Alpenverein Austria Nachrichten - Die Sonnschienhütte im Winter Reisen - Highlights in Südamerika Jugend - Wenn die Berge glühen Klimawandel - Im ...

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Alpenverein Austria
Nachrichten
Wege ins Freie
Jg. 128 • Nr. 1 • Jänner – März 2021
www.alpenverein-austria.at

Die Sonnschienhütte im Winter
Reisen – Highlights in Südamerika
Jugend – Wenn die Berge glühen
Klimawandel – Im Gespräch mit Marcus Wadsak
Alpenverein Austria Nachrichten - Die Sonnschienhütte im Winter Reisen - Highlights in Südamerika Jugend - Wenn die Berge glühen Klimawandel - Im ...
2 Infos

                             18           28

              30                                                                              16
                          12

Inhalt
           3 Editorial                                                  		Senioren
                                                                        20 Wandertage im Großarltal
           4 Service
               Austria-Riesenslalom • Ausrüstungsverleih                		Umwelt
               Winteröffnungszeiten Hütten 2020/2021                    22 Die Aktivitäten der Natur- und
               Mitglieder stellen sich vor - Angie und Matthias Grams        Umweltschutzgruppe (NUS)
               und Silvia Bauer-Tessarek • Servicestelle
                                                                        24 Im Gespräch mit Marcus Wadsak
                                                                             Klimawandel: Fakten gegen Fake & Fiction
          		Hütten                                                      26 Em. Univ. Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb: Warum wir
           5 Einsatz eines Blockheizkraftwerkes (BHKW) zur                 uns für die Rettung der Welt erwärmen sollten
             Unterstützung der Erzeugung von elektrischer Energie
                                                                        28 Thinkers Night im Alpenverein Austria:
           6 Hüttenporträt im Winter: Die Sonnschienhütte                  Klimafinanzierung Wien 2050
             Pächter/in für die Sonnschienhütte gesucht
                                                                        		Bergsteigerdörfer
          		Schutzgebiete                                               30 Die ersten Bergsteigerdörfer Sloweniens
           8 Schutzgebiete im Dachsteingebirge                               Jezersko und Luče

          		Reisen                                                      32 Gruppen
          10 Cuzco – Machu Picchu – Titicacasee – La Paz - Uyuni:
               Highlights in Südamerika                                 35 Geführte Touren
          12 Mit dem Hausboot im Elsass unterwegs:
               Reisen in Coronazeiten                                   37 Vorträge
          14 Door 2 Jungle, Door 2 Yourself
                                                                        38 Bücher
          		Jugend
          16 Familienbergferien im Hollhaus auf der Tauplitzalm         40 Einladung zur Ordentlichen Hauptversammlung
          17 „Funkenschläger“ brennen für die Wildnis
          18 JUMA-Lager Südtirol September 2020

                                                                                                            Austria Nachrichten 1/2021
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3 Editorial

Editorial
Geschätzte Mitglieder, Freunde und Interessenten,
liebe Austriafamilie!

Glücklich darüber, dass dies                 ner Gastfreundschaft. Auf keiner Aust-      beginn - mal sehen, ob Merkel, Macron
möglich ist, darf ich mit ei-                riahütte und bei keiner Sommerveran-        und die EU das zulassen werden (für
                                             staltung kam es zu Ansteckungen. Noch-      deren Argumentation ja durchaus eini-
nem Rückblick auf die Früh-
                                             mals aufrichtigen Dank an alle!             ges spricht). Wir wünschen uns auf je-
jahrs- und Sommersaison in                                                               den Fall von der Politik einen Lernfort-
unserer Austria beginnen.                    Auch unser Basislager in der Rotenturm-     schritt, der, anders als im Sommer, für
Vielfältige Aktivitäten konn-                straße und die Indoor-Kletteranlagen        praktisch umsetzbare klare Regeln mit
ten erfolgreich und unfallfrei               haben sich bewährt. Wie beim Ziehhhar-      minimalem Interpretationsspielraum
durchgeführt werden. Schon                   monikaspielen „auf und zu“ und immer        sorgt.
ab dem Mai war im Alpin-                     wieder Anpassungen. Auch den Mitarbei-
referat wieder Hochsaison                    tern in der Geschäftsstelle gebührt un-     Empfehlen möchten wir das aktuelle AV-
                                             ser Respekt für den disziplinierten Um-     Jahrbuch (auch als Last-Minute-Ge-
angesagt.
                                             gang mit allen Mitgliedern, welche Leis-    schenk im Basislager Rotenturmstraße
                                             tungen im Basislager brauchten.             erhältlich) mit dem gewichtigen Gebiets-
Viele wollten ihren Urlaub in den öster-                                                 thema „unserer“ Karnischen Alpen. Die
reichischen Bergen und bei unseren Ver-      Die für Villach geplante Jahreshauptver-    meisten Beiträge sind informativ und
anstaltungen verbringen. Nach der Ent-       sammlung (JHV) des Gesamtvereins            gut lesbar, auch wenn sie aus unserer
haltsamkeit im Frühjahr ging es bald         musste abgesagt werden. Unsere Freun-       Sicht beträchtliche „alpinhistorische“
wieder auf Vorjahresniveau los. Sämtli-      de in der jubilierenden Sektion Villach     Mängel aufweisen. Besonders enttäuscht
che 135 Veranstaltungen konnten ohne         dürfen zwar auch die JHV 2021 ausrich-      sind wir im Vorstand über das Totschwei-
nennenswerte Beschwerden, Verletzun-         ten, aber um die Doppelbelastung sind       gen von MR Dr. Steinwender - Herz und
gen oder Unfälle durchgeführt werden.        sie nicht zu beneiden. Unser großes An-     Motor der positiven Entwicklung am
Bis zum September und auch noch im           liegen, gemeinsam mit anderen beson-        Hauptkamm. Auch die unter großen An-
Oktober konnten wir Kurse und Veran-         ders betroffenen Sektionen zu gerechte-     strengungen und in einem jahrzehnte-
staltungen, unter Berücksichtigung der       rer Lastenverteilung für Hüttenbesitzen-    langen, strategisch geplanten und
jeweils aktuellen Vorschriften, organi-      de zu gelangen, konnte daher noch nicht     durch­geführten Erneuerungskonzept er-
sieren. Trainingseinheiten in der Kletter-   erledigt werden. Wir haben einen konst-     folgte Generalsanierung der sechs Hüt-
halle und den Veranstaltungsräumen,          ruktiven Beitrag und Appell an die Gre-     ten der Austria auf Umweltgütesiegel-
Vorträge, Teamtreffen und Sitzungen –        mien und hüttenbesitzenden Sektionen        standard blieb unterbelichtet. Wir haben
alles, was Sinn machte und mit ausrei-       erarbeitet, um die Zeit bis zum Herbst      dies zum Anlass genommen, im Gesamt-
chend Abstand für alle „sicher“ durch-       nächsten Jahres bestmöglich für Vorar-      verein eine Initiative zur Neudefinition
führbar war, konnte stattfinden. Selbst-     beiten zu nutzen. Die Reaktionen aus        der Leitlinien für die Jahrbücher vorzu-
verständlich haben wir bei Beginn des        den Gremien sind aber nicht gerade er-      legen.
aktuellen Lockdown wieder adäquat ge-        mutigend. Nach dem schlechten Motto
handelt und auf „Vorwinterschlaf“ um-        „Wenn ich nicht mehr weiterweiß, gründ´     Für unser Gruppen- und Aktivprogramm
gestellt - mittlerweile haben wir ja schon   ich einen Arbeitskreis“ wurde wieder ein    gilt: Sofern es die politischen Rahmenbe-
Übung darin.                                 Ausschuss eingesetzt (der vierte in den     dingungen zulassen und es damit Sinn
                                             letzten Jahren). Keiner hat merkbare        macht, werden wir alles daransetzen,
Für die Sommersaison möchte ich mich         und konkrete Ergebnisse erbracht. Noch      unsere Wintertouren und Kurse in der
namens des gesamten Vorstandes und           bedenklicher stimmt uns die Polemik         gewohnten Qualität und mit der bekann-
aller Pächter für viele Besuche auf unse-    von Präsident Ermacora, der die Initiati-   ten Begeisterung durchzuführen. Leitli-
ren Hütten bedanken. Die erfreulichen        ven der betroffenen Sektionen als Parti-    nien für die Durchführung in dieser spe-
Zahlen bei Tagesgästen haben die coro-       kularinteressen verunglimpft und damit      ziellen Situation sind schon erarbeitet,
nabedingten Nächtigungsausfälle zu ei-       in unzulässiger Weise „aus Opfern Täter     liegen allerdings vorläufig in der Schub-
nem Gutteil wettmachen können. Es war        zu machen versucht“.                        lade. Dazu unser Appell: Informiert euch
für alle Wirte und unser Hüttenteam die                                                  auf unserer Website über die aktuell
forderndste Sommersaison, die wir je zu      Für den 14. November hatten wir eine        gültigen Spielregeln! Und bitte bleibt
bewältigen hatten. Gemeinsam mit dem         Hüttenpächtertagung geplant, um ge-         gesund und kommt aber auch nur ge-
Austria-Hüttenteam und unserem               meinsam den besonderen Coronasom-           sund in die Berge!
Rechtsberater habe ich selbst fast ein       mer zu analysieren und die Weichenstel-
Dutzend Mal die „Austria-Hüttenord-          lungen für den Betrieb der Winterhütten     Für den Advent und die heuer vielleicht
nung“ neu an die Regierungsvorgaben          vorzunehmen. Leider hat die Pandemie        tatsächlich „stillste Zeit im Jahr“
angepasst und an die Hütten versendet.       uns auch hier einen Strich durch die        wünscht der ganze Vorstand und das
Ganz besondere Anerkennung gilt den          Rechnung gemacht. Etliches konnten wir      komplette Austria-Team das Allerbeste!
Mannschaften auf den Hütten beim Um-         aber in Videokonferenzen ersatzweise
setzen der Vorgaben zur Vermeidung           aufarbeiten. Bisher rechnen wir mit ei-     Fritz Macher
von Infektionen und trotzdem gediege-        ner Öffnung der Winterhütten zu Saison-

Austria Nachrichten 1/2021
Alpenverein Austria Nachrichten - Die Sonnschienhütte im Winter Reisen - Highlights in Südamerika Jugend - Wenn die Berge glühen Klimawandel - Im ...
4 Service

 Austria-Riesenslalom
 Am Sonntag, dem 07.03.2021, in Annaberg.

 Hast du Lust, einmal bei einem Skirennen zu starten? Dazu musst du kein
 Profi sein. Komm mit und versuch es doch auch einmal, die Piste zwi-
 schen Torstangen hinunterzugleiten. Der Austria–Riesenslalom ist für
 alle gedacht, die gern Skifahren.

 Anmeldeschluss: Dienstag, 02.03.2021, in der Servicestelle und in der
 Ortsgruppe „Oberes Ybbstal“.

Ausrüstungsverleih                                                                 Winteröffnungszeiten Hütten 2020/2021
Als Alpenvereinsmitglied kannst du deine gesamte alpintechnische Aus­              Edelrautehütte: 26.12.2020–14.03.2021 (je nach Wetterlage ev. auch bis 21.3.2021)
rüstung für Wanderungen, Klettersteige, Klettern, Steileisklettern, Glet-          Seethalerhütte: Anfang Jänner–05. April 2021
scher- und Eistouren sowie Schneeschuhwanderungen bei uns entlehnen.               Simonyhütte: Mitte Jänner bis Mitte April 2021
                                                                                   Sonnschienhütte: 17.10.2020–21.03.2021 Montag Ruhetag,
Verleihzeiten: wie Öffnungs­zeiten. Der Verleih ist generell kau­tionsfrei, bei                           23.-25.12.2020 geschlossen
Verlust oder Beschädigung wird der Neuwert in Rechnung gestellt. Teilnehmer        Die Öffnungszeiten können je nach Wetter- und Schneelage variieren, tele-
an Veranstaltungen des Alpenverein Austria (Kurse und Führungen) erhalten          fonische Rücksprache ist erbeten. Bitte auch die aktuellen Covid-19-Maßnah-
einen Rabatt von 25 % auf die Verleihgebühren.                                     menverordnungen beachten.

MITGLIEDER STELLEN SICH VOR – Angie und Matthias Grams
Wir sind Angie und Mat Grams. Im Brotberuf sind wir selbständig in
unseren beiden Firmen tätig. Auch engagieren wir uns beide ehrenamt­
lich in der Ortsstelle Wien des Österreichischen Bergrettungsdienstes.

Die Liebe zur Natur und den Bergen begleitet uns schon immer und wir be-
gannen mit dem Projekt „Gramsunterwegs“. Wir wollen Wanderungen zu
weniger bekannten Zielen und Gipfeln anbieten, das Naturerlebnis in den
Vordergrund rücken.
Ganz im Sinne des „Der Weg ist das Ziel“ wollen wir uns mit Flora und Fauna
auseinandersetzen, Geschichten und Anekdoten entlang der Wege kennen-
lernen und natürlich kommt der gemütlich-gesellschaftliche Teil auch nicht
zu kurz. Wir freuen uns darauf, mit euch unterwegs zu sein.

MITGLIEDER STELLEN SICH VOR – Silvia Bauer-Tessarek
Wanderübungsleiterin, Hinterbrühl

                  Schon seit vielen Jahren bin ich Mitglied im Alpenver­           Nach Abschluss meiner Ausbildung bin ich seit 2019 selbst für den Alpenver-
                  ein, den ich im Rahmen meiner Wanderungen und Hüt­               ein tätig. In Form von Tagestouren biete ich Wanderungen im Wienerwald und
                  tenübernachtungen kennenlernte. Später kamen Klet­               in der weiteren Umgebung von Wien an. Neben der Belebung von Körper und
                  tersteig- und Skitourenkurse dazu. Der kameradschaft­            Geist, Förderung von Gesundheit und Ausdauer lege ich Wert darauf, dass
                  liche Umgang und Teamgeist – mit Ausbildnern und an­             immer auch das Kennenlernen der Teilnehmer und anregende Gespräche ih-
                  deren Teilnehmern – faszinierte mich von Anfang an.              ren Platz finden können. Unsere einzigartige Natur in Niederösterreich bietet
                                                                                   viele Möglichkeiten, genussvolle und abwechslungsreiche Momente zu erle-
Neben meiner beruflichen Tätigkeit als Zahnärztin hatte ich mich zunächst um       ben. Besonders in einer netten Gruppe sind diese Erlebnisse noch schöner.
meine Familie gekümmert. Gemeinsam mit meinem Mann habe ich 4 Kinder und           Daher freue ich mich, euch möglicherweise für die eine oder andere gemein-
mittlerweile 4 Enkelkinder, die mir natürlich besonders ans Herz gewachsen sind.   same Tour begeistern zu können und lade euch hierzu herzlich ein.

 Servicestelle – Wir sind für Sie da!

 Unsere Mitarbeiter sind von                                                       Wir informieren Sie gerne über laufende Aktivitäten, helfen bei Fragen zu
 Montag-Donnerstag: 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr                                        unseren Hütten und nehmen Ihre Anmeldungen zu unseren Veranstaltun-
 Freitag: 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr                                                  gen entgegen. Vor Ort im Alpenvereinshaus in der Rotenturmstraße 14
 durchgehend für Sie erreichbar                                                    können Sie Kartenmaterial, Hüttenschlafsäcke und andere Verkaufs­
 unter: Tel. 01/513 10 03                                                          artikel erwerben. Ebenso bieten unser Ausrüstungsverleih und unsere
 austria@alpenverein-austria.at • www.alpenverein-austria.at                       Alpinbibliothek die notwendige Hardware für Ihr Bergerlebnis.

                                                                                                                                              Austria Nachrichten 1/2021
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5 Hütten und Wege

Einsatz eines Blockheizkraftwerkes (BHKW) zur Unterstützung der Erzeugung von
elektrischer Energie

Hüttentechnik
Unsere Schutzhütten benötigen Energie in Form von Wärme für die Heizung und in Form von Strom
für die vielfältigen Geräte in Küche, Haus und Werkstatt. Die Abwässer müssen entsorgt werden.

Von Richard Goldeband

B    estenfalls bestehen ein Kanalan-
     schluss und ein Anschluss ans öffent-
 liche Stromnetz. Die Regel ist das leider
                                                                                                                                                             Vorbildhaft um­
                                                                                                                                                             ge­setzt wurde
                                                                                                                                                             diese Technologie
                                                                                                                                                             beim Neubau der
 nicht, die meisten, vor allem höher gele-                                                                                                                   Seethalerhütte am
 gene Hütten bilden energietechnisch eine                                                                                                                    Dachstein, wo der
 „Insel“.                                                                                                                                                    Grundsatz „form
 Für die Versorgung mit elektrischer                                                                                                                         follows function“
                                                                                                                                                             kompromisslos
 Energie besteht so eine Inselanlage aus
                                                                                                                                                             verwirklicht
 Photovoltaik-Paneelen, die möglichst groß-                                                                                                                  wurde.
­flächig und sonnenstandsgünstig ange-
 bracht sind, einem kräftigen Batteriesatz                                                                                                                   Die Neigung der
 und einem Generator, der dann zum Ein-                                                                                                                      Südseite der
                                                                                                                                                             Hütte ergibt sich
satz kommt, wenn die Batterien leer sind
                                                                                                                                                             aus dem optimal
und/oder die PV-Paneele aufgrund des                                                                                                                         möglichen Winkel
Wetters keinen Strom liefern können. Seit                                                                                                                    zur maximalen
einigen Jahren werden die bisher übli-                                                                                                                       „Ernte“ von
chen Dieselgeneratoren durch Blockheiz-                                                                                                                      Sonnenlicht. Und
                                                                                                                                                             es gibt dort auch
kraftwerke (BHKW) ersetzt, die drei we-
                                                                                                                                                             keine Fenster, um
sentliche Verbesserungen bieten:                                                                                                                             die größtmögliche
„„ Der Betrieb erfolgt mit Rapsöl,                                                                                                                           Fläche zu erzielen.
      wodurch der Einsatz von fossilen                                                                                                                       Die anderen Wän-
      Brennstoffen entfällt                                                                                                                                  de der Hütte sind
                                                                                                                                                             ebenfalls geneigt.
„„ Die entstehende Wärme wird
                                                                                                                                                             Dort dient die
      ebenfalls verwendet                                                                                                                                    Schräge zur besse-
„„ Ein BHKW erreicht somit einen                                                                                                                             ren Sammlung von
      Wirkungsgrad von über 90%                                                                                                                              Regenwasser für
      und benötigt daher wesentlich                                                                                                                          die Trinkwasser-
                                                                                                                                                             versorgung.
      weniger Brennstoff
Ein Beitrag unserer Hüttentechnik zur Er-                                                                                                                    Aber das ist
reichung der Klimaziele. Im Vergleich dazu
                                                    © Solare Energie GmbH

                                                                                                                                                             eine andere
hat ein herkömmlicher Dieselgenerator ei-                                                                                                                    Geschichte ...
nen Wirkungsgrad von dürftigen 30%.

Ein solches Blockheizkraftwerk ist auch
für die neue Voisthalerhütte am Hoch-
schwab geplant, um das Vorhaben reali-
                                                               Spendenkonto: Alpenverein Austria, IBAN: AT77 6000 0000 0145 6093,
sieren zu können benötigen wir jedoch
                                                               BIC: BAWAATWW, Verwendungszweck: Ersatzbau Voisthalerhütte
Ihre finanzielle Unterstützung. Jeder Be-
                                                               Näheres unter: https://tinyurl.com/ya9rr2z3
trag hilft, vielen herzlichen Dank!

 Impressum:                                                                                 Redaktion & Anzeigenannahme: Alpenverein Austria, Agnieszka Lazowska-Hreczycho,
                                                                                            1010 Wien, Rotenturmstraße 14
 Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: „Austria Nachrichten“, Zeitschrift des Alpen­                   Druck: Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., Wienerstraße 80, A-3580 Horn,
 verein Austria, Zweig­verein des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV): 1010 Wien, Roten-
                                                                                                  201920021

                                                                                                      CO2-neutraler Druck nach den Richtlinien des österr. Umweltzeichens, P.E.F.C.
 turmstraße 14, erscheint 5-mal jährlich, einschließlich Aktivprogramm                                zertifiziert. Grafik: beesign.com Titelbild: Powdern statt Zaudern Advanced,
 Herausgeber u. Medieninhaber: Zeitschrift des „Alpenverein Austria“, Zweigverein des Arlberg, Thomas Baumgartner. Die Bildrechte liegen bei den Autoren. Die Inhalte der nament-
 Österreichischen Alpenvereins (ÖAV): 1010 Wien, Rotenturmstraße 14.  ZVR-Zahl: 454438765. lich gekennzeichneten Beiträge spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redak­tion
 Für den Inhalt verantwortlich: Friedrich Macher, Erster Vorsitzender                      wieder. Redaktionsschluss der Ausgabe 2/2021 (April-Juni): 01.02.2021

Austria Nachrichten 1/2021
Alpenverein Austria Nachrichten - Die Sonnschienhütte im Winter Reisen - Highlights in Südamerika Jugend - Wenn die Berge glühen Klimawandel - Im ...
6 Hütten und Wege

                                                                               Unsere Wirte:                                               Karl und Hermi haben ihren Lebensmit-
                                                                               Karl und Hermi                                              telpunkt und Hauptwohnsitz auf der Hüt-
                                                                                                                                           te, das ganze Jahr über, auch im Winter.
                                                                               Karl Rappold und Hermelinde Zeiler sind                     Diese Saison wird ihre letzte sein, bevor
                                                                               seit 2014 begeisterte Pächter der Hütte,                    sie ihre verdiente Pension antreten.
                                                                               im Sommer oft mit Sherpa-Unterstüt-
                                                                               zung und mit ihrer Großfamilie im Rü-                       Im Winter am Hochschwab:
                                                                               cken, gestalten sie das Hüttenleben le-                     Die Sonnschienhütte als
                                                                               bendig. Karl, Musikant, sorgt mit der                       Ganzjahres-Stützpunkt
                                                                               Harmonika abends öfters für Unterhal-
                                                                               tung, Hermi für steirische Schmankerln
                                                                                                                                           besonders für Skitouren im
                                                                               aus der Küche und bietet mit Würsteln,                      Winter
                                                                               Suppen, Mehlspeisen und einem wech-                         Seitdem Karl und Hermi die Hütte betrei-
             Hüttenporträt im Winter                                           selnden Tagesangebot frische Stärkun-                       ben, ist nicht nur im Sommer durchge-
                                                                               gen am Berg.                                                hend geöffnet (1. Mai – 14. September),

         Die Sonn-                                                             Im Sinne des „so schmecken die Berge“
                                                                               bietet die Hütte regionale Spezialitäten.
                                                                               Mit Kindern auf der Sonnschienhütte ist
                                                                                                                                           sondern auch, bis auf April (wohlverdien-
                                                                                                                                           ter Urlaub der Wirte) und 15.9. – 15.10.
                                                                                                                                           (Jagdsperre), das gesamte restliche

       schienhütte                                                             der Aufenthalt immer ein Erlebnis: die
                                                                               ungefährliche Alm, ohne Absturzrisiko,
                                                                               der leichte Zustieg und die Möglichkeit,
                                                                                                                                           Jahr mit Montag als Ruhetag. Die Lage
                                                                                                                                           der Hütte ermöglicht einen Ganzjahres-
                                                                                                                                           betrieb, die 2012 auch in einige Schlaf-
                                                                               auch kurze Runden zu gehen, sind opti-                      räume eingebaute Zentralheizung woh-
   Die Sonnschienhütte, seit zwei Jahren beim                                  mal dafür.                                                  lig warme Winternächtigungen.
 Alpenverein Austria, bietet Möglichkeiten für                                 „Kommt´s herauf und lasst´s euch gut                        Hütten sind nicht nur Sparkassen, son-
       alle Bergsportler von groß bis klein. Am                                gehen“ - das ist seit 2014 das Statement                    dern auch Baustellen: Was hat sich auf
 Almplateau des Hochschwabs gelegen, bietet                                    unserer Hüttenwirte, die diese Philoso-                     der Sonnschienhütte getan und was wird
                                                                               phie im Rahmen ihrer Kräfte – der Hüt-                      passieren?
   sie Schmankerln, Stimmung und Erholung.
                                                                               tenbetrieb in der Hauptsaison ist ein                       Nach einer ruhigeren Zeit ohne größere
                                                                               24-Stunden-Job, der natürlich auch müh-                     Investitionen wurde 2012 die Heizung
                        Von Benedikt Gamillscheg                               same Zeiten mit sich bringt – vorleben:                     erneuert, die Küche erweitert und das

                 Pächter/in für die Sonnschienhütte gesucht
                 Sie lieben die Österreichischen Alpen, haben Freude am
                 Umgang mit Menschen und Erfahrung in der Gastronomie?
                 Dann sind Sie bei uns genau richtig!
                                                  Der Alpenverein Austria sucht ab Oktober 2021 eine/n motivierte/n
                                                  Hütten­pächter/in oder ein Pächterpaar für die Sonnschienhütte. Die
                                                  Sonnschienhütte ist eine Schutzhütte der Kategorie 1 und wurde 1914
                         © Benedikt Gamillscheg

                                                  auf einer Seehöhe von 1.523 m im westlichen Hochschwab errichtet
                                                  (Talort Tragöß). Die Hütte verfügt über 13 Zimmerlager bzw. 50 Schlaf-
                                                  plätze auf Matratzenlagern und ist ganzjährig bewirtschaftet (Anfang
                                                  Mai–Mitte September und Mitte Oktober bis Ende März; 1 Monat Jagd-
                                                  sperre, Mitte Oktober –Ende März).

                 Unsere Anforderungen und Erwartungen:
                 „„ unternehmerische Qualifikationen in der Gastronomie
                 „„ hohe Dienstleistungsorientierung
                 „„ freundliches und zuvorkommendes Wesen
                 „„ handwerkliches Geschick
                 „„ alpine Kenntnisse und Erfahrungen
                 Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, freuen wir uns über Ihre Bewerbung mit
                                                                                                                           © Ingo Stefan

                 Motivationsschreiben und Lebenslauf an huetten@alpenverein-austria.at oder pos-
                 talisch an Alpenverein Austria, Rotenturmstraße 14, 1010 Wien. Nähere Informationen
                 zur Sonnschienhütte finden Sie unter www.alpenverein.at/sonnschienhuette

                                                                                                                                                                Austria Nachrichten 1/2021
Alpenverein Austria Nachrichten - Die Sonnschienhütte im Winter Reisen - Highlights in Südamerika Jugend - Wenn die Berge glühen Klimawandel - Im ...
7 Hütten und Wege

Kellergeschoss gedämmt. In den vergan-         und verbringt möglichst viel Zeit     Öffentliche Anreise: am
genen beiden Jahren wurde dann die             auf der Alm, bei der Hütte und am     Hochschwab nicht immer
Photovoltaik-Anlage erweitert, die Ter-        weiten, oft schneebedeckten, ebe-
                                                                                     einfach
rasse saniert, die Wasserzuleitung frost-      nen Plateau.
sicher verlegt und ein Carport errichtet.   „„ Wer mehr bergsteigerische Leistung    Tragöß im Lamingtal und der Grüne See
Dank der Lage am Almplateau gibt es seit       erbringen möchte, kann sich einige    sind die der Sonnschienalm nächstgele-
langem einen Kanal bis ins Tal, zu einem       Tage Zeit nehmen, auf die             genen Talorte. Der Bus (Postbus Nr. 175)
Abwasser-Sammelbehälter, der per Gülle-        Voisthalerhütte aufsteigen, dann      fährt vom Bahnhof Bruck an der Mur nach
                                                                                                                                   Mag. Benedikt
fass ausgepumpt wird und womit das             über das Schiestlhaus kommend         Tragöß – Oberort und braucht dafür rund       Gamillscheg,
Abwasser einfach in die nächstgelegene         über die Häuslalm innerhalb des       eine halbe Stunde; Bruck an der Mur ist       geboren 1983,
Kläranlage gebracht werden kann. Zu-           nächsten langen Tages die Sonn-       als Eisenbahnknotenpunkt mit überregio- Obmann der Orts-
dem ist die Wasserversorgung durch die         schienhütte erreichen und dabei       nalen und regionalen Zügen, z. B. von gruppe Voisthaler
                                                                                                                                  des Alpenverein
eigene Quelle mit großen Edelstahltanks        gleich den Hauptgipfel des Hoch-      Wien aus, gut erreichbar.
                                                                                                                                 Austria, berufstä-
als Zwischenspeicher gesichert. Für die        schwabs (2.277 m) mitnehmen.          Wer vom Gasthof Bodenbauer aus auf- tig im Finanzminis-
Aufnahme in den Austria-Standard des           ACHTUNG: im Winter ist diese weite    steigt, muss eine schlechtere Verbindung terium, in der Bud-
Umweltgütesiegels fehlt also kein großer       und lange Tour (in beide Richtungen   in Kauf nehmen: Vom Bahnhof Bruck an getsektion und für
Bereich mehr; vielleicht müssen zukünf-        möglich) nur für geübte (Ski-)Berg-   der Mur fährt der Richtung Mariazell fah- EU-Kommission,
                                                                                                                                  Internationalen
tig die alten Fenster getauscht und wei-       steiger sicher zu schaffen, zudem     rende Postbus Nr. 172 durch Thörl bei Af-
                                                                                                                                  Währungsfonds
tere Kleinigkeiten angepasst werden.           die Voisthalerhütte im Winter ge-     lenz. Von dort ist es durch St. Ilgen eine    und die UNO,
                                               schlossen und der Stützpunkt dort     weite Strecke zu Fuß, daher sollte ein Taxi verheiratet, zwei
Anstiege und Tourentipps im                    somit nur als unbewirtschafteter      oder ein Fahrrad in Anspruch genommen Kinder, wohnhaft
                                               Winterraum benützbar ist. Auch das    bzw. mitgenommen werden.                    in Wien-Währing.
Winter                                                                                                                           Er verbringt seine
                                               Schiestlhaus ist ab 27. Oktober im    Die Sonnschienhütte ist aufgrund ihrer
                                                                                                                                 Zeit damit, mit der
„„ Das Sonnschien-Plateau bietet für           Winter geschlossen, der Winterraum    Lage am Almboden (kein Internet-Emp-         Familie mit zwei
   jede/n etwas: der Hauptzustieg, die         dort bietet nur für maximal acht      fang) nur telefonisch erreichbar (0664 511 Kindergartenkin-
   Forststraße (Russenstraße), ist im          Personen Platz.                       24 74). Die Homepage www.sonnschien-         dern möglichst
   Winter begehbar bzw. bei ausrei-                                                  huette.at wird vom Tal aus gewartet. Für     viel ins Freie zu
   chend Schnee mit Schneeschuhen                                                    Hunde besteht keine Übernachtungsmög- kommen und die
                                                                                                                                  Wanderstrecken
   und Tourenski leicht zu bewältigen.                                               lichkeit. ACHTUNG: Aufgrund der aktuel- wieder auf längere
   In rund zwei Stunden steigt man auf                                               len Covid-19-Einschränkungen sind von 50       Distanzen zu
                                                                                     Schlafplätzen nur ca. 25 verfügbar.              erhöhen.

Austria Nachrichten 1/2021
Alpenverein Austria Nachrichten - Die Sonnschienhütte im Winter Reisen - Highlights in Südamerika Jugend - Wenn die Berge glühen Klimawandel - Im ...
8 Schutzgebiete

                                                                                                            © Richard Goldeband

                                                                                                                                  © Werner Lazowski
                                                                                                            1                         2

I  m Dachsteingebirge liegen fünf Hüt-
   ten der Austria: Adamekhütte, Austria­
hütte, Guttenberghaus, Seethalerhütte
                                               nisch. Es beinhaltet den mitten im Wald-
                                               gebiet gelegenen Ödensee, die Umgebung
                                               der Ödensee-Traun mit zahlreichen, klein-
                                                                                            werden regelmäßig ausgebaggert. Durch
                                                                                            Entwässerung und Düngung wurde der
                                                                                            dritte Altarm bereits vor längerer Zeit in
                                                                                                                                                                           1 Hinterer und
                                                                                                                                                                             Vorderer Gosau-
                                                                                                                                                                             see im Natura
                                                                                                                                                                             2000-Gebiet und
und Simony­hütte.                              flächigen Moorkomplexen (Hochmoor,           eine Mähwiese umgewandelt. Dieses Na-                                            Naturschutzge-
Adamek-, Seethaler- und Simonyhütte be-        Moorwald) sowie Feuchtlebensräume wie        tura 2000-Gebiet ist ein Mosaik aus ver-                                         biet Dachstein
finden sich im Natura 2000-Gebiet „Dach-       z.B. Pfeifengraswiesen und Ufergehölz-       schiedenen Lebensraumtypen wie Stillge-                                        2 Ödensee-Traun
stein“ und im Naturschutzgebiet „Dach-         streifen entlang der Ödensee-Traun und       wässern, Weichholzauen mit Silber-Wei-                                           im Natura
stein“, die Austriahütte im NSG „Nord-         des Riedelbaches. Das einstige Hochmoor      den, Eschen und Grau-Erlen, mageren                                              2000-Gebiet
westlicher Teil der Gemeinde Ramsau am         bedeckte früher eine Fläche von ca. 28 ha.   Flachlandmähwiesen, Pfeifengraswiesen                                            Ödensee
Dachstein“ und im Landschaftsschutzge-         Beginnend im 18. Jahrhundert wurde bis       und feuchten Hochstaudenfluren. Durch
biet „Dachstein-Salzkammergut“ und das         in das 20. Jahrhundert der Torf im Gebiet    diesen Strukturreichtum finden hier zahl-
Guttenberghaus im LSG „Dachstein-Salz-         abgebaut.                                    reiche Pflanzen und Tiere einen geeigne-
kammergut“.                                    Im Ennstal beim Schloss Trautenfels liegt    ten Lebensraum. Im Gebiet sind sowohl
                                               das Natura 2000-Gebiet „Ennsaltarme bei      seltene Amphibien (Gelbbauchunke, Al-
Natura 2000                                    Niederstuttern“ (FFH). Geschützt werden      penkammmolch) als auch Greifvogelarten
                                               drei Altarme des früher mäandrierenden       (Rohrweihe, Wespenbussard) sowie auch
Das Natura 2000-Gebiet „Dachstein“ ist         Flusses, welche durch die Begradigung im     Wiesenbrüter (Wachtelkönig) anzutreffen.
Vogelschutzgebiet und Fauna-Flora-Habi-        Zuge der Ennsregulierung im 19. Jahrhun-     Das Natura 2000-Gebiet „Ennsaltarme bei
tat-Gebiet. Es ist geprägt durch Karst­        dert abgeschnitten wurden. Zwei dieser       Niederstuttern“ liegt zur Gänze im bereits
erscheinungen wie Karren, Dolinen und          Flussschlingen verlanden zusehend und        im letzten Beitrag Schutzgebiete in den
Höhlensysteme und sein Plateau wird un-
terirdisch durch ein zusammenhängendes                                                                                                                                     Kainischmoor
Karstwassernetz entwässert. Das Gebiet                                                                                                                                     im Natura
ist reich an schützenswerten Lebensraum-                                                                                                                                   2000-Gebiet
typen wie z.B. Schlucht- und Hangmisch-                                                                                                                                    Ödensee
wäldern, bodensauren Fichtenwäldern,
subalpinen Buchenwäldern, Lärchen-Zir-
benwäldern, Latschen-Almrauschgebüsch,
alpinen und subalpinen Kalkrasen, Kalk-
und Kalkschieferschutthalden, Kalkfelsen
mit Felsspaltenvegetation sowie perma-
nenten Gletschern. Alle vier heimischen
Raufußhühner, d.h. Hasel-, Alpenschnee-,
Birk- und Auerhuhn, kommen hier vor. Die
Almwirtschaft prägt das Plateau bereits
seit 4.000 Jahren. Im steirischen Teil liegt
das Natura 2000-Gebiet „Steirisches Dach-
steinplateau“ (FFH). Die Kulturlandschaft
                                                                                                                                                      © Werner Lazowski

Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut ist
UNESCO-Weltkulturerbe.
Das Natura 2000-Gebiet „Ödensee“ (FFH)
wiederum liegt westlich von Pichl-Kai-

                                                                                                                                                                          Austria Nachrichten 1/2021
Alpenverein Austria Nachrichten - Die Sonnschienhütte im Winter Reisen - Highlights in Südamerika Jugend - Wenn die Berge glühen Klimawandel - Im ...
9 Schutzgebiete

                                                                     Arbeitsgebiete des Alpenverein Austria

                                                                     Schutzgebiete im
                                                                     Dachsteingebirge
                                                                     Das Dachsteingebirge umfasst das eigentliche Dachstein-
                                                                     massiv mit dem Hohen Dachstein (2.995 m), dem Grimming
                                                                     im Osten und dem Sarstein im Norden. Das Dachsteinmassiv
                                                                     beherbergt mit dem Hallstätter Gletscher den größten Glet-
                                                                     scher der Nördlichen Kalkalpen.

                                                                     Von Monika Lazowski

Rottenmanner und Wölzer Tauern be-            moor“ und „Kleines Löckenmoos“, in der         Das Naturdenkmal „Obere und untere
schriebenen Natura 2000-Gebiet „Ennstal       Nähe von Bad Mitterndorf „Obersdorfer          Notgasse und Riesgasse“ ist eine höhlen-
zwischen Liezen und Niederstuttern“ (Vo-      Moos“, „Rödschitz- oder Laasenmoor“ so-        artige trockene Schlucht. Weitere Natur-
gelschutzgebiet).                             wie “Moor bei der Oberst Schmid Ruhe”,         denkmäler sind die Schönbergalpe (Karst­
Die Verordnungen zu den Natura 2000-Ge-       “Nagelmoos” und “Borzen”. Südlich von          erscheinung auf der Erdoberfläche) in der
bieten „Hochlagen des westlichen Aus-         Bad Mitterndorf wiederum liegt das NSG         Nähe des Schönbergalpenhauses, die
seerlandes mit Dachsteinplateau“ (VS)         „Mündungsbereich der Salza in den Stau-        Schwefelquelle “Hallbachschimmel“ süd-
und „Mitterndorfer Biotopverbund“ (FFH)       see Paß Stein“. Es handelt sich um eine        lich von Bad Mitterndorf sowie die Felsen-
mit Hochmooren, Niedermooren und              Verlandungszone, die von Seitenarmen der       gruppe um den Trutstein.
Moorwäldern sind erst Anfang Oktober          Salza durchflossen wird und als Überwinte-
2020 in Kraft getreten.                       rungs-, Brut- und Rastplatz für Zug- und       Im Dachsteingebirge findet man zahlrei-
Das Natura 2000-Gebiet Hornspitzmoore         Wasservögel sowie zur Erhaltung der ein-       che geschützte Höhlen, von denen einige
(FFH) liegt südwestlich von Gosau in der      zigartigen Strukturvielfalt als Feuchtbiotop   als Schauhöhlen erschlossen und bekannt
Umgebung der Mittelstation der Horn-          und Standort schutzwürdiger und gefähr-        sind: Dachstein Mammuthöhle, Dachstein
spitzbahnen. Es ist ein Komplex aus ver-      deter Pflanzenvorkommen geschützt wird.        Rieseneishöhle, Koppenbrüllerhöhle. Wei-
schiedenen Moortypen.                         Im Ennstal zwischen Weißenbach und             tere Höhlen im Gebiet sind: Hirlatzhöhle,
Zwischen Ramsau und Schladming am             Schattenbach liegen zwei Naturschutzge-        Karlgrabenhöhle, Kirchschlagerloch,
Fuße des Dachsteins, aber bereits nicht       biete „Aulandschaft zwischen Weißen-           Mausbendlloch, Mittagskogelhöhle, Mor-
mehr im Dachsteingebirge, liegt ein klei-     bach und Aich-Assach“ und „Friesacher          tonhöhle, Mörkhöhle, Obere Brandgraben-
nes Natura 2000-Gebiet, das „Ramsauer         Au“. Geschützt werden die ennsbegleiten-       höhle, Oedlhöhle, Östliche und Westliche
Torf“ (FFH). Es besteht aus einem Hoch-       den Auwälder sowie die hier lebenden           Almberg-Eishöhle und Teufelsloch.
moorbereich, einer Feuchtwiese sowie ei-      Tierarten.
nem Moorwald und ist gleichzeitig Natur-                                                     Landschaftsschutzgebiete,
schutzgebiet.                                 Naturdenkmäler und                             geschützte Landschaftsteile                       Monika Lazowski
                                                                                                                                              ist Biologin, Mitar-
                                              geschützte Höhlen                              und Ökoflächen                                  beiterin der Service­
Naturschutzgebiete                                                                                                                          stelle der Austria und
                                              Im Dachsteingebirge ist auch eine Viel-        Im Dachsteingebirge liegen vier Land-                begeisterte
Die Naturschutzgebiete „Dachstein in den      zahl an Naturdenkmälern zu finden.             schaftsschutzgebiete: das LSG „Dach-              Naturliebhaberin.
Gemeinden Gosau, Hallstatt und Ober-          „Dachsteinsüdwand mit Dachsteinsüdab-          stein-Salzkammergut“, das LSG „Salzkam-
traun“ (OÖ), „Steirisches Dachsteinpla-       sturz und Edelgrießgletscher“ ist flächen-     mergut“, das LSG „Ennstal von Ardning
teau“ (Stmk.), „Hornspitzmoore“, „Öden-       mäßig das größte Naturdenkmal im Ge-           bis Pruggern“ und das LSG „Ameisensee“.        Quellen:
see“ und „Beide Ennstalarme von Nieder-       biet. Bei den anderen Naturdenkmälern          Zu den geschützten Landschaftsteilen           https://gis.stmk.gv.at
stuttern“ sind ebenfalls Natura 2000-Ge-      handelt es sich entweder um Wasserfälle        zählen das Pichlmoor und das Knoppen-          https://www.verwal-
                                                                                                                                            tung.steiermark.at/cms/
biete.                                        oder Klammen wie Schleierfall, Torbach-        moor zwischen Pichl-Kainisch und Obers-
                                                                                                                                            ziel/74838061/DE/
Das Naturschutzgebiet „Nordwestlicher         fall, Luserfall, Gradenbachfall, Klamm und     dorf. Im oberösterreichischen Teil des         https://www.natura2000.
Teil der Gemeinde Ramsau am Dachstein“        Wasserfälle am Teichenbach, Untergrim-         Dachsteingebirges sind auch zahlreiche         steiermark.at/cms/
ist ein Bestandsschutzgebiet für Pflanzen     minger Kataraktstufe und Große Grim-           Ökoflächen zu finden, darunter die Gosau-      ziel/138742638/DE/
und liegt am südlichen Abhang des Dach-       ming-Klachauer Gefällsstufe. Zwei Karst-       lacke und das Naturwaldreservat Kogel-         https://doris.at/the-
                                                                                                                                            men/umwelt/natur.aspx
steinmassivs.                                 quellen an der Hallstätter Landesstraße        gassenwald am Hinteren Gosausee.
                                                                                                                                            https://www.salzburg.
Viele Moore wurden als Naturschutzgebie-      am südlichen Ufer des Hallstätter Sees:                                                       gv.at/sagismobile/sa-
te unter Schutz gestellt: südlich von Gosau   Kessel–Riesenkarstquelle und Riesen-           Im nächsten Heft: Schutzgebiete in der         gisonline/map/Natur/
„Großes Löckenmoos und Grubenalm-             karstquelle „Hirschbrunn“.                     Glocknergruppe                                 Naturschutzbuch

Austria Nachrichten 1/2021
Alpenverein Austria Nachrichten - Die Sonnschienhütte im Winter Reisen - Highlights in Südamerika Jugend - Wenn die Berge glühen Klimawandel - Im ...
10 Reise

                          Cuzco – Machu Picchu – Titicacasee – La Paz - Uyuni

                          Highlights in Südamerika
                          Ob als Tramper, Bergsteiger oder in der Gruppe: Orte, die man gesehen haben muss…

                          Von Michael Jahn

                          Machu Picchu, der wohl bekannteste Ort                  Am Tag nach der Ankunft stellen sich die       mit dem grauen Häubchen der begin-
                          Südamerikas, das unbedingte „Muss“ jeder                „Spezialisten“, die gut eingeweiht und         nenden Dunkelheit einbetten sehen, bis
                          Reise auf diesem Kontinent, der Ort der                 besonders eifrig sind, schon ab halb fünf      sich auch die Wälder im leisen Rauschen
                          Legenden und Mythen. Die Anreise allein                 in der Früh im Dunkeln an, um möglichst        ihrer Blätter wie zu einem Abendlied um
                          ist schon ein Highlight: Von Cuzco, der                 mit dem ersten Bus ab halb sechs zu den        diesen Ort der Kraft zu versammeln
                          einstigen Hauptstadt des legendären Inka-               Inkaruinen hinauf zu kommen – d.h. wenn        scheinen, entrückt von der Hektik der
                          Reiches - das Zentrum der vier Weltgegen-               man nicht die 400 Höhenmeter hinauf            Menschen, gesammelt in der Ruhe der
                          den Tahuantisuyu – fährt man mit Bus und                gehen will. Ziel ist es, möglichst unter den   Natur.
                          Eisenbahn über Ollaytantambo bis Aguas                  Ersten beim Einlass ab sechs Uhr zu sein,
                          Calientes. Der Touristenstrom ergießt sich              um dann weiter hinauf, zumindest bis zum       Im Zentrum der Macht
                          (normalerweise) 365 Tage im Jahr über                   „Wächterhäuschen“ zu kommen!
                          dieses aufgeblähte winzige Dörfchen, das                                                               Wir eilen die weiteren knapp zwei km
                          dem Andrang eigentlich überhaupt nicht                  Ein spiritueller „Kraftplatz“                  und 200 Höhenmeter hinauf zum Son-
                          gewachsen ist. Fast stündlich rumpeln die                                                              nentor, um die erwachende Stadt in ih-
                          schweren Dieselloks mit ihren komfortab-                Von dort hofft man die ersten schüch-          rem Morgenritual vollständig zu genie-
                          len Waggons mit unzähligen Touristen                    ternen Sonnenstrahlen, welche die Inka-        ßen. Eingebettet auf dem Sattelkamm
                          durch das Urubamba-Tal flussabwärts. Die                stadt aus dem Dunkel wachküssen, auf-          zwischen dem „Alten Gipfel“ (Machu
                          Nachtquartiere sind laut, teuer und norma-              leuchten zu sehen – und es ist wirklich        Picchu) und dem „Jungen Gipfel“ (Hu-
                          lerweise übervoll.                                      ein grandioses Schauspiel, wenn man            yana Picchu) liegen die verschiedenen
                                                                                  das Glück hat, die zarte Zeichnung, wel-       Gebäudekomplexe: der Wohnbereich
                                                                                  che die Sonne durch die Nebelfetzen des        des Herrschers, von Pachacutec Yupan-
                                                                                  Morgentaus farbig zu gestalten beginnt,        qui höchstwahrscheinlich in Auftrag
                                                                                  erleben zu dürfen. Mystisch scheint sich       gegeben, dem Torreón, das als Obser-
                                                                                  der Sonnengott Inti aus dem Grau der           vatorium ein Meisterwerk der inkai-
                                                                                  Nebelschleier und dem Schatten der             schen Baukunst darstellt, darunter lie-
                                                                                  Bergriesen aufzuraffen. Die Berggötter         gend die Aufbahrungsstätte, in einem
                                                                                  beginnen im Weiß der Gletscher zu glän-        riesigen Monolith grandios eingebaut,
                                                                                  zen, in den Wäldern erwachen die Wald-         weiter oben, auf dem höchsten Punkt -
                                                                                  götter und führen vertraute Zwiespra-          im Sinne der Verehrung des Sonnengot-
                                                                                  che mit den Tieren – überall, so scheint       tes als Altarkult - das „Intihuatana“, der
                                                                                  es – wohnt ein Gott!                           „Sonnenanbindestein“. Dieses hat als
                                                                                  Die Lage ist auch wirklich einzigartig:        einziges Relikt eines Hauptzeremonien-
                                                                                  Der Fluss meandriert um den Huayna             platzes die Conquista überstanden und
                                                                                  Picchu 400 m tiefer Richtung Amazonas,         ist durch die Spanier nicht zerstört
                                                                                  die steilen Felswände sind mit tropi-          worden, weil sie diesen Ort nicht gefun-
                                                                                  schen Gewächsen in ihrer glitschigen           den haben. Beeindruckend auch all die
                                                                                  Feuchtigkeit nahezu unpassierbar zu            anderen Teile dieser Siedlungsstätte,
                                                                                  beklettern – und außerdem suchten die          die etwa ab 1450 zu bauen begonnen
                                                                                  Spanier den vermutlich letzten Rück-           worden war und mit der Eroberung Pe-
                                                                                  zugsort der Indios, die bis heute nicht        rus durch die Spanier nach 1533 auch
                                                                                  entdeckte und nur vermutete Stadt Vil-         verlassen werden musste. Von der ers-
                                                                                  cabamba weiter im Dschungel flussab-           ten Besiedlung über den vermutlich
                                                                                  wärts, diesem Quellfluss des Amazonas          letzten Zufluchtsort gibt es einige In-
                                                                                  folgend. Hat man mehr Zeit und ist nicht       terpretationen: ein Priesterinnen-Hei-
                                                                                  der Hektik der Touristenschleuse ausge-        ligtum, ein Observatorium, bis hin zur
                                                                                  liefert, so kann man an einem ruhigeren        jüngsten Deutung: einer Art Winterresi-
                                                                                  Plätzchen - abseits der Trampelpfade           denz für den Inkaherrscher, wenn es im
                                                                                  der tausenden täglichen Besucher -             1.500 m höher gelegenen Cuzco zu kalt
                                                                                  auch die Kraft, die Mystik, die Einzigar-      gewesen sein könnte! Alle anderen In-
                                                                                  tigkeit dieses Ortes spüren. Die letzten       kastätten wie auch präinkaischen Kult-
                                                                 © Michael Jahn

                                                                                  Stunden des Tages ist man dann wieder          plätze wurden ja im Eroberungsrausch
                                                                                  fast allein und kann die länger werden-        und Missionswahn der Conquista ver-
Jesuitenkolleg in Cuzco
                                                                                  den Schatten der Bergriesen die Stadt          wüstet, außer sie wurden eben nicht

                                                                                                                                                       Austria Nachrichten 1/2021
11 Reise
© Michael Jahn

                                                                                                                                          Machu Picchu –
entdeckt. Erst Hiram Bingham hat             Vom bolivianischen Seeort Copa Cabana          mit dem Rad hinunter in den Dschungel         nie erobert
1911/12 durch seine Entdeckung Machu         aus, wo es sich fein chillen lässt, kann       der Yungas ein unvergessliches Erlebnis!
Picchu aus dem fast 400-jährigen             man sowohl die Inseln wie auch die Berge       Ein besonderes Highlight in Bolivien auf
Schlaf erweckt.                              der Königskordillere besuchen und so           3.653 m ist der riesige Salzsee Salar de
Cuzco, einer pittoresken, mittlerweile       manche Hochtour begehen. Im Altiplano          Uyuni, mit 10.582 km2 um einiges größer
auch sehr touristischen Stadt mit vielen     trifft man dann auf die Ruinen von Tiwan-      als Kärnten. Umgeben von Vulkanen und
Sehenswürdigkeiten, dem Coricancha-In-       aku, einem großen Kultgelände aus präin-       herrlich kolorierten Bergen ist diese Salz-
kaheiligtum, der Kathedrale mit der wit-     kaischer Zeit mit der berühmten Puerta         platte fast 2 ½ mal größer als der Salt
zig-ungewöhnlichen Darstellung des letz-     del Sol. Dann nähert man sich in der           Lake in den USA – und eine Übernachtung
ten Abendmahles mit Chichabier und           Hochebene den weißen Sechstausendern,          in einem Salzhotel ein einzigartiges Er-
Meerschweinchen sowie Ausflugsmöglich-       bevor man zur höchstgelegenen Haupt-           lebnis, ebenso wie ein Abstecher auf die
keiten zur Kultfestung Sacsaihuaman oder     stadt der Welt La Paz fährt, die vom ge-       Kaktusinsel mitten auf der Salzplatte!
ins Valle Sagrado mit dem malerischen        waltigen Illimani mit über 6.400 m domi-
Markt Pisac, ist jede Zeit der Welt wert.    niert wird! In dieser so ungewöhnlichen
                                             Stadt gibt’s viel zu sehen: die fantastische              Vortrag mit Bildern                   Michael Jahn
Quer durch das Inkareich                     San Francisco-Kirche mit ihren üppig ver-                                                         Ski-Alpin
                                                                                                   Highlights in Südamerika                   Instruktor,
zum Göttersee                                goldeten Altären, das „Valle de la Luna“
                                                                                                                                               Skilehrer,
                                             und die „Ruta de la Muerte“. Für Abenteu-              am Montag, 25.1.2021,                    Sportwissen-
Über den La Raya-Pass mit 4.335 m fährt      rer mit einem gewissen Hang zum Risiko                       19:00 Uhr                       schaftler, Internat.
man mit Zug oder Bus ins Altiplano, mit      ist die Abfahrt über 3.300 Höhenmeter                  im Alpenverein Austria                  Reiseleitungen
rund 3.600 m die zweithöchste Ebene
der Welt! In Puno kann man den majestä-
tischen Titicacasee bewundern, der auf           Die schwimmenden Inseldörfer der Uros
3.812 m mit 8.372 km2 der höchste schiff-
bare See ist, knapp größer als der Issyk-
kulsee in Kirgistan, aber nur wenig klei-
ner als Kärnten! Zwar touristisch, aber
dennoch sollte man die Uros auf den
Schwimmenden Dörfern mit einem Be-
such unterstützen! Dahinter glitzert die
mächtige Kette der Cordillera Real, die
sich im tiefen Blau des Sees spiegelt. Die
Isla del Sol auf dem Titicacasee gilt der
Legende nach als „Geburtsort“ der Inka,
dem Herrschergeschlecht, das direkt von
Inti, dem Sonnengott, und Pacha Mama,
der Mutter Erde abstamme! Die Lichter-
scheinungen sind besonders beim Son-
                                               © Michael Jahn

nenuntergang zauberhaft schön!

Austria Nachrichten 1/2021
12 Reise

                                                                Mit dem Hausboot im Elsass unterwegs

                                                                Reisen in Coronazeiten
                                                                Social Distancing war im Sommer das zentrale Motto und machte das
                                                                Reisen nicht einfach. Bei einem Hausbooturlaub im wunderschönen Elsass
                                                                konnten wir die Schutzauflagen einhalten und dennoch viel erleben.
© Anton Schmoll

                                                                Von Anton und Michael Schmoll
                                                                                                                                                                                   1

                  Europastadt Straßburg                          tolle Ausstattung: Jede Kabine verfügte      brochen, wenn der Ruf ertönt: „Schleuse
                  Durch eine coronabedingte Routenände-          über eine eigene Dusche und WC. Bereits      in Sicht“. Jeder Schleusenvorgang ist
                  rung haben wir Straßburg schon vor An-         während der Fahrt wird in der Küche mit      wie ein kleines Projekt: klare Aufgaben-
                  tritt unserer Hausbootfahrt besucht. Ne-       der Zubereitung einfacher Gerichte be-       verteilung, klare Kommandos und per-
                  ben dem weltberühmten Liebfrauenmüns-          gonnen. Man glaubt gar nicht, was unsere     fektes Teamwork
                  ter spazieren wir gemütlich durch das          Crew-Mitglieder für Kreativität entwickel-   sind jetzt beson-
                  historische Viertel „La Petite France“, das    ten, selbst aus wenigen Vorräten kulinari-   ders wichtig.
                  auf beiden Seiten von der Ill durchzogen       sche Köstlichkeiten herzuzaubern. Die        Beim „Aufwärts-
                  wird und somit eine kleine Insel im Stadt-     gemütlichen Mittagessen am Sonnendeck        Schleusen“ ragt
                  inneren bildet. Mit seinen verwinkelten        mit Blick auf das grüne Wasser sind wahr-    die Mauer der
                  Gassen, Brücken und Schleusen sowie            lich der Inbegriff von Ruhe und Gelassen-    Schleusenkammer

                                                                                                                                                                                  © Michael Schmoll
                  bunten Fachwerkhäusern aus dem 16. und         heit.                                        neben dem Boot in
                  17. Jh. ist es der malerischste Flecken der                                                 die Höhe. Nun gilt
                  Stadt. Eine besondere Herausforderung          Schleusenmanöver – eine                      es, die Leinen hin-
                  war dann die Segwayfahrt zum Europa-           Herausforderung                              auf zu unseren
                  viertel, wo u. a. das Europäische Parla-                                                    beiden Crew-Mit-
                  ment seinen Sitz hat.                          Gemütlich tuckern wir mit unserem            gliedern zu werfen, damit sie diese um        „Freizeitkapitän“
                                                                 Hausboot mit etwa 10 bis 15 km/h und         die Poller fixieren können. Da zeigt sich
                  Geruhsames Leben an Bord                       lassen die Landschaft an uns vorbeizie-      sehr schnell, wer in der Disziplin „Lasso-
                                                                 hen. Unsere Route führte uns auf dem         werfen“ bereits Erfahrung hat. Eine
                  In Hesse haben wir unser Boot übernom-         Marne-Rhein-Kanal zunächst nach Wes-         wertvolle Vorrichtung war das Bug-
                  men. Die „Royal Mystique“ mit 13 m Länge       ten und danach nach Osten Richtung           strahlruder, das beim Manövrieren eine
                  bot uns fünf reichlich Platz und hatte eine    Saverne. Die ruhige Idylle wird jäh unter-   tolle Erleichterung war.

                                                                                                                                                                                     5
© Anton Schmoll

                                                                                                                                                           Austria Nachrichten 1/2021
13 Reise

                                                                                                                              © Anton Schmoll
                                                                                                                                3

                                                                                                                                 4

                                                                                                                              © Anton Schmoll
© Anton Schmoll

  2

                                                             um die Höhendifferenz zwischen dem
                  Einmalige Attraktionen bei
                                                             Tal und der Hochebene von Sarrebourg
                  Arzviller                                  zu überwinden (und man benötigte ei-
                  In der Nähe des Dorfes Arzviller hatten    nen Tag). Heute schaffen wir das mit
                  wir gleich zwei Erlebnisse: unter dem      dem gewaltigen Schiffshebewerk in ei-
                  Ort führen zwei Tunnels durch. Vor uns     ner halben Stunde. Dabei handelt es
                  liegen die Tunnel von Arz- und Nidervil-   sich um einen riesigen Trog auf Rollen     fach. In den kleinen Dörfern gibt es       1 Unterwegs auf
                  ler. Insgesamt fahren wir pro Richtung     (samt Wasser 900 Tonnen), in dem die       kaum mehr Geschäfte. Neben der liebli-       dem Rhein-
                                                                                                                                                     Marne-Kanal
                  etwa 2,8 km unter der Erde. Unsere Au-     Boote hinauf- und hinunterbefördert        chen Landschaft bot vor allem das Châ-
                                                                                                                                                   2 Das imposante
                  gen brauchen einige Sekunden, um sich      werden. Ein einmaliges Erlebnis.           teau Lutzelbourg ein lohnenswertes
                                                                                                                                                     Schiffshebewerk
                  vom gleißenden Tageslicht an die                                                      Ziel für einen Landausflug. Der Weg          von Arzviller
                  schwache Beleuchtung der Unterwas-         Landausflüge bieten                        verläuft durch einen schönen Misch-        3 Motivierte Crew
                  serstraße zu gewöhnen. Das Steuern                                                    wald zur Ruine der Burganlage, die aus
                                                             Abwechslung                                                                           4 Herausfordernde
                  hier ist Präzisionsarbeit. Da man pro                                                 dem 12. Jh. stammt. Von dort oben ha-        Schleusenmanö-
                  Seite nur einen Spielraum von etwa ei-     Wir tuckern weiter Richtung Saverne        ben wir einen fantastischen Ausblick         ver
                  nem Meter hat, gilt hier der Einbahnver-   durch ein enges Tal, das auf beiden        auf das Dorf und den Kanal, der sich       5 Malerisches
                  kehr.                                      Seiten von dichten Wäldern umrahmt         durch das Tal windet.                        Lutzelbourg
                  Getreu dem Motto „out of the dark into     ist. Im kleinen lothringischen Lutzel-                                                6 Unser Stolz: Die
                  the light“ verlassen wir die nasse Un-     bourg ist gerade Samstagsmarkt und         Fachwerkhäuser zum                           „Royal Mystique“
                  terwelt und nähern uns dem techni-         für uns eine willkommene Gelegenheit,
                                                                                                        Ausklang
                  schen Höhepunkt unserer Bootsfahrt:        unsere Essens- (und vor allem) Biervor-
                  dem Schiffshebewerk von Arzviller. Frü-    räte aufzufüllen. Denn der Lebensmittel­   Zum Abschluss gab es noch ein High-
                  her waren hier 17 Schleusen notwendig,     einkauf war bei dieser Tour nicht ein-     light: das kleine Städtchen Saverne.
                                                                                                        Bereits die Einfahrt ist beeindruckend,
                  6                                                                                     denn der Kanal führt direkt durch die
                                                                                                        Stadt. Die große Schleuse befindet sich
                                                                                                        gleich neben der Grande Route, die hier
                                                                                                        den Kanal kreuzt. So haben wir jede
                                                                                                        Menge Zuschauer bei unserem Schleu-
                                                                                                        senmanöver. Und der Liegeplatz im Ha-
                                                                                                        fen ist einmalig: mit einem fantasti-
                                                                                                        schen Blick auf das Palais Rohan mit         Anton Schmoll
                                                                                                        der längsten klassizistischen Fassade        ist begeisterter
                                                                                                        Frankreichs. In den engen Gassen der       Entdecker fremder
                                                                                                        Altstadt sehen wir wieder viele histori-         Kulturen.
                  © Anton Schmoll

                                                                                                                                                      Seit mehr als
                                                                                                        sche Bauten. Und so endet unsere Reise     20 Jahren gestaltet
                                                                                                        wie sie begonnen hat – mit vielen reich        er lebendige
                                                                                                        verzierten Fachwerkhäusern des Elsass.     Reise­berichte und
                                                                                                                                                    Tonbildschauen.

                  Austria Nachrichten 1/2021
14 Reise

                                                                                           T   he milestones in my running CV are as
                                                                                               follows: Madeira Island Ultra-Trail, whe-
                                                                                           re in 2016, on a heavy rain and a route with
                                                                                           countless stairs, I lost the first time limit
                                                                                           from kilometer 35 to just 40 seconds. In
                                                                                           2017, I came back and finished the race wi-
                                                                                           thout emotions. I recommend the route for
                                                                                           the special beauty of the island, but it is
                                                                                           good to know that the over 7,000 m level
                                                                                           difference are all in the first 100 km.
                                                                                           Ultra-Trail du Mont-Blanc is the project
                                                                                           that required many accumulations and
                                                                                           over 4 years of intense work. To enter this
                                                                                           reference competition, it was necessary
                                                                                           to collect points (basically a consistent
                                                                                           runner‘s CV) and good luck in the lottery.
                                                                                           It was the second 100 miles (167 km) race
                                                                                           for me, this time with a 10,000 m level
                                                                                           difference. The weather was also not
                                                                                           friendly, the fourth peak of over 2,500 m
                                                                                           greeting us with -10 degrees Celsius and
                                                                                           hail. That piece of track was a survival
                                                                                           one, all against the watch.
                                                                                           Beyond the Ultimate Jungle Ultra, 230 km
                                                                                           in semi-self-autonomy, in 5 days, deep in
                                                                                           the Peruvian jungle. This race changed
                                                                                           many of my paradigms. I learned a lot, both
                                                                                           during training and the race.
                                                                                           But how I come to this race. After finishing
                                                                                           the Ultra-Trail du Mont-Blanc, I wanted to
                                                                                           develop other skills. Continuing to run
                                                                                           even longer distances would not have
                                                                                           brought me many new things.

                                                                                           It is better to aim high and
                                                                                           miss than to aim low and hit
                                                                                           After a lot of research and dialogue with
                                                                                           former participants, I understood that the
                                                                                           jungle competition has a risk that can be
                                                                                           greatly reduced either by specific training
                                                                                           or by using certain equipment. Every dan-
                                                                                           ger has a way of mitigating it.
                                                                                           During the previous year, I completely
                                                                                           changed my training with the purpose of
                                                                                           jungle running. I did a few dozen yoga
                                                                                           sessions in the sauna, to get my body and

           Door 2 Jungle,
                                                                                           mind used to the high temperature and
                                                                                           humidity. I ran and walked fast with a 10kg
                                                                                           backpack that was the average weight

           Door 2 Yourself
                                                                                           that I had to carry in the five days (ham-
                                                                                           mock, food, water to the next point, clo-
                                                                                           thes and all the other necessary pieces of
                                                                                           equipment).
                                                                                           There, in the Peruvian jungle, the most in-
           I would start with a few words about myself. I’m a man
                                                                                           tense moments were in the last two days,
           who in the last 12 years has made the transition from                           with its accumulated fatigue. There were
           a very materialistic approach to life to the person I am                        steep slopes with a lot of mud, especially
           today: always curious and optimistic, convinced vegeta-                         on the descent, impossible to maintain
           rian, admiring the little joys that surround us, introver-                      balance, 7km on the bed of a river
           ted with extroverted tendencies, always learning from                           upstream, passing from one bank to ano-
                                                                        © Mikkel Beisner

           mistakes, passionate about discovering the beauty of this                       ther. During the five days, a real challenge
           world and how the human mind works.                                             was a dozens of rivers to be passed direct-
                                                                                           ly through the water.
                                                                                           Unforgettable were the three hours at
           Von Emilian Croitoru                                            1               night in the jungle, with special images and

                                                                                                                  Austria Nachrichten 1/2021
15 Reise

sounds or the last kilometers in which I felt
my feet, like on fire.
I finished the last stage after more than 21
hours in the jungle, being one of the 19
competitors out of 51, who completed the
race.
The idea to write the book Door 2 Jungle,
Door 2 Yourself came to me immediately
after the race, in that euphoria. But I didn‘t
have the motivation to write it off the bat,
although I had it written in my mind. Until
one day at the end of 2019, when I planned
my goals for this year and I thought of of-
fering the book to all those who will donate
in a fundraising campaign for nature pro-
tection. I registered for the savannah race,
For Rangers Ultra, and it fit perfectly. The
funds will support the rangers of the Nati-
onal Park there, whom I will meet in per-
son, soon.

You can do literally everything

The book mainly tells the story of prepa-
ring for the jungle race and the race itself.
Then I thought that maybe the question
                                                 © Mikkel Beisner

will arise: well, but how did Emilian get to
run in the jungle? What was his way there?
So I wrote a few chapters with the key mo-
ments of my transformation from a person
with an unhealthy life into a runner with        2
many moments of happiness. It is a book
that combines the technical part, for those
who want to run, with many motivational          For Rangers Ultra is a race from the Bey-     of animals can be considered a reason for      1 The runners had
moments in which I describe what I did,          ond the Ultimate portfolio, 230 km in se-     stress, but for me it is an additional moti-     to endure heat
                                                                                                                                                and high umidity
what I thought and what I felt. The main         mi-self-sufficiency, in 5 days through four   vation: to run among herds of elephants,
                                                                                                                                              2 One of the
idea is that it is never too late to start new   national parks in Kenya. We will run          rhinos, zebras will be a dream. The ques-
                                                                                                                                                several streams
things, which is valid in any field of life.     among the animals, being flanked by gu-       tion will be not if we see, but how many         crossed during
I was lucky enough to change my life that        ards on the left and right, every 1km, and    animals we will see. It will be an authentic     the race
was flowing in the wrong direction and           monitored by a helicopter flying over the     safari, not in the car shelter, but directly   3 Strong emotions
nature played a decisive role. I am fully        area. Because of exposure to animals, or-     in the local habitat.                            and unending
grateful for that! I want to give back at        ganizers consider the race to be more                                                          thoughts ... A
least some of what I received.                   dangerous than the jungle. The presence                                                        misterious terit-
                                                                                               Save rhinos and elephants                        tory awaits us to
                                                                                                                                                discover it
                                                                                         3     Rhinos and elephants are umbrella spe-
                                                                                               cies, their presence ensuring the perpetu-
                                                                                               ation of many other species of animals,
                                                                                               insects and plants. Unfortunately, the few
                                                                                               species of rhinos are in danger of extinc-
                                                                                               tion because of interest in their horn.
                                                                                               Donations and sharing the campaign with            Emilian Croitoru
                                                                                               friends are greatly appreciated. I have           I started in a small
                                                                                                                                                branch of a regional
                                                                                               raised funds so far mainly in the online          bank in Timisoara,
                                                                                               environment. The only face-to-face event       Transilvania, strengthe-
                                                                                               was in front of the Alpine Club Vienna (the      ned my knowledge in
                                                                                               English speaking group in our Section of        Bucharest, the capital
                                                                                               the Alpenverein). I kindly ask those who        of Romania, the latest
                                                                                                                                                 position I served as
                                                                                               resonate with the campaign and/or want
                                                                                                                                                 Head of Corporate
                                                                                               to read my book to donate here: http://           Sales of the largest
                                                                                               www.justgiving.com/fundraising/emilian-         bank. Currently, I work
                                                                                               croitoru                                       as an Expert, in charge
                                                                                                                                                of Corporate Projects
                                                                                                                                                 at the largest bank
                                                                                               The above article is inspired during a chat
                                                                                                                                                 in Central Eastern
© Mikkel Beisner

                                                                                               with my friend Andreea Vasile.                  Europe, in the Holding
                                                                                                                                                   Bank, in Vienna,
                                                                                               Thank you Andreea and Mikkel!                           Austria.

Austria Nachrichten 1/2021
16 Jugend

Familienberg-
ferien im Holl-
haus auf der
Tauplitzalm
„Wie sind die Familien? Woher kommen sie?
Wie alt sind die Kinder? Wie verhalten sich die
Kinder miteinander? Wie steht’s um die Wan-
dermotivation? Haben die Kinder bereits Erfah-
rungen in den Bergen? Wie ist die Beziehung
zwischen Kindern und Eltern? Haben auch alle
Wanderschuhe mit? Wie wird das Wetter?“

Von Anna Lindner
                                                                                  © Anna Lindner

F   ragen über Fragen, die uns in der Kin-
    derbetreuung am Anreisetag beschäf-
tigen und die jede Woche erneut span-
                                             im Leben wieder, den Kindern wird ein
                                             verantwortungsbewusstes Verhalten in
                                             und mit der Natur nähergebracht.
                                                                                                   Nach einer erfolgreichen Wanderung und
                                                                                                   einer abschließenden Stärkung beim
                                                                                                   Abendessen lassen wir den Tag noch ein-
nend machen.                                 Auch wir in der Kinderbetreuung lernen                mal Revue passieren, besprechen Allfälli-
Das gemeinsame Wandern in einer Grup-        durch die Kinder die kleinen Freuden des              ges und erstellen gemeinsam einen Plan
pe, bestehend aus Kindern, Eltern, Wan-      Lebens mehr zu schätzen. Kleinigkeiten                für den nächsten Tag.
derführer und KinderbetreuerInnen hat        wie die Gipfeljause, ein Eintrag ins Gipfel-          Entspannt, aufregend, abenteuerreich,
einen ganz besonderen Charme. Unter-         buch, ein Foto mit dem Gipfelkreuz, die               gemeinsam, gemütlich und lustig sind nur
schiedliche Erwartungen, Leistungsni-        Sichtung einer Gämse oder eines Bergsa-               einige Eigenschaftswörter, die die Famili-
veaus und Erfahrungen treffen aufeinan-      lamanders, eine Wanderpause, ein Wan-                 enbergferien im Hollhaus beschreiben.
der - und dennoch verfolgen alle ein glei-   derzuckerl als Stärkung, Schnee für eine              Wer die Tauplitzalm kennengelernt hat,
ches Ziel: Wir wollen eine schöne, lustige   Schneeballschlacht zu finden, ein Wan-                braucht keinen All-inclusive-Luxus-Urlaub
und vor allem gemeinsame Wanderwoche         dertee zur Stärkung oder ein Eis als Be-              mehr, um vom Alltagsstress völlig ab-
verbringen. Nach einer meist lustigen        lohnung eines gelungenen Tages machen                 schalten zu können.
Vorstellungsrunde und einem ersten Ein-      uns glücklich und dankbar. Geteilte Freu-
druck voneinander machen wir uns nach        de ist doch doppelte Freude, nicht?                   Was ist Glück?
dem Frühstück auf den Weg zur Wande-
rung auf den Hausberg des Hollhauses,        Der Weg ist das Ziel                                  Glück ist für mich – jedes Jahr ein biss-
um uns gegenseitig besser kennenzuler-                                                             chen mehr – Zeit mit Kindern in den
nen.                                         Damit die Freude am Wandern nicht verlo-              Bergen zu verbringen, fröhliche Kinder-
                                             rengeht, halten wir uns an den Grundsatz              augen strahlen zu sehen, Kinder und Fa-
Die Natur durch Kinderaugen                  „Der Weg ist das Ziel“ und versuchen kürze-           milien wieder näher zusammenrücken
neu entdecken                                re und längere, leichtere und anspruchsvol-           zu lassen, das Gemeinschaftsgefühl und
                                             lere Touren anzubieten, sodass jede und               den Glauben an sich zu stärken. Jede
Und bereits bei der ersten Wanderung         jeder voll auf ihre bzw. seine Kosten kommt.          Woche hat ihren eigenen Charme, keine
merken wir, dass das Entdecken der Natur     Um die Motivation der Kinder auch während             ist wie eine andere. So traurig es auch
                                                                                                                                                 Anna Lindner, 25,
durch Kinderaugen eine Bereicherung für      des Wanderns aufrechtzuerhalten, haben                ist, den Abschiedsschmerz am Ende ei-            aus Eggerding
jedermann ist. Uns wird dadurch ermög-       wir verschiedene Tricks auf Lager. Spiele             ner Woche zu spüren, so glücklich macht        (Bez. Schärding,
licht, die Schönheiten der Natur aus ei-     wie „Tiere erraten“, Märchen oder Witze               es mich auch zu wissen, etwas zum Ge-          OÖ) ist Lehrerin
nem ganz anderen Blickwinkel wahrzu-         erzählen, lassen Gedanken an Langeweile               lingen der Wanderwoche beigetragen zu           für Mathematik
nehmen. Gemeinsames Wandern ist              oder Anstrengung erst gar nicht aufkom-               haben. Das Hollhaus und die Tauplitzalm         und Italienisch.
                                                                                                                                                 Hobbys: Wandern,
gleichzeitig auch Lernen voneinander –       men. Ein Blick zum oder vom Gipfel durch              sind ganz besondere Orte – ich kann nur        Rettungsdienst,
wir Erwachsene finden die Begeisterung       ein mitgebrachtes Fernglas lässt auch nicht           jedem raten, sich selbst davon zu über-           Kochen und
für Alltägliches oder längst Vergessenes     nur Kinderherzen höherschlagen.                       zeugen.                                             Backen

                                                                                                                                                Austria Nachrichten 1/2021
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