit der Unterstützung des Lan-                                                                               dieser Stadt.
desverbandes für die Kinder, Familien,
Fachkräfte und Träger etwas langfris-                                                                            Wo hat man die besten Chancen, Sie nach
tig bewirken zu können, ist eine sehr                                                                            Dienstschluss anzutreffen?
dankbare und befriedigende Aufgabe                     Torsten Wischnewski-Ruschin      FOTO: GISELA SCHUSTER   Auf dem Fahrrad und damit auf den
für mich. Das steht in einem engen Zu-                                                                           Straßen und Fahrradwegen Berlins. Ir-
sammenhang mit der Interessenvertre-                                                                             gendwo, zwischen Nord und Süd sowie
tung der Mitgliedsorganisationen ge-                   Einige wichtige allgemeine Unterlagen                     Ost und West dieser Stadt.
genüber Verwaltung und Politik. Das in                 aus der Praxis und ganz viel Tee, damit
kollegialer Gemeinsamkeit mit den un-                  die eigene Gelassenheit nicht durch zu                    Was sollten die neuen Kolleginnen unbe-
terschiedlichen Fachkräften zu bewerk-                 viel Kaffee abhandenkommt.                                dingt von Ihnen wissen?
stelligen, darauf freue ich mich sehr.                                                                           Gebt mir morgens zehn Minuten Zeit,
                                                       Was wünschen Sie sich für Ihr erstes Jahr                 um mich für den beginnenden Tag sor-
Was haben Sie in Ihr Büro mitgebracht?                 beim Paritätischen?                                       tieren zu können.

Lisa Wehner, 29 Jahre, seit 1. Juli 2015 im Sekreta-                                                             liegt nun bald schon hinter mir. Beson-
riat Familie, Frauen, Mädchen; Gesundheit; Sucht-                                                                ders freue ich mich (immer noch) über
hilfe; HIV/Aids; Migration                                                                                       meine netten Kolleginnen und Kolle-
                                                                                                                 gen. Ich wurde sehr freundlich aufge-
Mit welchen Erwartungen sind Sie zum Pari-                                                                       nommen und kann mich (auch jetzt
tätischen Berlin gekommen?                                                                                       noch) mit Fragen immer an meine sehr
Ich wollte vor allem eine Arbeit, bei der                                                                        freundlichen und hilfsbereiten Sekreta-
ich nicht nach wenigen Wochen alle                                                                               riatskolleginnen wenden. Das ist nicht
Abläufe kenne und sich diese dann nur                                                                            überall selbstverständlich und deswe-
noch wiederholen. Durch die verschie-                                                                            gen umso schöner.
denen Referate und die vielen Mitglieds­
organisationen gibt es immer etwas                                                                               Was haben Sie in Ihr neues Büro mitge-
Neues zu erfahren. Beim Paritätischen                                                                            bracht?
kommt man sicher nie in die Situation                                                                            Eine Pflanze habe ich übernommen,
zu sagen »jetzt kenne ich alles, es gibt               Lisa Wehner                   FOTO: CHRISTIANE WEIDNER   eine weitere wurde mir geschenkt. Seit
nichts mehr Neues zu lernen«, da die                                                                             kurzem hängt in meinem Büro außer-
Arbeit ja immer auch dem gesellschaft-                                                                           dem ein Kalender der Stiftung Hof Bu-
lichen Wandel folgt. Besonders deutlich                Bereichen sie aktiv sind und welche                       tenland, den ich von Zuhause mitge-
merkt man das im Moment natürlich                      Themen gerade besonders wichtig sind.                     bracht habe. Jetzt blicke ich (außer auf
durch die geflüchteten Menschen.                       Es gibt natürlich auch Dinge, die weni-                   den Bildschirm) jeden Monat auf ein
                                                       ger spannend sind. Manche Tage sind                       anderes Tier (meistens Kühe), das von
Auf welche Aufgaben freuen Sie sich be-                anstrengender, andere entspannter, bis-                   der Stiftung gerettet wurde.
sonders? Was gehört eher zum Pflichtpro-               her gleicht sich das für mich meistens
gramm?                                                 ganz gut aus.                                             Sind Sie auch neu in die Stadt gekommen,
Besonders schön finde ich es, bei den                                                                            oder haben Sie »nur« den Job gewechselt?
unterschiedlichen Sitzungen dabei zu                   Was wünschen Sie sich für Ihr erstes Jahr                 In Berlin bin ich »schon« seit fünf Jah-
sein. Dadurch erfahre ich mehr von den                 beim Paritätischen?                                       ren. Bis zum April 2015 habe ich eine
Mitgliedsorganisationen, in welchen                    Mein erstes Jahr beim Paritätischen                       Abendschule besucht um das Abitur

8                                                                 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF                                                   Mai / Juni 2016
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF - Im Rampenlicht! Kultur im Paritätischen Wohlfahrtsverband - Der Paritätische Berlin
LANDESGESCHÄFTSSTELLE / GESCHÄFTSSTELLE BEZIRKE

nachzumachen und habe während die-            Wo hat man die besten Chancen, Sie nach              Die meisten, zumindest diejenigen mit
ser Zeit halbtags gearbeitet. Beim Pari-      Dienstschluss anzutreffen?                           denen ich die Etage teile, kennen mich
tätischen habe ich nun meine erste Voll-      Ab und zu im Fitnessstudio oder bei ei-              wohl schon ganz gut. Dass ich Vega-
zeitstelle in Berlin.                         nem Spaziergang – häufig mit meiner                  nerin bin, wissen die meisten, und ich
                                              Schwester, die seit zwei Jahren auch in              durfte mich zu meinem Geburtstag
Wie viele Namen von Kolleginnen und Kolle-    Berlin wohnt.                                        über eine Einladung in ein Café mit
gen konnten Sie sich bereits merken?                                                               vegetarisch/veganem Angebot freuen.
Da ich nun schon fast ein Jahr hier           Was sollten die neuen Kollegen unbedingt             Interessant ist vielleicht noch, dass ich
bin – alle.                                   von Ihnen wissen?                                    eine Zwillingsschwester habe.

NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE BEZIRKE
Bezirkliche Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit haben ihre Arbeit
wieder aufgenommen

D
          ie Senatsverwaltung für Arbeit,                                                              Die Bezirklichen Bündnisse für
          Integration und Frauen hat zur                                                           Wirtschaft und Arbeit bieten Beratung
          Unterstützung der lokalen An-                                                            für Träger (Vereine, Unternehmen der
sätze der europäischen Beschäftigungs-                                                             Sozialwirtschaft, Initiativen etc.) und
strategie die Bezirklichen Bündnisse für                                                           interessierte Bürgerinnen und Bürger
Wirtschaft und Arbeit ins Leben geru-                                                              zu Projektförderungen an. Sie betreuen
fen, die bereits seit 1999 in den zwölf                                                            und begleiten die geförderten Projekte
Berliner Bezirken angesiedelt sind und                                                             und wirken auf die Vernetzung und
im Rahmen der neuen EU-Förderperi-                                                                 den Erfahrungsaustausch in den Bezir-
ode 2014 – 2020 am 15. März 2016 ihre                                                              ken hin. Auf der Internetseite www.bb-
Arbeit wieder aufgenommen haben.              jekte und Aktionen werden drei Förder-               wa-berlin.de finden Sie Ihre Ansprech-
    Direkt in den Bezirken werden Ko-         programme »Lokales Soziales Kapital«,                partner/-innen in den jeweiligen Bezir-
operationen weiterentwickelt, um die          »Partnerschaft – Entwicklung – Be-                   ken und weitergehende Informationen
örtlichen Potenziale für Wirtschafts-         schäftigung« und »Wirtschaftsdienliche               über die Projektaktivitäten. Die Ge-
wachstum und mehr Beschäftigung zu            Maßnahmen« eingesetzt. Die Mittel                    schäftsstelle Bezirke ist in ausgewähl-
erschließen. Es werden neue Projekte          für diese Förderprogramme werden zu                  ten Bezirken an den Steuerungsrunden
und Aktionen erarbeitet, die Beschäf-         50 Prozent aus dem Europäischen So-                  der Bezirklichen Bündnisse für Wirt-
tigung und Ausbildungsplätze sowie            zialfonds und dem Europäischen Fonds                 schaft und Arbeit beteiligt und unter-
die soziale Infrastruktur stärken sollen.     für Regionale Entwicklung zur Verfü-                 stützt Sie gern bei Ihren Aktivitäten
Zur Umsetzung der bezirklichen Pro-           gung gestellt.                                       vor Ort.

Feierliche Übergabe des Willkommensbusses an das Stadtteilzentrum Divan e. V.

D
         ie Berliner Morgenpost und
         der Berliner helfen e. V. haben
         dem Interkulturellen Stadtteil-
zentrum Divan e. V. einem feierlichen
Rahmen am 26. April 2016 einen Will-
kommensbus übergeben. Der Bus steht
dem Stadtteilzentrum Divan und allen
Willkommensinitiativen in Charlot-
tenburg-Wilmersdorf zur Verfügung.
    Mit diesem Bus werden vorrangig
für geflüchtete Menschen, aber auch
für Besucherinnen und Besucher des            Vertreter/innen von STZ, Willkommensinitiativen und Bezirk bei der Übergabe    FOTO: ANNA ZAGIDULLIN
Stadtteilzentrums, Ausflüge und Fahr-
ten zu Behörden und Ämtern organi-
siert. Auch werden Spendentransporte          torischem Aufwand privat organisiert                 lich für diese große Unterstützung,
mit dem Bus organisiert, was eine             werden.                                              die zur Verbesserung der Lebensquali-
große Unterstützung für die Willkom-              Das Interkulturelle Stadtteilzent-               tät von geflüchteten Menschen in den
mensinitiativen im Bezirk bedeutet.           rum Divan e. V. bedankt sich im Na-                  (Not-)Unterkünften und vor allem zur
Die Spendentransporte konnten bis-            men der Willkommensinitiativen in                    Integration und zum gesellschaftlichen
her mit viel zeitlichem und organisa-         Charlottenburg-Wilmersdorf ausdrück-                 Zusammenhalt im Bezirk beiträgt.

Mai / Juni 2016                                          PARITÄTISCHER RUNDBRIEF                                                               9
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF - Im Rampenlicht! Kultur im Paritätischen Wohlfahrtsverband - Der Paritätische Berlin
GESCHÄFTSSTELLE BEZIRKE

Qualifizierung für Frauen in der Arbeit in Flüchtlingsunterkünften

K
         ulturen im Kiez e. V. bietet im    Flucht­erfahrung. Die Qualifizierung               und Unterstützung anderer Menschen
         Rahmen des Modellprojekts          richtet sich an Frauen, die                        haben.
         »Kulturmittlerinnen für Ge-
flüchtete in Berlin-Mitte« eine Qua-        ·· sich ehrenamtlich in der Flüchtlings-         Die Teilnahme an der Qualifizierung
lifizierung für Frauen für die Arbeit          hilfe engagieren und/oder darauf vor-         ist kostenfrei. Der Beginn der Qualifi-
in Flüchtlingsunterkünften an. Da-             bereiten wollen                               zierung ist jederzeit möglich.
bei werden interessierten Frauen pra-       ·· eigene Flucht- oder Migrationserfah-
xisnahe Inhalte und Grundlagen zum             rung gemacht haben und mit ihren              Wissenswertes
Thema Migration, Flucht und Asyl ver-          Erfahrungen anderen Menschen in               Rückfragen zum Ablauf der Qualifizierung und zur An-
mittelt.                                       ähnlichen Situationen helfen möchten          meldung beantwortet Ihnen gern Frau Stephanie Reuter
                                                                                             Zakirova, Geschäftsführerin Kulturen im Kiez e. V. unter
     Im Mittelpunkt der Qualifizie-         ·· Lust haben, voneinander zu lernen.            030 98 32 77 67 oder per E-Mail:
rung steht die Arbeit mit Familien mit      ·· Freude an der Beratung, Begleitung            reuterzakirova@kulturen-im-kiez.de.

ESF-Förderung von Projekten in der Alphabetisierungs-
und Grundbildungsarbeit

D
         ie Senatsverwaltung für Bil-       phabeten/-innen beitragen. Außerdem              werden Projekte mit folgendem Finan-
         dung, Jugend und Wissen-           werden Lernangebote für funktionale              zierungsschlüssel gefördert: 50 Prozent
         schaft hat einen zweiten Auf-      Analphabeten/-innen in Berlin unter-             aus dem ESF, 35 Prozent aus den Lan-
ruf zur Förderung von Projekten in          stützt, die Grundbildungskompetenzen             desmitteln und 15 Prozent Eigenbeteili-
der Alphabetisierungs- und Grundbil-        sowie die soziale Integration durch ver-         gung der Antragsteller.
dungsarbeit veröffentlicht. Gefördert       besserte Lese-, Schreib- und/oder Re-
werden Projekte, die zur Verminde-          chenkompetenzen stärken.
rung von Armut und sozialer Ausgren-            Die Antragsfrist für die Einreichung
zung sowie zur Erhöhung der Chancen-        von Projekten endet am 6. Juni 2016.             Wissenswertes
gleichheit durch verbesserte Beschäfti-     Es können Projekte für die Laufzeit              Der Aufruf und die Antragsunterlagen können auf der
                                                                                             Internetseite der Europäischen Fördermanagement
gungsfähigkeit und Integration auf dem      vom 15. Juli 2016 bis maximal 31. De-            GmbH unter www.efg-berlin.eu heruntergeladen wer-
Arbeitsmarkt von funktionalen Anal-         zember 2017 beantragt werden. Dabei              den.

                                                         SPORT / JUGEND

Leben retten auf Berliner Gewässern
Veranstaltungen der DLRG im Sommer

Rescue Camp der DLRG                        rettern ausbilden lassen. Das Camp fin-          Rettungsschwimmschein in Bronze be-
In den Sommerferien noch nichts vor?        det vom 14. bis zum 20. August 2016              sitzen, Mitglied in der DLRG sind und
Die DLRG bietet im August wieder ein        statt und kostet 230 Euro für Lehr-              Lust auf Spiel, Spaß und Spannung im
Rescue Camp statt. Junge Rettungs-          gang, Unterkunft und Verpflegung.                und am Wasser und auf Booten haben.
schwimmerinnen und -schwimmer               Teilnehmen können Jugendliche zwi-               Die Lust am Schwimmen ist dabei vor-
können sich in einer Woche zu Wasser-       schen 13 und 16 Jahren, die bereits ein          rangig.
                                                                                             Weitere Informationen und Anmeldung unter
                                                                                             berlin.dlrg.de/ausbildung/rescue-camp.html

                                                                                             Tag der offenen Tür
                                                                                             Mit einem Tag der offenen Tür macht
                                                                                             die DLRG wieder auf ihre Arbeit und
                                                                                             ihr Engagement aufmerksam. Am
                                                                                             2. Juli 2016 von 10 bis 19 Uhr stehen
                                                                                             Tauchturmbesichtigung, hausführung,
                                                                                             Bootsfahrten sowie Speisen und Ge-
                                                                                             tränke auf dem Programm. Veranstal-
                                                                                             tungsort ist das Siegfried-John-Haus,
                                                                                             Am Pichelssee 20/21, 13595 Berlin.
 Engagiert für Sicherheit auf dem Wasser                                       FOTO: DLRG
                                                                                             Mehr unter berlin.dlrg.de/meldung-im-detail/
                                                                                             neuigkeit/379/News.html

10                                                   PARITÄTISCHER RUNDBRIEF                                                        Mai / Juni 2016
GESAMTVERBAND

Hand in Hand gegen Rassismus –
für Menschenrechte und Vielfalt
Menschenketten am 18. und 19. Juni 2016 in vielen deutschen Städten

D
          er Paritätische Gesamtverband ruft zusammen mit          Not der Menschen, die vor Verfolgung, Terror, Krieg und Ar-
          einem breiten Bündnis zur gemeinsamen Aktion ge-         mut fliehen, nicht verschließen. Wir akzeptieren nicht, dass
          gen Rassismus auf. Mit einer Menschenkette soll          Menschen, die Schutz suchen, auf der Flucht nach Europa
am 18. und 19. Juni 2016 in mehreren deutschen Städten ein         sterben.
deutliches Zeichen für Menschenrechte und Vielfalt gesetzt
werden. Für die Aufnahme der Flüchtlinge engagieren sich           Wir rufen dazu auf:
in Deutschland Hunderttausende. Weltweit findet dies An-
erkennung. Gleichzeitig brennen Häuser, Rassisten bedrohen         ·· Für eine offene Gesellschaft einzustehen – vor Hass und
Menschen auf offener Straße. Flüchtlinge werden attackiert            Vorurteilen nicht zurückzuweichen.
und als Terroristen diffamiert, obwohl sie selbst vor Ter-         ·· Rassismus und Hassreden friedlich, aber entschieden entge-
                        ror fliehen. Menschen anderer Haut-           genzutreten.
                        farbe, Religionen, aber auch Lesben,       ·· Flüchtlinge und alle zu schützen, die von rassistischer Hetze
                        Schwule, Transgender, hauptamtliche           und Angriffen bedroht werden.
                        und freiwillige Helferinnen und Hel-       ·· Wirksame Schutzkonzepte für Frauen, Kinder, Schwule,
                        fer, Politikerinnen und Politiker wer-        Lesben und Transsexuelle zu entwickeln und umzusetzen.
                        den in Deutschland beschimpft und          ·· Fluchtursachen zu bekämpfen.
                        angegriffen. Europa schottet sich ab.      ·· Waffenexporte in Krisengebiete zu stoppen.
                        Der gesellschaftliche Zusammenhalt         ·· Haupt- und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in ihrer
und die demokratischen Grundwerte werden auf die Probe                wertvollen Arbeit besser zu unterstützen.
gestellt. Mit der Aktion Menschenkette treten wir für ein          ·· Für Teilhabe und Integration zu sorgen.
weltoffenes, menschliches und vielfältiges Deutschland und         ·· Für das Recht aller Menschen auf ein menschenwürdiges Le-
Europa ein. Nur gemeinsam und miteinander werden wir die              ben, auf bezahlbaren Wohnraum und auf Zugang zu Bil-
globalen Herausforderungen meistern.                                  dung und Arbeit einzutreten.
    Lasst uns in ganz Deutschland am 18. und 19. Juni 2016
Menschenketten der Solidarität starten! Unabhängig von             Auf der Internetseite www.hand-in-hand-gegen-rassismus.de
Glaube, Herkunft, Hautfarbe und sexueller Identität – wir          gibt es alle weiteren Informationen. Dort können Sie ab dem
stehen für die Unantastbarkeit der Menschenwürde und die           16. Mai kostenlos Mobilisierungsmaterial bestellen und schon
Wahrung der Menschenrechte. Die Genfer Flüchtlingskon-             jetzt die Streckenverläufe, Treffpunkte und den Aufruf in
vention darf nicht infrage gestellt oder durch nationale Asyl-     mehreren Sprachen einsehen.
rechtsverschärfungen untergraben werden.                           In Berlin startet die Menschenkette mit einer Kundgebung
                                                                   auf dem Oranienplatz am 19. Juni um 20.00 Uhr.
 Aktiv und sichtbar für eine demokratische und
­friedliche Gesellschaft!                                          Wissenswertes
 Wir wissen, dass vor allem die Fluchtursachen bekämpft wer-
                                                                   Vernetzen Sie sich außerdem auf Facebook unter www.facebook.com/Hand.in.Hand.ge-
 den müssen. Gleichzeitig dürfen wir jedoch die Augen vor der      gen.Rassismus und Twitter unter twitter.com/InfoHandInHand.

Mai / Juni 2016                                      PARITÄTISCHER RUNDBRIEF                                                                   11
GESAMTVERBAND

                                        TTIP&CETA stoppen!
                                        Für einen gerechten Welthandel!
                                        Am 17. September 2016
                                        Bundesweite Großdemonstrationen gegen CETA und TTIP in sieben Städten

                                        I
                                            m Herbst gehen die Auseinandersetzun-
                                            gen um CETA und TTIP in die heiße
                                            Phase: EU und USA drücken aufs Tempo
                                        und wollen TTIP möglichst schnell fertig ver-
                                        handeln. CETA, das als Blaupause für TTIP
                                        dient, ist bereits fertig verhandelt. EU-Kom-
                                        mission und Bundesregierung wollen, dass das
                                        Abkommen beim EU-Kanada-Gipfel im Ok-
                                        tober 2016 offiziell unterzeichnet wird. Zu-
                                        vor müssen sowohl der EU-Ministerrat als
                                        auch die Bundesregierung entscheiden, ob sie
                                        CETA stoppen.
                                            Kurz vor diesen Entscheidungen tragen
                                        wir unseren Protest gegen CETA und TTIP
                                        auf die Straße! Als Teil eines großen Bündnis-
                                        ses mit Attac, Campact, Greenpeace, Deut-
                                        scher Kulturrat, Mehr Demokratie, BUND,
                                        Gewerkschaften und vielen Weiteren de-
                                        monstrieren wir mit weit über hunderttau-
                                        send Menschen am Samstag, den 17. Septem-
                                        ber 2016 in sieben Städten – in Berlin, Frank-
                                        furt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und
                                        Stuttgart.
                                            Damit fordern wir auch die Landesregie-
                                        rungen auf, im Bundesrat CETA und TTIP
                                        nicht zuzustimmen. Denn CETA und TTIP
            EHRENAMT                    können auch soziale Einrichtungen und            allen sieben Städten vertreten sein. Wie be-
                                        Dienste betreffen. Es ist zu befürchten, dass    reits bei den zurückliegenden Demonstratio-
Ehrenamtliche gesucht                   im Vergleich zu Kanada und den USA höhere        nen in Berlin und Hannover wollen wir uns
Xenion Psychosoziale Hilfen für
                                        europäische Standards im Arbeits-, Gesund-       auch dieses Mal wieder mit weiteren inter-
politisch Verfolgte e. V. sucht neue
Ehrenamtliche für sein Mentoren-        heits- und Verbraucherschutz oder Sozial-        essierten Mitgliedsorganisationen vernetzen
programm.                               standards abgesenkt oder geringere US-ame-       und vor Ort verabreden, um bei den Demons-
                                        rikanische und kanadische Standards als          trationen gemeinsam ein starkes Zeichen für
Im Rahmen des Mentorenpro-              »gleichwertig« eingestuft und akzeptiert wer-    das Soziale zu setzen. Hier würden wir uns
gramms werden über den Zeitraum         den. Außerdem steht die Gemeinnützig-            über Ihre Unterstützung in der Mobilisierung
von einem Jahr geflüchtete Einzel-      keit auf dem Spiel. Gemeinnützige Einrich-       aber auch über Ihre Anregungen freuen.
personen oder Familien von Freiwil-     tungen und Dienste sind vielen gewinnori-
ligen unterstützt.
                                        entierten Anbietern ein Dorn im Auge, weil       Bitte setzen Sie sich bei Interesse oder auch
Es geht beispielsweise um die Beglei-   ihre Angebote der Profitlogik entzogen sind.     Rückfragen jederzeit gerne mit uns in Verbin-
tung zu Terminen, Hilfe bei der Woh-    In Deutschland sind entsprechenden An-           dung: Janina Trebing, Telefon 030 24 63 63 46,
nungssuche oder darum, relevante
                                        fechtungen durch privatwirtschaftliche, ge-      ttip-demo@paritaet.org
Informationen zu Deutschkursen,
Ausbildung, Kita/Schule und Äm-         winnorientierte Anbieter noch enge Gren-
terzuständigkeiten zu beschaffen.       zen gesetzt. Durch internationale Handels-
Wesentlich sind auch gemeinsame         abkommen wie CETA und TTIP kann sich
Aktivitäten und der gegenseitige        das ändern. Das müssen wir verhindern! Wir
Austausch. Für die Mentoren gibt es     sagen: Mensch statt Profit – das Soziale ist
Schulungen unter anderem zu den         nicht verhandelbar.
Themen Asylrecht und Trauma.                Wir möchten Sie herzlich einladen: Unter-
Russisch-, arabisch-, kurdisch- oder    stützen Sie den Protest und kommen Sie am
dari/ farsi-sprechende Ehrenamtliche    17. September 2016 mit uns zur Demonstra-
sind besonders willkommen.              tion in Ihrer Stadt – um das Soziale zu schüt-   Wissenswertes
Bei Interesse E-Mail an:                zen und die Demokratie zu stärken! Der Pari-     Mehr Informationen finden Sie auf
mentoren@xenion.org                     tätische wird mit seinen Landesverbänden in      www.paritaet.org/ttip und http://ttip-demo.de.

12                                                            PARITÄTISCHER RUNDBRIEF                                                    Mai / Juni 2016
EHRENAMT

Gemeinsam engagiert für unsere Stadt
Einladung zum Berliner Freiwilligentag 2016

B
       eim Berliner Freiwilligentag am 9. und
       10. September 2016 öffnen soziale Ins-
       titutionen in ganz Berlin ihre Türen zu
spannenden und interessanten Mitmach-Ak-
tionen. Wir laden Sie herzlich dazu ein, auch
beim Freiwilligentag 2016 wieder mit dabei
zu sein – oder auch das erste Mal vorbeizu-                                                                                                                                                                            FAMILIE
schauen.
                                                                                                                                                                                                         »Das Wechselmodell – Ist das
Besuchen Sie die neu gestaltete Webseite                                                                                                                                                                 was für uns?«
                                                                                                                                                                                                         Neue Broschüre vom Verband al-
des Berliner Freiwilligentages!                                                                                                           9. und 10. September 2016                                      leinerziehender Mütter und Väter,
                                                                                                                                          im Rahmen des Aktionstages                                     LV Berlin e. V.
Unter www.freiwilligentag.berlin finden Sie                                                                                               für ein schönes Berlin
ab sofort nicht nur Wissenswertes und Inte-                                                                                                                                                              Die Broschüre »Das Wechselmodell –
ressantes zum Berliner Freiwilligentag, son-                                                                                                                                                             Ist das was für uns?« soll Eltern bei
dern könnenwww.freiwilligentag.berlin
                auch Ihre eigene Mitmachaktion                                                                                                                                                           der Entscheidung unterstützen, ob
für den 9. und 10. September anmelden. Wir                                                                                                                                                               das Wechselmodell eine für sie ge-
freuen uns, gemeinsamFreiwilligentagBerlin  mit Ihnen auch die-
                                                                                                                                                                                                         eignete Betreuungsform sein kann
                                                                                                                                                                                                         und was sie, um das Wohl ihrer Kin-
ses Jahr mitTelefon:
               dem030Berliner
            freiwilligentag@paritaet-berlin.de
                                8 60 01-600
                                                  Freiwilligentag ein                                                                                                                                    der zu gewährleisten, unbedingt be-
Zeichen zu setzen, wie wichtig ehrenamtliches                                                                                                                                                            rücksichtigen sollten. Die Broschüre
Engagement für unsere Stadt ist.                                                                                                                                                                         beinhaltet unter anderem Artikel zur
    Gerne unterstützt Sie die Geschäftsstelle                                                                                                                                                            Kommunikation, zu Anforderungen
                                                                                                                                                                                                         aus Sicht der Kinder und der Eltern
                                                         MITMACHEN!

Bezirke des Paritätischen Wohlfahrtsverban-
des LV Berlin bei der Planung und Durchfüh-                                                                                                                                                              sowie zu sozial- und unterhaltsrecht-
                                                                                                                                                                                                         lichen Fragen und beleuchtet somit
rung Ihrer Mitmachaktion – schließlich soll
                                                                                                                                                                                                         die gesamte Thematik.
der Berliner Freiwilligentag nicht nur gewinn-                                                                                                                                                           Das Anliegen des Verbandes alleiner-
            Der Berliner Freiwilligentag des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin ist Teil des
bringend undAktionstagesöffentlichkeitswirksam                                       sein,und
                          für ein schönes Berlin, den wir gemeinsam mit dem Tagesspiegel
                                                                                                                                                                                                         ziehender Mütter und Väter e. V. ist es
            wirBERLIN in Kooperation mit Sternenfischer und Stiftung Gute-Tat durchführen.
sondern auch Spaß machen!                                                                                                                                                                                dabei, Eltern und (Geschwister-)Kin-
                                                                                                     Illustrationen: Ka Schmitz

    Nach getaner Arbeit laden wir Sie zum ge-
                                                                      In Kooperation mit:
                                                                                                                                          Seien Sie dabei!                                               der selbst zu Wort kommen zu lassen
meinsamen Feiern ein! Die Dankeschön-Feier                                                                                                Gemeinsam engagiert für unsere Stadt                           und sie über ihre Erfahrungen mit
findet wieder im Tagesspiegel-Gebäude am                                                                                                                                                                 diesem Umgangsmodell berichten zu
Anhalter Bahnhof statt. Tagesspiegel und Pa-                                                                                                                              ILLUSTRATIONEN: KA SCHMITZ
                                                                                                                                                                                                         lassen. Hier zeigt sich, wie vielfältig
                  PAR BFT 2016 Flyer.indd 1-2                                                                                                                                           29.04.16 12:00
                                                                                                                                                                                                         dieses Umgangsmodell sein kann.
ritätischer Wohlfahrtsverband heißen Sie dort                                                                                                                                                            Für einige Kinder ist das Modell gut
am 11. September ab 15:30 Uhr herzlich will-                                                                                                                                                             geeignet, während andere Kinder
kommen – zum feierlichen Abschluss mit Mu-                                                                                        Wissenswertes                                                          aus verschiedenen Gründen aus dem
sik, Grillen und guter Stimmung. Wir freuen                                                                                       Ihre Mitmachaktion können Sie direkt hier anmelden:                    Umgangsmodell ausgestiegen sind.
uns auf Ihre Beteiligung!                                                                                                         www.freiwilligentag.berlin/aktion-anmelden/                            Die Broschüre kann als Print-Ver-
                                                                                                                                                                                                         sion über den Verband allein­
                                                                                                                                                                                                         erziehender Mütter und ­        Väter,
                                                                                                                                                                                                         LV Berlin (vamv-berlin.de), Tele-
                                                                                                                                                                                                         fon: 030 851 51 20, und über alle
                                                                                                                                                                                                         VAMV-Landesverbände           bestellt
                                                                                                                                                                                                         werden (vamv.de). Eine Online-Ver-
                                                                                                                                                                                                         sion der Broschüre folgt in Kürze und
                                                                                                                                                                                                         steht dann über die Seiten des Ver-
                                                                                                                                                                                                         bandes zum Download bereit.

Mai / Juni 2016                                                                                                                       PARITÄTISCHER RUNDBRIEF                                                                              13
FAMILIEN

                                              »Rahmenbedingungen schaffen, um die
Außergewöhnliches
Engagement gewürdigt
                                              ­Unterstützung von Familien in
Percy MacLean erhält das
Bundesverdienstkreuz                           Notsituationen zu gewährleisten«
Percy MacLean ist das Bundesver-              Fünf Fragen an Astrid Kleinke und Uwe Fischer vom Weg der Mitte e. V.
dienstkreuz von Bundespräsident
Joachim Gauck verliehen worden.               Astrid Kleinke, Diplom-Sozialpädagogin, hat seit 1991 die
MacLean ist der zweite Vorsitzende            Leitung der Sozialen Dienste des Weg der Mitte e. V. inne,
des gemeinnützigen Vereins Weg der
Mitte für ganzheitliche Gesundheit,
                                              Uwe Fischer ist staatlich anerkannter Familienpfleger und
Bildung und Soziales in Berlin-Zeh-           Pflegedienstleiter beim Verein. Über ihre Erfahrungen und
lendorf und im Kloster Gerode im              über die Situation der Familienpflege in Berlin sprachen sie
Eichsfeld.                                    mit Andreas Schulz, dem Jugendhilfereferent beim Paritäti-
Bürgerschaftliches Engagement und             schen Berlin.
selbstloser Einsatz für das Gemein-
wohl und für Menschen, die allein             Was sind die zentralen Herausforderungen und
nie zu ihrem Recht gekommen wä-
                                              Probleme, denen Sie bei Ihrer Arbeit in der Famili-
ren – das ist mit dem Namen Percy
MacLean eng verbunden. Er hat die             enpflege begegnen?
soziale Struktur in Berlin sowohl im          Passende Hilfen für Familien im Rahmen der
Rahmen seiner Tätigkeiten als leiten-         Frühen Hilfen – speziell Familienpflege nach
der Richter am Verwaltungsgericht             Paragraf 20 SGB VIII und Familienpflege
Berlin und am Deutschen Institut für          als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen                    Aufsuchende Arbeit mit Eltern und Kindern:
Menschenrechte als auch während               nach Paragraf 38 SGB V – sind von heraus-                      Familienpflege                        FOTO: WEG DER MITTE E. V.
seines jahrzehntelangen ehrenamtli-           ragender Bedeutung für die ambulante Fami-
chen Einsatzes in verschiedenen Ins-
titutionen entscheidend mitgeprägt.
                                              lienpflege. Vergleicht man, welche Anerken-
Zudem hat sich MacLean offen gegen            nung und Wertschätzung die Familienpflege                      tuation in Berlin abgleichen, zu welchem Ergebnis
jegliche Form von Unrecht gestellt –          in anderen Bundesländern – wie etwa in Bay-                    kommen Sie?
in Wort und Tat. 2004 erhielt er dafür        ern, Nordrhein-Westfalen, Baden Württem-
die Carl-von-Ossietzky-Medaille der           berg – erfährt, stellt man deutliche Unter-                    Die niedrigen Entgeltsätze in der ambulanten
Internationalen Liga für Menschen-            schiede zum Land Berlin fest.                                  Pflege haben dazu geführt, dass fast alle Wohl-
rechte. Dieses Engagement setzt                   Diese Wertschätzung drückt sich nicht zu-                  fahrtsverbände diese unterstützenden Angebote
er mit seiner jetzigen Tätigkeit als
                                              letzt in angemessenen Entgeltsätzen aus, die                   gestrichen haben. Ausschließlich Mitgliedsor-
Rechtsanwalt weiter um – in seinem
Einsatz für die Menschenrechte und            es Familienpflegediensten erlauben, Angebote                   ganisationen des Paritätischen Wohlfahrtsver-
Flüchtlingshilfe.                             kostendeckend vorzuhalten. So ergänzt die                      bandes Berlin und der AWO halten diese An-
Mit der Verleihung des Bundesver-             Stadt München jede geleistete Stunde Fami-                     gebote neben einigen wenigen privaten Anbie-
dienstkreuzes wurde Percy Mac-                lienpflege (nach Paragraf 38 SGB V) mit 10                     tern weiter vor. Für die Bundeshauptstadt, die
Leans umfassendes Engagement                  Euro zusätzlich zum Stundensatz der Kran-                      auch in dieser Hinsicht Vorbild sein sollte, ist
gewürdigt: sein Einsatz für die In-           kenkassen (der in Bayern zurzeit 24,20 Euro                    das ein Armutszeugnis. Es ist dringend erfor-
tegration von Flüchtlingen und die            beträgt, das Gesamtentgelt in Bayern beträgt                   derlich, dass sich der Senat in Berlin seiner Ver-
Resozialisierung von Häftlingen,
seine Übernahme von Ehrenämtern               also 34,20 Euro). In Berlin zahlen die Kran-                   antwortung bewusst wird und die notwendi-
bei Amnesty International, bei den            kenkassen für Familienpflege derzeit nur                       gen Rahmenbedingungen schafft, um die Un-
SPD-Juristen, im Richterwahlaus-              19,30 Euro pro Stunde. Die Kostensätze für                     terstützung von Familien in Notsituationen zu
schuss, bei der Gewerkschaft ÖTV/             Familienpflege im Rahmen von Paragraf 20                       gewährleisten. Es gibt eine enorm große Nach-
Verdi, im Club von Berlin, bei Xenion,        SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfegesetz) be-                   frage, die durch die wenigen noch vorhandenen
der Stiftung Überbrücken und im               wegen sich in den eingangs genannten Bun-                      Dienste nicht komplett bedient werden kann.
Verein Weg der Mitte, den er 1977             desländern zwischen 32 und 38 Euro zuzüg-                      Wegen der äußerst niedrigen Stundensätze las-
mitgründete.
                                              lich der Fahrtkosten. In Berlin erhalten die                   sen sich zudem nur schwer Fachkräfte finden,
                                              Einrichtungen 20,81 Euro ohne Fahrtkosten.                     die bereit sind, diese anspruchsvolle Arbeit zu
                 FOTO: WEG DER MITTE E. V.   Diese 20,81 Euro sind dabei in keiner Weise                    den niedrigen Löhnen zu verrichten. Im Er-
                                              kostendeckend. Auch bei der Implementie-                       gebnis bleiben viele Familien unversorgt. Feh-
                                              rung der Familienpflege in der Frühen Hilfen                   lende Unterstützung in Notsituationen führt so
                                              hinkt Berlin deutlich hinterher. Während dies                  zu instabilen Familiensystemen mit nachhaltig
                                              in den genannten Bundesländern gang und                        negativen Folgen für die gesamte Gesellschaft.
                                              gäbe ist, wird in Berlin im Netzwerk Frühe
                                              Hilfen selten auf dieses Angebot gesetzt. Da-                  Und mit Blick auf die Zielgruppe, die Familien – was
                                              bei zählt die Familienpflege zu einem der                      gibt es besonders zu beachten?
                                              wirksamsten und niedrigschwelligsten profes-                   Die Situation von Familien hat sich in den
                                              sionellen Angebote für junge Familien im Set-                  letzten 15 bis 20 Jahren dramatisch verschlech-
                                              ting Früher Hilfen.                                            tert. Höhere berufliche und finanzielle Belas-
                                                                                                             tungen führen dazu, dass im Falle von Krank-
                                              Wenn Sie Ihre Erfahrungen und Kenntnisse über                  heit kaum mehr eigene familiäre Ressourcen
                                              die Situation in anderen Bundesländern mit der Si-             verfügbar sind. Durch den verstärkten Zuzug

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