"Wir setzen Meilensteine für Gesundheit" - Interview mit Johanna Mikl-Leitner - periskop

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"Wir setzen Meilensteine für Gesundheit" - Interview mit Johanna Mikl-Leitner - periskop
Nr. 78
                                                         PERI Consulting GmbH, Lazarettgasse 19/OG4
                                                  DEZ 2017
                                                         Österreichische Post AG | FZ 09Z038166 F

                                                         1090 Wien

»Wir setzen Meilensteine
 für Gesundheit«
 Interview mit Johanna Mikl-Leitner
 »Neue Modelle für die Gesundheitspolitik«
 Erster Österreichischer Gesundheitsgipfel

 »DAS AKH IST EIN ERFOLGSMODELL«
 Interview mit Dipl.-Ing. Herwig Wetzlinger
"Wir setzen Meilensteine für Gesundheit" - Interview mit Johanna Mikl-Leitner - periskop
Reha der Zukunft
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             neudenken

                                                                                 Gesundheitsland
                                                                                            Niederösterreich                                                                 Comeback im Job
                                                                          Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-
                                                                          Leitner spricht mit dem PERISKOP über die Gesund-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Forschungslandschaft
                                                                          heitsstrategie des flächenmäßig größten österreichi-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Österreich
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Am 17. November organisierte das BBRZ (Berufl iches Bil-
                                                                          schen Bundeslandes, über die Bedeutung der Gender
                                                                          Medizin in der niederösterreichischen Gesundheits-                                                                                                                                                                                                                                                                    dungs- und Rehabilitationszentrum) in Wien die 1. Reha
                                                                                                                                                                             Das Alois Mock Institut lud im Rahmen der Reihe „Trends 2030“ in Koopera-
                                                                          landschaft, die Kleinstspitäler und die medizinische                                               tion mit VAMED eine hochkarätige Expertenrunde zur Diskussion über Ver-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                NEXT-Enquete mit mehr als 300 Teilnehmern. Ihr Ziel war,
                                                                          Versorgung in den ländlichen Gebieten.                                                             einbarkeit von Krankheit und körperlicher Einschränkung mit dem Arbeitsle-                                                                                                                                         Konzepte und Strategien der künftigen Rehabilitation im
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ein Querschnitt durch das Spektrum zukunftsweisender Innovationen zeigte sich beim
                                                                                                                                                                             ben. Das Thema des spannenden Abends im „Studio 44“ der Österreichischen                                                                                                                                           Kontext psychischer Erkrankungen zu diskutieren. Namhaf-                                                                  zweiten Roche Science Talk am 16. November. Vor rund 90 Teilnehmern wurden 35 von
                                                                                                                                                                             Lotterien lautete „Comeback im Job“.                                                                                                                                                                               te Experten aus der Psychiatrie, Rehabilitation, Zukunfts-                                                                Roche geförderte, unabhängige akademische Forschungsprojekte aus den Bereichen der
 Wir bringen Gesundheitsangebote zu den Menschen ..................................................................................4                                                                                                                                                                                                                                                            forschung sowie aus dem Arbeits- und Sozialrecht lieferten                                                                Immuno-Onkologie, Hämatologie, Urologie, Neurologie, Dermatologie, Gynäkologie,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Einblicke ins spannende Thema der Reha der Zukunft.                                                                       Pulmologie und Rheumatologie von Wissenschaftlern aus ganz Österreich vorgestellt.
 Ehrungen von vielen Seiten .......................................................................................................................................7         Comeback im Job: Was den Wiedereinstieg nach Krankheit oder Unfall erfolgreich fördern kann ...............18
 Ambivalence is omnipresent in research and development .....................................................................8                                               Patientensicherheit erfordert Standardisierung und Risikomanagement ............................................... 20                                                   Erste Reha NEXT-Enquete: Ausblick auf die Rehabilitation der Zukunft ............................................ 32                                                Seltene Erkrankungen: mehr Zulassungen für mehr Innovation............................................................. 44
 Antibiotika: Herausforderung für das Gesundheitswesen.............................................................................. 10                                      Muss die Rettung gerettet werden? ............................................................................................................22                         HI-Nurses: Schlüsselfunktion in der Versorgung von Herzinsuffizienz .......................................................36                                       WISSENschafft: Reflexion österreichischer Forschungsvielfalt beim zweiten Roche Science Talk ............46
 Mutig in die Zukunft ................................................................................................................................................. 10   Künftige Impfstoffe: wo geht die Reise hin? ................................................................................................ 22                          Effizient, aber reformbedürftig ...............................................................................................................................38   Medizin mit menschlichem Antlitz...................................................................................................................47

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      IMPRESSUM
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Verleger und Eigentümer:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    PERI Consulting GmbH, Herausgeber: Mag. Hanns Kratzer,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Lazarettgasse 19/OG 4, 1090 Wien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Redaktionsanschrift:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Lazarettgasse 19/OG 4, 1090 Wien, Tel. 01/402 13 41-0,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Fax: DW-18, E-Mail: pr@welldone.at, DVR 0816442
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz:

                                                                                                                                                                             Optimierungspotenziale                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Medieninhaber: PERI Consulting GmbH, Lazarettgasse 19/OG 4, 1090 Wien;
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Unternehmensgegenstand: Beratung; Geschäftsführung: Mag. Hanns Kratzer,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       alleinvertretungsberechtigt. Anteilseigner: Gesellschafter: Mag. Hanns Kratzer,

                                                                                                                                                                             der Wundversorgung in Wien                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Anteil: 25,00 %; Firma BJK & R Privatstiftung, Anteil: 75,00 %.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Redaktionsleitung:

  Das AKH                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Diagnose und Therapie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Robert Riedl
                                                                                                                                                                             Mag. Ingrid Reischl, Obfrau der Wiener Gebietskran-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Autoren:
                                                                                                                                                                             kenkasse und Vorsitzende der Trägerkonferenz des                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nina Bennett, Klaudia Besler, Bernadette Grohmann-Németh, Marlies Martha, Nedad Memi ,
                                                                                                                                                                             Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungs-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      degenerativer und entzündlich                                                                                           Elisabeth Schneyder, Klaus Schuster, Theodor Thanner, Ursula Wiedermann-Schmidt

als Erfolgsmodell                                                                                                                                                            träger, analysierte beim 2. Dialogforum Wund?Gesund!
                                                                                                                                                                             den Ist-Zustand der Wundversorgung in Wien und zeig-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Grafik & Layout:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Alexander Cadlet, Katharina Harringer
                                                                                                                                                                             te Optimierungspotenziale auf. Damit lieferte sie die
                                                                                                                                                                             Grundlage für eine angeregte Q&A-Session.                                                                                                                                                                                 rheumatischer Erkrankungen                                                                                                                                       Fotos:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Marie Bösendorfer (1, S.28), Steffi Dittrich (2, S. 7), Sebastian Freiler (2, S. 38), Gerhard
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Gattinger (1, S.20/21), Hauptverband (2, S. 14/15), Christoph Liebentritt (3, S. 47), Manuel
 Dipl.-Ing. Herwig Wetzlinger, Direktor der Teilunternehmung AKH Wien, ist seit diesem                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Marktl (3, S.44/45), Felicitas Matern (26, S. 2/3, S. 10, S. 22, S. 23, S. 31, S. 39, S.40/41,
 Herbst unter anderem für die Finanzen im KAV und das Krankenhaus Nord zuständig.                                                                                            Der Praxis-Lehrgang Market Access & Reimbursement geht in die 11. Runde ........................... 23                                                                                                                                                                                                                                        S.42/43), Med Uni Graz (1, S. 17), MedUni Wien/Hörmandinger (1, S. 17) , MedUni Wien/
 Der erfahrene Gesundheitsmanager spricht über das erfolgreiche System AKH, skizziert                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Matern (1, S. 22), Philipp Monihart (4, S. 2/3, S. 18/19), Peter Provaznik (10, S. 2/3, S. 4/5/6,
 den bereits begonnenen Umbau von Österreichs größtem Krankenhaus und setzt Priori-                                                                                                                                                                                                                                                                   Beim 2. PRAEVENIRE Gesundheitsforum in Seitenstetten wurden die Optimie-
                                                                                                                                                                             Erster Österreichischer Gesundheitsgipfel – Gesundheit neu denken? ................................................ 24                                                   rungspotenziale für Österreichs rheumatologische Versorgung, die Pathogenese der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          S. 12/13, S. 30, S. 36/37), PVA (1, S. 16), Sanofi (1, S. 27), Ärztekammer für Wien/Stefan See-
 täten für das Krankenhaus Nord.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                lig (2, S. 24/25), Oreste Schaller (20, S. 2/3, S. 10, S.14/15, S. 29, S. 32/33/34/35),
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      häufigsten entzündlichen Gelenkserkrankung, der Einsatz bildgebender Verfahren                                                                                                 Manfred Siebinger (3, S. 2/3, S. 46), Shutterstock, KHR-Steininger (1, S. 11)
                                                                                                                                                                             ASQS-Symposium 2017: in den Schuhen des Patienten gehen ............................................................. 26                                                 zur Diagnostik sowie strategische Konzepte bei chronisch-entzündlichen Erkran-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Lektorat:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      kungen von hochkarätigen medizinischen Experten erörtert.
 Krankenhaus Hietzing: neues Strahlenzentrum eröffnet ...........................................................................11                                          Sag mir, was du isst................................................................................................................................................27                                                                                                                                                                                                                                         Uschi Sorz
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Druck:
 Der Erfolg des AKH liegt in der fächerübergreifenden Zusammenarbeit ................................................12                                                      IQVIA und PERI Consulting.................................................................................................................................... 28                                                                                                                                                                                                                                Paul Gerin GmbH & Co KG
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Aktuelle Herausforderungen in der Rehabilitation und Reintegration..................................................39
 „FIT & STRONG“ – Förderung der Jugendgesundheit durch soziale Medien ........................................ 14                                                            2. Dialogforum Wund?Gesund! – Optimierungspotenziale der Wundversorgung in Wien ............. 29                                                                                                                                                                                                                                                         Auflage: 4.800 | Erscheinungsweise: 6 x jährlich | Einzelpreis: Euro 30,00.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Rehabilitation im Wandel .....................................................................................................................................40              Die Zeitschrift und alle darin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
 Kräftiger Infrastrukturschub für MedUnis in Wien und Graz ................................................................16                                                Schmerz braucht mehr Betreuung ....................................................................................................................30                                                                                                                                                                                        Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Autors und nicht der Redaktion wieder. Die in den Beiträgen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Herausforderungen in der Diagnose und Therapie                                                                                                                       verwendeten Personen- und Berufsbezeichnungen treten der besseren Lesbarkeit halber nur in einer Form auf, sind aber
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            natürlich gleichwertig auf beide Geschlechter bezogen. Blattlinie: Informationen aus dem Gesundheits-, Pharma- und
 Die Sonderkrankenanstalt Gröbming der PVA ist 100 Jahre alt .........................................................17                                                     OUT OF THE BOX TEIL 2: Wissenschaft trifft Ambivalenz – Inspiration zum Querdenken.............. 31                                                                      degenerativer und entzündlich rheumatischer Erkrankungen .............................................................. 42                                                                              Wellnessbereich sowie aus der Gesundheitspolitik.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Save the Date
                                                                                                                Angst und Vernunft – An der Grenze von Rationalem und Nichtrationalem im menschlichen Denken und Handeln                                                                                                                              4. Österreichisches Symposium des Zentrums für Perioperative Medizin                                                                                                                                                                               4. bis 5. Mai 2018
                                                                                                                       Das Buch untersucht das Verhältnis von Angst und Vernunft auf der individuellen sowie gesellschaftlichen Ebene. Der Angstbegriff wird sowohl in                                                                                Begleitet wird dieses Symposium durch eine Industrieausstellung der speziell auf dem Gebiet der
                                                                                                                         der Geschichte der Philosophie als auch in der Psychoanalyse analysiert. Darüber hinaus erfolgt eine Untersuchung der kollektiven Ängste sowie                                                                               perioperativen Medizin tätigen Firmen. Anmeldung und weitere Informationen finden Sie unter                                                                                                                                                Van Swieten Saal der Medizinischen Universität Wien
                                                                                                                            des Verhältnisses von Angst und Vernunft. Der Autor ergründet in seinem Buch zudem § 30 und § 40 in „Sein und Zeit“ aus der Sicht einer                                                                                   http://periopmedizin.meduniwien.ac.at                                                                                                                                                                                                             Van-Swieten-Gasse 1a A-1090 Wien
                                                                                                                              Kantianischen Philosophie der Vernunft. Von Wolfgang Wein                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Eine Veranstaltung des Zentrums für perioperative Medizin
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    der Medizinischen Universität Wien in Kooperation mit dem
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Verein zur Förderung von Wissenschaft und Forschung.
"Wir setzen Meilensteine für Gesundheit" - Interview mit Johanna Mikl-Leitner - periskop
PERISKOP: Sehr geehrte Frau Landeshaupt-
                                                                                 frau Mikl-Leitner, welche Maßnahmen setzen
                                                                                 Sie in Niederösterreich, um die Gesundheits-
                                                                                 versorgung im flächenmäßig größten Bundes-
                                                                                 land aufrechtzuerhalten und auszubauen?
                                                                                 Mikl-Leitner: Unser oberstes Ziel lautet,
                                  Für Niederösterreichs Landes-                  dass die Menschen in Niederösterreich lan-      P: Welche Projekte liegen Ihnen im Bereich der
                                  hauptfrau Johanna Mikl-Leitner ist             ge bei guter Gesundheit leben. Deshalb liegt    Gesundheitsversorgung besonders am Herzen?
                                                                                 mir die Gesundheitsvorsorge mit der Initia-     Mikl-Leitner: Da gibt es viele Herzenspro-
                                  die hochqualitative Gesundheits-               tive „Tut gut!“ ganz besonders am Herzen.       jekte. Vor Kurzem haben wir den Spaten-
                                  versorgung in ihrem Bundesland                 Mit vielen Angeboten motivieren und un-         stich für die Kinder-Reha im Bad Erlach
                                  ein Schlüsselthema. „Wir möchten               terstützen wir die Bevölkerung, zu einem        gesetzt. Ein Zukunftsangebot für die Fami-
                                  die Bevölkerung unterstützen,                  gesünderen Lebensstil zu finden. Jeder Euro,    lien, das durch die Mitfinanzierung des Lan-
                                                                                 den wir dabei in die Gesundheitsvorsorge        des Niederösterreich erst möglich wurde.
                                  zu einem gesünderen Lebensstil                 investieren, bringt jedem Niederösterreicher
                                  zu finden“, so Mikl-Leitner. Mit               und jeder Niederösterreicherin mehr gesun-      Ich habe auch immer gesagt, dass wir Nie-
                                  dem PERISKOP spricht sie über                  de Lebensjahre. Und ein Euro in der Präven-     derösterreich zum schnellsten Bundesland
                                  Gesundheitsangebote, Gender-                   tion erspart uns in Zukunft rund vier Euro      machen möchten. Hier eröff nen moderne
                                                                                 an Ausgaben für die Reparaturmedizin.           Technologien sowie neue Informations-
                                  Medizin, die Spitalsdichte in                                                                  und Kommunikationstechniken auch im
                                  Niederösterreich und geplante                Wenn aber doch der Krankheitsfall eintritt,       Gesundheitsbereich neue Möglichkeiten.
                                  Maßnahmen für die Attraktivierung            sollen für die Patientinnen und Patienten         Die telefonische Gesundheitsberatung
                                  des Arztberufes.                             rasch und qualitativ hochwertige Gesund-          10450, die elektronische Gesundheitsakte
                                                                               heitsleistungen zur Verfügung stehen. Dafür       ELGA, modernste OP-Techniken und neue
                                  Von Dr. Nedad Memi                           investieren wir jährlich mehr als 2,4 Milliar-    Projekte im Bereich „Digital Healthcare“ –
                                                                               den Euro in die Gesundheit der Niederöster-       beispielsweise für Diabetes-Patienten – tra-
                                                                               reicherinnen und Niederösterreicher und set-      gen entscheidend zur Optimierung der Be-
                                                                               zen mit diesen Mitteln ein Bündel an gezielten    handlungsqualität und Patientensicherheit
                                                                               Maßnahmen. Die Basis dafür ist der                bei. Hier gilt es, Ängste zu nehmen und die
                                                                                                    Regionale Strukturplan       Chancen der Digitalisierung aufzuzeigen.
                                                                                                    Gesundheit, den wir an
                                                                        „Wir müssen ge-             aktuelle Erfordernisse der   Ein wesentlicher Faktor ist der Schutz der
                                                                                                    Bevölkerung anpassen         Privatsphäre der Patienten und der verant-
                                                                       schlechtsspezifische
                                                                                                    werden. Wir müssen die       wortungsvolle Umgang mit Gesundheitsda-
                                                                         Angebote in der            richtigen und notwendi-      ten. Das muss oberste Priorität haben. Und
                                                                       Gesundheitsvorsorge          gen Gesundheitsangebo-       es ist ganz wichtig, dass Menschen weiterhin
                                                                        und -versorgung             te zu den Menschen brin-     eine menschliche Betreuung erfahren und am
                                                                                                    gen, dort, wo sie wohnen     Ende einer Entscheidungskette noch immer
                                                                            schaffen.“
                                                                                                    und leben. Ich denke hier    der Mensch die letzte Entscheidung trifft. Im
                                                                                                    an die hochqualitativen      gesamten Gesundheitssystem ist es wich-
                                                                                                    Gesundheitsleistungen in     tig, die ambulante Versorgung zu stärken
                                                                                                 unseren NÖ Kliniken, wel-       und gleichzeitig den akutstationären Be-
                                                                                       che wir mit Ausbauprogrammen am           reich in den Kliniken zu entlasten. In den
                                                                                   Puls der Zeit modernisieren. Aber auch in     letzten 20 Jahren haben sich die Patien-
                                                                               vielen anderen Bereichen konnten wir wich-        tenzahlen in den Ambulanzen verdoppelt.
                                                                               tige Meilensteine für die Gesundheit setzen.      Dabei könnten zwei Drittel der Patienten
                                                                               Mit drei zusätzlichen Strahlentherapie-Ge-        vom Haus- und Facharzt oftmals rascher,
                                                                               räten sowie dem MedAustron in Wiener              wohnortnäher und günstiger versorgt
                                                                               Neustadt bauen wir die Kapazitäten in der         werden. Neben der telefonischen Gesund-
                                                                               Strahlentherapie weiter aus, um die qualitati-    heitsberatung 1450 erhoffen wir uns durch
                                                                               ve Versorgung der Krebspatienten mit Strah-       die zukünftigen Primärversorgungszentren
                                                                               lentherapie für die Zukunft zu sichern.           eine Entlastung der teuren Spitalsambu-
                                                                                                                                 lanzen und mehr Service für die Patienten,
                                                                                 Letztendlich werden wir auch spezielle          beispielsweise attraktivere Öff nungszeiten.
                                                                                 Angebote für Erkrankungen weiterentwi-
                                                                                 ckeln, sowohl für Kinder als auch für ältere    P: Diesen Herbst haben Sie das Institut für Gen-
                                                                                 Generationen. Beispielsweise neue Ange-         der-Medizin in Gars am Kamp offiziell vorge-
                                                                                 bote für Betroffene und Angehörige unter        stellt. Welche Rolle spielt Gender-Medizin in der

                    Wir bringen
                                                                                 dem Dach unseres neuen „Demenz-Service          medizinischen Landschaft Niederösterreichs?
                                                                                 NÖ“, den Ausbau der psychosozialen Ver-         Mikl-Leitner: Frauen und Männer haben
                                                                                 sorgung für Kinder, Jugendliche und deren       unterschiedliche Gesundheitschancen und
                                                                                 Familien im Rahmen des „NÖ Kinder- und          -risiken. Schon alleine in der Lebens- und
                                                                                 Jugendplans“, den bedarfsgerechten Ausbau       Gesundheitserwartung zeigen sich deutliche

           Gesundheitsangebote
                                                                                 der Palliativ- und Hospizversorgung, worin      Unterschiede in Niederösterreichs Bevölke-
                                                                                 wir bereits bundesweiter Vorreiter sind. Pa-    rung: Die Lebenserwartung bei Männern
                                                                                 rallel dazu setzen wir weiterhin auf eine zu-   beträgt 78,6 Jahre, davon verbringen sie 65,3
                                                                                 kunftsfähige Bildungspolitik. An den NÖ         Lebensjahre in guter Gesundheit. Die Le-
                                                                                 Gesundheits- und Krankenpflegeschulen,          benserwartung bei Frauen stieg zuletzt auf
                                                                                 Fachhochschulen sowie an der Karl-Land-         83,4 Jahre, wovon sie 66,3 Jahre in guter
                                                                                 steiner-Universität bilden wir die Exper-       Gesundheit verbringen. Hier müssen wir ge-
                                                                                 ten von morgen aus und schaffen zudem           schlechtsspezifische Angebote in der Gesund-

               zu den Menschen
                                                                                 attraktive Arbeitsplätze. In all diesen Be-     heitsvorsorge und -versorgung schaffen – von
                                                                                 reichen haben wir mit dem NÖGUS, dem            Angeboten in der Ernährung, Bewegung,
                                                                                 NÖ Gesundheits- und Sozialfonds, eine           mentalen Gesundheit über personalisierte
                                                                                 Drehscheibe und ein Kompetenzzentrum.           Medikamente und Behandlungspfade bis hin
                                                                                 Die Expertinnen und Experten arbeiten           zur Wissenschaft und Forschung an unseren
                                                                                 gemeinsam mit dem Bund und der Sozi-            Universitäten und Fachhochschulen. Und mit
                                                                                 alversicherung, damit die Gesundheitsver-       dem Institut für Gender-Medizin in Gars am
                                                                                 sorgung auch für die Zukunft gesichert          Kamp haben wir den Startschuss für dieses
                                                                                 und bedarfsgerecht ausgebaut wird. Und          wichtige Thema gesetzt.
                                                                                 unser Gesundheitssystem auch für kom-
                                                                                 mende Generationen leistbar bleibt.             P: Stichwort Frauengesundheit: Welche Prio-
                                                                                                                                 ritäten möchten Sie in diesem Bereich setzen,
                                                                                                                                 wie steht es momentan mit der Gesundheit
                                                                                                                                 der Frauen in Niederösterreich?
                                                                                                                                 Mikl-Leitner: Aus den aktuellen Zahlen zeigt
                                                                                                                                 sich, dass niederösterreichische Frauen im Ver-
                                                                                                                                 gleich zu den Männern rund 4,8 Jahre länger
                                                                                                                                 leben, aber vergleichsweise einen größeren Teil

4 People                                                                                                                                                                 People 5
"Wir setzen Meilensteine für Gesundheit" - Interview mit Johanna Mikl-Leitner - periskop
ihres Lebens in Krankheit verbringen. Wir           während der Rehabilitationsphase im fami-

                                                                                                                                                                             Ehrungen
                                                             werden uns genau anschauen, woran das liegt,        liären und häuslichen Umfeld bleiben kön-
                                                             und entsprechende Maßnahmen für die Förde-          nen. Damit soll eine nachhaltigere Wieder-
                                                             rung der Frauengesundheit entwickeln. Es gibt       herstellung und Erhaltung der Gesundheit
                                                             bereits eine Reihe von Ansätzen, speziell für die   sichergestellt werden. In Zukunft werden
                                                             Zielgruppe Frauen. Beispielsweise das bundes-       die Themen berufsorientierte Rehabilitati-
                                                             weite Brustkrebs-Früherkennungsprogramm.            on und vermehrte ambulante Rehabilitati-
                                                             In Niederösterreich bauen wir das erste EU-zer-     on das Leistungsgeschehen bestimmen.

                                                                                                                                                                      von vielen Seiten
                                                             tifizierte Endometriose-Zentrum im Landes-
                                                             klinikum Melk auf. Betroffene Frauen erhalten       P: Das Land Niederösterreich habe zu viele
                                                             eine schnellere Diagnose und Therapie. Basis        Kleinstspitäler, sagen viele Kritiker. Wie sinn-
                                                             dafür ist der Wissensaustausch zwischen dem         voll ist es tatsächlich, eine solche Spitalsinfra-
                                                             Landesklinikum Melk und dem Krankenhaus             struktur aufrechtzuerhalten?
                                                             in Znaim, welches federführend auf diesem           Mikl-Leitner: Ganz nach dem Motto „Glo-
                                                             Gebiet ist und bereits ein solches Zentrum          bal denken, aber lokal handeln“ müssen wir
                                                             beherbergt. Jede zehnte Frau im gebärfähigen        die richtigen und notwendigen Gesund-
                                                             Alter ist von dieser chronischen Erkrankung         heitsangebote zu den Menschen bringen,
                                                             der Gebärmutterschleimhaut betroffen. Be-           dort, wo sie wohnen und leben. Hier gilt
                                                             gleiterscheinungen sind starke Schmerzen und        es, viele Faktoren zu berücksichtigen, wie
                                                             unerfüllter Kinderwunsch. Seit dem Projekt-         Anzahl der Haus- und Fachärzte pro Re-
                                                             start Ende November 2016 wurden bereits 90          gion, die Mindestausstattung eines Spitals           Wissenschafts- und Gesundheitsjournalist Wolfgang
                                                             Patientinnen im Landesklinikum Melk erfolg-         als Voraussetzung für bestimmte Eingriffe,
                                                             reich behandelt. Fünf Patientinnen konnte           Erreichbarkeiten bis hin zur Planung, wer
                                                                                                                                                                      Wagner (APA) erhielt binnen weniger Tage die erste
                                                             auch ihr Kinderwunsch erfüllt werden – vier         eine bestimmte Gesundheitsleistung best-             „Stephan-Rudas-Auszeichnung für fundierte Bericht-
                                                             Patientinnen sind auf natürlichem Weg und eine      möglich für den Patienten erbringen kann.            erstattung über psychische Erkrankungen“ und den
                                                             Patientin ist mithilfe künstlicher Befruchtung                                                           „Kardinal-Innitzer-Würdigungspreis für wissenschaftlich
                                                             schwanger geworden.                            Niederösterreich ist ein Flächenbundesland.
                                                                                                            Das heißt, es braucht mehr Standorte, um die
                                                                                                                                                                      fundierte Publizistik“.
                                                             Das Thema Frauengesundheit betrachten Bevölkerung über das gesamte Bundesland                            Von der PERISKOP-Redaktion
                                                             wir in Niederösterreich breiter. Es geht uns hinweg wohnortnahe in den Kliniken versor-
                                                             auch darum, gesundheitsförderliche Rah- gen zu können. Deshalb sind wir einen Mit-
                                                             menbedingungen für die Frauen zu schaf- telweg gegangen – kleine Standorte wie auch                                                                                                                                                                                          BioBox:
                                                             fen. Das heißt unter anderem mehr Work- die Konzentration spezialisierter Leistungen                                                                                                                                                                                         Wolfgang Wagner wurde am 19. 10. 1955 in Wien geboren.
                                                             Life-Balance und eine bessere Vereinbarkeit in größeren Einheiten. Entscheidend dabei ist                                                                                                                                                                                    Die Matura (neusprachliches Gymnasium) schloss er im
                                                             von Familie und Beruf. Dazu                                       die optimale Abstimmung
                                                             gehören Kinderbetreuungs-                                         zwischen Schwerpunkthäu-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Frühjahr 1974 ab. Studium der Anglistik und Germanistik an
                                                             einrichtungen in den NÖ                                           sern und Standard-Kran-                                                                                                                                                                                    der Universität Wien. Journalistisch tätig seit Sommer 1977
                                                             Kliniken am Beispiel St. Pöl-          „Von den neuen             kenhäusern als wichtiger                                                                                                                                                                                   („Die Presse“-Lehrredaktion), dann für „Top Presseagentur“
                                                             ten. Bei den neuen Primärver-       Primärversorgungs-            Entlastungsfaktor für Akut-                                                                                                                                                                                in Wien mit Berichten für deutsche Boulevardzeitungen
                                                             sorgungseinrichtungen wer-            einrichtungen er-           häuser.  Aus medizinischer                                                                                                                                                                                 (von „TZ-München“ bis „Kölner Express“ etc.) und Magazine
                                                             den speziell junge Ärztinnen                                      Sicht ist es bei schwierigen                                                                                                                                                                               („Bunte“, „Spiegel“, „Stern“, „Freizeit-Revue“ etc.). Seit Februar
                                                             von familienfreundlicheren
                                                                                                 warten wir uns eine           chirurgischen Maßnah-                                                                                                                                                                                      1984 ist Wagner in der Chronikredaktion der Austria Presse
                                                             Arbeitsbedingungen (Arbeits-         Attraktivierung des          men unbestritten, dass die             Journalisten von internationalen Nach-                                                                                                                              Agentur (APA). Seine Schwerpunkte sind Medizin und Wissen-
                                                             zeiten,    Urlaubsvertretung)          Arztberufes, ins-          Ergebnisse für die Patien-             richtenagenturen wie Reuters, Associated
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          schaft sowie die Hintergrundberichterstattung zur Gesundheits-
                                                             profitieren. Nicht zuletzt wol-      besondere in länd-           ten besser sind, je mehr sol-          Press/AP und Agence France Press/AFP               träger hätte sich in seiner Arbeit – Wagner
                                                             len wir Frauen, die in unserer                                    che Eingriffe ein Chirurg              oder nationalen Nachrichtenagenturen –             ist seit rund 40 Jahren Journalist und seit                                                                      politik. Zusätzlich arbeitet er als freier Journalist. Bisher wurde
                                                             Gesellschaft nach wie vor die
                                                                                                   lichen Gebieten.“           regelmäßig durchführt.                 in Österreich die Austria Presse Agentur           Februar 1984 bei der APA tätig – gerade auf     agentur sei festgelegt, dass die APA                             Wagner mit Pressepreisen von Wiener und Österreichischer
                                                             Betreuung der kranken Kin-                                        Ähnlich verhält es sich im             (APA) – stehen bezüglich ihrer Bekannt-            diesem Gebiet verdient gemacht. Wissen-         relevante Themen immer breitest-                                 Ärztekammer sowie von medizinischen Fachgesellschaften (z. B.
                                                             der und Angehörigen primär                                        Bereich der Onkologie.                 heit in der Öffentlichkeit zumeist in der          schaftlich korrekte Berichterstattung und       möglich abzubilden hätte. „Eine                                  Österreichische Gesellschaft für Senologie, Pharmig – Ver-
                                                             übernehmen, unterstützen. Für sie ist das               Die Behandlung von Krebspatienten                zweiten Reihe. Die qualitätsgesicherte Ar-         Rücksicht auf die Anliegen der Betroffenen      Entscheidung zwischen Schnellig-                                 band der pharmazeutischen Industrie und anderen) ausge-
                                                             anstrengend neben ihren familiären und              erfordert ein Team verschiedener hoch-               beit dieser „News Agencies“ als schnelle           ergänzten einander in seinen Berichten.         keit und Richtigkeit ist keine zuläs-                            zeichnet. Wagner ist verheiratet und hat drei erwachsene Töchter.
                                                             beruflichen Verpflichtungen. Unterstüt-         spezialisierter Experten unterschiedlicher               und auf äußerste Korrektheit ausgerichtete                                                         sige Frage.“ Dies werde auch gelebt.                             Seine Hobbys sind Reisen, Literatur, Fotografie, klassische Musik,
                                                             zungsangebote unseres Demenz-Service Fachrichtungen. Neben der Sicherstellung der                        Informationsquellen ist jedoch weltweit            Themenvielfalt, Schnelligkeit und
                                                             NÖ helfen, dass die Angehörigen durch Gesundheitsversorgung sind die niederöster-                        die Basis für den Großteil jeglicher Me-           Korrektheit ohne Bias                           Grabenwarter zitierte eine Stellung-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          bildende Kunst, Laufen, Radfahren, Skifahren und Skilanglauf.
                                                             diese große Belastung nicht selbst erkran- reichischen Landes- und Universitätskliniken                  dienarbeit. Das gilt auch für die Berichter-       „Journalismus bei einer Nachrichtenagen-        nahme des Preisträgers, in der es
                                                             ken. Gleichzeitig wollen wir im Rahmen aber auch ein wichtiger Arbeitgeber, insbeson-                    stattung im Wissenschafts-, Medizin- und           tur bedeutet immer höchstmögliche Kor-          unter anderem hieß: „Korrektheit
                                                             des NÖ Kinder- und Jugendplans Müttern dere in den ländlichen Gebieten der Regionen,                     Gesundheitsbereich.                                rektheit in der Wiedergabe der Inhalte. Es      in der Wiedergabe von Informationen und                                Wagner versuche in der Wissenschafts- und
                                                             in schwierigen Situationen sowie bei Er- und tragen wesentlich zur Wertschöpfung                                                                            geht nie um Meinungsmache. Aber es geht         breite Darstellung von unterschiedlichen                               Medizinberichterstattung, insbesondere
                                                             ziehungsfragen adäquate Hilfe anbieten. bei. Das heißt, neben der Bevölkerung, die                       Vor Kurzem kam es auf diesem Gebiet zu             sehr wohl um eine möglichst breite Dar-         Meinungen sind das einzige Ziel unserer                                durch das Verwerten wissenschaftlicher
                                                                                                            einen sicheren und stabilen Arbeitgeber vor-              einem Zusammentreffen von zwei Ereig-              stellung von Themen“, betonte der Preisträ-     Arbeit. Und die Schnelligkeit der Berichter-                           Literatur, Interviews und den Besuch von
                                                             P: Das Land Niederösterreich investiert findet, profitieren auch örtliche Lieferanten                    nissen mit einer Person im Mittelpunkt,            ger, besonders geehrt durch den Umstand,        stattung mit bis zu 700 Meldungen pro Tag                              nationalen und internationalen Kongressen,
                                                             rund 170 Millionen Euro in den Ausbau von den Spitälern.                                                 welche die Bedeutung der Arbeit von Nach-          dass der Namensgeber der Auszeichnung,          macht jede Einflussnahme von außen oder                                 regelmäßig an den Grund des jeweiligen
           BioBox:                                           der Pflege- und Betreuungszentren. Wie soll                                                              richtenagenturen in Sachen Wissenschaft,           Stephan Rudas, ehemals zu seinen engsten        von innen schlichtweg unmöglich.“ Das sei                              Themas zu kommen, wurde bei der Ehrung
           Johanna Mikl-Leitner studierte Wirtschaftspäd-    Ihrer Meinung nach die Pflege, aber auch die P: Kürzlich gab es in den Medien Berichte                   Medizin und Gesundheit unterstrich:                Freunden gehörte.                               ein großer Vorteil.                                                    unter anderem betont.
           agogik an der WU Wien. Nach dem Abschluss         Rehabilitation der Zukunft ausschauen?         über mangelnde Allgemeinmediziner, ins-                   Wolfgang Wagner, leitender Redakteur in
           des Studiums arbeitete sie unter anderem als      Mikl-Leitner: In der Pflege wird es ent- besondere in ländlichen Bereichen. Wie ist                      der Chronik-Redaktion der Austria Presse           „Ich meine, dass zum Journalismus – aus
           Lehrerin an der Handelsakademie in Laa an der     scheidend sein, die derzeit getrennten Niederösterreich davon konkret betroff en                         Agentur (APA), erhielt am 31. Oktober die          Gründen der Selbstachtung – immer auch
           Thaya. Von 1998 bis 2003 hatte sie die Position   Systeme der medizinischen Behandlung bzw. was wird unternommen, um Ressour-                              erstmals von der Stadt Wien, dem Wiener            Widerspruchsgeist und ein gewisser Ge-
           der Landesgeschäftsführerin der Volkspartei       in den Spitälern und der Pflege in Pfle- cen im ländlichen Bereich zu stärken?                           Krankenanstaltenverbund (KAV) und den              rechtigkeitssinn gehören muss. Deshalb
                                                             geeinrichtungen zusammenzuführen. So Mikl-Leitner: Niederösterreich ist ein viel-                        Wiener Psychosozialen Diensten (PSD)               versuche ich im Regelfall, auch die Schwä-
           Niederösterreich inne. Von 2003 bis 2011 war      können wir Ressourcen gemeinsam nutzen fältiges und weites Land, das über viele dünn                     vergebene „Stephan-Rudas-Auszeichnung              cheren und Benachteiligten zu Wort kom-
           sie Mitglied der Niederösterreichischen Landes-   und Synergien lukrieren. Entscheidend besiedelte Regionen verfügt. Nicht nur in den                      für fundierte Berichterstattung über psy-          men zu lassen“, sagte Wagner. Diskriminie-
           regierung (Landesrätin), bevor sie im Jahr 2011   dabei wird eine gut abgestufte Versorgung Spitälern, sondern insbesondere auch im nie-                   chische Erkrankungen“ – benannt nach               rung oder Stigmatisierung schädigen jeden
           zur Bundesministerin für Inneres ernannt wurde.   mit Pflegeleistungen je nach Pflegebedarf dergelassenen Bereich ist es eine Herausforde-                 dem 2010 verstorbenen Wiener Psychiater,           Tag dramatisch die Betroffenen, ihre An-
           In dieser Position blieb Mikl-Leitner bis 2016.   sein, von der Pflege in hochspezialisierten rung, offene Stellen zu besetzen. Niederöster-               Psychiatriereformer und PSD-Gründer.               gehörigen und die Gesellschaft Österreichs
           2016 bis 2017 war sie Landeshauptmann-Stell-      Pflegeeinrichtungen über Übergangspflege reich versucht hier mit mehreren Maßnahmen                      Am 11. November konnte er aus den Hän-             als Ganzes.
           vertreterin von Niederösterreich, das Amt der     und Einrichtungen des betreuten Woh- entgegenzuwirken. Von Vorbereitungskursen                           den von Kardinal Erzbischof Christoph
           Landeshauptfrau von Niederösterreich übernahm     nens bis hin zur Verankerung in den neu- für die Aufnahmeprüfung zum Medizinstudi-                       Schönborn den „Kardinal-Innitzer-Würdi-            Die Bedeutung des Agenturjournalismus
                                                             en Primärversorgungszentren. Durch die um, Ausbildung von Ärzten an der Karl-Land-                       gungspreis für wissenschaftlich fundierte          und mit APA-Redakteur Wolfgang Wagner
           die gebürtige Hollabrunnerin am 19. April 2017.   Abschaff ung des Pflegeregresses werden steiner-Privatuniversität in Krems über Aus-                     Publizistik“ entgegennehmen.                       als diesjährigem Würdigungspreis-Emp-
                                                             wir dementsprechend auch neue Finanzie- bildungsplätze für das klinisch-praktische                                                                          fänger für Wissenschaftsberichterstattung
                                                             rungsmodelle im Sinne einer Solidarfinan- Jahr, EU-konforme Arbeitszeiten in den NÖ                      PSD-Chefarzt Dr. Georg Psota, in dieser            als Repräsentant wurde auch bei der Ver-
                                                             zierung auf Bundesebene anstreben.             Kliniken bis hin zur freiwilligen Mitfinan-               Funktion Nachfolger von Rudas, betonte             leihung der Kardinal-Innitzer-Auszeich-
                                                                                                            zierung der zukünftigen Lehrpraxis für Tur-               die wichtige Rolle, die eine korrekte und          nungen von Univ.-Prof. DDr. Christoph
                                                             In der Rehabilitation sehen wir einen Trend nusärzte. Von den neuen Primärversorgungs-                   nicht stigmatisierende Behandlung des The-         Grabenwarter (Preiskuratorium) unterstrichen.     Die Verleihung der Stephan-Rudas-Auszeichnung durch KAV-Direktorin
                                                             in Richtung einer Verlagerung in den Be- einrichtungen erwarten wir uns ebenfalls eine                   mas psychische Erkrankungen in den Me-             Bei dem Festakt im Erzbischöflichen Palais         Evelyn Kölldorfer-Leitgeb (2. v. l.) an Wolfgang Wagner.
                                                             reich der ambulanten Rehabilitation. Die Attraktivierung des Arztberufes, insbesondere                   dien für die Öffentlichkeit spiele. Der Preis-     sagte er, schon im Statut der Nachrichten-
                                                             Patienten sollen eine Rehabilitation im am- in ländlichen Gebieten. Weitere Maßnahmen
                                                             bulanten Bereich erhalten können, jedoch befinden sich derzeit in Evaluierung.

6 People                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   People 7
"Wir setzen Meilensteine für Gesundheit" - Interview mit Johanna Mikl-Leitner - periskop
volution in the handling of Big Data: the
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 first human genome sequencing took ten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 years and cost US $ five billion. Now, we
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 can do that in roughly a day for as little
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 as 1,000 dollars. The second development
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 is machine learning. We can feed all the-
                             PERISKOP met Dr Norbert W.                                                                                                                                                                                                                                                                                                          se data – genetic information, laboratory
                             Bischofberger, Executive Vice                                                                                                                                                                                                                                                                                                       data, proteomics, transcriptomics, micro-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 biome, etc. – into a computer and analyze
                             President, Research and Develop-                                                                                                                                                                                                                studies, a treatment modality is     tem is for the most part government-funded, them for correlations. Yesterday, medicine
                             ment and Chief Scientific Officer                                                                                                                                    FactBox:                                                                   evaluated for efficacy and safety,   whereas the US system is mostly private. was reactive and sporadic; tomorrow, it will
                             of Gilead, during his recent stay in                                                                                                                                 • Gilead hat im dritten Quartal 2017 das Unternehmen Kite akquiriert.      and sometimes these studies are      Consequently, the US is a free pricing en- be proactive and continuous. That holds
                             Vienna. At the annual Gilead “Out                                                                                                                                                                                                               successful. But more often than      vironment, whereas in Europe                                     promise for the detection
                                                                                                                                                                                                    Damit möchte sich Gilead als eines der führenden Unternehmen im          not, these experimental thera-       it is up to the government to                                    and treatment of disea-
                             of the Box” congress in December                                                                                                                                       Bereich Zelltherapie positionieren.                                      pies fail – either due to inade-     decide what they will (or will                                   ses before they become a
                             2017 in Vienna, Bischofberger                                                                                                                                                                                                                   quate efficacy or due to safety      not) pay for. But both sys-            „We live in an            clinical problem. Again,
                                                                                                                                                                                                  • Das Unternehmen Gilead wurde 1987 gegründet und gehört mitt-
                             spoke about the phenomenon of                                                                                                                                          lerweile zu den führenden Pharmakonzernen der Welt, wenn es um           issues. So researchers and scien-    tems are put under pressure            incredible time           one area is cancer. Once a
                             ambivalence in research.                                                                                                                                                                                                                        tists involved in research and       to make health care more af-        where a number of            tumor is detected, it mea-
                                                                                                                                                                                                    die Erforschung und Kommerzialisierung von HIV- und Hepatitis C-         development have to be able to       fordable. In the future, when                                    sures up to 2 cm in dia-
                             By Dr Nedad Memi                                                                                                                                                       Therapien geht.                                                          live in and deal with ambiguity.     we bring new treatments to
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          technological            meter, which constitutes
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  market, there will be enhan-       advances are coming           109 – 1010 cells. At this
                                                                                                                                                                                                  • Der Österreicher Dr. Norbert W. Bischofberger, verantwortlich für For-
                                                                                                                                                                                                    schung und Entwicklung bei Gilead, hielt bei der letztjährigen „Out      P: There has been an intense di-     ced scrutiny on the pharma-               together.“             point, the cancerous cell
                                                                                                                                                                                                                                                                             scussion in the health care system   coeconomic value provided                                        has undergone many cell
                                                                                                                                                                                                    of the Box“-Veranstaltung in Wien einen Vortrag zum Thema „Am-           about the financing of innovative    by these treatments.                                             divisions and as a conse-
                                                                                                                                                                                                    bivalenz in der Forschung“. Laut Bischofberger ist Ambivalenz ein        therapies and making them avai-                                                                       quence, it is genetically
                                                                                                                                                                                                    ständiger Begleiter von Forschern: So wie sich eine Hypothese als        lable to as many people as possib-   P: In an interview for the Neue Zürcher                heterogeneous. If we could detect it
                                                                                                                                                                                                    richtig oder falsch herausstellen kann, so kann auch die Entwicklung     le. How do you see this challenge    Zeitung, you said that Big Data had started        earlier – for example through circula-
                                                                                                                                                                                                    von Therapien in klinischen Studien scheitern – aus Effizienz- oder      in the USA and in Europe, with       playing an important role in your research. ting tumor DNA – we would have a better
                                                                                                                                                                                                    Sicherheitsgründen.                                                      both having diff erent ways of fi-   What is the potential of Big Data, especi- chance of treating it.
                                                                                                                                                                                                                                                                             nancing the health care system?      ally for current and future R&D projects
                                                                                                                                                                                                  • In der Frage von Kosten innovativer Therapien geht Bischofberger         Bischofberger: At this point,        of Gilead?
                                                                                                                                                                                                    davon aus, dass es zukünftig eine schnellere und wirksamere Über-        the big difference between the       Bischofberger: We live in an incredible
                                                                                                                                                                                                    prüfung des pharmako-ökonomischen Werts dieser Behandlungen              US and the European healthcare       time where a number of technological ad-
                                                                                                                                                                                                    geben wird.                                                              systems is that the European sys-    vances are coming together. One is the re-

                                                                                                                                                                                                  • Laut dem Forscher findet momentan ein Paradigmenwechsel in der
                                                                                                                                                                                                    Medizin statt: Die Medizin von gestern war reaktiv und sporadisch,
                                                                                                                                                                                                    die Medizin der Zukunft sei jedoch proaktiv und fortdauernd.

                                                                    Ambivalence is

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     HB&C/AT/17-09//1266g | Erstellungsdatum: Dezember 2017
 omnipresent in research
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 BioBox:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Dr Nobert Bischofberger was born in Mellau,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Vorarlberg, in 1956. He attended the local
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Volksschule and Mehrerau humanistic high
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 school in Bregenz. After 8 months of military
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 service, he studied chemistry at the University

              and development
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 of Innsbruck from 1975 to 1980. He then went
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 to graduate school at the Eidgenossische Tech-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 nische Hochschule in Zurich, obtaining a PhD
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 in chemistry in 1983. Dr Bischofberger went
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 on to perform post-doctoral research studies at
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Syntex, Palo Alto, CA and Harvard University,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Cambridge, MA. In 1986, he joined Genentech’s
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Molecular Biology Department in South San
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Francisco, CA. In 1990, Dr Bischofberger joined
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Gilead, a then fledgling biotechnology company
 PERISKOP: Dr Bischofberger, by buying            CAR-T therapy achieves impressive results.      and we are searching for the next area of fo-   of medicine, I believe we can look forward                                                                                                                                                                     with 20 employees. He was initially responsible
 Kite Pharma Inc., Gilead Sciences recently       Another reason is that cellular therapies       cus and growth. One of those areas is onco-     to similar successes in the treatment of                                                                                                                                                                       for research. Since 1999, he has been respon-
 made a major acquisition. What does this mer-    can be applied to both hematological ma-        logy; but we are also looking at others like    many cancers.                                                                                                                                                                                                  sible for the entire area of Research & Develop-
 ger agreement hold in store for the company?     lignancies and solid tumors. With the ac-       inflammation and fibrosis.                                                                                                                                                                                                                                     ment. During Dr Bischofberger’s tenure, Gilead
 Bischofberger: We performed a detailed           quisition of Kite, Gilead is now a leader in                                                                     P: You recently held a lec-                                                                                                                                                                   has grown from a small start-up to a global
 review of the oncology landscape – it’s an       cell therapy, and we are looking forward to     P: Gilead’s mission is to ad-                                    ture in Vienna about the                                                                                                                                                                      company. Currently, it has more than 7,000
 area we are very interested in, an area with     advancing this field.                           vance the care of patients suf-
                                                                                                                                        „That’s the essence        ambivalence in research:
 a large medical need that is still unmet.                                                        fering from life-threatening        of science: one starts       how is this ambivalence re-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 employees worldwide and ranks as number
 The recent advances in oncology broadly          P: Gilead has operations in more than 30        diseases: how has this care de-     out with a hypothe-          flected in Gilead’s current                                                                                                                                                                   six of the global biopharmaceutical companies
 fall into three different buckets: there is      countries across the world. What is the focus   veloped in recent decades? How       sis that can be pro-        biopharmaceutical research?                                                                                                                                                                   by market capitalization. Dr Bischofberger has
 immuno-oncology, targeted therapy and            of your research and development at the mo-     has Gilead contributed to it?                                    Bischofberger: Ambiva-                                                                                                                                                                        authored more than 120 publications and is the
                                                                                                                                      ven right or wrong.“
 cell therapy. We were attracted to cell the-     ment, and what strategic goals do you want to   Bischofberger: Gilead has                                        lence is omnipresent in re-                                                                                                                                                                   inventor of 20 patents, including the patent on
 rapy for a number of reasons. Among them         accomplish over the next five years?            made major contributions,                                        search and development.                                                                                                                                                                       a well-known and successful flu medication.
 are the impressive advances with CART-           Bischofberger: We have made enormous            especially in two areas: the                                     When one starts out with                                                                                                                                                                      Moreover, he is a member of the American
 cell therapy in ALL (acute lymphoblastic         progress in the treatment of HCV (hepati-       treatment of HIV and HCV. While HIV                            an idea, one never knows                                                                                                                                                                        Chemical Society, the International Society for
 leukemia) and NHL (non-Hodgkin lym-              tis C virus). Once a difficult-to-treat chro-   used to be a death sentence in the 1990’s,           whether the idea can be successfully
 phoma). These are patients who have fai-         nic viral infection, is has become something    we now have treatments that allow peop-          translated into a result. That’s the essence
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Antiviral Research, the American Association
 led previous chemotherapy and even bone          that can be cured. At the same time, due to     le to live a more or less normal life. HCV of science: one starts out with a hypothesis                                                                                                                                                                        for the Study of Liver Diseases, the American
 marrow transplantation, patients who have        the curative nature of the treatments, our      can easily be cured. While such examples that can be proven right or wrong. It’s the                                                                                                                                                                           Association for the Advancement of Science
 a life expectancy of only a few months.          revenues from HCV are now in decline,           of success are the exceptions in the history same in development. In human clinical                                                                                                                                                                            and the American Society for Microbiology.

8 People                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  People 9
"Wir setzen Meilensteine für Gesundheit" - Interview mit Johanna Mikl-Leitner - periskop
Primärziel Gesundheit                                                                Im Fortschritt
  Healthcare Planning im Fokus                                                                                       Interview mit Univ.-Prof. Dr. med. univ. Markus Müller

  Antibiotika:
                                                                                                    Mutig in die Zukunft
                                                    sind es aber auch Faktoren wie Profitabili-
                                                    tät, die zu dieser Fokussierung geführt ha-
  Herausforderung für das                           ben. Die Pharmaindustrie weiss, dass mit
                                                    Medikamenten, die Krebs bekämpfen, eher
  Gesundheitswesen                                  Geld zu verdienen ist als mit Antibiotika.
                                                    Die Aufrufe von Institutionen wie WHO
                                                                                                    Im globalen Wettbewerb der Ideen hat
                                                                                                    vor allem die Biomedizin in Österreich
                                                                                                                                                          In diesem Vorhaben stellen wir die Digi-
                                                                                                                                                          talisierung ganz stark in den Vordergrund.
                                                    und UN an die Industrie, wieder verstärkt       eine Chance mitzuspielen und eigene In-               Sie wird bereits auf mehreren Ebenen
  Ein Jahr, nachdem bei der UN-General-             in die Forschung von neuen Antibiotika zu       novationskraft zu erzeugen. Insbesondere              betrieben. Die erste Ebene ist eine Rou-
  versammlung in New York im Septem-                investieren, werden aber jetzt durchaus ernst   in Wien gibt es eine kritische Masse an               tineebene, etwa in Form von elektroni-
  ber 2016 der vereinte Kampf gegen AMR             genommen, in den Pipelines sind wieder po-      Institutionen, sowohl im Bereich der kli-             schen Gesundheitsakten – es ist hier sehr                                      v. l.: Natalia Anderl (Fachbereichsleiterin der MTDG), Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger, ärztliche Direktorin Dr. Brigitte Ettl,
  (antimikrobielle Resistenzen) angekün-            tenzielle Kandidaten sichtbar.                  nischen Medizin als auch in der Grund-                wichtig, einen realen Fortschritt zu erzie-                                    Prim. Univ.-Prof. Dr. Tomas-Henrik Knocke-Abulesz, VD Mag. Gottfried Koos (VAMED) und DI Ruth Freund
  digt wurde, zeigt die Realität, dass viele                                                        lagenforschung. Ein wichtiges Glied in                len. Die zweite Ebene ist der Ausbau der
  Initiativen noch nicht Wirkung gezeigt            Einen wesentlichen Hemmschuh für die            dieser Forschungslandschaft ist auch die              digitalen Infrastruktur, z. B. durch die
  haben. Und das trotz eindringlicher War-          Antibiotikaforschung sehen die System-          Medizinische Universität Wien.                        Errichtung eines Datenspeichers im Zen-
  nungen über die medizinischen, aber auch          partner im fehlenden Anreizmodell für                                                                 trum für Präzisionsmedizin oder durch die
  wirtschaftlichen Folgen. So haben Wirt-           derartige Medikamente. Neue Antibioti-          Derzeit wird die MedUni Wien zu 75                    Tele-Medizin, die eine wohnortnahe Ver-

                                                                                                                                                                                                                                                                      Krankenhaus Hietzing
  schaftswissenschaftler berechnet, dass die        ka sollten ja dann zum Einsatz kommen,          Prozent vom Staat finanziert, 25 Prozent               sorgung mithilfe von Computertechnolo-
  ökonomischen Auswirkungen durch AMR               wenn trotz Einhaltung von guidelineba-          entfallen auf die so genannten Drittmittel.           gien ermöglichen wird. Die MedUni Wien        Seit Ende November ist das
  im Jahr 2050 genauso schlimm wären wie            sierter Therapie Resistenzen auftreten oder     Die Mittel, die die Universität aus dem               hat im Bereich der Digitalisierung eine       neue Strahlenzentrum im KAV-
  die Finanzkrise 2008! Während aber die            Keime entsprechend Antibiogramm nur             Budget bekommt, werden zu mehr als 90                 international renommierte Arbeitsgruppe       Krankenhaus Hietzing in Funktion.
  Ankündigungen zu den Maßnahmen voll-              durch solche Reservemedikamente thera-          Prozent auf die Personalkosten aufgewen-              für Complexity Research: Hier findet eine
  mundig und laut waren, sieht die Umset-           piert werden können. D. h. prinzipiell geht     det. Als Forschungs- und Lehrstätte sind              beachtenswerte Grundlagenforschung im         Anfang Dezember wurde es
  zung anders aus, geht es doch darum, die          es darum, neben dem eigentlichen Supe-          wir also stark auf die Akquirierung von               Bereich der Datenentwicklung statt. Im        offiziell eröffnet. Die Errichtung

                                                                                                                                                                                                                                                        neues Strahlenzentrum eröffnet
  Aktionspläne auf allen Ebenen in die Tat          rantibiotikum präventive Maßnahmen zu           Drittmitteln angewiesen. Dazu bemühen                 Bereich der Grundlagenforschung ha-           und technische Betriebsführung
  umzusetzen. Die drei wichtigen Säulen in          setzen, dass solche Medikamente nur selten      wir uns, zusätzliche Mittel über eine Fund-           ben wir auch eine Kooperation mit dem         verantwortet VAMED.
  einer effektiven Umsetzung lauten: 1) ziel-       wirklich notwendig werden. Das führt lo-        raising-Kampagne für unsere Universität               CeMM Research Center for Molecular
  gerichteter Einsatz von Antibiotika in der        gischerweise zu geringeren Produktumsät-        zu generieren: Vor einigen Monaten haben              Medicine, bei der wir an der molekularen      Von Dr. Nedad Memi
  Medizin, 2) Reduktion der Verwendung              zen. Und hier liegt der Knackpunkt: Die         wir eine Kampagne gestartet, deren Ziel es            Pattern-Erkennung zusammenarbeiten.
  von Antibiotika in der Landwirtschaft             Industrie braucht entsprechende Incentives      ist, 60 Millionen Euro für ein Gebäude für            Im Bereich Radiologie implementieren wir
  und 3) Entwicklung neuer Antibiotika.             und Profitabilität, damit Investoren über        Präzisionsmedizin zu akquirieren.                     bereits das so genannte Machine Learning.
  Nur fünf Prozent der Länder haben neben           den notwendigen langen Zeitraum der Pro-
  einem Plan zur Bekämpfung von AMR                 duktentwicklung Gelder zur Verfügung            Der Anteil an den Drittmitteln ist bei der            Darüber hinaus stellt auch die digitale       Nach nur einem Jahr Bauzeit wurde im                         Damit können wir eine besonders schonen-                                          den neuen Linearbeschleunigern erfolgt die Wienerinnen und Wiener noch besser und
  auch die angestrebten Meilensteine in der         stellen. Hier sind also neue Businessmo-        Medizinischen Universität in den letzten 15           Lehre einen wichtigen Aspekt unserer zu-      Krankenhaus Hietzing in Wien das neue                        de Behandlung ermöglichen“, sagte Univ.-                                          Lagerungskontrolle des Patienten schonen- schneller als bisher medizinisch behandeln zu
  Umsetzung bereits erreicht. So waren im           delle gefragt. Die EU-Kommission hat sich       Jahren stark gestiegen. Momentan lukrie-              künftigen Entwicklung dar: Die MedUni         Krebsbehandlungszentrum in Betrieb ge-                       Prof. Dr. Tomas-Hendrik Knocke-Abulesz,                                           der und gleichzeitig genauer. Die verwendete können. So schreitet auch der Bau des noch
  Jahr 2015 noch immer in 12 europäischen           zuletzt des Themas Patentrecht angenom-         ren wir rund 90 Millionen Euro Drittmit-              Wien besitzt bereits ein umfangreiches        nommen. Mit dem 23. November erhielten                       Leiter der Hietzinger Sonderabteilung für                                         Strahlung ermöglicht eine höhere Kontrast- größeren Strahlenzentrums im Donauspital
  Ländern Antibiotika ohne dezidierte ärzt-         men und analysiert, was Änderungen an           tel-Umsatz im Jahr. Damit ist die MedUni              E-Portfolio. Ein Teil der digitalen Leh-      die ersten Patienten dort ihre Strahlenthe-                  Strahlentherapie. Die gesamte Abteilung                                           auflösung, zusätzlich ist auch eine Röntgen- zügig voran. Dort werden dann vier weitere
  liche Verschreibung erhältlich.                   den bestehenden Systemen bedeuten wür-          Wien eine der erfolgreichsten Unis im Be-             re ist unser Simulationszentrum, in dem       rapie. Das neue Strahlenzentrum wurde                        unter seiner Leitung mit rund 60 Mita-                                            aufnahme während der Bestrahlung möglich. Linearbeschleuniger sowie Brachy- und Rönt-
                                                    den. Während die Industrie Adaptierun-          reich der Drittmittelakquise in Österreich.           man schon mit High-Tech-Puppen arbei-         im komplett neu errichteten Pavillon L                       beitern wird nun bis zu 130 Patienten pro                                         Die neuen Linearbeschleuniger reagieren gentherapie den Patientinnen und Patienten
  Die meisten Zulassungen an neuen Antibio-         gen generell sehr kritisch gegenübersteht,                                                            ten kann. Wir wollen dieses Zentrum nun       des Krankenhauses Hietzing eröffnet. Das                     Tag behandeln können. Im Jahr sind es                                             sogar auf Bewegungen der Pati-
  tikaklassen wurden mehr oder weniger in           sind für einige hochrangige Vertreter der       Im Bereich der medizinischen Forschung                weiter ausbauen, besonders in den Berei-      Gebäude mit zwei Linearbeschleunigern                        sogar 1.700 Patienten, was eine Verdoppe-                                         enten. So stoppt der LINAC so-
  den 1990er-Jahren erzielt, d. h., seit damals     EU-Länder gerade diese unabdingbar, um          spielt für uns das Thema Vernetzung eine gro-         chen Intensive Care und virtuelle Realität.   (LINAC) ist Teil der in Hietzing bereits                     lung der bisherigen Patientenzahl bedeutet.                                       fort, wenn der Körper während          FactBox
  schaut die Entwicklung dazu recht müde            ein entsprechendes Gleichgewicht zwischen       ße Rolle. Sie wird dazu führen, dass verschie-                                                      bestehenden Sonderabteilung für Strah-                                                                                                         des Bestrahlungsvorgangs auf
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das LINAC-Zentrum im KH Hietzing wurde in nur einem
  aus. Wieso ist das so? Von außen betrach-         Innovation, Profitabilität und nachhaltiger      dene medizinische Disziplinen zusammen-               Schließlich hat die MedUni Wien auch          lentherapie. Die Themenschwerpunkte im                       Schneller und zielgenauer                                                         der Liege aus der Ursprungsla-
  tet, war es vor allem die Ausrichtung der         Finanzierung sicherstellen zu können.           wachsen. Wir sehen bereits eine Trendwende            beim Ausbau der Gebäudeinfrastruktur          neuen LINAC-Zentrum sind die Behand-                         Die neuen Linearbeschleuniger sind deut-                                          ge zu stark verrutscht. Die neue       Jahr Bauzeit errichtet. Seine jährliche Kapazität beträgt rund
  Forschung auf andere Krankheitsbereiche.                                                          in der Nomenklatur der Erkrankungen: Man              wichtige Vorhaben: Um 350 Millionen           lung von Prostatakrebs, Brustkrebs, Tumo-                    lich schneller bei den Arbeitsvorgängen und                                       LINAC-Generation reagiert au-          1.700 Patienten – das sind doppelt so viele wie bisher.
  Durch die technologischen Entwicklungen           Zu hoffen ist, dass alle Beteiligten die        bewegt sich von einer Organnomenklatur                Euro entsteht in der Mariannengasse ein       ren im Hals-Nasen-Ohren-Bereich, Darm-                       wesentlich zielgenauer als bisherige Modelle.                                     ßerdem auf die Atmungsbewe-            Neben den zwei Linearbeschleunigern der neuesten
  hin zu einer verstärkten Personalisierung         Konsequenzen ihrer Aktivitäten bis zum          zu einer funktionellen Nomenklatur (Pa-               Campus mit Vorkliniken, der eine bes-         krebs sowie Lungenkrebs. Die Errichtung                      So ermöglichen die Geräte eine Bestrahlung                                        gung: Denn bewegt sich dadurch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Generation ist das neue Zentrum im Krankenhaus Hietzing
  bzw. den Durchbrüchen bei der Immunthe-           Schluss durchdenken und nicht vergessen,        thway-Nomenklatur). Wie kommen wir aus                sere Anbindung ans AKH und somit an           des neuen Zentrums und die künftige tech-                    mit fünf verschiedenen Photonen-Energien.                                         auch der Tumor, passt sich die
  rapie haben viele Firmen ihre Produktent-         dass die beiden Primärziele die Vermei-         Organ-Silos heraus und schaffen ein integra-          den klinischen Bereich haben wird. Unser      nische Betriebsführung der Anlagen über-                     Dadurch kann, im Vergleich zum bisherigen                                         Bestrahlung auf die sich stän-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              mit einem 4-D-Computertomographen ausgestattet.
  wicklungen z. B. auf Erkrankungen im Be-          dung von Antibiotika beim Menschen und          tives Miteinander? Das ist eine Frage, die uns        Campus gilt als eines der größten Baupro-     nimmt das Unternehmen VAMED.                                 Linearbeschleuniger, welcher mit zwei Photo-                                      dig leicht veränderte Lage des         Im Wiener Krankenanstaltenverbund sind derzeit 13 LINACs
  reich der Onkologie ausgerichtet. Daneben         in der Landwirtschaft sein müssen.              momentan intensiv beschäftigt.                        jekte in Wien.                                                                                             nen-Energien bestrahlen konnte, noch besser                                       Tumors an. Zu den beiden neu-          im Einsatz.
                                                                                                                                                                                                        Die offizielle Eröffnung des neuen Strah-                     auf die Anforderungen der Therapie einge-                                         en Bestrahlungsgeräten gehört
                                                                                                                                                                                                        lenzentrums erfolgte am 5. Dezember.                         gangen werden. Die verschiedenen Photo-                                           auch die neueste Generation eines      2019 geht ein neues Strahlentherapiezentrum im Donau-
                                                                                                                                                                                                        „Mit dem neuen Strahlenzentrum hat der                       nen-Energien weisen unterschiedliche Eigen-                                       4-D-Computertomographen. Dort          spital mit vier LINACs in Betrieb. Das neue Strahlenzentrum
                                                                                                                                                                                                        Wiener Krankenanstaltenverbund wie an-                       schaften der Eindringtiefe auf, wodurch die                                       wird als Teil der Vorbehandlung        im Donauspital wird 2.400 Patientinnen und Patienten pro
                                                                                                                                                                                                        gekündigt seine Kapazitäten im Bereich                       Dosis noch gezielter verabreicht werden kann.                                     die exakte Lage des zu bestrah-        Jahr behandeln.
                                                                                                                                                                                                        der Strahlentherapie erweitert. Das ist der                                                                                                    lenden Tumors bestimmt sowie
                                                                                                                                                                                                        erste große Schritt beim Ausbau der Strah-                   Ein weiterer Fortschritt ist die Möglichkeit                                      die später wichtigen Positions-
                                                                                                                                                                                                        lentherapie in Wien“, sagte Gesundheits-                     der so genannten VMAT-Bestrahlung (vo-                                            punkte am Körper. Diese Posi-
                                                                                                                                                                                                        stadträtin Sandra Frauenberger bei der Er-                   lumenmodulierte Strahlentherapie). Dabei                                          tionspunkte dienen zur genauen Positionie- zur Verfügung stehen“, betonte Frauenberger.
                                                                                                                                                                                                        öffnung des LINAC-Zentrums. „Das neue                        wird die Dosisverteilung über eine Rotati-                                        rung auf dem LINAC-Behandlungstisch.              Anfang 2018 wird die Dachgleiche dieses Zu-
                                                                                                                                                                                                        Zentrum steht für Patienten aus ganz Wien                    onstechnik bei simultaner Bewegung des                                                                                              satzgebäudes vor dem Donauspital gefeiert.
                                                                                                                                                                                                        zur Verfügung und verkürzt die Wartenzei-                    Bestrahlungskopfes um den Patienten appli-                                        Weitere Strahlen-                                 Die Inbetriebnahme soll im Jahr 2019 erfol-
                                                                                                                                                                                                        ten auf Krebstherapien“, so Frauenberger.                    ziert. Diese Technik ermöglicht eine deut-                                        zentren geplant                                   gen. Dort wollen die Strahlentherapie-Exper-
                                                                                                                                                                                                        Auch im Krankenhaus Hietzing freut man                       lich schnellere und gleichzeitig schonende                                        Dem neuen LINAC-Zentrum im Kranken- ten des KAV dann rund 2.400 Patienten pro
                                                                                                                                                                                                        sich über die Verdoppelung der Kapazitä-                     Verabreichung der Dosis. So wird auch we-                                         haus Hietzing wird bald ein weiteres folgen, Jahr versorgen können. Neben dem Ausbau
                                                                                                                                                                                                        ten für die Strahlentherapie: „Ausgestattet                  niger umliegendes gesundes Gewebe geschä-                                         kündigte Wiens Gesundheitsstadträtin Sand- der Kapazitäten arbeitet der KAV auch weiter
                                                                                                                                                                                                        ist das Zentrum mit zwei modernsten Li-                      digt, das sich im Gegensatz zu den Krebs-                                         ra Frauenberger an: „Das neue LINAC-Zen- daran, alle bisherigen Strahlentherapiegeräte
                                          Dr. Klaus Schuster                                                                       Univ.-Prof. Dr. med. univ. Markus Müller                             nearbeschleunigern neuester Technologie                      geschwülsten wieder regenerieren kann.                                            trum ist nur einer von weiteren Bausteinen optimal auszulasten, um möglichst viele Pati-
                                           Basel, Schweiz                                                                         Rektor der Medizinischen Universität Wien                             und der dafür erforderlichen Infrastruktur.                  Aufgrund der integrierten Röntgenröhre an                                         beim Ausbau des KAV-Angebots, um die entinnen und Patienten behandeln zu können.

10 People                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Performance 11
"Wir setzen Meilensteine für Gesundheit" - Interview mit Johanna Mikl-Leitner - periskop "Wir setzen Meilensteine für Gesundheit" - Interview mit Johanna Mikl-Leitner - periskop "Wir setzen Meilensteine für Gesundheit" - Interview mit Johanna Mikl-Leitner - periskop "Wir setzen Meilensteine für Gesundheit" - Interview mit Johanna Mikl-Leitner - periskop
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