6 Ich bin Schiblianer, weil - 18 Eugenio Falcone: Schiblianer und Sänger
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2022 DAS MITARBEITERMAGAZIN DER SCHIBLI-GRUPPE 6 Ich bin 4 Im Interview: Jolanda Neff Schiblianer, 18 Eugenio Falcone: weil ... Schiblianer und Sänger
Highlights Schibli unterstützt Karrierewege: 11 Von der Baustelle an den Schreibtisch 14 Investition in die Zukunft. Büro- umbau Transa: «ZeroWaste» 20 Lehrlingslager 2021 bei einem Ricola-Kräuterbauern 30 Mit Sicherheit mehr Sicherheit 32 Nachfolgeplanung. Verstärkung im Lehrlingswesen 36 Abteilungsevents 2021 Impressum Bildbearbeitung Realisation Nr. 60 «wir schiblianer» 2022 Lea Eggerschwiler Schibli Support AG, Zürich Auflage: 9’000 redaktion@schibli.com www.schibli.com Redaktion & Layout Korrektorat Druck Tanja Senn Linkgroup AG, Zürich Druckerei Kyburz AG, Dielsdorf redaktion@schibli.com www.linkgroup.ch www.kyburzdruck.ch 2
Liebe Freunde von KOMPETENZ 7 Aufbau des Impfzentrums Winterthur «wir schiblianer» 9 Besser warten statt abwarten – mit dem «sHub»-Wartungsplaner 14 Büroumbau Transa: «ZeroWaste» 28 E-Mobility-DC-Ladestation bei Auto Graf in Meilen 30 Mit Sicherheit mehr Sicherheit Für die Erstellung des «wir schiblianer» widmen wir 38 Das Elektroforum: Rückblick und Vorschau uns immer dem vergangenen Jahr und damit der Ver- gangenheit. Eigentlich nicht so unser Ding. Denn wie ENGAGEMENT 11 Von der Baustelle an den Schreibtisch das Sprichwort sagt: «Wenn du die ganze Zeit in der 20 Lehrlingslager 2021 bei einem Ricola- Vergangenheit gräbst, hast du keine Hand mehr frei, Kräuterbauern um an deiner Zukunft zu bauen.» schauen wir lieber 29 Neuer Vereins-Hoddie für den Frauenturnverein Spreitenbach nach vorne. Dennoch gäbe es ohne die Vergangen- heit keine Gegenwart und keine Zukunft. Aber genug MEINUNG des philosophischen Geplänkels. 10 Aus dem Tagebuch des Ehrenpräsidenten 22 Die Meinung des Unternehmers Wir haben auch 2021 wieder vieles erlebt, gemacht, ZUKUNFT initialisiert, installiert, realisiert und uns engagiert. 12 Julian Fenten und die neue Grundbildung Gebäudeinformatiker:in EFZ Und deshalb ist das Schreiben von unserem «wir 23 Zukunftstag 2021 schiblianer» auch so toll. Mir wird jedes Mal wieder 26 Das Thema des diesjährigen «Speer»: Flexwork bewusst, in was für einer coolen Unternehmung ich in der Schibli-Gruppe arbeite. 32 Verstärkung im Lehrlingswesen 34 Unsere neuen Lernenden 2021 Dieses Jahr haben wir unter anderem Schiblianer EVENTS gefragt, warum sie Schiblianer sind. Und wir haben 24 Pensioniertenanlass 2021 35 Jubilarenfeiern 2020 und 2021 viele schöne Antworten erhalten. Wir hätten gerne 36 Die Abteilungsevents 2021 alle in der aktuellen Ausgabe gebracht. Das mit dem Platz ist allerdings immer so eine Sache. Wir werden PERSÖNLICH aber über das ganze Jahr hinweg auf unseren Social- 4 Im Interview: Jolanda Neff 8 «Stromer brucht's immer». Faszination Media-Kanälen (Insta, Facebook und LinkedIn – falls Elektrotechnik ihr uns noch nicht folgt, freuen wir uns über neue 18 Eugenio Falcone. Schiblianer und Sänger Follower) das eine oder andere «Ich bin Schiblianer, aus Leidenschaft 25 Im Namen aller Pensionäre. Vielen Dank! weil ...»-Statement posten. 39 Bestandene Prüfungen 40 Jubilare Übrigens, wir suchen neue Schiblianer (schibli.com/ 42 Hochzeiten und Geburten jobs). Was ihr mibringen solltet? Natürlich sollt ihr IN KÜRZE euer Handwerk beherrschen. Aber uns ist noch viel 6, 29, 39 Ich bin Schiblianer, weil ... wichtiger, dass ihr zu uns passt. Seid offen für 6 Designer-Helm für Riccardo Giovanoli Neues, arbeitet mit Freude... nicht jeden Tag, das 16 Die Schibli-Gruppe in Zahlen schafft fast keiner... aber meistens und schätzt einen 17 August Burkard: Das älteste Schibli-Fotomodell 17 Die neue Website der Schibli AG, familiären und kollegialen Umgang. Und zwar vom www.schibliag.ch Lernenden über den Bauleitenden Mon- teur bis hin zu unserem CEO sowie unserem CHO (dazu mehr auf Seite 22). Wir freuen uns auf neue Schiblianer. Und an all die, welche schon Schiblia- ner sind: Schön, dass ihr dabei seid. Titelbild: Jolanda Neff, Olympiasiegerin 2022 im Cross-Country, zusammen mit Jan Schibli, der die junge Mountainbikerin fast zehn Jahre lang unterstützte und sichtlich stolz ist. Eure Tanja Senn WIR SCHIBLIANER 2022 3
PERSÖNLICH Ohne Nachwuchsförderung keine Spitzenleistung Auf dem Olymp angekommen: Jolanda Neff. Und warum wir Schiblianer irgendwie auch ein bisschen Olympiasieger geworden sind. Seit 2013 begleitet die Schibli-Gruppe Jolanda Neff als Sponsor. Damals war sie ein vielversprechen- des Nachwuchstalent, welches gerade U23-Weltmeisterin sowie Europa- und Schweizer Meisterin geworden ist. Heute ist Jolanda Neff Olympiasiegerin im Cross-Country und hat zusammen mit Sina Frei und Linda Indergand Schweizer Sportgeschichte geschrieben – den ersten Dreifachsieg bei Frauen an Olympischen Spielen. Wir sind sehr stolz, dass wir als langjähriger Sponsor Teil dieser Erfolgsgeschichte sein durften. Die Partnerschaft endet nach diesem Erfolg. Auf die finanzielle Unterstützung ist Jolanda längst nicht mehr angewiesen, und auf eine Olympiasiegerin kommen andere und neue Verpflichtungen zu, die es erst mal unter einen Hut zu bringen gilt. Zum Abschluss der grossartigen Partnerschaft hat Jan Schibli Jolanda Neff ein paar Fragen rund um ihre Karriere und die Wichtigkeit eines Sponsors gestellt. Jolanda, welchen Platz bekommt diese sportlich nicht mehr auf das gewohnte Amerika sein. Ich habe Verpflichtungen in Olympia-Goldmedaille in deinem Leben? Level, die anderen hatten und haben immer der Schweiz, und meine Eltern und meine Olympia ist für uns Sportler das Grösste. noch schwere Depressionen. Es bringt Familie sind hier. Schon allein die Teilnahme. Und dann noch Veränderungen mit sich, wenn du Olympia- Gold zu holen. Deshalb ganz klar, Platz siegerin bist. Da kommen ganz viele Wenn wir von deinen Eltern sprechen. Nummer 1. Sachen auf dich zu, neue Verpflichtungen Wie wichtig waren sie bei deiner Nach- und viele neue Termine. wuchsförderung? Du hast damit sportlich gesehen also Ich fühle mich wohl und gut aufgehoben Ich habe ihnen einfach alles zu verdanken. dein grösstes Ziel erreicht. Was bedeutet in meinem Umfeld, und ich würde mich Bei uns gab es zum Geburtstag keine das für deine weitere Karriere? riesig freuen, wenn ich es schaffen würde, riesigen Geschenke, es gab zum Beispiel Es war eigentlich nie mein grösstes Ziel, den Rank zu finden und weiterhin Spass am neue Socken (lacht). Stattdessen bekamen Olympia zu gewinnen. Das Wichtigste war Biken zu haben. Ich will mir die Freiheit ich und meine Geschwister Zeit mit meinen und ist für mich immer, Freude an dem zu lassen, aufzuhören, wenn ich irgendwann Eltern. Sie waren sich nie zu schade für haben, was ich mache, und ein Ziel war keine Lust mehr habe. Ob das morgen, in irgendetwas. Man kann seinen Kindern sicher, den Weltcup oder die Weltmeister- zehn oder 15 Jahren ist, will ich gar nicht einen Computer oder einen Fernseher schaft zu gewinnen. Olympia war für mich definieren. Solange es mir Freude macht schenken oder mit ihnen Zeit verbringen immer so gross und zu unrealistisch für ein und ich unverletzt bleibe, was das A und O und etwas unternehmen. Und ich glaube, wirkliches Ziel. Ausserdem findet eine ist, ist es für mich ein Riesenprivileg, weiter- das war das Entscheidende. Olympiade nur alle vier Jahre statt. hin zu biken. Mein Vater ist früher professionell Entweder es passt dann und alles geht auf Strassenrennen gefahren, und als ich klein oder eben nicht. Hätte die Olympiade 2020 Du bist in die USA zu deinem Freund war, haben er und meine Mutter unentgelt- stattgefunden, wie eigentlich vorgesehen, geflogen. War das für dich auch ein Weg, lich und ehrenamtlich an jedem Dienstag hätte ich mit Sicherheit kein Gold gewon- um dich abzugrenzen und dem Strudel und Mittwoch für alle Kinder aus der Region nen. Ich hätte gar nicht teilnehmen können, etwas zu entkommen? eine Bike-Trainingsgruppe auf die Beine wegen meinem schlimmen Sturz im Ein Stück weit sicher schon. Ich bin in der gestellt. Damit haben sie uns nicht nur Dezember 2019. Somit ist für mich 2021 Schweiz auf jeden Fall viel bekannter als in Freundschaften mit anderen Kindern eben alles perfekt aufgegangen. den USA. Ich geniesse es zwar, wenn ich ermöglicht, sondern uns auch Freude an Es ist aber heute definitiv das Grösste für angesprochen werde und man mich beim der Bewegung und am Bikesport weiterge- mich und wahnsinnig schön, dass ich das Einkaufen erkennt, selbst wenn ich eine geben. Wir haben mit Struktur trainiert und Rennen gewinnen konnte. Das habe ich Maske trage (lacht). Die Anerkennung aus konnten uns so weiterentwickeln, gegensei- aber nur erreicht, weil einfach das Umfeld der Bevölkerung ist riesig und die Leute tig fordern und fördern. Meine Mutter war stimmte und immer noch stimmt. Gerade freuen sich, wenn sie mich sehen. Es ist auch an jedem Training mit dabei, als wir nach so einem Sieg ist das meiner Meinung extrem schön, das zu spüren, und ich klein waren, und hat auf die Kinder nach das Wichtigste. Das bringt mich möchte es nicht missen. Aber es gibt Tage, aufgepasst. zurück auf die Frage nach meiner künftigen da steht man vielleicht mit dem falschen Wir hatten eine lässige Gruppe und haben Karriere. Fuss auf und dann ist es schon von Vorteil, zusammen coole Sachen erlebt. Wir haben Ausser bei Gunn-Rita Dahle Flesjå, die in einem Land zu sein, wo alles etwas auch heute noch Kontakt, und viele fahren 2004 an Olympia das Cross-Country-Ren- ruhiger ist. immer noch regelmässig Velo, auch wenn nen gewann, ging es für alle Siegerinnen Aber ich kann und will auch nicht immer in sie berufstätig sind. danach nur bergab. Die einen kamen 4
PERSÖNLICH Wie ist es denn heute? Es haben nicht Liebe Jolanda, vielen Dank für das alle Eltern wie du. Wie schaffen wir es, Interview. Wir sind sehr stolz auf dich Top-Mountainbiker:innen zu trainieren? und wünschen dir für deine sportliche Hat man da mehr Anlaufstellen als Karriere und dein Privatleben nur das früher? Beste, dass du noch lange das Privileg Es gibt heute schon viele Angebote und geniessen kannst, zu biken. Dass du frei gute Strukturen. Es gibt überall Clubs und in deinen Entscheidungen bleibst, dass Vereine, die regelmässige Trainings dir die Freude nicht abhandenkommt und anbieten. Aber ich denke, dass auch heute vor allem, dass du gesund und unfallfrei die Unterstützung der Eltern entscheidend bleibst. Vielen Dank, dass du den Namen Jolanda 2013 mit dem «riesigen» Schibli-Kleber auf dem Helm. ist. Egal in welchem Sport. Es braucht Schibli mit deinem Willen, deinem Eltern, die einem den Sport vorleben, sich Kampfgeist, deiner Bodenständigkeit, Zeit nehmen, die Kinder auf dem Weg zu unterstützen, bis ich mich als deiner natürlichen und herzlichen Art unterstützen, an Wettkämpfen dabei sind Profibikerin etabliert habe und ein grosser repräsentiert und uns irgendwie auch ein und Interesse zeigen. Sponsor bei mir anklopft. bisschen zum Olympiasieger gemacht Oft wissen Kinder ja gar nicht, was es hast. n alles gibt. Da müssen die Eltern mit Ideen Wie wichtig war dir die Langfristigkeit Jan Schibli und Inputs kommen. «Hast du Lust, ins unseres Engagements? Karate zu gehen?» Oder: «Weisst du, was Gerade in herausfordernden Zeiten, zum Badminton ist?» Oder: «Einmal in der Beispiel als Stöckli sich zurückzog und ich Woche trainieren Kinder in deinem Alter neu anfangen und andere Lösungen suchen Volleyball, willst du nicht mal ausprobieren, musste, war es für mich ganz, ganz Zum Schluss noch eine entscheidend, einen Partner zu haben, den ob dir das Spass macht?» ich schon kannte, dessen Unterstützung ich kleine Anekdote von Jan Weisst du noch, wie es damals mit dem spürte und von dem ich wusste, dass er Was ich immer am coolsten fand, waren Sponsoring der Schibli-Gruppe anfing? hinter mir steht. In erfolgreichen Zeiten die Bike-Events mit dir. Du hast das Das war 2013 und ich war damals bei einer wollen dich alle sponsern. Aber gerade, immer mit einer solchen Leichtigkeit ge- Vermarktungsfirma. Ein gemeinsamer wenn es mal nicht so läuft, ist es umso macht und warst dann nicht die Spitzen- Bekannter von dir und mir, Julian, der mit wichtiger, dass man Partner hat, auf die sportlerin, sondern einfach eine von uns. dir Fussball beim FC Herrliberg spielte, hat man sich verlassen kann und die zu einem Das war ein riesiges Highlight. Zumal die dir von mir erzählt. Ich war das Jahr zuvor halten. So kann man sich auf das Training Bike-Events bei euch eine kleine gerade U23-Weltmeisterin, zum ersten Mal und die Karriere konzentrieren. Das macht Familienangelegenheit waren. Ein paar U23-Europa- sowie Schweizer Meisterin es am Ende auch aus. Dass man gemein- Mal waren dein Papi und dein Bruder geworden und konnte meine ersten sam auf Erfolge hinarbeiten kann und sich dabei, letztes Jahr sogar dein Freund. internationalen Erfolge feiern. Da haben wir auch in schwierigen Zeiten unterstützt. Zwei Events sind mir dabei speziell in uns kennengelernt, und wir hatten von Somit hat eine grossartige Partnerschaft für Erinnerung geblieben. Der eine war, als Anfang an einen guten Draht zueinander. mich auch mit Langfristigkeit zu tun. Da wir vom Rothorn nach Arosa runterge- Wir starteten mit einem Kopfsponsoring. vertreten wir, glaube ich, die gleichen fahren sind, weil mir dieser sehr weh Ich hatte einen riesengrossen Schibli-Kle- Werte. Vertrauen. Langfristigkeit und getan hat (böser Sturz). ber auf dem Helm (lacht). Schon ein Jahr Verbindlichkeit. Euer Slogan «rundum später habe ich mit Schibli auf dem Kopf verbindlich.» passt deshalb hervorragend. Der andere war in der Lenzerheide. Wir den ersten Elite-Weltcup gewonnen. Schibli war für mich zu jeder Zeit rundum sind einen SOOO steilen Hügel hinauf- verbindlich. gefahren, ich konnte mich mit Fluchen Daran kann ich mich auch noch sehr gut Wir hatten während so vieler Jahre eine kaum zurückhalten. Und während ich erinnern (lacht). Wie wichtig war für dich wahnsinnig erfolgreiche Partnerschaft, die fast auf allen Vieren hinaufgekrochen unsere Unterstützung? all unsere Erwartungen übertroffen hat. bin, bist du einmal hoch und wieder Am Anfang natürlich sehr wichtig und ich Zwölf Weltcupsiege, davon acht mit dem runter zu mir gefahren und hast mich war dankbar. Schibli war mein erster Schibli-Logo auf dem Helm, drei Gesamt- allen Ernstes gefragt, ob du mein Velo grosser Sponsor und fast zehn Jahre Teil weltcupsiege, davon ebenfalls zwei mit dem stossen sollst. Hey nei!!!! Das war so meines Wegs und meines Erfolgs. Ich habe Schibli-Logo auf dem Helm, beim dritten auf demütigend. Ich habe, glaube ich, nur Schibli von Anfang an gerne repräsentiert. dem Trikot. Ein Weltmeistertitel – und jetzt gesagt: «Fahr rauf und lass mich in Ruhe Zum einen hatten wir nicht nur geschäftlich der Olympiasieg. Der Name Schibli ging hier sterben», *megagröhl*. eine gute Beziehung, wir waren auch privat um die Schweiz, sogar um die Welt, und auf einer Wellenlänge, und ich habe mich wir hatten eine grossartige Partnerschaft. Übrigens: Auf diese Geschichte kam auch bei deiner Familie immer sehr wohl Das kann uns keiner mehr nehmen. Und ich während des Interviews neben viel gefühlt. Ich habe dann das Team gewech- möchte mich bei dir, deiner Familie und der Gelächter von Jolanda nur ein kurzer selt, und Cornercard wurde mein neuer Schibli-Gruppe herzlich bedanken, dass ihr Kommentar: «Ich wollte nur helfen, und grosser Sponsor. Du hast auch von Anfang immer zu mir gehalten und mich unterstützt es war eigentlich nur eine Kiesstrasse an gesagt, dass das Ziel sei, mich so lange habt. ohne zusätzliche Schwierigkeiten.» WIR SCHIBLIANER 2022 5
IN KÜRZE Wir haben nachgefragt Ich bin Schiblianer, weil ... ... ich ein super Team um mich herum habe und man sich gegenseitig unterstützt. Ich bekomme auch den ... ich spannende Projekte in einem Raum, mich einzubringen und guten Arbeitsumfeld vorfinde, ständig mitzuwirken. Und man wird neue Herausforderungen an die wertgeschätzt. Systeme und Projekte erlebe und Produkte und Techno- Stephanie Pellanda, Abteilungsassi- stentin Schibli AG, Volketswil und Uster logien laufend weiter- entwickelt werden. Ferner schätze ich die langjährigen Partner- schaften mit Kunden, ... in unserer Abteilung ein sehr mein kompetentes gutes und familiäres Arbeits- Team und die gute Zu- klima herrscht. Jeder ist für sammenarbeit. den anderen da. Adrian Sypek, Senior Kadir Civrilli, Technischer Projektleiter Gebäude- Sachbearbeiter Schibli AG, sicherheit Spetec AG Zürich ... unser Team sehr familiär ist und ... Schibli ein sehr guter Arbeitgeber ist, seine super harmoniert. Mitarbeitenden wertschätzt und sich um sie Die Arbeiten sind kümmert. Sowohl das gute Arbeitsklima wie sehr abwechs- auch die guten Sozialleistungen weiss ich lungsreich und zu schätzen. Erwähnen möchte ich auch, interessant. Schibli dass man in unserer Abteilung aktiv auf fördert Weiterbil- meine Ideen, Gedanken und Inputs dungen. Und: Am eingeht. So kann man sich als Person Freitag gibt’s immer sowie gemeinsam als Team stetig ein Bier. verbessern und weiterentwickeln, um Sandro Hauke, Bauleitender neue innovative Wege zu gehen. Monteur Schibli Elektrotechnik AG, Michi Kaiser, Elektroinstallateur Attinghausen Schibli AG | Kompetenzzentrum Erneuerbare Energie, Zürich Die Elektronorm AG unterstützt ihren Unihockey Goalie Designer-Helm für Riccardo Giovanoli In den Farben des UHC Pfannenstiel und mit vielen verschiedenen persönli- chen und umgebungsbezogenen gestalterischen Objekten, wie zum Beispiel dem Bündner Wappen und dem Aussichtsturm auf dem Pfannenstiel, wurde Goalie Riccardo Giovanoli. ein Unikat erstellt. Getragen wird dieses Helmunikat von Riccardo Giovanoli, Elektro-Sicherheitsberater bei der Elektronorm AG. Er spielt in der 3. Liga beim UHC Pfannenstiel mit dem Ziel, immer in der vorderen Tabellenhälfte mit dabei zu sein. Die aktuelle Tabelle sieht für den Goalie und sein Team sehr gut aus. Der Künstler Martin Treichler von Eagle-Design hat viel Erfahrung mit Helm- design. In Zusammenarbeit mit Riccardo wurde der Helm nach seinen persönli- chen Wünschen designt und mit Airbrush-Technik gestaltet. n Unihockey-Helm designt by Martin Treichler von Eagle-Design. Michael Vonwil 6
KOMPETENZ Entec AG im Einsatz Aufbau des Impfzentrums Winterthur Im Impfzentrum Winterthur wurden 16 Impfstrassen erstellt und 32 Arbeitsplätze installiert. Im März 2021 durften wir eine Die Verlässlichkeit der Infrastruktur ist fun- wie der geografischen Nähe zu Winterthur entscheidende Rolle beim damental für den Betrieb des grössten Impf- konnten wir das Projekt erfolgreich umset- Aufbau des Impfzentrums zentrums im Kanton Zürich. Das Zentrum zen. Winterthur übernehmen. Aus musste in der Lage sein, täglich rund 2’700 einer ehemaligen Produktions- Personen ohne Unterbrüche zu impfen. Die Crossfunktionalität der Mitarbeitenden halle haben wir in kürzester Hierbei stand zusätzlich eine einfache Be- hat während des Aufbaus eine entschei- Zeit – Hand in Hand mit Messe- dienung der Endgeräte im Vordergrund, so- dende Rolle gespielt. So haben System bauern und Elektroinstallateu- dass alle Mitarbeitenden des Impfzentrums Engineers Verantwortung in der Koordina- ren – ein funktionierendes diese möglichst intuitiv bedienen können. tion und Planung übernommen. Wir sind Impfzentrum aufgebaut. stolz, dass unsere Mitarbeitenden in den entscheidenden Situationen über sich hin- Um den optimalen Betrieb des Covid-Impf- auswachsen und ihr Potenzial unter Beweis zentrums Winterthur sicherzustellen, muss- stellen. te schnell eine verlässliche Infrastruktur konzipiert und aufgebaut werden. Dazu gehörten das Netzwerk, die Telefonie, eine Konnektivitätslösung und die notwendige IT-Infrastruktur für alle Arbeitsplätze. Die enge Zusammenarbeit mit Swisscom er- möglichte, dass die notwendigen Anbin- dungen in kürzester Zeit bereitgestellt wer- den konnten. Die Entec AG nahm sich dieser Aufgabe mit grosser Motivation an. Aufgrund des zeit- Sicht auf einen Teil der Impfstrassen. lichen Aspekts musste ein besonderes Augen- Wir danken dem Impfzentrum Winterthur für merk auf eine klare und das entgegengebrachte Vertrauen und freu- effiziente Planung gelegt en uns, einen Beitrag im Kampf gegen die werden. Unsere Mitar- Marko Galic stellt mit den letzten Handgriffen alles fertig. Corona-Pandemie geleistet zu haben. n beitenden haben mit einer Kombination aus Während des Projekts waren wir fortlaufend konzeptioneller Planung Über den QR-Code mit dynamischen und agilen Anforderungen gelangst du zum und einem agilen Projekt- konfrontiert. Aufgrund der Flexibilität und Entec-Blogbeitrag vorgehen eine möglichst inklusive Video über der optimalen Kommunikation innerhalb Nicolas Niedermann effiziente Projektführung den Aufbau. der involvierten Entec-Mitarbeitenden so- gewährleistet. WIR SCHIBLIANER 2022 7
PERSÖNLICH «Stromer brucht's immer» Faszination Elektrotechnik «Stromer brucht’s immer», mit diesem und nologien. Durch die Möglichkeit, mit einem vielen weiteren guten Argumenten habe ich ZEV (Zusammenschluss zum Eigenver- mich in den 90er-Jahren zum Elektromon- brauch) den Eigenverbrauch zu maximieren, teur ausbilden lassen. Die Lehre war eine taten sich für unser kleines Team neue Wel- schöne Zeit in einen familiären Umfeld, das ten auf. Schnell entwickelten wir Lösungen grossen Wert auf Qualität und Innovation und machten unsere Kunden zu Strompro- legte. Das Faszinierende an der elektrischen duzenten, die ihre gewonnene Solarenergie Energie ist, dass sie schwer zu bändigen innerhalb des Gebäudes oder Areals opti- ist. Wir sehen sie nicht, und wir riechen mal nutzen konnten. sie nicht. Ihre physikalische Wirkung kann ein kleines Kitzeln hervorrufen oder unbe- Wir machen Energieflüsse sichtbar. Durch schreiblich zerstörerisch sein. den Einsatz von Eigenverbrauchsgemein- schaften, immer wirtschaftlicher werden- Was wir als Fachleute der Elektrotechnik den Speichersystemen, der Integration von können, ist den Strom leiten und transpor- Wärmepumpen oder Elektrofahrzeugen tieren, wir teilen und schalten, transformie- bestimmen wir die Wegstrecke des Stroms Das Team des Kompetenzzentrums Erneuerbare Energie, mit dem ren und speichern kurzzeitig. Wir sind der nun weitgehend selbst. Diese Aufgabe ist alles begann. Alle sind auch heute noch dabei. Begleiter, von der Quelle, dem Energieer- (V.l.n.r.): Markus Holdener, Thomas Ziegler, Salvatore Maiorana, anspruchsvoll und herausfordernd. Doch zeuger, auf dem Weg zum Verbraucher. Vincenzo Matassa und Marcel Walder mit der Wertschätzung und Hilfsbereitschaft innerhalb der Schibli-Gruppe und dem ent- Als ich 2014 zu Schibli kam, war es meine der Unsicherheiten abbaute und Klarheit gegengebrachten Vertrauen unserer Kun- Aufgabe, die Installationsabteilung Zürich schaffte. Das Wichtigste dabei war: gegen- den macht es einfach extrem viel Spass und weiterzuentwickeln und neue Marktseg- seitiger Respekt und Verständnis. Freude. mente zu erschliessen. Ich traf auf ein hochmotiviertes Team, das sein Handwerk Die Aufbruchstimmung und die anstecken- Dass die Aussage «Stromer brucht’s immer» verstand und mit den volatilen Marktgege- de Begeisterung spürten all jene, die mit immer noch zutrifft – und das in einer Zeit, benheiten bestens umzugehen wusste. Von uns zu tun hatten. Mit Siebenmeilenstiefeln in der die Rede von Sektorkopplung und der Geschäftleitung der Schibli-Gruppe be- machten wir uns zu viert aus der Installa- Stromknappheit ist, hätte ich vor 28 Jahren kam ich Rückendeckung und das Vertrau- tionsabteilung Zürich und mit Markus Hol- nicht erwartet. Ich danke allen von Herzen, en, Dinge zu ändern, unternehmerisch zu dener, der uns als Energieberater unter- die mich auf meinem Weg bis hierhin beglei- handeln, mutig zu sein. Und ja, auch Fehler stützt, auf den Weg, die Energielandschaft tet und unterstützt haben, und freue mich zu machen, den falschen Entscheid zu tref- Schweiz nachhaltig zu verändern und ein auf weitere elektrische und nicht elektrische fen. Mit dieser offenen Unternehmenskultur Teil der Energiestrategie 2050 zu werden. Begegnungen. n konnte ich mich von Anfang an identifizie- Thomas Ziegler ren, und ich wusste, ich hatte die Basis für Wir vertrieben unser Portfolio und suchten mein weiteres Schaffen gefunden. gleichzeitig stetig nach innovativen Tech- Im Jahr 2018 wuchs in mir der Wunsch nach einer Veränderung. Durch die Debatte über die Dekarbonisierung, die sinkenden Prei- se in der Photovoltaik, die Elektrifizierung der Mobilität und den Umstand, das bereits grosses Know-how im Bau von PV-Anlagen innerhalb meines Teams vorhanden war, sah ich die Chance, einen neuen Weg ein- zuschlagen. Noch gut erinnere ich mich an die Projektleitersitzung meiner Abteilung im September 2018, als ich meinem Kader den Entscheid von der Gründung des Kompe- tenzzentrums für erneuerbare Energie mit- teilte. Das Team des Kompetenzzentrums Erneuerbare Energie an ihrem Teamanlass 2021. Bekannt als kreativer Kopf konnte ich nicht (V.l.n.r.): Thomas Ziegler, Michi Kaiser, Flavio Kaufmann, Michael Marni, Coniz Tavarez de la Cruz (vorne), Marc Vincenzo Matassa, Claudio Marbacher und Salvatore Maiorana. von Anfang an alle von meinem Vorhaben Nicht dabei waren: Markus Holdener, Ted Hablützel und Yvonne Pfrender. überzeugen. Es folgte ein reger Austausch, 8
KOMPETENZ Wartung elektrischer Komponenten einfach gemacht Besser warten statt abwarten – mit dem «sHub»-Wartungsplaner Regelmässige Wartungsarbeiten verhindern Ausfälle, gewährleisten Garantieansprüche und verlängern die Lebensdauer von Anlagen und Maschinen. Im Rahmen unserer Diplomarbeit während sprachen zu ver- des HF-Studiums zum Systemtechniker knüpfen. Für die Automation haben wir den «sHub»-War- E-Mail-Ausgabe tungsplaner entwickelt. Die Grundidee da- werden die Daten für entstand bereits während unserer Vor- einer Industrie- diplomarbeit, bei der wir einen VAMOCON steuerung an eine Musterschaltschrank planten, in der Schibli Software über- Automatik bauten und damit unseren Kun- geben. Diese fügt den die Vorteile von VAMOCON live zeigen die einzelnen In- konnten. Bei den Präsentationen hatten wir formationen zu- immer wieder spannende Gespräche. Dar- sammen und erstellt daraus eine E-Mail, die Stetige Weiterentwicklung aus entstand unter anderem die Idee für ei- anschliessend automatisch verschickt wird. Der Wartungsplaner wird ständig wieder den nen Wartungsplaner. Eine weitere Challenge bestand in der Ge- neusten Anforderungen angepasst. Wir ha- währleistung der Sicherheit des Systems, ben auch weitere Ideen wie wir den «sHub» Am Anfang standen wie überall die Anforde- da dieses mit dem Internet verbunden ist, weiterentwickeln können. Zum Beispiel soll rungen, welche der Wartungsplaner erfüllen und das Thema Cybersecurity in der heuti- der Kunde selber weitere wartungsbedürf- sollte. Wir recherchierten ausführlich zum gen Zeit nicht unterschätzt werden darf. tige Komponenten einfügen können, ohne Thema «Wartung von elektrischen Kompo- die Software aktualisieren zu müssen. Auch nenten», befragten Kunden sowie Lieferan- So wurde aus einer Idee, ein Projekt und am eine cloudbasierte Lösung des Wartungs- ten. Dabei war schnell klar, dass wir eine Ende ein Produkt, das unseren Kunden die planers wäre denkbar. n Lösung brauchen, die universell einsetzbar Wartung ihrer Anlagen erleichtert. und herstellerunabhängig ist. Gleichzeitig sollte der Wartungsplaner auch in bestehen- Vorteile. Funktionen. Erweiterungen. de Anlagen integriert werden können. Weiter Mit dem «sHub»-Wartungsplaner entsteht war die visuelle Darstellung der Wartungs- eine visuelle Übersicht über Anlagen und Kevin Beer Matthias Dössegger zustände sowie eine übersichtliche und ein- Schaltgerätekombinationen. Aktuelle War- fach zu bedienende Benutzeroberfläche ein tungszustände und allfällige Störungen wichtiges Kriterium. Benachrichtigungen von Anlagen werden auf einen Blick ange- über allfällige Wartungen sollten automa- zeigt. Optional kann der aktuelle Zustand Funktionen, Vorteile tisch ausgelöst und sowohl Anlagenbetrei- per E-Mail oder direkt an ein übergeord- ber wie auch die Hersteller der verbauten netes Leitsystem gemeldet werden. Durch und Erweiterungen des Produkte mittels automatisierter E-Mail die webbasierte Visualisierung kann über «sHub»-Wartungsplaners frühzeitig über eine anstehende Wartung in- Mobilgeräte direkt auf den Wartungsplaner oder eine Live-Demo? formiert werden. zugegriffen werden. Anstehende Wartungs- arbeiten können so frühzeitig geplant und Komplexe Software mit höchster Sicher- durchgeführt werden. Telefon: +41 44 800 12 22 heit punkto Cybersecurity E-Mail: automatik@schibli.com Die Entwicklung der Software hat viel Zeit Durch den Wartungsplaner lassen sich her- Website: automatik.schibli.com in Anspruch genommen. Vorlagen gab es stellerunabhängig alle Arten von Geräten, keine. Anfangs haben wir uns zu sehr in Gewerken und sonstigen Wartungsarbei- den Details verrannt, was uns Zeit kostete, ten integrieren. Auf Wunsch können die wodurch wir aber auch eine Menge gelernt verschiedenen Gewerke wie beispielswei- haben. se Heizung, Lüftung oder E-Mobility au- tomatisch für Wartungsarbeiten oder Stö- ebsite Eine grosse Herausforderung bei der Ent- rungsbehebungen aufgeboten werden. Der wicklung bestand darin, verschiedene Sy- modulare Aufbau ermöglicht eine auf den Zur W SCAN steme mit unterschiedlichen Programmier- Kunden zugeschnittene und später immer noch erweiterbare Lösung. MICH WIR SCHIBLIANER 2022 9
MEINUNG Aus dem Tagebuch des Ehrenpräsidenten Lang ist es her seit meiner Jugendzeit. nachdem ich mich doch pflichtschuldigst Aber dazumal war es in unserer Familie Sit- durch alle Wirrungen zu meinem eidg. Attest te, Briefe zu schrieben. Viele Briefe. Auch im durchgekämpft hatte! Berufsleben war Schreiben wichtig für mich. Jetzt schreibe ich Memoiren, kapitelweise, In angemessenem Abstand stehe ich in was mir gerade erinnerungswürdig in den der Warteschlange vor den bedienenden Sinn kommt. Mit dem Erinnern jedoch hat Damen der Apotheke Greifensee. Mein es so seine Tücken. Die Erinnerung meiner suchender Griff an die linke Füdlitasche Frau zu gemeinsam Erlebtem weicht oft von belehrt mich: Mein Portemonnaie liegt ver- meinen Erinnerungen ab. Das hemmte mei- gessen zu Hause. Da ich von der Stadt her nen anfänglichen Schreibdrang, bis mir ein komme, bin ich mit dem Auto unterwegs. lieber Freund den Schlüssel zum enthemm- Somit kann ich den gut einen Kilometer ten Memoirenschreiben in die tippenden langen Weg bequem in kurzer Zeit zurück- Finger gab. Auf einer USA-Reise besuchte legen, hole das Corpus Delicti und fahre besagter Freund ein ihm bekanntes Ehe- nochmals in die Apotheke. Nichts mehr paar. Der Herr des Hauses erzählte von frü- von Warteschlange, es bedient mich eine heren Zeiten, wurde aber ständig von seiner sehr nette junge Dame. Sie schiebt mir die Frau unterbrochen und korrigiert. Da verlor von mir gewünschte Schachtel zu und den der an sich sanfte Herr die Geduld, und sehr Kassenbon über CHF 26. Doch in meinem Rentner mit pubertärer Freude. laut und unsanft stellte er seiner Frau die Portemonnaie lassen sich beim besten Wil- Frage: «Who wants to know the truth?!» So len nur CHF 15 finden. Grosse Entschuldi- schreibe ich jetzt getrost drauflos im Wis- gung meinerseits und die Bitte an die junge sen, dass es hinten und vorn niemanden in- Dame, meinen Einkauf zur Seite zu legen, Wenn ein Mann sich im hohen Alter privat, teressiert, ob meine Erinnerungen auch den ich käme gleich nochmals. Wieder nach nicht via die Firma, ein Elektroauto kauft und Tatsachen entsprechen. Hauptsache, sie Hause fahren, meine liebe Kassenwartin um damit das Risiko läuft, eine ZH-Nummer im klingen gut und ich glaube daran. Bargeld bitten, damit ich den Kauf tätigen 900’000 Bereich zu fassen, dann regt sich kann. Worauf mich meine Bargeldverwalte- pubertärer Eifer. Sehr beruhigt fährt er jetzt Ach Covid! Die Abdankung für einen sehr rin erstaunt darauf aufmerksam macht: «Du ein SZ-Nummernschild spazieren. Er erin- treuen Schibli-Monteur findet im österrei- hast doch eine Kreditkarte.» Die nette junge nerte sich nämlich seines Zweitwohnsitzes chischen Bludenz statt. Es droht Todes- Apothekerin muss mein Alter auf weit über im Ferienhaus im Kanton Schwyz. Seine strafe bei Grenzübertritt ohne Testzertifikat. 100 Jahre geschätzt haben, sonst hätte sie kurzzeitige, pubertäre Aufregung machte Testzertifikat? Unsere Apotheke verweist mich doch gewiss auf die Möglichkeit der einer grossen, ebenfalls pubertären Freude mich aufs Internet, dieses leitet mich zu Zahlung mit Karte aufmerksam gemacht. Platz. einem Container weiter, wo mir eine nette Dame durch die Nase bis in die Hirnwindun- Man ist pensioniert und stellt verwundert Ich schaue mal schnell bei Jan vorbei in gen bohrt. Das amtliche Formular ist nicht fest, dass die Agenda mehr leeren als ge- seinem Büro, da er eben erst aus den Ferien auffindbar, aber man anerbietet sich, es zu füllten Platz aufweist. Während des aktiven zurückkehrte. Er berichtet von Taucherleb- besorgen. Weil nichts kommt, frage ich te- Berufslebens verpasste der nun Pensio- nissen, schaut plötzlich irritiert auf meinen lefonisch nach, erhalte eine E-Mail-Adresse, nierte kaum je einen Termin. So denkt die- linken Oberarm und fragt entgeistert, was darauf die Nachricht auf dem Bildschirm: ser, dass er jetzt die wenigen Termine im ich denn dort am Hemd habe. Ich drehe den «Adresse nicht auffindbar». Zweite tele- Kopf behalten kann. Wenn er dann doch Hemdsärmel und bin sprachlos. Da klebt ein fonische Anfrage. «Äxgüsi, die von Ihnen einmal einen Blick in die Agenda wirft, stellt über ein Handteller grosser Fleck unserer genannte Adresse war leider falsch.» Dann er verwundert und erschrocken fest, dass Kirschenkonfitüre, die ich mir am Morgen klappt es. Mit geschwellter Brust und dem er schon wieder einen Termin verpasst hat. aufs Butterbrot gestrichen hatte. Zu Hause Formular «Eidg. Departement des Innern», Merke: Der Zweck einer Agenda ist es, dass sind nirgends Spuren einer Konfitürensau- das mir Covidfreiheit garantiert, nähere ich sie jeden Abend im Hinblick auf den mor- erei zu finden. Wie gelangte das tiefrote mich der österreichischen Grenze. Doch gigen Tag konsultiert wird. Gilt auch und Klebrige an den linken Oberarm? Es wird beim Grenzübertritt ist keine uniformierte insbesondere für Pensionierte mit viel freier ein ungelöstes Rätsel bleiben, das mich in Seele auszumachen. Es kümmert sich nie- Zeit. n Ewigkeit an meinem Erinnerungsvermögen mand um mich und schon gar nicht um mein Euer Hans Jörg Schibli zweifeln lassen wird. hart erkämpftes Formular. Dieses Nicht- beachtetwerden schmerzte mich zutiefst, 10
ENGAGEMENT Schibli unterstützt Karrierewege Von der Baustelle an den Schreibtisch Die Schibli-Gruppe fördert ihre Mitarbeitenden und unterstützt sie bei ihren Karriereplänen – auch dann wenn der Weg nicht dem typischen Muster ent- spricht. Der heute 26-jährige Mike Schnelli absol- vierte vor einigen Jahren seine Ausbildung zum Elektroinstallateur EFZ. Seit Frühling 2020 ist er Schiblianer, damals startete er im Team der Schibli AG in Kloten als Elektro- installateur. Er erzählte bereits beim Einstel- lungsgespräch, dass er nebenbei die Aus- bildung zum Technischen Kaufmann (TK) mit eidg. Fachausweis absolvieren werde und somit seine Ziele, künftig im Büro zu ar- beiten, grob definiert seien. Als rechte Hand des Bauleitenden Mon- teurs, Andreas Fuchs, wurde er im The Circ- le eingeplant. Allerdings musste er aufgrund personeller Engpässe bereits sehr früh sei- ne «eigene Baustelle» managen. So setzte Stefan Tännler und Mike Schnelli bei der Einarbeitung in die neuen Arbeitsbereiche. ihn Projektleiter Urs Fischer als Bauleitender Monteur für eine andere Baustelle im Gross- projekt The Circle ein. Da er ab Beginn super offen waren, konnte Mike Ende 2021 zu len kleinerer Offerten, das Entgegenneh- damit zurechtgekommen ist, wurde er für Stefan Tännler (Filialleiter der Schibli AG in men von Kundenanfragen und vieles mehr. das anschliessende NTT-Projekt als Sach- Winterthur) wechseln. Da wurde dringend Aber auch kleine Elektroservicearbeiten bearbeiter eingesetzt. Für Mike war dies Unterstützung gesucht. wird Mike selber übernehmen, denn auch eine grosse Chance, sich in organisatori- draussen fehlt ab und an die Manpower. n schen Büroarbeiten unter Beweis zu stellen. «Stephan Haumüller hat sich bei mir gemeldet, da er Mike in Kloten die «Als absoluter Computeranfänger Möglichkeit für den nächsten Schritt Stephan Haumüller fehlten mir einfache und für viele nicht bieten konnte. Jetzt freue ich selbstverständliche PC-Skills. Die mich, Mike in meinem Team zu muss man halt mal gezeigt bekom- haben und ihm so eine Perspektive «Es gibt immer mehr Elektroinstalla- men. Umso mehr freute ich mich, zu geben. Ich bin der Meinung, dass teure, welche den TK oder die dass mir Stephan Haumüller trotz- junge Menschen mit so viel Handelsschule machen. Damit dem die Chance gegeben hat, das Motivation möglichst früh mit ins bekommt man eine solide Bildung interessante NTT-Projekt vor Ort zu Boot geholt werden sollten. Denn die im Kaufmännischen. Trotzdem leiten.» Nachwuchsprobleme in unserer bleiben die Möglichkeiten der Mike Schnelli, Sachbearbeiter/Kunden- Branche sind bekannt. Jetzt ist Mike verschiedenen Branchen offen. Mir dienstmonteur Schibli AG, Winterthur gefordert, mitzudenken und seine gefällt die Elektrotechnik sehr gut eigenen Ideen einzubringen.» und ich bin gerne Schiblianer, darum Für uns war von Anfang an klar: Mike sieht Stefan Tännler, Filialleiter sich spätestens nach seinem Abschluss, in Schibli AG, Winterthur möchte ich nach meiner Weiterbil- einem Büro arbeiten. Als gelernter Elektro- dung mit meinem neuen Wissen den installateur verfügt er über das nötige Fach- In Winterthur wird Mike künftig als Sach- grösstmöglichen Nutzen für Schibli wissen und darum sollte er uns erhalten bearbeiter und als rechte Hand eingesetzt. erwirtschaften.» bleiben. Da in Kloten aber keine weiteren Dazu gehören administrative Arbeiten wie Mike Schnelli, Sachbearbeiter/Kunden- Möglichkeiten im administrativen Bereich die Abwicklung von Retouren, das Erstel- dienstmonteur Schibli AG, Winterthur WIR SCHIBLIANER 2022 11
ZUKUNFT Im Interview: Julian Fenten und Robert de Boer Unser erster angehender Gebäudeinformatiker EFZ, Fachrichtung Gebäudeautomation und sein Lehrlingsgötti Seit 2021 gibt es den neuen Beruf Gebäudeinformatiker:in EFZ. Auch die Schibli-Gruppe freut sich, dass mit Julian Fenten im Sommer 2021 einer von 46 Lernenden seine Ausbil- dung bei unserer Spetec AG begonnen hat. In einem Inter- view haben wir Julian und seinem Lehrlingsgötti Robert de Boer ein paar Fragen zu den Themen Berufswahl, Motivation und Zukunft gestellt. Julian, warum hast du dich für den Beruf Gebäudeinformatiker entschieden? Das ist bereits meine zweite Lehre. Ich habe zuerst die Ausbildung zum Informatiker angefangen. Wir haben in dem Betrieb aber nur die interne IT gemacht, sprich wir Robert de Boer und Julian Fenten. Wer Götti und wer Lernender ist, muss hier wohl nicht extra definiert werd hatten immer den gleichen Kunden. Dadurch war die Arbeit für mich sehr eintönig und hat keinen Spass gemacht. Auch die Fächer in der Schule fand ich nicht auch beim Kunden vor Ort arbeiten. Im Kommen wir zu dir, Robert. Du bist der spannend genug. Ich habe deshalb schon Fachbereich Planung arbeitet man aber fast Lehrlingsgötti von Julian. Das heisst, du im ersten Lehrjahr wieder abgebrochen. Ich nur im Büro. Bei der Fachrichtung Gebäu- bist seine erste Ansprechperson und bin dann von der Berufsberatung auf die deautomation kann ich auch praktische quasi ein bisschen sein Mentor. Was hat Lehre als Gebäudeinformatiker aufmerksam Arbeiten ausführen. Deshalb ja. dich motiviert, diese Aufgabe zu über- gemacht worden und konnte bei Spetec ein nehmen? paar Tage schnuppern. Das hat mir so gut Wie würdest du den Beruf beschreiben? Es ist das erste Mal, dass ich neben meiner gefallen, dass ich mich direkt beworben Es ist ein sehr spannender und abwechs- eigentlichen Funktion eine Lehrlingsverant- habe. lungsreicher Beruf. Man braucht den Kopf wortung übernehme. Mit jungen Menschen genauso wie die Hände. Ich arbeite gerne zusammenzuarbeiten, begeistert mich. Ich Was macht dir am meisten Spass? handwerklich, aber nicht nur. Deshalb passt freue mich, wenn ich mein Wissen sowie Ich habe sehr viel Abwechslung. An der Beruf sehr gut zu mir. Spannend sind Tipps und Tricks weitergeben kann und manchen Tagen arbeite ich im Büro, an auch die verschiedenen Systeme. Wir Lernende auf ihrem Weg begleiten und anderen gehe ich mit den Systemtechnikern haben heute so viele Möglichkeiten in der unterstützen darf. Cool ist auch, dass ich zu Kunden. Ausserdem gibt es viele Gebäudeautomation, das fasziniert mich. mich durch Julians Fragen manchmal verschiedene Anwengungsbereiche und selber wieder mit gewissen Themen Systeme. Jeder Tag ist anders und ich lerne Was würdest du jemandem raten, der befassen muss und somit auch wieder täglich etwas Neues. sich für die Ausbildung Gebäudeinforma- etwas lerne. Julian macht es mir einfach. Er Momentan bin ich im Bereich Smart tiker:in interssiert? ist sehr positiv eingestellt und interessiert. Home tätig. Ich programmiere und küm- Mit der Ausbildung kann man absolut nichts Er fragt viel und man merkt, dass es ihm mere mich um die Steuerung von intelligen- falsch machen. Die Technologie wird Spass macht. Das ist auch für mich sehr ten Gebäuden. Ausserdem kann ich auch laufend weiterentwickelt und deshalb ist es motivierend. schon in den Bereich Video und Sicherheit ganz klar ein Beruf, der Zukunft hat. Man reinschnuppern. lernt sehr viel Verschiedenes und hat nach Warum findest du es wichtig, dass es der Lehre ein sehr breites Wissen. Ausser- diesen Beruf gibt? War die Fachrichtung Gebäudeautoma- dem werden Leute, die Gebäudeautoma- Gebäudeautomation ist IT und Elektrotech- tion für dich von Anfang an klar? tion können, gesucht. Wer Gebäudeinfor- nik in einem. Entweder man lernt das eine Die Fachrichtung Kommunikation und matiker:in lernt, hat sicher eine Stelle nach oder das andere. So fehlt aber etwas, Multimedia kam für mich nie in Frage, weil der Lehre und viele Weiterbildungsmöglich- nämlich die Verbindung von beidem. Durch mich die Automation interessiert und keiten. das neue Berufsbild Gebäudeinforma- begeistert. Ich möchte sowohl im Büro wie tiker:in wurde diese Lücke geschlossen. n Marketing 12
ZUKUNFT EFZ Gebäudeinformatiker:in Zur Wahl: drei Fachrichtungen Kommunikation und Planung Gebäudeautomation Multimedia Mit dieser Fachrichtung wirst du Du erweckst Gebäude zum Du kannst Entertainment- und zur absoluten Fachperson für Leben, indem du deren Infra- Kommunikationssysteme, die perfekte Visualisierung und struktur vernetzt, miteinander Komponenten und Datennetze Planung von komplexen kommunizieren lässt und für die installieren, warten oder von Systemen. Dabei koordinierst Sicherheit der Systeme sorgst. Störungen befreien. du alle Schnittstellen. Jörg Scherhag, Leiter Berufsbildung der Schibli-Gruppe, und Jan Schibli sind verantwortlich, dass es heute die neue berufliche Grundbildung Gebäudeinformatiker:in EFZ in der Schweiz gibt. Die beiden haben schon früh erkannt, dass sich die Elektrotechnik immer weiter in Rich- tung Systemtechnik sowie intelligente Gebäudesysteme entwickelt und dass das Know-how des «klassischen» Elektrikers in dem Bereich nicht mehr ausreicht. Zumal die Themen immer komplexer werden. Jörg Scherhag engagierte sich im Verband EIT.swiss in der Kommission für Berufsbildung. Mit viel Engagement, Überzeugungsarbeit und Ausdauer hat er sich gemeinsam mit Jan dafür eingesetzt, dass die neue Grundausbildung entsteht. Wir wollten von Jörg Scher- hag wissen, warum das so wichtig für die Elektrobranche ist. Jörg, warum haben sich Jan und du für die neue Ausbil- Was sind die Herausforderungen für den EIT. swiss in Bezug dung beim EIT.swiss starkgemacht? auf die neue Grundbildung für die kommenden Jahre? Als Schibli-Gruppe steht für uns, wie für alle Unternehmen, der Momentan werden die Module für die Berufsschulen und Kunde im Zentrum. Unser oberstes Ziel ist es deshalb, das üK-Zentren entwickelt. EIT.swiss hat alle Beteiligten im Boot, so Kunden- und Marktbedürfnis zu erfüllen. Wenn wir dabei auch die Lernenden, die im Sommer 2021 angefangen haben. Know-how technisch, an unsere Grenzen stossen, holen wir Regelmässig werden Feedbacks eingeholt, damit das Berufs- Spezialisten dazu, mit denen wir Projekte gemeinsam realisie- feld optimiert werden kann. Die Lernenden sind dabei ein ren. Mit der rasanten Weiterentwicklung von intelligenten wichtiger Teil bei der Entwicklung der Grundbildung. Gebäude- und Kommunikationssystemen hat sich die Elektro- Das Zweite sind die Lehrbetriebe. Hier müssen wir massiv technik in den letzten Jahren verändert. Zu den «normalen» ausbauen. Ein neues Berufsbild ist für ein Unternehmen auch Elektrikertätigkeiten kamen Techniken dazu, die mehr in neu und bedeutet mehr Aufwand für die Ausbildung. Wir sind Richtung IT und Systemtechnik gehen. Da es für diese überzeugt, dass viele Betriebe den Mehrwert erkennen und zukunftsweisenden Technologien im Baubereich bisher keine immer mehr Lehrplätze angeboten werden. Denn Gebäudeinfor- Ausbildung gab, fehlen zunehmend Profis auf dem Gebiet. Das matiker:innen sind gefragt und werden gebraucht. ist für uns ein echtes Problem. Jan und mir war von Anfang an Und das Dritte, wir müssen die neue Berufsbildung populärer klar, dass wir nur mit einer neuen Grundbildung die Lücken machen. Wenn die Jugendlichen nichts davon wissen, wird sich zwischen der klassischen Elektrotechnik und Gebäudeautoma- auch keiner für eine Lehrstelle bewerben. Wir alle sind gefordert! tion, Kommunikation sowie Multimedia schliessen können. Mit diesem neuen Berufsbild ist die Elektrobranche und somit der VAMOS! EIT.swiss gerüstet, den künftigen Anforderungen an Gebäude und Infrastrukturen gerecht zu werden. n neue Die Grundbildung Gebäudeautomatiker:in gibt es heute, weil I n f o s zur d e- re bäu Jan und ich uns nicht haben beirren lassen und die Sache Weite ildung Ge u n d db n EFZ en. Grun t iker:i g immer weiterverfolgt haben. Viele haben Ideen. Nur wenige m a t u n infor chric h setzen sie um und bleiben auch dran. Wir haben bewiesen, rei Fa die d dass wir «Macher» sind. Und darum sind wir stolz, dass in SCAN diesem Jahr unser Einsatz belohnt wurde und wir die ersten MICH Lernenden ausbilden. WIR SCHIBLIANER 2022 13
KOMPETENZ Investition in die Zukunft Büroumbau Transa: «ZeroWaste» 2021 hat die Transa Back- packing AG ihre Büroräumlich- keiten am Hauptsitz in Zürich erweitert. Die führende Schweizer Anbieterin von hochwertiger Travel- und Outdoorausrüstung setzt sich wo immer möglich für Fragen der Zukunft ein. Für Daniel Humbel, CEO der Transa, war deshalb klar, dass er auch beim Büroumbau auf eine ressourcenschonende Bauweise achten möchte. Mit der baubüro in situ ag hat er dafür das ideale Archtitekturbüro gefunden. Und mit der Schibil AG einen Elektriker, der offen für «andere» Lösungsansätze ist und den Anforderungen gewachsen war. Für uns als Elektriker war am Anfang das Schwierigste, einzuschätzen, welche vor- «Mit Menschen zusammenzuarbeiten, die die gleiche Einstel- handenen Materialien wir effektiv wieder einsetzen dürfen. Denn es gibt aufgrund von lung haben und ein Projekt mit Begeisterung, Leidenschaft und Vorschriften und Normen einige Einschrän- voller Überzeugung leben, macht einfach Spass und motiviert.» kungen wie beispielsweise, dass die Mate- Michael Heeb, Bereichsleiter bei der Schibli AG und Gesamtverantwortung für das Projekt rialien heute halogenfrei sein müssen oder die Brandschutzvorgaben bei einem Kabel die Bauweise nicht gewohnt. Wichtig ist Nicht nur über nötige Veränderung nicht erfüllt sind. deshalb, die Ausführung solcher Projekte reden, sondern etwas dafür tun nicht zu unterschätzen. Denn für diese Art Transa ist ein Partnerkunde der Schibli- Am Ende konnten wir die EDV-Kabel des Bauens braucht es eine sehr genaue Gruppe, denn im Bereich IT arbeitet die grösstenteils wiederverwenden und die Vorbereitung, sorgfältiges Rückbauen, sau- Entec AG schon seit einigen Jahren mit dem Steckdosen zu 90% behalten und wie- ber geführte Materiallisten, viel Ausdauer Outdooranbieter zusammen. Dank diesem der einsetzen. Bei der Beleuchtung war es beim Beschaffen von Ersatzteilen sowie Kontakt bekamen wir die Anfrage für die schwieriger. Produkte werden heute nicht Kreativität und Offenheit für mögliche alter- elektrotechnische Planung des Büroum- mehr repariert, denn entsorgen und neu native Lösungen. baus und anschliessend auch die Ausfüh- kaufen ist günstiger. Deshalb werden Er- rung. satzteile kaum mehr hergestellt. Wir haben viel Aufwand betrieben, um an solche zu kommen. Nicht immer erfolgreich. So wurde die komplette Beleuchtung mit einer ener- gieeffizienten LED-Lösung erneuert. Die ele- Über das Projekt ganten dekorativen Akzentbeleuchtungen Auf einer Fläche von rund 1500 m2 sind jedoch wurden durch in situ ausgewählt und neue Büroflächen entstanden. Das Be- von uns grösstenteils in Second-Hand-Sto- sondere am Projekt: die radikale Idee, den res gekauft. Bei den Stromzuleitungen Umbau nach dem Ansatz «ZeroWaste» konnten wir aufgrund der gültigen Normen umzusetzen. Das heisst, mit Bauteilen und Vorschriften leider nur rund 10% wieder aus den bestehenden Büroräumlichkei- einsetzen. Die Sicherungsschränke konnten ten des Vormieters und zusätzlich gefun- wir dafür stehen lassen, mussten sie aller- denen ReUse-Bauteilen kreative Lösun- gen zu finden anstelle neu zu kaufen. Aus der vorhandenen Kletterwand und Reklametafeln von dings den anerkannten Regeln der Technik Transa wurde eine gemütliche Besprechungsnische im G und den Bedürfnissen der Bauherrschaft Die Nische wurde mit geschichteten Spannplatten aus de anpassen. Als Beispiel: Was vorher Decke war, wird ehemaligen Einbaumöbeln sowie abgehängten Akustikde eingefasst. Die Fussleiste stammt aus einem Rückbau in zerschnitten und zu Trennwänden aufge- und kleidete vorher die Fassade eines Schulhauspavillon Technisch einfach. Doch bei «ZeroWas- schichtet. So wird vorhandenes Material Weiter konnten aus diesem Pavillon Bauholz, Wandtafeln Leuchten für das Projekt an der Josefstrasse geerntet we te» ist die Ausführung das Komplexe. umgenutzt und wieder eingesetzt, anstel- Die technischen Details waren simpel, doch le es zu recyclen oder gar zu entsorgen. Fotos Seite 14: Martin Zeller 14
KOMPETENZ Über die baubüro in situ ag und das zirkulare Bauen Wir leben, als hätten wir 3,5 Planeten zur scheinlich es tönt, Sand wird zur Mangel- sich darauf einzulassen. Wir dürfen auf ei- Verfügung. Umdenken und neue Lösungs- ware. Die Schweizer Baubranche produziert nen immer grösser werdenden Pool an Un- ansätze sind gefragt. Deshalb beschäftigt cira 17 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr, ternehmer- und Planer:innen zurückgreifen. sich die baubüro in situ ag seit über 20 Jah- Weltmeister! Die Deponien sind gefüllt, und Die Motivation für den Einstieg in die zirku- ren mit der Transformation, Instandsetzung wir exportieren unseren Müll ins Ausland. lare Bauwirtschaft reicht von Kosteneinspa- und Renovation von Bestandsgebäuden rungen bis hin zu idealistischen Werten. Mit und ganzen Arealen und möchte, mit der ra- Was ist der Unterschied? der Schibli AG konnten wir einen Partner dikalen Idee der konsequenten Wiederver- Mit wiederverwendeten Bauteilen und Ma- finden, der uns mit planerischem Know-how wendung im Bausektor, weitere Akteure des terialien zu bauen, erfordert viel Engage- und Fachwissen bis hin zu handwerklichem Bausektors motivieren, mitzuziehen. Die ment, Flexibilität und Fachwissen darüber, Geschick in der Umsetzung der Wiederver- Branche hat sich lange auf den Betrieb von wie Materialien verarbeitet, zusammenge- wendung weitergebracht hat. Gebäuden konzentriert. Die mit Abstand fügt oder neu interpretiert werden können, wirksamste Klimaschutzmassnahme ist es, von normativen, bauphysikalische Vorga- Sollte das Projekt Nachahmer finden, wäre nicht neu zu bauen. Abbruchobjekte sind ben bis hin zu rechtlichen Voraussetzungen. das für uns der grösste Erfolg auf dem Weg eine reiche Materialquelle. Diese urbanen in eine enkeltaugliche Bauweise. Minen zurückzubauen, generiert Arbeits- Die Herausforderung ist es, eine:n verrück- plätze und setzt viel Fachwissen voraus. te:n Bauträger:in zu finden, der/die für die Weitere Infos zu in situ und zirkularem zirkulare Bauweise zu begeistern ist und Bauen: www.insitu.ch | www.zirkular.net Die Corona-Pandemie hat uns aufgezeigt, der/die sich zusammen mit uns der Heraus- wie stark wir von Lieferketten abhängig sind forderung, die dieser rollende Bauprozess Pascal Angehrn, – also warum nicht Bestehendes weiter- mit sich bringt, stellen möchte. Designer FH/VSAI, nutzen statt wegwerfen? Vorhandene Ge- Partner sowie Verwal- bäude als urbane Minen statt Raubbau in Und dann sind da natürlich die beteiligten tungsrat der baubüro anderen Ländern unterstützen? So unwahr- Gewerke, die offen und bereit sein müssen, in situ ag lige Büroplätze passen schlicht nicht mehr «Der Ansatz des zirkularen zum Stil, wie wir heute zusammenarbeiten. Wenn wir diese andere Art des Miteinanders Bauens hat mich sofort-abge pflegen möchten, brauchen wir Räume, die holt, und wir sehen ihn als dies begünstigen. Du ziehst schliesslich für Bewegung Richtung Zukunft. eine Expedition in die Arktis auch nicht das Gleiche an, wie wenn du in der Karibik am Und wie wir und in situ stellt Strand liegst», so Daniel Humbel. Hector Rodriguez unterstützte dank seiner langjährigen Schibli den Mensch ins Zen- trum und macht sich über Kommunikation made bei Entec Erfahrung in hektischen Phasen Sirop Sirop als Bauleitender Monteur. ähnliche Zukunftsfragen Die Entec AG, als langjähriger Partner von Transa, hat nach dem Umbau die Kommuni- Gedanken.» kationsinfrastruktur realisiert. Es wurden ein Jan Schibli und Dani Humbel kennen sich Daniel Humbel, CEO Transa Backpacking AG neues Netzwerk, WLAN, ein High Availabili- schon länger und verstehen sich gut. Sicher ty Cluster im Managed Security Service und auch, weil sie in vielen Dingen sehr ähnlich Microsoft Teams Rooms installiert. ticken. Unternehmerisch gesehen sind bei- zu Beginn erklärt, worum es geht: dass recy- de offen für neue Technologien und bereit, celn eben nicht wiederverwenden ist und Vielen Dank, dass wir als Schibli-Gruppe andere Wege zu versuchen. Sie wollen nicht warum in situ auf zirkulares Bauen setzt. Teil dieses Projekts sein durften. n nur über nötige Veränderung reden, sie wol- len sie umsetzen und damit fördern. Das Ein Projekt mit Charakter. Das Ergebnis haben sie mit dem Umbauprojekt bei Transa einzigartig auf dem Platz Zürich. getan. Und zwar ganz ohne staatliche Un- Alle am Projekt beteiligten hatten einfach terstützung, einfach im Sinne der Sache, richtig «Bock» auf das Projekt, das alles an- Marcel Bähler weil Dani und Jan Bauen mit «ZeroWaste» dere als «0815» werden würde und bei dem einfach als sehr sinnvoll erachten. Nur wer wir nicht genau wussten, was wirklich auf neuen Herangehensweisen eine Chance uns zukommt. Aber wenn alle mitziehen und gibt und sich damit richtig auseinander- die gleiche Einstellung haben, dann macht setzt, kann danach auch mitreden. es nicht nur richtig Spass, sondern wird auch ein Erfolg. Ein weiterer sehr wichtiger Part beim Projekt waren Pascal Angehrn und Ben Poignon Am Ende ist eine Bürolandschaft entstan- von in situ. Denn sie haben mit grosser Be- den, die einzigartig ist und einfach auch zu geisterung und enormem Know-How direkt Transa passt. «Unemotionale, eher langwei- Sirop Sirop und Tim Schweizer, angehender Elektroinstalla - teur, besprechen, wo die Trasse installiert werden müssen und ob Anpassungen in den Elektroplänen nötig sind. WIR SCHIBLIANER 2022 15
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