2021/22 HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER "FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY" LEIPZIG - HMT Leipzig

 
WEITER LESEN
2021/22 HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER "FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY" LEIPZIG - HMT Leipzig
HOCHSCHULE
                        FÜR MUSIK UND THEATER
                       «FELIX MENDELSSOHN
                        BARTHOLDY»
                        LEIPZIG
V E R A N S TA LT U N G E N

                              2 0 2 1 /22
2021/22 HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER "FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY" LEIPZIG - HMT Leipzig
Liebe Freunde und
Förderer unserer
Hochschule,

hier findet unser neues Jahresvorschauheft seinen
Weg zu Ihnen, und ich bin mir sicher, dass es wie in
all den Jahren zuvor viele hochinteressante Veranstal-
tungen für Sie bereithält. Bereits mein Vorgänger im
Amt, Altmagnifizenz Prof. Martin Kürschner, sprach
in seinem letzten Geleitwort von der Hoffnung, dass
alle für 2020/21 avisierten Projekte wie geplant
stattfinden können. Wer hätte gedacht, dass ich
ein Jahr später in derselben Situation sein wür-
de! Die Entwicklungen der Corona-Pandemie
halten uns nach wie vor in Atem und beeinflus-
sen den Alltag aller Kunstschaffenden in nie ge-
kanntem Ausmaß. Für viele unserer Studieren-

                                                                                  FOTO: JÖRG SINGER
den war die Hochschule in den vergangenen 12
Monaten nicht nur ein Ort des Lernens, sondern
buchstäblich die einzig verbliebene Möglichkeit,
ihr erworbenes Können zu testen.
Mittlerweile haben wir mehr Erfahrungen im Um-           Prof. Gerald Fauth
gang mit der Gefährdungslage sammeln können. Mit
einiger Sicherheit kann man voraussehen, dass prall
gefüllte Säle auch in unseren Häusern noch nicht so
schnell wieder zum Alltag gehören werden. Nichts-
destotrotz eint uns alle die Überzeugung, dass ver-
meidbare Reduzierung oder gar Stillstand im künst-
lerischen Betrieb unverantwortliche Folgen hätte.
Denn Kunst und Kultur sind essenzielle Bausteine
des modernen Lebens und als Medizin der Seele un-
abdingbar. So setzen wir nicht nur auf Hygienekon-
zept und Rücksichtnahme, sondern auch auf die Kraft
gesprochener Worte und klingender Töne.
In diesem Sinne: Seien Sie uns willkommen! Ich
freue mich gerade auf diese „Spielzeit“ und wünsche
allen Gebenden wie Empfangenden unvergessliche
Stunden gemeinsamen Kunsterlebens!

Ihr Prof. Gerald Fauth
Rektor

                                      HOCHSCHULE
                            FÜR MUSIK UND THEATER
                              »FELIX MENDELSSOHN
                                       BARTHOLDY«
Editorial                                  LEIPZIG                            1
2021/22 HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER "FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY" LEIPZIG - HMT Leipzig
Konzert                                                  mann. Redebeiträge sind von Dr. Albrecht Dümling
                                                                                 (Vorsitzender der Vereins musica reanimata) und
        9. OKT                                                                   dem Initiator der Kooperation, Prof. Hartmut Hu-
                                                                                 dezeck, geplant.
        Samstag         Festveranstaltung zum Kooperations-
           15 Uhr       beginn zwischen der HMT Leipzig und                      Eintritt frei
   Grassistraße 8       dem Verein musica reanimata e.V.
Kammermusiksaal
                        Leitung: Prof. Hartmut Hudezeck

                        Mitwirkende:                                             Abschlusskonzert
                        Dalia Besprozwani – Sopran                               zur Festwoche
                        Sarah Kollé – Sopran a. G.                               Städtepartnerschaft
                                                                                 Leipzig – Kiew 60 Jahre
                        Nils Nuernbergk, Vincent Wilke – Bariton
                        Bennet Eicke, Prof. Hartmut Hudezeck – Klavier
                                                                                                                                         12. OKT
                        Programm:
                                                                                 Gemeinschaftsprojekt mit der                            Dienstag
                        Leo Blech (1871-1958): Ich hab’ geliebt op. 9a Nr. 1                                                             19.30 Uhr
                                                                                 Stadt Leipzig
                        Gideon Klein (1919-1945):                                                                                        Grassistraße 8
                        Dämmrung senkte sich von oben op. 1 Nr. 3                Leitung: Dr. Katrin Schmidinger                         Großer Saal
                        Viktor Ullmann (1898-1944):                              Mitwirkende (u.a.):
                        Sein erster Kuss (Rilke-Sonett Nr. 38)                   Gyldfeldt-Quartett
                        Oscar Straus (1870-1954): Medley aus der                 Elisabeth Wrede – Mezzosopran
                        Operette Die lustigen Nibelungen (1904)
                                                                                 Julian Dominique Clement – Bariton
                        und andere Werke                                         Sung Ah Park – Klavier
                        Die HMT Leipzig und der Verein musica reanimata          Prof. Martin Schmeding – Orgel
                        e.V. unterzeichneten im Juni 2021 einen Koopera-         Igor Gryshyn – Klavier
                        tionsvertrag. Aufgabe des 1990 gegründeten gemein-       Studierende des Schauspielinstituts Hans Otto
                        nützigen Vereins ist es, die Werke während der NS-
                        Zeit verfolgter Komponistinnen und Komponisten           Die Stadt Leipzig veranstaltet im Oktober 2021 eine
                        in das öffentliche Musikleben zu integrieren. Die seit   Festwoche zum Jubiläum Städtepartnerschaft Leipzig
                        11 Jahren bestehende Tradition an der Hochschule,        – Kiew 60 Jahre. Die Hochschule wird das Abschluss-
                        solche Kompositionen bei Hochschulkonzerten, Klas-       konzert ausrichten, das sich thematisch eng auf das
                        senabenden und Prüfungsprogrammen aufzuführen,           Jubiläum bezieht.
                        wird durch diese Zusammenarbeit verstärkt. Der Ver-
                        ein unterstützt die HMT bei der Programmauswahl,         So stehen Kompositionen des ukrainischen National-
                        spricht Empfehlungen für entsprechende Werke aus         komponisten Mykola Lysenko auf dem Programm,
                        und unterstützt die Hochschule bei der Suche nach        der von 1867 bis 1869 in an der heutigen HMT
                        Notenmaterial. Die HMT erweitert auf diese Weise         Leipzig studierte, in Kiew tätig war und 1912 dort
                        ihr Unterrichtsrepertoire und stellt dem Verein künf-    starb. Es erklingen außerdem Werke von Konserva-
                        tig entsprechende Konzertmitschnitte zur Verfügung.      toriumsgründer Felix Mendelssohn Bartholdy, Carl        Mykola Lysenko
                                                                                 Reinecke (Lysenkos Lehrer) und von Lysenkos Lands-      mit Ehrenschleife
            Leo Blech   In diesem Konzert erklingen Lieder, so u.a. von den      mann Viktor Kosenko in den Besetzungen Streich-         des Leipziger
         Gideon Klein   verfolgten jüdischen und emigrierten Komponisten         quartett, Gesang und Klavier, Klavier solo und Orgel.   Konservatoriums
      Viktor Ullmann    Leo Blech und Oscar Straus und von den im KZ er-         Außerdem sind Lesungen aus Lysenkos Briefen durch
        Oscar Straus    mordeten Komponisten Gideon Klein und Viktor Ull-        Schauspielstudierende, eine kleine Ausstellung und

                                                                                                                      HOCHSCHULE
                                                                                                            FÜR MUSIK UND THEATER
                                                                                                              »FELIX MENDELSSOHN
                                                                                                                       BARTHOLDY«
 2                                               Veranstaltungen                 2021                                      LEIPZIG                           3
2021/22 HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER "FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY" LEIPZIG - HMT Leipzig
Orgelimprovisation
                                                                                                                                            14. OKT
                                                                                   zum Stummfilm Die Passion der                            Donnerstag
                                                                                   Jungfrau von Orléans (1928)                              19.30 Uhr
                                                                                                                                            Grassistraße 8
                                                                                   Studierende des Kirchenmusikalischen                     Großer Saal
                                                                                   Instituts
                                                                                   Projekt des Kirchenmusikalischen Instituts

                                                                                   Während des Hundertjährigen Krieges will Jeanne
                                                                                   d’Arc (Jungfrau von Orléans) Frankreich vor den eng-
                                                                                   lischen Besetzern retten. Ihr Schicksal ist bekannt:
                                                                                   Die erst 19-Jährige wird in einem Prozess als Ket-
                                                                                   zerin angeklagt und nach Folter und einem wider-
                                                                                   rufenen Geständnis 1431 auf dem Marktplatz von
                                                                                   Rouen (heutige Hauptstadt der Normandie) auf dem
                                                                                   Scheiterhaufen verbrannt.
                                                                                   Jeanne d’Arc wurde 1920 heiliggesprochen. Der dä-
                                                                                   nische Regisseur Carl Theodor Dreyer produzierte
                                                                                   1928 einen Stummfilm, der zu den frühen Kunst-
Der gleichnamige Urenkel    ein Sektempfang im Anschluss an das Konzert ge-        werken der Kinogeschichte zählt. Er rekonstruierte       Maria Falconetti als
     von Mykola Lysenko     plant. Zum Konzert werden Mykola Lysenkos Ur-          das Gerichtsverfahren anhand historischer Prozess-       Jeanne d’A rc
       (Mitte) nebst Frau   enkel, der den gleichen Namen trägt, mit Familie so-   akten, die sich in der Bibliothèque Nationale in Paris
     (rechts) im Lysenko-   wie eine Kulturdelegation aus Kiew erwartet.           befinden, beschränkte sich im Film auf Verhör, Ver-
         Museum in Kiew                                                            urteilung und Hinrichtung und arbeitete vor allem
                            Programm:
                                                                                   mit Nahaufnahmen. Jeanne d’Arc wird von Maria
                            Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)                Falconetti, auch bekannt als Renée Jeanne Falconet-
                            Streichquartett a-Moll op. 13, 1. Satz                 ti (1892-1946), verkörpert. Diese Rolle, ihr einziger
                            Mykola Lysenko (1842-1912)                             Auftritt in einem Spielfilm, ging als eine der groß-
                            Lieder nach Gedichten von Heinrich Heine               artigsten darstellerischen Leistungen in die Filmge-
                                                                                   schichte ein.
                            Lesung aus Briefen von Mykola Lysenko
                                                                                   Der Film selbst wurde nach seiner Fertigstellung
                            Mykola Lysenko                                         massiv von der katholischen Kirche zensiert, bis
                            Fragment épique (für Klavier) op. 20                   das Originalnegativ wenige Monate nach der Pre-
                            (Transkription für Orgel)                              miere einem Feuer zum Opfer fiel. Dreyer stellte aus
                            – Pause –                                              Resten und Doubletten eine an das Original ange-
                                                                                   lehnte neue Filmfassung zusammen, doch auch diese
                            Viktor Kosenko (1896-1938)                             wurde 1951 bei einem Brand vernichtet, bis man in
                            2 Poèmes-Legends op. 12 für Klavier                    den 1980er Jahren in der Abstellkammer einer Ner-
                                                                                   venheilanstalt nahe Oslo eine Kopie des Filmoriginals    Carl Theodor Dreyer
                            Lesung aus Briefen von Mykola Lysenko
                                                                                   von 1928 entdeckte. Diese wurde schließlich 1985 als
                            Carl Reinecke (1824-1910)                              digital restaurierte französische Fassung auf DVD
                            Orgelsonate g-Moll op. 284                             herausgegeben.
                            Mykola Lysenko
         Viktor Kosenko     Streichquartett d-Moll, 1. Satz                        Eintritt frei

                            Karten zu 10 €, ermäßigt 7 €, HMT-Studierende 2,50 €

                                                                                                                         HOCHSCHULE
                                                                                                               FÜR MUSIK UND THEATER
                                                                                                                 »FELIX MENDELSSOHN
                                                                                                                          BARTHOLDY«
  4                                                   Veranstaltungen              2021                                       LEIPZIG                              5
2021/22 HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER "FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY" LEIPZIG - HMT Leipzig
Bach in der Box                                          Probesaal im Hochschulgebäude Dittrichring 21, wo

         17. OKT
                                                                                 die Konzerte in der Regel stattfinden.
                                                                                 Seit dieser Spielzeit leitet die Konzerte HMT-Dozent
           Sonntag      Leitung: Tobias Löbner                                   Tobias Löbner.
          19.30 Uhr     Konzeption und Idee:
     Dittrichring 21    Prof. Dr. Martin Krumbiegel                              Eintritt frei, aber begrenzte Platzkapazität
    Blackbox (-1.33)    Vokalisten und Instrumentalisten
                        der HMT Leipzig

                        Programm:                                                                                                          Tobias Löbner

                                                                                 Feierliche
                        Johann Sebastian Bach (1685-1750):
                        Schmücke dich, o liebe Seele (BWV 180)
                        Kantate zum 20. Sonntag nach Trinitatis                  Immatrikulation der
                        Die Reihe Bach in der Box ist eine beliebte Projekt-     neuen Studierenden
                        reihe an der HMT. Sie existiert seit Oktober 2010 und
                        wurde von Prof. Dr. Martin Krumbiegel ins Leben ge-                                                                18. OKT
                        rufen. Sie versteht sich als Plattform für Studierende
                        und Lehrende aller Fachrichtungen, die Johann Seba-      Jährlich im Oktober findet für die zahlreichen Stu-       Montag
                        stian Bach (neu) entdecken, seine oder auf ihn bezo-     dienanfänger die Immatrikulationsfeier statt. Die 286     17 Uhr
                        gene Werke – darunter auch Uraufführungen – zum          Neuimmatrikulierten zum Studienjahr 2021/22 wer-          Grassistraße 8
                        Erklingen bringen und auf ganz unterschiedliche Art      den im Großen Saal mit einem musikalischen Pro-
                                                                                                                                           Großer Saal
                        zeigen möchten, was sie mit dem großen Thomaskan-        gramm herzlich willkommen geheißen. Somit stu-
                        tor verbindet. An den sonntäglichen Konzertabenden       dieren zum Wintersemester 2020/21 an der HMT
                        kommt eine Bachkantate passend zum jeweiligen Kir-       1 160 junge Leute.
                        chensonntag zur Aufführung. Die Reihe Bach in der
Bach in der Box, 2017   Box ist benannt nach der Blackbox, dem Großen            Eintritt frei

                                                                                                                            HOCHSCHULE
                                                                                                                  FÜR MUSIK UND THEATER
                                                                                                                    »FELIX MENDELSSOHN
                                                                                                                             BARTHOLDY«
6                                                Veranstaltungen                 2021                                            LEIPZIG                    7
2021/22 HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER "FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY" LEIPZIG - HMT Leipzig
Studioproduktion
                          (Wiederaufnahme)
  28.-30. OKT
Donnerstag/Freitag        Jacques Offenbach (1819-1880):
  jeweils 19.30 Uhr       Un Mari à la Porte (Ein Ehemann vor
           Samstag        der Tür), 1859
              15 Uhr
    Dittrichring 21       Musikalische Leitung: Rainer Koch
   Blackbox (-1.33)       Inszenierung: Ansgar Weigner

                                                                                 FOTOS: JÖRG SINGER
                          Projekt der Fachrichtung Klassischer Gesang/
                          Musiktheater

                          Die für Januar/Februar 2021 vorgesehene Studiopro-
                          duktion Un Mari à la Porte (Ein Ehemann vor der Tür)
                          von Jacques Offenbach konnte coronabedingt nur                              Die einaktige Operette Un Mari à la Porte erlebte
                          intern und nicht vor Publikum aufgeführt werden.                            1859 ihre Uraufführung.
                          Nun steht sie erneut auf dem Spielplan.
                                                                                                      Florestan muss über die Dächer fliehen, nachdem er
                          Der in Köln als Jakob Offenbach geborene Komponist                          ein Schäferstündchen bei einer verheirateten Dame
                          nahm erst während seines Studiums in Paris den Vor-                         verbrachte, jedoch von deren Ehemann überrascht
                          namen Jacques an. Seine erste Operette wurde 1853                           wird. Er gelangt in ein Zimmer einer anderen Woh-
                          in der französischen Hauptstadt aufgeführt. Große                           nung und versteckt sich in einer Truhe, als er Stim-
                          Erfolge feierte er mit Die schöne Helena oder Ritter                        men hört. Zwei Damen treten ein: Suzanne, die sich
      Jacques Offenbach   Blaubart. Nach Ausbruch des deutsch-französischen                           – an ihrem heutigen ersten Hochzeitstag – über ih-
                          Krieges 1870 hatte er es als deutscher Komponist                            ren Ehemann Henri geärgert hat, und ihre Freundin
                          jedoch in Paris zunehmend schwerer und wurde von                            Rosine. Irgendwann bekommt Florestan keine Luft
                          Publikum und Presse abgelehnt. 1880 starb er wäh-                           mehr. Zum Entsetzen beider Frauen taucht er aus
                          rend einer Probe zu seiner Oper Hoffmanns Erzäh-                            der Truhe auf und erzählt ihnen über sein Leben. Als
                          lungen.                                                                     Henri in das Zimmer drängt, will sich Florestan ver-
                                                                                                      zweifelt aus dem Fenster stürzen – doch er bedenkt
                          Seine Operetten sind von Zynismus und politischer                           nicht, dass die Wohnung nur im Erdgeschoss liegt.
                          Satire bestimmt oder parodieren große Opern.                                Beide Frauen loben ihn für seinen „Mut“. Daraufhin
                                                                                                      macht er Rosine einen Heiratsantrag.
                                                                                                      Regisseur Ansgar Weigner, der diese Studioproduk-
                                                                                                      tion inszenierte, sagt über die Operette: „Wie die
                                                                                                      meisten Einakter dieses Komponisten besteht auch
                                                                                                      dieser aus einer amüsanten Situation, die in ca. 40
                                                                                                      Minuten durchdekliniert wird und durch überra-
                                                                                                      schende Handlungsverläufe immer abstrusere komö-
                                                                                                      diantische Züge entwickelt. Die vier Hauptfiguren
                                                                                                      sind scherenschnittartig – nach wirklichen psycho-

                                                                                                                                                                                     FOTO: WEB
                                                                                                      logischen Tiefen sucht man vergebens, und dies ist
                                                                                                      auch so beabsichtigt.“
                                                                                                                                                                Ansgar Weigner
                                                                                                      Karten zu 7,50 €, ermäß. 5,50 €, HMT-Studierende 2,50 €
                                                                                                      Achtung: begrenzte Platzkapazität!

                                                                                                                                               HOCHSCHULE
                                                                                                                                     FÜR MUSIK UND THEATER
                                                                                                                                       »FELIX MENDELSSOHN
                                                                                                                                                BARTHOLDY«
  8                                               Veranstaltungen                                     2021                                          LEIPZIG                      9
2021/22 HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER "FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY" LEIPZIG - HMT Leipzig
Konzert                                               1999 als freier Musiker tätig ist. 2011 gründete er

                              1. NOV
                                                                                                   das Orchester Musica assoluta.
                                                                                                   Ströme für großes Orchester entstand 2012. Ange-
                            Montag           Hochschulsinfonieorchester                            regt wurde der Komponist durch einige Zeilen des
                             20 Uhr                                                                Gedichts Daystream von Günter Kunert (1929-2019).
                                             Leitung: Prof. Matthias Foremny/Studierende
                                                                                                   Das heute zu hörende Ströme II schrieb Encke im Jahr
                       Gewandhaus            Solistin: Moeko Ezaki – Klavier                       2015 im Auftrag der Bremer Kulturinstitution „Opus-
                          zu Leipzig         (Meisterklasse Prof. Gerald Fauth)                    Einhundert“ für das Musik- und Theaterprojekt „Aus-
                     Augustusplatz 8                                                               Zeit 2015“. Die Uraufführung fand in Hildesheim mit
                        Großer Saal          Programm:                                             der NDR Radiophilharmonie statt.
                                             Thorsten Encke (* 1966): Ströme II (2015)
                             2. NOV
                                                                                                   Im Zusammenhang mit dem ersten Teil seines
                                                                                                   Werkes äußerte Encke: „Gerade bei moderner Mu-
                                             Sergej Prokofjew (1891-1953):
                                                                                                   sik fühlt das Publikum oft eine gewisse Fremdheit,
                              Dienstag       Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur op. 26
                                                                                                   wenn es die neue Klangsprache noch nicht kennt.
                             19.30 Uhr       Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847):              Insofern kann ein Titel, wie z.B. Ströme, zunächst
                         Grassistraße 8      Scherzo. Allegro leggierissimo – 3. Satz aus dem      eine gewisse Hilfe oder Anregung darstellen. Sollte
                           Großer Saal       Oktett Es-Dur op. 20 MWV R 20                         jemand aber ganz andere Assoziationen beim Hören
                                                                                                   des Stückes haben, würde ich das genauso begrüßen.
                                             Johannes Brahms (1833-1897):                          Mein Wunsch als Komponist ist es vor allem, durch
                                             3. Sinfonie F-Dur op. 90                              meine Werke die kreative und emotionale Phantasie       Thorsten Encke
                                                                                                   meiner Zuhörer anzuregen, immer verbunden mit
                                             Es ist eine seit langem bestehende Tradition, dass    der Ermutigung, die Musik als einen Bereich zu nut-
                                             das Hochschulsinfonieorchester (HSO) jährlich ein     zen, in dem die persönliche Freiheit grenzenlos ist.“
                                             Gewandhauskonzert gibt – und zwar anlässlich des
                                             Todestages von Konservatoriumsgründer und Hoch-       „Zwei Takte genügen, um ihn wiederzuerkennen.“ So
                                             schulnamenspatron Felix Mendelssohn Barthol-          schrieb der französische Musikwissenschaftler René
                                             dy. Er starb am 4. November 1847 – also vor 174       Dumesnil über das Schaffen von Sergej Prokofjew,
                                             Jahren. Aus seinem berühmten Oktett erklingt in       der 1918 bis 1936 vorübergehend Russland verließ
                                             diesem Konzert der 3. Satz in der Orchesterfassung.   und nach Japan, in die USA und nach Paris ging. In
                                             Am Beginn des Programms steht ein Werk des Kom-       dieser Zeit entstand auch sein spritzig-heiteres 3.
                         Felix Mendelssohn   ponisten, Cellisten und Dirigenten Thorsten Encke,    Klavierkonzert, das er 1917 noch in St. Petersburg
                                 Bartholdy   der in Hannover und Los Angeles studierte und seit    begann und 1921 in Paris beendete. Sein Opus 26
FOTO: GERT MOTHES

                                                                                                                                        HOCHSCHULE
                                                                                                                              FÜR MUSIK UND THEATER
                                                                                                                                »FELIX MENDELSSOHN
                                                                                                                                         BARTHOLDY«
                    10                                               Veranstaltungen               2021                                      LEIPZIG                        11
2021/22 HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER "FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY" LEIPZIG - HMT Leipzig
brachte er in Chicago 1921 selbst zur Uraufführung,
                                             jedoch erst die Premiere in Paris 1922 brachte den
                                             Durchbruch.
                                             Der erste Satz des Werkes, das als sein am leichtesten
                                             verständliches Klavierkonzert gilt, ist in der klas-
                                             sischen Sonatenform gehalten, während im zweiten
                                             Satz das Soloinstrument verschiedene Variationen ge-
                                             staltet. Im Finalsatz gebraucht Prokofjew ein Thema,
                                             das er bereits Jahre zuvor in einem Streichquartett
                                             verwendete und das interessanterweise nur mit den
                          Sergej Prokofjew   weißen Tasten des Klaviers auskommt.
                                             Prokofjew selbst war ein ausgezeichneter Pianist und
                                             schrieb seine fünf Klavierkonzerte vorrangig für den
                                             eigenen Gebrauch.

                                             Die 1883 in Wien mit großem Erfolg uraufgeführte

                                                                                                         FOTO: PRIVAT
                                             3. Sinfonie vollendete Johannes Brahms während
                                             eines Sommeraufenthaltes in Wiesbaden. Antonín
                                             Dvořák schrieb an seinen Verleger Fritz Simrock über
                                             das Werk: „Ich sage und übertreibe nicht, daß dieses                       Ein Motiv durchzieht das Werk bis zum letzten Satz:        Moeko Ezaki
                                             Werk seine [Brahms’] beiden ersten Sinfonien über-                         die Tonfolge f – as – f, die in den Bläsern gleich die
                                             ragt; wenn auch nicht vielleicht an Größe und mäch-                        ersten dreieinhalb Takte der Sinfonie bestimmt, be-
                                             tiger Konzeption – so aber gewiß an – Schönheit! Es                        vor das Hauptthema erklingt. Ursprünglich verwen-
                                             ist eine Stimmung darin, wie man sie bei Brahms                            dete Brahms in seiner Jugendzeit das Motiv f – a – e
                                             nicht oft findet! Es ist lauter Liebe und das Herz                         („Frei, aber einsam“), das er aber später in f – a – f
                          Johannes Brahms    geht einem dabei auf.“ Die eher konservative Musik-                        („Frei, aber froh“) verwandelte. Nun erhält das Motiv
                                             zeitschrift Signale für die musikalische Welt kritisierte                  durch „as“ statt „a“ zwar zunächst einen betrübten
                                             nach der Aufführung im Leipziger Gewandhaus 1884                           Anstrich, wird aber im Finale nach Dur gewendet.
                                             unter dem Dirigat des Komponisten: „Lang ist die                           Schwankungen zwischen Dur und Moll sind typisch
                                             Symphonie glücklicherweise nicht, aber dafür wird                          für die gesamte Sinfonie. Kritiker Eduard Hanslick
                                             um so mehr Blechlärm in ihr verführt, und sie wirkt                        äußerte sich 1886 ähnlich wie Dvořák: „[...] seltsam,
                                             trotz ihrer verhältnismäßigen Kürze doch langweilig,                       räthselhaft klingt das Ganze aus, aber in wunderbarer
                                             eben weil alle Augenblicke, wie man zu sagen pflegt,                       Schönheit.“
                    Prof. Matthias Foremny   ,der Zwirn alle wird‘ [...].“
                                                                                                                        Die Klaviersolistin Moeko Ezaki, geboren 1993 in To-
                                                                                                                        kio, studiert seit März 2019 in der Meisterklasse bei
                                                                                                                        Prof. Gerald Fauth. Sie gewann zahlreiche Preise und
                                                                                                                        kann bereits auf eine rege internationale Konzerttä-
                                                                                                                        tigkeit verweisen.
                                                                                                                        Das HSO wird am 1.11.2021 im Gewandhaus von
                                                                                                                        Dirigierprofessor Matthias Foremny geleitet und am
                                                                                                                        2.11. in der HMT zusätzlich durch Studierende.

                                                                                                                        Karten für das Konzert am 1.11.2021 im Gewandhaus zu
                                                                                                                        14 € zzgl. VVK-Gebühr, Ermäßigung für Berechtigte an der
                                                                                                                        Gewandhauskasse unter Telefon 0341 1270-280
                                                                                                                        Karten für das Konzert am 2.11.2021 in der HMT
FOTO: GERT MOTHES

                                                                                                                        zu 10 €, ermäßigt 7 €, HMT-Studierende 2,50 € unter
                                                                                                                        Telefon 0341 2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)

                                                                                                                                                                HOCHSCHULE
                                                                                                                                                      FÜR MUSIK UND THEATER
                                                                                                                                                        »FELIX MENDELSSOHN
                                                                                                                                                                 BARTHOLDY«
                     12                                                Veranstaltungen                                  2021                                         LEIPZIG                     13
2021/22 HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER "FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY" LEIPZIG - HMT Leipzig
Tag des Liedes                                         Antrittskonzert
        6. NOV                                                                                                                                                  9. NOV
        Samstag                                 Leitung: Prof. Roland Schubert und                     Prof. Boris Kusnezow – Klavier                           Dienstag
        ab 12 Uhr                               Prof. Alexander Schmalcz                               Fedor Rudin – Violine (als Gast)                         19.30 Uhr
   Grassistraße 8                                                                                                                                               Grassistraße 8
     Großer Saal                                Bereits zum vierten Mal veranstalten                   Programm:                                                Großer Saal
Kammermusiksaal                                 die Fachrichtungen Klassischer Gesang/                 Witold Lutosławski (1913-1994):
                                                Musiktheater und Klavier/Dirigieren                    Partita für Violine und Klavier
                                                den Tag des Liedes, der dem Lied in                    Jan Václav Voříšek (1791-1825):
                                                seinem unerschöpflichen Reichtum an                    Sonate für Violine und Klavier
                                                Repertoire gewidmet ist.                               Maurice Ravel (1875-1937):
                                                                                                       Sonate posthume pour violon et piano
                                                Das Lied ist spätestens seit Franz Schubert neben
                                                                                                       Ottorino Respighi (1879-1936):
                                                Oper, Kammermusik und sinfonischem Œuvre nicht
                                                                                                       Sonate für Violine und Klavier
                                                nur Schwerpunkt im Schaffen fast aller Komponisten,
                                                sondern ebenso im Konzertleben von herausragender
                                                                                                       Seit dem Wintersemester 2020/21 lehrt Prof. Boris
                                                Bedeutung. Auch an der HMT nimmt das Lied eine
                                                                                                       Kusnezow in der Fachrichtung Klavier/Dirigieren im
                                                zentrale Stellung in der Ausbildung der Studierenden
                                                                                                       Fach Klavierkammermusik. An diesem Abend gibt er
                                                ein, was sich in vielen Konzerten innerhalb und au-
                                                                                                       sein Antrittskonzert zusammen mit seinem langjäh-
                                                ßerhalb der Hochschule widerspiegelt.
                                                                                                       rigen Kammermusikpartner Fedor Rudin, der von
                                                Bei den drei vergangenen Malen war es zum Tag          2019 bis 2021 als Konzertmeister der Wiener Phil-
                                                des Liedes gelungen, ein ausgesprochen vielfältiges    harmoniker tätig war.
                                                Programm zusammenzustellen, welches nicht nur

                                                                                                                                                                                        FOTO: ZANDEL
                                                                                                       Das Programm bewegt sich abseits des Mainstreams.
                                                die Bandbreite des Kunstliedes widerspiegelt, son-     Die genannten Werke sind selten gehörte Raritäten,
                                                dern auch die Internationalität der HMT Leipzig. So    die Prof. Boris Kusnezow bereits eine längere Zeit
                                                erklangen neben Meilensteinen der Liedliteratur,       begleiten.                                               Prof. Boris Kusnezow
                                                wie z.B. der Winterreise von Schubert und den Vier
                                                                                                       Boris Kusnezow gehört zu den gefragtesten Klavier-
                                                Ernsten Gesängen von Brahms, Lieder aus England,
                                                                                                       partnern seiner Generation. Er konzertierte bereits
                        FOTO: SIEGFRIED DURYN

                                                Frankreich, Schweden, Brasilien und vielen anderen
                                                                                                       in renommierten Konzertsälen wie der Carnegie Hall
                                                Ländern.
                                                                                                       New York, dem Mariinski-Theater St. Petersburg und
                                                Nachdem im vergangenen Jahr der Tag des Liedes nur     der Berliner Philharmonie. 13 CD-Einspielungen und
                                                hochschulintern und mit eingeschränkter Zuhörer-       Rundfunkaufnahmen dokumentieren seine künstle-
                                                zahl stattfinden konnte, hofft die HMT jetzt wieder    rischen Aktivitäten. Seit seinem achten Lebensjahr
Sebastian Wartig beim                           auf reges Publikumsinteresse inner- und außerhalb      lebt der in Moskau geborene Pianist in Deutschland
  Tag des Liedes 2019                           der Hochschule.                                        und studierte bei Prof. Bernd Goetzke in Hannover.
                                                                                                       Die Kammermusik rückte schon bald in den Mittel-
                                                Auch 2021 wird es ein interessantes und abwechs-       punkt seines musikalischen Schaffens. Boris Kusne-
                                                lungsreiches Programm geben.                           zow ist inzwischen auch regelmäßig offizieller Pianist
                                                                                                       bei internationalen Gesangs- und Instrumentalwett-       Fedor Rudin
                                                Zum detaillierten Ablauf siehe                         bewerben.
                                                www.hmt-leipzig.de/hmt/veranstaltungen                 Neben dem aktiven Musizieren ist Boris Kusne-
                                                Eintritt frei                                          zow Gründer der Klavier-Kammermusik-Akademie
                                                                                                       Chamber Lab im italienischen Montecastelli, orga-
                                                                                                       nisiert einen internationalen Meisterkurs im Schloss
                                                                                                       Bückeburg (IMAS) und engagiert sich ehrenamtlich
                                                                                                       für die Loewe Stiftung im Bereich Musikförderung.

                                                                                                       Eintritt frei

                                                                                                                                             HOCHSCHULE
                                                                                                                                   FÜR MUSIK UND THEATER
                                                                                                                                     »FELIX MENDELSSOHN
                                                                                                                                              BARTHOLDY«
 14                                                                       Veranstaltungen              2021                                       LEIPZIG                          15
2021/22 HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER "FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY" LEIPZIG - HMT Leipzig
Planned Stage –                                        die, von Oliver Sacks. In diesem Buch werden kuri-
                                                                             ose Fälle beschrieben, die Sacks als praktizierendem
                      Fächerübergreifender                                   Neurologen begegneten. Dem Leser werden die Be-

                      Vortragsabend
                                                                             sonderheiten des menschlichen Gehirns, aber auch
                                                                             die Schicksale der dahinterstehenden Menschen vor
       10. NOV                                                               Augen geführt.
                                                                             Auch diese Geschichte beruht auf einer wahren Be-
         Mittwoch     Projekt des Studierendenrates                          gebenheit: Der Profi-Sänger und Musikprofessor Dr.
         19.30 Uhr    der HMT Leipzig                                        P. leidet an einer visuellen Agnosie: Er kann zwar se-
     Grassistraße 8                                                          hen, aber das Gesehene nicht verstehen. In zwei Sit-
       Großer Saal                                                           zungen bei dem Neurologen Dr. S. (Sacks) wird nicht
                                                                             nur Dr. P., sondern auch dessen aufgeregte und be-
                                                                             sorgte Frau (Frau P.) durch verschiedene Tests in die
                                                                             Krankheit eingeführt. Sie erzählt von merkwürdigen
                                                                             Momenten, in denen ihr Mann mit einem Notenstän-
                                                                             der oder anderen Gegenständen spricht. Im stetigen
                                                                             Fortschreiten der Krankheit kann nur die Musik ihm
                                                                             helfen, Brücken zur Alltagsbewältigung zu bauen ...
                                                                             Es existiert keine direkte Opernhandlung, aber viele                          Michael Nyman
                                                                             dramatische, komische und wehmütige Szenen sind                               Oliver Sacks
                                                                             in dem Einakter enthalten. Außerdem verwendet
      StuRa 2020/21   Der Studierendenrat veranstaltet zum dritten Mal ei-   Nyman darin Lieder von Robert Schumann, wie Ich
                      nen fächerübergreifenden Vortragsabend im Großen       grolle nicht aus dem Zyklus Dichterliebe.
                      Saal. Ohne Prüfungsdruck können Studierende aller
                                                                             Die Kammeroper erlebte 1986 in London ihre Ur-
                      Fachrichtungen hier aktuelle Arbeitsergebnisse einem
                                                                             aufführung. 1987 entstand auch ein Spielfilm von
                      breiten Publikum präsentieren und selbst einen Ein-
                                                                             Librettist Christopher Rawlence.
                      blick in andere Fachrichtungen erhalten, mit denen
                      sie im Hochschulalltag wenig in Berührung kommen.      Nyman lehnte die atonale, serielle Musik ab und gab
                                                                             1964 zunächst das Komponieren auf. Beeindruckt
                      Eintritt frei                                          vom Minimalismus von Steve Reich und Philip Glass
                                                                             wendete er sich einige Jahre später jedoch wieder dem
                                                                             Werkschreiben zu und wurde vor allem als Filmmu-
                      Studioproduktion                                       sikkomponist bekannt, u.a. Der Koch, der Dieb, seine
                                                                             Frau und ihr Liebhaber (1989) und Das Piano (1993).
                      (Wiederaufnahme)                                       Er war Mitglied der Portsmouth Sinfonia, dem
                                                                             – laut Eigenbeschreibung – „weltschlechtesten Or-
 12.-15. NOV                                                                 chester“, das vor allem Rock- und Popklassiker spielte.
                                                                             2005 gründete Nyman ein eigenes Plattenlabel.
  Freitag/Montag      Michael Nyman (* 1944): The Man Who

                                                                                                                                       FOTO: JÖRG SINGER
 jeweils 19.30 Uhr    Mistook His Wife For A Hat (Der Mann, der              Das Stück wurde im März/April 2021 unter Pande-
                                                                             miebedingungen an der HMT Leipzig einstudiert,
Samstag/Sonntag       seine Frau für einen Hut hielt), 1986                  aufgezeichnet und wird nun wieder neu in den Spiel-
   jeweils 15 Uhr                                                            plan aufgenommen.
                      Musikalische Leitung: Ulrich Pakusch
   Dittrichring 21                                                                                                                                         Szenenfoto aus
                      Inszenierung: Sebastian Gühne                          Karten zu 7,50 €, ermäß. 5,50 €, HMT-Studierende 2,50 €                       The Man Who
  Blackbox (-1.33)
                      Projekt der Fachrichtung Klassischer Gesang/                                                                                         Mistook His Wife
                                                                             Achtung: begrenzte Platzkapazität!                                            For A Hat
                      Musiktheater

                      The Man Who Mistook His Wife For A Hat von Michael
                      Nyman basiert auf der Titelgeschichte des gleichna-
                      migen Sammelbandes, einer neurologischen Fallstu-

                                                                                                                      HOCHSCHULE
                                                                                                            FÜR MUSIK UND THEATER
                                                                                                              »FELIX MENDELSSOHN
                                                                                                                       BARTHOLDY«
16                                            Veranstaltungen                2021                                          LEIPZIG                                            17
Klavierabend                                              Orgelkonzerte
       12. NOV                                                                                                                          14. NOV
            Freitag   Dasol Kim – Klavier                                       Joyeux Anniversaire, Louis Vierne! –                    Sonntag
         19.30 Uhr                                                              Louis Vierne (1870-1937)                                ab 15.30 Uhr
     Grassistraße 8   Programm:                                                                                                         Neue Propsteikirche
                                                                                nachträglich zum 150. Geburtstag
       Großer Saal    Franz Schubert (1797-1828)                                                                                        Nikolaikirche
                      4 Impromptus D 935                                        Mitwirkende:                                            HMT
                      Alexander Skrjabin (1872-1915)                            Prof. Thomas Lennartz, Johannes Trümpler                (Grassistraße 8
                      Sonate fis-Moll op. 23                                    (als Gast), Mona Rozdestvenskyte, Zita                  Großer Saal)
                      Igor Strawinsky (1882-1971)                               Nauratyill – Orgel
                      Trois mouvements de Petrouchka
                      (Drei Sätze aus dem Ballett Petruschka)                   Programm:
                                                                                Louis Vierne (1870-1937):
                                              Dasol Kim studierte Klavier       Die sechs Orgelsymphonien
                                              an der Hochschule für Musik       Symphonien Nr. 1+2 (15.30 Uhr Propsteikirche)
                                              und Theater Leipzig und an
                                              der Hochschule für Musik,         Symphonien Nr. 4+6 (17.30 Uhr Nikolaikirche)
                                              Theater und Medien Han-           Symphonien Nr. 3+5 (19.30 Uhr Großer Saal)
                                              nover. Er ist Preisträger ver-
                                              schiedener Wettbewerbe, wie       Louis Vierne gilt neben Charles-Marie Widor als wich-
                                              beispielsweise des Concours       tigster Vertreter der französischen Orgelsymphonik
                                              Géza Anda in Zürich, Con-         und war viele Jahre Organist an der Kathedrale No-
                                              cours Reine Elisabeth in Brüs-    tre-Dame in Paris. Nachträglich zu seinem 150. Ge-
                                              sel, Kissinger KlavierOlymp,      burtstag erklingen an einem Tag die monumentalen,       Louis Vierne
                                              Concours de Genève und des        mit starker Chromatik aufgeladenen sechs Orgelsym-
                                              ARD-Musikwettbewerbs in           phonien – Werke voller Erfindungsreichtum, Energie
                                              München. Als Solist gastierte     und seelischer Spannung, die über Jahrzehnte ihre
                                              er bei namhaften Orchestern       Faszination und Strahlkraft bewahrt haben.
                                              der Welt, so beim New York
                                              Philharmonic, Tonhalle-Or-        Die Orgelsymphonie ist eine spezielle musikalische
          Dasol Kim   chester Zürich, Symphonieorchester des Bayerischen        Gattung, die besonders in Frankreich ab Mitte des
                      Rundfunks und bei dem Konzerthausorchester Berlin         19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts gepflegt wurde
                      unter bedeutenden Dirigenten wie Michael Sander-          und in Wechselwirkung mit Entwicklungen im Orgel-
                      ling, Alan Gilbert und Myung-Whun Chung. 2015             bau zu sehen ist, der ab 1860/70 mit Instrumenten
                      erschien seine Debütaufnahme Dasol Kim Plays Schu-                                                                Prof. Thomas Lennartz
                      mann bei der Deutschen Grammophon. Darüber
                      hinaus führte er den gesamten Zyklus der 32 Klavier-
                      sonaten von Beethoven in der Schweiz und in Korea
                      auf. Geplante Konzertengagements umfassen zahl-
                      reiche Auftritte in den USA, Europa und Asien. Seine
                      musikalische Entwicklung wurde von den Professoren
                      Gerald Fauth und Arie Vardi beeinflusst. Seit dem
                      Wintersemester 2020/21 unterrichtet er als Assistent
                      von Prof. Gerald Fauth an der Hochschule für Musik
                      und Theater Leipzig.

                      Karten zu 7,50 €, ermäß. 5,50 €, HMT-Studierende 2,50 €

                                                                                                                     HOCHSCHULE
                                                                                                           FÜR MUSIK UND THEATER
                                                                                                             »FELIX MENDELSSOHN
                                                                                                                      BARTHOLDY«
18                                              Veranstaltungen                 2021                                      LEIPZIG                      19
von Aristide Cavaillé-Coll opulente Formen annahm.
                                                 Hinzu kamen Bestrebungen, die Kirchenorgel auch
                                                                                                         Musikalischer Kultursalon
                                                 als weltliches solistisches Instrument einzusetzen.     des Zentrums für
                                                 Als erste Orgelsymphonie gilt das Opus 17 von César
                                                 Franck aus dem Jahr 1863. Weitere wichtige Meister
                                                                                                         Gegenwartsmusik
                                                 in diesem Genre waren Alexandre Guilmant und der        (ZfGM) der HMT Leipzig
                                                 schon erwähnte Charles-Marie Widor, der 10 Orgel-
                                                 symphonien schuf.
                                                                                                                                                                 19.-21. NOV
                                                 Louis Vierne, der 1870 fast blind zur Welt kam, war     Leitung: Prof. Dr. Fabien Lévy                          Freitag-Sonntag
                                                 Schüler von Franck und Widor. Mit dem Tod Widors        und Prof. Dr. Constanze Rora                            Grassistraße 8
                                                 und Viernes – beide starben im Jahr 1937 – kamen        Projekt der Fachrichtung
                                                 kompositorische Bestrebungen in dieser Gattung zum      Komposition/Tonsatz
                                                 Erliegen.
                                                 Viernes sechs Orgelsymphonien, komponiert zwi-          Kultursalon Symposiumskonzert                           Fr 19.30 Uhr
                                                 schen 1898 und 1930, sind Ausdruck der Klangfülle,      (Reihe Musik & Gegenwart)                               Grassistraße 8
                                                 welche ihm an der Orgel in der Kathedrale Notre-Da-                                                             Großer Saal
                                                 me zur Verfügung stand. Hier war er seit 1900 und
                                                 – im wahrsten Sinne des Wortes – bis zu seinem Tod
                                                                                                         Symposium                                               Sa 9.30 - 18 Uhr
                                                 als Organist tätig, denn er verstarb während eines
FOTO: CHRISTIAN DIJKSTAL

                                                 Konzerts auf der Orgelbank. Seine 1. Symphonie ent-     Musikalische Improvisation zwischen                     So 10-14 Uhr
                                                 stand im Rahmen seiner Bewerbung um dieses Amt.         Gebundenheit und Freiheit                               Grassistraße 8
                                                 Die sechs Symphonien stehen in d-Moll, e-Moll, fis-                                                             Probesaal (R. 304)
                                                 Moll, g-Moll, a-Moll und h-Moll und bilden mit ih-      Improvisation ist ein schillernder Begriff, der nicht
                                                 ren Grundtönen die ersten sechs Töne der D-Dur-         nur in der Musik zuhause, sondern auch bezogen auf      Der Probesaal
      Zita Nauratyill                            Tonleiter.                                              Alltagssituationen im Gebrauch ist. Hier wie dort be-   R. 304 im Haus
Mona Rozdestvenskyte                                                                                     zeichnet er eine Verhaltensweise, die weniger einem     Grassistraße 8
                                                 Die Aufführung dieses Zyklus’ war bereits für No-
  Johannes Trümpler                              vember 2020 geplant, musste jedoch coronabedingt
                                                 verschoben werden.
                                                 Eintritt frei

                                                 Gala-Konzert (Best of)
                                  16. NOV
                                     Dienstag    Studierende vom Bachelor bis zur Meisterklasse
                                    19.30 Uhr    der Fachrichtung Klavier/Dirigieren
                                Grassistraße 8
                                                 In den Gala-Konzerten der Fachrichtung Klavier/Di-
                                  Großer Saal
                                                 rigieren präsentieren sich Klavierstudierende zweimal
                                                 pro Jahr auf großer Bühne im Großen Saal der HMT.
                                                 Aus jeder Hauptfachklasse darf je ein Studierender
                                                 an diesen Konzerten teilnehmen. Das Publikum mit
                                                 dem eigenen Spiel zu fesseln, ist dabei genauso her-
                                                 ausfordernd wie der Umgang mit einem großen Kon-
                                                 zertflügel und der besonderen Akustik des Saales.
                                                 Die beiden Galakonzerte (siehe auch Seite 52) sind
                                                 zwei Höhepunkte der Fachrichtung und für die jun-       vorab gefassten Plan als den Eingebungen des Mo-
                                                 gen Pianistinnen und Pianisten eine spannende He-       ments folgt. In der westlichen, von Schriftlichkeit
                                                 rausforderung.
                                                 Eintritt frei
                                                                                                                                              HOCHSCHULE
                                                                                                                                    FÜR MUSIK UND THEATER
                                                                                                                                      »FELIX MENDELSSOHN
                                                                                                                                               BARTHOLDY«
                           20                                            Veranstaltungen                 2021                                      LEIPZIG                        21
geprägten „klassischen“ Musikkultur stellt
                                   die Improvisation im Konzert ein Randphä-
                                                                                Blackbox I
                                   nomen dar. Ihren anerkannten (westlichen)                                                              23. NOV
                                   Ort hat dagegen Improvisation im Jazz, in
                                   jazznahen und transkulturellen Idiomen so-   Öffentliches Szenen-Vorspiel des                          Dienstag
                                   wie auch in der Kirchenmusik.                2. Studienjahres am Schauspielinstitut                    18 Uhr
                                                                                Hans Otto                                                 Dittrichring 21
                                 Beim genaueren Hinsehen erweist sich aber
                                 die Gegenüberstellung von werkbezogenen                                                                  Blackbox (-1.33)
                                 Aufführungen und Improvisation als unge-       Insgesamt fünf öffentliche Vorspiele bietet das Schau-
                                 nau. Nicht nur, dass im Zuge des Interesses    spielinstitut Hans Otto in diesem Studienjahr. Un-
                                 an historischer Aufführungspraxis explizi-     ter dem Titel Blackbox, dem Namen des Großen
                                 te Improvisationspraktiken wiederentdeckt      Probesaales im Hochschulgebäude Dittrichring 21,
                                 werden, auch öffnen die Unbestimmtheiten       präsentieren die Studierenden des 2. Studienjahres
                                 von Partituren den Interpretinnen und In-      heute verschiedene Szenen zum Thema „Brecht“.
                                 terpreten Raum für (implizite) Improvisa-
                                                                                Eintritt frei, aber begrenzte Platzkapazität
                                 tionen. Zu dieser Verbindung zwischen In-
                                 terpretation und Improvisation kommen
                                 Impulse aus der zeitgenössischen Musik
                                 seit 1950 hinzu, in Kompositionen Raum
                                 für Improvisation oder andere Formen der
                                 Indetermination zu geben. So wie es auf
                                 Seiten von Komposition bzw. Interpreta-
                                 tion improvisatorische Öffnungen gibt, lässt
                                 sich umgekehrt, bezogen auf Improvisa-
                                 tionspraktiken, ein unterschiedliches Maß
                                 idiomatischer Gebundenheit beobachten. Es
Prof. Dr. Fabien Lévy   scheint somit sinnvoll, Gebundenheit und Freiheit
 Prof. Dr. Constanze    als zwei Pole aufzufassen, zwischen denen sich das
                Rora    Musikmachen bewegt.
                        Das zweitägige Symposium widmet sich Beispielen
                        musikalischer Improvisationspraktiken, die in öffent-
                        lichen Unterrichten, Vorträgen und Diskussionen zu-
                        gänglich gemacht und auf ihre Vorgaben und Voraus-
                        setzungen hin befragt werden.
                                                                                Tromba Trombonissima
                        Im Symposiumskonzert am Freitag werden verschie-
                                                                                                                                          23. NOV
                        dene Bereiche der Improvisation, wie sie an der HMT     Konzert mit Studierenden und                              Dienstag
                        Leipzig gelehrt werden, aufeinandertreffen.                                                                       19.30 Uhr
                                                                                Lehrenden der Trompeten-, Horn-
                                                                                und Posaunenklassen                                       Grassistraße 8
                        Eintritt frei
                                                                                                                                          Großer Saal
                                                                                Leitung: N. N.
                                                                                Projekt der Fachrichtung
                                                                                Blasinstrumente/Schlagzeug

                                                                                Das Programm lag bei Redaktionsschluss noch
                                                                                nicht vor. Nähere Infos unter www.hmt-leipzig.de/
                                                                                hmt/veranstaltungen.

                                                                                Eintritt frei

                                                                                                                           HOCHSCHULE
                                                                                                                 FÜR MUSIK UND THEATER
                                                                                                                   »FELIX MENDELSSOHN
                                                                                                                            BARTHOLDY«
 22                                               Veranstaltungen               2021                                            LEIPZIG                    23
Konzert                                                 Weihnachtliches Konzert
                        Vergessene Jubiläen 2021                                                                                        28. NOV
       25. NOV                                                                  mit Werken von Carl Reinecke (1824-1910)                Sonntag
                                                                                – Gewandhauskapellmeister (1860-1895)                   15 Uhr
        Sonnestag       Projekt der Fachrichtung Klavier/Dirigieren             und Konservatoriumslehrer (1860-1902)                   Grassistraße 8
         19.30 Uhr                                                                                                                      Großer Saal
                        Mitwirkende: Studierende der HMT                        Mitwirkende:
     Grassistraße 8
       Großer Saal      Leitung/Moderation: Prof. Hartmut Hudezeck              N. N. – Sopran
                                                                                Prof. Hartmut Hudezeck – Klavier
                                                                                Fruzsina Tóth – Flöte
                                                                                Prof. Dietmar Nawroth – Klavier
                                                                                Michael Stolle – Klavier
                                                                                N. N. – Klavier
                                                                                Prof. Wolf-Dietrich Rammler – Rezitation
                                                                                Dr. Katrin Schmidinger – Moderation
                                                                                Gesamtleitung: Stefan Schönknecht

                                                                                180 Jahre alt wäre Gewandhauskapellmeister und
                                                                                Konservatoriumslehrer Carl Reinecke im Jahr 2004
                                                                                geworden. Seit jenem Jahr präsentiert die Hochschule
                                                                                immer zum 1. Advent ein weihnachtliches Konzert.
                                                                                Die Anregung dazu gab Reineckes Ururenkel Stefan
                                                                                Schönknecht (Leiter des Künstlerischen Betriebsbü-
                                                                                ros an der HMT bis zum Juli 2021). Seit 2017 ist
                                                                                das Konzert aufgrund des jährlich sehr großen Publi-
                        Dieses Konzert stellt selbst ein Jubiläum dar: Es ist   kumsandrangs nicht mehr im Kammermusiksaal,
                        das 10. Konzert dieser Reihe, die sich seit 2012 Wer-   sondern im Großen Saal zu hören.
                        ken zu Unrecht vergessener bzw. verfemter Kompo-        Carl Reinecke wurde 1824 in Altona geboren. 1860        Stefan Schönknecht
                        nistinnen und Komponisten widmet. Programmge-           zog er nach Leipzig und leitete das Gewandhaus-         an der Büste
                        staltung, Organisation und Leitung liegen wieder in     orchester bis 1895. Mit 35 Dienstjahren ist er bis      Carl Reineckes im
                        den Händen von Prof. Hartmut Hudezeck.                  heute der am längsten amtierende Dirigent dieses        Hochschulgebäude
                        Im diesjährigen Programm werden vier Meister un-        weltberühmten Klangkörpers. Zeitgleich lehrte er        Grassistraße 8
                        terschiedlichster Stilarten gewürdigt: die Wienerin     am Konservatorium bis 1902 und war außerdem als
                        Maria Bach (1896-1978), die in ihrem Stil spät-         Komponist, Pianist und Musikschriftsteller tätig.
                        romantische und impressionistische Elemente verei-      1910 starb er in Leipzig.
                        nigt; der aus Warschau stammende Jerzy Fitelberg        Auf dem Programm stehen aus dem umfangreichen
                        (1903-1951), in seiner Tonsprache dem Strawinsky-       Schaffen des Komponisten, der über 300 Opera
                        Umkreis zuzurechnen; der Aachener Leo Blech             schrieb, wieder kammermusikalische und solistische
                        (1871-1958), vor allem als Dirigent berühmt, aber       Werke u.a. für Klavier solo, Gesang und Klavier, Flö-
                        auch ein erfolgreicher Opernkomponist, als solcher      te und Klavier, Transkriptionen von Werken Robert
                        stilistisch in der Wagner-Nachfolge stehend; und der    Schumanns und eine Rezitation.
                        Meister des Berliner Chansons und Kabarettliedes
                                                                                Das Konzert wird moderiert.
         Maria Bach     Friedrich Hollaender (1896-1976).
           Leo Blech                                                            Der Reinecke Musikverlag Leipzig präsentiert sich
      Jerzy Fitelberg   Eintritt frei                                           an diesem Nachmittag wie immer mit einem Noten-
Friedrich Hollaender                                                            stand und einer kleinen Ausstellung zu Reineckes
                                                                                Leben.
       Mitte: Prof.
 Hartmut Hudezeck
                                                                                                                     HOCHSCHULE
                                                                                                           FÜR MUSIK UND THEATER
                                                                                                             »FELIX MENDELSSOHN
                                                                                                                      BARTHOLDY«
24                                              Veranstaltungen                 2021                                      LEIPZIG                        25
Bach in der Box
                                                                                                                                                                    28. NOV
                                                                                                          Leitung: Tobias Löbner                                    Sonntag
                                                                                                          Konzeption und Idee:                                      19.30 Uhr
                                                                                                          Prof. Dr. Martin Krumbiegel                               Dittrichring 21
                                                                                                          Vokalisten und Instrumentalisten der HMT                  Blackbox (-1.33)

                                                                                                          Nähere Informationen siehe Bach in der Box,
                                                                                                          17.10.2021, S. 6
Prof. Dietmar Nawroth
                                                                                                          Eintritt frei, aber begrenzte Platzkapazität

                                                                                                          Konzert der
                                                                                                                                                                    Johann Sebastian Bach

                                                                                                          Bläserakademie
     Prof. Wolf-Dietrich
               Rammler
Dr. Katrin Schmidinger                                                                                                                                              30. NOV
                                                                                                          mit Studierenden und Lehrenden                            Dienstag
                                                                                                          der Bläserklassen                                         19.30 Uhr
                                                                                                          Leitung: Prof. Anna Garzuly-Wahlgren                      Grassistraße 8
                                                                                                          Projekt der Fachrichtung                                  Großer Saal
                                                                                                          Blasinstrumente/Schlagzeug

                                                                                                          Programm:
                                                                                                          Gioacchino Rossini (1792-1868)/
         Michael Stolle                                                                                   Andreas Tarkmann (* 1956):
                                                                                                          Ouvertüre zu Der Barbier von Sevilla
                                                                                                          (arrangiert für Bläsernonett)
                                                                                                          Johann Nepomuk Hummel (1778-1837):
                                                                                                          Oktett-Parthia für Bläseroktett
                                                                                                          Emil Hartmann (1836-1898):
                                                                                                          Serenade op. 43 für Flöte, Oboe, zwei Klarinetten,
                                                                                FOTOS: BSIEGFRIED DURYN

                                                                                                          zwei Hörner, zwei Fagotte, Kontrabass ad libitum
                                                                                                          Franz Schubert (1797-1828):
                                                                                                          Oktett F-Dur (D 72)
                                                                                                          Ludwig van Beethoven (1770-1827):
                           Die im Juni 2021 gegründete Carl Reinecke-Gesell-                              Parthia op. 103 für Bläseroktett
                                                                                                                                                                    Johann Nepomuk Hummel
                           schaft Leipzig und das im September 2017 eröffnete                                                                                       Emil Hartmann
                           Reinecke-Museum sind für Interessenten unter der                               Eintritt frei
                           Mailadresse museum@carl-reinecke.de zu erreichen.

                           Eintritt frei

                                                                                                                                                     HOCHSCHULE
                                                                                                                                           FÜR MUSIK UND THEATER
                                                                                                                                             »FELIX MENDELSSOHN
                                                                                                                                                      BARTHOLDY«
26                                                Veranstaltungen                                         2021                                            LEIPZIG                     27
Konzert                                                An diesem Abend erklingen unter dem Motto Roll-
                                                                              OverBeethoven-Revolution anlässlich des Jubiläums-
         2. DEZ                                                               jahres 2020 einige Werke des Wiener Meisters.
                                                                              Mit seinen Sinfonien, vor allem der Neunten, deren
       Donnerstag      RollOverBeethoven-Revolution                           Freude, schöner Götterfunken bald ein weltweiter Hit
         19.30 Uhr                                                            wurde, erreicht Beethoven bis heute ein Massenpub-
     Grassistraße 8    Duo Runge & Ammon:
                                                                              likum. Auch viele Klavierwerke, wie die Mondschein-
       Großer Saal     Prof. Eckart Runge – Violoncello (UdK Berlin)          sonate, haben den Komponisten zu einer wahren Pop-
                       Prof. Jacques Ammon – Klavier (HMT Leipzig)            Ikone der Klassik gemacht. Und doch war er in vieler-
                                                                              lei Hinsicht einer der modernsten und unbequemsten
                       Programm:                                              Komponisten aller Zeiten, der vor allem mit seiner
                                                                              Kammermusik wie kaum ein anderer bei Zeitgenos-
                       Ludwig van Beethoven (1770-1827): Adelaide
                                                                              sen, Kritik und Publikum als unverstandener Rebell
                       aus Liederzyklus op. 46 (arr. Runge & Ammon)
                                                                              polarisierte und auch auf große Ablehnung stieß.
                       Chick Corea (1941-2021): Spain – Jazz-Paraphrase       Nach seiner intensiven Auseinandersetzung mit
                       über das Concierto de Aranjuez von Joaquín Rodrigo     den Streichquartetten Beethovens auf weltweiten
                       Ludwig van Beethoven: Sonate für Klavier und           Tourneen und einer preisgekrönten Gesamtein-
                       Violoncello Nr. 5 D-Dur op. 102                        spielung mit dem Artemis Quartett ergründet
                       – Allegro con brio                                     Eckart Runge in Werken für Violon-
                       – Adagio con molto sentimento d’affetto                cello und Klavier zusammen mit sei-
                       – Allegro-Allegro fugato                               nem Duopartner Jacques Ammon mit
Ludwig van Beethoven                                                          RollOverBeethoven-Revolution diese
                       Paul McCartney (* 1942): Eleanor Rigby                 Beethovensche Dialektik ganz neu.
                       (arr. Wolf Kerschek/Runge & Ammon)                     Zwischen unbändig aufbegehrender
                                                                              Energie gleichsam eines Rock’n’Roll
                       Jimi Hendrix (1942-1970): Purple Haze
                                                                              und riesiger emotionaler Bandbreite
                       (arr. Wolf Kerschek/Runge & Ammon)
                                                                              großer menschlicher Gefühle schlagen
                       Ludwig van Beethoven: Cavatina aus dem                 die beiden Künstler einen Bogen von
                       Streichquartett B-Dur op. 130 (arr. Runge & Ammon)     Originalwerken bis hin zu Bearbei-
                                                                              tungen aus der großen Klavier- und
                       Frank Zappa (1940-1993): Bebop Tango                   Quartettliteratur Beethovens.
                       (arr. Wolf Kerschek/Runge & Ammon)
                                                                              In der Gegenüberstellung mit eigens
                       Ludwig van Beethoven: Adagio ma non troppo             arrangierten Kompositionen innova-
                       (Arioso dolente) und Fuge aus der Klaviersonate        tiver Ikonen des Rock, Pop und Jazz
                       As-Dur op. 110 (arr. Runge & Ammon)                    wie John Lennon/Paul McCartney,
                                                                              Jimi Hendrix, Chick Corea, Stevie
                                                                              Wonder, Frank Zappa oder David Bo-
                       Cellist Prof. Eckart Runge ist Gründungsmitglied des
                                                                              wie werden unerwartete Perspektiven
                       Artemis Quartetts und lehrt seit 2005 an der Univer-
                                                                              der Musik aus zwei Jahrhunderten zu einem neuen             Prof. Eckart Runge
                       sität der Künste Berlin und an der Chapelle de la
                                                                              emotionalen Erlebnis.                                       und Prof. Jacques
                       Reine Elisabeth in Brüssel.
                                                                              „Die klugen Arrangements der beiden Künstler reizen         Ammon
                       Der aus Chile stammende Pianist Prof. Jacques Am-      die Kompositionen bis in die raffiniertesten Schattie-
                       mon unterrichtet, neben seiner Tätigkeit an der        rungen aus [...]. Schroff, schräg schön und nie gefällig.
                       Musikhochschule Lübeck, seit 2014 an der HMT           Für ein paar Sekunden hält alles den Atem an. Dann
                       Leipzig. Seine umfangreiche kammermusikalische         löst sich die Spannung in begeistertem Applaus“ (Die
                       Arbeit spiegelt sich auch in verschiedenen CD-         Welt).
                       Produktionen (u.a. mit dem Geiger Daniel Hope).
                       Das Duo Runge & Ammon besteht seit 1996.               Karten zu 7,50 €, ermäß. 5,50 €, HMT-Studierende 2,50 €

                                                                                                                     HOCHSCHULE
                                                                                                           FÜR MUSIK UND THEATER
                                                                                                             »FELIX MENDELSSOHN
                                                                                                                      BARTHOLDY«
28                                             Veranstaltungen                2021                                        LEIPZIG                              29
Kammermusik-                                            re. Die Hochschulleitung unterstützt dieses Vorhaben
                                                                                nachdrücklich und wünscht schon jetzt allen Teilneh-
                        wettbewerb der HMT                                      mern eine inspirierende Vorbereitung und viel Erfolg.
      4./5. DEZ                                                                 Eintritt frei
 Samstag/Sonntag        Leitung: Prof. Frank Reinecke                           Achtung: Alle Wertungstermine richten sich nach
    Grassistraße 8                                                              der Teilnehmerzahl. Aktualisierte Zeiten der
      Großer Saal       Wie schon in den vergangenen Jahren hält der tradi-     geplanten Konzerte: Bitte Aushänge beachten oder
                        tionsreiche Ensemblewettbewerb der HMT auch in          unter www.hmt-leipzig.de/hmt/veranstaltungen
                        seiner 24. Ausgabe am neuen Format fest und wird
Wertungsvorspiele       als Kammermusikwettbewerb im Großen Saal statt-
      Samstag 4.12.     finden. Um eine Teilnahme bewerben können sich
 11 / 15 / 19.30 Uhr    Studierende der Fachrichtungen Streichinstrumente/
      Sonntag 5.12.     Harfe, Blasinstrumente/Schlagzeug, Gesang, Klavier      Klavierabend
          11 / 15 Uhr   und Orgel. Die neue Ausrichtung gibt den Gruppen
                        ab Trio-Formation aufwärts die Möglichkeit, ihre Pro-                                                             7. DEZ
                        gramme ganz ohne inhaltliche Vorgaben zu präsentie-
Preisträgerkonzert                                                              Sérénade Parisienne –                                     Dienstag
                        ren. Diese Carte blanche soll zu mehr Kreativität und
      Sonntag 5.12.     Originalität ermuntern. Die Beiträge werden auf 12      Zum 200. Geburtstag von Pauline Viardot                   19.30 Uhr
         19.30 Uhr      zugelassene Ensembles beschränkt und in verschie-                                                                 Grassistraße 8
                                                                                Prof. Alexander Meinel – Klavier
                        denen Konzerten präsentiert. Seit 2018 gibt es den                                                                Großer Saal
                        Publikumspreis: Er wird vom Freundeskreis der HMT       Programm:
                        gestiftet und durch das Votum der Zuhörerschaft be-
                                                                                Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
                        stimmt. Die Jury setzt sich wie immer aus Professo-
                                                                                Sonate A-Dur KV 331
                        rinnen und Professoren der HMT zusammen.
                        Die HMT ist bestrebt, den Preisträgern neben der pe-    Fryderyk Chopin (1810-1849):
                        kuniären Anerkennung auch Folgeauftritte innerhalb      ) Trois Valses op. 64
                        und außerhalb Leipzigs zu vermitteln beziehungswei-     ) Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52
                        se in besonderen Fällen Unterstützung bei der Teil-     Pauline Viardot-García (1821-1910): Sérénade
                        nahme an Kammermusik-Meisterkursen zu geben.
                                                                                Tristan Murail (*1947): Cailloux dans l’eau (2018)
                        Dem kammermusikalischen Zusammenspiel kommt
                        gerade an einer Ausbildungsstätte wie der HMT, die      Maurice Ravel (1875–1937):
                        sich, ganz im Sinne ihres Gründers Felix Mendelssohn    ) Pavane pour une infante défunte                         Pauline Viardot-García
                        Bartholdy, sowohl dem höchsten solistischen Format      ) Gaspard de la nuit
                        wie auch dem stärksten kollektiven Geist verschrie-     Das Programm des Klavierabends gruppiert sich um
                        ben hat, eine besondere Bedeutung zu. Neben den         die Sérénade der legendären Sängerin und Künstler-
                        Theater- und Orchesterprojekten erhalten die Instru-    persönlichkeit Pauline Viardot, an deren 200. Ge-
                        mentalisten, Sänger und Pianisten in diesen handver-    burtstag 2021 in Konzerten wie auch mit Neuerschei-
        Kammermusik-    lesenen kleinen Formationen wertvolles Rüstzeug für     nungen ihrer Biografie erinnert wird. Sie feierte große

                                                                                                                                                                 FOTO: KARSTEN SCHMDT
      wettbewerb 2018   die weitere Ausgestaltung ihrer musikalischen Karrie-   Erfolge in Paris und gehörte zum engen Freundes-
                                                                                kreis des ebenfalls hier lebenden Fryderyk Chopin.
                                                                                Mit einer der Pariser Sonaten von W. A. Mozart und
                                                                                Klavierwerken von Maurice Ravel stellt das Konzert
                                                                                auch eine Hommage an die französische Musikmetro-
                                                                                pole dar. In den 1970er Jahren wurde sie Ausgangs-        Prof. Alexander Meinel
                                                                                punkt der Musique spectrale, zu deren Hauptvertre-
                                                                                tern der Komponist Tristan Murail gehört.
                                                                                Karten zu 7,50 €, ermäß. 5,50 €, HMT-Studierende 2,50 €

                                                                                                                       HOCHSCHULE
                                                                                                             FÜR MUSIK UND THEATER
                                                                                                               »FELIX MENDELSSOHN
                                                                                                                        BARTHOLDY«
 30                                             Veranstaltungen                 2021                                        LEIPZIG                         31
Weihnachtskonzert                                              Konzert
 10./11. DEZ                                                                                                                                14. DEZ
Freitag/Samstag       der Fachrichtung Jazz/Popularmusik                             Hörprobe – ein Podium für Studierende                  Dienstag
jeweils 19.30 Uhr     mit Christian Brückner                                         mit Deutschlandfunk Kultur                             20 Uhr
  Grassistraße 8                                                                                                                            Grassistraße 8
     Großer Saal      Studierende der Fachrichtung Jazz/Popularmusik                 Live-Übertragung                                       Großer Saal
                      Leitung: Matthias Eichhorn/Prof. Ralf Schrabbe
                      Projekt der Fachrichtung Jazz/Popularmusik

                      Jedes Jahr dasselbe Dilemma: Ihr freut euch auf
                      Weihnachten, aber das ewig gleiche Gedudel der gän-
                      gigen Weihnachtsklassiker ist mit eurem alltäglichen
                      Musikgeschmack einfach nicht vereinbar. Doch dieses
                      Jahr gibt es das alternative Weihnachtskonzert der
                      Studierenden der Fachrichtung Jazz/Popularmusik.
                      Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, das musika-
                      lische Weihnachtsallerlei mit ihren ganz eigenen In-
                      terpretationen zu durchbrechen.
                      Bei aller Avantgarde gibt es dennoch eine Konstan-
                      te, die zumindest ein bisschen Vertrautheit ver-
                      spricht: Christian Brückner (* 1943), von der deutschen
                                              Presse als „The voice“ bezeich-
                                              net, gilt als erfolgreichster          Die Hörprobe ist eine Konzertreihe von Deutsch-        Männerchor und
                                              Sprecher Deutschlands, ist             landfunk Kultur, die im Herbst 1996 startete. Stu-     Hornisten bei der
                                              die deutsche Synchronstimme            dierende deutscher Musikhochschulen treten in ihrer    Hörprobe 2015 im
                                              von Robert De Niro und tritt           Ausbildungsstätte in einem Konzert auf, das live vom   Großen Saal
                                              als Gast bei diesem Konzert            Sender übertragen wird.
                                              auf. Der Autor, Rezitator und          In der HMT Leipzig war die Hörprobe bereits 2008
                                              Schauspieler erhielt mehrere           und 2015 zu Gast. Den Zuhörern im Großen Saal
                                           FOTO: MATTHIAS BOTHOR

                                              Preise (1990 Grimme-Preis              (und damit den Hörern am Radio) wurde damals ein
                                              Spezial in Gold, 2005 Deut-            Querschnitt durch das breite Ausbildungsangebot der
                                              scher Hörbuchpreis, 2006               Hochschule präsentiert. Dazu zählten sowohl Mu-
                                              Lesewerk-Preis, 2021 Sonder-           sik unterschiedlicher Stilrichtungen und Epochen
                                              preis des Deutschen Hörbuch-           als auch mehrere Interviews mit Studierenden und
                                              preises für sein Lebenswerk).          Lehrenden.
 Christian Brückner   Er führt mit seinen mal ironisch-heiteren, mal besinn-         Im April 2020 konnte die Hörprobe coronabedingt
                      lichen, jedoch stets unterhaltsamen Texten Musik               nicht im Großen Saal stattfinden, sodass ersatzweise
                      und Lyrik kongenial zusammen.                                  eine Sendung mit verschiedenen Musikbeiträgen und
                      Für die musikalische Begleitung sorgen ein Streich-            Interviews vorproduziert und am geplanten Konzert-
                      quartett, Bläser sowie Schlagzeug, Bass, Gitarre und           tag ausgestrahlt wurde.
                      Piano.                                                         Nun wird Deutschlandfunk Kultur an diesem
                                                                                     Abend wieder live in der HMT sein.
                      Karten zu 10 €, ermäßigt 7 €, HMT-Studierende 2,50 €
                                                                                     Eintritt frei

                                                                                                                          HOCHSCHULE
                                                                                                                FÜR MUSIK UND THEATER
                                                                                                                  »FELIX MENDELSSOHN
                                                                                                                           BARTHOLDY«
32                                                                 Veranstaltungen   2021                                      LEIPZIG                       33
Konzert Viola plus                                        Bach in der Box
                    18. DEZ                                                                                                                     9. JAN
                      Samstag      Thema: „Neu und strahlend!“                               Leitung: Tobias Löbner                             Sonntag
                     19.30 Uhr                                                               Gesamtkonzeption und Idee:                         19.30 Uhr
                                   Leitung: Prof. Tatjana Masurenko                                                                             Grassistraße 8
                 Grassistraße 8                                                              Prof. Dr. Martin Krumbiegel
                                                                                                                                                Kammermusiksaal
                   Großer Saal     Mitwirkende:                                              Vokalisten und Instrumentalisten
                                   Prof. Tatjana Masurenko – Viola                           der HMT Leipzig
                                   Prof. Erich Höbarth – Violine
                                   Gilad Katznelson, Igor Gryshyn – Klavier
                                   Leipziger Viola Ensemble

                                   Werke von Sarvenaz Safari (*1984), Igor
                                   Gryshyn (*1983), Nejat Bašegmezler (*1950),
                                   Johannes Brahms (1833-1897) und
                                   Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Prof. Tatjana Masurenko            Karten zu 7,50 €, ermäß. 5,50 €, HMT-Studierende 2,50 €

                                   Studioproduktion
                 7.-10. JAN                                                                  Nähere Informationen siehe Bach in der Box,        Bach in der Box
                                                                                             17.10.2021, S. 6                                   2015
             Freitag/Montag        William Walton (1902-1983): The Bear
            jeweils 19.30 Uhr                                                                Eintritt frei
                                   (Der Bär) – Fassung mit Klavier
        Samstag/Sonntag
           jeweils 15 Uhr          Musikalische Leitung: Ulrich Pakusch

                                                                                             Sinfoniekonzert
              Dittrichring 21      Inszenierung: Sebastian Gühne
             Blackbox (-1.33)      Projekt der Fachrichtung
                                   Klassischer Gesang/Musiktheater                                                                              14./15. JAN
                                                                                             Hochschulsinfonieorchester                         Freitag/Samstag
                                              „Extravaganz in einem Akt“ nannte William
                                                                                             Leitung: Prof. Matthias Foremny                    jeweils 19.30 Uhr
                                              Walton seine Kammeroper The Bear nach
                                              dem einaktigen Theaterstück von Anton          Solistin: Yuka Maruyama – Schlagzeug               Grassistraße 8
                                              Tschechow, das der Dichter selbst als ei-      (Klasse Prof. Stefan Rapp)                         Großer Saal
                                              nen Scherz bezeichnete und das 1888 in
                                              Moskau uraufgeführt wurde.                     Programm:
FOTO: WEB

                                             Jelena Popova, eine verwitwete Gutsbesit-       Sebastian Fagerlund (*1972): Isola
                                             zerin, trauert um ihren Gatten und spricht
                  William Walton   nur noch mit ihrem alten Diener Luka, bis ein grob-       André Jolivet (1905-1974):
                                   schlächtiger Gläubiger ihres Mannes namens Smirnov        Concerto pour percussion (1958)
                                   1200 Rubel Schulden bei ihr eintreiben will …             Antonín Dvořák (1841-1904):
                                                                                             8. Sinfonie op. 88
                                   Karten zu 7,50 €, ermäß. 5,50 €, HMT-Studierende 2,50 €
                                   Achtung: begrenzte Platzkapazität!

                                                                                                                                 HOCHSCHULE
                                                                                                                       FÜR MUSIK UND THEATER
                                                                                                                         »FELIX MENDELSSOHN
                                                                                                                                  BARTHOLDY«
            34                                                 Veranstaltungen               2021/22                                  LEIPZIG                     35
Der Finne Sebastian Fagerlund studierte bis zu sei-        1889 in Vysoká entstand. Dort hatte der Komponist
                       nem Diplom 2004 an der Sibelius-Akademie in Hel-           1884 durch die finanziellen Erfolge seiner ersten Eng-
                       sinki Komposition. Sein erster großer Erfolg war das       landreise ein Sommerquartier erworben, wo er „von
                       Klarinettenkonzert aus dem Jahr 2006. Er kompo-            aller Welt wie abgeschlossen“ komponieren und „neue
                       nierte bislang vor allem Solokonzerte und Orchester-       Kraft sammeln“ konnte. So vernimmt man nach dem
                       werke, aber auch Kammermusik, Vokal- und Chor-             choralartigen Beginn immer wieder Vogelrufe, Natur-
                       werke sowie zwei Opern.                                    stimmungen und folkloristisch getönte Lebensfreu-
                       Das zweisätzige Orchesterwerk Isola (Insel) entstand       de, aber auch eine gewisse Melancholie, während in
                       2007 nach einem Besuch des Komponisten auf dem             der 7. Sinfonie noch eher eine düstere Atmosphäre
                       Archipel von Turku (Finnland), das aus über 20 000         herrschte.
 Sebastian Fagerlund   Inseln und Schären besteht. Fagerlund bezieht sich         Uraufgeführt wurde das Werk unter Dvořáks Leitung        Antonín Dvořák
                       dabei auf eine spezielle Insel, auf der einst Leprakran-   1890 in Prag. Auch in England hatte die Achte schnell
                       ke und psychisch Kranke von der Gesellschaft abge-         Erfolg und erhielt bald den Beinamen Die Englische:
                       grenzt wurden. Bei Ankunft auf dieser „Toteninsel“,        Denn 1891, am Vorabend seiner Promotion zum Eh-
                       die heute allerdings ein idyllischer Urlaubsort ist,       rendoktor der Musik an der Universität Cambridge,
                       musste das Holz für den eigenen Sarg mitgebracht           dirigierte Dvořák das Werk anstatt – wie eigentlich
                       werden. Fagerlunds Tondichtung ist gekennzeichnet          üblich – eine Vorlesung zu halten. Im Leipziger Ge-
                       durch den Wechsel von Dunkelheit und Licht, von            wandhaus erklang die 8. Sinfonie erstmals 1904, sie-
                       Bewegung und Bewegungslosigkeit sowie von Gewalt           ben Monate nach dem Tod des Komponisten.
                       und Sensibilität durch zahlreiche Orchestereffekte bis
                       hin zu kontrapunktischen Passagen.                         Karten zu 10 €, ermäßigt 7 €, HMT-Studierende 2,50 €

                       Eigentlich wollte André Jolivet zunächst Lehrer
                       werden. Ab 1928 studierte er jedoch Komposition
                       und wurde auch Schüler von Edgar Varèse, der ihn
                                mit Schönbergs Zwölftontechnik vertraut           Blackbox II
                                machte. 1936 bildete er zusammen mit an-                                                                   18. JAN
                                deren Komponisten, wie Olivier Messiaen,
                                die Gruppe La Jeune France. Von 1949 bis          Öffentliches Szenen-Vorspiel des                         Dienstag
                                1959 war er musikalischer Leiter am Pari-         2. Studienjahres am Schauspielinstitut                   18 Uhr
                                ser Theater Comédie Française. Er schrieb                                                                  Dittrichring 21
                                u.a. eine komische Oper, sechs Ballette, drei
                                                                                  Hans Otto
                                                                                                                                           Blackbox (-1.33)
                                große Sinfonien und verschiedene Konzerte         Insgesamt fünf öffentliche Vorspiele bietet das Schau-
                                für Klavier, Violoncello, Flöte, Harfe, Fagott    spielinstitut Hans Otto in diesem Studienjahr. Un-
                                und zwei Trompeten.                               ter dem Titel Blackbox, dem
                                Jolivet fühlte sich durch harmonische, to-        Namen des Großen Probesaales
                                nale und rhythmische Grenzen eingeengt            im Hochschulgebäude Dittrich-
                                und sah sich eher durch die Musik der An-         ring 21, präsentieren die Stu-
                                tike und Naturvölker angeregt.                    dierenden des 2. Studienjahres
                                Das zeigt sich auch in seinem Concerto            heute verschiedene Szenen zum
                                pour percussion et orchestre aus dem Jahr         Thema „Büchner und Kleist“.
                                1958. In den vier Sätzen hat der Solist           Eintritt frei, aber begrenzte
                                zahlreiches Schlagwerk nacheinander zu            Platzkapazität                                           1_Georg Büchner
       André Jolivet   bedienen: vier Pauken, Militärtrommel, Holzblock,                                                                   2_Heinrich von Kleist
     Yuka Maruyama     Hi-Hat, Vibraphon, Xylophon, drei Kuhglocken, Chi-
                       nesisches Becken und anderes. Das Werk existiert
                       auch in einer Fassung für Percussion und Klavier.

                       „Es geht über Erwartung leicht, und die Melodien flie-
                       gen mir nur so zu.“ Dies schrieb Antonín Dvořák
                       über seine 8. Sinfonie, die im Sommer und Herbst

                                                                                                                            HOCHSCHULE
                                                                                                                  FÜR MUSIK UND THEATER
                                                                                                                    »FELIX MENDELSSOHN
                                                                                                                             BARTHOLDY«
36                                               Veranstaltungen                  2022                                           LEIPZIG                     37
Sie können auch lesen