25 Jahre Sanierung im Karolinenviertel - Hamburg.de
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Informationen für das ehem. Sanierungsgebiet QUARTIERSNACHRICHTE St. Pauli-Nord S 3 (Karolinenviertel) Nummer 65 / Juli 2016 25 Jahre Sanierung im Karolinenviertel Bezirksämter Hamburg-Mitte und Altona Dezernat Wirtschaft, Bauen und Umwelt Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung
EDITORIAL ÜBERBLICK Grusswort von Bezirksamtsleiter Grusswort von Bezirksamtsleiterin Ein knappes Resümee Falko Droßmann Dr. Liane Melzer Nach einem Vierteljahrhun- und instandgesetzt, davon rund 83 dem Quartier intensiv begleitet. dert endete am 31. Dezember Prozent öffentlich gefördert. 454 Allein in 230 Sitzungen des Beirates 2013 das Sanierungsverfah- Wohnungen wurden neu gebaut, Karolinenviertel und 42 Treffen des Liebe Leserinnen, Liebe Leserinnen, ren Karolinenviertel. davon etwa zwei Drittel öffentlich gefördert. Knapp 200 Gewerbeein- Beirats Sternschanze Altona wurden die Projekte vorgestellt und disku- liebe Leser, liebe Leser, Mit der förmlichen Festlegung heiten wurden modernisiert und tiert. Zahlreiche Anregungen und der Bezirk Hamburg-Mitte freut sich, dass nach seit nunmehr acht Jahren ist das Bezirksamt Altona des Sanierungsgebietes am 26. Ap- instandgesetzt und rund 125 Ein- Vorschläge wurden aufgenommen genau 25 Jahren das Sanierungsverfahren Ka- für diesen, zwischen Schanzen- und Sternstraße ril 1988 wurden Sanierungsziele heiten neu gebaut. und sind in die Planungen einge- rolinenviertel erfolgreich abgeschlossen werden gelegenen, ehemaligen Teil des Sanierungsgebietes formuliert, die im Laufe der Jahre Auch das Ziel, das Angebot an flossen. konnte. Erfolgreich deshalb, weil sich das Quar- St. Pauli-Nord S3 / Karolinenviertel, zuständig. In den veränderten Bedingungen an- öffentlichen und privaten Grünflä- Es hat sich viel getan im letzten tier besonders in den letzten Jahren zu einem diesem, sehr lebendigen und kreativen Teil des Karo- gepasst wurden. Die Hauptziele der chen zu erhöhen, wurde erreicht. Vierteljahrhundert. Natürlich sind nachgefragten Wohnstandort Hamburgs gerade viertels, gelang es der Hamburger Stadtentwicklung Stadterneuerung waren: Private Freiflächen wurden begrünt nicht alle Entwicklungen auf unge- auch für Familien mit Kindern entwickelt hat. mit den Sanierungsverfahren, einen wesentlichen und öffentliche Freiflächen neu teilte Zustimmung gestoßen. Nicht Hauptgrund hierfür ist, dass im Karolinenviertel Impuls für eine neue Entwicklungsperspektive zu • Bewahrung des Bestands an geschaffen: der Ölmühlenplatz, alle Auswirkungen des Lebens ein überdurchschnittlich großer Teil der Wohnun- geben. ehemals ein Parkplatz, ist seit 1996 in einem sehr dicht bebauten in- Gebäuden, um relativ günstigen gen nach wie vor zu preisgünstigen Mieten ange- Die dynamische Entwicklung der letzten Jahre führte eine öffentliche Grünfläche, um nerstädtischen Quartier lassen sich Wohn- und Gewerberaum am boten werden kann. Hier macht sich im wahrsten zum Teil durchaus auch zu Erscheinungen, die mit Markt zu halten Sinne des Wortes bezahlt, dass ein großer Teil problematischen Folgen für die Bewohnerinnen und der Altbauten mit öffentlichen Mitteln instand Bewohner einhergingen. Wir sind uns dessen be- • Überzeugung der Eigentümer, zur gesetzt und modernisiert wurden sowie viele wusst und wirken dem - z.B. durch das neue Plan- Sanierung und Modernisierung Neubauten als Sozialwohnungen errichtet wer- recht zur Eindämmung der Gastronomieentwicklung möglichst öffentliche Förderung in den konnten. Aber auch die Kreativen und das oder den Erlass der sozialen Erhaltungsverordnung Anspruch zu nehmen Gewerbe haben im Quartier bestens Fuß gefasst. - entgegen. Ich freue mich ganz besonders, dass sich • Neubau als Ersatzwohnraum in Lesen Sie in diesem Heft der Quartiersnachrich- so viele Bürgerinnen und Bürger über die Jahre so bestehenden Baulücken ten Karolinenviertel einen Überblick über das intensiv an diesem Entwicklungsprozess beteiligten • Weiterentwicklung des Wohn- und Sanierungsverfahren des vergangenen Viertel- und wünsche mir, dass es dem Stadtteilbeirat Schan- Gewerbestandortes durch Erhö- jahrhunderts. zenviertel gelingt, sich weiterhin als Bewohnervertre- hung der Qualität tung für den Stadtteil zu etablieren und konstruktive • Die Wohnbereiche im Karolinen- Weiterhin gute Zusammenarbeit. Beiträge zur weiteren Entwicklung zu leisten. viertel miteinander zu verknüpfen und die Anbindung an die Wohn- Herzlichst Ihr Herzlichst Ihre gebiete im Westen zu erreichen Falko Droßmann Dr. Liane Melzer Sanierter Altbau neben Neubau, Grünfläche: Karoviertel anno 2013. • Erhöhung des Angebots an öffent- lichen und privaten Grünflächen nur ein Beispiel der insgesamt 26 durch Stadterneuerungsmaßnah- INHALT: IMPRESSUM • Schwerwiegende Beeinträchtigun- öffentlich geförderten Maßnahmen men beseitigen und dennoch die gen aus den das Gebiet umgeben- zu nennen. Stadterneuerung hat einen großen © Herausgegeben von der Freien und den, überregional bedeutsamen Der östliche und westliche Teil Beitrag geleistet, die Lebens- und Hansestadt Hamburg vertreten durch die Einrichtungen (Messe, Dom, des Karolinenviertels wurden durch Arbeitsbedingungen im Karolinen- Was für ein Unterschied: Fachämter Stadt- und Landschaftsplanung Fleischgroßmarkt) auf das Wohn- die Brücke über den U-Bahngraben viertel zu verbessern. Wohnen im Karolinenviertel gestern und heute S. 4 - 5 der beiden Bezirksämter Hamburg-Mitte gebiet einzuschränken und die Wegeführung über das süd- Die folgenden Artikel geben und Hamburg Altona. • Sicherung eines ausreichenden liche Schlachthofgelände miteinan- Ihnen einen wenn auch nur gro- „Der Jungfernstieg St. Paulis“: Shopping rund um und differenzierten Angebots an der verbunden. ben Überblick darüber, was in 25 die Marktstraße im Wandel der Zeit S. 6 - 7 Redaktion: steg Hamburg mbH, Gemeinbedarfseinrichtungen Und auch in puncto Verkehr Jahren Stadterneuerung erreicht Schulterblatt 26-36, 20357 Hamburg, wurde einiges getan. Die Sternstra- wurde. Nicht jedes Projekt kann Bilanz: Positionen der Beirats Karolinenviertel Tel. 040 43 13 93 0, steg@steg-hamburg.de Neben der Behebung der städte- ße und die Marktstraße wurden einzeln dargestellt werden, dafür und des Stadtteilbeirats Sternschanze S. 17 - 21 baulichen Mängel sollten auch die umgestaltet, die Kirche wurde waren es zu viele. In der Mitte des Fotos: Bezirksamt Altona, Bezirksamt sozialen Herausforderungen bewäl- durch den Verschwenk der Karo- Heftes ermöglicht das abgebildete Ausblick des Bezirks Altona: Hamburg-Mitte, steg Hamburg mbH/ tigt werden. linenstraße „ins Dorf geholt“ und Erneuerungskonzept einen Gesamt- Bürger weiter teilhaben lassen S. 22 steg-Archiv Der Verfahrensansatz insgesamt dadurch zusätzlich ein neuer Platz überblick. sowie viele dieser Ziele konnten geschaffen. Ausblick des Bezirks Hamburg-Mitte: Druck: Druckerei Siepmann, Hamburg umgesetzt werden. Rund 1.400 All diese Maßnahmen wurden Barbara Kayser Die Erfolge der Sanierung sichern und schützen! S. 23 - 24 Wohnungen wurden modernisiert durch engagierte Menschen aus 2 3
WOHNEN WOHNEN Küche in mit öffentlichen Mitteln modernisiertem Altbau. Wohnen im Karoviertel auch Maßnahmen waren. Noch ist nicht alles fertig. Noch prägen Baustellen das Karolinen- viertel. In den nächsten Jahren früher und heute werden die letzten Altbauten, die bis Ende 2013 im Treuhandvermö- gen der steg waren und 2014 an die SAGA überführt wurden, mit öffent- Die Bilder zeigen es deutlich, Die hohe bauliche Dichte und die feuchte Räume (41%), schadhafte lichen Mitteln instandgesetzt und in den letzten 25 Jahren ist damit verbundene schlechte Belich- Fußböden (31%) und unzureichen- modernisiert. Somit werden auch im Karolinenviertel zur Ver- tung, Besonnung und Belüftung der de elektrische Leitungen (20%). diese Wohnungen für einen langen besserung der Wohnverhält- Wohnungen sowie die erheblichen Neben Wohnungsmängeln wur- Zeitraum eine stabile und günstige nisse sehr viel passiert. Nach- Lärm- und Geruchsimmissionen den weitere Probleme betont. 54% Miete haben. dem der Senat im Jahr 1984 durch das Vieh- und Fleischzen- der Befragten hoben die negativen Durch die zahlreichen Moderni- für das Karolinenviertel die trum und sonstige Betriebe, führten Auswirkungen des Messe- und sierungs- und Neubaumaßnahmen, so genannten „Vorbereiten- damals dazu, dass - anders als heu- Domverkehrs sowie der Gewerbe- die Schaffung neuer Grünflächen den Untersuchungen“, die zur te - das Karolinenviertel für viele betriebe insbesondere des Schlacht- und durch verkehrliche Maßnah- Ermittlung der Notwendigkeit Menschen kein beliebter Wohn- hofs und der schlachthofnahen Be- men hat sich in den Jahren des Sa- der Sanierung erforderlich standort war. Von denen, die es triebe auf die Wohnqualität hervor. modernisierten und instandge- konnte für die Mieterinnen und nierungsverfahrens das Image des sind und 1988 die förmliche sich leisten konnten, zogen viele Aber auch das Wohnumfeld, setzten Wohnungen fertig gestellt Mietern der öffentlich gefördert Gebiets deutlich verbessert. Festlegung des Karolinen- fort. insbesondere das fehlende Grün, wurden. Und auch die ersten neuen modernisierten oder neu gebauten Heute ist das Karolinenviertel viertel als Sanierungsgebiet Die schlechten Wohnverhält- wurde von 49% der Haushalte ne- Sozialwohnungen konnten schon Wohnungen über viele Jahre preis- ein angesagtes Wohnquartier. Um beschlossen hatte, begann nisse spiegeln sich wider in den gativ beurteilt. 1989 bezogen werden. werter Wohnraum gesichert und die Sanierungserfolge zu sichern die aktive Umsetzung der Sa- Ergebnissen der im Rahmen der Die Ergebnisse der Befragung Im Laufe des 25-jährigen Sanie- ihnen damit eine verlässliche Pers- und die Umwandlung von Miet- in nierungsmaßnahmen. Vorbereitenden Untersuchung der Bewohnerinnen und Bewoh- rungsverfahrens wurden insgesamt pektive gegeben werden. Eigentumswohnungen zu verhin- durchgeführten Haushaltsbefra- ner entspricht der Bewertung der rund 1.400 Wohnungen moder- Rechnet man noch die 301 neu- dern, haben die zuständigen Be- Mitte der 1980er Jahre - zu gung. Der bauliche Zustand wurde Bausubstanz, die im Rahmen der nisiert und instandgesetzt, davon en Sozialwohnungen dazu, so zeigt zirke Hamburg-Mitte und Altona Beginn der Stadterneuerungsmaß- von 36% der Haushalte als schlecht Vorbereitenden Untersuchung rund 1.150, und damit der weit sich, dass die Verbesserung der jeweils eine soziale Erhaltungsver- nahmen - prägten Wohngebäude oder sehr schlecht bezeichnet, von erfolgte. Bei 64% der Wohnungen überwiegende Anteil der Wohnun- Wohnverhältnisse und des Woh- ordnung erlassen. das Karolinenviertel, die einen 39% als mittelmäßig und von 24% wurden Mängel festgestellt. 45% gen, mit öffentlichen Mitteln. Etwa nungsangebotes in der Sanierung sehr desolaten Eindruck machten. als gut bis sehr gut. Die von den der Wohnungen hatten kein Bad 300 Wohnungen wurden öffentlich eine der zentralen Ziele und damit Barbara Kayser ! Die meisten Häuser waren grau Haushalten am häufigsten genann- oder keine Dusche, 14% kein WC gefördert neu gebaut. Hinzu kom- in grau und wirkten verfallen. Die ten Mängel waren so gravierende innerhalb der Wohnung und 56% men rund 153 frei finanzierte Neu- Wohnverhältnisse waren schlecht. Dinge wie undichte Fenster (49%), der Wohnungen wurden durch Ein- bauwohnungen. Markthof: Neubau in der Sommersonne. zelöfen beheizt. Zum Teil waren die Wenn man bedenkt, dass die Küche im Jahre 1989. Wohnungen feucht. Im Winter zog steg im Jahr 1994 insgesamt 3.067 es, die Fenster waren defekt. Und Wohnungen ermittelte und dass Wärmedämmung gab es nicht. rund 1.150 Wohnungen mit öffent- In den letzten 25 Jahren hat lichen Mitteln modernisiert und in- sich diese Situation grundlegend stand gesetzt wurden, so wird deut- verändert. Denn schließlich gehö- lich, dass die Sanierung ein voller ren zu jeder öffentlich geförderten Erfolg war. Denn schließlich wur- Modernisierung neue Fenster, eine den knapp 38% des gesamten Woh- Wärmedämmung des Hauses, neue nungsbestandes bezogen auf das Zentralheizungen, neue Küchen Jahr 1994 öffentlich gefördert und und Bäder oder Duschen sowie vie- unterliegen damit einer Mietpreis- les mehr. Die Wohnungen werden bindung. Das ist ein sehr hoher also rundum verbessert. Anteil, da nicht alle Wohnungen Seit Beginn des Sanierungsver- in einem solch schlechten Zustand fahrens kam der Verbesserung der waren, dass eine grundlegende Mo- Wohnverhältnisse eine zentrale dernisierung und Instandsetzung Bedeutung zu. Das wird schon da- erforderlich war. Durch die an die durch deutlich, dass bereits 1988 öffentliche Förderung gekoppelte die ersten mit öffentlichen Mitteln Mietpreis- und Belegungsbindung 4 5
GEWERBE GEWERBE Marktstraße 1992. „Der Jungfernstieg Erfolg gefeiert. Und dass einige An- wohnerinnen und Anwohner statt des im Januar 2006 eingeweihten Musikhauses Karostar lieber weiter- St. Paulis“ hin Parkplätze oder zumindest eine Hundewiese gehabt hätten? Kein Problem, denn durchgängig einhel- lige Meinungen sind doch nie Sache Die Marktstraße war, ist und straße liebevoll „der Jungfernstieg von der kleinen Schraube über die des Karoviertels gewesen. Jedenfalls bleibt die zentrale Anlauf- St. Paulis“ genannt wurde. Glühbirne bis zur Sicherung Dinge, ist die Etage 21 seit Sommer 2001 adresse, wenn es um Shop- Kurt Lühmann ist im Karo- die man abends ausgerechnet fünf voll belegt mit ständiger Warteliste. ping im Karolinenviertel geht. viertel aufgewachsen, Jahrgang Minuten vor Ladenschluss noch Ursprünglich kam die Hälfte der Heute noch liegt die Mehr- 1933. In den 1950er Jahren hat schnell braucht. Existenzgründer tatsächlich aus zahl der Geschäfte in dieser er das Eisenwarengeschäft vom Karin Lühmann hält noch bis dem eigenen Viertel. Verbindung quer durch das Vater übernommen. Als 1988 das zum Juni 1993 durch. Irgendwie Gut, die Querelen um die Quartier. Dabei lohnt es sich Karolinenviertel zum förmlich fest- hatte sich der Laden immer noch Gründung einer Werbe- oder Inter- auch sehr, einen Abstecher in gelegten Sanierungsgebiet erklärt getragen. Aber die Lühmanns hat- werbe für die Nutzungsmischung, sonst? Es steht kein einziger Laden essengemeinschaft der Gewerbetrei- die Seitenstraßen zu machen. wird, sendet der NDR-Hörfunk eine ten nie Angestellte. Und nun muss- die Lebendigkeit des Quartiers in der Marktstraße leer, es gibt benden im Karolinenviertel haben Reportage über das Quartier. Auch te die Witwe alles allein machen. sowie die Sicherung der Nahversor- Existenzgründer-Etagen und die Projektleiter Kurt Reinken von der „Es war früher einmal eine Kurt Lühmann kommt zu Wort: „Einen auswärtigen Großkunden gung wird oft erst dann deutlich, Marktstraße ist keineswegs zu einer steg die vielzitierten schlaflosen schöne, alte Geschäftsstraße. Ein „Seit Jahren ist hier eine richtige konnte ich nicht weiter versorgen, wenn die „Tante-Emma-Läden“ nervigen Gastro-Meile verkommen. Nächte beschert. kleiner Laden nach dem anderen, Bevölkerungsumschichtung, die weil ich nie einen Führerschein schließen, der Tischler ausgezogen Also alles paletti? Aber unter dem Strich: Über zig Lebensmittelgeschäfte, ein paar alten Kunden, die man von früher hatte. Und unter anderem deshalb ist und der Klempner zur Reparatur Die Eröffnungsfeier der umge- ein Vierteljahrhundert hat sich der Fischläden, drei oder vier Drogeri- kannte, die sterben jetzt weg. Jetzt mache ich jetzt zu!“ aus Norderstedt anreisen muss“, bauten Alten Rinderschlachthalle Gewerbestandort Karolinenviertel en. Milchläden, in denen man die ziehen viele junge Leute zu, Stu- Wie Eisenwaren Lühmann sind konstatierte die steg 1993 in einer am 30. Januar 1998 ist sicherlich seinen völlig eigenen Charakter Milch noch lose in Flaschen bekam. denten, auch Sozialhilfeempfänger. auch viele andere liebenswerte Stellungnahme. ein positiver Meilenstein. Und bewahrt. Da kann die Schanze boo- Und auf der Straße konnte man Was im Grunde keine Kunden sind, Läden aus der Marktstraße ver- Bezüglich des Gewerbes wurden besonders die realisierte Etage 21 men wie sie will. Fußball spielen!“ Der sich so leb- von denen man überleben kann. schwunden. Früher reihte sich hier folgerichtig im Erneuerungskonzept mit eben 21 subventionierten Bü- steg Hamburg ! haft in einer Hörfunksendung 1988 Es wird sehr, sehr schwierig.“ Und ein Second-Hand-Laden an den die folgenden Ziele formuliert: Die ros für Existenzgründer wird über nächsten, welche Studenten-WG noch im Quartier ansässigen Ge- die Grenzen Hamburgs hinaus als der 1980er Jahre hat sich hier nicht werbebetriebe sollen gestärkt wer- mit schicken Kiefernmöbeln oder den. Arbeitsplätze sollen erhalten Sofas günstig kommod ausgestattet. bleiben, neue geschaffen werden Aber dieser eine, sich etwas – besonders für die Bewohnerinnen jammernd anhörende Aspekt des und Bewohner aus dem Karolinen- Wandels ist natürlich nur die eine viertel. Gebietsbezogene Gewerbe- Seite der Medaille. Denn heute hat und Dienstleistungsbetriebe sollen die Marktstraße natürlich auch bevorzugt erhalten bleiben und neu ihren eigenen Reiz. Und die Gewer- angesiedelt werden. Die kleinteilige, betreibenden vor Ort bringen es auf wohnungsnahe Versorgung mit Ein- den Punkt: „Das Wichtigste ist, dass zelhandelsangeboten soll verbes- wir hier nicht die Schanze sind und sert werden. Schließlich solle die die Marktstraße nicht zum zweiten gebietstypische Nutzungsmischung Schulterblatt wird!“ aus Wohnen und Gewerbe erhalten Der Weg zur Gegenwart des Ge- bleiben. Soweit die Theorie. werbestandortes Karolinenviertel Und die Praxis? Wie bereits allerdings war steinig. „Das Karoli- erwähnt, hat es einen umfangrei- nenviertel unterliegt einem starken chen Strukturwandel im Viertel erinnert, das ist Kurt Lühmann, der das Schicksal von Eisenwaren Lüh- Veränderungsdruck, der sich auch gegeben. Aber 1990 hat sich halt inzwischen leider verstorbene Inha- mann ist symptomatisch für das auf das örtliche Gewerbe auswirkt. noch niemand dafür interessiert, ber des ehemaligen Eisenwarenge- ganze Viertel. Nach Kurt Lühmanns Vor allem durch Generationswech- ein Tattoo-Studio zu besuchen. Und schäftes in der Marktstraße 14. Und Tod führt zunächst seine Frau sel und Strukturwandel hat sich es schien noch nicht so wichtig, er ist es auch, der noch gerne an die Karin das Geschäft weiter. Immer das Gewerbe stark verändert. Die dass die Jeans nun unbedingt von Zeiten zurückdenkt, als die Markt- noch gibt es in der Marktstraße 14 Bedeutung von Handwerk und Ge- der Marke xyz sein musste. Aber Längst verschwunden: Uwe´s Antik & Trödel in der Marktstraße. 6 7
GRÜN GRÜN Begrünter Hofbereich: Der Weg durch den Quartierspark. Vom Parkplatz zum Park hier Garagen und Parkflächen mit rund 100 Plätzen. Es existierte eine regelrechte Konfrontation zwischen Grün- und Parkplatzbefürwortern. Hamburg gilt allgemein als Oase nicht ohne Widerspruch hin- 1996 begann die Umgestaltung, die Den Einstieg in die angestreb- grüne Stadt. Zu Beginn der genommen. „Und wo sollen wir un- Einweihung im folgenden Sommer te Umgestaltung veranlasste das Sanierung war im Karovier- sere Autos hinstellen, es gibt doch haben wir bereits erwähnt. Seither Bezirksamt Hamburg-Mitte 1990 tel aber so manche Fläche sowieso nicht genug Parkplätze im wird der Ölmühlenplatz rund um mit dem Auftrag an ein privates versiegelt oder gar ein Park- Karoviertel?“ war nicht nur einmal das Jahr bestens frequentiert. Planungsbüro. Es dauerte noch platz. Da hat sich doch Eini- auf öffentlichen Versammlungen zu Allgemein waren zu Beginn die bis zum April 1996, ehe auf einer ges getan. hören. Ziele der Sanierung im Bereich öffentlichen Veranstaltung die Ansonsten wurde aber schon Wohnumfeld und Ökologie wie vorliegende Grünplanung in die- Irgendwie hatte er ja auch sei- im April 1992 formuliert: „Kann folgt genannt worden: Deutliche sem Bereich diskutiert wurde. In nen Charme, der Ölmühlenplatz, dieser Platz nicht sinnvoller genutzt Erweiterung des Angebotes an dieser Zeit artikulierten sich nicht als er noch ein Schlaglochparkplatz werden als bislang als Parkplatz? öffentlichen und privaten Grünflä- nur die bereits erwähnten Stell- war und Anfang der 1990er Jahre Im Rahmen des Verkehrsgutach- chen, Herrichtung einer verbinden- platzbefürworter. Auch Bewohner hier so manche Klapperkiste park- tens wird geprüft, ob es möglich den Erholungsgrünfläche auf dem äußerten Bedenken, dass durch die te. Aber das von dem Charme, das ist, die Autos auch woanders unter- südlichen Schlachthofgelände, Re- angepeilte öffentliche Nutzung der eine Sitzrunde mit Feldsteinen ge- Arbeitsaufnahme der steg wurde darf man ja eigentlich noch nicht zubringen. Für den Fall, dass dies duzierung der Bodenversiegelung, Blockinnenbereiche die Wohnruhe bildet und ein Streetballplatz herge- der Schulhof 1988/89 im Zusam- einmal denken geschweige denn gelingt, können Nutzungsvorschlä- Verbesserung der Erreichbarkeit gestört werde. Dennoch konnte be- richtet. Die öffentliche Grünfläche menhang mit der Einrichtung einer schreiben. Und so war es folgerich- ge diskutiert werden. Eine Idee ist der Grünflächen und Verbindung reits 1996 damit begonnen werden, ist seit Juli 1997 zugänglich. Ganztagsschule umgebaut. Das tig, dass Thomas Mirow, kaum war es, hier einen Abenteuerspielplatz durch ein straßenunabhängiges die Stellplatzanlage zu räumen, die In den Folgejahren gab es gele- war auch dringend nötig, denn er im Dezember 1993 Stadtentwick- verbunden mit Treffmöglichkeiten Fußwegenetz, Verbesserung der erste Bauphase folgte im Frühjahr gentliche Beschwerden über Ruhe- der Schulhof war eine versiegelte lungssenator geworden, anlässlich für Erwachsene zu gestalten. Eine Verfügbarkeit und Nutzbarkeit der 1997. Eigentlich wollte man die störungen im Blockinnenbereich. Fläche. Der Schulhof wurde renatu- Innenhoffreiflächen und Anlage von Spielgeräte gemeinsam mit den Die Situation eskalierte, als im riert, Spielgeräte wurden aufgestellt, Mietergärten sowie Erweiterung des Anwohnern auswählen. Trotz inten- Bereich der Sitzsteine Mitmenschen 1991 folgte ein Teich. Im Laufe der Angebotes an Spielmöglichkeiten siver Beteiligungsversuche arbeitete begannen, nachts Lagerfeuer anzu- Jahre stellten Kollegium und Eltern- für kleine Kinder auf den privaten schließlich nur eine einzige Anwoh- zünden und schließlich Plastik und vertreter fest, dass der Schulhof den Grundstücksflächen. nerin mit. Möbel verbrannten. 2011 wurde die Anforderungen einer Ganztagsschu- Gemessen an diesen Zielvor- Der zweite Bauabschnitt wurde Sitzrunde samt illegaler „Feuerstel- le nicht mehr genüge. gaben sind mit der Umgestaltung nach Fertigstellung des Neubaus le“ entfernt. Seit 1999 wurden erste Ideen des Ölmühlenplatzes natürlich Glashüttenstraße 111 angegangen, Schließlich sei als letztes exem- zur Umgestaltung diskutiert: Stich- gleich mehrere Fliegen mit einer denn hier liegt der öffentliche Zu- plarisches Beispiel die sehr krea- punkte sind Anreiz zu vielfältigen Klappe geschlagen worden. Aber gang zum Blockinnenbreich. Der tive Umgestaltung des Schulhofes Bewegungsformen, Ruhezonen, auch die Umgestaltungen in den Spielplatz wurde nun erweitert, Ludwigstraße erwähnt. Noch vor natürliche Materialien und die Blockinnenbereichen, der Spielplatz Möglichkeit für kreatives Gestalten. Beckstraße, der Holzplatz zwischen Auch die Schülerinnen und Schü- Rinderschlachthalle und Karostar, ler wurden an den Überlegungen der Platz Laeisz- und Marktstraße, beteiligt. Anfang 2000 wurden die der Karolinenplatz, der Platz Markt- konkretisierten Planungen im Sa- und Grabenstraße oder die Um- nierungsbeirat vorgestellt und mit gestaltung der Marktstraße lassen den Verwaltungsdienststellen abge- eines Rundgangs durch das Karoli- andere Idee, hier einen kleinen sich erwähnen. stimmt. Die Resonanz war durch- nenviertel kurz und knapp bemerk- Wochenmarkt unterzubringen, soll Ein Beispiel für die Umgestal- weg positiv. Baubeginn für die Um- te: „Hier sollte einmal eine schöne sich angeblich nicht rentieren.“ tung der Blockinnenbereiche ist gestaltung war im Frühjahr 2001. Grünfläche entstehen!“ Zwischen Mai und Juni 1995 der vielzitierte „Block 21“, das ist Seit Sommer 2002 freuen sich die Und so ist es dann ja auch ge- wurde in drei öffentlichen Beteili- das große Areal eingerahmt von Kinder der Schule Ludwigstraße kommen, schon im August 1996 gungsveranstaltungen zusammen Markt-, Karolinen-, Feld- und Glas- noch mehr auf die Pausen als sonst, wurde die Fertigstellung des um- mit den Bewohnerinnen und Be- hüttenstraße. Schon seit 1988 sah denn der tolle Schulhof wartet ja gestalteten Ölmühlenplatzes mit wohnern ein Planungsvorschlag er- das Erneuerungskonzept für den auf sie und ist nach Schulschluss einer vom Viertel organisierten Ein- arbeitet. Die Ergebnisse wurden im nordwestlichen Teil eine für alle sogar für alle geöffnet. weihung gefeiert. Allerdings hatte September 1995 auf einer weiteren Bewohnerinnen und Bewohner zu- das Quartier diesen Wandel vom öffentlichen Veranstaltung dem gan- gängliche Grünfläche mit Spielplatz steg Hamburg ! Parkplatz für Altmetall zur grünen zen Viertel vorgestellt. Im Frühjahr vor. Kleines Problem: Noch gab es Grünfläche statt Autos: Der Ölmühlenplatz nach der Umgestaltung. 8 9
VERKEHR VERKEHR Umbau 2007: Statt Autos Fahrräder und Liegestühle. Und jeder kommt des Ölmühlenplatzes, der einst ein Huckelparkplatz war, ging es hoch her. Hier konnten immerhin an die 80 Autos abgestellt werden. Und im eigenen Auto ... nun glaube keiner, dass es unisono Beifall gab, als die Umgestaltung in eine Grünfläche mit Spielgelegen- heiten thematisiert wurde. Oder Wenn gleichzeitig der FC St. in diesem Artikel beleuchten. gungen für den fließenden Verkehr als im Innenbereich des Blocks Pauli um Punkte kickte, eine Folgerichtig war, dass das Be- und schließlich das leidige Thema 21 nochmals 100 Parkplätze neu- große Messe stattfand und zirksamt Hamburg-Mitte und der „ruhender Verkehr“ – also wohin em Grün „zum Opfer fielen“. Die noch Dom war, dann war das Sanierungsträger bereits im Mai mit dem zu parkenden Vehikel. Zu Themen „Grün“ werden in dieser immer der Albtraum für die 1992 an das private Fachbüro diesem Punkt wurde das Anwoh- QN übrigens in einer gesonderten Anwohnerinnen und Anwoh- „plankontor“ ein Verkehrsgutachten nerparken im Karoviertel diskutiert. Bilanz dargestellt. Aber man darf ner des Karoviertels: Nicht in Auftrag gegeben haben. Ziele der Bis heute konnte aus den unter- natürlich auch nicht vergessen, etwa, weil das Quartier etwas Planung waren: Das Zurückdrängen schiedlichsten Gründen ein Anwoh- dass in all den Jahren ein Anwoh- gegen die Veranstaltungen der hohen Dominanz des Autos nerparken nicht realisiert werden. nerparken aus unterschiedlichen hätte. Aber das regelmäßige im Straßenraum, die Erhöhung Die weitgehendsten Vorschlä- Gründen bis heute nicht umgesetzt Verkehrschaos war tatsäch- der Aufenthaltsqualitäten für die ge der Verkehrsplaner waren, die werden konnte. lich nur etwas für ganz starke Bewohnerinnen und Bewohner Karolinenstraße in eine Einbahn- Zwischenzeitlich – wir schrei- Nerven. sowie die im Gebiet arbeitenden straße Richtung Süden umzuwan- ben inzwischen das Jahr 1998 – aufgebracht. Bauleiter Günter Voß im September 2008 noch vor dem Menschen im öffentlichen Frei- deln – was die damals zuständige konnten der westliche und der öst- wusste damals zu berichten, dass geplanten Bauabschluss. Das sei in Schon in der erste Ausgabe der raum Straße, die Förderung des Baubehörde aber immer abgelehnt liche Teil des Karolinenviertels die vor Beginn der Bauarbeiten viele der Stadt der Elbphilharmonie auch Quartiersnachrichten, die damals Fahrradfahrens und die Verbesse- hat. Die Marktstraße sollte im mitt- lästige Trennung durch den offenen Anwohnerinnen und Anwohner ka- einmal ausdrücklich erwähnt. im August 1992 noch Sanierungs- rung der Situation der Fußgänger leren Bereich bis zur Turnerstraße U-Bahn-Graben endlich hinter sich men, um die Pläne einzusehen. Die Verkehrsdiskussionen rund blatt Karolinenviertel hieß, war es und schließlich die Verknüpfung samt eines ergänzenden Abschnitts lassen. Durch den Umbau der Al- Und dann folgt auch schon das um die Messeerweiterung waren gleich Thema: „Verkehr: Gebeutel- des nicht-motorisierten Verkehrs Glashüttenstraße bis zur Mathil- ten Rinderschlachthalle entstand Ereignis, das sich natürlich weitge- natürlich kontrovers. Zahlreiche An- tes Gebiet. Das Karolinenviertel ist mit dem öffentlichen Personen- denstraße in einen Fußgängerbe- einerseits der Durchgang Karodiele. hend auf die Verkehrsthe- wohnerinnen und Anwohner sahen stark verkehrsbelastet. Die STEG nahverkehr. Bereits zu Beginn des reich umgebaut werden. Außerdem Andererseits – und matik auswirken den endgültigen Verkehrsinfarkt auf möchte an dieser Tatsache etwas Sanierungsverfahrens wurden die sollten hier nicht einmal Fahrräder noch viel sollte. Seit der ihr Wohnquartier zukommen. Was ändern. Messe, Dom, St. Pauli-Fuß- Karoviertelbewohner mittels eines rollen dürfen. In der zweiten Vari- wichtiger – Jahrtausendwen- haben sich die Gemüter erhitzt, als ballspiele: Das sind die Reizworte, Arbeitskreises am Gesamtverfahren ante wurde ein „verkehrsberuhigter aber auch de wurde disku- es um den Neubau des Parkhauses die beim Thema Verkehr im Karoli- beteiligt. Bereich mit Schrittgeschwindigkeit“ die Brücke tiert, ob es nicht an der verschwenkten Lagerstraße nenviertel das Fass zum Überlaufen Die Ergebnisse flossen in einen empfohlen. Dass die letzten Um- für Fußgän- die beste Lösung ging. Wie bei so vielen Projekten bringen. Selbst durch den Pkw-Ver- Abschlussbericht, der im März bauten in der zentralen Straße des ger und Rad- sei, die Ham- hat sich heute alles irgendwie ein- kehr der Anwohner ist das Viertel 1994 veröffentlicht wurde. In zwei Quartiers erst kurz vor Abschluss fahrer. Der burg Messe am gespielt. Auch wenn ein weiteres schon über alle Gebühr belastet.“ Varianten wurden unter anderem des Sanierungsverfahrens realisiert zwar nicht bestehenden Verkehrsgutachten aus dem Jahre Soweit das Zitat. Was sich in gut 20 folgende Vorschläge gemacht: För- werden konnten – wer hätte das sei- sehr lange, Standort zu 2006 konstatierte, dass es im Karo- Jahren geändert hat, das wollen wir derung des Fahrradverkehrs, Anre- nerzeit gedacht … aber doch erweitern und viertel 458 legale Parkplätze gebe, Wenden wir uns den Verkehrs- trennende zu modernisie- aber 510 abgestellte Autos gezählt themen chronologisch zu. Aus der Umweg über ren, statt mit wurden. geschilderten Situation eingangs die Feldstraße einem Neubau Sehr gewonnen hat das Quartier des Sanierungsverfahrens ist eines war endlich ob- auf die grüne durch die neue Verkehrsführung der vornehmlichsten Ziele aller solet. Wiese bei an der Gnadenkirche. Erste Diskus- Bemühungen klar: „Fremdparker“ Für den Allermöhe sionen wurden im Frühjahr 2004 und der lästige „Parkplatzsuch- „Brücken- auszuwei- geführt. Der Umbau ging 2007 über verkehr“ sollten aus dem Quartier schluss“ gab chen. Das die Bühne. Nun hat das Karoviertel verschwinden. Da ist es auch kein es viel Beifall. Ergebnis einen neuen Platz – der allerdings Wunder, dass es durchaus kont- Aber auch der im ist bekannt: Erste Bauarbeiten auch kontrovers beurteilt wurde rovers diskutiert wurde, wenn im Jahre 2000 anschließende Umbau zur Erweiterung der bestehenden und wird. Aber sonst wäre ja auch Karoviertel vorhandene Parkplätze der Sternstraße führte in den QN Messe datieren von Ende 2003. Ab- das Karoviertel nicht das Karovier- zugunsten von mehr Grün aufgege- zu der Überschrift „Die Anlieger geschlossen wurden sämtliche Bau- tel. ben werden sollten. Besonders im sind zufrieden“. Für das Projekt arbeiten samt der architektonisch steg Hamburg ! Marktstraße: Parken anno 1990. Zusammenhang mit dem Umbau wurden rund 1,3 Millionen Euro eindrucksvollen neuen Messehallen 10 11
SOZIALE INFRASTRUKTUR SOZIALE INFRASTRUKTUR Heute ist die Alte Rinderschlachthalle ein beliebter Treffpunkt: Hier finden zum Bei- spiel regelmäßig Flohmärkte statt. „Hier schlägt nun fast verfallenes, graues Gebäude mit zwölf Wohnungen und einem an- grenzenden Speicher. Ähnlich wie bei der Alten Rinderschlachthalle das Herz war auch für dieses Haus 1988 aufgrund beträchtlicher baulicher Mängel der Abbruch vorgeschlagen worden. Ein trotzdem in Auftrag ge- des Karolinenviertels“ gebenes Modernisierungsgutachten zeigte jedoch auf, wie das Ensemble gerettet werden konnte: Die Altbau- substanz wurde nachhaltig instand gesetzt und modernisiert, im Dach Als eines der größten Pro- entstehen zu lassen, was in dieser lich und positiv weiterentwickelt entstanden zwei neue Wohneinhei- jekte überhaupt im Karoli- Form aber nicht realisiert werden hat. Für den Umbau der Alten ten. Besonders war jedoch der nenviertel hat der Erhalt und konnte. Die klammen Kassen Ham- Rinderschlachthalle wurden gut Umbau des ehemaligen Speichers Umbau der Alten Rinder- burgs hatten dem Stadtteilzentrum sechs Millionen Euro investiert. in eine Kita über drei Stockwerke. schlachthalle entscheidend einen Riegel vorgeschoben. Aber Die Fachpresse schrieb dazu (Zeit- Nachbarschaft eine offene Anlauf- und dem Centro Sociale ist die Hierbei musste ein Treppenhaus zur Verbesserung der sozialen die freifinanziert umgebaute Alte schrift AIT 6-98) „Die Umnutzung stelle für den Stadtteil zu etablieren. Liste der weiteren Projekte um- neu angebaut werden. So entstan- Infrastruktur im Sanierungs- Rinderschlachthalle, die in einer der Alten Rinderschlachthalle hieß Als explizite Sanierungsziele im fangreich: Altenbegegnungsstätte den 32 Kita-Plätze. Die Grundstein- gebiet beigetragen. 2-jährigen Bauzeit 1998 mit einem den Stier bei den Hörnern packen. Themenbereich „soziale Infrastruk- Grabenstraße 4, Kulturhaus Karo- legung für den Neubauanteil war großen Fest eröffnet wurde, kann Nach vereitelten Abrissplänen und tur“ waren unter anderem formu- viertel, Tschaikowsky-Haus, Kita am 14. Februar 1992, das Projekt Eigentlich war es schon so gut sich trotzdem sehen lassen. Ne- zähen Nutzungs- und Sanierungs- liert worden: Sicherung und Schaf- Auguste, Umgestaltung Schulhof konnte noch im selben Jahr fertig wie abgerissen, das attraktive Back- ben Gewerbebetrieben und einem diskussionen, wurde der imposante fung eines ausreichenden Angebots Ludwigstraße, AGKV, KAROLA und gestellt werden. steingemäuer vis-à-vis der U-Bahn- Mehrzwecksaal mit Gastronomie, Backsteinbau nun seiner neuen Be- an Gemeinbedarfseinrichtungen, die Kita Karoline seien hier exem- Auch die Kindertagesstätte Haltestelle Feldstraße. Anfang der finden die Besucher die Schlumper stimmung übergeben. Wo einst das Bereitstellung von wohnungsnahen plarisch genannt. Karoline in der ehemaligen Isra- 90er Jahre gab es noch Überlegun- Maler, behinderte Künstler, die hier Blut von Rindern floss, schlägt nun Freiflächen, Kinderspielmöglichkei- Dabei ist die Sanierung und der elitischen Töchterschule an der gen, die ehemalige Rinderschlacht- in der Förderstätte der Stiftung Als- das Herz des Karolinenviertels – im ten, Durchlässigkeit und Bespiel- Umbau des Gebäudes Augustenpas- Karolinenstraße 35 muss erwähnt halle abzureißen und auf diesem terdorf betreut werden. In der Etage Rhythmus von Kunst und Kultur.“ barkeit der Blockinnenbereiche und sage 4-8 mit der neu geschaffenen werden. Ursprünglich wurden innenstadtnahen Filet-Grundstück 21 - mit Städtebaufördermitteln Für den westlich der alten Rin- eben die bereits skizzierte Umnut- Kindertagesstätte „Auguste“ das ers- hier „nur“ 20 sprachbehinderte neue Wohnblocks zu errichten. finanziert - haben Existenzgründer derschlachthalle gelegenen ehema- zung der Rinderschlachthalle. te Projekt in diesem Bereich über- Kinder betreut. Doch im Juni 2000 Dies blieb dem Quartier jedoch ideale Startbedingungen. Auch das ligen Pferdeausspannstall hat das Neben der Rinderschlachthalle haupt gewesen. Das Haus war ein erweiterte die neue Kita-Leiterin erspart – die Alte Rinderschlacht- Stadtteilbüro war hier ansässig. Ins- Fachamt Stadt- und Landschaftspla- Marija Kranik das Konzept. Seither halle konnte erhalten werden. gesamt also durchaus ein Projekt, nung 2010 einen Projektaufruf für werden hier mehrfachbehinderte Ursprünglich gab es Überlegungen das die soziale und gewerbliche ein Nutzungs- und Betreiberkon- Kinder aufgenommen. Dieser Stra- hier ein Stadtteilkulturzentrum Infrastruktur im Quartier maßgeb- zept für einen nachbarschaftlichen, tegiewechsel hat das wirtschaftliche nichtkommerziellen Stadtteiltreff- Überleben der Kita Karoline erst punkt ausgelobt. Das genossen- gesichert. Im Herbst 2009 schließ- schaftlich organisierte Centro Soci- lich haben es Sponsoren möglich ale hat sich seinerzeit durchsetzen gemacht, dass hier die ersten barrie- können und bietet seitdem in den refreien Baumhäuser Norddeutsch- mit Städtebauförderungsmitteln lands von den begeisterten Kindern modernisierten und umgebauten in Beschlag genommen werden Räumen vielfältige Aktivitäten an, konnten. die von jedermann genutzt werden Insgesamt hat die Weiterent- können. Das Centro Sociale ist wicklung der sozialen Infrastruktur heute eine wichtige und zentrale während des Sanierungsverfahrens Anlaufstelle für viele Menschen aus dazu beigetragen, dass das Karoli- dem Quartier. Auch der Quartiers- nenviertel inzwischen ein familien- beirat tagt in der Regel hier. freundliches Wohnquartier gewor- Auch wenn das große Stadt- den ist. teilkulturzentrum seinerzeit nicht Damals war das Schicksal noch ungeklärt: realisiert werden konnte, so ist Kita Karoline: Die bunten Baumhäuser. steg Hamburg ! Die Alte Rinderschlachthalle in den 1980er Jahren. es nunmehr gelungen, in direkter 14 15
BÜRGERBETEILIGUNG POSITION BEIRAT KAROLINENVIERTEL Breite Bürgerbeteiligung Viertelstruktur erhalten, Im Laufe des langjährigen Sanierungsverfahrens haben umfassende Aktivitäten der tel statt, zuletzt im Stadtteilbüro in der alten Rinderschlachthalle. Regelmäßig aber befasste sich August 1983 bis zum September 2012 zum Beirat. Seit 2013 wird die Arbeit des niedrige Mieten sichern Bürger und Gremien sowie das zentrale Gremium im Viertel Sanierungsbeirates Karolinenvier- Stellungnahme des Quartiers- existierende städtebauliche und saniert. Im Gegenzug entstanden Informationsbroschüren und mit den aktuellen Themen: Der Sa- tel fortgesetzt durch den „neuen“ beirats Karolinenviertel zum wohnungspolitische Instrumente relativ kurze, maximal 21-jährige öffentliche Diskussionsver- nierungsbeirat. Quartiersbeirat Karolinenviertel. Abschluss des Sanierungsver- effektiv eingesetzt werden und Preis- und Belegungsbindungen, die anstaltungen im Quartier das Die offiziellen Treffen finden Sanierungsbeirat Karolinen- fahrens im Oktober 2013. der große Wohnungsbestand des nach und nach auslaufen. Bis zum Verfahren begleitet - immer mittlerweile vierteljährlich statt, Treuhandvermögens im Sinne der Jahr 2025 werden bereits über 60% Das Karolinenviertel als in- mit der Absicht, das Wissen viertel (1988 – 2012) zusätzlich werden diese Treffen nenstadtnahes Wohngebiet hat Sanierungsziele vermietet und be- der Wohnungen ohne Bindungen der „Experten“ vor Ort mitein- Bereits im August 1983 wurde im Vorfeld durch die informellen wirtschaftet wird. sein. Dann könnten Marktmieten durch die Sanierung und wegen zubeziehen. der „Beirat für soziale Fragen und Treffen „Karo-Ratschlag“ und „jour Das Treuhandvermögen wurde genommen werden, die nur eine der Engpässe auf dem Hamburger Fragen der Mitwirkung bei Stadter- fixe“ vorbereitet. Nach Aufgabe des Wohnungsmarkt eine enorme Auf- entgegen den Wünschen und For- Begrenzung durch die geltenden Projektbezogen wurde die Ge- neuerungsmaßnahmen im Gebiet Stadtteilbüros im Zusammenhang wertung erfahren. Es ist als Wohn- bietsöffentlichkeit durch öffentliche St. Pauli-Nord Karolinenviertel“ ge- mit dem Abschluss des Sanierungs- standort für neue, einkommensstär- Diskussionen sowie Informations- gründet. Er wurde zur Information verfahrens finden die Sitzungen im kere Mieter und Eigentümer attrak- veranstaltungen über alle Projekte und zur Mitwirkung der Bevölke- Centro Sociale bzw. im jüdischen tiv geworden. Die Marktstraße als und Vorhaben informiert und in die rung durch den Stadtplanungsaus- Kulturhaus statt. Sollten Sie Inter- Modemeile ist weit über Deutsch- Erarbeitung der unterschiedlichen schuss der Bezirksversammlung esse an der Mitarbeit haben, kön- lands Grenzen bekannt und ein Konzepte und Programme einbezo- Hamburg-Mitte eingesetzt. Er be- nen Sie sich wenden an: Nicole de Touristenmagnet. Umso mehr gilt gen. In diesem Rahmen war allen stand zum damaligen Zeitpunkt aus Temple, Bezirksamt Hamburg-Mitte, es, die bisherigen Sanierungserfolge Interessierten die Möglichkeit ge- 24 Mitgliedern aus Politik, Initiati- Fachamt Stadt- und Landschaftspla- zu sichern und die Sanierungsziele geben, Anregungen und Bedenken ven, Mietervereinen, Einrichtungen nung, Telefon 42854 4409. auch nach Sanierungsende zu be- in das Verfahren einzubringen. Mit- aus dem Gebiet und Einzelperso- achten und einzuhalten. unter ging es hoch her bei diesen nen. Die Mitglieder änderten sich Sanierungsbeirat Stadtteil Auf dem Viertel liegt ein star- Veranstaltungen, vor allem wenn im Laufe der Zeit, die Anzahl blieb Sternschanze (2008-2012) ker Nachfragedruck. Das findet Anwohner nicht einverstanden wa- aber gleich. Das Engagement des Durch die Bezirksreform im seinen Niederschlag schon jetzt in ren mit dem Ablauf der Planung. Sanierungsbeirates war über die März 2008 ergaben sich auch hohen Mieten bei Neuvermietung. Um darüber hinaus alle An- Jahrzehnte hinweg gleichbleibend für die Bürgerbeteiligung Verän- 2010 lagen sie bei den privaten Sitzung des Sanierungsbeirates in der Alten Rinderschlachthalle. wohner, Gewerbetreibende und stark. derungen: Für Themen, die den Wohnungsangeboten zwischen 10 Eigentümer über den Fortgang der Nachdem 1999 die Bezirksver- Bereich westlich der Sternstraße und 17 Euro, im Mittel bei knapp derungen aus der Bewohnerschaft Mietgesetze finden. Der von SAGA Sanierung zu informieren, erschie- sammlung Hamburg-Mitte Regulari- betrafen, fanden bis Oktober 2012 12 Euro. Aber auch Abrissanträge, nicht an die MieterInnengenossen- GWG erworbene Wohnungsbe- nen insgesamt 65 Informations- en zur Arbeit der Sanierungsbeiräte 42 Sitzungen des Stadtteilbeirates Verkaufswünsche und Anträge schaft Karolinenviertel übertragen, stand im Karolinenviertel ist des- broschüren zur Sanierungstätigkeit beschlossen hatte, kam es erst Sternschanze statt. Auch dieser auf Umwandlung von Miet- in Ei- die die Bewohner eigens zu diesem halb eines der wichtigsten Hand- im Karolinenviertel. Vom 1992 bis nach massivem Protest aus dem Beirat trifft sich nach wie vor in gentumswohnungen zeigen den Zweck gegründet hatten. Ihnen lungsfelder, um Verdrängung und 1997 hießen sie Sanierungsblatt bestehenden Beirat 2002 zur kon- neuer Form, da er sich mittlerweile Aufwertungsdruck. Es steht zu wurde seitens der Stadt keine weitere soziale Segregation in einem Karolinenviertel, besser bekannt ist stituierenden Sitzung eines neuen als Standpunkt Schanze e.V. neu befürchten, dass die Mieten in den Chance eingeräumt. Statt dessen innerstädtischen Wohngebiet zu das seit 1998 verwendete Format Beirates mit nunmehr 15/16 (je organisiert hat. Sämtliche Sitzungen nächsten Jahren weiter ansteigen wurde das Treuhandvermögen zum verhindern. Das kann nur gelingen, der „QN“ (Quartiersnachrichten nach Anzahl der Fraktionen) Mit- finden bis heute in den Räumen des und viele der einkommensschwa- 1.1.2014 an SAGA GWG verkauft. wenn SAGA GWG eine behutsame Karolinenviertel). Dabei waren u.a. gliedern. Nach den neuen Regulari- JesusCenter e.V. statt. Sollten Sie chen Karo-Bewohner verdrängt Die zukünftige Entwicklung des Mietpreispolitik in ihrem freien Berichte aus dem Sanierungsbeirat, en, in denen u.a. die Besetzung aus Interesse an der Mitarbeit haben, werden. Besonders gefährdet sind Viertels hängt somit entscheidend Wohnungsbestand betreibt und von Einweihungen, Festen und Ak- Bewohnern, Eigentümern, Gewerb- können Sie sich über www.stand- Mieter, deren Wohnungen aus mo- vom Verhalten und Agieren dieses nicht jede Mieterhöhungsmöglich- tionen ebenso Thema wie Berichte treibenden, Initiativen und politi- punktschanze.de über Kontaktmög- dernisierungsbedingten Mietpreis- Wohnungsunternehmens ab. keit ausschöpft, sowohl im Bestand über Probleme und Aufrufe zur schen Vertretern geregelt ist, wurde lichkeiten informieren. bindungen auslaufen oder bereits als auch bei Neuvermietung. Eine Mitarbeit. der Beirat dann alle vier Jahre neu ausgelaufen sind. SAGA GWG übernimmt Anhebung auf den Mittelwert wäre Für individuelle Rückfragen konstituiert. Die letzte Sitzung des Über die Arbeit der Beiräte er- Bis heute gibt es keine hinrei- Treuhandvermögen dabei zu viel. wurde zudem eine wöchentliche Sanierungsbeirates von insgesamt fahren Sie mehr auf den folgenden chenden Instrumente und Verfah- Rund 45% der 2.000 Wohnun- Eine sozialverträgliche Begren- Sprechstunde eingerichtet. Im Laufe 230 Sitzungen fand im September Seiten, auf denen sich die beiden ren für eine Entwicklungsteuerung gen im Karolinenviertel gehören zung der Mieten allein, wie sie des langen Sanierungsverfahrens 2012 statt. Bemerkenswerterweise Beiräte selbst vorstellen. von Gebieten nach Sanierungsen- zum Treuhandvermögen. Von auch der Sanierungsbeirat im Sep- fand diese Sprechstunde in ver- gehörte dabei ein stimmberechtig- de. Umso wichtiger ist es, dass diesen rund 900 Wohnungen wur- tember 2012 empfohlen hat, reicht schiedenen Räumlichkeiten im Vier- tes Mitglied die gesamte Zeit von Anke Weber ! den 85% mit öffentlichen Mitteln jedoch nicht. Ohne entsprechende 16 17
POSITION BEIRAT KAROLINENVIERTEL POSITION BEIRAT KAROLINENVIERTEL Belegungspolitik sind auch bei zu beeinflussen, sind gering. Mit über dieses Instrument verständlich rungsbeirat zu erfolgen hat und die tern sowie Neumietern, mindestens niedrigen Mieten Menschen mit Mi- dem städtebaulichen Instrument informiert und zur Mithilfe auf- Entwürfe der Abschlussberichte aber für den Zeitraum von 20 Jah- Thema: grationshintergrund, Geringverdie- der Sozialen Erhaltungsverordnung, gerufen werden. ihm rechtzeitig vor Beendigung ren ab 2014, und Flora-Neumann-Straße 3 ner und Hartz IV-Empfänger ohne in Verbindung mit einer Umwand- Die zur Verfügung stehenden des Sanierungsverfahrens zur Er- • eine soziale Begrenzung des „Der Quartiersbeirat bittet den Chance bei der Wohnungsvergabe. lungsverordnung, soll die Zusam- rechtlichen Möglichkeiten bei der örterung vorgelegt werden, um zu Mietanstiegs, deutlich unter den Bezirk, die Schulbehörde und die Deswegen ist SAGA GWG aufgefor- mensetzung der Wohnbevölkerung Genehmigung von baulichen Ände- gewährleisten, dass der Sanierungs- vorgesehenen 10% alle drei Jahre, Senatskanzlei, dafür Sorge zu tra- dert, eine soziale Wohnungsvergabe geschützt und eine Verdrängung rungen, Abriss, Nutzungsänderun- beirat eigene Modifikationen und orientiert an der Reallohnentwick- gen, dass an ‚§ 5 Schein‘- und Dringlichkeits- verhindert, zumindest aber verzö- gen, Umwandlung von Miet- in Ei- Stellungnahmen zur Vertiefung ein- lung (siehe z. B. die Berichte der 1. die Gemeinbedarfsfläche im ehe- schein-Inhaber zu gewährleisten. gert werden. Seit 14.2.2012 gibt gentumswohnungen, der Ausübung bringen kann.“ Hans-Böckler-Stiftung) […].“ maligen Schulgebäude Flora-Neu- es eine solche Verordnung für St. des Vorkaufsrechts nach § 24 (Beiratsempfehlung 04/12) (Beiratsempfehlung 12/12) mann-Straße 3 erhalten bleibt. Soziale Erhaltungsverordnung Pauli, inklusive des Karolinenvier- BauGB müssen in Zukunft im Sinne 2. das nach Altona ausgelagerte Keine der Wohnungen im frei- tels. Um dieses Instrument effektiv des Erhalts der Zusammensetzung Thema: Zusagen bezüglich Thema: Schließung des regionale Bildungs- und Beratungs- finanzierten Bestand der kleinen nutzen zu können, muss der städ- der Bevölkerung strengstens ge- der Mietentwicklung Grundschulstandorts zentrum ReBBZ (ehem. REBUS) Privatvermieter wird mehr unter 10 tische Fonds zur Wahrnehmung prüft werden. Um eine einseitige Der Sanierungsbeirat Karolinenvier- Laeiszstraße in das Gebäude Flora-Neumann- Euro/qm angeboten. Damit werden von Vorkaufsrechten finanziell gut Beurteilung zu vermeiden, ist eine tel empfiehlt, „dass die für den städ- „Die Entscheidung konterkariert ei- Straße 3 zurückkehren kann. Einkommensschwächere ausge- ausgestattet werden, Abwendungs- Beteiligung der betroffenen Mieter tischen Gebäudebestand im Karoli- nen 25jährigen Sanierungsprozess 3. das ehemalige Schulgebäude für schlossen, die zur Lebendigkeit des vereinbarungen einen langfristigen vorzusehen (Beiratsempfehlung nenviertel gemachten, öffentlichen und widerspricht dem Sanierungs- eine gemeinnützige Nutzung für Viertels beitragen. Zeithorizont von über 20 Jahren 13/12). Zusagen des Podiums vom 3.9.2012 ziel, eine wohnortsnahe Grund- Stadtteilinitiativen zur Verfügung Die städtischen Möglichkeiten, beinhalten, eine ausreichende per- Quartiersbeirat einen geeigneten, rechtsverbindli- schulversorgung, insbesondere gestellt wird. den freien Wohnungsmarkt hin- sonelle Ausstattung zur Verfügung Karolinenviertel ! chen Niederschlag erhalten […]. Die unter Berücksichtigung der Insella- 4. keine gewerbliche Nutzung sichtlich Mietpreis und Belegung gestellt werden und das Viertel Zusagen waren die folgenden: ge des Karolinenviertels, sicherzu- durch eine Fortbildungseinrichtung • Die Begrenzung des Mietanstiegs stellen. In diesem Sinne wurden der erfolgt. Beiratsempfehlungen, auf 10% alle drei Jahre gilt für alle Spielplatz und das Fußballfeld der 5. Transparenz über das bisherige städtischen Wohnungen im Karoli- Schule in den letzten beiden Jahren Verfahren der Entscheidungsfin- nenviertel […]. grunderneuert […]. dung hergestellt wird. • Schon in den Jahren 2012 und Vor diesem Hintergrund empfiehlt 6. ein Interessenbekundungsverfah- eine Auswahl 2012-2013 2013, während der treuhänderi- schen Verwaltung der Steg, werden keine 20%-igen Mieterhöhungen der Sanierungsbeirat dem Aus- schuss für Wohnen und Stadtteil- entwicklung und dem Bezirksamt ren unverzüglich eingeleitet wird.“ (Beiratsempfehlung 01/13) mehr erhoben. Bereits ab 1.1.2012 Hamburg-Mitte sich mit Nachdruck Thema: Vakante Der Beirat für das Karolinenvier- Die Beiratsempfehlungen stellen Thema: Turnerstraße 10-16 erfolgte 20%-ige Mieterhöhungen dafür einzusetzen, dass der Grund- Gebietskoordinatorenstelle tel ist ein Gremium, das über alle eine Dokumentation der Beiratsar- „Der Sanierungsbeirat empfiehlt werden zurückgenommen. schulstandort Laeiszstraße erhalten „Im Zuge der Beendigung des Ka- Planungen und Entwicklungen beit ersten Ranges dar. Sie sind Teil dem zuständigen Ausschuss, um- • Bei Neuvermietung gilt die Miete, bleibt.“ rolinenviertels als Sanierungsgebiet im Viertel berät. Seine Aufgabe ist der gesellschaftlich bedeutenden gehend Sicherungsmaßnahmen zu die zuvor gezahlt wurde […]. (Beiratsempfehlung 14/12) zum 31.12.2013 wird [...] befürchtet, es, über die vorliegenden Themen Dokumente des Sanierungspro- veranlassen, um den weiteren Ver- • Die Gewerbemieten bleiben in Schule Laeiszstraße dass der Sanierungsmehrwert von zu diskutieren und sich eine Mei- zesses, die es zu archivieren und fall des Gebäudes zu verhindern.“ der 8-jährigen Verwaltungszeit der robusten Investoren durch dynami- nung zu bilden. Als Ergebnis der zugänglich zu machen gilt, wie es in (Beiratsempfehlung 01/12) steg, also bis Ende 2021, unverän- sche Mietsteigerungen abgeschöpft Beratungen spricht das Gremium einer Empfehlung des Quartiersbei- dert.“ wird. Es bedarf daher für die Beiratsempfehlungen aus. Diese rats aus dem Jahr 2013 heißt. Schon Thema: Erhaltung des Beirats (Beiratsempfehlung 11/12) Zukunft einer ausballancierten In- werden durch das zuständige Fach- jetzt lohnt sich der Blick auf einige „Politik und Verwaltung im Be- teressenvertretung unter Federfüh- amt Stadt- und Landschaftsplanung beispielhafte Beiratsempfehlungen: zirk Hamburg-Mitte haben es seit Thema: rung der öffentlichen Hand [...], die (SL) in den Ausschuss für Wohnen Unsere Auswahl umfasst die Jahre Anfang 2011 nicht geschafft, den Soziale Mietbegrenzung im konstruktiven Zusammenspiel und Stadtteilentwicklung der Be- 2012 und 2013, in der Phase des Beiratsmitgliedern und den Anwoh- Es „zeigte sich, dass die erklärte gewährleistet, dass die soziale Di- zirksversammlung Hamburg-Mitte Umbruchs vom Sanierungsbeirat ner_innen zu vermitteln, wie eine Zielsetzung des Senats, den ‚Cha- mension der Sanierungsziele nach- eingebracht und erläutert. Das zum Quartiersbeirat. In dieser Zeit geordnete Abwicklung und Ver- rakter des Viertels als gemischtes, haltig den Bürgern zugute kommt. Fachamt SL nimmt hierzu Stellung. erfolgten die entscheidenden Wei- stetigung des Sanierungsgebietes vielfältiges und offenes Quartier Es ist dringend erforderlich, als Je nach Empfehlung werden weitere chenstellungen für die Zukunft des Karolinenviertel verwirklicht wer- mit gewachsener Nachbarschaft‘ zu organisatorische Voraussetzung das Fachressorts eingebunden und um Karolinenviertels nach Beendigung den soll. Teilweise ist der Eindruck erhalten, klar verfehlt wird. […] Vor Fachamt personell zu stärken und Stellungnahme gebeten. Über die des Sanierungsverfahrens. In den entstanden, als hätten Politik und diesem Hintergrund empfiehlt der vakante Stellen schnellstmöglich Beiratsempfehlungen wird daher hier zitierten Auszügen zeichnet Verwaltung dazu auch keine belast- Sanierungsbeirat Karolinenviertel wieder zu besetzen.“ die „Stimme des Karolinenviertels“ sich bereits ab, womit sich das Vier- baren Überlegungen entwickelt. […] […], dass vereinbart wird: (Beiratsempfehlung 10/13) im politischen Entscheidungspro- tel in den nächsten Jahren weiter Daher fordert der Sanierungsbeirat, • eine dauerhafte Bindung für die zess gehört. wird auseinandersetzen müssen. dass eine Abschlussterminierung Mieten von sämtlichen bestehenden in Abstimmung mit dem Sanie- Wohnungsmietern, Gewerbemie- 18 19
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