Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 4/2016 - Fernstudis

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Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 4/2016 - Fernstudis
Die Zeitschrift der Studierendenschaft
                      der FernUniversität in Hagen

   Sprachrohr                Ausgabe 4/2016

 Vom Bachelor zum      Digital Future        EADTU           Psychologie
Master und weiter in    an der FeU      Conference 2016   jenseits der Freud-
      den Job                                                schen Couch
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 4/2016 - Fernstudis
2                                                             EDITORIAL/INHALTSVERZEICHNIS  Sprachrohr 4/2016

                                              Liebe LeserInnen,
                                              die letzte Ausgabe des SprachRohrs die-        Ich wünsche allen LeserInnen eine span-
                                              ses Jahres liegt vor euch. Es ist uns wieder   nende und anregende Lektüre, eine besinn-
                                              gelungen, eine interessante Mischung an        liche Weihnachtszeit und einen guten Über-
                                              Beiträgen zusammenzutragen. Die AStA-Re-       gang ins Jahr 2017.
                                              ferentin Veronika informiert euch über das
                                              Angebot der Kinderlernwoche, Alexander,        Herzlichst,
                                              Mitglied des Studierendenparaments, legt
                                              ausführlich seine Sichtweise zu den elekt-     Jens-Raimer Beuerle
                                              ronischen Wahlen dar und drei AStA-Refe-
                                              renten und Referentinnen berichten von
                                              ihrer Teilnahme an der EADTU in Rom.

                                              Neben den gewählten Studierendenvertre-
                                              terInnen haben auch einige KommilitonIn-
                                              nen Artikel eingesandt: Studierende haben
                                              als Reaktion auf unseren Artikel „Knast –
                                              eine andere Studienwelt“ einen Leserbrief
                                              verfasst, in dem sie ihre Situation darstel-
                                              len. Eine Kommilitonin beschäftigt sich mit
                                              den immer neuen Essenstrends und ein Ab-
                                              solvent der FernUni berichtet über seinen      Jens-Raimer Beuerle
                                              beruflichen Werdegang.                         SPD-Hochschulgruppe/Juso-HSG
                                                                                             AStA-Referent für SprachRohr und Kultur,
                                              Auch unser Rubrik „Service“ ist in dieser      Sprecher Fachschaftsrat Kultur- und Sozial-
                                              Ausgabe sehr lesenswert: Ein Fachanwalt        wissenschaften
                                              für Prüfungsrecht gibt Tipps und Hinweise
                                              zum richtigen Verhalten in Prüfungssituati-
                                              onen.

Inhaltsverzeichnis
Editorial2                                   Interview                                      Fachschaft Psychologie
Grußwort des SP-Vorsitzes                3   Wie geht es unseren Informatik-Erstis? 13     Psychologie jenseits der
                                                                                             Freudschen Couch                       40
                                              Unileben
Aktuelles                                     Studieren mit Kindern                   17    Service
Resolution „VG Wort“                     5                                                  Kinderlernwoche in Hagen               48
                                              Seminare und Veranstaltungen                   Prüfungsrecht50
                                              Seminare der Bildungsherberge           21
Karriere
                                                                                             Briefe an die Redaktion
Vom Bachelor zum Master und weiter...    6   Hochschulpolitik                               Studieren im Knast?                    55
                                              Digital Future?                         26
Kultur                                        Reform des Mutterschutzes               28    Impressum
Die Rosa-Hellblau-Falle                 11   Bericht von der EADTU                   33    Imprressum/Schwarzes Brett             59

           Redaktionsschluss für das SprachRohr 1.2017 ist der 3.1.2017. Wir freuen uns auf eure Beiträge!
                                 Schickt diese bitte an: sprachrohr@asta-fernuni.de
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 4/2016 - Fernstudis
Sprachrohr 4/2016   GRUSSWORT DES SP-VORSITZES                                                                                           3

Liebe Kommilitoninnen
und Kommilitonen,
ihr fragt euch vielleicht, was macht das     8. überörtliche und internationale Studie-   der Fachschaften und zum AStA. Hier fin-
Studierendenparlament eigentlich für         rendenbeziehungen zu pflegen.                det ihr auch die Sitzungsprotokolle.
mich und wie kann ich meine Anliegen                                                      Falls ihr überlegt, euch selbst einzubrin-
dort einbringen?                                                                          gen: Wendet euch entweder an eine euch
                                             Die Wahl des Studierendenparla-              inhaltlich/politisch nahestehende Wahl-
Oder ihr fragt euch, wieso brauchen wir      ments                                        liste/Hochschulgruppe - fast alle haben
eigentlich ein Studierendenparlament         Das Studierendenparlament an der Fern-       eigene Homepages oder sind auf Face-
und wofür zahle ich eigentlich den Stu-      Uni wird alle 2 Jahre von allen ordentlich   book vertreten. Oder ihr wendet euch an
dierendenschaftsbeitrag, der aktuell 11      eingeschriebenen Studierenden in freier      uns, den SP-Vorsitz.
Euro beträgt?                                und geheimer Briefwahl gewählt. Anstel-
                                             le von Parteien wie bei der Wahl zum
                                             Bundestag, Landtag oder Stadtrat treten      Was passierte seit unserem letz-
Die Aufgaben der Studierenden-               zur Wahl Wahllisten an. Die gewählten        ten Grußwort?
vertretung                                   Mitglieder dieser Wahllisten sind neben      Das Studierendenparlament hat am
Nun, die Studierendenvertretung an           dem AStA und den Vorsitzenden der Fach-      03.09.2016 in Hagen und am 15.10.2016
den Hochschulen in Nordrhein-Westfa-         schaftsräte berechtigt, Anträge an das       in der TU München Arbeitssitzungen ab-
len ist in § 53 ff. Hochschulgesetz Nord-    Studierendenparlament zu stellen.            gehalten. Immer häufiger muss sich die
rhein-Westfalen geregelt. Darin sind auch    Wenn ihr also ein Anliegen habt, dem sich    Studierendenvertretung mit Fragen zum
die Aufgaben des Studierendenparla-          das Studierendenparlament unbedingt          Prüfungsrecht befassen. So wurde auch
ments festgeschrieben:                       mal widmen sollte, setzt ihr euch am         in der September-Sitzung ein Antrag auf
                                             besten mit einem Kandidaten oder einer       rechtliche Überprüfung der Benotung
1. die Belange ihrer Mitglieder in Hoch-     Kandidatin einer euch nahe stehenden         einer Klausur in Wirtschaftsinformatik
schule und Gesellschaft wahrzunehmen;        Wahlliste in Verbindung, und bittet ihn      und in der Oktobersitzung ein Antrag auf
                                             oder sie, euer Anliegen in das Studieren-    Überprüfung der Klausur im Bereicht Öf-
2. die Interessen ihrer Mitglieder im Rah-   denparlament einzubringen.                   fentliche Ausgaben beschlossen.
men dieses Gesetzes zu vertreten;            Wenn ein auf diese Weise eingebrach-
                                             ter Antrag mehrheitlich im Studieren-        Für den SP-Vorsitz nahm André Radun an
3. an der Erfüllung der Aufgaben der         denparlament beschlossen wurde, wird         der Jahrestagung der Studierenden mit
Hochschulen, insbesondere durch Stel-        er entweder an den Allgemeinenen Stu-        chronischer Erkrankung und Behinderung
lungnahmen zu hochschul- oder wissen-        dierendenausschuss, einen zuständigen        teil. Das Thema dieses Jahr war „Vielfalt
schaftspolitischen Fragen, mitzuwirken;      Fachschaftsrat oder vom SP-Vorsitz di-       gestalten”. Diese Veranstaltung wird vom
                                             rekt an die Hochschule weitergegeben,        AStA-Referat für Studierende mit chroni-
4. auf der Grundlage der verfassungsmä-      je nachdem, welches Vorgehen angezeigt       scher Erkrankung und Behinderung ver-
ßigen Ordnung die politische Bildung,        ist.                                         anstaltet und vom Bundesministerium für
das staatsbürgerliche Verantwortungsbe-      Studierendenvertretung findet auch in        Bildung und Forschung finanziell unter-
wusstsein und die Bereitschaft zur aktiven   den Gremien der Hochschule statt. Hoch-      stützt. Wir freuen uns sehr darüber, dass
Toleranz ihrer Mitglieder zu fördern;        schulgremien sind z.B. der Senat, die Fa-    die Rektorin, Frau Professorin Dr. Ada Pel-
                                             kultätsräte, die Studiengangskommissi-       lert, sowohl am Freitagabend wie auch am
5. fachliche, wirtschaftliche und soziale    onen und andere. Ihr findet sie auf den      Samstagvormittag zugegen war und für
Belange ihrer Mitglieder wahrzunehmen;       Seiten der Fakultäten oder auf der Seite     Gespräche mit den Teilnehmenden zur
dabei sind mit angemessenen Vorkehrun-       der FernUni unter „Einrichtungen“.           Verfügung stand. Und herzlichen Dank
gen die besonderen Belange der Studie-                                                    der zuständigen Referentin und dem AS-
renden mit Behinderung oder chronischer                                                   tA-Büro für die Vorbereitung und die Or-
Erkrankung, mit Verantwortung für nahe       Der Studierendenschaftsbeitrag               ganisation der Tagung.
Angehörige mit Pflege- oder Unterstüt-       Eure Studierendenschaftsbeiträge wer-        Bei zwei Haushaltsausschusssitzungen,
zungsbedarf sowie mit Kindern zu berück-     den dazu verwendet, die Arbeit der Stu-      einer AStA-Sitzung und einer Sitzung des
sichtigen;                                   dierendenvertretung zu finanzieren, und      Wahlordnungsteams nahm Ulrike Breth
                                             für Seminare, die euch beim Studium          für den SP-Vorsitz teil.
6. kulturelle Belange ihrer Mitglieder       unterstützen. Hierzu findet ihr zahlreiche
wahrzunehmen;                                Termine auf den Seiten der Fachschaften      Im Vorfeld von Senatssitzungen, zu denen
                                             und des AStAs und in diesem Heft. Von        der SP-Vorsitz als Gast eingeladen ist, lädt
7. den Studierendensport zu fördern;         der Seite der Studierendenschaft www.        Frau Rektorin Prof. Pellert die Studieren-
                                             fernstudis.de führen Links zu den Seiten     denvertreterinnen und -vertreter zu ei-
                                                                                          nem Gespräch ein. Dort hat André Radun
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 4/2016 - Fernstudis
4                                                                  GRUSSWORT DES SP-VORSITZES  Sprachrohr 4/2016

teilgenommen und wir haben angefragt,             Dietmar Knoll wurde in den Haushaltsaus-
welche Pläne mit dem Regionalzentrum in           schuss gewählt.
Berlin verfolgt werden. Das Regionalzent-         Wir gratulieren sehr herzlich Beatrice Fied-
rum zieht lediglich in preiswertere Räum-         ler zu ihrer Wahl als studentische Vorsitzen-
lichkeiten um, in Berlin wird es auf jeden        de der Kommission zur Qualitätsverbesse-
Fall weiterhin ein Regionalzentrum geben.         rung in Studium und Lehre.
Angesprochen wurde weiterhin die Ausrich-
tung der digitalen Lehre, wie sichergestellt
werden kann, dass Studierende sich ihren
„Blend“ weiterhin zusammenstellen kön-
nen. Ein ständiges Thema sind Klausurwie-                                                            André Radun
derholungstermine und die Verbesserung                                                               (RCDS)
der Zusammenarbeit mit den Prüfungsäm-                                                               SP-Vorsitzender
tern und – ausschüssen.

Personalia:
In den Beirat der Bildungsherberge der Stu-
dierendenschaft gGmbH wurde Christian
Broschk nachgewählt. Der Beirat wählte am
4. Oktober auf seiner konstituierenden Sit-
zung Dieter Weiler zum Vorsitzenden des
Beirates sowie Dorothea Hörstermann-Lud-
wig und Christian Broschk als stellvertreten-
de Vorsitzende des Beirates.                                                                         Ulrike Breth
Cristian Delgado, im Erststudium an der                                                              (SPD-Hochschulgruppe – Juso-HSG)
Hochschule Niederrhein eingeschrieben,                                                               SP-Vorsitzende
wurde als Studiengangszweithörervertreter
gewählt.

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                              (Klausuren: 9.2001 bis 9.2016).                Drei Theorie-Skripte zum Modul
                                                                                  GLOBALISIERUNG:
                                                                     1)„Neoklassische Wachstumstheorie“:101 S.,19 €
                                                                         2)„Mundell-Fleming-Modell“: 95 S.,19 €
                             „Einführung in die VWL:                         3)„Ricardo-Modell“: 48 S.,15 €
                              Klausurlösungen und Theorie“
                                320 Seiten               17 €            Zwei Theorie-Skripte zum Diplom-Modul
                             Auf 110 Seiten wird der relevante         ALLGEMEINE VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE
                                      Stoff dargestellt.                          (Prüfer: Prof. Eichner):
                                     Die nachfolgenden                  1) „Pareto-Optimum, externe Effekte und
                            210 Seiten beinhalten die Lösungen                  Besteuerung“: 121 S.,19 €
                             aller bisher gestellten Klausuren.         2) „Fiskalpolitik“: 134 S.,19 €

                            Umfangreiche
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 4/2016 - Fernstudis
Sprachrohr 4/2016   AKTUELLES                                                                                                       5

Resolution „VG Wort“
des Studierendenparlaments an der
FernUniversität in Hagen
Mit großer Empörung nimmt das Studieren-       Verträge dieses Inhalts mit der VG Wort.
denparlament an der FernUniversität in Ha-     Gefährdet die wissenschaftliche Arbeit und
gen den neuen Rahmenvertrag zur Vergü-         Lehre an der Universität nicht und verzich-
tung von digitaler Literatur an öffentlichen   tet auf die Löschung aller Online-Skripte
Hochschulen zur Kenntnis, der zwischen         und Lehrmaterialien. Alle Hochschulen for-
der Verwertungsgesellschaft Wort und der       dern wir auf: Schützt eure Lehrenden und
Kultusministerkonferenz der Länder ge-         Studenten vor diesem Wahnsinn.
schlossen wurde. Dieser Vertrag soll zum 1.
Januar 2017 in Kraft treten.                   Die VG Wort fordern wir auf, sich endlich
                                               im Sinne einer modernen und zeitgemäßen
Wir teilen die Auffassung der Hochschul-       Lehre zu bewegen und dieses bürokratische
rektorenkonferenz (HRK), dass eine an-         Monster wieder einzufangen. Wir Studie-
gemessene Vergütung für die Autorinnen         renden werden jeden Lehrenden, der von
und Autoren der wissenschaftlichen Werke       der VG Wort wegen des Verstoßes gegen
erforderlich ist und dass in der modernen      diese absurden Regeln verklagt wird, unter-
Lehre, insbesondere in der Fernlehre, ohne     stützen und jeden Fall öffentlich machen.
§ 52a UrhG ein wissenschaftliches Arbei-
ten praktisch nicht mehr möglich ist. Diese    Alle Abgeordneten, Parteien und sonstigen
beiden Punkte müssen kein Gegensatz sein,      Entscheidungsträger bitten wir dringend,
wie die bisherige pauschale Vergütung          sich diesem Rückschritt, der auch lebens-
zeigte.                                        langes Lernen, Online-Lernen und Fern-
                                               lehre nahezu unmöglich macht, mit aller
Das von den Verlagen erzwungene neue           Kraft entgegenzustellen und gegenüber der
Verfahren, das eine elektronische Meldung      unverantwortlichen VG Wort klarzustellen,
jeder Einzelnutzung und die Euro-genaue        dass der Gesetzgeber derartigen Unsinn
Berechnung pro Seite und Nutzer vorsieht,      keinesfalls im Sinn hatte.
stellt dagegen eine extreme Bürokratie dar,
die auf Kosten der Lehre stattfindet. Die VG   Es ist dringend erforderlich, hier umgehend
Wort will scheinbar damit die Hochschulen      zu einer Situation zu gelangen, die moder-
ins 19. Jahrhundert zurückbefördern.           ne Lehre ermöglicht, unbürokratisch ist und
                                               Perspektiven für die Weiterentwicklung von
Wir Studierenden der FernUniversität in        Hochschulen und Gesellschaft eröffnet.
Hagen zeigen uns daher solidarisch mit un-
seren Professoren und Professorinnen. Wir
wollen keine antiquierte Lehre mit ewig lan-
gen Schlangen vor Kopiergeräten.               Gruppenübergreifend beschlossen im Studie-
                                               rendenparlament am 26.11.2016.
Die Antwort der VG Wort auf das zugrun-                                                      Dr. Bernd Huneke
deliegende Urteil des Bundesgerichtshofes                                                    stv. AStA-Vorsitzender, Referent für Hoch-
vom 21.4.2016 stellt ein Bürokratiemonster                                                   schulpolitik und Gremienkommunikation
dar, dass das wissenschaftliche Arbeiten an                                                  Bernd.Huneke@asta-fernuni.de
den Hochschulen extrem einschränkt und
den Studienerfolg unserer Kommilitonin-
nen und Kommilitonen gefährdet.
                                                                                             Carsten ­Fedderke
Wir fordern die Lehrenden und die Hoch-                                                      Referent für Finanzen
schulen auf: Akzeptiert diesen ungerechten                                                   carsten.fedderke@asta-fernuni.de
Rahmenvertrag nicht, unterschreibt keine
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 4/2016 - Fernstudis
6                                                                                                   KARRIERE          Sprachrohr 4/2016

         VOM BACHELOR ZUM
         MASTER UND WEITER
                 IN DEN JOB
Elbe oder Lenne?                               dium habe ich meine Fühler ausgestreckt
Das war die Entscheidung, die mir den Som-     und nach Kontexten gesucht, in denen ich
mer 2013 versüßt hat. Die Bachelorarbeit in    praktisch arbeiten konnte. Eher zufällig lan-
Psychologie an der FernUni war geschrie-       dete ich schließlich als Teilnehmer in einem
ben, die Bewerbungsfristen an den Unis         Stressbewältigungstraining und dachte:
waren abgelaufen, mit jedem Tag wurde ich      „Das möchte ich auch machen.“ Also habe
nervöser und auf einmal flatterte die Zusa-    ich den Trainerschein gemacht, und wie der
ge ins Haus: ein Masterstudienplatz in Psy-    Zufall es wollte, lernte ich dabei eine Ärztin
chologie an der Uni Hamburg. Es folgten ge-    in Düsseldorf kennen, die mich unterstütz-
fühlt endlose Gespräche mit Freunden und       te. Schon bald riefen die ersten Klienten an.
Kommilitonen über das Für und Wider des
Studiums in Hagen oder Hamburg. Befürch-       Gelerntes in die Praxis übersetzen
tungen, Hoffnungen, Pläne - eben alles, was    Das Psychologie-Studium an der FernUni
zu einer Lebenslauf-Entscheidung dazu ge-      war für mich bereits das zweite Studium,
hört. Schließlich habe ich mich für Hagen      weshalb ich – im Nachhinein betrachtet –
entschieden und schreibe nun diesen Arti-      gleich von Anfang an einen starken Fokus
kel als Absolvent und Lehrbeauftragter des     darauf gelegt habe, die Inhalte des Studi-
Lehrgebietes für Gesundheitspsychologie.       ums auch praktisch anzuwenden und so
                                               herauszufinden, welche Jobperspektiven
Die ersten Klienten                            sich mir dadurch eröffnen. Naturgemäß sind
Ein Grund, mich für das Studium in Hagen       die praxisrelevanten Inhalte jedoch oft-
zu entscheiden, war sicherlich, dass ich die   mals nicht die, die uns im Studium primär
Inhalte überzeugend fand und die Uni inklu-    vermittelt werden. Daher wollte ich die Pra-
sive der dazugehörigen Menschen bereits        xiserfahrungen, die ich gemacht hatte, mit
gut kannte. Viel entscheidender war jedoch     anderen teilen. So fing ich an, im Auftrag
für mich der Umstand, dass ich mir im Jahr     der Fachschaft Seminare durchzuführen:
zuvor bereits ein freiberufliches Standbein    erst Statistik und Testkonstruktion, dann
in Düsseldorf aufgebaut hatte und dieses       Stressbewältigung, Kommunikation und Re-
nicht aufgeben wollte. Schon früh im Stu-      silienzförderung. Natürlich habe ich damit
                                               auch einen Teil meines Lebensunterhalts fi-
                                               nanziert. Besonders wichtig war mir jedoch       machen? In welche Richtung soll’s weiter-
                                               immer, meine Erfahrungen weiterzugeben,          gehen? Den Master in Hagen oder an ei-
                                               uns Studierenden die Möglichkeit zur Ver-        ner Präsenzuni machen? Und wie kann ich
                                               netzung zu geben und dabei Arbeitskon-           schon möglichst früh im Studium prakti-
                                               texte für angehende Psychologinnen und           sche Erfahrung sammeln? Ich mag es, diese
Mein Anliegen war es                           Psychologen aufzuzeigen und erfahrbar zu         Fragen zu diskutieren, gerade mit Hagener
                                               machen.                                          Studierenden. Sie sind häufig schon in ir-
immer, den Hagener Psy-                                                                         gendeinem Arbeitskontext engagiert und
chologie-Studierenden                          Wo soll’s hingehen, bitteschön?                  bringen ganz besondere Kompetenzen und
                                               Inzwischen durfte ich in den Seminaren in        Fähigkeiten mit. So erinnere ich mich an den
mehr Möglichkeiten für                         Hagen über 200 Studierende kennenler-            Gewerkschaftler, die Ernährungsberaterin,
                                               nen. Unsere Gespräche steuerten früher           den Rentner, die Ingenieurin, den Piloten
praktisches Ausprobieren                       oder später fast immer auch in diese Rich-       und die Profi-Sportlerin. Bei so heteroge-
zu bieten                                      tung: Was will ich mit dem Studium einmal        nen Gruppen sind lebhafte Diskussionen
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 4/2016 - Fernstudis
Sprachrohr 4/2016   KARRIERE                                                                                                              7

vorprogrammiert, die immer auch mit einer     tidee in die Tat umzusetzen. Schon lange bin       Wenn ich zurückblicke…
Erweiterung und einer Veränderung der ei-     ich mit Dr. Leonie Manthey befreundet, die         … war es die richtige Entscheidung, an der
genen Perspektiven einhergehen. Gerade        eine Zeitlang wissenschaftliche Mitarbeite-        Lenne zu bleiben. Nur mit dem Studium in
deswegen bereiten mir die Seminare in Ha-     rin in Hagen war und ebenfalls Spezialistin        Hagen konnte ich beruflich all die Projek-
gen so viel Freude.                           für Stressbewältigungstrainings ist. Als ich       te verwirklichen, die ich umsetzen wollte.
                                              ihr von meiner Idee erzählte, war sie gleich       Auch in Zukunft werde ich mich dafür ein-
Meine Projektidee                             Feuer und Flamme. Zeitgleich hat sich das          setzen, dass die Psychologie-Studierenden
Mein Anliegen war es immer, den Hagener       IKS, ein An-Institut der FernUni, dazu berei-      mehr Möglichkeiten zum Erlernen prak-
Psychologie-Studierenden mehr Möglich-        terklärt, unser Projekt zu unterstützen. Und       tischer Fertigkeiten bekommen. Ihr habt
keiten zum praktischen Ausprobieren zu        auch Prof. Dr. Christel Salewski, für die ich in   Ideen, Wünsche, Tipps oder Anregungen?
bieten und sie zum Nachdenken darüber         der Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter        Schreibt mir gerne. Und vielleicht sehen wir
anzuregen, wie sie psychologisches Ar-        gearbeitet habe, ließ sich für unser Vorha-        uns ja in einem der kommenden Seminare.
beiten mit ihrer aktuellen Lebenssituation    ben begeistern. Dann hieß es: Ärmel hoch-
und ihren bisherigen Ausbildungen und         krempeln, alle Kräfte mobilisieren und ganz
Berufserfahrungen verbinden können. In        konkret darauf hinarbeiten, dass aus dieser
diesem Zusammenhang begleitet mich            Idee Wirklichkeit wird.
eine Idee schon seit Längerem: Wäre es

nicht toll, wenn es in Hagen auch eine Aus-   Es ist geschafft
bildung zur/m Trainer/in und Kursleiter/in    Inzwischen hat sich das Projekt erfolgreich
für multimodale Stressbewältigung gäbe?       weiterentwickelt: Im März 2017 wird das
Für mich selbst war dieser Trainerschein      IKS unter wissenschaftlicher Begleitung
damals der erste Schritt in meine aktuelle    von Prof. Salewski eine Ausbildung in mul-
Berufstätigkeit - und mit dem Erwerb dieses   timodaler Stressbewältigung anbieten, die
Scheines zu beginnen hat gut funktioniert.    zudem von der Zentralen Prüfstelle für Prä-
Besonders im Bereich der Prävention und       vention zertifiziert ist. Ich persönlich freue
Gesundheitsförderung ist er inzwischen        mich sehr auf die erste Ausbildungsgruppe          Viktor Vehreschild
eine häufig nachgefragte Qualifikation.       und wünsche mir, dass dieser Trainerschein         studierte in Hagen von 2009 bis
                                              auch für euch Perspektiven und vielleicht          2015 B. Sc. & M. Sc. Psychologie
Günstiger Moment                              sogar Türen öffnen wird.                           mail@psychologie-in-duesseldorf.de
Im Laufe des Jahres 2016 ergab sich dann
die Gelegenheit, meine langgehegte Projek-
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 4/2016 - Fernstudis
8                                             KULTUR  Sprachrohr 4/2016

„There is this truth and there is that truth
       – and then there is the true truth“
                     Josef Pasalaw, Vice Chancellor, Makumira University

Foto: Andreas Covi

              Auf den Spuren
          deutscher Kolonial-
                  geschichte
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 4/2016 - Fernstudis
Sprachrohr 4/2016   KULTUR                                                                                                      9

   Exkursionen sind die wohl schönsten und       den Bereichen Suaheli-Kultur,
   auch fruchtbarsten Gelegenheiten, The-        Indischer Ozean und Han-
   men zu vertiefen und – für Fernstudieren-     delswege, Kolonialherrschaft,
   de besonders lohnend – andere Studie-         Dekolonisationsprozess, Urba-
   rende kennenzulernen. Eine besonders          nisierung und Landwirtschaft
   lange und umfangreiche Exkursions-Tradi-      sowie Umgang mit der Natur
   tion hat das Historische Institut. Die For-   erarbeitet, die wir vor Ort in
   schungsreisen werden oftmals vom Film-        Referaten vorstellten.
   team des ZMI begleitet, und so können die
   Erlebnisse und Erkenntnisse mit anderen       Je vielfältiger und fremdarti-
   Studierenden geteilt werden oder in Stu-      ger das Erlebte, desto unter-
   dienbriefe als Materialien einfließen.        schiedlicher sind die indivi-
                                                 duellen Eindrücke. Jeder von
   Diesmal ging es für 23 Studierende, zwei      uns nahm Land und Leute, Be-
   Dozenten und das FernUni-Filmteam vom         gebenheiten und Begegnun-
   1. bis zum 14. Oktober mit dem Lehrge-        gen auf seine Weise wahr. Mit                                   Foto: Henning Bornmann
   biet „Geschichte Europas in der Welt“         zum Programm gehörte auch
   nach Tansania und Sansibar. Vor Ort woll-     ein Blog für die Daheimgebliebenen, in
   ten wir „Transkulturelle Netzwerke und        dem jeder Tag von zwei Teilnehmenden
   globale Abhängigkeiten“ erkunden.             zusammengefasst wurde. Dort lest ihr am
   Nach der Ankunft in Arusha ging’s sofort      bestens selbst, was wir gesehen, gehört,
   los. Der Toyota-Minivan wurde zu unserer      erlebt und gedacht haben:
   zweiten Heimat.
                                                 http://blog.fernuni-hagen.de/
   Auch wenn vieles noch ursprünglich war        europa-welt/
   oder bleiben möchte, ist die „moderne“                                                   Gudrun Baumgartner
   Welt auch aus Afrika nicht wegzudenken.                                                  gudrun.baumgartner@studium.
   Die Gegenwart vor Augen wurden entlang                                                   fernuni-hagen.de
   der Route von Arusha bis nach Sansibar                                                   Studierende im M.A. Europäische Moder-
   geschichtliche Themen aufbereitet. Vor                                                   ne
   der Reise hatten wir Thesenpapiere zu

Foto: Henning Bornmann
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 4/2016 - Fernstudis
10                                                                                                  KULTUR  Sprachrohr 4/2016

Rohkost,
aber es muss Spaß machen

K
               ommt mir das nur so vor oder    Kein Festtagsbraten mehr                       Mal bewegen? Das kann doch nicht sein
               hat sich die Anzahl an Koch-    Aus diesem Grund vereinbare ich einen Ter-     Ernst sein! Aber es ist sein Ernst, und ihn
               büchern, Ernährungskonzep-      min mit einem vegan lebenden Fitnesstrai-      macht dieses fruchtige Gemisch auch wirk-
               ten und Diät-Ratgebern in       ner, der sich der gesunden Küche verschrie-    lich satt. Ich schaue an ihm herunter, ob
               den Büchereien verdreifacht?    ben hat und kein Gramm Fleisch zu sich         ich irgendwo eine schlackernde Hautstel-
Plötzlich gibt es meterlange Regale, die ge-   nimmt, auch wenn der Festtagsbraten bei        le entdecke, doch er ist stramm und voller
füllt sind mit Weisheiten über Superfoods      Oma noch so herrlich duftet. Er würde mir      Muskeln. Es muss also doch was dran sein.
und Weizengrasanbau. Die Wörter Ashwag-        erklären können, was es mit dem Trend auf      Da ich diesen veganen Ich-esse-keine-tieri-
andha, Paleo-Diät und Acaibeere sind in al-    sich hat. Gespannt zücke ich meinen Notiz-     schen-Produkte-Stil selbst mal ausprobie-
ler Munde und ich frage mich, was zur Hölle    block, als er seinen Standmixer aufbaut und    ren möchte, frage ich ihn auch gleich noch
ist das?                                       ihn mit einem halben Liter purem Karotten-     nach dem Abendessen. Es ist ja irgendwie
                                               saft füllt. „Jetzt kommen noch Himbeeren,      schon klar, was er antwortet: Grünzeug! Al-
Rosige Wangen und ewiges Leben                 zwei Bananen, eine Avocado und Erdbee-         les, was kleine Kinder verabscheuen, gehört
Wissbegierig wie ich bin, habe ich mich        ren hinein, und fertig ist dein Frühstück.“    auf den Esstisch. Grünkohl und Pak Choi lie-
mal eine Stunde ins Kulturkaufhaus gesetzt     Mir fällt die Kinnlade herunter, als er noch   gen da ganz weit vorne. Und am besten ist es,
und bin die Abteilung „Ernährung“ durch-       hinzufügt, dass dieser Drink bis zum Mittag-   wenn man alles nur ein wenig dünstet, denn
gegangen. Schließlich soll der neue – und      essen sättigen würde, und das – nur mal so     Tomaten in der Pfanne gehen gar nicht. Da
vor allem gesunde! – Trend ja nicht an mir     am Rande erwähnt – aus einem großen bun-       schlägt der Säure-Anzeiger aber mal richtig
vorbeiziehen. Ich will unbedingt auch in       ten Blattsalat besteht. Man sieht es mir mit   aus. Roh ja, kochen nein. Und wenn kochen,
die heilende Welt der mysteriös klingen-       meinen 55 kg vielleicht nicht an, aber ich     dann nur mit Kokosfett. Alles andere könne
den Nahrungsmittel eintauchen, die rosige      brauche Kohlenhydrate, feste Nahrung, was      der Körper eh nicht verwerten. Mein Magen
Wangen und ein ewiges Leben verspre-           zum Beißen. Und dann packt er den Knaller      fängt schon laut an zu knurren, wenn ich
chen. Goji … das klingt so fernöstlich und     auf den Tisch: Dieser Smoothie wäre feste      nur daran denke. Ab und an mag Rohkost ja
beschwingend. Paleo, wie ein geheimer Ort      Nahrung, denn Smoothies soll man kauen.        ganz lecker sein, aber jeden Tag? Das macht
in einem weit entfernten Land. Dass sich                                                      keinen Spaß. Auch wenn man kleine Snacks
dahinter nur eine kleine rote Frucht, die      Satt werden durch Smoothies?                   wie Nüsse zu sich nehmen darf, sollte man
einer Hagebutte ähnelt, und Steinzeitkost      Ähm … wie bitte? Kauen? Ich stürze meine       die doch vorher mindestens sechs Stunden
verbirgt, enttäuscht mich ein wenig. Am        Lieblingssmoothies immer in einem Affen-       in warmem Wasser einweichen.
besten, ich ziehe einen Fachmann zu Rate.      zahn runter, und nun soll ich meinen Kau-
                                               muskel bei jedem Schlucken gleich zwanzig      Schokolade als Rettung?
                                                                                              Gedanklich will ich gerade aussteigen, als
                                                                                              er die Wörter Schokolade sei okay in den
                                                                                              Raum wirft. „Ich darf naschen?“, frage ich
                                                                                              erwartungsvoll und werde sofort auf den
                                                                                              Boden der Tatsachen zurückgeholt. „Ja, Ka-
                                                                                              kaobohnen gibt es überall im Internet zu
                                                                                              kaufen.“ Ich beende den Termin mit einem
                                                                                              freundlichen Nicken und freue mich gerade
                                                                                              über nichts mehr, als in meine Salamistulle
                                                                                              zu beißen und das Wort Ashwagandha, das
                                                                                              übrigens übersetzt Geruch des Pferdes be-
                                                                                              deutet, nie wieder in den Mund nehmen zu
                                                                                              müssen. Na das sagt doch schon alles. Dann
                                                                                              mal guten Appetit und bitte ohne mich!

                                                                                              Janina Strümpf
                                                                                              janina.struempf@studium.
                                                                                              fernuni-hagen.de

                                                                     5PH/Shutterstock
Sprachrohr 4/2016   KULTUR                                                                                                              11

                     Die Rosa-Hellblau-
                                  Falle
   Für eine Kindheit ohne Rollenklischees

H
                ip-Hop und Geschlechter-        Mädchen handelte. Heute sei selbst die         soll ein Tag sein für mehr Wertschätzung
                fairness passen gut zusam-      dort hängende Regenbekleidung meist sehr       der in diesem Bereich geleisteten Arbeit
                men. Diese Meinung vertrat      eindeutig geschlechtsbezogen.                  und auch ein Tag, der eine fairere Verteilung
                jedenfalls Sascha Verlan,                                                      von Care- und Fürsorgearbeit einfordert.
                einer der Referent*innen        Ihre selbstkritische Frage zu Anfang war,
am Abend „Mann redet – Frau nackig“, und        ob es nur ihr Blick sein könnte oder ob sich   Die Referent*innen erzählten auch vom
spielte damit auf die Entstehungsgründe         tatsächlich etwas „zurückentwickelt“. Sys-     Schulfotografen, der bereits die Fotos der
dieser Lebenseinstellung an. Zusammen           tematisch geführte Interviews bestätigten      11jährigen Mädchen bearbeitete. Bei ihrer
mit Almut Schnerring gestaltete er einen        ihrer Meinung nach aber schnell, dass wir      Tochter waren es die Sommersprossen, die
gut besuchten Abend in der Ellipse der          längst nicht so weit sind in Bezug auf Rol-    wegretuschiert wurden, aber auch die Lach-
FernUniversität. Der Vortrag war so kurzwei-    lenklischees, wie wir gerne meinen.            fältchen. Dicke Mädchen werden schlanker
lig und mit vielen Beispielen gespickt, dass                                                   gemacht und alle zusammen lernen dadurch
das Zuhören länger als sonst möglich war.       Bereits im Kinderzimmer beginnt der Pay        sehr früh, sich nicht schön zu finden, so wie
Verlan erzählte von ihrem gemeinsamen           Gap, also die Tatsache, dass Frauen immer      sie aussehen. Um „perfekt in einer Minute“
Buch „Die Rosa-Hellblau-Falle“ und der          noch weniger als Männer für die gleiche        zu werden, müssen die Sommersprossen
Reaktion des Verlags, als dieses einem          Arbeit bekommen: Mädchen erhalten im           laut Werbung mit Makeup überdeckt wer-
„Autorinnenpaar“ zugeschrieben wurde.           Durchschnitt 28 % weniger Taschengeld als      den. Und Heidi Klum, deren Sendung „Ger-
Der Verlag fühlte sich genötigt, den Autor      Jungs! So gewöhnt man schon die Kleinen        many‘s Next Topmodel“ für 14- bis 49-Jäh-
zu „beschützen“ und darauf hinzuweisen,         an das, was sie gesellschaftlich erwartet.     rige sein soll, hat in ihrer Kinderkollektion
dass es sich aber um einen Mann und eine                                                       bereits Highheels für 3- bis 6-Jährige – und
Frau handeln würde. Soviel zum oft gehör-       Dasselbe setzt sich bei der Familienarbeit     Abendkleider sowieso.
ten „mitgemeint“. Gilt offensichtlich nur für   fort. Wer hilft im Haushalt? Besser: Wer
Frauen …                                        macht wie viel in welchem Bereich? Am          Wie gesagt: Das größte Hindernis besteht in
                                                Weltmädchentag der UNICEF gab es aktu-         unseren Köpfen. Wir meinen, dass wir schon
Almut Schnerring erzählte von ihren ge-         elle Zahlen. Es sind Milliarden Stunden, die   viel weiter wären und unsere Kinder neut-
meinsamen Kindern, zwei Mädchen und             Mädchen hier mehr arbeiten. Fragt der Sohn     ral erziehen und behandeln würden. Dabei
ein Junge, von den durch sie gemachten          des Paares ganz überrascht: Was machen         gibt es Werbung für Babynahrung, in denen
Erfahrungen mit Kitas, Schulen und dem          denn die Jungs währenddessen? Sein Vater       nur die Mutter angesprochen wird, denn
Marketing der für Kinder produzierenden         sieht die weitreichenden Folgen: Männliche     der Vater muss ja arbeiten. Und die Bilder
Industrie. Alles zusammen machte sie als        Kinder dürfen nicht hineinfinden in die Fa-    im Hintergrund suggerieren, dass aus Mäd-
Eltern immer nachdenklicher. Auf der einen      milienarbeit.                                  chen Balletttänzerinnen und Prinzessin-
Seite meinten wir alle, dass wir in puncto                                                     nen, aus Jungs aber Bergsteiger und Aben-
Geschlechtergerechtigkeit viel weiter seien     So hat das Autor*innenpaar einen Equal         teurer werden. Nonverbal, versteht sich.
als vor vierzig Jahren, auf der anderen Seite   Care Day eingeführt, um damit darauf hin-      Kinderüberraschungseier gibt es „neu und
seien die unbewusst oder bewusst trans-         zuweisen, dass es auch ein Gender Care Gap     nur für Mädchen“, also heißt das „verboten
portierten Rollenklischees genau die von        gibt. Männer übernehmen nur ca. 20 Pro-        für Jungs“ usw.
anno dazumal, nur anders verpackt und viel      zent dieser Arbeit, in der häuslichen Pflege
suggestiver als die offene Ungleichbehand-      sogar nur 10 Prozent. Auch das wird in der     Das Autor*innenpaar erklärt die seit den
lung früherer Tage.                             Kindheit eingeübt. Mancher Junge, der ger-     1970ern bekannten Forschungen zu Mini-
                                                ne beim Backen oder Versorgen mithelfen        malgruppen anhand einer Erfahrung in ei-
Ihre Beispiele aus der eigenen Erfahrung        möchte, bekommt abwertende Kommenta-           ner Kita: Schon das Tragen blauer und roter
waren für die Besucher*innen des Abends         re zu hören. „Du Mädchen“ als Schimpfwort      T-Shirts bewirkte, dass sich ein Wir-Gefühl
allesamt überzeugend. Bei ihrer ersten          (?) mag auch hier zu hören sein. Nur sehr      ergab. Man spricht in der Sozialwissenschaft
Tochter, also vor etwa 14 Jahren, habe man      selbstbewusste und starke Kinder halten        von „Eigengruppe“ und „Fremdgruppe“. In
an der Garderobe der Kita nicht zwingend        das aus und beteiligen sich trotzdem weiter.   der Eigengruppe fühlen sich die Gruppen-
ablesen können, ob es sich um Jungs oder        Der Equal Care Day (www.equalcareday.de)       mitglieder einander näher, man ist leichter
12                                                                                                      KULTUR  Sprachrohr 4/2016

bereit, Eigenes zugunsten der Gruppe zu-       Schnerring nur ganz nüchtern: Kinder ver-         Außerdem: Zahlen zählen! Wer wird ge-
rückzustellen, und kritisiert die Mitglieder   stehen keine Ironie. Sie verstehen aber sehr      nannt, zitiert, abgebildet? Wer schreibt?
der Fremdgruppe stärker. Es besteht die        wohl, dass es zwei verschiedene Welten            Über wen wird geschrieben? Wer war ein-
Tendenz, die eigene Gruppe zu bevorzugen       gibt. Und sie lernen: Ich muss eine Hürde         geladen? Wer spricht?
und positiver zu beurteilen. Sie fühlt sich    übersteigen, wenn ich als Mädchen einen
„richtiger“, homogener an. Man tendiert au-    bestimmten Beruf lernen will. Aber auch:          Frauen sichtbar machen durch geschlech-
ßerdem zur Distanzierung gegenüber der         Ich bin kein richtiger Mann, wenn ich dies        terfaire Sprache. Frauen sind vielleicht
Fremdgruppe. Es fühlt sich einfach gut an,     oder jenes tue.                                   „mitgemeint“, aber sie werden nicht „mit-
zu einer Gruppe zu gehören. Und je mehr                                                          gedacht“. Deshalb: Frauen sichtbar machen
die „Unterschiede“, und sei es nur die Farbe   Über die Macht der Werbeindustrie gab es          in der Sprache, egal ob durch Beidnennung
des T-Shirts, betont werden, desto stärker     zuletzt ein paar Zahlen, die aufhorchen lie-      (Ingenieure und Ingenieurinnen), Schrägs-
werden diese Phänomene, obwohl vorher          ßen:                                              trich (Lehrer/-innen), Binnen-I (Erziehe-
alle einfach ein und derselben Gruppe an-      •    Wir alle nehmen täglich 3000 bis 5000        rInnen), Abwechseln von weiblichen und
gehörten. Wie gesagt: Diese Forschungser-           Werbebotschaften auf.                        männlichen Bezeichnungen, Neutralisieren
gebnisse über Minimalgruppen sind annä-        •    Schon Kinder im Kindergartenalter            (Studierende), X-Form, Unterstrich (Mecha-
hernd fünfzig Jahre alt, aber die Einzigen,         können 300 bis 400 Markenlogos rich-         troniker_innen) oder Gender-Stern (Stu-
die es zu wissen scheinen, sind die Marke-          tig zuordnen.                                dent*innen). Und ab Januar gilt sowieso in
ting-Experten.                                 •    Der     Gesamtumsatz       der    deut-      NRW das neue Landesgleichstellungsge-
                                                    schen                  Marketingindust-      setz, das eine geschlechtsneutrale Sprache
Dasselbe passiert, wenn Kinder über                 rie beträgt 30 000 000 000 €,                für alle öffentlichen Einrichtungen ver-
Schultüten, Bücher, Lebensmittel, Kleider,          umgerechnet also rund 400 € pro Per-         pflichtend macht, also auch für Schulen und
Spielzeug, Brillen etc. immer wieder darauf         son und Jahr. Das ist mehr als das Brut-     Universitäten. Darauf machte die Gleich-
hingewiesen werden, dass sie Jungen oder            toinlandsprodukt vieler Länder!              stellungsbeauftragte, Frau Pinkvoss, im An-
Mädchen sind – und nicht einfach Kinder.                                                         schluss aufmerksam.
Über Themenzuschreibungen und Rollen-          Die Industrie hat ein massives Interesse
bilder werden Erwartungen vorgegeben           an der geschlechtsspezifischen Zuordnung          Wir alle sollten den Stereotypen auf der
und unbewusst bei den Kindern implantiert.     von Spielzeug. Denn dadurch werden Din-           Spur bleiben und wissen, dass wir Unter-
An Beispielen mangelte es nicht: So gibt es    ge eventuell nicht weitervererbt, sondern         schiede machen. Und wir sollten darüber
zu den bekannten Drei-???-Büchern nun          neu angeschafft. Zum Sammeln von nega-            sprechen, uns vernetzen und wehren gegen
Drei-!!!-Bücher, speziell für Mädchen. Wäh-    tiven Beispielen hat das Referent*innen-          die Manipulation durch wirtschaftliche, po-
rend die Drei ??? spannende Abenteuer          paar einen Blog eingerichtet (ich-mach-           litische oder ideologische Interessenver-
erleben, geht es bei Letzteren um ganz an-     mir-die-welt.de) und ganz neu auch einen          bände.
deres, wie schon die Titel anzeigen: „Kuss-    Negativpreis aus der Taufe gehoben, den
Alarm“, „Gefahr im Fitness-Studio“, „Ach-      „Goldenen Zaunpfahl“ für die absurdesten          Zuletzt der Rat: Nichts ist besser als einfach
tung: Promihochzeit“, „Gefahr im Reitstall“.   Auswüchse des Gender Marketing. Wer mit-          „Ich“ zu sein und nicht nach rechts und links
Aber auch Lego, der skandinavische Spiel-      machen möchte, ist hier an der richtigen Ad-      auf Zustimmung zu spekulieren. Solche
zeughersteller, hat es perfektioniert. Sie     resse: www.goldener-zaunpfahl.de                  selbstbestimmten Erwachsenen sind die
wollen zwar nach eigener Aussage nicht in                                                        besten Vorbilder für ihre Kinder und Enkel
einen politischen Diskurs hineingezogen        Auch das wurde klar: Familien sind keine          – und alle anderen, mit denen sie umgehen.
werden, da sie „nur für Kinder“ produzieren.   Inseln, und nur sehr selbstbewusste Kinder        .
Aber ihre Spielfiguren transportieren ganz     können sich dem von Interessengruppen
klar bestimmte Klischees: Die männlichen       aufgebauten Gruppendruck entziehen. Der
Figuren haben Berufe und keine Namen.          „stereotype threat“, aus der Rassismusfor-
Die weiblichen tragen Namen, und nur eine,     schung der 70er Jahre bekannt, beeinflusst
nämlich Andrea, hat einen Berufswunsch.        selbst Menschen, die sich sehr bewusst da-
Sie will Sängerin werden und geht putzen       von abgrenzen wollen. Studien beweisen,
(!), um sich das Geld für den Gesangsunter-    dass wir alle Vorurteile und Klischees, und
richt zu verdienen.                            seien es positive, in uns tragen, die durch
                                               entsprechende Sätze und Assoziationen ge-
Viele weitere Beispiele aus der Werbung        weckt werden können.
machten an diesem denkwürdigen Abend
klar, wie tief die Rollenzuschreibungen        Zuletzt bleibt die Frage, was zu tun ist, wel-
gehen. Egal, ob ein Prospekt Spielsachen       che Wege es aus der Rosa-Hellblau-Falle           Kornelia Ellinger
„für Nachwuchs-Ingenieure und junge Pup-       gibt. Wichtig war den Autoren, dass keiner        Studentische Stellvertreterin der zentralen
penmamas“ anpreist oder Bettwäsche für         wirklich „neutral“ mit Kindern umgeht. Das        Gleichstellungsbeauftragten
Jungs einen Astronauten zeigt und die für      zu wissen sei aber schon der erste Schritt in     kornelia.ellinger@studium.fernuni-hagen.
Mädchen eine Prinzessin – immer werden         die richtige Richtung. Wichtig ist und bleibt,    de
Rollen zugeschrieben und Klischees tra-        dass alle alles dürfen sollen, also allen alles
diert, die längst überwunden sein sollten.     angeboten wird. Und dann kann man schau-
Und auf den oft gehörten Einwand, das sei      en, was das Kind wählt.
doch alles nicht so ernst gemeint, konterte
Sprachrohr 4/2016   INTERVIEW                                                                                                         13

        Wie geht es unseren
                 Informatik-
            Erstsemestern?

Interview mit zwei
Studienanfängerinnen

Vielen Dank, Beatrice und Andrea, dass ihr     Warum habt ihr die FernUni ausge-             Wie gefällt es euch hier bisher?
bereit seid, ein paar Fragen zu eurem Studi-   wählt?                                        Andrea: Grundsätzlich finde ich es sehr gut.
um zu beantworten.                             Bea: Ich habe die FernUni ausgewählt, weil    Leider bin ich noch nicht sicher, ob ich für
                                               sie mir empfohlen wurde. Da für mich fest-    die Informatik geeignet bin oder nicht ein
                                               stand, noch einmal zu studieren, das aber     Fachwechsel besser wäre. Was die Organi-
                                               nur auf Teilzeit. Der ausschlaggebende        sation betrifft, bin ich sehr zufrieden und
Möchtet ihr euch kurz vorstellen?              Punkt war schlussendlich, dass die FernUni    freue mich auch schon auf die erste Prä-
Bea: Hallo mein Name ist Beatrice und ich      Hagen keine unmenschlichen Studienge-         senzveranstaltung nächstes Wochenende!
studiere seit dem WS 16/17 an der FernUni      bühren verlangt und gute Bewertungen im
Hagen im Studiengang Informatik auf Teil-      Internet hat. Des Weiteren hat man trotz      Bea: Bisher gefällt es mir sehr gut und ich
zeit (BA). Ich (27) wohne in Erfurt und bin    Studium ein festes finanzielles Standbein,    bin überrascht, wie gut alles organisiert ist.
sehr froh, die Chance zu bekommen, noch        da hier ein Vollzeit-Job möglich ist.         Man bekommt wirklich sehr essentielles
einmal studieren zu können.                                                                  Studienmaterial und kann damit super ar-
                                               Andrea: Super ist natürlich auch die freie    beiten. Jedoch sind im Programmierbereich
Andrea: Ich bin Andrea (32) und wie Bea seit   Zeiteinteilung, die man mit der FernUni au-   die Anforderung sehr hoch, vor allem für
diesem Semester an der FernUni Hagen.          tomatisch hat. Aber natürlich erfordert das   Studierende, die sich mit diesem Fachbe-
Nach meinem Studium Biologie wollte ich        auch etwas Selbstdisziplin. Ein Präsenzstu-   reich noch nie auseinandergesetzt haben.
mich weiterbilden und studiere jetzt Infor-    dium wäre mit meinem Job nicht vereinbar.
matik in Teilzeit neben dem Beruf.             Mit den gedruckten Skripten kann ich so
                                               aber sogar auf dem Weg zur Arbeit neben-
                                               bei studieren.
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Seid ihr mit der Betreuung durch
die Uni zufrieden?
Bea: Ich muss zugeben, dass ich derzeit
noch keine Betreuung nutzen musste, da
ich wirklich sehr zufrieden bin, wie sich die
FernUni Hagen organisiert.

Andrea: Dito.

Was gefällt euch, was könnte man
verbessern?
Bea: Mir gefällt sehr gut, dass man zu jedem
Anhaltspunkt rechtzeitig informiert wird.
Jedoch wäre es gut, wenn es eine Plattform
gäbe, in der man sich als Student über The-
matiken besser auseinandersetzen könnte.
Die Newsgroup ist eine schöne Idee meiner                                    Beatrice und Andrea
Meinung nach. Jedoch wäre es vielleicht
gut, wenn es eine Art Messenger oder Grup-
pe gäbe, in der man sich zeitgleich aus-
tauschen könnte. Denn in der Newsgroup
dauert es teilweise mehrere Stunden oder          Lösungsansätze zu kommen. Ich bin froh,         Die Facebook-Gruppe der beiden findet ihr
Tage bis man wirklich eine Lösung für sein        die Gruppe gefunden zu haben!                   unter
Anliegen oder Problem gefunden hat, da                                                            https://www.facebook.com/
hier nicht sofort jemand antwortet und der        Welche Tools nutzt ihr zur virtuel-             groups/101460493647115/.
Login-Prozess teilweise sehr aufwendig ist.       len Zusammenarbeit?
Bei einem Messenger hat man jederzeit die         Bea: Ich habe eine Umfrage auf Facebook         Und nicht vergessen: Bei Problemen kann
Möglichkeit, „up-to-date” zu sein.                initiiert, um herauszufinden, was den Mit-      euch vielleicht auch die Fachschaft weiter-
                                                  gliedern der Gruppe am besten passt. Der-       helfen!
Andrea: Ich finde die regelmäßigen Übungs-        zeit arbeiten wir über drei Systeme, meines     http://www.fernuni-hagen.de/FACHSCHINF/
serien super und die Möglichkeit, Wochen-         Wissens nach. Zum einen Slack, Skype und
endveranstaltungen besuchen zu können.            den Facebook-Messenger.
Das Zeitpensum, was man braucht, wenn                                                             Das Interview führte Annette Stute.
man alles gewissenhaft durcharbeiten              Wie sieht euer Vergleich Universi-
möchte, ist allerdings schon üppiger. Was         tät und FernUni aus?
mir gar nicht so gut gefällt, ist die Internet-   Bea: Ich finde, dass der Vergleich von Uni-
seite der Uni. Zwar gewöhnt man sich daran,       versität und Fernuniversität nicht wirklich
aber anfänglich ist alles ziemlich unüber-        möglich ist. Klar ist das „Studier-System“ so
sichtlich.                                        ziemlich dasselbe. Man bekommt Module,
                                                  diese muss man belegen und am Ende be-
Ihr habt eine Studiengruppe auf                   weisen, inwieweit man für diesen Lernbe-
Facebook gegründet. Warum, und                    reich qualifiziert ist. Was ich jedoch an ei-
was läuft dort?                                   nem Fernstudium weitaus besser finde, ist,
Bea: Ja richtig, wir haben diese Gruppe           dass man sich die Zeit dynamischer eintei-
gegründet um neue Kontakte mit Kommi-             len kann. Insgesamt bin ich sehr zufrieden,     Annette Stute
litonen zu knüpfen, die sich im gleichen Se-      und man lernt schon in kurzer Zeit sehr viel.   annette.stute@sv-fernuni.de
mester und gleichen Studiengang befinden.         Andrea: Ich möchte die Zeit an der Präsen-      Hochschulgruppe: Grau und Schlau
Denn so gibt es die Möglichkeit, sich ge-         zuni nicht missen, es war eine der schöns-      Stellvertretende Sprecherin der Fachschaft
genseitig zu helfen, Lerngruppen zu finden        ten! Aber ich liebe auch meinen Job, und        METI, Beauftragte für Seminare und Veran-
und sich besser austauschen zu können. Wir        damit ist für meine jetzige Lebenssituation     staltungen
sprechen über Thematik in jeglicher Art, ob       die FernUni der beste Kompromiss.
es um Aufgaben geht, welche eingesendet
werden müssen, oder organisatorische As-          Vielen Dank für eure Antworten! Und viel
pekte.                                            Erfolg bei den anstehenden Prüfungen!

Andrea: Mir als absolutem Program-
mier-Noob hat es sehr geholfen, Kontakt
zu anderen aufbauen zu können. Der Aus-
tausch ist sehr wichtig, um aus gedankli-
chen Sackgassen herauszufinden und auf
Sprachrohr 4/2016   UNILEBEN                                                                                                       15

                                                                            Skifoan ?

S
           eit Juni fällt neben der Betreu-   Let’s move!
           ung der Regional- und Studien-     Als begeisterte Skifahrerin würde ich ger-
           zentren im Süden und Westen        ne eine Skifreizeit organisieren. Angeblich
           der Hochschulsport in mein         steht uns ja ein kalter und schneereicher
           Referat. Da wir an der FernUni     Winter bevor (behaupten Einheimische).
keinen Campus haben und insbesondere          Leider sind im Winter immer auch Klausu-
keine Sporteinrichtungen, beschränkten        ren. Ich würde zwei Termine vorschlagen:
sich die Aktivitäten des Referats in der
Vergangenheit meist auf die Bezuschus-        -4.2. - 11.2. VOR den Klausuren
sung von Sportlerinnen und Sportlern,         -11.3. - 18.3. NACH den Klausuren
die an den deutschen Hochschulmeister-
schaften teilnehmen.
                                              Voraussetzungen:
Doch wie sieht es für die 70.000 eher ge-     Interessenten sollten einigermaßen gute
mäßigt sportlichen Studierenden aus?          Skifahrer*innen sein.
                                              Ich würde bei ausreichendem Interesse
                                              ein entsprechend großes Skigebiet aussu-
In einem gesunden Körper wohnt                chen.
ein gesunder Geist?                                                                         Gudrun Baumgartner
Bewegung ist richtig – Bewegung ist wich-     Mitkommen wollen?                             gudrun.baumgartner@asta-fernuni.de
tig! Da unser Campus zwangsläufig nicht       Schreibt mir eure Vorstellungen, den prä-     Hochschulgruppe: Grau & Schlau
unsere Begegnungsstätte sein kann, ist es     ferierten Termin und ggf. Skigebiete, die     Referentin für Studium und Betreuung
mir ein Anliegen, sportliche Aktivitäten      Ihr liebt oder schon immer kennenlernen       Süd-West und Hochschulsport
entweder in Kooperation mit Hochschulen       wolltet.
vor Ort oder eben als dezentrale Events zu
fördern. Der Winter kommt – so
16                                                                                           UNILEBEN   Sprachrohr 4/2016

                 Regionalzentrum
                Frankfurt am Main
     Das Regionalzentrum der Fernuni im
                   COLLOSEO Frankfurt am Main
                        (Sachsenhausen)
                                                                                                       Besuchsadresse:

                                                                                            FernUniversität in Hagen
Im Regionalzentrum Frankfurt am Main kön-       als Einzelpersonen lernen oder sich in      Regionalzentrum Frankfurt am Main
nen Studierende:                                Lerngruppen treffen und das medien-         COLLOSEO Frankfurt
•   sich für das Studium immatrikulieren,       technische Angebot nutzen.                  Walther-von-Cronberg-Platz 16
•   Einsendearbeiten abgebeben,                                                             5. Obergeschoss
    Abschlussarbeiten einreichen,           Aus meiner Sicht bringt der aktive Dialog mit   60594 Frankfurt am Main
    sich Dokumente für die Fernuniversi-    Mitstudierenden wesentlich weiter, schafft
    tät Hagen beglaubigen lassen,           Mehrwert.                                       Telefon: +49 (0) 2331 987-2444 (Mo.
•   an diversen fachspezifischen Betreu-    Suche Dir Gefährten, besuche Veranstaltun-      - Fr. 08:00 - 18:00 Uhr)
    ungsangeboten teilnehmen,               gen des Mentoriats.
•   sich vor Aufnahme und während des       Beste Wünsche,                                            Öffnungszeiten
    Studiums von der Studienberatung                                                        Montag bis Freitag, 16:00 - 19:00 Uhr
    informieren, beraten und unterstützen   Björn Kothy.                                    Samstag, 10:00 - 13:00 Uhr
    lassen,                                                                                 Das Regionalzentrum ist barrierefrei
                                                                                            und behindertengerecht ausgestat-
                                                                                            tet.

                                                                                            Björn Kothy
                                                                                            bjoern.kothy@web.de
                                                                                            Grüne Hochschulgruppe

                                                                                            Kandidat des Studierendenparlamentes,
                                                                                            Kandidat der Fachschaft Wirtschaftswissen-
                                                                                            schaften
Sprachrohr 4/2016   UNILEBEN                                                                                                      17

                                                Studieren mit
                                                     Kindern

                                               Stillende Mütter und ...Väter
Beim Thema „Studieren mit Kind“ gibt es        Die eine oder andere Mutter und auch so     Gerne möchte ich euch bei solchen Fragen
seit jeher sehr unterschiedliche Meinungen,    manchen zukünftigen Vater hat die be-       zur Seite stehen und euch unterstützen. Ich
jedoch ist unübersehbar, dass sich die Situ-   wusste Entscheidung für ein Kind an die     würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure
ation von studierenden Müttern und Vätern      FernUniversität geführt – im Hinblick auf   Erfahrungen mitteilen würdet. Nur wenn
mit kleinen Kindern in den letzten Jahren      ein orts- und zeitunabhängiges Studium.     wir von Problemen wissen, können wir uns
zu verbessern scheint. Nicht zuletzt tragen    Doch auch hier folgt Ernüchterung und es    auch konstruktiv auf den Lösungsweg be-
Auditierungs- und Zertifizierungsverfahren     kommen Fragen auf wie „Was mache ich        geben. Auf unserer Homepage werdet ihr
wie z. B. „Familienfreundliche Hochschule“     mit meinem Kind, wenn ich eine Prüfung      demnächst auch wichtige Fragen und Ant-
einiges dazu bei.                              habe?“, „Und was, wenn ich zu einem Prä-    worten zu diesem Thema finden. Schaut
                                               senzseminar muss und ich keine Betreuung    also einfach ab und zu mal auf folgender
Trotz erheblicher Verbesserungen im Alltag     habe?“                                      Seite vorbei:
wird sich das Leben insbesondere beim ers-                                                          www.fernstudis.de
ten Kind grundlegend ändern.
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                               Kindgerechte Ausstattung in der Bildungsherberge

 Wichtige Informationen für Studierende
               mit Kindern
Klausuren für stillende Mütter:                Kind widmen will, kann ohne Probleme das
Stillende Mütter haben das Recht, ihre         Studium für ein Semester aussetzen. Ur-
Kinder auch während Prüfungen zu stillen.      laubssemester werden für die Schwanger-
Hier kann der Antrag auf einen besonderen      schaft genehmigt und so kann man ohne
Prüfungsort und auf Verlängerung der Prü-      Probleme für 6 Monate das Studium ausset-
fungszeit gestellt werden.                     zen. Es entstehen dadurch keine Nachtei-
                                               le, auch die Regelstudienzeit wird so nicht
Prüfungen und Präsenzseminare:                 überschritten.
Auf dem Campus der FernUniversität befin-
det sich seit Mai 2015 der MiniCampus. Hier
können bis zu neun Kinder im Alter zwi-        Übernachten in Hagen:
schen acht Wochen und 13 Jahren gleich-        In unserer Bildungsherberge (2 km vom
zeitig beaufsichtigt werden. Eltern können     Campus entfernt) seid ihr mit euren Kin-
ihre Kinder in den MiniCampus bringen,         dern immer willkommen. Hier findet ihr
wenn zum Beispiel die reguläre Kinderbe-       Babybettchen, Hochstuhl, Wickeltisch, Kin-
treuung ausfällt oder Arbeitseinsätze au-      derspielecke, Kindegeschirr. Sagt einfach
ßerhalb der normalen Arbeitszeit anfallen.     Bescheid, was ihr benötigt!
Für Studierende ist der MiniCampus Anlauf-                                                   Petra Lambrich
stelle, wenn sie etwa während Prüfungen                                                      Mailadresse: petra.lambrich@asta-fernuni.
oder Präsenzseminaren auf eine Kinderbe-       Gerne möchte ich an euren Erfahrungen teil-   de
treuung auf dem Campus angewiesen sind.        haben und würde mich freuen, viele Mails zu   Hochschulgruppe: Linke Liste
                                               erhalten.                                     stellv. AStA-Vorsitzende und Referentin für
Urlaubssemester:                                                                             die Studierenden mit Behinderung und/
Wer sich während der Schlussphase der                                                        oder chronischer Erkrankung sowie Gleich-
Schwangerschaft und in der ersten Zeit                                                       stellung
nach der Geburt lieber voll und ganz dem
Sprachrohr 4/2016   SEMINARE                                                                                                             19

BrainBiz
Schnell-lern-merk-Methoden
BrainBiz - Merk dir was du willst,                Punkten: 1. Fuß, 2. Knie, 3. Oberschenkel, 4.    •   Embodiment
oder: Wie du in 3 Min. mehr lernst                Hosentasche, 5. Bauchnabel, 6. Brustkorb, 7.     •   KAWA – Kreative        Ausbeute    (an)
als in 3 Std.                                     Schulter, 8. Hals, 9. Gesicht und 10. Kopf/          Wort-Assoziationen
                                                  Haare. Wenn du die zu lernenden Informa-
Liebe Kommilitonin, lieber Kommi-                 tion in ein Bild umgewandelt hast, ist es        Die Themeninhalte werden auf amüsante,
litone,                                           einfach, sich tausende von Infos zu merken,      inspirierende und motivierende Art vermit-
                                                  wie auch ein chinesisches Sprichwort sagt:       telt.
                                                  „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ Wie
Arie De Geus (Topmanager) sagte: „Die Fä-         in unserem Beispiel: nervus optikus ist der      Wann findet das Seminar statt:
higkeit, schneller zu lernen als die Konkur-      zweite Hirnnerv (Brille vom Optiker am Knie      Mo, den 23.01.2017 bis Mi, den 25.1.2017
renz, ist vielleicht der einzig wirkliche Wett-   – Punkt 2), nervus trigeminus ist der fünfte     (22 UStd.)
bewerbsvorteil.“                                  Hirnnerv (TRIangel am Bauchnabel – Punkt
                                                  5) und nervus vagus ist der zehnte Hirnnerv      Wer führt das Seminar:
Mal ganz davon abgesehen, wie schnell die         (Waage auf dem Kopf/Haare – Punkt 10 der         Anka Hansen, Expertin für gehirngerechtes
Konkurrenz lernt oder was Herr De Geus            Körperroute). Klingt am Anfang etwas kom-
meint, ist es für Studierende von Vorteil,        pliziert, jedoch erlebst du schon innerhalb
wenn man sich Informationen schnell und           des ersten Tages im Seminar, wie kinder-
dauerhaft einprägen, und vor allem, dass          leicht es dir sofort gelingt und wie viel du
man diese im richtigen (Prüfungs-)Moment          dir in kürzester Zeit merken kannst.
verlässlich abrufen kann. Im Rahmen eines
Studiums gilt es, reichlich Informationen         Für wen ist dieses Seminar geeig-
einzuprägen und zu lernen. Einige Themen          net?
muss man im Austausch mit anderen Kom-            Das Seminar richtet sich insbesondere an
militonen begreifen und verstehen. Ande-          Studierende der FernUniversität Hagen (mit
re Informationen gilt es oftmals, einfach         Beispielen zu Lerninhalten zu M1-M10 so-
auswendig zu merken und dann zu wissen.           wie eigenen Lern-Themen der TN) sowie
Um genau diese Informationen geht es im           alle Interessenten, welche z. B. im Rahmen
BrainBiz Schnell-lern-merk-Seminar.               eines Studiums viele Informationen lernen
                                                  sollen/wollen und nur wenig Zeit fürs Ler-       Denken, Handeln & Ärgern, Kommunika-
Worum geht‘s:                                     nen haben. Oder sich einfach schwertun           tions-Trainerin, Psychologie-Studentin (Ab-
Durch BMIZ Methoden (Bildhaft metapho-            damit, sich viel in kurzer Zeit zu merken. Die   schluss-Arbeit WS 16/17) an der FernUni-
risch induzierter Zugang) kannst du mehr          nächste Klausur kommt bestimmt ;-) – und         versität Hagen
Informationen in kürzerer Zeit aufnehmen          irgendwie immer „plötzlich“ in 4 Wochen.
und vor allem als Wissen behalten. Es                                                              Wo findet das Seminar statt:
werden Denk-, Merk- und Lerntechniken             Inhalte:                                         Bildungsherberge Hagen, Roggenkamp 10,
auf Basis der Gehirnforschung näherge-            •    Effiziente Verwertung von Gedanken-         58095 Hagen,
bracht. Diese bringen dich zu erstaunlichen            gut                                         Studierendenschaft der FernUniversität Ha-
Denk- und Merk-Höchstleistungen. Dein             •    zeitsparend lernen                          gen
„Denkraum“ wird dabei deutlich erweitert.         •    mühelose und schnelle Aneignung
Du erweiterst mit bisoziativen Denktech-               neuer Wissensinhalte                        Was kostet das Seminar:
niken dein gesamtes Denk-Potenzial. Du            •    assoziatives und bisoziatives Denken        99 € inkl. Verpflegung
merkst dir in 3 Min. mehr als in 3 Std. Ein       •    neuartige Denk-Methoden
Beispiel aus der Biologischen Psychologie                                                          Wie erfolgt die Anmeldung:
gefällig? Stell dir bildlich vor, dass auf dei-   Methoden:                                        www.bildungsherberge.de
nem Kopf eine alte Gemüse-Waage steht.            •    Assoziatives Denken
Und nun stellst du dir vor, dass du an dei-       •    Bisoziatives Denken                         Sonstige Infos:
nem Knie eine Brille trägst und an deinem         •    Key-Method                                  Übernachtung ist selbst zu organisieren, z.
Bauchnabel ein Triangel tätowiert ist. Hast       •    Story-Telling                               B. Bildungsherberge, CampusHotel, Mercu-
du das Bild vor Augen? Gut. Nun merk dir          •    Body-Practice                               re, Jugendherberge
an deinem Körper eine Körperroute mit 10          •    RR – Room-Recognition
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