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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020 - 51

  Das Schwerpunktthema: Coronavirus-Krise

  Notenbanken koordinieren Krisenabwehr – Fed senkt
  Leitzins
  Führende Notenbanken haben sich heute mit neuen Notfallmaßnahmen
  gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise gestemmt. Am
  Morgen kündigte die japanische Notenbank den Kauf von börsengehandelten
  Indexfonds (ETFs) und Unternehmensanleihen an. Zudem sollen Japans
  Firmen Kreditprogramme zum Nullzins angeboten werden, um die Marktstabi‐
  lität in Japan zu gewährleisten. Japans Notenbankchef Haruhiko Kuroda
  betonte, dass die Bank of Japan (BoJ) nicht zögern werde, die Geldpolitik noch
  weiter zu lockern. Die Bank of Korea schraubte den Leitzins um 0,50 Prozent‐
  punkte auf 0,75 Prozent nach unten. In Hongkong reagierte die Notenbank
  ebenfalls mit einer kräftigen Leitzinssenkung. Bereits gestern Abend
  verkündete die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ein neues Maßnahmen‐
  paket zur Eindämmung der Krise und verringerte den Leitzins um einen
  Prozentpunkt auf einen Korridor von 0 bis 0,25 Prozent. Die Fed will die US-
  Wirtschaft mit einem 700 Milliarden Dollar (629,8 Milliarden Euro) schweren
  Anleihekaufprogramm ankurbeln und Banken vorübergehend Notfallkredite
  gewähren, wie sie es bereits nach der großen Finanzkrise 2008 getan hatte.
  Fed-Chef Jerome Powell unterstrich, die US-Notenbank werde alle Instrumente
  nutzen, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie zu dämpfen.
  Die Virus-Krise habe tiefe Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft. Die
  Fed habe immer noch genügend Handlungsspielraum, sagte Powell. Negative
  Zinsen betrachte er jedoch nicht als angemessenes Instrument. Man werde
  alles tun, um die Finanzmärkte mit Liquidität zu versorgen. Die Fed werde
  heute Anleihen in allen Laufzeiten kaufen. Zudem wollen die Fed, die Europä‐
  ische Zentralbank (EZB), Bank of Canada (BoC), Bank of England (BoE), Bank
  of Japan (BoJ) und die Schweizerische Nationalbank Banken zu günstigen
  Konditionen Dollar anbieten, um das Finanzsystem zu stärken und die
  Versorgung der Geldhäuser mit der Weltleitwährung zu sichern. Bundesbank-
  Präsident Jens Weidmann wertete das koordinierte Vorgehen der Noten‐
  banken positiv. "Ein verlässlicher Zugang zu Liquidität in US-Dollar ist für viele
  Banken und Unternehmen jetzt besonders wichtig, auch im Euroraum",

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 erklärte Weidmann. Die Maßnahme leiste dazu einen wichtigen Beitrag.
 Unterdessen hielt auch heute die Talfahrt am deutschen Aktienmarkt an. Im
 Mittagshandel sank der Dax zeitweise um 10 Prozent auf 8.308 Zähler. "Die
 US-Notenbank hat mit ihren Maßnahmen nicht zur Beruhigung beigetragen",
 erklärte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel.

 [tagesschau.de]
 [bloomberg.com]
 [boersen-zeitung.de]
 [nzz.ch]
 [de.reuters.com]

 Meldungen zur Viruskrise

 Banken schließen vorsorglich weitere Filialen
 Banken und Sparkassen haben zum Wochenbeginn vorsorglich weitere
 Filialen wegen der Viruskrise geschlossen. Bei der Commerzbank blieben
 mehrere Hundert vor allem kleinere Standorte zu. Die genaue Zahl lasse sich
 noch nicht beziffern, sagte ein Commerzbank-Sprecher. Die größeren
 Standorte sollen nach Möglichkeit offen bleiben. Die HypoVereinsbank (HVB)
 schloss ein Drittel ihrer deutschlandweit 337 Filialen und verordnete den Filial-
 Teams Heimarbeit. Wie die UniCredit-Tochter mitteilte, soll die persönliche
 Beratung schrittweise auf stark frequentierte Standorte und größere Filialen
 konzentriert werden. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV)
 erklärte, Schließungen einzelner Filialen gingen ausschließlich auf eine
 Neugruppierung der Kräfte oder Absprachen mit örtlichen Behörden zum
 Gesundheitsschutz zurück. Die Bargeldversorgung und die Funktionsfähigkeit
 der Zahlungssysteme blieben sichergestellt, unterstrich der Verband. Die
 Sparkassen würden eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit
 Finanzdienstleistungen sicherstellen. Der Bundesverband deutscher Banken
 (BdB) betonte ebenfalls, dass die Bargeldversorgung gesichert sei. Kunden
 könnten auch an vielen Supermarktkassen Bargeld abheben. Die Deutsche
 Bank will alle Filialen vorerst geöffnet halten. Weltweit arbeiten Teams des
 Geldhauses ab heute aber aufgeteilt und räumlich getrennt voneinander. Mit
 den Maßnahmen sollen der laufende Bankbetrieb und wichtige Abteilungen
 wie Zahlungsverkehr und Handel aufrechterhalten werden.

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 [de.reuters.com]
 [handelsblatt.com]

 ESMA sorgt für verstärkte Transparenz bei
 Leerverkäufen
 Die europäische Wertpapier- und Marktaufsicht ESMA hat nach den herben
 Kursverlusten an den Aktienmärkten mehr Transparenz bei Leerverkäufen
 angemahnt. Wie die ESMA heute mitteilte, müssen nun bereits Netto-Leerver‐
 kaufspositionen von 0,1 Prozent oder mehr den nationalen Aufsichtsbehörden
 gemeldet werden. Bislang lag die Grenze bei 0,2 Prozent. Angesichts der
 außergewöhnlichen Umstände in der Coronavirus-Krise sei es für die Aufseher
 unabdingbar, die Marktentwicklungen zu beobachten, erklärte die ESMA. Das
 Vertrauen in die Finanzmärkte sei bedroht. Dem Schritt könnten schärfere
 folgen, wenn dies für ein ordnungsgemäßes Funktionieren der Finanzmärkte
 in der Europäischen Union (EU) erforderlich sein sollte. Veröffentlicht werden
 Netto-Leerverkaufspositionen weiterhin erst ab 0,5 Prozent.

 [de.reuters.com]

 IWF stellt Billionen-Finanzhilfe bereit
 Zur Bewältigung der Coronavirus-Krise bietet der Internationale Währungs‐
 fonds (IWF) betroffenen Ländern massive Finanzhilfen an. Die Kreditkapazität
 von einer Billion US-Dollar (0,9 Billionen Euro) des Fonds könne zur Unter‐
 stützung von Mitgliedstaaten eingesetzt werden, die mit der Ausbreitung des
 Virus kämpfen, teilte IWF-Direktorin Kristalina Georgiewa heute mit. Sie
 machte jedoch deutlich, dass auch die Regierungen gefordert seien, finanzpo‐
 litische Maßnahmen zu ergreifen. Weltweit abgestimmte Konjunkturhilfen
 würden immer dringender. Der IWF habe flexible Notfallkredite im Volumen
 von 50 Milliarden Dollar (45 Milliarden Euro) zur raschen Verwendung für
 Schwellen- und Entwicklungsländer parat. 10 Milliarden Dollar (9 Milliarden
 Euro) könnten zum Nullzins vergeben werden.

 [finanzen.net]

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 Italien und Deutschland planen weitere
 Konjunkturpakete
 Italien und Deutschland haben wegen der Coronakrise weitere Hilfen für die
 Wirtschaft in Aussicht gestellt. Der italienische Ministerpräsident Giuseppe
 Conte sagte heute, jetzt sei ein Wiederaufbauplan nötig. Die bislang ergrif‐
 fenen Maßnahmen würden wahrscheinlich nicht ausreichen. "Wir sind bereit,
 bei Bedarf noch einmal zu intervenieren", betonte Conte. Bundesfinanzmi‐
 nister Olaf Scholz zufolge arbeitet die deutsche Regierung an Maßnahmen,
 um Kleinstunternehmen bei anfallenden Fixkosten zu helfen, die diese nicht
 mehr selbst stemmen können. "Das ist ein Fonds, den wir über die KfW
 abwickeln können", erklärte Scholz. Zum möglichen Volumen machte er keine
 Angaben.

 [tagesspiegel.de]
 [merkur.de]

 Chinas Wirtschaft bricht drastisch ein
 Die Coronavirus-Krise hat die chinesische Wirtschaft schwer getroffen. Eine
 Reihe wichtiger Konjunkturdaten, die das Pekinger Statistikamt heute veröf‐
 fentlichte, verzeichneten teilweise einen Einbruch. Demnach sank die Indus‐
 trieproduktion im Januar und Februar im Vergleich zu den ersten beiden
 Monaten des Vorjahres um 13,5 Prozent. Mit einem Minus von 20,5 Prozent im
 Vergleich zum Vorjahreszeitraum sackte auch der Umsatz im Einzelhandel
 deutlich ab. Die Anlageinvestitionen brachen um 24,5 Prozent ein.

 [boersen-zeitung.de]

 Bankentag 2020 fällt wegen Coronakrise aus

       Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hat aufgrund der anhal‐
 tenden Verbreitung des Coronavirus den 22. Deutschen Bankentag abgesagt.
 Bankenpräsident Hans-Walter Peters erklärte heute, dies sei nicht der
 passende Zeitpunkt für die Austragung einer Großveranstaltung. "Die
 Gesundheit und das Wohlergehen unserer Gäste haben für uns oberste
 Priorität", betonte er. Der Bankentag 2020 sollte am 22. und 23. April in Berlin
 stattfinden. Erwartet wurden bis zu 800 Teilnehmer aus dem Bundesgebiet.
 Als Redner hatten unter anderem die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula

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 von der Leyen, Bundesfinanzminister Olaf Scholz sowie der bayerische Minis‐
 terpräsident Markus Söder zugesagt.

 [bankenverband.de]

 Die Köpfe

 BaFin-Chef Hufeld: Viruskrise ist kein systemisches
 Risiko
 Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sieht nach
 Einschätzung ihres Präsidenten Felix Hufeld die Stabilität des Finanzsystems
 wegen der Viruskrise nicht gefährdet. "Aktuell stellt Corona eine erhebliche
 Belastung für die Finanzbranche, aber kein systemisches Risiko dar", sagte
 Hufeld in einem Interview. Banken und Aufseher müssten aber wachsam
 bleiben. Zudem müsse herausgefunden werden, in welchem Sektor ein
 Anstieg von Kreditausfällen drohe. Durch die am Freitag angekündigten
 Stützungsmaßnahmen der Bundesregierung seien flächendeckende Kredit‐
 ausfälle und Firmenpleiten aber deutlich weniger wahrscheinlich geworden.

 [de.reuters.com]

 BoE-Gouverneur Bailey: Bei Bedarf Sofortmaßnahmen
 wegen Viruskrise
 Die Bank of England (BoE) wird nach den Worten ihres neuen Gouverneurs
 Andrew Bailey notfalls zeitnah Maßnahmen im Kampf gegen die Folgen der
 Virus-Pandemie einleiten. Bailey kündigte heute bei seinem ersten öffent‐
 lichen Auftritt nach seinem Amtsantritt in der BBC an, bei Bedarf "weitere
 Sofortmaßnahmen" zur Stützung der Wirtschaft zu ergreifen. Die Notenbank
 sei sehr darauf bedacht, dass die Konjunktur in Großbritannien nicht
 dauerhaft Schaden nehme.

 [bbc.com]

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 EU-Kommissar Breton prognostiziert Rezession für
 Euroraum
 EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton rechnet in diesem Jahr mit einer
 Rezession für die EU. "Wir sind im Krieg mit dem Virus, einem Wirtschafts‐
 krieg", erklärte Breton heute in einem Rundfunkinterview. Die bisherige EU-
 Wachstumsprognose habe bei plus 1,4 Prozent gelegen. "Jetzt erwarten wir
 eine negative Auswirkung von 2 bis 2,5 Prozent."

 [orf.at]

 EU-Ratspräsident Michel beruft Videogipfel zu
 Coronakrise ein
 EU-Ratspräsident Charles Michel hat zur Bekämpfung der Viruskrise für
 morgen einen weiteren Videogipfel der EU-Staats- und Regierungschefs
 einberufen. Entscheidend sei nun, die Ausbreitung des Virus einzudämmen,
 ausreichend Schutzausrüstung bereitzustellen, die Forschung voranzutreiben
 und die wirtschaftlichen Folgen der Krise zu begrenzen, erklärte Michel heute
 auf Twitter.

 [twitter.com]

 Rodermann wird CEO von Merck Fink
 Thomas Rodermann ist neues Mitglied des Group Executive Committee der
 Quintet Private Bank, der Muttergesellschaft der Merck Finck Privatbankiers.
 Das gab das Unternehmen heute bekannt. Nach der Zustimmung der
 Aufsichtsbehörden soll Rodermann zudem die Rolle des CEO von Merck Fink
 übernehmen. Zuletzt verantwortete Rodermann als Vorstandsvorsitzender
 von UBS Europe mit Sitz in Frankfurt die Vermögensverwaltungsaktivitäten
 unter anderem in Österreich, Dänemark, Deutschland, Italien, Luxemburg,
 Spanien und Schweden. Davor war er bei der Deutschen Bank in leitenden
 Funktionen im Bereich des Privat- und Geschäftskundenmanagements tätig.

 [handelszeitung.ch]

 Die Tweets des Tages

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 "Die Bargeldversorgung in Deutschland ist nicht in Gefahr", betont der
 Bankenverband heute. Die #Corona-Krise verunsichert viele Verbraucher.
 Unsere Fragen und Antworten für Bankkunden werden laufend aktualisiert:
 go.bdb.de/Rvsw7 #CoronaVirusDE #Bargeld

 [twitter.com]

 Wegen der anhaltenden Verbreitung des Coronavirus haben wir uns
 entschlossen, den #Bankentag 2020 abzusagen: go.bdb.de/sUsFN
 #CoronaDeutschland #COVID19

 [twitter.com]

 Wir freuen uns, dass Cash On Ledger ab heute zu den außerordentlichen
 Mitgliedern des Bankenverbands gehört. Herzlich willkommen und auf gute
 Zusammenarbeit! Alle #Fintech|s bei uns finden Sie hier: bit.ly/
 2QjGFL3 #bdbdigital

 [twitter.com]

 Am Freitag meistgeklickt

 Vorschläge zum Data Driven Banking

       Das Data Driven Banking ist das Thema, das die Bankenwelt umtreibt.
 Damit die Institute die vielen Daten, über die sie verfügen, im Sinne ihrer
 Kunden nutzen können, müssen jedoch noch einige Hürden überwunden
 werden, wie in einem Beitrag des Bankenverbands für den BankBlog ausge‐
 führt wird. Den neuen Geschäftsmodellen in einer globalen Datenwirtschaft
 dürften keine zu großen Hindernisse in den Weg gelegt werden. Insofern
 müsse eine ausgewogene Balance zwischen gesamtwirtschaftlichem
 Interesse und individuellen Schutzbedürfnissen neu gesucht und gefunden
 werden. Politik, Regulatoren wie auch Anbieter seien gefordert. Als Lösungs‐
 ansatz habe der Bankenverband drei Vorschläge entwickelt, wie der Gesetz‐
 geber bzw. Regulator nachsteuern sollte. Die Einzelheiten lesen Sie dazu hier:

 [der-bank-blog.de]

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 Was morgen wichtig wird

 In Frankfurt lädt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffei‐
 senbanken (BVR) zu seiner Jahres-Pressekonferenz. – In Mannheim veröffent‐
 licht das ZEW Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung seinen
 Index für die Konjunkturerwartungen im März. – In Düsseldorf legt das Förder‐
 institut NRW.Bank seine Jahresergebnisse vor. – In Brüssel beraten die EU-
 Wirtschafts- und Finanzminister über die wirtschaftspolitischen Empfehlungen
 der EU-Kommission für die Mitgliedsstaaten. – In Washington beginnt die
 reguläre Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed über die
 US-Zinssätze (bis 18.3.).

 Der Nachschlag

 So gelingt Arbeiten im Homeoffice
 Zahlreiche Chefs verordnen ihren Mitarbeitern und sich selbst wegen des
 Coronavirus das Arbeiten im Homeoffice. Für viele ist diese Situation völlig
 ungewohnt. Und wie führen Sie Ihr Team aus der Ferne? Klare Strukturen etwa
 helfen den Kollegen dabei, sich zurechtzufinden. Legen Sie Aufgaben und
 Verantwortlichkeiten vorab genau fest. Kurze Telefonkonferenzen am Morgen
 können Mitarbeitern beim Selbstmanagement helfen. Weitere Tipps für ein
 effizientes Arbeiten im Homeoffice lesen Sie hier:

 [impulse.de]

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