ZAHNÄRZTLICHE NACHRICHTEN SACHSEN-ANHALT - 11/2016 November 2016 26. Jahrgang
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KulTOUR Aufbruch in eine neue Zeit Ausstellung über die angewandte Moderne in Sachsen-Anhalt Ausdruck der Moderne: Die provisorische Messehalle, die sogenannte Re- klameburg auf dem Leipziger Markt zur Herbstmesse 1921, von Eduard Krömer. Foto: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig N och bis zum 6. Januar 2017 zeigt die Stiftung Bauhaus die Ausstellung „Große Pläne! Moder- lichen Instabilität nach dem Ersten Weltkrieg war diese Zeit von einer enormen Aufbruchsstimmung ge- Pläne“ hatten ihre Ausstellungen jeder für sich kuratiert. Gemeinsam erzählen sie die Geschichte der Mo- ne Typen, Fantasten und Erfinder“. prägt. Die mit der Kriegswirtschaft derne in den ambivalenten 1920er Bereits seit Mai ist sie Ausgangs- rasant gewachsene mitteldeutsche Jahren, in denen in dieser Region punkt des Verbundprojektes „Große Industrieregion sollte – so der Wille alles möglich zu sein schien. Die lan- Pläne!“, in das 14 Standorte in ganz vieler Aktivisten und Reformer – zu desweiten „Große Pläne!“ zur Ange- Sachsen-Anhalt eingebunden wor- einem der modernsten Lebens- und wandten Moderne in Sachsen-An- den sind. Exemplarisch wird gezeigt, Arbeitsorte werden. Auch wenn halt 1919 –1933 zeigen, dass das wie sich zwischen 1919 und 1933 mit die großen Pläne der Politik und Bauhaus damals nicht solitär stand, und neben dem Bauhaus ein ganzer Wirtschaft nicht unbedingt mit den sondern im Verbund mit vielen wei- Kosmos der angewandten Moderne Weltverbesserungsideen der Kul- teren Utopien, Ideen, Orten und im Gebiet des heutigen Sachsen-An- turreformer und Künstler harmoni- Menschen. Die Stiftung Bauhaus halt entwickelte. Unter dem Motto sierten – sie motivierten „Moderne Dessau skizziert in ihrer Ausstellung „Geschwindigkeit, Beschleunigung, Typen, Fantasten und Erfinder“, die die Geschichte der Angewandten Bewegung“ wird unter anderem Zukunft der Gesellschaft ganz neu Moderne in Sachsen-Anhalt in vier veranschaulicht, dass sich hier eine zu denken, neue Lebenswelten zu Kapiteln: „Höhenflüge“, „Systema- sehr eigene Dynamik entwickelte, als entwerfen und auch das Lernen und tisch Siedeln“, „Lernen Üben“ und die mitteldeutsche Industrieregion in die Pädagogik radikal zu erneuern. „Reklame-Mechane“. Gezeigt wer- den 1920er Jahren in die politische, Ob in Dessau, Magdeburg, Hal- den Dokumente, Bilder und Mo- kulturelle und künstlerische Moder- le, Merseburg, Leuna, Elbingerode delle zu den Entwürfen, Visionen ne katapultiert wurde. oder Quedlinburg – überall entstan- und Projekten, die die Aufbrüche Viele Künstler, Architekten, Tech- den kleinere und größere Projekte in die neue Zeit exemplarisch und niker, Unternehmer und auch Poli- mit ideellen Plänen für den „Neuen anschaulich vermitteln. In Hörsta- tiker entwickelten in den Jahren der Menschen“, das „Neue Bauen“ oder tionen kommen die Akteure jener Weimarer Republik bis heute faszi- eine „Neue Erziehung“. Zeit selbst zu Wort. Zugleich wird nierende Ideen, Visionen, Modelle Das umfassende, auf ganz Sach- erlebbar, wie inspirierend und wie und Projekte für eine bessere Gesell- sen-Anhalt angelegte Ausstellungs- herausfordernd die damaligen Ide- schaft. Moderne Wohnsiedlungen, projekt ist ein Beitrag von Stiftung en und die Moderne als eine geistige reformierte Schulen, Aufsehen erre- Bauhaus Dessau und dem Land in Haltung heute noch sind. oe gendes Produktdesign, technische Vorbereitung auf das 100-jährige Ju- Rekorde und künstlerische Kraft – biläum des Bauhauses im Jahr 2019. Mehr Infos: http://www.bauhaus-dessau. trotz aller politischen und wirtschaft- Die Verbundpartner der „Großen de/verbundausstellungen.html 2 Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016
INHALT ZAHNÄRZTLICHE NACHRICHTEN 11/2016 KulTOUR SACHSEN-ANHALT Dissertationen an der Hallenser Zahnklinik 2015, Teil 2...................................................... 30 Aufbruch in eine neue Zeit – die Ausstellung BÜCHERSCHRANK Angewandte Moderne in Dessau............................Seite 2 EDITORIAL Leitfaden Praxisbegehung – eine Praxishilfe mit Abstrichen....................................... 33 „Verbundenheit bleibt!“ Mein Gesicht – lesenswert für von Dr. Klaus Brauner........................................................ 5 Mediziner und Laien........................................................ 35 BERUFSSTÄNDISCHES MITTEILUNGEN DER ZÄK SACHSEN-ANHALT Zahnklinik auf der Zielgeraden – Aus der Vorstandssitzung................................................ 36 Lehrbetrieb soll planmäßig beginnen.............................. 6 ZMV-Kurs erfolgreich abgeschlossen............................ 38 Generationswechsel: In einem Viertel Seite für junge Zahnärzte – der Kreisstellen wechselt der Vorsitz............................... 8 Hinweise zum Thema Schwangerschaft....................... 40 Gelungene Premiere in Halberstadt – MITTEILUNGEN DER KZV SACHSEN-ANHALT Special Smiles erstmals bei Special Olympics............... 15 Aktuelle Fälle besprochen – Letztes Treffen der VV-Vorsitzenden.............................. 41 Patientenberater treffen sich in der KZV....................... 16 Punktwert für Zahnersatzleistungen steigt.................. 42 KOLLEGEN Die Ergebnisse der VV-Wahl........................................... 43 Aus der Vorstandssitzung................................................ 44 Mitglied zweier Kammern – Dr. Dr. Steffen SACHSEN-ANHALT Mokros aus Halberstadt im Porträt................................ 22 Ausschreibung des E.-Reichenbach-Preises Zum Titelbild: Schlossgarten in Blankenburg............... 46 2017 der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt................ 23 Termine/Service................................................................ 47 RECHT POST AN ZN Wenn der Patient nicht zahlen will................................ 24 Mit Zahnschmerzen zum Schamanen? – Prof. Dr. Detlef Schneider berichtet aus Russland....... 48 FORTBILDUNGSINSTITUT E. REICHENBACH MITTEILUNGEN DES FVDZ SACHSEN-ANHALT Fortbildungsprogramm für Zahnärzte.......................... 25 Nur noch Pflichten und unternehmerisches Fortbildungsprogramm für Praxismitarbeiterinnen.... 27 Risiko?................................................................................. 50 FORTBILDUNG ANZEIGE Wir suchen zur Verstärkung unseres kieferorthopädischen MVZ in Salzwedel eine/n Kieferorthopädin/en und/oder eine/n ZÄ/ZA mit Erfahrung in kieferorthopädischer Behandlung. Wie bieten Ihnen eine sichere Festanstellung mit Gewinnbeteiligung. Eine Teilzeit- sowie Vollzeittätigkeit ist möglich. Titelbild: Fredi Fröschki, Sämtliche Bereiche der modernen Gruson-Gewächshäuser Kieferorthopädie werden angeboten. in Magdeburg Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung an: info@orthodont.de Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016 3
BAROMETER Zahnärztinnen unsicher bei nächtlichem Notdienst I n den vergangenen Jahren, so kann man den Medien entneh- men, stieg die Anzahl von Übergrif- Fühlen Sie sich im 1,8 % 72,7 % ja, total es geht so fen und Überfällen auf offener Stra- Notdienst sicher? gar nicht 25,5 % (Frauen) ße, aber auch von Einbrüchen in Firmen- und Privathäuser an. Viele Menschen fühlen sich abends und nachts nicht mehr sicher. Ähnliche Fühlen Sie sich im 60,0 % ja, total Erfahrungen haben auch Zahnärz- Notdienst sicher? 40,0 % es geht so tinnen und Zahnärzte in anderen (Männer) 0,0 % gar nicht Bundesländern im nächtlichen Not- dienst gemacht. So berichtete Dr. Klaus Görgens, Vorstandsreferent 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % für den zahnärztlichen Notdienst in der ZÄK Nordrhein, von Bedro- hungen von Zahnärzten und sogar von Tätlichkeiten. Aber wie erleben die Zahnärzte in Sachsen-Anhalt Gehen Sie davon aus, dass es in den kommenden % die Situation? Das wollte die zn mit Jahren mehr bedrohliche Situationen geben wird? dem aktuellen Barometer heraus- 80 63,6 % 34,6 % 20 % 73,3 % finden. 70 Haben Sie im Notdienst schon einmal bedrohliche Situationen er- 60 lebt? Jeder vierte Befragte bejaht 50 diese Frage – allesamt Frauen. Si- 40 cher bei der Arbeit im Notdienst fühlt sich nur eine Zahnärztin, 72,7 30 Prozent sagen, es ginge so, ein Vier- 20 tel fühlt sich gar nicht sicher. Bei 10 den Männern zeigt sich hier ein völlig anderes Bild: 60 Prozent füh- Ja, auf jeden Fall Nein Ja, auf jeden Fall Nein len sich total sicher, 40 Prozent sa- FRAUEN MÄNNER gen, es ginge so. Knapp die Hälfte der befragten Zahnärztinnen hat schon einmal von Kollegen Berich- te über bedrohliche Situationen im Nachtdienst gehört – bei den Män- gen knapp zwei Drittel der befrag- spaltet die Geister bzw. die Ge- nern nur jeder Fünfte. ten Zahnärztinnen, drei Viertel schlechter – während jede vierte Wohl wegen dieser Unsicherheit der Männer glauben das hingegen Zahnärztin schon einmal bedroh- hat mehr als jede zweite befragte nicht. liche Situationen erlebt hat und Zahnärztin Maßnahmen ergriffen, Müsste der zahnärztliche Not- sich nicht mehr sicher fühlt und um sich im Notdienst besonders zu dienst vor diesem Hintergrund jede zweite Frau Schutzmaßnah- schützen: Vom anwesenden Ehe- künftig anders organisiert werden? men ergriffen hat, sind die Männer mann über den beauftragten Sicher- Das bejaht ein Drittel der befragten deutlich entspannter. Es sei un- heitsdienst und das Mitführen von Frauen, mehr als 80 Prozent der verantwortlich, junge Frauen den Tränengas bis hin zur Behandlung Männer hält von dieser Idee jedoch nächtlichen Notdienst übernehmen nur noch mit Assistenz reichen da- nichts. Für die Statistik: Rund 40 zu lassen, heißt es in einem Ba- bei die Maßnahmen. 83,3 Prozent Prozent der befragten Zahnärztin- rometer-Bogen. Man könne nicht der Männer halten die Aufregung nen und Zahnärzte sind im nächt- verlangen, dass die Partner oder dagegen für übertrieben. Ähnlich lichen Notdienst alleine in der Ehemänner mit dabei seien. Hier gegensätzlich fällt die Antwort auf Praxis. Die Entfernung zwischen bestehe Handlungsbedarf zumin- die folgende Frage aus: Gehen Sie Wohnort und Praxis schwankt dest für die Nacht, schreibt eine davon aus, dass es in den kommen- zwischen null und 30 Kilometern, Zahnärztin und schlägt vor, Sperr- den Jahren mehr bedrohliche Situ- meist sind es jedoch kürzere Stre- zeiten nach Berliner Vorbild einzu- ationen im nächtlichen Notdienst cken. führen oder Notfallpatienten an die geben wird? Ja, auf jeden Fall, sa- Fazit: Der nächtliche Notdienst Universitätsklinik verweisen. n 4 Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016
EDITORIAL Verbundenheit bleibt! Liebe Kolleginnen und Kollegen, all ihren Facetten in besonderem Maße. Lieber Dieter, in dieser Hin- Sie haben gewählt! Genau ge- sicht waren wir uns immer einig: nommen haben zwei Drittel aller Wenn wir eine Sache durchgeführt wahlberechtigten Mitglieder der haben, dann ohne Abstriche. Zu KZV Sachsen-Anhalt ihre Stimme Halbheiten waren wir nicht bereit. zur Wahl der nächsten Vertreter- Das waren wir uns und der gesam- versammlung abgegeben. Das ist ten Kollegenschaft trotz aller damit eine respektable Beteiligung und verbundenen Schwierigkeiten und ein starkes Mandat für Ihre künfti- teils hitziger Auseinandersetzun- gen Vertreter. gen schuldig. Vielen Dank an alle, die sich an So blicken wir auf ein an- der Wahl beteiligt haben! Vielen strengendes, aber auch auf ein Dank an diejenigen, die dafür schönes, aufregendes und ver- gesorgt haben, dass die Wahl antwortungsvolles Berufsleben reibungslos und satzungsgemäß zurück. Am stärksten geprägt durchgeführt wurde! Mit ihrem hat uns sicherlich die Erfahrung Einsatz haben die ehrenamtlichen des Umbruchs und des Aufbaus Mitglieder des Wahlausschusses freiberuflicher Strukturen mit der einen zuverlässigen Ablauf der Wahl ermöglicht. Auch die Mitar- Möglichkeit, diese weitgehend Von eigenverantwortlich zu verwalten. beiter der KZV verdienen Anerken- Dr. Klaus Brauner nung. Insbesondere der Abteilung Zahntechniker und Zahnarzt, das stellvertretender Recht, die wesentlich an der Vor- bereitung und Durchführung der war ich mit Leib und Seele, und das werde ich auch im Ruhestand Vorsitzender der VV-Wahl beteiligt war, danke ich bleiben. Ich werde die Entwick- Kassenzahnärztlichen für ihre ausgezeichnete Arbeit. lung der KZV Sachsen-Anhalt und Vereinigung Der nächste Schritt in Vorberei- auch die des Berufsstandes mit Kopf und Herz verfolgen und ganz Sachsen-Anhalt tung der Amtsperiode 2017 bis bestimmt werden meine Frau und 2022 ist die Konstituierung der VV ich öfter Veranstaltungen vor Ort mit der Wahl eines neuen Vorstan- besuchen. des für die KZV Sachsen-Anhalt am 2. Januar 2017. An diesem Ich hatte stets die Gewissheit, haben auch das Privileg, vieles im Tag beginnt für mich ein neuer Le- dass die Tätigkeit des KZV-Vor- Rahmen unserer eigenständigen bensabschnitt. Ich kann mich ent- standes von dem Vertrauen der beruflichen Selbstverwaltung zu spannt zurücklehnen, weil wir dem deutlichen Mehrheit der Zahnärzte gestalten. Dies galt und gilt es zu neuen Vorstand, wie ich denke, ein getragen war. Für dieses mir ent- erhalten. Daher wünsche ich Ihnen gut bestelltes Haus übergeben. gegengebrachte Vertrauen be- auch in Zukunft eine unverändert danke ich mich. Ich bedanke mich starke, wirkungsvolle, einflussrei- Ab dem 3. Januar ist es mir er- ebenfalls bei allen Kolleginnen und che und hochakzeptierte Interes- laubt, in Ruhe auf 40 Jahre Berufs- Kollegen, die sich ehrenamtlich als senvertretung. leben und 26 Jahre in der Stan- Gutachter, Referenten oder in den despolitik zurückzublicken. Der Ausschüssen der KZV beteiligt Ihr Vorsitzende der KZV hat in seinem haben, insbesondere aber bei den letzten Editorial ein ernüchterndes Mitgliedern der Vertreterversamm- Resümee gezogen (zn 09/2016). lung für die stets vertrauensvolle, Wohl wahr, viele Wünsche und loyale und konstruktive Zusam- Ideale haben sich in unserem Be- menarbeit. rufsleben an den politischen Reali- täten abgeschliffen. Die Praxis und Wir haben einen ebenso an- das Amt, um das wir uns einst be- spruchsvollen wie auch attrak- worben haben, forderten uns mit tiven und erfüllenden Beruf. Wir Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016 5
BERUFSSTÄNDISCHES Zahnklinik auf der Zielgeraden Inbetriebnahme im Frühjahr 2017 geplant Noch ist die Zahnklinik eine Baustelle, doch im Frühjahr sollen hier die Studenten einziehen. Foto: Jens Schlüter D ie Zahnklinik in Halle ist auf der Zielgeraden. „Wir wol- len die Klinik am 1. April 2017 in stark zugesetzt. Rund 50.000 Liter Wasser waren innerhalb eines Wo- chenendes von der oberen Etage Gewicht der insgesamt 36 Zahnbe- handlungseinheiten tragen müssen. Außerdem wurden unter anderem Betrieb nehmen, wenn im Bau- durch alle Räume und Flure geflos- zwei große studentische Behand- ablauf keine Verzögerungen sen. Etwa 45 Prozent des Haupt- lungssäle hergerichtet, die einst- mehr entstehen“, sagte Prof. Dr. gebäudes waren dabei überflutet mals als große Krankenzimmer mit Hans-Günther Schaller, Direk- worden. dutzenden Betten dienten. tor der Universitätspoliklinik für Für die Patienten sind moderne Zahnerhaltungskunde und Par- Herausfordernde Bauarbeiten Anmelde- und Wartebereiche ent- odontologie am Department für standen. Künftig wird es nicht nur Zahn-, Mund- und Kieferheilkun- Gutachter kamen anschließend zu einen barrierefreien Zugang ge- de an der Martin-Luther-Universi- dem Schluss, dass die Sanierung ben, sondern das Gebäude soll vom tät Halle-Wittenberg, den zn. des Hauses in der Großen Steinstra- Dach bis zum Keller barrierefrei Dann sollen die ersten Studieren- ße zu teuer werden würde, auch be- gestaltet werden. Auch Fahrstühle den sowie die Mitarbeiter der uni- dingt durch Auflagen aus den Be- wurden eingebaut, die Treppenhäu- versitären Zahnkliniken in die neu- reichen Brand- und Denkmalschutz ser nach historischem Vorbild her- en Räumlichkeiten einziehen. Das sowie Barrierefreiheit. Außerdem gerichtet, ebenso wie der zum Teil Gebäude der künftigen Zahnklinik hätte das Gebäude im laufenden noch existierende historische Flie- der halleschen Universitätsmedizin Betrieb nicht saniert werden kön- senfußboden. ist ein geschichtsträchtiges Haus: nen, zum Beispiel durch die Trock- Der bisher nicht genutzte Teil der So fand hier die erste Nierentrans- nung der betroffenen Bereiche. ehemaligen Chirurgie am Stand- plantation der DDR statt. Zudem Nach der Ausführungsplanung ort Magdeburger Straße wird nach wurde es 1870 aufgebaut, und zählt und der europaweiten Ausschrei- Fertigstellung die besten Mög- damit zum ältesten Gebäudekom- bungs- und Vergabephase der ein- lichkeiten bieten, die Patientenbe- plex. zelnen Bau- und Fachgewerke handlung sowie die studentische Schon seit Jahren wartet die wurden nach Abbrucharbeiten im Ausbildung unter einem Dach zu hallesche Zahnmedizin auf neue April 2015 die Rohbauarbeiten be- bündeln. Mit modernsten Voraus- Räumlichkeiten. Im Sommer 2012 gonnen – eine Herausforderung: Es setzungen für die Studierenden: hatte ein dramatischer Wasserscha- mussten neue Decken eingezogen Die Dokumentation läuft komplett den dem Gebäude am derzeitigen werden bzw. bestehende Decken papierlos, alles ist digitalisiert, die Standort Große Steinstraße sehr verstärkt werden, da sie künftig das Patientendaten können an allen ▶ 6 Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016
BERUFSSTÄNDISCHES Behandlungseinheiten aufgerufen werden. Kurze Wege gibt es für die 240 Studierenden zu den Institu- ten der Medizinischen Fakultät, in denen sie einen Teil ihrer vorklini- schen Ausbildung absolvieren. Noch ist diese sowie die zahn- ärztliche Behandlung der halle- schen Universitätsmedizin auf zwei Gebäude verteilt. Die Kiefer- orthopädie, die Prothetik und die Oralchirurgie konnten nach dem Wasserschaden weiterhin in der Großen Steinstraße arbeiten. Die Konservierende Zahnheilkunde und Parodontologie ist teilweise in das Gebäude im Harz 42 umgezo- gen, wo Räume der Sozialmedizin leer standen. Die zahntechnischen Baustellenbesichtigung im September 2015. Inzwischen sind die Arbeiten in Labore für die Studentenausbil- der Zahnklinik fast abgeschlossen. dung befinden sich seit dem Was- serschaden als Übergangslösung in Containern im Hof des Gebäudes in der Großen Steinstraße. „Wir werden künftig die Zahnmedizin an einen Standort vereinen und auf dem Campus zentrieren”, sag- te Uni-Dekan Prof. Michael Gekle. „Das wird der interdisziplinären Lehre einen Schub geben.” Versorgung sichergestellt Die Kosten für die neue Zahnkli- nik sollen voraussichtlich etwa zehn Millionen Euro betragen. Das Land Sachsen-Anhalt trägt davon den Löwenanteil von rund sie- Die nördliche Ansicht der Zahnklinik nach der Fertigstellung. Darstellung: ben Millionen Euro, den Rest die Architektengemeinschaft Dressler und Prussak Medizinische Fakultät der Mar- tin-Luther-Universität. Die zahn- medizinische Ausbildung in Halle gehört seit Jahren zu den besten in Deutschland, wie mehrfach auch durch die Evaluationen des Cen- trums für Hochschulentwicklung (CHE) bestätigt wird, das umfas- sendste und detaillierteste Ran- king im deutschsprachigen Raum. „Die zahnärztliche Versorgung in Sachsen-Anhalt wird durch die Sanierung auch zukünftig sicher- gestellt”, erklärte Prof. Gekle. Da- rüber hinaus werde in der Stadt Halle und Umgebung eine hoch- wertige zahnärztliche Versorgung sowie zwischen Berlin und Fulda die einzige zahnärztliche Notfall- versorgung angeboten. „Karies in Der große Saal, Archivbild von September 2015: Hier sollen 18 von insgesamt Halle hat somit auch in Zukunft 36 Behandlungseinheiten für die Studenten stehen. Fotos: Halbritter/Uniklinik keine Chance.“ n Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016 7
BERUFSSTÄNDISCHES 40 Kreisstellen haben neue Vorsitzende gewählt Generationswechsel in jeder vierten Kreisstelle Foto von der zurückliegenden Versammlung der Kreisstellenvorsitzen- den im März 2016. Archivfoto: Gudrun Oelze I n die ehemals 40 Kreisstellen der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt kommt frischer Wind: Fristgerecht mussten die Kreisstellen nach der Wahl der Kammer- schlossen. Diese Entwicklung scheint erst der Anfang zu sein, und auch der Kammervorstand hat in seiner Sitzung Ende Oktober festgestellt, dass es sinnvoll versammlung auch wieder eine neue Spitze wählen scheine, die Kreisstellen bis zur nächsten Wahl zu re- – in rund jeder vierten Kreisstelle haben dabei junge formieren, da auch die Wahlkreise nicht mehr über- Kollegen ihre erfahrenen Vorgänger abgelöst. Ein Ge- einstimmten. Die zn nutzt die Gelegenheit, die neuen nerationswechsel deutet sich an. Gleichzeitig haben und alten Gesichter in den Kreisstellen mit ihrer Vita, sich mit Oschersleben und Wanzleben erstmals zwei ihren standespolitischen Zielsetzungen und Interes- Kreisstellen unter einem Vorsitzenden zusammenge- sen vorzustellen. n ASCHERSLEBEN BERNBURG BITTERFELD Frank Dr. Dr. Rank Gunnar Alexander Braekow Ilgner geboren am 27.08.1962 in geboren am geboren am Berlin, Zahn- 17.04.1963 in 18.06.1975 in medizinstudi- Luckenwalde; Wolfen; Studi- um von 1984 Studium 1984 um der Zahn- bis 1989 in Je- bis 1989 in Je- medizin in na; verheiratet, na; verheiratet, Leipzig; ver- ein Kind; Kam- zwei Töchter; Kammerdelegierter, heiratet, drei Kinder. Kammerdele- merdelegierter. Mitglied im Ausschuss für zahn- gierter. ärztliches Personal. standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: Wahrung des Berufsstandes und standespolitische Zielsetzungen: Einheit des Berufsstandes auch bei Freiberuflichkeit Erhalt der Freiberuflichkeit, Ein- zunehmender Spezialisierung, In- Hobbys: Musik (Saxophon in Band) satz für Kollegiales Arbeiten und teressenvertretung der Zahnärzt- Zusammenhalt in der Kreisstelle schaft der Kreisstelle, Transparenz gegen die ausufernde Bürokratie der Entscheidungsfindungen in im Berufsumfeld ZÄK und KZV Hobbys: Sport/ Laufen, Fitness, Hobbys: Radrennsport Bergwandern, Lesen 8 Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016
BERUFSSTÄNDISCHES BURG EISLEBEN GENTHIN Horst Dr. Klaus- Kaden Gabriele Dieter geboren am Joost Wiese 11.02.1956 in Biederitz; geboren am geboren am Zahnmedizin- 02.09.1980 in 17.09.1960 in studium von Eisleben; Zahn- Quedlinburg, 1976 bis 1981 in medizinstudi- Zahnmedizin- Halle (S.); ver- um von 1999 studium von heiratet, zwei bis 2004 in 1981 bis 1986 in Kinder; Kammerdelegierter. Dresden; verheiratet, zwei Kinder. Halle (S.); verheiratet, drei Kinder. standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: dazu beitragen, dass auch nachfol- Bürokratie und „Kontrolle“ unse- Verbindung zwischen Basis und gende Generationen noch „richtig“ rer Arbeit durch Dritte reduzieren, Kammer herstellen, Bewahrung zahnärztlich arbeiten können trotz Ost-West-Angleich der Freiberuflichkeit überbordender Bürokratie und Hobbys: Tennis, Ski fahren, Segeln, Hobbys: Sport, Haus und Garten. „Kontrollitis“ Freizeit mit Kindern sportlich und Hobbys: Radfahren, Lesen, Musik. kulturell genießen, Reisen DESSAU GARDELEGEN GRÄFENHAINICHEN Steffen Matthias Bernd Udet Schröder Grunert geboren am geboren am geboren am 19.07.1958 in 12.05.1978 in 25.04.1958 in Dresden; Zahn- Halberstadt; Leetza; Zahn- medizinstudi- Zahnmedizin- medizinstudi- um von 1979 studium von um von 1977 bis 1984 in 1996 bis 2001 in bis 1982 in Ber- Leipzig; ver- Halle (Saale). lin; verheiratet, heiratet, zwei zwei Kinder; Kinder. standespolitische Zielsetzungen: Kammerdelegierter. Erhalt der freien zahnärztlichen standespolitische Zielsetzungen: Berufsausübung standespolitische Zielsetzungen: Interessenvertretung der Kollegen Erhaltung der Freiberuflichkeit trotz der Kreisstelle, Förderung eines zunehmenden politischen Einflus- kollegialen Miteinanders ses, Verbesserung der Attraktivität Hobbys: Literatur, Theater, Reisen der Freiberuflichkeit auch im ländli- und Wandern chen Bereich, bedingt durch den de- mographischen Wandel, Gewinnung von zahnärztlichem Nachwuchs Hobbys: Flora und Fauna der hei- mischen Umgebung, deutsche Ge- schichte, Radfahren und Alpin-Ski Fortsetzung auf Seite 10 Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016 9
BERUFSSTÄNDISCHES Fortsetzung von Seite 9 HALBERSTADT HALLE/S. (vorläufig) HETTSTEDT Dr. Jens Dr. Uwe Uwe Heine- Giehler Kunze mann geboren am geboren am geboren am 08.05.1956 in 27.05.1965 in 13.05.1961 in Halle; Zahnme- Thale; Zahnme- Ballenstedt, dizinstudium dizinstudium Zahnmedizin- von 1978 bis von 1987 bis studium von 1983 in Halle 1992 in Erfurt; 1979 bis 1984 in (S.); verheira- verheiratet; Twer (Russland); tet, vier Kinder. zwei Kinder. verheiratet, zwei Kinder. Kammerdelegierter. standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: Kontakt zur Kammer halten und für die Kollegen da sein Effektivität der Körperschaften Informationen weiterleiten, kolle- Hobbys: Lesen erhöhen fernab von persönlichen gialen Zusammenhalt fördern Befindlichkeiten. Interessen der Hobbys: Jagdhornblasen, Motorrad Mitglieder wahrnehmen, jüngere fahren, einheimischer Bergbau Kolleginnen und Kollegen für be- rufspolitische Arbeit gewinnen, ge- sellschaftliche Interessenwahrneh- mung der Zahnärzte stärken Hobbys: Gitarre, Hörspiel, Fahrrad HALDENSLEBEN HAVELBERG HOHENMÖLSEN Dr. Dr. Andreas Henning Norbert Wenk Frank Lewerenz geboren am geboren am geboren am 17.07.1963 in 11.12.1967 in 19.06.1957 Lützen; Zahn- Haldensleben; in Goldberg; medizinstudi- Zahnmedizin- Zahnmedizin- um von 1985 studium von studium von bis 1990 in 1988-1993 in 1979 bis 1984 in Leipzig; verhei- Halle (S.) Rostock; verheiratet, zwei Kinder. ratet, ein Kind. standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: Erhalt eines freien Berufes ohne freie Berufsausübung, kollegialer Ich setze mich für den Erhalt der bürokratische Hürden, Aufrechter- Kontakt und Zusammenhalt in der Kreisstellen in den bestehenden halten einer zahnärztlichen Versor- Zahnärzteschaft, Entgegentreten Strukturen ein. Außerdem halte ich gung im ländlichen Raum jedweder staatlicher Regelungs- den Erhalt unserer Freiberuflich- Hobbys: Lesen, Aquaristik, Radfah- wut, praxistaugliche Umsetzung keit für ein wichtiges Ziel. ren, Oldtimer (VW Käfer) fragwürdiger Anweisungen von Hobby: Motorradtouren Politik und Institutionen, Reduzie- rung von bürokratischem Zeitauf- wand Hobbys: Langstreckenlauf, Garten, Kanu fahren, Skat 10 Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016
BERUFSSTÄNDISCHES JESSEN KÖTHEN MERSEBURG Dr. Dr. Joachim Anette Michael Knapik Trojandt Wieser geboren am 08.03.1961 in geboren am geboren am Zabrze/Polen; 27.06.1958 in 04.09.1960 in Zahnmedizin- Jessen; Zahn- Thale; Zahnme- studium von medizinstudi- dizinstudium 1981 bis 1986 um von 1977 von 1981 bis in Jena; verhei- bis 1982 in Je- 1986 in Halle ratet, ein Kind; na und Dresden; verheiratet, zwei (S.); verheiratet, zwei Kinder; Kam- Kammerdelegierter. Kinder. merdelegierter. standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: als hilfreiches Bindeglied von Le- Erhalt der kleinen Praxen auf dem Erhalt der Freiberuflichkeit, Erhalt gislative und Exekutive zu fungie- Lande der Autonomie des Patienten, In- ren, Vorgehen gegen das „Bürokra- Hobbys: mein Enkelkind teressenvertretung der Kollegen tiemonster“ in der zahnärztlichen auch vor der Politik Praxis, Einsatz für die Freiberuf- Hobbys: Tauchen, Meerwasseraqua- lichkeit ristik, Skifahren Hobbys: Sport, Tanzen, Reisen KLÖTZE MAGDEBURG NAUMBURG Dr. Knut Dr. Dirk Dr. Abshagen Wagner Juliane Engel- geboren am geboren am 17.12.1953 in 03.10.1959 in mann Rostock; Zahn- Magdeburg; Zahnmedizin- geboren am medizinstudi- studium von 22.09.1977 um von 1974 1979 bis 1984 in Bad Lan- bis 1979 in in Greifswald; gensalza, Rostock, ver- verheiratet, Zahnmedizin- heiratet, ein vier Kinder; Kammerdelegierter, studium von 1996 bis 2002 in Jena, Sohn. Kammerdelegierter; VV-De- VV-Delegierter, Kammervorstand. verheiratet, zwei Kinder. legierter, Kammervorstand. standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: Positive Darstellung der Zahnärz- enger Kontakt zu Kollegen der Die Finanzen der Zahnärztekam- te in der Öffentlichkeit, Einheit des Kreisstelle, Organisation und mer weiter in geordneten Bahnen Berufsstandes festigen. Durchführung von Fortbildungs- halten Hobbys: Jagd, Golf. veranstaltungen; Information der Hobbys: Lesen, Gartenarbeit Zahnärzte der Kreisstelle über Ent- scheidungen der Zahnärztekam- mer Hobbys: Hund, Sport, Lesen Fortsetzung auf Seite 12 Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016 11
BERUFSSTÄNDISCHES Fortsetzung von Seite 11 NEBRA OSTERBURG QUERFURT Robert Vivien Carola Böttcher Jansen Nenast geboren am geboren am geboren am 22.12.1977 in 06.08.1981 in 03.03.1961 Jena; Zahnme- Berlin-Mitte; in Querfurt; dizinstudium Zahnmedizin- Zahnmedizin- von 1998 bis studium von studium von 2003 in Jena; 2000 bis 2005 in 1980 bis 1985 in verheiratet, Halle (S.); le- Leipzig und Er- drei Kinder. dig, ein Kind. furt; verwitwet, ein Kind. standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: Zusammenhalt der Kreisstelle för- Zusammenhalt der Kollegen der standespolitische Zielsetzungen: dern Kreisstelle Osterburg und Interes- Freiberuflichkeit wahren und stär- Hobbys: Zeit mit den Kindern ver- sen der Mitglieder wahrnehmen, ken, kollegiales Miteinander erhal- bringen Bürokratieabbau ten, für Bürokratieabbau Hobbys: Lesen, Fotografie, Haus Hobbys: Wandern, Sport, Lesen, und Garten, Zeichnen Reisen OSCHERSLEBEN / QUEDLINBURG ROßLAU WANZLEBEN Dr. Astrid André Knut Gärtner Clement Freese geboren am geboren am 22.01.1974 in 09.12.1961 in geboren am Leipzig; Zahn- Roßlau, Zahn- 05.04.1981 in medizinstudi- medizinstudi- Magdeburg; um von 1992 um von 1982 Zahnmedizin- bis 1997 in bis 1987 in Hal- studium 2000 Leipzig; verhei- le (S.); verheira- bis 2005 in Hal- ratet. tet, ein Kind. le (Saale); ver- heiratet. Vor- standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: standsmitglied der GZMK an der Verbindung zwischen Zahnärz- Erhaltung und Förderung des kol- MLU Halle-Wittenberg. tekammer und niedergelassenen legialen Zusammenhaltes in der Kollegen in der Region Kreisstelle standespolitische Zielsetzungen: Hobbys: Reiten, Volleyball Hobbys: Rennrad fahren den kollegialen Austausch fördern, Erhalt einer freien Berufsausübung Hobbys: Engagement in weite- ren Ehrenämtern, u.a. Stadtrat in Wanzleben, Gemeindekirchenrats- vorsitzender der ev. Kirchenge- meinde Klein Wanzleben 12 Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016
BERUFSSTÄNDISCHES SAALKREIS SANGERHAUSEN STAßFURT Antje Thoralf Nicolas Ohmann- Teske Bothe Gollnisch geboren am geboren am geboren am 16.12.1962 01.04.1978 in 10.03.1964 in in Bernburg; Staßfurt; Zahn- Halle (Saale); Zahnmedizin- medizinstudi- Zahnmedizin- studium von um von 1997 studium von 1984 bis 1989 in bis 2002 in Hal- 1986 bis 1991 in Halle (S.); ver- le (Saale); ver- Halle (S.); verheiratet, ein Kind. heiratet. heiratet, zwei Kinder. standespolitische Zielsetzungen: vernünftige Öffentlichkeitsarbeit standespolitische Zielsetzungen: anregen, Selbstverwaltung der Den Zusammenhalt der Kreisstelle Zahnärzte stärken,vernünftige Kol- fördern und Probleme gemeinsam legialität anstreben lösen! Hobbys: Familie, Reise, Musik Hobbys: meine Familie, Tennis, Tri- athlon SALZWEDEL SCHÖNEBECK STENDAL Andreas Dr. Frank Christian Warnow Büchner Friedrich geboren am geboren am Schulze 18.12.1954 in 26.02.1966 in geboren am Malchin; Zahn- Magdeburg; 18.09.1968 in medizinstu- Zahnmedizin- Leipzig, Zahn- dium 1975 bis studium von medizinstudi- 1980 in Berlin; 1988 bis 1993; um von 1998 verheiratet, verheiratet, bis 2006 in zwei Kinder; zwei Kinder. München und Rostock; ledig, keine Mitglied der Schlichtungskommis- VV-Delegierter. Kinder. sion der Zahnärztekammer. standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: Stärkung und Erhalt der Selbstver- Bürokratieabbau, kollegiales Mit- gute Zusammenarbeit zwischen waltung, Vertretung der Kollegen einander Kammer und selbständigen so- innerhalb und außerhalb unserer Hobbys: Musik, Reisen, Radfahren, wie angestellten Zahnärzten in der Kreisstelle in den entsprechenden Segeln, Garten Kreisstelle Funktionen, Förderung der Kol- Hobbys: Garten, Lesen, Reisen legialität, Erhalt und Gestaltung eines aktiven Kreisstellenlebens unter Einschluss der Ruheständler und der jungen Kollegen, Vorbe- reitung und Gestaltung des anste- henden Generationswechsels in der Kreisstelle und der Zahnärzte- schaft insgesamt Hobbys: Schützenverein, Schwim- Fortsetzung auf Seite 14 men Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016 13
BERUFSSTÄNDISCHES Fortsetzung von Seite 13 WEIßENFELS WITTENBERG ZEITZ Kerstin Sebastian Dr. Beyer Wach- Andreas mann Reich geboren am 06.02.1963 in geboren am geboren am Hohenmölsen; 27.10.1970 in 16.03.1960 in Zahnmedizin- Berlin-Charlot- Zeitz; Zahnme- studium von tenburg; Zahn- dizinstudium 1982 bis 1987 in medizinstudi- von 1980 bis Leipzig/Erfurt; um von 1995 1985 in Leipzig; geschieden. bis 2000 in Berlin; in Partnerschaft, verheiratet, zwei Kinder; Kammer- Kammerdelegierte. ein Kind. delegierter. standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: Erhaltung der Freiberuflichkeit der Verbesserung der Notdienststruk- Stärkung des Berufsstandes. Zahnärzte, der freien Arzt- und tur im Landkreis Wittenberg, Fort- Hobbys: Classic-Kegeln, Radfahren, Therapiewahl der Patienten und bildung der Kollegen Skat- und Doppelkopfspielen, Ei- Verhinderung grober politischer Hobbys: Fußball senbahn Irrtümer. Hobbys: Haus und Garten, meine zwei Westies, Wintersport. WERNIGERODE WOLMIRSTEDT ZERBST Alena Dr. Ulrich Dr. Bernd Michl Aumann Lux geboren am geboren am geboren am 11.01.1977 in 09.05.1957 in 12.02.1957 in Wernigerode; Quedlinburg; Wittenberg; Zahnmedizin- Zahnmedizin- Studium der studium von studium von Zahnmedizin 1997 bis 2002 1975 bis 1980 in von 1977 bis in Leipzig; ver- Bukarest; ver- 1982 in Leip- heiratet, zwei heiratet, drei zig; verheiratet, Kinder. Kinder. drei Kinder. standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: kollegiales Miteinander fördern Erhalt der Kreisstelle Wolmirstedt, Erhaltung und Stärkung der Frei- Einsatz für kollegiales Verhalten beruflichkeit der Zahnärzteschaft und Einbeziehung junger Kolle- Hobbys: Reisen und Musizieren gen, lokale Keisstellenarbeit Hobbys: Familie, Enkelkinder, re- n gelmäßig Ausdauersport, kreative Tätigkeiten in vieler Hinsicht 14 Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016
BERUFSSTÄNDISCHES Gelungene Premiere in Halberstadt „Special Smiles“ waren zum ersten Mal bei Special Olympics im Einsatz Sachsen-Anhalts Athletensprecher und Weltspiele-Speedskating-Gold- medaillengewinner Max Zabel bei der Untersuchung. Foto: Molenda A m 22. September 2016 stand Halberstadt ganz im Zeichen der dritten Auflage der Special durch Wrigley, ist der Bereich zur Zahn- und Mundhygiene. Obwohl es die Special Olympics schon seit ckeln. Die Sportler nehmen freiwil- lig am Gesundheitsprogramm teil, so auch an Special Smiles. Olympics Sachsen-Anhalt. Das ist 2013 in Sachsen-Anhalt gibt, konnte Zunächst werden die Zähne an- die Sportorganisation für Menschen Special Smiles erst mit dieser Veran- gefärbt, um den Patienten aufzuzei- mit geistiger und mehrfacher Be- staltung starten. Neue regionale Ko- gen, ob sie gut genug putzen. Dann hinderung. Ihr Ziel ist es, für diese ordinatorin ist die Zahnärztin Elisa- wird mit Hilfe von Putzmodellen, Menschen sportliche Angebote nach beth Molenda. Gemeinsam mit ihrer Handpuppen und Materialien in dem Special Olympics-Konzept zu ZFA Mandy Molnar konnten in Hal- leichter Sprache die richtige Putz- unterbreiten, ihr Selbstwertgefühl berstadt die ersten Untersuchungen technik erklärt und gemeinsam ge- zu steigern und ihnen das Erlebnis für Sachsen-Anhalt erfolgen. putzt. Anschließend folgt eine klei- einer Teilnahme an Wettkämpfen zu „Menschen mit Behinderung ne Untersuchung, daraufhin erfährt ermöglichen. Rund 300 Sportler aus gehören zur absoluten Hochrisi- der Patient sofort, ob er wieder zum 22 Behinderteneinrichtungen des kogruppe für Karies- und Zahn- Hauszahnarzt muss oder alles in Landes kamen nach Halberstadt. fleischerkrankungen. Außerdem Ordnung ist. Für so viel Mut gibt es Die Schirmherrschaft übernahm weisen die Ergebnisse der doch natürlich auch ein kleines Geschenk der Innenminister des Landes Sach- recht wenigen Studien, die zur in Form von Kaugummi, Zahnbürs- sen-Anhalt Holger Stahlknecht vom Zahngesundheit von Menschen mit ten usw. Ministerium für Inneres und Sport, geistiger Behinderung vorliegen, „Für die Zukunft wünschen wir der die Sportspiele feierlich eröffne- insbesondere auf die Notwendigkeit uns, dass die Athleten uns als selbst- te und begleitete. einer besseren Prävention hin“, sagt verständlichen Anlaufpunkt bei den Die Veranstaltungen begleitet stets Elisabeth Molenda. Deshalb sei es Spielen ansehen, so Ängste vor dem ein umfangreiches Gesundheitspro- wichtig, sie zu befähigen, möglichst Gang zum Zahnarzt abbauen und gramm namens „Healthy Athletes“, selbstverantwortlich Gesundheits- die Mundhygiene verbessern. Bei zu dem beispielsweise „Healthy risiken zu erkennen und Methoden größeren Veranstaltungen wünschen Hearing – Besser Hören“, „Opening zu deren Vermeidung zu erlernen. wir uns natürlich auch zahlreiche Eyes – Besser Sehen“, „Health Pro- Außerdem liefern die Untersuchun- freiwillige Helfer, wie Zahnärzte für motion – Gesunde Lebensweise“ gen Material für nationale und in- die Untersuchungen und zahnärztli- und erstmals auch „Special Smiles ternationale Studien, die helfen, ches Personal, um Zahnputzbrunnen – Gesund im Mund“ gehört. Spe- noch bessere Präventionskonzepte und den Kariestunnel zu betreuen“, cial Smiles Deutschland, gefördert für diese Patientengruppe zu entwi- so Elisabeth Molenda. n Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016 15
BERUFSSTÄNDISCHES Patientenberater diskutieren über aktuelle Fälle Halberstädter Beraterin Dr. Ingeborg Schladebach verabschiedet Die Patientenberater der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt: Dr. Dirk Wagner (Telefon-/Mailberatung), Dr. Heidrun Petzold (Magdeburg), Dr. Dr. Karsten Hennig (Stendal), Dr. Ingeborg Schladebach (Halberstadt), Dr. Eckart Bohley (Halle/Saale) und Gabriele Völzke (Dessau-Roßlau). Es fehlt: Dr. Michael Albrecht (Magdeburg). I n der Patientenberatung der Zahnärztekammer Sachsen-An- halt zeichnet sich ein Generati- len, bei denen die zweijährige Ge- währleistung nicht mehr greift, soll der Ausschuss einen Vergleich her- kussionen unter den Patientenbe- ratern aus. „Welcher Patient zieht denn da die Schlichtung noch onswechsel ab: Zum Treffen der beiführen und somit eine für alle durch?“, sagte Gabriele Völzke aus Berater Anfang November in den Beteiligten aufwändige gerichtli- Dessau-Roßlau mit Blick auf die Räumen der Kassenzahnärztlichen che Auseinandersetzung vermei- Gutachterkosten von 590 Euro. Eine Vereinigung Sachsen-Anhalt (KZV) den. Meist reicht die Aktenlage Schlichtung könne sie den Patienten in Magdeburg gab es einen Blu- nicht aus, dann wird ein Gutachter vor diesem Hintergrund nicht emp- menstrauß für Dr. Ingeborg Schla- beauftragt – der Patient muss die fehlen, so Völzke. Dr. Dirk Wagner debach. Die Patientenberaterin Kosten dafür in Höhe von 590 Euro wies darauf hin, dass die Beschrei- für Halberstadt, die seit 15 Jahren jedoch selbst tragen. tung des Rechtsweges für den Pati- Patienten mit ihrem Rat zur Seite 2015 wurde der von einem ex- enten unter Umständen noch deut- steht, zieht sich endgültig in den ternen Volljuristen geleitete Aus- lich zeit- und kostenaufwändiger Ruhestand zurück. Dr. Dirk Wag- schuss in 22 Fällen aktiv. Auffällig sei. Man könne den Patienten des- ner, selbst Patientenberater und sei, dass die Zahl der im Ausschuss halb auf jeden Fall auf das Schlich- Mitglied des Vorstandes der Zahn- behandelten Fälle spürbar zurück- tungsangebot aufmerksam machen, ärztekammer, dankte ihr für die gehe, so Anne-Katrin Niemann. so Dr. Wagner. geleistete Arbeit. Für Halberstadt, Dafür seien auch die Patientenbe- einen der fünf Beraterstandorte in rater mitverantwortlich. „Die Ver- Fälle diskutiert Sachsen-Anhalt, soll nun ein neuer fahren sind eine gute Alternative, Berater gefunden werden. zeit- und kostensparend zur Eini- Gemeinsam mit Daniela Jännsch gung zu kommen“, sagte Niemann. und Alexander Iyet von der Abtei- Schlichtung als Chance Etwa die Hälfte der Schlichtungs- lung Recht sowie Birgit Philipp von verfahren sei berechtigt, die andere der Abteilung Abrechnung der KZV Anne-Katrin Niemann, Mitarbei- Hälfte scheitere. Das Ergebnis der sprachen die Patientenberater im terin der Kammer, berichtete den Schlichter sei kein Urteil, sondern Anschluss über diskussionswürdi- Patientenberatern von der Arbeit eine Empfehlung – wenn sie schei- ge Fälle aus dem Patientenalltag. Dr. des Schlichtungsausschusses, den tert, bleibt dem Patienten immer Wagner sprach das Thema Endodon- es seit 1993 gibt. Bei Missverständ- noch der Rechtsweg. tie an – wann ist eine Wurzelbehand- nissen und Problemen zwischen Die Schilderungen zum Schlich- lung Kassenleistung, wann nicht? Zahnärzten und Patienten in Fäl- tungsausschuss lösten einige Dis- Eine endodontische Behandlung ▶ 16 Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016
BERUFSSTÄNDISCHES „Danke für 15 Jahre Engagement“: Dr. Dirk Wagner überreichte der ausscheidenden Pa- Diskussion über aktuelle Fälle aus Patientenberatung und Schlichtungsstel- tientenberaterin Dr. Ingeborg Schladebach le: Birgit Philipp, Abteilung Abrechnung der KZV im Gespräch mit An- einen Blumenstrauß. ne-Katrin Niemann (ZÄK) und Dr. Dr. Karsten Hennig. Fotos: A. Stein sei entweder komplett Kassenleis- Frage, wie es bei einem Zahnarzt- tient damit die Praxis verlasse und tung oder komplett privat abzu- wechsel mit der Gewährleistung nicht erst, wenn er sich damit wohl- rechnen, stellte Birgit Philipp klar. aussehe, betonte Daniela Jännsch, fühle, sagte Daniela Jännsch. Gebe Sei ein einzelner Wurzelkanal nicht dass ein Patient sich einen anderen es Probleme, greife die Gewährleis- aufbereitbar, sei das keine Kassen- Zahnarzt suchen muss, wenn der tung. leistung mehr. Am Ende müsse der Behandler sagt, er habe alles getan. Die Patientenberater hören außer- Zahnarzt entscheiden, ob der Zahn Der nicht funktionsfähige Zahner- dem vermehrt Beschwerden über noch zu retten sei oder nicht, beton- satz gehöre jedoch dem Zahnarzt, Mehrkosten bei Kieferorthopäden, te die Abrechnungsexpertin. Eine wenn dieser das Geld an den Pati- wenn die Patienten den 18. Geburts- Revision sei auf Kassenkosten mög- enten zurückgezahlt hat, so Jännsch. tag überschreiten. Entscheidend sei lich, wenn der Zahnarzt nachweisen Wann ist ein eingegliederter Zah- hier jedoch der Behandlungsbeginn, könne, dass dies nötig sei. Auf die nersatz zu bezahlen? Sobald der Pa- so die Rechtsexperten der KZV. n ANZEIGE Unser Geschenktipp für das diesjährige Weihnachtsgeschenk: EDITHA – Die starke Frau an Ottos Seite Caroline Vongries Festeinband • 120 Seiten Die geheimnisvolle Königin Editha 22,0 x 22,0 cm • , € Spektakuläre Wiederentdeckung ihrer ISBN -- - - Gebeine im Magdeburger Dom Ganzgewebeeinband mit Sachsen-Anhalts Geschichte in spannenden Erzählungen Goldprägung und Schutzumschlag und inhaltsreichen Illustrationen erleben. 120 Seiten Das Geschenk für geschichts interessierte Kinder, 22,0 x 22,0 cm • , € Eltern und Großeltern . ISBN -- - - Diese und weitere Titel auch online bestellbar: www.quadratartverlag.de Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016 17
BERUFSSTÄNDISCHES ECC und Zahngesundheit von Senioren bleiben Thema Arbeitskreis Zahngesundheit berät über abgeschlossene und neue Vorhaben Die Mitglieder des Arbeitskreises Zahngesundheit arbeiten für die Verbes- serung der Zahngesundheit der Sachsen-Anhalter. W ie fühlt man sich mit 75 oder gar 80? Dr. Nicole Primas weiß es, obwohl sie von diesem Al- te am 19. Oktober in der Geschäfts- stelle der ZÄK über die Umsetzung von Projekten in den vergangenen nischen Themen hierzulande nach- geeifert und vielleicht zum Tag der Zahngesundheit terminiert wer- ter noch sehr weit entfernt ist. Die Monaten sowie neue Vorhaben be- den? Kinder-Unis gibt es nicht nur Referentin für präventive Zahn- raten. Altersanzug und Gero-Par- an den Universitäten in Magdeburg heilkunde im Vorstand der Zahn- cours also sind Anschaffungen, die und Halle, sondern auch an Fach- ärztekammer Sachsen-Anhalt, die Dr. Primas künftig gern allen, die hochschul-Standorten. Der Kontakt sich neben der Zahngesundheit der mit der Zahn- und Mundgesund- zu möglichen Referenten soll aufge- Jüngsten auch für die der älteren heit älterer und in ihrer Mobilität nommen werden. Generation engagiert, ist schon ein- eingeschränkter Patienten zu tun mal in einen sogenannten Altersan- haben, zur Veranschaulichung von Pass wird angenommen zug geschlüpft. Darin können auch Problemen des Älterwerdens zur Jüngere typische Einschränkungen Verfügung stellen würde. Hinter Die Ausgabe der Zahngesundheits- älterer Menschen am eigenen Leib den dafür erforderlichen finanziel- pässe als Einlage im Mutterpass sei erleben: wie es sich anfühlt, wenn len Mitteln aber stehen noch viele gut angelaufen, auch der Rücklauf man nicht mehr richtig sehen kann, Fragezeichen. in den Praxen habe zugenommen, wenn das Gesichtsfeld eingeengt, Zunächst berichtete die Vorstands- wurde bestätigt. Bei den Reihenun- das Greif- und auch das Koordina- referentin, was hinsichtlich des Ge- tersuchungen des ÖGD sei eben- tionsvermögen eingeschränkt, der sundheitsziels Verbesserung der falls eine gestiegene Akzeptanz des Kopf nicht mehr so beweglich, die Zahngesundheit der Bevölkerung in Zahngesundheitspasses spürbar, Gelenke steif sind … letzter Zeit geschah. Die Teilnahme ergänzte Jugendzahnärztin Ingrid Zusammen mit einem speziellen an einer Kids-Messe in Magdeburg Frost aus dem Salzlandkreis, wo in Gero-Parcours, der an verschiede- war enttäuschend, sagte sie. Ins Ma- einer Klasse sogar schon einmal hun- nen Stationen die Schwierigkei- ritim-Hotel zu einer Messe, für die dert Prozent der Pässe vorlagen. Auf ten der Zahnpflege im hohen Alter auch noch Eintritt verlangt wurde, Unverständnis stieß im Arbeitskreis, verdeutlicht, wäre das tolles An- „kommt nicht die Klientel, die wir dass die Barmer GEK für ihre Ver- schauungs- und Schulungsmate- erreichen wollen“. Spannender sei sicherten eigene U-Hefte herausge- rial für die Ausbildung der Zahn- da schon die Saalemesse in Halle, be. Das sei doch rausgeschmissenes medizinischen Fachangestellten wo man auch Großfamilien erreiche. Geld, so die einhellige Meinung. Dr. und Altenpfleger, sagte Dr. Primas Über Sachsen-Anhalts Tellerrand Primas hält es für die Verbesserung vor Mitgliedern des Arbeitskreises hinaus schauend, könnte Sachsens der Zahngesundheit der Jüngsten Zahngesundheit. Das Gremium hat- Kinder-Universität zu zahnmedizi- zudem für wichtig, dass dieses ▶ 18 Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016
BERUFSSTÄNDISCHES Dr. Nicole Primas leitet den Arbeits- 2016 viel geschafft, auch 2017 viel vor: Die Mitglieder des Arbeitskreises Zahnge- kreis für Zahngesundheit. sundheit posieren für das Gruppenfoto. Fotos: Gudrun Oelze Thema auch in die Ausbildung von die Frauen und ihre Kinder ja auch eingesetzt werden, etwa zur An- Erziehern integriert wird. Die vom nach der Schwangerschaft betreuen schaffung von Altersanzug und Ge- Arbeitskreis angedachte Fortbil- und auf die Bedeutung der Zahnge- ro-Parcours. Mittel dafür könnten dung pädagogischer Fachkräfte aus sundheit von Anfang an hinweisen auch bei Krankenkassen und Behör- KiTas, Horten und Kinderheimen können. Gut angelaufen ist bereits den eingeworben werden, wurde musste in Magdeburg allerdings die Fortbildung von Hausärzten angeregt. mangels Teilnahme abgesagt wer- sowohl zur Vermeidung frühkindli- Wie es mit den Kooperationsver- den. Nun sind alle gespannt, ob in cher Karies als auch zur Zahn- und trägen von Zahnärzten mit Pflege- Halle mehr Interesse besteht, wo Mundgesundheit bei älteren Patien- heimen läuft, soll im kommenden am 30. November Dr. Primas und ten, berichtete Dr. Primas. Jahr in Zusammenarbeit mit der Dr. Willer als niedergelassene Zahn- KZV ermittelt werden. Auch Fort- ärzte sowie Frau Brandt von der „AzuBiss“ wird Projekttag bildungsangebote für pflegende Uni-Klinik in Halle die Teilnehmen- Angehörige sind vom Arbeitskreis den unter anderem für die Präventi- Die Gesundheitsziel-Projekte „Azu- Zahngesundheit angedacht. Die on von Karies als wichtigen Beitrag Biss“ sowie „Vergissmeinnicht“ frühkindliche Karies bleibt 2017 für gesundes Aufwachsen sensibili- wurden erfolgreich abgeschlossen. weiterhin ein wichtiges Thema. sieren wollen. „AzuBiss“, das bundesweit gut an- Zudem werden alle Grundschu- Der gemeinsame Fachtag von gekommen und für den Deutschen len im kommenden Jahr mit neuen Ministerium für Arbeit, Soziales Präventionspreis eingereicht wurde, Zahnrettungsboxen versorgt, für und Integration und Kassenzahn- wird im praktischen Teil aber mo- deren Kosten die Techniker Kran- ärztlicher Vereinigung zum Thema difiziert, sagte Dr. Primas. So soll es kenkasse aufkommt. Bedarf wur- „Kindeswohl und Zahngesundheit“ die Tandems mit wechselseitigen de vom Öffentlichen Gesundheits- war Ende September in Magde- Praktika der Azubis im jeweils an- dienst auch für Sekundarschulen burg zwar gut besucht, aber leider deren Ausbildungsbetrieb künftig und Sportvereine signalisiert, die kaum von Koordinatoren Früher nicht mehr geben, statt dessen einen eventuell durch finanzielle Un- Hilfen, wurde bemängelt. Dabei sei gemeinsamen Projekttag an den Be- terstützung des Ministeriums mit zumindest im lokalen Netzwerk rufsschulen. Mit „Vergissmeinnicht“ den kleinen, Zähne rettenden Bo- der Landeshauptstadt das Interes- haben sich die Initiatoren um den xen ausgestattet werden könnten. se an dieser Thematik groß, wurde von Sachsen-Anhalt ausgelobten Vielleicht kann man schon beim signalisiert. Über den Landesheb- Demografiepreis beworben. Even- nächsten Treffen des Arbeitskreises ammenverband wird der Kontakt tuelle Preisgelder sollen zur Verbes- Zahngesundheit am 22. März 2017 zu Geburtshelferinnen gesucht, serung der Seniorenzahnmedizin Näheres dazu erfahren. oe Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016 19
BERUFSSTÄNDISCHES Schmerzen als Schwerpunkt auf DGAZ-Konferenz Dr. Nicole Primas berichtet von Treffen der Spezialisten für Alterszahnmedizin Die Spezialisten für Alterszahnmedizin beschäftigten sich auf der Jah- restagung der DGAZ Ende September mit dem Thema „Schmerz und Schmerzmanagement“. I m Vorfeld der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Al- terszahnmedizin (DGAZ) fand am ren. Checklisten, Patientendaten, Einverständniserklärungen, Form- blätter, Befunde, PSI-Verlauf und begann Dr. Dirk Bleiel mit dem Hinweis, dass es notwendig ist, dass alle Pflegeheime durch ei- 22.09.2016 die Prüfung „Spezia- Behandlungsbedarf können so nen Kooperationszahnarzt betreut list Seniorenzahnmedizin“ statt. jederzeit abgerufen und ergänzt werden sollten, um Regelmäßig- 16 Kollegen unterzogen sich nach werden. Geplant für diese App ist keit und Prävention zu erreichen. dem Einreichen von Patientenfäl- weiterhin ein Medikamentenwar- Die Betreuung lediglich auf Anfor- len, Praxiskonzepten oder Projekt- ner, die direkte Abrechnung mit derung ist nicht mehr zeitgemäß dokumentationen im Bereich der der KZV, und die digitale Kommu- – denn so kann nur noch einge- Seniorenzahnmedizin der münd- nikation mit den Hausärzten wäre griffen werden, wenn der Schaden lichen Prüfung und können sich so denkbar. bereits entstanden ist. nun Spezialist der DGAZ nennen. Prof. Hartmut Schröder refe- Dr. Elmar Ludwig erläuterte in Von Freitag, 23.09.2016 bis Sonn- rierte zum Thema „Schmerz aus seinem Vortrag, dass das Ausstel- tag, 25.09.2016 schloss sich dann transkultureller Sicht“. len von Transportscheinen ab dem die interne Jahrestagung der Mit- 05.05.2016 nun auch offiziell durch glieder der DGAZ an. Es war Patienten genau beobachten Zahnärzte möglich ist. Hierbei die 26. Tagung und das Thema gelten die gleichen Richtlinien wie „Schmerz und Schmerzmanage- „Älter werden – älter sein“ – Prof. für Ärzte – diese sollte jeder, der ment“ wurde im brandenburgi- Andreas Kruse forderte in sei- Transportscheine ausfüllt, auch schen Groß Behnitz in beschau- nem Vortrag auf, sich seine älter gelesen haben. Die Transportschei- licher Umgebung ausführlich werdenden Patienten genau an- ne gelten für die nächstgelegene behandelt. Auch politische The- zusehen, sie zu beobachten, um Zahnarztpraxis bzw. den Kolle- men standen auf der Tagesord- Veränderungen zu bemerken. So gen, der geeignet ist. Das heißt – nung. seien beispielsweise ein geringer nicht immer ist die nächstgelegene Am Freitagnachmittag stellte Dr. werdender Händedruck und die Zahnarztpraxis auch die mit dem Helmut Kesler eine App zur auf- verlängerte Zeit, die der Patient geeigneten Kollegen bzw. Koope- suchenden Betreuung vor. Diese vom Wartezimmer ins Behand- rationszahnarzt. Der Kooperati- App soll helfen, alle Datensätze lungszimmer benötigt, Hinweise onszahnarzt ist in jedem Fall der bei der Betreuung von Senioren aufs Altern oder eine Gewichtsab- geeignete Kollege, auch wenn die in stationären Einrichtungen oder nahme in kürzester Zeit ein Indiz Praxis etwas weiter weg ist. ▶ in der Häuslichkeit zu digitalisie- für eine Entzündung. Am Samstag Die Transportscheine bedürfen 20 Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016
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