500 Menschen blockierten den Hafen - Elbinseln: G20-Demo gegen ungerechte Weltwirtschaft - Wilhelmsburger ...

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500 Menschen blockierten den Hafen - Elbinseln: G20-Demo gegen ungerechte Weltwirtschaft - Wilhelmsburger ...
Stadtteilzeitung           von Vielen für Alle
            Juli/August 2017 - 22. Jahrgang - Ausgabe 7

      500 Menschen
  blockierten den Hafen
        Elbinseln: G20-Demo gegen
        ungerechte Weltwirtschaft

                                                          Die DemonstrantInnen trafen sich am Veddeler Damm.
                                                          Vorher waren sie vom Stübenplatz und von der Veddel
                                                          gestartet.                                Foto: han

Foto:
DIE
 DIESEITE
     SEITEZWEI
           ZWEI

Liebe Leserinnen und Leser!                                                              Aus dem Inhalt
Geschafft! Der Hafengeburtstag, äh, der G20-Gipfel, ist vorbei. Ein Festival der Demo-
kratie haben dabei wohl die wenigsten erlebt. Weder den kritischen Gipfelgegnern, die
mit polizeilichen Zwangsmitteln vom gemeinsamen Campen abgehalten wurden, noch
                                                                                         Titel
den Journalisten, die durch Beamte verletzt und an ihrer Berichterstattung gehindert     G20-Protest auf dem Stübenplatz          S. 3
wurden, hat sich Hamburg von seiner demokratischen, weltoffenen Seite gezeigt.           Aktuell
Auch wenn wir in der nächsten Zeit hoffentlich noch viel von der rechtlichen Aufarbei-
                                                                                         Es geht um Kohle                         S. 4
tung des G20-Gipfel hören werden, gibt es natürlich andere Themen in Wilhelmsburg.
                                                                                         A26 Ost und die Bürgerbeteiligung        S. 5
Das Kohlekraftwerk Moorburg beispielsweise, das kein Elbwasser mehr zur Kühlung
                                                                                         Neues zum Spreehafenviertel              S. 6
nutzen darf. Oder die Situation für Fahradfahrer. Oder das Geben&Nehmen-Regal in der
Fährstraße, das Manche weghaben möchten. Oder das neue Wilhelmsburger Bier, das          Plädoyer fürs Geben&Nehmen-Regal S. 7
vielleicht bald in Flaschen abgefüllt wird ...
                                                                                         Mit dem Rad durch Wilhelmsburg           S. 8
Viel Spaß beim Lesen wünscht                                    Ihre Redaktion
                                                                                         Eine kleine Fahrrad-Safari in Bildern     S. 9
     Unsere Last-Minute-Tipps ...                                                        Ökologie und Natur
    Sonnabend, 15.7.                                                                     Dicke Luft in Hamburgs Süden             S. 10
    11.55, Katenweg 4:                                                                   Wetternmacher und Wettermacher           S. 11
    Drachendemo. Anfangskundgebung bis 12.30 Uhr. Die DEMO zieht vom                     Watt in der Stadt                       S. 12
    Katenweg über die Kornweide, Otto-Brenner-Straße, Karl-Arnold-Ring zum
    Kirchdorfer Marktplatz und endet dort. Danach sind alle eingeladen das
                                                                                         Kultur
    Marktplatzfest (siehe 14 – 18 h) mit zu feiern.                                      „Und das freut ein‘ denn ja auch“       S. 13
                                                                                         Ferienspaß
    Ab 14 h, Kirchdorf-Süd:
                                                                                         Keine Langeweile in den Ferien        S. 16/17
    Marktplatzfest und Kulturfest. 14 bis 15 h: „Drachentheater“. Men-
    schen, Frauen, Kinder und Männer aus Kirchdorf-Süd haben ein Stück ent-              Sport und Bewegung
    wickelt.                                                                             27. Auflage der Kirchdorf Classics      S. 20
    Ab 15 h: Angebote für Kinder – von der Hüpfburg über Schminken und
                                                                                         Ihr gutes Recht
    Rutschenrolle. Internationales Essen und Trinken.
    Außerdem steht die Bühne für Aufführungen zur Verfügung. Wer möch-                   Dann gründen wir einen Verein            S. 16
    te, ist dabei! Kontakt Bühnenprogramm: Sybille Frey oder Nicola Möller-La            Personalien
    Rosa/Colombina, Telefon 429 02 573.
                                                                                         Zum 80. Geburtstag von
    15 h, Honigfabrik:                                                                   Hans Ulrich Klose                       S. 21
    KUNST IM HOF 5. Malerei, Objekt, Interaktion, Installation, Performance,
                                                                                         Verschiedenes
    Musik. Ab 20 Uhr großes Hoffest mit Konzerten, DJs, Kino, Capoeira.
                                                                                         Ein 1806, bitte!                        S. 14
    16 h, Museum Elbinsel Wilhelmsburg:                                                  Preuschhof-Preis verliehen              S. 19
    „Und das freut ein´ denn ja auch....“ Lesung auf Platt.                              Willis Rätsel                           S. 22
    Eintritt 10 Euro, Vvk 8 Euro.                                                        Daniel-Düsentrieb-Preis für Schüler     S. 22
    20 h, Immanuelkirche Veddel:
    ENSEMBLE RESONANZ: URBAN STRING ist auch diesen Sommer zu
    Gast auf der Elbinsel. Mit Derya Yıldırım, Sven Kacirek, Booty Carrell u. a.

2    Wilhelmsburger InselRundblick 7/2017
TITEL

G20-Protest auf dem Stübenplatz: Mehr                                                           Elbtunnel-Sperrung
Polizei als Gipfelgegner                                                                        wegen Polizeinsatz?
Friedliche DemonstrantInnen starten in Wilhelmsburg und                                         han/gra. Für die Zeit während des G20-
blockieren Hafen für einige Stunden                                                             Gipfels vom 6. bis zum 9. Juli war der alte
                                                                                                Elbtunnel komplett gesperrt. Grund dafür
                                                                                                waren nach Angaben der Hamburg Port
                                                                                                Authority (HPA) umfangreiche Sanierungs-
                                                                                                arbeiten und Wartungsmaßnahmen. „Die
                                                                                                Fahrstühle müssen gewartet werden, in der
                                                                                                Weströhre des Tunnels werden wir die Fahr-
                                                                                                bahn öffnen, außerdem werden eine Viel-
                                                                                                zahl von lockeren Kacheln ausgetauscht“,
                                                                                                so Sprecher Kai Gerullis. Die Sperrung sei
                                                                                                lange geplant gewesen, der Zeitpunkt di-
                                                                                                rekt während des G20-Gipfels mit Absicht
                                                                                                gewählt, weil in jenen Tagen viele Hambur-
Um 5.20 Uhr haben sich am Freitag schon viele Einsatzfahrzeuge der Polizei auf dem              gerInnen das Auto ohnehin stehen lassen
Stübenplatz eingefunden. Die DemonstrantInnen kamen drei Stunden später.
                                                                                                oder die Stadt verlassen würde.
han. Die Schaufenster einiger Geschäfte in      deler Damm, wo sie auf andere Demonst-
                                                                                                Das Personal des alten Elbtunnels war hin-
der Veringstraße waren verbarrikadiert, Be-     rantInnen traf, die von der Veddel gestar-
                                                                                                gegen von der Sperrung, die erst rund
sitzer von Cafés und Restaurants hofften,       tet waren. Die etwa 500 TeilnehmerInnen
                                                                                                zehn Tage davor bekannt gegeben wur-
dass alles ruhig bleibt. Um 8 Uhr morgens       liefen friedlich und in freundlicher Abspra-
                                                                                                de, verblüfft. „Ich habe es erst heute Mor-
sollte am vergangenen Freitag auf dem           che mit der Polizei bis zu ihrem erklärten
                                                                                                gen erfahren“, sagte eine Person vom Auf-
Stübenplatz im Reiherstiegviertel eine De-      Ziel, der Kölbrandbrücke. Dort blockierten
                                                                                                sichtspersonal am 26. Juni. „Ich kann mir
monstration unter dem Motto „Shut down          sie für einige Stunden einen Teil der Zufahrt
                                                                                                überhaupt nicht vorstellen, dass hier wäh-
the Logistics of Capital“ starten. Bereits in   zur Brücke. Zeitweise musste wegen des
                                                                                                rend G20 gearbeitet wird.“ Ein anderer Mit-
den frühen Morgenstunden hatten sich auf        Demonstrationszuges der Veddeler Damm
                                                                                                arbeiter berichtet einen Tag vor der Sper-
dem Platz mehr als 15 Polizeibusse einge-       gesperrt werden. Es kam im gesamten Ha-
                                                                                                rung, dass der Tunnel für die Zeit des
funden. Einige Beamte schliefen in den Au-      fenbereich zu starken Verkehrsbehinderun-
                                                                                                G20-Gipfels von Einsatzkräften der Polizei
tos, andere kauften sich Kaffee im Imbiss       gen. Die OrganisatorInnen sprechen von
                                                                                                genutzt werden soll, es habe bereits eine
„Pause“ und versuchten, die Wartezeit zu        einem erfolgreichen Verlauf, weil das er-
                                                                                                Sicherheitseinweisung mit leitenden Beam-
überbrücken.                                    klärte Ziel, die Logistik des Hafens zu stö-
                                                                                                ten gegeben. „Ja, hier sollen die Polizisten
Gegen 7 Uhr trafen die ersten Demonst-          ren, erreicht worden sei.
                                                                                                durch“, sagt der Mitarbeiter.
rantInnen ein. Sie bauten einen Lautspre-                                                       Gerullis weiß weder von der Sicherheitsein-
cherwagen auf, in einem anderen Fahrzeug                                                        weisung für die Polizei, noch ob der Tun-
wurde Milchreis mit Äpfeln für die Demons-                                                      nel von Einsatzkräften genutzt wurde. „Das
trantInnen vorbereitet. Als um 8 Uhr nicht                                                      ist mir nicht bekannt.“ Die Arbeiten seien
mehr als etwa 30 Demonstranten gekom-                                                           erfolgreich verlaufen, 40 Bohrkerne sei-
men waren, zog die Polizei mit dem Großteil                                                     en entnommen und nun zur Untersuchung
ihrer Kräfte wieder ab. Die kleine Gruppe                                                       ins Labor geschickt worden, um zu ermit-
von DemonstrantInnen zog vom Stüben-                                                            teln, was sich unter der Fahrbahn verbirgt.
platz durch den Vogelhüttendeich an der         Rund 500 DemonstrantInnen auf dem               Die komplette Sanierung der Weströhre soll
Ernst-August-Schleuse vorbei bis zum Ved-       Weg zur Köhlbrandbrücke.   Fotos: han           nächstes Jahr beginnen.

Leserbrief
Andy Grote: „Wir betrachten das Oc-             Der bezirkliche Ordnungsdienst brauche          tranten in Entenwerder und überall los, um
cupy-Camp als politische Versamm-               nicht einschreiten, weil die Aktivisten kei-    sie zu hindern, in Zelten zu schlafen. Jeder
lung besonderer Art“ Viele Monate lang          ne Ordnungswidrigkeiten begingen. Die           weiß, wie man friedliche Menschen aggres-
gab es 2013 das bunte Occupy-Camp vor           Bezirksversammlung Hamburg Mitte lehnte         siv macht: indem man den Schlaf unmög-
dem Thalia Theater, mit Versammlungen,          den CDU-Antrag ab, das Lager zu räumen.         lich macht. Genau das scheint das Rezept
Diskussionen,    morgens    verschlafenen       „Leidenschaftlich sprach sich Mittes SPD-       zu sein: Die Prophezeihung von gewalttäti-
Zeltbewohnern. Eine friedliche, freundli-       Fraktionschef Falko Droßmann gegen die          gen Demonstranten muss sich erfüllen; mit
che Dauerdemonstration. Der damalige            Räumung aus“, berichtete das Hamburger          dem mit Tränengas durchgesetzten Schlaf-
Bezirksamtsleiter Andy Grote riet zu mehr       Abendblatt. Und heute? Der zum Innen-           verbot leistet der Innensenator seinen Bei-
„großstädtischer Gelassenheit“, so hieß es      senator aufgestiegene Andy Grote schickt        trag dazu.
im Hamburger Abendblatt vom 22.3.2013.          Polizeihundertschaften gegen die Demons-                              Michael Rothschuh
                                                                                                     Wilhelmsburger InselRundblick 7/2017   3
AKTUELL

Es geht um Kohle - und Gesundheit
Die EU verklagt Deutschland wegen des Kohlekraftwerks in Moorburg. Denn tote Fische
schwimmen nicht gegen den Strom
                                                                                               Die Wilhelmsburger Ärzteschäfte erklärte
                                                                                               damals schon auf ihrer Homepage: „Luft-
                                                                                               verschmutzung in Form von Feinstaub,
                                                                                               Schwefeldioxid, Ozon oder Stickoxiden hat
                                                                                               ernsthafte Auswirkungen auf die Gesund-
                                                                                               heit.“ Besonders häufig komme es zu Atem-
                                                                                               wegserkrankungen. Die Grenzwerte für die
                                                                                               BRD liegen weit über den Werten, die die
                                                                                               WHO als gerade noch tolerierbar ansieht.
                                                                                               Weitere Substanzen tragen ein noch nicht
                                                                                               kalkulierbares Risiko mit sich. „Wir sind
                                                                                               dem in Wilhelmsburg und auf der Veddel
                                                                                               besonders ausgesetzt“, so die Ärzteschaft.
                                                                                               Bei viel Wind und Sonne bringen die Kohle-
                                                                                               und Atomkraftwerke nicht weniger Ener-
                                                                                               gie ins Stromnetz, dadurch entstehen hohe
AktivistInnen blockieren am 9. Juni die Kattwyk-Brücke und verhindern Kohle-Trans-
port nach Moorburg.                                               Foto: Gegenstrom             Kosten im Netz. Das zeigte eine Studie
Ipy. Am 24. April konnten wir in der Tages-     ger Behörde nicht ausreichend war. Scha-       von Greenpeace für das Jahr 2015. In der
presse lesen, dass die Bundesrepublik von       densbegrenzungsmaßnahmen müssen zu             selben Analyse zeigte sich aber, dass das
der Europäischen Kommission angeklagt           100% greifen oder es muss eine Alternati-      Kohlekraftwerk in Moorburg dann weniger
und vom Europäischen Gerichtshof (EuGH)         ve gefunden werden. Die Wirksamkeit und        Strom produziert und ins Netz einspeist,
verurteilt wurde. Die Bundesrepublik hat        Funktionsfähigkeit der Fischtreppe konn-       wenn der Strompreis an der Börse unter
gegen europäisches Umweltrecht versto-          te aber zum Zeitpunkt der Genehmigung          Null gelegen hat. Damit wird das Kraftwerk
ßen (Rechtssache C-142/16 EuGH). Was ist        nicht festgestellt werden. Deshalb ist die     in Moorburg zu einer aktiven Bremse auf
passiert? Nun, das Kohlekraftwerk in Moor-      Entscheidung des schwarz-grünen Senates        dem Weg zu mehr Nutzung von erneuerba-
burg wurde bis zur Urteilsverkündung mit        von 2008 laut EuGH rechtswidrig gewesen.       ren Energien.
dem Wasser der Elbe gekühlt. Dabei wur-         Die BRD habe damit gegen die Habitat-          Der BUND hat vor dem Oberverwaltungs-
de nicht nur Elbwasser angesaugt, son-          Richtline verstoßen, deren Umsetzungsfrist     gericht den ganzjährigen Betrieb des Kühl-
dern auch Fische und Kleinstlebewesen, die      ist mittlerweile abgelaufen. Damit geht der    turms durchgesetzt. Die Stadt Hamburg
dann geschreddert wurden. Zu viele, sagt        EuGH mit seinem Urteil noch weiter, als die    und Vattenfall sind dagegen in Revision ge-
der EuGH, mehr als der Fauna und Flora          Anklage geprüft haben wollte. Die BRD ist      gangen. Die Erfolgsaussichten dieser von
zuzumuten ist.                                  nun aufgefordert diesen Rechtsverstoß zu       Umweltbehörde und Vattenfall beantragten
Karen Kristina Hillmer, Sprecherin von Vat-     beheben. Es drohen Strafgelder.                Revision dürften nach dem Urteil des EuGH
tenfall, entgegnet dazu: „Zur der dem Ver-      Laut Klimaschutzprogramm der Bundesre-         reichlich schlecht stehen. Der BUND hatte
fahren zugrundeliegenden Annahme über           gierung gilt es, den CO2-Ausstoß so zu sen-    die Umweltbehörde deshalb aufgefordert,
die Schädigung von Fischen durch den            ken, dass er 50% weniger beträgt als noch      diese Revision zurückzuziehen. Eine Ent-
Kraftwerksbetrieb verweisen wir auf den         1990. Das soll bis zum Jahr 2050 geschafft     scheidung in dieser Sache hat die Umwelt-
Monitoringbericht für das erste Betriebs-       sein, damit es nicht zu einer Klimakatastro-   behörde noch nicht mitgeteilt.
jahr, nachdem von den besonders schüt-          phe kommt. Schon 2008 sagte der Klima-         „Klimaschutz ist Handarbeit“, sagen die
zenswerten FFH-Fischarten nur eine sehr         forscher Mojib Latif: „Moorburg darf nicht     Aktivist*innen von Gegenstrom Hamburg
geringe Anzahl geschädigt wurden.“ So sol-      gebaut werden! Sonst erreichen wir dieses      dagegen und blockierten die Kattwyk-Brü-
len von Februar 2015 bis März 2016 „we-         Ziel nicht.“ 2015 lagen wir laut Umweltbun-    cke am Morgen des 9. Juni 2017. Sie verhin-
niger als 100 Fische der schützenswerten        desamt bei 28,1%.                              derten den Kohle-Transport nach Moorburg.
FFH-Fischarten geschädigt“ worden sein,         Es sind 8,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr,     Sie seilten sich von der Brücke ab, „um auf
„während mehr als 34.000 dieser Fischar-                                                       die Umweltzerstörung durch die Kohlever-
                                                die das Kraftwerk ausstößt, und die als kli-
ten im selben Zeitraum der Aufstieg ermög-                                                     brennung“ hinzuweisen, zudem stellt eine
                                                maschädlich nachgewiesen wurden - etwa
licht“ worden sein. Sie bezieht sich hier auf                                                  der Aktivistinnen fest: „Warum sollten wir
                                                doppelt so viel wie der Ausstoß des ge-
eine Fischtreppe, die 30 Kilometer elbauf-                                                     also weiter Wälder in tote Mondlandschaf-
                                                samten Hamburger Straßenverkehrs „Das
wärts als Ausgleichsmaßnahme installiert                                                       ten verwandeln und Kohle und Uran um die
                                                lässt Hamburgs CO2-Bilanz um 50 Prozent
wurde.                                                                                         halbe Welt verschiffen?! Die Zeit drängt und
                                                steigen“, heißt es auf der Homepage von
Der EuGH hat zudem festgestellt, dass die                                                      irgendjemand muss sich diesen Machen-
                                                Greenpeace Deutschland. Aus dem Kraft-
Prüfung von umweltverträglichen Kühlal-                                                        schaften in den Weg stellen!“
                                                werk kommen, neben dem CO2, weite-
ternativen durch die zuständige Hambur-         re gesundheitsschädliche Abfallprodukte.

4   Wilhelmsburger InselRundblick 7/2017
AKTUELL

A26-Ost: Fluch und Segen frühzeitiger                                                        sprochen, aber nicht gehalten worden.
                                                                                             Es gibt jedoch neue Überlegungen. Der Vor-
„Bürgerbeteiligung“                                                                          schlag aus dem Perspektiven-Prozess „An-
                                                                                             schluss Pollhornbogen“ in zwei Varianten,
Die Bürger werden frühzeitig informiert – aber wichtige
                                                                                             einmal halbseitiger Anschluss Richtung Os-
Fragen, wie zum Beispiel zu den Kosten, bleiben offen                                        ten in Verlängerung des Pollhorner Haupt-
                                                            So war es auch bei dem           deichs oder Verlängerung des Pollhorner
                                                            Quartiersgespräch am 19.         Hauptdeichs auf die Kornweide, um die An-
                                                            Juni 2017 im Leonardo-Hotel      schlussstelle Hohe Schaar zu nutzen, soll
                                                            Stillhorn. Stefan Deyß, Abtei-   geprüft werden. Der Vorschlag aus dem Pu-
                                                            lung Bundesfernstraßen der       blikum, entgegen früherer Vorgaben, eine
                                                            BWVI, erklärte, dass Ham-        Auffahrt von der A26 auf die neue Reichs-
                                                            burg im Auftrag des Bundes       straße nach Norden zu planen, stieß auf
                                                            mit der Planung und Durch-       Skepsis: „Dafür ist die verlegte Wilhelms-
                                                            führung des Autobahnbaus         burger Reichsstraße nicht ausgelegt“, so die
                                                            beauftragt sei. Die Planung      Planer. Dem wurde aus dem Publikum vehe-
                                                            macht die DEGES, wie auch        ment widersprochen.
                                                            schon bei der Wilhelmsbur-       Das Bündnis Verkehrswende Hamburg for-
                                                            ger Reichsstraße.                dert einen Stopp der Planung für die Hafen-
                                                            Sebastian Haß, Projektleiter     querspange A26-Ost. Auch der Bezirk Har-
Stefan Deyß, Verkehrsbehörde, und Sebastian Haß, DE-
                                                            bei der DEGES, stellte den       burg hat erhebliche Bedenken gegen den
GES, erklärten beim „Quartiersgespräch“ im Leonardo-
Hotel Stillhorn den Bürgern, warum Hamburg ihrer Mei-       Planungsstand vor und bot        Verlauf der Trasse im Bereich Moorburg. Es
nung nach die A26-Ost braucht. Bei den Bürgern kam          individuelle Gespräche an.       gab 1300 Einwendungen. Für den letzten
keine Freude auf.                               Foto: MG    Die Veränderung der Pläne        Abschnitt Katenweg/Stillhorn/Kirchdorf-Süd
MG. Die sogenannte Bürgerbeteiligung wird - Verkürzung des Tunnels, Wegfall des Tro-         gibt es immer neue Varianten, die eine neue
bei der Planung der A26 groß geschrieben. ges bis zur A1 - begründete er mit den For-        Linienbestimmung erfordern.
Zum Einen gibt es das Verfahren „Perspek- derungen des Bundesverkehrsministeriums:           Die Präsentation der DEGES finden Sie
tiven! Miteinander planen für die Elbinseln“ Entzerrung des Komplexknotens AD/AS Still-      auf unserer Internetseite
im Bürgerhaus Wilhelmsburg. Die Vorschlä- horn und Wegfall des Troges (zu teuer we-          www.inselrundblick.de.
ge von dort werden in einem BürgerInnen- gen des hohen Grundwasserspiegels). In-             Informieren Sie sich über Alternativen
Gutachten zusammen gefasst. Zum ande- zwischen werden die Kosten der A26-Ost                 zur A26-Ost beim Bündnis Verkehrs-
ren laden die DEGES und die Behörde für bereits auf weit über eine Milliarde veran-          wende unter
Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) schlagt, auch ohne Trog. Haß: „Ich weiß, die       http://verkehrswende-hamburg.net.
zu Quartiersgesprächen für AnwohnerInnen Begeisterung hält sich schwer in Grenzen
ein. Diese Gespräche werden von Vertre- und die AS Otto-Brenner-Straße stößt nicht
                                                                                                         Dringend!
tern der DEGES und der Behörde geführt, auf Gegenliebe“. Deshalb gebe es diesen in-               AusträgerInnen gesu
die den BürgerInnen die angeblichen Vortei- tensiven Dialog. Aber diese Lösung sei aus                               cht!
                                                                                               Besonders für das Ge
                                                                                                                     werbegebiet
le einer neuen Stadtautobahn anhand von verkehrlicher Sicht die Standardlösung. Ein            Stenzelring/Schlenz
                                                                                                                    igstraße und
Prognosen erläutern. Für Bedenken wird feinerer Plan, Variante 2a, Ausklinken nach                     für Georgswerder
Verständnis gezeigt und die Prüfung von Al- Süden mit einer Rampe über die Kornweide           brauchen wir ehren
                                                                                                                   amtliche Aus-
ternativvorschlägen zugesagt. Der Wunsch werde geprüft. Sein Hinweis auf Lärmschutz           trägerInnen. Bitte me
                                                                                                                     lden Sie sich
der BürgerInnen, auch einmal die entschei- über der gesetzlichen Norm stieß auf Skep-
                                                                                                             unter
denden Politiker vor Ort zu sehen, läuft al- sis, denn das war bei der Verlegung der Wil-     Tel. 040/401 959 27
                                                                                                                   oder per Mail:
lerdings ins Leere.                          helmsburger Reichsstraße auch schon ver-           briefkasten@inselrun
                                                                                                                      dblick.de

                                                                                     Tel. 752 80 56 • Veringstraße 71

                                                                                                  Wilhelmsburger InselRundblick 7/2017   5
AKTUELL

Dritter und letzter Teil der Nord-Süd-Achse                                                  Was braucht
vorgestellt                                                                                  Wilhelmsburg?
1000 Wohneinheiten im Spreehafenviertel geplant                                              Team der Friedenskirche in
                                                                                             der Weimarer Straße holt
                                                                                             Stimmungsbild ein
                                                                                             Karsten Mohr. Ein Team der Friedenskir-
                                                                                             che in der Weimarer Straße stellte diese
                                                                                             Frage vom 29.6. bis 1.7. den PassantInnen
                                                                                             auf dem Stübenplatz und dem Berta-Krö-
                                                                                             ger-Platz. Cirka 220 Antworten wurden auf
                                                                                             Zetteln gesammelt und sortiert. Aus den
                                                                                             Antworten kristallisierten sich schnell ei-
                                                                                             nige Schwerpunkte heraus: Sicherheit und
                                                                                             Sauberkeit, Angebote für (kleine) Kinder,
                                                                                             mehr Kultur und Begegnung, ein Kino usw.
                                                                                             Auch wenn die Befragung nicht repräsen-
                                                                                             tativ ist, bietet sie doch ein Stimmungsbild
                                                                                             und Ansätze für nötige Veränderungen.
Der IBA-Entwurf für das Spreehafenviertel.                          Grafik IBA, Foto: MG     Pastor Karsten Mohr möchte die Ergebnis-
                                                                                             se im Stadtteilbeirat, Regionalausschuss
MG. Nach den Planungsprozessen für das         Bäume erhalten“. Er bestätigte aber, dass     und in den kirchlichen Gremien weiter vo-
Wilhelmsburger Rathausviertel und dem          sich die IBA GmbH schon mit notwendigen       rantreiben. Aber die Friedenskirche in der
Elbinselquartier geht es jetzt um das Drei-    Ausgleichsmaßnahmen beschäftige. Diese        Weimarer Straße will sich auch selbst mehr
eck an der Harburger Chaussee, die als viel    sollten so nah wie möglich erfolgen, aber     engagieren.
befahrene Straße erhalten bleiben wird.        in Hamburg-Mitte und Wilhelmsburg sei-        Die Aktion auf dem Stübenplatz und dem
Das Verfahren ist immer dasselbe: Online-      en die Flächen begrenzt. Die Nachfrage, ob    Berta-Kröger-Platz war ein gutes Beispiel.
Beteiligung war vom 8. bis 28. Juni 2017,      es die Bedarfsanalyse gebe, die im ersten     Die Umfrage wurde unterstützt durch eine
am 15. Juni folgte die Auftaktveranstal-       Teil des Perspektivenprozesses 2013 von       mobile Bühne, auf der gesungen wurde.
tung. Der Workshop fand am 5. Juli statt.      der AG Wohnen vorgeschlagen wurde, be-        Eine Hüpfburg war der Anziehungspunkt
Das Ergebnis wird den Planungsbüros mit-       antwortete Karen Pein, Geschäftsführerin      für Kinder und Familien. Die Wilhelmsburger
geteilt ...                                    der IBA, mit Nein. Es würde mit 100 qm je     Tafel hatte einen großen Grill- und Kuchen-
Bei der Auftaktveranstaltung am 15. Juni       Wohneinheit (nicht gleich Wohnfläche) ge-     stand aufgebaut. Zum One-World-Team ge-
waren viele Interessierte, auch aus dem        rechnet, wie immer im 1/3 Mix, wobei auch     hörten MitarbeiterInnen aus fünf Ländern,
Reiherstiegviertel, anwesend, die sich um      die Mietwohnungen mit zirka 8 Euro/Qua-       die sich in mindestens 10 Sprachen verstän-
den vorhandenen Wald sorgten. Zu Recht.        dratmeter preisgedämpft seien. Es würde       digen konnten. So wurden viele Flüchtlinge
Auf die Frage: „Wie viel Wald bleibt erhal-    viel Platz für Baugemeinschaften geben.       und MigrantInnen in den Dialog einbezo-
ten?“, erwiderte Christian Hinz, Projektlei-   Zu den Bedenken, dass der Öffentliche         gen. Es entstand – für Wilhelmsburg typisch
ter bei der IBA GmbH, lakonisch: „Der Test-    Nahverkehr nicht noch mehr Menschen           – eine multikulturelle, bunte Atmosphäre
entwurf geht von 1000 Wohneinheiten aus.       befördern könne und die Kapazitäten der       mit vielen bewegenden Begegnungen. So
Da bleibt von den Waldstrukturen in der        Busbahnhöfe an ihrer Grenze seien, wur-       brachte ein Flüchtling der frierenden Gruppe
Fläche nicht viel. Im Uferbereich bleiben      de darauf verwiesen, dass es eine neue        auf dem Stübenplatz bei dem Dauerregen
                                                                    Buslinie geben wür-      am Freitag warmen Tee. Bei einigen Men-
                                                                    de. Pein: „Das kommt     schen gab es Tränen, bei anderen strahlen-
                                                                    im Rahmen der Funk-      de Gesichter, als sie in ihrer Muttersprache
                                                                    tionsplanung,     Bus-   angesprochen wurden.
                                                                    se, Kitaplätze usw.      Auf die Frage: „Was braucht Wilhelmsburg?“
                                                                    Das Vorhaben dau-        antwortete ein Mann spontan: „Brückenbau-
                                                                    ert noch einige Jahre,   er“. „Genau das wollen wir mit der Friedens-
                                                                    in denen man die In-     kirche sein“, erwiderte Pastor Mohr. In die
                                                                    frastruktur anpassen     InselArche, die zzt. erweitert wird, kommen
                                                                    kann.“ Sie verwies       Kinder aus vielen verschiedenen Ländern.
                                                                    auch auf die beste-      Zu allen Veranstaltungen kommen Migran-
                                                                    hende Buslinie zum       tInnen und Flüchtlinge. Sie sind ein großer
                                                                    alten Elbtunnel und      Gewinn für die Gemeinschaft. Der Name
                                                                    auf die Fähre.           „Friedenskirche“ ist Programm.

6   Wilhelmsburger InselRundblick 7/2017
AKTUELL

Warum das Geben&Nehmen-Regal stehen bleiben sollte
Ein Beitrag von Leon Stein, 12 Jahre alt
                                                                                              einem zentralen Ort aufgebaut ist, funkti-
                                                                                              oniert es deutlich effizienter als das „Zum-
                                                                                              Verschenken-Prinzip“ auf dem Bürgersteig
                                                                                              vor dem eigenen Haus. Leider gibt es seit
                                                                                              einiger Zeit Beschwerden über das Regal.
                                                                                              Wieso, ist mir unklar. Das Regal ist relativ
                                                                                              sauber gehalten und wenn wir Schuhe oder
                                                                                              derartiges dort abstellen, ist es innerhalb
                                                                                              von Minuten weg.
                                                                                              Selbstverständlich ist es auch besser für
                                                                                              die Umwelt und den Geldbeutel, wenn man
                                                                                              die Produkte weitergibt, anstatt sie wegzu-
                                                                                              schmeißen. Schließlich müssen diese Sa-
                                                                                              chen auch produziert werden, häufig unter
                                                                                              schlechten Bedingungen (Kinderarbeit &
                                                                                              Co.) und das verbraucht Ressourcen.
Das Geben&Nehmen-Regal in der Fährstraße/Ecke Veringstraße wird von vielen Wil-               Zusätzlich kann ich mir gut vorstellen, dass
helmsburgerInnen genutzt.                                               Foto: han             sich Flüchtlinge und Neuankömmlinge über
Bücher kosten Geld. Spielzeug auch. Klei-      straße eine bestimmte Vorrichtung, das         diese Vorrichtung freuen. Wenn man neu in
dung kostet sehr viel Geld. Die beste Art      Geben&Nehmen-Regal. Das Prinzip: Dort          diesem Land ist, ist es bestimmt praktisch,
solche Sachen zu bekommen (oder loszu-         steht ein Regal mit Comics, Spielzeug, Klei-   wenn man wenigstens die modernen Stan-
werden) ist das Verschenken und/oder Ge-       dung, Büchern und jede Menge anderem           dards wie frische Klamotten oder Schuhe
schenktbekommen.                               Zeugs gefüllt, wo man Sachen herausneh-        besitzt. Aus diesen Gründen wünsche ich
Seit einiger Zeit gibt es dafür in der Fähr-   men und hineintun kann. Da das Ganze an        mir, dass das Geben&Nehmen-Regal bleibt.

                                                                                                                              DMB

                     Lotse-Betreuung
       Individuelle Unterstützung für Menschen mit
        psychischen Erkrankungen in Wilhelmsburg
                                                                                       Jeden Donnerstag
                    Tel. 040/30 09 33 01
              Fährstraße 66, 21107 Hamburg
              bewo-lotse@der-hafen-vph.de
                  www.der-hafen-vph.de
                     Lotse-Beratung
            Beratung und Krisenintervention                                                    879 79-0
                  Tel. 040/75 660 175                                        Beim Strohhause 20 • 20097 Hamburg
             Fährstraße 70, 21107 Hamburg                                         mieterverein-hamburg.de
     lotse@der-hafen-vph.de; www.der-hafen-vph.de

                                                                                                   Wilhelmsburger InselRundblick 7/2017   7
AKTUELL

Mit dem Rad durch Wilhelmsburg
Hamburg landet beim Fahrrad-Klimatest wieder auf den
letzten Plätzen. Wie sieht es auf den Elbinseln aus?
                                                 heit auf den in den letzten Jahren überall
                                                 angelegten Radstreifen. Zwar biete die
                                                 Verlegung des Radverkehrs auf die Fahr-
                                                 bahn im Prinzip mehr Sicherheit. Die Rad-
                                                 streifen seien aber oft viel zu schmal, der
                                                 Überholabstand zu gering und sie würden
                                                 von Autos zugeparkt. (Im vielbeschwore-
                                                 nen Kopenhagen sind die fahrbahngeführ-
                                                 ten Radwege drei Meter breit und haben zur
                                                 Autospur hin einen Bordstein.)
                                                 Ein Problem für viele AlltagsradfahrerInnen    Kirchdorfer Straße, Bushaltestelle In-
                                                 ist außerdem, dass die Velorouten vor allem    selpark: Der Fahrradweg ist zugleich der
                                                 stadtteilübergreifende „Fernstraßen“ sind,     Bushalteplatz.              Alle Fotos: hk
                                                 auf denen man schnell mit dem Rad vom         weg Loop, der aber eigentlich kein Rad-
                                                 Stadtrand ins Zentrum fahren kann und um-     weg sondern eine „Vielzweckstrecke“ für
                                                 gekehrt. Die innerörtlichen Radwege, auf      RadfahrerInnen, FußgängerInnen, Jogge-
                                                 denen man zum Einkaufen, zum Arzt oder        rInnen und SkaterInnen ist. Außerdem
                                                 zur Schule fährt, sind nicht Thema der Velo-  die Veloroute 11, die vom Elbtunnel über
Trotz Verkehrsberuhigung ist die Vering-
                                                 routen-Planung.                               die neue Klütjenfelder Fahrradbrücke (kein
straße für das Lieferfahrrad zu gefährlich       Wilhelmsburger RadfahrerInnen können          Winterdienst) und seit einem halben Jahr
- nun quält es sich auf dem alten aufge-         viele Kritikpunkte aus der ADFC-Umfrage       bis zur Mannesallee führt. Ansonsten ist
malten Fahrradweg auf dem Bürgersteig.
                                                 bestätigen. Und immerhin wurden die Elb-      wenig passiert. Immer noch gibt es alte
hk. Bei der bundesweiten Umfrage des „All-       inseln ja zu IBA-Zeiten von Senator Horch     verkommene Radwege, neue Radstreifen,
gemeinen Deutschen Fahrradclubs“ (ADFC)          zur Fahrradmodell-Stadt der Fahrradstadt      die im Nichts enden und statt ernsthaf-
landete Hamburg wieder ganz hinten auf           Hamburg ernannt. Besonders hervorgeho-        ter Planungen fahrradpolitische Schildbür-
Platz 31 von 39 Großstädten. Die Opposition      ben wurde damals der 5 km lange Rund-         gerstreiche. Bei maroden Radwegen wird
kritisiert, dass die Fahrradpolitik des Senats   Plötzlich Schluss mit freier Fahrt: Übergang vom Loop      statt einer Instandsetzung die
vor allem aus ständigem Selbstlob bestehe,       (Gerd-Schwämmle-Weg) über die Dratelnstraße.               Benutzungspflicht aufgeho-
aber eine wirkliche verkehrspolitische Wen-                                                                 ben und die RadfahrerInnen
de mit einer Abkehr von der „autogerechten                                                                  auf die Fahrbahn verwiesen;
Stadt“ noch nicht erkennbar sei. So kritisiert                                                              Fahrradschutzstreifen    wer-
der ADFC die immer wieder geänderten Plä-                                                                   den wieder entfernt, aber das
ne für das Velorouten-Netz. Im Konfliktfall                                                                 Fahrradsymbol auf der Stra-
würden statt einer Einschränkung von Auto-                                                                  ße belassen; beliebt ist auch
Fahrspuren die Fahrradstreifen schmaler ge-                                                                 die Beschilderung von Geh-
macht oder auch alte Fahrradwege nur mit                                                                    wegen als gemeinsame Geh-
dem Schild „Veloroute“ versehen.                                                                            und Radwege oder „nur“ als
Bemängelt wurden von den TeilnehmerIn-                                                                      Gehweg mit dem weißen Zu-
nen der Umfrage vor allem schlechte, holpri-                                                                satzzeichen 1022-10 „Radver-
ge Alt-Radwege und die mangelhafte Sicher-                                                                  kehr frei“.

8    Wilhelmsburger InselRundblick 7/2017
AKTUELL

Eine kleine Fahrrad-Safari in Bildern                                                                                                                                 „Das Hamburger
                                                                                                                                                                      Rathaus“

                                                                                                                                                e Variante ist dann
                                                                                                                                                 nnen beliebt ...
                                                                                                                                                                      Informationsbroschüre für

                                     Radweg? Da war doch mal was? Südliche
                                                                                                                                                                      Geflüchtete zu Regierung
                                                                                                                                                                      und Verwaltung in Hamburg
                                                                                                                                                                      PM. Auf Arabisch, Deutsch, Englisch, Far-

                                                                                                                   besonders bei den FußgängerI
                                                                                                                   An der Neuhöfer Straße: Dies
                                                                                                                                                                      si, Tigrinya erschienen und mit vielen Bil-
                                                                                                                                                                      dern versehen, möchte die Broschüre beim
                                                                                                                                                                      Eingewöhnen in Hamburg helfen. Die Lan-
                                                                                                                                                                      deszentrale für politische Bildung gibt neu
                                                                                                                                                                      in Hamburg Angekommenen mit dieser Pu-
                                     Veringstraße.

                                                                                                                                                                      blikation eine Begleiterin an die Hand, um
                                                                                                                                                                      sich im Senats- und Bürgerschaftsgehege
                                                                                                                                                                      besser zurecht zu finden und die Strukturen
                                                                                                                                                                      der parlamentarischen Demokratie der Frei-
                                                                                                                                                                      en und Hansestadt Hamburg zu verstehen.
                                                                                                                                                                      Das 28-seitige Heft informiert in verständ-
                                                                                                                                                                      licher Sprache über Hamburgs politischen
                                                                                                                                                                      Alltag und dessen Basis, über Grundgesetz,
                                                                                                                                                                      Grundrechte und Gewaltenteilung sowie
                                                                                                                                                                      über die Hamburger Verfassung.
                                                                                                                                                                      „Das Hamburger Rathaus – Sitz des Ham-
                                                                                                                                                                      burger Landesparlaments und der Hambur-
                                                                                                                                                                      ger Landesregierung“ steht für Geflüchtete
                                                                                                                                                                      und interessierte BürgerInnen in fünf Spra-
                                                                                                                                                                      chen als PDF-Download auf der Internet-
                                                                                                                                                                      seite der Landeszentrale für politische Bil-
                                                                                                                                                                      dung (www.hamburg.de/politische-bildung)
                                   Westseite                                                                   Ostseite
                                                                                                                                                                      zur Verfügung. Auf Papier kann es während
                    egende Kirch- Ja, ganz richtig: Die krautigen Grünstreifen neben
 ... und aus! Radw                                                                                                                                                    der Öffnungszeiten (Mo. – Do., 12.30 Uhr
             ße /S -B ahn-Brücke. den Gehwegen waren mal die Fahrradwege der Otto-
 dorfer Stra                                                                                                                                                          – 17 Uhr; Fr., 12.30 Uhr – 16.30 Uhr) im In-
                                  Brenner-Straße.
                                                                                                                                                                      foladen der Landeszentrale, Dammtorwall
                                                                                                                                                                      1, 20354 Hamburg, abgeholt werden. Das
                                                                                                                                                                      Booklet wird außerdem an die Hamburger
                                                                                                                                                                      Erstaufnahmeeinrichtungen verteilt und ist
                                                                                                                                                                      auch im Klassensatz erhältlich.

Erst soll der Radler sich auf dem gefährlich
schmalen Radstreifen kleinmachen - und
dann plötzlich vor den Autos ausbreiten:
Georg-Wilhelm-Straße/Ecke Pollhornweg.

                                                                             Die Abgrenzung gegenüber der
                              

                                                                             Autofahrbahn lässt sich nur                                                                                                 9.00 - 18 Uhr
                                                                                                         erahnen:
                                                                             Der Fahrradstreifen auf der Geo                                                                Freitag, 9.00 - 16.00 Uhr
                                                                                                             rg-
                                                                             Wilhelm-Straße.

                                                                                                                 Alter!“
                                                                             „Kannst du in die Tonne hau‘n,
                                                                                     lcon tain er und das   Sch ild - was
                                                                             Der Mül
                                                                                                   gem  ent  an   der
                                                                             das Baustellenmana
                                                                                                                Fahrrad-
                                                                             Kornweide von einem Weg für
                                                                             fahrer und Fußgänger     hält .

                                                                                                                                                                           Wilhelmsburger InselRundblick 7/2017          9
ÖKOLOGIE & NATUR

Dicke Luft in Hamburgs Süden
Südlich der Elbe plant Hamburg keine Maßnahmen zur Luftverbesserung
                                                                                         nach dem FFF(fristlos, formlos, fruchtlos)-
                                                                                         Prinzip zwar nicht fristlos, aber form- und
                                                                                         fruchtlos.“
                                                                                         Auf Wilhelmsburg wird die Luft im Park
                                                                                         hinter dem Bunker gemessen. Wilhelms-
                                                                                         burg ist besonders belastet durch den Ha-
                                                                                         fen, das Kohlekraftwerk Moorburg und die
                                                                                         Verkehrstrassen quer über die Insel. Wei-
                                                                                         tere Messstationen sind daher erforder-
                                                                                         lich, um die tatsächliche und zukünftige
                                                                                         gesundheitliche Belastung der Bewohne-
                                                                                         rInnen durch Stickoxid, Kohlenmonoxid,
                                                                                         Kohlendioxid, Kohlenwasserstoff, Fein-
                                                                                         staub und Schwefeldioxid festzustellen.
                                                                                         „Die Zweite Fortschreibung des Luftrein-
                                                                                         halteplans für Hamburg mit der Darstel-
                                                                                         lung des Ablaufs des Beteiligungsverfah-
                                                                                         rens sowie der Gründe und Erwägungen,
                                                                                         auf denen die getroffene Entscheidung
                                                                                         beruht, kann noch bis einschließlich 17.
VertreterInnen vom „Bündnis Verkehrswende Hamburg“ übergeben vor der Umwelt-             Juli 2017 bei der Behörde für Umwelt und
behörde (BUE) Stellungnahmen zur 2. Fortschreibung des Luftreinhalteplans an den         Energie, Neuenfelder Straße 19, von Mon-
Pressesprecher der BUE, Jan Dube.                                         Foto: MG
                                                                                         tag bis Donnerstag in der Zeit von 8 bis 15
MG. Mit Fristablauf 23. Juni 2017 überga-    serung der Luft für Hamburg nördlich der    Uhr und am Freitag in der Zeit von 8 bis 14
ben Mitglieder des Bündnisses Verkehrs-      Elbe vorsieht und fordert für Hamburgs      Uhr persönlich eingesehen werden (eine
wende Hamburg rund achtzig Stellung-         Süden: Die A26-Ost darf nicht gebaut wer-   Mitnahme ist nicht möglich)“.
nahmen gegen die 2. Fortschreibung des       den, qualitative Verbes-
Luftreinhalteplans. Jan Dube, Pressespre-    serungen bei der S-Bahn
cher der Behörde für Umwelt und Ener-        müssen umgesetzt wer-
gie (BUE), nahm die Dokumente entgegen       den und die konkrete Pla-
und bestätigte, diese an die Fachabteilung   nung einer U-Bahn muss
weiter zu geben. Insgesamt sind laut Um-     starten. Nach überschlä-
weltbehörde mehr als 150 Einwendungen        giger Durchsicht sind die
eingegangen. Durch Vorgaben der Euro-        auf die A26-Ost bezoge-
päischen Union war Hamburg verpflichtet,     nen Einwendungen nicht
einen neuen Luftreinhalteplan bis zum 30.    aufgenommen worden.
Juni 2017 zu beschließen.                    Michael Rothschuh vom
Das Bündnis Verkehrswende Hamburg be-        Bündnis    Verkehrswen-
mängelt, dass der Luftreinhalteplan le-      de Hamburg meint dazu:
diglich konkrete Maßnahmen zur Verbes-       „Einwendungen      waren

10   Wilhelmsburger InselRundblick 7/2017
ÖKOLOGIE & NATUR

Wetternmacher sind keine Wettermacher
Eine neunte und eine erste Klasse haben hinter ihrer Schule                                           Umgang mit kleinen Kindern, führten Kennen-
am Perlstieg die Bauwiesenwettern renaturiert                                                         lerntage durch, spielten Spiele zusammen oder
                                                                                                      halfen den Erstklässlern beim Austeilen des
                                                                                                      Mittagessens. Ein erster gemeinsamer Ausflug
                                                                                                      führte sie in den Garten von Dominiks Opa: Am
                                                                                                      Teich erklärten die „Großen“ den „Kleinen“ die
                                                                                                      verschiedenen Stadien einer Kaulquappe. Ge-
                                                                                                      nial!
                                                                                                      Nun folgten mehrere gemeinsame Lern- und
                                                                                                      Arbeitstermine an der Bauwiesenwettern. „Wir
                                                                                                      haben am Uferbereich Kieselsteine verteilt,
                                                                                                      um den Weg zum Wasser zu verbessern. Beim
                                                                                                      Verteilen der Kieselsteine haben die kleinen
                                                                                                      Kinder gut mitgeholfen. Es dauerte zwar da-
                                                                                                      durch alles ein bisschen länger, aber sie waren
Groß und Klein arbeiten zusammen: Der Kies muss ans Ufer gebracht werden. Das er-                     eine tolle Hilfe. Für mich war es schön, auch
ledigen die Neunt- und Erstklässler gemeinsam.                           Foto: ein                    mal die Lehrerrolle übernehmen zu dürfen“,
Iris Hahn-Möller. Der Termin stand schon          senlehrerin Kathrin Wittmaack verschiedene          berichtet Maya Voß (15 Jahre). „Und wir ha-
lange fest: Die Klasse 9c der Stadtteilschule     schulnahe Gewässer auf und führte diverse           ben Holzpfähle mit dem Vorschlaghammer ins
Wilhelmsburg (Profil: Wasserklasse) hatte zur     Wasseranalysen durch. Die nächste Phase war,        Wasser gehauen. Am Holz sollen sich nun klei-
großen Präsentation ihres Naturprojektes am       ein Gewässer auszuwählen, das mechanisch            ne Wasserlebewesen ansiedeln“, erklärt Chris-
22. Juni um Punkt 12 Uhr an die Bauwettern        bearbeitet werden soll, um die Wassergüte-          tian Oliviera (16 Jahre). Allen, Groß und Klein,
eingeladen. Die Bauwiesenwettern, ein Ent-        struktur zu verbessern. Dazu wurden Teilpläne       bleibt sicherlich das Blesshuhnküken in Erinne-
wässerungskanal, fließt hinter der Schule am      zur Renaturierung der Bauwiesenwettern erar-        rung, dass sich im Wassergestrüpp verfangen
Perlstieg in den Aßmannkanal. Dort vor Ort, di-   beitet, Timm Ruben Geissler organisierte das        hatte und vor dem Ertrinken von Maya gerettet
rekt am Wasser, wollten die Jugendlichen dem      notwendige Baumaterial, die Pflanzen und die        werden konnte.
interessierten Publikum die Ergebnisse ihrer      Arbeitsgeräte und hielt den Kontakt mit dem         Die Initiatoren und finanziellen Unterstützer
monatelangen Arbeit „live und in Farbe“ prä-      Bezirksamt Mitte.                                   des Projektes, Stefanie Schäfermeyer-Gomm
sentieren. Alle Stellwände standen, die Kaul-     Der nächste Schritt dieses Projektes sucht Sei-     vom Amt für Umweltschutz und Knut Harald
quappen waren im Eimer zur Ansicht gefan-         nesgleichen in Hamburg. Die Jugendlichen in-        Larsen vom Bezirksamt Mitte/Wasserschutz,
gen - doch dann fiel um viertel vor zwölf alles   volvierten in ihr Wasserprojekt eine Grund-         zeigten sich von der Präsentation sehr beein-
ins Wasser: Ein Unwetter mit Sturm und Star-      schulklasse. Die Wahl fiel auf die Klasse 1a, die   druckt: „Es ist großartig, dass die Schülerinnen
kregen zwang die Klasse, die Präsentation ins     Profilklasse „Maritime Welten“. Klassenlehrerin     und Schüler bereits in so jungen Jahren an das
Klassenzimmer der 1a zu verlegen.                 der 1a, Maike Eggerstedt, war sofort begeis-        Gewässer herangeführt werden und lernen,
Patschnass, doch mit großem Elan, zeigten die     tert: „Das Projekt passte genau in unser Pro-       diesen Lebensraum zu schützen“, strahlt Ste-
Jugendlichen anschaulich, was sie über meh-       fil, und die Bauwettern war schnell zu Fuß zu       fanie Schäfermeyer-Gomm. „Das ist eine ge-
rere Monate in Zusammenarbeit mit Timm Ru-        erreichen.“                                         lungene Maßnahme zum Gewässerschutz in
ben Geissler von WasserLand.net am Wasser         Auf die Zusammenarbeit mit den zehn Jah-            Hamburg.“ Ein großes Anliegen der Klasse 1a
gelernt und gearbeitet hatten.                    re jüngeren Schülerinnen und Schülern be-           ist es, ein Schild an der Bauwiesenwettern auf-
Begonnen hatte alles bereits im November          reiteten sich die Neuntklässler perfekt vor:        zustellen: Die Wilhelmsburger sollen ihren Müll
2016: Die Klasse 9c suchte mit ihrer Klas-        Sie besuchten ein sechstägiges Seminar zum          nicht einfach in die Bauwiesenwettern werfen.

                                                                                                              Wilhelmsburger InselRundblick 7/2017   11
ÖKOLOGIE & NATUR • KULTUR                                                                                            KULTUR

Watt in der Stadt                                                                              Ballinstadt-Jubiläum
Konkrete Planung für die Deichrückverlegung Ellerholz                                          Auswanderermuseum erst
beginnt                                                                                        einmal für weitere zehn
                                                                                               Jahre auf der Veddel

Seit 2012 läuft die Deichrückverlegung Kreetsand im Südosten Wilhelmsburgs, als
Ausgleichsmaßnahme für die Hamburger Deicherhöhungen. Ab 2020 kommt das Ge-                    Sonderausstellung in der Ballinstadt bis
biet Ellerholz weiter südlich hinzu. Wertvoller Tidelebensraum entsteht. Grafik: HPA           zum 3. September 2017: „Bin Abgereist –
                                                                                               Koffergeschichten“.             Foto: MG
MG. Hamburgs neues Deicherhöhungspro-          ner Sturmflut - gewährleistet. Der alte Deich
gramm (103 km Deichlinie binnen 25 Jahren      wird erst zurückgebaut, wenn der neue sich      MG. Viele glaubten vor zehn Jahren nicht
um mindestens 80 cm höher) startet im Nor-     gesetzt hat und standsicher ist. Die Deiche     an eine langfristige Perspektive für das
den der Veddel. Im Jahre 2012 wurde der        in Ellerholz würden damit später höher und      Auswanderermuseum auf der Veddel und
Bemessungswasserstand von 7,30 m über          sicherer sein als bislang.                      es sah auch nicht immer gut aus für das
NN auf 8,10 m über NN erhöht. Grund für        Ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche        Erlebnismuseum, das ohne öffentliche Zu-
die weiter notwendige Erhöhung der Deiche      Deichrückverlegung ist die seit 2012 lau-       schüsse zum laufenden Betrieb überleben
sei unter anderem der Klimawandel. Ein Ein-    fende Maßnahme Kreetsand, über die WIR          muss. Jetzt sieht es gut aus und im vorigen
fluss der geplanten weiteren Elbvertiefung     mehrfach berichteten. Auch wenn Eller-          Jahr wurde der Vertrag mit der Stadt Ham-
wird von den Fachleuten verneint.              holz nur knapp halb so groß ist, wird auch      burg für weitere zehn Jahre verlängert.
Mit der Erhöhung muss auch das Deichpro-       hier an der Elbe wertvoller Tidelebens-         Seit dem Umbau und der Erweiterung im
fil in der Breite angepasst werden. Eine Er-   raum mit einer Wattlandschaft entstehen.        vorigen Jahr wird in der neuen Haupt-
höhung um einen Meter führt zu einer Ver-      „Watt in der Stadt, welche Metropole hat        ausstellung die Ein- und Auswandererge-
breiterung um sechs Meter. Dafür muss          das schon“, meint Jens Kerstan, Hamburgs        schichte über vier Epochen hinweg bis zur
naturschutzrechtlich ein Ausgleich geschaf-    Umweltsenator.                                  Gegenwart gezeigt. War Deutschland An-
fen werden, z.B. durch eine weitere Deich-                                                     fang des 19. Jahrhunderts ein Land, aus
rückverlegung. Die Voruntersuchung hat                                                         dem Menschen vor der Armut flüchteten,
                                                             Rundgang                          so ist es inzwischen zu einem Hoffnungs-
ergeben, dass eine solche Maßnahme im
                                                Unsere LeserInnen haben Gelegenheit,           land für viele Menschen geworden.
Bereich des Altspülfeldes Ellerholz umsetz-
                                                sich die Deichrückverlegungs-Maßnah-           Für Jung und Alt gibt es das multimediale
bar ist.
                                                me Kreetsand anzuschauen. WIR la-              und interaktive Spiel „SIMMIGRANT“, das
Nach der Machbarkeitsstudie bereitet der
                                                den ein zu einer Führung auf dem               eine ganz persönliche „Auswanderung“ si-
Senat jetzt die konkrete Planung und Um-
                                                Gelände der Deichrückverlegung                 muliert.
setzung vor. Mit dem neu gewonnenen,
                                                Kreetsand mit Harald Köpke vom                 Das Familienforschungszentrum ermöglicht
ökologisch wertvollen rund 20 Hektar gro-
                                                BUND am 25. Juli 2017 um 17 Uhr.               die Suche nach Familienmitgliedern, die
ßen Deichvorland wird nach Mitteilung der
                                                Treffpunkt ist die Zufahrt Obergeorgs-         ausgewandert sind. Über 5 Millionen Da-
Behörde für Umwelt und Energie (BUE) der
                                                werder Hauptdeich/Kreetsander Haupt-           ten wurden digitalisiert. Einmalig ist, dass
Ausgleich für alle Hamburger Deichbaumaß-
                                                deich, Ecke Obergeorgswerder Deich.            diese Daten auch die vorherigen Wohnorte
nahmen komplett erreicht. Baubeginn ist für
                                                Die Führung ist kostenfrei. Wer mag,           der Auswanderer enthalten, was die Suche
2020 vorgesehen. Die Bauzeit wird mehrere
                                                gibt eine Spende für den Wilhelmsbur-          erleichtert. Das Familienforschungszent-
Jahre betragen.
                                                ger InselRundblick. Anmeldung nicht            rum ist separat zugänglich und kostenlos
Die Deichsicherheit bleibt zu jedem Zeit-
                                                erforderlich.                                  nutzbar.
punkt der Baumaßnahmen – auch bei ei-

12   Wilhelmsburger InselRundblick 7/2017
KULTUR

„Und das freut ein´ denn ja auch …“                                                       le Art.
                                                                                          Er war Mitbegründer des Ohnsorg-Thea-
Arnold Risch trifft Friedrich Schnoor (Fiete Lüttenhus) im
                                                                                          ters, das damals, 1915, noch Niederdeut-
Museum Elbinsel Wilhelmsburg                                                              sche Bühne hieß. Später kam er auch zur
                                                                    außergewöhnli-        Niederdeutschen Funkbühne, die eine Ab-
                                                                    chen       Hambur-    teilung der NORAG (Vorläufer des NWDR/
                                                                    ger Schriftsteller,   NDR) war.
                                                                    Sänger und Ko-        Friedrich Schnoor kam schon im Elternhaus
                                                                    miker Risch und       mit der „plattdeutschen Bewegung“ in Be-
                                                                    Schnoor haben es      rührung. Besonders Karl Kindermann und
                                                                    ihm ebenfalls an-     Gustav Falke erkannten seine rezitatori-
                                                                    getan. Außerdem       sche Begabung und seine Liebe zum Platt-
                                                                    schrieben      auch   deutschen. Beide unterstützten seinen Ent-
                                                                    sie durchaus über     schluss, mit Vorträgen und Rezitationen vor
                                                                    ernstere Themen.      Publikum zu treten. Schnoor stand 1910
                                                                    Von beiden Vor-       zum 100. Geburtstag von Fritz Reuter als
                                                                    tragskünstlern        „Onkel Bräsig“ auf der Bühne. In Amerika
                                                                    liegt ein umfang-     löste er 1912 mit seinen Vorträgen große
                                                                    reiches und unver-    Begeisterung aus. Ein besonderer Glück-
Ist selbst ein grandioser plattdeutscher Vortragskünstler: Schau-
                                                                    gleichliches Werk     fall war, dass ihm, vor Antritt seiner Stelle
spieler Claus-Peter Rathjen.                           Foto: privat
                                                                    auf      Missingsch   als Bibliothekar auf der „Titanic“, aufgrund
MEW. ... sagte sich der Schauspieler Claus- und Plattdeutsch, zum Teil auch auf Hoch-     starker Zahnschmerzen vom Arzt verboten
Peter Rathjen, als er von Friedrich-Karl deutsch, vor. Die Geschichten und Gedich-        wurde mitzureisen.
Schnoor, Sohn des heute leider in Verges- te beider Hamburger Rezitatoren verdienen       Eine Auswahl aus den Werken von Risch
senheit geratenen, aber zu seiner Zeit sehr es, der Öffentlichkeit wieder bekannt ge-     und Schnoor trägt Claus-Peter Rathjen,
bekannten und beliebten Vortragskünstlers macht zu werden.                                der mit Altenwerder Platt großgeworden
Friedrich Schnoor, Künstlername Fiete Lüt- Arnold Rischs Hauptschaffensperiode als        ist, am 15. Juli um 16 Uhr in der Bauern-
tenhus, angeschrieben wurde. Schnoors Schriftsteller und Vortragskünstler – so            stube des Museums Elbinsel Wilhelmsburg
Sohn ist bestrebt, das Werk seines Vaters nannte er sich selbst - begann in den zwan-     vor. „Und das freut ein´ denn ja auch“: Der
Friedrich (1879 bis 1966) in Erinnerung zu ziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Schon       Eintritt beträgt 8 Euro/Vorverkauf und 10
bringen und wachzuhalten.                    im Alter von 15 Jahren trat der begabte      Euro/Abendkasse. Reservierungen unter
Er hatte erfahren, dass Claus-Peter Rath- Junge als Kleinkünstler auf. Doch Rischs        040/302 34861.
jen sich bereits mit einer Lesung dem lei- Können war nicht „klein“, sondern etwas
der auch in Vergessenheit geratenen Ar- ganz Besonderes und Großes. In seinem             Museum Elbinsel Wilhelmsburg
nold Risch (1890 bis 1979) gewidmet hat. Werk beschrieb er das Leben und Arbeiten         Kirchdorfer Straße 163
Rathjens Vorliebe gilt zwar den ernsteren der sogenannten kleinen Leute in Hamburg        www.museum-elbinsel-wilhelmsburg.de
plattdeutschen Themen, doch die beiden und Umland auf eine wunderbar humorvol-            www.claus-peter-rathjen.de

 Inselschnack
 Gundula Niegot. Der nächste und                  LUNA Apotheke
 vorletzte „Wilhelmsburger Insel-
 schnack“ 2017 findet am Sonntag, 13.
 August, zwischen 15 und 17 Uhr in der
 vom Museum Elbinsel Wilhelmsburg,
 Kirchdorfer Straße 163, zur Verfügung
 gestellten Bauernstube statt. Zu diesen
 von den Gästen selbst gestalteten Tref-
 fen sind Alt-Wilhelmsburger, Insel-Neu-
 ankömmlinge und andere Interessierte
 herzlich willkommen. Die Teilnehmen-
 den können von ihren Erinnerungen an                Sabine Geissler
 den Stadtteil erzählen, alte Fotos zei-
 gen und sich darüber austauschen. Der
 letzte Inselschnack in diesem Jahr ist
 am 8. Oktober von 15 bis 17 Uhr. Das
 Museums-Café ist ab 14 Uhr geöffnet.

                                                                                                Wilhelmsburger InselRundblick 7/2017   13
VERSCHIEDENES

Ein 1806, bitte!
Jens Block und Jens Hinrichs brauen Bier an der Bunthäu-
ser Spitze. Bald soll es das „Bunthaus Bier“ auch in Fla-
schen geben - wenn genug Wilhelmsburger das wollen …

                                                                                                       Bierbrauer Jens Hinrichs.           Foto: ein
                                                                                                       der. Die besonders aufwändig gebrauten Bie-
                                                                                                       re sollen in Champagnerflaschen abgefüllt
                                                                                                       werden. „Wir sprechen mit solchen Bierspe-
                                                                                                       zialitäten nicht unbedingt den typischen, son-
                                                                                                       dern den experimentierfreudigen Biertrin-
                                                                                                       ker an. Und es ist etwas für Weintrinker.“
                                                                                                       Damit sich Wein- und Bierliebhaber eine
                                                                                                       Flasche des Bunthaus Bier mit nach Hau-
                                                                                                       se nehmen können, haben Block und Hin-
                                                                                                       richs eine Crowd-Funding-Kampagne gestar-
Jede Flasche des Bunthaus Bieres einzeln abzufüllen, ist sehr aufwändig - wie man an                   tet. „Per Hand jede Flasche einzeln abfüllen
dem Gesichtsausdruck von Jens Block erkennen kann.                          Foto: han
                                                                                                       ist sehr aufwändig“, sagt Block, der wie Hin-
han. Er arbeitet seit zwei Jahren an seinem        werden müssen, haben sie sich entschlossen,         richs noch einen anderen Job hat. Neben den
Hopfen. Mit dem Fahrrad ist er durch Wil-          ihr Bier zu verkaufen. „So wird aus einem Hob-      Champagnerflaschen sollen auch klassische
helmsburg gefahren und hat wildwachsen-            by eine Brauerei.“                                  0,33-Liter-Flaschen abgefüllt werden. Mit ei-
den Hopfen gesucht. „Wenn er gut gerochen          1200 Liter Bier brauen sie monatlich in ihrer       ner halbautomatischen Flaschenabfüllanlage,
hat, dann habe ich ihn markiert, damit ich ihn     Brauerei, in der Edelstahlfässer und Brauappa-      die sechs Flaschen gleichzeitig befüllt, könn-
wiederfinden konnte“, sagt Jens Block von der      raturen neben Duschen und Waschbecken der           ten sie ihre Biere in ganz Wilhelmsburg ver-
Bunthaus Brauerei. Im Herbst hat er die Wur-       ehemaligen Wasch- und Umkleideräume für Da-         kaufen. Etwa 25.000 Euro brauchen sie dafür.
zeln der Hopfenpflanzen ausgegraben, gesplit-      men der Stackmeisterei stehen. Sie verkaufen        Von dem Geld wollen sie auch ein ganz beson-
tet und hinter seiner Brauerei an der Bunthäu-     ihr Bier auf Festivals, auch im „Williamsburger“-   deres Bier brauen, das „Wilhelmsburger 1806“,
ser Spitze wieder eingepflanzt. „Irgendwann        Restaurant in der Veringstraße kann man es          das so schmecken soll, wie das letzte gebraute
im September wird geerntet. Ich bin schon ge-      probieren.                                          Bier in der „Brauerei auf dem Amtshofe“. Block
spannt. Der Hopfen reicht für etwa 400 Liter       Das Besondere am Bunthaus Bier: „Wir arbei-         sucht im Moment nach Informationen über die
Bier, Wilhelmsburger Bier“, sagt Block, der stu-   ten viel an bestehenden Bieren und versuchen        Brauerei und ihr Bier, nach alten Fässern oder
dierter Biologe ist.                               immer neue Ideen umzusetzen. Bier brauen ist        sonstigen Überbleibseln der Brauerei. „Dann
Seit Februar letzten Jahres betreiben Jens         unsere Leidenschaft. Unser Bier schmeckt so,        hätten wir in Wilhelmsburg unser eigenes
Block und Jens Hinrichs die Bunthaus Brauerei      als hätten wir es für einen guten Freund ge-        Bier und müssten nicht mehr alles von der
an der Bunthäuser Spitze. Die Beiden brauen        braut“, sagt der 37-Jährige. Außerdem wollen        anderen Elbseite importieren.“
schon seit Jahren Bier, allerdings eher als Hob-   Block und Hinrichs die Wilhelmsburger Bier-         Informationen zum Crowd-Funding unter
by. „Wir haben in Kellern, Schrebergärten und      brautradition wiederbeleben. „Die letzte Brau-      www.startnext.de/bunthaus
Küchen Bier gebraut. Das war recht chaotisch“,     erei in Wilhelmsburg hat nach meinen Recher-
sagt Block. Sie haben Räume für eine Braue-        chen im Jahr 1806 dichtgemacht. Wir wollen
rei gemietet. Weil die laufenden Kosten bezahlt    Wilhelmsburg wieder auf die Bierkarte holen.“
                                                   Neben klassischen Bieren wie Pils oder Wei-
                                                   zen brauen Block und Hinrichs auch ande-
                                                   re, besondere Biere. Blocks Leidenschaft sind
                                                   wildvergorene Biere wie Wild Ales oder Sour
                                                   Ales. „Wild Ales entwickeln sich mit der Zeit.
                                                   Das kann zwei Jahre dauern“, sagt Block, der
                                                   stolz ein Glas Rote-Beete-Bier präsentiert, das
                                                   noch einige Zeit Lagerung benötigt. Die Wil-
                                                   helmsburger Brauer haben auch Bier im Pro-
Jens Block kümmert sich um seinen                  gramm, das in Whiskyfässern gelagert wurde
Wilhelmsburger Hopfen.        Foto: han            genauso wie saisonale Biere, etwa mit Holun-
14    Wilhelmsburger InselRundblick 7/2017
Kaffeepott
                                                                                        en Bürger n“ die bestmöglichen Bil-
Wörter an die Macht Rückkehr nach Reims                                                 dungschancen bietet. Also empfoh-
hk. Vor fünf Jahren erschien schon
                                   von Didier Eribon                                    len für das Bildungssystem und die
                                                                                        Klassenunterschiede in Frankreich.
einmal ein kleines Buch „Wörter an Klaus-D Müller. In Frankreich ste-                   Wir erinnern uns an die Revolution:
die Macht“. Damals war es das End- hen die Präsidentschaftswahlen an                    Freiheit, Gleich heit, Brüderlichkeit.
                                                                              n-
produk t eines Geschichtenseminars und Marine Le Pen könnte Präside                     Lizenzausgabe          der     Bundes-
mit SchülerInnen von den Elbin- tin werden.         Als Europä  er interes siere
                                                                                        zentra le  für    politis che  Bildung
seln. Initiier t vom „Förderwerk Elb- ich mich für den mir nicht sehr be-               ISBN 978-3-7425-0        005-2,  4,50€
inseln e.V.“. Das neue Projek t „Wör- kannten Nachbarn Frankreich. Aus-                  www.bpb.de
                   ter an die Macht giebige Informationen bietet dazu
                    2014“ wandte sich die Bundeszentrale für Politische Bil-
                    an Menschen unter- dung (bpb). Bei dem Versuch die Be-
                                                                                        Mörder Anders und
                    schiedlichen Alters. sonderheiten zu verstehen wird auf             seine Freunde nebst
                    „Die jüngste Teil- einen Roman verwiesen. Die bpb bie-
                    nehmerin war 16, tet das Buch auch direkt zum Kauf                  dem einen oder
                    der älteste 75 Jahre an.
                    alt,“ schreiben die Der Soziologe Didier Eribon ver-
                                                                                        anderen Feind
                    Projek tleiter Jörg ließ seine Heimat in der Champag-
                    Ehrnsberger und ne als sehr junger Mann. Der Sohn
 Thorsten Stegemann im Vorwort des einer Arbeiterfamilie wurde in Pa-
                                                                                n
 Buches. Es gab SchreibanfängerIn- ris zum bekannten Intellektuelle
 nen und Profis, geborene und zuge- und grenzte sich bewusst von sei-
                                                                                 -
 zogene WilhelmsburgerInnen. Eine nem Herkunftsmilieu ab - verleug
 Asylbewerber in musste nach der nete es im Bemüh           en um   soziale  An-
 Hälfte des Projek ts ausreisen. He- erkennung sogar. Jahrzehnte später
 rausgekommen ist eine Sammlung kehrt er in seine Heimatstadt Reims
 ganz unterschiedlicher Texte vom zurück. Dies nimmt er zum Anlass
 nüchternen Bericht über den Nacht- für eine autobiografische Aufarbei-                 MG. Johann Anders, nach zahlreichen
 einsatz eines Deichwarts bis zur fei- tung seiner Lebensgeschichte, die                Knastaufenthalten nur noch Mörder
                                                                                 e
 nen Kurzstory über ein Mädchen, er mit einer soziologischen Analys                     Anders genannt gründet zusammen
 das nicht nein sagen konnte. Es gibt seines Herkunftsmili      eus   verknü  pft.
                                                                                        mit der Pfarrerin Johanna Kjellberg
                                                                                  :
 Lustiges: eine Frau von der Bauauf- Eine seiner dringlichsten Fragen                   und dem Hotel-Rezeptionisten Per
  sicht fällt in der Soul-K itchen-Hal- Warum wenden sich Schichten, die                Persson die „Körperverletzungsagen-
                                                                                 n
  le von der Leiter; auf einem Hinter- traditionell Wähler linker Parteie               tur“. Die Nachfrage läuft blendend,
  hof spielen die Kinder Zirkus Krone. und Unterstützer linker Politik        wa-       aber irgendwann fragt Mörder Anders
                                                                                x-
  Und es gibt Anrüh rendes: Eine alte ren, nun in großer Anzahl rechtse                 nach dem Sinn des Ganzen und kommt
  Türkin, die so sehr den Garten in ih- tremen Kräfte   n wie  dem   „Front   Na-       mit Jesus ins Gespräch. Das führt zu
  rem Dorf vermisst, fi ndet per Zufall tional“ zu? Zwar waren, wie Eribon              einer neuen Geschäftsidee.
  den interkulturellen Garten. Es gibt auch an seiner eigenen Biografie ver-            Das erste Buch Jonas Jonassons „Der
  Geschichten über Konflikte mit und anschaulicht, Homophobie, Fremden-                 Hunderjährige, der aus dem Fenster
                                                                                in
   ohne Happyend, und natürlich ge- hass und verfestigte Einstellungen                  stieg und verschwand“ wurde zum
   hört eine (Fast-)Kneipenschägerei der Arbeiterschicht und darüber hi-                 Weltbestseller und auch verfilmt. Nach
   auch dazu. Die Herausgeber laden naus immer schon latent vorhanden,                   dem zweiten Roman „Die Analphabe-
   die Leser von außerhalb dazu ein, doch sie drückten sich bisher nicht                 tin, die rechnen konnte“ setzt der Au-
   mit dem Buch einen neuen Blick auf in starkem Zuspruch zu rechtsext-                  tor nun mit seinem dritten Roman sei-
   die – exotischen – Elbinseln zu ent- remen Kräften aus. Eribon erklärt                ne Geschäftsidee, skurrile Menschen
                                                                                 m       in skurrilen Situationen zu beschrei-
   wickel n. Man kann „Wörter an die diesen Umschwung unter andere
   Macht“ aber auch einfach als gute mit Klassenunterschieden,             verän-        ben, fort.
   Geschichten aus dem ganz normalen derten ökonomischen Beding ungen                    Es entstand eine nette Geschichte, eine
   Leben lesen.                            und Versäu mnissen linker Politik.            witzige Urlaubslektüre, die aber – wie
   Wörter an die Macht , Hg. Edmund So erlangt seine Gesellschaftsanaly-                 leider so oft bei Serien – nicht mehr
   Siemers und Michael Seufer t, För- se auch weit über die Grenzen Frank-                den Pep des „Hundertjährigen“ hat.
    derwerk Elbinseln e.V. 148 Seiten, reichs hinaus Gültigkeit. Und richtig
                                                                                    :     Mörder Anders und seine Freunde
    13,50 Euro                             man bekom mt   eine Vorste  llung  vom         nebst dem einen oder anderen Feind
                                           System der schulischen Bildung und             Jonas Jonasson – ISBN 978-3-570-
                                           warum es nur theoretisch „allen frei-          58563-7

                                                                                             Wilhelmsburger InselRundblick 7/2017   15
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