1919 2019 der Vereinigung ehemaliger Schüler des Rethel- und Goethe-Gymnasiums e.V - Vereinigung ehemaliger Schüler des Rethel ...
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Mitteilungsheft der Vereinigung ehemaliger Schüler des Rethel- und Goethe-Gymnasiums e.V. 100 Jahre Ehemaligenverein 1919 – 2019
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Liebe Mitjubilare, vielen Dank für die vielen begeisterten Kom- mentare zu unserer Jubiläumsfeier zum 100-jährigen Bestehen im letzten November. Am Ende waren wir mehr als 320 feiernde Ehe- malige und Lehrer. Wir lassen in diesem Heft auch nochmal alles Revue passieren. Viel Spaß beim Lesen. In diesem Jahr wollen wir uns mit der Zukunft und den nächsten 100 Jahren befassen und uns dafür rüsten. Dies bedeutet auch, dass wir einen Generationenwechsel in der Führung vorbereiten und uns insgesamt diverser aufstellen. Ich bin sehr glücklich, dass wir zwei neue weibliche Mitglieder für unsere Aufgaben in Vorstand und Beirat gewinnen konnten. Mit unserem neuen Vertrauenslehrer Herrn Zabelberg wollen wir noch härter dar- an arbeiten, einen hohen Prozentsatz der Abiturienten für unsere Vereinigung zu gewinnen. Darüber hinaus gilt es aus der Gruppe der 30- und 40-jährigen die/ den ein oder anderen für die Mitarbeit in unseren Gremien zu gewinnen. Natürlich hoffen wir, dass die Jubifeier bei Euch Lust auf mehr Vereinigung gemacht hat und Ihr uns auch in diesem Jahr mit Eurer Anwesenheit beglückt. Wir feiern dieses Mal wieder im regulären Modus am 1. Freitag im November, d.h. am 6.11.2020 in der Aula an der Lindemannstraße. Jetzt schon rot anstreichen und im Kalender vermerken. Wir wünschen Euch ein schönes 2020. Richard Crux im Namen von Vorstand und Beirat 3
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Unbekannt verzogene Mitglieder Liebe Ehemalige, Bei der Vermissten-Suche haben Kai Petersen, Khaled Hussein, Ercan Kara-Osman und Paul Jäger geholfen. Doch es sind noche einige übrig geblieben: Wenn ihr euren Namen auf dieser Liste seht oder etwas wisst, bitte Mail an mich: Axel Meyer-Bockhorn: Axel228@gmx.de Name Vorname Abi-Jahrgang Buller Thomas 2015 Cerchez Georg Andrei 2015 Gerz Christian 2006 Gluche Heinrich-Thomas 1990 Hartmann Sascha 1994 Kiriakou Daniel 1998 Milijkovic Aleksandra 2008 Petermeier Andreas 1999 Pohl Michael 1990 Probst Andreas 1996 Rötschke Marc 1998 Rospert Alexander Attila 1998 Seeba Antonia 2014 Reckmann Ludger 1976 5
Protokoll der Mitgliederversammlung Protokoll und Bericht zur Mitgliederversammlung der Vereinigung ehemali- ger Schüler des Rethel- und Goethe- Gymnasiums e.V. am 15.11.2019. Anlässlich der Jubiläumsveranstaltung zum 100-jährigen Bestehen der Vereini- gung ehemaliger Rethel- und Goetheschüler e.V. wurde die diesjährige offizielle Mitgliederversammlung innerhalb des Gesamtprogramms zum Jubiläum dieses Jahr um 19.20 Uhr mit einer Direktübertragung aus dem Düsseldorfer Rathaus eröffnet. Anlässlich der Inthronisierung unseres Mitglieds Axel Both und seiner Venetia zum Düsseldorfer Prinzenpaar an diesem Abend konnten wir ihm noch die Daumen für die Session drücken, ein kleines Interview führen und ihn mit „Ja sind wir im Wald hier ….“ mit über 300 Stimmen hochleben lassen. Wie jedes Jahr unterstützt Axel wieder einmal großzügig das Abendessen und die Getränke bei der Mitgliederversammlung. Der Vorsitzende der Vereinigung begrüßt die zahlreich erschienenen Mitglieder, bedankt sich für die Gastfreundschaft der Schulleitung um Herrn Schreiber und Frau Veselka und freut sich über die vielen aktiven Lehrer, die wie auch viele ehe- malige Lehrer u.a. auch die ehemalige Schulleiterin Frau Glenz, den Weg zur Jubi- läumsfeier gefunden haben. Nach Vorstellung des Jubiläumsprogramms (siehe separate Berichte) wurde Rechenschaft über die Aktivitäten des abgelaufenen Geschäftsjahres gegeben und ein Überblick über die, dank vieler selbstloser Sponsoren, nach wie vor sehr gesunden Finanzen der Vereinigung (s. Anlagen). Im Einzelnen wurden die hohen Extraengagements unserer Mitglieder in diesem Jahr in der Jubiläumsrede gewür- digt. Jörg Landtau übernahm, wie gewohnt, die Entlastung des Vorstands, die ein- stimmig erteilt wurde. Jörg Landtau dankte dem Vorstand mit bewegenden Worten und der Vorstand versprach auch 2020 die Vereinigung in ihr neues Bestehensjahr- hundert zu führen. Der offizielle Teil der Mitgliederversammlung schloss kurz nach 20.00 Uhr mit dem Übergang zum Festakt mit vielen künstlerischen Beiträgen von Lehrern, Schülern und Ehemaligen. 6
100-Jahr-Feier mit Mitgliederversammlung Liebe Ehemalige, liebe Lehrende, ehemalige Lehrende und Gäste. Obligatorisch und unvermeidbar benötigen wir einige Minuten für die Pflicht, das heißt die Formalien der Mitgliederversammlung auch anlässlich unseres Jubelfestes. In aller Kürze: wir konnten unsere Finanzen auch in diesem Jahr halten und die gute Nachricht ist, wir werden auch für dieses Jubiläum unser Vermögen nicht anfassen oder verbrauchen müssen. Dies gesagt, freuen wir uns aber auch, wenn Ihr und Eure Gäste zur Flexibilität bei der Unterstützung der Aktivitäten für die Schule bei- tragen könnt und in blanker Euphorie an diesem Abend Euer Portmonnaie öffnet und ein paar Scheinchen für den guten Zweck locker macht. Wir werden Euch im Laufe des Abends immer mal daran erinnern. Axel, unser CFO, das heißt ja heute nicht mehr Kassenwart, nimmt gerne entgegen und stellt im Nachgang bei größe- ren Summen auch eine Spendenbescheinigung aus. Zunächst begrüße ich ganz besonders herzlich unsere ehemaligen Lehrer und Lehrerinnen und die ehemalige Rektorin Frau Glenz, die extra für uns Ihren Urlaub im Süden aufgeschoben hat und uns mit Ihrer Anwesenheit beehrt. Für die, die es nicht wussten, sie hat über 25 Jahre die Geschicke der Schule gelenkt. Großer Dank gilt den aktiven Lehrern, mehr als 15, die heute den Weg zu uns gefun- den haben und außerhalb der Dienstzeit ihre Freizeit mit uns teilen. Wir wissen das zu schätzen. Und die guten Seelen des Hauses, Frau Köbel und Frau Tabel sind heute auch dabei. Bitte alle aktiven Lehrer laut winken! Unser Ehemaliger Ralf ist ja Schulleiter. Du hast uns mit Deinem Kollegium, für das unser Jubiläum Mehrarbeit bedeutete, unfassbar toll unterstützt. Das werdet Ihr im Laufe des Abends noch sehen. Dafür und dass wir hier sein dürfen, einmal von allen, tosenden Applaus. Viel ist passiert in diesem Jahr. Herausragend die Fertigstellung des modernen Anbaus (siehe auch Seite 26) nach 20 Jahren Blut, Schweiß und Tränen aller Betei- 7
ligten. Von Frau Glenz vor 20 Jahren beantragt und in den letzten Jahren mit Bau- lärm und vielen Detailproblemen garniert, von Lehrern und Schülern erlitten, ist er nun auch dank der Architekten und Bauleiter von RKW endlich erfolgreich eröffnet. Übrigens auch im Verein, aber leider heute aufgrund einer lang geplanten Firmen- veranstaltung nicht dabei, einer der Eigentümer von RKW, Professor Johannes Ringel, der uns auch persönlich als Vereinigung in diesem Jahr großzügig unter die Arme gegriffen hat. Warum? Er hat es mir bei einem persönlichen Gespräch in sei- nem Büro gesagt. Auch weil die Vereinigung ihm nach dem Abitur ein richtungswei- sendes Praktikum in einem Architekturbüro vermittelt hatte. Auch diese Hilfsbereit- schaft ist fest verankert in den Genen der Vereinigung. Wo wir gerade dabei sind, Danke zu sagen, denn das gehört zum Jubiläum dazu: Jahrelang und damit nachhaltig können wir Euch dieses Programm heute auch wegen unserer jährlichen Anzeigenkunden und günstigen Dienstleister bieten. Ob Oliver Dietrich als großzügiger Drucker von Einladungen, Mitteilungsheft und selber Anzeigenkunde, unser Optiker Ralf Joachim Diermann, der seit ich denken kann eine Anzeige schaltet, oder die Werbeagentur Wolf, die auch das Goethe Magazin Live gestaltet, oder unser Beiratsmitglied Dirk Stolley, der uns im Hauptberuf die Zähne zieht. Axel Both zum x-ten Mal Sponsor unseres Abendessens und Anzei- genkunde, kann heute nicht dabei sein, weil ich mit stolz verkünden darf, dass er heute offiziell im Rathaus zu Düsseldorfs Karnevalsprinz gekürt wird. Hier eine kurze Liveschaltung mit der Bitte auf mein Kommando ein dreifaches Helau ihm zuzuru- fen. Ich hoffe er ist im nächsten Jahr dabei. Dann rufen wir: der Prinz kütt. Lieber Axel, du bist es noch nicht, aber gleich wirst du inauguriert (siehe auch Seite 43). Ich kenn dich immer souverän und cool. Bist du jetzt doch ein bisschen nervös? (Axel souverän und fröhlich winkt uns auf der Leinwand zu und wünscht uns ein fröh- liches Jubiläum). Von hunderten Ehemaligen Deiner Schule, Deinen ehemaligen Totalitäten von Lehrern und natürlich dem Ehemaligenvorstand herzliche Grüße an unseren zukünftigen Prinzen und seine schöne Venetia Jula Falkenburg vom Ama- zonenkorps. Wir stehen wie eine Wand hinter Euch, wenn Ihr gleich auf die Bühne müsst. Lieber Axel, wie sagt die Prinzenhymne: dann ist Karneval am Rhein, hey, 8
dann ist Karneval am Rhein und keiner bleibt allein in Düsseldorf am Rhein. Das ist unser „you never walk alone“, dass wir Euch als Glückwunsch rüberschicken. Wir singen noch ein bisschen: ja sind wir im Wald hier, wo bleibt unser Altbier und prosten unserem Sponsor und seiner Venetia zu. Zurück zum Tagesgeschäft. Wie üblich unterstützen wir die Schule bei ihren beson- deren Aktivitäten. Ob beim Tag der offenen Tür, bei der IT-, Beamer- und Internet- ausstattung mit ganz persönlichem Engagement insbesondere von unserem Vor- stand Nils. Darüber haben wir viel gesprochen und darauf können wir und Ihr mit Euren Beiträgen sehr stolz sein. In diesem Jahr hat unser lieber Axel seine Leidenschaft für die Chemie mit einem signifikanten Beitrag unterstützt und die notwendigen und sehr hilfreichen Schür- zen und Kittel für den Unterricht gesponsert. Dabei hat er sie noch mit unserem Logo zu Werbezwecken bei den aktuellen Schülern verziert, um die Mitgliederzah- len bei den zukünftigen Abiturienten zu erhöhen. 9
Seit 40 Jahren unterstützen wir die Skifahrten und seit Bestehen die Maskerade Truppe. Hier ein Beispiel für die sensationelle Arbeit der Lehrer und Schüler, in deren Sonne wir uns still und genüsslich ein bisschen mitsonnen dürfen. Vielen Dank Euch für das Budget und Ihnen liebe Lehrer für eines dieser stellvertretenden Beispiele Ihrer grandiosen Arbeit. Dies ein bisschen unser Tätigkeitsnachweis, gleich kommen im Festprogram noch mehr begeisternde Kostproben eines aktiven Schullebens. Doch zur Versammlung gehören auch die nackten Zahlen, die der Frank jetzt auf der Leinwand illustriert. Zahlen ab, lieber Frank und was hat das zu sagen? Zahlen siehe Charts. Der Mitglie- derbestand und der fiananzielle Stand sind kerngesund. So wie seit 100 Jahren. 10
Die Entlastung von Euch einzufordern und Euch milde zu stimmen ist schon seit vielen, vielen Jahren Aufgabe unseres Ehemaligen Jörg Landtau, der trotz einer gerade erst erfolgten Knieoperation hart rekonvalesziert hat, um heute hier dabei zu sein. Lieber Jörg, walte deines Amtes. Jörg Landtau, unser Kassenprüfer dankt dem Vorstand im Namen der Mitglieder für die Arbeit im abgelaufenen Jahr und ruft zur Entlastung auf, die einstimmig gewährt wird. Der Vorstand dankt für das Vertrauen. Jetzt kommen wir zum ersten Highlight des Abends. Wir haben im Vorfeld im Rah- men von Klassenprojekten mit der großartigen Frau Stöckler die Aufgabe vergeben unser Jubiläumsmitgliedsblatt frontseitig zu gestalten. Dabei sind sensationelle Ergebnisse unterschiedlichster Art erarbeitet worden. Wir hatten die Qual der Wahl und haben uns für einen mutigen und interessanten Entwurf entschieden. Wir dür- fen Euch jetzt die beiden Künstlerinnen vorstellen und sie prämieren. Begrüsst bit- te die wunderbaren, kreativen unverwechselbaren Anna und Charlotte. 11
Ihr habt geschrieben, dass ihr Vergangenes und Heutiges verbinden wolltet und habt dabei das Vergangene in den Vordergrund geschoben, so dass es immer noch prominent im Heutigen vertreten ist. Wir fanden, das ist emotional und einzig- artig, wie auch die Historie unseres Ehemaligenvereins. Vielen Dank Euch, den vie- len Teilnehmern und Frau Stöckler (siehe zu diesem Thema auch die Seiten 20+21). Das ist ja noch nicht alles! Liebe Freunde. 100 Jahre Ehemaligenverein. Lasst mich eine kleine Festrede zu diesem unglaubli- chen Jubiläum halten und einen Exkurs in die Geschichte unserer Vereinigung wagen. Da heute tatsächlich – ohne Spaß – der bundesweite Vorlesetag stattge- funden hat, werde ich Euch das Märchen unseres Ehemaligenvereins erzählen. Es war einmal am 24. August 1919, das heißt vor genau 100 Jahren und 83 Tagen, an dem auf Initiative des damaligen Direktors Masberg, dessen Enkel Reinhard (Abiturjahrgang 1979) einer unserer Ehemaliger ist, die Vereinigung Ehemaliger aus der Taufe gehoben worden ist. Als Zweck galt schon damals, den Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule tatkräftig persönlich und auch finanziell zu unterstüt- zen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Schön, wenn gute und einfache Absichten so nachhaltig und erfolgreich sind. Ich kann es mir allerdings auch nicht verkneifen auf die Probleme bei der Führung eines Vereins hinzuweisen. So zitiere ich aus dem Mitteilungsblatt von 1924, das bis dahin tatsächlich ein Zweiseiter war und das heute 72 Seiten stark ist. Zitat: „Wir bitten die säumigen Zahler unter unseren Mitgliedern doch ihren Beitrag zu überweisen.“ Wie aktuell doch frühere Probleme sein können. Ich möchte auch einige bewegende Begebenheiten unserer Geschichte der Ver- gesslichkeit entreißen. Während des Krieges hat Lehrer Kötter mit seinen Briefen an die Schüler an die Front ihnen, nach deren Bekunden, das Leben gerettet. Dies habe ich persönlich von den damaligen Schülern anlässlich der Beerdigung von Herrn Kötter gehört, für die über 100 Schüler aus aller Welt angereist waren und die lange Jahre den Stamm der Ehemaligen ausgemacht haben. In den 50er Jahren und der Ära Kobold/Müller begann die Blüte unserer Vereinigung. Walter Kobold, dessen Sohn Stefan heute als weiterhin großzügiger Unterstützer der Vereinigung 12
als Ehemaliger hier im Publikum sitzt, hat durch seine Beziehungen zu Henkel, unser bis heute beruhigendes Vermögen geschaffen und Joachim Müller hat den Verein letztendlich operativ geführt und die Aktivitäten des Vereins gesteuert. Bei- de gemeinsam haben als kongeniales Team über mehr als ein Vierteljahrhundert die Geschicke des Vereins geleitet und die eingeschworene Gemeinschaft der Ver- einigung geschaffen. Ich habe in der letzten Woche viel mit Joachim Müller gespro- chen, der bis Montag noch diesen Abend fest eingeplant hatte. Leider musste er mir vorgestern kurzfristig absagen, da er mit zu hohem Augendruck ins Kranken- haus und operiert werden musste. Wir alle wünschen ihm, unserem Ehrenvorsit- zenden, am Vorabend seines 94. Geburtstages Gesundheit und Frohsinn. Er lässt ausrichten: „Trinkt einen auf weitere 100 Jahre für die Vereinigung“ und ich ergän- ze, für ihn: „Ohne ihn würde es uns nicht mehr geben“. Einige von Euch haben mit ihm und Walter Kobold leidenschaftlich für den Erhalt des Rethel-Gymnasiums gekämpft und am Ende zumindest erreichen können, dass wir mit unserem Pro- gramm im Goethe-Gymnasium bei Frau Glenz mit unterschlüpfen durften, die zum damaligen Zeitpunkt zwar einen Förderverein der Eltern aber keinen Ehemaligen- verein hatte. Eigentlich ist da nur zusammengekommen, was zusammengehört. Zeitgemäß wur- de aus einem Mädchen und einem Jungen-Gymnasium eine neue Schule, das „Goethe-Gymnasium vereinigt mit dem ehemaligen Rethel-Gymnasium“, die Schu- le mit dem längsten Schulnamen in Deutschland und dem größten Ehemaligenver- ein einer öffentlichen Schule. Walter Kobold und Joachim Müller waren Axel und mir ein gutes Vorbild für die Arbeit, die wir seit weit über 20 Jahren nun fortführen und weiterentwickelt haben. Ulrike Fehr, heute hier, als erste und leider bisher einzige Frau in unserem Vorstand, der treue Jürgen Neumann, lange im Vorstand und noch im Beirat, Oliver Oechler, als unser Maskerade- und Skifahrten-Mann, haben die Geschicke mitgestaltet. Frank Hilger und Nils Eickelkamp haben schon in „next generation“ seit einigen Jahren Kernaufgaben in der Vereinigung übernommen. Sie haben die Digitalisie- rung vorangetrieben, auch wenn da noch einige Baustellen zu beheben sind. 13
Nicht zu vergessen, wem haben wir den jährlichen Zuwachs an Mitgliedern zu ver- danken! Natürlich Bernd, Bernd Richter, dem unvergleichlichen Programmdirektor des Schulprogramms auf unserer jährlichen Mitgliederversammlung. Und es wird uns niemals mehr gelingen eine so perfekte Organisation der Abende hinzubekom- men. Mal vergessen wir die Blumen, mal klemmt es an anderen Ecken. Auch du gehörst in die Hall of Fame unserer Vereinigung. In den 90ger Jahren standen wir am Scheideweg, ob wir in der neuen Konstellation weitermachen oder hart gesagt als Ehemalige unser Vermögen versaufen. Mit überwältigender Mehrheit haben wir Mitglieder uns vor über 30 Jahren entschie- den, unser Wissen, unsere Werte von Freundschaft und Gemeinschaft für die Zukunft unserer Kinder einzubringen und nach bestem Wissen und Gewissen, Leh- rer und Schüler dabei zu unterstützen, aus dieser Schule eine lebenswerte und besondere Schule zu machen. Wir sind weiterhin gewachsenen und zählen heute, trotz Bereinigung unserer Mitgliederzahl um langjährig säumige Zahler, fast 800 Mitglieder. Dies ist Euer Applaus und unser Dank für Eure Treue. Ute W Thomas W ischniewski, Vera eselka eckmann Nolting, e r, Brigit te V un Ralf Sc h re ib as Kohl Kathrin W d seine Schweste und Thom eckmann r 14
Ich habe noch so viele anrührende, lustige, demütige, ermutigende und traurige Geschichten und Anekdoten aus unserer Geschichte. Lasst mich zusammenfas- send sagen. Es hat sich für uns, die Schule, die Lehrer und Schüler ausgezahlt, dass die Vereinigung gegründet wurde. Heute werdet ihr ab 21.00 Uhr noch schla- gende und spielende und powervolle Beispiele für unsere einmalige Einstellung und selbstloses Engagement erleben. Die Mitglieder von drei ehemaligen Schul- bands rocken nachher die Bühne. Doch lasst uns nochmal in die wertstiftende Gegenwart und Zukunft unserer Akti- vitäten eintauchen. Einige von Euch, die schon um 17.30 Uhr hier waren, haben bereits mitbekommen, dass wir Ehemalige bei der Neugestaltung des Areals um den Neubau, einen Ahornbaum gepflanzt haben, den wir den Lehrern und Schülern gewidmet haben. Das Motto heißt „Unser Baum“. Die Lehrer sind der Stamm und bilden mit ihrer Individualität als Äste die schöne Krone dieses Baumes. Die Schü- ler sind die bunten Blätter und wir als ehemalige Schüler sind Düngung und Wurzel für diesen Baum, der in der Mythologie für Sicherheit und Geborgenheit steht. Den Begleittext unserer Rede zur Pflanzung über die symbolische Bedeutung, könnt Ihr im Mitteilungsheft ab Seite 22 nachlesen. Vielleicht ein Ansporn für die Gäste unse- rer Mitglieder heute in den Verein einzutreten. Noch sind es 25,00 € im Jahr. Im Anschluss an die Baumpflanzung konnten wir ein von uns, durch Sponsoren gesichertes monumentales Kunstwerk unseres Ehemaligen Thomas Kohl, Meister- schüler von Gerhard Richter, dem seit 16 Jahren weltweit bedeutendsten lebenden Künstlers, enthüllen. Thomas hat uns seine kreative Leistung in einer 4 x 3 Meter großen Glasinstallation im neuen Haupteingang geschenkt (mehr dazu ab S. 24). Die 16 Sponsoren haben mit einem jeweilig vierstelligen persönlichen finanziellen Bei- trag den Einbau und das Material für dieses Objekt im Namen des gesamten Ehe- maligenvereins zur Verfügung gestellt. Ich war von Eurer spontanen und bedin- gungslosen Unterstützung überwältigt und bitte Euch um einen tosenden Applaus für die Sponsoren und den Künstler. Einen Sponsor möchte ich besonders hervor- heben. Eines unserer Mitglieder konnte eine sehr signifikante Summe über die Hans Dornbluth Stiftung für uns gewinnen. Wir im Vorstand waren sehr beeindruckt, dass 15
unsere Idee bei dem Stiftergremium, das zunächst zwar sehr viele tolle Projekte in NRW unterstützt, aber mit unserem Gymnasium bisher nichts zu tun hatte, verfan- gen hat und ohne viel Aufwand den Betrag überwiesen hat. Wir danken ausdrück- lich den Stiftern für diese sehr großzügige Unterstützung. Dies ist in den Zeiten der vielen Egos außergewöhnlich. Ziel war es, die Kunst in unseren Alltag zu integrieren und zu zeigen, dass das Goethe mit dem Rethel hier eine große Historie hat. Thomas Kohl, dessen Kunstwerk der RP am Mittwoch im Rahmen der XXL Beilage den zentralen Bericht wert gewesen ist, hat uns außerdem noch etwas mitge- bracht. Ich weiß es schon. Freunde, das ist ein Hammer! Eine signierte Edition!!!! Ganz besonders möchte ich den Lehrern des Goethes dafür danken, dass wir eine kleine Erinnerung an das ehemalige Rethel-Gymnasium umsetzen durften und der neuen großen und modernen 2-Platz-Sporthalle am Goethe-Gymnasium einen 16
Namen geben durften. In einer kleinen Zeremonie haben wir vorhin die Sporthalle 1 und 2 in „Rethelhalle“ benennen dürfen. Sie erinnert an große sportliche Geschich- te im ehemaligen Jungen-Gymnasiums und ist Heimat des STV Rethel, deren Vor- sitzende wir heute hier begrüßen dürfen. Ist das nicht toll! Mit unserem Kunstwerk und der neuen Sporthalle erfülle ich auch das Motto des Vorlesetages: Bildung und Sport, Sport und Bewegung. Übrigens apropos Wan- dern und Bewegung: Herr Althaus aus Kühhude, unserem ehemaligen Landschul- heim, lässt schön grüßen. Wir sollen mal vorbeikommen. Man kann bei ihm sogar eine Wohnung mieten. Ich muss Schluss machen, denn wir haben noch viel vor heute. Gleich gibt es erst- mal lecker Essen, traditionell aus der Küche von Frau Flieg und einen Überra- schungsnachtisch (eine 1,60 m x 0,8 m große Jubitorte mit den aufgedruckten Fotos der letzten mehr als 20 Abijahrgängen). Ab 20.15 Uhr zeigen wir Euch, wie jedes Jahr ein kleines Feuerwerk aus den wahnsinnig guten Initiativen an der Schule. Ralf stellt uns diese gleich vor. Ab 21.00/21.15 Uhr rockt der Raum und die legendären Ratko Delorko und Uwe Ziss werden den Anfang machen, bevor die Mitglieder dreier ehe- maliger Schulbands die Bühne rocken. Viel Spaß und feiert Euch mit vollem Herzen. Die Techniker (v.l.n.r.) Luca Krautkrämer (Abitur 2018), Alexander Köpke (Q2), Fabian Bäthe (Abitur 2018) und Lara Alles (Abitur 2017) rücken auf unserer Jubiläumsfeier alles in rechte Licht und sorgen für beste Akkustik. 17
Hip-Hop Poetry Slam Der Unterstufenchor unter Leitung von Caroline Piffka und Jacob Bock Piano Sarina Schmidt 18
Die Mitglieder der drei ehemalige Schulbands „Imagination“, „Silver Shadow“ und der ersten Rethelschulband überhaupt „Island“ haben den Raum gerockt. Dies waren: Ratko Delorko (auch als Solist), Uwe Ziß, Stefan Trippe, Ludger Kobé, Till Hofmeister, Andreas Oelschläger, Willi Hövelmann, Dr. Gerd Gaida, Dr. Reinhard Lehmann, Dr. Heinz Dommes 19
Wettbewerb zum neuen Zum Jubiläum haben wir in Vorstand und Beirat und nach einer kleinen Umfrage bei einer Stichprobe unserer Mitglieder entschieden, die Mitteilungsblät- ter „vorsichtig“ zu modernisieren. Frau Stöckler, Kunstlehrerin an unserer Schule, der wir für ihr außerordentliche Engagement sehr dan- ken möchten, hat 26 Schüler und Schülerinnen gewinnen können, faszinierende Entwürfe zu 1 gestalten, die diese mit ihren eigenen Gedanken dargestellt und vorgestellt haben. In der Jury haben wir uns nach langer, durchaus kontroverser Diskussion, für einen spannenden und interpretationsfähigen Entwurf für unser Jubiläumsheft entschieden, wie Ihr am Umschlag dieses Heftes sehen könnt. Wir möchten Euch aber auch die anderen Entwürfe aus dem Kreativstadium nicht vor- enthalten. Die Aufgabe war nicht wirklich einfach, da Alfred Rethel ja ziemlich düstere Werke gemalt und gedichtet hat und eine Verbindung mit Goethe und Düsseldorf und einer Zeitreise von mehr als 100 Jahren nicht einfach zu gestalten ist. Es ist uns wirklich schwer gefallen, die sehr unterschied- lichen Entwürfe mit den jeweiligen interessanten Begrün- dungsansätzen zu bewerten, da sie alle „etwas hatten“ und zu jedem Entwurf eine detaillierte Interpretation vorhanden war. 2 Schaut selbst, wir behalten uns vor auch einen dieser Ent- würfe mal für ein Heft zu nutzen: Neal und Kerim-Can (1), Niklas und Salome (2), Shreyas und Colin (3), Lili und Joanna (4), Lisa und Seung-Min (5), Mia und Pia (6), Seline und Fehmi (7), Charlotte und Eva (8), Vincent und Gary (9), Tim (10), John (11), Chaymae und Amira (12), Shafaq und Sten (13), Anna und Charlotte (Siegerentwurf – siehe Titelseite) Vielen Dank den Kreativen für Euer Engagement. Wir hoffen Euch spä- ter als aktive Mitglieder im Ehemali- genverein willkommen heißen zu dürfen. 3 4 5
Titelblatt unseres Mitteilungsheftes 8 6 7 12 11 10 13 9
Der Baum Liebe Lehrer, liebe Schüler, liebe Mitehemaligen des Goethe-Gymnasiums, verei- nigt mit dem ehemaligen Rethel-Gymnasium, wie es wohl offiziell heißt an der Schule mit dem wahrscheinlich längsten Namen Deutschlands, den ich im weite- ren mit Goethe Abkürzen werde. Nach fast 20 Jahren Hoffen und Bangen um diesen Anbau, freuen wir uns alle nun sehr, dass der neue und moderne Trakt des Goethes die offizielle Eröffnung gerade hinter sich hat und der mehrjährige Baulärm ein Ende hat. Jetzt kommen noch die klei- nen und liebevollen Feinheiten und Kleinigkeiten, von denen wir uns einer jetzt widmen wollen. Im wahrsten Sinne des Wortes wid- men, da der Verein der ehemalige Schüler zu seinem 100-jährigen Bestehen mit dem gleich folgenden Akt einerseits Dank sagen möchte, andererseits ein zukunftsweisendes und – mit einem Augenzwinkern – bedeutungsschwangeres und zeitgemäßes Zeichen anlässlich dieses schönen Augenblicks des Jubiläums und dieses Neubaus setzen will. Wir pflanzen gleich gemeinsam an dieser Stelle hier einen Ahornbaum und widmen ihn den Lehrern und den Schülern dieser Schule. Es ist unser aller Baum. Der Baum an sich ist immer schon ein positives Symbol und der Ahornbaum im Speziellen noch darüber hinaus. Unsere Idee dazu und die Symbolik, die wir damit verbinden, möchte ich kurz erläutern. Die Lehrer sind für uns der Stamm und die Äste dieses schönen Baumes. Wir wünschen diesem Ahorn, dass er gute und schwierige zukünftige externe Rah- 22
menbedingungen übersteht und robust und geradlinig den jeweiligen Gegebenheiten trotzt und mit der hohen Individualität des einzelnen Lehrers mit jedem einzelnen Ast eine schö- ne einzigartige Krone bildet. Dem Ahorn entsprießen Blüten und Blätter, für uns die Schüler dieser Schule, die noch grün an das Gymnasium kommen und mit der Zeit groß und bunt wer- den und eben irgendwann den Baum verlassen müssen, um in einen neuen weiterführenden Zustand überzuge- hen und über den Ehemaligenverein den Baum auch wieder düngen. Hier hinkt die Analogie zugegebenermaßen ein bisschen. Wir als Ehemaligenverein sehen uns ein bisschen als Teil der Wurzeln, die den Lehrern und Schüler zusätzlichen Halt geben und mit ein bisschen Düngung das Wachstum und die Gesundheit des Bau- mes unterstützen. Der Ahornbaum ist grundsätzlich bekannt als Baum mit besonders schönem Wuchs, hoher Robustheit und farbenprächtigem Herbstlaub und als einer der wenigen Baumarten ein Symbol eines Landes, Kanada, bekannt für sein gesundes Klima und einen hohen Waldbestand an Ahornbäumen. Folgt man der Mythologie des Ahornbaums, so gab er jeher ein Gefühl von Sicher- heit und Geborgenheit, ein Gefühl, für das die Ehemaligen, Lehrer und Eltern ste- hen und stehen wollen. Daher wurde der Baum als Symbol für den Schutz von Hexen, bösen Geistern und Vampiren in vielen Kulturen dieser Welt gewählt und gepflanzt. Auch wenn einige Schüler hier hinter vorgehaltener Hand sarkastisch werden, verbinden wir Ehemalige damit auch eine Verpflichtung unsererseits, zur Sicherheit und Geborgenheit der Schüler einen Beitrag zu leisten. in diesen sehr komplexen Zeiten eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe. Zu guterletzt ist der Ahornbaum auch ein Baum Goethes. Ich sehe die Fragezeichen in Ihren Augen, da mit Goethe meistens das Gedicht zum Ginkgobaum in Verbindung gebracht wird. Aber Goethe liebte seinen Garten und eines Tages, als er eine Mistel in der Krone seines alten Ahorns sah, war sein Interesse daran so groß, dass er eine Stellage an dem Baum errichten lies, um dieses selte- ne Ereignis aus der Nähe beobachten zu können. Ich schlussfolgere daraus frei assoziierend, dass der Ahornbaum eben auch Neugier, Erfindergeist und For- schungsdrang auslösen kann. Zusammenfassend, was gibt es Schöneres als ein Symbol für Kraft, Sicherheit, Geborgenheit, Neugier und Forschungsdrang an einer, nein unserer Schule, für die Lehrer und Schüler pflanzen zu dürfen. Wir wünschen ihm, „unser aller Baum“, ein langes Leben und dass er seiner Symbolik an dieser Schule gerecht wird. Vielen Dank 23
Entstehung und Enthüllung des Kunstwerks Liebe Lehrer, liebe Schüler, liebe Ehemalige und ganz besonders liebe Sponsoren dieser einmaligen Aktivität anlässlich des 100-jährigen Bestehens unseres Ehema- ligenvereins. Wir haben etwas besonderes zu feiern und einzuweihen. Ein meines Erachtens gewaltiges Werk im neuen Haupteingang unserer Schule. Wir Ehemalige sind stolz, dass es uns gelungen ist, gemeinsam mit der Schulleitung und unserem Ehemali- gen Ralf Schreiber als Schullei- ter, den Lehrern und dem hier anwesenden Künstler, Schul- kamerad und Ehemaliger Tho- mas Kohl, Meisterschüler von Gerhard Richter und einigen Ehemaligen als Sponsoren mit signifikantem Finanzeinsatz, ein Kunstwerk nachhaltig an dieser Schule installieren zu dürfen. Es soll die Ankunft im Schulalltag für Schüler, Lehrer und manchmal auch Eltern bunt und optimistisch machen. Es bietet eine dreidimensionle Perspektive im Zusammenspiel mit der vierten Dimension Zeit, die es im wahrsten Sinne des Worte in jeder Sekunde in neu- em Licht erscheinen lässt. Unsere Intention bei dieser Initiative ist es den Schülern auf dieser Schule einen Zugang zu Kunst, auch auf ungewöhnliche Weise, zu eröffnen und den Lehrern einen praktischen ganz pragmatischen und tatsächli- chen Anschauungsunterricht zu geben, dass Kunst Teil des Alltags ist, zur Diskussion anregen kann und auch nicht brotlos sein muss, darf, aber nicht muss und, dass es durch- aus sehr erfolgreiche Künstler gibt, die an dieser Schule ihre Ausbildung genossen haben. Neben Thomas Kohl ist auch der weltweit anerkann- teste Fotokünstler Andreas Gursky, die Jazzikone Klaus Doldinger, Kraft- werksgründer Florian Schneider oder Kuddel von den Toten Hosen hier zur Schule gegangen. Mut und Anregung 24
zum Diskurs wollen wir bieten und ich gebe es zu, wir wollten auch uns anlässlich unserer Jubelfeier nachhaltig, persönlich zurückhal- tend und zufrieden als Ehemali- genverein verewigen. Dir Thomas danke ich für diese spontane Bereitschaft schon am Anfang dieses Prozesses, deine schöpferische Kraft unentgeltlich in den Dienst der Sache zu stellen und uns Deine Kreativität am heu- tigen Tage zu schenken. Den Sponsoren, die in einer unfassbar spontanen und generösen Art mit einem jeweilig vierstelligen Betrag die Produktion und Installation des Werkes ermöglichten sei hier besonders gedankt. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin sehr berührt von der Tatsache und der Art, wie Ihr hier dem Verein, der Schule und mir als Freund und Vorsitzenden der Vereinigung Soli- Thomas Kohl in seinem Atelier darität erwiesen habt und wie Ihr den Geist, den wir versuchen mit der Vereinigung zu leben so lebendig verkörpert. Bedingungslos, selbstlos und entwaffnend großzügig habe ich für mich von Euch wieder erfahren, wie toll und selbstlos der Mensch sein kann und in vielen verborgenen Winkeln auch ist. Dies ist angesichts der Nachrichtenlage und der ständi- gen Krisenbeschwörung bei aller- höchstem Lebensstandard ein Signal für eigenes Innehalten und ein bisschen Demut. Eine beson- dere Erwähnung gilt aber der Hans Dornbluth Stiftung, die soziale Projekte in Düsseldorf und NRW sehr großzügig unterstützt und die wir mit unserem Konzept so über- zeugen konnten, dass sie ihr Engagement sogar noch erhöht hat und die Risikolast, die auf mir und dem Vorstand über unser eigenes Engagement hinaus laste- te, genommen hat. Lieber Andre- as, als Mitglied im Stiftungsrat, bit- te übermittle unseren Dank den Einbau des Kunstwerks Stiftern und den Gremien. 25
Einweihung des Anbaus Einweihung des Anbaus mit Schulleiter Ralf Schreiber, stellv. Schulleiterin Brigitte Veselka, Oberbürgermeister Thomas Geisel, Stadtdirektor Burkhard Hintzsche er zimmer Das neue Lehr Großgerätesch acht zur Turn halle Anbau von der Hofseite 26
Liebe Ehemalige, unsere Internetseite ist zu erreichen unter www.ehemaligenverein.net Besonders hinzuweisen ist auf den Punkt Angebote/Gesuche/Praktika unter Kontakt. Schaut euch bitte aber auch unsere Vermissten-Listen unter Aktuelles an. Auch hier sind alle angesprochen. Wenn ihr Internetseiten betreibt, können diese mit unserer verlinkt werden. Unter www.ehemaligenverein.net > Links stehen schon einige. Und natürlich suchen wir auch immer wieder Anzeigenkunden. Die Anzeigenpreise betragen: 1 Seite schwarz/weiß 240,-- Euro ½ Seite schwarz/weiß 120,-- Euro 1 Seite farbig 300,-- Euro ½ Seite farbig 150,-- Euro. Kontaktadressen: Axel Meyer-Bockhorn, Uerdinger Str. 41, 47799 Krefeld, AXEL228@gmx.de Richard Crux, Klashausweg 2, 40629 Düsseldorf, rgcrux@t-online.de Viele Grüße, Axel Meyer-Bockhorn i. A. Vorstand der Ehemaligenvereinigung Unsere Bankverbindung Vereinigung ehemaliger Schüler des Rethel- und Goethe-Gymnasiums e.V. Stadtsparkasse Düsseldorf IBAN: DE27 3005 0110 1006 9045 42 BIC: DUSSDEDDXXX Postanschrift: Vereinigung ehemaliger Schüler des Rethel- und Goethe-Gymnasiums e.V. c/o Goethe-Gymnasium Düsseldorf mit ehemaligem Rethel-Gymnasium Lindemannstraße 57 · 40237 Düsseldorf Satz + Druck: Strack & Storch Dietrich UG & Co. KG Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Oliver Dietrich, Abitur 1981 Rather Straße 12, 40476 Düsseldorf, Tel. 0211.51 44 43 40, Fax 0211.51 44 43 43 E-Mail: o.dietrich@strack-storch.de · www.strack-storch.de 27
Glückwünsche von Frau Glenz Lieber Herr Crux! Da haben Sie mit der 100-Jahr-Feier ja viel gestemmt, herzlichen Glückwunsch! Eine volle Aula, viele Gäste von weit und nah, interessante Begegnungen! Ich habe mich gefreut, auch über Ihre anerkennenden Worte mir gegenüber! Nach all‘ der langen Zeit ist es geschafft, die Rethel-Ehemaligen sind „angekom- men“, viele haben mir erzählt, dass sie die Zukunft des Vereins mit den neuen, jungen Mitgliedern (von denen verständlicherweise vorgestern wenige dort waren) als gesichert ansehen. Und von der Namensgebung der Sporthalle waren etliche auch emotional angetan. Eine gute Idee! Dass es so gut läuft, ist mit Sicherheit auch Ihr persönlicher Einsatz, die positive Ausstrahlung bei den Abiturfeiern, die Moderation bei den Festen und die Arbeit im Hintergrund. Wenn ich also zurückblicke, war es wirklich richtig, die „ älteren, damals enttäusch- ten und frustrierten“ Herren aus den Feierstätten wie z.B. die Rheinterrassen zum Goethe zu holen. Wie Sie anmerkten, war dies für beide Seiten nicht einfach, ich habe sie nicht „auf- genommen“, sondern musste sehr werben und dafür in den ersten Jahre viele Hür- den überspringen. Aber – es hat geklappt, viele (wie u.a. Herr Kobold, Herr Müller, Herr Prof. Arnold ) haben meine Entscheidung unterstützt, die Ärmel hochgekrempelt und sich neu orientiert. Das alles ist mir am Freitagabend durch den Kopf gegangen, Ihr Rückblick auf die Geschichte der Vereinigung hat es angestoßen. Dass Sie mit Herrn Schreiber dann auch noch einen Ehemaligen als Schulleiter haben, ist ja zum 100. Geburtstag etwas wirklich Ungewöhnliches ! Das Sahne- häubchen... Während meiner Tätigkeit gab es seitens der Stadt immer wieder Vorstöße, den Namenszug des Goethe-Gymnasiums (mit ehem. Rethel ...) zu ändern und zu kür- zen, nirgendwo sonst gäbe es so etwas. Dagegen habe ich mich gestemmt, es war manches Mal hart in der Diskussion. Aber auch hier – es hat geklappt. 100 Jahre später existiert die Vereinigung noch, und mit mehr als 700 Mitgliedern frischer als zuvor. Eine gute Tradition für alle Seiten. Dies als kleiner Nachtrag, vielen Dank, es war ein schöner Abend! Mit herzlichem Gruß Ihre Renate Glenz 28
Abiturrede der Schulleitung Sehr geehrte Abiturientinnen und Abiturienten, sehr geehrte Eltern, liebe Kollegin- nen und Kollegen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Gäste! Ich begrüße Sie zur feierlichen Abitur-Zeugnisausgabe 2019 des Goethe-Gymnasi- ums mit ehemaligem Rethel-Gymnasium in der Matthäi-Kirche. Ich freue mich, dass wir wieder diese wunderbaren Räumlichkeiten für unsere feierliche Abitur- Zeugnisausgabe in Anspruch nehmen dürfen. Vielen Dank, Frau Dühr und Frau Schwab, vielen Dank an die Emmaus-Gemeinde! Vielen Dank an die Jgst.leitungen und Kontaktpersonen zur Kirche für die Vorbereitung. ABI im Wunderland! Wie passend Euer Abiturmotto und die Kirche sind! Wunderland und Land der Wunder. Aber? Worum geht es Euch bei ABI im W…? Schaut man im Netz nach, geht es um Realitätsverlust und um schräge und bunte Hüte. Beides irgendwie nicht passend für eine Kirche und eine Schule. Es geht aber auch um kindliche Wissbegierde. Lassen Sie uns auf das Ergebnis Ihres Abiturs schauen, auf das, wohin Ihre Wissbegierde geführt hat. 105 SuS erreichten das Abitur; davon erreichten 29 SuS eine Durchschnittsnote von 1,0 bis 1,9. 56 SuS erreichten ein 2,0 bis 2,9. 20 SuS erreichten ein 3,0 bis 3,6. Die besten SuS mit 1,0 und 1,1 sind: in alphabetischer Reihenfolge 1,0 mit 824 Punkten Carolina Schwedes, 1,1 mit 816 Punkten Victor Bandel gefolgt von Hasan Koc (810) und Rosa Richter (806). 22 SuS erhielten die Bescheinigung zum Abitur- zeugnis über den Besuch des Bilingualen Bildungsgangs, das bilinguale Abitur; 23 SuS wurden die Bescheinigungen über den Besuch des bilingualen Bildungsgangs in der SI ausgestellt. Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, ich gratuliere Ihnen zu Ihrem bestandenen Abitur nach 12 Schuljahren, zu Ihrem REIFEZEUGNIS. HERZLICHEN GLÜCK- WUNSCH! Ich gratuliere auch Ihnen, liebe Eltern und Begleiter, zu dem Erfolg Ihrer Kinder bzw. Schützlinge. ABI im Wunderland! Das, woran man bei Eurem Motto denkt, wer’s kennt, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, ist – …vielleicht nicht das, woran ich dachte, als ich mich durch das Wort Wunder und Land zu Wunder und Lampe irreleiten ließ – nämlich zu „Aladdin und die Wunderlampe “. Egal, …ich liebe Märchen und den darin inne-wohnenden Zauber, da verläuft man sich schon mal. Sie dachten an „Alice im Wunderland“, logisch, das passende Wortspiel. „ABI im W…“; Alice im Wunderland, ursprünglich Alices Abenteuer im Wunderland. „Wollen Sie sagen, WIR sind alle irgendwie Alice?“ Und beschreiben Sie Ihre Erleb- nisse am Goethe-Gymnasium, Ihre Abenteuer? Ist Goethe unser Wunderland? Ich frischte meine Märchen-Kenntnisse auf und las eine Kurzversion von Alice im Wunderland. Zwischen den Zeilen tauchten zahlreiche Bilder auf, von Ihnen und uns in unserer Wunderwelt Goethe-Gym. Hören Sie mal rein. 29
Während ihre Schwester ihr aus einem Buch vorliest, sieht Alice ein sprechendes, weißes Kaninchen, das auf eine Uhr starrt und meint, es komme zu spät. Erinnert dieses Bild nicht an den TdoT, – Sie alle kleine weiße Kaninchen, betreten mit gro- ßen Augen Ihr neues Wunderland das Goethe-Gymnasium und schauen von unten auf die riesengroßen Türen und die große umwerfende Turmuhr auf dem Dach des Schul-Palastes? Neugierig folgt Alice ihm in seinen Bau. Dort fällt sie weit hinunter und landet in einem Raum mit vielen Türen. Nun gut, Sie stiegen die breiten Stufen der Schule hinauf, bevor Sie erst in einem großen hell erleuchteten Saal mit einem riesengro- ßen schwarzen Loch an einer Seite standen; nichts wie vorbei an dieser Bühne liefen, hinein in die Flure mit vielen Türen, jeder dieser Themen-Türen mit einem Geheimnis dahinter – Probeunterricht Latein, Probeunterricht Englisch, Biologie, Chemie oder Physik-Experimente, Offene Probe der Schulband Jam …und überall schwirrten Goethe-Geister umher. Nach einiger Zeit findet Alice einen Schlüssel, mit dem sie die kleinste Tür aufsper- ren kann. Sie öffnet diese, schafft es allerdings nicht hindurch, weil sie zu groß ist. Kurz darauf findet sie ein Fläschchen mit einem Trunk, der sie kleiner macht. Aber dann ist die Tür, als sie klein genug ist, wieder zu. Noch unsicher, haben Sie es in Ihrem Goethe-Wunderland in einen Klassen-Raum geschafft, vorsichtig vorbei an den vielen anderen kleinen weißen Kaninchen, die ebenso ihre Räume suchten. Irgendetwas hat Sie fasziniert an diesem einem Raum und sie wollten unbedingt durch genau diese Tür an genau dieser Schule. Alice geht zum Haus des weißen Kaninchens, isst dort etwas und wird riesig groß. Als das weiße Kaninchen nach Hause kommt, kann es nicht in das Zimmer hinein, in dem Alice ist. Alice wird wieder klein und flieht in den Wald. Dort trifft sie auf eine Raupe, die Alice hilft, ihre Normalgröße zu erlangen. War es für Sie nicht auch genau dieses Auf und Ab über die zahlreichen Schuljahre, eine nicht so gute Engli- scharbeit und Sie fühlen sich klein, ein erfolgreicher Auftritt beim Weihnachtskon- zert und Sie wachsen und werden riesengroß? Erinnern Sie sich, wer genau Ihre Raupe war, die Sie immer wieder groß machte? Letzten Endes kommt Alice zum Herzkönig und zur Herzkönigin und muss Croquet, das Kopf-Ab-Kartenspiel, mitspielen mit einem Flamingo als Schläger und einem Igel als Ball; die Königin verurteilt alle an ihrem Spiel beteiligten zum Tode; der Herzkönig wiederum begnadigt alle, so dass die Herzkönigin nicht mehr weiter- spielen kann. So manchen scheinbaren Tod sind Sie auch gestorben in den 8 Jah- ren, haben sich gefühlt, als wollte man Ihnen den Kopf abreißen, doch schon am nächsten Tag fühlen Sie Begnadigung – alles ist wieder gut, Ihre Freundinnen und Freunde sind da, das vertraute Goethe-Wunderland-Gebäude, die Lehrerinnen und Lehrer. Im Märchen wird es jetzt kompliziert: die Herzkönigin führt Alice zu einem Greif. Diesem befiehlt die Königin, Alice zum Schildkrötensupperich, der Alice und dem Greif ein Lied vorträgt, zu führen. Es ertönt in der Ferne der Ruf: „Die Verhandlung beginnt!“ Der Greif begleitet Alice zurück zum Schloss der Herzkönigin. Dort kommt es zu einer Gerichtsverhandlung… bei der der Herzbube beschuldigt wird, die Törtchen der Königin gestohlen zu haben. Wer einmal vor der Tür zur Lehrerbi- bliothek wartete, um zur Ordnungskonferenz herein gebeten zu werden, weiß wie Alice sich auf dem Weg zum Schloss gefühlt haben muss. 30
Im Gerichtssaal trifft Alice den verrückten Hutmacher, der Zeuge sein soll. Alice wird ebenfalls als Zeugin aufgerufen. Allerdings ist sie inzwischen so groß, dass sie ein Chaos verursacht, statt eine Zeugin zu sein. Alice wacht neben ihrer Schwester wieder auf. Heute sind aus den kleinen weißen Kaninchen große selbstbewusste erwachsene junge Menschen geworden, die das Wunderland verlassen werden, um mit ihren klugen Ideen die Welt da draußen zu bereichern und zu beraten. Es war richtig, Sie sind alle Alice, hatten am Anfang Schwierigkeiten, haben einen unglaublichen Entwicklungsprozess gemacht, sind nun selbst-bewusst und gebil- det und zeigen sich kämpferisch und eigenwillig wie Alice in der finalen Begegnung mit der Herzkönigin. Sie haben die beste Schul-Ausbildung, die Deutschland zu bieten hat, erfolgreich abgeschlossen. Darüber hinaus haben Sie ein Gymnasium besucht, das Sie für Ihren weiteren Wanderweg durch die Welt mit einem Rucksack voll gefüllt mit Sozi- alkompetenzen ausgestattet hat. Nutzen Sie diese geballte Kraft und Kompetenz, tragen Sie sie mit großer Verantwortung und kämpfen Sie für Ihre Ideen und für das, was Ihr Bauch bzw. Ihr Herz Ihnen sagt. Ich danke Ihren Lehrerinnen und Leh- rern, die Sie ausgebildet, beraten und begleitet haben, Ihren FachlehrerInnen und KlassenlehrerInnen und für die letzten drei Jahre Ihren JahrgangsstufenleiterInnen (IC, KL, BUR) sowie Ihrem Oberstufenkoordinator (JSN) für ihren Einsatz und ihr Engagement. Ich hätte da noch drei Wünsche an Sie für Ihren Weg: 1. Unsere Werte – sind Alice‘s Werte –, die Freiheit zu sprechen, die Freiheit zu leben und die Freiheit zu lieben; lassen Sie es nicht zu, dass Hass und Gewalt stär- ker ist als Liebe und Frieden. Lassen Sie es nicht zu, dass diejenigen, die es auf die Bühne der Demokratie nicht schaffen, mit Fake News u.a. Mitteln, Nebenbühnen bauen und die Menschen – wie der Fänger von Hameln die Ratten – weglocken. 2. Unsere Umwelt – ist Alice‘s Wunderwelt – wertschätzen Sie das Klima, die Mee- re, die Ressourcen, die Biodiversität. Climate Change ist keine falsche Nachricht, menschengemachter Klimawandel ist real und wen wundert es da, wer es ist, der dies leugnet. Sie, jedenfalls tun es nicht und gehen auf die Straßen zur Demonstra- tion für die richtigen Antworten auf die Fehler der Vergangenheit. Ich finde das gut und richtig! Auch, wenn ich es ablehne, dass Sie dies in Ihrer Unterrichtszeit tun. 3. Unser Friedliches Europa – ist wie Alice‘s Erfolg gegen die tyrannische Königin –, bauen Sie weiter am europäischen Haus. Europa braucht mehr „Gemeinsam“, gemeinsame Rechtsrahmen, gemeinsame Industriestrategie, Solidarität zwischen den Völkern Europas unter Achtung ihrer Geschichte, ihrer Kultur und ihrer Traditi- onen; es benötigt kluge Köpfe wie Ihre, um besser zu werden. Europa ist die viel- leicht kostbarste Projekt-Idee, die es je gegeben hat, ein Projekt, um Frieden und Wohlstand zu sichern, ein Projekt von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und ein Vorbild für andere; gerade in Zeiten wie diese. Gehen Sie wählen oder suchen Sie Ihre berufliche Zukunft in Europa, denken Sie europäisch und bauen Sie europäi- sche Beziehungen auf. „Das ist unmöglich“? meint Alice, antwortet der Hutmacher: „Nur, wenn man nicht daran glaubt!“ Drei Wünsche, die Herausforderungen darstellen, die Sie aber nicht daran hindern werden, das Leben zu genießen. Feiern Sie Ihr Abitur, und dann entdecken Sie den Zauber der Welt. Ihr/Euer Schulleiter Ralf Schreiber 31
Abiturrede der Vereinigung der Ehemaligen Liebe Abiturienten, Eltern, Bekannte, Freunde, liebe Lehrer, Abi im Wunderland, welch wunderschönes Motto mit einem Interpretationsspiel- raum ohne Grenze, dachte ich ganz oberflächlich. Dann habe ich mich aber mal mit Alice im Wunderland beschäftigt und ziehe den Hut vor dem oder derjenigen, die dieses Motto vorgeschlagen hat. Ich werde den Spielraum des Mottos bis zur Schmerzgrenze ausnutzen und mich dann, wenn ihr den Faden meiner Rede verlo- ren habt, auf die hochgradig surreale und absurde Geschichte Alice im Wunder- land beziehen, die wirklich keine Grenze kennt. Fangen wir mal ganz normal und oberflächlich an: Ihr habt es richtig erkannt: Ihr habt Euer Abi im Wunderland gemacht. Über 80% der Menschheit beneidet Euch wegen dieser Möglichkeiten in Friede, Freude, Eierkuchen großgeworden sein gekonnt zu haben. Deutschland ist ein Wunderland, noch am moralischen Nullpunkt zu Zeiten meiner Eltern, mit über 10 Millionen Flüchtlingen aus Osteuropa, Trümmern und Hunger, heute eines der angesehensten Länder weltweit auch, aber nicht nur, wegen seiner wirtschaftlichen Stärke. Das ist zwar nicht das, was ihr mit dem „Abi im Wunderland“ gemeint habt, aber ich leiste mir diesen kleinen Exkurs, ein bisschen Demut für die Möglichkeiten ins Bewusstsein zu rufen, die man bekommen hat, bei allen Unzulänglichkeiten unse- res Systems. Und dafür gilt auch mein Respekt für Eure Eltern und Eure Unterstüt- zer über die letzten 8 Jahre. Sie haben jeder an seiner/ihrer Stelle für Euch und das Wunderland gekämpft. Eure Eltern oder teilweise Eure Großeltern mussten zu Hau- se noch erklären, wenn Sie auf ein halluzigenes Reggaefestival gehen wollten. Sie haben für diese Freiheit gekämpft. Vor wenigen Tagen ist Reggae zum Weltkultur- erbe ernannt worden. Ihr habt es dadurch jetzt einfacher: Ihr könnt jetzt sagen „wir gehen zu einem Kulturevent“, auch wenn ihr dann verzweifelte Blicke Eurer Eltern ernten werdet. Also Applaus Euren Eltern für das Wunderland, das Sie Euch gebo- ten haben auch wenn Ihr dies wahrscheinlich bei Eurer Mottowahl nicht meintet. Doch zurück zum eigentlichen Motto: Abi im Wunderland, purer Nonsens? So wie die Geschichte von Alice im Wunderland. Schule und Nonsens! Bei aller Liebe…., aber das passt ja so, so ja..??... Wenn ich mir das so recht überlege,… ja so über- haupt wunderbar: was haben wir da so alles gelernt, was man dann so überhaupt niemals mehr gebraucht hat. Klischees ich gebe es zu. Also nun mal ernsthaft, was habt ihr Euch jetzt dabei gedacht? Der oder die sich dieses Motto ausgedacht hat, hatte wahrscheinlich nur seine oder ihre Schullauf- bahn Revue passieren lassen. Wie Alice ist sie oder er am Ende des 4. Schuljahres leicht eingenickt und hat plötzlichem am Gymnasium hier das Bewusstsein erlangt und da steht dann auch schon der weiße Hase, ich könnte mir vorstellen, dass das damals der Herr Hein war, mit der Uhr und hat so ungeduldig wie der weiße Hase in dem Märchen auf diese Uhr geschaut und zum Unterrichtsanfang und Pausenende gemahnt. Ihr seid vielleicht wie Alice erstmal während der Orientierungsstufe in ein tiefes Loch gefallen und mehr oder weniger hart unten aufgeschlagen, um dann vor einer Vielzahl verschlossener Türchen, wie bei Alice, sich hochzurappeln. Türchen, auf denen dann aber bei Euch Mathematik, Deutsch, Englisch, Geschichte, Religi- 32
on oder Kunst und Musik stand. Und wie Alice, findet man vielleicht auch einen wirklich guten Schlüssel nur von einem oder maximal zwei oder drei dieser Tür- chen. Einige bleiben für immer verschlossen. Einmal geöffnet muss man sich, wie Alice, manchmal klein und manchmal groß machen, um durch die Tür und das weitere Leben zu kommen. Manchmal wird man so groß, dass der weiße Hase Lehrer ein bisschen sauer wird. Zu guter Letzt ist der ein oder andere dann auch der roten Königin, in der Geschichte die Herzdame aus dem absurden Kartenspiel, begegnet, die einem die Versetzung gefährdet oder, wie im Märchen, Dir den Kopf abschlagen möchte. Aber irgendwie, wie bei Alice, hat Euch irgendjemand begna- digt und Ihr seid im Schoß Eurer Familie aufgewacht und der Traum ist zu Ende, und Ihr habt es überstanden und habt das Abitur. Der Traum ist aber auch aus, der Nonsens ist vorbei. Irgendwie spannend und schön war der Traum ja dann doch. Aber Wunderland ist abgebrannt sagen Eure Stufennachfolger und jagen Euch vom Hof. Die harte Wahrheit beginnt jetzt. Die, vor der Alice in den Traum geflüchtet war. Aber nicht doch, wie bei Alice im 2. Buch, gibt es eine Fortsetzung des Unsinns, Alp- oder wirren Traums, und das ist Eure lebenslange Mitgliedschaft bei den Ehemaligen, dem Ehemaligenverein, was ein Traum! Doch dazu etwas später. Abi im Wunderland: Aus diesem selbstbewussten, meiner Interpretation nach posi- tiven Statement heraus, in einer aus den Fugen geratenen Welt, Euren eigenen selbstbestimmten Weg unter den vielen zu finden, wünsche ich Euch. Seid mutig und selbstbewusst und nehmt George Harrison mit seinem Zitat der Grinsekatze aus Alice im Wunderland als Gedankenstütze, wenn er auf seinem Album Brain- washed singt: „If you do not know where you are going, any route will take you there (Grinsekatze)“. Auch andere haben ja schon die Frage gestellt: Who the fuck is Alice. Im Grunde bist du es. Die Frage dabei ist ja immer nur, von was man sich in einer komplexen, orientierungslosen und fast absurden surrealen Welt leiten lässt. Vorsicht jetzt wird es philosophisch in einer Geschichte, die eigentlich das Maximum an Nonsens enthält. Irgendwie hat Orientierung was mit Werten, Gewissen und Engagement zu tun. Lasst uns unserer Werte besinnen. Welche sind das und wer setzt sie? Ist es Greta Thunberg, ist es eine Frau Alice Weidel – pfui deuvel –, ein Herr Habeck, wer setzt die Grenzen und moralische Maßstäbe und Leitlinien in unserer komplexen und sich stark und schnell verändernden Welt?, die Nationalisten – i bewahre –, die Kirchen, welche auch immer? Ja, unter anderem, das Grundgesetz, die UNO, die Despoten? Wo ist die Orientierung in einem Paradies, im Wunderland. Wir haben aus der Bibel und der Vertreibung aus dem Paradies gelernt, wenn es einem zu gut geht, reitet einen der Teufel und das Risiko und das Böse gewinnen an Attraktivität, einfach nur so, völlig unnötig. Das ist gefährlich, wie wir seit dem Sündenfall wissen. Letzten Endes also eine ganz, ganz alte Weisheit: Übermut kommt vor dem Fall. Am besten horcht man in sich selbst rein. Das eigene Gewissen kann eigentlich ganz gut zwischen Gut und Böse unterscheiden und es ist fast absurd, dass man sich so häufig für das Falsche entscheidet, auch im Alltäglichen. (Nein, die Arbeit habe ich noch nicht zurück, Mama). Ihr seid jetzt reif, was Abitur ja im Deutschen heißt. Ihr habt die Voraussetzung als Vorbild zu dienen, für die Welt ein erstrebenswertes Bei- spiel zu sein und Euch aktiv zu engagieren, denn bestes Beispiel ist immer das Vor- leben. Der Mikrokosmos dieser Schule ist ein Hort der Geborgenheit gewesen. Wenn Ihr es nicht jetzt schon wisst, werdet Ihr dies später erkennen und wie ich und meine 800 Mitglieder unseres Ehemaligenvereins, übrigens dem größten Ehemali- 33
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