BANKENBRIEF BANKENBRIEF - AUSGABE 2020-202 - DAS THEMA KFW: IM MITTELSTAND DROHT MASSIVER ARBEITSPLATZABBAU - BUNDESVERBAND DEUTSCHER ...
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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-202 Das Thema KfW: Im Mittelstand droht massiver Arbeitsplatzabbau Bedingt durch die Corona-Krise sind bei mittelständischen Unternehmen in Deutschland einer KfW-Analyse zufolge mehr als eine Million Arbeitsplätze gefährdet. Zugleich rechne mehr als jedes zweite Unternehmen mit einem Umsatzrückgang, wodurch in Summe die Erlöse um 12 Prozent oder 545 Milli‐ arden Euro einbrechen könnten, teilte die staatliche Förderbank KfW heute mit. Zwar belasteten Umsatzverluste die Liquidität der Unternehmen. Der Mittelstand verfüge aber über eine hohe finanzielle Widerstandskraft, sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. "Die Unternehmen haben in den vergangenen Jahren einen hohen Bestand an Eigenkapital aufgebaut, wovon sie nun profitieren." Jedoch seien die Geschäftserwartungen der Unternehmen für 2020 "historisch schlecht, und das wird auch auf die Beschäftigung drücken", resümierte Köhler-Geib. Zur Reduzierung von Kosten planen laut KfW 16 Prozent der kleinen und mittleren Firmen einen Stellenabbau. Dadurch könnte die Zahl der Arbeitsplätze um rund 3,3 Prozent oder fast 1,1 Millionen zurückgehen. 2019 hatten die etwa 3,8 Millionen Mittelständler, die als Rückgrat der deutschen Wirtschaft gelten, 32,3 Millionen Beschäftigte – ein Höchststand. Trotz der komfortablen Ausgangslage der meisten mittelständi‐ schen Unternehmen werde die Corona-Krise Spuren hinterlassen, sagte Köhler-Geib. "Vorsicht und Zurückhaltung könnten das Handeln vieler in der kommenden Zeit bestimmen." Nach einer in Medienberichten ausgewerteten Studie der Beratungsgesellschaft McKinsey befürchtet jede zehnte Firma, in einem halben Jahr nicht mehr im jeweiligen Markt zu agieren. Solche Ängste seien vor allem in Branchen wie Logistik und Transport ausgeprägt, hieß es. [finanznachrichten.de] [wiwo.de] [zeit.de] [handelsblatt.de] [de.reuters.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen Konsumstimmung in Deutschland eingetrübt Die Kauflaune hat sich in Deutschland im Oktober eingetrübt und lässt auch für November ein weiteres Absacken erwarten. Das geht aus dem heute in Nürnberg veröffentlichten Barometer des Konsumforschungsunternehmen GfK hervor. "Der Optimismus der deutschen Verbraucher schwindet im Oktober spürbar", berichtete GfK-Experte Rolf Bürkl. Für November wird mit einem Rückgang auf minus 3,1 Zähler gerechnet, 1,4 Punkte weniger als in diesem Monat und zugleich der niedrigste Wert seit Juli. "Die Furcht steigt vor einem weiteren Lockdown, sollte das Infektionsgeschehen in den kommenden Wintermonaten außer Kontrolle geraten", ergänzte Bürkl. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von heute war der Absatz von Toilettenpapier in der Woche vom 12. bis 17. Oktober 2020 fast doppelt so hoch wie im Durch‐ schnitt der Monate August 2019 bis Januar 2020. Auch die Verkaufszahlen für Desinfektionsmittel, Seife sowie Mehl und Hefe zogen demnach wieder an. [tagesschau.de] [oz-online.de] Berichte: Deutsche Bank vor Verkauf der Postbank-IT Die Deutsche Bank will laut Medienberichten die IT-Tochter der Postbank mit derzeit rund 1.400 Mitarbeitern verkaufen. Hierüber gebe es fortgeschrittene Gespräche mit einem indischen Unternehmen, hieß es in Medienberichten unter anderem unter Berufung auf Finanzkreise. Demnach hat das Geldinstitut die Angaben aber nicht kommentiert. Die Deutsche Bank integriert die einst übernommene Postbank in die eigenen IT-Systeme. [handelsblatt.com] [bloomberg.com] kostenpflichtig Weitere Strafzahlung für Goldman Sachs in Staatsfonds-Affäre Eine Tochter der US-Investmentbank Goldman Sachs soll wegen Verstri‐ ckungen in einen Korruptionsskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief eine Geldbuße von 350 Millionen Dollar (299 Millionen Euro) zahlen. Das beschloss heute die Finanzaufsicht in Hongkong. Zuvor hatte sich das Institut mit Malaysia auf einen Vergleich in Höhe von 3,9 Milliarden Dollar (3,3 Milli‐ arden Euro) geeinigt. [reuters.com] Ant nennt Aktienpreis am 27. Oktober Das chinesische Fintech Ant will den Preis für seine Aktien am 27. Oktober bekanntgeben. Das kündigte das Unternehmen gestern an, nachdem die chinesische Wertpapieraufsicht (CSRC) endgültig die Emission gebilligt hatte. Das Unternehmen mit dem Bezahldienst Alipay will in Shanghai und Hongkong an die Börse gehen und jeweils mindestens 1,67 Milliarden Aktien anbieten. Medienberichten zufolge soll der Börsengang dem Konzern 35 Milli‐ arden Dollar (30 Milliarden Euro) einbringen. [manager-magazin.de] Credit Suisse: Vermögen privater Haushalte steigt Trotz der Corona-Krise sind die Vermögen privater Haushalte einer Analyse der Credit Suisse zufolge in diesem Jahr im weltweiten Durchschnitt gestiegen. In Deutschland hätten sich zu den 2,1 Millionen US-Dollar-Millionären von Januar bis Juni weitere 58 000 Millionäre hinzugesellt, schreibt die Schweizer Großbank in ihrem heute veröffentlichten Wohlstandsbericht. Das Vermögen pro Erwachsenem sei in diesem Zeitraum in Deutschland um 1,8 Prozent gestiegen, für das Gesamtjahr wird mit plus 3,9 Prozent gerechnet. Ende Juni habe das Vermögen privater Haushalte weltweit rund 0,3 Prozent oder eine Billion US-Dollar (840 Milliarden Euro) höher gelegen als Ende 2019. [handelsblatt.com] [spiegel.de] Fed: US-Wirtschaft kommt weiter aus Corona-Krise heraus Die amerikanische Zentralbank Federal Reserve (Fed) sieht die US-Wirtschaft weiter auf Erholungskurs aus der Corona-Krise. Die wirtschaftliche Aktivität habe in allen zwölf Distrikten zugelegt, geht aus dem gestern veröffentlichten Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Fed-Konjunkturbericht (Beige Book) hervor. Die Verbraucher kauften Immobilien und erhöhten ihre Ausgaben. Die Fed-Umfrage in den Distrikten erfolgte von September bis zum 9. Oktober 2020. Unterdessen erwartet US- Präsident Donald Trump nicht, dass es vor den US-Wahlen am 3. November ein neues US-Konjunkturpaket gibt. Er glaube nicht, dass die Demokraten "bereit sein werden, das zu tun, was für unsere großartigen amerikanischen Arbeiter oder unsere wunderbaren USA selbst an Stimulus richtig ist", heißt es in einem gestrigen Tweet des Präsidenten. [boerse.ard.de] [finanzen.net] Die Köpfe Ex-Commerzbank-Chef Blessing als Kontrolleur bei Cembra Money Martin Blessing, ehemaliger Spitzenmanager der Schweizer Großbank UBS und Vorstandschef der Commerzbank, soll in den Verwaltungsrat der Schweizer Cembra Money Bank mit Sitz in Zürich-Altstetten einziehen. Nach Angaben des Geldinstituts von heute sollen Blessing und Susanne Klöß- Braekler bei der Generalversammlung im nächsten Jahr als neue Verwal‐ tungsratsmitglieder vorgeschlagen werden. Klöß-Braekler war zuletzt Vorstandsmitglied der Deutsche Privat- und Firmenkundenbank AG. Außerdem will Vorstandschef Robert Oudmayer 2021 vorzeitig in den Ruhestand gehen. [handelszeitung.ch] Scheidender UBS-Chef Ermotti mit Anschlussjob Sergio Ermotti, scheidender Konzernchef der Schweizer Großbank UBS, kehrt einem Medienbericht zufolge zum Investmentbanking zurück. Ermotti solle zum 1. Januar 2021 Präsident der in London ansässigen Mantelgesellschaft Investindustrial Acquisition werden, hieß es heute. Er war ehemals Chef des Investmentbanking bei Unicredit. [cash.ch] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Der Tweet des Tages Der Chef ruft mit dem dringenden Auftrag an, eine Überweisung vertraulich auszuführen? Bleib wachsam, ruf im Zweifel noch mal zurück und frage nach. Denn mit #KI können Betrüger selbst Stimmen täuschend echt nachahmen: http://go.bdb.de/2yqTe #ecsm #Cybersicherheit [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Studie: Bankenplatz Frankfurt verliert Hunderte Arbeitsplätze In der Bankenmetropole Frankfurt wird die Zahl der Beschäftigten bei Geldhäusern in den nächsten beiden Jahren deutlich zurückgehen. Sie soll bis Ende 2022 auf etwa 62.700 Mitarbeiter fallen, das wären rund 2.000 weniger als Anfang 2020, wie die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) heute mitteilte. "Für die deutsche Bankenbranche ist die Pandemie ein weiterer Belastungsfaktor, der sich bald niederschlagen dürfte", sagte Helaba- Chefvolkswirtin Gertrud Traud. Vom Brexit betroffene Banken würden ihre Stellen wegen der Corona-Pandemie langsamer als erwartet verlagern, so dass zwischen 2020 und 2022 nur 2.000 neue Jobs in Frankfurt entstünden. Zugleich sei die Gesamtsituation mit Dauer-Niedrigzinsen, der weiteren Digitalisierung und den Corona-Auswirkungen so herausfordernd, dass der Arbeitsplatzabbau nun auch auf Frankfurt übergreifen dürfte, hieß es. Nach einer heute veröffentlichten Analyse des World Economic Forum (WEF) hat die Corona-Pandemie die Veränderung von Jobs und Arbeitsmärkten weiter verstärkt. Die Vernichtung von Arbeitsplätzen durch Automatisierung und Digitalisierung beschleunige sich, die Schaffung neuer Arbeitsplätze habe sich verlangsamt, sagte WEF-Geschäftsführerin Saadia Zahidi heute bei der Vorlage des Berichts "Die Zukunft der Arbeit 2020". Demnach werden bis zum Jahr 2025 in mittleren und großen Unternehmen in 26 untersuchten Ländern rund 85 Millionen Arbeitsplätze verschwinden. Dateneingabe, Buchhaltung und Verwaltungsaufgaben würden zunehmend automatisiert und digitalisiert. In Deutschland will Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier angesichts Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief steigender Corona-Neuinfektionen morgen mit Wirtschaftsverbänden über die aktuelle Lage beraten. An einer Videokonferenz sollen unter anderen der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband sowie der Verband der Gründer und Selbstständigen teilnehmen – Branchen, die hart von coronabedingten Einschränkungen betroffen sind. Zudem teilte das Wirtschaftsministerium mit, dass die überarbeitete Überbrückungshilfe für Selbstständige und mittelstän‐ dische Unternehmen seit heute beantragt werden kann. Diese Unterstützung, die bislang in deutlich geringerem Umfang als erwartet abgerufen wurde, soll nach aktuellen Plänen bis ins Jahr 2021 verlängert werden. [handelsblatt.de] [faz.net] [blick.ch] [finanzen.net] [finanztreff.de] Was morgen wichtig wird In London veröffentlicht die Großbank Barclays PLC ihre Ergebnisse für das dritte Quartal. – Dort gibt auch die Londoner Börse London Stock Exchange (LSE) ihre Quartalszahlen bekannt. – In Helsinki legt der Finanzkonzern Nordea Bank Abp seine Finanzdaten für das dritte Quartal vor. – In New York präsen‐ tiert der Finanzdienstleister American Express seine Zahlen für das dritte Berichtsquartal des Jahres. – Anlässlich einer informellen Videokonferenz der für Wettbewerbsfähigkeit zuständigen EU-Minister wollen sich Bundeswirt‐ schaftsminister Peter Altmaier und der EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton in Berlin zu diesen Beratungen öffentlich äußern. – In Nashville im US- Bundesstaat Tennessee soll die letzte TV-Debatte zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden (MESZ 03.00) über die Bühne gehen. Der Nachschlag Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Wie gute Vorträge im Job gelingen Die Stimme zittert, die Hände schwitzen: Nicht für jeden sind Vorträge vor Zuhörern ein Selbstgänger. Da schwingen gerne mal Zweifel mit wie "Was, wenn ich den roten Faden verliere?" oder "Wie komme ich rüber?". Wie solche Klippen umschifft werden können, weiß Poetry-Slammer Jesko Habert. "Mit meinem ersten Text bin ich furchtbar gescheitert", bekennt er in einem Interview. Neben dem Trainieren von Texten und ihrer Darstellung empfiehlt Habert die 4-S-Regel. Was es mit "Steh, Schau, Schnauf, Sprich" auf sich hat, lesen Sie hier: [businessinsider.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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