ZAHNÄRZTLICHE NACHRICHTEN SACHSEN-ANHALT - 11/2016 November 2016 26. Jahrgang

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ZAHNÄRZTLICHE NACHRICHTEN SACHSEN-ANHALT - 11/2016 November 2016 26. Jahrgang
ZAHNÄRZTLICHE NACHRICHTEN SACHSEN-ANHALT

                                 November 2016
                                   26. Jahrgang

                                      11/2016
ZAHNÄRZTLICHE NACHRICHTEN SACHSEN-ANHALT - 11/2016 November 2016 26. Jahrgang
KulTOUR

      Aufbruch in
     eine neue Zeit

     Ausstellung über die
     angewandte Moderne
       in Sachsen-Anhalt

                                                  Ausdruck der Moderne: Die provisorische Messehalle, die sogenannte Re-
                                                  klameburg auf dem Leipziger Markt zur Herbstmesse 1921, von Eduard
                                                  Krömer.                    Foto: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig

N     och bis zum 6. Januar 2017
      zeigt die Stiftung Bauhaus die
Ausstellung „Große Pläne! Moder-
                                            lichen Instabilität nach dem Ersten
                                            Weltkrieg war diese Zeit von einer
                                            enormen Aufbruchsstimmung ge-
                                                                                     Pläne“ hatten ihre Ausstellungen
                                                                                     jeder für sich kuratiert. Gemeinsam
                                                                                     erzählen sie die Geschichte der Mo-
ne Typen, Fantasten und Erfinder“.          prägt. Die mit der Kriegswirtschaft      derne in den ambivalenten 1920er
Bereits seit Mai ist sie Ausgangs-          rasant gewachsene mitteldeutsche         Jahren, in denen in dieser Region
punkt des Verbundprojektes „Große           Industrieregion sollte – so der Wille    alles möglich zu sein schien. Die lan-
Pläne!“, in das 14 Standorte in ganz        vieler Aktivisten und Reformer – zu      desweiten „Große Pläne!“ zur Ange-
Sachsen-Anhalt eingebunden wor-             einem der modernsten Lebens- und         wandten Moderne in Sachsen-An-
den sind. Exemplarisch wird gezeigt,        Arbeitsorte werden. Auch wenn            halt 1919 –1933 zeigen, dass das
wie sich zwischen 1919 und 1933 mit         die großen Pläne der Politik und         Bauhaus damals nicht solitär stand,
und neben dem Bauhaus ein ganzer            Wirtschaft nicht unbedingt mit den       sondern im Verbund mit vielen wei-
Kosmos der angewandten Moderne              Weltverbesserungsideen der Kul-          teren Utopien, Ideen, Orten und
im Gebiet des heutigen Sachsen-An-          turreformer und Künstler harmoni-        Menschen. Die Stiftung Bauhaus
halt entwickelte. Unter dem Motto           sierten – sie motivierten „Moderne       Dessau skizziert in ihrer Ausstellung
„Geschwindigkeit, Beschleunigung,           Typen, Fantasten und Erfinder“, die      die Geschichte der Angewandten
Bewegung“ wird unter anderem                Zukunft der Gesellschaft ganz neu        Moderne in Sachsen-Anhalt in vier
veranschaulicht, dass sich hier eine        zu denken, neue Lebenswelten zu          Kapiteln: „Höhenflüge“, „Systema-
sehr eigene Dynamik entwickelte, als        entwerfen und auch das Lernen und        tisch Siedeln“, „Lernen Üben“ und
die mitteldeutsche Industrieregion in       die Pädagogik radikal zu erneuern.       „Reklame-Mechane“. Gezeigt wer-
den 1920er Jahren in die politische,        Ob in Dessau, Magdeburg, Hal-            den Dokumente, Bilder und Mo-
kulturelle und künstlerische Moder-         le, Merseburg, Leuna, Elbingerode        delle zu den Entwürfen, Visionen
ne katapultiert wurde.                      oder Quedlinburg – überall entstan-      und Projekten, die die Aufbrüche
   Viele Künstler, Architekten, Tech-       den kleinere und größere Projekte        in die neue Zeit exemplarisch und
niker, Unternehmer und auch Poli-           mit ideellen Plänen für den „Neuen       anschaulich vermitteln. In Hörsta-
tiker entwickelten in den Jahren der        Menschen“, das „Neue Bauen“ oder         tionen kommen die Akteure jener
Weimarer Republik bis heute faszi-          eine „Neue Erziehung“.                   Zeit selbst zu Wort. Zugleich wird
nierende Ideen, Visionen, Modelle              Das umfassende, auf ganz Sach-        erlebbar, wie inspirierend und wie
und Projekte für eine bessere Gesell-       sen-Anhalt angelegte Ausstellungs-       herausfordernd die damaligen Ide-
schaft. Moderne Wohnsiedlungen,             projekt ist ein Beitrag von Stiftung     en und die Moderne als eine geistige
reformierte Schulen, Aufsehen erre-         Bauhaus Dessau und dem Land in           Haltung heute noch sind.            oe
gendes Produktdesign, technische            Vorbereitung auf das 100-jährige Ju-
Rekorde und künstlerische Kraft –           biläum des Bauhauses im Jahr 2019.       Mehr Infos: http://www.bauhaus-dessau.
trotz aller politischen und wirtschaft-     Die Verbundpartner der „Großen           de/verbundausstellungen.html

 2     Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016
ZAHNÄRZTLICHE NACHRICHTEN SACHSEN-ANHALT - 11/2016 November 2016 26. Jahrgang
INHALT
                      ZAHNÄRZTLICHE NACHRICHTEN 11/2016

KulTOUR SACHSEN-ANHALT                                                            Dissertationen an der Hallenser
                                                                                  Zahnklinik 2015, Teil 2...................................................... 30
Aufbruch in eine neue Zeit – die Ausstellung
                                                                                   BÜCHERSCHRANK
Angewandte Moderne in Dessau............................Seite 2

EDITORIAL                                                                         Leitfaden Praxisbegehung –
                                                                                  eine Praxishilfe mit Abstrichen....................................... 33
„Verbundenheit bleibt!“
                                                                                  Mein Gesicht – lesenswert für
von Dr. Klaus Brauner........................................................ 5
                                                                                  Mediziner und Laien........................................................ 35
BERUFSSTÄNDISCHES
                                                                                   MITTEILUNGEN DER ZÄK SACHSEN-ANHALT
Zahnklinik auf der Zielgeraden –
                                                                                  Aus der Vorstandssitzung................................................ 36
Lehrbetrieb soll planmäßig beginnen.............................. 6
                                                                                  ZMV-Kurs erfolgreich abgeschlossen............................ 38
Generationswechsel: In einem Viertel
                                                                                  Seite für junge Zahnärzte –
der Kreisstellen wechselt der Vorsitz............................... 8
                                                                                  Hinweise zum Thema Schwangerschaft....................... 40
Gelungene Premiere in Halberstadt –
                                                                                   MITTEILUNGEN DER KZV SACHSEN-ANHALT
Special Smiles erstmals bei Special Olympics............... 15
Aktuelle Fälle besprochen –                                                       Letztes Treffen der VV-Vorsitzenden.............................. 41
Patientenberater treffen sich in der KZV....................... 16                Punktwert für Zahnersatzleistungen steigt.................. 42

KOLLEGEN                                                                          Die Ergebnisse der VV-Wahl........................................... 43
                                                                                  Aus der Vorstandssitzung................................................ 44
Mitglied zweier Kammern – Dr. Dr. Steffen
                                                                                   SACHSEN-ANHALT
Mokros aus Halberstadt im Porträt................................ 22
Ausschreibung des E.-Reichenbach-Preises                                          Zum Titelbild: Schlossgarten in Blankenburg............... 46
2017 der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt................ 23                        Termine/Service................................................................ 47

RECHT                                                                              POST AN ZN

Wenn der Patient nicht zahlen will................................ 24             Mit Zahnschmerzen zum Schamanen? –
                                                                                  Prof. Dr. Detlef Schneider berichtet aus Russland....... 48
FORTBILDUNGSINSTITUT E. REICHENBACH
                                                                                   MITTEILUNGEN DES FVDZ SACHSEN-ANHALT
Fortbildungsprogramm für Zahnärzte.......................... 25
                                                                                  Nur noch Pflichten und unternehmerisches
Fortbildungsprogramm für Praxismitarbeiterinnen.... 27
                                                                                  Risiko?................................................................................. 50
FORTBILDUNG

                                                                                                                                                            ANZEIGE

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                                                               eine/n Kieferorthopädin/en und/oder eine/n ZÄ/ZA mit Erfahrung
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                                                                                      Wie bieten Ihnen eine sichere
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                                                                            Eine Teilzeit- sowie Vollzeittätigkeit ist möglich.
Titelbild: Fredi Fröschki,                                                          Sämtliche Bereiche der modernen
Gruson-Gewächshäuser                                                              Kieferorthopädie werden angeboten.
in Magdeburg                                                         Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung an: info@orthodont.de

                                                                                              Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016                         3
ZAHNÄRZTLICHE NACHRICHTEN SACHSEN-ANHALT - 11/2016 November 2016 26. Jahrgang
BAROMETER

 Zahnärztinnen unsicher bei nächtlichem Notdienst

I n den vergangenen Jahren, so
  kann man den Medien entneh-
men, stieg die Anzahl von Übergrif-                Fühlen Sie sich im
                                                                               1,8 %
                                                                              72,7 %
                                                                                                                                  ja, total
                                                                                                                               es geht so
fen und Überfällen auf offener Stra-               Notdienst sicher?                                                             gar nicht
                                                                              25,5 %
                                                       (Frauen)
ße, aber auch von Einbrüchen in
Firmen- und Privathäuser an. Viele
Menschen fühlen sich abends und
nachts nicht mehr sicher. Ähnliche                 Fühlen Sie sich im
                                                                              60,0 %                                              ja, total
Erfahrungen haben auch Zahnärz-                    Notdienst sicher?          40,0 %                                           es geht so
tinnen und Zahnärzte in anderen                        (Männer)                0,0 %                                             gar nicht
Bundesländern im nächtlichen Not-
dienst gemacht. So berichtete Dr.
Klaus Görgens, Vorstandsreferent                                             10 %     20 %   30 % 40 %    50 %   60 %   70 %
für den zahnärztlichen Notdienst
in der ZÄK Nordrhein, von Bedro-
hungen von Zahnärzten und sogar
von Tätlichkeiten. Aber wie erleben
die Zahnärzte in Sachsen-Anhalt                                   Gehen Sie davon aus, dass es in den kommenden
                                              %
die Situation? Das wollte die zn mit                              Jahren mehr bedrohliche Situationen geben wird?
dem aktuellen Barometer heraus-               80
                                                         63,6 %              34,6 %                      20 %                  73,3 %
finden.                                       70
  Haben Sie im Notdienst schon
einmal bedrohliche Situationen er-            60
lebt? Jeder vierte Befragte bejaht            50
diese Frage – allesamt Frauen. Si-
                                              40
cher bei der Arbeit im Notdienst
fühlt sich nur eine Zahnärztin, 72,7          30
Prozent sagen, es ginge so, ein Vier-         20
tel fühlt sich gar nicht sicher. Bei
                                              10
den Männern zeigt sich hier ein
völlig anderes Bild: 60 Prozent füh-                Ja, auf jeden Fall        Nein               Ja, auf jeden Fall             Nein
len sich total sicher, 40 Prozent sa-                               FRAUEN                                       MÄNNER
gen, es ginge so. Knapp die Hälfte
der befragten Zahnärztinnen hat
schon einmal von Kollegen Berich-
te über bedrohliche Situationen im
Nachtdienst gehört – bei den Män-           gen knapp zwei Drittel der befrag-                spaltet die Geister bzw. die Ge-
nern nur jeder Fünfte.                      ten Zahnärztinnen, drei Viertel                   schlechter – während jede vierte
  Wohl wegen dieser Unsicherheit            der Männer glauben das hingegen                   Zahnärztin schon einmal bedroh-
hat mehr als jede zweite befragte           nicht.                                            liche Situationen erlebt hat und
Zahnärztin Maßnahmen ergriffen,                Müsste der zahnärztliche Not-                  sich nicht mehr sicher fühlt und
um sich im Notdienst besonders zu           dienst vor diesem Hintergrund                     jede zweite Frau Schutzmaßnah-
schützen: Vom anwesenden Ehe-               künftig anders organisiert werden?                men ergriffen hat, sind die Männer
mann über den beauftragten Sicher-          Das bejaht ein Drittel der befragten              deutlich entspannter. Es sei un-
heitsdienst und das Mitführen von           Frauen, mehr als 80 Prozent der                   verantwortlich, junge Frauen den
Tränengas bis hin zur Behandlung            Männer hält von dieser Idee jedoch                nächtlichen Notdienst übernehmen
nur noch mit Assistenz reichen da-          nichts. Für die Statistik: Rund 40                zu lassen, heißt es in einem Ba-
bei die Maßnahmen. 83,3 Prozent             Prozent der befragten Zahnärztin-                 rometer-Bogen. Man könne nicht
der Männer halten die Aufregung             nen und Zahnärzte sind im nächt-                  verlangen, dass die Partner oder
dagegen für übertrieben. Ähnlich            lichen Notdienst alleine in der                   Ehemänner mit dabei seien. Hier
gegensätzlich fällt die Antwort auf         Praxis. Die Entfernung zwischen                   bestehe Handlungsbedarf zumin-
die folgende Frage aus: Gehen Sie           Wohnort und Praxis schwankt                       dest für die Nacht, schreibt eine
davon aus, dass es in den kommen-           zwischen null und 30 Kilometern,                  Zahnärztin und schlägt vor, Sperr-
den Jahren mehr bedrohliche Situ-           meist sind es jedoch kürzere Stre-                zeiten nach Berliner Vorbild einzu-
ationen im nächtlichen Notdienst            cken.                                             führen oder Notfallpatienten an die
geben wird? Ja, auf jeden Fall, sa-            Fazit: Der nächtliche Notdienst                Universitätsklinik verweisen.  n

 4    Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016
ZAHNÄRZTLICHE NACHRICHTEN SACHSEN-ANHALT - 11/2016 November 2016 26. Jahrgang
EDITORIAL

                               Verbundenheit bleibt!
Liebe Kolleginnen und Kollegen,       all ihren Facetten in besonderem
                                      Maße. Lieber Dieter, in dieser Hin-
  Sie haben gewählt! Genau ge-        sicht waren wir uns immer einig:
nommen haben zwei Drittel aller       Wenn wir eine Sache durchgeführt
wahlberechtigten Mitglieder der       haben, dann ohne Abstriche. Zu
KZV Sachsen-Anhalt ihre Stimme        Halbheiten waren wir nicht bereit.
zur Wahl der nächsten Vertreter-      Das waren wir uns und der gesam-
versammlung abgegeben. Das ist        ten Kollegenschaft trotz aller damit
eine respektable Beteiligung und      verbundenen Schwierigkeiten und
ein starkes Mandat für Ihre künfti-   teils hitziger Auseinandersetzun-
gen Vertreter.                        gen schuldig.
  Vielen Dank an alle, die sich an      So blicken wir auf ein an-
der Wahl beteiligt haben! Vielen      strengendes, aber auch auf ein
Dank an diejenigen, die dafür         schönes, aufregendes und ver-
gesorgt haben, dass die Wahl          antwortungsvolles Berufsleben
reibungslos und satzungsgemäß         zurück. Am stärksten geprägt
durchgeführt wurde! Mit ihrem         hat uns sicherlich die Erfahrung
Einsatz haben die ehrenamtlichen      des Umbruchs und des Aufbaus
Mitglieder des Wahlausschusses        freiberuflicher Strukturen mit der
einen zuverlässigen Ablauf der
Wahl ermöglicht. Auch die Mitar-
                                      Möglichkeit, diese weitgehend                                 Von
                                      eigenverantwortlich zu verwalten.
beiter der KZV verdienen Anerken-                                                   Dr. Klaus Brauner
nung. Insbesondere der Abteilung        Zahntechniker und Zahnarzt, das               stellvertretender
Recht, die wesentlich an der Vor-
bereitung und Durchführung der
                                      war ich mit Leib und Seele, und
                                      das werde ich auch im Ruhestand
                                                                                     Vorsitzender der
VV-Wahl beteiligt war, danke ich      bleiben. Ich werde die Entwick-            Kassenzahnärztlichen
für ihre ausgezeichnete Arbeit.       lung der KZV Sachsen-Anhalt und                      Vereinigung
  Der nächste Schritt in Vorberei-
                                      auch die des Berufsstandes mit
                                      Kopf und Herz verfolgen und ganz
                                                                                      Sachsen-Anhalt
tung der Amtsperiode 2017 bis         bestimmt werden meine Frau und
2022 ist die Konstituierung der VV    ich öfter Veranstaltungen vor Ort
mit der Wahl eines neuen Vorstan-     besuchen.
des für die KZV Sachsen-Anhalt
am 2. Januar 2017. An diesem            Ich hatte stets die Gewissheit,       haben auch das Privileg, vieles im
Tag beginnt für mich ein neuer Le-    dass die Tätigkeit des KZV-Vor-         Rahmen unserer eigenständigen
bensabschnitt. Ich kann mich ent-     standes von dem Vertrauen der           beruflichen Selbstverwaltung zu
spannt zurücklehnen, weil wir dem     deutlichen Mehrheit der Zahnärzte       gestalten. Dies galt und gilt es zu
neuen Vorstand, wie ich denke, ein    getragen war. Für dieses mir ent-       erhalten. Daher wünsche ich Ihnen
gut bestelltes Haus übergeben.        gegengebrachte Vertrauen be-            auch in Zukunft eine unverändert
                                      danke ich mich. Ich bedanke mich        starke, wirkungsvolle, einflussrei-
  Ab dem 3. Januar ist es mir er-     ebenfalls bei allen Kolleginnen und     che und hochakzeptierte Interes-
laubt, in Ruhe auf 40 Jahre Berufs-   Kollegen, die sich ehrenamtlich als     senvertretung.
leben und 26 Jahre in der Stan-       Gutachter, Referenten oder in den
despolitik zurückzublicken. Der       Ausschüssen der KZV beteiligt             Ihr
Vorsitzende der KZV hat in seinem     haben, insbesondere aber bei den
letzten Editorial ein ernüchterndes   Mitgliedern der Vertreterversamm-
Resümee gezogen (zn 09/2016).         lung für die stets vertrauensvolle,
Wohl wahr, viele Wünsche und          loyale und konstruktive Zusam-
Ideale haben sich in unserem Be-      menarbeit.
rufsleben an den politischen Reali-
täten abgeschliffen. Die Praxis und      Wir haben einen ebenso an-
das Amt, um das wir uns einst be-     spruchsvollen wie auch attrak-
worben haben, forderten uns mit       tiven und erfüllenden Beruf. Wir

                                                                 Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016   5
ZAHNÄRZTLICHE NACHRICHTEN SACHSEN-ANHALT - 11/2016 November 2016 26. Jahrgang
BERUFSSTÄNDISCHES

       Zahnklinik
         auf der
       Zielgeraden

      Inbetriebnahme im
     Frühjahr 2017 geplant

                                                   Noch ist die Zahnklinik eine Baustelle, doch im Frühjahr sollen hier die
                                                   Studenten einziehen.                               Foto: Jens Schlüter

D     ie Zahnklinik in Halle ist auf
      der Zielgeraden. „Wir wol-
len die Klinik am 1. April 2017 in
                                           stark zugesetzt. Rund 50.000 Liter
                                           Wasser waren innerhalb eines Wo-
                                           chenendes von der oberen Etage
                                                                                      Gewicht der insgesamt 36 Zahnbe-
                                                                                      handlungseinheiten tragen müssen.
                                                                                      Außerdem wurden unter anderem
Betrieb nehmen, wenn im Bau-               durch alle Räume und Flure geflos-         zwei große studentische Behand-
ablauf keine Verzögerungen                 sen. Etwa 45 Prozent des Haupt-            lungssäle hergerichtet, die einst-
mehr entstehen“, sagte Prof. Dr.           gebäudes waren dabei überflutet            mals als große Krankenzimmer mit
Hans-Günther Schaller, Direk-              worden.                                    dutzenden Betten dienten.
tor der Universitätspoliklinik für                                                       Für die Patienten sind moderne
Zahnerhaltungskunde und Par-               Herausfordernde Bauarbeiten                Anmelde- und Wartebereiche ent-
odontologie am Department für                                                         standen. Künftig wird es nicht nur
Zahn-, Mund- und Kieferheilkun-            Gutachter kamen anschließend zu            einen barrierefreien Zugang ge-
de an der Martin-Luther-Universi-          dem Schluss, dass die Sanierung            ben, sondern das Gebäude soll vom
tät Halle-Wittenberg, den zn.              des Hauses in der Großen Steinstra-        Dach bis zum Keller barrierefrei
  Dann sollen die ersten Studieren-        ße zu teuer werden würde, auch be-         gestaltet werden. Auch Fahrstühle
den sowie die Mitarbeiter der uni-         dingt durch Auflagen aus den Be-           wurden eingebaut, die Treppenhäu-
versitären Zahnkliniken in die neu-        reichen Brand- und Denkmalschutz           ser nach historischem Vorbild her-
en Räumlichkeiten einziehen. Das           sowie Barrierefreiheit. Außerdem           gerichtet, ebenso wie der zum Teil
Gebäude der künftigen Zahnklinik           hätte das Gebäude im laufenden             noch existierende historische Flie-
der halleschen Universitätsmedizin         Betrieb nicht saniert werden kön-          senfußboden.
ist ein geschichtsträchtiges Haus:         nen, zum Beispiel durch die Trock-            Der bisher nicht genutzte Teil der
So fand hier die erste Nierentrans-        nung der betroffenen Bereiche.             ehemaligen Chirurgie am Stand-
plantation der DDR statt. Zudem              Nach der Ausführungsplanung              ort Magdeburger Straße wird nach
wurde es 1870 aufgebaut, und zählt         und der europaweiten Ausschrei-            Fertigstellung die besten Mög-
damit zum ältesten Gebäudekom-             bungs- und Vergabephase der ein-           lichkeiten bieten, die Patientenbe-
plex.                                      zelnen Bau- und Fachgewerke                handlung sowie die studentische
  Schon seit Jahren wartet die             wurden nach Abbrucharbeiten im             Ausbildung unter einem Dach zu
hallesche Zahnmedizin auf neue             April 2015 die Rohbauarbeiten be-          bündeln. Mit modernsten Voraus-
Räumlichkeiten. Im Sommer 2012             gonnen – eine Herausforderung: Es          setzungen für die Studierenden:
hatte ein dramatischer Wasserscha-         mussten neue Decken eingezogen             Die Dokumentation läuft komplett
den dem Gebäude am derzeitigen             werden bzw. bestehende Decken              papierlos, alles ist digitalisiert, die
Standort Große Steinstraße sehr            verstärkt werden, da sie künftig das       Patientendaten können an allen         ▶

 6    Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016
ZAHNÄRZTLICHE NACHRICHTEN SACHSEN-ANHALT - 11/2016 November 2016 26. Jahrgang
BERUFSSTÄNDISCHES
Behandlungseinheiten aufgerufen
werden. Kurze Wege gibt es für die
240 Studierenden zu den Institu-
ten der Medizinischen Fakultät, in
denen sie einen Teil ihrer vorklini-
schen Ausbildung absolvieren.
  Noch ist diese sowie die zahn-
ärztliche Behandlung der halle-
schen Universitätsmedizin auf
zwei Gebäude verteilt. Die Kiefer-
orthopädie, die Prothetik und die
Oralchirurgie konnten nach dem
Wasserschaden weiterhin in der
Großen Steinstraße arbeiten. Die
Konservierende Zahnheilkunde
und Parodontologie ist teilweise in
das Gebäude im Harz 42 umgezo-
gen, wo Räume der Sozialmedizin
leer standen. Die zahntechnischen      Baustellenbesichtigung im September 2015. Inzwischen sind die Arbeiten in
Labore für die Studentenausbil-        der Zahnklinik fast abgeschlossen.
dung befinden sich seit dem Was-
serschaden als Übergangslösung in
Containern im Hof des Gebäudes
in der Großen Steinstraße. „Wir
werden künftig die Zahnmedizin
an einen Standort vereinen und
auf dem Campus zentrieren”, sag-
te Uni-Dekan Prof. Michael Gekle.
„Das wird der interdisziplinären
Lehre einen Schub geben.”

Versorgung sichergestellt

Die Kosten für die neue Zahnkli-
nik sollen voraussichtlich etwa
zehn Millionen Euro betragen. Das
Land Sachsen-Anhalt trägt davon
den Löwenanteil von rund sie-          Die nördliche Ansicht der Zahnklinik nach der Fertigstellung. Darstellung:
ben Millionen Euro, den Rest die       Architektengemeinschaft Dressler und Prussak
Medizinische Fakultät der Mar-
tin-Luther-Universität. Die zahn-
medizinische Ausbildung in Halle
gehört seit Jahren zu den besten in
Deutschland, wie mehrfach auch
durch die Evaluationen des Cen-
trums für Hochschulentwicklung
(CHE) bestätigt wird, das umfas-
sendste und detaillierteste Ran-
king im deutschsprachigen Raum.
  „Die zahnärztliche Versorgung
in Sachsen-Anhalt wird durch die
Sanierung auch zukünftig sicher-
gestellt”, erklärte Prof. Gekle. Da-
rüber hinaus werde in der Stadt
Halle und Umgebung eine hoch-
wertige zahnärztliche Versorgung
sowie zwischen Berlin und Fulda
die einzige zahnärztliche Notfall-
versorgung angeboten. „Karies in       Der große Saal, Archivbild von September 2015: Hier sollen 18 von insgesamt
Halle hat somit auch in Zukunft        36 Behandlungseinheiten für die Studenten stehen.  Fotos: Halbritter/Uniklinik
keine Chance.“                    n

                                                                 Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016   7
ZAHNÄRZTLICHE NACHRICHTEN SACHSEN-ANHALT - 11/2016 November 2016 26. Jahrgang
BERUFSSTÄNDISCHES

     40 Kreisstellen
      haben neue
      Vorsitzende
        gewählt

      Generationswechsel in
     jeder vierten Kreisstelle

                                                   Foto von der zurückliegenden Versammlung der Kreisstellenvorsitzen-
                                                   den im März 2016.                       Archivfoto: Gudrun Oelze

I n die ehemals 40 Kreisstellen der Zahnärztekammer
  Sachsen-Anhalt kommt frischer Wind: Fristgerecht
mussten die Kreisstellen nach der Wahl der Kammer-
                                                               schlossen. Diese Entwicklung scheint erst der Anfang
                                                               zu sein, und auch der Kammervorstand hat in seiner
                                                               Sitzung Ende Oktober festgestellt, dass es sinnvoll
versammlung auch wieder eine neue Spitze wählen                scheine, die Kreisstellen bis zur nächsten Wahl zu re-
– in rund jeder vierten Kreisstelle haben dabei junge          formieren, da auch die Wahlkreise nicht mehr über-
Kollegen ihre erfahrenen Vorgänger abgelöst. Ein Ge-           einstimmten. Die zn nutzt die Gelegenheit, die neuen
nerationswechsel deutet sich an. Gleichzeitig haben            und alten Gesichter in den Kreisstellen mit ihrer Vita,
sich mit Oschersleben und Wanzleben erstmals zwei              ihren standespolitischen Zielsetzungen und Interes-
Kreisstellen unter einem Vorsitzenden zusammenge-              sen vorzustellen.                                    n

     ASCHERSLEBEN                                        BERNBURG                           BITTERFELD

Frank                                      Dr.                                     Dr.
Rank                                       Gunnar                                  Alexander
                                           Braekow                                 Ilgner
geboren am
27.08.1962 in                              geboren am                              geboren am
Berlin, Zahn-                              17.04.1963 in                           18.06.1975 in
medizinstudi-                              Luckenwalde;                            Wolfen; Studi-
um von 1984                                Studium 1984                            um der Zahn-
bis 1989 in Je-                            bis 1989 in Je-                         medizin in
na; verheiratet,                           na; verheiratet,                        Leipzig; ver-
ein Kind; Kam-                             zwei Töchter; Kammerdelegierter,        heiratet, drei Kinder. Kammerdele-
merdelegierter.                            Mitglied im Ausschuss für zahn-         gierter.
                                           ärztliches Personal.
standespolitische Zielsetzungen:                                                   standespolitische Zielsetzungen:
Wahrung des Berufsstandes und              standespolitische Zielsetzungen:        Einheit des Berufsstandes auch bei
Freiberuflichkeit                          Erhalt der Freiberuflichkeit, Ein-      zunehmender Spezialisierung, In-
Hobbys: Musik (Saxophon in Band)           satz für Kollegiales Arbeiten und       teressenvertretung der Zahnärzt-
                                           Zusammenhalt in der Kreisstelle         schaft der Kreisstelle, Transparenz
                                           gegen die ausufernde Bürokratie         der Entscheidungsfindungen in
                                           im Berufsumfeld                         ZÄK und KZV
                                           Hobbys: Sport/ Laufen, Fitness,         Hobbys: Radrennsport
                                           Bergwandern, Lesen

 8    Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016
ZAHNÄRZTLICHE NACHRICHTEN SACHSEN-ANHALT - 11/2016 November 2016 26. Jahrgang
BERUFSSTÄNDISCHES

             BURG                              EISLEBEN                                  GENTHIN

Horst                                Dr.                                     Klaus-
Kaden                                Gabriele                                Dieter
geboren am                           Joost                                   Wiese
11.02.1956
in Biederitz;                        geboren am                              geboren am
Zahnmedizin-                         02.09.1980 in                           17.09.1960 in
studium von                          Eisleben; Zahn-                         Quedlinburg,
1976 bis 1981 in                     medizinstudi-                           Zahnmedizin-
Halle (S.); ver-                     um von 1999                             studium von
heiratet, zwei                       bis 2004 in                             1981 bis 1986 in
Kinder; Kammerdelegierter.           Dresden; verheiratet, zwei Kinder.      Halle (S.); verheiratet, drei Kinder.

standespolitische Zielsetzungen:     standespolitische Zielsetzungen:        standespolitische Zielsetzungen:
dazu beitragen, dass auch nachfol-   Bürokratie und „Kontrolle“ unse-        Verbindung zwischen Basis und
gende Generationen noch „richtig“    rer Arbeit durch Dritte reduzieren,     Kammer herstellen, Bewahrung
zahnärztlich arbeiten können trotz   Ost-West-Angleich                       der Freiberuflichkeit
überbordender Bürokratie und         Hobbys: Tennis, Ski fahren, Segeln,     Hobbys: Sport, Haus und Garten.
„Kontrollitis“                       Freizeit mit Kindern sportlich und
Hobbys: Radfahren, Lesen, Musik.     kulturell genießen, Reisen

           DESSAU                          GARDELEGEN                           GRÄFENHAINICHEN

Steffen                              Matthias                                 Bernd
Udet                                 Schröder                                 Grunert
geboren am                           geboren am                               geboren am
19.07.1958 in                        12.05.1978 in                            25.04.1958 in
Dresden; Zahn-                       Halberstadt;                             Leetza; Zahn-
medizinstudi-                        Zahnmedizin-                             medizinstudi-
um von 1979                          studium von                              um von 1977
bis 1984 in                          1996 bis 2001 in                         bis 1982 in Ber-
Leipzig; ver-                        Halle (Saale).                           lin; verheiratet,
heiratet, zwei                                                                zwei Kinder;
Kinder.                              standespolitische Zielsetzungen:         Kammerdelegierter.
                                     Erhalt der freien zahnärztlichen
standespolitische Zielsetzungen:     Berufsausübung                           standespolitische Zielsetzungen:
Interessenvertretung der Kollegen                                             Erhaltung der Freiberuflichkeit trotz
der Kreisstelle, Förderung eines                                              zunehmenden politischen Einflus-
kollegialen Miteinanders                                                      ses, Verbesserung der Attraktivität
Hobbys: Literatur, Theater, Reisen                                            der Freiberuflichkeit auch im ländli-
und Wandern                                                                   chen Bereich, bedingt durch den de-
                                                                              mographischen Wandel, Gewinnung
                                                                              von zahnärztlichem Nachwuchs
                                                                              Hobbys: Flora und Fauna der hei-
                                                                              mischen Umgebung, deutsche Ge-
                                                                              schichte, Radfahren und Alpin-Ski

                                                                                             Fortsetzung auf Seite 10

                                                                Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016   9
ZAHNÄRZTLICHE NACHRICHTEN SACHSEN-ANHALT - 11/2016 November 2016 26. Jahrgang
BERUFSSTÄNDISCHES
Fortsetzung von Seite 9

      HALBERSTADT                                  HALLE/S. (vorläufig)                   HETTSTEDT

Dr. Jens                                    Dr. Uwe                               Uwe
Heine-                                      Giehler                               Kunze
mann                                                                              geboren am
                                            geboren am
geboren am                                  08.05.1956 in                         27.05.1965 in
13.05.1961 in                               Halle; Zahnme-                        Thale; Zahnme-
Ballenstedt,                                dizinstudium                          dizinstudium
Zahnmedizin-                                von 1978 bis                          von 1987 bis
studium von                                 1983 in Halle                         1992 in Erfurt;
1979 bis 1984 in                            (S.); verheira-                       verheiratet;
Twer (Russland);                            tet, vier Kinder.                     zwei Kinder.
verheiratet, zwei Kinder.                   Kammerdelegierter.
                                                                                  standespolitische Zielsetzungen:
standespolitische Zielsetzungen:            standespolitische Zielsetzungen:      Kontakt zur Kammer halten und
für die Kollegen da sein                    Effektivität der Körperschaften       Informationen weiterleiten, kolle-
Hobbys: Lesen                               erhöhen fernab von persönlichen       gialen Zusammenhalt fördern
                                            Befindlichkeiten. Interessen der      Hobbys: Jagdhornblasen, Motorrad
                                            Mitglieder wahrnehmen, jüngere        fahren, einheimischer Bergbau
                                            Kolleginnen und Kollegen für be-
                                            rufspolitische Arbeit gewinnen, ge-
                                            sellschaftliche Interessenwahrneh-
                                            mung der Zahnärzte stärken
                                            Hobbys: Gitarre, Hörspiel, Fahrrad

      HALDENSLEBEN                                   HAVELBERG                        HOHENMÖLSEN

Dr.                                         Dr.                                   Andreas
Henning                                     Norbert                               Wenk
Frank                                       Lewerenz                              geboren am
geboren am                                  geboren am                            17.07.1963 in
11.12.1967 in                               19.06.1957                            Lützen; Zahn-
Haldensleben;                               in Goldberg;                          medizinstudi-
Zahnmedizin-                                Zahnmedizin-                          um von 1985
studium von                                 studium von                           bis 1990 in
1988-1993 in                                1979 bis 1984 in                      Leipzig; verhei-
Halle (S.)                                  Rostock; verheiratet, zwei Kinder.    ratet, ein Kind.

standespolitische Zielsetzungen:            standespolitische Zielsetzungen:      standespolitische Zielsetzungen:
Erhalt eines freien Berufes ohne            freie Berufsausübung, kollegialer     Ich setze mich für den Erhalt der
bürokratische Hürden, Aufrechter-           Kontakt und Zusammenhalt in der       Kreisstellen in den bestehenden
halten einer zahnärztlichen Versor-         Zahnärzteschaft, Entgegentreten       Strukturen ein. Außerdem halte ich
gung im ländlichen Raum                     jedweder staatlicher Regelungs-       den Erhalt unserer Freiberuflich-
Hobbys: Lesen, Aquaristik, Radfah-          wut, praxistaugliche Umsetzung        keit für ein wichtiges Ziel.
ren, Oldtimer (VW Käfer)                    fragwürdiger Anweisungen von          Hobby: Motorradtouren
                                            Politik und Institutionen, Reduzie-
                                            rung von bürokratischem Zeitauf-
                                            wand
                                            Hobbys: Langstreckenlauf, Garten,
                                            Kanu fahren, Skat

 10    Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016
BERUFSSTÄNDISCHES

           JESSEN                              KÖTHEN                                 MERSEBURG

Dr.                                 Dr.                                      Joachim
Anette                              Michael                                  Knapik
Trojandt                            Wieser                                   geboren am
                                                                             08.03.1961 in
geboren am                          geboren am
                                                                             Zabrze/Polen;
27.06.1958 in                       04.09.1960 in
                                                                             Zahnmedizin-
Jessen; Zahn-                       Thale; Zahnme-
                                                                             studium von
medizinstudi-                       dizinstudium
                                                                             1981 bis 1986
um von 1977                         von 1981 bis
                                                                             in Jena; verhei-
bis 1982 in Je-                     1986 in Halle
                                                                             ratet, ein Kind;
na und Dresden; verheiratet, zwei   (S.); verheiratet, zwei Kinder; Kam-
                                                                             Kammerdelegierter.
Kinder.                             merdelegierter.
                                                                             standespolitische Zielsetzungen:
standespolitische Zielsetzungen:    standespolitische Zielsetzungen:
                                                                             als hilfreiches Bindeglied von Le-
Erhalt der kleinen Praxen auf dem   Erhalt der Freiberuflichkeit, Erhalt
                                                                             gislative und Exekutive zu fungie-
Lande                               der Autonomie des Patienten, In-
                                                                             ren, Vorgehen gegen das „Bürokra-
Hobbys: mein Enkelkind              teressenvertretung der Kollegen
                                                                             tiemonster“ in der zahnärztlichen
                                    auch vor der Politik
                                                                             Praxis, Einsatz für die Freiberuf-
                                    Hobbys: Tauchen, Meerwasseraqua-
                                                                             lichkeit
                                    ristik, Skifahren
                                                                             Hobbys: Sport, Tanzen, Reisen

           KLÖTZE                          MAGDEBURG                                  NAUMBURG

Dr. Knut                            Dr. Dirk                                 Dr.
Abshagen                            Wagner                                   Juliane
                                                                             Engel-
geboren am                          geboren am
17.12.1953 in                       03.10.1959 in                            mann
Rostock; Zahn-                      Magdeburg;
                                    Zahnmedizin-                             geboren am
medizinstudi-
                                    studium von                              22.09.1977
um von 1974
                                    1979 bis 1984                            in Bad Lan-
bis 1979 in
                                    in Greifswald;                           gensalza,
Rostock, ver-
                                    verheiratet,                             Zahnmedizin-
heiratet, ein
                                    vier Kinder; Kammerdelegierter,          studium von 1996 bis 2002 in Jena,
Sohn. Kammerdelegierter; VV-De-
                                    VV-Delegierter, Kammervorstand.          verheiratet, zwei Kinder.
legierter, Kammervorstand.

                                    standespolitische Zielsetzungen:         standespolitische Zielsetzungen:
standespolitische Zielsetzungen:
                                    Positive Darstellung der Zahnärz-        enger Kontakt zu Kollegen der
Die Finanzen der Zahnärztekam-
                                    te in der Öffentlichkeit, Einheit des    Kreisstelle, Organisation und
mer weiter in geordneten Bahnen
                                    Berufsstandes festigen.                  Durchführung von Fortbildungs-
halten
                                    Hobbys: Jagd, Golf.                      veranstaltungen; Information der
Hobbys: Lesen, Gartenarbeit
                                                                             Zahnärzte der Kreisstelle über Ent-
                                                                             scheidungen der Zahnärztekam-
                                                                             mer
                                                                             Hobbys: Hund, Sport, Lesen

                                                                                             Fortsetzung auf Seite 12

                                                                Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016   11
BERUFSSTÄNDISCHES
Fortsetzung von Seite 11

            NEBRA                                   OSTERBURG                             QUERFURT

Robert                                     Vivien                               Carola
Böttcher                                   Jansen                               Nenast
geboren am                                 geboren am                           geboren am
22.12.1977 in                              06.08.1981 in                        03.03.1961
Jena; Zahnme-                              Berlin-Mitte;                        in Querfurt;
dizinstudium                               Zahnmedizin-                         Zahnmedizin-
von 1998 bis                               studium von                          studium von
2003 in Jena;                              2000 bis 2005 in                     1980 bis 1985 in
verheiratet,                               Halle (S.); le-                      Leipzig und Er-
drei Kinder.                               dig, ein Kind.                       furt; verwitwet,
                                                                                ein Kind.
standespolitische Zielsetzungen:           standespolitische Zielsetzungen:
Zusammenhalt der Kreisstelle för-          Zusammenhalt der Kollegen der        standespolitische Zielsetzungen:
dern                                       Kreisstelle Osterburg und Interes-   Freiberuflichkeit wahren und stär-
Hobbys: Zeit mit den Kindern ver-          sen der Mitglieder wahrnehmen,       ken, kollegiales Miteinander erhal-
bringen                                    Bürokratieabbau                      ten, für Bürokratieabbau
                                           Hobbys: Lesen, Fotografie, Haus      Hobbys: Wandern, Sport, Lesen,
                                           und Garten, Zeichnen                 Reisen

     OSCHERSLEBEN /                               QUEDLINBURG                               ROßLAU
       WANZLEBEN
                                           Dr. Astrid                           André
Knut                                       Gärtner                              Clement
Freese                                     geboren am                           geboren am
                                           22.01.1974 in                        09.12.1961 in
geboren am                                 Leipzig; Zahn-                       Roßlau, Zahn-
05.04.1981 in                              medizinstudi-                        medizinstudi-
Magdeburg;                                 um von 1992                          um von 1982
Zahnmedizin-                               bis 1997 in                          bis 1987 in Hal-
studium 2000                               Leipzig; verhei-                     le (S.); verheira-
bis 2005 in Hal-                           ratet.                               tet, ein Kind.
le (Saale); ver-
heiratet. Vor-                             standespolitische Zielsetzungen:     standespolitische Zielsetzungen:
standsmitglied der GZMK an der             Verbindung zwischen Zahnärz-         Erhaltung und Förderung des kol-
MLU Halle-Wittenberg.                      tekammer und niedergelassenen        legialen Zusammenhaltes in der
                                           Kollegen in der Region               Kreisstelle
standespolitische Zielsetzungen:           Hobbys: Reiten, Volleyball           Hobbys: Rennrad fahren
den kollegialen Austausch fördern,
Erhalt einer freien Berufsausübung
Hobbys: Engagement in weite-
ren Ehrenämtern, u.a. Stadtrat in
Wanzleben, Gemeindekirchenrats-
vorsitzender der ev. Kirchenge-
meinde Klein Wanzleben

12    Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016
BERUFSSTÄNDISCHES

         SAALKREIS                       SANGERHAUSEN                                  STAßFURT

Antje                                Thoralf                                Nicolas
Ohmann-                              Teske                                  Bothe
Gollnisch                            geboren am                             geboren am
geboren am                           16.12.1962                             01.04.1978 in
10.03.1964 in                        in Bernburg;                           Staßfurt; Zahn-
Halle (Saale);                       Zahnmedizin-                           medizinstudi-
Zahnmedizin-                         studium von                            um von 1997
studium von                          1984 bis 1989 in                       bis 2002 in Hal-
1986 bis 1991 in                     Halle (S.); ver-                       le (Saale); ver-
Halle (S.); verheiratet, ein Kind.   heiratet.                              heiratet, zwei
                                                                            Kinder.
standespolitische Zielsetzungen:
vernünftige Öffentlichkeitsarbeit                                           standespolitische Zielsetzungen:
anregen, Selbstverwaltung der                                               Den Zusammenhalt der Kreisstelle
Zahnärzte stärken,vernünftige Kol-                                          fördern und Probleme gemeinsam
legialität anstreben                                                        lösen!
Hobbys: Familie, Reise, Musik                                               Hobbys: meine Familie, Tennis, Tri-
                                                                            athlon

        SALZWEDEL                           SCHÖNEBECK                                  STENDAL

Andreas                              Dr. Frank                               Christian
Warnow                               Büchner                                 Friedrich
geboren am                           geboren am
                                                                             Schulze
18.12.1954 in                        26.02.1966 in                           geboren am
Malchin; Zahn-                       Magdeburg;                              18.09.1968 in
medizinstu-                          Zahnmedizin-                            Leipzig, Zahn-
dium 1975 bis                        studium von                             medizinstudi-
1980 in Berlin;                      1988 bis 1993;                          um von 1998
verheiratet,                         verheiratet,                            bis 2006 in
zwei Kinder;                         zwei Kinder.                            München und Rostock; ledig, keine
Mitglied der Schlichtungskommis-     VV-Delegierter.                         Kinder.
sion der Zahnärztekammer.
                                     standespolitische Zielsetzungen:        standespolitische Zielsetzungen:
standespolitische Zielsetzungen:     Stärkung und Erhalt der Selbstver-      Bürokratieabbau, kollegiales Mit-
gute Zusammenarbeit zwischen         waltung, Vertretung der Kollegen        einander
Kammer und selbständigen so-         innerhalb und außerhalb unserer         Hobbys: Musik, Reisen, Radfahren,
wie angestellten Zahnärzten in der   Kreisstelle in den entsprechenden       Segeln, Garten
Kreisstelle                          Funktionen, Förderung der Kol-
Hobbys: Garten, Lesen, Reisen        legialität, Erhalt und Gestaltung
                                     eines aktiven Kreisstellenlebens
                                     unter Einschluss der Ruheständler
                                     und der jungen Kollegen, Vorbe-
                                     reitung und Gestaltung des anste-
                                     henden Generationswechsels in
                                     der Kreisstelle und der Zahnärzte-
                                     schaft insgesamt
                                     Hobbys: Schützenverein, Schwim-                        Fortsetzung auf Seite 14
                                     men

                                                               Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016   13
BERUFSSTÄNDISCHES
Fortsetzung von Seite 13

       WEIßENFELS                                  WITTENBERG                                    ZEITZ

Kerstin                                    Sebastian                               Dr.
Beyer                                      Wach-                                   Andreas
                                           mann                                    Reich
geboren am
06.02.1963 in                              geboren am                              geboren am
Hohenmölsen;                               27.10.1970 in                           16.03.1960 in
Zahnmedizin-                               Berlin-Charlot-                         Zeitz; Zahnme-
studium von                                tenburg; Zahn-                          dizinstudium
1982 bis 1987 in                           medizinstudi-                           von 1980 bis
Leipzig/Erfurt;                            um von 1995                             1985 in Leipzig;
geschieden.                                bis 2000 in Berlin; in Partnerschaft,   verheiratet, zwei Kinder; Kammer-
Kammerdelegierte.                          ein Kind.                               delegierter.

standespolitische Zielsetzungen:           standespolitische Zielsetzungen:        standespolitische Zielsetzungen:
Erhaltung der Freiberuflichkeit der        Verbesserung der Notdienststruk-        Stärkung des Berufsstandes.
Zahnärzte, der freien Arzt- und            tur im Landkreis Wittenberg, Fort-      Hobbys: Classic-Kegeln, Radfahren,
Therapiewahl der Patienten und             bildung der Kollegen                    Skat- und Doppelkopfspielen, Ei-
Verhinderung grober politischer            Hobbys: Fußball                         senbahn
Irrtümer.
Hobbys: Haus und Garten, meine
zwei Westies, Wintersport.

      WERNIGERODE                                WOLMIRSTEDT                                   ZERBST

Alena                                      Dr. Ulrich                              Dr. Bernd
Michl                                      Aumann                                  Lux
geboren am                                 geboren am                              geboren am
11.01.1977 in                              09.05.1957 in                           12.02.1957 in
Wernigerode;                               Quedlinburg;                            Wittenberg;
Zahnmedizin-                               Zahnmedizin-                            Studium der
studium von                                studium von                             Zahnmedizin
1997 bis 2002                              1975 bis 1980 in                        von 1977 bis
in Leipzig; ver-                           Bukarest; ver-                          1982 in Leip-
heiratet, zwei                             heiratet, drei                          zig; verheiratet,
Kinder.                                    Kinder.                                 drei Kinder.

standespolitische Zielsetzungen:           standespolitische Zielsetzungen:        standespolitische Zielsetzungen:
kollegiales Miteinander fördern            Erhalt der Kreisstelle Wolmirstedt,     Erhaltung und Stärkung der Frei-
                                           Einsatz für kollegiales Verhalten       beruflichkeit der Zahnärzteschaft
                                           und Einbeziehung junger Kolle-          Hobbys: Reisen und Musizieren
                                           gen, lokale Keisstellenarbeit
                                           Hobbys: Familie, Enkelkinder, re-
                                                                                                                      n
                                           gelmäßig Ausdauersport, kreative
                                           Tätigkeiten in vieler Hinsicht

 14   Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016
BERUFSSTÄNDISCHES

           Gelungene
           Premiere in
           Halberstadt

      „Special Smiles“ waren
     zum ersten Mal bei Special
       Olympics im Einsatz

                                                   Sachsen-Anhalts Athletensprecher und Weltspiele-Speedskating-Gold-
                                                   medaillengewinner Max Zabel bei der Untersuchung.  Foto: Molenda

A     m 22. September 2016 stand
      Halberstadt ganz im Zeichen
der dritten Auflage der Special
                                         durch Wrigley, ist der Bereich zur
                                         Zahn- und Mundhygiene. Obwohl
                                         es die Special Olympics schon seit
                                                                                 ckeln. Die Sportler nehmen freiwil-
                                                                                 lig am Gesundheitsprogramm teil,
                                                                                 so auch an Special Smiles.
Olympics Sachsen-Anhalt. Das ist         2013 in Sachsen-Anhalt gibt, konnte        Zunächst werden die Zähne an-
die Sportorganisation für Menschen       Special Smiles erst mit dieser Veran-   gefärbt, um den Patienten aufzuzei-
mit geistiger und mehrfacher Be-         staltung starten. Neue regionale Ko-    gen, ob sie gut genug putzen. Dann
hinderung. Ihr Ziel ist es, für diese    ordinatorin ist die Zahnärztin Elisa-   wird mit Hilfe von Putzmodellen,
Menschen sportliche Angebote nach        beth Molenda. Gemeinsam mit ihrer       Handpuppen und Materialien in
dem Special Olympics-Konzept zu          ZFA Mandy Molnar konnten in Hal-        leichter Sprache die richtige Putz-
unterbreiten, ihr Selbstwertgefühl       berstadt die ersten Untersuchungen      technik erklärt und gemeinsam ge-
zu steigern und ihnen das Erlebnis       für Sachsen-Anhalt erfolgen.            putzt. Anschließend folgt eine klei-
einer Teilnahme an Wettkämpfen zu           „Menschen mit Behinderung            ne Untersuchung, daraufhin erfährt
ermöglichen. Rund 300 Sportler aus       gehören zur absoluten Hochrisi-         der Patient sofort, ob er wieder zum
22 Behinderteneinrichtungen des          kogruppe für Karies- und Zahn-          Hauszahnarzt muss oder alles in
Landes kamen nach Halberstadt.           fleischerkrankungen. Außerdem           Ordnung ist. Für so viel Mut gibt es
Die Schirmherrschaft übernahm            weisen die Ergebnisse der doch          natürlich auch ein kleines Geschenk
der Innenminister des Landes Sach-       recht wenigen Studien, die zur          in Form von Kaugummi, Zahnbürs-
sen-Anhalt Holger Stahlknecht vom        Zahngesundheit von Menschen mit         ten usw.
Ministerium für Inneres und Sport,       geistiger Behinderung vorliegen,           „Für die Zukunft wünschen wir
der die Sportspiele feierlich eröffne-   insbesondere auf die Notwendigkeit      uns, dass die Athleten uns als selbst-
te und begleitete.                       einer besseren Prävention hin“, sagt    verständlichen Anlaufpunkt bei den
  Die Veranstaltungen begleitet stets    Elisabeth Molenda. Deshalb sei es       Spielen ansehen, so Ängste vor dem
ein umfangreiches Gesundheitspro-        wichtig, sie zu befähigen, möglichst    Gang zum Zahnarzt abbauen und
gramm namens „Healthy Athletes“,         selbstverantwortlich Gesundheits-       die Mundhygiene verbessern. Bei
zu dem beispielsweise „Healthy           risiken zu erkennen und Methoden        größeren Veranstaltungen wünschen
Hearing – Besser Hören“, „Opening        zu deren Vermeidung zu erlernen.        wir uns natürlich auch zahlreiche
Eyes – Besser Sehen“, „Health Pro-       Außerdem liefern die Untersuchun-       freiwillige Helfer, wie Zahnärzte für
motion – Gesunde Lebensweise“            gen Material für nationale und in-      die Untersuchungen und zahnärztli-
und erstmals auch „Special Smiles        ternationale Studien, die helfen,       ches Personal, um Zahnputzbrunnen
– Gesund im Mund“ gehört. Spe-           noch bessere Präventionskonzepte        und den Kariestunnel zu betreuen“,
cial Smiles Deutschland, gefördert       für diese Patientengruppe zu entwi-     so Elisabeth Molenda.               n

                                                                    Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016   15
BERUFSSTÄNDISCHES

Patientenberater
diskutieren über
 aktuelle Fälle

 Halberstädter Beraterin
Dr. Ingeborg Schladebach
      verabschiedet                             Die Patientenberater der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt: Dr. Dirk
                                                Wagner (Telefon-/Mailberatung), Dr. Heidrun Petzold (Magdeburg), Dr.
                                                Dr. Karsten Hennig (Stendal), Dr. Ingeborg Schladebach (Halberstadt),
                                                Dr. Eckart Bohley (Halle/Saale) und Gabriele Völzke (Dessau-Roßlau). Es
                                                fehlt: Dr. Michael Albrecht (Magdeburg).

I n der Patientenberatung der
  Zahnärztekammer Sachsen-An-
halt zeichnet sich ein Generati-
                                           len, bei denen die zweijährige Ge-
                                           währleistung nicht mehr greift, soll
                                           der Ausschuss einen Vergleich her-
                                                                                    kussionen unter den Patientenbe-
                                                                                    ratern aus. „Welcher Patient zieht
                                                                                    denn da die Schlichtung noch
onswechsel ab: Zum Treffen der             beiführen und somit eine für alle        durch?“, sagte Gabriele Völzke aus
Berater Anfang November in den             Beteiligten aufwändige gerichtli-        Dessau-Roßlau mit Blick auf die
Räumen der Kassenzahnärztlichen            che Auseinandersetzung vermei-           Gutachterkosten von 590 Euro. Eine
Vereinigung Sachsen-Anhalt (KZV)           den. Meist reicht die Aktenlage          Schlichtung könne sie den Patienten
in Magdeburg gab es einen Blu-             nicht aus, dann wird ein Gutachter       vor diesem Hintergrund nicht emp-
menstrauß für Dr. Ingeborg Schla-          beauftragt – der Patient muss die        fehlen, so Völzke. Dr. Dirk Wagner
debach. Die Patientenberaterin             Kosten dafür in Höhe von 590 Euro        wies darauf hin, dass die Beschrei-
für Halberstadt, die seit 15 Jahren        jedoch selbst tragen.                    tung des Rechtsweges für den Pati-
Patienten mit ihrem Rat zur Seite            2015 wurde der von einem ex-           enten unter Umständen noch deut-
steht, zieht sich endgültig in den         ternen Volljuristen geleitete Aus-       lich zeit- und kostenaufwändiger
Ruhestand zurück. Dr. Dirk Wag-            schuss in 22 Fällen aktiv. Auffällig     sei. Man könne den Patienten des-
ner, selbst Patientenberater und           sei, dass die Zahl der im Ausschuss      halb auf jeden Fall auf das Schlich-
Mitglied des Vorstandes der Zahn-          behandelten Fälle spürbar zurück-        tungsangebot aufmerksam machen,
ärztekammer, dankte ihr für die            gehe, so Anne-Katrin Niemann.            so Dr. Wagner.
geleistete Arbeit. Für Halberstadt,        Dafür seien auch die Patientenbe-
einen der fünf Beraterstandorte in         rater mitverantwortlich. „Die Ver-       Fälle diskutiert
Sachsen-Anhalt, soll nun ein neuer         fahren sind eine gute Alternative,
Berater gefunden werden.                   zeit- und kostensparend zur Eini-        Gemeinsam mit Daniela Jännsch
                                           gung zu kommen“, sagte Niemann.          und Alexander Iyet von der Abtei-
Schlichtung als Chance                     Etwa die Hälfte der Schlichtungs-        lung Recht sowie Birgit Philipp von
                                           verfahren sei berechtigt, die andere     der Abteilung Abrechnung der KZV
Anne-Katrin Niemann, Mitarbei-             Hälfte scheitere. Das Ergebnis der       sprachen die Patientenberater im
terin der Kammer, berichtete den           Schlichter sei kein Urteil, sondern      Anschluss über diskussionswürdi-
Patientenberatern von der Arbeit           eine Empfehlung – wenn sie schei-        ge Fälle aus dem Patientenalltag. Dr.
des Schlichtungsausschusses, den           tert, bleibt dem Patienten immer         Wagner sprach das Thema Endodon-
es seit 1993 gibt. Bei Missverständ-       noch der Rechtsweg.                      tie an – wann ist eine Wurzelbehand-
nissen und Problemen zwischen                Die Schilderungen zum Schlich-         lung Kassenleistung, wann nicht?
Zahnärzten und Patienten in Fäl-           tungsausschuss lösten einige Dis-        Eine endodontische Behandlung        ▶

16    Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016
BERUFSSTÄNDISCHES

  „Danke für 15 Jahre Engagement“: Dr. Dirk
  Wagner überreichte der ausscheidenden Pa-   Diskussion über aktuelle Fälle aus Patientenberatung und Schlichtungsstel-
  tientenberaterin Dr. Ingeborg Schladebach   le: Birgit Philipp, Abteilung Abrechnung der KZV im Gespräch mit An-
  einen Blumenstrauß.                         ne-Katrin Niemann (ZÄK) und Dr. Dr. Karsten Hennig.  Fotos: A. Stein

sei entweder komplett Kassenleis-       Frage, wie es bei einem Zahnarzt-        tient damit die Praxis verlasse und
tung oder komplett privat abzu-         wechsel mit der Gewährleistung           nicht erst, wenn er sich damit wohl-
rechnen, stellte Birgit Philipp klar.   aussehe, betonte Daniela Jännsch,        fühle, sagte Daniela Jännsch. Gebe
Sei ein einzelner Wurzelkanal nicht     dass ein Patient sich einen anderen      es Probleme, greife die Gewährleis-
aufbereitbar, sei das keine Kassen-     Zahnarzt suchen muss, wenn der           tung.
leistung mehr. Am Ende müsse der        Behandler sagt, er habe alles getan.     Die Patientenberater hören außer-
Zahnarzt entscheiden, ob der Zahn       Der nicht funktionsfähige Zahner-        dem vermehrt Beschwerden über
noch zu retten sei oder nicht, beton-   satz gehöre jedoch dem Zahnarzt,         Mehrkosten bei Kieferorthopäden,
te die Abrechnungsexpertin. Eine        wenn dieser das Geld an den Pati-        wenn die Patienten den 18. Geburts-
Revision sei auf Kassenkosten mög-      enten zurückgezahlt hat, so Jännsch.     tag überschreiten. Entscheidend sei
lich, wenn der Zahnarzt nachweisen      Wann ist ein eingegliederter Zah-        hier jedoch der Behandlungsbeginn,
könne, dass dies nötig sei. Auf die     nersatz zu bezahlen? Sobald der Pa-      so die Rechtsexperten der KZV. n

                                                                                                                ANZEIGE

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BERUFSSTÄNDISCHES

     ECC und
 Zahngesundheit
   von Senioren
  bleiben Thema

Arbeitskreis Zahngesundheit
 berät über abgeschlossene
    und neue Vorhaben
                                                 Die Mitglieder des Arbeitskreises Zahngesundheit arbeiten für die Verbes-
                                                 serung der Zahngesundheit der Sachsen-Anhalter.

 W      ie fühlt man sich mit 75 oder
        gar 80? Dr. Nicole Primas
 weiß es, obwohl sie von diesem Al-
                                            te am 19. Oktober in der Geschäfts-
                                            stelle der ZÄK über die Umsetzung
                                            von Projekten in den vergangenen
                                                                                      nischen Themen hierzulande nach-
                                                                                      geeifert und vielleicht zum Tag der
                                                                                      Zahngesundheit terminiert wer-
 ter noch sehr weit entfernt ist. Die       Monaten sowie neue Vorhaben be-           den? Kinder-Unis gibt es nicht nur
 Referentin für präventive Zahn-            raten. Altersanzug und Gero-Par-          an den Universitäten in Magdeburg
 heilkunde im Vorstand der Zahn-            cours also sind Anschaffungen, die        und Halle, sondern auch an Fach-
 ärztekammer Sachsen-Anhalt, die            Dr. Primas künftig gern allen, die        hochschul-Standorten. Der Kontakt
 sich neben der Zahngesundheit der          mit der Zahn- und Mundgesund-             zu möglichen Referenten soll aufge-
 Jüngsten auch für die der älteren          heit älterer und in ihrer Mobilität       nommen werden.
 Generation engagiert, ist schon ein-       eingeschränkter Patienten zu tun
 mal in einen sogenannten Altersan-         haben, zur Veranschaulichung von          Pass wird angenommen
 zug geschlüpft. Darin können auch          Problemen des Älterwerdens zur
 Jüngere typische Einschränkungen           Verfügung stellen würde. Hinter           Die Ausgabe der Zahngesundheits-
 älterer Menschen am eigenen Leib           den dafür erforderlichen finanziel-       pässe als Einlage im Mutterpass sei
 erleben: wie es sich anfühlt, wenn         len Mitteln aber stehen noch viele        gut angelaufen, auch der Rücklauf
 man nicht mehr richtig sehen kann,         Fragezeichen.                             in den Praxen habe zugenommen,
 wenn das Gesichtsfeld eingeengt,              Zunächst berichtete die Vorstands-     wurde bestätigt. Bei den Reihenun-
 das Greif- und auch das Koordina-          referentin, was hinsichtlich des Ge-      tersuchungen des ÖGD sei eben-
 tionsvermögen eingeschränkt, der           sundheitsziels Verbesserung der           falls eine gestiegene Akzeptanz des
 Kopf nicht mehr so beweglich, die          Zahngesundheit der Bevölkerung in         Zahngesundheitspasses spürbar,
 Gelenke steif sind …                       letzter Zeit geschah. Die Teilnahme       ergänzte Jugendzahnärztin Ingrid
   Zusammen mit einem speziellen            an einer Kids-Messe in Magdeburg          Frost aus dem Salzlandkreis, wo in
 Gero-Parcours, der an verschiede-          war enttäuschend, sagte sie. Ins Ma-      einer Klasse sogar schon einmal hun-
 nen Stationen die Schwierigkei-            ritim-Hotel zu einer Messe, für die       dert Prozent der Pässe vorlagen. Auf
 ten der Zahnpflege im hohen Alter          auch noch Eintritt verlangt wurde,        Unverständnis stieß im Arbeitskreis,
 verdeutlicht, wäre das tolles An-          „kommt nicht die Klientel, die wir        dass die Barmer GEK für ihre Ver-
 schauungs- und Schulungsmate-              erreichen wollen“. Spannender sei         sicherten eigene U-Hefte herausge-
 rial für die Ausbildung der Zahn-          da schon die Saalemesse in Halle,         be. Das sei doch rausgeschmissenes
 medizinischen Fachangestellten             wo man auch Großfamilien erreiche.        Geld, so die einhellige Meinung. Dr.
 und Altenpfleger, sagte Dr. Primas         Über Sachsen-Anhalts Tellerrand           Primas hält es für die Verbesserung
 vor Mitgliedern des Arbeitskreises         hinaus schauend, könnte Sachsens          der Zahngesundheit der Jüngsten
 Zahngesundheit. Das Gremium hat-           Kinder-Universität zu zahnmedizi-         zudem für wichtig, dass dieses        ▶

 18    Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016
BERUFSSTÄNDISCHES

 Dr. Nicole Primas leitet den Arbeits-   2016 viel geschafft, auch 2017 viel vor: Die Mitglieder des Arbeitskreises Zahnge-
 kreis für Zahngesundheit.               sundheit posieren für das Gruppenfoto.                      Fotos: Gudrun Oelze

Thema auch in die Ausbildung von         die Frauen und ihre Kinder ja auch         eingesetzt werden, etwa zur An-
Erziehern integriert wird. Die vom       nach der Schwangerschaft betreuen          schaffung von Altersanzug und Ge-
Arbeitskreis angedachte Fortbil-         und auf die Bedeutung der Zahnge-          ro-Parcours. Mittel dafür könnten
dung pädagogischer Fachkräfte aus        sundheit von Anfang an hinweisen           auch bei Krankenkassen und Behör-
KiTas, Horten und Kinderheimen           können. Gut angelaufen ist bereits         den eingeworben werden, wurde
musste in Magdeburg allerdings           die Fortbildung von Hausärzten             angeregt.
mangels Teilnahme abgesagt wer-          sowohl zur Vermeidung frühkindli-            Wie es mit den Kooperationsver-
den. Nun sind alle gespannt, ob in       cher Karies als auch zur Zahn- und         trägen von Zahnärzten mit Pflege-
Halle mehr Interesse besteht, wo         Mundgesundheit bei älteren Patien-         heimen läuft, soll im kommenden
am 30. November Dr. Primas und           ten, berichtete Dr. Primas.                Jahr in Zusammenarbeit mit der
Dr. Willer als niedergelassene Zahn-                                                KZV ermittelt werden. Auch Fort-
ärzte sowie Frau Brandt von der          „AzuBiss“ wird Projekttag                  bildungsangebote für pflegende
Uni-Klinik in Halle die Teilnehmen-                                                 Angehörige sind vom Arbeitskreis
den unter anderem für die Präventi-      Die Gesundheitsziel-Projekte „Azu-         Zahngesundheit angedacht. Die
on von Karies als wichtigen Beitrag      Biss“ sowie „Vergissmeinnicht“             frühkindliche Karies bleibt 2017
für gesundes Aufwachsen sensibili-       wurden erfolgreich abgeschlossen.          weiterhin ein wichtiges Thema.
sieren wollen.                           „AzuBiss“, das bundesweit gut an-            Zudem werden alle Grundschu-
  Der gemeinsame Fachtag von             gekommen und für den Deutschen             len im kommenden Jahr mit neuen
Ministerium für Arbeit, Soziales         Präventionspreis eingereicht wurde,        Zahnrettungsboxen versorgt, für
und Integration und Kassenzahn-          wird im praktischen Teil aber mo-          deren Kosten die Techniker Kran-
ärztlicher Vereinigung zum Thema         difiziert, sagte Dr. Primas. So soll es    kenkasse aufkommt. Bedarf wur-
„Kindeswohl und Zahngesundheit“          die Tandems mit wechselseitigen            de vom Öffentlichen Gesundheits-
war Ende September in Magde-             Praktika der Azubis im jeweils an-         dienst auch für Sekundarschulen
burg zwar gut besucht, aber leider       deren Ausbildungsbetrieb künftig           und Sportvereine signalisiert, die
kaum von Koordinatoren Früher            nicht mehr geben, statt dessen einen       eventuell durch finanzielle Un-
Hilfen, wurde bemängelt. Dabei sei       gemeinsamen Projekttag an den Be-          terstützung des Ministeriums mit
zumindest im lokalen Netzwerk            rufsschulen. Mit „Vergissmeinnicht“        den kleinen, Zähne rettenden Bo-
der Landeshauptstadt das Interes-        haben sich die Initiatoren um den          xen ausgestattet werden könnten.
se an dieser Thematik groß, wurde        von Sachsen-Anhalt ausgelobten             Vielleicht kann man schon beim
signalisiert. Über den Landesheb-        Demografiepreis beworben. Even-            nächsten Treffen des Arbeitskreises
ammenverband wird der Kontakt            tuelle Preisgelder sollen zur Verbes-      Zahngesundheit am 22. März 2017
zu Geburtshelferinnen gesucht,           serung der Seniorenzahnmedizin             Näheres dazu erfahren.            oe

                                                                      Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 11/2016   19
BERUFSSTÄNDISCHES

 Schmerzen als
Schwerpunkt auf
DGAZ-Konferenz

     Dr. Nicole Primas
    berichtet von Treffen
    der Spezialisten für
     Alterszahnmedizin                             Die Spezialisten für Alterszahnmedizin beschäftigten sich auf der Jah-
                                                   restagung der DGAZ Ende September mit dem Thema „Schmerz und
                                                   Schmerzmanagement“.

I  m Vorfeld der Tagung der
   Deutschen Gesellschaft für Al-
terszahnmedizin (DGAZ) fand am
                                           ren. Checklisten, Patientendaten,
                                           Einverständniserklärungen, Form-
                                           blätter, Befunde, PSI-Verlauf und
                                                                                        begann Dr. Dirk Bleiel mit dem
                                                                                        Hinweis, dass es notwendig ist,
                                                                                        dass alle Pflegeheime durch ei-
22.09.2016 die Prüfung „Spezia-            Behandlungsbedarf können so                  nen Kooperationszahnarzt betreut
list Seniorenzahnmedizin“ statt.           jederzeit abgerufen und ergänzt              werden sollten, um Regelmäßig-
16 Kollegen unterzogen sich nach           werden. Geplant für diese App ist            keit und Prävention zu erreichen.
dem Einreichen von Patientenfäl-           weiterhin ein Medikamentenwar-               Die Betreuung lediglich auf Anfor-
len, Praxiskonzepten oder Projekt-         ner, die direkte Abrechnung mit              derung ist nicht mehr zeitgemäß
dokumentationen im Bereich der             der KZV, und die digitale Kommu-             – denn so kann nur noch einge-
Seniorenzahnmedizin der münd-              nikation mit den Hausärzten wäre             griffen werden, wenn der Schaden
lichen Prüfung und können sich             so denkbar.                                  bereits entstanden ist.
nun Spezialist der DGAZ nennen.              Prof. Hartmut Schröder refe-                 Dr. Elmar Ludwig erläuterte in
Von Freitag, 23.09.2016 bis Sonn-          rierte zum Thema „Schmerz aus                seinem Vortrag, dass das Ausstel-
tag, 25.09.2016 schloss sich dann          transkultureller Sicht“.                     len von Transportscheinen ab dem
die interne Jahrestagung der Mit-                                                       05.05.2016 nun auch offiziell durch
glieder der DGAZ an. Es war                Patienten genau beobachten                   Zahnärzte möglich ist. Hierbei
die 26. Tagung und das Thema                                                            gelten die gleichen Richtlinien wie
„Schmerz und Schmerzmanage-                „Älter werden – älter sein“ – Prof.          für Ärzte – diese sollte jeder, der
ment“ wurde im brandenburgi-               Andreas Kruse forderte in sei-               Transportscheine ausfüllt, auch
schen Groß Behnitz in beschau-             nem Vortrag auf, sich seine älter            gelesen haben. Die Transportschei-
licher Umgebung ausführlich                werdenden Patienten genau an-                ne gelten für die nächstgelegene
behandelt. Auch politische The-            zusehen, sie zu beobachten, um               Zahnarztpraxis bzw. den Kolle-
men standen auf der Tagesord-              Veränderungen zu bemerken. So                gen, der geeignet ist. Das heißt –
nung.                                      seien beispielsweise ein geringer            nicht immer ist die nächstgelegene
   Am Freitagnachmittag stellte Dr.        werdender Händedruck und die                 Zahnarztpraxis auch die mit dem
Helmut Kesler eine App zur auf-            verlängerte Zeit, die der Patient            geeigneten Kollegen bzw. Koope-
suchenden Betreuung vor. Diese             vom Wartezimmer ins Behand-                  rationszahnarzt. Der Kooperati-
App soll helfen, alle Datensätze           lungszimmer benötigt, Hinweise               onszahnarzt ist in jedem Fall der
bei der Betreuung von Senioren             aufs Altern oder eine Gewichtsab-            geeignete Kollege, auch wenn die
in stationären Einrichtungen oder          nahme in kürzester Zeit ein Indiz            Praxis etwas weiter weg ist.       ▶
in der Häuslichkeit zu digitalisie-        für eine Entzündung. Am Samstag              Die Transportscheine bedürfen

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