2010 Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrs ingenieure in Nordrhein-Westfalen e.V - VSVI ...
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2010 Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrs ingenieure in Nordrhein-Westfalen e.V. Ingenieure schaffen Mobilität für Bürger und Wirtschaft
ZUM GELEIT Verehrte Kolleginnen und Kollegen, Welche Herausforderungen stellt die Zukunft an unseren Berufs- stand, für den wir in unserer Vereinigung das Leitbild „Ingenieure am 2. September 2010 fand in der geschichtsträchtigen Stadt schaffen Mobilität für Bürger und Wirtschaft“ formuliert haben? Aachen die 44. ordentliche Mitgliederversammlung unserer VSVI- Mobilität bedeutet Teilhabe am gesellschaftlichen Leben unter NRW statt. Sie wurde von der Bezirksgruppe Aachen im attraktiven Beachtung eines effizienten Umgangs mit den Ressourcen. Dies als neuen Zentralgebäude der Technischen Hochschule, dem „Super-C“, fachliche Aufgabe zu erfüllen, ist der Anspruch an unseren Beruf und perfekt ausgerichtet. erfordert hohe Kompetenz. Dem Präsidenten war es gelungen, für die Jahrestagung den Pro- Dabei sind Planungen zur Mobilität Prozesse, die immer stär- rektor der RWTH, Herrn Prof. Dr.-Ing. Günther Schuh, als Festredner ker einer interdisziplinären Betrachtungsweise unterworfen sind. Sie zu gewinnen. Mit seinem sehr engagierten Vortrag zu den Entwick- erfordern aufgrund der komplexer werdenden Aufgabenstellungen lungslinien der technischen Universitäten am Beispiel des Aachener eine intensive Moderation der Planungsprozesse. Campus verstand er es, uns Ingenieure zu fesseln. Aus meiner Sicht bedeutet das für den Berufsstand der Stra- ßenbau- und Verkehrsingenieure, sich bei der Erfüllung dieser an- Auf dieser Mitgliederversammlung wurde ich als Nachfolger von spruchsvollen Aufgabe nicht die Federführung aus der Hand nehmen Dipl.-Ing. Helmut Nikolaus zum neuen Präsidenten der VSVI-NRW zu lassen. Die Ingenieurkammer Bau NRW hat ja ganz richtig poin- gewählt. tiert „Kein Ding ohne ING.“! Wir Ingenieure müssen unseren Platz Was waren meine Beweggründe, für dieses anspruchsvolle Amt in der sich rasant verändernden Gesellschaft wieder selbstbewusster unserer Vereinigung zu kandidieren? Zum einen ist die VSVI für mich behaupten. die wesentliche berufständische Vereinigung und somit die Plattform für die Wahrnehmung der beruflichen Interessen und die Weiterbil- Ein Wort zu „Stuttgart 21“, das vielleicht die Chance hat, zum dung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure. Zum anderen fühlte Wort des Jahres gewählt zu werden. Damit hätte ich kein Problem, ich mich zwar überrascht, aber durch die Anfrage des Präsidenten wenn dies nicht zum Ausgangspunkt eines neuen Verständnisses doch sehr geehrt, mich an herausragender Stelle in den Dienst un- zum Ablauf demokratischer Prozesse und Entscheidungen wird. Mir serer Vereinigung stellen zu dürfen. Dass diese Position mit einigen geht es beileibe nicht darum, das Demonstrationsrecht, die Mei- Pflichten verbunden sein wird, war mir aus der Perspektive unserer nungsfreiheit oder andere Bürgerrechte beschränkt zu sehen, sind Bezirksgruppe natürlich schon bewusst. Ich war aber auch sicher, doch gerade sie ein Symbol für eine funktionierende Demokratie. dass mir die Arbeit im Team des Landesvorstands viel Freude machen Aber Entscheidungen, die auf rechtsstaatlicher Grundlage getroffen würde. worden sind, können nicht nach Belieben zugunsten partizipato- rischer Modelle infrage gestellt werden. Unser Planungsrecht ist so Zu meiner Person: verfasst, dass es schon seit Langem die intensive Bürgerbeteiligung Nach dem Studium des Bauingenieurwesens an der TU Hannover und die richterliche Abwägung aller Bedenken und Anregungen bein- mit dem Abschluss Diplomingenieur arbeitete ich als wissenschaft- haltet. Vielleicht aber müssen wir uns als Ingenieure im Rahmen der licher Assistent am Lehrstuhl für Verkehrswirtschaft, Straßenwesen Planung und der Bürgerbeteiligung noch intensiver der Diskussion und Städtebau von Prof. Grabe an der TU Hannover in Lehre und stellen und für die Projekte, die wir vertreten, werben. Deshalb den- Forschung. Nach der Promotion zum Dr.-Ing. übernahm ich im Pla- ken wir als Landesvorstand darüber nach, die hierzu notwendigen nungsamt der Stadt Dortmund als Fachgruppenleiter Verantwor- Fertigkeiten der modernen Kommunikation stärker in den Fokus tung für die Abteilung Verkehrsplanung. unseres Fortbildungsprogramms zu stellen. Im Jahre 1985 wechselte ich in die von meinem Großvater 1905 gegründete Planungsgruppe Generalplaner Infrastruktur Dr. Leß- Glückauf! mann GmbH. Seit 2003 bin ich ihr geschäftsführender Gesellschaf- ter. Ihr Im Jahre 2006 wurde ich zum Vorsitzenden der Bezirksgruppe Dr.-Ing. Heinrich Leßmann Westfälisches Ruhrgebiet der VSVI gewählt. Präsident
I n h a l t Geleitwort des Präsidenten 44. Mitgliederversammlung und Jahrestagung der VSVI-NRW am 02.09.2010 in Aachen Seite 2 Festvortrag Prof. Schuh zur Jahrestagung 2010 Entwicklungslinien der technischen Universitäten in Deutschland – dargestellt am Beispiel RWTH Aachen Campus Seite 12 Die BSVI berichtet Seite 17 Die VOB 2009 Seite 21 Entwicklung Stadtstraßenplanung Dr.-Ing. Reinhold Baier Seite 22 Neuer Internetauftritt Seite 28 Still-Leben Ruhrschnellweg Seite 29 Rückblick 45 Jahre VSVI-NRW Seite 30 Neue Mitglieder Seite 33 Ehrendes Gedenken Seite 33 Namen und Notizen Seite 34 1 Berichte aus den Bezirksgruppen Aachen Seite 36 Bergisch Land Seite 37 Bonn Seite 39 Düsseldorf-Krefeld Seite 42 Hellweg-Sauerland Seite 44 Köln Seite 46 Münsterland Seite 48 Niederrhein Seite 49 Olpe-Siegen-Wittgenstein Seite 51 Ostwestfalen-Lippe Seite 55 Rhein-Ruhr Seite 58 Westfälisches Ruhrgebiet Seite 61 Service Impressum Seite 63 Organisation der VSVI-NRW Seite 64 Adressen Seite 64–61 VSVI-NRW 2010
VSVI-NRW 2010 Mitgliederversammlung Aachen 2010 2 44. Mitgliederversammlung und Jahrestagung der VSVI-NRW in Aachen n Tagung gefolgt seien und bittet den Oberbürger- Eröffnung der Jahrestagung meister Marcel Philipp, den Rektor der FH Aachen, Das Super C der Professor Dr. rer. nat. Marcus Baumann, und den RWTH Aachen Der Präsident der Landesvereinigung VSVI-NRW, Prorektor der RWTH, Professor Dr.-Ing. Günther Herr Dipl.-Ing. Helmut Nikolaus, begrüßt die Anwe- Schuh um ihre Grußworte. senden, heißt sie in der schönen Stadt Aachen und Nach dem Dank für die freundlichen Grußworte Präsident Helmut besonders hier im Zentrum der Rheinisch-Westfä- bittet Herr Nikolaus Professor Schuh als Prorektor lischen Hochschule, im Neuen Super C, hoch über für Wirtschaft und Industrie sowie Geschäftsführer Nikolaus bei der der historischen Altstadt zur Jahrestagung herzlich des CAMPUS-Projektes um seine Festrede zur Ta- Eröffnung r willkommen. gung. Er betont die besondere Verbundenheit des Inge- nieurverbandes mit Stadt und Hochschule, wo viele der anwesenden Mitglieder akademische Wurzeln Eröffnung der Mitgliederversammlung geschlagen hätten und sich seit historischer Zeit die Bauingenieure des Verkehrswesens zu Hause fühl- Der Präsident eröffnet die 44. Mitgliederver- ten. sammlung. Er bittet die Mitglieder, sich zu erheben, Nach 1988 und 1998 sei dies hier die dritte Jah- um der Kollegen zu gedenken, die seit der letzten restagung, weit im Westen Nordrhein-Westfalens, Mitgliederversammlung verstorben sind. aber heute im Herzen Europas. Er stellt fest, dass ordnungsgemäß eingeladen Er freut sich, dass die Spitzen der Stadt und der wurde und die Versammlung beschlussfähig ist. Än- beiden Hochschulen der Einladung zur Ingenieur- derungsanträge zur Tagesordnung liegen nicht vor.
VSVI-NRW j Oberbürgermeister der Stadt Aachen Marcel Philipp, der Rektor der FH Aachen, Prof. Marcus Baumann, und der Prorektor der RWTH Aachen, Herr Nikolaus erinnert daran, dass die VSVI-NRW mit weiter an Attraktivität verliere und schon heute ein Prof. Günther Schuh ihrer Mitgliederversammlung nun zum dritten Mal deutlicher Fachkräftemangel zu erkennen sei. Glück- in Aachen zu Gast ist und in diesem Jahr ihren 45. licherweise sei im letzten Semester die Zahl der Bau- bei Ihren Geburtstag feiert. In einem sehr persönlichen Rück- ingenieurstudenten wieder etwas gestiegen. Dies Grußworten blick ruft er die 12 Jahre seiner Präsidentschaft mit gebe Hoffnung, aber es seien alle aufgerufen, diese einigen Highlights ins Gedächtnis. Besondere Höhe- vorsichtig positive Entwicklung weiter zu fördern punkte waren dabei sicherlich die 40-Jahrfeier der und junge Menschen für den Beruf des Bauingeni- Landesvereinigung 2005 im Bonner Wasserwerk mit eurs zu begeistern. anschließender Schifffahrt auf dem Rhein sowie in Frau Ehrhardt umreißt dann die Aktivitäten der 2007 die gleichzeitige Ausrichtung der Mitglieder- BSVI: Imagefilm zum Berufsbild der Bauingenieure, versammlung der VSVI-NRW und der BSVI-Jahresta- neue Wege beim BSVI-Preis mit breiterer Öffentlich- gung auf Zeche Zollverein in Essen. keitsbeteiligung, Aufnahme des Themas „Baukultur“ und Kontakt zu den Fakultätentagen der Hochschu- 3 len. Frau Ehrhardt weist auf die Bildersammlung auf Grußworte der Homepage der BSVI hin und bittet um Unterstüt- zung auch der VSVI-NRW bei der Ausweitung der Für die BSVI überbringt die Vizepräsidentin, Frau Sammlung. Die dort eingestellten Bilder können frei Dipl.-Ing. Christiane Ehrhardt, herzliche Grüße. Sie verwendet werden. Auch für die „ Jobbörse“ bittet skizziert die großen fachlichen Herausforderungen, Frau Ehrhardt um stärkere Unterstützung. denen sich die Bau- und Verkehrsingenieure in NRW Mit herzlichem Dank für die tatkräftige Unterstüt- stellen müssen. Sie bedauert, dass das Image der zung aus NRW in den verschiedenen Arbeitskreisen Ingenieure in der Öffentlichkeit dies kaum abbildet. schließt Frau Ehrhardt ihre Grußworte. Hinzu komme, dass die öffentlichen Hände unter Für die Partnervereinigung VSVI Berlin-Branden- dem Diktat der knappen Haushaltsmittel nicht nur burg überbringt ihr Vorsitzender, Herr Dipl.-Ing. die notwendigen Investitionen verweigern, sondern Hans-Reinhard Reuter, freundschaftliche Grüße. Er zudem die Leistungsfähigkeit der Straßenbauver- erinnert an die Zeit nach der Wende und an den Auf- waltungen auf immer härtere Proben stellen, indem bau auch der VSVI-BB, bei dem die Kolleginnen und sie die Lasten auf immer weniger Schultern abladen. Kollegen der VSVI-NRW unschätzbare Hilfe geleistet BSVI Vizepräsidentin Konsequenz sei, dass der Beruf des Bauingenieurs haben. Sein ganz besonderer Dank gilt Helmut Ni- Christiane Erhardt, der Vorsitzende der VSVI Berlin-Branden- burg Hans-Reinhard Reuter und der Vor- sitzende der Bezirks- gruppe Aachen, Prof. Wolfgang Balzer bei der Begrüßung j VSVI-NRW 2010
VSVI-NRW 2010 Mitgliederversammlung Aachen 2010 f Blick ins Auditorium kolaus für sein großes Engagement bei der Unter- Straßenwesen der TH Aachen durchgeführt. Für die stützung der VSVI-BB. In Anerkennung dieser Ver- finanzielle Unterstützung der Landesvereinigung der dienste hat der Vorstand der VSVI-BB am 14.06.2010 VSVI bedankt sich Herr Baltzer ganz ausdrücklich. beschlossen, Helmut Nikolaus – vorbehaltlich der Zustimmung der Mitgliederversammlung am TOP 1: Genehmigung 4 04.11.2010 – als Ehrenmitglied in die Vereinigung der Niederschrift aufzunehmen. Herr Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Baltzer begrüßt Die Niederschrift der 43. Mitgliederversammlung von links als Vorsitzender der gastgebenden Bezirksgruppe am 15.09.2009 in Solingen (abgedruckt im Jahres- Werner Lerdo Aachen die Kolleginnen und Kollegen im Super C der Heft 2009 auf den Seiten 2–7) wird ohne Aussprache Technischen Hochschule und wünscht der Versamm- einstimmig genehmigt. spricht über die lung einen erfolgreichen Verlauf. In der „Schmiede Tätigkeit der der Straßenbau- und Verkehrsingenieure“ der bei- TOP 2: Berichte über die den Aachener Hochschulen sei es besonders wichtig, Tätigkeit der VSVI-NRW VSVI-NRW das Thema Nachwuchsförderung im Fokus zu halten, um das Netzwerk zwischen den Studierenden, der Geschäftsbericht über das Jahr 2009 Politik und der Wirtschaft zu stärken. Zudem erin- Der Geschäftsführer der Landesvereinigung, Herr Gerrit Zech nert Herr Baltzer an die seit Jahren regelmäßig in der Werner Lerdo, berichtet: berichtet über das letzten Novemberwoche stattfindenden „Aachener Am 01. Januar 2009 startete die VSVI-NRW mit Straßenbau- und Verkehrstage“ der SETAG. Diese 2.382 eingeschriebenen Mitgliedern. Im Laufe des Seminarprogramm 2-tägige Veranstaltung wird von der Aachener Be- Jahres reduzierte sich die Zahl durch 77 Austritte, r zirksgruppe in Zusammenarbeit mit dem Institut für 19 Sterbefälle und trotz 57 Neuzugängen um 39, so dass am 01. Januar 2010 unsere Landesvereinigung 2.343 Mitglieder zählte. Das bedeutet ein Minus von etwa 1,6 %. Im Jahr davor lag es noch bei 3,7 %. Der Abwärtstrend hat sich somit erfreulicherweise deut- lich verringert. In diesem Jahr ist sogar ein leichter Zuwachs mit 22 Mitgliedern zu verzeichnen. Die Altersstruktur der Mitglieder sah am Anfang des Jahres 2009 wie folgt aus: 1.560 Mitglieder sind unter 65 Jahre, 822 Mitglieder haben diese Alters- grenze bereits überschritten. Gegenüber dem Vor- jahr hat sich dieses Verhältnis kaum verändert. Der- zeit sind 189 Damen Mitglied in unserer Landesver- einigung. Das entspricht einem prozentualen Anteil von 8 Prozent. Tendenz steigend.
VSVI-NRW Im Jahr 2009 führte der Landesvorstand 2 Sitzungen Herr Zech kündigt an, bei der Neuwahl des Vor- durch: Am 19. März in Remscheid und am 15. Sep- standes nicht mehr zur Verfügung zu stehen. tember in Solingen-Gräfrath. Thematische Schwer- Herr Nikolaus dankt Herrn Zech sehr herzlich punkte waren: Fort- und Weiterbildungsangebote für sein Engagement in 12 Jahren der beruflichen im Rahmen unseres Seminarprogramms, Mitglieder- Fortbildung für die Ingenieurinnen und Ingenieure und Finanzentwicklung unserer Vereinigung, die in NRW. Das jährliche Seminarprogramm sei eine Ausbildungsgänge des Bachelor-/Masterstudiums, der tragenden Säulen der Aufgaben der VSVI-NRW. Nutzung neuer Informationsmedien mit der Neu- Inzwischen gebe es jedoch auf dem Markt der Fort- gestaltung unserer Homepage. In Kürze soll unsere bildung ein zunehmend reichhaltigeres Konkurrenz- Homepage noch interessanter werden. Es ist beab- angebot von Wirtschaft, Verwaltung und auch von sichtigt, den Internetauftritt zu modernisieren. Nicht den Hochschulen. Es gelte, sich mit dieser Situation vergessen werden dürfen natürlich die Vorbereitung offensiv auseinanderzusetzen und über geeignete und Durchführung der Mitgliederversammlung in Kooperationen nachzudenken. Solingen. Hierzu gebührt dem Vorstand der BG Ber- gisch-Land nochmals besonderer Dank. Ein weiterer Bericht aus der BSVI Aktivposten der Vorstandsarbeit ist, wie in jedem Herr Nikolaus bezieht sich zum aktuellen Stand Jahr, unser VSVI-Heft. Die Vorstandsmitglieder Herr der Arbeit in der BSVI auf die ausführliche Standort- Nikolaus, Herr Ketteniß und Herr Dewes haben ganz bestimmung durch die Vizepräsidentin der BSVI, Frau überwiegend die redaktionelle Last geschultert. Ehrhardt, in ihren Grußworten. In Ergänzung hierzu verweist er auf ein wichtiges Thema, das die BSVI Berufliche Fortbildung in der nächsten Zeit umfassend beschäftigen wird, Dipl.-Ing. Gerrit Zech berichtet: nämlich die baukulturelle Standortbestimmung des Das Seminarprogramm 2010 wurde in der Zeit Straßenwesens. Die Straße sei ein wesentlicher Teil vom Januar bis zum Mai mit 17 Seminaren durch- unseres Lebensraumes und die Gesellschaft verlan- geführt. Diese wurden von ca. 900 Teilnehmern ge zu Recht nach guten und ästhetisch gelungenen besucht. Davon haben 600 Teilnehmer die Seminar- Bauwerken. 5 gebühr bezahlt, während überraschend viele, näm- lich 300, „aus persönlichen (also nicht beruflichen) TOP 3: Rechnungsbericht für Gründen“ das Seminarangebot gebührenfrei genutzt das Geschäftsjahr 2009 haben. Damit können aus den Teilnahmegebühren Genehmigung des Haushalts 2010 alleine die Seminare nicht bestritten werden. Nur dank der Unterstützung des Seminarprogramms Herr Dipl.-Ing. Ulrich Schievenbusch, Schatzmei- durch die Fördergemeinschaft konnten die Kosten ster der VSVI-NRW, trägt den Rechnungsbericht für weitgehend gedeckt werden. das Geschäftsjahr 2009 vor. Anhand einer Beamer- Leider hat sich der Trend der rückläufigen Teil- Projektion erläutert Herr Schievenbusch das Zahlen- nehmerzahlen der letzten Jahre fortgesetzt. werk mit seinen Einnahmen und Ausgaben. Der Rech- Herr Zech bedankt sich an dieser Stelle nochmals nungsbericht wird durch die Mitgliederversammlung sehr herzlich bei allen Seminarleitern und Refe- ohne Gegenstimme angenommen. renten. Sein ganz besonderer Dank geht an Frau Des Weiteren stellt Herr Schievenbusch den Haus- Anne Deußen, die auch in diesem Jahr wieder die haltsvoranschlag für 2010 vor. Auch dieser Vorschlag Hauptlast in der büromäßigen Organisation und Ab- wird durch die Mitgliederversammlung ohne Gegen- wicklung des Seminarprogramms geschultert hat. stimme angenommen. von links: Ulriche Schievenbusch, Jürgen Farwick und Lothar Klode j VSVI-NRW 2010
VSVI-NRW 2010 Mitgliederversammlung Aachen 2010 Rechnungsbericht für die Zeit vom 01.01. – 31.12.2009 Die Zahlenspiegel des Rechnungsberichtes 2009 und Haushaltsvoran- des Voranschlages 2010 sind dieser Niederschrift schlag für 2009 A Kassenbestand am 01.01.2009 45.230,67 € 45.230,67 € beigefügt und in der linken Spalte abgedruckt. B Einnahmen 1. Mitgliederbeiträge 77.596,02 € 80.000,00 € 2. Seminargebühren 30.850,00 € 32.000,00 € TOP 4: Bericht der Rechnungsprüfer 3. Fördergemeinschaft 5.000,00 € 4.000,00 € 4. Sonstige 14,00 € 113.460,02 € 116.000,00 € Herr Dipl.-Ing Jürgen Farwick berichtet, dass die C Ausgaben 1. Bundesverband 18.308,00 € 20.500,00 € Kasse der VSVI-NRW von den beiden Rechnungsprü- 2. Bezirksgruppen 20.107,60 € 22.400,00 € fern, Herr Dipl.-Ing Klaus-Peter Trockel und ihm, im 3. Dt. Straßenmuseum 250,00 € 200,00 € 4. Seminarkosten 39.389,84 € 32.000,00 € Beisein von Frau Anne Deußen geprüft wurde. Bei 5. Verwaltungskosten 9.971,51 € 10.000,00 € der Überprüfung der Kassenunterlagen und der da- 6. VSVI-Zeitschrift 14.787,06 € 15.000,00 € zugehörigen Belege wurden keine Unstimmigkeiten 7. Versandkosten 0,00 € 1.500,00 € 8. Reise- und Bewirtungskosten 8.960,15 € 5.000,00 € festgestellt. Herr Farwick bewertet in seinem Bericht 9. Bankgebühren 689,06 € 1.000,00 € die Kassenführung als sehr übersichtlich und pro- 10. Ehrennadeln 0,00 € 1.000,00 € 11. Sonstiges 2.221,16 € 2.000,00 € fessionell. Ebenfalls wurden die Kassenabschlüsse 114.821,28 € 110.600,00 € der 12 Bezirksgruppen satzungsgemäß überprüft. D Kontostand am 31.12.2009 43.869,41 € Auch hierbei gab es keine Beanstandungen. Herr Farwick bittet jedoch die Bezirksgruppen, ihre Kas- Haushaltsvoranschlag für 2010 senabschlüsse insgesamt früher dem Schatzmeister zuzuleiten. A Kassenbestand am 01.01.2010 ca. 45.000,00 € B Einnahmen 1. Mitgliederbeiträge 78.000,00 € 2. Seminargebühren 28.000,00 € TOP 5: Entlastung des Vorstandes 3. Fördergemeinschaft 3.500,00 € 6 109.500,00 € Auf Antrag von Dipl.-Ing. Lothar Klode erteilt die C Ausgaben 1. Bundesverband 20.500,00 € Mitgliederversammlung dem Vorstand einstimmig – 2. Bezirksgruppen 22.400,00 € bei Enthaltung des Vorstandes – Entlastung. Damit 3. Dt. Straßenmuseum 200,00 € 4. Seminarkosten 32.000,00 € sind auch die Vorstände der Bezirksgruppen für ihre 5. Verwaltungskosten 10.000,00 € Tätigkeitsbereiche entlastet. 6. VSVI-Zeitschrift 15.000,00 € 7. Versandkosten 1.500,00 € 8. Reise- und Bewirtungskosten 5.000,00 € 9. Bankgebühren 1.000,00 € 10. Ehrennadeln 1.000,00 € 11. Sonstiges 2.000,00 € 110.600,00 € D Kontostand am 31.12.2010 voraussichtlich ca. 43.900,00 € Neugestaltung Internet 5.500,00 € Mitgliederversammlung 5.500,00 € Haushaltsvoranschlag für 2011 A vorrauss. Kassenbestand am 01.01.2011 ca. 33.400,00 € B Einnahmen 1. Mitgliederbeiträge 78.000,00 € 2. Seminargebühren 28.000,00 € 3. Fördergemeinschaft 3.500,00 € 109.500,00 € C Ausgaben 1. Bundesverband 20.500,00 € 2. Bezirksgruppen 22.400,00 € 3. Dt. Straßenmuseum 200,00 € 4. Seminarkosten 32.000,00 € 5. Verwaltungskosten 10.000,00 € 6. VSVI-Zeitschrift 15.000,00 € 7. Versandkosten 1.500,00 € 8. Reise- und Bewirtungskosten 5.000,00 € 9. Mitgliederversammlung 5.000,00 € 10. Bankgebühren 1.000,00 € 11. Ehrennadeln 1.000,00 € 12. Sonstiges 2.000,00 € 115.600,00 € n Helmut Nikolaus überreicht Hans-Günter Schibor- D Kontostand am 31.12.2011 voraussichtlich ca. 27.300,00 € ski und Gerrit Zech die Ehrenpreise
VSVI-NRW TOP 6: Neuwahl des Vorstandes Herr Klode wird von der Mitgliederversammlung gebeten, das Amt des Wahlleiters zu übernehmen. Er schlägt eine offene Abstimmung vor. Dem wird zugestimmt. Herr Nikolaus erklärt, dass er nach 12 Dienstjah- ren für das Amt des Präsidenten nicht mehr zur Verfü- gung stehe. Er sei aber bereit, weiterhin im Vorstand mitzuarbeiten und sich dem Bereich „Berufspolitik“ und dem Thema „Baukultur“ zu widmen. Herr Zech bekräftigt nochmals, dass er nicht wie- der kandidieren werde. Der neue Präsident, Herr Dr.-Ing. Leßmann, über- n Herr Schiborski ist bereit, im Vorstand die Kon- nimmt den Vorsitz der Mitgliederversammlung. von links: taktpflege zur Ingenieurkammer Bau NRW zu über- nehmen. Die anderen Vorstandsmitglieder erklären, Dr. Heinrich dass sie sich einer erneuten Kandidatur in ihren bis- TOP 7: Neuwahl eines Kassenprüfers Leßmann herigen Funktionen stellen. Von den abwesenden Herren Dewes und Rensing liegen entsprechende Die bisherigen Kassenprüfer, Herr Dipl.-Ing. Jür- und Prof. Bert Erklärungen vor. gen Farwick und Herr Dipl.-Ing. Klaus-Peter Trockel, Leerkamp stellen Für die Wahl zum Präsidenten der VSVI-NRW wird werden in ihren Ämtern durch die Mitgliederver- Herr Dr.-Ing. Heinrich Leßmann, Vorsitzender der sammlung für 2 weitere Jahre bestätigt. Sie nehmen sich der BG Westfälisches Ruhrgebiet, vorgeschlagen. Herr die Wahl an. Mitgliederver- Dr. Leßmann stellt sich in seinem persönlichen und beruflichen Werdegang vor. sammlung vor 7 Die Mitgliederversammlung wählt Herrn Dr. TOP 8: Genehmigung des Leßmann einstimmig, bei eigener Enthaltung, zum Haushaltsvoranschlages 2011 neuen Präsidenten der VSVI-NRW. Herr Dr. Leßmann nimmt die Wahl an und bedankt sich für das ihm Herr Schievenbusch stellt der Mitgliederversamm- entgegengebrachte Vertrauen. lung den Haushaltsvoranschlag für 2011 vor. Dieser Als Nachfolger für Herrn Zech im Aufgabenbe- Vorschlag wird durch die Mitgliederversammlung reich „Berufliche Fortbildung“ wird Herr Professor ohne Gegenstimme genehmigt. Der Voranschlag ist Dr.-Ing. Bert Leerkamp, Lehr- und Forschungsgebiet ebenfalls in dieser Niederschrift abgedruckt. Güterverkehrsplanung und Transportlogistik an der r Der frisch gewählte Vorstand der VSVI-NRW in neuer Besetzung Bergischen Universität Wuppertal, vorgeschlagen. nicht im Bild: Uwe Dewes, Thomas Rensing, Hans-Günter Schiborski Herr Prof. Leerkamp stellt sich ebenfalls vor. Auch er wird einstimmig, bei eigener Enthaltung, in den Landesvorstand gewählt. Herr Prof. Leerkamp nimmt die Wahl an. Da die übrigen Mitglieder des Vorstandes in ihren Funktionen (Herr Nikolaus zuständig für die „Berufs- politik“, Herr Schiborski für die Verbindung zur Inge- nieurkammer Bau NRW) erneut kandidieren, werden sie mit Zustimmung der Mitgliederversammlung en bloc gewählt. Ihre Wahl erfolgt einstimmig, bei eige- ner Enthaltung. Auch sie nehmen die Wahl an. Herr Schiborski erhält als Dank für sein Engage- ment im Landesvorstand seit 1992 für die Belange der Berufspolitik und insbesondere für die Intensi- vierung der Beziehungen zur Ingenieurkammer Bau NRW einen Ehrenpreis. Ebenfalls einen Ehrenpreis erhält Herr Zech in Anerkennung seiner Verdienste um die berufliche Fortbildung der Ingenieurinnen und Ingenieure in Nordrhein-Westfalen. VSVI-NRW 2010
VSVI-NRW 2010 Mitgliederversammlung Aachen 2010 die an der Betreuung des Internetauftritts ihrer BG Spaß haben. Sie können sich in einer eintägigen Schulung in Münster durch Herrn Steinböhmer mit der Funktion des neuen Mediums vertraut machen. Die Kosten hierfür trägt die Landesvereinigung, le- diglich die Reisekosten müsste die BG übernehmen. Wir haben das ehrgeizige Ziel, die neue Webseite im November ins Netz zu stellen. Herr Steinböhmer, den wir mit der Neukonzipierung unserer Webseite beauftragt haben, wird Ihnen nun den Stand seiner Arbeit erläutern.“ Herr Ulf Steinböhmer gibt anschließend im Rah- TOP 9: Neugestaltung der Homepage men einer Bildschirmpräsentation einen Einblick in n der VSVI-NRW den aktuellen Stand seiner Arbeit und die Funktiona- Bernd Ketteniß und lität der neuen Homepage. Zur Einführung in die Thematik und die Zielset- Ulf Steinböhmer zungen des Vorstandes trägt Vizepräsident Dipl.-Ing. erläutern die Bernd Ketteniß, Folgendes vor: Top 8: Ehrungen von Mitgliedern „Wir, das heißt der erweiterte Vorstand, würden Neugestaltung der uns sehr freuen, wenn es gelänge, in unserer Vereini- Mit der Goldenen Ehrennadel der VSVI-NRW wer- Homepage der VSVI gung von Ingenieurinnen und Ingenieuren – die doch den durch den Präsidenten Dr. Heinrich Leßmann eigentlich alle Technikfreaks sein müssten – unse- ausgezeichnet: re Homepage als modernes Kommunikationsmittel Herr Dipl.-Ing. Jürgen Jakobs für seinen langjäh- stärker für unseren vereinsinternen Informationsaus- rigen Einsatz im Vorstand der Bezirksgruppe Aachen. tausch zu nutzen. Außerdem wollen wir versuchen, Herr Jakobs war von 1986 bis 2000 Geschäftsführer 8 unseren Internetauftritt für externe Besucher inte- der Bezirksgruppe und anschließend bis zum Jahr ressanter zu machen. 2008 ihr Vorsitzender. Vielleicht liegt die bisher zögerliche Nutzung des Herr Dipl.-Ing. Michael von der Wettern für sein Angebots aber auch an den zum Teil noch sehr ver- erfolgreiches Engagement als Vorsitzender der Ge- besserungsfähigen Inhalten. Es gibt Bezirksgruppen, die lassen lediglich das Bild ihres Vorsitzenden ein- stellen – weiter gewähren sie keinen Einblick. Ganz anders Bezirksgruppen, deren reges Vereinsleben sich auch im Internet widerspiegelt: Hier finden sich neben dem Vorstand das Jahresprogramm, die ver- schiedenen Rundschreiben, die Reiseberichte und zum Teil sogar ein Berichtsarchiv! Prima! So sollte es sein! Dass diese Seiten insbesondere bei den Mit- gliedern der eigenen BG mehr Besucher finden, ist naheliegend. Um hier etwas Bewegung, sprich Attraktivität hineinzubringen, haben wir uns entschieden, unse- re Internetseite auf eine neue technisch/funktionale Plattform zu stellen. Gleichzeitig soll das Erschei- nungsbild neu gestaltet werden. Für die Bezirks- gruppen wollen wir damit einen Anreiz schaffen, sich stärker einzubringen und sich mit unserer Home- page zu identifizieren. Das Zusammenwirken von Landesvereinigung und Bezirksgruppen soll damit auf eine mehr teamorientierte Basis gestellt werden. Den BG wird die Möglichkeit geboten, ihren Rahmen eigenverantwortlich auszufüllen. Wir hoffen stark, dass dieses Angebot auch reichlich genutzt wird. n Präsident Dr. Leßmann überreicht Wir haben die Vorstände der BG bereits gebeten, Jürgen Jacobs und Michael von der Wettern die unserem Internetbeauftragen, Herrn Kollegen Ren- sing, möglichst jeweils 2 Mitglieder zu benennen, Goldenen Ehrennadeln
VSVI-NRW meinschaft zur Förderung der fachlichen Fortbildung • An unserem Jahresheft hattest der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in NRW du stets maßgeblichen Anteil, e. V.. Erst mit der finanziellen Unterstützung durch sei es mit Ideen für Fachbeiträge die Fördergemeinschaft lässt sich das für die Arbeit oder mit gestalterischen Anre- der VSVI-NRW so wichtige jährliche Seminarpro- gungen. In Deinen Geleitworten gramm schultern. hast Du es verstanden, entweder Mit der Schmuckehrennadel der VSVI-NRW zeich- den Finger in eine offene Wunde net der Vizepräsident Bernd Ketteniß den schei- zu legen oder Diskussionen zu denden Präsidenten, Herrn Dipl.-Ing. Helmut Niko- virulenten Themen anzustoßen laus, aus. – zum Beispiel aktuell die über „Lieber Herr Nikolaus, mein lieber Helmut, die Beibehaltung des Titels Di- nach 12 Jahren praller, stets engagierter Präsidentschaft plomingenieur. hast Du den Staffelstab an einen – ich bin überzeugt – • In der BSVI hast Du uns immer würdigen Nachfolger übergeben. Die mir häufig von Mit- bestens vertreten. Deine prag- gliedern gestellte Frage nach dem Warum vermochte ich matischen Ansätze und Dein nur vage zu beantworten. Einen ausgelaugten Eindruck Wort hatten Gewicht. hast du sicher nirgends hinterlassen. Wer noch nach Tiflis Lieber Helmut, als Zeichen seines reist, um den Georgiern die Grundzüge europäischer Stra- besonderen Dankes und in Anerken- ßenplanung nahezubringen, ist ganz offensichtlich noch nung Deines außergewöhnlichen bestens beieinander! Und diesen Eindruck hast Du heute Engagements als Präsident der auch wieder nachdrücklich bestätigt. VSVI-NRW hat der Vorstand be- Vielleicht hat Dich aber auch die magische Zahl 12 schlossen, Dir die veranlasst, den Aachener Kreis zu schließen: Anfang und GOLDENE Ende Deiner Präsidentschaft im Schatten des Aachener SCHMUCKEHRENNADEL Doms. Eine runde Sache! zu verleihen. Die goldene Ehrenna- Aber ganz sicher willst Du Dir etwas mehr Freiraum del trägst du ja bereits seit 1993 an 9 schaffen, um insbesondere zusammen mit Deiner lieben stolz geschwellter Brust.“ Frau Mechthild noch unbeschwerter Eurem Hobby, des Im Namen des ADAC überbringt Herr Dipl.-Ing. n Caravaning, frönen zu können. Horst Bremer, Ehrenvorstandsmitglied für Verkehr Jedoch: Niemals geht man so ganz! Das trifft auch auf und Umwelt, herzliche Grüße an Herrn Nikolaus an- von oben: Deinen Rückzug vom Präsidentenamt zu. Du bleibst uns lässlich seines Ausscheidens aus dem Amt des Prä- Vizepräsident ja im Vorstand erhalten, um Dich nunmehr verstärkt um sidenten der VSVI-NRW. Herr Bremer erinnert an eines Deiner Lieblingsthemen, nämlich die Stadtbaukultur die nahezu 20-jährige Zusammenarbeit, die immer Bernd Ketteniß bei und die Rolle des Ingenieurs als eine ihrer tragenden Säu- von hohem fachlichen und menschlichen Respekt seiner Laudatio für len, zu kümmern. geprägt war. Er hebt 2 Themen hervor, nämlich die Lieber Helmut, heute bleibt uns, dem Vorstand der Kreisverkehre und die Motorradsicherheit. In beiden den scheidenden VSVI Nordrhein-Westfalen, Dir im Namen der Mitglieder Bereichen habe Herr Nikolaus aus der Sicht des ADAC Präsidenten unserer Vereinigung herzlichen Dank zu sagen für eine sich hohe Verdienste erworben. Hierfür gebührt ihm 12-jährige hoch engagierte Präsidentschaft und die er- an diesem Tage ein besonderer Dank. Nikolaus folgreiche Vertretung der Straßenbau- und Verkehrsinge- nieure in NRW. Dein Wort wurde immer gehört! Wollte ich Dein Engagement in diesen 12 Jahren in an- Top 9: Anträge / Verschiedenes Helmut Nikolaus gemessener Breite und Tiefe darstellen, würde das in die- bedankt sich sem Kreis unserer Mitglieder bedeuten, Eulen nach Athen Anträge wurden nicht gestellt. zu tragen. Einige wenige Schwerpunkte aufzuzählen, sei Zur Mitgliederversammlung 2011 lädt die Be- bei Horst Bremer mir aber doch gestattet: zirksgruppe Olpe-Siegen-Wittgenstein die Kolle- für die herzlichen • Den Schulterschluss mit der Politik, den Hochschulen ginnen und Kollegen ganz herzlich ein. Der Termin und nicht zuletzt den anderen Ingenieurverbänden und der Veranstaltungsort werden rechtzeitig be- Grußworte hast Du stets gesucht – obwohl die Politik bisher kannt gegeben. schon, aber wahrscheinlich verstärkt noch in der Zu- Mit einem Dank an alle Mitglieder – insbesondere kunft, aus der Sicht der Straßenbau- und Verkehrsin- an den Vorstand der Bezirksgruppe Aachen um ihren genieure ein immer schwieriger Partner ist. Vorsitzenden Herrn Prof. Dr.-Ing. Baltzer und die Ge- • Das Seminarprogramm, eine der tragenden Säulen schäftsführerin Frau Dipl.-Ing. Sylvia Vassillière –, unserer Vereinigung, lag Dir besonders am Herzen. die maßgeblich zum Gelingen dieser Veranstaltung Dein Einsatz als Seminarleiter und auch als Vortra- beigetragen haben, beendet Präsident Dr. Leßmann gender war beispielhaft. die 44. Mitgliederversammlung. VSVI-NRW 2010
g ngen vor der Veranstaltun n Letzte Überlegu Impressionen der Mitgliederv 10 n Präsident Helmut Nikolaus mit seiner Frau , BSVI-Vizepräsidentin Christiane Erha rdt und Reiner Henneken n Für das leibliche Wohl war wieder bestens gesorgt
n Hans-Reinhard Reuter und rend der Mitgliederversammlung Detlef Figur von der bef n Blick ins Auditorium wäh VSVI Berlin-Brandenburg reundeten versammlung Aachen 2010 11 n Gedankenaustausch in lockerer Atmosphäre dern n Der neue Präsident Dr. Leßmann mit Vorstandsmitglie
VSVI-NRW 2010 Festvortrag Prof. Dr.-Ing. Günther Schuh Entwicklungslinien der technischen Universitäten in Deutschland – dargestellt am RWTH Aachen Campus Festvortrag von Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Günther Schuh, Prorektor für Wirtschaft und Industrie der RWTH Aachen zur Jahrestagung der Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure NRW am 02.09.2010 in Aachen Meine Damen und Herren, Ich freue mich sehr, dass ich Ihnen nun etwas über ich begrüße Sie sehr herzlich im Namen von Rek- unsere Campusinitiative erzählen kann. 12 tor Schmachtenberg in den Räumen der RWTH. Wir Wir sehen in der ingenieurwissenschaftlichen freuen uns sehr, dass Sie Aachen für Ihre Jahresta- Forschung einen ganz großen Beitrag zur hoffentlich gung ausgewählt und zu uns ins Super C gekommen weiteren Vorreiterentwicklung der wichtigen Tech- sind. Wir sind eine, gerne sagen wir die Ingenieur- nologiedisziplin. Dabei spielt das Networking der universität. Deswegen freuen wir uns immer, wenn Praktiker eine ganz entscheidende Rolle. Dieses wol- sich erfahrene, kompetente Ingenieure hier versam- len wir verstärkt pflegen. meln. Zudem halten wir gerade die Verbände für ein Damit sind wir schon bei einer der drei Haupt- wesentliches Leistungsmerkmal unserer Volkswirt- ideen für den Campus. Der Campus soll die Vernet- schaft. Networking wurde hier erfunden, kultiviert zung der Fachleute weiter verstärken, professiona- Prof. Günther und professionalisiert schon lange, bevor wir über lisieren und damit das, was die Wissensmanager Schuh bei dem Internetcommunities gesprochen haben. Wir, das „strukturelle Intelligenz“ nennen, steigern. Struktu- heißt der Rektor und ich, sind uns sehr bewusst, wie relle Intelligenz entsteht heute immer mehr in Netz- Festvortrag wichtig der gesamte Bausektor – Straßenbau und werken und diese Netzwerke haben Knoten. Und ein r Architektur – für unsere Volkswirtschaft ist. solcher Knoten – betriebswirtschaftlich möglichst neutral – wollen wir hier in Aachen sein. Die Stadt, die hervorragende Fachhochschule und wir haben eine sehr alte, kooperative Zusammenarbeit. Ich möchte zur Einleitung aus den aktuellen Erleb- nissen, die wir auch im Urlaub mitbekommen haben, nämlich zu Stuttgart 21, sagen, warum wir hier in Aachen mit unserem Projekt bisher kein Stuttgart 21 erlebt haben. Das liegt zum einen an der großen Solidarität der einzelnen Mitwirkenden und Betei- ligten untereinander, zum anderen aber auch an der nachdrücklichen Unterstützung durch die Politik, insbesondere auch des Aachener Stadtrates, sowie der Verwaltung, der Hochschulen und vieler ande- rer Gruppierungen. Wir haben viele Jahre über das Projekt diskutiert. Natürlich haben wir uns in der Endphase bei unserem ersten großen Bebauungs- plan für die Hälfte der Flächen, die wir erschließen
VSVI-NRW wollen, auch Sorgen gemacht. Aber, dass dieser dann von der Verwaltung so souverän vorbereitet und von der Politik trotz vieler kontroverser Diskussionen so sicher zum Ziel geführt wurde, das findet man nicht an vielen Orten. Und deswegen kann man in Aachen auch etwas bewegen, das man in manchen anderen Regionen – sogar auch in NRW – wohl kaum bewe- gen kann. Wir haben uns im Vorfeld auf den Titel für meinen Vortrag „Entwicklungslinien der technischen Univer- sitäten in Deutschland – dargestellt am RWTH Aa- chen Campus“ verständigt. Das war mir sehr recht, weil mir auch wichtig ist, den gesamten Trend zu sehen. Wir glauben, dass wir hier nicht einen Soli- tär, eine Einzigartigkeit platzieren, die nur in Aachen sinnvoll oder auch nur hier möglich ist. Wir glauben und hoffen, dass wir hier mit unserem Campuskon- den Forschungs- und Entwicklungsinteressen der In- zept einem Projekt den Weg bahnen, eine gewisse dustrie neu definieren. Wir glauben, dass wir damit Vorarbeit leisten oder gar ein Vorbild schaffen kön- schon über die letzten 30 Jahre angefangen haben. nen, das in anderen Regionen oder Städten Nachfol- Das sehen Sie auch an einigen wesentlichen Lei- ger und Nachahmer finden könnte. stungsmerkmalen, beispielsweise am so genannten Drittmittelauftritt, also den Mitteln, die die Universi- Die „TU 9“ täten, in aller Regel im Wettbewerb, einwerben. Sie Ich möchte Ihnen zunächst einmal den vielleicht gehen über die Mittel hinaus, die uns der Staat für etwas schwer verständlichen Begriff TU 9 etwas Planstellen, für die Ausbildung und für einige Grund- näher bringen. TU 9 ist der Verband der 9 ältesten lagenforschung zur Verfügung stellt. 13 technischen Universitäten, die sich in Deutschland Und es ist nicht zufällig, dass gerade die tech- eigenständig abstimmen. nischen Universitäten – und dabei die TU9 – einen Aus der Leistung und der Tradition, die diese tech- ganz großen Anteil an diesen Drittmitteln einwer- nischen Universitäten bisher entfaltet haben, ergibt ben. Diese, typischerweise 30 %, bedeuten wesent- sich auch unsere Vision für den Campus. Dabei brin- lich mehr als nur die Quote an sich. Diese 30 % ma- gen wir eigentlich nur Stärken zusammen, die wir in chen uns in zweierlei Hinsicht besonders leistungs- kleineren Elementen in den letzten 30 – 40 Jahren stark. Das eine ist, dass wir im Prinzip durch diesen bereits entwickelt haben. Die TU9 sind die Univer- Austausch mehr Impulse, mehr Hinweise und auch sitäten, die auch große naturwissenschaftliche, aber mehr Druck über den Geldgeber bekommen, uns auch vor allem ingenieurwissenschaftliche Anteile mit wirklich relevanten Themen zu befassen. Und haben. Lassen Sie mich dabei erwähnen, dass keine das Zweite ist, dass sich mit diesem hohen Anteil an dieser Universitäten einen so hohen ingenieurwis- Drittmitteln unsere Chancen, in der Forschung über- senschaftlichen Anteil hat wie Aachen, nämlich 51 %. haupt strategiefähig zu sein, signifikant erhöhen. Wir sind also eine starke Ingenieuruniversität und wir pflegen eine intensive Zusammenarbeit mit der Industrie. Das möchte ich immer wieder hervorhe- ben, weil dieses etwas ist, das die Welt so oder so verändern wird. Eins ist in der technischen Entwicklung in den letzten 20 Jahren schon jetzt ganz offensichtlich. Es gibt unendlich viele Optionen, was man alles befor- schen könnte. Und die Summe der Möglichkeiten nimmt viel stärker zu als die Ressourcen und die An- zahl der Beteiligten, die sich darum kümmern kön- nen. Also ist doch die große Frage, wie schaffen wir es, die für die Zukunft relevanten Themen frühzeitig zu identifizieren. Und dazu müssen wir die im angel- sächsischen Raum oft sehr kritisch diskutierte, sehr ambivalente Situation zwischen dem vermeintlich unabhängigen öffentlichen Forschungskorpus und VSVI-NRW 2010
VSVI-NRW 2010 Festvortrag Prof. Dr.-Ing. Günther Schuh Zurück an die Ursprungsidee der Universität. Was war „Universität“? Universität war Ort der Begeg- nung – Universitas! Und wir stellen im Internetzeit- alter, im Kommunikationszeitalter fest, dass wir das in Zukunft wieder verstärken, noch besser und noch zeitgerechter machen müssen. Gestern bestand For- schung in aller Regel auch darin, durch intensives Recherchieren Wissen zu generieren. Recherchieren besteht bekanntlich darin zu wissen, wo was steht. Sie alle, die sie vielleicht auch außerhalb der Wissen- schaften arbeiten, haben natürlich dasselbe Phäno- men erlebt. Aber die letzten 20 Jahre, ob Sie wollten oder nicht, war Ihnen das auch nicht mehr schnell genug, nur zu wissen, wo was steht. Was haben wir in den letzten 20 Jahren des Internetzeitalters nicht schon erlebt? Wir brauchen jemanden, der uns ohne eine Maschine, ohne irgendeine Unterstützung sagt, Der RWTH-Aachen Campus – wer was weiß. Welche ist denn die Information, die Vision und Konzept für mich relevant ist? Was ist wichtig, was ist bedeu- tend, was ist gut, was ist schlecht und wie finde ich Was ist nun der RWTH-Campus? Bevor ich auf das, das? Die Zukunft wird das erheblich verstärken und was Sie als Bau- und Verkehrsingenieure besonders oft erleben wir heute allesamt, dass wir in dieser Zu- interessiert, nämlich die räumlichen Dimensionen kunft schon seit längerer Zeit angekommen sind. und die Auslegung, eingehe, muss ich Sie vielleicht Warum ist es so wichtig zu wissen, wo Wissen etwas enttäuschen. Der RWTH-Campus ist nämlich entsteht? Das ist nochmals eine andere Dimensi- 14 nicht in erster Linie ein Bauprojekt, nicht ein Immo- on, das ist auch ganz schwer, danach kann ich nicht bilienprojekt. Er ist vielmehr eine Vision, wie man googeln, ich kann das Wort nicht eingeben. Aber eine technische Hochschule innerhalb einer Genera- wer sagt mir denn in der weiteren etymologischen tion in ihrer Arbeitsweise, in ihrer Leistungsfähigkeit Entwicklung, worauf es wirklich ankommt? Nehmen und in ihrer Struktur weiterentwickeln kann. wir mal das Beispiel, wo wir Maschinenbauern mit Das Besondere an der RWTH sind nicht unsere Ihnen als Verkehrsingenieure heftig aufeinandertref- 450 Professoren und auch nicht die 262 Institute, fen: die „Elektromobilität“. Es herrscht eine totale das Besondere sind die immerhin 20 Großinstitute. Orientierungslosigkeit darüber, was denn nun der Diese Großinstitute sind jeweils so etwas wie ein momentane Standard ist! Alle arbeiten an fast allem kleiner Campus. Sie arbeiten auch schon so wie ein – und keiner weiß, was sich durchsetzen wird. Und kleiner Campus. es geht ja keinesfalls nur um objektive Technologien. Und nun zur Grundidee, weswegen sich die Hoch- Darauf zu vertrauen, dass sich die bessere Technolo- schule weiter entwickeln könnte. Eigentlich ist es ein gie schon durchsetzen wird – quasi objektiv – ,das haben wir Ingenieure mühsam gelernt, dass das si- cher nicht funktioniert. Aber, wie wird sich die gute Technologie gegenüber der schlechteren durchset- zen lassen? An einem Ort der Begegnung! An einer Universität! Die Jugend sagt dazu nicht „Ort der Be- gegnung“, sie sagt dazu „Hotspot“. Aber einen Hot- spot nur im Internet zu haben, das reicht nicht! Das haben wir gerade in den letzten 10 Jahren gelernt. Wir brauchen eine Mischung zwischen den Inter- net-Hotspots und den verschiedenen Internet Com- munities, aber wir brauchen auch einen Ort der Be- gegnung, in dem strukturierter und unstrukturierter Austausch erfolgen kann. Und wo könnte das besser stattfinden als auf dem quasi neutralen Boden einer Universität, allen voran einer, die auch strategiefähig ist. Eine Universität, die auch selber Richtungen ein- schlagen kann und diese auch eine Zeit durchhält, weil sie frei verfügbare Mittel hat und dazu auch
VSVI-NRW schnell weitere hinzugewinnen kann. Diese Möglich- keiten haben wir bereits, zwar noch etwas diszipli- närer als wir es künftig vorhaben, im Prinzip hier in Aachen und vielen anderen TU9 Universitäten. Manche Erfindungen sind nur denkbar, wenn man ganz zielorientiert – wobei viele die Zielorientierung in der Forschung immer noch ablehnen – und inter- disziplinär arbeitet. Aber wie schaffen wir das, dass auch Mehrheiten von guten Leuten daran arbeiten? Wie bringe ich Professoren, repräsentativ ausge- wiesene führende Köpfe in ihren Disziplinen, dazu, gemeinsam in eine bestimmte Richtung zu gehen? Es muss ein Anreiz da sein! Der Anreiz kann Geld sein, aber eigentlich muss der Anreiz sein, eine hohe Geschwindigkeit zu bekommen und durch Koopera- tionen, durch Synergien, durch bessere Ressourcen und durch bessere Einrichtungen auf die Beschleuni- gungsspur zu wechseln. Und so etwas können wir in Clustern machen. wir hoffen, ein weiteres Fraunhofer Institut und Dazu müssen wir aber die führenden Technolo- möglichst auch ein Max-Planck-Institut hier ansie- giefirmen, die uns besser noch als wir selber sagen deln zu können. können, was denn morgen gebraucht wird, aktiv mit Natürlich spielen die kleinen und die großen Un- einbeziehen. Das müssen wir dann aber auch zulas- ternehmen bei unserer Campusentwicklung ebenso sen, ohne dass wir dem Reflex unterliegen, die Wis- eine herausragende Rolle. Wir haben da keine Prä- senschaft brauche sich nicht sagen zu lassen, was sie ferenzen hinsichtlich der Unternehmensgröße. Eine morgen machen soll. Wir müssen das sozusagen ho- gute Mischung ist ideal. Entscheidend ist für uns 15 möopathisch einbinden. Dazu laden wir die techno- vielmehr, dass es sich um Unternehmen handelt, die logisch weltweit führenden Unternehmen ein, sich auch international, aber zumindest national techno- bei uns zu immatrikulieren – so, wie Studenten. Klar logisch sowie forschungs- und entwicklungsseitig ist dabei natürlich, dass es hier nicht nur um Aus- führend sind. Wir wollen damit eine Kompetenz- oder Weiterbildung, sondern um gemeinsame For- und Ressourcenbündelung schaffen, für die beim schung geht. Wir wollen Commitments von beiden Einsatz von rein öffentlichen Mitteln schon jetzt Seiten. Wir wollen, dass diese Technologiefirmen absehbar wäre, dass sie der künftigen Entwicklung nicht nur gelegentlich Einzelprojekte mit uns entwi- nicht standhalten könnten. ckeln. Wir wollen diese Firmen aus Gründen der bei- Daraus ist bei uns ein interner Wettbewerb da- derseitigen Effektivität verpflichten, mit uns einen rüber entstanden, mögliche Schwerpunkte, eben mindestens 5-jährigen Forschungsrahmenvertrag Cluster, aufzuzeigen, in denen wir eine derartige abzuschließen – ohne den Inhalt vorher genau zu Zukunftsforschung realisieren können. Wesentliche definieren, sondern nur auf ein Cluster bezogen. Wir Voraussetzung war eine interdisziplinäre, längerfri- wollen uns aber nicht an einzelne Firmen, und seien sie noch so führend in ihrer Technologie „verkaufen“. Wir machen das nicht mit einzelnen Unternehmen, sondern wir machen das in Clustern mit mindestens 10 Unternehmen. Im Schnitt werden es 20 bis 25 Unternehmen sein, die sich in insgesamt 19 Clustern auf unserem Campus ansiedeln werden. Wie kommt denn nun ein solches Cluster zustan- de? Das ist dann nicht mehr nur geprägt von unseren Instituten oder bestimmten Gemeinschaftseinrich- tungen, sondern es werden auch andere Institute gegründet. Manche Firmen kommen nicht nur mit kleinen Ablegern ihrer Forschungsabteilungen, son- der nutzen die Gelegenheit, hier eine Art Projekt zu platzieren. Und wir fördern natürlich auch den Ausbau unserer Fraunhofer Institute, die durch diese Campusentwicklung zurzeit massiv wachsen, und VSVI-NRW 2010
VSVI-NRW 2010 Festvortrag Prof. Dr.-Ing. Günther Schuh tiert, sondern echte Mitarbeit ist, muss jeder, der sich auf unserem Campus immatrikuliert, mit einer Mindestpersonenkapazität und einer Mindestanmie- tung von Fläche sich hier niederlassen. Das zumin- dest ist die Startkonfiguration. Man muss zudem an 8-wöchig stattfindenden Clustermeetings teilneh- men und dazu vorbereiteten Input liefern und bei der weiteren Verarbeitung konstruktiv mitwirken. Die räumliche Dimension des RWTH-Aachen Campus Nun wollen Sie, als Bau- und Verkehrsingenieure, natürlich auch etwas über die räumlichen Dimensi- onen des Campus erfahren. Das will ich Ihnen jetzt zum Schluss nicht vorenthalten. Also, wie sieht der stig relevante Themenstellung. Dabei darf selbstver- Campus aus? Wenn wir, der Oberbürgermeister und ständlich die Tiefe der disziplinären Forschung nicht ich, es uns leicht machen, sagen wir, wir verdoppeln zugunsten einer Querschnittskompetenz vernach- mal eben die RWTH in ihrer Fläche, die bereits jetzt lässigt werden. Ganz wichtig ist es dann aber, dass mal so gerade die größte Universität in Deutschland wir immer wieder Querschnittsthemen aufrufen, um ist. unseren technologischen Vorsprung in großen tech- Dazu haben wir zu dem vorhandenen Hauptcam- nischen Systemen gegenüber unseren internationa- pus (Campus Mitte) die Flächen entlang des West- len Wettbewerbern weiter zu stärken. bahnhofes und der anschließenden Bahnstrecke Wie erhalten und wie steigern wir das? Wir stei- für den Campus West erworben. Das war ein sehr 16 gern das durch solche Cluster, in denen wir immer schwieriges Unterfangen, was letztendlich nur durch wieder Querschnittsthemen aufrufen. Wir beginnen das massive Engagement des Ministerpräsidenten auf dem ersten Areal des Campus Melaten mit 6 Clu- zum Erfolg geführt hat. Erst nach einem ca. dreiein- stern. halbjährigen Tauziehen ist es schlussendlich gelun- Die Vorbereitungen sind so organisiert, dass wir gen, dieses Gelände durch das Land zu kaufen. Was bis zum Frühjahr 2011 diese ersten 6 Cluster an In- dem Land bereits gehörte, war die Fläche des Cam- vestoren vergeben haben werden. Sie werden dann pus Melaten mit den Gebäuden, die die Hochschule in einer Bauzeit von 14 bis 20 Monaten fertig ge- bereits heute nutzt. stellt sein. In den Arealen Mitte, Melaten und West sollen Was machen wir? Wir sagen in einem Rahmen- insgesamt 2 Mrd. Euro investiert werden – nicht nur vertrag: Versprichst Du eine Mindestzusammenar- in die Bausubstanz, sondern auch in die Ausrüstung beit, das heißt eine Mindestbeauftragungssumme, der Gebäude. Diese werden im Wesentlichen privat- aber auch eine Mindestmitarbeit? Und, damit das wirtschaftlich finanziert und nicht durch den Bund nicht zum „Kaufen“ einer schönen Adresse perver- oder das Land Nordrhein-Westfalen. Der größte Teil der Flächen, die das Land einbringt, wird auf Erb- pacht vergeben und ist somit keine Investition des Landes, sondern etwas, das sich ganz normal amor- tisiert. Wir kommen mit unseren Flächen auf ungefähr 800.000 qm. Wo stehen wir? Wir sind nach dem Spatenstich mit dem Ministerpräsidenten im Februar dieses Jah- res gerade bei der Vergabe der ersten 6 Cluster, ein unerwartet juristisch sehr anspruchsvolles Unterfan- gen. Insbesondere hinsichtlich des Erbbaurechtes und der entsprechenden Randbedingungen. Gleich- zeitig ist die Stadt dabei, den Bebauungsplan für den Campus West vorzubereiten, den wir hoffentlich An- fang 2012 verabschiedet bekommen. Damit möchte ich schließen und bedanke mich sehr herzlich für Ihre Aufmerksamkeit.
BUNDESVEREINIGUNG DER STRASSENBAU- UND VERKEHRSINGENIEURE e.V. 2010/11 Grußworte an die VSVI-Landesvereinigungen Sehr geehrte Damen und Herren, eines Verkehrsingenieurs aus Sicht eines Schülers beleuchtet. Wir alle kennen das Problem „Fachkräftemangel“ und unser Berufsstand ist überschattet vom Tod unseres bereits jetzt sehr stark betroffen. Nach Erhebungen der Deutschen Bau- Präsidenten, Herrn Jürgen Mitz, industrie werden bis 2014 pro Jahr 4.500 Bauingenieure gebraucht. Es wurde auch im vergangenen Jahr werden zurzeit aber nur ca. 3.000 Bauingenieure ausgebildet. So wollen durch zahlreiche ehrenamtlich auch wir als Berufsvereinigung einen Beitrag leisten, dass sich junge tätige Kollegen aus den Landesver- Menschen für das Berufsbild des Verkehrsingenieurs interessieren. bänden eine hervorragende Arbeit Ich hoffe nun, dass wir diesen Film auch mit Ihrer Unterstützung in für die BSVI geleistet. Deutschland verbreiten können. An dieser Stelle bedanke ich mich ganz herzlich bei allen Beteiligten. Ganz besonders hervorheben möchte ich das Wirken des Vor- Ein weiteres Thema, dem wir uns im Rahmen eines Initiativkreises sitzenden des Koordinierungsaus- besonders widmen, ist das Thema Baukultur. Hier möchten wir, ge- schusses der BSVI, Herrn Konrad meinsam mit der Stiftung Baukultur, das Thema wieder näher in den Rothfuchs. Er hat mit vielen innovativen Ideen dazu beigetragen, dass Mittelpunkt des Denkens bringen, wohl wissend, dass oft materielle die Arbeit der BSVI noch vielfältiger und interessanter geworden ist. Gründe Gestaltungsmöglichkeiten stark einschränken. Geprägt war das Wirken der BSVI im vergangenen Jahr von der Arbeit Wir werden auch in den nächsten Monaten weiter aktiv an den ver- am BSVI-Preis 2010, der unter dem Motto „Straße und Umwelt“ aus- schiedenen Projekten arbeiten und ich werde versuchen, die Ge- gelobt wurde. Über das Ergebnis wird auf der nächsten Seite be- schicke unserer Bundesvereinigung im Sinne unseres verstorbenen richtet. Präsidenten zu lenken. Einen hohen Stellenwert hat die Arbeit an unserer Homepage. Neben Ich danke allen Kollegen, die uns in unserer Arbeit unterstützen und der kostenlosen Jobbörse wurde ein Fotoarchiv eingerichtet, in dem wünsche allen Fachkolleginnen und Fachkollegen in den Ländern alles Fotos eingestellt sind, die für Publikationen oder Vorträge verwendet Gute. werden können. Ein ganz besonders interessantes Projekt war die Herstellung eines Ihre Christiane Ehrhardt Imagefilmes zum Berufsbild des Verkehrsingenieurs. Hier wurde mit Vizepräsidentin Nürtingen, November 2010 professioneller Unterstützung ein Film geschaffen, der das Berufsbild Sehr geehrte Damen und Herren, Im Zusammenhang mit den gesetzten Themenschwerpunkten der BSVI international, interdisziplinär, innovativ und informativ wurden im vergangenen Jahr hat die BSVI erste Tätigkeiten aufgenommen, obwohl hier sicher noch einiges an zwei Flyer zu Fachthemen heraus- Diskussion erforderlich wird, um die richtigen Schwerpunkte zu setzen. gebracht. Neben dem Flyer zum Es wird immer wieder deutlich, dass die Fortbildung als eines der Thema Klimaschutz und Straßen- wichtigsten Aufgabenfelder für die VSVI`en gesehen wird. Hier kann verkehr wurde eine Position zur Dis- die BSVI Angebote entwickeln, die eine Vernetzung der Themen er- kussion um Shared Space entwickelt, möglicht. in der neben dem verkehrlichen Grundprinzip auch die unterschied- Auf der Homepage der BSVI konnte die Bilderdatenbank eingerichtet lichen Ansätze und Herangehens- werden, die es Ihnen ermöglicht Bilder herunterzuladen und für beruf- weisen diskutiert wurden. Durch liche Zwecke zu nutzen. Ebenfalls kann der Film für die Werbung im die Beschränkung auf das Format Schülerkreis auf der Homepage angesehen werden. Hierzu soll in eines Flyers kann natürlich nicht das Kürze auch eine ergänzende Powerpoint-Präsentation und ein Flyer gesamte Spektrum der Diskussion dargelegt werden, aber immerhin entwickelt werden. Hierdurch werden die Landesvereinigungen in wird es möglich, einen Eindruck über diesen verkehrsplanerischen die Lage versetzt, an Schulen für den Beruf des Verkehrsingenieurs zu Ansatz zu erhalten. Das Thema Sicherheitsaudit für Verkehrsanlagen werben. konnte noch nicht abgeschlossen werden, obwohl die Anforderungen ein Sicherheitsaudit durchzuführen in letzter Zeit zugenommen haben. Der BSVI-Preis unter dem Motto „Straßen für den Bürger“ wurde in den Die Diskussion ist jedoch abgeschlossen, so dass noch in diesem Jahr 80iger Jahren entwickelt, deshalb hat sich die BSVI jetzt zur Aufgabe damit gerechnet werden kann, dass der Flyer im Internet zur Verfügung gemacht, das Format des Preises zu überarbeiten. Hierzu hat sich eine steht. Hierfür bitte ich Sie auf der BSVI-Homepage unter Download zu Arbeitsgruppe gebildet, die nach Möglichkeiten sucht, den Preis so gegebener Zeit zu schauen, ob der Flyer eingestellt ist. Daneben sind zu gestalten, dass die Themen wie auch die Wahrnehmung den zu- die Flyer auch jederzeit in den VSVI-Geschäftsstellen oder im BSVI-Büro künftigen Ansprüchen gerecht werden können. in Hannover gedruckt zu erhalten. Nächstes Jahr wird ein Flyer fertig gestellt werden, der den Verkehrs- Ihr Konrad Rothfuchs lärm und die damit verbundenen Lärmminderungsplanungen zum Vorsitzender des Koordinierungsausschusses Hamburg, November 2010 Thema haben wird. Hierbei soll auf die EU-Richtlinien und die daraus erwachsenden Handlungserfordernisse hingewiesen werden.
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