1/2013 Holzbringung mit dem Seilkran
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1/2013 Holzbringung Holztürme für Gesundheitsprävention mit dem Seilkran die Windenergie in der Forstbranche
Wir sind ein traditioneller Baumpflege- und Ausbildungsbetrieb und Mitglied im Bund Schweizer Baumpflege BSB. Unsere langjährigen, bestens ausgebildeten Mitarbeiter übernehmen die Pflege von Bäumen in privaten und öffentlichen Anlagen im Raum Ost- bis Zentralschweiz. Wir bieten Ihnen per sofort oder nach Vereinbarung eine Ausbildung zum Baumpflegespezialisten mit eidgenössischem Fachausweis Sie werden in sämtlichen Bereichen der Baumpflege in Theorie und Praxis ausgebildet und eingesetzt. Sie verfügen über eine abge- schlossene Ausbildung als Forstwart und setzen sich mit grosser Leidenschaft für Bäume ein. Sie sind schwindelfrei, körperlich und geistig belastbar und begeisterungsfähig. In Ihrer neuen Tätigkeit sind die Überraschungen der Natur zweifel- los ein besonderer Anreiz. Wir bieten Ihnen eine breit abgestützte Weiterbildung in einem jungen, dynamischen und erfahrenen Team. Die Anstellungsbedingungen richten sich nach dem GAV, zudem ist eine Erfolgs- und Gewinnbeteiligung bei uns üblich. Sind Sie interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen. Baumart AG, Frau Margrit Storrer Schlossmühlestrasse 1, 8500 Frauenfeld, Telefon 052 722 31 07 www.baumpflege-baumart.ch Forstbetriebsgemeinschaft Hinteres Thal Schulhausstrasse 69 4715 Herbetswil 062 394 21 57/079 314 46 29 Die Forstbetriebsgemeinschaft Hinteres Thal bewirtschaftet ca. 1200 ha Wald im Solthurner Jura. Zur Ergänzung unseres Teams suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung einen Forstwart/Maschinist (100%) Wir bieten: – Interessante , abwechslungsreiche Tätigkeit in kleinem Team – Eine den speziellen Verhältnissen angepasste Infrastruktur – Zeitgemässe Arbeits- und Anstellungsbedingungen – Gutes Arbeitsklima Wir erwarten: – abgeschlossene Berufslehre als Forstwart – einige Jahre Berufserfahrung – Erfahrung im Umgang mit Forsttraktor – Einsatzfreude, Zuverlässigkeit,Flexibilität – Selbständigkeit – Mithilfe bei der Lehrlingsausbildung – Führerausweis B – Offenheit für neue Herausforderungen Weitere Informationen erteilt gerne der Betriebsleiter A. Wyss: 079 314 46 29 – armin.wyss@gmx.ch Senden sie ihre Bewerbungsunterlagen bis: 31. Januar 2013 an: Forstbetriebsgemeinschaft Hinteres Thal Schulhausstrasse 69, 4715 Herbetswil 2 W A L D U N D H O L Z 1/13
I N H A LT EDITORIAL AKTUELL AUS DEN REGIONEN 4 Schweizer Wald stärker 41 Sanfter Tourismus am Brienzer nutzen Rothorn 6 Die neue CO2-Verordnung 43 Zertifizierung ist kein Licht- blick HOLZMARKT WEITERE RUBRIKEN 13 Rundholzexporte nach Vor- arlberg und Tirol 45 Auslese Liebe Leserin, lieber Leser 15 Neuenburger Edelholz-Sub- mission In der vorliegenden Ausgabe lesen Sie viel REDAKTION, über die Holzernte mit mobilen Seilanla- gen. Wir hoffen, die Artikel können Ihnen WALD UND HOLZ ABONNEMENTE einige Einblicke in die Möglichkeiten und den Alltag dieser Bringungsverfahren bie- 16 Das Seilkranunternehmen 032 625 88 00 Fax 032 625 88 99 ten. Die Betonung liegt auf «Einblicke». Hobi Forst GmbH Ein umfassender Überblick über alle aus Valens/Maienfeld hat sich auf Redaktion: tschannen@wvs.ch Aspekte der Seilkranernte würde Bücher die Holzernte mit dem Seilkran Abonnemente: kaiser@wvs.ch füllen. spezialisiert. Fachbücher über die moderne Holzernte mit mobilen Seilanlagen gibt es übrigens INSERATE kaum. Das Wissen verbreitet sich – abge- sehen von Seilkrankursen – mehr oder 031 387 22 11 weniger informell in einem relativ kleinen, Fax 031 387 21 00 jedoch keineswegs exklusiven Kreis Ein- service.be@publimag.ch geweihter. Die Arbeit mit dem Seilkran fasziniert fast Inserateschluss nächste jeden, der dabei zusieht. Doch Zusehen Ausgabe: und Selbst-Handanlegen sind bekannt- 23. Januar 2013 lich zwei paar Stiefel. Tatsächlich lassen 19 Lernen am Objekt sich relativ wenige auf die Seilkranernte Die Seilkranausbildung am ibW- ein – sei es als Forstwart oder als Unter- Bildungszentrum Wald, Maien- nehmer. Es liegt wohl daran, dass die Ar- feld, geniesst unter den Spezialis- beit knochenhart ist und viel technisches ten einen guten Ruf. Gespür sowie volles Engagement erfor- dert. «Man muss dafür leben», sagt der 22 Bergabseilung Forstunternehmer Niklaus Hobi (mehr von Schwachholz dazu auf Seite 16). Neue Möglichkeiten durch Funk- Wir wollen aber dazu beitragen, dass sich choker und computerunterstützte Insiderwissen auch unter Forstleuten ver- Steuerungen an Mastseilgeräten. breitet, die keine Seilkranspezialisten sind. Die Holzernte mit dem Seilkran wird näm- 26 «Es muss dem Wald dienen» lich in der Waldwirtschaft eine immer Interview mit dem Forstunterneh- wichtigere Rolle spielen. Wer nicht daran mer Meinrad Candinas, Rabius, glaubt, soll in der Waldinventur nachse- über mobile Langstreckenseilbah- Titelbild hen, wo die Holzvorräte zunehmen und nen. Theresia Hochleitner vom wo die Wälder altern. 29 Neues Nasslagersystem Maschinenhandel & Forstbetrieb Franz Hochleitner vor dem Valen- Ein aktuelles Thema haben wir übrigens bewusst ausgelassen: die EU-Norm für Wasser- und energiesparender tini-Raupenseilkran dank Kreislaufsystem und Com- V-600/M/3/1000B 10 mobile forstliche Seilanlagen. Diese ist putersteuerung. (Foto: F. Oberer) derzeit in Vorbereitung, und demnächst stehen wichtige Entscheidungen an. Wir 33 «Nachhaltigkeit in eigener werden Sie darüber informieren. Sache» Gesundheitsprävention hält in Mit freundlichen Grüssen die Forstbranche Einzug. 37 Holztürme für Windenergie- anlagen Ferdinand Oberer W A L D U N D H O L Z 1/13 3
AKTUELL SCHLAGZEILEN Rohholzverbraucher rufen auf ■ Illegale Holzprodukte in China? Die in London ansässige, private Umwelt- Schweizer Wald stärker nutzen organisation Environmental Investigation Die hohen Holzvorräte im Schweizer Wald werden nicht ausreichend genutzt. Agency (EIA) wirft China vor, der welt- Gerade bei der wirtschaftlich wichtigsten Holzart, der Fichte, ist die Ernte auf weit grösste Verbraucher von illegalem Holz zu sein. Konkret heisst es, China als ein tiefes Niveau gesunken. Für die in der «Task Force Wald, Holz und Ener- Staat, chinesische Behörden und chinesi- gie» TF WHE vereinten inländischen Rohholzverbraucher* ist diese Entwick- sche Unternehmen seien an illegalen Ak- lung besorgniserregend. tivitäten in den Herkunftsländern beteiligt und/oder würden diese Aktivitäten nicht bekämpfen bzw. sogar fördern. Konkret Anlässlich der 1. Schweizer Rohholzta- möglich, vermehrt Laubholz einzusetzen, gung in Bern riefen sie die Waldbesitzer aber wesentlich teurer. genannt werden Indonesien, Myanmar zum Schulterschluss für eine verbesserte Hansruedi Streiff, Direktor von Holzin- und der russische Ferne Osten. Rohstoffmobilisierung aus dem Schwei- dustrie Schweiz, wies in seinem Referat zer Wald auf. Gemeinsam müssten künf- insbesondere auf die schwindende bewirt- ■ Holzasche als Dünger tig die Akteure der Urproduktion und die schaftete Nadelwaldfläche in der Schweiz In Deutschland sind erste RAL-Gütezei- Rohholzverbraucher für eine verstärkte hin. Heute seien von der gesamten chen «Dünger» für Holzasche verliehen Nutzfunktion des Schweizer Waldes und Schweizer Waldfläche nur noch maximal worden. Qualitativ einwandfreie Holz- für die Interessen der Holznutzung ein- 48% bewirtschafteter Nadelwald, und asche soll künftig im landwirtschaftlichen treten, sagte Thomas Lädrach, Präsident ein Ende des Rückgangs sei bislang nicht Bereich wie auch im Rahmen der Wald- der TF WHE und Geschäftsführer der in Sicht. Die Task Force setze sich deshalb kalkung eingesetzt werden. Dafür ist Reinhardt Holz AG. Zwar präsentiere sich ausdrücklich gegen eine weitere Ausdeh- aber ein aufwendiges Qualitätssiche- die Versorgungslage aktuell etwas ent- nung von Waldreservaten und Sonder- spannt, mittel- bis langfristig sei aber mit waldstandorten im Schweizer Wald ein. rungssystem nötig. gravierenden Versorgungsengpässen im Ein Dorn im Auge sind ihr auch zuneh- Holz- und Energiesektor zu rechnen. mende Auflagen in der Waldbewirtschaf- ■ Windkraftanlagen im Wald tung. Zwar seien die GNWB (Grundanfor- Der Landesbetrieb Forst Baden-Württem- Weniger Fichte geerntet derungen an den naturnahen Waldbau) berg hat 2012 fünf Standorte für Wind- Grund für den Aufruf zum Schulterschluss offiziell «schubladisiert» worden, aber mit kraftanlagen im Wald verpachtet. Darauf bildet die seit Jahren rückläufige inländi- der unnötigen Biodiversitätsstrategie des können nach gegenwärtiger Planung sche Holzernte. Laut TF WHE ist in der Bundes drohe ein Comeback. Dies wiede- mehr als 30 Windkraftanlagen errichtet Schweiz das Rundholzangebot, insbeson- rum zeige die Übermacht der Bundesver- werden. dere bei der Fichte, auf ein besorgniserre- waltung, welche es entschlossener zu be- gendes Niveau gesunken. Ein Blick auf kämpfen gelte. ■ Bessere Motoren die Erntemengen von Nadelstammholz Stossrichtungen für eine verbesserte von 2004 bis 2011 zeigt den rückläufigen Rohstoffmobilisierung aus dem Schwei- Eine an der Universität Göttingen durch- Trend in den letzten Jahren deutlich: Das zer Wald sieht Streiff in erster Linie in der geführte Masterarbeit weist nach, dass wichtigste Sortiment für die ganze nach- Verteidigung der bewirtschafteten Wald- die modernen frischluftgespülten Zwei- gelagerte Holzverarbeitung ist gegen- fläche sowie in einer besseren Erschlies- taktmotoren der Motorsägen nicht nur über 2004 um 19% gesunken. Laut NR sung von vorratsreichen Waldbeständen weniger schädliche Abgase erzeugen. Jean-François Rime, Inhaber der Despond in den Voralpen und Alpen. Tatsächlich ist auch ihr Drehmoment und SA in Bulle, sind die aktuell in der Schweiz damit die Leistung höher (vor allem im herrschenden politischen Rahmenbedin- Holz besser mobilisieren oberen Drehzahlbereich) und der spezifi- gungen in hohem Mass verantwortlich Auch für den Holzenergiesektor ist laut sche Treibstoffverbrauch tiefer als bei für diese Entwicklung. «Sie laufen einer Daniel Gobbo, Geschäftsführer der Axpo vergleichbaren konventionellen Zweitakt- nachhaltigen Nutzung des Waldes zuwi- Tegra AG, eine verbesserte und professio- motoren. der, indem sie dessen Naturschutzfunk- nalisierte Holzmobilisierung zentrales tion zulasten der Holznutzung massiv Credo. Die Branche sitze hier im gleichen übergewichten». Problematisch sei insbe- Boot wie die übrigen Rohholzverbrau- ■ Mehr Hochstamm-Obstbäume sondere die starke Förderung von Laub- cher. Denn obwohl im Holzenergiesektor Nach Jahren der Abnahme hat in der holz. Technisch wäre es laut Rime zwar sämtliche Sortimente verwertet werden Schweiz die Zahl der Hochstamm-Feld- können, bedeute ein Mehrangebot von obstbäume erstmals wieder zugenom- Schweizer Holz auch mehr erneuerbare men. Gestiegene Erträge, Innovation und einheimische Energie in Form von Wärme * Der Task Force gehören die Verbände Holzindust- die Biodiversität als Verkaufsargument rie Schweiz, Holzenergie Schweiz und Forstunter- und Strom. Da für Pellets max. 10% zusammen mit den Direktzahlungen von nehmer Schweiz an sowie die Unternehmen AEK Laubholz verwendet werden können, ist Bund und Kanton machen den Anbau Energie AG, Axpo Holz + Energie AG, Despond die Pelletsindustrie vom Sägerestholz ab- SA, Holzwerk Lehmann AG, Kronospan Schweiz hängig. der Hochstamm-Obstbäume wieder AG, Otto Lädrach AG, Papierfabrik Utzenstorf lukrativer. AG, Pavatex SA, Perlen Papier AG und Schilliger Wie Marcel Moser, Vertreter der Perlen Holz AG. Papier AG, erläuterte, erachtet die inlän- 4 W A L D U N D H O L Z 1/13
AKTUELL dische Papierindustrie (nur noch zwei Pa- pierfabriken!) die Versorgungssicherheit Zwei Reaktionen beim einheimischen Rohstoff Holz als In einigen Punkten teilen auch viele Waldbesitzer die Bedenken der Task Force. So zum nicht ausreichend. Für die Papierproduk- Beispiel, dass durch die Zunahme der Reservatsflächen und der gleichzeitigen Laubholz- tion würden heute 80% Altpapier einge- förderung das längerfristige Angebot von Nadelholz, insbesondere von Fichte, zurück- setzt. Eine ausreichende Ergänzung mit gehen wird. In diesen Punkten gilt es, ein vernünftiges Mass zu finden. frischem Holz sei indes unabdingbar. Die Botschaft der TF WHE vermittelt aber auch den Eindruck, wonach die Schweizerischen Ohne genügend Fichten- und Tannenholz Rohholzverarbeiter in den letzten Jahren nicht ausreichend mit Holz beliefert worden aus der Schweiz müsse mehr (in Form von wären. Abgesehen vom Grosssägewerk in Domat/Ems ist es in den Jahren nach «Lothar» TMP-Hackschnitzeln) importiert werden, jedoch insbesondere beim Stammholz sehr gut gelungen, das Angebot der Nachfrage so was höhere Kosten verursache und die anzupassen, dass alle inländischen Verarbeiter ausreichend mit Holz beliefert wurden. Konkurrenzfähigkeit der Papierindustrie Überangebote sind zu vermeiden, sie führen sehr schnell zu Preisreduktionen. mittel- bis langfristig gefährde. Moser for- Dass genügend Nadelstammholz bereitgestellt wurde bestätigt auch ein Blick auf die derte die Forstbetriebe auf, umzudenken: Aussenhandelsstatistik. Die Exporte von Nadelstammholz fielen nur gerade während der Nicht Laubholz sei auf dem Markt ge- Betriebszeit des Grosssägewerks in Domat/Ems unter die Marke von 500 000 m3! So- fragt, sondern Fichten- und Tannenholz. lange mehr als eine halbe Million Kubikmeter exportiert werden müssen, kann meines Nach der an die Referate anschliessen- Erachtens nicht von einem Mobilisierungsproblem gesprochen werden. den lebhaften Diskussion nannte Präsi- dent Thomas Lädrach folgende Themen, Waldwirtschaft Schweiz, Hans Gerber welche die TF WHE weiter verfolgen werde: • Förderung der Walderschliessung in Auch ich vertrete die Meinung, dass das Nadelholz in den letzten Jahrzehnten «stief- höheren Lagen, auch durch Implemen- mütterlich» behandelt wurde, ja eine Neubegründung eines Bestandes gar verpönt war/ tierung von Seilkranbeiträgen, wie sie ist. Auch bin ich der Meinung, dass neben Schutz-, Wohlfahrts- und Naturwald der sich in den Kantonen Bern und Grau- Wirtschaftswald, sprich die Nutzfunktion, gestärkt werden muss … bünden bewähren Aber warum bekomme ich zurzeit für einen Zerspaner-Trämel 3a B gleich viel wie vor • die Waldeigentümer besser einbeziehen zwei Jahren für die gleiche Dimension C-Qualität oder in Prozent ausgedrückt 17% • politische Allianzen schmieden – auch weniger (Preisliste eines in der Task Force aufgeführten Verarbeiters!)? Ein weiterer auf- in den Kantonen – um dem Holz ver- geführter Verarbeiter informierte vor einigen Wochen, er wäre an starkem Nadelholz arbeitenden Gewerbe mehr Gehör zu aus unserer Gegend interessiert. Aber er könne leider nur die B-Qualität abnehmen. Für verschaffen den Rest, meiner Meinung nach schönes «Bauholz», müssten wir halt einen Abnehmer TF WHE/red. im Verpackungsbereich suchen! Und da fragt sich noch einer, warum weniger Holz genutzt wird … Weitere Infos Christoph Gubler, Revierförster www.taskforceholz.ch Foto: Lignum Schrauben und Nägel sucht man beim Tamedia-Neubau in Zürich – einem Holz- rahmenbau – vergeblich. Die tragenden Elemente halten durch ihre Form und Kon- struktion zusammen. Dies das Resultat einer Kombination von Schweizer Holzbau- Know-how mit den Ideen des japanischen Stararchitekten Shigeru Ban. Gefertigt hat die Elemente das Holzbauunternehmen Blumer Lehman AG in Gossau. Sie wurden auf der Baustelle zusammengesteckt und mit einem Kran aufgerichtet. Boden- und Deckenelemente bestehen ebenfalls aus Holz, die Fassade ist aus Glas. Das neue Bürogebäude an der Sihl soll 50 Mio. CHF kosten und wird etwa 300 Arbeitsplätze beherbergen. Es ist der bisher grösste Holz- rahmenbau der Schweiz, rund 2000 Kubik- meter Fichtenholz wurden dafür verbaut. W A L D U N D H O L Z 1/13 5
AKTUELL Neue CO2-Verordnung: gegenüber 1990 men im Hinblick auf dessen Verknüp- fung mit dem europäischen System; Bis 2020 20% weniger CO2 – Pflicht für die Importeure von Treibstof- fen, bis 2020 mindestens 10% des CO2-Ausstosses aus dem Verkehr mit Die Schweiz hat ihre Kyoto-Verpflich- • Erhöhung der CO2-Abgabe auf (fos- Inlandmassnahmen zu kompensieren. tung für den Zeitraum 2008 bis 2012 sile) Brennstoffe von heute Fr. 36.– auf Die Verordnung legt fest, welche An- Fr. 60.– pro Tonne CO2 (=ca. 16 Rp. pro forderungen diese Massnahmen erfül- mit dem Zukauf ausländischer Emis- l Heizöl) ab dem 1. Januar 2014, wenn len müssen. So muss beispielsweise si- sionsminderungszertifikate und der das Ziel für den CO2-Ausstoss aus chergestellt sein, dass ein Projekt zu Brennstoffen im Jahr 2012 verfehlt einer zusätzlichen Verminderung des Anrechnung der Senkenleistung des wird. Weitere Erhöhungsschritte sind Treibhausgasausstosses führt und nicht Schweizer Waldes voraussichtlich ab 2016 und 2018 möglich. Der im re- ohnehin durchgeführt worden wäre; knapp einhalten können. Wie es da- vidierten CO2-Gesetz verankerte maxi- – Die Weiterführung der bereits 2012 male Abgabesatz beträgt 120 Franken eingeführten CO2-Emissionsvorschrif- nach weitergeht, das regelt die auf pro Tonne CO2 (=ca. 32 Rp. pro Liter ten für neue Personenwagen; den 1. Januar 2013 in Kraft getre- Heizöl) – Die Einrichtung eines Technologie- tene CO2-Verordnung zusammen mit – Weiterführung des Gebäudeprogramms, fonds, der mit 25 Mio. Franken pro das aus einem Teil der Einnahmen aus Jahr aus den Einnahmen der CO2-Ab- dem revidierten CO2-Gesetz. der CO2-Abgabe auf Brennstoffe fi- gabe gespeist wird. Die Mittel werden nanziert wird. Bei einer Erhöhung der zur Gewährung von Bürgschaften an Gemäss CO2-Gesetz muss der inländi- CO2-Abgabe auf Brennstoffe können innovative Unternehmen eingesetzt. sche Ausstoss an Treibhausgasen bis bis zu maximal 300 Mio. Franken pro Damit wird die Aufnahme von Darle- 2020 gegenüber 1990 um 20% sinken. Jahr für die Förderung emissionsredu- hen zur Entwicklung neuer, emissions- Dieses Verminderungsziel wird auf die zierender Massnahmen im Gebäude- armer Technologien erleichtert; Sektoren Gebäude, Verkehr und Industrie bereich eingesetzt werden. – Massnahmen zur Förderung der Infor- aufgeteilt: Vom Gebäudesektor wird eine – Bestimmte Wirtschaftszweige mit ho- mation, Bildung und Beratung. Reduktion um 40%, vom Verkehrssektor her CO2-Abgabebelastung und inter- um 10% und vom Industriesektor um nationaler Wettbewerbsposition kön- Quelle: BAFU 15% erwartet. Entlang einer kontinuierli- nen auch künftig von der CO2-Abgabe chen Absenkung der Emissionen fixiert befreit werden. Allerdings müssen sich die CO2-Verordnung für diese drei Sekto- die betroffenen Unternehmen im Ge- ren Zwischenziele für 2015. Zeichnet sich genzug gegenüber dem Bund zu ei- ab, dass die Ziele nicht erreicht werden, nem Verminderungsziel verpflichten; wird das UVEK dem Bundesrat zusätzli- – EU-kompatible Weiterentwicklung des che Massnahmen vorschlagen: Emissionshandelssystems für Unterneh- RÜCKSPIEGEL Die Förderung der Holzenergie ist keine Erfindung der Neu- zeit, wie diese Notiz aus dem Jahre 1935 zeigt! Gesehen in «Der Holzmarkt» Nr. 1 vom 13. September 1935. 6 W A L D U N D H O L Z 1/13
AKTUELL FOTO DES MONATS Das Foto des Monats stammt diesmal von Cor- sin Flepp, 7184 Curaglia. «Holz trotzt dem schwersten Winter!», schreibt er dazu. Haben Sie aussergewöhnliche Fotos vom Wald, von der Arbeit im Wald, von Holzprodukten oder von Ereignissen rund um die Waldwirtschaft? Dann schicken Sie uns diese zu (Redaktion «WALD und HOLZ», Rosenweg 14, 4501 Solothurn, oder tschannen@wvs.ch). Den Einsendern, deren Aufnahme hier erscheint, winken als Prämie wahlweise entweder Fr. 50.– oder aber sie bekommen «WALD und HOLZ» ein Jahr lang gratis (Normal-Abopreis Fr. 89.–). AUS DEM BLÄTTERWALD Tschechische Fenster Kleinsägereien in GR Gesamtarbeitsvertrag Beim Umbau des Bundeshauses Ost sind Im Kanton Graubünden geht das Kleinsä- Nach sieben Verhandlungsjahren ist im laut NR Ruedi Lustenberger, Präsident der gereien-Sterben weiter, berichtet das Kanton Freiburg ein Gesamtarbeitsvertrag Schweizer Schreinermeister und Möbelfab- für die Forstbranche unterzeichnet worden. rikanten, für über 1,5 Mio. Franken Holz- fenster aus der Tschechischen Republik ein- gebaut worden. Ereilt hat es beispielsweise die Gemeindesä- gereien in Savognin und Fideris, Domat/Ems Der erste GAV in dieser Branche im Kanton oder Tschappina; sie gehen zu oder produ- Freiburg bringt dem Personal viele Vor- zieren fast nur noch für den Eigenbedarf der teile. So werden schrittweise für alle der Als das Bundeshaus vor über 100 Jahren Gemeinden. Für den Weiterbetrieb der Säge 13. Monatslohn, eine Krankentaggeldversi- gebaut wurde, habe sich die Eidgenossen- Feldis hingegen setzt sich ein Initiativkomitee cherung, ein Mindestlohn für Anfänger und schaft geradezu eine Ehre daraus gemacht, ein und will dem Trend, Bauholz aus dem die sechste Ferienwoche für ältere Mitarbei- so weit wie möglich Schweizer Materialien Ausland zu beziehen, entgegenwirken. In ter eingeführt. «In unserem anstrengenden zu verwenden und die Aufträge im Inland zu Ferrera stimmte die Gemeindeversam - Job hat es wenige ältere Kollegen», sagte vergeben. Laut Bundesrat untersteht das ak- mlung einem Kreditbegehren in Höhe von Forstarbeiter Galley; deshalb sei der GAV tuelle Bauprojekt jedoch dem öffentlichen CHF 342 000.– zur Optimierung der Ge- auch ein Ansporn für ältere Angestellte zu Beschaffungsrecht des Bundes und müsse meindesägerei zu: Soll die Wertschöpfung bleiben. Der Präsident der Waldeigentümer, nach den Vorgaben von Gatt/WTO erfolgen. in einer Randregion bleiben, seien Mut und Gilles Schorderet, freute sich zwar über das Den Unternehmern sei es freigestellt, woher Geld gefragt. Auch in S-chanf wurde die Sä- Ergebnis, bat aber, «dass sich nun alle für sie ihre Baumaterialien beziehen. Der Auf- gerei modernisiert. Die Leute schätzen, dass den Werkstoff Holz einsetzen». Denn ohne trag werde durch eine Schweizer Firma aus- das, was sie in ihrer Sägerei bekommen, di- Aufträge gebe es keine Arbeit. geführt, die Weitergabe an eine tschechi- rekt vor ihrer Haustüre wächst. Von ein paar Nun beantragen die Sozialpartner beim sche Unternehmung sei nicht bekannt Brettern für einen Kaninchenstall bis zum Staatsrat, dass er den Vertrag für allgemein gewesen. Ausserdem müsse das «Ge- Dachstock kann man alles beziehen. Der verbindlich erklärt. Dann gilt er auch für schäftsgeheimnis der Zuschlagsempfänge- Schwerpunkt liegt auf Mondholz und auf Angestellte und Firmen, die nicht Mitglied rin» gewahrt bleiben. Holz aus dem Oberengadin. der beteiligten Verbände sind. W A L D U N D H O L Z 1/13 7
AKTUELL Bekämpfung des asiatischen Laubholzbockkäfers lichen Verwendung von synthetischen Verpackungsmaterialien für bestimmte Bund will sich vermehrt an Kosten beteiligen Produkte verlangen würden. Zwar wäre es grundsätzlich möglich, Massnahmen Letzten Herbst hat NR Max Binder, Präsident von Waldwirtschaft Schweiz, mit in diese Richtung temporär anzuord- 21 Mitunterzeichnern eine Interpellation zur Bekämpfung des asiatischen nen, wenn die Voraussetzungen der Einfuhr nicht erfüllt sind oder der Ver- Laubholzbockkäfers eingereicht. In seiner Antwort verspricht der Bundesrat, dacht auf Befall durch einen besonders die Bekämpfung zu intensivieren und sich stärker an den Kosten zu beteiligen. gefährlichen Schadorganismus besteht. Allerdings sind die politischen Hürden Der asiatische Laubholzbockkäfer ist ein 2. Für die Verpackung von sehr schweren sehr hoch (siehe Ziffer 2). Durch den sehr gefährlicher, meldepflichtiger Schäd- Handelsgütern (Steine, Metalle, grosse temporären Charakter dieser Mass- ling. Verschiedene Laubholzarten werden Maschinen etc.) ist Massivholz auf- nahme könnte zudem keine langfris- von ihm befallen. Innert kurzer Zeit kann grund der grossen Belastbarkeit immer tige Wirkung erreicht werden. er Bäume zum Absterben bringen. Den noch erste Wahl. Ein Importverbot 4. Der Bund hat – wie unter Ziffer 1 dar- Waldbesitzern ist es kaum möglich, die wäre handelspolitisch nur schwer um- gelegt – die Absicht, sich an den Be- hohen Kosten für die Bekämpfung des setzbar. Zudem ist ein von der EU los- kämpfungs- und Präventionsmassnah- Schädlings und die allfälligen Schäden zu gelöstes Vorgehen nicht sinnvoll. Viel men auch ausserhalb des Schutzwaldes finanzieren. wichtiger erscheint dem Bundesrat verstärkt zu beteiligen. Heute werden In der vom Bundesrat verabschiedeten daher die konsequente Durchsetzung Schäden, die durch Massnahmen ent- Waldpolitik 2020 findet man unter ande- der bestehenden und hinreichenden stehen, die der EPSD im Rahmen der rem folgendes Ziel: «Der Wald wird vor Pflanzenschutzbestimmungen, wie eine Pflanzenschutzverordnung getroffen der Einschleppung besonders gefährli- korrekte thermische oder chemische hat, nur in der Landwirtschaft und im cher Schadorganismen (sog. Quarantä- Behandlung und Kennzeichnung des produzierenden Gartenbau entschä- neorganismen) geschützt.» Daraus lei- Verpackungsmaterials aus Holz. Zu de- digt (Art. 47 ff. Pflanzenschutzverord- tete Max Binder folgende Fragen ab: ren konsequenter Umsetzung ist im nung). Im Waldrecht bestehen zurzeit 1. Wie gedenkt der Bundesrat dieses Ziel Juli 2012 eine unbefristete Melde- keine gesetzliche Grundlagen, wonach im vorliegenden Fall umzusetzen? pflicht für Stein- und Steinproduktelie- dies auch ausserhalb des Schutzwalds 2. Ist er bereit, den wirksamsten Schutz ferungen mit Verpackungsholz in Kraft bzw. beim «öffentlichen Grün» mög- zu verordnen, nämlich nur noch syn- gesetzt worden. Nicht den Vorschrif- lich wäre. Eine diesbezügliche An- thetische Verpackungen für Einfuhren ten entsprechendes und/oder von passung wird in der unter Ziffer 1 er- aus kritischen Ländern zuzulassen? Schadorganismen befallenes Verpa- wähnten Waldgesetzrevisionsvorlage 3. Trifft es zu, dass solche Massnahmen in ckungsholz wird vernichtet. vorbereitet und eine Verankerung des anderen Handelsbereichen bereits mög- 3. Es sind in der Schweiz keine Beispiele Verursacherprinzips wird geprüft. lich sind? bekannt, die eine Pflicht zur ausschliess- Quelle: Curia Vista 4. Ist der Bundesrat bereit, dafür zu sor- gen, dass der Bund die Kosten von durch den Laubholzbockkäfer verur- sachten Schäden übernimmt oder sich mindestens beteiligt? Auszeichnung «proQuercus» Antwort des Bundesrates 2013 Der Bundesrat hat zu den einzelnen Fra- Der Verein proQuercus zeichnet Personen, gen wie folgt Stellung genommen: Organisationen, Aktionen oder Werke aus, 1. Seitens Bund wird eine finanzielle Un- die zur Erhaltung des vielfältigen Natur- und terstützung für Bekämpfungs- und Kulturerbes der Eiche in unserem Lande bei- Präventionsmassnahmen ausserhalb des tragen. Die Gesamtsumme für diese Aus- Schutzwaldes in der dritten Programm- zeichnung 2013 beträgt Fr. 3000.–. Diese kann vereinbarungs-Periode der Waldpolitik auf mehrere Preisträger verteilt werden. 2020, d.h. ab 2016, angestrebt. Sollte Gesucht werden verschiedenste Aktivitäten, sich die Situation schon vor 2016 er- welche die Eiche zum Thema haben und diese in besonderer Weise fördern. Die Palette heblich verschärfen, wird der Bundes- möglicher Themen ist gross und umfasst Erziehung, Ausbildung, Forschung, Kultur, Ar- rat prüfen, ob das Verfahren allenfalls chäologie, Geschichte, Waldbau, Biodiversität, Holzprodukte, Landschaft etc. beschleunigt und die entsprechenden Jedermann ist eingeladen, Bewerbungen oder Vorschläge für die Auszeichnungen 2013 Änderungen als dringliches Bundesge- zu unterbreiten. Diese sind bis zum 1. März 2013 dem Vorstand von proQuercus an setz in Kraft gesetzt werden können. folgende Adresse zu melden (wenn möglich elektronisch): marcus.ulber@pronatura.ch Zudem sollen die Mittel für Präventions- oder Marcus Ulber, c/o Pro Natura, Postfach, 4018 Basel. Bei Rückfragen bitte Herrn massnahmen wie Grenzkontrollen ab Marcus Ulber kontaktieren: marcus.ulber@pronatura.ch oder 061 317 91 35. 2014 um 2 Mio. Franken erhöht wer- den. Sollte sich ein finanzieller Mehrbe- Weitere Infos darf auch für das Jahr 2013 abzeichnen, Das Reglement sowie das Anmeldeformular zur Auszeichnung «proQuercus» können unter würde dem Parlament ein entsprechen- www.proquercus.ch heruntergeladen werden. der Nachtragskredit beantragt. 8 W A L D U N D H O L Z 1/13
AKTUELL Weltgrösste Forst-Demo-Messe TV-Programmtipps KWF-Tagung in Bayern Ein Nationalpark im Schwarzwald? Im Schwarzwald tobt derzeit ein Aufruhr: Ein Nationalpark soll entstehen. Vehementer Widerstand kommt aus Teilen der Forstwirt- Die 17. KWF-Tagung wird im Jahr schaft, der Sägeindustrie und von einigen Lokalpolitikern. Sie befürchten Ertragsein- 2016 in Bayern stattfinden. Wann bussen und Arbeitsplatzverluste durch die Stilllegungen von Nutzflächen und eine un- genau und wo ist allerdings noch kontrollierte Ausbreitung des Borkenkäfers. 16. Januar, SWR Fernsehen, 21.00 Uhr nicht bekannt. Holzfäller extrem. Maine, der wilde und weitgehend unberührte «Pine Tree State» An die letzte KWF-Tagung in Bopfingen kamen vom 13. bis 16. Juni 2012 insge- («Kiefernstaat») im äussersten Nordosten der USA, ist die Heimat der Familie Pelletier. samt 50 306 Besucher und 534 Ausstel- Sieben Brüder leben und arbeiten hier seit über 50 Jahren. Mit schwerem Gerät und viel ler. Dabei waren knapp 10% der Besu- Herzblut sind sie mit ihren Söhnen im Holzgeschäft tätig. cher und rund 30% der Aussteller aus 18. Januar, DMAX, 5.25 Uhr dem Ausland. Mit diesen Zahlen über- trifft die KWF-Tagung sowohl alle bisheri- Die Waldmeister. Klassenzimmer unter Bäumen. Mit Waldkindergärten, -schulen gen KWF-Tagungen als auch alle ver- oder -freizeiten werden Stadtkinder wieder an ihre natürliche Umwelt herangeführt. gleichbaren Messen und kann derzeit für 21. Januar, Bayerisches Fernsehen, 15.00 Uhr sich in Anspruch nehmen, die grösste Forst-Demo-Messe der Welt zu sein. Die Waldmeister: schwebende Bäume. Die Holzernte mit dem Helikopter, kurz Heli- Quelle: KWF Logging genannt, zählt zu den gefährlichsten Waldeinsätzen. Doch in schwer zugängli- chen Hochgebirgsgegenden ist die Kombination aus Waldarbeit und Flugeinsatz die Mit überarbeiteten Statuten einzige Chance, Baumstämme abzutransportieren. 28. Januar, Bayerisches Fernsehen, 15.00 Uhr SHF vereint für Das Schwarzbubenland. Eine Reise durch die Schweiz (1/7). Charakteristisch für das Schwarzbubenland sind die Hügelketten und Klusen des südlichen Faltenjuras. Im- Schweizer Holz posante Kalksteinfelsen ragen aus den dichten Wäldern, und idyllische Täler durch- Der Selbsthilfefonds der Schweizer Wald- schneiden diese einmalige Landschaft im Schweizer Kanton Solothurn. und Holzwirtschaft (SHF) hat Ende Novem- 1. Februar, 3sat, 15.20 Uhr ber 2012 in Bern in seiner langjährigen Zusammensetzung die Delegiertenver- Kurzfristige Programmänderungen sind möglich. sammlung durchgeführt und über die Verwendung der Fondsmittel entschie- den. Die Statuten wurden überarbeitet und verabschiedet. Der SHF unterstützt wie seit vielen Jah- ren primär die Gemeinschaftswerke der Schweizer Holzwirtschaft mit namhaften Beiträgen. So erhalten: – Lignum CHF 480 000.–, – Cedotec CHF 100 000.– und – Holzenergie Schweiz CHF 80 000.–. Innerhalb des Lignum-Paketes wird ein besonderer Akzent auf die Promotion für Schweizer Holz mit dem Herkunftszei- chen HSH gesetzt. Der Forstbetrieb Heinzenberg GR sucht per April 2013 Daneben unterstützt der SHF mit einen CHF 146 000.– weitere Projekte wie die CO2-Datenbank* oder auch eine ETH- Forstwart (Saisonstelle) Professur für Holzbau oder die Durchfüh- rung des Prix Lignum. Zu Ihren Aufgaben gehören Bauarbeiten, Strassen- unterhalt, Pflegearbeiten, Holzernte und Lehrlings- Hans-U. Kipfer, Präsident SHF ausbildung. Richten Sie Ihre Anfragen und Ihre Bewerbung bis am 15. Februar 2013 an das Revierforstamt Oberhein- * Die CO2-Bank Schweiz berechnet, prüft, doku- mentiert und kommuniziert die CO2-Reduzierung zenberg, Werkhof 7426 Flerden zuhanden Förster durch den Einsatz von Holz. Betriebe der Holz- Daniel Bürgi, Tel. 079 236 73 75 wirtschaft und Planer lassen ihre Holzobjekte be- rechnen und, in Form des CO2-Tonnen-Zählers E-Mail: forst.heinzenberg@bluewin.ch) wird dieser gesammelte Klimaschutz-Beitrag auf- gezeigt. Siehe auch www.co2–bank.ch W A L D U N D H O L Z 1/13 9
AKTUELL Eine sehr spezielle Holzanwendung Fotos: L. Reichelt Fotos auf Holz statt auf Papier Holz als Trägermaterial für Fotos, geht das? Ja, es geht, und die Fotografin Lenka Reichelt weiss auch wie. Das Holz wird mit Fotoemulsion – einer Menschen ansprechen, habe ich mit der dünnen, lichtempfindlichen Schicht – be- Zeit gelernt, mich von meinen Vorstellun- strichen und getrocknet. Zuvor sollte die gen zu lösen und offen zu bleiben für Fläche eventuell lackiert werden, damit kreative Überraschungen.» sich zwischen dem Holz und der Foto- Lenka Reichelt entdeckt unterwegs emulsion keine chemische Reaktion er- immer wieder Holzstücke und ergänzt so gibt (wichtig vor allem bei vorbehandel- ihre Materialsammlung. Intuitiv weiss sie tem Holz). Danach wird ein Foto auf das jeweils bei einer Fotografie sofort, für Trägermaterial vergrössert, analog – also welches Holzstück sie sich eignet. Die mit Film – und in der Dunkelkammer ent- Holzart spielt dabei keine Rolle. Für das wickelt und fixiert. Bild rechts hat sie eine Schaltafel von einer Auf diese Weise kreiert die Künstlerin Baustelle verwendet, auf welcher nicht nicht nur eine neue Art der Bildpräsenta- nur die Holzstruktur, sondern Beton- und tion, sondern sie verbindet altes und Farbspuren sichtbar sind. Dadurch und neues Handwerk der Fotografie. Und ihre weil das Holz durch die vorhergehende Studierenden an der Schule für Gestal- Behandlung nachdunkelt, bekommen tung in Bern verstehen damit gleich den die Bilder trotz moderner Fotografie Ursprung der Bezeichnungen in den elek- einen antiken Anstrich. tronischen Bildbearbeitungsprogram- Und wie kam sie auf die Idee? Die So- men, wie zum Beispiel «Abwedeln». lothurner Sektion von Amnesty Interna- Das Verfahren selber sei Handwerk tional organisiert seit vielen Jahren vor und nichts Neues, erklärt Lenka Reichelt. Ostern einen Stand, an welchem Künstler Fotos können auch auf andere Trägerma- Eier bemalen und verkaufen. Lenka Rei- terialien wie z.B. Glas, Styropor oder chelt wurde zum Mitmachen angefragt Stein vergrössert werden. Die Sujets soll- und versuchte, einige Fotos quasi auf die ten eher grossflächig und nicht zu filigran Eier zu bringen. Und siehe da, es gelang. sein. «Das sind natürlich Experimente, So folgten weitere Experimente mit an- deren Resultate oft nicht mit meinen Vor- deren Trägermaterialien. Farbige Bilder sind mit dieser Technik nicht stellungen übereinstimmen und mich möglich; die Fotoemulsion gibt es nur enttäuschen. Da sie aber häufig andere Annemarie Tuma schwarz-weiss. Fotos: L. Reichelt Lenka Reichelt Aufgewachsen in Prag, wo sie ihre Ausbildung zur Fotografin abschloss, kam Lenka Reichelt vor 20 Jahren in die Schweiz. Vor 12 Jahren machte sie sich selbstständig und besitzt heute ihr eigenes Atelier in Zuchwil. Das Experimentieren mit der Fotoemulsion gilt als Ausgleich zu den Auftragsarbeiten, sie beschränkt sich nicht gerne auf eine spezielle Thematik, sondern liebt die Vielfalt – von ästhetischen Aktaufnahmen im Studio über den Sonnenaufgang auf dem Weissenstein bis hin zu Reportagen, Eventfotografie und längerfristigen Projekten für Firmen. Das Un- scheinbare wahrnehmen, im entscheidenden Moment den Auslö- ser drücken und daraus eine eindrückliche Bildergeschichte schrei- ben, das ist ihr Ziel. Weitere Infos: www.fotoreich.ch 10 W A L D U N D H O L Z 1/13
Kanton St.Gallen Volkswirtschaftsdepartement Wald, Holz und Betriebführung Waldregion 5 Toggenburg Förster/in HF als Betriebsleiter/in Ihre Hauptaufgabe Ihr Prol ● ● ● ● ● Uner Angebot ● ● ● ● W A L D U N D H O L Z 1/13 11
HOLZMARKT Steuern in Frankreich Der Staat langt tüchtig zu In Frankreich erhebt der Staat ab Mitte 2013 Abgassteuern für Schwer- transporte. Damit wird der Holztransport auf der Strasse teurer. Ab 2014 soll Holzmarkt zudem Energieholz höher besteuert werden. Nach Ansicht des Französischen Säge- 7%. (Der normale Satz der Mehrwert- Aktuelles auch auf reiverbandes ist die Regierung dabei, steuer beträgt 19,6%.) Anfang Novem- www.waldundholz.ch der Holzkette den Hals abzudrehen – in ber hat die Regierung beschlossen, im mehreren Etappen. Rahmen ihres nationalen Projektes zur Zunächst gibt es ab dem 1. Juli 2013 Förderung der Wettbewerbsfähigkeit eine neue Abgassteuer für Schwertrans- (Pacte de compétitivité) den Mehrwert- porte; im Elsass sogar schon ab dem steuersatz beim Energieholz auf 10% IN KÜRZE 1. Juni 2013. Besteuert werden Fahr- anzuheben. zeuge ab 3,5 Tonnen Gewicht (im Elsass Was die FNB besonders ärgert, ist die ab 12 Tonnen). Die Bemessung der Steuer Behandlung des Energieholzes im Ver- ■ Preisanstieg beim Douglasienholz richtet sich nach der Schadstoffklasse gleich zum Erdgas. Beim Erdgas soll Bei der Wertholz-Submission Anfang (Euro-Norm) des jeweiligen Fahrzeugs. nämlich der Steuersatz von heute 5,5% Dezember 2012 in Kandern (Süd- Der Französische Holzindustrie-Verband auf 5% gesenkt werden und wird dann schwarzwald) erzielten die Verkäufer FNB (Fédération National du Bois) rechnet nur noch halb so hoch sein wie der für einen Durchschnittserlös von damit, dass die neue Steuer die Trans- Energieholz. 259 Euro/Fm Douglasienholz und damit portkosten im Mittel um 5 bis 8% steigen Mehrere Jahre lang waren die Sätze 27 Euro/Fm mehr als im Vorjahr. lassen wird. Die Regionen Bretagne, für Energieholz und Erdgas mit 5,5% Aquitaine und Midi-Pyrénées profitieren gleich hoch. Das änderte sich, als im Ja- ■ Ein Fünftel ist Brennholz von ermässigten Steuersätzen. nuar 2012 die Regierung (damals noch In den 27 EU-Mitgliedstaaten wird laut unter Präsident Sarkozy) den Steuersatz eurostat ein Fünftel des Rundholzes Wettbewerbsverzerrung beim Energieholz auf 7% anhob und die Die FNB prangert auch die höhere Be- Besteuerung von Erdgas unverändert (21%) als Brennholz verwendet. Über- steuerung von Energieholz an. Derzeit liess. Die FNB wertet die Steuerpolitik des durchschnittlich hoch sind die Brenn- unterliegt die Mehrwertsteuer beim Staates als Wettbewerbsverzerrung zum holzanteile in Italien (74%), Frank- Energieholz einem reduzierten Satz von Nachteil erneuerbarer Energien. red. reich (45%) und Österreich (27%). In Deutschland (19%), Finnland (10%) und Schweden (8%) liegt der Brennholzanteil der Rundholzproduktion unter dem Letztes Furnierwerk der Schweiz gibt auf EU-Schnitt, in der Schweiz bei 32%. ■ Neuer Nachhaltigkeits-Nachweis? Aus und vorbei Offenbar plant die EU-Kommission, Die Furnier- und Sägewerke Lanz AG schlossen ihr Furnierwerk im bernischen einen Nachhaltigkeitsnachweis für Rohrbach bei Langenthal. Brennholz einzuführen. Die Vereinigung der europäischen Waldbesitzerverbände Seit 1906 wurden in Rohrbach Schälfur- andere besonders anspruchsvolle Kunden (CEPF) und die Vereinigung der europäi- niere und seit 1911 auch die höherwer- Furniere herstellen. schen Staatsforstbetriebe (Eustafor) tigen Messerfurniere hergestellt. Sogar Seit dem 28. Dezember 2012 ist sprachen sich am 19. November 2012 die Königsdisziplin «Sägefurniere», bei Schluss damit. Die Galliker Holz AG aus in einem Positionspapier dagegen aus. deren Herstellung das Holz besonders Hofstatt/Luthern LU, seit 1994 Besitzerin schonend behandelt wird, aber die Aus- der Traditionsfirma Lanz, sah sich durch ■ Bedenken beute an Furnier von allen Verfahren am die Veränderungen des Marktumfeldes Der Bundesrat, die Länderkammer der geringsten ist, wurde in Rohrbach ge- gezwungen, den Betrieb zu schliessen. deutschen Regierung, hat Mitte Dezem- pflegt. Vor allem die Verdrängung der Echtholz- Rund 2000 Festmeter edle Hölzer wie furniere durch billige Dekorfolien sowie ber 2012 Bedenken zum Änderungsent- Kirsche, Nuss, Ahorn, Obsthölzer, aber der tiefe Kurs des Euros zwangen das Un- wurf des deutschen Holzhandels-Siche- auch Tropenhölzer wurden pro Jahr zu ternehmen, das Furnierwerk zu schlies- rungs-Gesetzes geäussert. Das Gesetz rund einer Million Quadratmeter Furnier sen. Der erst 2009 erneuerte Maschinen- regelt die Strafbarkeit von Importen ille- verarbeitet. Der kleine Betrieb war be- park wird ins Ausland verkauft. Das gal eingeschlagenen Holzes. Der Bundes- sonders flexibel und konnte auch für Furnierlager bleibt vorläufig noch in rat kritisierte v.a. die diffuse Definition Schreiner, Innenausbauer, Musikinstru- Rohrbach. des Begriffs «Marktteilnehmer». mentenbauer, Möbelrestauratoren und EJB 12 W A L D U N D H O L Z 1/13
HOLZMARKT Rundholzexporte nach Vorarlberg und Tirol Löst Österreich Italien ab? Neben dem traditionellen Nahabsatz in die Vorarlberger Sägewerke sind seit dem Orkan «Lothar» die Grosssäge- werke in Tirol zu wichtigen Abnehmern geworden. Diese Werke kaufen Schweizer Fichten/Tannen-Sägerundholz das früher nach Italien exportiert wurde. Italien hat durch den wirtschaftlichen Niedergang der holzverarbeitenden Indus- trie stark an Bedeutung verloren. Die beiden wichtigsten Exportmärkte für Aussenhandel mit Holz: Ausfuhr von Fichten-/Tannen-Sägerundholz nach Italien Schweizer Fichten-/Tannen-Sägerundholz, und Österreich seit 1988 Italien und Österreich, haben sich in den Export in t (Zolltarifposition Nr. 4403.2091) letzten Jahren unterschiedlich entwickelt. 1 300 000 Die Exportmengen von Fichten-/Tannen- 1 200 000 Sägerundholz nach Italien waren zwi- 1 100 000 schen 1988 bis 2011 eher konstant 1 000 000 (siehe Grafik). Selbst nach «Vivian» und Österreich 900 000 «Lothar» stiegen die Exporte nur verhal- ten an. Seit 2005 sind die Exporte aller- 800 000 dings zurückgegangen und spiegeln 700 000 einen Niedergang der holzverarbeiten- 600 000 den Industrie in Italien wider. 500 000 Bewegter entwickelten sich die Ex- Italien 400 000 porte von Schweizer Fichten-/Tannen-Sä- gerundholz nach Österreich. Anders als 300 000 nach Italien exportierte die Schweiz erst 200000 seit dem Winter 1999/2000 grössere 100 000 Rohholzmengen nach Österreich, d.h., 0 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 erst nachdem der Orkan «Lothar» am Quelle: www.swiss-impex.admin.ch; Grafik: W+H. 26. Dezember 1999 grosse Waldschäden verursacht hatte, wobei die Schweizer Ausfuhren nach Österreich um 2000 eine bruar 1990) 1990 und 1991 nach Öster- gen in den folgenden Jahren schwank- Spitze von 1,3 Millionen Tonnen erreich- reich abgeführt hatten, vor allem ins be- ten, wie z.B. von 2002 bis 2006. Einen ten. Dabei wurden erstmals grosse Men- nachbarte Vorarlberg gegangen, und die neuen Tiefpunkt nach «Lothar» erreichte gen an die Tiroler Grosssägereien verkauft. Exporte waren bereits 1992 wieder abge- der Rohholzabsatz nach Österreich mit Dagegen war das Fichten-/Tannen- ebbt. 60 000 Tonnen, nachdem das Grosssäge- Sturmholz, welches Schweizer Betriebe Nach «Lothar» hielten die Ausfuhren werk im bündnerischen Doma/Ems den nach dem Orkan «Vivian» (25. bis 27. Fe- nach Österreich an, wenngleich die Men- Betrieb aufgenommen hatte. Seit die Grosssäge nach der Insolvenz des Betrei- bers, Ende 2010, den Betrieb wieder ein- Foto: Binderholz gestellt hat, sind die Ausfuhren nach Ös- terreich erneut auf rund 200 000 Tonnen angestiegen. Kurze Wege nach Vorarlberg Das österreichische Bundesland Vorarl- berg verfügt über eine breit in mittelstän- dischen Unternehmen aufgestellte Holz- verarbeitung. Die aktive und innovative regionale Holzbau-Szene geniesst weit über die Grenzen Vorarlbergs hinaus gro- sses Ansehen. Die Initiative zur Stärkung der regiona- len Holzkreisläufe, die «VorarlbergHolz», wird neben den Mitgliedsbetrieben von der Landwirtschaftskammer Vorarlberg, vom Vorarlberger Waldverband, von der Interessenvertretung der Vorarlberger Säger sowie von der Vorarlberger Holz- bau-Kunst getragen. Das Motto von Vor- Blick über das Grosssägewerk am Stammsitz von Binderholz in Fügen im Zillertal arlbergHolz lautet: «Weil mein Holz vor W A L D U N D H O L Z 1/13 13
HOLZMARKT Richtung Salzburg und Wien. Sie verfü- Bildquelle: Friedrich Böhringer, Creative Commons-Lizenz gen über Bahnanschlüsse, wobei jener von Binderholz in Fügen an der schmal- spurigen Zillertalbahn liegt, d.h., die nor- malspurigen Bahnwagen müssen in Jen- bach auf Rollschemel verladen werden. Der wichtigste Exportmarkt, Italien, ist über die Brennerbahn und die Brenner- autobahn rasch erreichbar. Neben Ostschweizer Forstbetrieben lie- fern Betriebe aus anderen Regionen der Schweiz Holz an die Tiroler Grosssäge- reien. Heinz Engler schätzt, dass um die 90% des aus der Schweiz nach Öster- reich ausgeführten Fichten-/Tannen-Sä- gerundholzes bei Binderholz und Pfeifer Holz verarbeitet werden. Der Transport dieses Holzes erfolgt grossenteils mit der Bahn. Kleinere Mengen aus der Schweiz Holzzüge am Werk von Binderholz in Fügen gehen neben dem Nahabsatz ins Vorarl- bergische auch noch in das Werk von Mayr-Melnhof im steierischen Leoben. der Haustüre wächst.» Dazu gehört tradi- Tiroler Grosssägen Für die Tiroler Grosssägerein sind die tionell auch Holz, das in der angrenzen- Der jüngere, aber mengenmässig bedeu- aus der Schweiz gelieferten Rundholz- den Schweiz wächst. tendere Absatzkanal ins benachbarte Ös- mengen allerdings relativ gering. Men- Laut Heinz Engler, Geschäftsführer der terreich, ist der Fernabsatz von schwä- genmässig weit bedeutender sind die Holzmarkt Ostschweiz AG, sind die Vor- cherem Fichten-Sägerundholz über den Rundholzeinkäufe in Bayern, aber auch arlberger Holzverarbeiter für die Ost- Arlberg hinweg in die Tiroler Grosssäge- in Tschechien. schweizer Waldbesitzer seit Langem ein werke. Das Werk von Binderholz in wichtiger und geschätzter regionaler Ab- Fügen im Zillertal, die drei Sägewerke in Stabile Preise satzkanal. «Die Vorarlberger Sägereien Imst und eines der Pfeifer Group in Kundl Laut dem Holzmarktbericht des Landes sind für uns vor allem für den Absatz von sowie die Werke der kleineren Troger- Tirol für den Nichtstaatswald waren die Fichten-Starkholz wichtig, und sie neh- Holz GmbH in Vomperbach und Stans Preise für Nadel-Sägerundholz im No- men uns auch die dicken Tannen ab. Das haben zusammen eine technische Ein- vember 2012 bei anhaltend guter Nach- ist besonders wertvoll für uns.» schnittkapazität von 2,5 Millionen Fm frage stabil. Sie lagen ab Waldstrasse Beliefert werden aus der Ostschweiz Fichten-/Tannen-Sägerundholz pro Jahr. für Fichten-Schwachbloche (Fichten- vor allem vier mittelständische, moderne Diese Kapazität wird derzeit allerdings Schwachsägerundholz) bei 74 EUR/Fm Sägewerke im Bregenzer Wald und im nicht ausgeschöpft, da der Schnittholz- (ca. 89 CHF/Fm), für Fichten-Blochholz Montafon. Drei von ihnen verfügen über absatz vor allem nach Italien stockt. (Fichten-Trämel) 2a bis 3b B/C bei 97 EUR/ eine Werksvermessung. Der Transport er- Die meisten der Tiroler Grosssägen Fm (ca. 117 CHF/Fm) und für Tannen- folgt wegen der fehlenden Bahnan- haben in die Weiterverarbeitung der Blochholz (Tannen-Trämel) B/C bei schlüsse ausschliesslich per Lkw. Schnittware und in die energetische Nut- 87 EUR/Fm (ca. 105 CHF/Fm). Die insgesamt rund 40 Vorarlberger zung der Holzabfälle investiert. So fertigt In Bayern mussten die österreichischen Sägereien sind untereinander gut ver- Binderholz im Werk in Jenbach Brett- Säger im November 2012 ab Waldstrasse netzt. Sie vermarkten beispielsweise die schichtholz. Im Stammwerk Fügen stellt für Fichten-Schwachholz 1b B/C bis zu Seitenware gemeinsam im Export nach das Unternehmen verleimte Massivholz- 78 EUR/Fm (ca. 94 CHF/Fm), für Fichten- Italien. produkte bis hin zu Grossfassadenplatten Trämel 2a B/C bis zu 88 EUR/Fm (ca. Eine Besonderheit ist die Firma Josef her und erzeugt dort auch Holzpellets. 106 CHF/Fm) und für 2b+ B/C bis zu Steurer Sägewerk und Holzhandlung eU Pfeifer Holz setzt auf die Weiterverar- 98 EUR/Fm (ca. 118 CHF/Fm) bezahlen. in Schwarzach bei Dornbirn. Sie betreibt beitung der Schnittware zu Schaltafeln, Diese Preise liegen deutlich über dem ein Lohnsägewerk, das Holz privater Schalungsträgern, Brettschichtholz und derzeitigen Preisniveau in der Schweiz. Waldbesitzer für deren Eigenbedarf ein- Massivholzplatten. Aus Holzabfällen wer- Dies macht den Export nach Österreich schneidet oder das bei Kapazitätseng- den Holzbriketts und Holzpellets erzeugt. attraktiv, trotz des tiefen Wechselkurses pässen für andere Sägewerke arbeitet. Sowohl Binderholz als auch Pfeifer Holz zwischen Euro und Schweizer Franken. Mit einer Einschnittkapazität von rund verfügen über leistungsfähige Holzheiz- Eduard J. Belser 100 000 Fm Rundholz pro Jahr können kraftwerke. im Werk mit Vollgatter, Blockbandsäge Troger-Holz konzentriert sich bei der Weitere Infos www.vorarlbergholz.at und Nachschnittkreissäge alle Nadel- und Weiterverarbeitung auf Schaltafeln. www.holzbau-kunst.at Laubhölzer bis zu einem Durchmesser von einem Meter in Längen zwischen drei Gute Verkehrsanbindung www.tirol.gv.at/themen/umwelt/wald/wirtschaft/ holzmarkt/ und dreizehn Meter eingeschnitten wer- Diese Grosssägewerke liegen alle an der www.binderholz.com den. Bei Bedarf kann die Sägerei Schnitt- Arlbergbahn von Bregenz nach Innsbruck, www.pfeifergroup.com holz technisch trocknen. bzw. an der Fortsetzung der Westbahn www.trogerholz.at 14 W A L D U N D H O L Z 1/13
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