1/2013 Holzbringung mit dem Seilkran

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1/2013 Holzbringung mit dem Seilkran
1/2013

Holzbringung       Holztürme für     Gesundheitsprävention
mit dem Seilkran   die Windenergie   in der Forstbranche
1/2013 Holzbringung mit dem Seilkran
    
                 
                                                                  Wir sind ein traditioneller Baumpflege- und Ausbildungsbetrieb und
                             Mitglied im Bund Schweizer Baumpflege BSB. Unsere langjährigen,
                      bestens ausgebildeten Mitarbeiter übernehmen die Pflege von
                                                                  Bäumen in privaten und öffentlichen Anlagen im Raum Ost- bis
               
                                                                  Zentralschweiz.
             
                                                             Wir bieten Ihnen per sofort oder nach Vereinbarung eine

                        Ausbildung zum
              
         ­     €
                                                                  Baumpflegespezialisten
                                                                  mit eidgenössischem Fachausweis
         ‚     
      ƒ                                          Sie werden in sämtlichen Bereichen der Baumpflege in Theorie und
                                                                  Praxis ausgebildet und eingesetzt. Sie verfügen über eine abge-
                                                                  schlossene Ausbildung als Forstwart und setzen sich mit grosser
                                                                  Leidenschaft für Bäume ein. Sie sind schwindelfrei, körperlich und
                                                geistig belastbar und begeisterungsfähig.

                                                In Ihrer neuen Tätigkeit sind die Überraschungen der Natur zweifel-
                                                                  los ein besonderer Anreiz. Wir bieten Ihnen eine breit abgestützte
                                                                  Weiterbildung in einem jungen, dynamischen und erfahrenen Team.
                                                                  Die Anstellungsbedingungen richten sich nach dem GAV, zudem ist
                                                              eine Erfolgs- und Gewinnbeteiligung bei uns üblich.
     „              †     
                                                                  Sind Sie interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre vollständigen
         €   
                                                                  Bewerbungsunterlagen.
            ‡  
                         Baumart AG, Frau Margrit Storrer
        „ ‡              Schlossmühlestrasse 1, 8500 Frauenfeld, Telefon 052 722 31 07
      †  ˆ   ˆ               www.baumpflege-baumart.ch
             ˆ
        ‚  ‡   
         ˆ  
          ‰                                                  Forstbetriebsgemeinschaft
            ˆ                                               Hinteres Thal
        €             
          ˆ                                                Schulhausstrasse 69
                                                                                   4715 Herbetswil
                                                                                                      062 394 21 57/079 314 46 29

                                                                Die Forstbetriebsgemeinschaft Hinteres Thal bewirtschaftet
                                                       ca. 1200 ha Wald im Solthurner Jura.
         Š    Š     Zur Ergänzung unseres Teams suchen wir per sofort oder
                ƒ                      nach Vereinbarung einen
        ‰    ƒ 
                Š  Š ‹
         Š
                                                                Forstwart/Maschinist (100%)
        „  †         Wir bieten:
                                                                – Interessante , abwechslungsreiche Tätigkeit in kleinem Team
                                                                – Eine den speziellen Verhältnissen angepasste Infrastruktur
       ‹                                – Zeitgemässe Arbeits- und Anstellungsbedingungen
                                                                – Gutes Arbeitsklima
                                                                Wir erwarten:
     ‡Œ  ˆ   ƒ      – abgeschlossene Berufslehre als Forstwart
           ‡ ˆ        – einige Jahre Berufserfahrung
      Ž  ˆ ‹              – Erfahrung im Umgang mit Forsttraktor
        ‘’                                 – Einsatzfreude, Zuverlässigkeit,Flexibilität
                                                                – Selbständigkeit
                                                                – Mithilfe bei der Lehrlingsausbildung
         ‡     ƒ    – Führerausweis B
       Ž“”• –—˜ •– •™’                                 – Offenheit für neue Herausforderungen
                                                                Weitere Informationen erteilt gerne der Betriebsleiter
                                                                A. Wyss: 079 314 46 29 – armin.wyss@gmx.ch
                                                                Senden sie ihre Bewerbungsunterlagen bis: 31. Januar 2013
                                                                an: Forstbetriebsgemeinschaft Hinteres Thal
                                                                Schulhausstrasse 69, 4715 Herbetswil

2   W A L D U N D H O L Z 1/13
1/2013 Holzbringung mit dem Seilkran
I N H A LT                                                                         EDITORIAL

     AKTUELL                                    AUS DEN REGIONEN
 4   Schweizer Wald stärker                41   Sanfter Tourismus am Brienzer
     nutzen                                     Rothorn

 6   Die neue CO2-Verordnung               43   Zertifizierung ist kein Licht-
                                                blick

     HOLZMARKT
                                                WEITERE RUBRIKEN
13   Rundholzexporte nach Vor-
     arlberg und Tirol                     45   Auslese
                                                                                   Liebe Leserin, lieber Leser
15   Neuenburger Edelholz-Sub-
     mission                                                                       In der vorliegenden Ausgabe lesen Sie viel
                                                REDAKTION,                         über die Holzernte mit mobilen Seilanla-
                                                                                   gen. Wir hoffen, die Artikel können Ihnen
     WALD UND HOLZ                              ABONNEMENTE
                                                                                   einige Einblicke in die Möglichkeiten und
                                                                                   den Alltag dieser Bringungsverfahren bie-
16   Das Seilkranunternehmen                    032 625 88 00
                                                Fax 032 625 88 99
                                                                                   ten. Die Betonung liegt auf «Einblicke».
     Hobi Forst GmbH                                                               Ein umfassender Überblick über alle
     aus Valens/Maienfeld hat sich auf          Redaktion: tschannen@wvs.ch
                                                                                   Aspekte der Seilkranernte würde Bücher
     die Holzernte mit dem Seilkran             Abonnemente: kaiser@wvs.ch
                                                                                   füllen.
     spezialisiert.                                                                Fachbücher über die moderne Holzernte
                                                                                   mit mobilen Seilanlagen gibt es übrigens
                                                INSERATE                           kaum. Das Wissen verbreitet sich – abge-
                                                                                   sehen von Seilkrankursen – mehr oder
                                                031 387 22 11                      weniger informell in einem relativ kleinen,
                                                Fax 031 387 21 00                  jedoch keineswegs exklusiven Kreis Ein-
                                                service.be@publimag.ch             geweihter.
                                                                                   Die Arbeit mit dem Seilkran fasziniert fast
                                                Inserateschluss nächste            jeden, der dabei zusieht. Doch Zusehen
                                                Ausgabe:                           und Selbst-Handanlegen sind bekannt-
                                                23. Januar 2013                    lich zwei paar Stiefel. Tatsächlich lassen
19   Lernen am Objekt                                                              sich relativ wenige auf die Seilkranernte
     Die Seilkranausbildung am ibW-                                                ein – sei es als Forstwart oder als Unter-
     Bildungszentrum Wald, Maien-                                                  nehmer. Es liegt wohl daran, dass die Ar-
     feld, geniesst unter den Spezialis-                                           beit knochenhart ist und viel technisches
     ten einen guten Ruf.                                                          Gespür sowie volles Engagement erfor-
                                                                                   dert. «Man muss dafür leben», sagt der
22   Bergabseilung                                                                 Forstunternehmer Niklaus Hobi (mehr
     von Schwachholz                                                               dazu auf Seite 16).
     Neue Möglichkeiten durch Funk-                                                Wir wollen aber dazu beitragen, dass sich
     choker und computerunterstützte                                               Insiderwissen auch unter Forstleuten ver-
     Steuerungen an Mastseilgeräten.                                               breitet, die keine Seilkranspezialisten sind.
                                                                                   Die Holzernte mit dem Seilkran wird näm-
26   «Es muss dem Wald dienen»                                                     lich in der Waldwirtschaft eine immer
     Interview mit dem Forstunterneh-                                              wichtigere Rolle spielen. Wer nicht daran
     mer Meinrad Candinas, Rabius,
                                                                                   glaubt, soll in der Waldinventur nachse-
     über mobile Langstreckenseilbah-
                                                Titelbild                          hen, wo die Holzvorräte zunehmen und
     nen.
                                                Theresia Hochleitner vom           wo die Wälder altern.
29   Neues Nasslagersystem
                                                Maschinenhandel & Forstbetrieb
                                                Franz Hochleitner vor dem Valen-
                                                                                   Ein aktuelles Thema haben wir übrigens
                                                                                   bewusst ausgelassen: die EU-Norm für
     Wasser- und energiesparender               tini-Raupenseilkran
     dank Kreislaufsystem und Com-              V-600/M/3/1000B 10                 mobile forstliche Seilanlagen. Diese ist
     putersteuerung.                            (Foto: F. Oberer)                  derzeit in Vorbereitung, und demnächst
                                                                                   stehen wichtige Entscheidungen an. Wir
33   «Nachhaltigkeit in eigener                                                    werden Sie darüber informieren.
     Sache»
     Gesundheitsprävention hält in                                                 Mit freundlichen Grüssen
     die Forstbranche Einzug.

37   Holztürme für Windenergie-
     anlagen                                                                       Ferdinand Oberer

                                                                                                   W A L D U N D H O L Z 1/13   3
1/2013 Holzbringung mit dem Seilkran
AKTUELL

        SCHLAGZEILEN                              Rohholzverbraucher rufen auf

    ■ Illegale Holzprodukte in China?
    Die in London ansässige, private Umwelt-
                                                  Schweizer Wald stärker nutzen
    organisation Environmental Investigation      Die hohen Holzvorräte im Schweizer Wald werden nicht ausreichend genutzt.
    Agency (EIA) wirft China vor, der welt-
                                                  Gerade bei der wirtschaftlich wichtigsten Holzart, der Fichte, ist die Ernte auf
    weit grösste Verbraucher von illegalem
    Holz zu sein. Konkret heisst es, China als    ein tiefes Niveau gesunken. Für die in der «Task Force Wald, Holz und Ener-
    Staat, chinesische Behörden und chinesi-      gie» TF WHE vereinten inländischen Rohholzverbraucher* ist diese Entwick-
    sche Unternehmen seien an illegalen Ak-       lung besorgniserregend.
    tivitäten in den Herkunftsländern beteiligt
    und/oder würden diese Aktivitäten nicht
    bekämpfen bzw. sogar fördern. Konkret         Anlässlich der 1. Schweizer Rohholzta-               möglich, vermehrt Laubholz einzusetzen,
                                                  gung in Bern riefen sie die Waldbesitzer             aber wesentlich teurer.
    genannt werden Indonesien, Myanmar
                                                  zum Schulterschluss für eine verbesserte                Hansruedi Streiff, Direktor von Holzin-
    und der russische Ferne Osten.
                                                  Rohstoffmobilisierung aus dem Schwei-                dustrie Schweiz, wies in seinem Referat
                                                  zer Wald auf. Gemeinsam müssten künf-                insbesondere auf die schwindende bewirt-
    ■ Holzasche als Dünger                        tig die Akteure der Urproduktion und die             schaftete Nadelwaldfläche in der Schweiz
    In Deutschland sind erste RAL-Gütezei-        Rohholzverbraucher für eine verstärkte               hin. Heute seien von der gesamten
    chen «Dünger» für Holzasche verliehen         Nutzfunktion des Schweizer Waldes und                Schweizer Waldfläche nur noch maximal
    worden. Qualitativ einwandfreie Holz-         für die Interessen der Holznutzung ein-              48% bewirtschafteter Nadelwald, und
    asche soll künftig im landwirtschaftlichen    treten, sagte Thomas Lädrach, Präsident              ein Ende des Rückgangs sei bislang nicht
    Bereich wie auch im Rahmen der Wald-          der TF WHE und Geschäftsführer der                   in Sicht. Die Task Force setze sich deshalb
    kalkung eingesetzt werden. Dafür ist          Reinhardt Holz AG. Zwar präsentiere sich             ausdrücklich gegen eine weitere Ausdeh-
    aber ein aufwendiges Qualitätssiche-          die Versorgungslage aktuell etwas ent-               nung von Waldreservaten und Sonder-
                                                  spannt, mittel- bis langfristig sei aber mit         waldstandorten im Schweizer Wald ein.
    rungssystem nötig.
                                                  gravierenden Versorgungsengpässen im                 Ein Dorn im Auge sind ihr auch zuneh-
                                                  Holz- und Energiesektor zu rechnen.                  mende Auflagen in der Waldbewirtschaf-
    ■ Windkraftanlagen im Wald                                                                         tung. Zwar seien die GNWB (Grundanfor-
    Der Landesbetrieb Forst Baden-Württem-        Weniger Fichte geerntet                              derungen an den naturnahen Waldbau)
    berg hat 2012 fünf Standorte für Wind-        Grund für den Aufruf zum Schulterschluss             offiziell «schubladisiert» worden, aber mit
    kraftanlagen im Wald verpachtet. Darauf       bildet die seit Jahren rückläufige inländi-          der unnötigen Biodiversitätsstrategie des
    können nach gegenwärtiger Planung             sche Holzernte. Laut TF WHE ist in der               Bundes drohe ein Comeback. Dies wiede-
    mehr als 30 Windkraftanlagen errichtet        Schweiz das Rundholzangebot, insbeson-               rum zeige die Übermacht der Bundesver-
    werden.                                       dere bei der Fichte, auf ein besorgniserre-          waltung, welche es entschlossener zu be-
                                                  gendes Niveau gesunken. Ein Blick auf                kämpfen gelte.
    ■ Bessere Motoren                             die Erntemengen von Nadelstammholz                      Stossrichtungen für eine verbesserte
                                                  von 2004 bis 2011 zeigt den rückläufigen             Rohstoffmobilisierung aus dem Schwei-
    Eine an der Universität Göttingen durch-
                                                  Trend in den letzten Jahren deutlich: Das            zer Wald sieht Streiff in erster Linie in der
    geführte Masterarbeit weist nach, dass
                                                  wichtigste Sortiment für die ganze nach-             Verteidigung der bewirtschafteten Wald-
    die modernen frischluftgespülten Zwei-        gelagerte Holzverarbeitung ist gegen-                fläche sowie in einer besseren Erschlies-
    taktmotoren der Motorsägen nicht nur          über 2004 um 19% gesunken. Laut NR                   sung von vorratsreichen Waldbeständen
    weniger schädliche Abgase erzeugen.           Jean-François Rime, Inhaber der Despond              in den Voralpen und Alpen.
    Tatsächlich ist auch ihr Drehmoment und       SA in Bulle, sind die aktuell in der Schweiz
    damit die Leistung höher (vor allem im        herrschenden politischen Rahmenbedin-                Holz besser mobilisieren
    oberen Drehzahlbereich) und der spezifi-      gungen in hohem Mass verantwortlich                  Auch für den Holzenergiesektor ist laut
    sche Treibstoffverbrauch tiefer als bei       für diese Entwicklung. «Sie laufen einer             Daniel Gobbo, Geschäftsführer der Axpo
    vergleichbaren konventionellen Zweitakt-      nachhaltigen Nutzung des Waldes zuwi-                Tegra AG, eine verbesserte und professio-
    motoren.                                      der, indem sie dessen Naturschutzfunk-               nalisierte Holzmobilisierung zentrales
                                                  tion zulasten der Holznutzung massiv                 Credo. Die Branche sitze hier im gleichen
                                                  übergewichten». Problematisch sei insbe-             Boot wie die übrigen Rohholzverbrau-
    ■ Mehr Hochstamm-Obstbäume
                                                  sondere die starke Förderung von Laub-               cher. Denn obwohl im Holzenergiesektor
    Nach Jahren der Abnahme hat in der            holz. Technisch wäre es laut Rime zwar               sämtliche Sortimente verwertet werden
    Schweiz die Zahl der Hochstamm-Feld-                                                               können, bedeute ein Mehrangebot von
    obstbäume erstmals wieder zugenom-                                                                 Schweizer Holz auch mehr erneuerbare
    men. Gestiegene Erträge, Innovation und                                                            einheimische Energie in Form von Wärme
                                                  * Der Task Force gehören die Verbände Holzindust-
    die Biodiversität als Verkaufsargument          rie Schweiz, Holzenergie Schweiz und Forstunter-
                                                                                                       und Strom. Da für Pellets max. 10%
    zusammen mit den Direktzahlungen von            nehmer Schweiz an sowie die Unternehmen AEK        Laubholz verwendet werden können, ist
    Bund und Kanton machen den Anbau                Energie AG, Axpo Holz + Energie AG, Despond        die Pelletsindustrie vom Sägerestholz ab-
                                                    SA, Holzwerk Lehmann AG, Kronospan Schweiz         hängig.
    der Hochstamm-Obstbäume wieder                  AG, Otto Lädrach AG, Papierfabrik Utzenstorf
    lukrativer.                                     AG, Pavatex SA, Perlen Papier AG und Schilliger       Wie Marcel Moser, Vertreter der Perlen
                                                    Holz AG.                                           Papier AG, erläuterte, erachtet die inlän-

4     W A L D U N D H O L Z 1/13
1/2013 Holzbringung mit dem Seilkran
AKTUELL

dische Papierindustrie (nur noch zwei Pa-
pierfabriken!) die Versorgungssicherheit       Zwei Reaktionen
beim einheimischen Rohstoff Holz als
                                               In einigen Punkten teilen auch viele Waldbesitzer die Bedenken der Task Force. So zum
nicht ausreichend. Für die Papierproduk-
                                               Beispiel, dass durch die Zunahme der Reservatsflächen und der gleichzeitigen Laubholz-
tion würden heute 80% Altpapier einge-
                                               förderung das längerfristige Angebot von Nadelholz, insbesondere von Fichte, zurück-
setzt. Eine ausreichende Ergänzung mit
                                               gehen wird. In diesen Punkten gilt es, ein vernünftiges Mass zu finden.
frischem Holz sei indes unabdingbar.
                                               Die Botschaft der TF WHE vermittelt aber auch den Eindruck, wonach die Schweizerischen
Ohne genügend Fichten- und Tannenholz
                                               Rohholzverarbeiter in den letzten Jahren nicht ausreichend mit Holz beliefert worden
aus der Schweiz müsse mehr (in Form von
                                               wären. Abgesehen vom Grosssägewerk in Domat/Ems ist es in den Jahren nach «Lothar»
TMP-Hackschnitzeln) importiert werden,
                                               jedoch insbesondere beim Stammholz sehr gut gelungen, das Angebot der Nachfrage so
was höhere Kosten verursache und die
                                               anzupassen, dass alle inländischen Verarbeiter ausreichend mit Holz beliefert wurden.
Konkurrenzfähigkeit der Papierindustrie
                                               Überangebote sind zu vermeiden, sie führen sehr schnell zu Preisreduktionen.
mittel- bis langfristig gefährde. Moser for-
                                               Dass genügend Nadelstammholz bereitgestellt wurde bestätigt auch ein Blick auf die
derte die Forstbetriebe auf, umzudenken:
                                               Aussenhandelsstatistik. Die Exporte von Nadelstammholz fielen nur gerade während der
Nicht Laubholz sei auf dem Markt ge-
                                               Betriebszeit des Grosssägewerks in Domat/Ems unter die Marke von 500 000 m3! So-
fragt, sondern Fichten- und Tannenholz.
                                               lange mehr als eine halbe Million Kubikmeter exportiert werden müssen, kann meines
   Nach der an die Referate anschliessen-
                                               Erachtens nicht von einem Mobilisierungsproblem gesprochen werden.
den lebhaften Diskussion nannte Präsi-
dent Thomas Lädrach folgende Themen,                                                              Waldwirtschaft Schweiz, Hans Gerber
welche die TF WHE weiter verfolgen werde:
• Förderung der Walderschliessung in           Auch ich vertrete die Meinung, dass das Nadelholz in den letzten Jahrzehnten «stief-
   höheren Lagen, auch durch Implemen-         mütterlich» behandelt wurde, ja eine Neubegründung eines Bestandes gar verpönt war/
   tierung von Seilkranbeiträgen, wie sie      ist. Auch bin ich der Meinung, dass neben Schutz-, Wohlfahrts- und Naturwald der
   sich in den Kantonen Bern und Grau-         Wirtschaftswald, sprich die Nutzfunktion, gestärkt werden muss …
   bünden bewähren                             Aber warum bekomme ich zurzeit für einen Zerspaner-Trämel 3a B gleich viel wie vor
• die Waldeigentümer besser einbeziehen        zwei Jahren für die gleiche Dimension C-Qualität oder in Prozent ausgedrückt 17%
• politische Allianzen schmieden – auch        weniger (Preisliste eines in der Task Force aufgeführten Verarbeiters!)? Ein weiterer auf-
   in den Kantonen – um dem Holz ver-          geführter Verarbeiter informierte vor einigen Wochen, er wäre an starkem Nadelholz
   arbeitenden Gewerbe mehr Gehör zu           aus unserer Gegend interessiert. Aber er könne leider nur die B-Qualität abnehmen. Für
   verschaffen                                 den Rest, meiner Meinung nach schönes «Bauholz», müssten wir halt einen Abnehmer
                               TF WHE/red.     im Verpackungsbereich suchen!
                                               Und da fragt sich noch einer, warum weniger Holz genutzt wird …
  Weitere Infos                                                                                          Christoph Gubler, Revierförster
  www.taskforceholz.ch

                                                                                                                                                Foto: Lignum
Schrauben und Nägel sucht man beim
Tamedia-Neubau in Zürich – einem Holz-
rahmenbau – vergeblich. Die tragenden
Elemente halten durch ihre Form und Kon-
struktion zusammen. Dies das Resultat
einer Kombination von Schweizer Holzbau-
Know-how mit den Ideen des japanischen
Stararchitekten Shigeru Ban. Gefertigt hat
die Elemente das Holzbauunternehmen
Blumer Lehman AG in Gossau. Sie wurden
auf der Baustelle zusammengesteckt und
mit einem Kran aufgerichtet. Boden- und
Deckenelemente bestehen ebenfalls aus
Holz, die Fassade ist aus Glas. Das neue
Bürogebäude an der Sihl soll 50 Mio. CHF
kosten und wird etwa 300 Arbeitsplätze
beherbergen. Es ist der bisher grösste Holz-
rahmenbau der Schweiz, rund 2000 Kubik-
meter Fichtenholz wurden dafür verbaut.

                                                                                                             W A L D U N D H O L Z 1/13     5
1/2013 Holzbringung mit dem Seilkran
AKTUELL

Neue CO2-Verordnung: gegenüber 1990                                                          men im Hinblick auf dessen Verknüp-
                                                                                             fung mit dem europäischen System;
Bis 2020 20% weniger CO2                                                                 –   Pflicht für die Importeure von Treibstof-
                                                                                             fen, bis 2020 mindestens 10% des
                                                                                             CO2-Ausstosses aus dem Verkehr mit
Die Schweiz hat ihre Kyoto-Verpflich-       • Erhöhung der CO2-Abgabe auf (fos-              Inlandmassnahmen zu kompensieren.
tung für den Zeitraum 2008 bis 2012           sile) Brennstoffe von heute Fr. 36.– auf       Die Verordnung legt fest, welche An-
                                              Fr. 60.– pro Tonne CO2 (=ca. 16 Rp. pro        forderungen diese Massnahmen erfül-
mit dem Zukauf ausländischer Emis-            l Heizöl) ab dem 1. Januar 2014, wenn          len müssen. So muss beispielsweise si-
sionsminderungszertifikate und der            das Ziel für den CO2-Ausstoss aus              chergestellt sein, dass ein Projekt zu
                                              Brennstoffen im Jahr 2012 verfehlt             einer zusätzlichen Verminderung des
Anrechnung der Senkenleistung des
                                              wird. Weitere Erhöhungsschritte sind           Treibhausgasausstosses führt und nicht
Schweizer Waldes voraussichtlich              ab 2016 und 2018 möglich. Der im re-           ohnehin durchgeführt worden wäre;
knapp einhalten können. Wie es da-            vidierten CO2-Gesetz verankerte maxi-      –   Die Weiterführung der bereits 2012
                                              male Abgabesatz beträgt 120 Franken            eingeführten CO2-Emissionsvorschrif-
nach weitergeht, das regelt die auf
                                              pro Tonne CO2 (=ca. 32 Rp. pro Liter           ten für neue Personenwagen;
den 1. Januar 2013 in Kraft getre-            Heizöl)                                    –   Die Einrichtung eines Technologie-
tene CO2-Verordnung zusammen mit            – Weiterführung des Gebäudeprogramms,            fonds, der mit 25 Mio. Franken pro
                                              das aus einem Teil der Einnahmen aus           Jahr aus den Einnahmen der CO2-Ab-
dem revidierten CO2-Gesetz.                   der CO2-Abgabe auf Brennstoffe fi-             gabe gespeist wird. Die Mittel werden
                                              nanziert wird. Bei einer Erhöhung der          zur Gewährung von Bürgschaften an
Gemäss CO2-Gesetz muss der inländi-           CO2-Abgabe auf Brennstoffe können              innovative Unternehmen eingesetzt.
sche Ausstoss an Treibhausgasen bis           bis zu maximal 300 Mio. Franken pro            Damit wird die Aufnahme von Darle-
2020 gegenüber 1990 um 20% sinken.            Jahr für die Förderung emissionsredu-          hen zur Entwicklung neuer, emissions-
Dieses Verminderungsziel wird auf die         zierender Massnahmen im Gebäude-               armer Technologien erleichtert;
Sektoren Gebäude, Verkehr und Industrie       bereich eingesetzt werden.                 –   Massnahmen zur Förderung der Infor-
aufgeteilt: Vom Gebäudesektor wird eine     – Bestimmte Wirtschaftszweige mit ho-            mation, Bildung und Beratung.
Reduktion um 40%, vom Verkehrssektor          her CO2-Abgabebelastung und inter-
um 10% und vom Industriesektor um             nationaler Wettbewerbsposition kön-                                      Quelle: BAFU
15% erwartet. Entlang einer kontinuierli-     nen auch künftig von der CO2-Abgabe
chen Absenkung der Emissionen fixiert         befreit werden. Allerdings müssen sich
die CO2-Verordnung für diese drei Sekto-      die betroffenen Unternehmen im Ge-
ren Zwischenziele für 2015. Zeichnet sich     genzug gegenüber dem Bund zu ei-
ab, dass die Ziele nicht erreicht werden,     nem Verminderungsziel verpflichten;
wird das UVEK dem Bundesrat zusätzli-       – EU-kompatible Weiterentwicklung des
che Massnahmen vorschlagen:                   Emissionshandelssystems für Unterneh-

      RÜCKSPIEGEL

                                                                                                                Die Förderung der
                                                                                                                Holzenergie ist keine
                                                                                                                Erfindung der Neu-
                                                                                                                zeit, wie diese Notiz
                                                                                                                aus dem Jahre 1935
                                                                                                                zeigt! Gesehen in
                                                                                                                «Der Holzmarkt» Nr. 1
                                                                                                                vom 13. September
                                                                                                                1935.

6   W A L D U N D H O L Z 1/13
1/2013 Holzbringung mit dem Seilkran
AKTUELL

      FOTO DES MONATS

                                                                                                                          Das Foto des Monats
                                                                                                                          stammt diesmal von Cor-
                                                                                                                          sin Flepp, 7184 Curaglia.
                                                                                                                          «Holz trotzt dem
                                                                                                                          schwersten Winter!»,
                                                                                                                          schreibt er dazu.

Haben Sie aussergewöhnliche Fotos vom Wald, von der Arbeit im Wald, von Holzprodukten oder von Ereignissen rund um die Waldwirtschaft? Dann schicken
Sie uns diese zu (Redaktion «WALD und HOLZ», Rosenweg 14, 4501 Solothurn, oder tschannen@wvs.ch). Den Einsendern, deren Aufnahme hier erscheint, winken
als Prämie wahlweise entweder Fr. 50.– oder aber sie bekommen «WALD und HOLZ» ein Jahr lang gratis (Normal-Abopreis Fr. 89.–).

      AUS DEM BLÄTTERWALD

Tschechische Fenster                                Kleinsägereien in GR                                Gesamtarbeitsvertrag
Beim Umbau des Bundeshauses Ost sind                Im Kanton Graubünden geht das Kleinsä-              Nach sieben Verhandlungsjahren ist im
laut NR Ruedi Lustenberger, Präsident der           gereien-Sterben weiter, berichtet das               Kanton Freiburg ein Gesamtarbeitsvertrag
Schweizer Schreinermeister und Möbelfab-                                                                für die Forstbranche unterzeichnet worden.
rikanten, für über 1,5 Mio. Franken Holz-
fenster aus der Tschechischen Republik ein-
gebaut worden.
                                                    Ereilt hat es beispielsweise die Gemeindesä-
                                                    gereien in Savognin und Fideris, Domat/Ems          Der erste GAV in dieser Branche im Kanton
                                                    oder Tschappina; sie gehen zu oder produ-           Freiburg bringt dem Personal viele Vor-
                                                    zieren fast nur noch für den Eigenbedarf der        teile. So werden schrittweise für alle der
Als das Bundeshaus vor über 100 Jahren              Gemeinden. Für den Weiterbetrieb der Säge           13. Monatslohn, eine Krankentaggeldversi-
gebaut wurde, habe sich die Eidgenossen-            Feldis hingegen setzt sich ein Initiativkomitee     cherung, ein Mindestlohn für Anfänger und
schaft geradezu eine Ehre daraus gemacht,           ein und will dem Trend, Bauholz aus dem             die sechste Ferienwoche für ältere Mitarbei-
so weit wie möglich Schweizer Materialien           Ausland zu beziehen, entgegenwirken. In             ter eingeführt. «In unserem anstrengenden
zu verwenden und die Aufträge im Inland zu          Ferrera stimmte die Gemeindeversam -                Job hat es wenige ältere Kollegen», sagte
vergeben. Laut Bundesrat untersteht das ak-         mlung einem Kreditbegehren in Höhe von              Forstarbeiter Galley; deshalb sei der GAV
tuelle Bauprojekt jedoch dem öffentlichen           CHF 342 000.– zur Optimierung der Ge-               auch ein Ansporn für ältere Angestellte zu
Beschaffungsrecht des Bundes und müsse              meindesägerei zu: Soll die Wertschöpfung            bleiben. Der Präsident der Waldeigentümer,
nach den Vorgaben von Gatt/WTO erfolgen.            in einer Randregion bleiben, seien Mut und          Gilles Schorderet, freute sich zwar über das
Den Unternehmern sei es freigestellt, woher         Geld gefragt. Auch in S-chanf wurde die Sä-         Ergebnis, bat aber, «dass sich nun alle für
sie ihre Baumaterialien beziehen. Der Auf-          gerei modernisiert. Die Leute schätzen, dass        den Werkstoff Holz einsetzen». Denn ohne
trag werde durch eine Schweizer Firma aus-          das, was sie in ihrer Sägerei bekommen, di-         Aufträge gebe es keine Arbeit.
geführt, die Weitergabe an eine tschechi-           rekt vor ihrer Haustüre wächst. Von ein paar        Nun beantragen die Sozialpartner beim
sche Unternehmung sei nicht bekannt                 Brettern für einen Kaninchenstall bis zum           Staatsrat, dass er den Vertrag für allgemein
gewesen. Ausserdem müsse das «Ge-                   Dachstock kann man alles beziehen. Der              verbindlich erklärt. Dann gilt er auch für
schäftsgeheimnis der Zuschlagsempfänge-             Schwerpunkt liegt auf Mondholz und auf              Angestellte und Firmen, die nicht Mitglied
rin» gewahrt bleiben.                               Holz aus dem Oberengadin.                           der beteiligten Verbände sind.

                                                                                                                         W A L D U N D H O L Z 1/13   7
1/2013 Holzbringung mit dem Seilkran
AKTUELL

Bekämpfung des asiatischen Laubholzbockkäfers                                                       lichen Verwendung von synthetischen
                                                                                                    Verpackungsmaterialien für bestimmte
Bund will sich vermehrt an Kosten beteiligen                                                        Produkte verlangen würden. Zwar wäre
                                                                                                    es grundsätzlich möglich, Massnahmen
Letzten Herbst hat NR Max Binder, Präsident von Waldwirtschaft Schweiz, mit                         in diese Richtung temporär anzuord-
21 Mitunterzeichnern eine Interpellation zur Bekämpfung des asiatischen                             nen, wenn die Voraussetzungen der
                                                                                                    Einfuhr nicht erfüllt sind oder der Ver-
Laubholzbockkäfers eingereicht. In seiner Antwort verspricht der Bundesrat,                         dacht auf Befall durch einen besonders
die Bekämpfung zu intensivieren und sich stärker an den Kosten zu beteiligen.                       gefährlichen Schadorganismus besteht.
                                                                                                    Allerdings sind die politischen Hürden
Der asiatische Laubholzbockkäfer ist ein       2. Für die Verpackung von sehr schweren              sehr hoch (siehe Ziffer 2). Durch den
sehr gefährlicher, meldepflichtiger Schäd-        Handelsgütern (Steine, Metalle, grosse            temporären Charakter dieser Mass-
ling. Verschiedene Laubholzarten werden           Maschinen etc.) ist Massivholz auf-               nahme könnte zudem keine langfris-
von ihm befallen. Innert kurzer Zeit kann         grund der grossen Belastbarkeit immer             tige Wirkung erreicht werden.
er Bäume zum Absterben bringen. Den               noch erste Wahl. Ein Importverbot              4. Der Bund hat – wie unter Ziffer 1 dar-
Waldbesitzern ist es kaum möglich, die            wäre handelspolitisch nur schwer um-              gelegt – die Absicht, sich an den Be-
hohen Kosten für die Bekämpfung des               setzbar. Zudem ist ein von der EU los-            kämpfungs- und Präventionsmassnah-
Schädlings und die allfälligen Schäden zu         gelöstes Vorgehen nicht sinnvoll. Viel            men auch ausserhalb des Schutzwaldes
finanzieren.                                      wichtiger erscheint dem Bundesrat                 verstärkt zu beteiligen. Heute werden
   In der vom Bundesrat verabschiedeten           daher die konsequente Durchsetzung                Schäden, die durch Massnahmen ent-
Waldpolitik 2020 findet man unter ande-           der bestehenden und hinreichenden                 stehen, die der EPSD im Rahmen der
rem folgendes Ziel: «Der Wald wird vor            Pflanzenschutzbestimmungen, wie eine              Pflanzenschutzverordnung getroffen
der Einschleppung besonders gefährli-             korrekte thermische oder chemische                hat, nur in der Landwirtschaft und im
cher Schadorganismen (sog. Quarantä-              Behandlung und Kennzeichnung des                  produzierenden Gartenbau entschä-
neorganismen) geschützt.» Daraus lei-             Verpackungsmaterials aus Holz. Zu de-             digt (Art. 47 ff. Pflanzenschutzverord-
tete Max Binder folgende Fragen ab:               ren konsequenter Umsetzung ist im                 nung). Im Waldrecht bestehen zurzeit
1. Wie gedenkt der Bundesrat dieses Ziel          Juli 2012 eine unbefristete Melde-                keine gesetzliche Grundlagen, wonach
   im vorliegenden Fall umzusetzen?               pflicht für Stein- und Steinproduktelie-          dies auch ausserhalb des Schutzwalds
2. Ist er bereit, den wirksamsten Schutz          ferungen mit Verpackungsholz in Kraft             bzw. beim «öffentlichen Grün» mög-
   zu verordnen, nämlich nur noch syn-            gesetzt worden. Nicht den Vorschrif-              lich wäre. Eine diesbezügliche An-
   thetische Verpackungen für Einfuhren           ten entsprechendes und/oder von                   passung wird in der unter Ziffer 1 er-
   aus kritischen Ländern zuzulassen?             Schadorganismen befallenes Verpa-                 wähnten Waldgesetzrevisionsvorlage
3. Trifft es zu, dass solche Massnahmen in        ckungsholz wird vernichtet.                       vorbereitet und eine Verankerung des
   anderen Handelsbereichen bereits mög-       3. Es sind in der Schweiz keine Beispiele            Verursacherprinzips wird geprüft.
   lich sind?                                     bekannt, die eine Pflicht zur ausschliess-                              Quelle: Curia Vista
4. Ist der Bundesrat bereit, dafür zu sor-
   gen, dass der Bund die Kosten von
   durch den Laubholzbockkäfer verur-
   sachten Schäden übernimmt oder sich
   mindestens beteiligt?
                                                Auszeichnung «proQuercus»
Antwort des Bundesrates                         2013
Der Bundesrat hat zu den einzelnen Fra-         Der Verein proQuercus zeichnet Personen,
gen wie folgt Stellung genommen:                Organisationen, Aktionen oder Werke aus,
1. Seitens Bund wird eine finanzielle Un-       die zur Erhaltung des vielfältigen Natur- und
   terstützung für Bekämpfungs- und             Kulturerbes der Eiche in unserem Lande bei-
   Präventionsmassnahmen ausserhalb des         tragen. Die Gesamtsumme für diese Aus-
   Schutzwaldes in der dritten Programm-        zeichnung 2013 beträgt Fr. 3000.–. Diese kann
   vereinbarungs-Periode der Waldpolitik        auf mehrere Preisträger verteilt werden.
   2020, d.h. ab 2016, angestrebt. Sollte       Gesucht werden verschiedenste Aktivitäten,
   sich die Situation schon vor 2016 er-        welche die Eiche zum Thema haben und diese in besonderer Weise fördern. Die Palette
   heblich verschärfen, wird der Bundes-        möglicher Themen ist gross und umfasst Erziehung, Ausbildung, Forschung, Kultur, Ar-
   rat prüfen, ob das Verfahren allenfalls      chäologie, Geschichte, Waldbau, Biodiversität, Holzprodukte, Landschaft etc.
   beschleunigt und die entsprechenden          Jedermann ist eingeladen, Bewerbungen oder Vorschläge für die Auszeichnungen 2013
   Änderungen als dringliches Bundesge-         zu unterbreiten. Diese sind bis zum 1. März 2013 dem Vorstand von proQuercus an
   setz in Kraft gesetzt werden können.         folgende Adresse zu melden (wenn möglich elektronisch): marcus.ulber@pronatura.ch
   Zudem sollen die Mittel für Präventions-     oder Marcus Ulber, c/o Pro Natura, Postfach, 4018 Basel. Bei Rückfragen bitte Herrn
   massnahmen wie Grenzkontrollen ab            Marcus Ulber kontaktieren: marcus.ulber@pronatura.ch oder 061 317 91 35.
   2014 um 2 Mio. Franken erhöht wer-
   den. Sollte sich ein finanzieller Mehrbe-       Weitere Infos
   darf auch für das Jahr 2013 abzeichnen,         Das Reglement sowie das Anmeldeformular zur Auszeichnung «proQuercus» können unter
   würde dem Parlament ein entsprechen-            www.proquercus.ch heruntergeladen werden.
   der Nachtragskredit beantragt.

8   W A L D U N D H O L Z 1/13
1/2013 Holzbringung mit dem Seilkran
AKTUELL

                                                                                          Weltgrösste Forst-Demo-Messe
TV-Programmtipps
                                                                                          KWF-Tagung in Bayern
Ein Nationalpark im Schwarzwald? Im Schwarzwald tobt derzeit ein Aufruhr: Ein
Nationalpark soll entstehen. Vehementer Widerstand kommt aus Teilen der Forstwirt-        Die 17. KWF-Tagung wird im Jahr
schaft, der Sägeindustrie und von einigen Lokalpolitikern. Sie befürchten Ertragsein-     2016 in Bayern stattfinden. Wann
bussen und Arbeitsplatzverluste durch die Stilllegungen von Nutzflächen und eine un-      genau und wo ist allerdings noch
kontrollierte Ausbreitung des Borkenkäfers.
16. Januar, SWR Fernsehen, 21.00 Uhr                                                      nicht bekannt.

Holzfäller extrem. Maine, der wilde und weitgehend unberührte «Pine Tree State»
                                                                                          An die letzte KWF-Tagung in Bopfingen
                                                                                          kamen vom 13. bis 16. Juni 2012 insge-
(«Kiefernstaat») im äussersten Nordosten der USA, ist die Heimat der Familie Pelletier.
                                                                                          samt 50 306 Besucher und 534 Ausstel-
Sieben Brüder leben und arbeiten hier seit über 50 Jahren. Mit schwerem Gerät und viel
                                                                                          ler. Dabei waren knapp 10% der Besu-
Herzblut sind sie mit ihren Söhnen im Holzgeschäft tätig.
                                                                                          cher und rund 30% der Aussteller aus
18. Januar, DMAX, 5.25 Uhr
                                                                                          dem Ausland. Mit diesen Zahlen über-
                                                                                          trifft die KWF-Tagung sowohl alle bisheri-
Die Waldmeister. Klassenzimmer unter Bäumen. Mit Waldkindergärten, -schulen
                                                                                          gen KWF-Tagungen als auch alle ver-
oder -freizeiten werden Stadtkinder wieder an ihre natürliche Umwelt herangeführt.
                                                                                          gleichbaren Messen und kann derzeit für
21. Januar, Bayerisches Fernsehen, 15.00 Uhr                                              sich in Anspruch nehmen, die grösste
                                                                                          Forst-Demo-Messe der Welt zu sein.
Die Waldmeister: schwebende Bäume. Die Holzernte mit dem Helikopter, kurz Heli-                                      Quelle: KWF
Logging genannt, zählt zu den gefährlichsten Waldeinsätzen. Doch in schwer zugängli-
chen Hochgebirgsgegenden ist die Kombination aus Waldarbeit und Flugeinsatz die
                                                                                          Mit überarbeiteten Statuten
einzige Chance, Baumstämme abzutransportieren.
28. Januar, Bayerisches Fernsehen, 15.00 Uhr
                                                                                          SHF vereint für
Das Schwarzbubenland. Eine Reise durch die Schweiz (1/7). Charakteristisch für
das Schwarzbubenland sind die Hügelketten und Klusen des südlichen Faltenjuras. Im-
                                                                                          Schweizer Holz
posante Kalksteinfelsen ragen aus den dichten Wäldern, und idyllische Täler durch-        Der Selbsthilfefonds der Schweizer Wald-
schneiden diese einmalige Landschaft im Schweizer Kanton Solothurn.                       und Holzwirtschaft (SHF) hat Ende Novem-
1. Februar, 3sat, 15.20 Uhr                                                               ber 2012 in Bern in seiner langjährigen
                                                                                          Zusammensetzung die Delegiertenver-
Kurzfristige Programmänderungen sind möglich.                                             sammlung durchgeführt und über die
                                                                                          Verwendung der Fondsmittel entschie-
                                                                                          den. Die Statuten wurden überarbeitet
                                                                                          und verabschiedet.
                                                                                            Der SHF unterstützt wie seit vielen Jah-
                                                                                          ren primär die Gemeinschaftswerke der
                                                                                          Schweizer Holzwirtschaft mit namhaften
                                                                                          Beiträgen. So erhalten:
                                                                                          – Lignum CHF 480 000.–,
                                                                                          – Cedotec CHF 100 000.– und
                                                                                          – Holzenergie Schweiz CHF 80 000.–.
                                                                                            Innerhalb des Lignum-Paketes wird ein
                                                                                          besonderer Akzent auf die Promotion für
                                                                                          Schweizer Holz mit dem Herkunftszei-
                                                                                          chen HSH gesetzt.
            Der Forstbetrieb Heinzenberg GR sucht per April 2013                            Daneben unterstützt der SHF mit
            einen                                                                         CHF 146 000.– weitere Projekte wie die
                                                                                          CO2-Datenbank* oder auch eine ETH-
            Forstwart (Saisonstelle)                                                      Professur für Holzbau oder die Durchfüh-
                                                                                          rung des Prix Lignum.
            Zu Ihren Aufgaben gehören Bauarbeiten, Strassen-
            unterhalt, Pflegearbeiten, Holzernte und Lehrlings-                                         Hans-U. Kipfer, Präsident SHF
            ausbildung.
            Richten Sie Ihre Anfragen und Ihre Bewerbung bis
            am 15. Februar 2013 an das Revierforstamt Oberhein-                           * Die CO2-Bank Schweiz berechnet, prüft, doku-
                                                                                            mentiert und kommuniziert die CO2-Reduzierung
            zenberg, Werkhof 7426 Flerden zuhanden Förster                                  durch den Einsatz von Holz. Betriebe der Holz-
            Daniel Bürgi, Tel. 079 236 73 75                                                wirtschaft und Planer lassen ihre Holzobjekte be-
                                                                                            rechnen und, in Form des CO2-Tonnen-Zählers
            E-Mail: forst.heinzenberg@bluewin.ch)                                           wird dieser gesammelte Klimaschutz-Beitrag auf-
                                                                                            gezeigt. Siehe auch www.co2–bank.ch

                                                                                                            W A L D U N D H O L Z 1/13     9
1/2013 Holzbringung mit dem Seilkran
AKTUELL

Eine sehr spezielle Holzanwendung

                                                                                                                                               Fotos: L. Reichelt
Fotos auf Holz statt auf Papier
Holz als Trägermaterial für Fotos, geht das? Ja, es geht, und die Fotografin
Lenka Reichelt weiss auch wie.

Das Holz wird mit Fotoemulsion – einer          Menschen ansprechen, habe ich mit der
dünnen, lichtempfindlichen Schicht – be-        Zeit gelernt, mich von meinen Vorstellun-
strichen und getrocknet. Zuvor sollte die       gen zu lösen und offen zu bleiben für
Fläche eventuell lackiert werden, damit         kreative Überraschungen.»
sich zwischen dem Holz und der Foto-               Lenka Reichelt entdeckt unterwegs
emulsion keine chemische Reaktion er-           immer wieder Holzstücke und ergänzt so
gibt (wichtig vor allem bei vorbehandel-        ihre Materialsammlung. Intuitiv weiss sie
tem Holz). Danach wird ein Foto auf das         jeweils bei einer Fotografie sofort, für
Trägermaterial vergrössert, analog – also       welches Holzstück sie sich eignet. Die
mit Film – und in der Dunkelkammer ent-         Holzart spielt dabei keine Rolle. Für das
wickelt und fixiert.                            Bild rechts hat sie eine Schaltafel von einer
   Auf diese Weise kreiert die Künstlerin       Baustelle verwendet, auf welcher nicht
nicht nur eine neue Art der Bildpräsenta-       nur die Holzstruktur, sondern Beton- und
tion, sondern sie verbindet altes und           Farbspuren sichtbar sind. Dadurch und
neues Handwerk der Fotografie. Und ihre         weil das Holz durch die vorhergehende
Studierenden an der Schule für Gestal-          Behandlung nachdunkelt, bekommen
tung in Bern verstehen damit gleich den         die Bilder trotz moderner Fotografie
Ursprung der Bezeichnungen in den elek-         einen antiken Anstrich.
tronischen      Bildbearbeitungsprogram-           Und wie kam sie auf die Idee? Die So-
men, wie zum Beispiel «Abwedeln».               lothurner Sektion von Amnesty Interna-
   Das Verfahren selber sei Handwerk            tional organisiert seit vielen Jahren vor
und nichts Neues, erklärt Lenka Reichelt.       Ostern einen Stand, an welchem Künstler
Fotos können auch auf andere Trägerma-          Eier bemalen und verkaufen. Lenka Rei-
terialien wie z.B. Glas, Styropor oder          chelt wurde zum Mitmachen angefragt
Stein vergrössert werden. Die Sujets soll-      und versuchte, einige Fotos quasi auf die
ten eher grossflächig und nicht zu filigran     Eier zu bringen. Und siehe da, es gelang.
sein. «Das sind natürlich Experimente,          So folgten weitere Experimente mit an-
deren Resultate oft nicht mit meinen Vor-       deren Trägermaterialien.                        Farbige Bilder sind mit dieser Technik nicht
stellungen übereinstimmen und mich                                                              möglich; die Fotoemulsion gibt es nur
enttäuschen. Da sie aber häufig andere                                    Annemarie Tuma        schwarz-weiss.

                                                                                                                                               Fotos: L. Reichelt
                                    Lenka Reichelt
                                      Aufgewachsen in Prag, wo sie
                                      ihre Ausbildung zur Fotografin
                                      abschloss, kam Lenka Reichelt
                                      vor 20 Jahren in die Schweiz.
                                      Vor 12 Jahren machte sie sich
                                      selbstständig und besitzt heute
                                      ihr eigenes Atelier in Zuchwil.
                                      Das Experimentieren mit der
                                      Fotoemulsion gilt als Ausgleich
                                      zu den Auftragsarbeiten, sie
 beschränkt sich nicht gerne auf eine spezielle Thematik, sondern
 liebt die Vielfalt – von ästhetischen Aktaufnahmen im Studio über
 den Sonnenaufgang auf dem Weissenstein bis hin zu Reportagen,
 Eventfotografie und längerfristigen Projekten für Firmen. Das Un-
 scheinbare wahrnehmen, im entscheidenden Moment den Auslö-
 ser drücken und daraus eine eindrückliche Bildergeschichte schrei-
 ben, das ist ihr Ziel.
                                     Weitere Infos: www.fotoreich.ch

10   W A L D U N D H O L Z 1/13
Kanton St.Gallen
Volkswirtschaftsdepartement

Wald, Holz und Betriebführung

 Waldregion 5 Toggenburg                     

Förster/in HF als Betriebsleiter/in
     

Ihre Hauptaufgabe
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HOLZMARKT

                                               Steuern in Frankreich

                                               Der Staat langt tüchtig zu
                                               In Frankreich erhebt der Staat ab Mitte 2013 Abgassteuern für Schwer-
                                               transporte. Damit wird der Holztransport auf der Strasse teurer. Ab 2014 soll

      Holzmarkt                                zudem Energieholz höher besteuert werden.

                                               Nach Ansicht des Französischen Säge-        7%. (Der normale Satz der Mehrwert-
 Aktuelles auch auf                            reiverbandes ist die Regierung dabei,       steuer beträgt 19,6%.) Anfang Novem-
 www.waldundholz.ch                            der Holzkette den Hals abzudrehen – in      ber hat die Regierung beschlossen, im
                                               mehreren Etappen.                           Rahmen ihres nationalen Projektes zur
                                                  Zunächst gibt es ab dem 1. Juli 2013     Förderung der Wettbewerbsfähigkeit
                                               eine neue Abgassteuer für Schwertrans-      (Pacte de compétitivité) den Mehrwert-
                                               porte; im Elsass sogar schon ab dem         steuersatz beim Energieholz auf 10%
     IN KÜRZE                                  1. Juni 2013. Besteuert werden Fahr-        anzuheben.
                                               zeuge ab 3,5 Tonnen Gewicht (im Elsass         Was die FNB besonders ärgert, ist die
                                               ab 12 Tonnen). Die Bemessung der Steuer     Behandlung des Energieholzes im Ver-
 ■ Preisanstieg beim Douglasienholz
                                               richtet sich nach der Schadstoffklasse      gleich zum Erdgas. Beim Erdgas soll
 Bei der Wertholz-Submission Anfang
                                               (Euro-Norm) des jeweiligen Fahrzeugs.       nämlich der Steuersatz von heute 5,5%
 Dezember 2012 in Kandern (Süd-                Der Französische Holzindustrie-Verband      auf 5% gesenkt werden und wird dann
 schwarzwald) erzielten die Verkäufer          FNB (Fédération National du Bois) rechnet   nur noch halb so hoch sein wie der für
 einen Durchschnittserlös von                  damit, dass die neue Steuer die Trans-      Energieholz.
 259 Euro/Fm Douglasienholz und damit          portkosten im Mittel um 5 bis 8% steigen       Mehrere Jahre lang waren die Sätze
 27 Euro/Fm mehr als im Vorjahr.               lassen wird. Die Regionen Bretagne,         für Energieholz und Erdgas mit 5,5%
                                               Aquitaine und Midi-Pyrénées profitieren     gleich hoch. Das änderte sich, als im Ja-
 ■ Ein Fünftel ist Brennholz                   von ermässigten Steuersätzen.               nuar 2012 die Regierung (damals noch
 In den 27 EU-Mitgliedstaaten wird laut                                                    unter Präsident Sarkozy) den Steuersatz
 eurostat ein Fünftel des Rundholzes           Wettbewerbsverzerrung                       beim Energieholz auf 7% anhob und die
                                               Die FNB prangert auch die höhere Be-        Besteuerung von Erdgas unverändert
 (21%) als Brennholz verwendet. Über-
                                               steuerung von Energieholz an. Derzeit       liess. Die FNB wertet die Steuerpolitik des
 durchschnittlich hoch sind die Brenn-
                                               unterliegt die Mehrwertsteuer beim          Staates als Wettbewerbsverzerrung zum
 holzanteile in Italien (74%), Frank-          Energieholz einem reduzierten Satz von      Nachteil erneuerbarer Energien.        red.
 reich (45%) und Österreich (27%). In
 Deutschland (19%), Finnland (10%) und
 Schweden (8%) liegt der Brennholzanteil
 der Rundholzproduktion unter dem              Letztes Furnierwerk der Schweiz gibt auf
 EU-Schnitt, in der Schweiz bei 32%.

 ■ Neuer Nachhaltigkeits-Nachweis?
                                               Aus und vorbei
 Offenbar plant die EU-Kommission,             Die Furnier- und Sägewerke Lanz AG schlossen ihr Furnierwerk im bernischen
 einen Nachhaltigkeitsnachweis für
                                               Rohrbach bei Langenthal.
 Brennholz einzuführen. Die Vereinigung
 der europäischen Waldbesitzerverbände         Seit 1906 wurden in Rohrbach Schälfur-      andere besonders anspruchsvolle Kunden
 (CEPF) und die Vereinigung der europäi-       niere und seit 1911 auch die höherwer-      Furniere herstellen.
 schen Staatsforstbetriebe (Eustafor)          tigen Messerfurniere hergestellt. Sogar        Seit dem 28. Dezember 2012 ist
 sprachen sich am 19. November 2012            die Königsdisziplin «Sägefurniere», bei     Schluss damit. Die Galliker Holz AG aus
 in einem Positionspapier dagegen aus.         deren Herstellung das Holz besonders        Hofstatt/Luthern LU, seit 1994 Besitzerin
                                               schonend behandelt wird, aber die Aus-      der Traditionsfirma Lanz, sah sich durch
 ■ Bedenken                                    beute an Furnier von allen Verfahren am     die Veränderungen des Marktumfeldes
 Der Bundesrat, die Länderkammer der           geringsten ist, wurde in Rohrbach ge-       gezwungen, den Betrieb zu schliessen.
 deutschen Regierung, hat Mitte Dezem-         pflegt.                                     Vor allem die Verdrängung der Echtholz-
                                                  Rund 2000 Festmeter edle Hölzer wie      furniere durch billige Dekorfolien sowie
 ber 2012 Bedenken zum Änderungsent-
                                               Kirsche, Nuss, Ahorn, Obsthölzer, aber      der tiefe Kurs des Euros zwangen das Un-
 wurf des deutschen Holzhandels-Siche-
                                               auch Tropenhölzer wurden pro Jahr zu        ternehmen, das Furnierwerk zu schlies-
 rungs-Gesetzes geäussert. Das Gesetz          rund einer Million Quadratmeter Furnier     sen. Der erst 2009 erneuerte Maschinen-
 regelt die Strafbarkeit von Importen ille-    verarbeitet. Der kleine Betrieb war be-     park wird ins Ausland verkauft. Das
 gal eingeschlagenen Holzes. Der Bundes-       sonders flexibel und konnte auch für        Furnierlager bleibt vorläufig noch in
 rat kritisierte v.a. die diffuse Definition   Schreiner, Innenausbauer, Musikinstru-      Rohrbach.
 des Begriffs «Marktteilnehmer».               mentenbauer, Möbelrestauratoren und                                              EJB

12   W A L D U N D H O L Z 1/13
HOLZMARKT

                   Rundholzexporte nach Vorarlberg und Tirol

                   Löst Österreich Italien ab?
                   Neben dem traditionellen Nahabsatz in die Vorarlberger Sägewerke sind seit dem Orkan «Lothar» die Grosssäge-
                   werke in Tirol zu wichtigen Abnehmern geworden. Diese Werke kaufen Schweizer Fichten/Tannen-Sägerundholz das
                   früher nach Italien exportiert wurde. Italien hat durch den wirtschaftlichen Niedergang der holzverarbeitenden Indus-
                   trie stark an Bedeutung verloren.

                   Die beiden wichtigsten Exportmärkte für       Aussenhandel mit Holz: Ausfuhr von Fichten-/Tannen-Sägerundholz nach Italien
                   Schweizer Fichten-/Tannen-Sägerundholz,       und Österreich seit 1988
                   Italien und Österreich, haben sich in den     Export in t (Zolltarifposition Nr. 4403.2091)
                   letzten Jahren unterschiedlich entwickelt.    1 300 000
                   Die Exportmengen von Fichten-/Tannen-         1 200 000
                   Sägerundholz nach Italien waren zwi-          1 100 000
                   schen 1988 bis 2011 eher konstant             1 000 000
                   (siehe Grafik). Selbst nach «Vivian» und                                                                        Österreich
                                                                  900 000
                   «Lothar» stiegen die Exporte nur verhal-
                   ten an. Seit 2005 sind die Exporte aller-      800 000
                   dings zurückgegangen und spiegeln              700 000
                   einen Niedergang der holzverarbeiten-          600 000
                   den Industrie in Italien wider.                500 000
                      Bewegter entwickelten sich die Ex-                                                          Italien
                                                                  400 000
                   porte von Schweizer Fichten-/Tannen-Sä-
                   gerundholz nach Österreich. Anders als         300 000
                   nach Italien exportierte die Schweiz erst       200000
                   seit dem Winter 1999/2000 grössere             100 000
                   Rohholzmengen nach Österreich, d.h.,
                                                                            0 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11
                   erst nachdem der Orkan «Lothar» am
                                                                 Quelle: www.swiss-impex.admin.ch; Grafik: W+H.
                   26. Dezember 1999 grosse Waldschäden
                   verursacht hatte, wobei die Schweizer
                   Ausfuhren nach Österreich um 2000 eine        bruar 1990) 1990 und 1991 nach Öster-                      gen in den folgenden Jahren schwank-
                   Spitze von 1,3 Millionen Tonnen erreich-      reich abgeführt hatten, vor allem ins be-                  ten, wie z.B. von 2002 bis 2006. Einen
                   ten. Dabei wurden erstmals grosse Men-        nachbarte Vorarlberg gegangen, und die                     neuen Tiefpunkt nach «Lothar» erreichte
                   gen an die Tiroler Grosssägereien verkauft.   Exporte waren bereits 1992 wieder abge-                    der Rohholzabsatz nach Österreich mit
                      Dagegen war das Fichten-/Tannen-           ebbt.                                                      60 000 Tonnen, nachdem das Grosssäge-
                   Sturmholz, welches Schweizer Betriebe            Nach «Lothar» hielten die Ausfuhren                     werk im bündnerischen Doma/Ems den
                   nach dem Orkan «Vivian» (25. bis 27. Fe-      nach Österreich an, wenngleich die Men-                    Betrieb aufgenommen hatte. Seit die
                                                                                                                            Grosssäge nach der Insolvenz des Betrei-
                                                                                                                            bers, Ende 2010, den Betrieb wieder ein-
Foto: Binderholz

                                                                                                                            gestellt hat, sind die Ausfuhren nach Ös-
                                                                                                                            terreich erneut auf rund 200 000 Tonnen
                                                                                                                            angestiegen.
                                                                                                                            Kurze Wege nach Vorarlberg
                                                                                                                            Das österreichische Bundesland Vorarl-
                                                                                                                            berg verfügt über eine breit in mittelstän-
                                                                                                                            dischen Unternehmen aufgestellte Holz-
                                                                                                                            verarbeitung. Die aktive und innovative
                                                                                                                            regionale Holzbau-Szene geniesst weit
                                                                                                                            über die Grenzen Vorarlbergs hinaus gro-
                                                                                                                            sses Ansehen.
                                                                                                                               Die Initiative zur Stärkung der regiona-
                                                                                                                            len Holzkreisläufe, die «VorarlbergHolz»,
                                                                                                                            wird neben den Mitgliedsbetrieben von
                                                                                                                            der Landwirtschaftskammer Vorarlberg,
                                                                                                                            vom Vorarlberger Waldverband, von der
                                                                                                                            Interessenvertretung der Vorarlberger
                                                                                                                            Säger sowie von der Vorarlberger Holz-
                                                                                                                            bau-Kunst getragen. Das Motto von Vor-
                   Blick über das Grosssägewerk am Stammsitz von Binderholz in Fügen im Zillertal                           arlbergHolz lautet: «Weil mein Holz vor

                                                                                                                                          W A L D U N D H O L Z 1/13   13
HOLZMARKT

                                                                                                                                                     Richtung Salzburg und Wien. Sie verfü-
Bildquelle: Friedrich Böhringer, Creative Commons-Lizenz

                                                                                                                                                     gen über Bahnanschlüsse, wobei jener
                                                                                                                                                     von Binderholz in Fügen an der schmal-
                                                                                                                                                     spurigen Zillertalbahn liegt, d.h., die nor-
                                                                                                                                                     malspurigen Bahnwagen müssen in Jen-
                                                                                                                                                     bach auf Rollschemel verladen werden.
                                                                                                                                                     Der wichtigste Exportmarkt, Italien, ist
                                                                                                                                                     über die Brennerbahn und die Brenner-
                                                                                                                                                     autobahn rasch erreichbar.
                                                                                                                                                        Neben Ostschweizer Forstbetrieben lie-
                                                                                                                                                     fern Betriebe aus anderen Regionen der
                                                                                                                                                     Schweiz Holz an die Tiroler Grosssäge-
                                                                                                                                                     reien. Heinz Engler schätzt, dass um die
                                                                                                                                                     90% des aus der Schweiz nach Öster-
                                                                                                                                                     reich ausgeführten Fichten-/Tannen-Sä-
                                                                                                                                                     gerundholzes bei Binderholz und Pfeifer
                                                                                                                                                     Holz verarbeitet werden. Der Transport
                                                                                                                                                     dieses Holzes erfolgt grossenteils mit der
                                                                                                                                                     Bahn. Kleinere Mengen aus der Schweiz
                                                           Holzzüge am Werk von Binderholz in Fügen                                                  gehen neben dem Nahabsatz ins Vorarl-
                                                                                                                                                     bergische auch noch in das Werk von
                                                                                                                                                     Mayr-Melnhof im steierischen Leoben.
                                                           der Haustüre wächst.» Dazu gehört tradi-    Tiroler Grosssägen                               Für die Tiroler Grosssägerein sind die
                                                           tionell auch Holz, das in der angrenzen-    Der jüngere, aber mengenmässig bedeu-         aus der Schweiz gelieferten Rundholz-
                                                           den Schweiz wächst.                         tendere Absatzkanal ins benachbarte Ös-       mengen allerdings relativ gering. Men-
                                                              Laut Heinz Engler, Geschäftsführer der   terreich, ist der Fernabsatz von schwä-       genmässig weit bedeutender sind die
                                                           Holzmarkt Ostschweiz AG, sind die Vor-      cherem Fichten-Sägerundholz über den          Rundholzeinkäufe in Bayern, aber auch
                                                           arlberger Holzverarbeiter für die Ost-      Arlberg hinweg in die Tiroler Grosssäge-      in Tschechien.
                                                           schweizer Waldbesitzer seit Langem ein      werke. Das Werk von Binderholz in
                                                           wichtiger und geschätzter regionaler Ab-    Fügen im Zillertal, die drei Sägewerke in     Stabile Preise
                                                           satzkanal. «Die Vorarlberger Sägereien      Imst und eines der Pfeifer Group in Kundl     Laut dem Holzmarktbericht des Landes
                                                           sind für uns vor allem für den Absatz von   sowie die Werke der kleineren Troger-         Tirol für den Nichtstaatswald waren die
                                                           Fichten-Starkholz wichtig, und sie neh-     Holz GmbH in Vomperbach und Stans             Preise für Nadel-Sägerundholz im No-
                                                           men uns auch die dicken Tannen ab. Das      haben zusammen eine technische Ein-           vember 2012 bei anhaltend guter Nach-
                                                           ist besonders wertvoll für uns.»            schnittkapazität von 2,5 Millionen Fm         frage stabil. Sie lagen ab Waldstrasse
                                                              Beliefert werden aus der Ostschweiz      Fichten-/Tannen-Sägerundholz pro Jahr.        für Fichten-Schwachbloche (Fichten-
                                                           vor allem vier mittelständische, moderne    Diese Kapazität wird derzeit allerdings       Schwachsägerundholz) bei 74 EUR/Fm
                                                           Sägewerke im Bregenzer Wald und im          nicht ausgeschöpft, da der Schnittholz-       (ca. 89 CHF/Fm), für Fichten-Blochholz
                                                           Montafon. Drei von ihnen verfügen über      absatz vor allem nach Italien stockt.         (Fichten-Trämel) 2a bis 3b B/C bei 97 EUR/
                                                           eine Werksvermessung. Der Transport er-        Die meisten der Tiroler Grosssägen         Fm (ca. 117 CHF/Fm) und für Tannen-
                                                           folgt wegen der fehlenden Bahnan-           haben in die Weiterverarbeitung der           Blochholz (Tannen-Trämel) B/C bei
                                                           schlüsse ausschliesslich per Lkw.           Schnittware und in die energetische Nut-      87 EUR/Fm (ca. 105 CHF/Fm).
                                                              Die insgesamt rund 40 Vorarlberger       zung der Holzabfälle investiert. So fertigt      In Bayern mussten die österreichischen
                                                           Sägereien sind untereinander gut ver-       Binderholz im Werk in Jenbach Brett-          Säger im November 2012 ab Waldstrasse
                                                           netzt. Sie vermarkten beispielsweise die    schichtholz. Im Stammwerk Fügen stellt        für Fichten-Schwachholz 1b B/C bis zu
                                                           Seitenware gemeinsam im Export nach         das Unternehmen verleimte Massivholz-         78 EUR/Fm (ca. 94 CHF/Fm), für Fichten-
                                                           Italien.                                    produkte bis hin zu Grossfassadenplatten      Trämel 2a B/C bis zu 88 EUR/Fm (ca.
                                                              Eine Besonderheit ist die Firma Josef    her und erzeugt dort auch Holzpellets.        106 CHF/Fm) und für 2b+ B/C bis zu
                                                           Steurer Sägewerk und Holzhandlung eU           Pfeifer Holz setzt auf die Weiterverar-    98 EUR/Fm (ca. 118 CHF/Fm) bezahlen.
                                                           in Schwarzach bei Dornbirn. Sie betreibt    beitung der Schnittware zu Schaltafeln,       Diese Preise liegen deutlich über dem
                                                           ein Lohnsägewerk, das Holz privater         Schalungsträgern, Brettschichtholz und        derzeitigen Preisniveau in der Schweiz.
                                                           Waldbesitzer für deren Eigenbedarf ein-     Massivholzplatten. Aus Holzabfällen wer-      Dies macht den Export nach Österreich
                                                           schneidet oder das bei Kapazitätseng-       den Holzbriketts und Holzpellets erzeugt.     attraktiv, trotz des tiefen Wechselkurses
                                                           pässen für andere Sägewerke arbeitet.       Sowohl Binderholz als auch Pfeifer Holz       zwischen Euro und Schweizer Franken.
                                                           Mit einer Einschnittkapazität von rund      verfügen über leistungsfähige Holzheiz-                                  Eduard J. Belser
                                                           100 000 Fm Rundholz pro Jahr können         kraftwerke.
                                                           im Werk mit Vollgatter, Blockbandsäge          Troger-Holz konzentriert sich bei der        Weitere Infos
                                                                                                                                                       www.vorarlbergholz.at
                                                           und Nachschnittkreissäge alle Nadel- und    Weiterverarbeitung auf Schaltafeln.
                                                                                                                                                       www.holzbau-kunst.at
                                                           Laubhölzer bis zu einem Durchmesser
                                                           von einem Meter in Längen zwischen drei     Gute Verkehrsanbindung                          www.tirol.gv.at/themen/umwelt/wald/wirtschaft/
                                                                                                                                                       holzmarkt/
                                                           und dreizehn Meter eingeschnitten wer-      Diese Grosssägewerke liegen alle an der         www.binderholz.com
                                                           den. Bei Bedarf kann die Sägerei Schnitt-   Arlbergbahn von Bregenz nach Innsbruck,         www.pfeifergroup.com
                                                           holz technisch trocknen.                    bzw. an der Fortsetzung der Westbahn            www.trogerholz.at

                                                           14   W A L D U N D H O L Z 1/13
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