Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-130 - Das Thema US-Banken ringen mit Folgen der Corona-Pandemie - Bundesverband deutscher ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-130

 Das Thema

 US-Banken ringen mit Folgen der Corona-Pandemie
 Nach einem schwierigen Jahresanfangsquartal hat die Corona-Krise den US-
 Großbanken im zweiten Quartal 2020 weiter zugesetzt. Der Überschuss von JP
 Morgan halbierte sich auf 4,7 Milliarden US-Dollar (4,1 Milliarden Euro) von
 9,65 Milliarden US-Dollar (8,5 Milliarden Euro) im Vorjahreszeitraum, wie die
 größte US-Bank heute in New York mitteilte. Die Rückstellungen für ausfallge‐
 fährdete Kredite wurden um 8,9 Milliarden US-Dollar (7,9 Milliarden Euro) auf
 fast 10,5 Milliarden (9,3 Milliarden Euro) erhöht. JP-Morgan-Chef Jamie Dimon
 mahnte, es herrsche immer noch eine große Unsicherheit über die künftige
 Konjunkturentwicklung in den USA. Die Bank sei mit ihrer starken Bilanz aber
 gegen Ungemach gewappnet und werde weiterhin Dividenden zahlen – außer,
 die Wirtschaftslage trübe sich erheblich ein. Dank eines lebhaften Geschäfts
 an den Finanzmärkten und im Investmentbanking zogen die Erträge von JP
 Morgan im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf fast 34
 Milliarden Dollar (30 Milliarden Euro) an. Die US-Großbank Wells Fargo erlitt
 infolge der Corona-Pandemie ihren ersten Quartalsverlust seit der Finanzkrise
 und büßte 2,4 Milliarden Dollar (2,1 Milliarden Euro) ein. Hohe Rückstellungen
 für Kreditausfälle drückten die Bilanz des Geldhauses deutlich ins Minus. Die
 Erträge von Wells Fargo brachen um mehr als 17 Prozent auf 17,8 Milliarden
 Dollar (15,7 Milliarden Euro) ein. Der Überschuss der Citigroup sackte im
 Vergleich zum Vorjahr bei einer deutlich aufgestockten Risikovorsorge um 73
 Prozent auf 1,3 Milliarden US-Dollar (1,14 Milliarden Euro) ab, wie die Bank
 heute in New York mitteilte. Die Erträge legten vor allem dank eines regen
 Geschäfts an den Finanzmärkten um 5 Prozent auf knapp 20 Milliarden Dollar
 (17,7 Milliarden Euro) zu.

 [boerse.ard.de]
 [handelsblatt.com]
 [finanzen.net]
 [de.reuters.com]

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 Meldungen

 ZEW-Konjunkturerwartungen sinken leicht
 Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im Juli nach
 drei Anstiegen in Folge leicht eingetrübt. Wie das ZEW – Leibniz-Zentrum für
 Europäische Wirtschaftsforschung heute mitteilte, fiel der entsprechende
 Indikator um 4,1 Punkte auf 59,3 Zähler. Analysten hatten im Schnitt mit
 einem Rückgang auf 60 Punkte gerechnet. Die Einschätzung der aktuellen
 Wirtschaftslage hellte sich hingegen den zweiten Monat in Folge auf und stieg
 um 2,2 Punkte auf minus 80,9 Zähler. "Der Ausblick für die deutsche
 Wirtschaft verändert sich in diesem Monat nur unwesentlich gegenüber dem
 Vormonat", sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die Befragten erwarteten
 zuletzt nach einem sehr schlechten zweiten Quartal einen allmählichen
 Anstieg der Wirtschaftsleistung in der zweiten Jahreshälfte und Anfang 2021.

 [de.reuters.com]

 Bericht: BaFin meldete Insiderverdacht bei Wirecard
 Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat der Staatsan‐
 waltschaft München Medienberichten zufolge mitgeteilt, dass sie einen Insider‐
 verdacht gegen den insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard hegt. Wie
 mehrere Medien heute berichteten, soll ein Beitrag in einem Börsenforum
 problematisch gewesen sein, in dem bereits vor dem Börsencrash des
 Zahlungsdienstleisters angekündigt wurde, dass die Bilanzprüfer von Ernst &
 Young (EY) nicht uneingeschränkt testieren werden.

 [spiegel.de]

 FMS läutet Verkauf von Depfa ein
 Die nach dem Zusammenbruch der Münchner Hypo Real Estate gegründete
 staatliche "Bad Bank" FMS will sich nun von der in Dublin ansässigen Bank
 Depfa trennen. Wie die FMS heute mitteilte, sollen die verbliebenen Teile der
 Bank in einem "offenen, transparenten, kompetitiven und diskriminierungs‐
 freien Auktionsverfahren" veräußert werden. Kaufinteressenten können sich

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 bis zum 3. August melden. Zum Jahresende 2019 betrug die Bilanzsumme der
 Depfa 8,9 Milliarden Euro. Sie beschäftigte im Jahresschnitt 111 Mitarbeiter.
 2014 lag die Bilanzsumme bei 48,5 Milliarden Euro.

 [faz.net]

 Inflationsrate steigt im Juni
 Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im Juni etwas
 beschleunigt. Die Jahresinflationsrate stieg auf 0,9 Prozent, wie das Statis‐
 tische Bundesamt heute mitteilte. Im Mai hatte die Rate mit 0,6 Prozent den
 tiefsten Stand seit fast vier Jahren erreicht – vor allem wegen eines massiven
 Rückgangs der Energiepreise. Von Mai auf Juni 2020 zog das Preisniveau
 insgesamt um 0,6 Prozent an. Für Nahrungsmittel mussten Verbraucher 4,4
 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor. Die Preisrückgänge bei Energie
 schwächten sich indes ab.

 [finanzen.net]

 EZB: Nachfrage nach Firmenkrediten zieht an
 Die Nachfrage nach Firmenkrediten in der Eurozone hat im zweiten Quartal
 2020 kräftig angezogen. Ein Grund dafür sei der teilweise starke Liquiditäts‐
 bedarf der Unternehmen in der Corona-Krise gewesen, hieß es in einer heute
 veröffentlichten Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) unter 144
 Banken. Die Firmen hätten Lagerhaltung und Betriebsmittel während der Krise
 finanzieren müssen. Zudem hätten sie sich angesichts der Einschränkungen
 für die Wirtschaft Liquiditätspuffer aufgebaut. Für das dritte Quartal rechnen
 die Geldhäuser mit einem schwächeren Nachfrageanstieg bei Firmenkrediten.
 Ihre Vergabestandards ließen die Banken laut der Umfrage im zweiten Jahres‐
 viertel weitgehend unverändert. Für das dritte Quartal rechnen sie mit einer
 Verschärfung.

 [cash-online.de]

 Chinas Außenhandel wächst unerwartet stark
 Trotz der globalen Corona-Krise hat sich Chinas Außenhandel überraschend
 gut erholt. Exporte und Importe der größten Handelsnation lagen im Juni
 erstmals wieder im Plus, wie Chinas Zollverwaltung heute in Peking mitteilte.

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 Die Ausfuhren in US-Dollar berechnet stiegen um 0,5 Prozent im Vergleich zum
 Vorjahreszeitraum. Die Einfuhren wuchsen um 2,7 Prozent. Hintergrund sind
 die Öffnungen der Wirtschaft in vielen Industriestaaten nach den Beschrän‐
 kungen im Zuge der Viruskrise. Nach dem starken Konjunktureinbruch in der
 zweitgrößten Volkswirtschaft im ersten Quartal um 6,8 Prozent im Vergleich
 zum Vorjahreszeitraum war Chinas Wirtschaft damit gleichwohl auf gutem
 Wege, im zweiten Quartal wieder zu wachsen.

 [boersen-zeitung.de]

 Die Köpfe

 Merkel und Conte pochen auf schnelle europäische
 Krisen-Reaktion
 Bundeskanzlerin Angela Merkel und Italiens Regierungschef Giuseppe Conte
 dringen auf eine zeitnahe und überzeugende Lösung Europas für die Corona-
 Krise mit ihren massiven wirtschaftlichen und sozialen Folgen. "Die Aufgabe ist
 riesig und deshalb muss die Antwort auch groß sein", sagte Merkel gestern
 Abend nach einem Gespräch mit Conte auf Schloss Meseberg. Wichtig für den
 geplanten europäischen Aufbaufonds sei, "dass das etwas Wuchtiges ist, dass
 das etwas Besonderes ist, dass das nicht verzwergt wird". Conte fügte hinzu:
 "Wir müssen schnell handeln, schnell reagieren, denn die Geschichte lehrt
 uns, die beste Reaktion ist nicht so viel wert, wenn sie zu langsam kommt." Er
 warnte: "Wenn wir die Krise einfach so laufen lassen würden, dann hätten wir
 innerhalb kürzester Zeit eine Zerstörung des Binnenmarktes." Die Fragmen‐
 tierung Europas wäre die logische Konsequenz.

 [bloomberg.com]
 [dw.com]

 OeNB-Chef Holzmann: Erholung der Wirtschaft wird
 Jahre brauchen
 Der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Robert
 Holzmann, rechnet mit einer eher schleppenden Erholung der heimischen
 Konjunktur. "Obwohl sich die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus und zum
 Erhalt der Funktionsfähigkeit der Wirtschaft bewährt haben, wird die Erholung

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 der Wirtschaft mehrere Jahre in Anspruch nehmen", erklärte Holzmann heute
 bei der Vorstellung des Finanzstabilitätsberichts der OeNB. Zurzeit sei das
 Land mit dem stärksten Abschwung der Nachkriegszeit konfrontiert. Öffent‐
 liche Hilfsmaßnahmen förderten zwar die Vergabe von Krediten und sicherten
 die Liquidität von Firmen und Haushalten. Die verstärkte Inanspruchnahme
 von Bankkrediten werde jedoch die Verschuldung erhöhen.

 [de.reuters.com]

 BoE-Chef Bailey: Denken weiter über eigene Krypto-
 Devise nach
 Die Bank of England (BoE) denkt nach den Worten ihres Gouverneurs Andrew
 Bailey weiter über eine eigene digitale Währung nach. "Wir beschäftigen uns
 mit der Frage, ob wir bei der Bank of England eine digitale Währung erschaffen
 sollen", erklärte Bailey bereits gestern während einer Online-Diskussion. Die
 Notenbank werde sich auch weiterhin mit der Frage befassen, weil digitale
 Währungen einen erheblichen Einfluss auf die Art zu zahlen und das gesell‐
 schaftliche Zusammenleben hätten. "Ich glaube, in ein paar Jahren werden wir
 uns in Richtung einer Digitalwährung bewegen", sagte Bailey.

 [finanzen.net]

 Die Tweets des Tages

 Tipp für Mittwoch: 10 Uhr Livestream-Webinar von @BdBBrussels und hessi‐
 scher Landesvertretung in Brüssel zu Prioritäten der #EU2020DE bei
 Wirtschaft und Finanzen mit @joergkukies von @BMF_Bund, James von
 Moltke @DeutscheBank & John Berrigan @EU_Finance:go.bdb.de/yWqYa

 [twitter.com]

 Auch in der Finanzbranche gewinnen #sustainablefinance und #Nachhal‐
 tigkeit immer mehr an Bedeutung. Bei uns kümmert sich ein eigenes Team
 darum, unsere Mitglieder bei den Themen zu unterstützen: go.bdb.de/
 xDKHD

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 #Kontaktlos boomt! Es ist sicher, einfach und komfortabel. Was dabei immer
 wieder diskutiert wird: die Frage nach der Sicherheit. Unsere Expertin für
 Banktechnologie, Nicole Hellmich, klärt hier über Mythen und Vorurteile auf:
 dkinfo-digital.de

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 Wie der Büro-Neustart nach dem Homeoffice gelingt
 Spätestens nach den Sommerferien wird der Büroalltag vielerorts nach dem
 Corona-bedingten Homeoffice zurückkehren. Doch wie kann der Neustart am
 besten gelingen? Arbeitspsychologe Hannes Zacher empfiehlt einen Mehrstu‐
 fenplan für das Comeback. Denn der nehme den Mitarbeitern "die Angst vor
 der schnellen Veränderung". Im ersten Schritt wird zunächst den Mitarbeitern
 die Rückkehr ermöglicht, die im Homeoffice nur suboptimale Arbeitsbedin‐
 gungen haben oder psychisch unter der Isolation leiden. Die weiteren Schritte
 und wie die Krise für den Aufbau einer neuen Unternehmenskultur genutzt
 werden kann, lesen Sie hier:

 [karriere.de]

 Was morgen wichtig wird

 Die Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB),
 Andreas Krautscheid und Christian Ossig, erläutern bei einem telefonischen
 Pressegespräch die Erwartungen des Bankenverbandes an die deutsche EU-
 Ratspräsidentschaft. – Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und
 Raiffeisenbanken (BVR) präsentiert per Videokonferenz den Jahresabschluss
 der genossenschaftlichen Finanzgruppe. BVR-Präsidentin Marija Kolak will sich
 dabei auch zu aktuellen bankpolitischen Themen äußern. – In Tokio gibt die
 Bank of Japan ihren Beschluss zur Geldpolitik bekannt. – In Stockholm legt die
 schwedische Großbank SEB ihre Geschäftszahlen zum zweiten Quartal 2020
 vor. – In den USA ziehen die Großbanken U.S. Bancorp, Bank of New York
 Mellon und Goldman Sachs Bilanz zum zweiten Quartal.

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 Der Nachschlag

 Fast jeder Zweite blufft im Job
 Ist der Bericht fertig? Warum waren Sie zu spät? Sind wir nicht ein tolles Team?
 Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage lügen erstaunlich viele Menschen im Job.
 In der Erhebung gaben 45 Prozent der befragten Berufstätigen zu, gelegentlich
 die Unwahrheit zu sagen und Dinge zu beschönigen. Knapp 30 Prozent gestal‐
 teten sich ihr Arbeitsleben dadurch regelmäßig einfacher, gut 6 Prozent
 bezeichneten sich sogar als ausgewiesene Gewohnheitslügner. Warum Männer
 doppelt so häufig im Job lügen wie Frauen und welche Gründe für das Flunkern
 im Büro genannt werden, lesen Sie hier:

 [capital.de]

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