13/16 1. Juli 2016 7 Aargau Ende eines langen Leidenswegs 20 Solothurn - LSO

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13/16 1. Juli 2016 7 Aargau Ende eines langen Leidenswegs 20 Solothurn - LSO
SCHULBLAT T     Aargau und Solothurn

13/16
1. Juli 2016

 7 Aargau
   Ende eines langen
   Leidenswegs

20 Solothurn
   Mässiges Zeugnis für
   die neuen Lehrmittel
   Französisch und Englisch

36 Praxis
   Reise zu den Steinhauern
   von Mägenwil
13/16 1. Juli 2016 7 Aargau Ende eines langen Leidenswegs 20 Solothurn - LSO
ADUKA
                                                                                                      Professionelle Unterstützung, Begleitung
                                                                                                      und Beratung für Schulleitungen, Schulbehörden,
                                                                                                      Schulsozialarbeit und Lehrkräfte:
                                                                                                      Organisationsberatung, Supervision, Intervision,
                                                           Schul- und Mehrzweckmöbel                  Mediation und Coaching.
                                                                                                      www.cobis.ch
                                                                                                      Telefon: 056 441 60 60, E-Mail: info@cobis.ch
                                                           ADUKA AG
                                                           Schul- und Mehrzweckmöbel AG
                                                           Wynentalstrasse 1

                                                                                              062 777 41 80
                                                           5723 Teufenthal

                                                           Telefon: 062 768 80 90
                                                           Telefax: 062 768 80 95             für Ihr Inserat im Schulblatt
                                                           info@aduka.ch                        EWALD KELLER Werbung und Promotion GmbH
                                                                                            Chriesiweg 5, 5707 Seengen, ewald-keller@pop.agri.ch
                             Besuchen Sie uns im Internet unter www.aduka.ch                            www.werbungundpromotion.ch

                             Wie werden L est ee mn ?uf f el                                         Carlo Meier
                             zu L e se ra t                                                      Neu auch
                                                                                           Oberstufen-Lesungen
                                                                                                   und
                             Autorenlesung in Ihrer Klasse?                                 Schreib-Workshops
                                                                                           Mit dem neuen Jugendbuch «Paradise Valley»
                             Die Schweizer Bestseller-Serie. Infos auf www.carlomeier.ch          Details auf www.carlomeier.ch

                             DIGITALE SCHULE –                                               HfH-Tagung
                             ELEKTRONISCHE LEHRMITTEL
                             Die einen sagen, es geht zu
                             schnell, die anderen, zu lang-                                  Regelschulen lernen von Sonderschulen
                             sam. Aber dass sie immer                                        Samstag, 10. September 2016
                             wichtiger werden, ist unbestrit-
                             ten – digitale Lehrmittel für
                             die Schule. Wie werden sie                                      Fachpersonen in Sonderschulen und Schul­
                                                                                             heimen wissen, wie sie herausforderndem
                             evaluiert und eingeführt, was
                                                                                             Verhalten bei Kindern und Jugendlichen
                             bedeuten sie für Verlage, Lehr-                                 begegnen können. An der Tagung wird dieses
                             personen, Eltern und Kinder?                                    Wissen Lehrpersonen und anderen Teilneh­
                             Das SCHULBLATT vom                                              menden mittels Kurzreferaten und Workshops
                                                                                  ft
                             26. August geht diesen Fragen           Them e n he             praxisnah vermittelt.
                             nach. Gleichzeitig zeigen wir                Nr. 15
                             Trends und Neuheiten in der                        t 2016
                                                                     26. Augus               Programm und Anmeldung:
                             Digitalen Schule.                                               www.hfh.ch/tagungen, wfd@hfh.ch
Schulblatt AG/SO · 13/2016

                             Verpassen Sie die Chance nicht, Ihr Angebot mit einem
                             Inserat oder einer Beilage in der attraktiven Themen-
                             nummer auch zu Computer und Internet zu präsentieren.

                             Inserateschluss: 5. August 2016
                             Beratung und Reservation:
                             Inserat-Management SCHULBLATT Aargau und Solothurn
                             EWALD KELLER Werbung und Promotion GmbH,
                             Chriesiweg 5, 5707 Seengen
                             Telefon 062 777 41 80 I E-Mail: ewald-keller@pop.agri.ch

   2                         www.werbungundpromotion.ch
13/16 1. Juli 2016 7 Aargau Ende eines langen Leidenswegs 20 Solothurn - LSO
Cartoon

3
    Schulblatt AG/SO · 13/2016
13/16 1. Juli 2016 7 Aargau Ende eines langen Leidenswegs 20 Solothurn - LSO
Schulblatt                                              alv Aargau                                                  BKS Aargau

                                                                                               6 Standpunkt                                           7 Ende eines langen                                       14 Neue Ressourcen-
                                                                                                 Nun ist die Zeit des                                   Leidenswegs                                                steuerung
                                                                                                 Unterrichtens vorbei.                                  Endlich hat sogar der                                      Für elf Aargauer Schulen
                                                                                                 Christoph Frey,                                        Kanton Aargau ein                                          bietet die diesjährige
                                                                                                 SCHULBLATT-Redaktor,                                   Gesetz, das die familien-                                  Schuljahresplanung eine
                                                                                                 lässt sich teilpensionie-                              externe Betreuung der                                      neue Ausgangslage: Mit
                                                                                                 ren. Der Weg vom Fron-                                 Kinder regelt. Auch wenn                                   ihrer Teilnahme am Schul-
                                                                                                 talunterricht zur Binnen-                              die alv-Initiative deutlich                                versuch «Neue Ressour-
                                                                                                 differenzierung war                                    abgelehnt wurde, hat                                       cierung Volksschule»
                                                                                                 spannend. Die Schule                                   sie ihren primären Zweck                                   verfügen sie über einen
                                                                                                 hat sich positiv verän-                                erfüllt, den parlamen-                                     erweiterten Handlungs-
                                                                                                 dert, wenn auch mit                                    tarischen Stillstand zu                                    spielraum.
                                                                                                 einem Wermutstropfen.                                  durchbrechen.

                                                                                              3 Cartoon von Jürg Parli                                 7 Ende eines langen                                       14 Lektionen noch effektiver
                                                                                              6 Im Zeichen der Veränderungen                             Leidenswegs                                                einsetzen
                                                                                             18 Portrait: Isabelle Weber-                              8 Piazza: Tschüss BAP –                                   15 Anhörung zu personal-
                                                                                                Kordina                                                  Nachruf und Ausblick                                       rechtlichen Massnahmen
                                                                                                                                                       9 Spielen auf der Primarstufe                             16 «Vive les impressions!»
                                                                                            Titelbild. Die Sommerferien                               10 Austausch der Berufsgruppen                             17 Kinder und Bäume wachsen
                                                                                            stehen vor der Tür! Die Schulische                        10 Termine                                                    in den Himmel
                                                                                            Heilpädagogin Corina Laely verab-                         11 Unausgereiftes «Standort-
                                                                                            schiedet eine Zweitklässlerin vor                            und Raumkonzept»
                                                                                            der Primarschule Halde in Wohlen.                         12 Politspiegel                                           44 Offene Stellen Aargau
                                                                                            Foto: Simon Ziffermayer.                                  12 Ferienzeit
                                                                                                                                                      13 Neues aus dem LCH

                             SCHULBL AT T
                                                                                       Aargau und Solothurn
                             Impressum
                             Schulblatt Aargau und Solothurn, 133. Jahrgang            Inserate und Stellenausschreibungen im Schulblatt       Verantwortlich für die Seiten Pädagogische Hochschule:       Druck und Versand: Vogt-Schild Druck AG
                             Auflage: 10425 Exemplare (WEMF-Basis 2014).               dürfen durch Dritte nicht abgedruckt oder auf Online-   Michael Hunziker, Bahnhofstrasse 6, 5210 Windisch            Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen
Schulblatt AG/SO · 13/2016

                             Erscheint alle 14 Tage. Redaktionsschlüsse unter          Dienste übernommen werden.                              Tel. 056 202 70 38                                           Telefon 058 330 11 11, Telefax 058 330 11 12
                             www.alv-ag.ch, Button Schulblatt, ersichtlich.            Redaktion                                               E-Mail michael.hunziker@fhnw.ch                              E-Mail info@vsdruck.ch, www.vsdruck.ch
                             Herausgeber                                               Aargau: Irene Schertenleib, Schulblatt AG/SO            Abonnemente, Administration und Adressänderungen
                             Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv)         Entfelderstrasse 61, Postfach 2114, 5001 Aarau          Sekretariat alv, Postfach 2114, 5001 Aarau                   Gedruckt auf Royal Press 400 Matt, 70 gm2
                             und Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn (LSO).       Telefon 062 823 66 19                                   Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60
                             Das Schulblatt ist offizielles Informationsorgan des        E-Mail schulblatt@alv-ag.ch                             E-Mail alv@alv-ag.ch
                             Departements für Bildung, Kultur und Sport (BKS) Aargau   Solothurn: Christoph Frey, Schulblatt AG/SO             Abonnementspreise: Schweiz 1 Jahr Fr. 56.– ,
                             und des Departements für Bildung und Kultur (DBK)         Hauptbahnhofstrasse 5, Postfach 642, 4501 Solothurn     1/2 Jahr Fr. 40.– (inkl. MwSt; für alv- und LSO-Mitglieder
                             Solothurn.                                                Telefon 032 621 85 26, Telefax 032 621 85 27            in den Jahresbeiträgen inbegriffen)
                             Inserateverwaltung                                        E-Mail schulblatt.so@lso.ch                             Herstellung und Druck
                             Stelleninserate: Schulblatt AG/SO                         Verantwortlich für die Seiten BKS Aargau:               Produktion: Peter Brunner
                             Administration, Postfach 2114, 5001 Aarau                 Simone Strub Larcher, Leiterin Kommunikation BKS        Telefon 058 330 11 24, Telefax 058 330 11 12
                             Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60              und Davide Anderegg, Bachstrasse 15, 5001 Aarau         E-Mail schulblatt@vsdruck.ch
                             E-Mail alv@alv-ag.ch                                      Telefon 062 835 20 63, E-Mail schulblatt@ag.ch          Administration: Kaspar Frei
                             Kommerzielle Inserate: Ewald Keller, Werbung              Verantwortlich für die Seiten DBK Solothurn:            Telefon 058 330 11 02, Telefax 058 330 11 12
                             und Promotion GmbH, Chriesiweg 5, 5707 Seengen.           Marius Gehrig, VSA, St. Urbangasse 73, 4509 Solothurn   E-Mail k.frei@vsdruck.ch
                             Tel. 062 777 41 80, Telefax 062 777 41 84                 Telefon 032 627 63 12, Telefax 032 627 28 66

   4                         E-Mail ewald-keller@pop.agri.ch
                             www.werbungundpromotion.ch
                                                                                       E-Mail marius.gehrig@dbk.so.ch
13/16 1. Juli 2016 7 Aargau Ende eines langen Leidenswegs 20 Solothurn - LSO
LSO Solothurn                             DBK Solothurn                          PH FHNW                                 Praxis

20 Mässiges Zeugnis für                             28 Waldtag Bucheggberg         29 Gelungener Querein-                         34 Reise zu den Stein-
   die neuen Lehrmittel                                In altersdurchmischten         stieg in den Lehrberuf                         hauern von Mägenwil
   Die neuen, obligatori-                              Gruppen zogen am               Eine Studie der PH FHNW                        Im Steinbruch Mägen-
   schen Fremdsprachen-                                31. Mai die 140 Schüle-        hat das «Programm                              wil klopfen Kinder unter
   Lehrmittel sind in vielen                           rinnen und Schüler der         für erfahrene Berufs-                          der Anleitung von Josef
   Lehrerteams der Sek I                               Sekundarschule Buch-           personen» untersucht.                          Schuppisser versteinerte
   ein grosses Thema. Auch                             eggberg durch den Wald.        Die befragten Querein-                         Muscheln und mit etwas
   der LSO erhielt eher                                Der Waldtag gehört             steigenden und Schul-                          Glück versteinerte Hai-
   skeptische, zweifelnde,                             mittlerweile zur Schule        leitungen äussern sich                         fischzähne aus dem
   oft sogar verzweifelte                              wie der Sport- und der         mehrheitlich zufrieden                         Stein. Der Verein Stein-
   Stimmen. Es herrscht                                Spieltag.                      mit der Ausbildung und                         bruch Mägenwil beglei-
   Handlungsbedarf.                                                                   dem Berufseinstieg.                            tet die Kinder in prä-
                                                                                                                                     historische Zeiten.

20 Mässiges Zeugnis für                             28 Ein Waldtag lohnt sich      29 Gelungener Quereinstieg                     34 Det äne am Bärgli
   die neuen Lehrmittel in                                                            in den Lehrberuf                            35 Damit der Aufbruch nach
   Französisch und Englisch                                                        30 Wenn Schulen Begabungen                        der Lehre gelingt
25 Ein Quell der Fantasie                           47 Offene Stellen Solothurn       und Begabte fördern                         36 Reise zu den Steinhauern
   und Spielfreude                                                                 30 Motivierender NaWi-Unter-                      von Mägenwil
27 Weiterbildungsveranstaltung                                                        richt fördern                               38 Neues aus der Zentrale
   «Schule in der Bibilothek»                                                      31 Projekte für umfassendes                       für Klassenlektüre
27 Das sind wir dran                                                                  Informatik-Verständnis                      39 Fische aus einem Papiersack
27 LSO-Mitgliedschaft                                                              31 Verschiedene Blickwinkel                    40 Ein eindrückliches Farbenspiel
27 Termine                                                                            auf Gesundheit
                                                                                   31 Freie Plätze in der Weiter-                 37 Mediothek
                                                                                      bildung                                     38, 41, 42 Kiosk

                                                                                                                                  43 Agenda

Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband alv                                    Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn LSO
www.alv-ag.ch, alv@alv-ag.ch                                                       www.lso.ch, info@lso.ch
Präsidentin: Elisabeth Abbassi, abbassi@alv-ag.ch                                  Präsidentin: Dagmar Rösler
                                                                                                                                                                      Schulblatt AG/SO · 13/2016

Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau                                                    Allmendstrasse 14, 4515 Oberdorf
Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60                                       Telefon 032 621 56 80, d.roesler@lso.ch
Geschäftsführung: Manfred Dubach, Kathrin Scholl                                   Geschäf tsführer: Roland Misteli
Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau                                                    Hauptbahnhofstrasse 5, 4500 Solothurn
Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60                                       Telefon 032 621 53 23, Telefax 032 621 53 24
dubach@alv-ag.ch                                                                   r.misteli@lso.ch
scholl@alv-ag.ch

                                                                                                                                                                       5
13/16 1. Juli 2016 7 Aargau Ende eines langen Leidenswegs 20 Solothurn - LSO
Standpunkt

                             Im Zeichen der Veränderungen
                                                                          im Dorf kannten nicht einmal meinen             blättern und Arbeitsaufträgen bereit. Sie
                                                                          wirklichen Namen. Ich fühlte mich ge-           waren auf die persönlichen Arbeitspläne
                                                                          ehrt, «Herr Lehrer» sein zu.                    der Kinder abgestimmt. Nach einiger Zeit
                                                                                                                          kamen dann ein paar Schülerinnen und
                                                                          Unbegrenzte Möglichkeiten                       Schüler zu mir mit der Bitte: «Würden Sie
                                                                          Jetzt – viele Jahre später – habe ich           wieder einmal etwas mit uns allen an der
                                                                          immer noch das Gefühl, dass es eine             Tafel machen?» Ich war also immer he-
                                                                          Ehre ist, Lehrer zu sein. Zum Glück sind        rausgefordert, einen Mittelweg zu finden.
                                                                          die «Schnapsmatrizen» Vergangenheit.
                                                                          Schreibfehler waren fatal und hatten            Im Zeichen der Veränderungen
                                                                          einen Neubeginn zur Folge. Da haben wir         Nein, den Schnapsmatrizen trauere ich
                                                                          es heute wesentlich einfacher, denn die         nicht nach. Es ist auch angenehmer,
                                                                                                                                      wenn man als «Herr Lehrer»
                                                                                                                                      nicht immer im Mittelpunkt
                                                                                 Den Schnapsmatrizen                                  des dorfinternen Interesses

                                                                                 trauere ich nicht nach.                              steht. Ich geniesse mehr per-
                                                                                                                                      sönliche Freiheit und es ist
                                                                                                                                      egal, welches Auto – vielleicht
                                                                          Möglichkeiten mit dem PC sind schier            eine neue Freundin? – vor der Haustür
                                                                          unbegrenzt und das Rechtschreibpro-             steht. Und ich kann zu jeder Tages- und
                                                                          gramm ist ein Segen. Vielleicht ist es          Nachtzeit heimkommen, ohne am an-
                                                                          aber auch so, dass man heute viel Zeit          deren Tag Gesprächsthema zu sein.
                                                                          beim «Pröbeln» am Computer verbringt,           Apropos Gesprächsthema: Die Reformen
                             Standpunkt. Nun ist die Zeit des             während man dazumal dieselbe Zeit               der vergangenen Jahre führten und füh-
                             Unterrichtens vorbei. Christoph Frey,        für das nochmalige Schreiben der Matri-         ren zu regen Diskussionen. Auch mich
                             SCHULBLATT-Redaktor, lässt sich teil-        zen brauchte. An der intensiven Vorbe-          schüttelten sie immer wieder tüchtig
                             pensionieren. Der Weg vom Frontal-           reitungsarbeit hat sich aber so oder so         durch. Doch für mich ist klar: Reformen
                             unterricht zur Binnendif ferenzierung        nichts geändert.                                beeinflussen die Schule auf Dauer positiv,
                             war äusserst spannend, die sich bieten-      Auch der «Herr Lehrer» ist passé. Einer-        sie hinterfragen Bestehendes und setzen
                             den Möglichkeiten im Lehrberuf moti-         seits ist das gut, andererseits lag in dieser   Prozesse in Gang, die den Schülerinnen
                             vierend. Die Schule hat sich positiv ver-    Anrede ein grosses Stück Respekt, der           und Schülern den Weg in einer sich rasch
                             ändert, wenn auch mit einem Wermuts-         heute hin und wieder zu wünschen übrig          ändernden Zeit für eine erfolgreiche Zu-
                             tropfen.                                     lässt.                                          kunft ebnen.
                                                                          Neben rein technischen Veränderungen            Aller guten Veränderungen zum Trotz
                             Ich hatte für jede meiner vier Klassen       waren andere weit prägender, denn sie           bleibt ein Wermutstropfen. Den «Herr Leh-
                             alles bis ins kleinste Detail vorbereitet.   krempelten den Unterricht in vielen Be-         rer» gibt es nicht mehr. Damit ist aber bei
                             Zur besseren Unterscheidung von Addi-        reichen sehr positiv um. Während in mei-        einigen Kindern und Eltern der nötige Res-
                             tion und Subtraktion schob ich zwischen      nen ersten Jahren Partner- und Gruppen-         pekt verflogen. Ohne Respekt – und der
                             die «Schnapsmatrizen» jeweils ein rotes      unterricht – nebst Frontalunterricht –          damit verbundenen Empathie – ist einiges
                             oder ein grünes Druckpapier. Im Deutsch      das höchste der Gefühle war, kam mit            schwerer zu erreichen. Im Kollektiv liegt
                             lagen die handgeschriebenen Arbeits-         ELF neuer Schwung in mein Schulzim-             die Stärke, nicht im kompromisslosen
                             blätter bereit, im Sachunterricht standen    mer. Anstelle verstaubter Rechenbücher          Durchsetzen persönlicher Bedürfnisse,
                             die Abläufe fest. Zufrieden und mit ge-      mit unendlich vielen «Biegelirechnun-           die sofort befriedigt werden müssen.
Schulblatt AG/SO · 13/2016

                             stelltem Wecker schlief ich ein.             gen», und dem auf der Umschlagseite             Ich danke allen Kolleginnen und Kolle-
                             Ein nicht enden wollendes Klingeln an        eingeklebten Laufzettel mit unzähligen          gen, Eltern, Behörden, Schulleitungen,
                             der Haustür riss mich aus den Träumen:       Namen, traten neue Lehrmittel, die mehr         Schülerinnen und Schülern, die mir in
                             8.30 Uhr – verschlafen!! Vor dem Schul-      zum Denken und zum eigenen Handeln              den vergangenen 38 Jahren Schule mit
                             zimmer wurde ich freundlich empfangen.       anregten. Plötzlich arbeiteten die Schüle-      grossem Respekt begegnet sind und mir
                             Einige meinten, das könne jedem passie-      rinnen und Schüler während einer Lek-           eine wunderbare Zeit bescherten. Es
                             ren. Ja, sicher – aber nicht am ersten       tion an ganz unterschiedlichen Themen.          lohnt sich nach wie vor, Lehrerin, Lehrer
                             Elternbesuchstag meiner Schulkarriere.       Im Zuge dieser Individualisierung des           zu werden und zu sein.
                             Der «Herr Lehrer» hat verschlafen, hiess     Unterrichts standen bei mir in verschie-        Christoph Frey
                             es – der «Herr Lehrer». Der Vorfall hatte    denen Räumen, auf Tischen und Stühlen
   6                         keine Folgen. Die Anrede blieb. Einige       verteilt, über 80 Kistchen mit Arbeits-
13/16 1. Juli 2016 7 Aargau Ende eines langen Leidenswegs 20 Solothurn - LSO
alv Aargau

An der nächsten DV werden die Delegierten unter anderem über eine Bildungsinitiative des alv befinden. Foto: Christoph Imseng (Archiv: DV 2015).

Ende eines langen Leidenswegs
GL alv. Endlich hat sogar der Kanton                der Gemeinden durch den Kanton ab, dies             Bildung und Ausbildung ihres Nachwuch-
Aargau ein Gesetz, das die familien-                im Vertrauen darauf, dass die kommuna-              ses wert sind.
externe Betreuung der Kinder regelt.                len Behörden für die Eltern und die Kin-
Auch wenn die Initiative des alv deut-              der passende Lösungen finden. Man wird              BKS stoppt Stelleninserate
lich abgelehnt wurde, freut sich die                sehen, ob sich alle Gemeinden dieses Ver-           im SCHULBLATT
Geschäftsleitung über diesen ersten                 trauens als würdig erweisen.                        Infolge des kantonalen Sanierungspakets
kleinen Schritt hin zu einer wirklich                                                                   für die kommenden Jahre hat das Depar-
familienfreundlichen Lösung. Die Ini-               alv will Bildungsinitiative lancieren               tement für Bildung, Kultur und Sport
tiative hat ihren primären Zweck er-                Die Geschäftsleitung des alv möchte eine            (BKS) den Lehrerverbänden der Kantone
füllt, den parlamentarischen Stillstand             kantonale Bildungsinitiative ins Leben              Aargau und Solothurn eröffnet, dass ab
zu durchbrechen.                                    rufen. Diese soll zum Ziel haben, gesetz-           2018 die Stelleninserate zur Suche von
                                                    lich zu verankern, dass kein weiterer Bil-          Lehrpersonen nur noch digital erscheinen
Die von der Bevölkerung angenommene                 dungsabbau auf dem Buckel der Kinder,               und nicht mehr im SCHULBLATT abge-
Gesetzesvorlage garantiert, dass jede Ge-           Eltern und Lehrpersonen mehr stattfinden            druckt werden sollen. Der Geschäftsleitung
meinde bei Bedarf eine Form der familien-           kann. Die Anzahl der Pflicht- und Wahl-             des SCHULBLATT stellt sich die Frage, ob
externen Kinderbetreuung sicherstellen              fächer für die Kinder und Jugendlichen              dieser Wechsel, der langfristig zu erwarten
muss. Unschön bleibt, dass jede Kommune             darf nicht reduziert, die maximale Klas-            war und ökonomisch begründet ist, jetzt
den Bedarf und dessen Erhebung nach                 sengrösse nicht erhöht werden. Zudem                sinnvoll ist in Zeiten des Lehrermangels
eigenem Gutdünken festlegen kann. Die               darf das Pflichtpensum der Lehrpersonen             und in Zeiten, in denen Schulleitungen
Gemeinden, die sich gegen die kantonale             nicht weiter erhöht und die altersabhän-            grosse Mühe bekunden, freie Stellen mit
Bevormundung gewehrt haben, stehen                  gige Lohnkurve nicht weiter verschlechtert          ausgebildeten Lehrpersonen zu besetzen.
nun in der Pflicht, ihren Freiraum nicht            werden. In einem ersten Schritt wird der            Die GL des SCHULBLATT wird vor diesem
zu Ungunsten der Kinder und der Familien            alv abklären, ob der in Erarbeitung befind-         Hintergrund darüber befinden, wie die
auszureizen. Der vom Kanton zur Verfü-              liche Initiativtext formal korrekt ist. An          finanziellen Einbussen, die der Publikation
gung gestellte Leitfaden wird dabei eine            der Delegiertenversammlung des alv vom              erwachsen, aufgefangen werden können.
wertvolle Hilfe sein. Ebenso unschön ist            26. Oktober wird den Delegierten der de-            Zur Diskussion stehen die Reduktion der
der Umstand, dass keine minimalen Qua-              finitive Text zur Beurteilung und Verab-            Anzahl der Ausgaben und eine Erhöhung
litätsstandards für die Betreuungsinstitu-          schiedung vorgelegt. Die GL beabsichtigt            der Abonnementspreise. Längerfristig
                                                                                                                                                      Schulblatt AG/SO · 13/2016

tionen definiert sind. Viele Gemeinden              mit diesem demokratischen Mittel, den               wird das SCHULBLATT wohl mehrheitlich
zeigen jedoch schon heute, dass sie dies            ruinösen Bildungsabbau in unserem Kan-              digital erscheinen – in welcher Form und
verantwortungsvoll handhaben können.                ton zu stoppen, einen Bildungsabbau,                Kadenz ist noch offen. Spezielle Ausgaben
Auch hier sind diejenigen Gemeinden,                der die Gesellschaft langfristig sehr teuer         in der Art der heutigen Themenhefte sollen
die sich bis heute nicht um die familien-           zu stehen kommt. Zumindest gibt die                 allerdings weiterhin auf Papier zur Verfü-
externe Kinderbetreuung kümmern, ge-                geplante Initiative der Bevölkerung die             gung stehen. Auch dieses Thema wird die
fordert, qualitativ gute Lösungen zu prä-           Möglichkeit, den geplanten Abbau, der               Delegiertenversammlung des alv im Herbst
sentieren. Denn es war sicher nicht die             meist ohne Mitwirken der Stimmbürgerin-             beschäftigen.
Meinung des Souveräns, dass die Qualität            nen und Stimmbürger stattfindet, zu dis-            Manfred Dubach
der Kinderbetreuung keine Rolle spielt.             kutieren und sich dazu zu äussern. Es
Vielmehr lehnte er eine Bevormundung                wird sich zeigen, wie viel der Gesellschaft         Aus der GL-Sitzung vom 6. Juni.                7
13/16 1. Juli 2016 7 Aargau Ende eines langen Leidenswegs 20 Solothurn - LSO
alv Aargau

                             Piazza
                                                                           schwinden der BAP und beklagen einen                 mer und dies wird sich auch in Zukunft
                                                                           weiteren schmerzhaften Verlust der In-               kaum ändern, auch wenn dies viele Päda-
                                                                           dividualität der Bezirksschule Aargau.               gogen nicht gerne lesen. Bis zum Schul-
                                                                           Tatsächlich ist die Liste der Anpassungen            jahr 2007/08 galt der alte Prüfungsmodus
                                                                           an die anderen Stufen der Sek I lang ge-             und die damalige für die Schülerinnen und
                                                                           worden: gleiche Ausbildung der Lehrperso-            Schüler sehr aufwändige und anspruchs-
                                                                           nen, Lohnreduktion für die Bez-Lehrper-              volle BAP war ausschlaggebend für den
                                                                           sonen, gleiches Wahlfachangebot, gleicher            Übertritt an eine höhere Schule. Es wurde
                                                                           Schulabschluss-Modus, gleich lange Dauer             lange repetiert und intensiv gebüffelt, und
                                                                           des letzten Quartals. Der jüngste Abbau              da es mindestens fünf Prüfungsfächer gab,
                             Tschüss BAP – Nachruf und Ausblick            trifft das Fach Latein. Man fragt sich, was          musste die Zeit der Vorbereitung gut ein-
                                                                           der Bez als Nächstes blüht. Es wird oft              geteilt werden. Seit dem «neuen» Prüfungs-
                             BAP. Die Bezirksschulabschluss-Prüfung        vergessen, dass die Bez Aargau im Ver-               regime lässt sich nicht feststellen, dass
                             (BAP) fand heuer zum letzten Mal statt.       gleich zur Sereal die höchsten Schülerzah-           sich die Schülerinnen und Schüler wäh-
                             Die Mehrheit der Bez-Lehrpersonen be-         len pro Klasse aufweist und dass die An-             rend des letzten Semesters überanstrengen
                             grüssen diese Änderung, aber es läuft         sprüche an die fachliche Kompetenz der               würden. Wer Ende Januar den Noten-
                             noch nicht alles so, wie es sollte, wie       Lehrpersonen (wenn denn überhaupt Leh-               durchschnitt für den gewünschten Über-
                             Martin Schaf fner, Präsident des Bezirks-     rerinnen und Lehrer mit einem adäquaten              tritt geschafft hat, weiss sich in der Regel
                             lehrerinnen- und Bezirkslehrervereins         Diplom rekrutiert werden können) ziem-               die letzten Wochen in der Bez eher ge-
                             Aargau (BLV), in seinem «Piazza»-Text         lich hoch sind.                                      mächlich einzurichten.
                             aufzeigt.                                     Dass sich dann und wann einzelne Kol-                Der prognostizierte Rückgang diverser
                                                                           leginnen und Kollegen im Lehrerzimmer                fachlicher Kompetenzen wird jedoch an
                             Die BAP existierte knapp fünfzig Jahre        lauthals über das BKS beschweren und                 der Bez selber nicht festgestellt werden
                             lang, ihr endgültiges Verschwinden wird       dem BLV Untätigkeit gegenüber dem Ab-                können, denn die Test-Methoden der
                             kontrovers kommentiert. Über 80 Prozent       bau und der Gleichmacherei vorwerfen,                Checks S2 und S3 sind aktuell aus ver-
                             aller Bezirksschulleitenden (SL) befürwor-    mag verständlich sein. Wer jedoch die                schiedenen Gründen noch zu wenig
                             teten die Abschaffung der BAP. Als Haupt-     Jahresberichte des BLV-Vorstandes auf der            feinmaschig. Die Mittelschulen und die
                             grund geben sie an, der Aufwand sei aus-      Website (blv-ag.ch) studiert, muss sich              Berufsschulen werden vermehrt darum
                             serordentlich gross im Verhältnis zum Er-     eines Besseren belehren lassen.                      gebeten werden müssen, in differenzier-
                             trag. Wir erinnern uns, dass seit der letz-   Wird sich der Wegfall der BAP auf die                ter Weise auf eventuelle ungenügende
                             ten Redimensionierung der BAP vor knapp       Leistungsergebnisse der Schülerinnen und             fachliche Kompetenzen der aus der Bez
                             zehn Jahren der Prüfungsteil bloss noch       Schüler auswirken? Ein Rückgang ihrer                kommenden Schülerinnen und Schüler
                             3/11 (3/12 bei Latein) der Abschlussnote      fachlichen Kompetenzen ist zu erwarten.              aufmerksam zu machen.
                             ausmacht. Nicht mehr nur die BAP war          Denn das «Learnig to the Test» gab es im-            Martin Schaffner, Präsident BLV
                             ausschlaggebend für einen Übertritt in
                             eine weiterführende Schule, sondern
                             neu auch der Notenschnitt am Ende des
                             1. Semesters der letzten Klasse.
                             Der Vorstand des BLV hat sich nach der
                             Phase der Befragung der SL der Streichung
                             der BAP nicht widersetzt und sich aktiv
                             für die Ausgestaltung des Nachfolgemo-
                             dells (Check S3 und Abschlusszertifikat)
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                             eingesetzt. Auch jetzt und in den nächs-
                             ten Jahren wird er sich darum kümmern.
                             Denn noch läuft nicht alles so, wie es
                             sein sollte.
                             Es sind mehrheitlich die jüngeren Kolle-
                             ginnen und Kollegen, denen der Wegfall
                             der BAP wenig auszumachen scheint.
                             Sie nehmen die erneute Veränderung auf
                             der Bez-Stufe zur Kenntnis und machen
                             in ihrem Schulalltag das Beste daraus. An-
   8                         dere Bez-Lehrpersonen bedauern das Ver-       Konzentration an der Bezirksabschluss-Prüfung. Bald ein Bild der Vergangenheit. Foto: Martin Schaffner.
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alv Aargau

Der PLV-Vorstand an der Klausurtagung (v.l.n.r.): Petra Rom, Friedl Schütz, Susanne Schlatter, Stefan Merkel, Claudia Lauener-Gut, Claudia Kyburz,
Elsa Betschon, Gabi Schaffner, Eliane Voser, Gabriela Ernst. Foto: Elke Hildebrandt.

Spielen auf der Primarstufe
PLV. An einer Klausurtagung Mitte Mai               Viele Spiele können Entwicklung und Leis-            Für den PLV bedeutet dies, dass diese
beschäftigte sich der Primarlehrerin-               tungsfähigkeit bestimmter Hirnfunktionen             gewonnenen Erkenntnisse bei einer Über-
nen- und Primarlehrerverein (PLV) mit               fördern. Hierzu hat die Universitätsklinik           arbeitung des Zeugnisses zur richtigen
Fragen der Sozial- und Selbstkompetenz              für Kinderheilkunde des Inselspitals Bern            Zeit an der richtigen Stelle im Bildungs-
der Schulkinder. Wichtige Frage dabei               (www.kinderkliniken.insel.ch → Kinder-               departement (BKS) eingebracht werden
war, welchen Einfluss das Spiel auf die             heilkunde → Neuropädiatrie → Angebot)                müssen. Wir hoffen, dass wir nun – mit
Entwicklung des Kindes hat.                         eine Spielliste zusammengestellt, die nach           diesen Erkenntnissen zum Spiel – mög-
                                                    Förderkategorien aufgeteilt wird. Die Liste          lichst viele Lehrpersonen zum Spiel mit
Warum das Spiel so wichtig ist, und was             wird laufend erweitert und kann online               ihren Schulkindern animieren können.
im Spiel gefördert werden kann, erarbei-            bezogen werden.                                      Eventuell begibt sich die eine oder andere
teten sich die PLV-Vorstandsmitglieder                                                                   Lehrperson in die Lernwerkstatt SPIEL
an ihrer Klausur mit den Fachreferentin-            Relevante Erkenntnisse für die                       im Campus Brugg-Windisch.
nen Elke Hildebrandt, Professur für Unter-          Zeugnisgestaltung                                    Susanne Schlatter, Vorstand PLV und Geschäfts-
richtsentwicklung in der Vorschul- und              Die Sozial- und Selbstkompetenz wird                 leitungsmitglied alv
Primarstufe, und Kateri Lässer, Dozentin            im Spiel gefördert, denn die Exekutiven
Professur Sozialisationsprozesse und In-            Funktionen* bilden die Grundlagen zum                Weitere Informationen
terkulturalität an der PH FHNW. Mit Hil-            Erfolg. Das Spiel unterstützt den Lerner-            Lernwerkstatt Spiel der Fachhochschule Nord-
debrandt vertieften die Klausurteilneh-             folg lustvoll und führt ohne Frust zum               westschweiz – Forschung und Ausbildung
merinnen und -teilnehmer das Thema                  Schulerfolg. Sozial- und Selbstkompetenz             zu digitalen Games und traditionellen Spielen
«Studieren in der Lernwerkstatt SPIEL –             sind Bereiche, die wichtig sind für das              als Lernumgebung: www.lernwerkstatt-spiel.ch.
                                                                                                                                                          Schulblatt AG/SO · 13/2016

Bedeutung für die Primarstufe?» und mit             Erwachsenwerden. Sie sind aber bis in                Die Weiterbildungen der Lernwerkstatt SPIEL
Lässer das Thema «Exekutive Funktionen              die Oberstufe noch in Entwicklung und                sind buchbar unter: www.fhnw.ch/ph/iwb/kurse
in der Sozial- und Selbstkompetenz».                nicht abschliessend beurteilbar. Diese
Hildebrandt fragte zunächst: «Was ist               Erkenntnis führt zur Überlegung: Macht               * Mit dem Terminus «Exekutive Funktionen»
Spiel?» Beim lauten Nachdenken darüber              es überhaupt Sinn, in der Primarschule                 werden in der Hirnforschung und Neuropsycho-
kam ein bunter Strauss an Assoziationen             diese Kompetenzen summativ zu bewer-                   logie geistige Funktionen bezeichnet, mit
und Ideen zusammen: Gedankenspiel,                  ten? Sollten wir nicht besser förderorien-             denen Menschen (im weiteren Sinne: höhere
Gesellschaftsspiel, Spiel mit der Mimik,            tiert im Zwischenbericht beurteilen, zum               Lebewesen) ihr Verhalten unter Berücksich-
mit der Stimme, mit der Gestik, mit Wor-            Beispiel mit den normativen Bemerkun-                  tigung der Bedingungen ihrer Umwelt steuern.
ten, mit Gefühlen, Spiel als Forschung,             gen: «An diesen Punkten arbeiten wir» /
Konstruktionsspiel und Rollenspiel.                 «Das haben wir diesbezüglich erreicht»?                                                                9
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                             Austausch der Berufsgruppen
                             Fraktion Heilpädagogik. Schon zum             Zu diskutieren gaben natürlich die hän-            Gerade in der Zusammenarbeit mit noch
                             zweiten Mal fand ein Austausch der            gigen politischen Vorstösse zur integra-           unerfahrenen Lehrpersonen zeigt sich,
                             Berufsgruppen der Heilpädagoginnen            tiven Schulung. Einig waren sich die Teil-         dass die SHP nicht nur bei der Unterrichts-
                             und der Schulischen Heilpädagoginnen          nehmenden darin, dass jetzt schon für              entwicklung wichtige Stützen sind, son-
                             statt. Eine gute Gelegenheit, Anliegen        alle Gemeinden die Wahlfreiheit besteht,           dern auch helfen, einen produktiven Um-
                             in die Agenda der Fraktion aufzunehmen.       Kleinklassen oder integrierte Heilpädago-          gang mit Vielfalt für die ganze Schule zu
                                                                           gik zu führen. Daran möchte niemand et-            finden. Diese Arbeit verlangt allerdings
                             Trotz strömendem Regen nahmen einige          was ändern. Von «oben» verordnete Schul-           Ausdauer und ab und zu wünschten sich
                             Schulische Heilpädagogen und Heilpäda-        modelle würden die Schulentwicklung                die SHP eine stärkere Sensibilisierung für
                             goginnen (SHP) Anfang Juni den Weg in         der letzten 25 Jahre zunichte machen.              diese Art der Zusammenarbeit bereits in
                             die Kreisschule Mutschellen auf sich, um      Trotz der manchmal schwierigen Situatio-           der Ausbildung an den Pädagogischen
                             zum Angebot des Austauschs Gebrauch           nen in den Schulen, die durch mangelnde            Hochschulen. Auf den Punkt brachte eine
                             zu machen. Wie beim ersten Austausch          Ressourcen und suboptimale Rahmen-                 Teilnehmerin die Wichtigkeit der Haltung
                             der Berufsgruppen nutzten vorwiegend          bedingungen entstehen, haben SHP nicht             in der integrativen Schule: «Wir miteinan-
                             SHP aus integrativen Schulen und ein-         nur zu jammern. Sie können durchaus                der – das bringt eine Schule weiter!»
                             zelne Legasthenie-Therapeutinnen die          beherzt für ihre Arbeit und deren Wirk-            Die Leitung der Fraktion Heilpädagogik
                             Gelegenheit, über Herausforderungen,          samkeit einstehen – alle haben schon Bei-          dankt allen Teilnehmerinnen und Teilneh-
                             Stolpersteine, aber zum Glück auch über       spiele gelungener Integration erlebt und           mern des Berufsaustauschs herzlich für
                             Spannendes und Erfreuliches aus dem           sogar ermöglicht! Ein Anliegen, das ge-            die angeregte Diskussion und die Bereit-
                             Arbeitsalltag zu berichten. Die Fraktions-    äussert wurde, war denn auch, vermehrt             schaft, die Fraktion auf diese Weise zu
                             leitung, die den Austausch initiiert hatte,   wieder von den positiven Auswirkungen              unterstützen.
                             konnte geäusserte Anliegen und neue           der integrativen Schulung zu erzählen,             Carmela Guagliardi Kümin,
                             Ideen in die Fraktionsagenda aufnehmen        die ob all den Hiobsbotschaften oft verges-        Leiterin Fraktion Heilpädagogik
                             und den Puls ihrer Mitglieder fühlen.         sen gehen.

                             Termine
                             Fraktion Hauswirtschaft                       Aargauischer LehrerInnenverein                      Verein Aargauer Logopädinnen
                             . 31. August, 17 Uhr                          für Textiles Werken ALV/TW                          und Logopäden
                             Mitgliederversammlung im Gartencenter         . 21. September, ab 17 Uhr                          . 2. November, 18 Uhr
                             Zulauf, Schinznach Dorf                       Generalversammlung im Kirchgemeindehaus             Mitgliederversammlung in Lenzburg
                                                                           Forum in Zurzach. 17 Uhr: Pro und Kontra einer
                             Kantonalkonferenz                             Fraktion TW; 18 Uhr: Apéro, 18.30 Uhr: GV ALV/TW    Fraktion Kindergarten
                             . 9. September, 13.30 Uhr                                                                         . 2. November, 16 bis 19 Uhr
                             Delegiertenkonferenz                          Fraktion Heilpädagogik                              Jahrestreffen im Bullingerhaus, Aarau
                                                                           . 28. September, 18 Uhr
                             Bezirkslehrerinnen- und Bezirkslehrer-        Mitgliederversammlung                               Lehrpersonen Mittelschule Aargau
                             verein Aargau                                                                                     . 9. November, 18 Uhr
                             . 20. September, 18 Uhr                       Fraktion Musik                                      Mitgliederversammlung NKSA Aarau
                             Generalversammlung                            . 28. September, 17 Uhr
Schulblatt AG/SO · 13/2016

                                                                           Mitgliederversammlung im Telli-Schulhaus,           Fraktion Technische Gestaltung
                             Aargauischer LehrerInnenverein                Aarau                                               . 12. November, 13.30 Uhr
                             für Textiles Werken                                                                               Mitgliederversammlung
                             . 21. September, 18 Uhr                       Verband der Dozierenden Nordwestschweiz
                             Generalversammlung in Zurzach                 . 19. Oktober, 18.30 Uhr                            Fraktion Sek1
                                                                           Generalversammlung in Olten                         . 7. Dezember, ab 13.45 Uhr
                             Primarlehrerinnen- und Primar-                                                                    Impulstagung Realschule im Campus
                             lehrerverein Aargau                           Aargauischer Lehrerinnen- und                       Brugg-Windisch. Anschliessend Fraktions-
                             . 21. September, 14 Uhr: Führung PSI,         Lehrerverband alv                                   versammlung
                             16 Uhr: Delegiertenversammlung PSI,           . 26. Oktober, 15.30 Uhr
   10                        Villigen                                      Delegiertenversammlung                              Alle Termine sind auf www.alv-ag.ch abrufbar.
alv Aargau

Unausgereiftes «Standort- und Raumkonzept»
Fraktion KV. Vor knapp fünf Jahren                 • Auf die Schliessung von Berufsfach-        kaufmännischen Berufe. Wohlen (bbz
f iel der Star tschuss für das Projekt                schul-Standorten wird verzichtet. Im      freiamt) muss die gewerblich-industrielle
«Standor t- und Raumkonzept Sekun-                    Sinne der regionalen Verteilung bleiben   Abteilung abgeben und soll sich auf die
darstufe II». Ende April legte der                    alle Standorte der Berufsfachschulen      kaufmännische Ausbildung konzentrie-
Regierungsrat die Botschaf t an den                   erhalten.                                 ren. Aus regionalpolitischen Gründen
Grossen Rat «auf den Tisch». Dazwi-                • Die gemischten Berufsbildungszentren       bleibt Rheinfelden als einziges gemisch-
schen liegt viel Vorbereitungsarbeit                  (drei von vier) werden entflochten und    tes Berufsbildungszentrum bestehen.
in der Abteilung Berufs- und Mittel-                  zu reinen kaufmännischen beziehungs-      Der kritische Leser, die kritische Leserin
schulen. Die Rückmeldungen und An-                    weise gewerblich-industriellen Berufs-    kann nur darüber spekulieren, warum
regungen aus dem Anhörungsbericht                     fachschulen.                              die regionalpolitischen Gründe nicht auch
wurden ausgewer tet und sind teil-                 • Die Raumsituation an den Kantons-          für den Erhalt der anderen drei Berufs-
weise in die Botschaf t eingef lossen.                schulen wird später gelöst. Als kurz-     bildungszentren (Brugg, Wohlen, Zofin-
Mit welchem Resultat? Die Verbesse-                   fristige Massnahme ist vorgesehen,        gen) Gültigkeit haben. Zudem wird der
rungen zum Status Quo sind marginal                   die Informatikmittelschule (IMS) ganz     Standort Rheinfelden (BFZ Fricktal) im
oder kaum erkennbar.                                  nach Baden und die Wirtschaftsmittel-     Bereich der kaufmännischen Ausbildung
                                                      schule (WMS) von Aarau nach Zofingen      erheblich ausgebaut und gestärkt. Was
Insbesondere lässt die Botschaft ent-                 zu «verpflanzen».                         dazu führt, dass in Rheinfelden ganz neu
scheidende Fragen unbeantwortet und                Dieser Vorschlag löst zwar kurzfristig die   eine Berufsmaturitätsabteilung aufgebaut
wirft gar neue Fragen und Problem-                 Raumproblematik für den Aarauer Stand-       werden muss (so viel zur Stärkung von
felder auf. Besonders stossend ist, dass           ort. Aber die Raumknappheit in Baden,        Kompetenzzentren). Zudem wird eine
die Raumproblematik an den Kantons-                wo bereits heute in Provisorien unterrich-   beträchtliche Anzahl KV-Berufslernender
schulen, der eigentliche Auslöser für              tet wird, verschärft sich weiter. Denn in    und Lehrpersonen einen verlängerten
das Projekt Standort- und Raumkonzept,             Baden werden zukünftig mehr IMS-Schü-        Anreiseweg in Kauf nehmen müssen.
nur oberflächlich gelöst ist. Die breite           lerinnen und -Schüler unterrichtet.          Hintergrund der Verschiebung ist die
Ablehnung der im Anhörungsbericht                                                               anzustrebende und umstrittene Schul-
präsentierten Versionen veranlasste den            Erhebliche Verschiebungen von Berufs-        grösse von 400 Schülerinnen und Schü-
Regierungsrat, in der Botschaft an den             lernenden im KV-Bereich                      lern, die für ein Kompetenzzentrum und
Grossen Rat eine «Light-Version» zu                Die Standorte Brugg (BWZ Brugg) und          eine Durchlässigkeit zwischen den KV-
präsentieren, die so aussieht:                     Zofingen (BZZ Zofingen) verlieren die        Profilen nötig sein soll. Von den heute
                                                                                                sieben KV-Schulen erreichen die Mindest-
                                                                                                grösse von 400 Berufslernenden gerade
                                                                                                einmal zwei Schulen (Zentrum Bildung
                                                                                                Baden und HKV Aarau). Die Mindest-
                                                                                                grösse führt innerhalb des Kantons zu
                                                                                                erheblichen Verschiebungen von Berufs-
                                                                                                lernenden.
                                                                                                Es ist zu befürchten, dass eine beträcht-
                                                                                                liche Anzahl Schülerinnen und Schüler
                                                                                                von den Zentrumsschulen (Baden, Aarau)
                                                                                                an die peripheren Schulen verschoben
                                                                                                wird. Gleichzeitig werden gut funktionie-
                                                                                                rende Schulen geschlossen und sowohl
                                                                                                Lehrpersonen als auch Berufslernende
                                                                                                                                             Schulblatt AG/SO · 13/2016

                                                                                                zwischen den Schulen hin- und herge-
                                                                                                schoben. All die negativen Folgen, die
                                                                                                diese Verschiebungen und Schliessungen
                                                                                                mit sich bringen, können kaum im Inte-
                                                                                                resse der Lehrbetriebe und im Sinne der
                                                                                                Lehrstellenförderung sein.

                                                                                                Gewerblich-industrielle (GI)
                                                                                                Berufsfachschulen
KV-Alltag im Zentrum Bildung Baden. Diese Schule erreicht die Mindestgrösse von 400 Berufs-     Unbestritten ist, dass bei den gewerb-
lernenden. Foto: zVg.                                                                           lich-industriellen Berufsfachschulen eine    11
alv Aargau

                                                                                                                        Politspiegel
                                 Das Ziel der ganzen Übung ‹Standort- und Raum-                                         Basis- oder «Schnüerlischrift»?
                                                                                                                        In einer Interpellation vom 1. März wollte
                                 konzept› muss sein, die Qualität der Ausbildungen                                      Marlise Spörri, SVP, unter anderem geklärt
                                 zu verbessern und mögliche Synergien zu nutzen.                                        haben, für welches Schriftsystem sich der
                                                                                                                        Regierungsrat entschieden hat und ob er
                                                                                                                        wisse, dass viele Schulen die Basisschrift
                             Konzentration der Berufsfelder sinnvoll        Die Botschaft rechnet bei einer Verschie-   «schleichend» eingeführt hätten. Dieser
                             ist. Aber auch hier eröffnet die Botschaft     bung von WMS und IMS ins Berufsbil-         beantwortete die Interpellation am 3. Juni:
                             ein Problemfeld. Der Regierungsrat ver-        dungssystem mit einem jährlichen Mehr-      Der Entscheid zugunsten eines Schriftsys-
                             zichtet bewusst auf Angaben darüber,           aufwand von gesamthaft 106 000 Franken.     tems sei noch ausstehend. Es sei jedoch
                             welche Berufsfelder zukünftig an welchen       Was in der Berechnungsgrundlage fehlt,      vorgesehen, die Frage nach einer einheit-
                             gewerblich-industriellen Schulen unter-        sind die Infrastruktureinsparungen für      lichen Handschrift im Sinne der Empfeh-
                             richtet werden. Zuerst soll der Grosse Rat     die geplanten Vergrösserungsbauten bei      lung der D-EDK im Rahmen der Einfüh-
                             über die vorliegende Botschaft entschei-       den einzelnen Kantonsschulen. Das jähr-     rung eines neuen Aargauer Lehrplans auf
                             den. Erst danach, so die Absicht der Re-       liche Kosteneinsparungspotenzial einer      der Grundlage des Lehrplans 21 auf das
                             gierung, wird mit den Berufsverbänden,         WMS-/IMS-Verschiebung ins Berufsschul-      Schuljahr 2020/21 zu klären. Das heisst,
                             den Organisationen der Arbeit (ODA) und        system würde demnach mehrere hundert-       die Basisschrift würde dann die Schweizer
                             den Berufsfachschulen zusammen eine            tausend Franken betragen. Was letztlich     Schulschrift («Schnüerlischrift») ablösen.
                             Lösung gesucht. Die Idee einer Konsens-        ein Gewinn für den Kanton und für jede      Dass bereits viele Schulen die Basisschrift
                             lösung ist gut gemeint, birgt aber in der      Steuerzahlerin und jeden Steuerzahler       unterrichten, ist dem Regierungsrat be-
                             Umsetzung viele Gefahren und Probleme.         wäre.                                       wusst. Gemäss geltendem Lehrplan ent-
                             Bereits kurz nach Bekanntgabe der Bot-         Zudem verringert eine Verschiebung          scheiden die Schulen vor Ort, welche
                             schaft begann die Lobbying-Arbeit der          die Raumnot an den einzelnen Kantons-       Schrift sie unterrichten.
                             verschiedenen Beteiligten. Es werden           schul-Standorten und schafft damit für      Irene Schertenleib
                             Absprachen vorbereitet oder sind bereits       sie einen direkten Mehrwert. Auch wäre
                             getroffen; die betroffenen Player sind         ein Entscheid WMS/IMS an die KV-Schu-
                             bestrebt, auf verschiedenen Ebenen den         len ein klares Bekenntnis zum Ziel «Bil-
                             persönlichen Einfluss geltend zu machen.
                             Immer auch vor dem Hintergrund, die
                                                                            dung von Kompetenzzentren im Bereich
                                                                            der kaufmännischen Berufsmaturität».
                                                                                                                        Ferienzeit
                             eigenen (Partikular-)Interessen wahrzu-
                             nehmen. Was wenig überraschend ist             Welche Erkenntnisse bleiben?                Die verdiente Sommerpause ist da –
                             und durchaus verständlich und legitim.         Bewusst und unbewusst lässt die Bot-        auch für das SCHULBLATT AG/SO.
                             Das Ziel der ganzen Übung «Standort- und       schaft viele Fragen unbeantwortet. Das      Geniessen Sie die Ferien zum Auftanken,
                             Raumkonzept» muss sein, die Qualität           Problem der Raumknappheit an den            Abtauchen und Abschalten. Auch das
                             der Ausbildungen zu verbessern und mög-        Kantonsschulen bleibt ungelöst – ja, wird   SCHULBLATT legt eine Sommerpause
                             liche Synergien zu nutzen. Ob dieses Seil-     an einzelnen Standorten noch verschärft.    ein.
                             ziehen über die zukünftigen Berufszutei-       Das finanzielle und pädagogische Verbes-    Die Redaktionsbüros in Aarau und
                             lungen zu einem befriedigenden Resultat        serungspotenzial wird zu wenig genutzt.     Solothurn sind vom Montag, 4. Juli,
                             führt, scheint mir mehr als fraglich. Leider   Ich kann mir nicht vorstellen, dass unter   bis Freitag, 15. Juli, geschlossen.
                             haben die Entscheidungsträger vergessen        diesen Voraussetzungen die vorliegende      Die nächste Ausgabe erscheint am
                             oder es verpasst, bereits während der          Botschaft mehrheitsfähig ist und vom        5. August.
                             Vorbereitungsarbeiten die Betroffenen          Grossen Rat unverändert akzeptiert wird.    Redaktion
                             zu Beteiligten zu machen. Es macht den         Jörg Pfister, Rektor Zentrum Bildung –
Schulblatt AG/SO · 13/2016

                             Anschein, als wolle man dieses Versäum-        Wirtschaftsschule KV Baden
                             nis nun nachholen.

                             WMS/IMS: Eine Verschiebung
                             verringert die Raumnot
                             In der Botschaft wird dargelegt, warum
                             eine Verschiebung der WMS/IMS ins
                             Berufsschulsystem «nichts bringt». Viele
                             Argumente halten jedoch einer genaueren                                                    Neues kennenlernen – zum Beispiel den
                             Betrachtung nicht stand, insbesondere was                                                  malerischen Hafen von Heraklion auf Kreta.
   12                        die Berechnung der Kostenfolgen betrifft.                                                  Foto: Irene Schertenleib.
Neues aus dem LCH
GL LCH. Ist die optimale Verzahnung           dung drohen damit? Der LCH wurde             tensammlung und beteiligt sich nun an
von industrieller Produktion mit              angefragt, sich an einer Forschung zu die-   den Kosten für den Abstimmungskampf.
modernster Informations- und Kommu-           sem Thema zu beteiligen. Die Geschäfts-      Die Volksabstimmung findet am 25. Sep-
nikationstechnologie – zusammenge-            leitung hat ihr Interesse angemeldet.        tember statt. Die Erhöhung der AHV-
fasst unter dem Begrif f Industrie 4.0 –                                                   Renten um 10 Prozent ist dringend not-
einfach auf Bildung übertragbar als           Dynamische Berufsperspektiven                wendig, denn die Pensionskassenrenten
«Bildung 4.0»? Die drängende Frage,           von und für Lehrpersonen                     sinken aus verschiedenen Gründen mas-
die sich dabei stellt, lautet: Welche         Unter diesem Titel organisiert Profil Q,     siv, der Rentenabbau beträgt je nach
Rolle bleibt dann noch dem arbeiten-          eine vom LCH mitbegründete Organisa-         Kasse 20 Prozent und mehr. Nur wenn
den Menschen?                                 tion zur Qualitätsentwicklung in der         die AHV-Renten deutlich erhöht werden,
                                              Schule, eine Netzwerktagung zum Thema        kann das Verfassungsziel, nämlich die
Die modernen Möglichkeiten, die sich der      Berufslaufbahn in der Schule. Der LCH        Weiterführung des bisherigen Lebens-
Industrie eröffnen, bieten sich grundsätz-    hat schon mehrmals nachdrücklich da-         stils in angemessener Weise, noch er-
lich auch für die Bildung an. Es werden       rauf hingewiesen, dass ein gut ausgebau-     füllt werden. Gerade aus Sicht der Lehr-
bereits heute Angebote realisiert, die viel   tes Angebot an Fachlaufbahnen in der         personen ist eine deutliche Verbesserung
mehr sind als Aufzeichnungen von Lehr-        Schule unerlässlich ist, sowohl aus Sicht    der AHV-Renten von grosser Bedeutung.
veranstaltungen. Es handelt sich dabei        der Schulqualität als auch aus der per-      Viele Lehrpersonen, vor allem Frauen,
um interaktive Kurse, die Übungen, Feed-      sönlichen Sicht der Lehrpersonen als in-     haben längere Auszeiten von der Erwerbs-
backmechanismen und eine Kontrolle des        teressierte Berufsleute. Die Tagung the-     arbeit hinter sich und erhalten folglich
Lernerfolgs beinhalten. Damit stellen sich    matisiert, was genau unter Berufslauf-       nur eine kleine PK-Rente. Sie sind drin-
eine ganze Reihe von wichtigen Fragen,        bahn in der Schule zu verstehen ist, wel-    gend auf eine ausreichende AHV-Rente
wie: Welche Chancen und Risiken bieten        che Chancen sich für Schule und Lehr-        angewiesen. Der LCH wird in seinen
diese modernen Lernangebote? Welche           personen bieten und welche Realisie-         Medien ausführlich über die Vorlage
Auswirkungen haben diese Angebote auf         rungsansätze bereits bestehen. Sie findet    berichten und stellt auch den Kantonal-
die Bildung in der Schweiz? Welche ethi-      am 31. August in Zürich statt. Informa-      verbänden Artikel für die Publikation
schen und rechtlichen Herausforderungen       tionen zur Tagung und die Anmeldung          in den eigenen Medien zur Verfügung.
ergeben sich («gläserne Lernende», Daten-     finden sich auf www.profilq.ch.              Niklaus Stöckli, Geschäftsleitung LCH
schutz, Gebrauch und Missbrauch der
angehäuften Daten)? Die neuen Angebote        AHVplus                                      Aus der GL LCH-Sitzung vom 6. Juni.
werden für den Weltmarkt entwickelt:          Der Gewerkschaftsbund lancierte eine
Welche Einschränkungen für die natio-         Initiative zur Verbesserung der AHV. Der
nale und kantonale Steuerung der Bil-         LCH unterstützte bereits die Unterschrif-

                                                                                                                    Welche Chancen und
                                                                                                                    Riksiken ergeben sich
                                                                                                                    für eine «Bildung 4.0»?
                                                                                                                    Foto: Fotolia.
                                                                                                                                              Schulblatt AG/SO · 13/2016

                                                                                                                                              13
BKS Aargau

                             Lektionen noch effektiver einsetzen
                             Ressourcierung. Für elf Aargauer Schu-
                             len bietet die diesjährige Schuljahres-
                             planung eine neue Ausgangslage: Mit
                             ihrer Teilnahme am Schulversuch «Neue
                             Ressourcierung Volksschule» ver fügen
                             sie über einen er weiterten Handlungs-
                             spielraum.

                             Mit dem Schulversuch «Neue Ressourcie-
                             rung Volksschule» werden ab dem kom-
                             menden Schuljahr 2016/17 an elf Schulen
                             erste Erfahrungen mit einer neuen Res-
                             sourcierung gesammelt: Die Versuchs-
                             schulen erhalten die gesetzlich vorgese-
                             henen Lektionen im Rahmen eines pau-
                             schalen Lektionenkontingents. Auf die
                             Unterteilung in Ressourcenarten (etwa
                             für IHP oder DaZ) wird verzichtet. Den
                             Versuchsschulen ist es weitgehend frei-
                             gestellt, wie sie die Lektionen einsetzen.       Das Projekt «Neue Ressourcierung Volksschule» soll den Schulen eine flexiblere Einteilung der
                             Es muss lediglich die Stundentafel ein-          Ressourcen ermöglichen. Foto: Fotolia.
                             gehalten werden. Darüber hinaus kön-
                             nen die Schulen die Lektionen abge-
                             stimmt auf die spezifischen lokalen              welcher Form die Lektionen besonders
                             Bedürfnisse und Eigenheiten einsetzen.           sinnstiftend eingesetzt werden können.
                                                                                                                                       Wir wollen thematisieren,
                             Sie sorgen damit eigenständig für ein            Dadurch erweiterte sich meine Verant-                    wie wir den Unterricht
                             adäquates Bildungsangebot gemäss                 wortung, die Lehrpersonen merkten, dass
                             Schulgesetz. Der Versuch wird wissen-            die Entscheidungen verstärkt von der lo-
                                                                                                                                       für die Lernenden
                             schaftlich begleitet und ausgewertet.            kalen Schulleitung und nicht mehr vom                    optimieren können.
                             Christina Schwob, Gesamtschulleiterin            Departement BKS gefällt werden. Dies
                             der Primarschule Reinach, berichtet im           führte dazu, dass auch die Lehrpersonen
                             Gespräch über ihre ersten Eindrücke der          anfingen, vermehrt miteinander zu dis-
                             Teilnahme am Schulversuch.                       kutieren, wie die Lektionen am sinnvolls-           uns die Führung von «HalbIntensiv-Lern-
                                                                              ten eingesetzt werden.                              gruppen» mit drei Lernenden. Weiter
                             BKS: Wie erlebten Sie die diesjährige                                                                werden wir im kommenden Schuljahr
                             Schuljahresplanung?                              Was haben Sie konkret verändert?                    den Einsatz von Lektionen für Coaching,
                             Christina Schwob: Als sehr spannend!             Wo nutzen Sie den erweiterten Handlungs-            für Assistenzen und in einem Malatelier
                             Immer wieder galt es abzuwägen, in               spielraum?                                          testen.
                                                                              Die Vorbereitungszeit für das erste Ver-
                                                                              suchsjahr war etwas knapp, die Verän-               Der Schulversuch dauert mindestens
                                                                              derungen beschränken sich deshalb auf               zwei Schuljahre, was strebt Ihre Schule
                                                                              eher kleinere Anpassungen. Beispiels-               für das zweite Versuchsjahr an?
                                                                              weise haben wir versucht, die Heilpäda-             Für das übernächste Schuljahr 2017/18
Schulblatt AG/SO · 13/2016

                                                                              gogik und den Deutschunterricht stär-               wollen wir die Planung früher starten,
                                                                              ker zu fokussieren, so ergeben sich etwas           so können wir die Gespräche dazu schon
                                                                              mehr IHP- und DaZ-Lektionen für den                 im Herbst 2016 beginnen und die Lehr-
                                                                              Kindergarten und die Unterstufe. Da wir             personen noch intensiver miteinbeziehen.
                                                                              teilweise sehr grosse Unterstufenklassen            Dabei soll eine breite Diskussion darüber
                                                                              haben, hatten wir bei der Ressourcen-               lanciert werden, welche Veränderungen
                                                                              verteilung das Ziel, dass die Lehrperso-            beim Ressourceneinsatz die Schule Rei-
                                                                              nen keinen Morgen alleine im Klassen-               nach wirklich weiterbringen. Wir wollen
                                                                              zimmer sind. Angepasst haben wir teil-              thematisieren, wie wir den Unterricht für
                                                                              weise auch die Gruppengrössen beim                  die Schülerinnen und Schüler optimieren
   14                        Christina Schwob, Gesamtschulleiterin Reinach.   DaZ-Unterricht. Der Versuch ermöglicht              können.
BKS Aargau

                                             Anhörung zu personalrechtlichen
                                             Massnahmen
Was verändert sich durch die pauschali-      AFP 2017–2020. Mit einem ausgewo-
sierte Ressourcierung für die Lehrpersonen   genen Sanierungspaket, das die ganze
und die Schulleitung?                        Periode des Aufgaben- und Finanz-
Ein sinnvoller Umgang mit dem Res-           plans (AFP) 2017–2020 umfasst, sorgt
sourcenkontingent verlangt etwas mehr        der Regierungsrat für eine nachhal-
Flexibilität von allen Beteiligten, nur so   tige Gesundung des Aargauer Staats-
kann immer wieder optimal auf beson-         haushalts. Im Personalbereich sind
dere Situationen eingegangen werden.         auch Lehrpersonen von Massnahmen
So ist zu erwarten, dass sich möglicher-     betrof fen. Sie können im Rahmen
weise auch mal während dem Schuljahr         einer Anhörung bis zum 19. Juli Stel-
das Betätigungsfeld einer Lehrperson         lung nehmen.
verändern wird. Persönlich habe ich
festgestellt, dass ich dank der eigenstän-   Am 29. Juni hat eine drei Wochen dau-
digen Planung im Vorfeld des Schuljahrs      ernde Anhörung bei den Mitarbeitenden
einen etwas besseren Überblick über          der Kantonsverwaltung, den Lehrperso-        Die Anhörung zu den personalrechtlichen Mass-
die Pensen der Lehrpersonen und ein          nen und den Personalverbänden zu jenen       nahmen dauert bis zum 19. Juli. Foto: Fotolia.
etwas grösseres Wissen über den effek-       Massnahmen begonnen, welche Ände-
tiven Einsatz der Lektionen habe als         rungen von personalrechtlichen Erlassen
in anderen Jahren.                           erfordern. Ausserdem sieht der Regie-        Folgende Massnahme betrifft die
Adrian Elsener, Projektleiter                rungsrat vor, auf eine Lohnerhöhung für      Lehrpersonen der kantonalen Schulen
Ressourcierung, BKS                          die Mitarbeitenden der Kantonsverwal-        (ohne Mittelschulen) und nicht
                                             tung sowie die Lehrpersonen zu verzich-      kantonalen Berufsfachschulen:
                                             ten und die in den Planjahren 2018–2020      • Erhöhung Pflichtpensum: Das Pflicht-
                                             geplante Lohnerhöhung um je 0,5 Prozent        pensum der Lehrpersonen an kanto-
  Projekt «Neue Ressourcierung               auf 1 Prozent zu reduzieren.                   nalen Schulen (ohne Mittelschulen)
  Volksschule»                                                                              soll um eine Lektion erhöht werden.
  Beauftragt durch Regierungsrat und         Massnahmen in der Anhörung
  Parlament strebt das Vorhaben eine Ver-    Zu folgenden Massnahmen können               Eingeschränkte Anhörungen
  einfachung und Vereinheitlichung der       sich die Lehrpersonen im Rahmen der          Zu den aufgeführten Massnahmen im
  Ressourcenzuteilung an die Schulen an.     Anhörung äussern. Zwei davon betref-         Personalbereich findet vom 29. Juni bis
  Weiter will das Projekt den Handlungs-     fen sowohl sämtliche Lehrpersonen wie        zum 19. Juli eine Anhörung statt. Die
  spielraum der Schulen beim Einsatz der     auch alle Verwaltungsangestellten:           betroffenen Lehrpersonen und deren
  Unterrichtslektionen vergrössern und so    • Abschaffung Dienstaltersgeschenke          Personalverbände werden gestützt auf
  begünstigen, dass mit dem Einsatz von         (DAG): Nach 15 und jeweils 5 weiteren     die in den §§ 39 und 40 des Gesetzes
  Lektionen ein möglichst grosser pädago-       Dienstjahren kamen Verwaltungsange-       über die Anstellung von Lehrpersonen
  gischer Nutzen entwickelt wird. Gleich-       stellte und Lehrpersonen jeweils in       (GAL) festgehaltenen Mitwirkungsrechte
  zeitig soll der administrative Aufwand        den Genuss eines DAG. Dieses soll ab      angehört. Die Anhörungsunterlagen
  gesenkt sowie die Planbarkeit für die         1. Januar 2018 abgeschafft werden. Eine   wurden den Schulen versandt und stehen
  Schulen und den Kanton verbessert wer-        Übergangsregelung sieht vor, dass Mit-    zusätzlich auf dem Schulportal unter
  den. Ab Schuljahr 2020/21 soll mit der        arbeiterinnen und Mitarbeiter, deren      www.schulen-aargau.ch → Projekte
  Umsetzung in allen Aargauer Schulen           DAG in den Jahren 2018 bis 2021 fällig    → Sanierungsmassnahmen 2017 zur
  begonnen werden.                              wird, dieses anteilsmässig in Form von    Verfügung. Zeitgleich findet auch beim
                                                bezahltem Urlaub erhalten. Mitarbei-      Verwaltungspersonal eine Anhörung zu
                                                                                                                                           Schulblatt AG/SO · 13/2016

  Teilnehmende Schulen                          tende, deren DAG im 2018 fällig wird,     diesen und weiteren das Verwaltungs-
  Folgende Schulen nehmen am Schulver-          erhalten 80%, 2019 60%, 2020 40%          personal betreffenden Massnahmen statt.
  such «Neue Ressourcierung Volksschule»        sowie 2021 20% ihres ursprünglichen       Die Resultate beider Anhörungen fliessen
  teil: Primarschule Brittnau, Kreisschule      DAGs.                                     in die Botschaft zum AFP 2017–2020 ein,
  Chrüzlibach, Schule Gebenstorf, Schule     • Reduktion Dauer Lohnnachgenuss             die vom Regierungsrat Mitte August ver-
  Herznach, Schule Hirschthal, Primar-          bei Tod von Mitarbeitenden: Die Fort-     abschiedet wird.
  schule Lupfig, Schule Muri, Kreisschule       zahlung des Lohns an Hinterbliebene,      Die AFP-Beratung im Grossen Rat inklu-
  Regio Laufenburg, Primarschule Reinach,       welche von der verstorbenen Person        siv der Beschlussfassung zu den Sanie-
  Kreisschule Rohrdorferberg, Schule            regelmässig unterstützt wurden, soll      rungsmassnahmen 2017 erfolgt diesen
  Rupperswil                                    von sechs auf das gesetzliche Minimum     November.
                                                von zwei Monaten reduziert werden.        Kommunikation BKS                                15
BKS Aargau

                             «Vive les impressions!»
                             Kunstvermittlung. Das Aargauer Kunst-
                             haus erweitert ab August mit der dia-
                             logischen Führung «Vive les impressi-
                             ons!» sein Fremdsprachenangebot für
                             Schulklassen. In ungezwungener Atmo-
                             sphäre können Schulklassen ihre Sprach-
                             kompetenz in Französisch erweitern
                             und vertiefen.

                             Die Kunstvermittlung im Aargauer Kunst-
                             haus ist stets darum bemüht, das beste-
                             hende Schulangebot für Schulklassen zu
                             erweitern. Im Bereich Fremdsprachen ist
                             seit 2013 der beliebte englische Kunst-
                             Workshop «I see!» im Angebot. Inzwischen
                             wurde das englischsprachige Angebot mit
                             «In dialogue» erweitert. Ab kommendem
                             August zählt mit «Vive les impressions!»
                             neu auch eine dialogische Führung in fran-
                             zösischer Sprache zu den Angeboten für
                             Schulklassen der Oberstufe und der Kan-      Eine Schulklasse der Kantonsschule beim Besuch im Aargauer Kunsthaus.
                             tons- und Berufsschulen.

                             Förderung der Sprachkompetenz                Als Nachbereitung ist eine Video- oder            werden und sollen den Lernenden helfen,
                             Die Idee, ein Angebot in französischer       Tonbandaufnahme der Präsentationen mit            die Kompetenz, aber auch die Freude an
                             Sprache zu lancieren, um jedem Lernen-       einem Mobiltelefon zu empfehlen, muss             der französischen Sprache zu fördern.
                             den die Möglichkeit zu geben, seine erwor-   jedoch von der Lehrperson selber organi-          Christin Bugarski, Leitung Kunstvermittlung,
                             benen französischen Schulkenntnisse          siert und gefilmt werden.                         Aargauer Kunsthaus
                             in einem kulturellen Kontext unter kom-
                             petenter Leitung zu üben, aber auch zu       Ablauf                                            Anmeldung und Information:
                             erweitern, liegt schon länger zurück und     Die Klasse erhält zuerst eine Einführung          Christin Bugarski / Silja Burch
                             nimmt nun konkrete Formen an. Mit dem        in die Geschichte der Sammlung sowie              kunstvermittlung@ag.ch
                             Wechsel vom Schulzimmer in die Samm-         einen Überblick über die wichtigsten              Tel. 062 835 23 31
                             lung des Aargauer Kunsthauses soll in un-    Kunstepochen. Die Schülerinnen und                www.aargauerkunsthaus.ch
                             gezwungener Atmosphäre die Sprachkom-        Schüler stellen dazu ergänzende Fragen.
                             petenz gefördert werden, aber auch das       Anschliessend wird die Klasse in drei bis
                             Verständnis für das Aargauer Kunsthaus       vier Gruppen eingeteilt und jede Gruppe
                             als kulturelle Institution.                  erhält ein Couvert mit einem Werk aus               Dialogische Führung
                                                                          der Sammlung. Sie haben den Auftrag,                «Vive les impressions!»
                             Dialogischer Rundgang als Konzept            das Bild zu beschreiben («description»),            Schulklassen der Oberstufe, der Kantons-
                             «Vive les impressions!» ist eine 60-minü-    die Technik anzugeben, in eine Kunst-               und Berufsschulen lernen die Sammlung
                             tige dialogische Führung durch die Samm-     epoche einzubetten und eine persönliche             und ihre Werke kennen. Die Eindrücke
                             lung ohne gestalterischen Teil im Atelier.   Meinung («opinion personnelle») über                werden in französischer Sprache gemein-
Schulblatt AG/SO · 13/2016

                             Ziel des dialogischen Rundgangs ist die      das Bild abzugeben.                                 sam gesammelt, geordnet, diskutiert und
                             Auseinandersetzung mit der Geschichte        Zum Schluss präsentiert jede Gruppe                 mittels einer kleinen Präsentation vor-
                             der Sammlung und deren Exponate, die         ihr Bild und ihre Impressionen. Im An-              gestellt. Dauer: 1 Stunde, Termin nach
                             Verwendung der «compréhension und            schluss werden die übrigen Klassenmit-              Absprache. Kosten: 180 Franken*. Schulen
                             expression orale» (Hörverständnis, münd-     glieder aufgefordert, Fragen zu stellen.            erhalten für alle Vermittlungsangebote
                             licher Ausdruck) sowie der Gebrauch          Dabei empfiehlt sich eine Aufnahme mit              Finanzierungsbeiträge von 50 Prozent über
                             eines fachspezifischen Vokabulars. Eine      dem Mobiltelefon für die Nachbereitung.             den Impulskredit «Kultur macht Schule».
                             Wörterliste mit Fachausdrücken (Technik,     Der Vorteil einer Videoaufnahme liegt
                             Bildbeschreibung, Kunstepochen), wird        auf der Hand: Die Präsentationsform, die
                             zur Vorbereitung empfohlen und von der       Aussprache und die Haltung können im
   16                        Kunstvermittlung zur Verfügung gestellt.     Klassenzimmer analysiert und besprochen
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